Ung Svensk Form 2012/14 - Museum für Völkerkunde Hamburg
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Ung Svensk Form 2012/14 - Museum für Völkerkunde Hamburg
Ung Svensk Form 2012/14 Bereits 1879 gegründet, zählt das Museum für Völkerkunde Hamburg mit einer Sammlung von rund 700.000 Objekten heute zu einem der größten Völkerkundemuseen Europas. Auf rund 5.200 Quadratmetern Fläche zeigt das Museum in Sonder- und Dauerausstellungen unterschiedlichste Lebenswelten und behandelt Themen, die für die kulturelle Vermittlung von besonderer Wichtigkeit sind. Die Dauerausstellungen folgen einer geographischen Ordnung der Kulturen nach Erdteilen. Ob Indianer-Tipis aus Nordamerika, Alt-Ägyptische Grabkammern, Masken der Südsee oder Schnitzereien der neuseeländischen Maori – Schätze aus aller Welt laden zum Entdecken ein. So wird die Besichtigung zu einer spannenden Weltreise. Darüber hinaus versteht sich das Museum für Völkerkunde Hamburg als Begegnungsstätte für Menschen aller Kulturen. Jährlich wiederkehrende Feste wie z.B. das Lateinamerikafestival, das Japanische Mädchenfest, der Mexikanische Totentag u.v.m. laden zum gemeinsamen Feiern und lassen die reichen Traditionen anderer Kulturen erlebbar werden. Ergänzend zu den Sonderaus-stellungen finden zusätzlich Thementage, Vorträge und Führungen statt. An jedem ersten Sonntag im Monat erwartet die jungen Besucher übrigens in der „Kinderzeit“ ein thematisch zu den Ausstellungen abgestimmtes Programm – erfahrene Museumspädagogen führen durch die Ausstellungen und ein kreatives Programm animiert zum Basteln, Werken und Erforschen. Besonders interessierte kleine Entdecker können im Museum auch ein Fährtenleser-Diplom abschließen. Ob Kindergeburtstag, Übernachtung im Tipi, Schatzsuche oder spezielle Angebote für Schulklassen – das Museum hat für Kinder viel zu bieten! Die unabhängige und gemeinnützige IKEA Stiftung wurde 1981 von den deutschen IKEA Gesellschaften gegründet und verfügt heute über ein Grundstockvermögen von 15 Millionen Euro. Zweckgebundene Zuwendungen und die Zinsen, die das Stiftungskapital erwirtschaftet – mehr als eine Million Euro pro Jahr – fließen zu 100% in die Projektförderung, da alle Betriebsausgaben und Administrationskosten der Stiftung von IKEA Deutschland übernommen werden. Seit ihrer Gründung macht sich die IKEA Stiftung für Wohnkultur stark. Neben Projekten, die die Wohn- und Lebenssituation von Kindern verbessern helfen oder der Verbraucheraufklärung dienen, unterstützt die Stiftung auch Designund Architekturausstellungen sowie zukunftsweisende Projekte, die das Thema Wohnen zum Inhalt haben. Ebenfalls seit über 30 Jahren setzt sich die IKEA Stiftung für den Nachwuchs ein und vergibt Stipendien an Diplomanden der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur und der Design-Disziplinen. Seit 2005 veranstaltet die Stiftung jährlich einen eigenen Produktdesignwettbewerb für Studierende. Die Realisierung der Kataloge wurde durch Unterstützung der Schwedischen Botschaft in Berlin ermöglicht. Grußwort des Schirmherrn Als Repräsentant Schwedens in Hamburg freut es mich außerordentlich, dass wir in der Hansestadt eine ganz spezielle Design-Premiere feiern dürfen: Zum ersten Mal werden die Ausstellungen Ung Svensk Form und Design S / Swedish Design Awards zeitgleich an einem Ort gezeigt – vereint in einer Doppelausstellung, die drei Monate lang im Museum für Völkerkunde zu sehen wird. Die insgesamt 60 Exponate orientieren sich an den Kriterien Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein, Designstrategie und Innovation und decken ein breites Spektrum aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen ab. Dazu gehören unter anderem Lampen, die mit einem Gegengewicht selbst Strom erzeugen, innovative Flaschen-Etiketten, zukunftsweisende Konzepte für die Nutzung des öffentlichen Raums, ein Drucker für Blinde, ein ultraleichter Rollstuhl, ein Design-Bus und eine pedalbetriebene Schälmaschine für Yuka-Wurzeln. Ungewöhnlich ist auch das Konzept der Ausstellung. Sie wird flankiert von zwei Design-Weekends (8./9. Februar 2014 zum Thema Design und 8./.9. März 2014 zum Thema Mode) und kann auch bei der Langen Nacht der Museen am 12. April 2014 besichtigt werden. Schweden gehört heute zu den innovativsten Nationen der Welt. Dreipunktgurt, Herzschrittmacher, Mobilfunk, Reißverschluss, Schraubschlüssel: Schwedische Erfindungen haben die Welt erobert, Arbeitsplätze und Wohlstand geschaffen. Mit nur neun Millionen Einwohnern ist das Land im hohen Norden eine kleine Nation, aber die Ideen, die dort entstanden, sind längst ein unverzichtbarer Teil unseres Lebens geworden. Partner der Doppelausstellung, die von der Ikea Stiftung gefördert wurde, sind die Schwedische Botschaft und die Hamburger Agentur tocado scandinavia. Projekt-Partner ist Lauritz.com. Wir möchten ihnen und allen anderen Beteiligten für ihre großzügige Unterstützung danken. Und natürlich ist es uns eine ganz besondere Ehre, dass die schwedische Kronprinzessin Victoria sich bereit erklärt hat, die offizielle Eröffnung der Ausstellung zu übernehmen – gemeinsam mit der schwedischen Außenhandelsministerin Ewa Björling. Ihnen wünsche ich viel Inspiration und ein regen Austausch, denn das ist ein uns sehr wichtiges Anliegen: die Förderung des Nachwuchses und der Austausch zwischen unseren beiden Ländern. Und vielleicht bekommen Sie ja Lust auf eine Reise nach Umeå, der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas. Das würde uns freuen. Wir heißen Sie hier und dort hjärtligt välkommen! Leif A. Larsson Schwedischer Honorarkonsul Ung Svensk Form 2012/14 Ung Svensk Form / Junges schwedisches Design ist eine Plattform für Nachwuchsdesigner, die der Förderung von kreativem Denken und der Entwicklung eigener Designideen und ihrer Umsetzung gewidmet ist. Nachwuchsdesigner haben dort die Möglichkeit, Neues und Spielerisches zu wagen, zu experimentieren, völlig frei und ohne Rücksicht auf die Zwänge des Marktes. Ung Svensk Form / Young Swedish Design is an arena for young Swedish design, one that focuses on the need to establish creative space within the design process. To believe in one’s idea and make it a reality. To dare to play, test, and explore freely without having to adapt to market requirements. Ung Svensk Form aims to increase and broaden knowledge about young and innovative Swedish design and to reach new target groups. Ung Svensk Form is intended to fulfil an important function as a forum for encounters between designers, the public, and manufacturers. A forum where contacts are established and conversations initiated. 9 3 Ung Svensk Form wächst Ung Svensk Form öffnet ein Fenster in die Zukunft. Die zuletzt eingereichten Arbeiten, auf denen die aktuelle Ausstellung basiert, fallen durch ein hohes Maß an sozialem Engagement auf. Es ist immer wieder ein spannender Moment, wenn alle eingesandten Beiträge in der Bibliothek von Svensk Form auf der Insel Skeppsholmen in Stockholm eingegangen sind und die Jury ihre Sichtung beginnt. Die Art der Arbeiten sagt viel über aktuelle Tendenzen und Verhältnisse. Diesmal wurden rund 400 Beiträge eingeschickt – ein Rekord, so viele waren es noch nie. Für die Jurymitglieder ist es eine echte Herausforderung, schon in dieser ersten Runde die besten Projekte zu identifizieren. Alle nehmen ihre Aufgabe sehr ernst, und oft kommt es bei der Bewertung einzelner Arbeiten zu leidenschaftlichen Diskussionen. Bei Ung Svensk Form existieren keine abgegrenzten Kategorien. Die Künstler sollen zum freien Schaffen, zu Experimenten und zu innovativen Konzepten ermuntert werden. Die Auszeichnung existiert seit 1998 und wurde nun zum neunten Mal ausgeschrieben. Sie gibt jungen Designern die Möglichkeit, ihre Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Svensk Form arbeitet seit vielen Jahren mit der Messe Stockholm Furniture & Light Fair zusammen, wo die Ausstellung jeweils im Green House Premiere feiert, ehe sie in Schweden und weltweit auf die Reise geht. Mit Ung Svensk Form haben wir weitere Schritte unternommen, um die Teilnehmer über die Teilnahme an der Ausstellung hinaus mit handfesten Instrumenten zu unterstützen. Dank der Förderung durch Stiftelsen Garverinäringens Främjande (Stiftung Gerbereiwirtschaft) konnten drei großzügige Stipendien in Kombination mit einer Studienwoche in einem schwedischen Gerbereibetrieb vergeben werden. Alle Teilnehmer erhalten darüber hinaus das Angebot, an einem ganztägigen Workshop in der Gerberei Tärnsjö Garveri und beim Möbelproduzenten Mitab teilzunehmen. Außerdem haben wir einen Intensivkurs in Business Development initiiert, um den Teilnehmern bei der eigenen Etablierung behilflich zu sein. Der Austausch mit der Öffentlichkeit ist von zentraler Bedeutung. Sie ermöglicht es, Ideen zu testen und die Rolle und Bedeutung von Design zu kommunizieren. Während der Ausstellungstournee wird es eine enge Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten geben. Damit sollen geschlossene Designräume geöffnet und Perspektiven aufgezeigt werden, die sich bei einer Entscheidung für Design als Studienfach oder im Beruf bieten. Karin Wiberg ist die engagierte Projektleiterin für Ung Svensk Form. Sie ist der Motor, der die Etablierung der Auszeichnung vorangetrieben hat. Ung Svensk Form liegt der Vereinigung Svensk Form ganz besonders am Herzen. Gemeinsam sind wir stolz, die aktuellen Preisträger zu präsentieren. Ewa Kumlin / Geschäftsführerin Svensk Form 5 Ung Svensk Form is growing Ung Svensk Form / Young Swedish Design is opening a window onto the future. This edition is distinguished by its strong social commitment. It is just as exciting every time when the contributions are assembled in the library of Svensk Form’s premises on the island of Skeppsholmen in Stockholm and the jury begins its first selection round. The process gives a glimpse of contemporary trends and circumstances. This year saw a record high number of contributions, about four hundred. The carefully chosen jury has a tough task when analysing the projects. All the members take their duty with the greatest seriousness, and at times the discussions are heated when each person is defending his or her choices. Ung Svensk Form has no limiting categories. Free creativity, experimentation and innovative concepts are encouraged. The award programme began at the Malmö Form/Design Center in 1998 and is now being held for the ninth time. Young designers needed their own accolade – separate from the established awards for designs in production – which could also be displayed to a broader public via a travelling exhibition. Svensk Form has been collaborating for a number of years now with Stockholm Furniture & Light Fair over this exhibition, which is always unveiled for the first time at the Greenhouse section of the furniture fair before continuing its tour of Sweden and the wider world. We have taken some further steps with Ung Svensk Form in order to give the participants