KVV Wintersemester 03/04
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KVV Wintersemester 03/04
Veranstaltungen am Institut für Geschichte im Wintersemester 2003/04 Veranstaltung Zuordnungen zum Studienplan (Studienordnung) Dozent/in Vorlesungen Geschichte der internationalen Beziehungen Steinbach Technik und Gesellschaft vom Mittelalter bis zur Gleitsmann Industriellen Revolution Europ. polit. Grundströmungen des 19. Jhds., Teil II: Der Konservatismus Kunze 1.3, 1.4, 2.3, 2.4, 3.3, 3.5, 4.3, 5.3, 6.3 MOD 1.4 1.4, 2.4, 3.3, 3.5, 4.3, 5.3, 6.3 MOD 1.4, MOD 6 1.3, 1.4, 2.4, 3.5, 4.3, 5.3, 6.3 MOD 1.4 Proseminare Einführung in das Studium der neueren u. neuesten Geschichte Michel / Oetzel Repetitorium Technikgeschichte des 17.-20. Jhds. Gleitsmann Industriearchäologie - Industriekultur Oetzel Repetitorium zur neueren Geschichte Borgstedt Geschichte und Internet - neue Medien, neue Herausforderungen Guttmann/Grau Pinochet & Co. Zur Wahrnehmung von Diktaturen in den 1970er und 1980er Jahren Stolle Zur Geschichte der Mobilität Bernart Der Holocaust im Film. Fiktion und Wirklichkeit Splinter 1.1 1.2, 1.3, 1.4, 2.4, 4.3, 4.4, 5.3, 6.3MOD 1.4, MOD 6 2.1, 3.1, 3.4, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 3.2, MOD 1.4 2.5, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 2.5, 3.4, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 2.1, 3.1, 3.4, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 2.5, 3.4, 4.1, 4.4, 5.3, 5.6 Industrie u. Wiederaufbau im geteilten Deutschland nach der "Stunde Null" Issel 2.1, 3.4, 4.4, 5.3, 6.3 "Die Strahlen des Sonnenkönigs". Der Oberrhein Brüning um 1700 2.5, 3.1, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 Biographische Annäherungen an den 20. Juli 1944. Forschungsseminar Entfällt! Entfällt! Kunze Zäsuren in d. dt. u. europ. Geschichte des 19. u. Illian 20. Jhds 2.5, 3.1, 3.4, 4.1, 5.3, 6.3 Dynamische Zeiten - Die Bundesrepublik Deutschland in den 60er Jahren Lepp 2.5, 3.4, 4.1, 5.3, 6.3 Kriegsberichterstattung nach 1945 Trummer Menschenrechte in historisch-politischen Konflikten 1789-2003 Kunter 2.5, 3.4, 4.1, 5.3, 6.3 2.5, 3.1, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 Haupt-/Oberseminare 5.2, 6.1, 7.1, 7.2 Istanbul in frühen Fotografien Krüger Geschichte der Menschenrechte Steinbach Westeuropäische Mentalitäts- und Kulturgeschichte im 20. Jahrhundert Kunze "Demokratie, dein Mund ist das Radio." Zur Programmgeschichte des Rundfunks Steinbach / Stolle 5.2, 6.1, 7.1, 7.2 Das frühneuzeitliche England Gleitsmann / Borgstedt 5.2, 6.2, 7.1, 7.2 Walther Rathenau: Unternehmer, Michalka Gesellschaftskritiker und die Kultur der Moderne Historical Essay Writing. Biographische Annäherungen an den 20. Juli 1944 5.2, 6.2, 7.1, 7.2 5.1, 7.1, 7.2 5.2, 6.1, 7.1, 7.2 Kunze Ober- u. Kandidatenseminare Kandidatenseminar. Neue Gleitsmann / Forschungsperspektiven der allgemeinen und der Steinbach Technikgeschichte 7.1, 7.2 Übungen Archivpraxis I Rehm Typologie des dt. Bibliothekswesens Syré BOZ 7 BOZ 7 Vorlesungen am Institut für Geschichte im Wintersemester 2003/04 14001 VL: Zeit: Ort: Prof. Dr. Peter Steinbach Geschichte der internationalen Beziehungen Mi 11.30-13.00 Uhr 40.40 HS Sport 1.3, 1.4, 2.3, 2.4, 3.3, 3.5, 4.3, 5.3, 6.3 der Studienordnung, zugleich MOD 1.4 15.10.2003 Semestereröffnung durch das Institut für Geschichte Vorlesung von Anneliese Knoop-Graf zur Geschichte der Weißen Rose Seit der Frühen Neuzeit haben sich in Europa und in der Welt immer wieder grundlegende Veränderungen in den Beziehungen zwischen Staaten ergeben. Sie lassen sich nicht nur im zeitlichen Verlauf analysieren, sondern auch prinzipiell deuten, wenn man historische, völkerrechtliche und politikwissenschaftliche Zugangsweisen kombiniert. Die Vorlesung soll deutlich machen, wie die Europäisierung der Welt voranschritt, welche Spannungen innerhalb Europas bewältigt wurden und "Weltpolitik" prägten, die sich zum Kalten Krieg steigerte, zugleich aber viele Versuche einer Krisenbewältigung und Stabilisierung hervorbrachte. Abschließend wird als Ausblick auf die gegenwärtigen Probleme der Globalisierung gelenkt. Seminarplan: 22.10.2003 Ansätze der Diplomatiegeschichte, der Außenpolitik und der Lehre von den Internationale Beziehungen 29.10. Der Zerfall der mittelalterlichen Welt und die Entstehung von Staaten 5.11. Internationale Politik in der Reformationszeit und im 16. Jahrhundert 12.11. Das Gleichgewicht der Kräfte "Balance of Powers" Zur Außenpolitik im 17. Jahrhundert 19.11. Weltpolitik im 18. Jahrhundert 26.11. Die Französische Revolution und das System der Mächte 3.12. Das System der Großen Mächte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert 10.12. Exkurs: Internationale Menschenrechtspolitik 17.12. Bismarcks Außenpolitik 7.1.2004 Imperialismus 14.1. Internationale Politik und Erster Weltkrieg 21.1. Außenpolitik in der Weimarer Republik 28.1. Nationalsozialistische Außenpolitik und Zweiter Weltkrieg 4.2. Der Kalte Krieg 11.2. Die Internationale Politik seit den 70er Jahren 14002 VL: Zeit: Ort: Prof. Dr. R.-J. Gleitsmann Technik und Gesellschaft vom Mittelalter bis zur Industriellen Revolution Di 14.00-15.30 Uhr 10.91 Grashof HS 1.4, 2.4, 3.3, 3.5, 4.3, 5.3, 6.3 der Studienordnung, zugleich MOD 1.4, MOD 6 Während die Industrielle Revolution gemeinhin zu jenen Zäsuren der Menschheitsgeschichte zählt, die mit der Vorstellung grundlegender technischen Fortschritts verbunden wird, gilt insbesondere das Mittelalter als Zeit technischer Stagnation oder gar des technischen Rückschritts. Das dem keineswegs so war, soll im Rahmen der Vorlesung verdeutlicht werden. Darüber hinaus werden vor allem Technik und Gesellschaft der Renaissance und des Barock behandelt. Künstleringenieure sowie Projektemacher, technische Problemlösungen und Erfindungen sollen uns ebenso beschäftigen, wie der Aufstieg Europas zur Weltmacht. Schließlich werden wir uns mit der Industriellen Revolution befassen jenem Aufbruch in eine "schöne neue Welt", die die Gesellschaften des Mangels in eine solche des Überflusses transformierten und unseren Lebensalltag bis in die Gegenwart hinein prägte. Literaturhinweise: • • • Burgard, Peter G. (Hrsg.), Barock: Neue Sichtweisen einer Epoche, Wien u.a. 2001. Goetz, H-W., Leben im Mittelalter vom 7. bis 13. Jhd., München 1986. König, Wolfgang (Hrsg.): Propyläen Technikgeschichte, Bd. 1-3, Berlin 1991. Kiesewetter, Hubert: Das einzigartige Europa: Zufällige und notwendige Faktoren der In dustrialisierung. Göttingen 1992. • • • Kranzberg, Melvin and Pursell, Carroll W. (Hrsg.): Technology in Western Civilization, The Energence of Modern Industrial Society Earliest Times to 1900, Bd. I, Oxford 1967. Pirker, T. (Hrsg.), Technik und Industrielle Revolution, Opladen 1987. Singer, Charles u.a. (Hrsg.): A History of Technology, Vol I-IV, Oxford 1954-1958. 