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comes 1 Herausgegeben von Christian Czempinski Bearbeitet von Christian Czempinski, Dr. Michaela Krell, Maria Krichbaumer, Dr. Gabriele Kuen, Georg Müller, Sandra Neumann Oldenbourg Lehrermaterialien comes 1 – Vierbändiges Unterrichtswerk für Latein als gymnasiale Eingangssprache herausgegeben von Christian Czempinski und bearbeitet von Christian Czempinski, Christian Engel, Sonja Gundelach, Karin Kemmeter, Dr. Michaela Krell, Maria Krichbaumer, Georg Müller Berater: Prof. Dr. Markus Janka Das Papier ist aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt, ist säurefrei und recyclingfähig. © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München www.oldenbourg-bsv.de Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Der Verlag übernimmt für die Inhalte, die Sicherheit und die Gebührenfreiheit, der in diesem Band genannten externen Links keine Verantwortung. Der Verlag schließt seine Haftung für Schäden aller Art aus. Ebenso kann der Verlag keine Gewähr für Veränderungen eines Internetlinks übernehmen. 1. Auflage 2008 R06 Druck 12 11 10 09 08 Die letzte Zahl bezeichnet das Jahr des Drucks. Alle Drucke dieser Auflage sind untereinander unverändert und im Unterricht nebeneinander verwendbar. Umschlagkonzept: Mendell & Oberer, München Umschlag: Christiane Gerstung, München Lektorat: Lioba Klaas, Hamburg Herstellung: Susan Niethardt Illustrationen: Margit Pawle, München Layout: Susan Niethardt Satz: Popp Media Service, Augsburg Druck: Schneider Druck GmbH, Rothenburg ob der Tauber ISBN 978-3-486-00427-4 ISBN 978-3-637-00427-6 (ab 1. 1. 2009) comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH Vorwort Seite 4 Didaktisch-methodische Einführung 5 1. Gesamtkonzeption 5 2. Lektionsaufbau 6 2.1 Einführung (E) 2.2 Lesestück (L) 2.3 Übungen (Ü) 2.4Sachinformation 2.5 Lernwortschatz 2.6 Grammatik 6 6 7 7 7 7 3. Vertiefung 8 4. Arbeitsheft 8 Arbeitshinweise und Lösungen 9 Inhalt Inhalt Lektionen 1 – 35 Anhang Arbeitsblätter und Kopiervorlagen zu den Lektionen 77 Mit der Veröffentlichung von comes endet die Tradition des von einem einzigen Lehrwerk getragenen Latein‑1-Unterrichts. Dabei ist es nicht das Anliegen von comes, sich in der Existenz bloßer Konkurrenz zu anderen L1-Lehrwerken zu erschöpfen. Vielmehr will comes ein den aktuellen Lehr- wie Lernbedürfnissen gleichermaßen Rechnung tragendes Lehrwerk sein, dem es im Idealfall gelingt, einen Weg zwischen teils zu offensiv forcierter Horizontalität und teils immer noch gewünschter Vertikalität zu finden und vor allem weiterhin ein profiliertes L1-Niveau zu gewährleisten. Dazu hat ein Team erfahrener und an verantwortlichen Positionen innerhalb und außerhalb des Unterrichts wirkender Lehrerinnen und Lehrer der alten und modernen Sprachen in Zusammenarbeit mit einem ausgewiesenen Experten der universitären Fachdidaktik ein neues Lehrwerk vorgelegt, das bewährte Tradition und Vertikalität auf der einen Seite mit Horizontalität und neuesten didaktischmethodischen Erkenntnissen auf der anderen Seite verbindet. Neben der den L1-Anspruch wahrenden Wortschatz-, Grammatikund Übersetzungsarbeit sind es die Grundprinzipien des neuen Lehrplans wie die Stärkung der Fach-, Methoden‑, Sozial- und Selbstkompetenz, die Nachhaltigkeit des Lernens und die Anleitung zu handlungsorientiertem Unterricht bzw. Projektarbeit, die sich im neuen Lehrwerk comes wiederfinden. Die Autorinnen und Autoren sind überzeugt, dass die durchdachten Einführungen, die altersgerechten und inhaltlich ansprechenden Lesestücke, die zahlreichen Übungen und Versionstexte, der strukturierte Wortschatz, die in verständlicher Sprache und auf das Wesentliche beschränkte Grammatik sowie die informativen Sacherläuterungen eine solide Basis darstellen, Latein als gymnasiale Eingangssprache zu lehren und zu lernen. Damit das noch leichter gelingen kann, bieten die Lehrermaterialien zu comes didaktisch-methodische Erläuterungen, Lösungen zu den Arbeitsaufträgen bzw. Übersetzungen, aber auch weitere, über das Buchangebot hinausgehende Anregungen bzw. Alternativen, die Sie als Lehrende in jeder Phase des Unterrichts zusätzlich unterstützen. Der Herausgeber comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH Vorwort Vorwort Didaktisch-methodische Einführung Das Unterrichtswerk comes für Latein als gymnasiale Eingangssprache stellt eine völlige Neukonzeption dar, insofern es seine Ursprünge nicht mehr im G9 hat, sondern inhaltlich und methodisch ausschließlich auf den Prinzipien des neuen Lehrplans für das achtjährige Gymnasium aufbaut. comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH So sind die Erziehung zur Sozial- und Selbstkompetenz, die Stärkung der Fach- und Methodenkompetenz, die Nachhaltigkeit des Lernens durch Intensivierung, die Vertiefung und Vernetzung des Stoffes, die Anleitung zu handlungsorientiertem Unterricht und zur Projektarbeit wesentliche Grundprinzipien, die sich in comes wiederfinden. Daneben ist es ein besonderes pädagogisches Anliegen von comes, die lateinische Sprache durch entsprechende formale und inhaltliche Gestaltung altersgerecht, motivierend und – insbesondere durch die Inhalte der Lesestücke – auch spannend zu vermitteln. Zur altersgerechten Vermittlung wesentlich beitragen soll auch die Stoffprogression. Deshalb sind im nominalen wie verbalen Bereich die leichter versteh- und unterscheidbaren vokalischen Flexionen den „breit spektralen“ konsonantischen bzw. Mischflexionen vorangestellt. Erst wenn die in allen Personen, Numeri und Kasus kompletten vokalischen Flexionsschemata – unter Angabe der deutschen Übersetzung – vorhanden sind, werden die schwierigeren Flexionen eingeführt. Auf diese Weise wird die vom Lehrplan geforderte Durchnahme aller Deklinationen und Konjugationen innerhalb des ersten Lernjahres durch eine gewisse „Vertikalisierung“ abgemildert und systematisiert. Das Lehrwerk comes gliedert sich in drei Teile bzw. „Welten“: die „Lesewelt“ mit den L-Stücken, Übungen, Sachinformationen und Vertiefungseinheiten, die „Welt der Wörter und Phrasen“ mit der Präsentation der Lernvokabeln und die „Welt der Formen und Strukturen“ mit der Grammatikdarstellung. Durch die farbliche Gestaltung des Bandes sind diese drei „Welten“ erkennbar und übersichtlich voneinander getrennt. zwei Teile, wobei jedem Teil nur ein grammatisches Phänomen zugeordnet ist. So kann jedes Stoffphänomen isoliert für sich erschlossen, betrachtet, behandelt und eingeübt werden. Eine unübersichtliche und unstrukturierte Stoffüberfrachtung der Kapitel wird dadurch vermieden. Die Phänomenbeschränkung bzw. die verlässliche Strukturierung der Lektionen garantiert auch die zeitliche Bewältigung des Unterrichtswerkes comes innerhalb des Schuljahres. Bei einer Annahme von ca. 30 Nettoschulwochen bzw. 150 Nettounterrichtsstunden stehen je vier Stunden zur Durchnahme eines Kapitels und je zwei Stunden für die Vertiefungseinheiten zur Verfügung. Didaktisch-methodische Einführung 1. Gesamtkonzeption Die Grammatik ist nicht ausgelagert in Form eines eigenen Beiheftes, sondern im Sinne der Benutzerfreundlichkeit kompakt in den Band integriert. Flexionstabellen, Verb-, Vokabelund Eigennamenverzeichnisse schließen sich an. Ein besonderes Kennzeichen von comes ist die Phänomenisolierung bzw. -beschränkung durch eine strikte stoffliche Zweiteilung der Kapitel. Einführung, Lesestück, Übungen sowie Lernwortschatz und Grammatik untergliedern sich – perfekt aufeinander abgestimmt – grundsätzlich in 2. Lektionsaufbau 2.1 Einführung (E) Auf der ersten Seite einer jeden Lektion finden sich die aufwendig und abwechslungsreich gestalteten Einführungen, die sich nicht mittels weniger E-Sätze auf eine knappe und trockene Ersteinübung der neuen Stoffphänomene beschränken, sondern durch entsprechende Fragen, Impulse und Handlungsanweisungen ein Entdecken bzw. ein induktives Erschließen in Verbindung mit einem ersten Einüben des neuen Stoffphänomens ermöglichen. Damit das auch gelingen kann, sind die Einführungen inhaltlich und lexikalisch prinzipiell an die vorhergehenden Lektionen angelehnt. Neuer Wortschatz wird in den Einführungen nur dann ver wendet, wenn er unverzichtbarer Teil des neuen Stoffes ist (z. B. bei Einführung der u-Deklination kann nicht auf schon gelernte Wörter dieser Deklination zurückgegriffen werden). 