CTP-Erfahrungsbericht: La Voz de Galicia - WAN-IFRA

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CTP-Erfahrungsbericht: La Voz de Galicia - WAN-IFRA
IFRA-SYMPOSIUM: Die Praxis ist bereit für CTP
http://www.ifra.com
CTP-Erfahrungsbericht: La Voz de Galicia
Zeitung/Verlag:
Auflage:
Seitenumfang:
CTP-Anlage:
Platten:
Durchsatz:
„La Voz de Galicia“
La Coruña, E
110 000 Exemplare täglich
Agfa-Polaris 100
Krause-LaserStar LS N
mit Nela-Video-Stanzung
Agfa-N90 A
über 80 Platten/h
bei 1270 dpi
Bis zum April letzten Jahres wurde der gestiegene
Produktionsumfang mit denselben Anlagen bewältigt, die
Anfang 1992, im Jahr des Umzugs in eine neue Außendruckerei in der näheren Umgebung von La Coruña,
installiert worden waren. Während damals für die 15
maximal 96-seitigen Lokalausgaben der Zeitung insgesamt
240 Tabloid-Seiten pro Tag produziert wurden, sind es
heute, bei inzwischen 16 Ausgaben, 730 Seiten – ein
Anstieg um 300 %. Jeden Tag werden mehr als 550 Platten
hergestellt, davon allein 350 im Zeitraum zwischen 22 Uhr
und 0.30 Uhr.
Die Produktionssituation drängt zur Entscheidung
1992 umfaßte La Voz de Galicia 15 Lokalausgaben mit
einer Verkaufsauflage von insgesamt 110 000 Exemplaren.
Der Seitenumfang der einzelnen Ausgaben lag bei 72 bis
96 Seiten, wobei acht Seiten der Lokalberichterstattung
gewidmet waren. Außer einer Schmuckfarbe im Zeitungskopf wurde keinerlei Farbe eingesetzt.
In den vergangenen fünf Jahren hat sich das Bild stark
gewandelt: Nach und nach wurde der Vierfarbdruck eingeführt, und heute werden zirka 130 Farbseiten pro Tag
gedruckt. Die Anzahl der Lokalseiten wurde (zum Teil als
Reaktion auf die Einführung von Regionalausgaben der
Madrider Zeitungen) kontinuierlich auf den heutigen Stand
von 24 Seiten erhöht; davon sind vier bis sechs in Farbe.
Daneben wurde in Etappen auch der Ganzseitenumbruch
realisiert (zunächst in der Zentrale, dann auch in den
Lokalredaktionen, wobei lokale Anzeigen das größte Problem darstellten).
All diese Entwicklungen führten dazu, daß der jährliche
Druckplattenverbrauch stark angewachsen ist. Während im
Jahr 1992 noch 100 000 Platten gebraucht wurden, rechnen
wir 1997 mit einem Bedarf von etwa 220 000 Druckplatten.
Unsere Produktionskapazitäten waren damit so gut wie
erschöpft, und so begannen wir 1995 und verstärkt 1996,
Informationen über die Computer-to-Plate-Technik und
über CTP-Installationen in verschiedenen Zeitungsverlagen zu sammeln, denn für uns war klar, daß wir uns
früher oder später dafür entscheiden würden.
Wir erstellten eine Liste von Kriterien, die wir für eine
zukünftige Anschaffung als wichtig erachteten. Dazu gehörten: Flachbett-Bauweise; HeNe- oder YAG-Laser (aufgrund der höheren Lebensdauer); Verwendung von leicht
auf dem Markt erhältlichen Standardplatten; Ausgabegeschwindigkeit von mehr als 60 Platten pro Stunde bei
einer Auflösung von 1016 dpi; für die jeweilige Tagesproduktion ausreichende Kapazität der Plattenkassette; automatische Plattenbeladung; Tageslichtbetrieb; Vorrichtung
zur Entfernung des Zwischenlagepapiers; nicht-proprietärer RIP und RIP-Plattform. Darüber hinaus sollte der Lieferant gleichzeitig auch der Plattenhersteller sein, und der
technische Kundendienst sollte sich in der Nähe befinden.
Entwicklung von 1992 bis 1997 bei „La Voz de Galicia“.
Die Entwicklung der Plattenproduktion von 1992 bis 1997.
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zeitungstechnik Januar 1998
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Im Sommer 1996 sahen wir den Zeitpunkt zur Umstellung auf CTP gekommen. Ein Grund dafür war, daß die
beiden bisher für die Produktion eingesetzten PolychromeOPC 2000-Plattenanlage durch das gestiegene Plattenaufkommen stark überlastet waren. Durch die Entscheidung,
den Seitenumfang pro Ausgabe zu verdoppeln, drohte der
ganze Produktionsprozeß zusammenzubrechen. Wir konnten es uns nicht leisten, mittel- bis langfristig mehr
Personal einzustellen. Zudem standen einige Mitarbeiter
kurz vor der Pensionierung, und daher stellte sich uns die
Alternative der Modernisierung oder Neueinstellungen.
Darüber hinaus bot sich durch diese Situation auch eine
gute Gelegenheit, den Ganzseitenumbruch voranzutreiben
und eine Anwendung für das Ausschießen der Seiten zu
entwickeln. Die Umstellung auf CTP verpflichtet alle
Beteiligten zur Einhaltung einer gewissen Arbeitsdisziplin.
