Ung Svensk Form 2012/14 - Museum für Völkerkunde Hamburg

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Ung Svensk Form 2012/14 - Museum für Völkerkunde Hamburg
Ung Svensk Form
2012/14
Bereits 1879 gegründet, zählt das Museum für Völkerkunde Hamburg mit einer
Sammlung von rund 700.000 Objekten heute zu einem der größten Völkerkundemuseen Europas. Auf rund 5.200 Quadratmetern Fläche zeigt das Museum in
Sonder- und Dauerausstellungen unterschiedlichste Lebenswelten und behandelt Themen, die für die kulturelle Vermittlung von besonderer Wichtigkeit sind.
Die Dauerausstellungen folgen einer geographischen Ordnung der Kulturen
nach Erdteilen. Ob Indianer-Tipis aus Nordamerika, Alt-Ägyptische Grabkammern, Masken der Südsee oder Schnitzereien der neuseeländischen Maori –
Schätze aus aller Welt laden zum Entdecken ein. So wird die Besichtigung zu
einer spannenden Weltreise.
Darüber hinaus versteht sich das Museum für Völkerkunde Hamburg als Begegnungsstätte für Menschen aller Kulturen. Jährlich wiederkehrende Feste wie
z.B. das Lateinamerikafestival, das Japanische Mädchenfest, der Mexikanische
Totentag u.v.m. laden zum gemeinsamen Feiern und lassen die reichen Traditionen anderer Kulturen erlebbar werden. Ergänzend zu den Sonderaus-stellungen finden zusätzlich Thementage, Vorträge und Führungen statt.
An jedem ersten Sonntag im Monat erwartet die jungen Besucher übrigens in
der „Kinderzeit“ ein thematisch zu den Ausstellungen abgestimmtes Programm
– erfahrene Museumspädagogen führen durch die Ausstellungen und ein kreatives Programm animiert zum Basteln, Werken und Erforschen. Besonders
interessierte kleine Entdecker können im Museum auch ein Fährtenleser-Diplom abschließen. Ob Kindergeburtstag, Übernachtung im Tipi, Schatzsuche
oder spezielle Angebote für Schulklassen – das Museum hat für Kinder viel zu
bieten!
Die unabhängige und gemeinnützige IKEA Stiftung wurde 1981 von den
deutschen IKEA Gesellschaften gegründet und verfügt heute über ein Grundstockvermögen von 15 Millionen Euro. Zweckgebundene Zuwendungen und die
Zinsen, die das Stiftungskapital erwirtschaftet – mehr als eine Million Euro pro
Jahr – fließen zu 100% in die Projektförderung, da alle Betriebsausgaben und
Administrationskosten der Stiftung von IKEA Deutschland übernommen
werden.
Seit ihrer Gründung macht sich die IKEA Stiftung für Wohnkultur stark. Neben
Projekten, die die Wohn- und Lebenssituation von Kindern verbessern helfen
oder der Verbraucheraufklärung dienen, unterstützt die Stiftung auch Designund Architekturausstellungen sowie zukunftsweisende Projekte, die das Thema
Wohnen zum Inhalt haben.
Ebenfalls seit über 30 Jahren setzt sich die IKEA Stiftung für den Nachwuchs ein
und vergibt Stipendien an Diplomanden der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur und der Design-Disziplinen.
Seit 2005 veranstaltet die Stiftung jährlich einen eigenen Produktdesignwettbewerb für Studierende.
Die Realisierung der Kataloge wurde durch Unterstützung der
Schwedischen Botschaft in Berlin ermöglicht.
Grußwort
des Schirmherrn
Als Repräsentant Schwedens in Hamburg freut es mich außerordentlich, dass wir
in der Hansestadt eine ganz spezielle Design-Premiere feiern dürfen: Zum ersten
Mal werden die Ausstellungen Ung Svensk Form und Design S / Swedish Design
Awards zeitgleich an einem Ort gezeigt – vereint in einer Doppelausstellung, die
drei Monate lang im Museum für Völkerkunde zu sehen wird.
Die insgesamt 60 Exponate orientieren sich an den Kriterien Nachhaltigkeit,
Umweltbewusstsein, Designstrategie und Innovation und decken ein breites Spektrum aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen ab. Dazu gehören unter anderem Lampen, die mit einem Gegengewicht selbst Strom erzeugen, innovative
Flaschen-Etiketten, zukunftsweisende Konzepte für die Nutzung des öffentlichen
Raums, ein Drucker für Blinde, ein ultraleichter Rollstuhl, ein Design-Bus und eine
pedalbetriebene Schälmaschine für Yuka-Wurzeln.
Ungewöhnlich ist auch das Konzept der Ausstellung. Sie wird flankiert von zwei
Design-Weekends (8./9. Februar 2014 zum Thema Design und 8./.9. März 2014
zum Thema Mode) und kann auch bei der Langen Nacht der Museen am 12. April
2014 besichtigt werden.
Schweden gehört heute zu den innovativsten Nationen der Welt. Dreipunktgurt,
Herzschrittmacher, Mobilfunk, Reißverschluss, Schraubschlüssel: Schwedische
Erfindungen haben die Welt erobert, Arbeitsplätze und Wohlstand geschaffen. Mit
nur neun Millionen Einwohnern ist das Land im hohen Norden eine kleine Nation,
aber die Ideen, die dort entstanden, sind längst ein unverzichtbarer Teil unseres
Lebens geworden.
Partner der Doppelausstellung, die von der Ikea Stiftung gefördert wurde, sind die
Schwedische Botschaft und die Hamburger Agentur tocado scandinavia. Projekt-Partner ist Lauritz.com. Wir möchten ihnen und allen anderen Beteiligten für
ihre großzügige Unterstützung danken.
Und natürlich ist es uns eine ganz besondere Ehre, dass die schwedische Kronprinzessin Victoria sich bereit erklärt hat, die offizielle Eröffnung der Ausstellung
zu übernehmen – gemeinsam mit der schwedischen Außenhandelsministerin Ewa
Björling.
Ihnen wünsche ich viel Inspiration und ein regen Austausch, denn das ist ein uns
sehr wichtiges Anliegen: die Förderung des Nachwuchses und der Austausch
zwischen unseren beiden Ländern. Und vielleicht bekommen Sie ja Lust auf eine
Reise nach Umeå, der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas. Das würde uns
freuen.
Wir heißen Sie hier und dort hjärtligt välkommen!
Leif A. Larsson
Schwedischer Honorarkonsul
Ung Svensk Form
2012/14
Ung Svensk Form / Junges schwedisches Design ist eine Plattform für
Nachwuchsdesigner, die der Förderung von kreativem Denken und der
Entwicklung eigener Designideen und ihrer Umsetzung gewidmet ist.
Nachwuchsdesigner haben dort die Möglichkeit, Neues und Spielerisches
zu wagen, zu experimentieren, völlig frei und ohne Rücksicht auf die
Zwänge des Marktes.
Ung Svensk Form / Young Swedish Design is an arena for young Swedish
design, one that focuses on the need to establish creative space within
the design process. To believe in one’s idea and make it a reality. To
dare to play, test, and explore freely without having to adapt to market
requirements. Ung Svensk Form aims to increase and broaden knowledge
about young and innovative Swedish design and to reach new target
groups. Ung Svensk Form is intended to fulfil an important function as a
forum for encounters between designers, the public, and manufacturers.
A forum where contacts are established and conversations initiated.
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Ung Svensk Form
wächst
Ung Svensk Form öffnet ein Fenster in die Zukunft. Die zuletzt eingereichten Arbeiten, auf denen die aktuelle Ausstellung basiert, fallen durch
ein hohes Maß an sozialem Engagement auf. Es ist immer wieder ein
spannender Moment, wenn alle eingesandten Beiträge in der Bibliothek
von Svensk Form auf der Insel Skeppsholmen in Stockholm eingegangen
sind und die Jury ihre Sichtung beginnt. Die Art der Arbeiten sagt viel
über aktuelle Tendenzen und Verhältnisse. Diesmal wurden rund 400
Beiträge eingeschickt – ein Rekord, so viele waren es noch nie. Für die
Jurymitglieder ist es eine echte Herausforderung, schon in dieser ersten
Runde die besten Projekte zu identifizieren. Alle nehmen ihre Aufgabe
sehr ernst, und oft kommt es bei der Bewertung einzelner Arbeiten zu
leidenschaftlichen Diskussionen. Bei Ung Svensk Form existieren keine
abgegrenzten Kategorien. Die Künstler sollen zum freien Schaffen, zu
Experimenten und zu innovativen Konzepten ermuntert werden.
Die Auszeichnung existiert seit 1998 und wurde nun zum neunten Mal
ausgeschrieben. Sie gibt jungen Designern die Möglichkeit, ihre Arbeiten
einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Svensk Form arbeitet seit
vielen Jahren mit der Messe Stockholm Furniture & Light Fair zusammen,
wo die Ausstellung jeweils im Green House Premiere feiert, ehe sie in
Schweden und weltweit auf die Reise geht.
Mit Ung Svensk Form haben wir weitere Schritte unternommen, um die
Teilnehmer über die Teilnahme an der Ausstellung hinaus mit handfesten
Instrumenten zu unterstützen. Dank der Förderung durch Stiftelsen
Garverinäringens Främjande (Stiftung Gerbereiwirtschaft) konnten drei
großzügige Stipendien in Kombination mit einer Studienwoche in einem
schwedischen Gerbereibetrieb vergeben werden. Alle Teilnehmer erhalten darüber hinaus das Angebot, an einem ganztägigen Workshop in der
Gerberei Tärnsjö Garveri und beim Möbelproduzenten Mitab teilzunehmen.
Außerdem haben wir einen Intensivkurs in Business Development initiiert, um den Teilnehmern bei der eigenen Etablierung behilflich zu sein.
Der Austausch mit der Öffentlichkeit ist von zentraler Bedeutung. Sie
ermöglicht es, Ideen zu testen und die Rolle und Bedeutung von Design zu
kommunizieren. Während der Ausstellungstournee wird es eine enge
Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten geben. Damit sollen
geschlossene Designräume geöffnet und Perspektiven aufgezeigt werden, die sich bei einer Entscheidung für Design als Studienfach oder im
Beruf bieten.
Karin Wiberg ist die engagierte Projektleiterin für Ung Svensk Form. Sie
ist der Motor, der die Etablierung der Auszeichnung vorangetrieben hat.
Ung Svensk Form liegt der Vereinigung Svensk Form ganz besonders am
Herzen. Gemeinsam sind wir stolz, die aktuellen Preisträger zu präsentieren.
Ewa Kumlin / Geschäftsführerin Svensk Form
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Ung Svensk Form
is growing
Ung Svensk Form / Young Swedish Design is opening a window onto the
future. This edition is distinguished by its strong social commitment.
It is just as exciting every time when the contributions are assembled in
the library of Svensk Form’s premises on the island of Skeppsholmen in
Stockholm and the jury begins its first selection round. The process gives
a glimpse of contemporary trends and circumstances. This year saw a
record high number of contributions, about four hundred. The carefully chosen jury has a tough task when analysing the projects. All the
members take their duty with the greatest seriousness, and at times the
discussions are heated when each person is defending his or her choices.