2.2 Lesestück (L) Die zweite Lektionsseite ist den mit farbigen Illustrationen – sie sollen zum Verstehen des Inhalts beitragen und können somit auch zur Interpretation und zur kreativen Textproduktion herangezogen werden – und mit kurzen deutschen Einführungen versehenen Lesestücken vorbehalten, die in Sequenzen von je sieben Kapiteln die Abenteuer der vier „Helden“ erzählen. Band 1 umfasst 35 Kapitel, die in fünf Einheiten untergliedert sind. Je sieben Kapitel bilden inhaltlich zusammengehörige Erzählsequenzen, in denen jeweils ein spannendes Abenteuer der vier Protagonisten – die Zwillinge Rufus und Aurelia, die Senatorentochter Flavia und der Sklavenjunge Dacus – in für Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe ansprechender und altersgerechter Weise geschildert wird. Die fiktive Handlung spielt im späten 2. Jahrhundert n. Chr., ist aber zeitlich bewusst nicht exakt datiert. Die vier Kinder, die sich – in Anlehnung an die reale Situation der Schülerinnen und Schüler zu Beginn des ersten Gymnasialjahres – in Lektion 1 kennenlernen, sind keine „Alibi-Figuren“, sondern aufgrund der konsequent durchgestalteten Handlungsstruktur wirkliche, omnipräsente Handlungsträger, die im Laufe der Lektüre zu echten Bezugs- bzw. Identifikationsfiguren für die Schülerinnen und Schüler werden dürften. Die Lesestücke mit ihrer Struktu rierung und inhaltlichen Gestaltung bilden das Herzstück des Lehrwerkes comes 1. Weder stehen sie lose und unverbunden nebeneinander, noch beschränken sie sich – zumal angesichts des im ersten Lernjahr begrenzten Wortschatzes – auf das umständliche und langatmige Beschreiben kultureller und geschichtlicher Sachverhalte. Alle Sachbereiche, die der Lehrplan vorgibt, wie z. B. die Stadt Rom und ihre Bauwerke bzw. Topographie, das alltägliche Leben, typische Feste und Unterhaltungsveranstaltungen, sakrale Kulte und erste Einblicke in Mythos und Geschichte, werden nicht bloß deskriptiv abgehandelt, um nicht zu sagen abgehakt, sondern sind als inhaltliche Kerne in eine spannende Rahmenhandlung eingebettet, sodass das dramatisch-narrative Moment klar im Vordergrund steht. Außerdem bewirkt die Splittung der Romanhandlung in fünf Erzähleinheiten, dass mehrfach über das gesamte Schuljahr hinweg ein Spannungsbogen aufgebaut und in einer für Schülerinnen und Schüler dieses Alters befriedigenden Weise gelöst wird. Dadurch wird das Interesse wachgehalten und erheblich zur Lesemotivation und zu einer zügigen Lektüreprogression beitragen. Eine Ballung „alter“ schwieriger und neu eingeführter Stoffphänomene in den L-Stücken ist vermieden worden, obwohl auf eine kontinuierliche Umwälzung des Wortschatzes und der Grammatik Wert gelegt worden ist. Der Lesemotivation dienen auch die Farbillustrationen sowie die formale Textgestaltung: Kein Blocksatz, sondern kurze, an Inhalt und Satzstruktur orientierte Zeilen bestimmen das äußere Erscheinungsbild der L-Stücke. Die Wortzahl der in L1 und L2 geteilten Lesestücke ist auf ca. 130 bis 140 angesetzt, sodass die zeitliche Bewältigung der L-Stücke kein Problem darstellen sollte. An die Lesestücke grundsätzlich angeschlossen sind kreativitätsfördernde Aufgaben zur Textdurchdringung und zur Textproduktion. Die Text produktionsaufgaben sind so gestaltet, dass die Schülerinnen und Schüler zentrale Gedanken und Kernsätze der Lesestücke reproduzieren und somit lateinische Wörter, Junkturen und Kollokationen verinnerlichen. Neben der Verbesserung der Lesekompetenz und comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH Didaktisch-methodische Einführung Die Lektionen gliedern sich klar und übersichtlich nach dem Vier-SeitenPrinzip in folgende Teile: Einführung (E), Lesestück (L), Übungen (Ü) und Sachinformation. Nicht unmittelbar angeschlossen – deshalb auch nur Vier-Seiten-Prinzip –, sondern „örtlich“ getrennt komplettieren der Wortschatz als fünfte und die Grammatik als sechste Seite eine jede Lektion. 2.3 Übungen (Ü) comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH Auf der dritten Lektionsseite folgen die Übungen, die reichliches Arbeitsmaterial zum jeweiligen Grammatikstoff, Wortschatz und auch zum Übersetzungstraining durch lateinisch-deutsche und fakultative deutsch-lateinische Versionsstücke bieten. Die Übungen sind, wie oben schon erwähnt, selbstverständlich an die stoffliche Zweiteilung hinsichtlich Wortschatz und Grammatik angepasst, sodass eine gezielte Einübung des jeweiligen Stoffphänomens problemlos möglich ist. Die Versionsstücke beziehen sich im Sinne einer Zusammenfassung und für die abschließende Hausaufgabenstellung dagegen in bewusst nicht differenzierter Weise auf den gesamten Kapitelstoff. Symbole wie der „Ball“ oder der „Rennwagen“ regen unter Variierung der Sozialformen zur Partner- bzw. Gruppenarbeit an. 2.4 Sachinformation Die Sachinformationen auf der vierten Seite der Lektion führen durch entsprechende Arbeitsaufträge zu Quellen und Bildern in die Welt und Kultur der Römer ein. Das Prinzip der Abwechslung (z. B. fiktive Interviews oder Zeitschriftenartikel), der Rezeption, der Aktualisierung und des Vergleichs mit unserer modernen Welt ist leitende Grundidee der Gestaltung der Sachinformationsseiten, genauso wie die immer wieder eingestreute Anweisung zu handlungsorientiertem Unterricht und zur Projektarbeit. Eigens durch farbliche Kennzeichnung (orange Schrift) und das Wort „Grundwissen“ ausgewiesen ist das Sachgrundwissen, dessen Aufbau und Festigung ein Grundanliegen des G8-Lehrplans ist. 2.5 Lernwortschatz In eigene Blöcke getrennt schließen sich der Lernwortschatz und die Grammatik an. Unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der Lernpsychologie ist die Anzahl der Lernwörter pro Kapitel mit – in W1 und W2 getrennten – zweimal neun Vokabeln (ab Kapitel 22 zweimal acht) niedrig gehalten. Die Vokabeln werden zudem nicht unstrukturiert dargeboten, sondern in einer nach Wortarten, Flexionen (vokalische vor konsonantischen bzw. Mischflexionen) und Alphabet eingeteilten Ordnung: Am Anfang stehen die Substantive, darauf folgen die Verben, Adjektive, Pronomina, Präpositionen, Adverbien usw. Die Auswahl der Vokabeln orientiert sich am statistisch abgesicherten „Bamberger Wortschatz“, wodurch eine solide Wortschatzbasis für die Lektürephase geschaffen wird. Kulturwortschatz hat selbst verständlich Eingang gefunden in die 586 Lernwörter von Band 1. Leicht erschließbare Wörter wie z. B. templum, statua u. Ä. werden nicht im Wortschatz gelernt, sondern sind mit einem Ausrufezeichen versehen und müssen bzw. können von den Schülerinnen und Schülern selbst erschlossen werden. Im alphabetischen Wörterverzeichnis sind sie im Anschluss an das lateinisch-deutsche Vokabelverzeichnis – allerdings ohne Kapitelangabe – aufgeführt, sodass sie nachgeschlagen werden können. Ausgewählte Junkturen bzw. Phrasen, die bewusst nicht am Seitenende, wo sie oftmals keine Beachtung finden, sondern in Verbindung mit dem jeweiligen Lernwort aufgeführt werden, helfen, die einzelnen Wörter zu vernetzen. Eine Mittelspalte mit „Lernbrücken funktion“ unterstützt das Erschließen sowie das Behalten und Memorieren der Vokabeln. Dabei sind es nicht nur Fremd- und Lehnwörter, sondern auch Eselsbrücken, Wörter aus den modernen Fremdsprachen, Piktogramme u. a., was als „Lernbrücke“ wirken soll. Ab Kapitel 22 werden die Perfektformen zu den bis dahin bereits gelernten Verben am Ende der Wortschatzauflistungen portionsweise nachgereicht. Aus diesem Grund beträgt die Lernwörterzahl ab Kapitel 22 nur noch 16. So soll ein wenig Raum und Zeit für den zusätzlichen Lernaufwand geschaffen werden. In Kapitel 35 findet sich überhaupt kein Lernwortschatz mehr. Dieses Kapitel soll nur noch als abschließendes Zusammenfassungskapitel fungieren, weshalb es stofflich (kein neuer Wortschatz und kein neuer Grammatikstoff mehr) entlastet worden ist. Didaktisch-methodische Einführung der Verlebendigung des Unterrichts lernen sie dabei, den Wortschatz und die Phrasen situationsgebunden zu gebrauchen, was eine wichtige vernetzende Lernhilfe darstellt. 2.6 Grammatik Auch in der bewusst auf das Wesentliche beschränkten Grammatik herrscht eine klare Struktur vor, äußerlich dadurch, dass jedem Grammatikkapitel – wie auch jedem Lernwortschatzkapitel – eine Seite vorbehalten ist, wodurch größtmögliche Übersichtlichkeit erreicht wird. Innerlich sind die Grammatikkapitel so aufgebaut, dass zunächst alle Didaktisch-methodische Einführung Darauf folgt eine sprachlich einfach gehaltene Beschreibung und Erläuterung des jeweiligen Phänomens. Die Fachterminologie ist in Klammern mit deutschen Begriffen versehen. Am Ende stehen immer die mit deutschen Bedeutungen versehenen Flexionstabellen, es sei denn, es geht im jeweiligen Kapitel ausschließlich um Satzlehre. Die Satzlehre wird durchgängig anhand des vom Lehrplan geforderten Satzmodells erklärt. Die Großbuchstaben „S“ und „F“ weisen den jeweiligen Grammatikpassus als „Satzlehre“ oder „Formenlehre“ aus. Diese Deklarierung dient u. a. zur leichteren Hausaufgabenstellung, da man innerhalb der Grammatikkapitel den Stoff differenziert angeben kann. 4.Arbeitsheft An jede der fünf Lektionseinheiten ist ein fest strukturierter vierseitiger Block Latein intensiv angeschlossen, in dem ein Lesestück und zahlreiche Übungen zur Vertiefung und Vernetzung des Grammatikstoffes und des Wortschatzes angeboten werden. Um ein gezieltes und effektives Wiederholen zu ermöglichen, sind die einzelnen Übungen den jeweiligen Kapiteln zugeordnet. Das Arbeitsheft zu comes bietet zusätzlich zu den ohnehin schon sehr reichlichen Übungen weiteres Übungsmaterial, mit dem jede einzelne Schülerin und jeder einzelne Schüler individuell den Unterrichtsstoff nachhaltig festigen, vertiefen und vernetzen kann. Daneben werden aber auch zur Stärkung der Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler – ein, wie gesagt, besonderes Anliegen des G8Lehrplans – Einführungen in die methodischen Basiskompetenzen des effektiven Wortschatzlernens, der gezielten Schulaufgabenvorbereitung, der sinnvollen Hausaufgaben verbesserung, der zielführenden Übersetzungstechnik und der selbstständigen Informations beschaffung gegeben. Im Unterschied zum Schülerbuch kann das Arbeitsheft spezielle Möglichkeiten nutzen: Mit handlungs orientierten Aufgabentypen (hinein schreiben, Lücken ausfüllen, markieren, ausmalen, mit Pfeilen zuordnen u. a.) bietet das Arbeitsheft ein besonders für Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe attraktives und motivierendes Angebot. Das Arbeitsheft lässt sich vielfach einsetzen: z. B. in Intensivierungsstunden zum binnendifferenzierten Wiederholen, in Stillarbeitsphasen während des regulären Unterrichts oder zu Hause zur Nacharbeit und Wiederholung. Es eignet sich aber auch besonders zur Prüfungsvorbereitung, da Übungs schulaufgaben angeboten werden. Das Arbeitsheft zu comes bietet zu jedem Grammatikstoff vielfäl tige Übungen, ebenso zum Über setzungstraining. Zudem kommen alle Wörter des Schülerbuches in den entsprechenden Kapiteln des Arbeitsheftes vor und werden so vertieft. Auch das Sachwissen kommt nicht zu kurz. Immer wieder können die erworbenen Kenntnisse unter Beweis gestellt werden. Damit das funktionieren kann, hält sich die Stoffabfolge des Arbeitsheftes an die Abfolge des Schülerbuches. Der Stoff der 35 Lektionen des Arbeits heftes entspricht genau dem der 35 Lektionen des Schülerbuches. comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH Phänomene der Laut-, Formen- und Satzlehre exemplarisch im grün unterlegten „Schaukasten“ eingeführt und anschaulich dargestellt werden. 