Programm Orgelsommer 2016
Transcription
Programm Orgelsommer 2016
INTERNATIONALE ORGELKONZERTE · ORGEL.6 · ORGELMUSIKEN AM MITTAG TübingER 28. Juli bis 3. sEPTEMbER 2016 Max Reger und seine Zeit www.tuebinger-orgelsommer.de 20. TÜBINGER ORGELSOMMER 2016 3 Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, INTERNATIONALE ORGELKONZERTE I. Donnerstag, 28.07., 20.00 Uhr II. Samstag, 30.07., 20.00 Uhr III. Samstag, 06.08., 20.00 Uhr IV. Samstag, 13.08., 20.00 Uhr V. Samstag, 20.08., 20.00 Uhr VI. Samstag, 27.08., 20.00 Uhr Eröffnungskonzert zu Bachs Todestag Ruben J. Sturm, Rottenburg am Neckar Torsten Wille, Reutlingen vielklang-Vokalensemble und Peter Kranefoed, Winnenden Jonathan Dimmock, San Francisco (USA) Pieter van Dijk, Alkmaar (NL) Abschlusskonzert · Stummfilm und Orgelimprovisation · Johannes Mayr, Stuttgart 4 6 8 10 12 14 ORGEL.6 I. Donnerstag, 04.08., 18.00 Uhr II. Donnerstag, 11.08., 18.00 Uhr III. Donnerstag, 18.08., 18.00 Uhr IV. Donnerstag, 25.08., 18.00 Uhr Julia Galic (Violine), Tübingen und Martin Neu (Harmonium und „Grüne Orgel“), Tübingen Teilnehmer des Orgelkurses mit Bernhard Haas, München Harry Holzwurm · Kinderorgelkonzert mit Jens Wollenschläger (Orgel), Julian Redlin (Harry Holzwurm) und Kirsten Redlin (Königin) Horst Allgaier, Tübingen 16 18 20 22 ORGELMUSIKEN AM MITTAG Freitag, 29.07. – Freitag, 26.08. etwa 20-minütige Orgelmusiken wir begrüßen Sie sehr herzlich zum nunmehr 20. Tübinger Orgelsommer. Das Motto unseres diesjährigen Festivals lautet „Max Reger und seine Zeit“. Vor hundert Jahren starb Reger (1873 – 1916), der wichtigste deutsche Orgelkomponist des 20. Jahrhunderts, der musikalisch in der Spätromantik angesiedelt war und der seine Harmonik so weiterentwickelte, dass man ihn guten Gewissens einen Wegbereiter der Neuen Musik nennen kann. Neben den „großen“ Konzerten am Samstagabend und den Orgelmusiken Orgel.6 bieten wir Ihnen auch dieses Jahr wieder 20-minütige Orgelmusiken montags bis freitags um 12.15 Uhr an – letztere bei freiem Eintritt. Am Samstag, 3. September findet außerdem wieder unsere ganztägige Orgelexkursion statt, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Auf Seite 28 dieses Programmheftes sehen Sie, warum sich eine Mitgliedschaft im Förderverein Stiftskirchenorgel e.V. nicht nur für den Orgelsommer, sondern auch für Sie selbst lohnt. Eine Besonderheit dieses Orgelsommers ist die Kooperation mit dem vielklang-Festival, mit welchem wir neben einem Orgelmeisterkurs mehrere Konzerte mit Kursteilnehmern sowie ein gemeinsames Konzert mit Vokalensemble und Orgel veranstalten. Und noch weitere spannende Konzerte erwarten uns: es gibt eine ungewöhnliche Besetzung mit Violine, Harmonium und der sogenannten „Grünen Orgel“, die der damalige Stiftsorganist Richard Gölz 1933 für die Stiftskirche anschaffte, darüber hinaus ein Kinderorgelkonzert sowie einen Stummfilmabend mit Orgelimprovisation zum feierlichen Abschluss. 24 Wir wünschen Ihnen erfüllte Stunden in unserer Stiftskirche. ORGELFAHRT Samstag, 03.09., 8.45 Uhr 26 Der Förderverein Tübinger Stiftskirchenorgel e.V. Veranstaltungen Kooperationspartner vielklang Informationen zum Kunstharmonium und zur „Grünen Orgel“ in der Stiftskirche St. Georg Die Disposition der Weigle/Rensch-Orgel (1965/2001) Eintrittspreise, Impressum 28 29 30 31 32 Prof. Jens Wollenschläger Künstlerischer Leiter Erster Organist der Stiftskirche Susanne Wolf Geschäftsführende Pfarrerin an der Stiftskirche Walter Blum 1. Vorsitzender Förderverein Stiftskirchenorgel e.V. Donnerstag, 28.07., 20.00 Uhr INTERNATIONALE ORGELKONZERTE Eröffnungskonzert zu Bachs Todestag Ruben J. Sturm, Rottenburg am Neckar 4 5 Ruben Johannes Sturm wurde 1979 in Speyer am Rhein geboren. Er studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/ Main Kirchenmusik und künstlerisches Orgelspiel (u. a. bei Prof. Martin Lücker). Darüber hinaus besuchte er zahlreiche Meisterkurse und war Preisträger bei verschiedenen Orgelwettbewerben. Im Jahre 2008 gewann er den 1. Preis beim Wettbewerb Orgelimprovisation im Gottesdienst, der seit 1993 nicht mehr vergeben worden war. Nach dem A-Examen (mit Auszeichnungen in Orgelliteraturspiel und Liturgischem Orgelspiel/Improvisation) arbeitete er vier Jahre lang als Regionalkantor in der Diözese Mainz. Im Herbst 2009 erfolgte die Berufung in die Bischofsstadt Rottenburg am Neckar, wo er seit 2010 als Domorganist und Professor an der Hochschule für Kirchenmusik wirkt, die er im Studienjahr 2013/14 als Prorektor auch kommissarisch geleitet hat. Im Sommersemester 2016 übernahm er zusätzlich noch einen Lehrauftrag (Professurvertretung) für Orgelimprovisation/Liturgisches Orgelspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Zudem ist er künstlerischer Leiter der internationalen Rottenburger Orgelkonzerte und Bischöflicher Orgelsachverständiger der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Darüber hinaus widmet er sich einer umfangreichen Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Mehrere CD-Einspielungen liegen vor (u. a. Orgelwerke von Jan Janca, Vol. 4 bei Dabringhaus und Grimm). Hommage à … Bach und Reger Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Chromatische Phantasie und Fuge d-moll BWV 903 für Orgel bearbeitet von Max Reger Zsolt Gárdonyi *1946 Hommage à J. S. Bach (2000) Johann Sebastian Bach/Max Reger Choralbearbeitungen aus dem „Orgelbüchlein“ sowie Choralvorspiele op. 67: – Herr Jesu Christ, dich zu uns wend – Jesu, meine Freude – O Lamm Gottes, unschuldig Zsolt Gárdonyi Hommage à M. Reger (2002) Max Reger 1873 – 1916 Phantasie und Fuge d-moll op. 135b ungekürzte Originalfassung Werner Jacob 1938 – 2006 Drei Metamorphosen über Themen aus Max Regers op. 135b (1975) – Invocatione (alla introduzione) – Meditatio (al basso ostinato) – Conclusio (alla Toccata) Bach und Reger – zwei „gigantische“ Komponisten: nicht nur, was die Fülle und den Inhalt, sondern auch, was die visionäre Kraft der geschaffenen Werke angeht. „Seb. Bach ist für mich Anfang und Ende aller Musik, auf ihm ruht und fußt jeder wahre Fortschritt!