Gemeindeblatt Nr. 46 September 2011
Transcription
Gemeindeblatt Nr. 46 September 2011
Nr. 46 September 2011 Evangelisches Gemeindeblatt Segl Silvaplauna Champfèr Bun di! Fögl da la raspeda Was ist hier falsch? Nichts! Kleben die beiden Zeichen hinten an einem Auto, dann ist das eine Liebeserklärung. Was man liebt, sucht man auf – und wo das Herz ist, ist man zuhause. So ist man an verschiedenen Orten verortet und daheim. Stammgäste entwickeln manchmal mehr Heimatgefühl als Ortsansässige. Umgekehrt können Einheimische mit warmer Stimme von ihrem Zuhause in der Toskana oder sonstwo erzählen: Man werde begrüsst, man kenne sich, habe dort seinen Coiffeur und seinen Laden für die Zeitung, seine Pizzeria… und eben: seine Freunde. Jeder braucht offenbar sein Jenseits. Und man kommt zurück und verbindet Länder, obwohl Welten dazwischenliegen. Welche Heimatorte finde ich auf meiner biografischen Weltkarte? Welche Melodien, Gerüche und Bilder gehören dazu? Was erlaubt mir, zuhause zu sein? Und wie wird zum Beispiel Sils erlebt – von Einheimischen, Auswärtigen und Zugezogenen? Kann man unterwegs auch innehalten, reifen Fragen zu persönlichen Antworten. Mit herzlichen Grüssen Urs Zangger, Pfarrer Ziehende Landschaft Man muss weggehen können Und doch sein wie ein Baum: Als bliebe die Wurzel im Boden, als zöge die Landschaft und wir ständen fest. Man muss den Atem anhalten, bis der Wind nachlässt und die fremde Luft um uns zu kreisen beginnt, bis das Spiel von Licht und Schatten, von Grün und Blau, die alten Muster zeigt und wir zuhause sind, wo es auch sei, und niedersitzen können und uns anlehnen, als sei es an das Grab unserer Mutter. Hilde Domin Aus dem Inhalt Informationen Thema: Verortet und daheim Rückblick Serien Anzeigen 2 3–4 5 – 20 21 – 24 25 – 27 28 – 32 Informationen Veranstaltungen Die Kirche Fex in Bild, Wort und Musik Donnerstag, 29. September 10.30 Uhr, Kirche Fex Crasta. Musikalisch-besinnliche Führung zu den alten Fresken mit «Kunst-Pfarrer» Dieter Matti. Thomas-Feier Sa., 17. September, 20 Uhr in der Offenen Kirche Sils. Mit den SwingSingers von Manuela Zampatti. An der Seite des ungläubigen Jesus-Jüngers fragend und suchend Gott feiern. Taizé-Feiern von «Il Binsaun» 4. Dezember, 20.30 Uhr in der Kirche San Giachem in Bever. Ewigkeitssonntag Im Sonntagsgottesdienst vom 20. November in Champfèr wird der im zu Ende gehenden Kirchenjahr Verstorbenen namentlich gedacht. Eine seelsorgerlich gestaltete Feier als Meilenstein auf einem Abschiedsweg. Nicht nur für Angehörige. Leitung: Pfr. Urs Zangger. Gemeindesonntag Eine gute Tradition: Gemeindesonntag am Ersten Advent. Ein Tag in offener und familiärer Atmosphäre. Eröffnung mit dem Gottesdienst um 10.00 Uhr in Sils-Maria! Anschliessend Mittagessen und Programm gemäss Aushängen. «Fiira mit de Chlina» 29. Oktober 2011, 11.00 – 12.30 Uhr. Für Kinder ab drei Jahren. Die Flyer werden im MUKI-Turnen und in den Kindergärten verteilt. «Gschichtazelt» Das Gschichtazelt wird in der Adventszeit wieder geöffnet. Bitte Plakate und Handzettel beachten. Mittagstisch in der «Dmuretta» 30. September – 28. Oktober – 25. November jeweils ab 12.00 Uhr in der Chesa Dmura in Silvaplana, mit Anmeldung bis mittwochs (Tel. 081 828 81 83). Es kochen Madlen Hofstetter und Ottilia Christoffel. Seniorenreise Mittwoch, den 28. September – Leitung: Pia Stettler (Tel. 081 828 84 56) Konfirmandenlager 10. – 14. Oktober: «(M)unterwegs auf Pilgerpfaden» – Wir verzichten weitgehend auf Auto-Mobilität und gehen zu Fuss auf Abschnitten des Jakobswegs zwischen Sachseln und Schwarzenburg. Offene Kirche Sils Bis Ende Sommersaison: Impulse zum «Bekenntnisraum Kirche» Il Binsaun Angebote von «Il Binsaun» (RegioKircheOberengadin) unter www.ref.ch/oberengadin 3 Informationen Aus dem Kirchenvorstand Der Kirchgemeindevorstand beschäftigt sich nun seit geraumer Zeit intensiv mit der Radonproblematik des Pfarrhauses. Nachdem die Kirchgemeindeversammlung am 18. April 2011 dem Planungskredit zu einer Gesamtsanierung des Pfarrhauses über Fr. 40 000.– zugestimmt hat, wurde ein konkretes Bauprojekt durch das Architekturbüro Tuena und Hauenstein, St. Moritz, ausgearbeitet. Der Kirchgemeindevorstand hat anlässlich der letzten Sitzung entschieden, dass das Projekt als Baugesuch zur Prüfung der Gemeinde eingereicht werden soll, damit an der kommenden Kirchgemeindeversammlung im Herbst über ein Projekt diskutiert und befunden werden kann, welches bereits die Zustimmung der politischen Gemeinde hat. Weiter hat man sich dadurch einen wesentlichen zeitlichen Vorsprung erarbeitet, welcher es allenfalls möglich macht, nach der Kirchgemeindeversammlung mit der Detailplanung zu beginnen und im Frühjahr 2012 gut vorbereitet mit der Sanierung starten kann. Der Vorstand ist überzeugt, dass er mit diesem Vorgehen im Sinne der Kirchgemeindemitglieder handelt. Albert Burkhalter, Präsident Adieu! Was wäre ein Gottesdienst oder eine kirchliche Feier ohne Begleitung der Orgel! Die Königin der Instrumente, ein Wunderwerk technischer und handwerklicher Kunst, wäre jedoch stumm, wenn nicht auf der Orgelbank eine Organistin oder ein Organist in die Tasten greifen und die Pedale bedienen würde. Frau Kathrin Kaiser war eine solche Organistin, die seit Jahren in den Kirchen von Champfèr, Silvaplana, Sils und Fex unzählige Gottesdienste und kirchliche Feiern mit ihrem Orgelspiel begleitet hat. Der Gottesdienstbesucher hat bereits beim Eingangsspiel gemerkt, dass Kathrin Kaiser an der Orgel sitzt. Ihr Spiel war temperamentvoll, reich an Variationen und gehaltvoll registriert. Eine wahre Bereicherung der jeweiligen kirchlichen Feiern. Ende Juni hat Kathrin Kaiser mit ihrer Familie Sils Maria verlassen und ist nach Dornach gezogen. Der Kirchgemeindevorstand und Pfarrer Urs Zangger danken Kathrin Kaiser für ihren Einsatz als Organistin und die stete Bereitschaft, in unserer Kirchgemeinde den Orgeldienst zu versehen. Besten Dank! Wir wünschen Kathrin Kaiser und ihrer Familie am neuen Wohnort alles Gute und Gottes Segen. Albert Burkhalter, Präsident 4 Thema: Verortet und daheim Verortet und daheim Komm in unser festes Haus, der du nackt und ungeborgen. Mach ein leichtes Zelt daraus, das uns deckt kaum bis zum Morgen; denn wer sicher wohnt, vergisst, dass er auf dem Weg noch ist. Gesangbuch der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz 833, 4. Str. Nicht da ist man daheim, wo man seinen letzten