1 Inhalt 1. Definition „Beschwerde“ 2. Definition
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1 Inhalt 1. Definition „Beschwerde“ 2. Definition
Inhalt 1. Definition „Beschwerde“ 2. Definition „Beschwerdemanagement“ 3. Beschwerdezufriedenheit 3.1. Entstehung von Beschwerdezufriedenheit 4. Typologien von potenziellen Beschwerdeführern 5. Wozu Beschwerdemanagement 6. Wie unzufriedene Kunden Handeln 7. Sieben Thesen des Reklamationsmanagements 8. Arten von Beschwerden 8.1. Schriftliche Beschwerde 8.1.1. Wie reagieren Firmen auf schriftliche Beschwerden? 8.2. Persönliche Beschwerde 8.2.1. Anforderung an den Mitarbeiter 9. Die ersten Schritte zum erfolgreichen Reklamationsmanagement 10. Phasen der Beschwerdebehandlung 11. Wie reagieren Unternehmen 12. Reaktionen von Kunden auf die Beschwerdebehandlung 13. Ziele des Beschwerdemanagements 13.1. Kundenbeziehungsrelevante Teilziele 13.2. Qualitätsrelevante Teilziele 13.3. Produktivitätsrelevante Teilziele 14. Erfolg des Beschwerdemanagements messen 15. Quellen 1 Beschwerdemanagement 1. Definition „Beschwerde“ „In der Unternehmenspraxis scheint ein einheitliches Verständnis des Begriffes „Beschwerde“ nicht nur zwischen unterschiedlichen Anbietern weit verbreitet sein, sondern auch innerhalb der gleichen Organisation. Zudem neigen Anbieter häufig dazu. Den Begriff inhaltlich zu eng zu definieren und damit von Beginn an bestimmte Unzufriedenheitsäußerungen von Kunden auszuklammern. […] Demnach wird im Folgendem unter Beschwerde jede schriftliche, telefonische oder persönliche Unzufriedenheitsäußerungen eines potenziellen oder tatsächlichen Kunden gegenüber dem Hersteller oder einem Absatzmittler verstanden, die sich auf ein wahrgenommenes Problem mit der Kernleistung, der Zusatzleistung und/oder dem Verhalten von Mitarbeitern eines Anbieters vor, während oder nach dem Kauf bezieht und die darauf abzielt, auf Basis eines vorhandenen oder nicht vorhandenen kaufrechtlichen Anspruchs Wiedergutmachung zu erreichen, auf dieses Problem aufmerksam zu machen, ein solches Problem mit dem Anbieter nicht noch einmal zu erleben und/oder dem Ärger über das Problem Luft zu machen. Synonym zum Begriff „Beschwerde“ wird von Praktikern und Beschwerdeforschern häufig der Begriff „Reklamation“ verwendet. In dieser Arbeit wird sich jedoch der Auffassung von Autoren angeschlossen, die Reklamation als diejenige Teilmenge von Beschweren angesehen, bei denen tatsächliche Kunden ihre Unzufriedenheit über ein wahrgenommenes Problem nach dem Kauf äußern, um Basis eines vorhandenen kaufrechtlichen Anspruchs Wiedergutmachung zu erreichen.“ (Andreas Fürst 2005- Beschwerdemanagement,S9-10) „Umfassend definiert sind Beschwerden Artikulationen von Unzufriedenheit, die gegenüber Unternehmen oder Drittinstitutionen mit dem Zweck geäußert werden, auf ein subjektiv als schädigend empfundenes Verhalten eines Anbieters aufmerksam zu machen, Wiedergutmachung für erlittene Beeinträchtigung zu erreichen und/oder eine Änderung des kritisierten Verhaltens zu bewirken. In dieser Definition kommt ein relativ weites Begriffsverständnis zum Ausdruck, das eine Differenzierung verschiedener Beschwerdearten einschließt: - Bei Beschwerden handelt es sich um Artikulationen, d.h. um verbale oder schriftliche Äußerungen. 2 - Aus dieser Äußerung geht hervor, dass der Beschwerdeführer unzufrieden ist. Dabei kommt es nicht darauf an, dass der Kunde den Begriff Beschwerde verwendet. Auch das Ausmaß der Unzufriedenheit ist erheblich. Alle Äußerungen, die zeigen, dass Leistung oder Verhaltensweisen des Unternehmens nicht vollständig den Erwartungen der Kunden entsprechen, stellen in diesem Sinne Beschwerden dar. - Beschwerden können nicht nur von Kunden, sondern auch von Mitgliedern anderer unternehmerischen Anspruchsgruppen vorgebracht werden, indem sie z.B. die Belastung der Umwelt durch ökologisch bedenkliche Produktionsprozesse beklagen. Darüber hinaus wird Kritik nicht nur von Individuen geäußert, sondern auch von Institutionen – wie beispielsweise Verbände oder Medien -, die unabhängig von einem konkreten Einzelfall eine generelle Lösung des Problems verlangen. - In der Regel handelt es sich um Äußerungen, die die Betroffenen direkt gegenüber dem Unternehmen selbst vorbringen. Allerdings kann ein unzufriedener Kunde auch einen indirekten Weg wählen, indem er sich an eine Drittinstitution (z.B. Schlichtungsstelle, Behörden, Verbraucherorganisationen oder Medien) als „Anwalt“ seines Interessens wendet. In diesen Fällen tritt die Drittinstitution im Namen des Kunden an das Unternehmen heran bzw. informiert die Öffentlichkeit. - Die Unzufriedenheit von Betroffenen muss sich keinesfalls immer auf einen Mangel am zuvor gekauften Produkt oder einen anderen Aspekt des Marktangebots (z.B. den Preis oder die Werbung) beziehen. Gegenstand von Beschwerden kann darüber hinaus auch das gesellschaftliche Verhalten des Unternehmens sein. Eine Beschwerde wir intentional vorgebracht, d.h., der Kunde verfolgt mit seiner Artikulation eine bestimmte Absicht. In vielen Fällen wendet er sich in der Nachkaufphase an das Unternehmen, weil er der Ansicht ist, dass er von diesem nicht die zu erwartende Leistung erhalten hat. […] Dementsprechend will der Kunde entweder eine verbesserte bzw. völlig neue Leistung, die teilweise oder vollständige Rückzahlung des Kaufpreises oder darüber hinaus Schadensersatz für Folgeschäden. Versteht der Kunde diese Forderungen als Anspruch an das Unternehmen, den er unter Umständen auch auf Rechtswege durchsetzten kann, spricht man von Reklamation. In der Praxis wir häufig zwischen Beschwerde und Reklamationen begrifflich nicht unterschieden. Es ist aber sinnvoll, diese Differenzierung vorzunehmen, um den Sonderfall rechtrelevanter Beschwerden abzugrenzen. In diesem 3 Sinne bezeichnet der Begriff „Reklamation“ die Teilmenge von Beschwerden, in denen Kunden in der Nachkaufphase Beanstandungen an Produkt oder Dienstleistung explizit oder implizit mit einer rechtlichen Forderung verbinden, die gegebenenfalls juristisch durchgesetzt werden kann. In diesem generellen Sinne sind Beschwerden somit intentionale Unzufriedenheitsäußerungen von Anspruchspersonen oder – Institutionen bezüglich irgendeines Aspekts unternehmerischen Verhaltens.