14003 PD Dr. Rolf-Ulrich Kunze Europäische politische Grundströmungen des 19. Jahrhunderts, Teil II: Der VL: Konservatismus Zeit: Di 15.45-17.15 Uhr Ort: Geb. 30.45 AOC 101 1.3, 1.4, 2.4, 3.5, 4.3, 5.3, 6.3 der Studienordnung, zugleich MOD 1.4 Beginn: 14.10.2003 Der zweite Teil der Vorlesungsreihe über europäische politische Grundströmungen im 19. Jahrhundert beschäftigt sich mit dem europäischen Konservatismus. Anders als Liberalismus und Sozialismus hat der Konservatismus keine geschlossene politische Theorie entwickelt. Gemeinsam sind dem Konservatismus lediglich bestimmte vorpolitische Grundlagen und politische Grundhaltungen. Ziel der Vorlesung ist es, die verschiedenen europäischen Konservatismen im Hinblick auf diese sozialen Grundlagen und Grundhaltungen, ihr Politik- und Menschenbild, Verfassungs- und Staatsverständnis zu charakterisieren, um auf dieser Grundlage zu Aussagen über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu kommen. Literaturhinweise: • • • • • • • • Iring Fetscher, Herfried Münkler (Hg.), Pipers Handbuch der politischen Ideen. Bd. 4: Neuzeit. Von der Französischen Revolution bis zum europäischen Nationalismus. München/Zürich 1986. dies. (Hg.), Bd. 5: Neuzeit. Vom Zeitalter des Imperialismus bis zu den neuen sozialen Bewegungen. München/Zürich 1987. Axel Schildt, Konservatismus in Deutschland. München 1998. Julius H. Schoeps u.a., Konservatismus, Liberalismus, Sozialismus. Einführung, Texte, Bibliographien. ND München 1991. H.-G. Schumann, Konservatismus. Königstein/Ts.2 1984. P. Suvanto, Conservatism from the French Revolution to the 1990s. Basingstoke u.a. 1997. Rudolf Vierhaus, Konservativ, Konservatismus, in: Otto Brunner u.a., Geschichtliche Grundbegriffe. Bd. 3, S. 531-565. für weitere begriffsgeschichtliche Fragen: Imanuel Geiss, Geschichte griffbereit. Bd. 4: Die sachsystematische Dimension der Weltgeschichte. Gütersloh/München 2002. Eine ausführliche Auswahlbibliographie für alle drei Vorlesungsteile (Teil I: Liberalismus, Sommersemester 2003, Teil II: Konservatismus, WS 2003/2004, Teil III: Sozialismus, Sommersemester 2004) finden Sie unter http://www.unikarlsruhe.de/~geschichte/dateien/kunze_basisbib_1815_1914.pdf Detaillierte Quellen- und Literaturhinweise werden in der Vorlesung gegeben. Proseminare am Institut für Geschichte im Wintersemester 2003/04 14004 PS: Zeit: Ort: Anette Michel M.A./Dr. Günther Oetzel Einführung in das Studium der neueren Geschichte/Technikgeschichte Mo 11.30-13.00 Uhr Geb. 30.91-012 bzw. 016 1.1 der Studienordnung Das Proseminar "Einführung in das Studium der Neueren und Neuesten Geschichte" ist eine Pflichtveranstaltung des Grundstudiums. Im Rahmen dieses Seminars sollen Studienanfängerinnen und Studienanfänger mit dem "Werkzeug des Historikers" vertraut gemacht werden: Mit Quellenkunde und Quellenkritik, Bibliographie und Forschungsdiskussion, aber auch den formalen und inhaltlichen Anforderungen wissenschaftlichen Arbeitens. Regelmäßige Teilnahme und die Erstellung einer Hausarbeit zu Semesterende sind Voraussetzungen für den Erwerb eines qualifizierten Leistungsnachweises (Schein). Einführende Literatur: • • • • • • 14005 PS: Zeit: Ort: Baumgart, Winfried: Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen. Neuaufl. München 1997. Borowsky, Peter; Vogel, Barbara; Wunder, Heide: Einführung in die Geschichtswissenschaft I. Grundprobleme, Arbeitsorganisation, Hilfsmittel. Neuaufl. Opladen 2000. Eibach, Joachim; Lottes Günther (Hrsg.): Kompass der Geschichtswissenschaft. Ein Handbuch. Göttingen 2002. Sellin, Volker: Einführung in die Geschichtswissenschaft. Neuaufl. Göttingen 2000. Timm, Albrecht: Einführung in die Technikgeschichte. Berlin 1972. Treue, Wilhelm (Hrsg.): Deutsche Technikgeschichte. Göttingen 1977. Prof. Dr. R.-J. Gleitsmann TG/Repetitorium Technikgeschichte des 17.-20. Jahrhunderts Di 09.45.-11.15 Uhr 10.91 Grashof-HS 1.2, 1.3, 1.4, 2.4, 4.3, 4.4, 5.3, 6.3 der Studienordnung, zugleich MOD 1.4, MOD 6 Wir leben heute ohne Frage in einer insbesondere auch durch Technik und Wissenschaft geprägten Welt. Auch wenn die Wurzeln unserer Industriegesellschaft durchaus noch weiter als bis ins 17./18. Jahrhundert zurückreichen mögen, so ist das Zeitalter von Protoindustrialisierung und Manufaktur dennoch ein geeigneter Ausgangspunkt, um von hier aus den Weg in eine neue Welt nachzuzeichnen. Im Rahmen unseres technikhistorischen Repetitoriums wird es darum gehen aufzuzeigen, welche Produktivkräfte zum Einsatz kamen, in welchem sozio-ökonomischen Kontext dies geschah, wie sich die Organisation der Produktion veränderte oder auch an welche Grenzen bestimmte Technologien stießen bzw. mit welchen Mitteln diese Grenzen dann überwunden werden sollten (z.B. additive Technologie, Dampfmaschine). Ebenso wird die energetische Basis gesellschaftlicher Produktion Gegenstand unserer Betrachtungen sein. Letztlich werden wir nachzeichnen, wie aus der vorindustriellen die moderne Welt wurde und welches hierbei die maßgeblichen Entwicklungslinien bzw. Entscheidungspunkte waren. Einführende Literatur: • • • • • • Klaus Bielefeld, Die Fundamente unseres Wohlstands: eine Untersuchung der Wurzeln des Industriezeitalters, Hamburg 1997. Hans Werner Hahn, Industrielle Revolution in Deutschland, München 1998. Wolfgang König (Hrsg.), Propyläen Technikgeschichte, Bd. II und Bd. IV, Berlin 1991. August Nitschke u.a.(Hrsg.), Jahrhundertwende. Der Aufbruch in die Moderne 1880-1930, 2 Bde., Reinbek 1990. Theo Pirkner u.a. (Hrsg.), Technik und Industrielle Revolution, Opladen 1987 Sidney Pollard, Gianni Toniolo (Hrsg.), Patterns of European Industrialization, London u.a. 1991. Joachim Radkau, Technik in Deutschland. Vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Frankfurt a. M. 1989. Seminarplan: 14.10.03 Einführung in die Lehrveranstaltung, Aufgabenstellung, Zielsetzung, Scheinerwerb 21.10.03 Barock und Aufklärung. Technik und Gesellschaft vom späten 16. Jhd. bis Mitte des 18. Jhds. 28.10.03 Additive Technologien 04.11.03 Die Protoindustrialisierung 11.11.03 Technik und Gesellschaft in der Industriellen Revolution 1750-1840. Ursachen - Verlauf - Ergebnisse 18.11.03 Technik und Gesellschaft in der Industriellen Revolution 1750-1840. Ursachen - Verlauf - Ergebnisse 25.11.03 Technik und Gesellschaft in der Industriellen Revolution 1750-1840. Ursachen - Verlauf - Ergebnisse 02.12.03 Die industrielle Konsolidierung 1840-1880 Vernetzung - Verdichtung - Mobilität 09.12.03 Der Aufbruch in die Moderne: Massenproduktion und "Technikkonsum" 1880-1930 16.12.03 Der Aufbruch in die Moderne: Massenproduktion