3. Vertiefung L 1 Arbeitshinweise und Lösungen L 1 bis L 7 Lektion 1 SB S. 10–13 comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH Lehrbuchfiguren Die Begrüßungsszene auf den Einführungsseiten der ersten Lektion eignet sich als motivierender Einstieg in das Fach Latein. Dabei werden die Schülerinnen und Schüler mit den Lehrbuchfiguren vertraut gemacht: • Rufus und seine Zwillingsschwester Aurelia mit ihrem Hund Morsulus, • Flavia und ihr Sklave Dacus, die erst kürzlich nach Rom gezogen sind. Das Arbeitsblatt „Neue Freunde“ ist sowohl als Einstieg vor der Übersetzung als auch zur Vertiefung der Grammatik, des Wortschatzes und des Inhalts geeignet. Ergänzend zum Einführungstext „Spuren der lateinischen Sprache“ auf der Übungsseite (S. 12) kann der Sprachenstammbaum (➜ AB 2), der Latein als die Wurzel wichtiger moderner Fremdsprachen darstellt, besprochen werden. ➜ AB 1 Neue Freunde ➜ AB 2 Sprachenstammbaum B Lösungen Zu den Übungen (S. 12) 1 amica/amicus – serva/servus – donum – porta – Romana/Romanus – familia – domicilium 3 domicilium – Romanus (Romana) – porta – familia – servus (serva) – porta 4 nein/non – sieh da!/ecce! – Freund/ amicus – Familie/familia – Wohnsitz/ domicilium – Freundin/amica – Römer/ Romanus – Tür/porta 5 porta f – amicus m – serva f – amica f – familia f – domicilium n – Romanus m Zur Sachinformation (S. 13) a Die Schülerinnen und Schüler werden zuerst feststellen, dass die Inschrift ausschließlich aus Großbuchstaben besteht und dass keine eindeutigen Wortgrenzen zu erkennen sind. Vielleicht erahnen sie bereits, dass einige der Wörter nicht vollständig sind. Die Inschrift befindet sich im Bodenpflaster an der Westseite des Forum Romanum, nahe bei der Phokassäule. Sie wurde 1955 in die Pflasterung integriert und erinnert daran, dass diese unter dem genannten Prätor L. Naevius Surdinus zur Zeit des Augustus (vielleicht 9 v. Chr.) erneuert wurde. Der Text der Inschrift lautet (mit Auflösung der Abkürzungen): L(ucius) NAEVIUS L(ucii) F(ilius) SURDINUS PR(aetor) INTER CIVIS (= cives) ET PEREGRINOS: „Lucius Naevius, Sohn des Lucius, Surdinus, Prätor zwischen Bürgern und Ausländern“, d. h. dieser Prätor war als Richter zuständig für Streitigkeiten „zwischen (römischen) Bürgern und Ausländern“. b Mit Hilfe der Lehrkraft, die an die Endungen der Namen Rufus Aurelius Metellus bzw. Dacus erinnern kann, lassen sich Naevius und Surdinus als Namenselemente herausfinden. c Der berühmteste Römer hieß mit Vornamen Caius (oder Gaius), mit Gentilnamen Iulius; die Teilfamilie der gens Iulia, aus der Cäsar stammte, trug eben dieses cognomen „Caesar“. Die Schülerinnen und Schüler sollten darüber informiert werden, dass solche cognomina oft von einem früheren Vertreter der gens herrührten und z. B. auf körperliche oder biographische Besonderheiten anspielten (vgl. das cognomen Ovids: „Naso“). Die genaue Bedeutung von „Caesar“ war bereits in der Antike umstritten: vorgeschlagen wurden u. a. caesius „blaugrau“ (wegen der Augenfarbe?) oder caesaries „Haupthaar“ (wegen der dichten Behaarung eines Babys?). Arbeitshinweise und Lösungen A Didaktische Hinweise d Als Hilfsmittel bieten sich neben traditionellen Namenslexika zahlreiche Seiten im Internet („Namenslexikon“ oder „Heiligenlexikon“) an. CZusatzmaterial Literatur zur Inschrift Bartels, Klaus: Roms sprechende Steine. Inschriften aus zwei Jahrtausenden. Mainz: Zabern 2000, S. 48. Coarelli, Filippo: Rom. Ein archäologischer Führer. Mainz: Zabern 2000, S. 84. Lektion 2 SB S. 14–17 Arbeitshinweise und Lösungen L 7 A Didaktische Hinweise B Lösungen Mit der zweiten Lektion haben die Schülerinnen und Schüler bereits einige wichtige grammatikalische Fachbegriffe wie Subjekt, Prädikat, Substantiv, Verb, Deklination, Konjugation, a-, e-, i-Konjugation, Genus, Kongruenz usw. kennengelernt. Der richtige Gebrauch dieser Fachbegriffe sollte im Unterricht von Anfang an permanent geübt und gefestigt werden, um den Schülerinnen und Schülern Klarheit und Sicherheit im Umgang mit der lateinischen Grammatik zu ermöglichen. Da die lateinischen Begriffe für einzelne Räumlichkeiten (triclinium, tablinum usw.) in der zweiten Hälfte des Lesestücks verwendet werden, sollte vor der Übersetzung von L 2 die Sachinformation „Wie die Römer wohnten – das Stadthaus“ (S. 17) besprochen werden. So wird den Schülerinnen und Schülern die Übersetzung und das Textverständnis erleichtert. Zur Vertiefung der lateinischen Vokabeln zum Thema „Wohnung“/ „Haus“ können die Schülerinnen und Schüler einen einfachen Grundriss ihrer Wohnung bzw. ihres Hauses zeichnen und mit den lateinischen Begriffen beschriften. So können neben dem spielerischen Vokabeltraining auch die Unterschiede zwischen antiker und moderner Architektur verdeutlicht werden. Im Rahmen einer Partnerarbeit in einem offeneren Unterrichtsteil eignet sich zur Vertiefung des Wortschatzes besonders gut die WortschatzTandemübung (s. Zusatzmaterial). Zu den Einführungsaufgaben (S. 14) E1 1 Beispielsätze: Ibi domicilium est. Amica ridet. Servus intrat. Amicus venit. E2 2 Beispielsätze: Rufus venit. Rufus kommt. Flavia ridet. Flavia lacht. Ibi donum est. Dort ist das Geschenk. Amica intrat. Die Freundin tritt ein. Subjekte sind: Rufus, Flavia, donum, amica. Prädikate sind: venit, ridet, est, intrat. ➜ AB 3 Tandemübung 10 Zur Erschließung des Lesestücks (S. 15) L2 1. C: cubiculum – Hic Flavia dormit. 2. D: culina – Hic serva laborat. 3. A: triclinium – Hic familia cenat. 4. B: tablinum – Hic pater laborat. Zu den Übungen (S. 16) 1 pate‑t (e‑Konjug.) – intra‑t (4 x: a‑Konjug.) – veni-t (2 x: i‑Konjug.) – place‑t (e-Konjug.) – es‑t (Sonderkonjug.) – latra‑t (a-Konjug.) – ride‑t (e-Konjug.) 2 Amicus venit. Porta patet. Amicus non intrat. Cur amicus cessat? (individuelle Antwort, z. B.: Ibi servus est.) 3 venit: er, sie, es kommt stat: er, sie, es steht (da) intrat: er, sie, es betritt, tritt ein patet: er, sie, es steht offen cenat: er, sie, es isst, speist cessat: er, sie, es zögert, lässt sich Zeit est: er, sie, es ist ridet: er, sie, es lacht laborat: er, sie, es arbeitet; leidet dormit: er, sie, es schläft 4 1. Subjekt: Rufus, Prädikat: dormit. – Wo schläft Rufus? 2. Subjekt: familia, Prädikat: cenat. – Hier isst/speist die Familie. 3. Subjekte: porta/Dacus, Prädikate: patet/intrat. – Die Tür steht offen, aber Dacus tritt nicht ein. 4. Subjekte: Flavia/(sie), Prädikate: est/est. – Wo ist Flavia? Wo ist sie? 5. Subjekte: serva/(sie), Prädikate: stat/ laborat. – Dort steht die Sklavin. Sie arbeitet. 6. Subjekt: donum, Prädikat: placet. – Das Geschenk gefällt. 5 hier – du – dann, darauf; da; damals – und – auch; sogar – warum – dort – wo – aber, ( je)doch; sondern – endlich, schließlich 7 1. Porta patet. – Die Tür steht offen. 2. Dacus intrat, sed Rufus non venit, cessat. Cur cessat? – Dacus tritt ein, aber Rufus kommt nicht, er zögert. Warum zögert er? 3. Dacus: „Ubi Rufus est?“ – Dacus sagt°: „Wo ist Rufus?“ 4. Tandem etiam Rufus intrat. Dacus ridet. – Endlich tritt auch Rufus ein. Dacus lacht. 8 1. Familia cenat. Sed ubi est Flavia? Cur non venit? 2. Etiam Dacus: „Ubi est?“ 3. Tandem Flavia intrat. 4. Tum Dacus ridet. 9 1. Die Tür steht offen. Flavia tritt ein. Auch Dacus tritt ein. 2. Rufus und Aurelia sagen°: „Seid gegrüßt!“ 3. Aurelia sagt°: „Hier speist die Familie. 4. Dort ist die Küche. Dort steht die Sklavin. Sie arbeitet.“ 5. Rufus sagt°: „Hier arbeitet der Herr.“ 6. Flavia fragt°: „Wo schläft Aurelia?“ Dacus sagt°: „Schau! Dort schläft die Freundin.“ 7. Darauf sagt° Flavia: „Das Haus gefällt mir°.