sturdy tools in addition to the recognition and exhibition. Thanks to our collaboration with Stiftelsen Garverinäringens Främjande, an industry organisation for Swedish tanneries, we have been able to present three generous stipends combined with a free study week at one of Sweden’s tanneries. All participants are also invited to a full-day workshop at the Tärnsjö Garveri tannery in the spring and at the Mitab furniture manufacturers in the autumn. We have also initiated an intensive course in business development in order to help attendees further their careers. The encounter with the public is of central importance. It is a means of testing ideas and communicating the role and significance of design. During this tour we will also actively visit secondary schools and key locations together with previous Ung Svensk Form winners. The aim is to expand Sweden’s closed design world and to reach further out with information about what types of opportunities can result from choosing to study and work in the design field. Karin Wiberg is the self-evident and committed project manager of Ung Svensk Form. A driving force who has helped enable the award programme to grow in strength. Ung Svensk Form is the project closest to Svensk Form’s heart. Together we are proud to present this year’s edition. Ewa Kumlin/Managing Director Svensk Form 7 Ewa Kumlin, Karin Wiberg Ung Svensk Form hat eine Energie, die inspiriert und verändern will. Die Ausstellung präsentiert die jüngsten Trends in jungem schwedischem Design, das höchste handwerkliche Kunst mit neuen Ausdrucksformen verbindet. Ung Svensk Form vereint die Objekte, die von einer Fach-Jury ausgewählt wurden, in einer Wanderausstellung und präsentiert sie mit dem Ziel, das Wissen rund um junges schwedisches Design zu erweitern. Ung Svensk Form ist eine Anlaufstelle für alle, die ihrer Kreativität freien Lauf lassen wollen, ohne durch die Zwänge des Marktes gebremst zu werden. Es geht darum, einen Ort zu schaffen, an dem der Austausch zwischen Designern, Produzenten und Publikum ungehindert stattfinden kann. Ung Svensk Form / Young Swedish Design has a power and energy that inspire and that want to create change. This exhibition presents the latest trends in young Swedish design, with their fabulous craftsmanship and new forms of expression. Ung Svensk Form is a juried travelling exhibition whose purpose is to broaden and deepen knowledge about young and innovative Swedish design. A major focus is the need to create and explore freely without having to respond to market demands. Ung Svensk Form is intended to fulfil an important function as a forum for encounters between designers, manufacturers and the general public. Karin Wiberg/Projektmanagerin/Project Manager 9 Die Jury / The Jury Die Jury ist offen für alles Unerwartete und Neue. Das eingereichte Objekt sollte experimentell und vielseitig sein, der Wettbewerb selbst richtet sich an Designer, die noch nicht als etabliert gelten. Bewerber, die sich besonders qualifiziert haben, können von der Jury ein Stipendium erhalten. Mitglieder der Jury für Ung Svensk Form 2012/2013 sind: Vorsitzender, Jani Myrman Kristoffersen / Magazin Architektur Bea Szenfeld / Modedesign Lotta Kühlhorn / Grafik-Design Margot Barolo / Kunsthandwerk Olof Kolte / Industrie-Design Sara Szyber / Innenarchitektur / Möbeldesign Thomas Bernstrand / Möbeldesign The jury shall be open to the unexpected and pioneering. The jury has the possibility to award distinguished applicants. The jury for Ung Svensk Form 2012 consists of: Chair, Jani Myrman Kristoffersen /Architecture Bea Szenfeld /Fashion design Lotta Kühlhorn /Graphic design Margot Barolo/Craft Olof Kolte /Industrial design Sara Szyber/Interior Architecture/Furniture design Thomas Bernstrand /Furniture design 21. November 2012 Anlässlich der Vergabe der Swedish Design Awards organisierte Svensk Form am 21. November 2012 im Stockholmer Fotografie-Museum einen Seminar-Tag zum Thema „New Makers and Doers“. Bei der festlichen Preisverleihung am Abend wurden die Stipendiaten von Ung Svensk Form bekanntgegeben. Außenhandelsministerin Ewa Björling übernahm die Preisverleihung an die prämierten Beiträge von Design S. Im Anschluss wurde die Ausstellung eröffnet. In conjunction with Swedish Design Awards, Svensk Form organised a full-day event at the Fotografiska museum in Stockholm on 21 November with the theme: New Makers and Doers. During the evening’s festive prize ceremony the Ung Svensk Form nominees were announced. Minister for Trade Ewa Björling presented the submissions that were selected for this year’s Design S awards. The evening concluded with the exhibition opening and a star-studded social event. 11 13 Inhalt • • • • Stipendien 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 Erik Olovsson/Eriks designbuss Lilian de Souza/Ställ det på bordet Filipe Balestra /Strategi för ett successivt husbyggande Anna Blomberg/Anna Jadvi /SLSSN Jingfeng Fang/A stone A mountain Jonna Fransson /Hun giver mig intet tilbage Eric Calderon/Typografiskt klot Mike Årsjö/Lättviktiga samband Henrik Franklin /Omvärldsatlas Daniel Carlsten/Jonas Jansson/Södrakull Frösakull Kyuhyung Cho/Piktograftypsnitt Nicole Kärnell/Staden Anna Olstam /Caplico Josefin Ambring/Rulle Caroline Brahme/Grey to Green Nick Ross/Confession Emma Österman /Kuling Linnea Karlsson /Textile grid Elsa Suneson/Caroline Karström /Practice perfect Sara Lundkvist /Aura crystal Johanna Magoria /Nära frånvaro Jenny Ekdahl /Dear disaster Tove Thambert /Objects in disguise An Ni Le/Fotdriven skalmaskin för kassavarot Jacob Stenman/Lekande stadsdel Moé Takemura /Guide till det främmande japanska köket Mikael Axelsson /Independent Contents • • • • Scholarship 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 Erik Olovsson/Erik’s Design Bus Lilian de Souza/Put it on the table Filipe Balestra /Incremental housing strategy Anna Blomberg/Anna Jadvi/SLSSN Jingfeng Fang/A stone A mountain Jonna Fransson /She gives me nothing back Eric Calderon /Typographic globe Mike Årsjö/Light-weight Connections Henrik Franklin/Atlas of the world around us Daniel Carlsten /Jonas Jansson /Södrakull Frösakull Kyuhyung Cho/Pictograph font Nicole Kärnell/The city Anna Olstam/Caplico Josefin Ambring/The Roller Caroline Brahme /Grey to Green Nick Ross/Confession Emma Österman/Gale Linnea Karlsson /Textile grid Elsa Suneson/Caroline Karström/Practice perfect Sara Lundkvist /Aura crystal Johanna Magoria /The presence of the absent Jenny Ekdahl/Dear disaster Tove Thambert /Objects in disguise An Ni Le/Pedal Powered cassava peeling machine Jacob Stenman/Urban districts at play Moé Takemura /Guide to the foreign Japanese kitchen Mikael Axelsson/Independent 15 Erik Olovsson +46 (0) 70-7491312 erik.olovsson@gmail.com Eriks Designbuss Eriks Designbuss ist ein rollendes Designstudio in einem Wohnmobil. Darüber hinaus dient das Fahrzeug als mobile Ausstellungsfläche und als Treffpunkt für alle, die sich für Design interessieren. Ziel war es, die Fixierung der Designwelt auf Metropolen zugunsten ländlicher Regionen aufzubrechen und gleichzeitig einen direkten Vergleich dieser zwei gegensätzlichen Welten zu ermöglichen, vorrangig aus einer methodischen Perspektive. Daneben wurde der Tauschhandel als alternative Wirtschaftsform erforscht und untersucht, wie sich der Wert der Dinge in Abhängigkeit von geografischen und demographischen Verhältnissen ändert. Erik’s Design Bus Erik’s Design Bus is a mobile design studio in the form of a converted bus. The bus is not only a design studio but also a meeting place for discussions about design and printing, and also functions as an exhibition space. The aim has been to break the design world’s fixation with big cities in favour of rural communities, in order to thereby be able to compare these two opposites, mainly from a work methodology perspective. I have also explored bartering as an alternative economy and investigated how value varied based on geographic and demographic location. Jury: Mit seinem Designbus als Basis experimentiert Erik Olovsson nicht nur mit dem Designen von Objekten, sondern auch mit den Bedingungen, die das Leben eines Designers bestimmen. Begriffe wie Zielgruppenanalyse, Designstrategie und Bezahlung verlieren ihre Bedeutung, stattdessen konstruiert Erik eine ganz eigene Ästhetik-Welt, in der Design in der Begegnung mit Menschen entsteht. Einen Schritt zurückzutreten und die Situation, in der Design entsteht, zu gestalten, statt das eigentliche Objekt in den Mittelpunkt zu stellen, ist ein großer und sehr mutiger Schritt. Using his design bus as a base, Erik Olovsson not only experiments with designing objects but also with the conditions under which designers live. Concepts such as target group analyses, design strategies and charging by the hour have totally lost their meaning. Instead, Erik constructs a system that is based on a relational aesthetic in which the design emerges from his encounters with people. Daring to take a step back and design the actual situation in which design emerges rather than the objects themselves is a large and courageous step to take. 17 Lilian de Souza +46 (0) 70-0679257 mail@liliandesouza.net www.liliandesouza.net Ställ det på bordet Put it on the table, mehr Tischinstallation als Service, besteht aus verschiedenen Glas-, Keramik- und Holzobjekten, die in einem Kreis angeordnet sind. Einige dieser Objekte haben archetypische Formen, andere sind neuzeitlicher und schwieriger einzuordnen. Das Arrangement soll neue Möglichkeiten der Wahrnehmung eröffnen und unsere Ess- und Tisch-Konventionen in Frage stellen. Put it on the table The table installation Put it on the table shows different glass, ceramic and wooden tableware objects arranged in a circle. These tableware objects fluctuate between archetypes and strange, unrelated new creations. With this constellation, the installation tries to offer new ways to perceive tableware objects and questions norms and rituals concerning contemporary culture around food and eating. Jury: Put it on the table ist ein Projekt mit literarischer Qualität, in dem gängige Objekte dekonstruiert wurden, um sie anschließend zu einer neuen und seltsamen Erzählung zusammenzufügen. Die traditionellen Objekte, die zu einer Mahlzeit gehören, haben ihre Form verloren und werden verwandelt – wiedererkennbar, aber dennoch fremdartig. Wunderbar verwirrend, da man seine eigene Beziehung zu Speiseritualen in Frage stellt. Eine faszinierende Erforschung der eigenen Wahrnehmung von Objekten, wunderbar präsentiert. Put it on the table is a project that touches upon literary qualities in which familiar objects have been deconstructed and then reassembled into a new and distinct narrative. The traditional objects of which a meal consists have lost their form and been recast into new typologies, recognisable yet foreign. Delightfully confusing, in which we question our own relationship to mealtime rituals. Not just a fascinating exploration of how we read objects, but also incredibly beautifully presented. 