und "Technikkonsum" 1880-1930 13.01.04 Der Aufbruch in die Moderne: Massenproduktion und "Technikkonsum" 1880-1930 20.01.04 Die Konsumgesellschaft 27.01.04 Großtechnische Systeme. Technik und Technikakzeptanz in der BRD 03.02.04 Prüfungsvorbereitende Abschlussdiskussion 10.02.04 Abschlussprüfung 14006 PS: Zeit: Ort: Dr. Günther Oetzel Industriearchäologie - Industriekultur Mo 09.45-11.15 Uhr Geb. 30.91-010 2.1, 3.1, 3.4, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 der Studienordnung Unsere Alltagserfahrung wird geprägt von technischen Artefakten. Wir leben mit, in und von technisch produzierten Gütern im weitesten Sinne. Die Natur als Lebensumwelt ist längst abgelöst von einer künstlichen Technosphäre. Das Verhältnis zu unserer technischen Umwelt ist allerdings seltsam ahistorisch. Weder die Produkte, noch die Orte der Produktion sind im gesellschaftlichen Bewusstsein als Teil des kulturellen Erbes verankert. Was passiert mit einer Produktionsanlage, deren Betrieb eingestellt wird, einem Bahnhof, an dem kein Zug mehr hält, einer Fabrik, einem Kraftwerk, das nicht mehr gebraucht wird, einem technischen Gebrauchsgegenstand, der nicht mehr aktuell ist? Auslöschung - Umnutzung - Bewahrung? Das Seminar beschäftigt sich mit Modellen, Konzepten und konkreten Beispielen des Umgangs mit unserem industriellen Erbe und den Versuchen der Aneignung einer unbekannten Welt. Einführende Literatur: • • • Kierdorf, Alexander/ Uta Hassler (Hg.): Denkmale des Industriezeitalters. Von der Geschichte des Umgangs mit Industriekultur. Tübingen 2000. Matschoß, Conrad/ Werner Lindner (Hg.): Technische Kulturdenkmale. München 1932. IBA Emscher Park (Internationale Bauaustellung) 1989- 1999. 14007 PS: Zeit: Ort: Dr. Angela Borgstedt Repetitorium zur neueren Geschichte Mo 09.45-11.15 Uhr Geb. 30.91-012 3.2 der Studienordnung, zugleich MOD 1.4 Das Repetitorium neuere und neueste Geschichte ist eine Pflichtveranstaltung des B.A./M.A.Studienganges. In einer Mischung aus Vorlesung und Seminar soll den Studierenden ein Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen des "langen 19. Jahrhunderts" von der französischen Revolution 1789 bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges vermittelt und eine Grundlage für den erfolgreichen Besuch vertiefender Seminare und Vorlesungen zum Thema gelegt werden. Prüfungsanforderungen Für den Erwerb eines qualifizierten Scheins müssen folgende Studienleistungen erbracht werden: • • regelmäßige Teilnahme an der Veranstaltung Abfassen, ggf. Vortrag eines "Kurzreferates" • • Lesen des vorliegenden Readers sowie der bei den Literaturhinweisen genannten Pflichtlektüre Erfolgreiches Absolvieren einer mündlichen Einzelprüfung (15 Minuten). Einführende Literatur: • • • 14008 PS: Zeit: Ort: Görtemaker, Manfred, Geschichte Europas 1850-1918, Stuttgart u.a. 2002. Schoeps, Hans-Joachim: Preußen. Geschichte eines Staates. 2. Aufl. der Neuausgabe Frankfurt a.M., Berlin 2001. Winkler, Heinrich-August, Der Lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte 1806-1933, Bonn 2002. Dr. Barbara Guttmann/Ute Grau M.A. Geschichte und Internet - neue Medien, neue Herausforderungen Blockseminar, s. Aushang 30.91-010 2.5, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 der Studienordnung Mittwoch, 22. Oktober, 16.00-18.00 (Einführungsveranstaltung, übrige Veranstaltungen als Block: freitags 10.00-17.00 Uhr: 21.11.03, 05.12.03, 16.01.04, 13.02.04 Bereits beim Aachener Historikertag 2000 wurden unter dem Titel "Neue Medien und Geschichtsforschung" verschiedene Aspekte dieses Themas diskutiert. Neben der Frage, welche Möglichkeiten neue Wege der Kommunikation für die internationale Entwicklung von Forschungsansätzen eröffnen, stellt sich auch die Frage, wie sich Berufsbilder im Bereich der Geschichtsforschung und -vermittlung möglicherweise künftig verändern werden. Historiker/innen sind bislang überwiegend darauf fixiert, ihre Forschungsergebnisse mittels Printmedien zu publizieren. Der Schwerpunkt dieses Seminars soll daher bei der Fragestellung liegen, welche neuen Präsentationsmöglichkeiten für historischen "content" das Medium Internet (aber auch CD's mit historischem Inhalt) bietet. Die Studierenden sollen in Kleingruppen verschiedene historische Projekte im Internet (und auf CD) analysieren und vergleichen (virtuelle Ausstellung, virtuelle Stadtrundgänge, Spiele mit historischem Inhalt, Darstellung der Geschichte von Kommunen und Institutionen im Internet, etc.). Nach einer gründlichen Analyse ausgewählter Projekte soll dann anhand konkreter Aufgabenstellungen aus dem Bereich der Universitätsgeschichte jeweils ein konzeptioneller Ansatz für eine kleine Internetpräsentation entwickelt werden. Je nach Interesse und Vorbildung kann evtl. auch selbst eine kleine "virtuelle" Ausstellung zu einem Themenbereich der Karlsruher Universitätsgeschichte realisiert werden. Die Veranstaltung wird als Blockseminar durchgeführt. Die Termine werden in der Einführungsveranstaltung bekannt gegeben. Die Teilnehmerzahl ist auf max. 20 begrenzt. Voraussetzung für die Teilnahme sind Grundkenntnisse im Umgang mit dem Internet sowie die Möglichkeit, regelmäßig einen Computer mit Internetanschluss zu nutzen. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsscheines: regelmäßige Teilnahme, Bearbeitung der gestellten Aufgaben, Präsentation im Seminar und schriftliche Ausarbeitung Erste Surf-Tipps zur Einführung: • • • www.dhm.de/lemo www.nrw2000.de www.51-prozent.de 14009 Dr. Michael Stolle Pinochet & Co. Zur Wahrnehmung von Diktaturen in den 1970er und 1980er PS: Jahren Zeit: Do 09.45-11.15 Uhr Ort: Geb. 30.91-010 2.5, 3.4, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 der Studienordnung Die 16-jährige Herrschaft des Generals Augusto Pinochets in Chile zwischen 1973 und 1989 gehört zu den bekanntesten Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Die Linke aller Erdteile schmähte ihn in Sprechchören als Mörder, die Rechte aber feierte ihn wie einen Schutzheiligen, der vor dem Kommunismus bewahrt. In dem Proseminar wollen wir die Hintergründe und Kontexte solcher disparaten Deutungsmuster analysieren und fragen, welche Optionen, Instrumente und Instrumentalisierungen es in den 1970er und 1980er Jahren im Umgang mit diktatorischen Systemen gab. Stille Diplomatie oder aktive Menschenrechtspolitik, Entspannung oder Einmischung, Stabilisierung der Herrschenden oder Intervention zugunsten der Unterdrückten das Seminar wird sich mit Kernfragen der normativen Auseinandersetzung mit Diktaturen beschäftigen und sie vor dem Hintergrund der weltpolitischen Ereignisse zwischen 1970 und 1990 einordnen. Im Mittelpunkt wird dabei Pinochets Herrschaft in Chile stehen. Das Seminar wird insbesondere mediengeschichtliche Fragestellungen aufwerfen und Probleme der Internationalen Kommunikation aufgreifen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dazu angehalten, während den ersten drei Sitzungen die Problemzusammenhänge und Sachfragen selbst zu bestimmen, die sie im Laufe des Seminars behandeln wollen. Einführende Literatur: • • • • • Arce, Luz, Die Hölle. Eine Frau im chilenischen Geheimdienst. Eine Autobiographie, Hamburg 2001. Friedmann, Reinhard, Chile unter Pinochet. Das autoritäre Experiment (1973-1990), Freiburg 1990. Nohlen, Dieter; Nuscheler, Franz (hrsg.), Handbuch der Dritten Welt. Bd. 2: Südamerika, 3., völlig neu bearbeitete Auflage, Bonn 1992. Valenzuela, Arturo, Chile, in: Linz, Juan j.; Stepan, Alfred (Hrsg.), The Breakdown of Democratic Regimes, Baltimore 1978. Vergelten, vergeben oder vergessen? Politik des Erinnerns im Vergleich, WeltTrends 37 (2002/2003). 