Vortrag

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Vortrag
Tagung 1. Juni 2012
Klinische Sozialarbeit als
Förderung sozialer
Kompetenzen
Soziale Kompetenzen von
psychisch kranken Menschen
fördern
Sonja Tröndle
Workshop Teil 1
10.45- 12.30 Uhr
1.Begrüßung
3. Einführung in theoretische Grundlagen
des Gruppentrainings Sozialer Kompetenzen
3a Sozialtherapeutischer Arbeitsansatz
3b Entwicklung kompetenztheoretischer Ansätze
3c Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen
nach Pfingsten und Hinsch
4. Gruppenarbeit der Teilnehmer
Workshop Teil 1
10.45- 12.30 Uhr
5. Definition und Zielsetzung des
Kompetenztrainings nach Pfingsten und Hinsch
6. Das Soziale Kompetenztraining als Methode
der klinischen Sozialarbeit
Workshop Teil 2
13.30- 15.10 Uhr
1. Indikationskriterien
2. Ablauf und Struktur des Trainings
Vorgespräche, Gruppengröße, Dauer
3. Arbeitsmethoden
Fragebögen, Rollenspiele, Hausaufgaben
4. Gruppenarbeit
5. Auswertung des Trainings
Fragebogen zur Selbsteinschätzung
6. Erfahrungsaustausch der Teilnehmer
Fragen an die Teilnehmer
Wer hat eigene praktische Erfahrungen mit
einem Gruppentraining Sozialer
Kompetenzen?
Wer von Ihnen ist Sozialarbeiter/in oder
Sozialpädagogin?
Wer befindet sich im Studium? Wer arbeitet in
anderen beruflichen Zusammenhängen?
Wer hat Interesse an einem
Erfahrungsaustausch?
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Sozialtherapeutischer Arbeitsansatz
„Sozialtherapie wird angesehen als ein
integrierendes Behandlungskonzept, das
sozialarbeiterische und psychologische, bzw.
therapeutisch wirksame Interventionen
verbindet.“
(Schwendter 2000, S.8)
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Sozialtherapeutischer Arbeitsansatz
„ Es geht im Kern um die Förderung sozialer
Kompetenzen, über die sich die Teilhabe am
sozialen Leben in Gemeinschaft und
Gesellschaft und am darin enthaltenen
Unterstützungspotenzial für die Hilfe suchenden
Menschen bestmöglich fördern und sichern lässt.“
(Binner/ Ortmann 2008, S.85)
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Sozialtherapeutischer Arbeitsansatz
Sozialtherapie orientiert sich an einem
biopsychosozialen Gesundheitsverständnis.
Sozialtherapie zeichnet sich durch eine Vielfalt
an Methoden und Interventionsformen aus.
Sozialtherapie fordert die ständige Reflexion
des eigenen professionellen Handelns.
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Sozialtherapeutischer Arbeitsansatz
Sozialtherapie betrachtet den Menschen immer
im Kontext seiner komplexen Lebens- und
Alltagssituation.
Sozialtherapie fördert die Teilhabe von
Menschen
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Entwicklung Kompetenztheoretischer Ansätze
Die psychische Gesundheit, Lebensqualität und
Selbstverwirklichung von Menschen ist in vieler
Hinsicht davon abhängig, inwieweit sie fähig sind,
Kontakt zu ihren Mitmenschen aufzunehmen und
soziale Interaktionen den eigenen Bedürfnissen
und Zielen entsprechend mitzugestalten.
(Pfingsten 2007 S.2)
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Entwicklung Kompetenztheoretischer Ansätze
Persönlichkeitspsychologie
Sozialpsychologie
Arbeitsbetriebs- und Organisationspsychologie
Entwicklungspsychologie
pädagogische Psychologie
Psychopathologie
Kinder- und Jugendpsychologie
Präventions- und Gemeindepsychologie
Gesundheitspsychologie
(vgl. Pfingsten 2007, S. 2).
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Entwicklung Kompetenztheoretischer Ansätze
die Ansätze von Salter und Wolpe
der lerntheoretische Ansatz der social-skillsTrainings
kognitive Ansätze
prozessorientierte Ansätze
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Entwicklung Kompetenztheoretischer Ansätze
Gefühle verbal und nonverbal auszudrücken
Ich-Botschaften zu benützen
deutlich zu widersprechen, unter Umständen
auch anzugreifen
bei Lob Freude zu zeigen, auch sich selbst
loben
sich vor allem spontan zu verhalten und flexibel
zu handeln.