“ So drückte es Max Reger einmal aus. Und weiter: „Es gibt nichts so Kompliziertes in unserer modernen Harmonik, was nicht der alte Bach längst vorweg genommen hätte.“ Beiden Visionären wird im heutigen Konzert ein klingendes Denkmal gesetzt – mit eigenen Werken und mit klangvollen Huldigungen zeitgenössischer Komponisten, die ihrerseits das geistige Feuer der beiden Genies weitertragen, statt deren Asche anzubeten. Samstag, 30.07., 20.00 Uhr INTERNATIONALE ORGELKONZERTE Torsten Wille, Reutlingen 6 7 Torsten Wille wurde 1971 in Hamburg geboren. Er studierte Kirchenmusik, Konzertfach Orgel, Musikpädagogik und Tonsatz/Komposition in Köln und Wien (Orgel u. a. bei Michael Schneider, Viktor Lukas und Hans Haselböck). Er war Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes, legte 1995 die Künstlerische Reifeprüfung und 1997 das Konzertexamen ab. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen konnte der junge Organist gewinnen, u. a. den 1. Preis beim Internationalen Hansestädte-Orgelwettbewerb 1996 in Elburg/Holland. 1998 gewann er ein Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbes und wurde in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler des Deutschen Musikrates aufgenommen. Konzertreisen führten den Organisten bereits in viele deutsche Städte und durch ganz Europa. Er hatte bereits solistische Auftritte in der Berliner Philharmonie, der Kölner Philharmonie, der St. John Concert Hall in London, bei den Wiener Orgelkonzerten, im Dom zu Riga u. v. m. Er machte Rundfunkaufnahmen für den WDR, Radio Bremen und den Hessischen Rundfunk sowie eine FernsehProduktion für das Polnische Fernsehen. 1997 bespielte er eine CD mit Spirituals zusammen mit dem Sänger Z. E. Toliver. Wolfgang Amadé Mozart 1756 – 1791 Ein Orgel Stück für eine Uhr KV 608 – Allegro – Andante – Allegro Ludwig van Beethoven 1770 – 1827 Fünf Stücke für Flötenuhr WoO 33 1. Allegro non più molto 2. Allegretto 3. Adagio assai 4. Scherzo. Allegro 5. Presto Große Fuge op. 133 Orgelfassung: Torsten Wille Max Reger 1873 – 1916 Symphonische Phantasie und Fuge d-moll op. 57 Neben dem klassischen Orgelliteraturspiel pflegt er ebenso die Kunst der Improvisation, insbesondere die Begleitung von Stummfilmen. Torsten Wille ist auch als Komponist erfolgreich. Seine Kinderoper Mio, mein Mio (nach Astrid Lindgren) wurde am 14. November 1999 an der Deutschen Oper Berlin und sein Kleines Requiem in der Berliner Philharmonie uraufgeführt und gewann den Sonderpreis des Europa-Festivals Hannover. 2001 bis 2004 unterrichtete er Orgel und Improvisation an der Hochschule für Kirchenmusik in Herford. Anschließend war er bis 2014 Bezirkskantor in Ludwigshafen. Seit September 2014 ist er Bezirkskantor an der Marienkirche Reutlingen und künstlerischer Leiter des Reutlinger Orgelsommers. Das heutige Konzertprogramm verbindet die Themen der beiden kooperierenden Festivals zu einer interessanten Symbiose. Max Reger als Schwerpunkt des diesjährigen Orgelsommers wird mit Musik aus dem Wien des 18. Jahrhunderts verknüpft, welche sich als Roter Faden durch das diesjährige vielklang-Festival zieht. Allen drei Komponisten war eines gemeinsam: das musikalische Vorbild Johann Sebastian Bach. Samstag, 06.08., 20.00 Uhr INTERNATIONALE ORGELKONZERTE vielklang-Vokalensemble & Peter Kranefoed, Winnenden 8 9 Peter Kranefoed stammt aus Münster/Westfalen und erhielt dort auch seinen ersten Klavier- und Orgelunterricht bei Winfried Berger und Michaela Ratte. Er studierte Kirchenmusik, Dirigieren und Orgel an den Musikhochschulen Stuttgart (Orgelklasse Ludger Lohmann) und Freiburg (Dirigierklasse Scott Sandmeier) sowie am Boston Conservatory of Music (Solistenklasse James David Christie). Während seines Aufenthaltes in den USA von 2002 bis 2004 unterrichtete er Orgel als Assistent von Prof. Christie am Boston Conservatory sowie am College of the Holy Cross in Worcester, Massachusetts, und wirkte als Director of Music an der Chapel of the Holy Spirit in Weston, Massachusetts. Er besuchte zahlreiche Meisterkurse. Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Allein Gott in der Höh sei Ehr BWV 663 für Orgel Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847 Aus tiefer Not schrei ich zu dir op. 23 für Chor und Orgel Max Reger 1873 – 1916 Aus tiefer Not schrei ich zu dir op. 135a für Orgel Aus: Geistliche Gesänge op. 110 O Tod, wie bitter bist du für Chor Peter Kranefoed geht umfangreicher Konzerttätigkeit nach und arbeitet regelmäßig mit Chören, Orchestern und Instrumentalensembles zusammen, z. B. mit den Stuttgarter Philharmonikern, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, dem Kammerchor Stuttgart oder dem Stuttgarter Kammerorchester. Als Organist, Cembalist und Dirigent trat er u. a. in den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Großbritannien, Frankreich, Österreich sowie in der Schweiz auf, ferner in Korea, China, Taiwan, Singapur, Indonesien und in vielen Staaten der USA. Seine jüngste CD-Einspielung umfasst Orgelwerke von Felix Mendelssohn Bartholdy. Es liegen vier weitere CDs vor mit Orgelmusik von Johann Sebastian Bach, Orgelmusik des Barock und der Romantik sowie dem Requiem von Maurice Duruflé. Derzeit ist Peter Kranefoed Kirchenmusiker an St. Karl Borromäus in Winnenden, außerdem Leiter des jungen süddeutschen Kammerchores camerata nova, des Vokalensembles cappella novella und des Barockensembles La Banda CORDeVENTO sowie Dozent an der Winnender Volkshochschule und an der Musikschule. Außerdem nimmt er einen Lehrauftrag an der Stuttgarter Musikhochschule wahr. Lobet den Herrn, alle Heiden BWV 230 für Chor und Basso continuo Aus: Choralvorspiele op. 67 für Orgel: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende Herr, wie du willst, so schick’s mit mir Wer nur den lieben Gott läßt walten op. 135a für Orgel Johannes Brahms 1833 – 1897 Geistliches Lied op. 30 für Chor und Orgel Aus: Elf Choralvorspiele op. 122 für Orgel: Schmücke dich, o liebe Seele Herzlich tut mich verlangen O Welt, ich muss dich lassen Max Reger Aus: Geistliche Gesänge op. 138 für Chor: Unser lieben Frauen Traum Wir glauben an einen Gott Agnus Dei Nachtlied Samstag, 13.08., 20.00 Uhr INTERNATIONALE ORGELKONZERTE Jonathan Dimmock, San Francisco (USA) 10 11 Jonathan Dimmock ist ein international bekannter Konzertorganist, Dirigent, Korrepetitor und Kammermusiker. Meisterwerke des 20. Jahrhunderts Max Reger 1873 – 1916 Introduktion und Passacaglia (1899) Maurice Duruflé 1902 – 1986 Prélude (1932) 12 Jahre lang war er Organist an der St. Ignatius Church in San Francisco (größte Jesuitenkirche der USA). Derzeit ist er Organist des San Francisco Symphony Orchestra. Er ist Begleiter von Congregation Sherith Israel in San Francisco und der erste Organist des California Palace of the Legion of Honor. Er ist Professor für Orgel an der Sonoma State University. Larry King 1932 – 1990 Resurrection (1981) – Lament – The Rising – The Ecstasy – Reflection Er spielte mehr als 40 CDs ein und wirkte u. a. bei einer Aufnahme von Gustav Mahlers 8. Sinfonie mit dem San Francisco Symphony Orchestra mit, die einen Grammy erhielt. Er machte Einspielungen für zahlreiche internationale Radiosender. Aaron Copland 1900 – 1991 Fanfare for the Common Man (1942) Orgelfassung: J. Dimmock Max Reger Kyrie eleison op. 59 Nr. 7 (1901) Zu seinen Lehrern gehören u. a. Olivier Messiaen, Simon Preston, Gillian Weir, Jean Langlais, Ton Koopman, Harald Vogel und Naji Hakim. Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847 Sonate Nr. IV B-dur op. 65 Nr. 4 (1845) 1. Allegro con brio 2. Andante religioso 3. Allegretto 4. Allegro maestoso e vivace Dan Locklair *1949 Rubrics (1988) – The peace is exchanged – The people respond: ‘Amen’ Mit seinen Studienabschlüssen in Oberlin und Yale hat er das Privileg, als einziger Amerikaner zum Organisten der Westminster Cathedral von London berufen worden zu sein. Ebenso war er Organist von St. John the Divine (New York), St. Mark's (Minneapolis) und Grace (San Francisco). Dimmock ist Mitbegründer der American Bach Soloists, Direktor des Artists’ Vocal Ensemble und Präsident von Resonance, einem Verein, der Musik bei internationalen Konflikten zur besseren Verständigung einsetzt. Es ist ihm ein Anliegen, die Schönheit der Musik mit spirituellen Themen der Welt in Einklang zu bringen. www.JonathanDimmock.com Samstag, 20.08., 20.00 Uhr INTERNATIONALE ORGELKONZERTE Pieter van Dijk, Alkmaar (NL) 12 13 Pieter van Dijk wurde 1958 geboren und studierte an der Musikhochschule in Arnheim Orgel bei Bert Matter, Klavier und Kirchenmusik. Außerdem hatte er Unterricht bei Gustav Leonhardt, Marie-Claire Alain und Jan Raas. Er gewann Preise bei den Internationalen Orgelwettbewerben in Deventer (1979) und Innsbruck (1986). Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847 Praeludium und Fuge c-moll op. 37 Johannes Brahms 1833 – 1897 Herzlich tut mich verlangen op. 122 Pieter van Dijk ist Professor für Orgel an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und am Conservatorium van Amsterdam. Als Gastprofessor unterrichtete er u. a. an den Hochschulen in Antwerpen, Cambridge, Dresden, Helsinki, Oxford, St. Petersburg, Gdansk, Stuttgart und Toulouse. Max Reger 1873 – 1916 Herzlich tut mich verlangen op. 135a Johannes Brahms O Welt, ich muss dich lassen op. 122 Max Reger O Welt, ich muss dich lassen op. 135a Er ist Organist der Grote Sint Laurenskerk in Alkmaar, wo er die Van-Hagerbeer/ Schnitger-Orgel sowie die Van-Covelens-Orgel von 1511 betreut. 2004 wurde er zum Stadtorganisten von Alkmaar berufen. Praeludium d-moll op. 65 Pieter van Dijk spielte verschiedene CD-Aufnahmen auf den Orgeln der Sint Laurenskerk ein. Nun komm, der Heiden Heiland op. 67 Die DVD Alkmaar – The Organs of the Laurenskerk wurde 2013 mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Zusammen mit Wolfgang Zerer und Andreas Fischer spielte er kürzlich eine CD auf der rekonstruierten Orgel der Hamburger Katharinenkirche ein. Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Eine rege Konzerttätigkeit führte ihn in verschiedene europäische Länder, Japan und in die Vereinigten Staaten. Pieter van Dijk ist künstlerischer Leiter des Orgelfestivals Holland. Max Reger Lobe den Herren, den mächtigen König op. 67 Johann Sebastian Bach Triosonate Nr. 4 e-moll BWV 528 – Adagio/Vivace – Andante – Un poco allegro Er publizierte Artikel über J. P. Sweelinck, J. S. Bach, M. Weckmann und Straube/Reger. Er war Jurymitglied bei den internationalen Orgelwettbewerben in Alkmaar, Amsterdam, Celle, Freiberg, Gdansk, Innsbruck, Kotka, Lausanne, Lübeck und Toulouse. Nun komm, der Heiden Heiland BWV 659 Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter BWV 650 Praeludium und Fuge G-dur BWV 550 Samstag, 27.08., 20.00 Uhr INTERNATIONALE ORGELKONZERTE Abschlusskonzert Stummfilm und Orgelimprovisation Johannes Mayr, Stuttgart 14 15 Johannes Mayr (geboren 1963) studierte 1981 – 1987 katholische Kirchenmusik in Stuttgart, u. a. bei Rudolf Walter, Ludger Lohmann und Willibald Bezler. 1990 – 2001 wirkte er als hauptamtlicher Kirchenmusiker mit Dekanatsauftrag in Bad Wurzach, 2001 bis 2011 in Stuttgart (St. Fidelis), dort ab 2004 als Regionalkantor. Von 1992 bis 2007 war er als Lehrbeauftragter für liturgisches Orgelspiel/Orgelimprovisation in Augsburg (Leopold-Mozart-Konservatorium/ Musikhochschule Nürnberg-Augsburg) tätig. Seit 2004 nimmt er einen Lehrauftrag für Orgelliteraturspiel und Liturgisches Orgelspiel an der Tübinger Hochschule für Kirchenmusik wahr. Seit 2009 lehrt er Orgelimprovisation an der Stuttgarter Musikhochschule und seit 2011 ist er Domorganist an der Konkathedrale St. Eberhard in Stuttgart. Als Orgelsachverständiger ist er seit 1991 für die Diözese Rottenburg-Stuttgart tätig. Seine jahrelangen Forschungen insbesondere zur oberschwäbischen Orgellandschaft haben in mehreren Buchpublikationen ihren Niederschlag gefunden. Als Orgelimprovisator erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Er war Preisträger beim Wettbewerb Orgelspiel im Gottesdienst in Rottenburg (1988), beim Südwestfunk-Orgelimprovisationswettbewerb und beim Internationalen Orgelimprovisationswettbewerb zu zeitgenössischer Kunst Wandlung der Formen in Regensburg (jeweils 1998). Erste Preise erhielt er beim Europäischen Orgelimprovisationswettbewerb in Schwäbisch Gmünd (1989), beim Internationalen Orgelimprovisationswettbewerb in Montbrison/Frankreich 1991 und beim Internationalen Orgelwettbewerb Orgel ohne Grenzen in Dudelange/Luxemburg 2009. Fritz Lang: Metropolis (1925/26) Regie Drehbuch Produktion Kamera Schnitt Darsteller Restaurierung Fritz Lang Thea von Harbou Erich Pommer Karl Freund, Günther Rittau, Walter Ruttmann Fritz Lang Brigitte Helm, Gustav Fröhlich, Heinrich George, Helene Weigel u. a. Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, 2010 In der gigantischen Stadt Metropolis leben zwei voneinander klar getrennte Gesellschaften: Eine Oberschicht lebt in absolutem Luxus. Im „Klub der Söhne“ genießt die Jugend der Elite in ihren Türmen und in „Ewigen Gärten“ paradiesische Verhältnisse und lebt für Sportveranstaltungen und rauschhaftes Vergnügen, während die Arbeiterklasse, die an riesigen Maschinen für den Gewinn der Reichen schuftet, ebenso tief unterhalb der Stadt haust wie die anderen darüber. Dazwischen, aber unter der Erde, befinden sich die für beide Klassen unentbehrlichen Maschinen. Alleinherrscher von Metropolis ist Joh Fredersen, der vom „neuen Turm Babel“ aus seine Stadt überwacht und regiert. Die Arbeiter, die seine Stadt gebaut haben, sind für ihn Untermenschen und dort angesiedelt, „wo sie hingehören“. Der Tag der Arbeiter ist in 20 Stunden aufgeteilt, ihre Zehnstundenschichten dauern also den halben Tag, während der Tag für die Oberschicht 24 Stunden hat: Zweierlei Uhren verweisen auf zweierlei Maß. Eines Tages taucht in den „Ewigen Gärten“ eine Kinderschar aus der Unterstadt in Begleitung einer Frau auf, die den Kindern zeigt, wie „ihre Brüder“ leben. Freder, Joh Fredersens Sohn, verliebt sich spontan in die unverdorbene und strahlende junge Maria und geht in die Unterstadt, um sie wiederzusehen. Es kommt, was kommen muss … (Quelle: Wikipedia) Bild: Friedrich-Murnau-Stiftung, Wiesbaden Donnerstag, 04.08., 18.00 Uhr ORGEL.6 Julia Galic (Violine), Tübingen Martin Neu (Harmonium und „Grüne Orgel“), Tübingen 16 17 Julia Galic begann ihr Violinstudium bei den Professoren Dierick, Baynov und Agostini. Das künstlerische Aufbaustudium und die Solistenklasse schloss sie an der Musikhochschule Stuttgart bei Prof. Ingolf Turban mit Auszeichnung ab. Als Kammermusikerin sammelte sie Erfahrung beim Melos-, Vermeer- und La-Salle-Quartett. Sie war Finalistin beim Deutschen Musikwettbewerb 1999. Als Solistin konzertierte sie u. a. mit dem Moskauer Kammerorchester Kremlin, dem Thailand PO, dem Stuttgarter und dem Tübinger Kammerorchester. Mit der Gründung des Ensemble Transcendent verwirklichte sich für sie die künstlerische Idee, durch variable Kammermusikformation thematische Programmkonzeptionen jenseits der klassischen Konzerttradition zu gestalten. Nicht zuletzt aufgrund ihrer erfolgreichen pädagogischen Tätigkeit in ihrer Heimatstadt Tübingen wurde sie 2011 als Professorin an die Hochschule für Musik und Theater München berufen. Martin Neu ist Kantor an St. Peter und Paul sowie St. Elisabeth in Reutlingen und Dekanatskirchenmusiker für das Dekanat Reutlingen/Zwiefalten. Neben der Leitung der Chöre, dem Orgelspiel im Gottesdienst und seiner Unterrichtstätigkeit im Fach Orgel gibt er regelmäßig Konzerte im In- und Ausland. Während