“ Zur Sachinformation (S. 17) a Z. 8: Ecce triclinium! Hic familia cenat. Z. 9: Ecce tablinum! Ibi pater laborat. Z. 10: Ecce culina! Ibi serva stat. Laborat. Z. 11: Ecce cubiculum! Hic Flavia dormit. b Ähnlichkeiten Das Haus besteht aus mehreren Räumen, die jeweils eine bestimmte Funktion (z. B. essen, schlafen …) erfüllen. Unterschiede 1. allgemein: Das römische Haus ist in der Regel an einem bestimmten Typus, z. B. dem Peristylhaus, orientiert; d. h. man findet in allen Teilen des comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH L 2 L 2 comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH C Zusatzmaterial Literatur Stein-Hölkeskamp, Elke: Das römische Haus – die memoria der Mauern. In: Erinnerungsorte der Antike: Die römische Welt. Hrsg. v. Elke Stein-Hölkeskamp u. Karl-Joachim Hölkeskamp. München: Beck 2006, S. 300 – 320. Wortschatz-Tandemübung Das Material für die Tandemübungen kann mit der entsprechenden Kopiervorlage (➜ AB 3 Tandemübung) von den Schülerinnen und Schülern selbst in Partnerarbeit erstellt und anschließend zur Übung verwendet werden. Beispiel: a) Erstellen des Übungsmaterials: Schüler A und Schüler B suchen sich gemeinsam mithilfe des Lehrbuchs die Vokabeln venit, sed, cenat usw. heraus und erstellen die Tandemkarten. b) Übungsphase: Schüler A und Schüler B halten ihre Karten verdeckt. • Schüler A übersetzt venit. • Schüler B kontrolliert mithilfe seiner Karte, ob die Übersetzung des Schülers A richtig ist. Dann ist er an der Reihe und übersetzt sed. • Daraufhin kontrolliert Schüler A die Übersetzung des Schülers B mithilfe seiner Karte und übersetzt „er, sie, es speist“. • usw. Der Verlauf beim gegenseitigen Abfragen ist auch folgendem Schema zu entnehmen: Abb. 1 Schüler A Tandemkarte des Schülers A Schüler B L 7 Arbeitshinweise und Lösungen Reiches ähnlich gestaltete domus. Dagegen versuchen wohlhabende Eigenheimbesitzer unserer Zeit, ihr Haus möglichst individuell zu planen, sodass es eine große architektonische Vielfalt gibt. 2. Eine römische domus umfasste maximal zwei Stockwerke. 3. In der Regel hatte ein römisches Privathaus keinen Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung (s. Sachinformation 22, SB S. 109) und an das Abwassersystem. In modernen Häusern sind im Gegensatz zu römischen Küche und Bad strikt getrennt. 4. Römische Häuser haben • kein eigenes Badezimmer, da man die Körperpflege in öffentliche Bäder, die Thermen, verlagerte (s. Sachinformation 8, SB S. 45); nur ganz reiche Leute leisteten sich Privatthermen. • keine Arbeitszimmer für Kinder, keine ausgesprochenen Freizeiträume. • selbstverständlich keinen der Vorteile, die Elektrizität und fließendes Wasser mit sich bringen: z. B. wird das Atrium tagsüber durch die Dachöffnung beleuchtet. 5. Ein Peristylhaus besitzen nur Römer einer ganz bestimmten sozialen Schicht, nämlich die Adligen und die Reichen. Daher sind manche Elemente dieses Hauses auch an bestimmte schichtenspezifische Funktionen geknüpft, z. B. das Atrium als Empfangsraum für Klienten und Bittsteller, als Repräsentationsraum, in dem der Stolz der Familie zur Schau getragen wird (Wachsbüsten), als privates Heiligtum (Larenalter). Vielleicht fällt einer Schülerin oder einem Schüler ein, dass es z. B. in europäischen Burgen und Schlössern Vergleichbares gibt: die Schlosskapelle, die Ahnengalerie … Tandemkarte des Schülers B 1. venit (Schüler A übersetzt) A(ntwort): er, sie, es kommt A(ntwort): aber, ( je)doch; sondern 2. sed (Schüler B übersetzt) 3. er, sie, es speist (Schüler A übersetzt) A(ntwort): cenat A(ntwort): ____________________ 4. (nächstes Wort) Abb. 1 11 Lektion 3 SB S. 18–21 ADidaktische Hinweise Arbeitshinweise und Lösungen L 7 12 In der dritten Lektion wird eingeführt: • die 3. Person Plural der a-, e- und i-Konjugation, außerdem: sunt (Sonderkonjugation); • der Nominativ Plural der a- und o-Deklination. Somit begegnet den Schülerinnen und Schülern zum ersten Mal eine gleiche Endung in unterschiedlichen Deklinationen und Numeri: die Endung -a in der a-Deklination Nominativ Singular (z. B. amic-a) und in der o-Deklination Neutrum Nominativ Plural (z. B. don-a). Für diese Lektion sollte Zeit zur Vertiefung der Grammatik (s. Zusatzmaterial) eingeplant werden. ➜ AB 4 Deklinationstabelle B Lösungen Zu den Einführungsaufgaben (S. 18) E1 1 laborant – patent – veniunt – rident – dormiunt – cessant 2 1. Servus et serva intrant. 2. Ubi Rufus et Dacus sunt? 3. Flavia et Aurelia rident. 4. Amicus et amica dormiunt. E2 3 Singular: porta, Romanus, familia; Plural: servae, amici, domicilia 4 amicae cenant: die Freundinnen speisen servi veniunt: die Sklaven kommen portae patent: die Türen stehen offen amici intrant: die Freunde treten ein servae rident: die Sklavinnen lachen dona placent: die Geschenke gefallen Zur Erschließung des Lesestücks (S. 19) Beispielsätze: Rufus et Aurelia spectant, SED nusquam Morsulus est. Flavia et Dacus clamant, SED Morsulus non apparet. Cynthia et Lucius veniunt et clamant, SED Morsulus non venit. Amici properant et spectant, SED nusquam vestigia sunt. Zu den Übungen (S. 20) 1 sunt (Pl.) – dormit (Sg.) – intrant (Pl.) – apparet (Sg.) – clamant (Pl.) – veniunt (Pl.) – deliberat (Sg.) – properant (Pl.) – est (Sg.) 2 1. Servus venit. 2. Amicus et amica deliberant. 3. Flavia et Aurelia spectant. 3 1. laborat/dormit: Der Sklave arbeitet nicht, sondern schläft. 2. properant: Nicht nur der Herr, sondern auch die Herrin beeilen sich. 3. clamant: Der Freund und die Freundin schreien. 4. stat/deliberat/est: Der Freund steht da und überlegt: „Wo ist Morsulus?“ 5. apparet: Endlich erscheint er. 4 1. servi (Pl.) – Romanae (Pl.) – donum (Sg.) – cibi (Pl.) – familia (Sg.) – amicae (Pl.) – hortus (Sg.) – dominus (Sg.) 2. vestigia (Pl.) – domina (Sg.) – serva (Sg.) – dona (Pl.) – amica (Sg.) – domicilia (Pl.) – familia (Sg.) – porta (Sg.) 5 1. Servus clam ambulat, non laborat. – Der Sklave geht heimlich spazieren, er arbeitet nicht. 2. Amici deliberant: „Ubi est? Fortasse dormit.“ – Die Freunde überlegen: „Wo ist er? Vielleicht schläft er.“ 3. Rufus: „Hortus semper placet. Fortasse servus ibi est.“ – Rufus sagt°: „Der Garten gefällt immer. Vielleicht ist der Sklave dort.“ 4. Subito amici: „Ecce aqua! Ibi servus stat.“ – Plötzlich sagen° die Freunde: „Schaut, der Springbrunnen! Dort steht der Sklave.“ 5. Amici gaudent. – Die Freunde freuen sich. 6 1. cibus (keine Person), 2. nam (kein lokales Adverb), 3. stat (kein Verb der Bewegung) 7 Heute arbeitet Flavia nicht, sondern isst mit der Familie, lacht und schläft. 8 1. Ibi hortus est! 2. Rufus et Aurelia ambulant. 3. Rident et gaudent. Hortus placet. 4. Dominus vocat: „Ubi Rufus et Aurelia sunt? Cur non veniunt?“ 5. Subito etiam amici veniunt. Properant. 9 1. Rufus sagt°: „Wo ist das Geschenk? Wo ist es?“ 2. Aurelia, Flavia und Dacus beeilen sich und schauen, aber das Geschenk ist nirgends. 3. Dacus überlegt, dann ruft er laut: „Schaut, die Küche! Vielleicht ist das Geschenk dort.“ 4. Die Freunde beeilen sich. Rufus lacht, denn er weiß: Dort ist das Geschenk. 5. Dort steht die Sklavin und arbeitet. Plötzlich schreit Dacus: „Dort ist das Geschenk!“ 6. Da lachen die Freunde und Freundinnen; denn das Geschenk gefällt ihnen°. Zur Sachinformation (S. 21) Das Zitat über das Leben in den Mietshäusern Roms stammt – zum Teil in sehr freier Paraphrase – aus: Iuvenal: Dritte Satire, Iuv. III, V. 193–277. Allgemein Seit der Kaiserzeit überwog die Zahl der insulae gegenüber der traditionellen domus; damit wurde der schnell wachsenden Bevölkerung Rechnung getragen: Statt in die Breite baute man in die Höhe, und zwar so billig wie möglich. a Die Bauqualität war oft schlecht – da die insulae Spekulationsobjekte bzw. Geldanlagen waren. Auch Cicero scheint mehrfacher Hausbesitzer gewesen zu sein; immer wieder zitiert wird folgende Äußerung (Att. XIV 9,1): „Mir sind zwei tabernae (hier wohl im Sinne von insulae) eingestürzt; die übrigen haben Risse in den Wänden. Nicht nur die Mieter, sondern auch die Mäuse sind ausgerissen.“ Daher war es nicht ungefährlich, in einer insula zur Miete zu wohnen: Brandkatastrophen und Einstürze waren vorprogrammiert. Neben der Bauqualität ließ auch die Lebensqualität in einer insula zu wünschen übrig: Nicht nur, dass Bewohner oberer Stockwerke alles treppauf, treppab schleppen mussten (Martial erwähnt einen armen Kerl, der 200 Stufen zu seiner Wohnung erklimmen muss), darüber hinaus verhinderte der Straßenlärm eine ungestörte Nachtruhe. Anderen comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH L 3 Lektion 4 SB S. 22–25 b 70 Fuß entsprechen ungefähr 21 m. c Die staatliche Reglementierung sollte die Gefahren von Bränden und Einsturz verringern. Die Begrenzung war auch in anderer Hinsicht im Interesse der Mieter: mussten doch die Bewohner der oberen Stockwerke alles (Holz, Wasser usw.) nach oben schleppen. comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH d Häuserblocks bzw. einzelne mehrstöckige Mietshäuser wurden als „Inseln“ (so die ursprüngliche Bedeutung von insula) bezeichnet, da sie von Straßen umgeben waren wie eine Insel vom Meer. B Lösungen Mit der vierten Lektion wird der Akkusativ (Singular und Plural) der a- und o-Deklination eingeführt. Es sollte viel Zeit für Grammatikübungen eingeplant werden, bei denen die neuen Endungen vertieft werden und jeder Satz immer mit einer Satzanalyse abgefragt wird. Eine einfache Satzanalyse kann nach folgendem Schema erfolgen (geeignet als Tafelbild zu E1): Abb. 1 Zu den Einführungsaufgaben (S. 22) E1 1 amica (Nom.) – dominum (Akk.) – donum (Nom./Akk.) – horti (Nom.) – servae (Nom.) – amicam (Akk.) – amici (Nom.) – hortum (Akk.) – dominus (Nom.) 2 amicum – hortum – servam – donum – vestigium – dominam E2 b Tabelle der Akkusativ-Endungen Abb. 2 3 cibos – amicas – dominos – domicilia – familias – portas – vestigia 4 amicae (Nom.) – amicas (Akk.) – dominum (Akk.) – dona (Nom./Akk.) – cibos (Akk.) – vestigia (Nom./Akk.) – hortus (Nom.) – servos (Akk.) – cibi (Nom.) – servam (Akk.) – domicilium (Nom./Akk.) – Romanam (Akk.) ➜ AB 5 Nominativ und Akkusativ L 4 L 7 Arbeitshinweise und Lösungen Quellen kann man auch entnehmen, dass manche insulae sehr dicht nebeneinandergebaut wurden bzw. dass zwischen zwei insulae nur eine sehr schmale Gasse verlief. Offenbar war es nicht unüblich – wenn auch gesetzlich verboten –, dass Bewohner von insulae ihren Abfall inklusive Exkrementen direkt auf die Straße warfen bzw. schütteten. A Didaktische Hinweise 3. a Wen?