14010 PS Zeit: Ort: Dr. Yvonne Bernart Zur Geschichte der Mobilität Do 11.30-13.00 Uhr Geb. 30.91-012 2.1, 3.1, 3.4, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 der Studienordnung Gegenstand der Lehrveranstaltung soll einmal die Geschichte aller Erfindungen technischer Fortbewegungsmittel sein, die den Menschen im Industriezeitalter bewegten und bewegen: Auto, Flugzeug, Eisenbahn, Schiff, Fahrrad usw., aber auch technische Erfindungen, die die menschliche Mobilität und Kommunikation beflügelten: Telegrafie, Radio, Telefon und andere Medien. Zu untersuchen sein wird, wie sich diese Erfindungen auf das Alltags- und Arbeitsleben sowie das Freizeit- und Reiseverhalten der Gesellschaft im 18.-20 Jahrhundert auswirkte. Literaturliste wird zu Beginn des Proseminars verteilt. 14011 PS: Zeit: Ort: Dr. Dieter Splinter Der Holocaust im Film. Fiktion und Wirklichkeit Do 15.45-17.15 Uhr Geb. 30.91-010 2.5, 3.4, 4.1, 4.4, 5.3, 5.6 der Studienordnung Seit etwa 1980 setzte in der BRD über das Medium "Film" eine zunehmende Auseinandersetzung mit dem Holocaust ein. Einen entscheidenden Anstoß dazu lieferte die Ausstrahlung des mehrteiligen amerikanischen Fernsehfilms "Holocaust" in den 3. Programmen der ARD. Einer breiten Öffentlichkeit wurde das schreckliche Geschehen des Holocaust aus der Perspektive eines möglichen Widerstandes in Spielbergs Film "Schindlers Liste" nahegebracht. Zudem wurde im Inund Ausland eine größere Anzahl von anderen Kino- und Fernsehfilmen produziert, dazu eine Vielzahl von Dokumentarfilmen und Filme für den Einsatz im Schulunterricht. Anhand ausgewählter Filmbeispiele geht das Seminar der Frage nach, inwiefern die jeweils filmisch dargestellte Realität der historischen Wirklichkeit entspricht. Die vorrangige Methode dabei ist die Betrachtung von Filmsequenzen und deren Analyse unter Rückgriff auf die, soweit vorhanden, literarische Vorlage zum jeweiligen Film und die entsprechenden historischen Quellen. 14012 PS: Zeit: Ort: Dr. Dipl.-Ing. Wolfgang Issel Industrie u. Wiederaufbau im geteilten Deutschland nach der "Stunde Null" Mi 14.00-15.30 Uhr, Beginn 22. Oktober Geb. 30.91-010 2.1, 3.4, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 der Studienordnung Kapitalistisches "Wirtschaftswunder" und sozialistische "Planerfüllung" in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten. In den Nachkriegsjahren standen Industrie und Wirtschaft nach dem totalen Zusammenbruch in Deutschland vor der Aufgabe, die verheerenden Kriegsfolgen zu bewältigen. Die erste Zeit nach der "Stunde Null" 1945 war geprägt durch den Verlust vieler Ressourcen, die Zerstörung von Anlagen ,Produktionsstätten und Infrastrukturen wie durch Maßnahmen der Siegermächte bei Demontagen, Übernahmen und Reparationen. Der Wiederaufbau hatte dementsprechend zunächst vorwiegend das Ziel, die Versorgung der Bevölkerung mit Verbrauchsgütern und die Anforderungen der Besatzungsmächte abzusichern. Die Gründung der Bundesrepublik und die der Demokratischen Republik, die Schaffung marktwirtschaftlicher bzw. staatlich gelenkter planwirtschaftlicher Randbedingungen und die Integration in größere Marktbereiche führten zu einer deutlichen, wenn auch unterschiedlichen, Überwindung der Kriegsfolgen. Die kapitalistische freie Marktwirtschaft und die sozialistische Planwirtschaft bestimmten den industriellen Wiederaufbau; im Westen bewirkte dies das vermeintliche Wirtschaftswunder, im Ostblock verglich man die Entwicklung der DDR mit der einer "Schweiz des Osten. Der Wiederaufbau der deutschen industriellen Wirtschaft soll im gesamthistorischen Zusammenhang dargestellt und beurteilt werden. Im Vergleich der Entwicklungen in Ost und West wird an Fallbeispielen zu zeigen sein, in welchem Maße unterschiedliche Randbedingungen die Modernisierungen gefördert und gehemmt hatten. Einführende Literatur: • • • • • • • • • • • • Abelshauser, W., Die langen 50er Jahre. Wirtschaft und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland (1949-1966), Düsseldorf 1987. Leptin, G., Deutsche Wirtschaft nach 1945. Ein Ost-West-Vergleich, Opladen 1980. Lindlar, L., Das mißverstandene Wirtschaftswunder, Tübingen 1997. Mühlfriedel, W./Wießner, K., Die Geschichte der Industrie der DDR, Berlin 1989. Müller, H./Reißig, K., Wirtschaftswunder DDR, Ein Beitrag zur Geschichte der ökonomischen Politik der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Berlin 1968. Oeftering, H. M., Die Deutsche Bundesbahn im Wiederaufbau (1957-1961). Pohl, M., Wiederaufbau, Kunst und Technik der Finanzierung 1947-1953. Die ersten Jahre der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt/M. 1973. Reichelt, W.-O., Das Erbe der IG-Farben, Düsseldorf 1956. Schildt, A./Sywottek, A., (Hg.), Modernisierung im Wiederaufbau. Die westdeutsche Gesellschaft der 50er Jahre, Bonn 1993. Schneider, G., Wirtschaftswunder DDR, Anspruch und Realität, Köln 1988. Wallich, H. C., Triebkräfte des Deutschen Wiederaufstiegs, Frankfurt/M. 1955. Wellhöner, V., "Wirtschaftswunder" - Weltmarkt - westdeutscher Fordismus. Der Fall Volkswagen, Münster 1996. Weitere Literatur zum Thema Wiederaufbau • • • • • • • Abelshauser, W., Neuanfang oder Wiederaufbau? Zu den wirtschaftlichen und sozialen Ausgangsbedingungen der westlichen Industrie nach dem zweiten Weltkrieg, in: TG 53, 1986, S. 261-276. Abelshauser, W., Rüstungsschmiede der Nation? Der Kruppkonzern im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit 1933-1951, Teil III von Gall, L., (Hg.), Krupp 1914 bis 1967. Die Geschichte des Unternehmens vom ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Stiftung, Berlin 2002. Abelshauser, W., Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland, 2001. Abelshauser, W./Petzina, D., Ordnungspolitische Weichenstellungen nach dem zweiten Weltkrieg, 1991. Brackmann, M., Vom totalen Krieg zum Wirtschaftswunder. Die Vorgeschichte der westdeutschen Währungsreform 1948, Essen 1993. Erhard, L., (Hg.), Deutschlands Rückkehr zum Weltmarkt, Düsseldorf 1953. Erker, P./Pierenkemper, T., (Hg.), Deutsche Unternehmer zwischen Kriegswirtschaft und Wiederaufbau, München 1998. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 14013 PS: Zeit: Ort: Feldenkirchen, W., Siemens. Von der Werkstatt zum Weltunternehmen, München 1997. Gall, L., Deutsche Bank,. Großbölting, Th., Zwischen Klassenfrieden und diktiertem Klassenantagonismus. Unternehmer und Belegschaft in Privatbetrieben der SBZ und der frühen DDR, in: ZUG 1/2002, S. 27-47. Hayes, P., Divide et Impera. Heimann, Chr., Systembedingte Ursachen des Niedergangs der DDR-Wirtschaft. Das Beispiel der Textilwirtschaft 1945-1989, Frankfurt/M. u.a. 1997. Heyl, F.v., Der innerdeutsche Handel mit Eisen und Stahl 1945-1972. Deutsch-deutsche Beziehungen im Kalten Krieg, Köln 1997. Hilger, S., Zwischen Demontage und Wiederaufbau. Unternehmen und alliierte Besatzungspolitik nach dem 2. Weltkrieg am Beispiel der Firma Henschel, Düsseldorf, in: ZUG 2/2001, S. 198-220. Hoffmann, D./Wenther, H., (Hg.), Das letzte Jahr der SBZ. Weichenstellungen und Kontinuitäten im Prozess der Gründung der DDR, München 2000. Jarausch, K./Siegrist, H., (Hg.), Amerikanisierung und Sowjetisierung in Deutschland 1945-1970, Frankfurt/New York 1997. Karlsch, R., Allein bezahlt? Die Reparationsleistungen der SBZ/DDR 1945-1953, Berlin 1993. Kocka, J., (Hg.), Historische DDR-Forschung. Aufsätze und Studien, Berlin 1993. Kopper, Chr., Ausgeplündert in Ruinen. Der Wiederaufbau der Deutschen Reichsbahn 1945-1985, in: ZUG 2/1997, S. 163-184. Schenzinger, K.A. u.a., Heinrich Nordhoff, München 1969. 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Hildapromenade 2 2.5, 3.1, 4.4, 5.3, 6.3 der Studienordnung Dass die Widersprüche das Bild einer Epoche bestimmen, gehört zu den Gemeinplätzen der Geschichtsschreibung, mag aber vielleicht nirgends zutreffender sein, als im Zeitalter des Barock, der seine höchste Vollendung im Frankreich Ludwigs XIV, fand. Ausgehend von einer einleitenden Problematisierung des Begriffs "Absolutismus" wird das Seminar zunächst die Innen- und Außenpolitik des Sonnenkönigs analysieren, wobei besondere Schwergewichte auf den zielgerichteten Einsatz von Kultur und Propaganda wie auch auf die wohlberechnete militärische Gewaltanwendung gelegt werden wird. Daran schließt sich als Hauptteil des Seminars eine Untersuchung über die Auswirkungen des Grand Siècle auf das Gebiet des Oberrheins an: U.a. wird zu fragen sein, wie die französische Kultur von den einheimischen Eliten rezipiert wurde und welche Auswirkungen der Krieg auf die einfache Bevölkerung hatte? Gleichberechtigt neben diesen Themenfeldern steht das Ziel des Seminars, die Teilnehmer in Form eines Handschriftenlesekurses in die Lage zu versetzen, zukünftig selbstständig Forschungen im Archiv durchführen zu können. Die Hälfte des Unterrichts wird also in gemeinsamer Quellenlektüre bestehen, wofür das Generallandesarchiv der denkbar beste Ort ist. Aktive Mitarbeit ist hier unverzichtbar. Das Seminar endet mit einer Klausur. Französischkenntnisse sind niemals von Nachteil, aber keine zwingende Voraussetzung für die Teilnahme. Literaturauswahl: • • • Jean Meyer: Frankreich im Zeitalter des Absolutismus 1515-1789, Stuttgart 1990. Peter Burke: Ludwig XIV. Die Inszenierung des Sonnenkönigs, Berlin 1993 - Handbuch der Baden-Württembergischen Geschichte, Band 1, Teil 2: Vom Spätmittelalter bis zum Ende des Alten Reiches, Stuttgart 2000. Fanny Cosandey, Robert Descimon: L'absolutisme en France. Histoire et historiographie, Paris 2002. 14014 PS: Zeit: Ort: PD Dr. Rolf-Ulrich Kunze Biographische Annäherungen an den 20. Juli 1944. Forschungsseminar Entfällt ! 14015 Christian Illian Zäsuren in der deutschen und europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts Do 11.30-13.00 30.91-010 2.5, 3.1, 3.4, 4.1, 5.3, 6.3 der Studienordnung PS: Zeit: Ort: Das Seminar beschäftigt sich mit den Kontinuitäten und Brüchen (in) der neueren deutschen Geschichte. Im Mittelpunkt stehen historische Ereignisse, die in der Geschichtsschreibung üblicherweise als "Wendepunkte" interpretiert werden. Sie sollen exemplarisch rekonstruiert und in ihrer europäischen Dimension analysiert werden. Literaturauswahl: • Thomas Nipperdey: Die deutsche Einheit in historischer Perspektive, in: ders.: Nachdenken • • • über die deutsche Geschichte, München 1990 (EA 1986), S. 249-263. Wendepunkte deutscher Geschichte 1848-1990, hrsg. v. Carola Stern und Heinrich August Winkler, durchgeseh. Neuausg., Frankfurt/M. 2001. Hagen Schulze: Phoenix Europa. Die Moderne. Von 1740 bis heute, Berlin 1998. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen, 2 Bände, München 2000. 14016 PS: Zeit: Ort: Dr. Claudia Lepp Dynamische Zeiten - Die Bundesrepublik Deutschland in den 60er Jahren Block 30.91-010 2.5, 3.4, 4.1, 5.3, 6.3 der Studienordnung Vorbesprechung 24.10.03, 17.00-18.30 Uhr Termine jeweils freitags: 14.11.03 13.30-19.00 Uhr 12.12.03 13.30-19.00 Uhr 09.01.04 13.30-19.00 Uhr 06.02.04 13.30-19.00 Uhr Schon die Zeitgenossen nahmen die Rasanz der gesellschaftlichen und sozialkulturellen Veränderungen während der 60er Jahre deutlich wahr. Im Nachhinein erweist sich dieses Jahrzehnt als entscheidend für die Modernisierung der bundesdeutschen Gesellschaft. Es war geprägt durch Wandlungsprozesse der politischen und wirtschaftlichen Strukturen, der kulturellen Paradigmen und mentalen Prägungen. Es war eine Phase des Übergangs und des Kampfes um kulturelle und politische Hegemonie. Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit erreichte einen ersten Höhepunkt; die ökonomische Entwicklung war von Verwissenschaftlichungs- und Planbarkeitsvorstellungen gekennzeichnet; Gastarbeiter wurden angeworben; die Spiegel-Affäre unterzog das demokratische Staatswesen erstmals einer schweren Belastungsprobe; der Streit um die Notstandsgesetzgebung politisierte die Öffentlichkeit; eine Große Koalition wurde gebildet; neue rechtsextreme Tendenzen machten sich bemerkbar; die Debatte über die drohende "Bildungskatastrophe" führte zu einer Bildungsreform; das Fernsehzeitalter brach an; die Studentenbewegung formierte sich und erreichte 1968 ihren Höhepunkt; die neue sozialliberale Regierung forcierte eine Reform- und Aufbruchsstimmung; das Rechtssystem wurde modernisiert; in der Deutschland- und Ostpolitik fand ein Paradigmenwechsel hin zu Entspannung und Dialog statt. Im Proseminar wollen wir uns den verschiedenen Feldern von Reform und Wandel zuwenden und zugleich die deutsche Entwicklung zum internationalen Modernisierungsschub in Bezug setzen. Literaturauswahl: • • • • Manfred Görtemaker: Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Von der Gründung bis zur Gegenwart. München 1999. Ulrich Herbert (Hg.): Wandlungsprozesse in Westdeutschland. Belastung, Integration, Liberalisierung 1945-1980 (Moderne Zeiten. 