“ (Bernd Strauss 2007 – Beschwerdemanagement, S49-50) 2. Definition „Beschwerdemanagement“ „Die Auffassungen über den Begriff „Beschwerdemanagement“ gehen in der Praxis relativ weit auseinander. Vielerorts wird dieser Begriff noch mit einer Abteilung im Unternehmen gleichgesetzt, die die alleinige Verantwortung für den Umgang mit Beschwerden besitzt. Allerdings scheint sich zunehmend die Meinung durchzusetzen, dass das Management von Beschwerden bereits den Mitarbeitern im Kundenkontakt beginnt. Betrachtet man die in der Literatur existierenden Definitionen von „Beschwerdemanagement“, so stellt man auch hier ein relativ uneinheitliches Begriffsverständnis fest. Generell lassen sich diese Definitionen in drei Kategorien einteilen: - Prozess-, bzw. aufgabenbezogene Definition: Beschwerdemanagement als die Abfolge verschiedener konkreter Aufgaben im Zusammenhang mit Beschwerden - Systembezogene Definition: Beschwerdemanagement als das innerhalb eines Unternehmens existierende Subsystem für den Umgang mit Beschwerden - Kumulative, aktivitätsbezogene Definition: Beschwerdemanagement als die Summe aller unternehmerischen Aktivitäten in Zusammenhang mit Beschwerden […] Die Prozess- bzw. aufgabenbezogene Sichtweise hat vor allem den Nachteil, dass eine vollständige Aufzählung aller Beschwerdemanagement-Aufgaben und deren Einordnung in eine sinnvolle Abfolge nur schwer möglich ist. Da sich die vorliegende Arbeit weitgehend auf die Gestaltung ausgewählter Aktivitäten des Beschwerdemanagement fokussiert und dabei Aspekte wie Strukturen und Mittel für den Umgang mit Beschwerden weitgehend 4 ausklammert, erschient eine systembezogenen Sichtweise ebenfalls wenig zielführend. Vor diesem Hintergrund wird in dieser Untersuchung eine kumulative, aktivitätsbezogene Sichtweise des Begriffs „Beschwerdemanagement“ eingenommen. Konkret werden im Folgenden unter dem Beschwerdemanagement aller proaktiven und reaktiven Maßnahmen subsumiert, die ein Anbieter in Zusammenhang mit Beschwerden ergreift. Analog zum oftmaligen synonymen Gebrauch der Begriffe „Beschwerde“ und „Reklamation“ werden auch Begriffe „Beschwerdemanagement“ und „Reklamationsmanagement“ häufig gleichbedeutend verwendet. Entsprechend der im vorherigen Abschnitt vorgenommenen Abgrenzung der Begriffe “Beschwerde“ und „Reklamation“ wird allerdings in dieser Arbeit das Reklamationsmanagement als Spezialfall des Beschwerdemanagements verstanden. In der englischsprachigen Beschwerdeliteratur findet sich zudem häufig der Begriff „Service Recovery“. Hierunter sind proaktive und reaktive Maßnahmen zu verstehen, die ein Anbieter in einem Dienstleistungskontext in Zusammenhang mit einem begangenen Fehler ergreift. Der Begriff „Service Recovery“ umfasst damit eine größere Bandbreite an Aktivitäten als der Begriff „Beschwerdemanagement“.“ (Andreas Fürst 2005 – Beschwerdemanagement, S 10-11) 3. Beschwerdezufriedenheit „„Beschwerdezufriedenheit“ ist die Zufriedenheit des Kunden mit der Antwort des Unternehmens auf seine Beschwerde. Sie ist somit zu unterscheiden von der üblicherweise betrachteten Zufriedenheit des Kunden mit einem gekauften Produkt bzw. einer Dienstleistung, die – aus Unterscheidungszwecken – im Folgenden als „Leistungszufriedenheit“ bezeichnet wird. Oliver (1996) nennt die Leistungszufriedenheit auch „primary“, die Beschwerdezufriedenheit „secondary“ Zufriedenheit. Damit macht er auf den wichtigen Sachverhalt aufmerksam, dass sich Leistungs- und Beschwerdezufriedenheit nicht nur auf unterschiedliche Sachverhalte beziehen, sondern dass Leistungs- und Beschwerdezufriedenheit auch in einem zeitlich sequentiellen Verhältnis zueinander stehen. Ausgangspunkt ist die Unzufriedenheit des Kunden mit einem Aspekt der Leistung (Leistungsunzufriedenheit), die ihn dazu bewegt, eine Beschwerde zu artikulieren. Die Beurteilung der unternehmerischen Antwort auf seine Beschwerde führt zu Beschwerdezufriedenheit oder -unzufriedenheit, die wiederum Rückwirkungen auf die 5 Leistungszufriedenheit hat: Die bestehende Leistungsunzufriedenheit kann verstärkt, abgebaut oder gar in Leistungszufriedenheit umgewandelt werden. Insofern ist es plausibel, dass Beschwerdezufriedenheit auch erheblichen Einfluss auf die Bereitschaft des Kunden hat, an einer Geschäftsbeziehung festzuhalten. Um allerdings genauere Einsichten in diese Zusammenhänge zu gewinnen, ist es erst einmal notwendig, das Konstrukt „Beschwerdezufriedenheit“ […] näher zu betrachten.“ (Hinterhuber, Matzler 2009 – Kundenorientierte Unternehmensführung, S 348) 3.1. Entstehung von Beschwerdezufriedenheit „In der herkömmlichen Diskussion des (Leistungs-) Zufriedenheitskonstrukts dominiert das Erwartungs-Diskonfirmations-Paradigma. Es besagt – kurz gesagt – dass Kunden Erwartungen gegenüber einem Produkt oder einer Dienstleistung entwickeln, während der Nutzung des Gutes die tatsächliche Leistung wahrnehmen und dann Erwartung und Wahrnehmung miteinander vergleichen. Ist die wahrgenommene Leistung schlechter als erwartet, entsteht aufgrund der negativen Diskonfirmation Unzufriedenheit, werden die Erwartungen übertroffen, tritt als Folge der positiven Diskonfirmation Zufriedenheit auf. Werden die Erwartungen gerade so erfüllt, entsteht ein Gefühl der Indifferenz. LeistungsUnzufriedenheit ist also das Ergebnis einer großen negativen Differenz zwischen den Leistungserwartungen des Kunden einerseits und der tatsächlichen Leistung.