- Kármán Hochschulzeitung
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Seite 4 Trubel um den großen Karl Gewinnspiel Heiligtumsfahrt 201 4 und „Macht Kunst Schätze" Wer dieses mal das richtige Lösungswort errät und es über das Formular auf unserer Homepage bis zum 23.07. 1 9:00 Uhr an uns sendet, hat die Chance auf ein Exemplar des Buches „Rausch-Hour“ vom Poetry Slammer Hank Zerbolesch. Antworten auf die Fragen gibt's in den Artikeln dieser Ausgabe. Ausgenommen sind Mitglieder des Kármán Hochschulzeitung e. V. 201 4 ist Karlsjahr – im 1 200. Todesjahr Karls des Großen dreht sich daher besonders in der Region Aachen alles um den Frankenherrscher. Neben der Heiligtumsfahrt im Juni, ist noch bis September in der Aachener Innenstadt ein Ausstellungstrias rund um Carolus Magnus zu bewundern. Gottesdienst am Katschhof zur Heiligtumsfahrt 2014 (Bild: Marina Martin) Verwaltungszentrum (Bürgerservice), als auch als Ausstellungsfläche dienen und so zentraler Anlaufpunkt für die Aachener Route Charlemagne werden. Pilgern zu Karls Heiligtümern Darüber hinaus ereignete sich von 20. bis 29.06.2014 die nur alle sieben Jahre stattfindende Aachener Heiligtumsfahrt. Zu dieser Gelegenheit werden die Heiligtümer aus dem Marienschrein hervorgeholt und präsentiert, die Karl der Große seinerzeit aus Jerusalem erhalten haben soll. Seit über 660 Jahren – seit 1349 – kommen Pilger aus aller Welt hier in Aachen zusammen. Grund für ihr Zusammentreffen: das Kleid Mariens, eine Windel Jesu, das Enthauptungstuch des Johannes und ein Lendentuch Jesu. Ob diese Heiligtümer echt sind, ist zwar weder bewiesen, noch widerlegt, die Echtheit scheint für die tausenden Pilger aber auch nicht im Zentrum zu stehen. Entscheidend ist das gemeinsame Erlebnis; die Pilgergottesdienste auf dem Katschhof und www.karman.rwth-aachen.de 0241/56529892 karman-redaktion@rwth-aachen.de Martin Schmitz Druckerei Frank + Hager GmbH & Co. KG 3000 In der letzten Ausgabe haben wir von der geplanten Schließung der Romanistik berichtet. Die Meinungen der Studenten möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten. Es äußert sich in einem Leserbrief Jonas Weiher: wenn das Kaputt-Sparen eines Fachbereichs auch Folgen bei den Einschreibezahlen hat. Die übliche Strategie: zuerst spart man ein Fach kaputt um dann genau das als Argument für die Schließung zu verwenden. Das ist nicht nur ein Verlust an Vielfalt für die RWTH, sondern für ganz Aachen. Aber wie sagte mal ein Professor: Früher war die RWTH mal eine Bildungsanstalt, heute ist es eine Zuchtanstalt für Human-Kapital. Nachdem bereits bei der Umstellung auf Bachelor und Master zahlreiche Studiengänge gestrichen wurden, soll es jetzt also die Romanistik treffen. Und die Begründung, der Studiengang sei zu wenig nachgefragt, grenzt an übler Nachrede. Andere Studiengänge Möchtet auch ihr eure Meinung kundsind geringer nachgefragt und werden tun? Wendet euch gerne jederzeit an undennoch am Leben gehalten. Im übrisere Redaktion! Anzeige „Kármán Hochschulzeitung e.V.“ c/o RWTH Aachen, 52056 Aachen (Marina Martin) Leserbrief gen darf man sich nicht wundern, Impressum Kármán erscheint zweiwöchentlich in der Vorlesungszeit. Kármán fühlt sich keiner Gruppierung verpflichtet. Für namentlich gekennzeichnete Artikel übernimmt der Autor die Verantwortung. im Dom waren dementsprechend gut besucht. In diesem Jahr wurden – wie erwartet – etwa 125.000 Pilger gezählt. Rekordbesuche verzeichnete die Pilgerfahrt im Jahr 1937, die als „stummer Protest“ gegen die Nationalsozialisten gewertet wird. Schätzungen zufolge nahmen damals zwischen 800.000 und einer Million Menschen an der Wallfahrt teil. Grund für den Ansturm war vermutlich das vorangegangene Verbot eines Papsttextes, in dem er öffentlich die Gefahr anprangerte, die vom NaziRegime ausging. Während die Heiligtümer inzwischen wieder im Marienschrein verstaut sind, versiegelt mit einem Schloss, das zusätzlich mit Blei ausgegossen wird, um absolut sicherzustellen, dass in den nächsten sieben Jahren niemand auch nur einen Blick darauf wirft, kann die Sonderausstellung „Macht Kunst Schätze“ noch bis 21.09.2014 bestaunt werden. 1) In wie vielen Jahren findet die nächste Heiligtumsfahrt statt? 2) Am 20. Juni öffnete erstmalig das neue Centre ... der Öffentlichkeit seine Tü ren. 3) Welche Laufveranstaltung fand neben dem Lousberglauf ebenfalls am 2. Juli 2014 in Aachen statt? 4) Welche Liste hat nach den Wahlen die meisten Sitze im Studierendenparla ment? 5) Wo verbringt Bibi Blocksberg nach einer Hörspielreihe regelmäßig ihre Feri en? 6) Von wo stammt der Autor des Buches „Rausch-Hour“? 