Mega Airport Heathrow Review
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Mega Airport Heathrow Review
Dieses Chaos muss man gesehen haben – Flughafen Heathrow Der Flughafen Heathrow London Heathrow ist der größte Flughafen Europas und Sitz der Virgin Atlantic Airlines und der British Airways. Der 1930 errichtete Testflugplatz wurde 1944 vom Luftfahrtministerium beschlagnahmt aber nie von der Royal Air Force verwendet. Am 1.Januar 1946 wurde der Flughafen für die Zivilluftfahrt freigegeben. 1955 eröffnete die erste asphaltierte Landebahn und das „Europa Building“ (heute Terminal 2). Bald darauf kam das „Oceanic Building“ (heute Terminal 3) für Interkontinentalflüge hinzu. 1968 vervollständigte das Terminal 1 die zentrale Gebäudegruppe. Auf Grund der Feststellung, dass die Gebäude im Zentrum eher hinderlich seien, da kein Platz für Parkräume blieb, wurden Terminal 4 (1986) und das kürzlich eröffnete Terminal 5, welches auch speziell für den A380 ausgelegt ist, am Rand des Geländes errichtet. Von den ehemals drei großen Landebahnen sind noch zwei in Betrieb, die dritte wird als Rollweg verwendet. Wegen häufiger Pannen, langsamen Systeme und wenigen Sitzplätzen war der Flughafen in Kritik geraten. So mussten kürzlich wegen Problemen mit dem Gepäcksystem über 28000 Gepäckstücke am Landweg nach Mailand gebracht werden. Lokale Zeitungen sprachen von einer „nationalen Schande“. Weiters hat der Flughafen mit Kapazitätsproblemen zu kämpfen, weshalb er nicht der größte Frachtflughafen ist. Trotz all dieser teils chaotischen Zustände hält Europas größter Flughafen einen ungebrochenen Erfolg. Dieses Bodens nahm sich kürzlich das Sim-Wings Design Team als neues Projekt an. Das Ende 2007 veröffentlichte Produkt hält große Erwartungen und erhielt schon mehrere Auszeichnungen. Aber sind diese berechtigt? Lieferumfang und Installation Der Vertreiber Aerosoft lässt dem Käufer die Wahl zwischen einer etwa 100MB großen Downloadversion und einem Paket. In dieser Kartonbox finden sich neben der InstallationsCD noch ein Handbuch und sehr ausführliches Kartenmaterial. 32 doppelseitig bedruckte Blätter lassen eine exakte Navigation zu. Neben Übersichtskarten finden sich auch Anlugfotos, verschiedene sehr detaillierte Anflugkarten, ILS- Navigationskarten, Abflugnavigationskarten, eine ausführliche Beschreibung der Einparkhilfen und ein exakter Plan der Rollwege und Parkpositionen für die meisten Flughafenteile. Einzig die Bereiche rund um das neue Terminal 5 sind in den Karten nicht verzeichnet, sondern nur als weißes Feld dargestellt. Allerdings können auch Karten von „UK Aeronautical Service“ downgeloadet werden, der Link wird im Handbuch angegeben. Selbiges ist relativ ausführlich und gibt gute Tipps für bessere Leistung. Des Weiteren wird erwähnt, dass die Jetways nicht funktionieren und einige Objekte auf Grund der besseren Performance erst sehr spät erscheinen. Weiters werden die Parksysteme beschrieben. Die Installation des Produktes ist relativ einfach und problemlos. Es lassen sich eine Version für den FSX und eine für den FS9 installieren. Weiters kann man zwischen normalen Texturen für schwache PCs und hochaufgelösten wählen. Der Installer erstellt auch eine Backupdatei der Scenery.cfg. Das Service Pack 1 muss installiert sein um das Produkt nutzen zu können. Wie bei Aerosoft üblich, genügt es, den Produktkey einzugeben und es muss nicht online aktiviert werden. Patches sind noch keine Vorhanden, werden bei Bedarf aber noch nachgereicht, natürlich kostenlos. Der erste Anflug Als ersten Anflug habe ich mir einen Flug von Edinburgh der die British Airways ausgesucht. Schon nach einer Stunde sprach ich das erste Mal mit dem Tower und begann einen ILS-Anflug nach den beigelegten Karten durchzuführen. Zielsicher leitete mich das ILS schön auf die Mitte der Landebahn, ohne wäre es schwierig gewesen, denn die Lichter der Szenerie erscheinen erst sehr spät, aber in beiden Simulatoren. Mir wurde ein Gate zugewiesen, Nummer 612, ein Cargogate. Was das sollte ist mir nicht klar, aber nach zweitem Versuch bin ich ans Terminal gekommen. Die Rollwege zeichnen sich durch