“ (Hinterhuber, Matzler 2009 – Kundenorientierte Unternehmensführung, S 348) 6 7 4. Typologien der potenziellen Beschwerdeführer „Ausgehend von den einzelnen Personen, die einen Beschwerdegrund zu Recht oder Unrecht empfinden und diesen letztlich vortragen bzw. es vielleicht auch unterlassen, kann man versuchen, bestimmte Beschwerdetypen herauszukristallisieren. - Nicht-fordernde Beschwerdeführer Ein Teil der sich zu Recht Beschwerenden gibt sich von vornherein mit der Äußerung der Beschwerde zufrieden und erwartet bzw. verlangt keine Entschädigung. Ein Entschuldigungsschreiben und eventuell ein kleines Give away sind die angemessen Reaktion. - Berechtigt fordernde Beschwerdeführer Dieser Personenkreis äußert die überwiegende Zahl der Beschwerden. Er liefert gute Anregungen zur Verbesserung der Dienstleistungen, benötigt jedoch gewisse Erleichterungen (Telefon-Hotline, Comment Card etc.), damit er sich auch tatsächlich beschwert. - Drohender Beschwerdeführer Zwar sind auch die Beschwerden dieser Personen berechtigt, aber die Art und Weise mit der die Beschwerde vorgetragen wird, ist eher unangenehm, denn es wird schon bevor das Unternehmen reagieren kann mit Sanktionen (z.B. Einschaltung der Presse, Klage) gedroht. - Überhöht fordernde Beschwerdeführer Während ein Teil der Beschwerdeeingaben mit realistischen Forderungen verknüpft ist, stellt dieser Personenkreis bewusst überhöhte Forderungen. - Unberechtigt fordernde Beschwerdeführer Aus Unwissenheit oder dem subjektiven Empfinden heraus, dass eine Dienstleistung nicht angemessen erbracht worden sei, werden Ersatzforderungen an das Unternehmen gestellt. Diesen Beschwerden ist mit sehr viel Augenmaß zu begegnen. Erfolgt hier keine kulante Regelung, auch wenn kein tatsächlicher Beschwerdefall vorliegt, bleibt eine Beschwerdeunzufriedenheit zurück, da der Beschwerdeführer seine Eingabe für berechtigt hält.“ (Dreyer, Dehner 2003 – Kundenzufriedenheit im Tourismus, S 145) 8 5. Wozu Beschwerdemanagement „Finanzdienstleister investieren viel Zeit, viele kreative Ideen und viele Aktivitäten, um neue Kunden zu gewinnen. Unzufriedenen Kunden wird in der Regel aus dem Weg gegangen. Dabei kann es sehr trügerisch sein, stolz auf eine geringe Beschwerderate zu blicken: Nur einer von sieben Kunden beschwert sich überhaupt bei einem Unternehmen. Die Beschwerdeführer sind in der Regel die Spitze des Eisbergs der Unzufriedenheit. Unzufriedenheit ist ein populäres Gesprächsthema: Kaum jemand wird den Service einer Sparkasse oder Bank besonders loben. Dieser wird eher als selbstverständlich angesehen. Sollte es aber zu Missverständnissen oder finanzwirtschaftlichen Benachteiligungen kommen, werden diese negativen Erfahrungen nicht (oder selten) in Form einer Beschwerde ausgedrückt. Jedoch werden diese Erfahrungen an Freunde, Verwandte oder Arbeitskollegen weiter getragen. Neben diesem Ausstrahlungseffekt kann der Kunde auch mit einer passiven Haltung reagieren und den Dienstleister wechseln. Das professionelle Beschwerdemanagement soll also eine negative Kundenreaktion aufgrund von Unzufriedenheit vermeiden. Dies bezieht sich vor allem auf die Kunden, die sich nicht beschweren, sondern stattdessen einen anderen Weg suchen, um ihren „Unmut“ kund zu tun. Diese Kunden werden inaktiv in ihrer Geschäftsverbindung mit dem Unternehmen oder betreiben negative Mund-zu-Mund-Kommunikation. Einen weiteren Grund für ein professionelles Beschwerdemanagement ist die Wiederherstellung von Kundenzufriedenheit und Kundenbindung. Durch eine reibungslose Durchführung der Beschwerdebearbeitung im Kundensinne wird beim Beschwerdeführer ein hohes Maß an Zufriedenheit erreicht und dadurch die Kundenbindung verstärkt. Außerdem können durch die Auswertung von Beschwerden betriebliche Schwächen im Sinne des Customer-Relationship-Konzepts aufgedeckt und somit beseitigt werden. Es ergeben sich so wieder neue Marktchancen für das Unternehmen. Des Weiteren werden sowohl unternehmensinterne, als auch –externe Ausstrahlungseffekte generiert. Den Mitarbeitern des Unternehmens wird verdeutlicht, wie wichtig für das Unternehmen ein kundenorientiertes Auftreten ist. Extern erkennen (potenzielle) Kunden, dass ein solches Unternehmen den Service- und Dienstleistungsgedanken zu eines der Leitmaximen gemacht hat, wodurch sich für den Kunden ein Mehrwert ergibt.“(Michael Korfkamp 2008 – Beschwerdemanagement in Finanzdienstleistungsunternehmen, S 14-16) 9 „Eines der Hauptanliegen des Beschwerdemanagement-Controllings liegt […] in einer fortlaufenden Optimierung von Geschäftsprozessen – und zwar über das gesamte Unternehmen hinweg. Natürlich ist es sinnvoll, zunächst einmal die Prozesse innerhalb des Beschwerdemanagements zu erfassen, zu analysieren und zu optimieren, doch wirklich nachhaltige Erfolge lassen sich nur dann erzielen, wenn auch die eigentlichen, Beschwerden auslösenden Prozesse optimiert werden können.“ (Kukat, Blümelhuber 2005 – Beschwerdemanagement in der Praxis, S 216) 6. Wie unzufriedene Kunden handeln „Wenn Kunden sich nicht an die Firma wenden, bedeutet das etwa, dass sie sich nicht beschweren? Auf gar keinen Fall. Dass sich die Kunden nicht direkt bei der Organisation beschweren, bedeutet nicht, dass sie nicht lautstark ihren Ärger Luft machen, sobald sie sich in einer ungezwungeneren Umgebung befinden. Und genau diese Statistik ist vielleicht die signifikanteste. Kunden erzählen zwischen 8 und 10 Personen über den schlechten Service, der ihnen widerfahren ist. Einer von fünf gibt seine Erfahrung an 20 Personen weiter. […] Unzufriedenheit ist ein populäreres Gesprächsthema als Zufriedenheit. Wenn Menschen beispielsweise bei der Bushaltestelle stehen und der Bus pünktlich ist, wird kaum einer den Service der lokalen Verkehrsbetriebe loben: „Sehen Sie sich das an! Das dritte Mal in dieser Woche pünktlich! Diese Leute sind wirklich gut!“ Aber wenn der Bus Verspätung hat, werden dieselben Leute, die hier zufällig nebeneinanderstehen, gemeinsam über die Ineffizienz und Unverlässlichkeit der öffentlichen Verwaltung murren. Das wird sie an jedes andere soziale Problem erinnern, über das man sich beschweren müsse – und keinem wird dies merkwürdig erscheinen. Außerdem ist es viel leichter, sich zu beschweren, wenn niemand etwas dagegen unternehmen kann. Wir befinden uns heute in der einzigartigen Situation, bessere und direktere Kommunikationsmöglichkeiten für Konsumenten zu haben, die sich schlecht behandelt fühlen – über den Informations-Highway. Ist das wirklich so? […] Die Reichweite von Dienstleistungsunternehmen, wie das Internet, lässt Menschen auf früher nicht vorstellbare Weise miteinander kommunizieren: schnell, umfassend, weltweit und anonym. Ein neues Software-Paket auf dem Markt erstellt automatisch Beschwerdebriefe, die man online oder auf Hardcopy versenden kann. Alles, was der Benutzer tun muss, ist, einen Namen einzugeben und einige Fragen zu beantworten. Das Programm erstellt einen wütenden, klar verständlichen Beschwerdebrief aus einer ausgedehnten Datenbasis von Worten und Phrasen. Wenn man es benutzt, wird jedes Mal ein völlig anderer Brief erstellt. 