7) Welchen Beruf übt Hans Schlegel aus, welcher 1972 sein Physikstudium an der RWTH begann? http://www.karman.rwth-aachen.de/gewinnspiel-nr-1 07.html Anzeige Anlässlich des Jubiläums werden zahlreiche, sonst in aller Welt verstreuten Exponate, die mit der Geschichte Karls des Großen in Zusammenhang stehen, in der dreiteiligen Sonderausstellung „Macht Kunst Schätze“ in der Domschatzkammer, dem Rathaus sowie dem neu eröffneten Centre Charlemagne gezeigt. Die Ausstellungseröffnung erfolgte am 19.06.2014 durch Bundespräsident Joachim Gauck, der, gemeinsam mit dem italienischen Präsident, Giorgio Napolitano, wie dem französischen Präsident, François Hollande, Schirmherr der Ausstellungstriologie ist. Während im Krönungssaal des Aachener Rathauses unter dem Schlagwort „Orte der Macht“ verbildlicht wird, wie sich europäische Strukturen vom fränkischen Reisekönigtum Karls aus entwickelt und verfestigt haben, steht die Ausstellung in der Domschatzkammer unter dem Motto „Verlorene Schätze“. Exponiert werden sakrale Kunstwerke, die ursprünglich zum Aachener Domschatz gehörten, ansetzend in der Karolingerzeit bis ins späte Mittelalter. Neben zahlreichen Handschriften, Büchern und großen Triptychen, die zum Teil den gesamten Leidensweg Jesu wiedergeben, sind auch einige aufwendig verzierte Reliquien zu sehen, die verschiedenen Heiligen zugerechnet werden. Das ebenfalls am 20.Juni eröffnete Centre Charlemagne zwischen Katschhof und Rathaus rundet die Ausstellung mit „Karls Kunst“ ab. Hier werden vor allem Kunstwerke gezeigt, die der „Aachener Hofschule“ Karls des Großen zugerechnet werden: äußerst kostbare Handschriften, Elfenbeinschnitzereien, aber auch Goldschmiedearbeiten, die unter anderem vom Vatikan als Leihgabe zur Verfügung gestellt wurden. Aufwendig verarbeitete Perlenketten, filigran verzierte goldene Mantelschnallen sowie prunkvolle Broschen verdeutlichen den Besuchern, wie mächtig ein derart ausgestatteter Herrscher nicht nur auf einfache Bauern des 8./9. Jahrhunderts gewirkt haben muss. Nach viereinhalb Jahren des Umbaus soll das Centre Charlemagne in Zukunft sowohl als Ein Exemplar des Buches „Rausch-Hour“ zu gewinnen! - Seite 4 Anzeige Mittwoch,09. Juli 2014 E Schland ines gleich vorweg: Sollte die deutsche Mannschaft bei der Weltmeisterschaft inzwischen eine Niederlage erlitten haben, möchten wir die Leserin oder den Leser von der Rezeption des folgenden Textes dispensieren, gleichwohl wir uns erlauben darauf hinzuweisen, dass die folgenden Zeilen die eine oder die andere Bemerkung enthalten mögen, die auch und gerade nach dem Zusammenbruch jedweder deutscher Identität bedenkenswert sein könnte. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen... Hoppla, da ist wohl im ersten Absatz der neue, unverkrampfte Patriotismus durchgebrochen, von dem wir Deutschen seit der WM 2006 laut diverser Sportteile und Feuilletons so beseelt seien, und hat sich in einer ältlichen, verkrampften Reminiszenz an die deutschen Nationalheiligtümer – das BGB und Thomas Mann - offenbart. Wir bitten um Nachsicht. Jedenfalls hört sich auch der angeblich frische Patriotismus des „Daa Daa, dadada, dadadada – Deutschland“ bei genauer Betrachtung ziemlich muffig an. Und er sieht irgendwie schon auch so aus, man muss ja nur mal vergessen, den anderen Arm beim gebrüllten „Deutschland“ auch auszustrecken und schon - na ja. Aber zum Glück geht's demnächst in der Bundesliga, politisch weitgehend unverdächtig, wieder nur gegen die doofen Bayern... (Tobias Kühn) Wahlergebnis Die vorläufigen Endergebnisse der Wahlen zum Studierendenparlament (StuPa) stehen fest. Im Großen und Ganzen hat sich bei der Sitzverteilung nicht viel verändert: AlFa konnte erneut die meisten Stimmen ergattern, während zweitstärkste Liste die RCDS wurde, dicht gefolgt von der Juso HSG, die leichten Stimmenzuwachs verzeichnete. Nun wird unter anderem erste Aufgabe des frisch gewählten Parlaments sein, einen neuen AStA zu bilden. Die Wahlbeteiligung stagniert bei niedrigen 14,4% (2013: 14,8%); an der parallel stattgefundenen Wahl zur Ausländerinnen- und Ausländervertretung haben sich nur 5,0% beteiligt (2013: 4,7%). (Marina Martin) INHALTSVERZEICHNIS Seite 2 RWTH: Rektorgehalt, BeBuddy Berühmte Personen: Hans Schlegel Kommentar: ...und raus bist du! Seite 3 Rezension: „Rausch-Hour“ Helden der Kindheit: Bibi und Tina Veranstaltungen Seite 4 Karlsjahr: Heiligtumsfahrt '14 Gewinnspiel Leserbrief Atteste mit Risiken und Nebenwirkungen KurzNotiert Prüfungsausschuss der Bauingenieure lehnte Atteste ab Das Durchschnittsstudentenleben Die Studentenwerke NRW haben auf Grundlage der 20. Sozialerhebung die wirtschaftliche und soziale Lage von Studierenden in NRW untersucht. So wurde festgestellt, dass in NRW mit nur 15% weniger Studierende Auslandserfahrungen sammeln als im Bundesdurchschnitt mit 17%. Studierende in NRW wenden mit 43,7 Stunden pro Woche geringfügig mehr Zeit für Studium und Arbeit auf als der Bundesdurchschnitt, allerdings fast 2 Wochenstunden weniger auf das Studium an sich. Dies passt auch zum hohen Anteil an Studierenden, die einem Nebenjob nachgehen (NRW 70%, Bundesweit 63%). Bei Attest Rücktritt - die Rechnung geht nicht immer auf (Bild: Jenny Ly) 3, 2, 1 - Exmatrikulation. Durch die Umstellung der meisten Studiengänge auf das Bachelor- und Mastersystem können Studierende Klausuren nicht mehr so häufig wiederholen. Nach drei nicht bestandenen Versuchen ist in