/Was? 3. b Was? = den Garten = A-Objekt = Akkusativ C Zusatzmaterial Flavia Grammatikübung Zur Vertiefung der Grammatik dient die Deklinationstabelle von AB 4 als Kopiervorlage. 2. b Wer? = Flavia = Subjekt = Nominativ hortum 2. a Wer? spectat. 1. Prädikat: er, sie, es betrachtet L4 Abb. 1 Endungen a-Deklination Femininum o-Deklination Maskulinum o-Deklination Neutrum Akkusativ Singular -am -um -um Akkusativ Plural -as -os -a L4 Abb. 2 13 Arbeitshinweise und Lösungen L 7 14 Zu den Übungen (S. 24) 1 1. A-Objekt: die Wohnung – domicilium 2. A-Objekt: die Sklavin – servam 3. A-Objekt: die Freundin – amicam 4. A-Objekt: den Plan – consilium 5. A-Objekt: den Garten – hortum 2 1. 5 Akkusative: dominam – servam – portam – familiam – amicam 2. 6 Akkusative: consilium – hortum – donum – vestigium – forum – Rufum 3 1. Amicae domicilia intrant. 2. Domini servas monent. 3. Servae amicas vident. 4. Domini consilia non probant. 5. Dominae hortos spectant. 4 Beispielsätze: Hodie amicus forum visitat. – Ibi Flavia aedificia spectat. – Semper dea Romanos servat. – Tum dominae dona portant. – Subito amica servas rogat. – Tandem domini amicos audiunt. 5 1. Dominus consilia non probat. (consilia: A-Objekt) 2. Amica Morsulum vocat. (amica: Subjekt) 3. Domicilia placent. (domicilia: Subjekt) 4. Aurelia et Flavia amicos visitant. (amicos: A‑Objekt) 6 1. Visite: Krankenbesuch des Arztes (visitare: besuchen) 2. Campingplatz: Gelände zum Zelten oder Abstellen des Wohnwagens (campus: Feld) 3. Porto: Versandgebühr (portare: tragen, bringen) 4. probieren: versuchen, (ver)kosten (probare: billigen, gutheißen; prüfen) 5. Auditorium: Zuhörerschaft; Hörsaal einer Hochschule (audire: (an)hören) 7 1. Hodie Flavia amicam visitat. 2. Aurelia gaudet, nam Flavia donum portat. 3. Etiam Rufus venit et donum spectat. 4. Tum amici clam forum visitant. 5. Etiam Dacus consilium probat. 6. Ibi aedificia et monumenta spectant. 7. Dominos et dominas, servos et servas vident. 8 1. Die Tür steht offen. Rufus und Aurelia betreten das Gebäude und freuen sich. 2. Heute besuchen sie Freunde. Sie tragen ein Geschenk, aber sie hören nichts. 3. Sie überlegen, dann rufen sie Flavia. 4. Die Sklavin kommt: „Seid gegrüßt!“ 5. Aurelia fragt die Sklavin: „Wo ist die Familie?“ 6. Die Sklavin sagt°: „Sie besucht das Forum und betrachtet die Denkmäler. Aber wo ist Dacus?“ 7. Plötzlich hören die Freunde den Sklaven. Was hören sie? „Chrrr, chrrr!“, Dacus schläft. Zur Sachinformation (S. 25) Das Forum Romanum ist bis heute, trotz seines ruinösen Zustandes, ein außerordentlich eindrucksvolles Dokument der römischen Geschichte. Zu aktuellen Abbildungen und virtuellen Rundgängen dürfte jede Lehrkraft leicht Zugriff haben: RomBücher, Reiseführer, das Internet und die private Fotosammlung bieten ausreichendes Material. Darüber hinaus ist es für die Schülerinnen und Schüler sicher beeindruckend zu erkennen, dass dieser Ort keineswegs zu allen Zeiten als touristische Sehenswürdigkeit eingeschätzt wurde: „Was ist von dir übrig geblieben, Rom?“, fragte sich beispielsweise vor etwa 500 Jahren ein enttäuschter deutscher Rom-Tourist, der Dichter Conrad Celtis. Als er Rom besuchte, war das Forum Romanum, der wichtigste und berühmteste Platz, längst keine prachtvolle Sehenswürdigkeit mehr, sondern wurde von den Römern seiner Zeit als Steinbruch genutzt. 250 Jahre später stellt der italienische Künstler Giovanni Battista Piranesi den einstigen „Nabel der Welt“ dar; der Ort hieß um 1750 bei den Römern „Kuhweide“. Erst vor etwa 200 Jahren haben Archäologen begonnen, die Reste des Forum Romanum auszugraben. Die Ergebnisse ihrer Arbeit bestaunen heute, am Beginn des 21. Jahrhunderts, unzählige Besucher, sodass es dort heute fast wieder so lebendig zugeht, wie Flavia und ihre Freunde es erleben. Augustus, der erste Kaiser Roms, ließ im Jahr 20 v. Chr. auf dem Forum Romanum das Miliarium Aureum, den „goldenen Meilenstein“ erbauen, eine Säule, auf der die Entfernungen zu den wichtigsten Städten des Römischen Reiches abzulesen waren. Damit wurde demonstriert, dass dieser Ort nicht nur der „Nabel der Stadt“ (umbilicus urbis), sondern auch der Mittelpunkt des Imperium Romanum war. Seine Bedeutung als Zentrum der Stadt erhielt das Forum nach der Trockenlegung des Velabrum mithilfe der Cloaca Maxima im 7. Jahrhundert v. Chr. So konnte es zum politischen, religiösen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des republikanischen Rom werden: • Hier kam die Stadtbevölkerung zusammen, um über politische Entscheidungen abzustimmen. Auf den rostra, der Rednertribüne, wurden öffentliche Reden über politische Entscheidungen gehalten. In der curia, die trotz zahlreicher Veränderungen erhalten geblieben ist, trafen sich die Senatoren (s. Sachinformation 15) zu ihren Sitzungen. • Auch für die römische Religion war das Forum ein bedeutender Ort. Außer den in der Sachinformation genannten Tempeln für Saturnus, den Gott des Ackerbaus, und Vesta, die Göttin des Herdfeuers, gab es noch weitere Heiligtümer, z. B. für die Dioskuren Castor und Pollux, für Concordia, für den vergöttlichten Cäsar. Von diesen bedeutenden Heiligtümern erhielt die über das Forum verlaufende Straße, die Via Sacra, ihren Namen. • In den Basiliken fanden Gerichts verhandlungen statt; damit war comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH Zur Erschließung des Lesestücks (S. 23) 1. Cur Flavia gaudet? Flavia gaudet, nam amici hodie forum visitant. 2. Cur Dacus cessat? Dacus cessat, nam certe dominus et domina consilium non probant. 3. Cur dominus et domina nihil comperiunt? Dominus et domina nihil comperiunt, nam amicum et amicam visitant. 4. Quid amici vident? Amici dominos et dominas, servos et servas, aedificia et monumenta vident. L 4 C Zusatzmaterial comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH In der Kaiserzeit erhielt Rom mehrere neue Foren, darunter das Forum Augusti und das Forum Traiani, von denen ebenfalls eindrucksvolle Reste erhalten sind. (s. Sachinformation 1: Der in der Inschrift genannte Surdinus veranlasste im Jahr 9 v. Chr. die Pflasterung des Forums, die in Teilen noch erhalten ist.) Zusätzliche Fragen und Aufgaben 1. Im Lektionstext werden zwei Basiliken erwähnt: die Basilica Iulia, die Cäsar erbauen ließ, und die Basilica Aemilia. Unter einer basilica (eigentlich ein griechisches Wort, das „Königshalle“ bedeutet) versteht man ein großes überdachtes Gebäude, in dem v. a. Gericht gehalten wurde. Finde heraus, was man heute mit dem Begriff Basilika bezeichnet und wie es zu dieser Bedeutung kam. 2. Ein religiöser Mittelpunkt ist Rom auch heute noch – für katholische Christen. An welchen Ausstattungsgegenstand einer katholischen Kirche erinnert das heilige Feuer im Vestatempel? 3. Wer trägt noch heute den römischen Priestertitel pontifex? Mögliche Antworten 1. Als Basilika bezeichnet man heute eine große Kirche, bei der das Mittelschiff höher ist als die Seitenschiffe – so wie bei den römischen Gerichts- und Markthallen. Die Bedeutung wurde auf christliche Sakralbauten übertragen, weil Kirchen, als das Christentum im Römischen Reich Staatsreligion geworden war, in genau dieser Bauform errichtet und weiterhin Basiliken genannt wurden. 2. Das Ewige Licht in katholischen Kirchen erinnert an das heilige Feuer im Vestatempel. Während dieses aber politische Bedeutung hatte (das Brennen gewährleistete den Fortbestand des Römischen Reiches), ist das Ewige Licht das religiöse Symbol für die immerwährende Gegenwart Gottes. 3. der Papst: Pontifex Maximus Literatur Hölscher, Tonio: Das Forum Romanum – die monumentale Geschichte Roms. In: Erinnerungsorte der Antike: Die römische Welt. Hrsg. v. Elke Stein-Hölkeskamp u. Karl-Joachim Hölkeskamp. München: Beck 2006, S. 100–122. Gabucci, Ada: Rom: Kultur der antiken Stadt. Berlin: Parthas 2006, S. 324 – 328. (= Bildlexikon der Völker und Kulturen, Bd. 2) sehr schöne Rekonstruktions zeichnungen bei: Jean-Claude Golvin: Metropolen der Antike. Stuttgart: Theiss 2005. L 4 L 7 Arbeitshinweise und Lösungen das Forum auch Zentrum der Recht sprechung. • Bankiers hatten ihre tabernae am Ostrand des Forums; die ersten Läden Roms entstanden am Forum. Daher hatte das Forum auch wirtschaftliche Bedeutung, war aber keineswegs der einzige Marktplatz: Auf weiteren speziellen Markplätzen, z. B. dem Fischmarkt, dem Rindermarkt, dem Schweinemarkt und dem Gemüsemarkt, und in vielen Läden (tabernae) konnte man, wie Plinius d. Ä. stolz schrieb, „die Produkte aller Völker unmittelbar beurteilen.“ • Darüber hinaus war das Forum nicht nur Erinnerungsstätte an die (halb‑)mythische Vergangenheit Roms (z. B. der lapis niger, der mit Romulus in Verbindung gebracht wurde, und der sagenumwobene lacus Curtius), sondern bis in die Spätantike auch Ort der privaten und staatlichen Selbstdarstellung: Triumphzüge siegreicher Feldherren führten ebenso über diesen Platz wie Trauerzüge für bedeutende Persönlichkeiten; die Trauerrede für einen Verstorbenen wurde von der Rednerbühne herab gehalten. Noch heute erinnern drei Triumphbögen an kaiserliche Erfolge. 