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Entwicklung Kompetenztheoretischer Ansätze
„Die Angstreaktionen können nicht durch das
Ausbleiben des erwartenden Reizes gelöscht
werden, weil alle Situationen vermieden
werden, in denen dieser Reiz auftreten könnte.“
(Bauer 2007, S. 74).
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Entwicklung Kompetenztheoretischer Ansätze
Social-skills-Trainings arbeiten mit folgenden
Techniken:
Instruktion
Modellierung
Verhaltensübung
soziale Verstärkung
Rückmeldung
Transfer.
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Entwicklung Kompetenztheoretischer Ansätze
Kognitive Ansätze gehen von der
Grundannahme aus, dass psychosoziale
Störungen vor allem auf dysfunktionale
Prozesse der Informationsverarbeitung
zurückzuführen sind.
(Bauer 2007, S. 77).
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Entwicklung Kompetenztheoretischer Ansätze
kognitive Therapie nach Beck:
Unsicheres Verhalten in sozialen Situationen
entsteht durch selbstabwertende Gedanken.
Kognitiver Ansatz nach Ellis:
Kognitive Umstrukturierung, negative
Selbstverbalisationen sollen in eine positive,
rationale Form umgewandelt werden.
(vgl. Bauer 2007, S.78)
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Entwicklung Kompetenztheoretischer Ansätze
Meichenbaums kognitives Modell:
Verhalten
kognitive Prozesse
(Selbstverbalisationen vor, während und nach
Verhalten. Informationsverarbeitung in
Situationen)
kognitive Strukturen (Motivation, Steuerung und
Organisation von sozialem Verhalten).
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Entwicklung Kompetenztheoretischer Ansätze
Prozessorientierte Ansatz nach Kanfer:
„Ein Selbstregulierungssystem ist durch zwei
Kriterien charakterisiert: Es ist zielgerichtet, und
es hat eine Hierarchie von Werten, die darüber
entscheidet, welcher Sollwert das System
bestimmt.“
(Bauer 2007, S. 81).
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Entwicklung Kompetenztheoretischer Ansätze
Selbstregulationsmodell nach Kanfer:
Selbstbeobachtung
Selbstbewertung
Selbstverstärkung
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
GSK nach Pfingsten und Hinsch
Entwicklung des Gruppentrainings Sozialer
Kompetenzen nach Pfingsten und Hinsch
Pause
Gruppenarbeit:
Was sind soziale Kompetenzen im Alltagsleben?
Sammeln Sie bitte Beispiele sozial
kompetenter Verhaltensweisen im Alltag
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Beispiele sozial kompetenter Verhaltensweisen:
Gespräche beginnen und aufrechterhalten
Gespräche beenden
auf Kontaktangebote reagieren und arrangieren
unerwünschte Kontakte beenden
um Hilfe oder Gefallen bitten
Wünsche äußern
Komplimente geben und akzeptieren
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Beispiele sozial kompetenter Verhaltensweisen:
Gefühle offen zeigen und artikulieren
Nein sagen können und Widerspruch äußern
Rechte angemessen einfordern
angemessen auf Kritik reagieren
Änderungen bei störendem Verhalten
verlangen
sich entschuldigen
Schwächen eingestehen
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
GSK nach Pfingsten und Hinsch
Definition:
„Als soziale Kompetenz bezeichnen wir die
Verfügbarkeit und Anwendung von kognitiven
emotionalen und motorischen
Verhaltensweisen, die in bestimmten sozialen
Situationen zu einem langfristig günstigen
Verhältnis von positiven und negativen
Konsequenzen für den Handelnden führen.“
(Hinsch/ Weigelt 2007, S.90)
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
GSK nach Pfingsten und Hinsch
die Verfügbarkeit und Anwendung von
Verhaltensweisen
die drei Ebenen psychischen Erlebens
das langfristig günstige Verhältnis von positiven
zu negativen Konsequenzen
Erklärungs- und Prozessmodell sozialer Kompetenzen und
Kompetenzprobleme nach Pfingsten und Hinsch
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
GSK nach Pfingsten und Hinsch
Typen sozialer Situationen
Situationstyp R: Recht durchsetzen
Situationstyp B: Beziehung erhalten und
verbessern
Situationstyp S: Um Sympathie werben
(Situationstyp KB: Krankheitsbewältigung)
Einführung in theoretische Grundlagen des
Gruppentrainings sozialer Kompetenzen
Soziales Kompetenztraining als Methode der
Klinischen Sozialarbeit:
Übungsfeld für Alltagsbewältigung
Keine Vermittlung allgemeiner Fertigkeiten
(Skills) sondern konkrete Beispiele
Teilnehmer sollen motiviert werden (aktiv
handeln)
Selbstwirksamkeit
Ressourcenorientierung
Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen in der
Praxis
Indikationskriterien nach Pfingsten und Hinsch:
A. Es liegen dauernde Schwierigkeiten beim
Bewältigen sozialer Alltagssituationen vor, die
das Berufsleben- und / oder Privatleben des
Klienten beeinträchtigen.