der Regel Schluss - gerade für Studierende der Ingenieurwissenschaften ein großer Druck. Denn eine Exmatrikulation stellt einen schwerwiegenden Einschnitt in die Studienlaufbahn dar. Daher gehen Studierende nicht leichtfertig mit ihren Versuchen um. Besonders bei schwierigen Fächern wie Mathe, Mechanik und Hydromechanik scheitert so mancher Student im Erstversuch. Prüfungsausschuss wies Atteste zurück Umso größer war die Entrüstung einiger Studierender zum Ende der letzten Klausurenphase. Sie hatten an Klausuren teilgenommen, diese jedoch vorzeitig verlassen und sich dann ein Attest vom Arzt geholt, um im Nachhinein krankheitsbedingt von der Klausur zurückzutreten. Eben diese Atteste wurden nun vom zuständigen Prüfungsausschuss nicht anerkannt. Die Begründung: Es gäbe keinen objektiv nachweisbaren Befund. Außerdem müsse aus den Attesten hervorgehen, dass die gesundheitliche Beeinträchtigung vor dem Antritt der Klausur noch nicht gegeben war. Bei den betroffenen Studierenden: Entrüstung. Denn in den vergangenen Semestern sei es kein Problem gewesen, auch nach Prüfungsbeginn mittels nachträglich zurückzutreten. Außerdem gibt es seitens der Studierenden Verwirrung über den Terminus der objektiven beziehungsweise nachweisbaren Krankheit. Die Fakultät für Maschinenbau stellt eine Broschüre zur Verfügung, in der die Regelungen zu finden sind, unter welchen Bedingungen Atteste wirksam werden. Während der Rücktritt von einer Prüfung vor Prüfungsbeginn relativ unproblematisch geregelt ist, werden die Anforderungen an ein Attest bei Erkrankung während der Prüfung deutlich strenger. Krankheit muss objektiv nachweisbar sein Holger Schüttrumpf, Prüfungsaus- schussvorsitzender, hält dagegen. Auch in den vergangenen Semestern sei es nicht so einfach möglich gewesen nach dem Beginn einer Klausur von eben dieser aus gesundheitlichen Gründen zurückzutreten. „Allerdings konnten wir über die letzten Semester eine inflationäre Zunahme der krankheitsbedingten Rücktritte im Verlauf von Klausuren beobachten“, so der Professor. Studierende, die eine Klausur beginnen und diese vorzeitig verlassen können, ohne einen Versuch zu verlieren, verschaffen sich nach gültiger Rechtsmeinung einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Studierenden, die die Klausur ordnungsgemäß beenden. In einem Urteil aus dem vergangenen Jahr heißt es diesbezüglich: „Schließlich berührt der nachträgliche, auf Prüfungsunfähigkeit gestützte Rücktritt in besonderem Maße den gesamten Prüfungsrecht beherrschenden, verfassungsrechtlich gewährleisteten Grundsatz der Chancengleichheit.“ (VG Ansbach, Urteil vom 28.05.2013). In diesem Fall sind die Studierenden in der Nachweispflicht ihrer Erkrankung. Zu erwähnen ist jedoch, dass der Prüfling im genannten Fall das Attest erst elf Tage nach der Prüfung sowie nach Bekanntgabe des Ergebnis eingereicht hatte. Auch das Bundesverwaltungsgericht verfolgt eine eher strenge Rechtsprechung bezüglich der Frage, wann ein Attest rechtzeitig und ausreichend begründet von einer Prüfung befreien kann. Studierende in der Nachweispflicht Der Nachweispflicht sind die Betroffenen, wie bereits dargestellt, nachgekommen und haben entsprechende ärztliche Atteste beim Prüfungsausschuss eingereicht. Allerdings verhält es sich mit der Prüfungs- nicht wie mit der Arbeitsunfähigkeit. Über die Prüfungsunfähigkeit darf nicht nur der Arzt, sondern der Prüfungsausschuss entscheiden. Eine Entscheidung, die in diesem Fall zu Lasten der Studierenden ausgefallen ist. Denn für den Ausschuss sind Kopfschmerzen oder Schwindel beispielsweise keine objektiv nachweisbaren Erkrankungen und rechtfertigen somit keinen krankheitsbedingten Rücktritt. Außerdem sah der Prüfungsausschuss keinen Beweis dafür, dass die angegebenen Erkrankungen nicht schon vor dem Beginn der Klausur bestanden. Sollte ein Studierender jedoch in der Klausur umkippen, sei dies etwa ein Fall in dem ein nachträglicher Rücktritt gewährt werde. Ob sich mit starken Kopfschmerzen oder Schwindelgefühlen eine schwierige Klausur erfolgreich schreiben lässt, erscheint nach Ansicht von Studierenden wiederum fraglich. Darüber hinaus haben viele Studierende datenschutzrechtliche Bedenken, wenn auf ihrem Attest auch Details über ihren körperlichen Zustand angegeben werden. Für Prof. Schüttrumpf sind viele Anträge deshalb nicht zielführend, weil die Studierenden vor dem Beginn jeder Klausur eine Gesundheitserklärung unterschreiben müssen. Wer das tue, der müsse auch im Stande sein die Klausur zu beenden, so Schüttrumpf. Dem Prüfungsausschussvorsitzenden ist es jedoch wichtig zu betonen, dass hinter den Ablehnungen keine Böswilligkeit stecke, sondern verweist auf die Rechtsgrundlage. Außerdem rät er den Betroffenen das Gespräch mit den Verantwortlichen, das heißt mit Lehrkoordinatoren, der Studienberatung oder ihm persönlich zu suchen. Im gemeinsamen Gespräch habe man schon oft Lösungen oder neue Perspektiven für schwierige Lagen wie einer Exmatrikulation gefunden. Einige Studierende sind jedoch schon