1). Göttingen 2002. Klaus Hildebrandt: Von Erhard zur Großen Koalition 1963-1969 (Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. 4). Stuttgart, Wiesbaden 1984. Axel Schildt/Detlef Siegfried/Karl Christian Lammers (Hg.): Dynamische Zeiten. Die 60er Jahre in den beiden deutschen Gesellschaften (Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte. 37). Hamburg 2000. 14017 PS: Zeit: Ort: Peter Trummer M. A. Kriegsberichterstattung nach 1945 Fr 09.45-11.15 u. Block 30.91-010 2.5, 3.4, 4.1, 5.3, 6.3 der Studienordnung Blockseminar eingeschlossen 14. - 16.11.2003 Ausgehend von dem oft wiederholten Lamento, das erste Opfer des Krieges sei die Wahrheit, soll das Spannungsverhältnis von Krieg, Medien und Demokratie am Beispiel ausgewählter Konflikte nach 1945 untersucht werden. Wie haben sich Kriegsbild und Bilder vom Krieg verändert und welche Diskussionen um Medienberichterstattung und militärisch - politische Zensur wurden ausgefochten? Welche Interessenkonflikte bestimmen das Spannungsverhältnis von Krieg, Medien und Demokratie von 1945 bis heute? "Kriegsbilder" im Wandel: Vom 19. Jahrhundert bis 1945 Zensur zwischen Knebelung freier Berichterstattung und "militärischer Notwendigkeit" Entwicklungstechnische Wechselwirkung: Kriegstechnik und Medientechnik Blockseminar Bad Urach: Fallbeispiele 4.1 Indochina-/Vietnam-Krieg 4.2 Falklandkrieg/Malvinas 4.3 Golfkrieg 1990-1991 4.4 Balkankriege: Kroatien, Bosnien - Herzegowina und Kosovo 4.5 Irakkrieg 2003 4.6 Rückblick auf "vergessene Konflikte" 4.7 Vom Beobachten der Beobachter beim Beobachten: Von Virilio bis Susan Sonntag 14018 PS: Zeit: Ort: Dr. Katharina Kunter Menschenrechte in historisch-politischen Konflikten 1789-2003 Blockseminar 30.91-010 2.5, 3.1, 4.1, 4.4, 5.3, 6.3 der Studienordnung Termine 7.11.2003, 14.00-19.00 Uhr; 8.11.2003, 9.00-19.00 Uhr. Exkursion nach Genf: 10.11.12.2003 "Alle Menschen sind frei und gleich" - Geschichte der Menschenrechte vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart Immer häufiger werden in den aktuellen internationalen Konflikten die Menschenrechte als Legitimationsgrund außenpolitischen Engagements angegeben - und wir gleichzeitig durch Fernsehen und Internet Zeitzeugen massiver Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt. Selten jedoch werden bei den tagespolitischen Debatten die historischen Dimensionen der Menschenrechte in den Blick genommen. Das Proseminar stellt daher die Menschenrechte in einen geschichtlichen Zusammenhang und fragt nach den gesellschaftlichen und politischen Voraussetzungen der Menschenrechtsbewegungen seit der frühen Neuzeit, ausgehend von der Bill of Rights von 1776. Dabei werden ebenfalls grundlegende Fragen der aktuellen politischen und philosophischen Menschenrechtsdebatte angesprochen - wie die nach ihrer Begründbarkeit, Universalität und Weiterentwicklung. Gleichzeitig werden im Proseminar Techniken wissenschaftlichen Arbeitens eingeübt und verschiedene methodische Ansätze der Geschichtswissenschaft vorgestellt. katharina.kunter@gmx.de Literaturauswahl: • • • • • • • • Thomas Hoppe, Menschenrechte im Spannungsfeld von Freiheit, Gleichheit und Solidarität, Stuttgart 2002. Stefan Gosepath/Georg Lohmann (Hg.), Philosophie der Menschenrechte, Frankfurt 1998. Olwen Hufton (Hg.), Menschenrechte in der Geschichte, Frankfurt 1999. Franz-Josef Hutter/Carsten Tessmer (Hg,.), Die Menschenrechte in der Deutschland. Geschichte und Gegenwart, München 1997. Egon Larson, Im Namen der Menschenrechte. Die Geschichte von Amnesty International, München 1997. Peter J. Opitz, Menschenrechte und internationaler Menschenrechtsschutz, Geschichte und Dokumente, Stuttgart 2002. Daniel W. Wilson, Das Goethe-Tabu. Protest und Menschenrechte im klassischen Wei-mar, München 1999. Wolfgang Schmale, Archäologie der Grund - und Menschenrechte in der Frühen Neuzeit. Ein deutsch-französisches Paradigma, München 1997. Haupt-, Ober- und Kandidatenseminare am Institut für Geschichte im Wintersemester 2003/04 14019 HS: Zeit: Ort: Prof. Dr. Jürgen Krüger Istanbul in frühen Fotografien. Vorbereitung und Durchführung einer Ausstellung Mo 19.00-20.30 Uhr Geb. 30.91-010 5.2, 6.1, 7.1, 7.2 der Studienordnung 14020 HS: Zeit: Ort: Prof. Dr. Peter Steinbach Geschichte der Menschenrechte Di 11.30-13.00 Uhr Geb. 30.91-010 5.2, 6.1, 7.1, 7.2 der Studienordnung Teilnehmer, die einen qualifizierten schein (benotet) erwerben wollen müssen sich bei ee12@rz.uni-karlsruhe.de anmelden! Menschen-, Grund- und Bürgerrechte haben eine lange Tradition. Das Hauptseminar behandelt die Entwicklung der Menschenrechte in ideengeschichtlicher und verfassungsrechtlicher Perspektive und will auf diese Weise die Geschichte der Menschenrechte als Abwehr- und Entfaltungsrechte des Individuums beleuchten, aber auch die neue Diskussion über soziale Grundrechte beleuchten. 14021 HS/OS: Zeit: Ort: PD Dr. Rolf-Ulrich Kunze Westeuropäische Mentalitäts- und Kulturgeschichte im 20. Jahrhundert Di 09.45-11.15 Uhr Geb. 30.91-010 5.1, 7.1, 7.2 der Studienordnung HS zu Theorie und Methoden der Geschichtswissenschaft Beginn: 14.10.2003 Das Seminar zur Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft stellt exemplarisch wesentliche Ansätze der französischen und niederländischen Mentalitäts- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts vor. In den westeuropäischen historischen Fachkulturen hat es die zeitweise dogmatische Fixierung von diskursbeherrschenden Teilen der Sozialgeschichte auf makrotheoretische Konzepte wie in der deutschen Geschichtswissenschaft während der sozialhistorischen Diskurshegemonie bis Anfang der 1990er Jahre nicht gegeben: Sozialgeschichte konnte sich dort im engen westeuropäisch-transatlantischen Austausch als integrativ angelegte Mentalitäts- und Sozialgeschichte entwickeln, die Berührungsängste weder vor der ,harten' Wirtschafts- noch vor der ,weichen' Kulturgeschichte kannte und sich nicht durch die Ausgrenzung ganzer Themengebiete wie der Kirchengeschichte profilieren zu müssen meinte. Die Referate behandeln ausgewählte Arbeiten der Schule der Annales und der niederländischen Kulturgeschichte. Literaturhinweise: • • • • • Peter Burke, Offene Geschichte. Die Schule der ,Annales'. Berlin 1991 (zuerst Cambridge/UK 1990). Jacques Le Goff, Das Alte Europa und die Welt der Moderne. München 1994. Johan Huizinga, Herbst des Mittelalters. Studien über Lebens- und Geistesformen des 14. und 15. Jahrhunderts in Frankreich und in den Niederlanden. Stuttgart 1939. Johan Huizinga, Holländische Kultur im siebzehnten Jahrhundert. Frankfurt am Main 1977 (zuerst Haarlem 1941). Annette Riecks, Französische Sozial- und Mentalitätsgeschichte: ein Forschungsbericht. Altenberg 1989. 