eine tolle Darstellung des „Fleckerlteppich“ Heathrows aus. Die ehemalige Landebahn kann man auf den ersten Blick an der Bodenbeschaffenheit erkennen und die ausgebesserten Flächen erscheinen authentisch. Das Andocken an die Jetways funktioniert leider nicht, dies kann aber durch AES aktiviert werden. Umso besser wurden die diversen Einparkhilfen nachgebildet. So finden sich mehrere verschiedene Systeme, das AGNIS mit zwei Lichtbalken, das APIS Das PAPA und das Mirrorsystem. Das macht das Einparken wesentlich einfacher. Eine kleine Rundfahrt Auf dem Flughafen gibt es sehr vieles zu entdecken. Viel zu viel, als dass man alles vom Flieger aus betrachten könnte. So bin ich auf ein Auto umgestiegen. Los geht es nahe dem Terminal 4. Auf dem Parkbereich nebenan ist nicht viel los, so entschloss ich mich zum T5 zu fahren. Neben dem Betriebsgebäude der British Airways ging es entlang der Straßenmarkierungen in Richtung Autobahn. Doch ganz plötzlich enden diese weißen Linien, kaum dass man vom Rollweg weg ist. Diese Enden, die ein paar Mal vorkommen, sind nicht so schön anzusehen. Abseits des Flughafengeländes ist es zwar schwer zu navigieren, da die Auflösung vom Boden betrachtet natürlich nicht so toll ist, aber aus der Luft wirkt der Fotoreale Grund sehr stimmig. Am Terminal 5 angekommen blickt man auf eine gute Nachstellung des neuen Terminals. Leider lassen sich die Rampen des Parkhauses nicht befahren, aber am Boden ist es sowieso interessanter. So begeben wir uns wieder auf die für Betriebsfahrzeuge vorgesehenen Spuren unter den Jetways. Von hier hat man einen guten Blick auf die Gates und das Treiben dort. Viele teils rücksichtslose Fahrzeuge brausen über die Straßen und manchmal auch quer über die Rollwege, was dem Flughafen ein tolles Leben einhaucht. Viel AI-Verkehr gibt weiteres geschäftiges Treiben auf Europas größtem Flughafen. Dazu gesellen sich wahlweise auch einige statische Flieger. Diese sind allerdings nicht sonderlich schön anzusehen, mit teils verwaschenen Texturen und fünfeckigen Triebwerken gefallen mir diese nicht. Bei höheren Geschwindigkeiten muss man weiters des Öfteren plötzlich erscheinenden Objekten ausweichen, das wurde im Handbuch ja bereits beschrieben. Auf der Seite mit den Gates sind die Texturen der großen Gebäude durchaus schön und es ist eine Freude mit dem Auto das näher anzusehen. Viele kleine Objekte werten das Gesamtbild weiter auf. Allerdings findet man einen herben Kontrast, wenn man einen Ausflug auf die andere Seite der Terminals macht. Sehr verwaschene Texturen und kaum leserliche Schilder sind nicht unbedingt ein Augenschmaus. Eine etwas bessere Qualität der Texturen wäre dort wünschenswert. Weiters stimmen zum Teil die Texturen der Parkhäuser mit dem Boden nicht genau überein. Auch außerhalb des Flughafengeländes zeigen sich so manche Mängel an den Texturen oder auch an den Fahrzeugen: So fahren viele Fahrzeuge im FSX auf den Banketten oder quer durch die Parkhäuser anstatt auf der Autobahn zu bleiben. Trotzdem lohnt es sich, die Straßen entlang zu fahren, vor Allem um die sehr schön gebaute Landebahnbefeuerung zu betrachten. Sauber gearbeitete Stahlträger und der passende Zaun sind recht nett anzusehen, auch im Anflug sind sie ein Blickfang. Als letztes geht es nun noch zu den Hangars der British Airways und der Virgin Atlantic Airline, welche in Heathrow ansässig sind. Ein unlackiertes Flugzeugkonstrukt findet sich nahe einem Hangar. Die Gebäude der BA sind durch eine Schranke vom Flughafen abgesperrt. Mit der richtigen Frequenz kann man die Tore aber problemlos öffnen, genauso wie die Hangartore, wie es im Handbuch schon angepriesen wurde. Wer in den Hallen allerdings eine Überraschung erwartet muss enttäuscht werden, die Hallen sind leider leer. Eine weitere Kleinigkeit, die mir aufgefallen ist, ist das Fehlen der Concorde an der alten Landebahn. Nein, ich hab sie nicht für das Bild gestohlen, sondern sie wurde schlicht und einfach nicht eingebaut. Alles in Allem ist das Gesamtbild trotz einiger kleiner Fehler sehr stimmig. Nightlife in London Mehr als man vermuten möchte, ist auch mitten in der Nacht