einen Schritt weiter - sie haben sich rechtliche Hilfe gesucht. Zusammen mit einem Rechtsanwalt legen sie Widerspruch gegen die Entscheidung des Prüfungsamtes ein. Ein betroffener Studierender sagte der Kármán, dass er gute Chancen für seinen Widerspruch sehe, da er sich gegenüber der Entscheidung des Prüfüngsausschusses im Recht sehe. Keine automatische Wiederanmeldung Eine gute Nachricht für viele Studierende ist die Abschaffung der automatischen Wiederanmeldung. Dies bedeutet, dass sich die Studierenden bis eine Woche vor der Klausur ohne weitere Konsequenzen von einer Prüfung wieder abmelden können - und zwar so oft sie wollen. Denn in der Vergangenheit war dies pro Klausur nur einmal möglich. Eine Änderung, die hoffentlich weniger Prüfungsstress für die Studierenden bedeutet. (Johanna Purschke) Jubiläum für SelfAssessment der RWTH Seit in 2007 die Teilnahme an einem SelfAssessment Test für die Einschreibung verpflichtend wurde, haben bereits 100.000 Interessenten die Möglichkeit genutzt, um ihre Eignung und Stärken für ein Studium zu prüfen. Als eine der ersten Universitäten bot Aachen diese Orientierungshilfe 2001 an, um bei der Studienentscheidung zu unterstützen und die Abbrecherquote zu senken. Aachen läuft Am 2. Juli fanden gleich zwei große Laufereignisse in Aachen statt. Am Vormittag starteten rund 2400 Schülerinnen und Schüler beim 13. Aachener Friedenslauf und sammelten so Spenden für Friedensprojekte unterschiedlicher Organisationen. Im Laufe des Tages begann der 25. Lousberglauf. Beim silbernen Jubiläum nahmen fast 2000 Läufer, darunter viele Studenten, teil und legten die 5555 Meter in zum Teil nur 17 Minuten zurück. Neuer Master für die Bildungsforschung Im kommenden Wintersemester bietet die RWTH erstmalig den Master Empirische Bildungsforschung als neuen Studiengang an. Ziel ist es, Studierenden der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, sowie Lehramtsabsolventen auf die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Bildungssystem als Ganzes vorzubereiten, damit diese gezielt Einfluss auf die Qualität unseres Bildungssystemes nehmen können. Der theoretische Teil wird durch Projekte und Praktika ergänzt. Die Anmeldung ist bis zum 15. Juli möglich. Informationen gibt es bei der Studienberatung. Badespaß im Freibad Das gute Wetter im Juni lockte viele Besucher ins Hangeweiher Freibad. Am 25. Juni hieß es zunächst „Eintritt verboten“, nachdem Versäumnisse eines Labors schnelle Reaktion auf Verunreinigungen im Wasser erforderten. Seit dem 3. Juli kann man das Wetter aber erneut im Wasser genießen. (Mark Podolecki) Seite 2 ...und raus bist du! Derzeit sind an der RWTH etwa 5000 internationale Studierende eingeschrieben. Das 2008 gegründete Keine Frage, eine Zwangs-Exmatriku- Betreuungsprogramm BeBuddy des lierung ist ein Schlag ins Gesicht. International Office der RWTH bietet Schließlich plagt man sich nicht aus ihnen eine Möglichkeit, den Einstieg Jux und Tollerei dreimal mit einer in Universitäts- und Alltagsleben zu Klausur ab, sondern weil man zumin- erleichtern. Kommentar dest den Rest des Studiums so interessant, die Jobaussichten so verlockend findet, dass man diese Mühe auf sich nimmt. Zu der immensen psychischen Belastung aufgrund des Rauswurfs aus dem Studiengang kommt noch, dass man ein, zwei Jahre praktisch umsonst studiert hat – das Anrechnen von Leistungen in anderen Studiengängen ist ja nach wie vor in vielen Bereichen problematisch – und, vielleicht schlimmer noch, der Wechsel in ein anderes Studienfach unmöglich ist, wenn man durch die Klausuren in einem Fach durchgefallen ist, das auch im zweitliebsten Studiengang zum Pflichtprogramm gehört. Und dieses Studierverbot für bestimmte Fächer gilt dann sogar Uni-übergreifend. Und dennoch: Professor Schüttrumpfs Beteuerung, man handle nicht aus Böswilligkeit, wenn man Atteste nicht anerkenne, wirkt glaubwürdig. Und selbstverständlich verschafft man sich einen unrechtmäßigen Vorteil gegenüber seinen Kommilitonen, wenn man zum Arzt geht anstatt eine Fünf zu kassieren. Freilich mag diese Praxis in bestimmten Studiengängen wie Notwehr erscheinen, wenn es dort nicht oder nur einmal möglich ist, sich von einer Klausur abzumelden. Hier ist schnell das alte Tour de France-Argument zur Hand: Es lassen sich doch alle vom Doc versorgen und ich soll der einzige dumme Ehrliche sein? Profiteure derartiger Regelungen sind dann gewisse berühmt-berüchtigte Arztpraxen in Uni-Nähe, die mit dem AttesteSchreiben leichtes Geld machen, was in Einzelfällen sogar zu der absurden Situation führt, dass wirklich Kranke wieder weggeschickt werden. Deswegen die Beweislast zuungunsten der Studierenden umzukehren ist trotzdem schon rein juristisch ein gewagter Schritt. Am saubersten zu lösen wäre das Problem, wenn alle Prüfungsordnungen einen Satz aus der aktuellen Bauingenieur-Prüfungsordnung enthielten: „Die Kandidatin bzw. der Kandidat kann sich bis eine Woche vor dem jeweiligen Prüfungstermin ohne Angabe von Gründen von Prüfungen abmelden.