Wohnsitz hat, sondern da, wo man verstanden wird. Christian Morgenstern Heimat ist ein Ort, an dem die persönlichen und kulturellen Werte zum Ausdruck gebracht werden können. Aus einem Lehrbuch für Palliative Care Mit jedem Schritt am richtigen Ort. Pilgerweisheit 5 Thema: Verortet und daheim Die Welten und das Land Schule, Beruf, Familie, Freunde und Freizeit sind Welten. Täglich halten wir uns in ihnen auf. Wo aber sind wir zuhause? – Eine Nachlese zum Fexer Alpgottesdienst. Kuhglocken statt Kirchenglocken, Alphornklänge, ein ers tes Jodellied, liturgische Eröffnung und später dann – unter wolkenfreiem Himmel – ein Gedicht der Schweizer Schriftstellerin Erika Burkhart († 2010) mit dem Titel «Ernte»: «Hohe Wolken über den Feldern: so entsteht ein Berg, vergehen Gebirge. Der Mähdrescher mäht bis um Mitternacht, in den goldenen Körnern, hab ich gehört, könne einer verschwinden wie in saugendem Sand. Fasse dich, Geist, erinnere, Seele: die Welten aussen, innen das Land.» Landeinwärts gehen Das Gedicht ist gesprochen, die Schlussfolgerung elektrisierend: Die Welten sind nicht das Land. Welten sind vielgesichtig. Man kann in ihnen ernten, Erfolge feiern – man kann sich in ihnen auch verlieren, wie in einem Sog. Welten faszinieren, sie erschrecken auch, beides. Welten gibt’s, in denen kennt man sich gut aus, hat alles im Griff – bedrohlich bleiben sie allemal. Anerkennung und Komplimente beglücken und nehmen einen auch gefangen, man versucht jetzt Erwartungen zu entsprechen. Man kann den Status steigern, und alles kann einem auch verlustig gehen. Man kann seine Freuden haben, Traurigkeit wird einen einholen. In den Welten tut sich vieles, man lebt in alle möglichen Richtungen. Vertrauen wächst nur in eine: nach innen, landeinwärts. Was in Welten noch Befremden ist, wird einem «im Land» vertraut. Halt findet man da, ein Daheim. Statt ausser sich zu sein, ist man da zuhause. Und das kann überall sein. Erst recht kann man sich in den verschiedenen Welten aufhalten und braucht sich nicht zu vertun, wenn man weiss, wo man zuhause ist. Jakob erwacht Wie Jakob einst, so wird erzählt. Er ist bei Leib und Leben bedroht und muss sich retten. Er verlässt seine Heimat, ist ganz allein und in der Fremde. Er kennt sich da, wo er lang geht, nicht aus. Erschöpft schläft er ein, draussen in 6 Thema: Verortet und daheim der Steppe. Es träumt ihm: Eine Leiter zwischen Himmel und dem Ort, wo er liegt, Engel gehen auf und ab und Gott spricht ihn an, verheisst ihm Zukunft. Und Jakob erwacht – so wie es immer ist, wenn Träume stärker sind, als wir schlafend aushalten können – und steht auf. Den Ort, wo er gelegen hat, segnet er mit einer rituellen Geste. Das erträumte Bild hat für ihn eine besondere Bedeutung: Es gibt eine Verbindung, die es möglich macht, draussen in Welten überall gehalten zu sein. Und die macht ihn stark zum Weitergehen. Manchmal werde ich in einer hellen Mondnacht an seine Erfahrung erinnert, wenn ich am See mit dem Hund spaziere. Wo ich auch gehe und stehe, führt der gleissende Lichtstreifen übers Wasser immer zu meinen Füssen. Jakobs Gesicht wechselt, wird zum Gesicht einer Frau. Sie hat das Kloster verlassen, versucht in der Welt draussen ihre Spiritualität weiterzuleben, führt stets einen flach zusammenlegbaren Schemel mit, um ihre Autofahrten zu unterbrechen und sich abseits von der Strasse hinzuknien und im Schweigen und Ruhen innezuhalten. Denn was für einen Sinn könnte es machen, unterwegs zu sein und sich bei allem, was einen bewegt, zu verlieren? Grenzen überwinden Jakobs Gesicht wechselt, wird zum Gesicht dessen, der für viele selbst zu einer Verbindung zwischen Himmel und unsern Orten geworden ist: der Nazarener, der Christus. Das Reich Gottes sei uns in unsern Welten nahe gekommen. Gott nahe, näher als wir uns selbst. Das kann einen erlösen… und auch verunsichern. Denn die Welten verlieren durch diese Nähe an Gewicht. Das «Land innen» hat eine subversive Seite, unterläuft Grössen, die absolut gesetzt werden: Die Loyalität zu Kaiser und Römischem Reich war durch den Gottesglauben relativiert. Wie auch heute die sich zivilreligiös gebärdenden Nationalismen. Christusglaube begründet eine Nation nicht. Er hat von jeher die Kraft, Menschen am Ess- und Abendmahlstisch zusammenzuführen, indem er die Grenzen ihrer Lebenswelten überwindet. Urs Zangger 7 Thema: Verortet und daheim Sils am See im Wandel 8 Seit etwa 30 Jahren gibt es in unserer Familie eine Ferienwohnung im Zentrum von Sils Maria. Nicht aus Zufall, sondern aus Liebe zu den umgebenden Bergen, den Seen, den Blumen, der Sonne, dem Schnee. Auch aus Liebe zu den alten Kulturlandschaften Engadin, Bergell und Veltlin. Nach langer Fahrt im vollgepackten Auto ist der Julier die letzte Hürde. Nach passieren der zwei römischen Säulen auf der Passhöhe öffnet sich endlich der Blick nach Süden, dem Licht und der Sonne entgegen: als besondere Augenweide tauchen die Rosatsch-Kette und die Berge der Hochbernina auf. Treffend hat Walter Fleig, der Autor eines Bernina-Bergführers, diese Region als «Festsaal der Alpen» bezeichnet. Im Sommer kann man nach dem Julier sofort sehen, ob in den nächsten Tagen die leichten Wanderstiefel etwas nützen, oder ob noch viel Schnee liegt. Bald taucht man bei Silvaplana in das Hochtal. Als die Kinder noch klein waren, galt der erste Halt immer den Murmeltieren am Ortsausgang West von Silvaplana. Heute dominiert dort ein Paradies für die inzwischen erwachsenen Kinder, für die Wassersportler und die Camper. Die Murmeltiere sind nach oben umgezogen. Unverändert kurvenreich und voller schöner Ausblicke ist dann die Fahrstrasse rüber nach Sils. Die Bemühungen um Verkehrseindämmung werden deutlich erkennbar durch einen Kreisverkehr, eine grosse Tiefgarage und eine Stoppschranke vor und in Sils. Autofahrer, die versuchen, Sils durch den Zweiteingang Baselgia rasch wieder zu verlassen, ziehen den Kürzeren. Die intensive Bautätigkeit in Sils folgt dem Zeitenwandel: mehr Hotelbetten, und viel mehr Häuser, vor allem mit Eigentumswohnungen. Diese sind fast ausnahmslos im alten Engadiner Baustil errichtet. Ein gutes Beispiel für einen gelungenen Wiederaufbau ist das Hotel Alpenrose. Über viele Jahre eine traurige Ruine. Unter bestmöglicher Beachtung der Zutritts- und Parkverbots-Schilder vor dieser ehrwürdigen Ruine haben wir bei unseren ersten Ferien in Sils neugierig hinein gelinst: drinnen erspähten wir