B. Soziale Kompetenzprobleme erweisen sich als
(Mit)ursache für andere ernsthafte psychische
Beeinträchtigungen oder Störungen
Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen in der
Praxis
Indikationskriterien nach Pfingsten und Hinsch:
C. Eine Förderung der im Gruppentraining
behandelten sozialen Kompetenzen ist für
die soziale Wiedereingliederung oder
Bewältigung bestehender psychischer
Störungen oder somatischer Krankheiten
förderlich oder unerlässlich.
Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen in der
Praxis
Indikationskriterien nach Pfingsten und Hinsch:
D. Eine Förderung der im Gruppentraining
sozialer Kompetenzen behandelten sozialen
Kompetenzen hilft die Entstehung psychischer
Störungen oder somatischer Krankheiten zu
verhindern oder erweitert die
Bewältigungsressourcen des Klienten im Falle
eines Auftretens.
Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen in der
Praxis
Indikationskriterien nach Ettrich
Die Schwierigkeiten in folgenden Bereichen:
Formale Rechte und Interessen durchsetzen
Gefühle und Interessen in enge persönliche
Beziehungen einzubringen
Kontakte zu unbekannten Personen
aufzunehmen.
Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen in der
Praxis
Indikationskriterien nach Ettrich:
Kompetenzprobleme ergeben einer sich nicht
aus einer situativen Überforderung.
Akzeptanz der spezifischen Arbeitsbeziehung
des Gruppentrainings
Motivation etwas verändern zu wollen
Offenheit für die Erfahrung anderer Teilnehmer
Akzeptanz der übenden
verhaltenstherapeutischen Situation
Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen in der
Praxis
Ablauf und Struktur des Trainings:
Vorgespräche
Gruppengröße
Dauer
Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen in der
Praxis
Arbeitsmethoden:
Fragebögen
Rollenspiele
Hausaufgaben
Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen in der
Praxis
4. Gruppenarbeit
5. Auswertung des Trainings
Fragebogen zur Selbsteinschätzung
6. Erfahrungsaustausch der Teilnehmer
Tagung 1. Juni 2012
„Die Selbstgestaltung besteht im Zusammenfügen des
Selbst zu einer Kohärenz, in der auch befremdliche
Erfahrungen und noch das zeitweilige Zerrissensein
Platz finden können, statt aufgehoben oder
ausgeschlossen zu werden. Kohärenz, das ist der
Zusammenhang des Selbst, seine innere Festigkeit, nicht
so sehr seine „Einheit“, eher seine Integrität, eine
Zusammenfassung des Auseinanderstrebens, eine
Leistung des integralen Selbst, desjenigen Selbst im
Selbst, das sich mit umfänglichen Blick um die
Gesamtheit des Selbst sorgt.“
Schmid, Wilhelm 2007, S.108
Literatur
Bauer, M. (2007), Trainings sozialer Kompetenzen. Konzepte und
Anwendungsgebiete, in: Hinsch, R. / Pfingsten, U. (Hrsg.), Gruppentraining
sozialer Kompetenzen, (5. Auflage), Weinheim: Beltz, S. 73-89.
Binner, U. / Ortmann, K. (2008), Klinische Sozialarbeit als Sozialtherapie,
in: Ortmann, K. / Röh, D. (Hrsg.), Klinische Sozialarbeit. Konzepte. Praxis.
Perspektiven, Freiburg: Lambertus, S. 71-87.
Hinsch, R. / Weigelt, M. (2007), Konzeption des GSK,
in: Hinsch, R. / Pfingsten, U. (Hrsg.), Gruppentraining sozialer
Kompetenzen, (5. Auflage), Weinheim: Beltz, S. 90-99.
Pfingsten, U. (2007), Soziale Kompetenzen und Kompetenzprobleme,
in: Hinsch, R. / Pfingsten, U. (Hrsg.), Gruppentraining sozialer
Kompetenzen, (5. Auflage), Weinheim: Beltz, S. 2-11.
Literatur
Schmid, W. (2007): Mit sich selbst befreundet sein. Frankfurt am Main,
Suhrkamp, S.108
Schwendter, R. (2000): Einführung in die Soziale Therapie. Tübingen:
DGVT, S.8
Internet:
http://www.gsk-training.de