19 Filipe Balestra +46 (0) 76-1883385 filipebalestra@me.com Strategi för ett successivt husbyggande Wir lieben Dörfer! Alle Straßen sind verschieden, jedes Haus einzigartig. Heute wohnt ein Drittel der Weltbevölkerung in urbanen Dörfern, die von der armen Stadtbevölkerung etappenweise ausgebaut werden. Die Strategie ist, zufällig entstandene Stadtteile in permanente Stadtgebiete umzuwandeln und dennoch eine intakte Struktur zu erhalten – sowie dafür zu sorgen, dass jedes Haus mit Strom, Wasser und Abflusssystem versorgt wird. Nur Häuser in schlechtem Zustand werden abgerissen, danach errichtet man sie neu auf Basis von Prototypen, die gemeinsam mit der Lokalbevölkerung entwickelt werden. Auf diese Weise können sowohl urbane als auch soziale Netzwerke bewahrt werden. Incremental housing strategy We love villages! Every street is different, each house unique. Today one-third of the world’s urban population lives in urban villages, built incrementally by the urban poor. The strategy was to turn informal villages into permanent urban districts by keeping the urban fabric intact – bringing water, sewage and electricity to every home. Only the houses in bad condition are rebuilt based on prototypes designed together with the local community. Both urban and social networks are preserved. Jury: Dieses Konzept nutzt Architektur als mächtiges Instrument zur Änderung der Verhältnisse, die das Leben vieler Menschen bestimmen. Der Vorschlag beweist, dass das Thema Gestaltung nicht ins Feuilleton gehört, sondern in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft, um dort eine Wirkung zu entfalten. Es geht hier nicht nur um die messbaren Parameter, auf denen das Projekt basiert, sondern auch um die schwer erfassbaren Werte, die mit einer durchdachten Architektur einhergehen. Incremental housing strategy focuses on architecture as an important tool for creating a substantial change to the living conditions under which many people are forced to live. The proposal shows that design does not just belong to the newspapers’ cultural pages but that it should be regarded as a powerful actor in society to the highest degree. Behind the measurable values on which the project is based are also the harder to capture, immeasurable qualities when buildings have a fine, well-planned form. 21 Anna Blomberg/Anna Jadvi Anna Blomberg +46 (0)70-1422311 Anna Jadvi +46 (0)70-4676926 hej@slssn.nu www.slssn.nu SLSSN – Ett försvinnande nu „Wir haben einen Ort dokumentiert. Wir haben etwas vom Jetzt bewahrt. Wir haben einen Nicht-Beitrag in einer Debatte um eine Umbaumaßnahme geleistet. Wir haben etwas bewahrt, was verschwinden wird. Wir möchten SLSSN – Ett försvinnande nu (Ein verschwindendes Jetzt) präsentieren. SLSSN ist ein Projekt über Slussen [ein Verkehrsknotenpunkt in Stockholm, der ab 2013 umgewandelt wird, Anmerkung des Übersetzers], ein Ort, der bald nicht mehr in seiner heutigen Form existiert. Die Umbauarbeiten beginnen 2013 und sind von einer emotionalen Debatte begleitet. Der Ort beginnt, in sich zusammenzufallen – ist aber immer noch voll von Leben. Wir möchten Slussen wieder erleben können, einen Ort, der nie wiederkehren wird.“ SLSSN – a disappearing ‘now’ (Slussen is a key historic traffic hub in central Stockholm that is being totally rebuilt). “We have documented a place. We have preserved something from the present. We have made a non-contribution to a debate about a rebuilding. We have preserved something that will disappear. We want to show you SLSSN – a disappearing ‘now’. SLSSN is a project about Slussen, a place that will soon no longer exist in its present form. The rebuilding work begins in 2013 and is associated with an emotional debate. The place is in the process of collapsing – but is still filled with life. We want to be able to re-experience Slussen, a place that will never return again.” Jury: In der anhaltenden Diskussion über Abriss oder Erhaltung des Platzes eröffnet SLSSN – Ett försvinnande nu eine generelle Debatte über das Bewahren. Durch eine gleichsam archäologische Erforschung, subjektive Interpretation und Schilderung des Lebens an diesem Platz hat das Projekt das Andenken an Slussen im Jahr 2012 bewahrt. Das Projekt ist ein Appell, sich nicht nur mit der Neugestaltung eines Ortes zu befassen, sondern auch mit der Dokumentation eines solchen für die Nachwelt. In the continual debates about demolition or conservation, SLSSN – Ett försvinnande nu creates a beautiful side track that leads us along an exciting path to new thoughts about conservation. Via a kind of archaeological excavations, subjective interpretations and the depiction of the life hosted by Slussen, the project has preserved a fine souvenir of Slussen in 2012. The project raises the idea of not only working with what new places should look like but also how existing places can be documented for posterity. 23 Jingfeng Fang +46 (0) 76-5565151 jingfengfang@gmail.com A Stone A Mountain Meine Mutter gab mir den Namen Jingfeng. Auf Chinesisch bedeutet das „friedlicher Berg“. Sie wollte, dass mein Leben voller Poesie, Achtsamkeit, Großzügigkeit und Liebe sein möge. Im Projekt thematisierte ich den wahren Wert meiner Herkunft und meiner Kultur – das Fließen mit der Natur in einer Box voller Erinnerungen. Die Box ist ein Hybrid aus einer gewöhnlichen viereckigen Schale und einem chinesischen Deckel aus Holz. An den Deckel und den Verwendungszweck der Box, die Aufbewahrung von Reis, erinnert mich an meine Großmutter väterlicherseits. Aus einem Stein schuf ich einen „Berg“, damit die Menschen die Möglichkeit bekommen, die Natur zu fühlen, eine Verbindung mit dem Herzen herzustellen und sich an längst Vergangenes zu erinnern. Meine Arbeit ist eine taktile Reise der Sinne, wobei es nicht um ein „Objekt“ geht, sondern mehr darum, etwas zu erleben und zu erinnern. My mother gave me my first name Jingfeng 「 靜峰 」 In Chinese it means peaceful mountains. She thought my life ought to be full of poetry, tenderness, generosity and love. In this project I intended to see the real value of my local culture – flow with nature on a memory box. The box is a hybrid of a normal squared box and a Chinese wooden lid. The lid and the usage of rice storage are taken from memories of my grandmother. On a piece of stone I created the ‘mountain’ in order for people to get a chance to sense nature, connect with their heart and recall a memory of a passing event. My work is a haptic journey of the senses, it is not an ‘object’ but a memorable experience. Jury: A Stone A Mountain ist eine schöne Idee, die dem Begriff „Aufbewahrung“ eine bestimmte Tiefe verleiht. Es geht nicht nur um das bloße Verwahren, sondern auch darum, zu schützen und zu verstecken. Darum, das Objekt deutlich sichtbar zu zeigen, oder vielleicht etwas zu verstecken und von den Reiskörnern umschließen und schützen zu lassen. Ein gut gewählter Gedanke, der auch andere Formen der Aufbewahrung berührt, wie Erinnerungen oder das Hüten von Geheimnissen. A Stone A Mountain is a beautiful idea that adds depth to the concept of storage. It is not just a matter of preserving but also of protecting and hiding. Of letting the object be clearly visible, or perhaps pushed down and encompassed and protected by the grains of rice. A fine idea that touches on other forms of storage, such as memories or the keeping of secrets. 25 Jonna Fransson +46 (0) 76-1768599 jonnafransson@mail.com Hun giver mig intet tilbage She gives me nothing back Im Jahr 1936 nahm mein Großvater mütterlicherseits, Svend Sølver, als junger Mann an einer geologischen Forschungsexpedition nach Grönland teil. Die Reise ist akribisch in seinen Tagebuch-Aufzeichnungen dokumentiert. Es ist die nüchterne Schilderung einer selbstgewählten Isolation und der Zweifel eines einfachen Mannes an der Schwelle zur eigenen Eheschließung. Seine Reise ist geprägt von der schwierigen Beziehung zu seiner Liebsten Kirsten in der dänischen Heimat, von der Begegnung mit großartiger Natur, neuen Menschen und – Steinen. As a young man in 1936 my maternal grandfather Svend Sølver took part in a geological research expedition to Greenland. The journey is meticulously documented in his diaries. This is the restrained narrative of a self-inflicted isolation, an ordinary man’s hesitation on the threshold of marriage. It is a journey characterised by the problematic relationship with his beloved, Kirsten, back home in Denmark, and his encounters with new people, magnificent nature, and, not least – rocks. Jury: Hypnotisierende Bleistiftlinien, die eine stille Eleganz erzeugen, und eine Hand, die eine Liebesgeschichte von einem Herzen aus Stein und tiefsten Emotionen erzählt. Höchste Perfektion und melancholische TagebuchAufzeichnungen versetzen den Betrachter auf eine Eisscholle im Nordatlantik, wo er Sommersprossen auf Eskimo-Nasen zählt. Hypnotic pencil lines that create a quiet elegance and a hand that tells a love story about the heart of stone and plutonic love. Impeccable perfection and melancholy diary entries convey the viewer to land on an ice floe in the north Atlantic and count freckles on Inuit noses. 27 Eric Calderon +46 (0) 73-7845863 info@calderons.se Typografiskt klot Das Buch eines Künstlers. Das Buch als Kunstwerk, ein Kunstwerk als Buch, dessen Druck keinem anderem gleicht. Ein Werk in ständiger Veränderung. Eine Hommage an die Buchdruckerkunst. Inspiriert vom Arts und Crafts Movement und vom Bauhaus-Funktionalismus. Funktion führt zur Form. Eine Reaktion gegen das Künstliche und Flüchtige. Ein Kunstwerk, ein Werkzeug und ein Buch, das sein eigenes Leben lebt. Typographic globe An artist’s book. The book as an artwork, an artwork as a book, none of whose print styles is like another. A work in constant change. A homage to the book printer’s art. Inspired by the Arts and Crafts movement and Bauhaus functionalism. Function that leads to form. A reaction against the artificial and transient A work of art, a tool and a book, that lives its own life. Jury: Dies ist ein Zufallsgenerator, der alle Minimalisten provozieren wird. Ein Werkzeug, das ein hysterisches, typografisches Rauschen mit Hilfe des Zufallsprinzips erzeugt. Ein avantgardistisches Feuerwerk für alle Maximalisten des Zufalls! This is a random letter generator that will provoke all minimalists. A tool that evokes a hysterical typographic background noise with the help of the uncertainty principle. Quite simply, avant-garde fireworks for all the maximalists of chance! 