10 Das Unheil, das durch einfaches Herumnörgeln während des Wartens auf den Bus entsteht, lässt sich nicht vergleichen mit dem Unheil, welches ein einziger wütender Konsument heute auf dem Informations-Highway anrichten kann. In der heutigen Welt der Videokameras, Datenautobahnen und sofortigen Kommunikation ist es wirklich unmöglich, etwas zu verbergen.“ (Barlow, Møller 2003 – Eine Beschwerde ist ein Geschenk, S 59-63) 7. Sieben Thesen für optimales Reklamationsmanagement „1. Reklamationsmanagement dient der Imagepolitur und der Öffentlichkeitswirkung. Schnelle und freundliche Reaktionen auf Kundenbeschwerden sorgen für mehr Breitenwirkung als zum Beispiel viele der nach allen Regeln der Kunst geschriebenen Pressemitteilungen. 2. Freuen sie sich auf Reklamationen! Sie geben Ihnen die Chance, sich in Zeiten zunehmenden Wettbewerbs als kundenfreundlich zu profilieren. Gutes Reklamationsmanagement stärkt das Beziehungsgeflecht zwischen Kunden. 3. Der reklamierende Kunde ist nur in den seltensten Fällen ein Nörgler (den gibt’s bekanntlich auch). Er ist ihr Freund. Wär dem nicht so, würde er sich in seiner Not nicht an sie wenden. Er vertraut Ihnen, dass Sie die Angelegenheit aus der Welt schaffen. 4. Fehler passieren überall hin und wieder. Wenn Ihre Reklamationsquote auffallend gering ist, sollten Sie dies nicht unbedingt als gutes Zeichen werten. Vermutlich wandern Ihre unzufriedenen Kunden gleich zu Mitbewerbern ab. 5. Reklamierende Kunden haben ein Recht, verärgert zu sein. Sie fühlen sich ungerecht behandelt, weil sie „gutes“ Geld für mangelhafte Waren oder Dienstleitungen gezahlt haben. Jetzt verlangen sie eine Art Wiedergutmachung. Sie sollten daher stark emotional überzeichnete Äußerungen des Kunden – ganz gleich, ob im persönlichen Gespräch oder im Reklamationsschreiben – niemals persönlich nehmen. 6. Delegieren Sie Kompetenz nach unten. Jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die täglich Kontakt mit Ihren Kunden haben, müssen bis zu einer bestimmten Größenordnung selbst über Reklamationen entscheiden können. Kommt keine Einigung zustande, sollte eine Beschwerde automatisch zu „Chefsache“ werden. 7. Eine kulant behandelte Reklamation vergisst der Kunde irgendwann einmal – eine kleinliche Behandlung vergisst er Ihnen nie!“ (Brückner 2007 – Beschwerdemanagement, S 9-10) 11 8. Arten von Beschwerden 8.1. Schriftliche Beschwerden „Um einen Beschwerdebrief zu schreiben, müssen Kunden verschiedene Dinge erledigen – Papier Schreibzeug, Kuvert, Briefmarken vorbereiten und einen klaren Kopf haben. Anschließend müssen sie sich Zeit nehmen, den Brief zu schreiben. Einen Beschwerdebrief zu schreiben ist nicht einfach. Wenn Kunden keinen handgeschriebenen Brief senden möchten, müssen sie sich eine Schreibmaschine oder Computer suchen. Je nach ihrem Schreibtempo, kann das zwischen 10 und 30 Minuten dauern. Leute, die eine Menge Details schreiben, erzählen uns, dass sie gelegentlich einige Stunden für den Brief benötigen. […] Etwa zur gleichen Zeit, in der Kunden einen Brief verfassen, können Firmen sicher sein, dass mindestens eines der nachfolgenden Ereignisse eintritt: - Kunden sind aufgebracht Es kostet Mühe, ein schreiben zu verfassen. Viele Leute kündigen zwar an, einen Beschwerdebrief zu schicken, aber die meisten setzten diese Absicht nicht in die Tat um. - Kunden sind mit dem Ergebnis ihrer mündlich vorgetragenen Beschwerde unzufrieden Eine schriftliche Beschwerde ist für viele Leute das letzte Mittel, die Situation zu bereinigen, nachdem sie bereits andere Möglichkeiten ausgeschöpft haben. - Kunden beginnen einen Papierkrieg, der rechtliche Schritte nach sich zieht Wenn Kunden etwas sehr Schwerwiegendes widerfahren ist und sie rechtliche Schritte in Erwägung ziehen, brauchen sie Beweise, dass sie der Firma eine Chance gegeben haben, ihre Beschwerden in Ordnung zu bringen. - Kunden haben niemanden gefunden, bei dem sie sich ad personam beschweren konnten Wenn sie Gelegenheit dazu haben, werden es viele Kunden vorziehen, von Angesicht zu Angesicht zu sprechen. Wenn Kundendienstmitarbeiter nicht greifbar sind oder wenn die Kunden nicht wissen, wie und bei wem sie sich beschweren sollen, werden sie auf das Briefschreiben zurückgreifen. 12 - Kunden fühlen sich bei Beschwerden von Angesicht zu Angesicht unbehaglich Solche Leute finden einen Brief bequemer, um eine Beschwerde zu deponieren. - Kunden haben persönliche Gründe, warum sie sich nicht beschweren konnten oder nicht wollten Kunden waren vielleicht in Eile oder hatten übermüdete Kinder bei sich. Manche Kunden können vielleicht einen Sprachfehler haben, oder es kann ihnen an dem erforderlichen sprachlichen Ausdrucksvermögen fehlen. Manchmal werden umstehende Zuschauer bei den Kunden Verlegenheit hervorrufen. - Schließlich können Kunden ermuntert worden sein, einen Beschwerdebrief zu schreiben Der Kundendienstmitarbeiter könnte eine schriftliche Beschwerde verlangt haben und mitunter auch dem Kunden mitgeteilt haben, dass ihre Beschwerde nur auf diese Weise zur Kenntnis genommen werden würden. Noch einmal, eine schriftliche Beschwerde stellt eine besondere Bemühung des Kunden dar, welcher er sich nicht unterziehen würde, wenn er nicht bereits aufgebracht wäre. 8.1.1. Wie reagieren Firmen auf schriftliche Beschwerden? Die bemerkenswerte Anzahl von Untersuchen, die sich mit den Reaktionen auf Beschwerdebriefe befassen, weisen alle auf einen riesigen Bedarf an Verbesserungen hin. Studien aus den siebziger Jahren über Beschwerdebriefe zu Konsumgütern zeigen eine Bandbreite von Reaktionen von 56 zu 70 Prozent. Diese Zahlen sehen nicht so übel