Ung Svensk Form has no limiting categories. Free creativity, experimentation and innovative concepts are encouraged.
The award programme began at the Malmö Form/Design Center in
1998 and is now being held for the ninth time. Young designers needed
their own accolade – separate from the established awards for designs
in production – which could also be displayed to a broader public via a
travelling exhibition.
Svensk Form has been collaborating for a number of years now with
Stockholm Furniture & Light Fair over this exhibition, which is always
unveiled for the first time at the Greenhouse section of the furniture fair
before continuing its tour of Sweden and the wider world.
We have taken some further steps with Ung Svensk Form in order to give
the participants sturdy tools in addition to the recognition and exhibition.
Thanks to our collaboration with Stiftelsen Garverinäringens Främjande,
an industry organisation for Swedish tanneries, we have been able to
present three generous stipends combined with a free study week at
one of Sweden’s tanneries. All participants are also invited to a full-day
workshop at the Tärnsjö Garveri tannery in the spring and at the Mitab
furniture manufacturers in the autumn. We have also initiated an
intensive course in business development in order to help attendees
further their careers.
The encounter with the public is of central importance. It is a means of
testing ideas and communicating the role and significance of design.
During this tour we will also actively visit secondary schools and key
locations together with previous Ung Svensk Form winners. The aim is
to expand Sweden’s closed design world and to reach further out with
information about what types of opportunities can result from choosing
to study and work in the design field.
Karin Wiberg is the self-evident and committed project manager of
Ung Svensk Form. A driving force who has helped enable the award
programme to grow in strength. Ung Svensk Form is the project
closest to Svensk Form’s heart. Together we are proud to present
this year’s edition.
Ewa Kumlin/Managing Director Svensk Form
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Ewa Kumlin, Karin Wiberg
Ung Svensk Form hat eine Energie, die inspiriert und verändern will. Die
Ausstellung präsentiert die jüngsten Trends in jungem schwedischem
Design, das höchste handwerkliche Kunst mit neuen Ausdrucksformen
verbindet.
Ung Svensk Form vereint die Objekte, die von einer Fach-Jury ausgewählt
wurden, in einer Wanderausstellung und präsentiert sie mit dem Ziel, das
Wissen rund um junges schwedisches Design zu erweitern. Ung Svensk
Form ist eine Anlaufstelle für alle, die ihrer Kreativität freien Lauf lassen
wollen, ohne durch die Zwänge des Marktes gebremst zu werden. Es geht
darum, einen Ort zu schaffen, an dem der Austausch zwischen Designern,
Produzenten und Publikum ungehindert stattfinden kann.
Ung Svensk Form / Young Swedish Design has a power and energy that
inspire and that want to create change. This exhibition presents the
latest trends in young Swedish design, with their fabulous craftsmanship
and new forms of expression.
Ung Svensk Form is a juried travelling exhibition whose purpose is to
broaden and deepen knowledge about young and innovative Swedish
design. A major focus is the need to create and explore freely without
having to respond to market demands. Ung Svensk Form is intended
to fulfil an important function as a forum for encounters between
designers, manufacturers and the general public.
Karin Wiberg/Projektmanagerin/Project Manager
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Die Jury / The Jury
Die Jury ist offen für alles Unerwartete und Neue. Das eingereichte
Objekt sollte experimentell und vielseitig sein, der Wettbewerb selbst
richtet sich an Designer, die noch nicht als etabliert gelten. Bewerber, die
sich besonders qualifiziert haben, können von der Jury ein Stipendium
erhalten.
Mitglieder der Jury für Ung Svensk Form 2012/2013 sind:
Vorsitzender, Jani Myrman Kristoffersen / Magazin Architektur
Bea Szenfeld / Modedesign
Lotta Kühlhorn / Grafik-Design
Margot Barolo / Kunsthandwerk
Olof Kolte / Industrie-Design
Sara Szyber / Innenarchitektur / Möbeldesign
Thomas Bernstrand / Möbeldesign
The jury shall be open to the unexpected and pioneering. The jury has the
possibility to award distinguished applicants.
The jury for Ung Svensk Form 2012 consists of:
Chair, Jani Myrman Kristoffersen /Architecture
Bea Szenfeld /Fashion design
Lotta Kühlhorn /Graphic design
Margot Barolo/Craft
Olof Kolte /Industrial design
Sara Szyber/Interior Architecture/Furniture design
Thomas Bernstrand /Furniture design
21. November 2012
Anlässlich der Vergabe der Swedish Design Awards organisierte Svensk
Form am 21. November 2012 im Stockholmer Fotografie-Museum einen
Seminar-Tag zum Thema „New Makers and Doers“. Bei der festlichen
Preisverleihung am Abend wurden die Stipendiaten von Ung Svensk Form
bekanntgegeben.
Außenhandelsministerin Ewa Björling übernahm die Preisverleihung an
die prämierten Beiträge von Design S. Im Anschluss wurde die Ausstellung eröffnet.
In conjunction with Swedish Design Awards, Svensk Form organised a
full-day event at the Fotografiska museum in Stockholm on 21 November
with the theme: New Makers and Doers. During the evening’s festive
prize ceremony the Ung Svensk Form nominees were announced.
Minister for Trade Ewa Björling presented the submissions that were
selected for this year’s Design S awards. The evening concluded with the
exhibition opening and a star-studded social event.
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Inhalt
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Stipendien
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Erik Olovsson/Eriks designbuss
Lilian de Souza/Ställ det på bordet
Filipe Balestra /Strategi för ett successivt husbyggande
Anna Blomberg/Anna Jadvi /SLSSN
Jingfeng Fang/A stone A mountain
Jonna Fransson /Hun giver mig intet tilbage
Eric Calderon/Typografiskt klot
Mike Årsjö/Lättviktiga samband
Henrik Franklin /Omvärldsatlas
Daniel Carlsten/Jonas Jansson/Södrakull Frösakull
Kyuhyung Cho/Piktograftypsnitt
Nicole Kärnell/Staden
Anna Olstam /Caplico
Josefin Ambring/Rulle
Caroline Brahme/Grey to Green
Nick Ross/Confession
Emma Österman /Kuling
Linnea Karlsson /Textile grid
Elsa Suneson/Caroline Karström /Practice perfect
Sara Lundkvist /Aura crystal
Johanna Magoria /Nära frånvaro
Jenny Ekdahl /Dear disaster
Tove Thambert /Objects in disguise
An Ni Le/Fotdriven skalmaskin för kassavarot
Jacob Stenman/Lekande stadsdel
Moé Takemura /Guide till det främmande japanska köket
Mikael Axelsson /Independent
Contents
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Scholarship
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Erik Olovsson/Erik’s Design Bus
Lilian de Souza/Put it on the table
Filipe Balestra /Incremental housing strategy
Anna Blomberg/Anna Jadvi/SLSSN
Jingfeng Fang/A stone A mountain
Jonna Fransson /She gives me nothing back
Eric Calderon /Typographic globe
Mike Årsjö/Light-weight Connections
Henrik Franklin/Atlas of the world around us
Daniel Carlsten /Jonas Jansson /Södrakull Frösakull
Kyuhyung Cho/Pictograph font
Nicole Kärnell/The city
Anna Olstam/Caplico
Josefin Ambring/The Roller
Caroline Brahme /Grey to Green
Nick Ross/Confession
Emma Österman/Gale
Linnea Karlsson /Textile grid
Elsa Suneson/Caroline Karström/Practice perfect
Sara Lundkvist /Aura crystal
Johanna Magoria /The presence of the absent
Jenny Ekdahl/Dear disaster
Tove Thambert /Objects in disguise
An Ni Le/Pedal Powered cassava peeling machine
Jacob Stenman/Urban districts at play
Moé Takemura /Guide to the foreign Japanese kitchen
Mikael Axelsson/Independent
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Erik Olovsson
+46 (0) 70-7491312
erik.olovsson@gmail.com
Eriks
Designbuss
Eriks Designbuss ist ein rollendes Designstudio in einem Wohnmobil.
Darüber hinaus dient das Fahrzeug als mobile Ausstellungsfläche und
als Treffpunkt für alle, die sich für Design interessieren. Ziel war es, die
Fixierung der Designwelt auf Metropolen zugunsten ländlicher Regionen aufzubrechen und gleichzeitig einen direkten Vergleich dieser zwei
gegensätzlichen Welten zu ermöglichen, vorrangig aus einer methodischen Perspektive. Daneben wurde der Tauschhandel als alternative
Wirtschaftsform erforscht und untersucht, wie sich der Wert der Dinge
in Abhängigkeit von geografischen und demographischen Verhältnissen
ändert.
Erik’s
Design Bus
Erik’s Design Bus is a mobile design studio in the form of a converted bus.
The bus is not only a design studio but also a meeting place for discussions about design and printing, and also functions as an exhibition space.
The aim has been to break the design world’s fixation with big cities in
favour of rural communities, in order to thereby be able to compare these
two opposites, mainly from a work methodology perspective. I have also
explored bartering as an alternative economy and investigated how value
varied based on geographic and demographic location.
Jury:
Mit seinem Designbus als Basis experimentiert Erik Olovsson nicht nur
mit dem Designen von Objekten, sondern auch mit den Bedingungen, die
das Leben eines Designers bestimmen. Begriffe wie Zielgruppenanalyse,
Designstrategie und Bezahlung verlieren ihre Bedeutung, stattdessen
konstruiert Erik eine ganz eigene Ästhetik-Welt, in der Design in der
Begegnung mit Menschen entsteht. Einen Schritt zurückzutreten und die
Situation, in der Design entsteht, zu gestalten, statt das eigentliche Objekt
in den Mittelpunkt zu stellen, ist ein großer und sehr mutiger Schritt.
Using his design bus as a base, Erik Olovsson not only experiments with
designing objects but also with the conditions under which designers live.
Concepts such as target group analyses, design strategies and charging
by the hour have totally lost their meaning. Instead, Erik constructs a
system that is based on a relational aesthetic in which the design emerges
from his encounters with people. Daring to take a step back and design
the actual situation in which design emerges rather than the objects
themselves is a large and courageous step to take.
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Lilian de Souza
+46 (0) 70-0679257
mail@liliandesouza.net
www.liliandesouza.net
Ställ det
på bordet
Put it on the table, mehr Tischinstallation als Service, besteht aus
verschiedenen Glas-, Keramik- und Holzobjekten, die in einem Kreis
angeordnet sind. Einige dieser Objekte haben archetypische Formen,
andere sind neuzeitlicher und schwieriger einzuordnen. Das Arrangement
soll neue Möglichkeiten der Wahrnehmung eröffnen und unsere Ess- und
Tisch-Konventionen in Frage stellen.
Put it on
the table
The table installation Put it on the table shows different glass, ceramic
and wooden tableware objects arranged in a circle. These tableware
objects fluctuate between archetypes and strange, unrelated new
creations. With this constellation, the installation tries to offer new
ways to perceive tableware objects and questions norms and rituals
concerning contemporary culture around food and eating. Jury:
Put it on the table ist ein Projekt mit literarischer Qualität, in dem gängige
Objekte dekonstruiert wurden, um sie anschließend zu einer neuen und
seltsamen Erzählung zusammenzufügen. Die traditionellen Objekte, die zu
einer Mahlzeit gehören, haben ihre Form verloren und werden verwandelt
– wiedererkennbar, aber dennoch fremdartig. Wunderbar verwirrend, da
man seine eigene Beziehung zu Speiseritualen in Frage stellt. Eine faszinierende Erforschung der eigenen Wahrnehmung von Objekten, wunderbar
präsentiert.
