AWO – Rundbrief Schuldnerberatung April 2011 Schuldnerberatung
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AWO – Rundbrief Schuldnerberatung April 2011 Schuldnerberatung
Mitteilung für die Schuldnerberatungsstellen der AWO in NRW Herausgegeben von den Fachberaterinnen und Fachberatern für Schuldnerberatung der AWO NRW AWO – Rundbrief Schuldnerberatung April 2011 Schuldnerberatung Rot-Grün plant Erhöhung der Förderung für Verbraucherinsolvenzberatung Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2011 fordert Rot-Grün eine Erhöhung der Landesförderung um 10 % bzw. 500.000 €. In 2012 soll eine weitere Erhöhung um 500.000 € erfolgen. Die Erhöhung ist abhängig von der Zustimmung zum Gesamthaushalt 2011. Die Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion findet sich hier: www.spdfraktion.landtag.nrw.de/spdinternet/www/startseite/Presse/Pressearchiv/AnzeigePresse mitteilung.jsp?oid=12716 AWO Schuldnerberatungsstellen formulieren gemeinsames Qualitätsprofil Auf Ihrer Trägerkonferenz am 24.03.2011 haben die Schuldnerberatungsstellen der AWO im Bezirk Niederrhein ein gemeinsames Qualitätsprofil verabschiedet. Das Papier soll, vorbehaltlich einer Verabschiedung auf der nächsten Geschäftsführerkonferenz, durch den Bezirksverband Niederrhein aufgelegt werden und bei Bedarf auch anderen Beratungsstellen zur Verfügung stehen. Bildungs- und Teilhabepaket der Bunderegierung Empfänger von Hartz IV, Wohngeld oder Kinderzuschlag oder Sozialhilfe können ab sofort Leistungen aus dem neuen Bildungspaket für Kinder und Jugendliche beantragen, z.B. für Fahrkarten, Nachhilfe, Vereinsbeiträge, Zuschuss zum Mittagessen u.a. Eine Nachzahlung für Januar bis März kann bis spätestens 30.04.2011 beim JobCenter (Hartz IV-Empfänger) bzw. Sozialamt (Sozialhilfeempfänger) beantragt werden. Bezieher von Wohngeld und Kinderzuschlag müssen den Antrag bis spätestens 31.05.2011 bei der Familienkasse stellen. Ein ausführliches Informationspapier des Caritasverbandes findet sich hier: http://www.schuldnerhilfe.de/fachberatung/downloads/index.php?file=7&sort=1 Datenschutz und Schweigepflicht in der Beratung Am 23.03.2011 hat der Deutsche Verein eine umfangreiche Darstellung zur Problematik der Datenübermittlung bei Beratungsleistungen nach SGB II und SGB XII herausgegeben. Die PDF ist zu finden unter: http://www.schuldnerhilfe.de/fachberatung/downloads/index.php?file=6&sort=1 Düsseldorfer Tabelle 2011 Eine aktuelle Fassung der Düsseldorfer Tabelle mit ausführlichen Erläuterungen findet sich auf der Website des OLG Düsseldorf unter: www.olgduesseldorf.nrw.de/07service/07_ddorftab/07_ddorf_tab_2011/Duesseldorfer_Tabelle_2011.pdf Dauerbrenner P-Konto Auch nachdem der Bundestag am 24.02.2011 eine Regelung zur Beseitigung des Monatsanfangsproblems verabschiedet hat, sorgt das P-Konto für Irritationen. vzbv mahnt Banken wegen Gebühren ab Wegen zusätzlicher Gebühren für pfändungsfreie Konten hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) 33 Banken und Sparkassen abgemahnt. vzbv-Vorstand Billen kritisiert, dass die Geldinstitute sich für die Erfüllung einer gesetzlichen Pflicht bezahlen lassen. Die Schuldnerberatungsstelle der AWO Integration gGmbH hat eine Übersicht der von den verschiedenen Banken geforderten - rechtlich umstrittenen - Zusatzkosten für die Führung eines P-Kontos erstellt. Comdirekt Bank Commerzbank Deutsche Bank DKB Hypovereinsbank ING-DiBa Nationalbank Norisbank Postbank Santander Consumer Bank Sparda-Bank West Sparkasse