29 Mike Årsjö +46 (0) 76-2495326 mike.arsjo@gmail.com www.mikearsjo.com Lättviktiga samband Dieses Projekt ist Teil meiner Examensarbeit „The Illusion of Protection“ (Die Illusion, sich selbst schützen zu können). Für diese habe ich die traditionelle Technik der Kettenhemd-Herstellung genutzt, um modernen Schmuck herzustellen. In früheren Epochen wurde das Kettenhemd als Schutz im Kampf verwendet. Mein Ziel war es, eine Schmuck-Kollektion in gleicher Technik, aber aus dem modernen Material Aluminium anzufertigen und zu fragen: Wovor müssen wir uns heute schützen? Nun ist mein Ziel, drei verschiedene Materialien – Textil, Holz und Plastik – zu verwenden, ebenfalls mit der gleichen Technik. Es geht darum, zu untersuchen, welche neuen Objekte und welche Formen mit den verschiedenen Materialien gestaltet werden können. Light-weight Connections This project originated from my master’s project entitled “The Illusion of Protection”. Then I used the historical technique of making chain mail to create contemporary jewellery. Historically, chain mail was used for wearable protection in battle. My aim was to make jewellery with the same technique but with the contemporary material aluminium, and ask: what do we need protection from today? Now my aim is to use three new materials, textile, wood and plastics, with the same chain mail technique and investigate what new objects take shape as a result of using different materials. Jury: Jean Cocteau soll gesagt haben: „Eine Frau anzukleiden ist eine Unternehmung, die der Einnahme einer Festung gleicht.“ Dieses Projekt beinhaltet genau diese Elemente: kein Zögern oder unnötiger Kitsch und ein massiver Hunger nach ausgefallenem Handwerk und nach Eleganz, die zur Waffe ihres Trägers wird. Jean Cocteau is quoted as saying: “Dressing a woman is an undertaking that resembles capturing a fortress.” And this project contains just these ingredients: no vacillating or unnecessary decoration and a massive hunger for extravagant craftsmanship and elegance that become the wearer’s weapon. 31 Henrik Franklin +46 (0) 73-0380500 mail@henrikfranklin.com henrikfranklin.com Omvärldsatlas Eine Text-, Bild- und Design-Arbeit. Ausgangspunkt war, die textlichen Eigenschaften ganz und gar die Bild- und Formenwahl bestimmen zu lassen und den Gedanken visuell umzusetzen, dass ein Bild gleichermaßen von seinem Schöpfer und seinem Betrachter erschaffen wird. Die Aufgabe bestand darin, verschiedene Stimmen, sprachliche Elemente und das Narrative harmonisch zu verbinden. Und einen nicht-linearen Text so zu gestalten, dass ein nicht-lineares Lesen möglich wird. Konstfack (Kunsthochschule Stockholm) 2012. Atlas of the world around us A work of text, images and design. The starting point was to allow the characteristics of the text to fully govern all choices of image and form. And to embody these characteristics based on questions of representation and the premise that an image is created by both its creator and its viewer. The work consisted in uniting many different voices, language uses and narratives. And designing a non-linear text in a way that permitted a non-linear reading. Konstfack University College of Arts, Crafts and Design, 2012. Jury: Ein Atlas, ein Bild von einer Welt, das ich irgendwo in der Mitte beginne zu betrachten und danach darin verbleibe – etwa so, als würde ich vor einem langsamen Dokumentarfilm hängen bleiben. (Und obendrein sehr schön illustriert.) An atlas, a picture of a world, which I start to read somewhere in the middle and then just remain in. Like when I get stuck in front of a slow documentary film. (Very well illustrated too.) 33 Jonas Jansson/Daniel Carlsten Jonas Jansson +46 (0) 70-9453815 jansson.jonas@comhem.se Daniel Carlsten +46 (0) 73-7847760 daniel@danielcarlsten.com www.danielcarlsten.com Södrakull Frösakull In Södrakull Frösakull erforscht der Künstler Mikael Olsson das Erbe des Designers und Architekten Bruno Mathsson. In einer Fotoserie, die im Experiment und auf Basis heimlicher Beobachtungen entstand, stellt Olsson Fragen nach Erinnerung, Zeit und Vergänglichkeit und beschreibt die Beziehung zwischen Mensch, Natur und Architektur. Die Gestaltung des Buches reflektiert Olssons und Mathssons Balanceakt zwischen dem Schönen und dem Unperfekten und übernimmt zugleich die Idee des Künstlers vom Buch als selbstständiges Werk. In Södrakull Frösakull artist Mikael Olsson explores the legacy of designer and architect Bruno Mathsson. In a series of photographs created via experiments and sneak peeks, Olsson poses questions about memory, time and transience. He also depicts the relationships between mankind, nature and architecture. The book’s design reflects Olsson and Mathsson’s respective attempts to strike a balance between the beautiful and the non-beautiful, and preserves the artist’s concept of the book as an independent work. Jury: Ein Buch über Häuser im Zustand des Verfalls. Es sagt viel aus über das Buch, dass das Haus auf der Titelseite komplett von einem entlaubten Busch verdeckt ist, nur das Dach scheint hindurch. Viele Einrichtungsgegenstände dieser Häuser dienen heute als Requisite, wie man sie in aktuellen Wohnzeitschriften findet, und ich kann nicht aufhören daran zu denken, wie schnell es wieder so sein könnte. Poesie des Verfalls. Schöne Bilder einer völlig verlassenen Umgebung. Großartige Buchgestaltung. A book about some decaying buildings. It says a lot about the book that the house on the cover is completely covered by a leafless tree; only the roof can be glimpsed. Many items from these buildings are like those portrayed in today’s interior design magazines, and I cannot stop thinking how very easily it could be like that again. Poetry of slow decay. Beautiful images of a totally abandoned environment. Terrific book design. 35 Kyuhyung Cho +46 (0) 76-86104300 kyuhyung.cho@hotmail.com www.kyuhyungcho.com Piktograftypsnitt, fonter för bildskrift Kyuhyung Cho hat vier Piktografie-Schriftarten entwickelt: Creatures Regular, Creatures Italic, Garden Regular und Geometry Regular. Die daraus resultierende Schrift-Font ist nicht sonderlich gut lesbar, hat jedoch einen erfrischenden ästhetischen Ausdruck, der mehrere Anwendungsmöglichkeiten eröffnet. Der piktografische „Text“ versetzt den Betrachter in eine ganz eigene Vorstellungswelt, die mehr beinhaltet als bloße Information. Der „Text“ wird zu einem Bild aus „Buchstaben“, die neue Geschichten erzählen, abhängig davon, wie sie angeordnet werden. Kyuhyung Cho will die „Buchstaben“ näher an den Alltag der Menschen heranführen. Pictograph Font Kyuhyung Cho created four pictograph fonts, Creatures Regular, Creatures Italic, Garden Regular and Geometry Regular. The resulting font is less readable but has a fresh aesthetic and opens up more possibilities in terms of its use. The text in pictograph fonts gives us a chance to imagine more than information. The body of text becomes an image with characters that in themselves are able to tell a new story by their placement. He wants to bring the text closer to a person’s everyday life. Jury: Das jeweilige Anordnungsprinzip dieser Muster ist sehr strikt und wirkt als Idee architektonisch rein. Jeder Buchstabe im Alphabet erhielt ein eigenes, entsprechendes Bild. Das Resultat wirkt wie eine Schriftart, die man nicht mit der linken Hirnhälfte lesen kann. Du schreibst selbst, und das Ergebnis ist alles andere als genau. Darüber freut man sich. Ein Update der Blumensprache. The actual principle behind how these patterns are constructed is very strict and feels architectonically pure as a concept. Each letter of the alphabet has been given its own corresponding picture. The result is like a font that cannot be read with the left side of the brain. You write it out yourself and the result is anything but strict. One is very happy for that. Flower language updated. 37 Nicole Kärnell +46 (0) 73-7146459 nicole.karnell@gmail.com cargocollective.com/nicolekarnell Staden Staden: en sedeskildring ur stockholmslifvet (Die Stadt: Eine Schilderung des Lebens in Stockholm) wurde 1901 von Anna Branting, Schriftstellerin und Ehefrau des damaligen Staatsministers Hjalmar Branting, geschrieben. „Staden“ gilt als einer der ersten Großstadt-Romane aus der Feder einer Autorin, aber das Buch wurde 1908 letztmalig herausgegeben und ist heute fast gänzlich in Vergessenheit geraten. Mein Projekt ist der Vorschlag einer Neu-Auflage von „Staden“, mit einer modernen grafischen Gestaltung, die Anna Brantings kraftvolle und moderne Erzählung von Stockholm um die Jahrhundertwende unterstreicht. The City Staden: en sedeskildring ur stockholmslifvet (The City: a description of the life and manners of Stockholm) was written in 1901 by Anna Branting, an author and wife of the then prime minister, Hjalmar Branting. Staden can be regarded as being one of the first ‘man about town’ novels written by a woman, but the book was printed for the last time in 1908 and today is basically forgotten. My project proposes republishing Staden with a new graphic design that will emphasise Anna Branting’s powerful and modern narrative of her view of turn of the century Stockholm. Jury: Über eine missglückte Ehe, über Beziehungen, das Zusammenleben und darüber, wie das Leben in Stockholm vor hundert Jahren war. Das haben wir mehrfach in den Büchern von August Strindberg, Hjalmar Söderberg und Per-Anders Fogelström gelesen. Hier bekommen wir endlich die Beschreibung einer Frau. Danke, Nicole Kärnell, dass du diese 1908 veröffentlichte Erzählung „Staden“ von Anna Branting wieder hervorgeholt hast. On a failed marriage, on relationships, living together, and what it was like to live in Stockholm a century ago. We have read this a number of times in books by August Strindberg, Hjalmar Söderberg and Per-Anders Fogelström. Here we finally get it described by a woman. Thank you, Nicole Kärnell, for digging out this narrative again, “Staden” by Anna Branting from 1908. 39 Anna Olstam +46 (0) 709-929937 annaolstam@gmail.com www.caplico.se Caplico Caplico verbindet Kartons und ermöglicht die Konstruktion von großen, fantasievollen Formen mithilfe eines kleinen Produkts. Mit vier Typen von Verbindungsteilen kann man die Kartons auf verschiedene Weise zusammenfügen. Sie haben eine einfache Klemmfunktion und sind so geformt, dass sie für die übliche Dicke von großen Papierbögen und Boxen passen. Die Idee ist, die Kartons wiederzuverwenden und ihnen im kreativen Spiel neues Leben zu schenken, bei dem Kinder formen, bauen und malen können, wie sie möchten – Caplico hilft bei der Konstruktion. Caplico joins boxes together and makes it possible to build large, imaginative structures with the help of a small product. With four types of connectors, the user can link the boxes in a variety of ways. The connectors have a simple clamp function, designed to suit the most common thicknesses of large cardboard sheets and boxes. The idea is to be able to reuse boxes and give them new life in a creative play structure that children can shape, build and paint how they want – Caplico helps to build the structure. Jury: Die Verwendung von Kartonresten als Bauelemente gibt diesem charmanten Produkt Pfiff. Auf sehr einfache Weise können Kinder voluminöse Figuren bauen, ohne massenweise Klebeband zu verbrauchen. Klein, leicht handhabbar, sichtbar und wieder verwendbar für mehrere Generationen. Ermuntert Kinder zur Wiederverwendung von Kartonresten aller Art. Using leftover boxes as construction elements gains new life in this charming product. In a very simple way children can build large volumes without using many rolls of tape. Small, obvious, visible and useable for generations. Encourages children to reuse leftover boxes from food deliveries to preschools. 