aus, bis Sie den Kehrwert betrachten: Dann bedeuten diese Zahlen nämlich, dass 30 bis 46 Prozent der Beschwerdebriefe keine Antwort bekamen, nicht einmal eine unzureichende. Das Niveau der Konsumentenzufriedenheit durch Reaktionen bewegte sich zwischen 28 und 60 Prozent. Betrachtet man die Kehrwerte dieser Statistik, bedeutet das, dass 40 bis 72 Prozent der Kunden mit den erhaltenen Antworten unzufrieden waren! Schließlich brauchten Firmen zwischen zwei Wochen und einem Monat, um die Kundenbriefe zu beantworten. Hat sich die Situation in den letzen Jahren verbessert? Das ist sehr fraglich. In einer kürzlich durchgeführten Untersuchung von 300 Beschwerdebriefen und Dankesschreiben, die an verschiedene Dienstleistungsbranchen versandt wurden erhielten nur 41 Prozent der Schreiben eine Reaktion. Fast perfekt in ihrer Reaktionsrate waren Banken, gefolgt von 13 Mietwagenfirmen und Hotels. Restaurants, Kreditkartengesellschaften und Autohändler beantworteten keinen einzigen Brief. Die Durchschnittszeit für die Beantwortung lag bei an die 20 Tagen. Bei all diesen Daten, die sich über die vergangenen 25 Jahren nicht signifikant geändert haben, mutet es seltsam an, dass TARP daraus den Schluss zieht, dass in Hinsicht auf Beschwerdebriefe „signifikante Verbesserungen in der Bearbeitung zu bemerken wären.““ (Barlow, Møller 2003 – Eine Beschwerde ist ein Geschenk, S 147-150) 8.2. Persönliche Beschwerden „Der Weg der persönlichen Beschwerde ist sowohl für den Beschwerdeführer als auch für den Beschwerdeempfänger meist der schwierigste Weg, da die Beschwerde direkt „von Mensch zu Mensch“ weitergegeben wird. Dies geschieht entweder während eines Gesprächs unter Anwesenden oder in einem Telefongespräch. In beiden Fällen teilt der Beschwerdeführer sein Anliegen direkt einer anderen Person mit. Unzufriedenheit in Form einer Beschwerde zu äußern, fällt vielen Menschen von sich aus schwer; dies auch noch persönlich durchzuführen, kann eine weitere Hürde bedeuten. 8.2.1. Anforderung an den Mitarbeiter Durch den direkten Kontakt mit dem Beschwerdeführer wird von Seiten der Mitarbeiter eine höhere Verhaltensflexibilität und Kommunikationsfähigkeit gefordert, als es bei schriftlich geäußerten Beschwerden der Fall ist. Im persönlichen Kontakt, auch telefonisch, muss der Mitarbeiter gegenüber dem Beschwerdeführer in der Lage sein, die Beschwerde und die damit eventuell verbundene Kritik von seiner Person und seiner Arbeit zu trennen. Ist dies nicht gewährleiste, kann es in dieser Situation schnell zu emotionalen Eskalationen kommen, indem sich sowohl der Beschwerdeführer als auch der Mitarbeiter in eine destruktive Rechtfertigungsposition begeben. Obwohl die Abwehrreaktionen von Mitarbeitern leicht nachzuvollziehen und teilweise nur allzu menschlich sind, schaden sie dem Beschwerdemanagement, das ausschließlich von positiven und professionellen Reaktionen im Umgang mit den Beschwerdeführern „lebt“. Ein Schwerpunkt bei der Implementierung (Einführung) eines Beschwerdemanagement-Systems muss deshalb die kontinuierliche Schulung der Mitarbeiter sein. 14 Vorteile - Informationen können meist genauer und vollständiger erfasst werden, da sich mehr Informationen aus einem Gespräch ergeben, als z.B. bei einer schriftlichen Beschwerde. - Die Analyse der Daten und die Problembearbeitung ist weniger zeitintensiv, da Nachfragen schon während des Gesprächs gestellt werden können. - Fehlinformationen kommen seltener vor. - Die Beschwerdeführer haben einen direkten Ansprechpartner. - Durch die direkte Kontaktaufnahme sehen sich Mitarbeiter stärker in der Verantwortung. - Den Kunden wird Wertschätzung signalisiert. Nachteile - Mitarbeiter müssen kontinuierlich geschult werden. - Schulungszeit und Seminarkosten fallen. - Die Phase der Datenaufnahme kann besonders anfänglich zeitintensiv sein. - Es müssen ansprechende Räumlichkeiten für das Gespräch zur Verfügung stehen. - Beschwerdeführer können, gerade weil sie einen direkten Ansprechpartner haben, gehemmt sein, offen über ihr Anliegen zu sprechen. Dies kann sich verstärken, wenn der entgegennehmende Mitarbeiter direkt von der Beschwerde betroffen ist.“ (Vergnaud 2002 – Beschwerdemanagement, S 12-14) 9. Die ersten Schritte zum erfolgreichen Reklamationsmanagement „Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für die großen Chancen, die in jeder Reklamation stecken. Ein anfangs verärgerter Kunde, dessen Anliegen ernst genommen wird, kehrt meist schnell zu einem sachlichen Gespräch zurück. Gelingt es dann, das Problem rasch und unbürokratisch aus der Welt zu schaffen, können Sie so gut sie sicher sein: Dieser Kunde wird wiederkommen – als Käufer. Und er wird Sie weiterempfehlen, indem er von seinem positiven Reklamationserlebnis erzählt. Die Qualität des Service zeigt sich spätestens beim Reklamationsmanagement. Deshalb: Wer eine Beschwerde vorbringt, verdient die gleiche Aufmerksamkeit und Höflichkeit wie ein Käufer. Geben Sie zum Beispiel auf der Verpackung, auf der Bedienungsanleitung, auf Rechnungen oder in den Begleitbriefen stets die Anschrift und Telefonnummer jener Abteilung Ihres 15 Unternehmens an, die für eventuelle Reklamationen zuständig ist. Auf Rechnungen, Lieferscheinen oder im „PS“ des Anschreibens kann etwa folgender Hinweis erscheinen: „Bei Rückfragen oder Unklarheiten wenden Sie sich bitte an … Telefon-Durchwahl …, E-Mail …“ Stellen sie sicher, dass Reklamationen umgehend bearbeitet werden. Spätestens zwei Wochen nach der schriftlichen oder telefonischen Beschwerde des Kunden müssen Sie klar Stellung beziehen, Lösungsvorschläge unterbreiten und sich in gravierenden Fällen entschuldigen. Wer vier Wochen auf eine Antwort warten muss, gewinnt – nicht zu Unrecht – den Eindruck, er erscheine dem Unternehmen als lästiger Störenfried, dessen man sich erst dann annimmt, wenn gerade nichts „Wichtigeres“ zu tun ist. Lassen Sie sich von Ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen über Art und Umfang der Reklamationen auf dem Laufenden halten. Als besonders effizient erweisen sich kurze, stichwortartige Berichte. Sie sollten folgende Angaben enthalten: - In welchen Zustand war der Anrufer (zum Beispiel ruhig, leicht erregt, stark emotional, „stinksauer“) - Hat der Kunde bereits früher reklamiert? - Wie wurde reklamiert (telefonisch, persönlich, schriftlich)? - Was wurde konkret beanstandet? - Wurde die Sache bereinigt? Wenn ja, wie? - Zeigte sich der Kunde einverstanden/teilweise einverstanden mit der gefundenen Lösung? - Wurde das Produkt schon häufiger reklamiert? Nicht jeder verfügt über psychologisches Einfühlungsvermögen. Trotzdem sollten Sie die Fähigkeiten trainieren, eine Situation mit Diplomatie zu entschärfen […]. Das gilt für direkte Konfrontationen mit verärgerten Kunden ebenso wie für das Verhalten am Telefon. Niemals darf der Eindruck entstehen, eine Reklamation sei bei ihnen etwas Alltägliches. Unzufriedenheit mit Ihrer Ware oder Ihrer Dienstleistung, das kommt doch wohl außerordentlich selten vor. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollten daher Überraschung, ja Betroffenheit ausstrahlen, ohne arrogant zu wirken. Falsch wäre etwa: „Da sind Sie aber der Erste, der sich beschwert …“. Richtig hingegen: „Da haben Sie wirklich großes Pech. Gerade mit diesem Produkt machten wir bisher die besten Erfahrungen.“ Ganz gleich, ob am Telefon oder im persönlichen Gespräch: Hören Sie dem Kunden aktiv zu. Achselzucken, verlegenes „Hm, hm“ oder das stereotype Wiederholen eines Arguments tragen mit Sicherheit nicht zur Konfliktlösung bei. 16 Denken Sie daran, dass Sie alle Zusagen, die Sie einem Kunden in dieser heiklen Situation machen, peinlich genau einhalten müssen. Sollten Sie dazu nicht in der Lage sein, dürften Sie den Kunden endgültig verloren haben. Weisen Sie unbedingt auch Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf diesen wichtigen Punkt hin. Erkundigen Sie sich nach einer Weile (etwa nach vier bis fünf Wochen), ob der Kunde nunmehr zufrieden ist. Diese Nachfass-Aktion kann per Telefon erfolgen, effektiver erscheint hierfür aber ein persönliches Schreiben.“ (Brückner 2007 – Beschwerdemanagement, S 15-17) 10. Phasen der Beschwerdebehandlung „Unabhängig davon, welche Beschwerde vorliegt, durchläuft die Beschwerde während der Bearbeitung drei aufeinander aufbauende Phasen. Hierdurch wird gewährleistet, dass alle Beschwerden systematisch erfasst, analysiert und anschließend bearbeitet werden können. Innerhalb der einzelnen Phasen ist es notwendig, eine standardisierte Vorgehensweise zu entwickeln, die eine einheitliche Bearbeitungsrichtlinie sichert und den Bearbeitungsprozess transparent gestaltet. Um den Bearbeitungsprozess nachvollziehen zu können, müssen alle Informationen und Ergebnisse der einzelnen Phasen schriftlich dokumentier t werden. Phase 1: Informationssammlung Die Informationssammlung stellt die Grundlage im Bearbeitungsprozess dar. In dieser Bearbeitungsphase werden alle wichtigen Informationen erhoben, die für den weiteren Bearbeitungsverlauf notwendig sind. Unvollständige oder fehlerhafte Informationen können dazu führen, dass die nachfolgende Analyse des Beschwerdeproblems nicht sorgfältig und folgerichtig durchgeführt werden kann. Die Beschwerdewege und die entsprechenden Methoden zur Informationssammlung sind vielfältig und reichen von „Sprechstunden“ und „Angehörigenabenden“ bis hin zu schriftlich, telefonisch oder persönliche durchgeführten Kundenumfragen. Phase 2: Informationsanalyse Die Analyse der Beschwerde beruht auf den Informationen der vorhergehenden Datenaufnahme. Zielsetzung der Analyse ist, den Beschwerdegrund und die Ursache herauszufiltern. Erst wenn die Ursache eindeutig identifiziert wurde, kann die nachfolgende 17 Bearbeitung erfolgreich sein und eine Lösung gefunden werden, die die Zufriedenheit des Beschwerdeführers ermöglicht. Gleichzeitig bietet eine gründliche Datenanalyse der Einrichtung die Möglichkeit, Organisationsschwächen aufzudecken sowie regelmäßig wiederkehrende Beschwerdegründe zu erkennen und diese zukünftig vorzubeugen. Phase 3: Problembearbeitung In dieser Phase wird sehr schnell deutlich, wie wichtig die Informationen aus den beiden vorgegangenen Phasen sind. Die Datenaufnahme gibt Aufschluss über den Anlass der Beschwerde und bietet alle notwendigen Informationen, um in der Analysephase die Beschwerdeursache herausfiltern zu können. Mit diesem Wissen werden nun in der letzten Bearbeitungsphase konkrete Problemlösungen zur Behebung der Beschwerdeursache entwickelt. Die Phase der Problembearbeitung ist für den Beschwerdeführer subjektiv auschlaggebend, da es aus seiner Sicht jetzt zu konkreten Lösungsvorschlägen kommt, die dazu führen, dass seine Unzufriedenheit behoben wird.“ (Vergnaud 2002 Beschwerdemanagement, S 6-8) 18 11. Wie reagieren Unternehmen „In diesem Abschnitt der Arbeit wird es zunächst primär darum gehen, die möglichen Reaktionen auf Seiten der Unternehmen zu betrachten, wobei gleichzeitig die zu erwartenden Konsequenten auf Kundenseite diskutiert werden. […] In einer Vielzahl von Studien sind sowohl die Eigenschaften der Unternehmensreaktion als auch deren Auswirkung auf das anschließende Konsumentenverhalten empirisch untersucht worden. Während auf Seiten der Konsumenten häufig Zufriedenheit, Wiederkaufabsicht oder Weitergabe der Erlebnisse an Freunde und Bekannte im Anschluss an die Unternehmensreaktion untersucht wurden, betrachteten die Studien auf Unternehmerseite eine Vielzahl verschiedener Eigenschaften der Unternehmensreaktion auf die Beschwerde von Konsumenten. Dabei hat sich auf Unternehmensseite eine Typologie herausgebildet, welche insgesamt sechs Eigenschaften der Reaktion von Unternehmen auf Konsumentenbeschwerden umfasst. Hierbei handelt es sich um Folgende: Schnelligkeit – die Wahrgenommene Reaktionsgeschwindigkeit eines Unternehmens auf die Beschwerde. Erleichterung – die Prozeduren und Strukturen eines Unternehmens zur Unterstützung der Konsumenten bei Äußerung bzw. Übermittlung einer Beschwerde. Entschädigung – das Ergebnis, welches sich aufgrund der Konsumentenbeschwerde ergeben hat. Entschuldigung – die Anerkennung der Beschwerde des Konsumenten durch das Unternehmen. Glaubwürdigkeit – die Bereitschaft des Unternehmens, eine Erklärung für das Problem zu liefern. Aufmerksamkeit – die zwischenmenschliche Kommunikation zwischen dem Konsumenten und dem Vertreter des Unternehmens.