Duisburg Targobank Volksbank Rhein-Ruhr 10,90 € es gelten die üblichen Kosten 8,99 € 5,00 € 5,00 € kostenlos es gelten die üblichen Kosten (ab 4,90 €) 5,00 € es gelten die üblichen Kosten es gelten die üblichen Kosten (ab 4,95 €) kostenlos es gelten die üblichen Kosten (ab 2,50 €) es gelten die üblichen Kosten (ab 6,60 €) es gelten die üblichen Kosten (ab 5,90 €) Verbraucher erweisen sich als verlässliche Schuldner Am 30.03.2011 hat die SCHUFA ihren Kreditkompass 2011 mit empirischen Ergebnissen zur privaten Kreditaufnahme in Deutschland und finanziellen Trends im Finanzmanagement von Privathaushalten vorgestellt. Interessierte finden den kompletten Bericht im Netz unter: www.schufa-kreditkompass.de/media/download/downloadsgesamt2011/schufa_kreditkompass2011.pdf Unterbrechung der Strom- und Gasversorgung bei besonderem Schutzbedürfnis Zur Frage der Zulässigkeit einer Energiesperre bei besonders schutzbedürftigen Personen liegt eine Stellungnahme des Präventionsnetzwerk Finanzkompetenz e.V. vor. Link: http://www.schuldnerhilfe.de/fachberatung/downloads/index.php?file=8&sort=1 Die Immobilie als Kapitalanlage, Altersvorsorge, Steuersparmodell oder Albtraum „Schrottimmobilie“ In Ostwestfalen-Lippe beobachten Regine Stoller-Wegener von der Bauschuldnerberatung der AWO OWL e.V., sowie die beiden Rechtsanwältinnen Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann, Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht, dass sich immer mehr Ratsuchende melden, die durch eine sog. Schrottimmobilie in die Überschuldung geraten sind. Link: http://www.schuldnerhilfe.de/fachberatung/downloads/index.php?file=5&sort=1 Verbraucherinsolvenzberatung BGH-Entscheidung zur Gefährdung der Restschuldbefreiung durch Zahlungen aus dem unpfändbaren Einkommen an die Gläubiger Zahlungen des Schuldners an einen Insolvenzgläubiger aus dem unpfändbaren Einkommen während der Wohlverhaltensphase beeinträchtigen die Gläubigerbefriedigung i.S. d. § 296 Abs. 1 S.1 InsO nicht. Hier geht es zum kompletten Text der Entscheidung vom 20.01.2011: BGH-Beschluss IX ZB 8/10 Leutheusser-Schnarrenberger konkretisiert Reformpläne zur Verbraucherinsolvenz Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat auf dem achten Insolvenzrechtstag in Berlin ihre Vorstellungen zur Reform der Verbraucherinsolvenz weiter konkretisiert, allerdings noch immer keinen Zeitplan für die anstehenden Reformen genannt. Die Halbierung der Dauer des Verbraucherinsolvenzverfahrens von sechs auf drei Jahre wird es nicht zum Nulltarif geben. Die Erwerbsobliegenheit soll nicht nur in der Wohlverhaltensperiode gelten, sondern schon ab der Eröffnung des Verfahrens greifen. Darüber hinaus soll die missbräuchliche Wiederholung von Restschuldbefreiungsanträgen so weit wie möglich ausgeschlossen werden. Rede von Bundesjustizministerin Sabine Leuttheuser-Schnarrenberger auf dem Achten Insolvenzrechtstag in Berlin Mehr Verbraucherinsolvenzen im Januar 2011 Die Verbraucherinsolvenzen lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Januar 2011 mit 8453 Fällen um 2,3% höher als im entsprechenden Vorjahresmonat. Die Unternehmensinsolvenzen sind für diesen Zeitraum dagegen um 9,5 % zurückgegangen. Zinsforderungen aus deliktischen Ansprüchen werden nicht von der Restschuldbefreiung erfasst (BGH, Urteil vom 18.11.2010 – IX ZR 67/10, BeckRS 2010, 31038) Link: http://www.schuldnerhilfe.de/fachberatung/downloads/index.php?file=3&sort=1 Beruft sich ein selbstständig tätiger Schuldner auf mangelndes Verschulden