41 Josefin Ambring +46 (0) 73-9933868 josefin.ambring@gmail.com www.josefinambring.com Rulle – leksak för alla, ur ett rörelsehindrat barns perspektiv Wie weckt man bei einem Kind Energie und Lust am Spiel, wenn seine körperliche Behinderung immer wieder in den Vordergrund tritt? Studien zeigen, dass andere Kinder oft die „helfende Rolle“ annehmen und es als ihre Aufgabe betrachten, dem behinderten Altersgenossen zu helfen, statt unter gleichen Bedingungen zu spielen. Das Ziel dieses Spielzeugs ist es, eine Brücke zwischen Kindern mit und ohne körperlicher Behinderung zu schlagen und es allen Kindern zu ermöglichen, ungehemmt und auf selber Ebene in der Vorschule und im Kindergarten zu spielen. Ein Spielzeug für alle also, gebaut aus der Perspektive eines körperlich behinderten Kindes. The Roller – a toy for everyone, from the perspective of a physically challenged child How can we draw out a child’s energy and desire to play, when the focus so often ends up on his or her physical limitations? Studies show that other children often take on the role of helper and see it as their task to take care of their physically challenged friend instead of playing on equal terms. The purpose of this toy is to create a bridge between children with and without physical limitations and to give all children an opportunity to play without restraint and on an equal basis at preschools and daycare centres. In other words, it is a toy for everyone, from the perspective of a physically challenged child. Jury: Design-Inspiration für ein Spielzeug aus dem Alltag einer körperlich behinderten Person zu ziehen, ist sehr klug und vermutlich noch nie dagewesen. Ein Kind nimmt dieses Produkt als gegeben, es bewertet die Form nicht. Das ist etwas, was es für sein späteres Leben mitnimmt. Drawing design inspiration for a toy from the everyday life of a physically challenged person is very clever and probably never been done before. A child takes this product for granted without attaching value judgements to the design. Something they then take with them later in life. 43 Caroline Brahme +46 (0) 70-4131365 caroline.brahme@gmail.com www.carolinebrahme.com Grey to Green Urbanisierung und Verdichtung vollziehen sich heute immer schneller, was dazu führt, dass die Grünflächen der Stadt allmählich verschwinden. Das Ziel des Projekts Grey to Green war es, neue Möglichkeiten effizienter Integration von Grünflächen in urbanen Gebieten zu entwickeln. Grey to Green ist eine Serie von perforierten Bodenplatten, die so geformt sind, dass die Vegetation durch sie hindurch wachsen kann. Da viele Flächen in der Stadt aus Pflastersteinen bestehen, kann das Produkt und somit auch das Grün auf einfache Weise integriert werden. Das Produkt trägt zu einer grüneren und nachhaltigeren städtischen Umgebung bei. Urbanisation and densification are occurring at an ever faster rate today and are causing the city’s green spaces to disappear. The aim of the Grey to Green project has been to find new ways to more effectively integrate vegetation into urban areas. Grey to Green is a series of perforated paving stones designed so that plants can grow in them. Because many of the city’s surfaces consist of paving stones, the product, and thereby the vegetation, can be integrated in a simple, flexible way. The product helps create a greener and more sustainable urban environment. Jury: Ein Produkt, das die Asphaltblume an die Oberfläche holt und einen nicht immer gewünschten Grünwuchs auf Plätzen und Bürgersteigen legitimiert. Hier bekommt das Grün seinen natürlichen Platz auf kontrollierbare und elegante Art. A product that welcomes the urban weed up to the surface and legitimises not-always-desired vegetation and greenery to city squares and pavements. There they are given a self-evident place under controlled and elegant forms. 45 Nick Ross +46 (0) 70-4624090 nick@nckrss.com Confession (bikt, bekännelse) Seit Architekten damit begannen, Wände einzureißen, um luftige Räume zu schaffen, sind zahlreiche neue Probleme entstanden. Je häufiger die offenen Lösungen eingesetzt werden, desto schwerer wird es, private abgegrenzte Räume zu finden. Confession (Beichte, Bekenntnis) versucht genau dieses Problem zu lösen. Das Möbelstück bietet Raum für ein kurzes Gespräch und schafft die Möglichkeit für einen persönlichen Austausch. Es kann ein Ort fürs Zeitungslesen bei einer Tasse Kaffee sein oder sogar ein Ort, wo man sich dem Bürotratsch hingibt. Ever since architects started taking down interior walls to create airy open spaces, a new set of problems has arisen. Whilst these areas are more communal, there is an issue with finding discrete, private space. Confession seeks to resolve these problems of privacy and seclusion. It enables the creation of a space for a quick meeting, to hear a personal story, a quiet place to read the paper with a coffee or even somewhere to indulge in office gossip. Jury: Ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen zu führen oder ungestört mit dem Handy zu telefonieren, wird immer schwieriger. Ebenso schwierig ist es mitunter, die Telefonate der anderen oder das vertrauliche Flüstern von zwei Personen zu ignorieren. Dieses sehr klar gestaltete und formstarke Produkt bietet hier eine Lösung. Carrying on an intimate conversation between two people or speaking undisturbed on a mobile phone is always a desired goal. So is not having to hear other people’s mobile phone conversations or a private conversation between two whisperers. This very obvious product with its strong design solves this precise problem. 47 Emma Österman +46 (0) 70-4010825 emma@osterman.nu www.emmaosterman.com Kuling – en digital bilderbok Im Radio kommt der Seewetterbericht mit den Aussichten für Montag. Dieses Bilderbuch möchte zu eigenen Deutungen und Gedanken anregen, anstelle die Realität mit einem Medium zu erklären, das für viele Kinder Teil der Kultur ist, aber selten ernst genommen wird. Kuling könnte von den großen und kleinen Fragen des Lebens handeln. Von Einsamkeit und Freundschaft, Fantasie und Wirklichkeit, Traurigkeit oder Sehnsucht. Das bestimmst du selbst. Gale – a digital picture book On the radio the weather service gives the shipping forecast for Monday. This picture book is designed to encourage the reader’s own interpretations and thoughts rather than explain reality in a medium which is a natural part of many children’s culture but is seldom taken seriously. The book could be about life’s large and small issues. About solitude and friendship, fantasy and reality, sadness or longing. You decide for yourself. Jury: Eine Möwe und eine Brasse treffen sich unter ungewöhnlichen Bedingungen. Ein Unwetter naht. Mit Sehnsucht und Poesie füllt dieses digitale Bilderbuch eine Lücke zwischen Technikfixierung und Computerzeichnung. Kuling nimmt das Können des Kindes ernst und zeigt auf, wie das künftige Kinderbuch in Einklang mit neuer Technologie entwickelt werden kann, ohne dass die künstlerische Seite zurücksteht. Unerhört bewegende und schöne Bilder, die ein digitales Verlangen wecken. A seagull and a fish meet in unexpected circumstances. An impending storm. Kuling could be about life’s large and small issues. About solitude and friendship, sadness or longing. You decide that for yourself. Longedfor and poetic, this digital picture book fills a gap between the technology fixated and the computer drawn. Kuling takes children’s ability seriously and shows how the children’s book of the future can be developed in harmony with new technology, in which artistic heights do not have to take a back seat. Incredibly sensitive and beautiful pictures that arouse a digital desire to possess them. 49 Linnea Karlsson +46 (0) 73-6482779 hello@linneakarlsson.se www.linneakarlsson.se Textile Grid Ist es möglich, eine vordefinierte Bewegung aus einem textilen Material zu erzeugen? Textile Grid ist eine Serie aus Textilen, die verschiedene Formen, Material und Technik ausprobiert. Der Ausgangspunkt ist ein Rautenmuster, umgesetzt als Druck, Webmuster oder Trikot. Das Rautenmuster funktioniert wie eine Struktur im Textil, die dem Stoff mit harten und weichen Kontrasten, mit Bewegung und Stabilität einen ganz bestimmten Ausdruck verleiht. Zusammen sind es drei Textilstoffe, die nach einer eigenen Struktur gefaltet und geformt sind. Is it possible to create a predetermined movement in a textile material? Textile Grid is a series of textiles that explore various materials and techniques. The starting point is a check pattern that is translated into print, weaving and tricot. The check pattern functions as a structure in the textile, and with the contrasts of hard and soft, movement and stability, the textile’s form of expression is created. In total there are three textiles that are folded and shaped according to their own structure. Jury: Die Möglichkeiten textiler Materialien im Architektur-Bereich werden allgemein stark unterschätzt – außer von Experten dieser Technik und des Designs, das in Kombination Strukturen und Elemente hervorzaubern kann, die dem Textil ganz neue Perspektiven bescheren. Es passiert viel in diesem Bereich, und genau darauf möchten wir hinweisen. Textile Grid ist ein schönes Beispiel dafür, wie man Technik und Ausdruck im Zusammenspiel ständig verbessern und weiterentwickeln kann. Linneas Arbeit ist eine Veredelung von Textilien aus dem gleichen Muster. Es ist eine schöne und durchweg hochwertige Arbeit. Wir denken, es ist der Anfang einer Zukunft, die Linnea mit textilen Formen mitgestalten wird. The possibilities offered by textiles in the world of architecture are gravely underestimated – except by people with skills in technique and design that, when combined, can conjure forth structures and elements that together continually drive textiles forward. Because a lot is happening out there that we want to shine a spotlight on. Textile Grid is a fine example of how one can continually develop and refine techniques and designs in unison; her work is like a refinement of the textiles created with the same pattern technique. The work is beautiful and of a high quality throughout, and we expect that this is just the beginning of a future that Linnea will help to build with textiles. 