Landwirtschaft und Klimawandel in Pakistan
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Landwirtschaft und Klimawandel in Pakistan
Landwirtschaft und Klimawandel in Pakistan Prof. i. R. Dr. H. J. Schwartz Fachgebiet Nutztierökologie Humboldt-Universität zu Berlin Landwirtschaft in Pakistan – Potentiale und Limitationen Bevölkerungswachstum in Pakistan seit 1951 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 1951 Quelle: Ghulam Rasul 2008 1961 1971 1981 1991 2001 2010 [kcal / Kopf / Tag] Versorgung pro Kopf mit Nahrung pflanzlichen und tierischen Ursprungs in Pakistan seit 1963 http://faostat.fao.org Entwicklung des gesamten Getreideanbaus in Pakistan seit 1967 40000 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 1967 1977 Abaufläche [000 ha] http://faostat.fao.org 1987 Ertrag [kg/10 ha] 1997 2007 Produktion [000 t] Entwicklung der Milchproduktion in Pakistan seit 1967 25 Kuhmilch [Millionen t] Büffelmilch [Millionen t] 20 15 10 5 0 http://faostat.fao.org 1967 1977 1987 1997 2007 Regenfallzonen in Pakistan The New Oxford Atlas for Pakistan; Oxford University Press, 2002 Dichte der photosynthetisch aktiven Vegetation in Pakistan am Ende der MonsunSaison NOAA Satellite Image September 1996 ESRI Data and Maps 1999 Volume 1 Entwicklung der Bewässerungsflächen in Pakistan seit 1965 http://www.fao.org/nr/water/aquastat/dbase/index.stm Entnahme von Oberflächenwasser in Pakistan [% des erneuerbaren Oberflächenwassers pro Jahr] Gesamtentnahme 99,9 Landwirtschaft 94 Industrie 4 Haushalte 2 EarthTrends 2003 http://earthtrends.wri.org Afghanistan China (1) (2) (3) (1) (4) Pakistan (5) (1) (1) Indus (2) Jhelum (3) Chenab (4) Ravi (5) Sutlej Indien Erneuerbare Wasserressourcen in Pakistan [km³ pro Jahr] (1) Intern produziertes Grundwasser 55 000 (2) Intern produziertes Oberflächenwasser* 47 400 (3) Zufluss von externem Oberflächenwasser (4) Abfluss von intern produziertem Oberflächenwasser (5) Gesamte verfügbare Wassermenge pro Jahr (6) % Abhängigkeit von externen Wasserressourcen * Wird aus der Gesamtbilanz gestrichen 181 370 6 700 225 270 75.58 Ökologischer Fußabdruck und Biokapazität in Pakistan seit 1961 [globale Hektar / Person] http://www.footprintnetwork.org/en/index.php/GFN Ökologischer Fußabdruck und Biokapazität in Pakistan seit 1961 absolut 120 Fußabdruck Biokakpazität [Millionen globale Hectar] 110 100 90 80 70 60 50 40 1961 1971 1981 http://www.footprintnetwork.org/en/index.php/GFN 1991 2001 Klimawandel Rückzug des Siachen Gletschers zwischen 1989 und 2006 Ca. 100 m pro Jahr in 17 Jahren mit einem gesamten Verlust an Masse von etwa 20 % Quelle: Ghulam Rasul 2008 Ausmaß der Gletscherschmelze in einen Teilbereich des AstorWassereinzugsgebietes zwischen 1993 und 2005 1993 1993 Quelle: Ghulam Rasul 2008 2005 2005 Astor Gletscher 2009 Quelle: Google Earth Dezember 2009 Häufigkeit von Hitzewellen (mehr als 14 Tage) im nördlichen Pakistan seit 1980 Häufigkeit von Hitzewellen in 5 Jahren 10 > 30° C > 35° C > 40° C 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 1981-85 1986-90 1991-95 1996-00 2000-05 Projizierte Temperaturerhöhungen in Pakistan für das Jahr 2080, ∆T (°C) (GCM