an einem Mindestverdienst gem. § 295 Abs. 2 der InsO, muss er die Einzelheiten der Bemühung um eine abhängige Tätigkeit konkret darlegen. (AG Köln, Beschluss vom 16.02.2010-71 IN 98/03, BeckRS 2010, 25913) Link: http://www.schuldnerhilfe.de/fachberatung/downloads/index.php?file=4&sort=1 Keine Versagung der Restschuldbefreiung gem. § 296 Abs. 1 InsO ohne Gläubigerbeeinträchtigung (BGH, Beschluss vom 18.11.2010 – IX ZB 137/08, BeckRS 2010, 30353) Link: http://www.schuldnerhilfe.de/fachberatung/downloads/index.php?file=9&sort=1 Fortbildungen und Veranstaltungen Grundlagenseminar Sozialhilfe: Leistungen nach dem SGB XII und angrenzender Rechtsgebiete am 08./09.06.2011 in Wuppertal Unter Berücksichtigung aktueller Gesetzesänderungen werden in dem zweitägigen Seminar Grundlagen der Hilfe zum Lebensunterhalt, der Grundsicherung im Alter und der „Hilfe in besonderen Lebenslagen“ (fünftes bis neuntes Kapitel SGB XII) systematisch dargestellt. Die Seminarinhalte vermitteln einen Überblick über das Leistungsrecht, Kenntnisse der Berücksichtigung von Einkommen/ Vermögen und des Unterhaltsrückgriffs gegenüber Angehörigen. Infos und Anmeldung unter: www.frank-jaeger.info/aktuelles/grundlagenseminar-sgb-xii-2011-1 Finanzdienstleistungs-Konferenz am 19./20. Mai 2011 in Hamburg Die jährliche Finanzdienstleistungskonferenz des IFF in Hamburg wendet sich an Banken und Sparkassen, Verbraucher-, Kredit- und Schuldnerberater, Rechtsanwälte sowie Wissenschaft und Journalisten und dient dazu, aktuelle praktische Probleme bei der Kreditvergabe, sowie neue Entwicklungen bei Finanzdienstleistungen im Retail-Geschäft zu diskutieren. Mehr Infos: www.iff-hamburg.de/index.php?id=3025 Prävention Im Netz der neuen Medien / Chancen und Risiken für Kinder und Jugendliche Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes stellt auf Ihre Website eine Broschüre für Lehr/ und Fachkräfte zum sicheren Umgang mit Internet, Handy und PCSpielen zur Verfügung. Link: www.polizei-beratung.de/medienangebot/details/form/7/41.html Internetgefahren: Quiz für Kinder Auf der Seite von Klicksafe.de der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz gibt es ein interaktives Onlinequiz für Kinder, mit dem ein Grundwissen zum Internetsurfen abgefragt wird. Wer alle Fragen richtig beantwortet, erhält eine individuelle Urkunde zum Ausdrucken. Link: www.klick-tipps.net/klick-quiz/ --------------------------------------------------------- Redaktion: Bernhard Paul, Verein Schuldnerhilfe Essen e.V. (VSE) – für AWO Bezirk Niederrhein Tel. 0201-8272617, paul@schuldnerhilfe.de Joachim Friederici, Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Hagen-Märkischer Kreis Tel. 02331-38114, Mail: friederici@awo-ha-mk.de Michael Eham, Schuldnerhilfe Köln e.V. – für AWO Bezirk Mittelrhein Tel. 0221-3461420, Mail: m.eham@schuldnerhilfe-koeln.de Claudia Rüter, AWO Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V. Tel. 0521-9216254, Mail: info@awo-owl.de Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 15.04.2011 Die obigen Informationen wurden mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft. Wir bitten um Verständnis, dass dennoch keine Gewähr für die Richtigkeit übernommen werden kann. Eine Haftung ist ausgeschlossen. Vervielfältigungen und Weitergabe dieser Information sind im Bereich der Arbeiterwohlfahrt zulässig und gewünscht, darüber hinaus nur mit unserer Zustimmung. Für die Zusendung aktueller Informationen zum Themenfeld Schuldnerberatung sind wir dankbar.