51 Elsa Suneson/Caroline Karström Elsa Suneson +46 (0) 70-2353853 elsa@elsasuneson.se www.elsasuneson.se Caroline Karström +46 (0) 70-2247993 caroline.karstrom@gmail.com cargocollective.com/carolinekarstrom Practice Perfect Elsa Suneson und Caroline Karström haben zusammen zwei Kleidungsstücke aus handgewebten Stoffen gefertigt. Die Intention dieser Zusammenarbeit ist, ein Bewusstsein und ein Interesse für Qualität zu schaffen, das in Richtung nachhaltiger Mode weist. Die Möglichkeit, Material, Farbe und Struktur zu kontrollieren, ist von entscheidender Bedeutung und erhöht den Wert der Kleidung beträchtlich. Das Material wurde von Caroline Karström von Hand gewebt, die Kleider wurden von Elsa Suneson designt und genäht. Elsa Suneson and Caroline Karström have jointly created two garments made of hand-woven fabrics. The intention of their collaboration is to create awareness of and interest in quality in order to progress towards sustainable fashion. The ability to control the materials, colour and structure is central and adds value to the garments. The materials are hand woven by Caroline Karström and the garments are designed and sewn by Elsa Suneson. Jury: Eine Weberin und eine Modedesignerin, die aus einem einzigen Stück Stoff ein ganzes Outfit gestalten. Wo alles miteinander verwoben wird – das Material, die Farben, die Strukturen – und etwas Neues entsteht, worüber sie völlige Kontrolle haben. Das ist heutzutage selten und zeigt, wie großartig es sein kann, wenn man einen Kollegen findet, der sein Handwerk perfekt beherrscht. Das Ergebnis ist fantastisch und veranschaulicht, was möglich ist, wenn modernes Design auf traditionelles Handwerk trifft. Und es zeigt, dass Handgewebtes und Mode definitiv zusammengehören. A weaver and a fashion designer who create an entire outfit from a single piece of woven fabric. Where everything is woven together – the material, colours, structures – and creates something that they have total control over. This is rare today and highlights the wonderful aspect of finding a co-worker with whom one can share the greatest respect for and confidence in each other’s craft. The result in this case is terrific and should inspire many people to realise what modern design can do in combination with old knowledge – showing that home-woven textiles and fashion can most definitely belong together. 53 Sara Lundkvist +46 (0) 70-3004604 info@saralundkvist.com www.saralundkvist.com www.wunderstudio.tumblr.com Aura Crystal Ich habe mit der Verbindung von Spiritualität und Materialität in der Kultur des New Age gearbeitet und die materielle und spirituelle Kultur sowie ihre Werte, Ästhetik und Beziehungen zu uns Menschen untersucht. Ich habe Kristalle und Steine verwendet, die aus einer materiellen Welt stammen, basierend auf der Natur, wo die Steine in energetisch aufgeladene Artefakte verwandelt wurden, gefüllt mit Werten wie Hoffnung, Glaube und Träumen. Eine Verwandlung, die kulturelle und soziale Identitäten schafft. I have worked with connections between spirituality and materiality within the New Age material culture. I have investigated the material and spiritual culture with its values, aesthetics and material relationships with us humans. I have used the culture’s crystals and stones from a material world based on nature, but in which the stones have been transformed into charged artefacts filled with values such as hope, faith and dreams. A transformation that creates cultural and social identities. Jury: Bedenkt man, wie tief die Glastradition in Schweden verwurzelt ist, ist es sehr schwierig, Kunstglas zu fertigen, das neu und modern erscheint und die bewunderte Technik nicht über das Ergebnis stellt. Saras Objekt ist es gelungen, denn es ist sich selbst genug. Es weckt unser Begehren, schönes Glas zu besitzen und es aufzustellen – also genauso das zu tun, was wir früher abfällig bei der älteren Generation beobachteten. Sara schöpft hier aus einer anderen starken Kultur, in der Kristalle und Minerale mit Bedeutung wie Glaube und Hoffnungen energetisch aufgeladen sind. Wir hoffen, dass Sara die stark gefährdete Kunstindustrie belebt und die neue Generation mit ihrem Glas erreicht, die mit den Geschichten unserer Zeit aufgeladen ist. Given the heavy burden carried by Sweden’s glassmaking tradition, it is hard to create art glass that feels new and modern. Glass that does not let the much-admired technique rule the result. Sara’s objects succeed in being sufficient in and of themselves. They arouse our desire to own pieces of art glass and arrange them in the way we have otherwise disdainfully seen our older generations do. Here she draws on another strong culture, in which crystals and minerals are charged with meanings of faith and hopes. We hope that Sara will infuse life into a seriously threatened art industry with her art glass, which can reach the new generation charged with the narratives of our era. 55 Johanna Magoria +46 (0) 73-6464028 johannamagoria@gmail.com www.johannamagoria.com Nära Frånvaro Jede menschliche Aktivität hinterlässt Spuren – es kann sich um zurückgelassene Objekte handeln oder andere Formen eines leeren Raumes. Es können Erinnerungen sein, die so kraftvoll sind, dass sie den Betrachter in eine andere Zeit und einen anderen Raum versetzen, oder sie können uns an die Vergänglichkeit aller Dinge erinnern. Dies inspirierte mich, Nära Frånvaro zu produzieren – ein Buch, in dem ich die Beziehung zwischen dem Anziehenden und dem Abweisenden untersuche, wobei ich nach dem Gefühl von etwas Nahem, aber gleichzeitig Abwesendem suche. The Presence of the Absent All human activity leaves traces behind – whether they are forgotten objects or take on the form of an empty space. They can consist of memories so powerful that they can transport the viewer to another time or place, or they can remind us of the transience of everything. This inspired me to create The presence of the absent – a book in which I explore the relationship between the attractive and the repulsive in our striving for a glimpse of something present but absent. Jury: Ein Lichtstrahl oder ein kleines Detail auf einem Tisch wecken Erinnerungen. Das Objekt und das Zimmer zeigen Spuren von jemandem auf. Das Buch Nära Frånvaro zeigt das feine Zusammenspiel zwischen verschiedenen Typen von Illustrationen, Foto und Text, die in einer sensiblen und künstlerischen Weise bearbeitet wurden. Die Elemente wurden mit großen Einfühlungsvermögen zu assoziativen Kompositionen vermengt, die Objekte treten hervor und verstärken das Gefühl von Intimität und Berührung. Mit ihren wohlgestalteten Bildern und Texten hat Johanna Magoria dieser feinen Publikation eine starke und persönliche Präsenz verliehen. A ray of light or a tiny detail on a table evokes memories. The objects and space carry traces of someone. The book Nära Frånvaro displays a fine interaction between various types of illustrations, photos and texts that have been treated in a sensitive and beautiful way. With great insight the components are combined into associative compositions; the objects stand out and reinforce the feeling of intimacy and touch. Via her well-composed images and texts, Johanna Magoria has given this fine little publication a strong and personal presence. 57 Jenny Ekdahl +46 (0) 70-3798660 mail@jennyekdahl.com www.jennyekdahl.com Dear disaster Der Schrank ist inspiriert von faszinierenden, aber auch furchtbaren Naturkräften. Seine Struktur symbolisiert, wie nach einer Katastrophe das Vertrauen in die Natur zurückkehrt. Durch die sich wiederholenden Bewegungen und abstrakten Muster wird der Ausdruck der Gefühle seines Benutzers interpretiert. Die bewegliche Struktur lädt ein zu Interaktion und Neugier und ermöglicht dem Benutzer eigene Gestaltung. Dear Disaster ist aus massiver Buche mit 2000 reversiblen Holzplättchen gefertigt, die an Wasser und Wellen erinnern. This cupboard was inspired by fascinating but terrible natural forces. The structure symbolises a process of regaining trust in nature after a natural disaster with the help of repetitive movements and abstract patterns that can express the user’s emotions. The cupboard’s moveable structure invites interaction and curiosity and facilitates the user’s own creativity. Dear disaster is made of solid beech wood and has 2,000 reversible wooden ‘scales’ that create pattern-like water and wave shapes. Jury: Wir öffnen die Tür einen Spalt breit zu einer anderen Dimension. Das Möbelstück wird zur Therapie, zu einer Möglichkeit, Gefühle zu beeinflussen – ähnlich wie bei einem Rosenkranz, den Gläubige beim Gebet verwenden. Dear Disaster wurde von der Macht des Wetters inspiriert und kann aufgewühlt sein wie ein Meer im Sturm oder ruhig wie ein Bergsee. Statik und Bewegung in ein und demselben Artefakt – ein Schrank, dessen äußere Gestaltung eine emotionale Designfunktion zum Ausdruck bringt. We are cracking open the door to another dimension. Furniture as therapy, a way of processing emotions. Like using a rosary to aid in prayer. Dear Disaster was inspired by the forces of weather and can be both agitated like a stormy sea and cool as a cucumber. Static and moveable in one and the same artefact – a cupboard whose tactile exterior covered with small moveable scales wants to convey an emotional design function. 59 Tove Thambert +46 (0) 73-9460885 info@tovethambert.com www.tovethambert.com Objects in disguise Was wie drei Kerzenhalter aussieht, ist eigentlich ein Satz Hanteln, so gestaltet, dass er gut ins Eigenheim passt. Ein Spazierstock erhält das Aussehen eines Regenschirms und verwandelt sich so von einem langweiligen Hilfsmittel in ein elegantes Accessoire. Getarnter Silberschmuck – diskret genug, um von einem Mann im Kostüm getragen zu werden ... Hintergrund dieser Kollektion ist die Erforschung des Begriffs Camouflage in einem Designkontext. Das Resultat ist eine Kollektion von Produkten und Schmuck, die ihre eigentliche Funktion verborgen halten. What appears to be three candlesticks is really a set of dumbbells, designed to blend in with the home. A cane borrows its appearance from an umbrella and becomes an elegant accessory rather than a boring assistive device. Disguised silver jewellery – discreet enough for a man in a suit to wear... The background of this collection is an exploration of the concept of camouflage in a design context. The result is a collection of products and jewellery that all conceal their true function. Jury: Diese Serie aus rätselhaften und tragbaren Gegenständen spricht uns an, denn wir mögen gut gemachte, praktische Späßchen. Die Auswahl der getarnten Objekte kokettiert mit Ritualen der Oberklasse, die sich mit Statussymbolen schmücken möchte, wobei die Accessoires jedoch ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Der Spazierstock hat Anleihen beim Regenschirm gemacht, das Taschentuch ist aus starrem Silber, der Füllfederhalter ist zu Schmuck geworden, und die glänzende Armbanduhr ist nichts als eine Illusion. Diese Effekte werden durch die kühle Fotografie noch verstärkt, die geschickt mit Trugbildern spielt. This series of mysterious and portable objects appeal to us; we like welldone practical jokes. The choice of disguised objects pokes fun at an upper class that wants to surround itself with status-enhancing props. But the accessories have been distorted and relinquished their visible function. The walking stick has borrowed features of an umbrella; the handkerchief has solidified into silver, the fountain pen has become a piece of jewellery and the gleaming wristwatch turns out to be a mirage. The theme is reinforced in the cool photographs, in which a man plays tricks with illusions. 