aufgeschlitzte Federbetten, verlassene Thema: Verortet und daheim Gratis-Nächtigungslager, geheimnisvolle Treppenaufgänge, riesige Küchen, Gips und Staub, auch eine Viper im Gartenbereich. Und heute? Eine wirklich schön gebaute Anlage, mit grosser Terrasse und prächtigem Garten voll mit Lupinen und anderen Schönheiten. Die erste Wanderung von Sils aus führt uns stets in das Fextal, ein langgestrecktes Hochtal, das in einem schwer zugänglichen Talschluss mit Dreitausendern endet. Viele Wege und Pfade führen ins Fextal, das seine Ursprünglichkeit weitgehend bewahrt hat. Im Sommer herrliche Blumen, Türkenbund, gelber Enzian, und viele andere mehr. Das Fextal ist auch mit der Pferdekutsche zugänglich. Die zweite Wanderung führt meist in das einsame Fedoztal, an dessen Durchbruch zum Silser See sich die Siedlung Isola befindet. Die Jause im einzigen Restaurant in Isola kann man mit wohlriechenden Spezialitäten wie Ziegenkäse, Salsiz und Veltliner bereichern. So schmeckt und riecht das Oberengadin, wobei der Duft der Arven und ihres Holzes zum Wohlbefinden beitragen. Weiter wandern kann man in Richtung Maloja, Cavloc und Forno, oder zurück nach Sils über den Laretwald. Natürlich kann man Sils nicht trennen von den umgebenden Gemeinden und Bergen: Die Ortschaften im Hochtal haben sich alle in gleicher Weise verändert wie Sils. Wer eher alte dörfliche Strukturen sucht, kann diese, eine Etage tiefer, im Bergell auffinden, teilweise auch im Unterengadin. Dort ist noch nicht so viel vom Wandel zugunsten des Fremdenverkehrs zu spüren. Ein Beispiel hierfür ist Soglio. Es liegt, auf 1000 Höhenmetern, auf einer Terrasse oberhalb des Flussbetts der Maira. Man kann da alte Paläste mit Mammutbäumen bewundern, Steinbrunnen mit Waschbrettern, Ställe für Schafherden und Heutransport in Tragekörben. Die Kennzeichnungen der Wanderrouten im Dorfzent rum von Soglio sind eindrucksvoll und vielsagend: kaum eine Tour unter acht Stunden. Man erblickt im Süden die wilden Felsfluchten von Badile, Cengalo und Sciora-Gruppe, im Norden geht es sofort 2000 Höhenmeter nach oben, zunächst auf steilen Wiesen, dann im Geröll. 9 Thema: Verortet und daheim In Soglio, über das gerade ein kräftiges Gewitter nieder ging, nahmen wir den Postbus. Vor einer wasserüberfluteten Haarnadelkurve: endlich wieder mal der lang vermisste, kräftige A-Dur Dreiklang des Posthorns, der sagt, jetzt bist Du da. Unsere empfänglichen Ohren haben auch in Sils dauerhafte Freunde: alle viertel Stunde den Glockenschlag aus dem Kirchturm, und das Getrappel und Geläute der Fuhrwerke, die das wunderschöne Fextal mit höchstens zwei Pferdestärken erschliessen. Auch den Fexbach hören wir sehr gerne, zum Beispiel nach einer Tageswanderung. Da sitzen wir dann, neuerdings in der Cetto Bar in Sils, von der aus man noch auf die grosse, zentrale Wiese schauen kann, trinken Calanda und bewundern modernste Grasernte- und Einwickeltechniken der ehemaligen Bergbauern. Am wenigsten Wandel spüren wir in den Bergen. Dort regieren nach wie vor die Jahreszeit und das Wetter das Geschehen. Die Schönheit der Ausblicke und die Blumenpracht sind kaum zu übertreffen. Wer gerne alleine ist, braucht nur ein bisschen weiter, länger oder höher zu laufen. Wir kommen wieder. Diese unsere Grundstimmung kann man aus dem jetzt folgenden Eintrag im Gästebuch unserer Ferienwohnung entnehmen. Diesen Eintrag habe ich nach einem Silsbesuch im besonders schneereichen Frühjahr 2009 vorgenommen: Gämsen im Schnee Segno wenn ich die seh‘/auf Felsen oben, hoh‘/beim Cavloc oder anders wo,/frag‘ ich mich: wie/machen das die?/Haben eisig kalte Löffel,/ nichts Stiefelchen, auch kein Pantöffel,/ein raues Fell, ganz ohne Daunen,/da fröstelt man und schweigt vor Staunen./Zu äsen nur ein wenig Rinde,/zu trinken Wasser, ich befinde:/das kapier‘ ich nie. Nostalgie/wo ich geh‘ und steh‘/bei Sils am See. Fine Heuer ham‘ wir’s toll getroffen,/sind im Tiefschnee fast versoffen,/ doch die Gämsen im Schnee Dal Segno al Fine 10 Klaus Penzien Thema: Verortet und daheim Orte mit Kraft Vor mehr als vierzig Jahren war ich zum ersten Mal im Engadin und lernte insbesondere die Umgebung von Sils und Maloja näher kennen und lieben. Seither zieht es mich immer wieder hinauf in diese bezaubernde Landschaft, die in jeder Jahreszeit neu ihren Reiz auf mich ausübt. Es sind zwei «Lieblingsplätze» im Val Fex, da zieht´s mich wieder und wieder hin. Der eine ist am Fexbach, der zweite im Fexkirchlein. Ich nehme den Wanderweg durch die Schlucht vorbei an der Chesa Pool, rechts übers Brücklein und schon erreiche ich «meinen Platz». Auf einem grossen Stein am Bachufer lasse ich mich nieder. Ich horche auf das Rauschen des Fexbaches, schaue in sein kristallklares und silbern glitzerndes Wasser und folge mit meinen Augen dem Fluss des Wassers. Mal springt es munter über Steine, mal fliesst es ruhig dahin und mal tost es über einen kurzen Wasserfall hinunter. Lauschen und schauen, die Zeit vergessen und meinem eigenen Lebensfluss nachsinnen oder meine Seele baumeln lassen, mich einfach freuen hier zu sein. Der Platz wird zum Kraftort für mich. Erfrischt gehe ich weiter auf dem Wanderweg hinauf zu meinem zweiten Lieblingsplatz. Das malerische kleine Kirchlein ist immer offen und lädt zum Eintreten ein. Der Raum empfängt mich. Wenn ich alleine bin, beginne ich zu singen und die Resonanz in diesem wunderschönen Klangraum wahrzunehmen. In der Mitte der Wandmalerei wird mein Blick angezogen vom Christus in der Mandorla. In dieser um die 500 Jahre alten Darstellung kommen mir Ruhe und Geborgenheit entgegen. Es ist mir, als werde ich persönlich angeschaut von IHM. Hier ist ein «heiliger Ort», der zum Schweigen und Einfach-Dasein einlädt; vom Schauen mit den äusseren Augen zum Nach-innen-Schauen. Dieses Bild des Christus prägt sich in mein Herz ein. Es begleitet mich nicht nur auf meinem Wanderweg weiter, sondern überhaupt auf meinem Weiterweg, wohin ich auch gehe. Von meinen beiden «Lieblingsplätzen» im Val Fex nehme ich kostbare Erinnerungen mit nach Hause. 