Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann
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Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann
Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann Mitgliederversammlung Landesverband Kleingärtner Samstag, 10 Uhr, Festsaal Maxipark Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde! Eine kluge Idee und ein stimmiges Konzept. Das waren die Zutaten, mit denen der Kleingärtnerverein Ontario den Wettbewerb „Kleingärten NRW“ vor einigen Jahren für sich entscheiden konnte. Die Idee eines „Mehrgenerationengartens“ überzeugte. Mit der Siegprämie von rund 2000 Euro wurden zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: der Garten wurde optisch enorm aufgewertet und gleichzeitig ein tolles soziales Projekt gestartet: der „Mehrgenerationengarten“. Vor rund zwei Jahren haben Vereinsmitglieder in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der AlbertSchweitzer-Schule das marode Gartenstück auf Vordermann gebracht. Mit Unterstützung der Stadt Hamm und weiteren Partnern. Der Garten wurde aufgemöbelt. Eine Ruine zur Gartenlaube restauriert. Toilettenanlagen installiert. Neue Wege angelegt und ein überdachter Freisitz gebaut. Heute ist der „Mehrgenerationengarten“ ein Schmuckstück der Anlage in Bockum-Hövel. Das liegt vor allem an der guten Pflege: Einmal in der Woche kümmern sich die Schülerinnen und Schüler der PaulDormann-Schule und der Albert-Schweitzer-Schule um die Parzelle. In kleinen Gruppen jäten, säen, pflanzen und ernten sie. Die Mädchen und Jungen blühen in ihrer Tätigkeit auf: Beeindruckend, wie motiviert und begeistert die Kinder bei der Sache sind – und wie heiß begehrt die Ernte ist. Dem pädagogischen Ansatz entsprechend ist der „Mehrgenerationengarten“ Thema des Schul-Unterrichts und sogar der Schulküche. Denn da werden die geernteten Naturprodukte von den Kindern weiterverarbeitet und schließlich gegessen. An weiteren Ideen für den „Mehrgenerationengarten“ mangelt es den Verantwortlichen nicht. Eine Kooperation mit Seniorenheimen ist in Planung. Selbstverständlich müssen die älteren Menschen die Beete nicht mehr selbst bewirtschaften. Sie können sich die Arbeit im „grünen Klassenzimmer“ von den kleinen Gärtnern zeigen lassen. Oder einfach nur bei schönem Wetter und einer Tasse Kaffee die Vielfalt des Gartens genießen. Dadurch kommen sie so aus ihrem gewohnten Umfeld heraus. Kurz: Sie haben wieder mehr Kontakt zu Mitmenschen, insbesondere zu Kindern. Sehr geehrte Damen und Herren, allein in Hamm sind 23 Kleingärtnervereine und rund 2.600 Mitglieder im „Bezirksverband Hamm – Kreis Unna der Kleingärtner“ organisiert. Jeder einzelne Verein hat Projekte und Aktionen, die Anerkennung verdienen. Stellvertretend für den „Mehrgenerationengarten“ des Kleingärtnervereins Ontario hätte ich jedes andere Projekt vorstellen können. Und doch habe ich die Anlage in Bockum-Hövel ganz bewusst als Beispiel gewählt. Warum, zeigt ein Blick ins Foyer des Festsaals: Dort sind verschiedene Informations-Stände aufgebaut. Unter anderem vom KGV Ontario, der seinen „Mehrgenerationengarten“ präsentiert. Ich kann Sie nur dazu einladen, sich in einer Pause oder nach der Veranstaltung, über dieses und die anderen Projekte zu informieren. Es lohnt sich bestimmt. Sehr geehrte Damen und Herren, es ist eine schöne Idee des „Landesverbands Westfalen und Lippe der Kleingärtner“, dass einige Vereine im Rahmen der heutigen Mitgliederversammlung interessante Projekte und Aktionen vorstellen können. Das fördert den Ideenaustausch und die Kommunikation unter den 750 Mitglieds-Vereinen. Informieren, beraten und schulen sind ohnehin die Hauptsäulen des Landesverbands. Beispielsweise durch Schulungen und Lehrgänge. Alle Fortbildungen rund um Umwelt- und Naturschutz, HobbyGärtnerei – vom Anfänger bis zum Spezialisten – oder Vereinsmanagement finden in der eigenen Landesschule in Lünen statt. In dem Aushängeschild des Landesverbands sind neben der Geschäftsstelle noch Aufenthalts- und Seminarräume, eine Küche und 20 Übernachtungszimmer untergebracht. Prunkstück des „IdentifikationsZentrums“ ist der große Lehr- und Lerngarten: Bei Kräuter- und Gemüsebeeten, Gartenteichen oder Stauden- und Steingärten kann das Theoriewissen direkt praktisch umgesetzt werden kann. Bemerkenswert, dass Fortbildung, Verpflegung und Unterkunft für die rund 72.000 Mitglieder des Landesverbands kostenlos sind. Diese intensive Form der Mitglieder-Pflege ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag für aktiven Naturund Umweltschutz: Mit ihren Bäumen, Sträuchern, Nutz- und Grünflächen sind Kleingärten eine „grüne Oase“. Nicht umsonst nehmen die Vereine eine Selbstverpflichtung zu Umweltschutzmaßnahmen in ihren Vereinsordnungen auf. Die Kleingärten tragen zu einem verbesserten Stadtklima bei und bieten allen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt einen perfekten Naherholungsort. Denn das ist der Aufenthalt in den Gärten in erster Linie: ein Ausgleich zum Alltag. Und ein ruhiger Ort, um abzu- schalten und zu entspannen. Umso wichtiger ist es, dass sich die schönen Anlagen mit innovativen Projekten für die Öffentlichkeit öffnen. Oft geht das ganz schnell: Mit einer klugen Idee und einem stimmigen Konzept. Vielen Dank.