61 An Ni Le +46 (0) 73-9832845 newutni@gmail.com www.anniledesign.com Fotdriven skalmaskin för kassavarot (maniok) Ziel dieses Projekts ist, Antworten auf die Frage zu finden, wie billige Produkte dem Bedarf der Bauern mit niedrigem Einkommen im brasilianischen Amazonasgebiet zugute kommen. Derzeit wird die Bedeutung des Umdenkens in der ländlichen Entwicklung und in der Armutsbekämpfung diskutiert. Es geht darum, wie die einfache Produktion zu einem besseren Haushalt und einer sicheren Versorgung der Menschen beitragen kann. Die Schälmaschine für Yuka-Wurzeln (das wichtigste Grundlebensmittel der Welt) verbessert die Arbeitsbedingungen und steigert die Produktivität. Gleichzeitig wird der Verbrauch an Rohstoffen, der physische Arbeitsaufwand und der Zeitaufwand reduziert. Die Wurzeln werden mithilfe hochtechnologischer Prinzipien geschält, kombiniert mit einfachen, aber leicht zugänglichen Lösungen, die preiswert und umweltfreundlich sind. Pedal powered cassava peeling machine My goal with this project is to find solutions for how low-cost products could satisfy the identified needs of low-income farmers living in the rural Amazon region of Brazil, given the evolution in thinking about the importance of rural development and poverty alleviation in how smallscale productions can contribute to households and livelihood security. The cassava peeling machine is to be designed to improve working conditions, increase productivity, and reduce product losses, time consumption and physical labour. It integrates the mechanism concept and the most high-tech principle in peeling roots in order to provide a simpler, better solution that is more accessible and affordable, and has greener technologies. Jury: BOP, Base of the Pyramid (die untere Ebene der Pyramide), ist ein Begriff, der sich auf den Teil der Erdbevölkerung mit dem niedrigsten Einkommen bezieht. Ein gelungenes BOP-Projekt beginnt mit guten Lokalkenntnissen und viel Verständnis und Respekt für den Alltag der betroffenen Menschen. An Ni Les Projekt ist die Entwicklung einer Schälmaschine für Yuka-Wurzeln (eine Wurzelknolle, die in Lateinamerika die gleiche Bedeutung hat wie bei uns die Kartoffel), die zur lokalen Lebensmittelproduktion der Amazonasregion passt. Eine Maschine mit Muskelkraft anzutreiben, macht den Vorgang unabhängig von der unsicheren und kostspieligen Stromversorgung. Die Maschine hat eine einfache und robuste mechanische Konstruktion und kann vor Ort mit einfach zugänglichem Material und Handwerk produziert werden. BOP, Base of the Pyramid, is a concept which refers to that part of the world’s population with the lowest incomes. A successful BOP project begins with good local knowledge and an understanding of and respect for the client’s everyday life. An Ni Le’s project consists in developing a peeling machine for cassava (a root vegetable of similar importance to our potato) suitable for the small-scale local food production of the Amazon region. Using muscle power to operate the machine makes it independent of the unreliable and costly electricity supply. The machine has a simple and sturdy mechanical construction and can be produced locally with the available materials and craftsmanship skills. 63 Jacob Stenman +46 (0) 70-4261991 jstenman@gmail.com cargocollective.com/stonab Lekande stadsdel Das Projekt möchte auf die Straße als sozialen Ort aufmerksam machen. Die Sportart Bandy wird zu einer legitimen Aktivität der Straße, wenn es Ausdruck und Ästhetik der Dinge annimmt, die zum Straßenbild dazugehören wie Baustellen und Straßenschilder. Die Bandy-Tore werden zu einem Rucksack für den flexiblen Transport zu neuen Spielplätzen zusammengefaltet. Das selbstgebaute „Kinder beim Spielen“-Schild diente sogar als Inspiration für die Gestaltung eines echten Verkehrsschilds. Urban districts at play The project aims to highlight the street as a social space. Bandy is raised up to be a legitimate activity for the street when it can borrow forms of expression and aesthetics from self-evident street presences like building sites and road signs. The bandy goals are folded down into a knapsack for easy transport to new sites. In honour of the homemade ‘Children at Play’ sign, a road sign is also designed for a city district at play. Jury: Die Straße als Ort zum Spielen hörte auf zu existieren, als wir beschlossen, sie den Autos zu überlassen. Die Generation, die noch den Lärm von spielenden Kindern auf der Straße im Ohr hat, verschwindet. Jacob Stenmans Projekt fordert: „reclaim“, erobert den Platz auf der Straße zurück! Das Design seiner Spielgeräte macht originelle Anleihen bei realen Straßenschildern. The street as a play space ceased to exist when we chose to surrender it to the automobile. The generation that still remembers the sound of children playing in the street is disappearing. Jacob Stenman’s project calls on us to reclaim our street space. The design, which is reminiscent of roadwork signs, is justified for a transitional period. 65 Moé Takemura +1 647-5238497 moe.tkmr@gmail.com www.moe-takemura.com www.blurb.com/bookstore/detail/3267384 Guide till det främmande japanska köket In früheren Zeiten haben die Menschen aus reinem Selbsterhaltungstrieb alles gegessen, was sie in die Finger bekamen. Heute haben wir den Luxus, wählen zu können. Wir suchen Vergnügen und Spannung beim Essen, das zugleich zuverlässig und sicher sein soll. Diese unterschiedlichen Anforderungen an das Essen geraten zu einem Paradoxon, unter anderem deshalb, weil die Zubereitung des heutigen, multikulturellen Essens viele unbekannte importierte Rohstoffe voraussetzt. Dieses Buch enthält 30 Rezepte und zeigt, wie man japanisches Essen unter Anwendung regionaler Zutaten aus Schweden zubereiten kann. Durch zahlreiche kleine Anpassungen wird die Essenszubereitung möglich und zuhause leicht durchführbar. Guide to the foreign Japanese kitchen Historically, people used to eat what they could get to survive. Today, we have the luxury to choose. We look for pleasure and excitement in food as well as safety and reliability. These two needs create a paradox, as today’s multicultural diet is supported by many anonymous imported ingredients. This book has 30 recipes and shows you how you can cook Japanese food using locally available ingredients in Sweden, with various modifications that make the food possible/easier to make at home. Jury: Japanisches Essen ist für viele außerhalb von Japan das gleiche wie Sushi. Erhöhter Fischverbrauch belastet die Bestände, ein negativer Nebeneffekt der weltweiten Beliebtheit von Sushi. Nicht viele kennen das japanische Alltagsessen, das auf Basis von Soja und Seegras zubereitet wird. Beide Zutaten sind in den meisten Ländern einfach und ohne große Umweltbelastung vor Ort herzustellen, sogar in Schweden. Moé Takemuras Kochbuch hilft dabei, uns allen das japanische Alltagsessen zugänglich zu machen und, unseren Konventionen entsprechend, dabei Porzellan zu benutzen und das Essen klassisch zu servieren. To most people outside Japan, Japanese food equals sushi. Greater consumption of fish is increasing the load on the ocean’s fish population, an unfortunate side effect of the growing popularity of eating sushi around the world. Not many people know about everyday Japanese food that is based on soy and seaweed. Both soy and seaweed are easy to grow/produce locally in most countries, even in Sweden, with little environmental impact. Moé Takemura’s cookbook helps make everyday Japanese food accessible to us, adapted to our dinnerware and methods of serving food. 67 Mikael Axelsson +46 (0) 70-2820151 info@mikaelaxelsson.se www.mikaelaxelsson.se Independent Independent wurde ausgehend von einer Vision einer stromlosen Selbstversorger-Gemeinschaft entwickelt. Die drei Lampen müssen nicht per Stecker an das Stromnetz angeschlossen werden, sondern können überall ohne Stromzufuhr aufgehängt werden. Sie werden mithilfe von Gewicht, Druck und Zug betrieben. Nachdem das Gewicht hochgezogen, der Ballon aufgepumpt und die Lampe angezogen wurde, produzieren die Geräte bis zu 45 Minuten lang Strom. Independent was based on a vision of a cordless and self-sufficient society. These lamps do not need to be plugged into a wall socket but can be hung up anywhere without access to electricity. The three lamps work with the aid of weight, pressure and pulling. By lifting the weight, pumping up the balloon and pulling on the lamp you can get the lamps to emit light for 15 to 45 minutes. Jury: In einer Zeit, in der eine permanente Stromversorgung für uns selbstverständlich ist, ermahnt uns Mikael Axelsson mit seinem Projekt zum Nachdenken über unseren Stromverbrauch und macht auf eine spielerische und inspirierende Art deutlich, welche Arbeit getan werden muss, damit eine Lampe leuchtet. Die potenzielle Energie in den hängenden Sandsäcken wird per Zug in kinetische Energie umgewandelt, die den Dynamo antreibt und Strom für die Lampe auf ihrem Weg in Richtung Boden produziert. In an era when we have become used to and take for granted that electric energy is always available in the form of small holes in the wall, Mikael Axelsson’s project calls on us to think about our energy consumption and illustrates in a playful and inspiring way the work that needs to be done in order for us to get a lamp to emit light. The potential energy of the raisedup bag of sand is transformed into kinetic energy that drives the dynamo that supplies electricity to the lamp on its journey towards the floor. 