11 Name der Schreibenden der Redaktion bekannt Thema: Verortet und daheim Il cumün in silenzi (üna chanzun populera) Il poet staiva a Sent, il cumponist eira da Mathon sülla muntagna da Schons. Peider Lansel e Tumasch Dolf haun s-chaffieu üna da las pü cuntschaintas e preziusas chanzuns rumauntschas. Text e melodia as cumpletteschan, s’uneschan ad ün mumaint solen da la not. Il travasch dal di cun sia canera e hectica, cun vuschs d’iffaunts e da creschieus s’ho retrat, tascha ed ho surlascho la vschinauncha a la quietezza. Giassas, straglias e vias odan uossa las vuschs, chi da di vegnan travundidas da las rumuors quotidiaunas. L’ovel, suvenz il bügl, quintan e baderlan, quintan las «anticas tarablas» da temps remots, da plaschair e tristezza, da festas, da disgrazchas, da furtüna e da destins crudels, da bainvuglientscha e noschdet, da fidelted e da tradimaints. Bger as repeta, mincha temp ho sia istorgia. La parevla vain interruotta per cuort mumaint. Il guiteder fo sieu gir reguler tres la vschinauncha indrumanzeda. El as ferma davaunt ils talvos per as persvader cha que nun udura inüngür da füm. Quaunts incendis ho que do, chi haun mno schmurdüm, poverted e tristezza. Oriundamaing annunzchaiva il guiteder las uras da not e cun sia chanzun giavüschaiva el als abitants üna buna not. Apaina ch’el es passo davousvi üna chantunera tuorna il silenzi, chesas, stallas e talvos, tuot dorma. Be l’ura dal clucher nu po schmancher da batter regulermaing, d’annunzcher la fin d’ün di e’l cumanzamaint d’ün nouv. Sieus bats vaun surour ils tets, «tremblan e’s perdan cul vent». Es propi tuot be passager, be da cuorta düreda, vo cul vent ed es schmancho? Na, cusü es il tschêl e lo splenduran «stailas eternas» e guardand sü vers ils asters cumainza nos cour a batter pü ferm. Realisains nus quaunt pitschens cha nus essans, cha nossa vita es be ün batterdögl imsüro culla grandezza e l’ infinited dal tschêl e da l’univers? La poesia da Peider Lansel nu füss mê gnida uschè populera scha Tumasch Dolf nu la vess deda la melodia, chi es il spievel dal text. La cumposiziun in e-dur, üna tonalited düra, evitescha sentimentalited exagereda e’l tact da ¾ do quel bel muvimaint da sot, sot da dialas? Que sun be tschertas 12 Thema: Verortet und daheim explicaziuns, chi daun forsa üna resposta perche cha «Il cumün in silenzi» es dapü cu üna chanzunina populera. Ausgesetzt Anita Gordon «Outdoor» trekkt man noch nicht, «draussen vor der Tür» verkehrt man. Geht man aber höher und weg von Passstrassen, wird es einsamer. Ein Abenteuer, unter Umständen. Wenn auch nur für eine Nacht. Das Zelt im Nacken, fabrikneu noch und zusammengelegt, oben quer auf dem Rucksack. Ich gehe bergauf, langsam. Zwischen Steinschotter und mehliger Erde suchen die Schuhsohlen schrittweise Halt. Ich gewinne an Höhe, vielleicht auch an Grösse. Der Alltag und sein Druck sind weiter weg, wie auch die laute Zivilisation, die Motoren. Sorgende Gedanken kommen mit. Sie sagen anderes: «Habe ich alles dabei, was ich brauche?» Es geht jetzt nur um das Wesentliche, um mehr nicht. Und: «Hoffentlich bleiben die angesagten lokalen Gewitter da oben aus!» Milde Abendsonne gönnt mir noch Licht. Nicht mehr lange. Schneller als die Nacht muss ich sein. Darum der Schweiss. Von einer Anhöhe aus überblicke ich jetzt den See und die geschützte Ebene daneben. Mein Auge sucht schon einen günstigen Schlafplatz. Ich steige hinunter, prüfe an der ausgesuchten Stelle die Bodenfeuchtigkeit, den Schutz vor Wind, Wetter und Steinschlag. Ich schlage das Zelt auf. Mit gestrichenen Falten wie ein frischgebügeltes Hemd bläht es sich im Wind. Meine textile Haut, unter die ich mich bald verkriechen werde. Im verdämmernden Tag sitze ich zwischen See und meinen Siebensachen, ausgesetzt und doch geborgen im mich umgebenden Bergkranz, nehme das Abendbrot. Der Gaskocher mimt Gemütlichkeit. Bald steige ich in meine luftige Herberge, ziehe den Reissverschluss. Die Grenze zur Welt aussen ist durchlässig. Um Elf rollt ein Donnergrollen zu mir. Meinem Unbehagen im Bauch weiche ich mit einer Überlegung im Kopf aus: Ob es sich messen liesse, dass 13 Thema: Verortet und daheim outdoor der Nachtpuls nicht gleich langsam geht wie zuhause? Ich schlafe den Schlaf einer Katze, unbewusst achtend auf das, was sich tut. Um Vier dann die ersten Steinschläge. In Unterbrüchen folgen weitere. Ich döse in den Morgen. Dann ein Donnern und Tosen, seufzerlang. Blitzschnell stehe ich draussen, schaue dorthin, wo alles herkommt. Sehe statt des Berges eine sich mir entgegen wälzende Staubwolke. Wie in Zeitlupe kommt sie über den See. Mein Blick geht zurück. Hinten am Berg kommt allmählich ein breiter weisslicher Streifen zum Vorschein, von ganz oben bis zur Moräne hinunter läuft er durch die Wand. Ich erwache als Augenzeuge enormer Gewalten. Ausgesetzte tun gut, die Rechnung mit dem Wirt zu machen. Gäste, die wir sind. Das vergisst man unten im Tal schnell. Ferienort wird Wohnort 14 Urs Zangger Als im Jahre 2010 die Idee einer Frühpensionierung für mich und meine Frau immer konkreter wurde, beschlossen wir in unsere Ferienwohnung nach Sils-Maria zu ziehen. Meine Frau arbeitete noch einige Monate als Wochenaufenthalterin an der Volksschule im Kanton Aargau, während ich meine restlichen Beratungsmandate von Sils-Maria aus betreuen konnte. Am Wohnortwechsel reizte uns insbesondere die Frage, ob wir mit durchschnittlich sechzig Lebensjahren noch in der Lage sein würden, uns an einem fremden Ort zu integrieren. Leider bestätigte sich meine Vorahnung, dass sich die durch unser öffentliches Engagement am alten Wohnort sehr intensiven persönlichen Beziehungen nullkommaplötzlich in Luft auflösen würden. Diese Tatsache erleichterte uns etwas die Trennung von unserer früheren Heimat. Glücklicherweise sind uns die guten, alten, in der ganzen Nordostschweiz verstreuten Freunde treu geblieben. Thema: Verortet und daheim In den Bereichen Kirche und Tourismus fühle ich mich als willkommener Gesprächspartner und meine Frau hat bereits an der Berufsbildungsschule in Pontresina eine Stelle angenommen. Leider ist es mir bis heute nicht gelungen – vermutlich mangels «Stallgeruch» – meine Erfahrungen aus den verschiedenen kommunalen Kommissionen in Sils Maria einzubringen. Die Menschen des Oberengadins sind überraschend offen gegenüber dem ehemaligen Unterländer, respektieren aber instinktiv (ähnlich wie die Vögel auf der Überlandleitung) einen psychosozialen Mindestabstand. Wir schätzen am Oberengadin insbesondere die fantastische Berg- und Seenlandschaft und dass wir von zuhause aus – ohne das Privatauto aus der Garage zu nehmen – wandern, biken, skaten, skifahren und schneeschulaufen können, dass wir in der nächsten Umgebung eine Dorfbibliothek benützen dürfen, ein Arzt die