seiner Studienzeit in Stuttgart, Montréal und Mainz erhielt er zahlreiche Stipendien und Preise (u. a. Studienstiftung des deutschen Volkes, DAAD, Ansbacher Bachwoche, Stiftung Podium junger Künstler, Förderpreis beim Leipziger Bach-Wettbewerb 2000). Im Jahre 2002 wurde ihm für "hervorragende künstlerische Leistungen" der Johannes-Gutenberg-Preis der Universität Mainz verliehen. Aus seinem Interesse für das Musizieren auf historischen Instrumenten entstanden Rundfunkaufnahmen und CD-Einspielungen (u. a. für das Label Audite www.audite.de), die internationale Anerkennung erhielten. Diego de Alvarado 1570 – 1643 Tiento sobre el Pange Lingua Español für Orgel Jean-Marie Leclair 1697 – 1764 Sonate h-moll für Violine und Basso continuo op. V/5 – Allegro ma non troppo – Largo – Allegro Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Air nach dem Choralvorspiel „O Mensch, bewein dein Sünde groß“ bearbeitet für Violine und Harmonium von M. Reger Max Reger 1873 – 1916 Melodia op. 129 Nr. 4 für Harmonium Christoph Willibald Gluck 1714 – 1787 Aria für Violine und Orgel Josef Gabriel Rheinberger 1839 – 1901 Thema mit Veränderungen op. 150 für Violine und Orgel Donnerstag, 11.08., 18.00 Uhr ORGEL.6 Teilnehmer des Orgelmeisterkurses von Prof. Bernhard Haas, München 18 19 Bernhard Haas wurde 1964 geboren. Er studierte Orgel, Klavier, Cembalo, Kirchenmusik, Komposition und Musiktheorie an den Musikhochschulen in Köln, Freiburg und Wien (Orgel bei Ludger Lohmann, Peter Neumann, Michael Schneider, Zsigmond Szathmáry, Jean Guillou und Xavier Darasse). Er gewann zahlreiche Preise bei internationalen Orgelwettbewerben, unter anderem den ersten Preis beim Liszt-Wettbewerb Budapest 1988. Seither führen ihn Konzertreisen durch nahezu alle europäischen Länder, in die USA, nach Japan und Korea. Von 1989 bis 1995 lehrte er Orgel und Improvisation an der Musikhochschule Saarbrücken, bevor er 1994 eine Professur für Orgel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart antrat. Seit 2013 arbeitet er in gleicher Funktion an der Hochschule für Musik und Theater München. Gern gibt er sein Wissen auch auf Kursen weiter. Er wird häufig in Jurys internationaler Orgelwettbewerbe eingeladen. Sein Repertoire erstreckt sich von Sweelinck bis zur zeitgenössischen Musik. Besondere Schwerpunkte sind für ihn die deutsche Musik des 17. Jahrhunderts, die Werke Bachs und des 19. Jahrhunderts. Er ist Autor vielbeachteter Orgelbearbeitungen (Werke von Mozart, Liszt, Bruckner, Schönberg, Holliger). Auf CD spielte er Werke von Liszt, Reger, Stravinsky, Xenakis, Ferneyhough und anderen ein. Rundfunkaufnahmen in vielen europäischen Ländern. Publikationen: Die neue Tonalität von Schubert bis Webern. Hören und Analysieren nach Albert Simon (Wilhelmshaven, 2004), Die zweistimmigen Inventionen von J. S. Bach (Hildesheim, 2008) sowie diverse Aufsätze in Fachzeitschriften und Kongressberichten. Orgelmeisterkurs Prof. Bernhard Haas (München) Freitag, 5.8. – Sonntag, 14.8.2016 Der renommierte Organist und Orgelprofessor Bernhard Haas (München) wird den diesjährigen Orgelmeisterkurs, der in Kooperation zwischen vielklang und Tübinger Orgelsommer stattfindet, leiten. Die Anmeldung zu diesem Kurs geschieht über das vielklang-Festival: www.vielklang.org Der Kursinhalt wird ein Abbild der beiden diesjährigen Festivals sein: Neben dem Orgelsommer-Themenschwerpunkt „Max Reger“ wird auch das vielklangMotto „Wien, 18. Jahrhundert“ vorkommen und – noch bereichert durch die Eigenheiten der drei Unterrichtsorgeln – um italienische und französische Musik bis zum 18. Jahrhundert erweitert. Die Vormittagseinheiten werden an den beiden Orgeln des Musikwissenschaftlichen Institutes der Universität Tübingen im zur Stiftskirche benachbarten Pfleghof stattfinden. Dort steht ein viermanualiger Nachbau einer klassischfranzösischen Orgel vom Ende des 18. Jahrhunderts (Dom Bédos) sowie die Kopie einer einmanualigen italienischen Barockorgel. Beide Instrumente wurden von der Orgelbaufirma Peter Vier (Friesenheim-Oberweier) erbaut. An den Nachmittagen finden die Kurseinheiten an der großen Weigle/RenschOrgel (III/63, 1965) der Tübinger Stiftskirche statt. Hier ist das Thema dann, wie nicht anders zu erwarten: Max Reger. Eine herzliche Einladung an aktive und passive Teilnehmer. Das heutige Orgel.6-Konzert – wie der Name sagt: um Punkt Sechs – wird durch Teilnehmer dieses Meisterkurses gestaltet. Das Programm des heutigen Abends entsteht kurzfristig und wird separat bekanntgegeben. Donnerstag, 18.08., 18.00 Uhr ORGEL.6 Jens Wollenschläger (Orgel), Tübingen Julian Redlin (Harry Holzwurm) & Kirsten Redlin (Königin), Kiel 20 21 Jens Wollenschläger wuchs in Landau/Pfalz auf und studierte Kirchenmusik (A-Examen) in Stuttgart und Orgel (Konzertexamen „mit Auszeichnung“) in Hamburg. Er war als Kantor und Organist am Ulmer Münster, mit einem Teilauftrag als Bezirkskantor in Aalen und als Kantor in Stuttgart-Möhringen tätig. Etwa 80 eingespielte CDs, diverse Preise, seine Kompositions- und internationale Konzerttätigkeit sind weitere Dokumente seines Schaffens. Im Juni 2014 wurde Jens Wollenschläger zum Ersten Organisten an der Tübinger Stiftskirche gewählt und als Professor für Künstlerisches und Liturgisches Orgelspiel an die Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen berufen. Seit März 2015 ist er Prorektor der Hochschule. www.oerge.li Julian Redlin wurde in Hannover