69 Svensk Form hat jahrelang darauf hingewirkt, das verschlossene, oft elitäre Designmilieu Schwedens für mehr Menschen zu öffnen. Das Motto „Gutes Design für ein besseres Leben“ passte gut zum Motto von Svenska PostkodLotteriets „Für eine bessere Welt“. Daher entschieden wir uns, Unterstützung und Zusammenarbeit in dieser wichtigen Angelegenheit zu suchen. Das Projekt hat zum Ziel, die Zahl neuer Design-Studenten im ganzen Land zu erhöhen. Der Zweck, eine lebendige Vielfalt in Form und Ausdruck zu stimulieren, kommt der gesellschaftlichen Entwicklung insgesamt zugute. Mit Hilfe unseres eigenen Designpreises Ung Svensk Form von Svensk Form wollen wir unsere Marke, die eine hohe Glaubwürdigkeit bei Designstudenten genießt, für dieses Ziel nutzen. Zugleich wollen wir die Erfahrung der Projektleitung und bestehende Netzwerke einsetzen, um neue Zielgruppen von jungen, Design-interessierten Menschen zu erreichen. Wir möchten das Selbstvertrauen der Studierenden stärken und mehr Studierende motivieren, ihr Recht auf eine Bewerbung an einer Designhochschule wahrzunehmen, eine dort Ausbildung zu machen und eine Designkarriere anzustreben. Hier klafft eine große Lücke, die es zu füllen gilt. Es gibt ein kreatives Potenzial, das wir in das immer noch viel zu verschlossene DesignSchweden hineinlassen müssen. Over the years Svensk Form has worked to include more people in the closed and often elitist design environments. Svensk Form’s motto of “good design for a better life” was a good match for Svenska PostkodLotteriet’s “For a better world”. Consequently, we chose to seek their support and collaboration for this important task. The aim, of course, is to stimulate a vital diversity of expression and design, something that can benefit society as a whole. With Svensk Form’s own design award, Ung Svensk Form, we wanted to make use of our brand, which has high credibility among design students, and also the project management’s experience and network to reach new groups of people interested in design. We want to increase the target group’s self-confidence and give more people the sense of belonging and having the right to find out about and apply to the design colleges, educate themselves and invest in a career as a designer. There is a large, empty space to fill here. There exists a hidden and powerful creativity out there, which we must let in to what is still a far too closed design community in Sweden. 71 Deadline An Deadline beteiligte Studierenden der Instituts K3: Elin Ewald Elin Kurtsdotter Anna Lindner Victor Nilsson Wilhelm Ewe Ung Svensk Form und seine Ausstellung wird als ein pädagogisches Instrument zur Kommunikation eingesetzt, um ein höheres Ziel zu erreichen. Wir möchten damit auch den Teilnehmerkreis von Ung Svensk Form erweitern. Durch Programmaktivitäten werden frühere Ung Svensk Form-Teilnehmer eingeladen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen und andere zu inspirieren, sich für eine Designausbildung zu bewerben. Mit Unterstützung der wissenschaftlichen Assistentin Christel Brost und des pädagogischen Leiters Lucas Brusquini. Der Modedesigner und Filmemacher Moses Shahrivar unterstützt uns mit seinem Kollegen Andrei Dogaru Gamalan dabei, die Information an die Zielgruppe zu tragen. In Workshops in ausgewählten Bereichen in ganz Schweden können beide mit der Zielgruppe auf natürliche Art in Kontakt treten und sie dazu einladen, den Designprozess auf einfache und spielerische Weise zu testen. Diejenigen, die Neugier und Lust empfinden, mehr über Designhochschulen/Design-Beruf/Perspektiven zu erfahren, werden kontaktiert und können durch Coaching und Beratung von früheren Ung Svensk Form-Teilnehmern mehr Unterstützung erfahren. Die Jury: Samir Alj Fält Martin Farran Lee Anna Blomdahl Karin Wiberg Moses und Andrei haben zudem Filmmaterial für kurze Dokumentarfilme entwickelt, in denen wir Designern/Gestaltern mit demselben Hintergrund unserer Zielgruppe begegnen. Sie haben eine fantastische Karriere hinter sich, und wir erfahren im Film unter anderem, wie ihr Weg vom Anfang bis zu ihrem heutigen Beruf aussah. Samir Alj Fäl und Maria Johansson, beide frühere Teilnehmer von Ung Svensk Form, finden sich in diesem Thema gut wieder und haben inspirierende Vorträge aus ihrer Erfahrung gehalten und an den Diskussionen teilgenommen. Samir war sogar in der Jury, die Deadline als den besten Beitrag des Instituts für Kunst, Kultur und Kommunikation (K3) an der Hochschule Malmö gekürt hat. Deadline, ein Pilotprojekt, das von Studierenden der Hochschule Malmö, Institut für Kunst, Kultur und Kommunikation (K3) im Herbst 2012 entwickelt wurde, wird als Grundlage für Modell und Methode in ganz Schweden, besonders an Gymnasien, zur Anwendung kommen, als öffentliches Angebot und im Rahmen der Ausstellungstournee von Ung Svensk Form. Deadline, der Gewinner-Beitrag, wurde von den Studierenden Elin Ewald, Wilhelm Ewe, Victor Nilsson, Elin Kurtsdotter und Anna Lindner von der Hochschule Malmö, Institut für Kunst, Kultur und Kommunikation (K3), Studiengang Grafikdesign, im 2. Jahr ihres Studiums entwickelt. Ihr Beitrag möchte jungen Designern auf der Jagd nach einer Ausbildung folgen. Er dokumentiert die Suche der Nachwuchsdesigner, wie sie Informationen über verschiedene Schulen recherchieren, wie sie an ihren Arbeitsproben arbeiten und Ansprechpartner finden, und er zeigt, ob sie an der Hochschule aufgenommen werden. Alles wird in kurzen Filmen dokumentiert, die Persönlichkeit und Nähe ausstrahlen und anschließend in den Sozialen Netzwerken wie YouTube, Facebook und auf verschiedenen Seiten gezeigt werden sollen. Die Studierenden möchten sogar Kurzfilme über berufstätige, junge Grafikdesigner machen, in denen man ihre Arbeit und ihren Weg ins Berufsleben mit allen Höhen und Tiefen mitverfolgen kann. Um ihre Idee zu vermarkten, haben sie eine Anzeigenkampagne ins Leben gerufen, die landesweit durch den Versand des „Gymnasienkalenders“ alle Gymnasiasten zu Hause erreicht. Es soll auch möglich sein, Zugang zu den Filmen auf der Homepage zu erhalten, zusammen mit genauen Informationen über alle Mitwirkenden der Filme. Die Studierenden haben Deadline während eines Workshops präsentiert. Erstmals wurde das Material am 21. November im Museum Fotografiska (Museum für Fotografie in Stockholm, A.d.Ü.) am Designtag präsentiert. Das Material wird Teil der Ausstellungstournee von Ung Svensk Form in Schweden und im Ausland sein. Mehr Informationen über das Projekt finden sich unter: www.ungsvenskform.se/deadline. Kontakt: Karin Wiberg karin.wiberg@svenskform.se +46 (0) 703-656325 73 Von links nach rechts:/from left: Wilhelm Ewe, Anna Lindner, Victor Nilsson, Elin Kurtsdotter, Elin Ewald, Christel Brost Deadline The K3 students who developed Deadline: Elin Ewald Elin Kurtsdotter Anna Lindner Victor Nilsson Wilhelm Ewe Ung Svensk Form and its exhibition are used as a teaching and communication tool on the way to achieving the greater goal. We also want to thereby broaden participation in Ung Svensk Form. Via a programme of activities, previous participants in Ung Svensk Form will share their knowledge and experiences, and inspire more people to dare to apply to design colleges. With the help of assistant lecturer Christel Brost and instructor Lucas Brusquini. The fashion designer and filmmaker Moses Shahrivar helps to spread the message to the target group together with his associate, Andrei Dogaru Gamalan. By holding workshops out in the selected areas throughout Sweden they meet with the target group in a more natural way and invite them to try out the design process in a simple and playful manner. Participants who are curious to find out more about the design colleges/ profession/future prospects are offered further help via coaching, in which previous participants in Ung Svensk Form share their own experiences. Moses and Andrei have also developed the basis of short films in which we follow designers who have the same background as our intended target group. These designers have had fantastic careers, and their professional journeys are one topic discussed in the films. The Jury: Samir Alj Fält Martin Farran Lee Anna Blomdahl Karin Wiberg Samir Alj Fält and Maria Johansson, previous participants in Ung Svensk Form, well recognise themselves in these issues, and have given inspirational lectures and taken part in discussions and debates. Samir was also a member of the jury that selected Deadline as the best contribution at Malmö University’s K3 School of Arts and Communication. Deadline, a pilot project developed by students at the K3 School of Arts and Communication in the autumn of 2012, will form the basis of the model and method that will be used throughout Sweden, primarily in secondary schools and via outreach activities, and also in symbiosis with the Ung Svensk Form travelling exhibition. The students who developed the winning proposal, Deadline, are Elin Ewald, Wilhelm Ewe, Victor Nilsson, Elin Kurtsdotter and Anna Lindner, who study graphic design at the second-year level at the K3 School of Arts and Communication. Their proposal is based on following young designers in their hunt for a design college and training. The students document the designers’ search, how they find out information about various colleges, how they work on their submission portfolios, seek out contacts, and whether they receive a positive or negative reply to their college applications. Everything is documented in short films, which are designed to convey a close and personal feel, and which will later be shown on social media like YouTube, Facebook and various websites. The team also wants to produce short films about relatively young, currently active designers. The films will follow the designers’ work process and path to working life, including both the ups and downs. To market this concept, the team has developed an advertising campaign to reach out via the publication Gymnasiekalendern, which is sent to all secondary school students in Sweden. It will also be possible to access the films on the website, together with clear information about the films’ participants. The students presented Deadline in a workshop and first exhibited the material on 21 November at the Fotografiska museum during Design Day. The material will accompany and be exhibited as part of the Ung Svensk Form travelling exhibition. You can read more about the project at www.ungsvenskform.se/deadline Contact individual: Karin Wiberg karin.wiberg@svenskform.se 77 Sponsoren Deutschland Huvudsponsorer / Sponsors / Sponsoren Samarbetspartners / Partners / Partner Mediapartner / Media Partner / Medienpartner www.ikea-stiftung.de www.voelkerkundemuseum.com www.postkodlotteriet.se www.stockholmfurniturefair.com www.elmoleather.com www.holmbergs.com www.ikea.se www.keroleather.com www.larsafoods.se www.lauritz.com www.mitab.se www.papyrus.com www.tranas-skinn.se www.tarnsjogarveri.se www.formmagazine.com 79 Impressum Konzeption und Leitung des Ausstellungsprojektes Design S und Ung Svensk Form / Swedish Design Awards gemeinsam mit Svensk Form 2014 in Deutschland: Helena Wallander tocado scandinavia Mittelweg 121 DE 20148 Hamburg Tel: +49-(0)40-380376-0 Mail: info@tocado-scandinavia.com Zur Ausstellung und Katalog / Schweden: Ung Svensk Form/Young Swedish Design wird von der Designorganisation Svensk Form in Zusammenarbeit mit Stockholm Furniture & Light Fair durchgeführt. Projektleitung: Karin Wiberg Leitungsgruppe: Ewa Kumlin, Cecilia Nyberg, Anna Blomdahl, Karin Wiberg Marketingmanager: Elna Lassbo, Kajsa Hernell Tourneeverantwortlich: Anna Blomdahl Ausstellungsarchitekten: Note Design Studio Übersetzung: Fenela Childs Fotograf: Andreas Larsson Grafikdesign: Familjenpangea Redaktion des Kataloges zur Ausstellung in Deutschland Übersetzung D: Hanna Gross, Helena Wallander Redaktion: Clemens von Frentz Svensk Form i samarbete med Stockholm Furniture & Light Fair