Put it on the table is a project that touches upon literary qualities in
which familiar objects have been deconstructed and then reassembled
into a new and distinct narrative. The traditional objects of which a meal
consists have lost their form and been recast into new typologies, recognisable yet foreign. Delightfully confusing, in which we question our own
relationship to mealtime rituals. Not just a fascinating exploration of how
we read objects, but also incredibly beautifully presented.
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Filipe Balestra
+46 (0) 76-1883385
filipebalestra@me.com
Strategi för ett
successivt
husbyggande
Wir lieben Dörfer! Alle Straßen sind verschieden, jedes Haus einzigartig.
Heute wohnt ein Drittel der Weltbevölkerung in urbanen Dörfern, die
von der armen Stadtbevölkerung etappenweise ausgebaut werden. Die
Strategie ist, zufällig entstandene Stadtteile in permanente Stadtgebiete
umzuwandeln und dennoch eine intakte Struktur zu erhalten – sowie
dafür zu sorgen, dass jedes Haus mit Strom, Wasser und Abflusssystem
versorgt wird. Nur Häuser in schlechtem Zustand werden abgerissen,
danach errichtet man sie neu auf Basis von Prototypen, die gemeinsam
mit der Lokalbevölkerung entwickelt werden. Auf diese Weise können
sowohl urbane als auch soziale Netzwerke bewahrt werden.
Incremental
housing strategy
We love villages! Every street is different, each house unique. Today
one-third of the world’s urban population lives in urban villages, built
incrementally by the urban poor. The strategy was to turn informal
villages into permanent urban districts by keeping the urban fabric intact
– bringing water, sewage and electricity to every home. Only the houses
in bad condition are rebuilt based on prototypes designed together with
the local community. Both urban and social networks are preserved.
Jury:
Dieses Konzept nutzt Architektur als mächtiges Instrument zur Änderung
der Verhältnisse, die das Leben vieler Menschen bestimmen. Der Vorschlag beweist, dass das Thema Gestaltung nicht ins Feuilleton gehört,
sondern in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft, um dort eine Wirkung zu
entfalten. Es geht hier nicht nur um die messbaren Parameter, auf denen
das Projekt basiert, sondern auch um die schwer erfassbaren Werte, die
mit einer durchdachten Architektur einhergehen.
Incremental housing strategy focuses on architecture as an important
tool for creating a substantial change to the living conditions under
which many people are forced to live. The proposal shows that design
does not just belong to the newspapers’ cultural pages but that it should
be regarded as a powerful actor in society to the highest degree.
Behind the measurable values on which the project is based are also the
harder to capture, immeasurable qualities when buildings have a fine,
well-planned form.
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Anna Blomberg/Anna Jadvi
Anna Blomberg +46 (0)70-1422311
Anna Jadvi +46 (0)70-4676926
hej@slssn.nu
www.slssn.nu
SLSSN –
Ett försvinnande
nu
„Wir haben einen Ort dokumentiert. Wir haben etwas vom Jetzt bewahrt. Wir haben einen Nicht-Beitrag in einer Debatte um eine Umbaumaßnahme geleistet. Wir haben etwas bewahrt, was verschwinden wird.
Wir möchten SLSSN – Ett försvinnande nu (Ein verschwindendes Jetzt)
präsentieren. SLSSN ist ein Projekt über Slussen [ein Verkehrsknotenpunkt in Stockholm, der ab 2013 umgewandelt wird, Anmerkung des
Übersetzers], ein Ort, der bald nicht mehr in seiner heutigen Form existiert. Die Umbauarbeiten beginnen 2013 und sind von einer emotionalen
Debatte begleitet. Der Ort beginnt, in sich zusammenzufallen – ist aber
immer noch voll von Leben. Wir möchten Slussen wieder erleben können,
einen Ort, der nie wiederkehren wird.“
SLSSN –
a disappearing
‘now’
(Slussen is a key historic traffic hub in central Stockholm that is being
totally rebuilt).
“We have documented a place. We have preserved something from
the present. We have made a non-contribution to a debate about a
rebuilding. We have preserved something that will disappear. We want
to show you SLSSN – a disappearing ‘now’. SLSSN is a project about
Slussen, a place that will soon no longer exist in its present form.
The rebuilding work begins in 2013 and is associated with an emotional
debate. The place is in the process of collapsing – but is still filled with
life. We want to be able to re-experience Slussen, a place that will never
return again.”
Jury:
In der anhaltenden Diskussion über Abriss oder Erhaltung des Platzes
eröffnet SLSSN – Ett försvinnande nu eine generelle Debatte über das
Bewahren. Durch eine gleichsam archäologische Erforschung, subjektive Interpretation und Schilderung des Lebens an diesem Platz hat das
Projekt das Andenken an Slussen im Jahr 2012 bewahrt. Das Projekt ist
ein Appell, sich nicht nur mit der Neugestaltung eines Ortes zu befassen,
sondern auch mit der Dokumentation eines solchen für die Nachwelt.
In the continual debates about demolition or conservation, SLSSN –
Ett försvinnande nu creates a beautiful side track that leads us along an
exciting path to new thoughts about conservation. Via a kind of archaeological excavations, subjective interpretations and the depiction of the
life hosted by Slussen, the project has preserved a fine souvenir of Slussen
in 2012. The project raises the idea of not only working with what new
places should look like but also how existing places can be documented
for posterity.
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Jingfeng Fang
+46 (0) 76-5565151
jingfengfang@gmail.com
A Stone
A Mountain
Meine Mutter gab mir den Namen Jingfeng. Auf Chinesisch bedeutet das
„friedlicher Berg“. Sie wollte, dass mein Leben voller Poesie, Achtsamkeit,
Großzügigkeit und Liebe sein möge. Im Projekt thematisierte ich den
wahren Wert meiner Herkunft und meiner Kultur – das Fließen mit der
Natur in einer Box voller Erinnerungen. Die Box ist ein Hybrid aus einer
gewöhnlichen viereckigen Schale und einem chinesischen Deckel aus Holz.
An den Deckel und den Verwendungszweck der Box, die Aufbewahrung
von Reis, erinnert mich an meine Großmutter väterlicherseits. Aus einem
Stein schuf ich einen „Berg“, damit die Menschen die Möglichkeit bekommen, die Natur zu fühlen, eine Verbindung mit dem Herzen herzustellen
und sich an längst Vergangenes zu erinnern. Meine Arbeit ist eine taktile
Reise der Sinne, wobei es nicht um ein „Objekt“ geht, sondern mehr
darum, etwas zu erleben und zu erinnern.
My mother gave me my first name Jingfeng 「 靜峰 」 In Chinese it
means peaceful mountains. She thought my life ought to be full of poetry,
tenderness, generosity and love. In this project I intended to see the real
value of my local culture – flow with nature on a memory box. The box is
a hybrid of a normal squared box and a Chinese wooden lid. The lid and
the usage of rice storage are taken from memories of my grandmother.
On a piece of stone I created the ‘mountain’ in order for people to get a
chance to sense nature, connect with their heart and recall a memory
of a passing event. My work is a haptic journey of the senses, it is not an
‘object’ but a memorable experience.
Jury:
A Stone A Mountain ist eine schöne Idee, die dem Begriff „Aufbewahrung“ eine bestimmte Tiefe verleiht. Es geht nicht nur um das bloße
Verwahren, sondern auch darum, zu schützen und zu verstecken. Darum,
das Objekt deutlich sichtbar zu zeigen, oder vielleicht etwas zu verstecken
und von den Reiskörnern umschließen und schützen zu lassen. Ein gut
gewählter Gedanke, der auch andere Formen der Aufbewahrung berührt,
wie Erinnerungen oder das Hüten von Geheimnissen.
A Stone A Mountain is a beautiful idea that adds depth to the concept of
storage. It is not just a matter of preserving but also of protecting and
hiding. Of letting the object be clearly visible, or perhaps pushed down and
encompassed and protected by the grains of rice. A fine idea that touches
on other forms of storage, such as memories or the keeping of secrets.
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Jonna Fransson
+46 (0) 76-1768599 jonnafransson@mail.com
Hun giver mig
intet tilbage
She gives me
nothing back
Im Jahr 1936 nahm mein Großvater mütterlicherseits, Svend Sølver, als
junger Mann an einer geologischen Forschungsexpedition nach Grönland
teil. Die Reise ist akribisch in seinen Tagebuch-Aufzeichnungen dokumentiert. Es ist die nüchterne Schilderung einer selbstgewählten Isolation
und der Zweifel eines einfachen Mannes an der Schwelle zur eigenen
Eheschließung. Seine Reise ist geprägt von der schwierigen Beziehung zu
seiner Liebsten Kirsten in der dänischen Heimat, von der Begegnung mit
großartiger Natur, neuen Menschen und – Steinen.
As a young man in 1936 my maternal grandfather Svend Sølver took
part in a geological research expedition to Greenland. The journey is
meticulously documented in his diaries. This is the restrained narrative
of a self-inflicted isolation, an ordinary man’s hesitation on the threshold
of marriage. It is a journey characterised by the problematic relationship
with his beloved, Kirsten, back home in Denmark, and his encounters with
new people, magnificent nature, and, not least – rocks.
Jury:
Hypnotisierende Bleistiftlinien, die eine stille Eleganz erzeugen, und eine
Hand, die eine Liebesgeschichte von einem Herzen aus Stein und tiefsten
Emotionen erzählt. Höchste Perfektion und melancholische TagebuchAufzeichnungen versetzen den Betrachter auf eine Eisscholle im Nordatlantik, wo er Sommersprossen auf Eskimo-Nasen zählt.
Hypnotic pencil lines that create a quiet elegance and a hand that tells a
love story about the heart of stone and plutonic love. Impeccable
perfection and melancholy diary entries convey the viewer to land on an
ice floe in the north Atlantic and count freckles on Inuit noses.
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Eric Calderon
+46 (0) 73-7845863
info@calderons.se
Typografiskt
klot
Das Buch eines Künstlers.
Das Buch als Kunstwerk, ein Kunstwerk als Buch,
dessen Druck keinem anderem gleicht.
Ein Werk in ständiger Veränderung.
Eine Hommage an die Buchdruckerkunst.
Inspiriert vom Arts und Crafts Movement
und vom Bauhaus-Funktionalismus.
Funktion führt zur Form.
Eine Reaktion gegen das Künstliche und Flüchtige.
Ein Kunstwerk, ein Werkzeug und ein Buch,
das sein eigenes Leben lebt.
Typographic
globe
An artist’s book.
The book as an artwork, an artwork as a book,
none of whose print styles is like another.
A work in constant change.
A homage to the book printer’s art.
Inspired by the Arts and Crafts movement
and Bauhaus functionalism.
Function that leads to form.
A reaction against the artificial and transient
A work of art, a tool and a book,
that lives its own life.