Dies führt zwangsläufig zu einer Kostenreduzierung, die
im voraus gleichwohl schwer zu bestimmen ist. Der
Unterschied in den Plattenkosten war in unserem Fall nicht
so kraß, da wir bisher die elektrofotografischen OPC-Platten einsetzten, die ja auch teurer sind als die herkömmlichen.
Bei der Suche nach einer geeigneten CTP-Technologie,
die unseren Anforderungen entsprach, waren zwei Anlagen
in die engere Wahl gekommen, die wir auf der IFRA96
genauer in Augenschein nahmen. Wir entschieden uns
schließlich für ein Agfa-Polaris-System, dessen Beta-Testphase bei einer belgischen Zeitung inzwischen abgeschlossen war und das bereits bei drei weiteren europäischen
Zeitungsbetrieben installiert worden war.
Umtausch gegen konventionelle Anlage garantiert,
falls Zielvorgaben nicht erfüllt würden
Der Vertrag, den wir mit Agfa schlossen, enthielt eine
Klausel, in der festgeschrieben war, welches Qualitäts- und
Produktionsniveau das Polaris-System innerhalb von sechs
Monaten erzielen sollte. Falls die Zielvorgaben nicht
erreicht würden, sollte die Anlage zurückgenommen werden und statt dessen eine konventionelle Einheit für die
Verarbeitung vorbeschichteter Platten installiert werden.
Die Installation wurde im April 1997 abgeschlossen. Zu
den wichtigsten Vorteilen der CTP-Technik gehört, daß die
Integration der Lokalseiten durch die Verarbeitung in der
Polaris-Anlage vollständig automatisiert werden konnte.
Wir stellen zwischen 250 und 300 Platten täglich auf diese
Weise her, während die sonstigen Seiten mit Hilfe der
OPC-Einheiten produziert werden.
Der Druckstart für die Zeitungsproduktion konnte –
entgegen unseren Befürchtungen – durch Einführung der
CTP-Anlage weiter nach hinten verschoben werden. Daneben haben wir – was nicht direkt mit der CTP-Einführung
zusammenhängt – die Server in der Redaktion ausgetauscht
und die RIPs integriert. Durch die Übertragung von Bit-
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map-Dateien konnten Fehler in der Verarbeitungskette
ausgeräumt und dadurch sichergestellt werden, daß das,
was die Redaktion verläßt, auch auf der Platte erscheint.
Der Polaris-Belichter wird über ein Pelbox-Interface angesteuert.
Wir hoffen, daß sich diese Vorteile mit der geplanten
Installation einer zweiten Polaris-Einheit Anfang 1998
noch verstärken, denn bis dorthin haben wir uns unter
anderem folgende Ziele gesetzt: Neun Arbeitsplätze in
diesem Bereich sollen eingespart werden. Wir planen, die
Auflösung auf 1016 dpi zu reduzieren und eine Produktionsgeschwindigkeit von annähernd 120 Platten pro
Stunde zu erreichen.
Derzeit arbeiten wir aufgrund der zwischen den Filmbelichtern und dem Polaris hergestellten Kompatibilität
mit einer Auflösung von 1270 dpi; die Durchsatzleistung
des Systems liegt bei 80 Platten pro Stunde. Der Bedarf an
Rohmaterialien wird stark zurückgehen; wir werden zwar
zwei oder drei Filmbelichter als Backup behalten, aber
praktisch keine Filme mehr benötigen. Wir planen zudem
die künftige Zusammenlegung aller Druckaktivitäten der
Verlagsgruppe in einem Gebäude neben der jetzigen Drukkerei.
Natürlich gab es auch einige Schwierigkeiten, so etwa
mit der Entwicklungseinheit, deren Entlüftung sich so nah
an der Polaris-Anlage befand, daß es dadurch zu einer
Überhitzung kam. Außerdem verzögerte sich die Inbetriebnahme der Anlage, weil wir mit dem Ausschießprogramms
nicht wie geplant vorankamen. Zur Schulung für die neue
Anlage besuchten zwei unserer Techniker Wartungslehrgänge, die von Agfa in Belgien veranstaltet wurden; dies
hat sich bislang als ausreichend erwiesen.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß unsere bisherigen Erfahrungen sehr positiv waren, denn wir haben unsere
Ziele nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen.
Vorteile von CTP bei La Voz de Galicia: Die Integration der Lokalseiten konnte durch die Verarbeitung in der
Polaris-Anlage vollständig automatisiert werden. Die absolute Registerhaltigkeit durch die Anbindung einer videogesteuerten Nela-Stanz- und Abkantvorrichtung hat sich
positiv auf die Druckmakulatur ausgewirkt. Daß mehrere
Verarbeitungsschritte im Produktionsprozeß weggefallen
sind, hatte einen günstigen Einfluß auf die Qualität, brachte
Materialeinsparungen und hatte eine Steigerung der Rentabilität zur Folge. Bewährt hat sich insbesondere die Vorrichtung zur Zwischenlagepapierentfernung, da sie eine
erhebliche Steigerung der Verarbeitungsgeschwindigkeit
bewirkt hat. Der Druckstart für die Zeitungsproduktion
konnte nach hinten verschoben werden. Nicht zu vergessen
sind auch die Personaleinsparungen.
Zusammenfassung des Vortrages von Francisco Pérez
Escudero, Technischer Direktor der Verlagsgruppe Voz,
Herausgeber der Zeitung „La Voz de Galicia“ in La
Coruña, Spanien.
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