“ (Lentz 2008 – Der Einfluss des Marktklimas, S 4243) 19 12. Reaktionen von Kunden auf die Beschwerdebehandlung „Seit Mitte der 80er Jahre hat sich der Fokus der Forschung zum Beschwerdeverhalten zunehmend verlagert. Stand bis dato die Reaktion von Kunden auf ein wahrgenommenes Problem mit einem Anbieter bzw. dessen Produkten im Mittelpunkt, so wird sich seitdem verstärkt den Reaktionen von Beschwerdeführern auf die Behandlung ihrer Beschwerde durch einen Anbieter gewidmet.[…] Als zu untersuchende Formen der direkten Kundenreaktion auf die Beschwerdebehandlung ziehen die meisten Arbeiten die wahrgenommene Gerechtigkeit der Beschwerdebehandlung und/oder die Beschwerdezufriedenheit heran. Eine Vielzahl von Studien analysiert außerdem die Auswirkungen dieser Konstrukte auf verschiedene Formen der indirekten Kundenreaktion auf die Beschwerdebehandlung (Kundenzufriedenheit, Wiederkaufabsicht bzw. Wiederkaufverhalten, positive und negative Mund-zu-Mund-Kommunikation). Die wahrgenommene Gerechtigkeit der Beschwerdebehandlung wird in den letzen Jahren zunehmend als Konstrukt betrachtet, das die drei Dimensionen prozedurale Gerechtigkeit (bezogen auf die Verfahrensweise des Unternehmens bei der Beschwerdebehandlung). Interaktive Gerechtigkeit (bezogen auf die Behandlung des Beschwerdeführers auf die Mitarbeiter) und distributive Gerechtigkeit (bezogen auf das Erlebnis der Beschwerdebehandlung) umfasst. Eine Vielzahl empirischer Arbeiten zeigt, dass das Ausmaß der wahrgenommenen Gerechtigkeit der Beschwerdebehandlung eine positive Wirkung auf die Beschwerdezufriedenheit beeinflusst wiederum die Kundenzufriedenheit positiv, die Wiederkaufabsicht bzw. das Wiederkaufverhalten positiv, die Wahrscheinlichkeit positiver Mund-zu-Mund-Kommunikation positiv sowie die Wahrscheinlichkeit negativer Mund-zu-Mund-Kommunikation negativ.“ (Andreas Fürst 2005 – Beschwerdemanagement, S 24-25) 20 13. Ziele des Beschwerdemanagements „Beschwerdemanagement beinhaltet einen komplexen unternehmerischen Handlungsbereich. Es umfasst die Planung, Durchführung und Kontrolle aller Maßnahmen, die ein Unternehmen im Zusammenhang mit Beschwerden ergreift. Das Globalziel das Beschwerdemanagements liegt darin, Gewinn und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens dadurch zu erhöhen, dass Kundenzufriedenheit wiederhergestellt, die negativen Auswirkungen von Kundenunzufriedenheit auf das Unternehmen minimiert und die in Beschwerden enthaltenen Hinweise auf betriebliche Schwächen und marktliche Chancen genutzt werden. Daraus ergeben sich […] Teilziele, die sich schwerpunktmäßig den Bereich des Kundenbeziehungsmanagements und des Qualitätsmanagements zuordnen lassen, wobei zugleich die Anforderung einer produktiven Aufgabenerfüllung besteht. 13.1. Kundenbeziehungsrelevante Teilziele Stabilisierung gefährdeter Kundenbeziehung bzw. Vermeidung von Kundenverlusten durch Herstellung von (Beschwerde-) Zufriedenheit. Als zentrales Element des Kundenbindungsmanagements zielt das Beschwerdemanagement darauf ab, die durch Unzufriedenheit gefährdete Kundenbeziehung wieder zu stabilisieren und Abwanderungen zu vermeiden. Dies erfolgt auf der Grundlage der empirisch bestätigten Erkenntnis, dass durch eine schnelle, unbürokratische und großzügige Beschwerdeabwicklung Beschwerdezufriedenheit erreicht werden kann, die in hohem Maße zu einer Verbesserung der globalen Zufriedenheit des Kunden mit der Geschäftsbeziehung, zu Produkt- und Unternehmensloyalität und damit zu gesicherten Umsätzen und Deckungsbeiträgen führt Erzielung von Mehrkäufen durch Erhöhung von Kaufintensität und Kauffrequenz sowie Förderung des Cross-Buying-Verhaltens. Über die erhöhte Gebundenheit des Kunden soll bewirkt werden, dass der Kunde verstärkt Käufe beim Unternehmen tätigt. Dies kann erfolgen, indem er Mehrkäufe vornimmt, seine 21 Kauffrequenz steigert oder seine Beschaffung auf weitere Produkte und Dienstleistungen des unternehmerischen Angebots ausdehnt. Förderung eines kundenorientierten Unternehmensimages. Ein aktives Beschwerdemanagement vermittelt dem Kunden Sicherheit. Damit hilft es, Unzufriedenheit vorzubeugen bzw. Zufriedenheit zu verstärken. Auf diese Weise leistet Beschwerdepolitik einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung bzw. Aufrechterhaltung eines kundennahen Unternehmensimages. Zusätzlich wird auch intern gegenüber den Mitarbeitern ein deutliches Zeichen für die Ernsthaftigkeit einer kundenorientierten Unternehmensstrategie gegeben. Denn mit zunehmendem kritischen Kundenfeedback verstärkt sich auch der innerbetriebliche Druck zu kundenbezogenen Handeln. Schaffung zusätzlicher werblicher Effekte mittels Beeinflussung der Mundkommunikation. Durch Beschwerdemanagement soll negative Mundkommunikation verhindert und positive stimuliert werden. Da Konsumprobleme, die zu Beschwerden führen, und Beschwerdeerfahrungen im sozialen Umfeld besprochen werden, ist diese persönliche Kommunikation eine wichtige Einflussgröße der Einstellung anderer Konsumenten zum Unternehmen bzw. zum Produkt und damit gleichzeitig für die Erschließung von Umsatzvolumina potenzieller Kunden. 13.2. Qualitätsrelevante Teilziele Verbesserung der Qualität von Produkten und Dienstleistungen durch Nutzung der in Beschwerden enthalten Informationen. Beschwerden enthalten wertvolle Informationen über relevante Verbraucherprobleme im Umgang mit Produkten, Dienstleitungen oder unternehmerischen Verhaltensweisen. Diese Informationen sind wichtig für das Qualitätsmanagement, weil sie Hinweise auf die Angemessenheit fixierter Qualitätsniveaus und die Einhaltung vorgegebener Qualitätsstandards liefern. Zudem bieten sie eine Fülle von Einsichten in Verbrauchererwartungen, die für Produktmodifikationen und –innovationen genutzt werden können und somit zukünftige Umsatzpotenziale sichern. 