15 Lektion 5 L 5 Arbeitshinweise und Lösungen L 7 A Didaktische Hinweise B Lösungen Die Lektion führt die übrigen Personalendungen sowie den Infinitiv Präsens Aktiv ein. Somit haben die Schülerinnen und Schüler inzwischen mehrere Verb- und Kasusendungen gelernt, die intensiv geübt werden müssen. Als Vertiefungs- und Grammatikübung eignen sich sehr gut Formenstaffeln bzw. -schlangen, die sowohl schriftlich als auch mündlich gebildet werden können (vgl. E1, Aufg. 1). Als Stundeneinstieg und zum Konzentrationsaufbau haben sich Formenstaffeln nach dem „Kopfrechnenprinzip“ bewährt: Die Lehrerin oder der Lehrer gibt eine Form vor, lässt diese eventuell von den Schülerinnen und Schülern übersetzen und geht dann nach dem Prinzip der Aufgabe 3 des Arbeitsblattes „Grammatikschlangen“ vor. Die Schülerinnen und Schüler bilden im Kopf die Formen, ohne sie laut zu sagen, bis die Lehrerin oder der Lehrer ein Ergebnis abfragt (= Kopfrechnenprinzip). Das wird gegebenenfalls verbessert. Am Anfang sind kürzere Staffeln sinnvoll, die dann von Stunde zu Stunde verlängert werden können. Zu den Einführungsaufgaben (S. 26) E1 1 laboro – laboras – laborat – laboramus – laboratis – laborant | moneo – mones – monet – monemus – monetis – monent | audio – audis – audit – audimus – auditis – audiunt | sum – es – est – sumus – estis – sunt E2 2 deliberare – apparere – ambulare – venire – spectare – esse – placere Beispiel: Lehrer gibt vor: „Intro.“ – Schüler A übersetzt für alle: „Ich trete ein.“ – Jetzt beginnt die Wortstaffel. Lehrer: „➞ 3. Person.“ – Schüler denken: „Intrat.“ – Lehrer: „➞ Plural.“ – Schüler denken: „Intrant.“ – Lehrer: „➞ 2. Person. Welches Ergebnis kommt heraus?“ – Schüler B nach Aufruf: „Intratis.“ ➜ AB 6 Grammatikschlangen 16 Zur Erschließung des Lesestücks (S. 27) Beispielsätze: 2. Bericht: „Ubi sumus?“ „Cur gaudetis?“ „Cur triumphus placet?“ 3. Bericht: „Ubi estis?“ „Cur non appropinquatis/appropinquare cessatis?“ „Cur non venitis?“ „Cur captivos et equos non spectatis?“ 4. Bericht: Flavia: „Non appropinquo, nam equos timeo.“ Dacus: „Triumphos non amo/probo, nam captivi misericordiam movent.“ Zu den Übungen (S. 28) 1 amas (2. P. Sg.) ➞ amatis ➞ amamus ➞ amo ➞ amat ➞ amant ➞ amatis ➞ amas | timeo (1. P. Sg.) ➞ times ➞ timetis ➞ timent ➞ timet ➞ times ➞ timeo | venit (3. P. Sg.) ➞ veniunt ➞ venitis ➞ venis ➞ venio ➞ venimus ➞ veniunt ➞ venit 2 vides – videtis – videmus – vident | venio – venimus – venit – venis | sumus – sum – es – estis 3 1. stas/gaudes – Rufus fragt Flavia: „Warum stehst du hier? Warum freust du dich nicht?“ 2. Timeo/ appropinquant – Flavia sagt°: „Ich fürchte mich, denn Pferde nähern sich.“ 3. sum/amo/est – Rufus sagt°: „Ich bin ein Römer. Ich liebe einen Triumphzug! Aber wo ist Dacus?“ 4. es/ambulas – Die Freunde rufen: „Wo bist du? Wo gehst du spazieren?“ 5. video/cessatis – Aurelia sagt°: „Ich sehe den Freund nicht. Warum zögert ihr, Freunde?“ 6. venimus/properamus – Rufus und Flavia sagen°: „Wir kommen schon, wir beeilen uns schon.“ 4 1. est – Heute findet ein Triumphzug statt (ist). 2. visitare – Einen Triumphzug zu besuchen, gefällt immer. 3. intrare – Aber die Freunde dürfen das Forum nicht betreten. 4. sunt – Denn dort gibt es (sind) Gefahren. 5. parere – Rufus und Aurelia weigern sich zu gehorchen. 6. amo/spectare – Rufus sagt°: „Ich liebe einen Triumphzug! Pferde anzuschauen, gefällt mir° immer.“ 5 apparet (3. P. Sg.) | apparere (eKonjugation) | vocat (3. P. Sg.) | vocare (a-Konjugation) | gaudemus (1. P. Pl.) | gaudere (e-Konjugation) | amamus (1. P. Pl.) | amare (a-Konjugation) | vocant (3. P. Pl.) | vocare (a-Konjugation) | veniunt (3. P. Pl.) | venire (i-Konjugation) | videmus (1. P. Pl.) | videre (eKonjugation) | cessant (3. P. Pl.) | cessare (a-Konjugation) | rogant (3. P. Pl.) | rogare (a-Konjugation) | sumus (1. P. Pl.) | esse (Sonderkonjugation) | gaudetis (2. P. Pl.) | gaudere (eKonjugation) | appropinquatis (2. P. Pl.) | appropinquare (a-Konjugation) | estis (2. P. Pl.) | esse (Sonderkonjugation) | venitis (2. P. Pl.) | venire (i-Konjugation) | rogat (3. P. Sg.) | rogare (a-Konjugation) | venis (2. P. Sg.) | venire (i-Konjugation) | spectas (2. P. Sg.) | spectare (aKonjugation) | rogat (3. P. Sg.) | rogare (a-Konjugation) | es (2. P. Sg.) | esse (Sonderkonjugation) | spectas (2. P. Sg.) | spectare (a-Konjugation) | sum (1. P. Sg.) | esse (Sonderkonjugation) | appropinquo (1. P. Sg.) | appropinquare (a-Konjugation) | timeo (1. P. Sg.) | timere (e-Konjugation) | probo (1. P. Sg.) | probare (a-Konjugation) | movent (3. P. Pl.) | movere (e-Konjugation) | spectare (Infinitiv) | spectare (a-Konjugation) | placet (3. P. Sg.) | placere (eKonjugation) | appropinquare (Infinitiv) | appropinquare (aKonjugation) | cessant (3. P. Pl.) | cessare (a-Konjugation) | parere (Infinitiv) | parere (e-Konjugation) | comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH SB S. 26–29 comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH Zur Sachinformation (S. 29) a Der Text und das Szenenfoto aus der Fernsehserie vermitteln gut den Eindruck einer feierlichen Massenveranstaltung. Auf dem Foto sind zu erkennen: • marschierende Soldaten in Paradeuniform; • der von vier Schimmeln gezogene Wagen des Triumphators; • der rot gewandete Triumphator, über dessen Kopf ein weiß gekleideter Sklave die goldene Krone hält; • dicht gedrängtes Publikum am Straßenrand und (im Hintergrund) auf Ehrentribünen. b Ein Triumphzug (pompa triumphalis) wurde in der Kaiserzeit immer dann veranstaltet, wenn der Kaiser einen großen militärischen Erfolg errungen hatte; er war also ein echter Siegeszug. In der Zeit der Republik wurde vom Senat für jeden erfolgreichen Oberbefehlshaber (imperator) ein solcher Zug veranstaltet – aber nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt waren (u. a. eine Mindestzahl getöteter Feinde: 5000). Ablauf und Wegstrecke eines Triumphzuges waren festgelegt. Der siegreiche Imperator und seine Soldaten verbrachten die Nacht vorher auf dem Campus Martius, dem „Marsfeld“. Der Zug begann am Morgen an der porta triumphalis, dem Triumphtor, und bewegte sich ca. 4 km weit über das Forum Romanum zum Capitolium. An der Spitze des Zuges gingen Trompetenspieler. In einer ersten Abteilung wurden auf Wagen erbeutete Kunstwerke und weitere Beutestücke gezeigt und Kriegsgefangene mitgeführt. Auf Tafeln konnte das Publikum die Namen der besiegten Völker lesen und Bilder der wichtigsten Kriegsereignisse sehen. Dann folgten Senatoren und Beamte; den Mittelpunkt bildete der triumphierende Feldherr oder – wie in unserem Fall – der Kaiser: Er stand auf einem Wagen, der von vier Pferden gezogen wurde. Der Triumphator trug ein purpurrotes Gewand, einen Lorbeerzweig und einen elfenbeinernen Stab in den Händen; der Kopf war von einem Lorbeerkranz geschmückt; das Gesicht war rot geschminkt. Ebenfalls auf dem Wagen stand ein Sklave, der eine goldene Eichenlaubkrone über den Kopf des Triumphators hielt und immer wieder folgende Wort zu ihm sagen musste: „Respice post te! Hominem te esse memento!“ („Blicke hinter dich! Denke daran, dass du ein Mensch bist!“) All diese prachtvollen Kleidungsund Schmuckstücke sollten den Triumphator wie ein Abbild des Gottes Jupiter erscheinen lassen. Dieser Gott war auch das Ziel des Zuges: Ihm opferte der Triumphator vor seinem Tempel auf dem Capitolium einen Stier, der im Zug mitgeführt worden war. Hinter dem Wagen des Triumphators kamen seine Verwandten und schließlich seine siegreichen Soldaten. Eine Triumphfeier konnte insgesamt bis zu drei Tage dauern und – nach einer modernen Schätzung – bis zu 400 000 Menschen auf die Beine bringen. In der Stadt herrschte Volksfeststimmung. Für die Zuschauer wurden entlang der Strecke Tribünen errichtet. Sie jubelten dem Zug zu, riefen „Io triumphe!“ („Hurra! Triumph!“) und bewarfen ihn mit Blumen. Damit die Erinnerung an den Triumph nicht verblasste, wurden für viele Triumphatoren Triumphbögen errichtet. Zahlreiche Beispiele dafür sind bis heute erhalten – auch in anderen Städten des Römischen Reiches. L 5 L 7 Arbeitshinweise und Lösungen recusat (3. P. Sg.) | recusare (aKonjugation) | appropinquat (3. P. Sg.) | appropinquare (a-Konjugation) | timeo (1. P. Sg.) | timere (e-Konjugation) | video (1. P. Sg.) | videre (e-Konjugation) | est (3. P. Sg.) | esse (Sonderkonjugation) | rogat (3. P. Sg.) | rogare (a-Konjugation) | est (3. P. Sg.) | esse (Sonderkonjugation) | invenio (1. P. Sg.) | invenire (iKonjugation) | invenire (Infinitiv) | invenire (i-Konjugation) | debemus (1. P. Pl.) | debere (e-Konjugation) | properare (Infinitiv) | properare (a-Konjugation) | debemus (1. P. Pl.) | debere (eKonjugation ) | cessare ( Infinitiv ) | cessare ( a-Konjugation ) | debemus ( 1. P. Pl. ) | debere ( e-Konjugation ) 6 Beispiele: appropinquare – apparere – intrare – properare – ambulare 7 1. Rufus gaudet: „Hodie forum visitamus, hodie triumphum spectamus. 2. Cur cessatis? 3. Gaudeo, Romanus sum!“ 4. Amici iam turbam spectant. 5. Subito captivi apparent. 6. Flavia Rufum rogat: „Cur triumphum probas?“ 7. Flavia ridere cessat, nam equi veniunt. 8. „Triumphum spectare non placet.“ 8 1. Die Freunde betrachten den Triumphzug und rufen: „Sei gegrüßt, Kaiser!“ 2. Aber Flavia fragt die Freundin und die Freunde: „Warum freust du dich? Warum lacht ihr? 3. Seht her! Die Gefangenen fürchten die Menge und zögern, sich zu nähern. Sie erregen Mitleid. Ich liebe einen Triumphzug nicht.“ 4. Da sagt° Rufus: „Vielleicht liebst du Speisen.“ 5. Aber Dacus sagt°: „Zu essen gefällt mir° nicht.