medizinische Versorgung sicherstellt, eine Bäckerei feines Brot und Gebäck verkauft und wir ein Fitness-Center besuchen können. Zusammenfassend können wir sagen, dass wir auf die Nähe unserer Kinder und Verwandten und Freunde, auf die spontanen Besuche von Veranstaltungen im Bereich der beruflichen Weiterbildung, der politischen Willensbildung oder Theater- und Musikszene sowie auf das milde Wetter und die schönen bunten Gärten verzichten müssen. Dafür werden wir reichlich beschenkt mit dem Anblick der blauen Seen, der goldgelben Lärchen und der schneeweissen Berggipfel, aber auch mit viel Kultur, zum Beispiel mit Veranstaltungen im Alpengarten, in der Offenen Kirche oder in der kleinen Bergkapelle Fex Crasta. Unterdessen wissen und fühlen wir, dass wir in Sils Maria nicht mehr in den Ferien, sondern zu Hause sind. 15 Hans-Peter Uehli Thema: Verortet und daheim Heimatsender «Beromünster», «Helsinki», «Sarajevo», «Rom» ... Auf der Skalenscheibe des Röhrenradios leuchteten geheimnisvoll Namen auf. Radiostationen. Heute Nostalgie, aber nicht nur! Mit welchen biografischen Orten sind welche Klänge und welche Stimmen verbunden, und was sagen sie? Eine lebensgeschichtliche Reise mit Stationen, welche mir schon wichtig waren. Mit welchen Erlebnissen? Eine Art Sendersuche nach Heimat. (Klingende Namen können in die Leerräume eingetragen werden.) 16 Thema: Verortet und daheim 17 Thema: Verortet und daheim Für eine Standortklärung Einheimisch oder nur ortsansässig, verwurzelt oder vorübergehend da? Wie stark sind, die da sind, hier auch daheim? Statt einer nicht-repräsentativen Umfrage gesammelte Aussagen als Impulse für ein Selbstgespräch oder für den Austausch untereinander. «Aus vieljährigen Begegnungen mit unsern Stammgästen sind teilweise Freundschaften geworden. Dass sie immer wieder zu uns zurückkommen, unterstützt mein Gefühl, hier zu Hause zu sein.» • «Ich wohne im Haus meiner Eltern. Da war ich auch schon als Kind. Keine Frage: Hier bin ich zuhause. Wo denn sonst?» • «Ich bin in eine alteingesessene Einheimische-Familie geboren worden. Wo ich hinschaue, begegne ich Verwandten verschiedener Grade. Auch wenn diese Nähe den Alltag nicht nur leicht macht, versichert sie mir, dass ich dazugehöre.» • «Ich bin zugezogen und gerne da. Um hier aber leben zu können, muss ich auch mein Beziehungsnetz ins «Unterland» pflegen. Um mich hier zuhause zu fühlen, können die Begegnungen in meinem Alltagsradius nicht genügen.» • «Hier bin ich ganz und gar zuhause. Was für ein Aufschnaufen, wenn ich den Julier passiere und sich unter meinen Augen das Tal öffnet!» • «Wirkliche Freundinnen und Freunde zu bekommen, ist hier schwer. Die Auswahl ist klein, die Nähe zu gross und die Mobilität auch.» • «Ich geniesse die Landschaft. Von Leuten lebe ich weniger. Auf viele Kontakte muss ich verzichten. In Sachen Beziehung bin ich Selbstversorgerin. Ich komme damit aus.» • «Alle brauchen einen geheimen Platz, wo man sich vorübergehend zurückziehen kann. Ich kenne meinen. Da bin ich verankert.» • «Hier zuhause? Ich arbeite hier die Saison. Die Welt ist aber weiter. Für ein Zuhause bin ich zu jung.» • «Ich kam für eine Saison. Oder für zwei. Jetzt sind es Jahre. Es kam einfach so. Jetzt gehöre ich hierher. Es ist wie mit einer Gewohnheit.» • «Ich würde gerne länger bleiben. Aber das Leben ist mir hier zu teuer. Und tschüss!» • «Seit wir Kinder haben, sind wir hier daheim.» • «Ich fühle mich dem Kosmos näher als dem Nachbarn. Und das ist die Hauptsache.» • «Mir ist es recht, wenn die Zugezogenen nicht Romanisch lernen, dann sind wir noch ein wenig unter uns.» 18 Thema: Verortet und daheim Das Zuhause macht den Weg leichter 19 Kurt Herzog aus Maloja macht mit seinen 85 Jahren ausgerechnet das, was er in jüngeren Jahren als langweilig empfunden hatte, obwohl ihn das Gehen einst in die neu gewonnene Freiheit führte, damals, als er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde und alles zu Fuss nach Hause ins österreichische Mariazell ging. Bewegungsmensch, der er ist, bevorzugte er lange Zeit Kletterrouten und Hochgebirgstouren sommers und winters. Jetzt reizen ihn die Pilgerwanderungen. Nach Compostela und Finis Terrae ist er schon geschuht und auch nach Rom. Nein, nicht ein eigentliches religiöses Motiv treibt ihn, und auch nicht rein sportliche Ambitionen. «Es ist wohl etwas zwischendurch», sagt er und umschreibt, wie er aus der Perspektive des Pilgers Kirchenräume ganz anders erlebt: «Es ist einfach fantastisch, in einer Kirche zu rasten, mit dem allgegenwärtigen Geruch des Weihrauchs, die Stille zu erleben und sich dabei selbst zu vergessen.» Sich selbst zu vergessen, weil man aufgeht in etwas Umfassenderem, ist das nicht ein ganz und gar religiös gefärbtes Erleben? «Ja, vielleicht, vielleicht etwas Mystisches», meint er dazu, er, der nicht ungeborgen, sondern mit Rückhalt unterwegs ist. Da ist nämlich der «Pilgerbruder», sein Schwiegersohn Gian Clalüna aus Sils, da sind die andern Pilgernden mit demselben Ziel. Die vielfältigen Kontakte und die innere Gewissheit, wo man zuhause ist, erlauben es ihm von zuhause wegzugehen und auch wieder zurückzukommen. Er nennt es «die stabile Basis» unterwegs. Das Gefühl, ein Zuhause zu haben, begleitet ihn und macht seinen Weg leichter, wenn auch die bis zu vierzig Kilometern täglich für ihn eine körperliche Herausforderung sind. Ausgesetzt fühlt er sich nicht. Aber er schätzt die Einfachheit des Pilgerlebens, die einfachen Herbergen, der einfache Tagesablauf, einfach die Eindrücke der Landschaften und von Menschen. Jede Rückkehr nachhause ist bei aller Erleichterung und inneren Zufriedenheit mit einer Wehmut verbunden. Die Folge ist, dass er mit seinem «Pilgerbruder» schon die nächste Fussreise plant. Sie soll von Bratislava an den Bodensee führen, wo er vor wenigen Jahren mit seiner neuen Leidenschaft begonnen hat. Urs Zangger Thema: Verortet und daheim Der Dazwischen-Ort Veränderungen haben es in sich. Vertrautes verlässt man ohne das Neue zu kennen. Alte Personen erleben es als einschneidendes Ereignis, wenn sie vom eigenen Zuhause in ein Heim gehen müssen. Wie können sie den Übergang bewältigen? Alte Bäume soll man nicht verpflanzen, sagt man und spricht von alten Menschen. Und doch lässt sich oft ein nochmaliger Wohnortswechsel nicht vermeiden, wenn eine pflegebedürftige Person zuhause nicht mehr genug sicher leben kann. Was hilft, ist schon die Einsicht: Menschen sind keine Bäume. Trennt man einen Baum von seiner Wurzel, dann stirbt er. Wechselt ein Mensch seinen Ort, dann ist es möglich, dass er neue Wurzeln schlagen kann, sogar im Alter. Der Übergang schafft aber Krisen (nicht selten übrigens auch bei Angehörigen!). «Ich möchte lieber sterben! Kann ich hier bleiben? Wann bringt mich ein Taxi wieder nachhause?» Im Alter häufen sich Verluste. Sie betreffen die biologische und psychische Lebenskraft, den sozialen Status, die Autonomie, die finanzielle Selbstständigkeit, die Privatsphäre. Das kann Stress auslösen, dem Betroffene unbewusst mit Verwirrung («Lieber verwirrt sein als die Realität aushalten.»), Depression («Lieber das Empfinden taub machen als den Schmerz erleben.») oder Einsamkeit («Lieber mich zurückziehen als mich kränken zu lassen.») begegnen. Angst, Zorn, Verunsicherung besetzen die Gefühlswelt. Es kann zu körperlichen Symptomen wie Verdauungs- und Schlafstörungen kommen. Jetzt hängt viel von den eigenen erlernten Bewältigungsstrategien und von der pflegerischen Umgebung ab: Die Erinnerung an bisher Bewältigtes kann innere Ressourcen freilegen. Und werden Bewohner / -innen mit Namen persönlich angesprochen und angeschaut, sind sie willkommen und auch mit schwierigen Gefühlen respektiert, dann entsteht mehr und mehr ein «Dazwischen-Ort» im Heim zwischen dem, was ein Zuhause war, und dem, was kommt. Diese Geborgenheit im Übergang ermöglicht es Betroffenen wieder zu den eigenen Lebenswurzeln zu finden. Urs Zangger 20 Rückblick Im Rückspiegel Am Pfingstsonntag feierten in der Kirche San Lurench Seraina Bergomi (Sils), Ramona Clalüna (Sils), Amanda Lüthi (Champfèr) und Daniel Moser (Sils) ihre Konfirmation. Mit dem Slogan «Denk mal! oder: I am through you so I» ging es um die Frage, wie aus Ichlingen Beziehunsgwesen werden können. Alle Konfirmanden kamen in den Engadiner Trachtkleidern. Am Sommerlager in Arcegno (TI) nahmen vierzig Kinder aus unsern Dörfern teil. Nach wie vor machen zwei Drittel der Teilnehmenden Silser Kinder aus. (s.u.) Trotz des verrufenen Sommers konnten alle drei Alpgottesdienste durchgeführt werden. Jede Feier hatte ihre Spezialität: Auf der Alp Surlej gab es den obligaten Milchreis, der im Chäs-Chessi über offenem Feuer gekocht wurde; in Grevasalvas verköstigten uns die (Sommerferien)-Einheimischen mit Kaffee und Kuchen; auf der Alp Fex bediente die ClalünaJungmannschaft mit Anhang die Hungrigen mit gebratenen Würsten. Schön, dass auch dieses Jahr das Engadiner Jodelchörli samt dem Alphorn-Trio wieder dabei war. Das neue Schuljahr der Schule in Silvaplana wurde mit einer überkonfessionellen Feier, die Pausenplatz und Kirchenraum miteinander verband, eröffnet. Mit Klassenbällen aus dem Taufbecken wurden Grüsse ins Spiel gebracht. Dieter Matti, Pfarrer und Autor der Trilogie zur kirchlichen Kunst im Passland «Alte Bilder – neu gedeutet», bot mit schönem Erfolg Kirchenführungen im Fex in Bild, Wort und Musik an. Bis Ende September läuft in der Offenen Kirche das Projekt von Il Binsaun zum «Bekenntnisraum Kirche». Film- und Leseabende wie auch die von den Konfirmanden geschaffene Figur in Lebensgrösse «Das Wiedererkennen» und mit einer sogenannten Thomasfeier werden Anstösse zu Fragen des Bekennens und der Möglichkeit des interreligiö sen Dialogs sowie Informationen zur religiösen Landschaft in der Schweiz vermittelt. 21 Rückblick Das Leben lernen im Gallischen Dorf Der gallische Dorfplatz. «Römer» erwarten den gallischen Angriff. Asterix und Obelix zurück von ihrer Schweizerreise… 22 Wie die Jagd erklären oder das Meer begreiflich machen? Unkundigen die Faszination Lager nahe zu bringen, ist nicht einfacher. Sie kommt von einem Virus. Sommers pflegt es sich auszubreiten. Wie in der letzten Juliwoche unter den vierzig Kindern im Primarschulalter aus Sils, Silvaplana und Champfèr. Sie besuchten im Tessin ein Sommerlager, das von der evang.-ref. Kirchgemeinde organisiert und von den politischen Gemeinden und der röm.-kath. Kirchgemeinde mitgetragen wird. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? – Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Als Erste veranstalten Ameisen bedrohliche Völkerwanderungen. Sie haben Süssigkeiten genauso gerne, wie die neu im «Campo Pestalozzi» von Arcegno angekommenen Schleckmäuler mit ihren kalorienreichen Rucksäcken. Das Spiel schafft Wirklichkeiten: Aus Andri wird Andrix, aus Sarah Sarix, aus Larissa Larix und aus Mattia Mattix. Gurmixe, Gurmexe, Gurmaxe nennen sich die Köchinnen. Der Tageschef ist Majestix. Miraculix ist da, zum Leidwesen auch der Barde Trubadix. Idefix, das Stofftiermaskottchen, wechselt Nacht für Nacht den Schlafsack der Jüngsten. Und Asterix und Obelix? Auf sie muss man warten. Bis sie mit einer Qualitäts-Sanduhr Marke ROLEX, löchrigem Käse und feinster Schokolade von ihrer Schweizerreise zurückkehren, sich auf eine Bank setzen, das Schweizer Bankgeheimnis ausplaudern und mit den Leuten des gallischen Dorfes ihre Heldentaten mit Costini und anschliessendem Knochenwerfen feiern werden. Erst der gewittrige Regenschauer wird für den am Baum gefesselten Trubadix Mitleid bringen und das Mitleid Befreiung. Rückblick Das Dorf erfinden In Fallballas Beauty-Salon… …gibt’s grosse Augen. Mitten auf dem Dorfplatz steht also ein Baum. Was andere Bäume in ihre Rindenhaut geritzt bekommen, wird ihm aus Rücksicht in Bändern umgehängt: Herzen, getroffen von Amors Pfeil (Moment: Ist Amor nicht römisch?!), dazu Initialen und das Brücken bauende gallische Wort MERCI. Im Dorf gibt’s Stände zum Basteln, eine «Aubèrge de la forêt», Fallballas «Salon de Beauté» und manchmal auch Heimweh. Die Kinder müssen das Dorf noch erfinden, um für diese eine Woche da zu Hause zu sein. Wie Lagergeld ins Spiel kommt, entsteht Geschäftigkeit. Rollen als Kunstmaler, Schausteller oder Kutschenfahrer werden ausprobiert. Einer mausert sich gar zu einer Art gallischem Millionär. Im Dorf gibt’s also auch Unterschiede. Im Dorf gibt’s Spannungen und auch Frieden. Im Dorf verhaut man spielend hölzerne Römer (eine Kombination zwischen Kegeln und Fussball). Im Dorf gibt’s gallisches Kino mit selbstkreierten Werbeblocks für Sponsoren. Im Dorf spricht, singt und isst man «gaulois». Anders als die nachmalige «französischen Küche» stillen die Portionen den Appetit: Soupes et salades, brioche à la vapeur, neige de pomme de terre avec ragout du sanglier, pâte à la sauce de