geboren und erhielt im dortigen Knabenchor eine erste professionelle Ausbildung als Altist. In seinem Studium der Musikwissenschaft in Kiel widmete er sich insbesondere der Zeit vor 1750 und gründete ein Vokalensemble für Alte Musik. Er studierte Gesang bei Erika Orth, Harry van der Kamp und Peter Kooij. Sein Aufbaustudium an der Schola Cantorum Basel hat er mit Auszeichnung abgeschlossen. Seine Auftritte als Sänger führen ihn regelmäßig über die Grenzen Deutschlands hinaus. Sein Repertoire umfasst Werke des 15. – 19. Jahrhunderts. Julian Redlin ist Mitglied im Balthasar-Neumann-Chor von Th. Hengelbrock und bei Musica Poetica Den Haag. Außerdem arbeitet er als privater Gesangslehrer und Stimmbildner im Landesjugendchor Schleswig-Holstein. www.redlin.de Kirsten Redlin begann ihre musikalische Ausbildung auf Sylt und setzte sie in Kiel bei Ks. Victor Lederer und Erika Orth in Rendsburg fort. Sie ist als Altistin und Mezzosopranistin im norddeutschen Raum vornehmlich in Oratorien und anderen geistlichen Werken zu hören, hat aber auch ein großes romantisches Liedrepertoire. Weiterhin wirkte sie in einigen Opernproduktionen mit – z. B. Mozarts Zauberflöte (3. Dame), Menottis Amahl (Amahl), Purcells Dido und Aeneas (Dido), arbeitete eine Zeitlang mit einem studentischen Sinfonieorchester zusammen (sang unter anderem Lieder von Mahler, Strauss, Elgars Sea Pictures, Brahms’ Alt-Rhapsodie) und ist seit einigen Jahren freiberuflich vor allem als chorische Stimmbildnerin im Kieler Raum tätig. „Harry Holzwurm und die Königin“ (2012) Ein Orgelkonzert für Kinder und Junggebliebene von Jens Wollenschläger Konzeption und Text Jens Wollenschläger Musik Jens Wollenschläger unter Verwendung von Originalwerken weiterer Komponisten Harry Holzwurm Julian Redlin, Kiel Königin Kirsten Redlin, Kiel Orgel Jens Wollenschläger, Tübingen Harry Holzwurm beklagt sich über den Krach in seiner Wohnung. Das Problem: er wohnt in einer Orgel. Nun liegt es in der Natur der Sache, dass es dort manchmal geräuschvoll zugeht. Als er sich mal wieder über den Radau in seinen vier Wänden ärgert, trifft er plötzlich jemanden, der etwas eigenartig daherkommt und Harry auf eine große Reise mitnimmt, die ihn über Ägypten, Frankreich und Italien bis nach Schloss Sanssouci führt. Dass bei jeder neuen Station immer seine Nase anfängt zu jucken, kommt ihm anfangs schon komisch vor. Irgendwann merkt Harry, dass er sich auf einer spannenden Reise durch die Geschichte der Orgel und der Orgelmusik befindet, auf der er nicht nur viel Musik hört, sondern auch sehr berühmte Leute trifft. Zeichnung: Bernd-Rüdiger Drews Donnerstag, 25.08., 18.00 Uhr ORGEL.6 Horst Allgaier, Tübingen 22 23 Horst Allgaier wirkt seit 1978 als Organist an der Stiftskirche Tübingen; 2013 wurde ihm für seine jahrzehntelange Tätigkeit der Ehrentitel eines Titularorganisten an der Stiftskirche verliehen. Abschluss des Studiums der Kirchenmusik 1967 in Berlin an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst mit der Künstlerischen Reifeprüfung im Hauptfach Orgel. Es folgten Privatstudien (Meisterkurse) bei namhaften Organisten des In- und Auslands (u. a. bei Martha Schuster, Anton Heiller, Luigi Ferdinando Tagliavini, Gaston Litaize, Jean Langlais, Daniel Roth). Anton Bruckner 1824 – 1896 Scherzo aus der 2. Symphonie c-Moll Transkription für Orgel von Erwin Horn Max Reger 1873 – 1916 Scherzo fis-Moll op. 80 Nr. 7 Louis Vierne 1870 – 1937 Aus der Orgelsymphonie Nr. 1 op. 14 V. Andante VI. Final Zahlreiche Konzertreisen führten Horst Allgaier in die meisten europäischen Länder. In seinem breitgefächerten Repertoire bildet insbesondere die französische Orgelmusik des 20. und 21. Jahrhunderts einen zentralen Schwerpunkt. 1993 initiierte und veranstaltete er die Tübinger Olivier-Messiaen-Tage, bei denen das Orgelwerk Messiaens vollständig zur Aufführung gelangte. Diverse Rundfunk- und Tonträgereinspielungen. Anton Bruckner war für sein virtuoses Orgelspiel und seine herausragende Improvisationskunst in ganz Europa bekannt. Da er seine Improvisationen nicht aufzeichnete, sind nur fünf frühe Orgelkompositionen von geringer Bedeutung überliefert. Wie gut große Teile seiner Orchesterwerke für die klangliche Übertragung auf die Orgel geeignet sind, hat Bruckner selbst gezeigt, indem er sich bei seinen Improvisationsthemen häufig auf Themen aus eigenen Werken besann. Das Klang- und Stilerlebnis „Orgel“ steht erkennbar im Hintergrund von Bruckners Symphonik. Max Reger hatte, anders als zu Brahms, keinen persönlichen Kontakt zu Bruckner. Reger war jedoch, obwohl sein Lehrmeister Hugo Riemann Bruckners Musik nicht sehr schätzte, überzeugt, Bruckner habe uns „auf seine Weise Unvergängliches geschenkt“. Als Generalmusikdirektor in Meiningen brachte er Bruckners Werke regelmäßig zur Aufführung. Louis Vierne, von 1900 bis zu seinem Tod 1937 Organist an Notre Dame in Paris und als Orgelvirtuose weltweit bekannt und geschätzt, hinterließ neben Chorwerken und symphonischen Orchesterwerken ein großes Oeuvre an Orgelmusik, darunter sechs herausragende Symphonien. Freitag, 29.07. – Freitag 26.08.2016 ORGELMUSIKEN AM MITTAG Jeden Montag bis Freitag, 12.15 – 12.35 Uhr 24 25 Vom 29. Juli bis zum 26. August bietet der Tübinger Orgelsommer montags bis freitags um 12.15 Uhr etwa 20-minütige Orgelmusiken am Mittag an. Jens Wollenschläger, Ingo Bredenbach, Horst Allgaier, Walter Blum, Sebastian Herrmann, Nikolai Ott, Jonathan Hiese und Teilnehmer des diesjährigen Orgelmeisterkurses musizieren auf der großen Stiftskirchenorgel Musik aus verschiedenen Jahrhunderten für Einheimische und Touristen – bei freiem Eintritt. Dieses Jahr wird auch in den Mittagsmusiken immer wieder Max Regers Musik erklingen. Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit in unserer Stiftskirche und genießen Sie neben der schönen Orgelmusik auch noch den im Sommer angenehm kühlen Kirchenraum! Wir freuen uns auf Sie! Freitag, 29.07. Nikolai Ott Montag, 01.08. Dienstag, 02.08. Mittwoch, 03.08. Donnerstag, 04.08. Freitag, 05.08. Walter Blum Jonathan Hiese Jens Wollenschläger Ingo Bredenbach Jens Wollenschläger Montag, 08.08. Dienstag, 09.08. Mittwoch, 10.08. Donnerstag, 11.08. Freitag, 12.08. Teilnehmer Orgelkurs Teilnehmer Orgelkurs Teilnehmer Orgelkurs Teilnehmer Orgelkurs Teilnehmer Orgelkurs Montag, 15.08. Dienstag, 16.08. Mittwoch, 17.08. Donnerstag, 18.08. Freitag, 19.08. Jens Wollenschläger Sebastian Herrmann Horst Allgaier Ingo Bredenbach Ingo Bredenbach Montag, 22.08. Dienstag, 23.08. Mittwoch, 24.08. Donnerstag, 25.08. Freitag, 26.08. Horst Allgaier Walter Blum Horst Allgaier Nikolai Ott Sebastian Herrmann ORGELFAHRT 26 27 Orgelfahrt am 3. September nach Ludwigsburg und Umgebung Auch in diesem Jahr veranstaltet der Förderverein Stiftskirchenorgel e.V. am ersten Samstag im September wieder eine Orgelfahrt. Das erste Ziel ist die Friedenskirche in Ludwigsburg, wo wir eine der wenigen noch existierenden (elektro-)pneumatischen Orgeln, 1903 mit 44 Registern von der damals in Ludwigsburg ansässigen Weltfirma E. F. Walcker & Cie. erbaut, erleben werden. Anschließend hören wir Orgelmusik zur Marktzeit in der nahegelegenen Ludwigsburger Stadtkirche. Ihre Orgel wurde 2015 von der renommierten Firma Klais in Bonn erbaut und enthält noch originale Windladen und Register früherer Walcker-Orgeln. Sie umfasst auf drei Manualen und Pedal 51 Register. Im Anschluss bekommen wir dort eine Orgelführung. Nach der Mittagspause werden wir in die Schillerstadt Marbach weiterfahren. In der dortigen Stadtkirche steht eine 2016 vollendete Orgel des Bietigheimer Orgelbauers Friedrich Lieb, die klanglich im norddeutschen Barockstil gehalten ist und von Rowan West, einem auf norddeutsche Barockorgeln spezialisierten Orgelbauer, intoniert wurde. Die Stiftskirche in Oberstenfeld ist eines der bedeutendsten romanischen Bauwerke in Württemberg. Ihre Orgel wurde 1886 von Walcker mit zwei Manualen und 21 Registern auf mechanischen Kegelladen erbaut. Anmeldeformulare zur Orgelfahrt finden Sie an den Konzertkassen des Orgelsommers in der Stiftskirche. Alternativ können Sie sich per E-Mail bei Walter Blum, dem Vorsitzenden des Orgelfördervereins, unter der Adresse blumwalter@web.de anmelden. Abfahrt Treffpunkt Ankunft Samstag, 3. September, 8.45 Uhr Reisebussteig Tübingen, Hbf ca. 18.30 Uhr Der Preis für diese Orgelfahrt beträgt pro Person 39 Euro/20 Euro (Ermäßigung für Schüler, Studenten, Azubis, Schwerbehinderte und Fördervereinsmitglieder). Darin enthalten sind die Reisekosten mit dem Bus, die Gebühren für die Nutzung der Instrumente und die Orgelvorführungen. Wir freuen uns auf eine erlebnisreiche Fahrt mit Ihnen und neue Eindrücke von der „Königin der Instrumente“. Walter Blum 1. Vorsitzender Jens Wollenschläger 2. Vorsitzender Stadtkirche Ludwigsburg, Bild: Martin Kaleschke FÖRDERVEREIN STIFTSKIRCHENORGEL E. V. VERANSTALTUNGEN VIELKLANG Neckarhalde 27, 72070 Tübingen 28 29 Der Förderverein Stiftskirchenorgel Tübingen e.V. wurde im Vorfeld der großen Renovierung der Stiftskirchenorgel gegründet und hat durch Mitgliedsbeiträge sowie die Einwerbung von Spenden und Pfeifenpatenschaften einen großen Teil zur Finanzierung dieses aufwendigen Unternehmens beigetragen. Auch nach Abschluss der Orgelrenovierung gab es weitere Aufgaben für den Verein: eine Truhenorgel wurde beschafft, und das Kunstharmonium der Stiftskirche konnte aufwendig restauriert werden. Neben diesen großen Projekten sorgt der Verein für die Pflege der Instrumente und die Verbesserung der Aufführungsmöglichkeiten in der Stiftskirche. In einigen Jahren steht eine Ausreinigung und Überholung der Orgel ins Haus. Auch hier wird der Verein die Stiftskirchengemeinde finanziell unterstützen. Das alles kostet Geld. Schon ab einem Betrag von 16 Euro pro Jahr können Sie uns durch eine Mitgliedschaft in unserem Verein unterstützen. Dadurch helfen Sie uns, den Zustand der Stiftskirchen-Instrumente auf einem gleichbleibend hohen Niveau zu halten und die Existenz des Orgelsommers langfristig zu sichern. Als Mitglied des Fördervereins Stiftskirchenorgel e.V. erhalten Sie zu allen Orgelsommerkonzerten ermäßigten Eintritt. Den Mitgliedsbeitrag von mindestens 16 Euro pro Jahr werde ich auf das Konto des Vereins überweisen: Kreissparkasse Tübingen IBAN DE DE05 6415 0020 0001 6534 18 BIC SOLADES1TUB Ich ermächtige den Förderverein Stiftskirchenorgel e.V., den jährlichen Mitgliedsbeitrag von meinem Konto abzubuchen: Frau Bank Herr Titel Betrag in Euro Name, Vorname IBAN Straße, Nr. BIC PLZ, Ort Datum, Unterschrift Bitte ausschneiden u. an obenstehende Adresse schicken oder an der Orgelsommerkasse abgeben. Jens Wollenschläger 2. Vorsitzender Ja, ich werde Mitglied im Förderverein Stiftskirchenorgel e.V. Sonntag, 07.08., 19 Uhr c.t. Stephanuskirche, Friedrich-Dannenmann-Straße 60 Dozentenkonzert Hille