“ 6. Die Freunde stutzen, aber plötzlich sehen sie die Sklavin Cynthia. 7. Flavia sagt°: „Dacus liebt Cynthia, nicht Speisen.“ 17 Lektion 6 SB S. 30–33 L 5 Arbeitshinweise und Lösungen L 7 18 Zusätzliche Fragen und Aufgaben 1. Wie erklärst du dir die Worte des Sklaven an den Triumphator: „Respice post te! Hominem te esse memento!“? 2. Das lateinische Wort triumphus lebt im Deutschen als Fremd- und als Lehnwort weiter. In Zeitungsüber schriften kannst du lesen, eine Mannschaft habe „einen großen Triumph gefeiert“, eine Partei habe „bei den letzten Wahlen triumphiert“, oder in unserer Alltagssprache wird gern einmal „aufgetrumpft“. Vergleiche die Verwendung dieser Wörter mit dem römischen „Triumph“. Was ist gleich, was ist anders? 3. Was meinen wir, wenn wir von „Siegeslorbeer“ sprechen? 4. Die Form des Triumphbogens wurde von römischen Architekten erfunden; in späteren Jahrhunderten hat man sie immer wieder „ausgeliehen“. Nenne Beispiele! Mögliche Antworten 1. Der erfolgreiche Feldherr soll nicht „größenwahnsinnig“ werden. 2. Jeder „Triumph“ ist ein Erfolg. Allerdings ist der römische Triumph ausschließlich auf den militärischen Bereich beschränkt und ein genau festgelegtes Ritual. 3. Der römische Triumphator trug während des Triumphs einen Lorbeerkranz auf dem Kopf; im modernen Sprachgebrauch steht „Siegeslorbeer“ für „großer Erfolg“. 4. Zum Beispiel das Siegestor in München, das Brandenburger Tor in Berlin oder der Arc de triomphe in Paris. Literatur Hölkeskamp, Karl-Joachim: Der Triumph – „Erinnere Dich, dass Du ein Mensch bist“. In: Erinnerungsorte der Antike: Die römische Welt. Hrsg. v. Elke Stein-Hölkeskamp u. Karl-Joachim Hölkeskamp. München: Beck 2006, S. 258–276. A Didaktische Hinweise Colombati, Silvia: Flip-Poster S.P.Q.R. – Begleitbuch: Die Kultur und Faszination des antiken Roms. Stuttgart: Klett 1997, S. 66ff. Gabucci, Ada: Rom: Kultur der antiken Stadt. Berlin: Parthas 2006, S. 86–89. (= Bildlexikon der Völker und Kulturen, Bd. 2) Grammatikalischer Schwerpunkt der Lektion sind der Imperativ und der Vokativ. Als Stundeneinstieg eignet sich gut eine inhaltliche Zusammenfassung des Lesestücks der Lektion 5, um dann die Suche nach Flavia als Thema zur Einführung des Vokativs und Imperativs zu wählen. Zur Vertiefung und Wiederholung der Grammatik eignet sich das Arbeitsblatt. ➜ AB 7 Training 1–6 B Lösungen Zu den Einführungsaufgaben (S. 30) E1 1 ride/ridete: lache/lacht; veni/ venite: komm/kommt; intra/intrate: tritt ein/tretet ein; inveni/invenite: finde/findet; delibera/deliberate: überlege/überlegt; es/este: sei/seid; move/movete: bewege/bewegt; pare/parete: gehorche/gehorcht 2 1. Delibera, Aurelia! 2. Spectate, amici! 3. Appropinqua, Rufe! 4. Properate, amicae! 5. Labora, serve! 6. Audite dominum, servae! 7. Amate deos, Romani! 8. Inveni donum, Flavia! E2 3 Gliedsätze: 1. während – dum, 2. weil – quod, 3. obwohl – quamquam 4 1. quamquam, 2. Dum, 3. quod Zur Erschließung des Lesestücks (S. 31) Amici non apparent. Amicos non iam invenit. Curae vexant. Flavia timet. Flavia flet. Flavia desperat. Subito Morsulus venit. Subito Flavia gaudet. Subito Flavia ridet. Zu den Übungen (S. 32) 1 1. intrate 2. parete 3. ornate 4. veni 5. parate 6. es 2 Beispiele: Invita, domine/amice! | Invitate, domini/amici! | Para, serve! Parate, comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH C Zusatzmaterial comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH C Zusatzmaterial 8 1. Weil Flavia Pferde fürchtet, gefällt ihr° der Triumphzug nicht mehr. 2. Plötzlich hört sie einen Gastwirt: „Kommt, Herren und Damen! Beeilt euch!“ 3. Da sieht sie den Gastwirt. 4. Der Gastwirt bereitet Wein und Oliven vor und lädt das Mädchen ein: „Probiere die Oliven, Mädchen!“ 5. Obwohl Flavia eine Gefahr fürchtet, tritt sie ein. 6. Der Gastwirt schenkt ihr° Oliven und Wasser. Zur Sachinformation (S. 33) s. u. Literatur Literatur Zur römischen Küche steht eine Fülle von Material zur Verfügung. Hier eine Auswahl: Dalby, Andrew / Grainger, Sally: Küchengeheimnisse der Antike. Kulinarische Entdeckungen und Rezepte. Würzburg: Verlagshaus Würzburg (Stürtz / Flechsig) 1996. Holliger, Christian: Culinaria Romana. So aßen und tranken die Römer. Vindonissa Museum Brugg 11984 / Museum Augsburg, Stadtmuseum Wels, Archäologisches Museum Kelheim 21996. Junkelmann, Marcus: Aus dem Füllhorn Roms. 34 Originalrezepte aus der römischen Küche. Mainz: Zabern 2000. Huber, Heide: Ab ovo ad malum: Vom Ei bis zum Apfel. Kleines Römermenue nach dem Kochbuch des Apicius. In: Geschichte lernen, Sammelband Antike, 1996, S. 79. L 6 L 7 Arbeitshinweise und Lösungen servi! | Propera, domina/serva/amica! | Properate, dominae/servae/amicae! | Orna, serva! Ornate, servae! | Audi, serva/amica! Audite, servae/amicae! Veni/Pare/Gaude, Rufe/Dace/Aurelia/ Flavia/Tiberi/Luci! 3 Amici gaudent, quod amici certe dona portant. – Die Freunde freuen sich, weil die Freunde sicher Geschenke bringen. Domina mensam ornat, dum servae aquam et vinum portant. – Die Herrin schmückt den Tisch, während die Sklavinnen Wasser und Wein bringen. Puella flet, quod amicos non videt. – Das Mädchen weint, weil es die Freunde nicht sieht. Dacus gaudet et ridet, quod hodie Saturnalia sunt. – Dacus freut sich und lacht, weil heute Saturnalien sind. 4 Beispiele: 1. Dacus clamat, quod Flaviam non videt. 2. Curae Rufum vexant, quod amica non appropinquat. 3. Flavia deliberat, quod amicos non iam invenit. 5 „Ora et labora“ ist der Wahlspruch der Benediktiner und Benediktinerinnen (nicht in der Regula Benedicti selbst überliefert). Er bedeutet: „Bete und arbeite.“ Darin ist kurz zusammengefasst, was ein Benediktinermönch bzw. eine Benediktinernonne als wichtigste Aufgaben ihres Ordenslebens ansieht. 6 1. Mensa: preisgünstige Essensausgabe für Studenten, „Mittagstisch“ (mensa: Tisch) 2. parat: bereit (parare: (vor)bereiten) 3. Vinothek: Weinhandlung (vinum: Wein) 4. monieren: bemängeln, beanstanden (monere: (er)mahnen) 7 1. Dum amici triumphum spectant, Cynthia serva et Tiberius cenam parant. 2. Cynthia vocat: „Orna mensam, Tiberi! Porta aquam, (et) vinum, (et) cibos!“ 3. Tiberius appropinquat, sed nihil videt, quod vinum, (et) aquam, (et) cibos portat. 4. Subito Tiberius cadit. 5. Flet, quod cibi humi sunt. Bode, Matthias: Kochen wie die alten Römer. Rezepte aus dem ApiciusKochbuch. In: Geschichte lernen, Heft 103, 2005, S. 63–66. 19 Lektion 7 Arbeitshinweise und Lösungen L 7 A Didaktische Hinweise B Lösungen Die Lektion führt den Dativ ein. Somit lernen die Schülerinnen und Schüler neben dem Akkusativobjekt nun auch das Dativobjekt kennen. Genaues Abfragen beim Übersetzen sollte verstärkt geübt werden. Als Einstieg eignet sich zur Analyse das Satzbeispiel Puella amicae donum donat (E1, Aufg. 2), da an das bekannte Akkusativobjekt angeknüpft werden kann und sich dann von selbst eine Überleitung zum Dativobjekt ergibt. Eine einfache Satzanalyse kann nach demselben Schema wie in Lektion 4 für das Akkusativobjekt erfolgen. Der Satz kann exemplarisch mit einer Satzanalyse als Tafelbild dargestellt werden (Tafelbild zu E1). Abb. 1 Zu den Einführungsaufgaben (S. 34) E1 1 vino – familiae – periculo – captivo – curae – equo – cenae – mensae 2 domino; aedificio; amicae E2 3 triumpho – monumentis – misericordiae – campis – vestigiis – consilio – victoriis – aquae 4 vinis (Dat. Pl.) – curas (Akk. Sg.) – pericula (Nom./Akk. Pl.) – mensis (Dat. Pl.) – equos (Akk. Pl.) – aedificiis (Dat. Pl.) – puellae (Nom. Pl. / Dat. Sg.) – captivo (Dat. Sg.) – deum (Nom./Akk. Sg.) 5 1. Romani, Romanis, Romano, Romanum; 2. amicus, amicum, amicis, amico; 3. serva, servae, servis, servo, servi ➜ AB 8 Deklinationstabelle Zur Erschließung des Lesestücks (S. 35) Beispielsätze: Am Tag zuvor: Cenam parant. Mensam ornant. Convivas invitant. Aquam portant. Dona portant. Der Festtag ist da: Servi otium habent. Romani sacrificant et cantant. Domini servis parent. Servis licet vino se dare. 3. a Wen/Was? 4. b Wem? = amicae = der Freundin = D-Objekt = Dat. 3. b Was? = donum = das Geschenk = A-Objekt = Akk. Puella amicae 4. a Wem? donum donat. 2. b Wer? = puella = das Mädchen = Subjekt = Nom. 1. Prädikat: er, sie, es schenkt 2. a Wer? 20 L 7 Abb. 1 Zu den Übungen (S. 36) 1 1. Amico donum placet. – Dem Freund gefällt das Geschenk. 2. Romani deis sacrificant. – Die Römer opfern den Göttern. 3. Rufus amicae monumentum monstrat. – Rufus zeigt der Freundin das Denkmal. 4. Servus domino paret. – Der Sklave gehorcht dem Herrn. 5. Interim dominus domicilio appropinquat. – Inzwischen nähert sich der Herr dem Haus. 2 1. servae: Nom. Pl. f; dominae: Dat. Sg. f – Die Sklavinnen gehorchen der Herrin, aber heute haben sie Freizeit. 2. dominae: Nom. Pl. f; foro: Dat. Sg. n – Die Herrinnen nähern sich jetzt dem Forum. 3. deo: Dat. Sg. m; deae: Dat. Sg. f – Die Römer wollen dem Gott und der Göttin opfern. 4. amicae: Nom. Pl. f; amicae: Dat. Sg. f – Die Freundinnen schenken ihrer Freundin ein Pferd. 