tomate, chocolat fondue aux fruits… Und im Dorf trinkt …und an jedem Faden hängt ein Käse. 23 Rückblick man den Zaubertrank täglich. Die Welt aber bleibt grösser als das Dorf: Da gibt’s den Kastanien- und Eichenwald, die Aussichtsfelsen, das «Land der hundert Täler» (Centovalli), das «grosse Wasser» (Lago Maggiore). Kraft mit Worten Nur einmal: Sonne in Strömen. Vorurteile sind stark, stärker sogar als Obelix. Darum hat auch er welche. «Die spinnen die Römer!», sagt er. Und andere sagen es und glauben es auch. Dass Römer spinnen, weil sie Römer sind, ist aber eine Illusion – wie auch die eigene Überlegenheit. Das heiter-ernste Buch von Michael Gerard Bauer «Nennt mich nicht Ismael» (München 2008) als begleitende Lagergeschichte relativiert «gallische Weisheiten» fortlaufend: Statt mobben und schlagen mit stichhaltigen Argumenten debattieren. Das bringt Menschen, die leben wollen, inmitten von Menschen, die leben wollen, auf Augenhöhe. In die organisierte Debattierrunde sind die Kinder mit Herzblut eingestiegen – mit Thesen und Antithesen zum Thema: «Sils ist der schönste Ort im Engadin.» Das Resultat? Es bleibt hinter den Palisaden des Gallischen Dorfes wohlweislich geschützt. Urs Zangger Kinopause ganz echt: Mit Popcorn. 24 Serien Bekenntnis eines Taufenden P.S. Das Credo von Kappel ist unter www.ref-credo.ch zu finden. Dr «Chilegüggel» auf dem Kirchturm erinnert: Die Gemeinschaft der Glaubenden braucht die Satire. Anders würden Überzeugungen todernst, Bekenntnisse gingen Glaubenden leichtsinnig über die Lippen. Petrus machte diese Erfahrung. Der satirische Hahn ist seither biblisch. 25 Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund möchte mehr Reformierte mit Profil – in der Gesellschaft und in der Ökumene. Er hat unlängst das Credo von Kappel (2008) als Bekenntnistext vorgeschlagen. Verbindlichkeit soll er fördern. Bislang gibt es nämlich keine Verpflichtung auf ein bestimmtes Glaubensbekenntnis. Bekenntnislos sei man nicht, betont man, aber bekenntnisfrei. Selbstredend steht hinter dieser Haltung auch ein Bekenntnis: ein liberales nämlich. Wie der Einzelne seinen Glauben ausdrückt, steht in der Freiheit eigener Verantwortung. So frei ist eben ein Christenmensch. Dass Christus der Herr sei, genügt als Überzeugung. «Und», werde ich gefragt, «wenn schon kein einheitliches Taufbekenntnis, wie steht’s dann um das Bekenntnis von Taufenden?» Nun, ich bekenne folgende Geschichte: Sonntag ist’s und Gottesdienst. Mit Taufe. Alles ist vorbereitet. Ich selber bin es auch. Taufansprache also, dann das ökumenische Kinder-Credo, die Einsetzung der Taufe, die Tauffrage an Eltern und Paten, dann kommt die Taufe… käme... geht aber nicht… das Wasser fehlt. Unmöglich, die Taufschale ist trocken! Feucht wird es, ich komme ins Schwitzen. Ich schiele zum Blumenstrauss auf dem Tauftischchen. Dort gibt es, was ich nicht habe. Eine Überleitung zu Schöpfung und Lebenswasser erlaubt mir, die Blumen in einer liturgischen Geste aus der Vase zu ziehen, sie feierlich hochzuhalten und das Wasser umzugiessen. Niemand zeigt Befremden. Es ist, als müsste es so sein. Erst nach der Feier die Frage eines deutschen Gastes: «Taufen Sie in der Schweiz immer mit Blumenwasser?» Ich blieb beim Bekennen und das heisst bei der Ehrlichkeit. Der Gast blieb höflich. Ob er etwas auch verstehen konnte? Seither weiss ich: Horizonterweiterungen sind eher zufällig und interkulturelles Lernen vielleicht nicht einmal beabsichtigt. Und doch geschieht es. Zum Glück! Dr Chilegüggel Serien Fragwürde – eine Serie (Teil X) Das Leben ist fragwürdig. Dem Menschen kommt eine Fragwürde zu. Auch seinem Glauben. Antworten sind Annäherungen an das, was tragen kann. Was sie zu benennen suchen, geben sie frei. Glaube ist wie die Liebe nicht vereinnahmend, aber freundlich dem Leben zugewandt. – Und jetzt die Frage: Macht es Sinn, heute noch von der Sünde zu reden? Und wenn ja, wie? Genügt es nicht, einfach das Rechte zu tun? Nein, Christliche Ethik orientiert sich an der Bibel und nicht am Zeitgeist. Was gerecht ist, kann ich mir selbst nicht sagen. Ich lese es heraus aus dem Geist der Bibel. Was ich mir, meinem Nächsten, meiner Gesellschaft tun soll, erfahre ich im Gespräch zwischen Bibel und Leben. Welche der vielen Gesetze kann man getrost vergessen? Keines. Im Gesetz steckt keine Erlösung, aber Weisheit. Wenn ich erfahre, dass Gott mich annimmt trotz meiner Sünde, kann ich erst recht die Weisheit z. B. der Zehn Gebote erkennen. Ich erfülle sie allein aus Dankbarkeit für mein Angenommensein. Kann ich allein denn etwas erreichen? Nein, weil alles was lebt, leben will, verbünde ich mich mit dem Lebendigen. Die Gemeinde ist Gottes Botschafterin für gelingendes Leben. Weil sie das Leben von ihm her bezieht und versteht, verbündet sie sich mit allen, die in ihrem Denken und Handeln der Ehrfurcht vor jedem Leben den ersten Platz geben. Woher nehme ich die Kraft, mutig nach vorn zu sehen? Aus dem Abendmahl. In ihm erinnert sich die Gemeinde an das Versiegen der Kraft in der Gottferne und an die Wiederkehr der Kraft in der Gottnähe. Das Abendmahl ist Quelle einer Kraft, die ich nur nehmen kann. Sie macht stark, weil sie Lähmung und Erfolglosigkeit nicht überspielt, sondern voraussetzt. Sie nährt mich und verbündet mich. Wir sitzen am selben Tisch. Aus: glauben 12 – das reformierte Einmaleins. Leitfaden des Glaubens im Labyrinth des Lebens. Herausgegeben der evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich. (www.glauben12.ch ) 26 Serien refsurlejs.ch Wir ziehen nicht um, sind nun aber auch im Internet unter www.refsurlejs.ch beheimatet. Unsere Domain sagt, wo wir in Wirklichkeit zu Hause sind: «über den Seen». In einer Serie stellen wir hier Texte vor, die auf unserer Homepage zu finden sind – herkömmlich schwarz auf weiss. Seelsorge – mit versehrtem Leben heil werden Das Leben verläuft weder geradlinig noch rund und Entwicklungen nicht kontinuierlich. Es gibt Situationen der Überspannungen und solche der Unterspannungen – und beide können Krisen bewirken. Es gibt Abbrüche, Umbrüche, Ratlosigkeit in Neuorientierungen, schwierige Lebensübergänge. Lebenskonzepte tragen nicht weiter, fixe Vorstellungen werden enttäuscht. Oder man hat ganz einfach etwas übersehen… Wenn wir uns diese Realität zugestehen können, dann haben wir schon Entscheidendes gewonnen: Wir brauchen uns dafür nicht zu schämen. Und das ist die beste Voraussetzung sich Hilfe holen zu können. Gerade darin kann sich Selbstbestimmung ausdrücken. Im seelsorgerlichen Gespräch kann es um eine Krisenintervention gehen: Was ist die Situation – und welches können meine nächsten Schritte sein? – Oder es steht an, einer Geschichte erst einmal eine Stimme zu geben und jemanden als ‚Ohrenzeugen’ dabei zu haben. Oder vielleicht kreist alles um eine Glaubenskrise und jemand sucht spirituelle Begleitung. Oder es geht um eine Lebenskrise, die nach einem psychologisch fundierten Beratungsgespräch verlangt. Seelsorgerliche Gespräche haben immer zum Ziel, Menschen in ihrer Lebensfähigkeit zu unterstützen. Sie sind durch professionelle Sorgfalt gestützt und durch die Schweigepflicht der seelsorgenden Person geschützt. Möglichkeiten für Seelsorge und psychologische Beratungen: – Urs Zangger, Pfarrer und dipl. psycholog. Berater (Szondi-Institut, Zürich), ev.