Perl (Viola da Gamba), Gottfried von der Goltz (Violine) Christian Gooses (Viola), vielklangorchester Sonntag, 31.07., 10.30 Uhr Sängerschaft Hohentübingen, Doblerstraße 22 Bach’n’Breakfast I Jens Wollenschläger (Truhenorgel) Bach: Toccata D-dur BWV 912 u. a. Montag, 08.08., 20 Uhr c.t. Stephanuskirche, Friedrich-Dannenmann-Straße 60 vielklangorchester Dienstag, 02.08., 20 Uhr c.t. Alte Anatomie, Österbergstraße 3 Minetti Quartett Werke von Debussy, Beethoven u. a. Wir wünschen Ihnen viel Freude in den Konzerten des Tübinger Orgelsommers 2016 und würden uns freuen, Sie als neues Mitglied begrüßen zu können. Walter Blum 1. Vorsitzender Freitag, 29.07., 20 Uhr c.t. Adolf-Schlatter-Haus, Österbergstraße 2 Liederabend Benjamin Appl (Bariton), Yu Kosuge (Klavier) Werke von Beethoven, Schubert u. a. Freitag, 05.08., 17 Uhr Musikschule, Frischlinstraße 4 sing!@Tübingen W. A. Mozart: „Zauberflöte“ Samstag, 06.08., 11 Uhr Musikschule, Frischlinstraße 4 sing!@Tübingen W. A. Mozart: „Zauberflöte“ Sonntag, 07.08., 10.30 Uhr Sängerschaft Hohentübingen, Doblerstraße 22 Bach’n’Breakfast II Shasta Ellenbogen (Viola) Bach: Suite Nr. 3 BWV 1009 u. a. Dienstag, 09.08., 20 Uhr c.t. Alte Anatomie, Österbergstraße 3 Szymanowski Quartett Werke von Schubert, Beethoven u. a. Mittwoch, 10.08., 20 Uhr c.t. Jakobuskirche, Jakobsgasse 12 „Saitensprung mit Flöte“ Lotta Suvanto (Violine), Anne Katharina Schreiber (Viola) Annekatrin Beller (Violoncello), Daniela Lieb (Traversflöte) Werke von Mozart, Ries, Haydn u. a. Sonntag, 14.08., 10.30 Uhr Sängerschaft Hohentübingen, Doblerstraße 22 Bach’n’Breakfast III Elina Albach (Cembalo) Bach: Chromatische Phantasie und Fuge BWV 903 u. a. Sonntag, 14.08., 19 Uhr Stiftskirche Tübingen Abschlusskonzert vielklang Leitung: Hannes Reich und Gottfried von der Goltz Zelenka: Miserere c-moll, ZWV 57 u. a. KUNSTHARMONIUM UND „GRÜNE ORGEL“ IN DER STIFTSKIRCHE ST. GEORG DIE DISPOSITION DER WEIGLE/RENSCH-ORGEL (1965/2001) 30 31 Kunstharmonium Das Tübinger Hinkel-Druckwindharmonium Nr. 55893 wurde 2012/13 aus dem Dornröschenschlaf auf der Bühne der Stiftskirche geweckt und durch den Restaurator Ulrich Averesch wieder spielbar gemacht. Es wurde 1923 in der Harmoniumfabrik Ernst Hinkel in Ulm an der Donau als sogenanntes Pedal- oder Orgelharmonium mit ankoppelbarem elektrischem Gebläse gebaut. Mit ausgeklapptem Pedal kann es wie eine Orgel gespielt werden, wobei es dann aber nicht möglich ist, die Expression zu betätigen (variable, dynamische Steuerung des Winddrucks über die Tretschemel). Es ist ein sogenanntes Kunstharmonium, das nach dem Druckwindverfahren arbeitet und etwa ab 1850 in Frankreich und im deutschsprachigen Raum aus dem normalen Harmonium entwickelt wurde. Es war für den künstlerisch-solistischen Einsatz konzipiert und wurde im Konzertsaal und Salon gespielt, aber auch als hochwertiger Orgelersatz verwendet. „Grüne Orgel“ Die sogenannte „Grüne Orgel“ wurde 1933 vom damaligen Stiftsorganisten Pfarrer Dr. Richard Gölz für die Stiftskirche angeschafft. Erbauer der Orgel ist die Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer & Co. in Oettingen (Bayern). Die Orgel besitzt geteilte Schleifen (getrennt in Bass und Diskant), was ein Spiel zweier Klangfarben auf einem einzigen Manual ermöglicht. Das Orgelpositiv (Opus 1576) hat folgende Disposition: Manual C-f3 Gedackt Gedecktflöte Quinte Prinzipal Oktav Zimbel Regal B = Bass D = Diskant 8´ B/D 4´ B/D 2 2/3´ D 2´ B/D 1´ B 1´ D 8´ B/D I Hauptwerk II Brustwerk (schwellbar) Prästant 16´ Quintadena 16´ Prinzipal 8´ Rohrgedeckt 8´ Spillpfeife 8´ Gambe 8´ 4´ Oktave 4´ Koppelflöte Quinte 2 2/3´ Oktave 2´ Flachflöte 2´ Mixtur 5fach 2´ Klingend Scharf 5fach 1 1/3´ Cornett 3-5fach 8´ Fagott 16´ Trompete 8´ 4´ Clarine Gedeckt Quintviola Kleinprästant Rohrflöte Gemshorn Kleinoktave Nachthorn Gemsnasat Sifflet Sesquialter 2fach Scharfzimbel 4fach Dulzian Schalmey III/II (mech. + elektr.) Sub III/II Tremulant II/I III/I (mech. + elektr.) Sub III/I 8´ 8´ 4´ 4´ 4´ 2´ 2´ 1 1/3´ 1´ 2 2/3´ 1´ 8´ 4´ III Schwellwerk Pedal Bourdon 16´ Geigend Prinzipal 8´ Hölzern Flöte 8´ Salizional 8´ Vox coelestis 8´ 4´ Singend Oktav 4´ Hohlflöte Nasatquinte 2 2/3´ Feldflöte 2´ Blockterz 1 3/5´ Septimflöte 1 1/7´ Blockflöte 1´ Nonenflöte 8/9´ Grobmixtur 6fach 2´ Basson 16´ Trompette harmonique 8´ Hautbois 8´ 4´ Clairon Untersatz 32´ Prinzipal 16´ Subbass 16´ Gedacktpommer 16´ Oktavbass 8´ Spitzflöte 8´ Violon 8´ 4´ Dolkan Dolkan 2´ Theorbe 3fach 5 1/3´ Choralbass 3fach 2 2/3´ Posaune 16´ Dunkeltrompete 8´ Fagott 8´ (= Basson 8´) 4´ Clairon Tremulant Elektronische Setzeranlage mit 9000 Speicherebenen und USB-Laufwerk III/P II/P I/P Super III/P (elektr.) Walze TübingER EINTRITTSPREISE Internationale Orgelkonzerte 10 bzw. 5 Euro Orgelmusiken Orgel.6 5 bzw. 2 Euro Orgelmusiken am Mittag Eintritt frei – wir bitten herzlich um eine Spende am Ausgang. BonusCard-Inhaber haben freien Eintritt zu allen Konzerten. Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, Schwerbehinderte und Fördervereinsmitglieder. IMPRESSUM Veranstalter Ev. Stiftskirchengemeinde Förderverein Stiftskirchenorgel e.V. Redaktion, Organisation, Künstlerische Leitung Prof. Jens Wollenschläger Eintrittskarten sind ausschließlich an der Abendkasse erhältlich. Gestaltung, Organisation, Satz Christiane Hemmerich Konzeption und Gestaltung, Tübingen www.hemmerich.de www.tuebinger-orgelsommer.de Schutzgebühr: 1 Euro