Ensemble für das A2 Szenario) Pakistan Jährlich 4.38 NordPakistan 4.67 SüdPakistan 4.22 Sommer 4.13 4.56 3.90 Winter 4.47 4.72 4.33 ¾ Temperaturerhöhungen stärker in Nord-Pakistan als in Süd-Pakistan ¾ Temperaturerhöhungen stärker im Winter als im Sommer Wirtschaftlich und humanitär bedeutende KlimaKatastrophen der letzten zehn Jahre in Pakistan ¾ Fünfjährige Dürre in Baluchistan, Sindh und im südlichen Punjab (1998 - 03) ¾ Schwerste Regenfälle (620 mm in wenigen Tagen) in Islamabad & Rawalpindi (Juli 2001) ¾ Rekordregenfall in der trockenen Tiefebene (120 mm in wenigen Stunden) um Karachi (Juli 2003) ¾ Schneeschmelze-Fluten der Flüsse Indus & Kabul (Juni 2005) wegen ungewöhnlich hoher Temperaturen im Gebirge ¾ Zwei tropische Zyklone (Gonu & Yemyin) mit schwersten Folgen in Baluchistan (2007) ¾ Zwei Gletschersee-Überläufe mit schweren Überflutungen (2008) Zu erwartende Effekte des Klimawandels auf den Wassersektor in Pakistan Steigende ¾Steigender Schmelzwasserablauf (Überflutungen) in Durchschnittstemperaturen die Flüsse ¾Saisonale Verschiebung der Wasserverfügbarkeit Veränderung der Regenfallsaisonalität ¾Verkürzung und saisonale Verschiebung der Monsoon-Saison ¾Verkürzung der Winterregen auf den Februar Steigende Klimavariabilität zwischen Jahren ¾Schwierigkeiten bei der Flutkontrolle und der Nutzung von Reservoiren Steigende Evapotranspiration ¾Steigender konsumtiver Wasserverbrauch ¾Steigende Versalzung von Oberflächen- und Grundwasser ¾Sinkende Grundwasserspiegel Steigende Häufigkeit und Intensität extremer Klimaereignisse ¾Mehr Bodenerosion und steigende Sedimentlasten im Oberflächenwasser ¾Dürreeffekte auf Wasserverfügbarkeit und Wasserqualität ¾Fluteffekte auf Wasserqualität und Wasserinfrastrukturen Landwirtschaft und Klimawandel Hauptwirkungen des Klimawandels auf den Ackerbau 1) Temperaturanstieg Wachstumsperiode Ernteerträge Verdunstung 2) CO2 Anstieg Düngungseffekt auf Ernteerträge 3) Kombinierter Effekt Ernteerträge 4) Effekte auf Schädlinge und Pathogene 5) Effekte auf Genpool Dauer der Wachstumssaison für Weizen in verschiedenen Ökozonen abhängig vom Temperaturanstieg Wachstumstage / Jahr 250 200 150 100 50 Gebirge Vorgebirge 0 0 1 Tiefebene (halbtrocken) Tiefebene (trocken) 2 3 4 Temperaturanstieg OC über Grundwert 5 Weizenerträge [kg/ha] in verschiedenen Ökozonen abhängig vom Temperaturanstieg Weizenerträge [kg / ha] 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 Gebirge Vorgebirge 0 1 Tiefebene (halbtrocken) Tiefebene (trocken) 2 3 4 Temperaturanstieg OC über Grundwert 5 Weizenerträge [kg / ha] in verschiedenen agroklimatischen Zonen Pakistans (GCM Ensemble für das A2 Szenario) Zeitraum 2000s 2020s 2050s 2080s Ebene Gebirge Vorgebirge halbtrocken 2600 3950 4500 3100 3750 4350 3700 3150 4250 4000 3000 4100 Ebene trocken 4300 4250 4200 4100 Hauptwirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Tierproduktion 1. Temperaturanstieg Hitzestress für Hochleistungstiere erhöhter Tränkwasserbedarf veränderte Futterqualitäten 2. CO2 Anstieg Düngungseffekt auf Futtererträge 3. Kombinierter Effekt Verfügbare Futtermengen 4. Effekte auf Schädlinge und Pathogene 5. Effekte auf Genpool