“ Dann könnte jede/r selbst entscheiden, wie stark sie/er noch die Regelstudienzeit überzieht, um „Thermo“ oder „HöMa“ vor sich her schieben zu können. Zu bedenken ist allerdings, dass das dreimalige Scheitern in einer Klausur nur bei Pflichtfächern zur Exmatrikulierung führt, weshalb zu vermuten und zu hoffen ist, dass diese auch tatsächlich stets Kernkompetenzen vermitteln. Denn eines ist klar: Auch die Regelung, nur maximal dreimal durch eine Klausur fallen zu dürfen, ist – so fehlerhaft sie im konkreten Fall auch umgesetzt worden mag – kein Produkt von Sadisten, sondern dient letztlich dem Schutz der Studierenden, die sich nicht beliebig lange in einem Studiengang aufreiben sollen, für den ihnen das Talent fehlt. (Tobias Kühn) Anzeige Dass internationale Studierende, insbesondere zum Zeitpunkt ihrer Ankunft in Aachen und bei Studienbeginn, einer besonderen Betreuung bedürfen, um sich auf Anhieb zurecht zu finden, liegt wohl auf der Hand. Kulturelle Unterschiede, sprachliche Barrieren, aber auch ganz alltägliche Angelegenheiten – wie das Anfertigen eines Büchereiausweises oder der Kauf eines Mobiltelefons – müssen bewältigt werden. Auch bei Formalia und Amtsbesuchen kann Unterstützung von Nöten sein. Helfen können dabei die sogenannten Buddies der RWTH. Sie begleiten ihren 'Mentee', einen zugewiesenen internationalen Studierenden, zum Teil BeBuddy Starthilfe für internationale Studierende bereits ab der Ankunft am Bahnhof auf den ersten Schritten in Aachen und sind dabei Ansprechpartner für sämtliche aufkommende Fragen und Probleme. Besonders bei der Orientierung auf dem Campus und den zugehörigen Einrichtungen kann so der internationale Studierende von den Erfahrungen des Buddy profitieren. Bei den Buddies handelt es sich um Studierende, die sich mindestens im zweiten Semester befinden, mit ihrem Fachbereich vertraut sind, neben fließendem Deutsch auch gute Englischoder andere Fremdsprachkenntnisse vorweisen können sowie gewillt sind, Starthilfe zu leisten. Selbstverständlich steht ihnen dabei das Info-Center des International Office jederzeit beratend zur Seite. Der Einsatzzeitraum als Buddy beträgt in der Regel drei Monate. Im Voraus absolvieren sie eine Schulung, bei welcher sie auf den Einsatz vorbereitet werden und die die Chance bietet, andere 'Buddies' kennenzulernen und sich zu vernet- zen. Die Gründe dafür, sich als Buddy zu engagieren, können sehr vielseitig sein. So beschreibt eine Teilnehmerin des Projektes, sie habe sich als Buddy beworben, „weil ich selber im Ausland war und mich gefreut hätte, wenn jemand mir in den ersten Wochen bei den Formalitäten geholfen hätte“. Andere geben an, dass sie von den Problemen beim Einfinden ausländischer Studierender erfahren und helfen oder aber ihre Fremdsprachenkenntnisse aufwerten wollen. Als 'Lohn' erhält man außerdem ein zweisprachiges Zeugnis über soziales und interkulturelles Engagement. Dieses kann als Komponente des 'Zertifikat Internationales' anerkannt werden, in dem man sich von der RWTH sämtliche ehrenamtliche Tätigkeiten bescheinigen lassen kann, die man für die Integration von Kommilitonen/innen oder die Internationalisierung der Hochschule geleistet hat. Derartige Soft-Skills können bei manchen Arbeitgebern äußerst gefragt sein. Darüber hinaus erhält man im besten Fall eine/n neue/n Freund/in, verbessert eigene Sprachkenntnisse und lernt eine andere Kultur aus einem neuen Blickwinkel kennen. So sollen beide Seiten – Buddy und Mentee – auf verschiedenen Ebenen von diesem Projekt profitieren. (Marina Martin) Lust, mitzumachen? Für das WS 201 4/1 5 werden über 600 internationale Studierende aus aller Welt erwartet. Da das International Office bemüht ist, jedem einen Buddy an die Hand zu geben, werden noch dringend teilnehmende Studenten/innen gesucht, d.h. ca. 1 50 Buddies aus verschiedenen Fakultäten, die zwischen Juli und Oktober zur Verfügung stehen. Uni-Rektoren in NRW: Krösusse oder Top-Manager? Schmachtenberg wehrt sich gegen die unautorisierte Veröffentlichung von Gehaltslisten Ernst Schmachtenberg ist der Spitzenverdiener unter den HochschulDirektoren in NRW. Das zeigen geleakte Daten, die Mitte Februar auf der Website „NachDenkSeiten“ veröffentlicht wurden. Unklar bleibt, wie die vertraulichen Informationen an die Öffentlichkeit gelangen konnten, ebenso wie die Antwort auf die Gretchenfrage: Wieviel dürfen und sollen Hochschul-Direktoren denn nun verdienen? „Wir hätten jedes Verständnis, wenn in einem Gesetz beschlossen würde, dass die Gehälter von Rektoren und Kanzlern an öffentlichen Hochschulen einsehbar sind“, erklärte der Rektor der RWTH Ernst Schmachtenberg der Aachener Zeitung wenige Tage, nachdem auf den „NachDenkSeiten“ die Entwicklung der Gehälter der Rektoren der staatlichen Hochschulen und Fachhochschulen in NRW veröffentlicht wurden. Das Verbreiten dieser Informationen ohne Rücksprache sei dagegen „ein Verstoß gegen die bestehende Gesetzgebung“. Er vermutete eine „gezielte Indiskretion [...], die unsere Haltung zum Hochschulzukunftsgesetz diskreditieren soll.