los. Einige Flughafenfahrzeuge brausen immer noch durch die Gegend und auch einige Starts und Landungen werden durchgeführt. Auch große Gruppen mit abgestellten Fahrzeugen sind anzutreffen, was ich besonders stimmig finde. Wie am Tag sind die Texturen abseits des Vorfeldes nicht so detailliert, aber das wird durch das allgemein stimmige Bild und die tolle Beleuchtung wieder wettgemacht. Lediglich einige fehlende Lichtkegel könnte man bemängeln. Die Parksysteme funktionieren durch gute Beleuchtung auch bei Nacht. Des Weiteren ist die Bodentextur sehr stimmig bearbeitet. Allerdings beginnen die grünen Rollweglichter an, fürchterlich zu flimmern, wenn man sich in der Satellitenansicht zu weit vom Flughafen entfernt. Ansonsten lässt der Blick über das nächtliche Heathrow die Pilotenherzen höher schlagen. Vielleicht etwas zu grün aber doch noch okay präsentiert sich auch das neue Terminal 5. Hier lassen sich auch einige Lampen ohne Lichtkegel finden. Um es kurz zu fassen gibt es erwartungsgemäß auch bei den Nachttexturen das ein oder andere, was nicht ganz passt, aber doch ist das Gesamtbild ausgesprochen stimmig. Leise rieselt der Schnee… …aber der Boden wird nicht weiß. Leider wird das Gras in Heathrow auch bei sehr starkem Schneefall nicht weiß, im Gegensatz zu den umliegenden Feldern und Bäumen. Auch wenn die grünen Grasflächen nicht zum Winterwetter passen, so geben sich die sonstigen Texturen wetterneutral und stören daher nicht. Trotzdem gibt es Unterschiede zur Sommertextur, womit der Boden wenigstens etwas an die Jahreszeiten angepasst ist. Die liebe Performance Der Aufenthalt in Heathrow ist überraschend wenig Leistungsfressend. Natürlich gehen die Frames ein gutes Stück nach unten, bei meinem Test meist so um 25 bis 33%. Ich hatte mit der Hälfte gerechnet. Mein Testsystem ist wieder einmal nicht das Beste: Ein AMD Athlon 64 3000+ mit etwa 2GHz und 2GB Arbeitsspeicher sowie eine Radeon X1650Pro Grafikkarte mit 512MB Grafikspeicher genügen für einen akzeptablen Betrieb. Allerdings empfehle ich einen besseren Prozessor, etwa 3GHz oder Dual-Core. Ich hatte im Schnitt etwa 15 Bilder pro Sekunde, was im Grunde genügt. Mega Airport Heathrow ist also auch für Mittelstarke Rechner zu empfehlen. Zusammenfassung und Kompatibilität Mega Airport Heathrow ist voll kompatibel zu Aerosofts AES, ohne welches die Jetways auch im FSX nicht benützt werden können. Die 15€ ist es allemal Wert. Zusammenfassend ist „Mega Airport Heathrow“ eine der besten Szenerien die momentan auf dem Mark zu finden sind. Ein stimmiges Gesamtbild macht viele kleine Fehler und unschöne Stellen wieder wett. Viele Details und viel Leben sowie gut aufgelöste Texturen im Sichtbereich der abgefertigten Flugzeuge lassen jeden Aufenthalt in Heathrow zu etwas besonderem werden. Es gibt viel zu entdecken und das bei relativ guter Performance. Das einzige gröbere Problem ist das späte Erscheinen der Befeuerung, aber mit diversen Hilfsmitten lässt sich auch dieses umgehen. Kurz gesagt ist das Geld mit dem Kauf dieser Szenerie äußerst gut angelegt. Pro und Contra + Detaillierte und mit Terminal 5 sehr aktuelle Umsetzung + Versionen für FSX und FS9 inkludiert + Tolle Airport Charts + Einparkhilfen gut nachgebildet + Fotorealer Grund und bunter „Fleckerlteppich“ am Apron + Viele Flughafenfahrzeugen, kleine Objekte und AI-Verkehr beleben die Szenerie + Zu öffnende Schranke und Hangartor + Ausgesprochen Stimmiges Nachtbild + Relativ Performancefreundlich + Tolles Gesamtbild, sehr empfehlenswert - Fahrgastbrücken funktionieren ohne AES nicht - Lichter erscheinen im Anflug erst sehr spät und flimmern in der Satellitenansicht - Nicht unbedingt schöne statische Flugzeuge und spätes Erscheinen einiger Objekte - Unschöne Texturen und einige Kleinigkeiten jenseits des Vorfeldes - keine Textur für Schneefall Preis: 25,99€ als Boxversion 24,95€ als Download FSX und FS9- Versionen sind beide inkludiert. Hersteller: Aerosoft GmbH, Paderborn http://www.aerosoft.de/ Produktseite Mega Airport Heathrow: http://www.aerosoft.de/cgi-local/rd/iboshop.cgi?showd810!0,4858139730,10112/ Lechleitner Jürgen für Friendly Flusi