22 Vermeidung externer Fehlerkosten. Probleme, die Gegenstand von Beschwerden sind, führen häufig zum Eintreten von Gewährleistungs- und Garantiefällen, Rechtsprozessen oder Auseinandersetzungen mit Drittinstitutionen (Medien, Schlichtungsstellen, Verbraucherorganisationen). Durch eine systematische Auswertung der Beschwerdeinformationen in Bezug auf Produktmängel können Gewährleistungskosten gesenkt, Garantieansprüche reduziert sowie Auseinandersetzungskosten vermieden werden. Vermeidung interner Fehlerkosten. Beschwerden enthalten nicht nur Hinweise auf Produktmängel, sondern zeigen auch Prozessmängel auf. Durch eine entsprechende Nutzung dieser Informationen können die internen Prozesse produktiver gestaltet sowie Falsch- und Doppelarbeiten vermieden werden. 13.3. Produktivitätsrelevante Teilziele Effiziente Aufgabenerfüllung Zur Erreichung der kundenbeziehungs- und qualitätsrelevanten Ziele des Beschwerdemanagements ist der Einsatz von Ressourcen erforderlich, der mit Blick auf das ökonomische Globalziel wirtschaftlich zu erfolgen hat. Deshalb ist bei allen Maßnahmen grundsätzlich das Ziel einer effizienten Aufgabenerfüllung zu beachten.“ (Bernd Strauss 2007 – Beschwerdemanagement, S 79-81) 14. Erfolg des Beschwerdemanagements messen „Um Rückschlüsse auf das Leistungsvermögen im Konkurrenzumfeld des direkten Beschwerdemanagements ableiten zu können, sind auf der ersten Stufe die Erfolgsfaktoren eines Beschwerdemanagements zu bestimmen. Aeberhard (1996) spricht Leidecker/Bruno (1984) das Verdienst zu, „als erste ausdrücklich hingewiesen zu haben, dass trotz der Mehrkausalität des strategischen Erfolges wenige, aber grundlegende Einflussgrößen existieren, die für den Erfolg des Unternehmens und seiner Geschäft entscheidend sind“. 23 Diese werden nach ihrem Geltungsbereich in generelle und branchenspezifische Erfolgsfaktoren unterschieden. Generelle Erfolgsfaktoren sind auf alle denkbaren Märkte zu beziehen, wohingegen spezifische Faktoren den Erfolg in der jeweiligen Branche erklären. Im Weiteren wird der Fokus auf generelle Erfolgsfaktoren eines Beschwerdemanagements gerichtet, also unabhängig von einer konkreten Primärleistungsbranche des Gesamtunternehmens. Es geht darum zu ergründen, welche Größen den Erfolg des Zentralbereichs im direkten Beschwerdemanagement begründen, um anhand dieser Erfolgsfaktoren eine Gegenüberstellung mit den (Haupt-) Konkurrenten vornehmen zu können. Das Ziel der Sekundärleistung ist die Sicherung der durch Unzufriedenheit gefährdeten Kundenbeziehung(en) für das Unternehmen. Der Erfolg des Beschwerdemanagements bemisst sich deshalb anhand derjenigen Kundenbindungstreiber, die im funktionalen Einflussbereich des Beschwerdemanagements liegen. Dies führt zu den beiden […] Erfolgsgrößen […]: Artikulationsquote und Beschwerdezufriedenheit. Anhand dieser beiden Erfolgsfaktoren kann eine basale Gegenüberstellung des Zentralbereichs Beschwerdemanagement mit seinen Hauptkonkurrenten erfolgen.“ ( Mende 2006 – Strategische Planung im Beschwerdemanagement, S 454-455) „Artikulationsquote/Nicht-Artikulationsquote Eine erste wichtige Kennzahl ist die Artikulationsquote, die das Ausmaß der Beschwerdeartikulation von verärgerten Kunden zum Ausdruck bringt. Da aber die NichtArtikulation von Beschweren im Zentrum des Evidenz-Controllings steht, muss des Fokus der Betrachtung auf dem Kehrwert der Artikulationsquote – der Nicht-Artikulationsquote – liegen. Diese Kennzahl repräsentiert das Verhältnis der Anzahl von Kunden, die ihre Verärgerung nicht in einer Beschwerde zum Ausdruck bringen, zu Gesamtzahl der verärgerten Kunden. Nicht-Artikulationsquote = Nicht-Beschwerdeführer unter verärgerten Kunden / Gesamtzahl verärgerten Kunden Die Nicht-Artikulationsquote zeigt, in welchen Umfang verärgerte Kunden auf ihre Beschwerde verzichten. Da die Ziele des Beschwerdemanagements nur erreicht werden können, wenn sich verärgerte Kunden auch tatsächlich mit ihren Anliegen an das Unternehmen wenden, muss es Ziel von Unternehmen sein mit einem proaktiven 24 Beschwerdemanagements sein, die Nicht-Artikulationsquote zu minimieren.“ (Bernd Strauss 2007 – Beschwerdemanagement, S 316-317) 25 15. Quellen: Andreas Fürst (2005): Beschwerdemanagement. Gestaltung und Erfolgsauswirkung. 1. Auflage. Wiesbanden: Deutscher Universitäts-Verlag. Barlow, Janelle; Møller, Claus (2003): Eine Beschwerde ist ein Geschenk. Der Kunde als Consultant. München: Redline Wirtschaft bei Verl. Moderne Industrie. Bernd Strauss, Wolfgang Seidel (2007): Beschwerdemanagement. Unzufriedene Kunden als profitable Zielgruppe. Carl Hanser Verlag München (Hg.). Brückner, Michael (2007): Beschwerdemanagement. Reklamationen als Chance nutzen, professionell reagieren, Kunden zufrieden stellen. 2. Aufl. Heidelberg: Redline Wirtschaft (New business lineSoft skills). Dreyer, Axel; Dehner, Christian (2003): Kundenzufriedenheit im Tourismus. Entstehung, Messung und Sicherung mit Beispielen aus der Hotelbranche. 2., unwesentl. veränd. Aufl. München: Oldenbourg (Lehr- und Handbücher zu Tourismus, Verkehr und Freizeit). Hinterhuber, Hans H.; Matzler, Kurt (2009): Kundenorientierte Unternehmensführung. Kundenorientierung - Kundenzufriedenheit Kundenbindung. 6., überarbeitete Auflage. Wiesbaden: Gabler Verlag / GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden (Springer-11775 /Dig. Serial]). Kukat, Frank; Blümelhuber, Christian (2005): Beschwerdemanagement in der Praxis. Kundenkritik als Chance nutzen. 1. Aufl. Düsseldorf: Symposion Publ. Lentz, Patrick (2008): Der Einfluss des Marktklimas auf das Beschwerdeverhalten von Konsumenten. Eine empirische Untersuchung in der Finanzdienstleistungsbranche. (Springer-11775 /Dig. Serial]). Mende, Martin (2006): Strategische Planung im Beschwerdemanagement. Wiesbaden: Deutscher UniversitätsVerlag | GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden (Springer-11775 /Dig. Serial]). Michael Korfkamp (2008): Beschwerdemanagement in Finanzdienstleistungsunternehmen. Diplomarbeit. Unveröffentlichtes Manuskript, 2008. Vergnaud, Monique (2002): Beschwerdemanagement. Hohe Leistungsfähigkeit durch Kundenkritik. 1. Aufl. München: Urban & Fischer (Altenpflege professionell). 26