Jury:
Dies ist ein Zufallsgenerator, der alle Minimalisten provozieren wird. Ein
Werkzeug, das ein hysterisches, typografisches Rauschen mit Hilfe des
Zufallsprinzips erzeugt. Ein avantgardistisches Feuerwerk für alle Maximalisten des Zufalls!
This is a random letter generator that will provoke all minimalists. A tool
that evokes a hysterical typographic background noise with the help of
the uncertainty principle. Quite simply, avant-garde fireworks for all the
maximalists of chance!
29
Mike Årsjö
+46 (0) 76-2495326
mike.arsjo@gmail.com
www.mikearsjo.com
Lättviktiga
samband
Dieses Projekt ist Teil meiner Examensarbeit „The Illusion of Protection“
(Die Illusion, sich selbst schützen zu können). Für diese habe ich die
traditionelle Technik der Kettenhemd-Herstellung genutzt, um modernen
Schmuck herzustellen. In früheren Epochen wurde das Kettenhemd als
Schutz im Kampf verwendet. Mein Ziel war es, eine Schmuck-Kollektion in gleicher Technik, aber aus dem modernen Material Aluminium
anzufertigen und zu fragen: Wovor müssen wir uns heute schützen? Nun
ist mein Ziel, drei verschiedene Materialien – Textil, Holz und Plastik – zu
verwenden, ebenfalls mit der gleichen Technik. Es geht darum, zu untersuchen, welche neuen Objekte und welche Formen mit den verschiedenen
Materialien gestaltet werden können.
Light-weight
Connections
This project originated from my master’s project entitled “The Illusion
of Protection”. Then I used the historical technique of making chain mail
to create contemporary jewellery. Historically, chain mail was used for
wearable protection in battle. My aim was to make jewellery with the
same technique but with the contemporary material aluminium, and ask:
what do we need protection from today? Now my aim is to use three
new materials, textile, wood and plastics, with the same chain mail technique and investigate what new objects take shape as a result of using
different materials.
Jury:
Jean Cocteau soll gesagt haben: „Eine Frau anzukleiden ist eine Unternehmung, die der Einnahme einer Festung gleicht.“ Dieses Projekt beinhaltet
genau diese Elemente: kein Zögern oder unnötiger Kitsch und ein massiver
Hunger nach ausgefallenem Handwerk und nach Eleganz, die zur Waffe
ihres Trägers wird.
Jean Cocteau is quoted as saying: “Dressing a woman is an undertaking
that resembles capturing a fortress.” And this project contains just these
ingredients: no vacillating or unnecessary decoration and a massive
hunger for extravagant craftsmanship and elegance that become the
wearer’s weapon.
31
Henrik Franklin
+46 (0) 73-0380500
mail@henrikfranklin.com
henrikfranklin.com
Omvärldsatlas
Eine Text-, Bild- und Design-Arbeit. Ausgangspunkt war, die textlichen
Eigenschaften ganz und gar die Bild- und Formenwahl bestimmen zu
lassen und den Gedanken visuell umzusetzen, dass ein Bild gleichermaßen von seinem Schöpfer und seinem Betrachter erschaffen wird. Die
Aufgabe bestand darin, verschiedene Stimmen, sprachliche Elemente und
das Narrative harmonisch zu verbinden. Und einen nicht-linearen Text
so zu gestalten, dass ein nicht-lineares Lesen möglich wird. Konstfack
(Kunsthochschule Stockholm) 2012.
Atlas of the
world around us
A work of text, images and design. The starting point was to allow the
characteristics of the text to fully govern all choices of image and form.
And to embody these characteristics based on questions of
representation and the premise that an image is created by both its
creator and its viewer. The work consisted in uniting many different
voices, language uses and narratives. And designing a non-linear text in a
way that permitted a non-linear reading. Konstfack University College of
Arts, Crafts and Design, 2012.
Jury:
Ein Atlas, ein Bild von einer Welt, das ich irgendwo in der Mitte beginne zu
betrachten und danach darin verbleibe – etwa so, als würde ich vor einem
langsamen Dokumentarfilm hängen bleiben. (Und obendrein sehr schön
illustriert.)
An atlas, a picture of a world, which I start to read somewhere in the
middle and then just remain in. Like when I get stuck in front of a slow
documentary film. (Very well illustrated too.)
33
Jonas Jansson/Daniel Carlsten
Jonas Jansson
+46 (0) 70-9453815
jansson.jonas@comhem.se
Daniel Carlsten
+46 (0) 73-7847760
daniel@danielcarlsten.com
www.danielcarlsten.com
Södrakull
Frösakull
In Södrakull Frösakull erforscht der Künstler Mikael Olsson das Erbe
des Designers und Architekten Bruno Mathsson. In einer Fotoserie, die
im Experiment und auf Basis heimlicher Beobachtungen entstand, stellt
Olsson Fragen nach Erinnerung, Zeit und Vergänglichkeit und beschreibt
die Beziehung zwischen Mensch, Natur und Architektur. Die Gestaltung
des Buches reflektiert Olssons und Mathssons Balanceakt zwischen dem
Schönen und dem Unperfekten und übernimmt zugleich die Idee des
Künstlers vom Buch als selbstständiges Werk.
In Södrakull Frösakull artist Mikael Olsson explores the legacy of
designer and architect Bruno Mathsson. In a series of photographs
created via experiments and sneak peeks, Olsson poses questions about
memory, time and transience. He also depicts the relationships between
mankind, nature and architecture. The book’s design reflects Olsson and
Mathsson’s respective attempts to strike a balance between the
beautiful and the non-beautiful, and preserves the artist’s concept of the
book as an independent work.
Jury:
Ein Buch über Häuser im Zustand des Verfalls. Es sagt viel aus über das
Buch, dass das Haus auf der Titelseite komplett von einem entlaubten
Busch verdeckt ist, nur das Dach scheint hindurch. Viele Einrichtungsgegenstände dieser Häuser dienen heute als Requisite, wie man sie in
aktuellen Wohnzeitschriften findet, und ich kann nicht aufhören daran zu
denken, wie schnell es wieder so sein könnte. Poesie des Verfalls. Schöne
Bilder einer völlig verlassenen Umgebung. Großartige Buchgestaltung.
A book about some decaying buildings. It says a lot about the book that
the house on the cover is completely covered by a leafless tree; only the
roof can be glimpsed. Many items from these buildings are like those
portrayed in today’s interior design magazines, and I cannot stop thinking
how very easily it could be like that again. Poetry of slow decay. Beautiful
images of a totally abandoned environment. Terrific book design.
35
Kyuhyung Cho
+46 (0) 76-86104300
kyuhyung.cho@hotmail.com
www.kyuhyungcho.com
Piktograftypsnitt,
fonter för bildskrift
Kyuhyung Cho hat vier Piktografie-Schriftarten entwickelt: Creatures
Regular, Creatures Italic, Garden Regular und Geometry Regular. Die
daraus resultierende Schrift-Font ist nicht sonderlich gut lesbar, hat
jedoch einen erfrischenden ästhetischen Ausdruck, der mehrere Anwendungsmöglichkeiten eröffnet. Der piktografische „Text“ versetzt den
Betrachter in eine ganz eigene Vorstellungswelt, die mehr beinhaltet als
bloße Information. Der „Text“ wird zu einem Bild aus „Buchstaben“, die
neue Geschichten erzählen, abhängig davon, wie sie angeordnet werden.
Kyuhyung Cho will die „Buchstaben“ näher an den Alltag der Menschen
heranführen.
Pictograph
Font
Kyuhyung Cho created four pictograph fonts, Creatures Regular,
Creatures Italic, Garden Regular and Geometry Regular. The resulting
font is less readable but has a fresh aesthetic and opens up more possibilities in terms of its use. The text in pictograph fonts gives us a chance
to imagine more than information. The body of text becomes an image
with characters that in themselves are able to tell a new story by their
placement. He wants to bring the text closer to a person’s everyday life.
Jury:
Das jeweilige Anordnungsprinzip dieser Muster ist sehr strikt und wirkt
als Idee architektonisch rein. Jeder Buchstabe im Alphabet erhielt ein
eigenes, entsprechendes Bild. Das Resultat wirkt wie eine Schriftart,
die man nicht mit der linken Hirnhälfte lesen kann. Du schreibst selbst,
und das Ergebnis ist alles andere als genau. Darüber freut man sich. Ein
Update der Blumensprache.
The actual principle behind how these patterns are constructed is very
strict and feels architectonically pure as a concept. Each letter of the
alphabet has been given its own corresponding picture. The result is like
a font that cannot be read with the left side of the brain. You write it out
yourself and the result is anything but strict. One is very happy for that.
Flower language updated.
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Nicole Kärnell
+46 (0) 73-7146459
nicole.karnell@gmail.com
cargocollective.com/nicolekarnell
Staden
Staden: en sedeskildring ur stockholmslifvet (Die Stadt: Eine Schilderung
des Lebens in Stockholm) wurde 1901 von Anna Branting, Schriftstellerin
und Ehefrau des damaligen Staatsministers Hjalmar Branting, geschrieben. „Staden“ gilt als einer der ersten Großstadt-Romane aus der Feder
einer Autorin, aber das Buch wurde 1908 letztmalig herausgegeben und
ist heute fast gänzlich in Vergessenheit geraten. Mein Projekt ist der Vorschlag einer Neu-Auflage von „Staden“, mit einer modernen grafischen
Gestaltung, die Anna Brantings kraftvolle und moderne Erzählung von
Stockholm um die Jahrhundertwende unterstreicht.
The City
Staden: en sedeskildring ur stockholmslifvet (The City: a description of
the life and manners of Stockholm) was written in 1901 by Anna Branting, an author and wife of the then prime minister, Hjalmar Branting.
Staden can be regarded as being one of the first ‘man about town’ novels
written by a woman, but the book was printed for the last time in 1908
and today is basically forgotten. My project proposes republishing Staden with a new graphic design that will emphasise Anna Branting’s powerful and modern narrative of her view of turn of the century Stockholm.
Jury:
Über eine missglückte Ehe, über Beziehungen, das Zusammenleben und
darüber, wie das Leben in Stockholm vor hundert Jahren war. Das haben
wir mehrfach in den Büchern von August Strindberg, Hjalmar Söderberg und Per-Anders Fogelström gelesen. Hier bekommen wir endlich
die Beschreibung einer Frau. Danke, Nicole Kärnell, dass du diese 1908
veröffentlichte Erzählung „Staden“ von Anna Branting wieder hervorgeholt hast.
On a failed marriage, on relationships, living together, and what it was
like to live in Stockholm a century ago. We have read this a number of
times in books by August Strindberg, Hjalmar Söderberg and Per-Anders
Fogelström. Here we finally get it described by a woman. Thank you,
Nicole Kärnell, for digging out this narrative again, “Staden” by Anna
Branting from 1908.
39
Anna Olstam
+46 (0) 709-929937
annaolstam@gmail.com
www.caplico.se
Caplico
Caplico verbindet Kartons und ermöglicht die Konstruktion von großen,
fantasievollen Formen mithilfe eines kleinen Produkts. Mit vier Typen von
Verbindungsteilen kann man die Kartons auf verschiedene Weise zusammenfügen. Sie haben eine einfache Klemmfunktion und sind so geformt,
dass sie für die übliche Dicke von großen Papierbögen und Boxen passen.