14022 Prof. Dr. Peter Steinbach/Dr. Michael Stolle "Demokratie, dein Mund ist das Radio." Zur Programmgeschichte des HS/OS: Rundfunks Zeit: Di 13.30-15.00 Uhr Block Ort: 30.91-010 5.2, 6.1, 7.1, 7.2 der Studienordnung Teilnehmer, die einen qualifizierten schein (benotet) erwerben wollen müssen sich bei ee12@rz.uni-karlsruhe.de anmelden! Nach 1945 entstand in Deutschland ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der einen entscheidenden Anteil an der Herausbildung einer neuen politischen Kultur des demokratischen Verfassungsstaates hatte. Das Hauptseminar konzentriert sich auf die frühen Jahre der Nachkriegsgeschichte des deutschen Rundfunks und dabei auf Bestände des SWR und SDR. Die Veranstaltung wird als Blockseminar durchgeführt. Ein Teil der Veranstaltung wird auf dem Gelände des SWR in Baden-Baden stattfinden. Begrenzte Teilnehmerzahl - persönliche Anmeldung wird vorausgesetzt. 14023 HS/OS: Zeit: Ort: Prof. Dr. R.-J. Gleitsmann/Dr. Angela Borgstedt Das frühneuzeitliche England Di 11.30-13.00 Uhr Geb. 30.91-012 5.2, 6.2, 7.1, 7.2 der Studienordnung Beginn: 14.10.2003 Teilnehmer, die einen qualifizierten schein (benotet) erwerben wollen müssen sich bei ee12@rz.uni-karlsruhe.de oder ab 15. Juli 2003 in den Sprechstunden anmelden! Das frühneuzeitliche England erfreut sich primär in der filmischen Aufbereitung, aber auch in populärer wie wissenschaftlicher Publizistik nach wie vor großer Beliebtheit. Diese Resonanz gilt insbesondere der Zeit Elisabeths I., doch zeigt die Neuveröffentlichung der Tagebücher Samuel Pepys' ein darüber hinausgehendes Interesse am England der Stuartzeit. Zielsetzung des Seminars ist, die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen im England des 16. und 17. Jahrhunderts in ihrer Vielschichtigkeit aufzuzeigen und verständlich zu machen, warum im 18. Jahrhundert Kontinentaleuropa die "Freiheit Britanniens" pries, im frühen 19. Jahrhundert technisches "know how made in Britain" importierte und sich in diesem langen Jahrhundert mit einer Kolonialmacht konfrontiert sah, die längst Empire geworden war. Literaturhinweise: • • • • • Greyerz, Kaspar von, England im Jahrhundert der Revolutionen 1603-1714, Stuttgart 1994. Haan, Heiner; Niedhart, Gottfried, Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert (Geschichte Englands 2), 2. Aufl. München 2002. Pepys, Samuel, Das geheime Tagebuch, Stuttgart 1997. Schröder, Hans-Christoph, Die Revolutionen Englands im 17. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 1986. Wende, Peter, Großbritannien 1500-2000 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte 32), München 2001. 14024 Prof. Dr. Wolfgang Michalka Walther Rathenau: Unternehmer, Gesellschaftskritiker und die Kultur der HS/OS: Moderne Zeit: Mo 16.15-17.45 Uhr Ort: Geb. 30.91-010 5.2, 6.1, 7.1, 7.2 der Studienordnung Beginn: 20.10.2003 Sohn des Gründers der AEG und selbst erfolgreicher Industrieorganisator wurde Walther Rathenau (1867-1922) bereits vor 1914 zu einem scharfen Analytiker und Kritiker des Deutschen Kaiserreichs. Während des Ersten Weltkrieges organisierte er die Kriegwirtschaft und entwarf kontrovers diskutierte Zukunftsentwürfe für Wirtschaft und Gesellschaft. Die seltene Verbindung von praktischer Erfahrung als Unternehmer und dann auch als Politiker sowie Vordenker "kommender Dinge" ließ Rathenau zum kreativen Kopf der Moderne werden. Referatthemen sind rechtzeitig zu vereinbaren unter 07222-77139-1 oder w.michalka@barch.bund.de Literaturhinweise: • • • • Buddensieg, Tilmann, Hughes, Thomas P. u.a., Ein Mann vieler Eigenschaften. Walther Rathenau und die Kultur der Moderne, Berlin 1990. Hense, Karl-Heinz, Sabrow, Martin (Hrsg.), Leitbild oder Erinnerungsort? Neue Beiträge zu Walther Rathenau, Berlin 2003. Schulin, Ernst, Walther Rathenau. Repräsentant, Kritiker und Opfer seiner Zeit, 2. verb. Auflg., Göttingen, Zürich 1992. Wilderotter, Hans (Hrsg.), Die Extreme berühren sich. Walther Rathenau 1867-1922, Berlin 1994. 14025 Prof. Dr. R.-J. Gleitsmann / Prof. Dr. Peter Steinbach Kandidatenseminar. Neue Forschungsperspektiven der allgemeinen und der OS: Technikgeschichte Zeit: Mi 09.45 -11.15 Uhr Ort: Geb. 30.91-010 7.1, 7.2 der Studienordnung Die Lehrveranstaltung ist für alle fortgeschrittenen Studierenden im Haupt- und Nebenfach Geschichte sowie Technikgeschichte gedacht. Wir wollen hierbei die durch die Prüfungsordnung gegebenen Formalien des Studienabschlusses ebenso besprechen wie die Themenkomplexe "Magisterarbeit" und Klausuren im Hinblick auf Themenfindung, Zeitmanagement, Quellen- und Literaturauswertung, Auswertung von online-Ressourcen und Prüfungsstrategie. Hinzu kommt die Möglichkeit, über laufende Magisterarbeiten zu berichten bzw. Teilaspekte zur Diskussion zu stellen. Auch für die Auseinandersetzung mit - möglicherweise prüfungsrelevanten Neuerscheinungen aus dem Publikationsspektrum Geschichte/Technikgeschichte wird ebenso Zeit sein wie für Diskussionen über aktuelle Methodenfragen in den Humanwissenschaften. Literaturhinweise: • • • • Zeit: Ort: Marc Bloch, Apologie der Geschichte oder der Beruf des Historikers. Stuttgart 31992. Norbert Franck, Fit fürs Studium. Erfolgreich reden, lesen, schreiben. München 42001. Anthony Grafton, Die tragischen Ursprünge der deutschen Fußnote. Berlin 1995. Friedrich Nietzsche, Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben (1874). Stuttgart 1998. PD Dr. Rolf-Ulrich Kunze Historical Essay Writing. Biographische Annäherungen an den 20. Juli 1944 s.u. Forschungsstelle Widerstand Vorbesprechung Di, 14.10.2003, 12 - 13 Forschungsstelle Widerstand Blockseminar Fr, 16.1.2003 - So, 18.1.2004, Forschungsstelle Widerstand Anläßlich des 60. Jahrestages des 20. Juli 1944 im Jahr 2004 kooperiert das Karlsruher Institut für Geschichte mit der Abt. VII (Zeitgeschichte) des Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin bei der Ausrichtung von Lehrveranstaltungen zum 20. Juli 1944. Ziel des Karlsruher Seminars ist es, Widerstandsgeschichte und Erinnerungspraxis ,verstehend' und ,dicht' durch die Übung im Historical Essay Writing nachzuvollziehen und zu reflektieren. Die Teilnehmer beschäftigen sich in ihren Referaten mit den Biographien der führenden Persönlichkeiten des 20. Juli. Gegenstand der Referate und insbesondere der schriftlichen Seminararbeiten soll aber nicht die äußere Vita im Hinblick auf die Ereignisgeschichte des 20. Juli, sondern vielmehr die erkenntnisleitende Fragen sein, welchen Eindruck eine bestimmte biographische Entwicklung, zu der die Beteiligung am Widerstand des 20. Juli gehört, auf uns heute macht. Darin stecken die Fragen, wie nah oder fern uns Denken und Handeln dieser Widerständigen sind und was der Widerstand des 20. Juli uns heute zu sagen hat. Das Blockseminar dient der Vorstellung der biographischen Portraits und der gemeinsamen Arbeit an den inhaltlichen und darstellerischen Problemen des historischen Essays. Literaturhinweise: • • • • • • • • • • Eugen Gerstenmaier, Widerstandsrecht und Widerstandspflicht, theologisch, in: Evangelisches Staatslexikon. Hg. v. Hermann Kunst u.a. Stuttgart u.a. 1966, Sp. 2497-2501. Karl Dietrich Bracher, Manfred Funke, Hans Adolf Jacobsen (Hg.), Deutschland 1933-1945. Neue Studien zur nationalsozialistischen Herrschaft. Bonn 1992 (Schriften der Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 314). Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Hg. v. Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß. Stuttgart 1997. Peter Hoffmann, Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Brüder. Stuttgart 1992. ders., Widerstand, Staatsstreich, Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. München 1985. Peter Steinbach (Hg.), Widerstand. Ein Problem zwischen Theorie und Geschichte. Köln 1987. Peter Steinbach, Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der zeitgeschichtlichen Auseinandersetzung. Berlin 1995 (Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Beiträge zum Widerstand 1933-1945). Peter Steinbach, Johannes Tuchel (Hg.), Lexikon des Widerstandes 1933-1945. München 1994. Peter Steinbach, Johannes Tuchel (Hg.), Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Bonn 1994 (Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 323), Auswahlbibliographie, S. 623-655. Peter Steinbach, Widerstand im Widerstreit. Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der Erinnerung der Deutschen. Ausgewählte Studien. Paderborn u.a. 22001. Übungen am Institut für Geschichte im Wintersemester 2003/04 14026 ÜB: Zeit: Ort: Dr. Clemens Rehm Archivwesen I Do 15.45-17.15 Generallandesarchiv Karlsruhe, Nördl. Hildapromenade 2 BOZ 7 Der BOZ 7, Teil Archivwesen, ist im Grundkonzept zweisemestrig angesetzt und soll ermöglichen Basiswissen zum Archivwesen zu erwerben und mit diesem technischen Rüstzeug anhand eines praktischen Beispiels erste praktische Erfahrungen zu sammeln: • • • Die Kenntnisse sind unabhängig von der späteren Berufstätigkeit durch die Einblicke in Verwaltungsmechanismen nützlich und bei Weiterqualifikationen (M.A., Diss.) von unmittelbarer praktischer Bedeutung. Im Hinblick auf künftige Tätigkeiten im Öffentlichkeitsbereich, in Registraturen und Dokumentationsstellen bei Unternehmen jeder Größe bieten die vermittelten Kenntnisse für Studierende aller Fakultäten eine hilfreiche Orientierung. Für Stellen im Kulturbereich (z.B. kleinerer und mittlerer Kommunen, die ihre Archive nicht hauptamtlich besetzen können) bieten Grundlagen in Theorie und Praxis des Archivbereichs sowie Wissen um Strukturen des Archivwesens einen Bewerbungsvorteil. Im ersten Semester (Teil 1, WS 2003/2004) stehen im Vordergrund: historische Entwicklung der Grundlagen des Archivwesens: Überlieferungsbildung - Erhaltung - Erschließung - Öffentliche Funktion von Archiven Überlieferungsbildung durch Übernahme von archivwürdigen Unterlagen: Methoden der Übernahme, Bewertungsmodelle Praktische Bewertungsübung Aktengenese und Aktenkunde im 19. Jahrhundert mit Leseübung Diese Lehrinhalte sind Voraussetzungen für ein wissenschaftliches Arbeiten beim praktischen Umgang mit Quellenmaterial. Die Einordnung einer Quelle, sei sie aus Papier, elektronisch oder audio-visuell in ihren behördlichen Entstehungszusammenhang und die daraus resultierende Bewertung ihres Quellenwertes sind wesentliche Elemente der Quellenkritik. Darauf aufbauend ist im zweiten Semester (Teil 2 des BOZ, SS 2004) v.a. vorgesehen: 1. Erschließung: Methoden der Verzeichnung 2. Erhaltung und Restaurierung von archivwürdigen Unterlagen: Pergament, Papier, elektronische Unterlagen 3. Öffentliche Funktion von Archiven - Zugangsrecht und Datenschutz - Archivpädagogik und historische Bildungsarbeit - Fundrising, Friendrising - Projekt In welcher Form und welche Art von Projekt durchgeführt wird, soll im Seminar erarbeitet und entschieden werden. Da ich aufgrund einer Terminüberschneidung die Lehrveranstaltung Archivwesen I am 15. Juli nicht persönlich vorstellen konnte, biete ich an, eventuelle Fragen direkt an mich zu stellen: Sie erreichen mich telefonisch 0721/926-2267 (Generallandesarchiv Karlsruhe) oder per E-Mail Clemens.Rehm@web.de 14027 ÜB: Zeit: Ort: Dr. Ludger Syré Typologie des deutschen Bibliothekswesens Fr 11.30-13.00 Uhr BLB, 1. OG Raum 168 BOZ 7 Der Teil Bibliothekswesen innerhalb von BOZ 7 vermittelt einen Überblick über die Struktur des deutschen Bibliothekswesens, dessen aktuelle Ausprägungen ohne einen Blick auf die historischen Entwicklungslinien einerseits und den föderalen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland andererseits nicht zu verstehen sind. Die Übung behandelt sowohl die wichtigsten Bibliothekstypen (National-, Landes-, Hochschul-, Spezial- und Stadtbibliothek als auch die komplexen Formen der Zusammenarbeit auf den Gebieten der Erwerbung, Erschließung und Benutzung (z.B. Sondersammelgebietsplan der DFG, Verbundkatalogisierung und Internetdatenbanken, Sammlung Deutsche Drucke, Fernleihe und Dokumentlieferung). Sie berücksichtigt auch verwandte Gebiete wie beispielsweise Schrift- und Buchkunde, Verlagswesen und Buchhandel. Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die Arbeitsabläufe in einer Wissenschaftlichen Bibliothek und über die Aufgaben und Tätigkeiten Wissenschaftlicher Bibliothekare. Sie werden dadurch mit einer beruflichen Perspektive bekannt gemacht, die grundsätzlich den Absolventen aller Fachrichtungen offen steht. Die unterschiedlichen Ausbildungswege werden erläutert. Neben Referaten zu Geschichte und Gegenwart des deutschen Buch- und Bibliothekswesens sollen auch praktische Übungen abgehalten werden. Beispiele hierfür wären: Erwerbungsauswahl für ein Fachgebiet, Erschließung eines Spezialbestandes, Erstellung einer Bibliografie, Entwurf fachspezifischer Internetseiten, Zusammenstellung elektronischer Ressourcen/Aufbau einer digitalen Bibliothek. Besichtigungen und Exkursionen können das Programm abrunden. Auf besondere Wünsche der Teilnehmer wird eingegangen. Literaturhinweis: Engelbert Plassmann, Jürgen Seefeldt: Das Bibliothekswesen der Bundesrepublik Deutschland: ein Handbuch. - 3., völlig neu bearb. Aufl. - Wiesbaden 1999