-ref. Pfarramt 7513 Silvaplana, urs.zangger@gr-ref.ch 081 828 81 83 – Beratung für Lebens- und Partnerschaftsfragen der ev.-ref. Landeskirche Graubünden, Beratungsstelle für Engadin / Südtäler: – Markus Schärer, Pfr und psycholog. Berater 081 833 31 60 – Die Dargebotene Hand Schweiz Tel.-Nr 143 oder www.143.ch – SMS-Seelsorge über die Nummer 767 – Internetseelsorge e-mail: seelsorge@seelsorge.net 27 Anzeigen Kirchliche Amtshandlungen Taufen 23. Juli 2011 23. Juli 2011, Sils-Maria 31. Juli 2011, Sils-Fex 13. August 2011, Fex Cedric Lukas Bucher, Auw Aline Sabine Bucher, Auw Lara Angelina Götz, Gochkausen ZH Jarno Willy, Silvaplana Eliah Frederic Bolli, Zürich Konfirmation 12. Juni 2011, Sils-Baselgia Seraina Bergomi, Sils-Maria Ramona Clalüna, Sils-Maria Amanda Lüthi, Champfèr Daniel Moser, Sils-Maria Trauungen 2. Juli 2011, Fex 16. Juli 2011, Fex 23. Juli 2011, Fex 27. August 2011, Sils-Baselgia 10. September 2011, Fex Roger Rominger und Martina Masüger, Sils-Fex Roman Uehli und Claudia Jacinta Schifferle, Zürich Lukas Martin Bucher und Sabine Brüschweiler, Auw Andrea Gutgsell und Simone Pedrun, Samedan Ingo Rauser und Martina Grimm, Thalwil Bestattungen 24. Juni 2011, Champfèr 8. Juni 2011, Sils-Baselgia 5. Oktober 2011, Silvaplana 28 Florianne Giovanoli-Steiner verstorben im Alter von 61 Jahren Hans Rominger, Sils-Maria verstorben im Alter von 96 Jahren Urnenbeisetzung (publiziert) von Alma Rizzoli-Gaudenzi, verstorben im Alter von 98 Jahren Anzeigen Wir begrüssen unter uns Wir begrüssen unter uns Reto Balmer Ramona Brunner Linda Bechtiger Gian Andrea Chiesa Andres und Erna Lehmann Doris Roth Ritter Kollekten Heidi Rogantini Florian Rubertus Mario Schlegel Katrin Uehli Maja Wehrli Rudolf Wehrli Aus unseren Kollektenergebnissen 6., 13., 20. und 27. Feb. 2011 «SEK Menschenrechtsfonds» CHF 1230.00 27. März, 3., 10., 17., 22. und 24. April 2011 «BFA», Brot für alle CHF 1780.00 1., 8., 22. und 29. Mai 2011 «Telefonseelsorge» CHF 380.00 5. und 12. Juni 2011 «Pfingstkollekte» für theologisches Seminar in Sabah CHF 120.00 12. Juni 2011 «Konfirmationskollekte» Kirchliche Jugendarbeit im Kanton Graubünden CHF 570.00 19. Juni und 03. Juli 2011 «Heks Flüchtlingsdienst» CHF 530.00 10., 17. und 24. Juli 2011 «Protestantisch kirchlicher Hilfsverein Graubünden» CHF 1060.00 31. Juli, 7. und 21. August 2011 «Heks» Nothilfe, Hungersnot in Afrika CHF 1581.00 / Euro 160.00 Wir bedanken uns bei allen Spendern! 29 Anzeigen Nus gratulains cordielmaing... Impressum Geburtstage von September bis Dezember 2011 70-jährig Sarbach Ursula Venzo Rino Silvaplana Champfèr 9. Oktober 1941 17. September 1941 75-jährig Bachmann Ernst Clavadetscher Waltraud Wyss Agathe Sils-Maria Sils-Baselgia Champfèr 4. Dezember 1936 13. Oktober 1936 3. September 1936 80-jährig Reich Arturo Silvaplana 11. November 1931 87-jährig Newman Alice Rominger Vilma Champfèr Sils-Maria 25. Oktober 1924 25. November 1924 88-jährig Schoeller Marco Stettler Hans Troncana Maria Champfèr Silvaplana-Surlej Silvaplana 7. November 1923 11. Dezember 1923 10. Oktober 1923 90-jährig Fisler Remo Silvaplana 7. Oktober 1921 92-jährig Renz Gertrude Champfèr 29. Dezember 1919 96-jährig Kuhn Adelina Sils-Baselgia 13. Dezember 1915 Herausgeberin: Evang.-ref. Kirchgemeinde Sils / Silvaplana / Champfèr (www.refsurlejs.ch) Präsidium: Albert Burkhalter, Via suot chesas 10, CH-7512 Champfèr, Tel. 081 833 34 12 Redaktionelle Verantwortung: Pfarrer Urs Zangger, Chesa da Pravenda, CH-7513 Silvaplana 081 828 81 83 urs.zangger@gr-ref.ch 30 Mitarbeit an dieser Nummer: Albert Burkhalter (Champfèr), Anita Gordon (Silvaplana), Kurt Herzog (Maloja), Doris Hunger (Champfèr, Anzeigenteil), Klaus Penzien und ein weiterer Stammgast aus Deutschland, Hans-Peter Uehli (Sils), Urs Zangger (Silvaplana). Fotos: Ruth Gröble, Urs Zangger, Miriam Moser ✁ Gottesdienste (Cults divins) 18. September 09.30 Uhr Silvaplana, mit Abendmahl Pfr. Urs Zangger Bettag 11.00 Uhr Sils-Maria, mit Abendmahl Pfr. Urs Zangger 25. September 10.00 Uhr Champfèr Pfrn. M.SchmidAltwegg 14.00 Uhr Fex Pfrn. M.SchmidAltwegg 02. Oktober Erntedank 10.00 Uhr Silvaplana, Feiern mit Gross und Klein mit Apéro Pfr. Urs Zangger 09. Oktober 10.00 Uhr Sils-Baselgia Pfr. Urs Zangger 18.00 Uhr Silvaplana Pfr. Urs Zangger 09.30 Uhr Champfèr Pfr. David Gredig 11.00 Uhr Sils-Maria Pfr. David Gredig 23. Oktober 10.00 Uhr Sils-Baselgia Pfr. David Gredig 06. November Reformationssonntag 10.00 Uhr Silvaplana mit den Konfirmand-/ Innen Pfr. Urs Zangger 13. November 10.00 Uhr Sils-Baselgia Pfrn. M.SchmidAltwegg 20. November Ewigkeitssonntag 10.00 Uhr Champfèr Pfr. Urs Zangger 16. Oktober 31 AZB 7513 Silvaplana ✁ 27. November 1. Advent 10.00 Uhr Sils-Maria Pfr. Urs Zangger Gemeindesonntag 04. Dezember 2. Advent 10.00 Uhr Silvaplana Pfr. Urs Zangger 11. Dezember 3. Advent 09.30 Uhr Sils-Baselgia, Kanzeltausch Pfr. Markus Schärer 11.00 Uhr Champfèr, Kanzeltausch Pfr. Markus Schärer 09.30 Uhr Silvaplana Pfrn.M.SchmidAltwegg 11.00 Uhr Sils-Maria Pfrn. M.SchmidAltwegg 18.00 Uhr Sils-Fex Pfr. Urs Zangger 22.00 Uhr Silvaplana Pfr. Urs Zangger 23.30 Uhr Sils-Baselgia Pfr. Urs Zangger 09.30 Uhr Sils-Baselgia, mit Abendmahl Pfr. Urs Zangger 11.00 Uhr Champfèr, mit Abendmahl Pfr. Urs Zangger 20.00 Uhr Champfèr Pfr. Urs Zangger 22.30 Uhr Sils-Maria Pfr. Urs Zangger 18. Dezember 4. Advent 24. Dezember Heiligabend 25. Dezember Weihnachten 31. Dezember Silvester Änderungen vorbehalten. Bitte beachten Sie die Ausschreibung in der «Engadiner Post / Post Ladina! 32