Die Idee ist, die Kartons wiederzuverwenden und ihnen im kreativen
Spiel neues Leben zu schenken, bei dem Kinder formen, bauen und malen
können, wie sie möchten – Caplico hilft bei der Konstruktion.
Caplico joins boxes together and makes it possible to build large,
imaginative structures with the help of a small product. With four types
of connectors, the user can link the boxes in a variety of ways. The connectors have a simple clamp function, designed to suit the most common
thicknesses of large cardboard sheets and boxes. The idea is to be able
to reuse boxes and give them new life in a creative play structure that
children can shape, build and paint how they want – Caplico helps to build
the structure.
Jury:
Die Verwendung von Kartonresten als Bauelemente gibt diesem charmanten Produkt Pfiff. Auf sehr einfache Weise können Kinder voluminöse
Figuren bauen, ohne massenweise Klebeband zu verbrauchen. Klein, leicht
handhabbar, sichtbar und wieder verwendbar für mehrere Generationen.
Ermuntert Kinder zur Wiederverwendung von Kartonresten aller Art.
Using leftover boxes as construction elements gains new life in this
charming product. In a very simple way children can build large volumes
without using many rolls of tape. Small, obvious, visible and useable
for generations. Encourages children to reuse leftover boxes from food
deliveries to preschools.
41
Josefin Ambring
+46 (0) 73-9933868
josefin.ambring@gmail.com
www.josefinambring.com
Rulle – leksak för
alla, ur ett rörelsehindrat barns
perspektiv
Wie weckt man bei einem Kind Energie und Lust am Spiel, wenn seine
körperliche Behinderung immer wieder in den Vordergrund tritt? Studien
zeigen, dass andere Kinder oft die „helfende Rolle“ annehmen und es als
ihre Aufgabe betrachten, dem behinderten Altersgenossen zu helfen,
statt unter gleichen Bedingungen zu spielen. Das Ziel dieses Spielzeugs ist
es, eine Brücke zwischen Kindern mit und ohne körperlicher Behinderung
zu schlagen und es allen Kindern zu ermöglichen, ungehemmt und auf selber Ebene in der Vorschule und im Kindergarten zu spielen. Ein Spielzeug
für alle also, gebaut aus der Perspektive eines körperlich behinderten
Kindes.
The Roller – a toy
for everyone, from
the perspective of
a physically
challenged child
How can we draw out a child’s energy and desire to play, when the focus
so often ends up on his or her physical limitations? Studies show that
other children often take on the role of helper and see it as their task to
take care of their physically challenged friend instead of playing on equal
terms. The purpose of this toy is to create a bridge between children with
and without physical limitations and to give all children an opportunity to
play without restraint and on an equal basis at preschools and daycare
centres. In other words, it is a toy for everyone, from the perspective of a
physically challenged child.
Jury:
Design-Inspiration für ein Spielzeug aus dem Alltag einer körperlich
behinderten Person zu ziehen, ist sehr klug und vermutlich noch nie
dagewesen. Ein Kind nimmt dieses Produkt als gegeben, es bewertet die
Form nicht. Das ist etwas, was es für sein späteres Leben mitnimmt.
Drawing design inspiration for a toy from the everyday life of a physically
challenged person is very clever and probably never been done before.
A child takes this product for granted without attaching value judgements to the design. Something they then take with them later in life.
43
Caroline Brahme
+46 (0) 70-4131365
caroline.brahme@gmail.com
www.carolinebrahme.com
Grey
to Green
Urbanisierung und Verdichtung vollziehen sich heute immer schneller,
was dazu führt, dass die Grünflächen der Stadt allmählich verschwinden.
Das Ziel des Projekts Grey to Green war es, neue Möglichkeiten effizienter Integration von Grünflächen in urbanen Gebieten zu entwickeln. Grey
to Green ist eine Serie von perforierten Bodenplatten, die so geformt
sind, dass die Vegetation durch sie hindurch wachsen kann. Da viele
Flächen in der Stadt aus Pflastersteinen bestehen, kann das Produkt und
somit auch das Grün auf einfache Weise integriert werden. Das Produkt
trägt zu einer grüneren und nachhaltigeren städtischen Umgebung bei.
Urbanisation and densification are occurring at an ever faster rate today
and are causing the city’s green spaces to disappear. The aim of the Grey
to Green project has been to find new ways to more effectively integrate
vegetation into urban areas. Grey to Green is a series of perforated
paving stones designed so that plants can grow in them. Because many of
the city’s surfaces consist of paving stones, the product, and thereby the
vegetation, can be integrated in a simple, flexible way. The product helps
create a greener and more sustainable urban environment.
Jury:
Ein Produkt, das die Asphaltblume an die Oberfläche holt und einen
nicht immer gewünschten Grünwuchs auf Plätzen und Bürgersteigen
legitimiert. Hier bekommt das Grün seinen natürlichen Platz auf kontrollierbare und elegante Art.
A product that welcomes the urban weed up to the surface and legitimises not-always-desired vegetation and greenery to city squares and
pavements. There they are given a self-evident place under controlled and
elegant forms.
45
Nick Ross
+46 (0) 70-4624090
nick@nckrss.com
Confession
(bikt, bekännelse)
Seit Architekten damit begannen, Wände einzureißen, um luftige Räume
zu schaffen, sind zahlreiche neue Probleme entstanden. Je häufiger die
offenen Lösungen eingesetzt werden, desto schwerer wird es, private
abgegrenzte Räume zu finden. Confession (Beichte, Bekenntnis) versucht
genau dieses Problem zu lösen. Das Möbelstück bietet Raum für ein
kurzes Gespräch und schafft die Möglichkeit für einen persönlichen
Austausch. Es kann ein Ort fürs Zeitungslesen bei einer Tasse Kaffee sein
oder sogar ein Ort, wo man sich dem Bürotratsch hingibt.
Ever since architects started taking down interior walls to create airy
open spaces, a new set of problems has arisen. Whilst these areas are
more communal, there is an issue with finding discrete, private space.
Confession seeks to resolve these problems of privacy and seclusion.
It enables the creation of a space for a quick meeting, to hear a personal
story, a quiet place to read the paper with a coffee or even somewhere to
indulge in office gossip.
Jury:
Ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen zu führen oder ungestört mit
dem Handy zu telefonieren, wird immer schwieriger. Ebenso schwierig ist
es mitunter, die Telefonate der anderen oder das vertrauliche Flüstern von
zwei Personen zu ignorieren. Dieses sehr klar gestaltete und formstarke
Produkt bietet hier eine Lösung.
Carrying on an intimate conversation between two people or speaking
undisturbed on a mobile phone is always a desired goal. So is not having
to hear other people’s mobile phone conversations or a private conversation between two whisperers. This very obvious product with its strong
design solves this precise problem.
47
Emma Österman
+46 (0) 70-4010825
emma@osterman.nu
www.emmaosterman.com
Kuling – en digital
bilderbok
Im Radio kommt der Seewetterbericht mit den Aussichten für Montag.
Dieses Bilderbuch möchte zu eigenen Deutungen und Gedanken anregen,
anstelle die Realität mit einem Medium zu erklären, das für viele Kinder
Teil der Kultur ist, aber selten ernst genommen wird. Kuling könnte von
den großen und kleinen Fragen des Lebens handeln. Von Einsamkeit und
Freundschaft, Fantasie und Wirklichkeit, Traurigkeit oder Sehnsucht. Das
bestimmst du selbst.
Gale – a digital
picture book
On the radio the weather service gives the shipping forecast for Monday.
This picture book is designed to encourage the reader’s own
interpretations and thoughts rather than explain reality in a medium
which is a natural part of many children’s culture but is seldom taken
seriously. The book could be about life’s large and small issues.
About solitude and friendship, fantasy and reality, sadness or longing.
You decide for yourself.
Jury:
Eine Möwe und eine Brasse treffen sich unter ungewöhnlichen Bedingungen. Ein Unwetter naht. Mit Sehnsucht und Poesie füllt dieses digitale
Bilderbuch eine Lücke zwischen Technikfixierung und Computerzeichnung. Kuling nimmt das Können des Kindes ernst und zeigt auf, wie das
künftige Kinderbuch in Einklang mit neuer Technologie entwickelt werden
kann, ohne dass die künstlerische Seite zurücksteht. Unerhört bewegende
und schöne Bilder, die ein digitales Verlangen wecken.
A seagull and a fish meet in unexpected circumstances. An impending
storm. Kuling could be about life’s large and small issues. About solitude
and friendship, sadness or longing. You decide that for yourself. Longedfor and poetic, this digital picture book fills a gap between the technology
fixated and the computer drawn. Kuling takes children’s ability seriously
and shows how the children’s book of the future can be developed in
harmony with new technology, in which artistic heights do not have to
take a back seat. Incredibly sensitive and beautiful pictures that arouse
a digital desire to possess them.
49
Linnea Karlsson
+46 (0) 73-6482779
hello@linneakarlsson.se
www.linneakarlsson.se
Textile
Grid
Ist es möglich, eine vordefinierte Bewegung aus einem textilen Material
zu erzeugen? Textile Grid ist eine Serie aus Textilen, die verschiedene
Formen, Material und Technik ausprobiert. Der Ausgangspunkt ist
ein Rautenmuster, umgesetzt als Druck, Webmuster oder Trikot. Das
Rautenmuster funktioniert wie eine Struktur im Textil, die dem Stoff mit
harten und weichen Kontrasten, mit Bewegung und Stabilität einen ganz
bestimmten Ausdruck verleiht. Zusammen sind es drei Textilstoffe, die
nach einer eigenen Struktur gefaltet und geformt sind.
Is it possible to create a predetermined movement in a textile material?
Textile Grid is a series of textiles that explore various materials and techniques. The starting point is a check pattern that is translated into print,
weaving and tricot. The check pattern functions as a structure in the
textile, and with the contrasts of hard and soft, movement and stability,
the textile’s form of expression is created. In total there are three textiles
that are folded and shaped according to their own structure.
Jury:
Die Möglichkeiten textiler Materialien im Architektur-Bereich werden
allgemein stark unterschätzt – außer von Experten dieser Technik und
des Designs, das in Kombination Strukturen und Elemente hervorzaubern
kann, die dem Textil ganz neue Perspektiven bescheren. Es passiert viel in
diesem Bereich, und genau darauf möchten wir hinweisen. Textile Grid ist
ein schönes Beispiel dafür, wie man Technik und Ausdruck im Zusammenspiel ständig verbessern und weiterentwickeln kann. Linneas Arbeit ist
eine Veredelung von Textilien aus dem gleichen Muster. Es ist eine schöne
und durchweg hochwertige Arbeit. Wir denken, es ist der Anfang einer
Zukunft, die Linnea mit textilen Formen mitgestalten wird.
The possibilities offered by textiles in the world of architecture are
gravely underestimated – except by people with skills in technique and
design that, when combined, can conjure forth structures and elements
that together continually drive textiles forward. Because a lot is
happening out there that we want to shine a spotlight on. Textile Grid is
a fine example of how one can continually develop and refine techniques
and designs in unison; her work is like a refinement of the textiles created
with the same pattern technique. The work is beautiful and of a high
quality throughout, and we expect that this is just the beginning of a
future that Linnea will help to build with textiles.