“ „Ich empfinde es als unangemessen, Skandalschlagzeilen zu produzieren, um politische Standpunkte durchzusetzen, wir sollten uns besser über die Sache auseinandersetzen“, kritisierte er gegenüber der Kármán. Die Angelegenheit ist in der Tat delikat, denn bei den „NachDenkSeiten“ handelt es Ernst Schmachtenberg, gut bezahlter Rektor der RWTH. Zu gut? (Bild: RWTH) sich nicht um eine Guerilla-Plattform à la wikileaks, sondern um ein Portal, das dem Ziel gewidmet ist, „etwas gegen die Einseitigkeit und Flachheit der öffentlichen Debatte [zu] tun“ (Selbstbeschreibung) und von der SPD nahestehenden Personen initiiert wurde. Mitherausgeber Wolfgang Lieb war von 1996 bis 2000 Staatssekretär im Wissenschaftsministerium NRW. Dank dieser Veröffentlichung ist nun bekannt, dass Herr Schmachtenberg im Jahr 152.528 Euro verdient, wovon 53.512 Euro Zuschüsse sind, die vom Hochschulrat bewilligt wurden, um dessen Gehaltseinbußen gegenüber seinem Einkommen als Professor an der Uni Erlangen-Nürnberg zu begrenzen, die er durch die Übernahme des Rektorenpostens hinnehmen musste. Die Gewährung einer solchen Zulage ist in einer Verordnung vom 1. Januar 2005 (in dieser Zeit regierte noch Peer Steinbrück) geregelt. Seit dem Beschluss des Hochschulfreiheitsgesetz durch die schwarz-gelbe Nachfolge-Regierung kann über diese Zulage auch der Hochschulrat mitbestimmen, der im Rahmen dieses Gesetzes eingeführt wurde. Genau diese Rolle des Hochschulrats bei der Entlohnung des Rektors ist es, die Julian Keens als Vertreter der Juso-Hochschulgruppe in einer Stellungnahme gegenüber der Kármán kritisiert. Sie erlaube „unkontrolliert hohe Zusatzbeiträge an die Rektor/innen“, die besser jenen zugute kommen sollten, „die wirklich gute Lehre und Forschung betreiben, und dieser nicht nur die Richtung vorweisen.“ Herr Schmachtenberg dagegen habe sich durch seine Gehaltsverhandlungen „unsolidarisch“ verhalten. Dieser gab im Gespräch mit der Kármán durchaus zu „ein wenig um sein Gehalt gepokert zu haben“, schließlich spiegele sich in den Gehaltsunterschieden bei den Professoren auch die Gehaltssituation des außeruniversitären Arbeitsmarktes wieder. Die Debatte darüber hält er jedenfalls für wenig zielführend: „Wenn man anfängt, Gehälter zu vergleichen, kann man sich unendlich unglücklich machen“, so sein Kommentar. Im Hochschulrat jedenfalls scheint man die Investition nicht zu bereuen; dessen Vorsitzender Herr Prof. Dr.Ing. Dierk Raabe, erklärte auf unsere Nachfrage, er halte den Berufungsgewinn aufgrund der Bedeutung des Amtes und Herrn Schmachtenbergs „bisheriger Vita“ für „angemessen, auf keinen Fall aber überhöht“. Bei einer entsprechenden gesetzlichen Regelung würde er – ebenso wie der RWTH-Rektor selber – auch die Offenlegung der Gehälter von Rektoren unterstützen, das müsse dann aber auch „für viele andere Leitungsfunktionen im sog. 'öffentlichen Dienst' gelten, insbesondere auch für entsprechende Positionen in den Ministerien, etc.“ (Tobias Kühn) Reihe: Berühmte Studierende der RWTH Nicht nur Karl war in Aachen. Dieses Mal: Hans Schlegel In den 1 40 Jahren seit der Gründung haben in Aachen bereits tausende Studierende Vorlesungen verfolgt. Doch welche davon kennt man? Wer hat es weit gebracht? Wir stellen euch in jeder Ausgabe eine bekannte Persönlichkeit vor, die an der RWTH studierte. Dieses Mal: Hans Schlegel Hans Schlegel ist einer von drei deutschen Astronauten, die es bisher an Bord der internationalen Raumstation ISS geschafft haben. Geboren und aufgewachsen in Bergisch Gladbach, legte er 1970 am Hansa-Gymnasium in Köln sein Abitur ab. Anschließend absolvierte er seinen Wehrdienst, bevor er den Grundstein für seine Astronautenkarriere legte: 1972 begann Hans Schlegel sein Studium der Physik an der RWTH Aachen, dass er Hans Schlegel (Bild: Wikimedia) schließlich mit dem Diplom abschloss. Anstatt der Universität nun den Rücken zu kehren, arbeitete er sieben weitere Jahre als wissenschaft- licher Angestellter im Bereich der Festkörperphysik, bevor er in die freie Wirtschaft wechselte. Im August 1986 bewarb Hans Schlegel sich wie 1799 weitere Interessenten auf eine Ausschreibung als Wissenschaftsastronaut für den zweiten deutschen Spacelab-Flug (D2) und setzte sich gemeinsam mit fünf Mitbewerbern durch. Bevor er nun zum ersten Mal „AllLuft“ schnuppern durfte, vergingen weitere sieben Jahre, in denen er an vielen Astronautentrainings und ersten Parabelflügen teilnahm. Nach dieser Vorbereitungszeit blieben zwei der Bewerber über, sodass Schlegel gemeinsam mit einem weiteren deutschen Physiker und fünf amerikanischen Astronauten Ende 1993 an Bord des Space Shuttles Columbia in die Erdumlaufbahn startete. Anschließend arbeitete Schlegel mit der russischen Raumfahrtsbehörde zusammen, bevor er in den USA als Missionsspezialist ausgebildet wurde, um schließlich für die Internationale Raumstation zu arbeiten. Im Februar 2008 startete Schlegel einen weiteren Flug zur ISS. Während dieses Flugs absolvierte Hans Schlegel einen fast 