5. servo: Dat. Sg. m – Wer zeigt dem Sklaven das Haus? 3 mensa (Nom. Sg. f) ➞ mensae ➞ mensis ➞ mensas ➞ mensam ➞ mensae ➞ mensa donum (Nom. Sg. n) ➞ donum ➞ dono ➞ donis ➞ dona ➞ dona ➞ donum equus (Nom. Sg. m) ➞ equo ➞ equum ➞ equos ➞ equi ➞ equis ➞ equo ➞ equus 4 venis: 2. P. Sg. von venire | vinis: Dat. Pl. von vinum | otiis: Dat. Pl. von otium | dormis: 2. P. Sg. von dormire | servis: Dat. Pl. von servus oder serva; aperis: 2. P. Sg. von aperire | quis: Fragewort | equis: Dat. Pl. von equus | turbis: Dat. Pl. von turba | periculis: Dat. Pl. von periculum | mensis: Dat. Pl. von mensa 5 1. servas, cibos 2. vino 3. servo, domino 4. Flaviae donum, puellam 5. amicis monumenta 6 Verbformen: celebro, dono (auch Substantiv), studeo, rogo, delecto, praecipito, aperio Substantivformen: dono, vino, deo, otio Adverbien: subito, profecto 7 engl. student: Student (studere: sich (wissenschaftl.) beschäftigen mit) engl. now: nun, jetzt (nunc: nun, jetzt) comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH SB S. 34–37 comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH Zur Sachinformation (S. 37) Das Zitat aus dem Brief an Lucilius stammt aus: Seneca, epist. 47, 1–3 u. 11 (in Auszügen); „Non semper Saturnalia erunt“ aus: Seneca, Apocolocyntosis 12. a Aus Senecas Äußerungen lassen sich zwei extreme Verhaltensweisen erschließen: Manche Sklavenbesitzer behandelten ihre Sklaven mit äußerster Unmenschlichkeit, andere freundschaftlich, fast wie Gleichgestellte. Für beide Formen des Umgangs lassen sich Quellen aufführen. Allerdings muss das umfangreiche Thema „Sklaverei im antiken Rom“ sehr differenziert betrachtet werden. Historiker weisen zum Beispiel darauf hin, dass Sklaven in städtischen Haushalten wohl besser behandelt wurden als auf Landgütern und dass sich die rechtliche Stellung der Sklaven im Lauf der Geschichte Roms verbessert hat. Daher sollte man sich vor allzu pauschalen Urteilen („die Sklaven in Rom wurden grausam und willkürlich behandelt“) hüten. b Seneca lobt Lucilius dafür, dass er mit seinen Sklaven freundschaftlich zusammenlebt; seine Haltung begründet er in der Quelle zum einen damit, dass nur dieses Verhalten eines gebildeten Menschen würdig ist, zum zweiten mit einem Gedanken, der an die „Goldene Regel“ („Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu!“) erinnert: Der Herr soll sich in die Rolle des Sklaven versetzen und ihn empathisch so behandeln, wie er selbst behandelt werden möchte. c Weihnachtsferien, ggf. Faschings ferien (Fastnacht als Vortag zum Beginn der Fastenzeit in der katholischen Kirche), Osterferien, Pfingstferien, Herbstferien (Allerheiligen) L 7 Arbeitshinweise und Lösungen engl. licence: Erlaubnis (licet: es ist möglich, erlaubt) engl. date: Datum, Termin, Verabredung (dare: geben) engl. desperate: verzweifelt (desperare: verzweifeln) engl. invitation: Einladung (invitare: einladen) engl. victory: Sieg (victoria: Sieg) 8 1. Romani hodie otio se dant. 2. Dum dominus et domina forum visitant et deo sacrificant, Rufus et Aurelia amicis aedificia et monumenta monstrant. 3. Hodie servis imperare licet. 4. Itaque dominus servis paret. 5. Domina Rufo et Aureliae dona dat. 9 1. Heute besuchen die Freunde das Forum. 2. Rufus zeigt den Freunden (die) Denkmäler und Bauwerke: „Seht den Tempel an! Dort opfern die Römer einem Gott.“ 3. Plötzlich nähert sich ein Pferd den Freunden. 4. Flavia ruft laut: „Schaut! Das Pferd gehorcht dem Herrn nicht mehr. Wer beherrscht das Pferd (befiehlt dem Pferd) nun?“ 5. Tatsächlich bemüht sich der Herr, das Pferd zu beherrschen, aber er hält das Pferd nicht zurück. 6. Die Freunde fürchten schon die Gefahr. Beinahe verzweifeln sie. 7. Das Pferd gehorcht nicht, obwohl es sich der Menge nähert. 8. Schaut! Ein Sklave zögert nicht, dem Pferd Befehle zu geben. d Fasching (Verkleidung, Spaß, „verkehrte Welt“, Narrenpredigten); Weihnachten (Geschenke, Zeitpunkt: zwischen 17. und 23. Dezember) C Zusatzmaterial Tabelle zur Grammatikübung ➜ AB 8 Deklinationstabelle 21 L 1 Latein intensiv I SB S. 38–41 22 B Lösungen Zur inhaltlichen Wiederholung der Lesestücke und als Vokabelübung kann folgende kreative Übung dienen: Die Schülerinnen und Schüler wählen in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit eine Lektion aus und stellen bildnerisch eine Szene aus der gewählten Lektion dar, wobei das Bild mit möglichst vielen lateinischen Vokabeln beschriftet wird. Die Ergebnisse eignen sich gut zur Gestaltung des Klassenzimmers. Zu den Grammatikübungen (S. 40) Lektion 1 Maskulinum: servus, Romanus, amicus Femininum: porta, serva, familia, Romana Neutrum: donum, domicilium dea | deam | deas deus | deum | deos campus | campum | campos aedificium | aedificium | aedificia monumentum monumntum | monumenta bis Lektion 2 venit: er, sie, es kommt est: er, sie, es ist patet: er, sie, es steht offen cenat: er, sie, es isst, speist stat: er, sie, es steht (da) laborat: er, sie, es arbeitet, leidet placet: er, sie, es gefällt; (mit Inf.) es gefällt zu … ridet: er, sie, es lacht, lacht aus cessat: er, sie, es zögert, lässt sich Zeit dormit: er, sie, es schläft intrat: er, sie, es betritt, tritt ein b Das Würfelspiel (➜ AB 9; s. a. Zusatzmaterial) ist als offene Unterrichtseinheit zur Vertiefung der a- und o-Deklination im Nominativ, Dativ und Akkusativ geeignet. ➜ AB 9 Würfelspiel bis Lektion 3 clamat | a-Konjugation | clamant dormit | i-Konjugation | dormiunt spectat | a-Konjugation | spectant apparet | e-Konjugation | apparent ambulat | a-Konjugation | ambulant gaudet | e-Konjugation | gaudent scit | i-Konjugation | sciunt placet | e-Konjugation | placent venit | i-Konjugation | veniunt deliberat | a-Konjugation | deliberant bis Lektion 4 a Romanus | Romanum | Romanos servus | servum | servos donum | donum | dona amica | amicam | amicas filia | filiam | filias porta | portam | portas Romana | Romanam | Romanas serva | servam | servas amicus | amicum | amicos domicilium | domicilium | domicilia domina | dominam | dominas dominus | dominum | dominos hortus | hortum | hortos cibus | cibum | cibos vestigium | vestigium | vestigia consilium | consilium | consilia forum | forum | fora Subjekt 1. Rufus et Aurelia Prädikat visitant. forum Akkusativobjekt 2. Flavia monet. amicos 3. Amici properant. 4. vident. Forum bis Lektion 5 1. Amici turbam spectant. 2. Turba clamat: „Equos amamus! Captivos spectare placet!“ 3. Sed Flavia amicos rogat: „Cur gaudetis? Equos timeo.“ „Eulenübung“ 1. Dacus: „Triumphos non amo, nam captivi misericordiam movent.“ 2. Rufus: „Pericula non timeo. Equos amo. Sed ubi Flavia est?“ 3. Amici clamant: „Ubi es?“ 4. Dacus: „Cessare non debemus! Flaviam invenire debemus!“ bis Lektion 6 Beispielsätze: Audite, servi et servae! Parate cenam! Ornate mensam! Portate cibos! Portate aquam et vinum! Ornate triclinum! Portate dona! Wahlweise kann immer ein Vokativ (z. B. servi, servae) angefügt werden. Auch mit den im Lesestück angegebenen Vokabeln convivium comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH Arbeitshinweise und Lösungen L 7 A Didaktische Hinweise L 1 C Zusatzmaterial bis Lektion 7 1. Dativobjekt: deo – Der Sklave bereitet die Mahlzeit vor und schmückt den Tisch, während der Herr dem Gott opfert. 2. Dativobjekte: servis, otio – Obwohl die Herrin den Sklaven Befehle gibt (befiehlt), gehorchen die Sklaven und Sklavinnen nicht, sondern geben sich der Ruhe hin. 3. Dativobjekt: puellae – Allmählich quälen das Mädchen Sorgen, weil es die Freunde nicht mehr findet. Wer zeigt dem Mädchen den Weg? Zu den Wortschatzübungen (S. 41) bis Lektion 2 ridere – dormire – laborare – intrare – cenare comes 1 – Lehrermaterialien © 2008 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH bis Lektion 3 a domina, donum, amica, deliberare, placere, scire, tandem, properare, porta, patere, sed, ubi, cur, apparere, non (– Cur non apparet?), cessare, intrare, subito, Salve!, spectare bis Lektion 4 Rufus hört. Rufus audit. Rufus betrachtet (etwas). Rufus spectat. bis Lektion 6 Beispielsätze: Amicos non invenio. Ubi estis, amici? Cur non venitis? Despero! Apparete, amici! Cur non appropinquatis? Timeo! Venite tandem! bis Lektion 7 waagerecht: paulatim – allmählich; quamquam – obwohl; quis? – wer?; sed – aber, ( je)doch, sondern; quid? – was?; itaque – daher, deshalb senkrecht: paene – beinahe, fast; clam – heimlich; ubi? – wo?; iam – schon, bereits; tum – da, dann, darauf, damals; tandem – endlich Zum AB 9 „Würfelspiel“ Spielerisch können die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse der a- und o-Deklination im Nominativ, Dativ und Akkusativ festigen. Die ideale Gruppengröße sind 2 bis 6 Schülerinnen und Schüler. Sollten keine Spielfiguren vorhanden sein, können auch alltägliche Gegenstände wie Radierer, Anspitzer, Stiftkappe o. Ä. verwendet werden. Spielverlauf: Der Spieler, der die höchste Zahl würfelt, beginnt. Er würfelt noch einmal und rückt entsprechend viele Felder vor. Dann ist die Feldaufgabe zu lösen (weißes Feld = Erholungsfeld). Die anderen Spielteilnehmer kontrollieren, ob die Aufgabe richtig gelöst wurde. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Das Spiel ist zu Ende, wenn ein Spieler das Ziel erreicht hat. Das Spiel kann von den Schülerinnen und Schülern weitergestaltet werden, indem jede Gruppe einige Substantive auswählt, die der Wortreihe hinzugefügt werden. Später können die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel Adjektive ergänzen oder weitere Aufgabenstellungen für die weißen Felder erstellen, um den Schwierigkeitsgrad des Spiels zu erhöhen. Im Anschluss an das Spiel ist es je nach Leistungsstand der Klasse manchmal sinnvoll, mit den Schülerinnen und Schülern die Substantive noch einmal zu deklinieren, um die richtigen Formen zu vertiefen. L 7 Arbeitshinweise und Lösungen und atrium kann – alternativ zu cenam und triclinium – gearbeitet werden. ➜ AB 9 Würfelspiel ➜ AB 3 Tandemübung 23