51
Elsa Suneson/Caroline Karström
Elsa Suneson
+46 (0) 70-2353853
elsa@elsasuneson.se
www.elsasuneson.se
Caroline Karström
+46 (0) 70-2247993
caroline.karstrom@gmail.com
cargocollective.com/carolinekarstrom
Practice
Perfect
Elsa Suneson und Caroline Karström haben zusammen zwei Kleidungsstücke aus handgewebten Stoffen gefertigt. Die Intention dieser
Zusammenarbeit ist, ein Bewusstsein und ein Interesse für Qualität zu
schaffen, das in Richtung nachhaltiger Mode weist. Die Möglichkeit,
Material, Farbe und Struktur zu kontrollieren, ist von entscheidender
Bedeutung und erhöht den Wert der Kleidung beträchtlich. Das Material
wurde von Caroline Karström von Hand gewebt, die Kleider wurden von
Elsa Suneson designt und genäht.
Elsa Suneson and Caroline Karström have jointly created two garments
made of hand-woven fabrics. The intention of their collaboration is to
create awareness of and interest in quality in order to progress towards
sustainable fashion. The ability to control the materials, colour and
structure is central and adds value to the garments. The materials are
hand woven by Caroline Karström and the garments are designed and
sewn by Elsa Suneson.
Jury:
Eine Weberin und eine Modedesignerin, die aus einem einzigen Stück Stoff
ein ganzes Outfit gestalten. Wo alles miteinander verwoben wird – das
Material, die Farben, die Strukturen – und etwas Neues entsteht, worüber
sie völlige Kontrolle haben. Das ist heutzutage selten und zeigt, wie großartig es sein kann, wenn man einen Kollegen findet, der sein Handwerk
perfekt beherrscht. Das Ergebnis ist fantastisch und veranschaulicht, was
möglich ist, wenn modernes Design auf traditionelles Handwerk trifft.
Und es zeigt, dass Handgewebtes und Mode definitiv zusammengehören.
A weaver and a fashion designer who create an entire outfit from a single
piece of woven fabric. Where everything is woven together – the material,
colours, structures – and creates something that they have total control
over. This is rare today and highlights the wonderful aspect of finding a
co-worker with whom one can share the greatest respect for and
confidence in each other’s craft. The result in this case is terrific and
should inspire many people to realise what modern design can do in
combination with old knowledge – showing that home-woven textiles and
fashion can most definitely belong together.
53
Sara Lundkvist
+46 (0) 70-3004604
info@saralundkvist.com
www.saralundkvist.com
www.wunderstudio.tumblr.com
Aura
Crystal
Ich habe mit der Verbindung von Spiritualität und Materialität in der
Kultur des New Age gearbeitet und die materielle und spirituelle Kultur
sowie ihre Werte, Ästhetik und Beziehungen zu uns Menschen untersucht. Ich habe Kristalle und Steine verwendet, die aus einer materiellen
Welt stammen, basierend auf der Natur, wo die Steine in energetisch
aufgeladene Artefakte verwandelt wurden, gefüllt mit Werten wie Hoffnung, Glaube und Träumen. Eine Verwandlung, die kulturelle und soziale
Identitäten schafft.
I have worked with connections between spirituality and materiality
within the New Age material culture. I have investigated the material
and spiritual culture with its values, aesthetics and material relationships
with us humans. I have used the culture’s crystals and stones from a
material world based on nature, but in which the stones have been transformed into charged artefacts filled with values such as hope, faith and
dreams. A transformation that creates cultural and social identities.
Jury:
Bedenkt man, wie tief die Glastradition in Schweden verwurzelt ist, ist es
sehr schwierig, Kunstglas zu fertigen, das neu und modern erscheint und
die bewunderte Technik nicht über das Ergebnis stellt. Saras Objekt ist es
gelungen, denn es ist sich selbst genug. Es weckt unser Begehren, schönes
Glas zu besitzen und es aufzustellen – also genauso das zu tun, was wir
früher abfällig bei der älteren Generation beobachteten. Sara schöpft
hier aus einer anderen starken Kultur, in der Kristalle und Minerale mit
Bedeutung wie Glaube und Hoffnungen energetisch aufgeladen sind. Wir
hoffen, dass Sara die stark gefährdete Kunstindustrie belebt und die neue
Generation mit ihrem Glas erreicht, die mit den Geschichten unserer Zeit
aufgeladen ist.
Given the heavy burden carried by Sweden’s glassmaking tradition, it is
hard to create art glass that feels new and modern. Glass that does not
let the much-admired technique rule the result. Sara’s objects succeed
in being sufficient in and of themselves. They arouse our desire to own
pieces of art glass and arrange them in the way we have otherwise
disdainfully seen our older generations do. Here she draws on another
strong culture, in which crystals and minerals are charged with meanings
of faith and hopes. We hope that Sara will infuse life into a seriously
threatened art industry with her art glass, which can reach the new
generation charged with the narratives of our era.
55
Johanna Magoria
+46 (0) 73-6464028
johannamagoria@gmail.com
www.johannamagoria.com
Nära
Frånvaro
Jede menschliche Aktivität hinterlässt Spuren – es kann sich um zurückgelassene Objekte handeln oder andere Formen eines leeren Raumes. Es
können Erinnerungen sein, die so kraftvoll sind, dass sie den Betrachter in
eine andere Zeit und einen anderen Raum versetzen, oder sie können uns
an die Vergänglichkeit aller Dinge erinnern. Dies inspirierte mich, Nära
Frånvaro zu produzieren – ein Buch, in dem ich die Beziehung zwischen
dem Anziehenden und dem Abweisenden untersuche, wobei ich nach dem
Gefühl von etwas Nahem, aber gleichzeitig Abwesendem suche.
The Presence
of the Absent
All human activity leaves traces behind – whether they are forgotten
objects or take on the form of an empty space. They can consist of
memories so powerful that they can transport the viewer to another time
or place, or they can remind us of the transience of everything.
This inspired me to create The presence of the absent – a book in which I
explore the relationship between the attractive and the repulsive in our
striving for a glimpse of something present but absent.
Jury:
Ein Lichtstrahl oder ein kleines Detail auf einem Tisch wecken Erinnerungen. Das Objekt und das Zimmer zeigen Spuren von jemandem auf. Das
Buch Nära Frånvaro zeigt das feine Zusammenspiel zwischen verschiedenen Typen von Illustrationen, Foto und Text, die in einer sensiblen
und künstlerischen Weise bearbeitet wurden. Die Elemente wurden mit
großen Einfühlungsvermögen zu assoziativen Kompositionen vermengt,
die Objekte treten hervor und verstärken das Gefühl von Intimität und
Berührung. Mit ihren wohlgestalteten Bildern und Texten hat Johanna
Magoria dieser feinen Publikation eine starke und persönliche Präsenz
verliehen.
A ray of light or a tiny detail on a table evokes memories. The objects and
space carry traces of someone. The book Nära Frånvaro displays a fine
interaction between various types of illustrations, photos and texts that
have been treated in a sensitive and beautiful way. With great insight
the components are combined into associative compositions; the objects
stand out and reinforce the feeling of intimacy and touch.
Via her well-composed images and texts, Johanna Magoria has given this
fine little publication a strong and personal presence.
57
Jenny Ekdahl
+46 (0) 70-3798660
mail@jennyekdahl.com www.jennyekdahl.com
Dear
disaster
Der Schrank ist inspiriert von faszinierenden, aber auch furchtbaren
Naturkräften. Seine Struktur symbolisiert, wie nach einer Katastrophe
das Vertrauen in die Natur zurückkehrt. Durch die sich wiederholenden
Bewegungen und abstrakten Muster wird der Ausdruck der Gefühle
seines Benutzers interpretiert. Die bewegliche Struktur lädt ein zu Interaktion und Neugier und ermöglicht dem Benutzer eigene Gestaltung.
Dear Disaster ist aus massiver Buche mit 2000 reversiblen Holzplättchen
gefertigt, die an Wasser und Wellen erinnern.
This cupboard was inspired by fascinating but terrible natural forces.
The structure symbolises a process of regaining trust in nature after
a natural disaster with the help of repetitive movements and abstract
patterns that can express the user’s emotions. The cupboard’s moveable
structure invites interaction and curiosity and facilitates the user’s own
creativity. Dear disaster is made of solid beech wood and has 2,000 reversible wooden ‘scales’ that create pattern-like water and wave shapes.
Jury:
Wir öffnen die Tür einen Spalt breit zu einer anderen Dimension. Das
Möbelstück wird zur Therapie, zu einer Möglichkeit, Gefühle zu beeinflussen – ähnlich wie bei einem Rosenkranz, den Gläubige beim Gebet
verwenden. Dear Disaster wurde von der Macht des Wetters inspiriert
und kann aufgewühlt sein wie ein Meer im Sturm oder ruhig wie ein
Bergsee. Statik und Bewegung in ein und demselben Artefakt – ein
Schrank, dessen äußere Gestaltung eine emotionale Designfunktion
zum Ausdruck bringt.
We are cracking open the door to another dimension. Furniture as
therapy, a way of processing emotions. Like using a rosary to aid in
prayer. Dear Disaster was inspired by the forces of weather and can be
both agitated like a stormy sea and cool as a cucumber. Static
and moveable in one and the same artefact – a cupboard whose tactile
exterior covered with small moveable scales wants to convey an
emotional design function.
59
Tove Thambert
+46 (0) 73-9460885
info@tovethambert.com
www.tovethambert.com
Objects
in disguise
Was wie drei Kerzenhalter aussieht, ist eigentlich ein Satz Hanteln, so gestaltet, dass er gut ins Eigenheim passt. Ein Spazierstock erhält das Aussehen eines Regenschirms und verwandelt sich so von einem langweiligen
Hilfsmittel in ein elegantes Accessoire. Getarnter Silberschmuck – diskret
genug, um von einem Mann im Kostüm getragen zu werden ...
Hintergrund dieser Kollektion ist die Erforschung des Begriffs Camouflage
in einem Designkontext. Das Resultat ist eine Kollektion von Produkten
und Schmuck, die ihre eigentliche Funktion verborgen halten.
What appears to be three candlesticks is really a set of dumbbells,
designed to blend in with the home. A cane borrows its appearance from
an umbrella and becomes an elegant accessory rather than a boring
assistive device. Disguised silver jewellery – discreet enough for a man in
a suit to wear...
The background of this collection is an exploration of the concept of
camouflage in a design context. The result is a collection of products and
jewellery that all conceal their true function.
Jury:
Diese Serie aus rätselhaften und tragbaren Gegenständen spricht uns an,
denn wir mögen gut gemachte, praktische Späßchen. Die Auswahl der
getarnten Objekte kokettiert mit Ritualen der Oberklasse, die sich mit
Statussymbolen schmücken möchte, wobei die Accessoires jedoch ihre
ursprüngliche Funktion verloren haben. Der Spazierstock hat Anleihen
beim Regenschirm gemacht, das Taschentuch ist aus starrem Silber, der
Füllfederhalter ist zu Schmuck geworden, und die glänzende Armbanduhr
ist nichts als eine Illusion. Diese Effekte werden durch die kühle Fotografie
noch verstärkt, die geschickt mit Trugbildern spielt.