7-stündigen Weltraumausstieg. Momentan befindet er sich in der Nachbereitung des Flugs, doch es tritt bereits ein anderer Deutscher in seine Fussstapfen: Alexander Gerst befindet sich momentan an Bord der ISS und führt den Weg deutscher Astronauten nun weiter. (Lotta Schulze) Seite 3 Alltagskritik - nachvollziehbar und sehr unterhaltsam Eine Rezension zu Hank Zerbolesch erstem Roman Hank Zerbolesch, eigentlich ein Wuppertaler Poetry Slammer, hat sein erstes Buch veröffentlicht, das den Namen „Rausch-Hour“ trägt. Der Protagonist bezeichnet sich selbst als Protestpisser, der rebelliert und sich auflehnt, ständig begleitet durch bewusstseinserweiternde Substanzen von Alkohol über Gras bis hin zu Kokain. Viele mögen das Buch nun direkt verurteilen als „noch so ne Drogengeschichte“, aber genau darum geht’s nicht. Zwar wird der rote Faden des Buches beschrieben als „weiße Linie“, allerdings zeigen die Geschichten die Schwächen der Gesellschaft auf, beschreiben den Alltag und was passiert, wenn jemand diese Muster bricht. Protestpisser Mit seiner rebellischen und unangepassten Art, deren Dauerbegleiter Drogen sind, fällt der Protagonist auf, gerät in Schwierigkeiten mit der Polizei oder Gerichtsvollziehern, regt sich über alltägliche Sachen auf: den Job, die deutsche Bahn, Handwerker, Beamte genauso wie es jede/r kennt - die Leser/innen erkennen sich wieder und fangen an ihren Alltag in einem anderen Licht zu sehen, nachzudenken bzw. Sachen zu überdenken. Buch Das Buch setzt sich abwechselnd aus Gedichten und Kurzgeschichten zusammen, dessen Hauptakteur immer der gleiche bleibt. Durch seine detaillierten Beschreibungen der Situation, vor allem aber der eigenen Gedankengänge, wird man direkt mitgenommen und hat das Gefühl selbst dabei gewesen zu sein - dies kann auch dem verschuldet sein, dass Situationen erzählt werden, die jede/r kennt: Aufregen über den Parkplatzmangel, der nun durch vier Baustellen noch weiter beschränkt wird, während man mehrere Runden um die Häuserblocks dreht, sich letztendlich entschließt so zu par- ken, wie es eigentlich nicht erlaubt wäre. Da es allerdings bereits spät abends ist und man morgens um 6 wieder weg ist, wird davon ausgegangen, dass es eigentlich gar keiner mitkriegt um letztendlich festzustellen, dass man am nächsten Morgen einen Strafzettel hat, der nachts um 3:16 Uhr erstellt wurde. Welche Politesse arbeitet um diese Uhrzeit? Verschiedene Verschwörungstheorien der Stadt und der Politik zur Aufbesserung der Gemeindekassen werden mit einem gesunden Humor diskutiert, der ansteckt. Als Leser/in muss man immer wieder herzhaft lachen, insbesondere, wenn man in der deutschen Bahn sitzt und eben diese auch beschrieben wird. Wenn man am Gleis steht, um wieder einmal auf die Bahn zu warten, wird den Lesern/innen eine Faustregel erklärt: „Je unangenehmer das Wetter, umso länger lässt sie auf sich warten“. Die Leser/innen benötigen einen kurzen Moment um diesen Satz sacken zu lassen und finden gleichzeitig fünf Beispiele, in denen die Faustregel doch wirklich zutrifft. Ähnlich wie Servicetermine von Handwerkern der deutschen Telekom „Wir kommen zwischen 8:00 und 16:00 Uhr“. Der Autor fragt sich, was wohl passieren würde, wenn er selber bei seinem Arbeitgeber anruft und solche Arbeitszeiten vorschlägt. Situationen, über die sich vermutlich schon jede/r aufgeregt hat. Hank Zerbolesch stellt diese Situationen und damit gleichzeitig die Gesellschaft in Frage. Müssen wir uns dem anpassen oder sollten wir uns auflehnen und unsere eigene Meinung bilden und äußern? Der Autor fordert das zweite und versucht mit seinen humorvollen Geschichten, die jedoch einen ernsten Kern haben, die Leser aufzurufen dies zu tun. Beim Lesen des Buches überkommt eine/n das Gefühl, dass diese Absicht gelingt, da man auf unterhaltsame Art und Weise zum Denken, insbesondere zum Nachdenken, ange- Als ich so langsam aus dem Benjamin Blümchen-Alter „rausgewachsen“ war und schnell fast alle Folgen von Bibi Blocksberg in- und auswendig kannte, entdeckte ich etwas Neues für mich: Bibi und Tina. Unterwegs auf ihren Pferden Amadeus und Sabrina - eine spannende Geschichte mit einem, nicht ganz so unerwarteten, Happy End ist vorprogrammiert. Die zugehörige Titelmelodie haben wir wohl alle noch im Ohr. Und dass Mädchen und Pferde in den allermeisten Fällen super zusammenpassen, hat wohl spätestens die Zeitschrift „Wendy“ bewiesen. Mit dem am 6.März diesen Jahres angelaufenen Kinofilm „Bibi und Tina“ versucht nun Detlev Buck an den Erfolg der Hörspiele anzuknüpfen. In der Hörspielreihe verbringt die wahrscheinlich allen bekannte Hexe Bibi Blocksberg aus Neustadt regelmäßig ihre Ferien auf dem Martinshof. Dort lebt, zusammen mit ihrer Mutter, Bibis beste Freundin Tina Martin. Wenn die beiden Pferde-vernarrten Freundinnen zusammen sind, ist an Urlaub und Erholung aber kaum zu denken: ob das neu geborene Fohlen in Gefahr ist, Tinas geliebter Amadeus erkrankt oder eine neue Tierärztin auf dem Hof für Unzu- Do., 1 0.07.201 4, 20:00 Uhr