This series of mysterious and portable objects appeal to us; we like welldone practical jokes. The choice of disguised objects pokes fun at an upper
class that wants to surround itself with status-enhancing props. But the
accessories have been distorted and relinquished their visible function.
The walking stick has borrowed features of an umbrella; the handkerchief
has solidified into silver, the fountain pen has become a piece of jewellery
and the gleaming wristwatch turns out to be a mirage. The theme is reinforced in the cool photographs, in which a man plays tricks with illusions.
61
An Ni Le
+46 (0) 73-9832845
newutni@gmail.com
www.anniledesign.com
Fotdriven
skalmaskin för
kassavarot
(maniok)
Ziel dieses Projekts ist, Antworten auf die Frage zu finden, wie billige
Produkte dem Bedarf der Bauern mit niedrigem Einkommen im brasilianischen Amazonasgebiet zugute kommen. Derzeit wird die Bedeutung des
Umdenkens in der ländlichen Entwicklung und in der Armutsbekämpfung
diskutiert. Es geht darum, wie die einfache Produktion zu einem besseren
Haushalt und einer sicheren Versorgung der Menschen beitragen kann.
Die Schälmaschine für Yuka-Wurzeln (das wichtigste Grundlebensmittel
der Welt) verbessert die Arbeitsbedingungen und steigert die Produktivität. Gleichzeitig wird der Verbrauch an Rohstoffen, der physische
Arbeitsaufwand und der Zeitaufwand reduziert. Die Wurzeln werden
mithilfe hochtechnologischer Prinzipien geschält, kombiniert mit einfachen, aber leicht zugänglichen Lösungen, die preiswert und umweltfreundlich sind.
Pedal powered
cassava peeling
machine
My goal with this project is to find solutions for how low-cost products
could satisfy the identified needs of low-income farmers living in the
rural Amazon region of Brazil, given the evolution in thinking about the
importance of rural development and poverty alleviation in how smallscale productions can contribute to households and livelihood security.
The cassava peeling machine is to be designed to improve working
conditions, increase productivity, and reduce product losses, time consumption and physical labour. It integrates the mechanism concept and
the most high-tech principle in peeling roots in order to provide a simpler,
better solution that is more accessible and affordable, and has greener
technologies.
Jury:
BOP, Base of the Pyramid (die untere Ebene der Pyramide), ist ein Begriff,
der sich auf den Teil der Erdbevölkerung mit dem niedrigsten Einkommen
bezieht. Ein gelungenes BOP-Projekt beginnt mit guten Lokalkenntnissen und viel Verständnis und Respekt für den Alltag der betroffenen
Menschen. An Ni Les Projekt ist die Entwicklung einer Schälmaschine für
Yuka-Wurzeln (eine Wurzelknolle, die in Lateinamerika die gleiche Bedeutung hat wie bei uns die Kartoffel), die zur lokalen Lebensmittelproduktion
der Amazonasregion passt. Eine Maschine mit Muskelkraft anzutreiben,
macht den Vorgang unabhängig von der unsicheren und kostspieligen
Stromversorgung. Die Maschine hat eine einfache und robuste mechanische Konstruktion und kann vor Ort mit einfach zugänglichem Material
und Handwerk produziert werden.
BOP, Base of the Pyramid, is a concept which refers to that part of the
world’s population with the lowest incomes. A successful BOP project
begins with good local knowledge and an understanding of and respect
for the client’s everyday life. An Ni Le’s project consists in developing a
peeling machine for cassava (a root vegetable of similar importance to
our potato) suitable for the small-scale local food production of the
Amazon region. Using muscle power to operate the machine makes it
independent of the unreliable and costly electricity supply. The machine
has a simple and sturdy mechanical construction and can be produced
locally with the available materials and craftsmanship skills.
63
Jacob Stenman
+46 (0) 70-4261991
jstenman@gmail.com
cargocollective.com/stonab
Lekande
stadsdel
Das Projekt möchte auf die Straße als sozialen Ort aufmerksam machen.
Die Sportart Bandy wird zu einer legitimen Aktivität der Straße, wenn
es Ausdruck und Ästhetik der Dinge annimmt, die zum Straßenbild
dazugehören wie Baustellen und Straßenschilder. Die Bandy-Tore werden
zu einem Rucksack für den flexiblen Transport zu neuen Spielplätzen zusammengefaltet. Das selbstgebaute „Kinder beim Spielen“-Schild diente
sogar als Inspiration für die Gestaltung eines echten Verkehrsschilds.
Urban districts
at play
The project aims to highlight the street as a social space. Bandy is raised
up to be a legitimate activity for the street when it can borrow forms of
expression and aesthetics from self-evident street presences like building
sites and road signs. The bandy goals are folded down into a knapsack for
easy transport to new sites. In honour of the homemade ‘Children at Play’
sign, a road sign is also designed for a city district at play.
Jury:
Die Straße als Ort zum Spielen hörte auf zu existieren, als wir beschlossen, sie den Autos zu überlassen. Die Generation, die noch den Lärm
von spielenden Kindern auf der Straße im Ohr hat, verschwindet. Jacob
Stenmans Projekt fordert: „reclaim“, erobert den Platz auf der Straße
zurück! Das Design seiner Spielgeräte macht originelle Anleihen bei realen
Straßenschildern.
The street as a play space ceased to exist when we chose to surrender
it to the automobile. The generation that still remembers the sound of
children playing in the street is disappearing. Jacob Stenman’s project
calls on us to reclaim our street space. The design, which is reminiscent of
roadwork signs, is justified for a transitional period.
65
Moé Takemura
+1 647-5238497
moe.tkmr@gmail.com
www.moe-takemura.com
www.blurb.com/bookstore/detail/3267384
Guide till det
främmande japanska
köket
In früheren Zeiten haben die Menschen aus reinem Selbsterhaltungstrieb alles gegessen, was sie in die Finger bekamen. Heute haben wir den
Luxus, wählen zu können. Wir suchen Vergnügen und Spannung beim
Essen, das zugleich zuverlässig und sicher sein soll. Diese unterschiedlichen Anforderungen an das Essen geraten zu einem Paradoxon, unter
anderem deshalb, weil die Zubereitung des heutigen, multikulturellen
Essens viele unbekannte importierte Rohstoffe voraussetzt. Dieses Buch
enthält 30 Rezepte und zeigt, wie man japanisches Essen unter Anwendung regionaler Zutaten aus Schweden zubereiten kann. Durch zahlreiche
kleine Anpassungen wird die Essenszubereitung möglich und zuhause
leicht durchführbar.
Guide to the foreign
Japanese kitchen
Historically, people used to eat what they could get to survive. Today,
we have the luxury to choose. We look for pleasure and excitement in
food as well as safety and reliability. These two needs create a paradox,
as today’s multicultural diet is supported by many anonymous imported
ingredients. This book has 30 recipes and shows you how you can cook
Japanese food using locally available ingredients in Sweden, with various
modifications that make the food possible/easier to make at home.
Jury:
Japanisches Essen ist für viele außerhalb von Japan das gleiche wie
Sushi. Erhöhter Fischverbrauch belastet die Bestände, ein negativer
Nebeneffekt der weltweiten Beliebtheit von Sushi. Nicht viele kennen das
japanische Alltagsessen, das auf Basis von Soja und Seegras zubereitet wird. Beide Zutaten sind in den meisten Ländern einfach und ohne
große Umweltbelastung vor Ort herzustellen, sogar in Schweden. Moé
Takemuras Kochbuch hilft dabei, uns allen das japanische Alltagsessen
zugänglich zu machen und, unseren Konventionen entsprechend, dabei
Porzellan zu benutzen und das Essen klassisch zu servieren.
To most people outside Japan, Japanese food equals sushi. Greater
consumption of fish is increasing the load on the ocean’s fish population,
an unfortunate side effect of the growing popularity of eating sushi
around the world. Not many people know about everyday Japanese food
that is based on soy and seaweed. Both soy and seaweed are easy to
grow/produce locally in most countries, even in Sweden, with little
environmental impact. Moé Takemura’s cookbook helps make everyday
Japanese food accessible to us, adapted to our dinnerware and methods
of serving food.
67
Mikael Axelsson
+46 (0) 70-2820151
info@mikaelaxelsson.se
www.mikaelaxelsson.se
Independent
Independent wurde ausgehend von einer Vision einer stromlosen Selbstversorger-Gemeinschaft entwickelt. Die drei Lampen müssen nicht per
Stecker an das Stromnetz angeschlossen werden, sondern können überall
ohne Stromzufuhr aufgehängt werden. Sie werden mithilfe von Gewicht,
Druck und Zug betrieben. Nachdem das Gewicht hochgezogen, der Ballon
aufgepumpt und die Lampe angezogen wurde, produzieren die Geräte bis
zu 45 Minuten lang Strom.
Independent was based on a vision of a cordless and self-sufficient
society. These lamps do not need to be plugged into a wall socket but
can be hung up anywhere without access to electricity. The three lamps
work with the aid of weight, pressure and pulling. By lifting the weight,
pumping up the balloon and pulling on the lamp you can get the lamps to
emit light for 15 to 45 minutes.
Jury:
In einer Zeit, in der eine permanente Stromversorgung für uns selbstverständlich ist, ermahnt uns Mikael Axelsson mit seinem Projekt zum Nachdenken über unseren Stromverbrauch und macht auf eine spielerische und
inspirierende Art deutlich, welche Arbeit getan werden muss, damit eine
Lampe leuchtet. Die potenzielle Energie in den hängenden Sandsäcken
wird per Zug in kinetische Energie umgewandelt, die den Dynamo antreibt
und Strom für die Lampe auf ihrem Weg in Richtung Boden produziert.
In an era when we have become used to and take for granted that electric
energy is always available in the form of small holes in the wall, Mikael
Axelsson’s project calls on us to think about our energy consumption and
illustrates in a playful and inspiring way the work that needs to be done in
order for us to get a lamp to emit light. The potential energy of the raisedup bag of sand is transformed into kinetic energy that drives the dynamo
that supplies electricity to the lamp on its journey towards the floor.
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Svensk Form hat jahrelang darauf hingewirkt, das verschlossene, oft
elitäre Designmilieu Schwedens für mehr Menschen zu öffnen. Das
Motto „Gutes Design für ein besseres Leben“ passte gut zum Motto
von Svenska PostkodLotteriets „Für eine bessere Welt“. Daher
entschieden wir uns, Unterstützung und Zusammenarbeit in dieser
wichtigen Angelegenheit zu suchen. Das Projekt hat zum Ziel, die Zahl
neuer Design-Studenten im ganzen Land zu erhöhen. Der Zweck, eine
lebendige Vielfalt in Form und Ausdruck zu stimulieren, kommt der
gesellschaftlichen Entwicklung insgesamt zugute.
Mit Hilfe unseres eigenen Designpreises Ung Svensk Form von
Svensk Form wollen wir unsere Marke, die eine hohe Glaubwürdigkeit
bei Designstudenten genießt, für dieses Ziel nutzen. Zugleich wollen
wir die Erfahrung der Projektleitung und bestehende Netzwerke
einsetzen, um neue Zielgruppen von jungen, Design-interessierten
Menschen zu erreichen. Wir möchten das Selbstvertrauen der Studierenden stärken und mehr Studierende motivieren, ihr Recht auf eine
Bewerbung an einer Designhochschule wahrzunehmen, eine dort
Ausbildung zu machen und eine Designkarriere anzustreben. Hier
klafft eine große Lücke, die es zu füllen gilt. Es gibt ein kreatives
Potenzial, das wir in das immer noch viel zu verschlossene DesignSchweden hineinlassen müssen.
Over the years Svensk Form has worked to include more people in the
closed and often elitist design environments. Svensk Form’s motto of
“good design for a better life” was a good match for Svenska PostkodLotteriet’s “For a better world”. Consequently, we chose to seek
their support and collaboration for this important task. The aim,
of course, is to stimulate a vital diversity of expression and design,
something that can benefit society as a whole.
With Svensk Form’s own design award, Ung Svensk Form, we
wanted to make use of our brand, which has high credibility among
design students, and also the project management’s experience and
network to reach new groups of people interested in design. We want
to increase the target group’s self-confidence and give more people
the sense of belonging and having the right to find out about and
apply to the design colleges, educate themselves and invest in a
career as a designer. There is a large, empty space to fill here. There
exists a hidden and powerful creativity out there, which we must let
in to what is still a far too closed design community in Sweden.
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Deadline
An Deadline beteiligte
Studierenden der
Instituts K3:
Elin Ewald
Elin Kurtsdotter
Anna Lindner
Victor Nilsson
Wilhelm Ewe
Ung Svensk Form und seine Ausstellung wird als ein pädagogisches
Instrument zur Kommunikation eingesetzt, um ein höheres Ziel zu
erreichen. Wir möchten damit auch den Teilnehmerkreis von Ung Svensk
Form erweitern. Durch Programmaktivitäten werden frühere Ung Svensk
Form-Teilnehmer eingeladen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen
und andere zu inspirieren, sich für eine Designausbildung zu bewerben.
Mit Unterstützung der
wissenschaftlichen
Assistentin Christel
Brost und des pädagogischen Leiters Lucas
Brusquini.
Der Modedesigner und Filmemacher Moses Shahrivar unterstützt uns
mit seinem Kollegen Andrei Dogaru Gamalan dabei, die Information an
die Zielgruppe zu tragen. In Workshops in ausgewählten Bereichen in
ganz Schweden können beide mit der Zielgruppe auf natürliche Art in
Kontakt treten und sie dazu einladen, den Designprozess auf einfache und
spielerische Weise zu testen. Diejenigen, die Neugier und Lust empfinden,
mehr über Designhochschulen/Design-Beruf/Perspektiven zu erfahren,
werden kontaktiert und können durch Coaching und Beratung von früheren Ung Svensk Form-Teilnehmern mehr Unterstützung erfahren.
Die Jury:
Samir Alj Fält
Martin Farran Lee
Anna Blomdahl
Karin Wiberg
Moses und Andrei haben zudem Filmmaterial für kurze Dokumentarfilme
entwickelt, in denen wir Designern/Gestaltern mit demselben Hintergrund unserer Zielgruppe begegnen. Sie haben eine fantastische Karriere
hinter sich, und wir erfahren im Film unter anderem, wie ihr Weg vom Anfang bis zu ihrem heutigen Beruf aussah. Samir Alj Fäl und Maria Johansson, beide frühere Teilnehmer von Ung Svensk Form, finden sich in diesem
Thema gut wieder und haben inspirierende Vorträge aus ihrer Erfahrung
gehalten und an den Diskussionen teilgenommen. Samir war sogar in der
Jury, die Deadline als den besten Beitrag des Instituts für Kunst, Kultur
und Kommunikation (K3) an der Hochschule Malmö gekürt hat.
Deadline, ein Pilotprojekt, das von Studierenden der Hochschule Malmö,
Institut für Kunst, Kultur und Kommunikation (K3) im Herbst 2012
entwickelt wurde, wird als Grundlage für Modell und Methode in ganz
Schweden, besonders an Gymnasien, zur Anwendung kommen, als
öffentliches Angebot und im Rahmen der Ausstellungstournee von Ung
Svensk Form.
Deadline, der Gewinner-Beitrag, wurde von den Studierenden Elin Ewald,
Wilhelm Ewe, Victor Nilsson, Elin Kurtsdotter und Anna Lindner von
der Hochschule Malmö, Institut für Kunst, Kultur und Kommunikation
(K3), Studiengang Grafikdesign, im 2. Jahr ihres Studiums entwickelt.
Ihr Beitrag möchte jungen Designern auf der Jagd nach einer Ausbildung folgen. Er dokumentiert die Suche der Nachwuchsdesigner, wie sie
Informationen über verschiedene Schulen recherchieren, wie sie an ihren
Arbeitsproben arbeiten und Ansprechpartner finden, und er zeigt, ob sie
an der Hochschule aufgenommen werden. Alles wird in kurzen Filmen dokumentiert, die Persönlichkeit und Nähe ausstrahlen und anschließend in
den Sozialen Netzwerken wie YouTube, Facebook und auf verschiedenen
Seiten gezeigt werden sollen. Die Studierenden möchten sogar Kurzfilme
über berufstätige, junge Grafikdesigner machen, in denen man ihre Arbeit
und ihren Weg ins Berufsleben mit allen Höhen und Tiefen mitverfolgen
kann.
Um ihre Idee zu vermarkten, haben sie eine Anzeigenkampagne ins Leben
gerufen, die landesweit durch den Versand des „Gymnasienkalenders“ alle
Gymnasiasten zu Hause erreicht. Es soll auch möglich sein, Zugang zu den
Filmen auf der Homepage zu erhalten, zusammen mit genauen Informationen über alle Mitwirkenden der Filme.
Die Studierenden haben Deadline während eines Workshops präsentiert.
Erstmals wurde das Material am 21. November im Museum Fotografiska
(Museum für Fotografie in Stockholm, A.d.Ü.) am Designtag präsentiert.
Das Material wird Teil der Ausstellungstournee von Ung Svensk Form in
Schweden und im Ausland sein.
Mehr Informationen über das Projekt finden sich unter:
www.ungsvenskform.se/deadline.
Kontakt: Karin Wiberg
karin.wiberg@svenskform.se
+46 (0) 703-656325
73
Von links nach rechts:/from left: Wilhelm Ewe, Anna Lindner, Victor Nilsson, Elin Kurtsdotter, Elin Ewald, Christel Brost
Deadline
The K3 students
who developed
Deadline:
Elin Ewald
Elin Kurtsdotter
Anna Lindner
Victor Nilsson
Wilhelm Ewe
Ung Svensk Form and its exhibition are used as a teaching and communication tool on the way to achieving the greater goal. We also want to
thereby broaden participation in Ung Svensk Form. Via a programme
of activities, previous participants in Ung Svensk Form will share their
knowledge and experiences, and inspire more people to dare to apply to
design colleges.
With the help of
assistant lecturer
Christel Brost
and instructor
Lucas Brusquini.
The fashion designer and filmmaker Moses Shahrivar helps to spread the
message to the target group together with his associate, Andrei Dogaru
Gamalan. By holding workshops out in the selected areas throughout
Sweden they meet with the target group in a more natural way and invite
them to try out the design process in a simple and playful manner.
Participants who are curious to find out more about the design colleges/
profession/future prospects are offered further help via coaching,
in which previous participants in Ung Svensk Form share their own
experiences. Moses and Andrei have also developed the basis of short
films in which we follow designers who have the same background as our
intended target group. These designers have had fantastic careers, and
their professional journeys are one topic discussed in the films.
The Jury:
Samir Alj Fält
Martin Farran Lee
Anna Blomdahl
Karin Wiberg
Samir Alj Fält and Maria Johansson, previous participants in Ung Svensk
Form, well recognise themselves in these issues, and have given inspirational lectures and taken part in discussions and debates. Samir was also
a member of the jury that selected Deadline as the best contribution at
Malmö University’s K3 School of Arts and Communication.
Deadline, a pilot project developed by students at the K3 School of Arts
and Communication in the autumn of 2012, will form the basis of the
model and method that will be used throughout Sweden, primarily in
secondary schools and via outreach activities, and also in symbiosis with
the Ung Svensk Form travelling exhibition.
The students who developed the winning proposal, Deadline, are Elin
Ewald, Wilhelm Ewe, Victor Nilsson, Elin Kurtsdotter and Anna Lindner,
who study graphic design at the second-year level at the K3 School of
Arts and Communication. Their proposal is based on following young
designers in their hunt for a design college and training. The students
document the designers’ search, how they find out information about
various colleges, how they work on their submission portfolios, seek out
contacts, and whether they receive a positive or negative reply to their
college applications. Everything is documented in short films, which
are designed to convey a close and personal feel, and which will later be
shown on social media like YouTube, Facebook and various websites. The
team also wants to produce short films about relatively young, currently
active designers. The films will follow the designers’ work process and
path to working life, including both the ups and downs.
To market this concept, the team has developed an advertising campaign
to reach out via the publication Gymnasiekalendern, which is sent to all
secondary school students in Sweden. It will also be possible to access
the films on the website, together with clear information about the films’
participants.
The students presented Deadline in a workshop and first exhibited the
material on 21 November at the Fotografiska museum during Design Day.
The material will accompany and be exhibited as part of the Ung Svensk
Form travelling exhibition. You can read more about the project at
www.ungsvenskform.se/deadline
Contact individual: Karin Wiberg
karin.wiberg@svenskform.se
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Sponsoren Deutschland
Huvudsponsorer / Sponsors / Sponsoren
Samarbetspartners / Partners / Partner
Mediapartner / Media Partner / Medienpartner
www.ikea-stiftung.de
www.voelkerkundemuseum.com
www.postkodlotteriet.se
www.stockholmfurniturefair.com
www.elmoleather.com
www.holmbergs.com
www.ikea.se
www.keroleather.com
www.larsafoods.se
www.lauritz.com
www.mitab.se
www.papyrus.com
www.tranas-skinn.se
www.tarnsjogarveri.se
www.formmagazine.com
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Impressum
Konzeption und Leitung des Ausstellungsprojektes Design S und Ung
Svensk Form / Swedish Design Awards gemeinsam mit Svensk Form
2014 in Deutschland:
Helena Wallander
tocado scandinavia
Mittelweg 121
DE 20148 Hamburg
Tel: +49-(0)40-380376-0
Mail: info@tocado-scandinavia.com
Zur Ausstellung und Katalog / Schweden:
Ung Svensk Form/Young Swedish Design wird von der Designorganisation Svensk Form in Zusammenarbeit mit Stockholm Furniture & Light
Fair durchgeführt.
Projektleitung: Karin Wiberg
Leitungsgruppe:
Ewa Kumlin, Cecilia Nyberg, Anna Blomdahl, Karin Wiberg
Marketingmanager: Elna Lassbo, Kajsa Hernell
Tourneeverantwortlich: Anna Blomdahl
Ausstellungsarchitekten: Note Design Studio
Übersetzung: Fenela Childs
Fotograf: Andreas Larsson
Grafikdesign: Familjenpangea
Redaktion des Kataloges zur Ausstellung in Deutschland
Übersetzung D: Hanna Gross, Helena Wallander
Redaktion: Clemens von Frentz
Svensk Form i samarbete med
Stockholm Furniture & Light Fair