Peanutbutter & Jam – Benefizkonzert der UNICEF-Hochschulgruppe Café & Bar zuhause Die beiden Bands Lights Out und Abel & Cain spielen im zuhause Indie- und Britpop für einen guten Zweck. Der Eintritt ist frei, die Unicef-Hochschulgruppe freut sich aber über Spenden, die dem Erdnusspastenprojekt von UNICEF zur Hilfe unterernährter Kinder zugutekommt. Fr., 1 1 .07.201 4 bis So., 1 3.07.201 4 HORST-Festival Platz der Republik, Mönchengladbach Unter freiem Himmel treten beim HORST-Festival in M'Gladbach neben bekannten Künstlern wie Prinz Pi, Madsen und Jupiter Jones auch Bands wie Japanische Kampfhörspiele und Gnarwolves auf den beiden Bühnen auf. Tagestickets gibt es ab 12 Euro, für das komplette Wochenende 18,60 Euro. Am Sonntag ist der Eintritt frei. Weitere Informationen unter www.horstfestival.de/spielplan Samstag, 1 9.07.201 4, 1 9:30 Uhr Bam Margera‘s FuckFace Unstoppable Rausch-Hour - Hank Zerbolesch Debütroman (Bild: periplaneta.com) regt wird, was wichtig ist um sich eine eigene Meinung zu bilden. Autor Henry `Hank `Zerbolesch wurde 1981 in Düsseldorf geboren. Seit 2003 lebt er in Wuppertal, wo er nach unzähligen durchfeierten Nächten zur Literatur fand und gleichzeitig auch den Poetry Slam für sich entdeckte. Da er die Regeln des Poetry Slam bezüglich strikter Zeitvorgaben, keiner Verwendung von Requisiten und ausschließlich selbst geschriebener Texte unangemessen fand, schuf er seine ei- Reihe: Helden der Kindheit gene Plattform „Podcastpoesie“, wo Autoren/innen die Möglichkeit gegeben wird ihre Texte einzulesen oder Poetry Clips zu produzieren. In Interviews kommt oft die Frage, inwieweit die Geschichten autobiografisch sind, insbesondere aufgrund des umfassenden Drogenkonsums, der im Buch geschieht, jedoch kann jede/r Leser/in beruhigt sein: Die Geschichten erzählen zwar die Wahrheit, allerdings beschreibt sich der Autor selber als „Langweiler“, der mit Drogen lediglich fiktiv in seinen Geschichten zu tun hat. (Lotta Schulze) In dieser Reihe geht es um unsere Helden der Kindheit, dieses Mal: Bibi und Tina Jeder von uns hatte sie: die ganz persönlichen Helden der Kindheit, die uns auf Kassetten, im Fernsehen, in Büchern oder Comics begleitet haben. In dieser Rubrik stellen wir unsere Helden vor und erklären, warum sie uns so fasziniert haben. Veranstaltungen Musikbunker Nach seiner Clubtour in Europa 2013 geht Jackass- und Skateboard-Ikone Bam Margera im Sommer 2014 mit seiner Band Fuckface Unstoppable auf Deutschlandtournee. Karten gibt es ab 18 Euro über den Musikbunker. Wenn nicht anders angegeben: Beginn 20 Uhr in der Aula des Hauptgebäudes, Eintritt 3 €. Di., 1 5.07.201 4 The LEGO Movie In a world made of Lego pieces Emmet is an ordinary, average construction worker until by mistake he is chosen to protect the world against Lord Business' evil plan to freeze the world using a weapon called the Kragle. Along with some fellow characters Emmet embarks on a journey to stop Business' tyranny — a journey he finds himself to be absolutely unprepared for. Mi., 1 6.7.201 4 Shoot 'Em Up Als eine Hochschwangere vor seinen Augen zu Tode gehetzt wird, greift der Einzelgänger Mr. Smith spontan ein: Im Kugelhagel der Gangster bringt er das Kind zur Welt, dessen Mutter in seinen Armen stirbt. Smith nimmt sich des Babys an ohne zu ahnen, welchen Ärger er sich damit einhandelt. Zusammen mit der Prostituierten »DQ« beschützt er das Baby vor Gangsterboss Hertz und dessen ArFerien auf dem Reiterhof: der Mädchentraum schlechthin - spätestens seit Bibi und Tina (Bild: Lutz Bruno) mee von Auftragskillern, die das Kind friedenheit sorgt - die Freundinnen Hilfe des selbstgebackenen Butterku- den Worten beenden: „Friede, Freu- um jeden Preis töten wollen. erleben zusammen jede Menge chens von Frau Martin - gelöst und de, Eierkuchen und bis zum nächsten Abenteuer und sind dabei ein un- alle versöhnen sich. Und der Erzäh- Mal!“. Mi., 23.7.201 4 schlagbares Team. ler kann jede seiner Geschichten mit (Lara Blauermel) A Long Way Down Neben viel Hexerei, spannenden Am Silvesterabend einsam und privat Wettreiten und aufregenden Abenvom Hochhaus in den Tod springen – teuern, spielt auch die erste Liebe eivier potentielle Selbstmörder, ein Gene Rolle in den danke. Und so ist es ganz und gar Heile–Welt-Geschichten von „Bibi nicht einsam und privat, als der Talkund Tina“. Tina ist in Alexander vermaster Martin, der erfolglose Musiker liebt, der nicht weit vom Martinshof J.J., die deprimierte Hausfrau Mauauf Schloss Falkenstein lebt. Da Tireen und die schwer erziehbare Jess na jedoch zur, zugegeben übertriebesich zufällig mitten in der Nacht auf nen, Eifersucht neigt, entfacht in einem Dach begegnen. Sie erzählen mindestens jeder dritten Folge ein sich ihre Geschichten und kommen zu Streit mit dem Auserwählten, der einem gemeinsamen Entschluss: Der glücklicherweise jedoch nie lange anneue Termin für den Todessprung ist hält. der Valentinstag. So werden spätestens zum Schluss jeder Folge alle Probleme - auch mit (zusammengestellt von Martin S. )