Handbuch - Alice - Museum für Kinder
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Handbuch - Alice - Museum für Kinder
MUSEUM FÜR KINDER Inhaltsverzeichnis 1 POP UP CRANACH................................................................................................................................... 3 1.1 Vorgeschichte.................................................................................................................................................... 3 1.2 Idee und Konzeption...................................................................................................................................... 3 1.3 Lucas Cranach: Vater und Sohn................................................................................................................. 4 2 Die Stationen .......................................................................................................................................... 5 2.1 Marktplatz ......................................................................................................................................................... 5 2.2 Cranachs Büro .................................................................................................................................................. 6 2.3 Labor der Geheimnisse ................................................................................................................................ 7 Infrarot-Reflektografie................................................................................................................................ 8 Schubladentext Infrarot............................................................................................................................. 8 Dendrochronologie...................................................................................................................................... 8 Farbanalyse..................................................................................................................................................... 9 2.4 Rätselzimmer des Hieronymus ................................................................................................................. 9 2.5 Zum Palast....................................................................................................................................................... 10 2.6 Lucas und Luther ......................................................................................................................................... 12 2.7 Der Weinberg ................................................................................................................................................. 13 2.8 Laub- und Lauschzelt ................................................................................................................................. 14 3 Anhang.................................................................................................................................................... 16 3.1 Telefontexte..................................................................................................................................................... 16 3.2 Cranach-Berufe.............................................................................................................................................. 18 3.3 Symbole im Hieronymus-Bild.................................................................................................................. 19 3.4 Bilder der kurfürstlichen Familie........................................................................................................... 21 3.5 Namen der Kinder im Schloss.................................................................................................................. 21 3.6 Bildbeschreibungen..................................................................................................................................... 22 1 Turnier auf dem Marktplatz................................................................................................................... 22 Der schlafende Herkules und die Pygmäen..................................................................................... 23 Kurfürst August von Sachsen................................................................................................................. 24 Ruhe auf der Flucht nach Ägypten...................................................................................................... 24 Weinberg-Retabel der Franziskanerkirche Salzwedel [Mitteltafel].......................................26 Kardinal Albrecht von Brandenburg als hl. Hieronymus in der Studierstube...................27 Martin Luther............................................................................................................................................... 28 Der Jungbrunnen........................................................................................................................................ 30 Bilder im Labor: ................................................................................................................................................... 31 Die heilige Sippe......................................................................................................................................... 31 Katharinenaltar........................................................................................................................................... 32 Kurfürstin Margarete von Sachsen mit Kurprinz Johann...........................................................33 Kardinal Albrecht von Brandenburg als heiliger Hieronymus.................................................33 Die Madonna und Kind mit Trauben.................................................................................................. 34 Herzogin Katharina von Mecklenburg............................................................................................... 35 Literaturverzeichnis............................................................................................................................................ 36 3.7 Bilder................................................................................................................................................................. 38 Überblick über die Ausstellung (Grundriss)................................................................................... 38 Bilder in der Ausstellung......................................................................................................................... 39 4 Förderer und Partner......................................................................................................................... 43 5 Impressum............................................................................................................................................. 44 2 1 POP UP CRANACH Ali ceMuseum f ür Ki nder beiden al ten Mei stern 26. 09. 14 – 12. 04. 15 Gemäl degal eri e der Staatl i chen Mus een z u Berl i n WWW. POPUPCRANACH. DE 1. 1 Vorgeschi chte E i ne Aus s tel l ung z um T hema POP UP CRANACH f ür Ki nder kl i ngt auf den ers ten Bl i ck ungewöhnl i ch.Washatder al te Mei s ter Cr anach mi t Pop up z u tun?Und außerdem:Was geht unsder Cr anach an,der doch s chon f as t 500 J ahre tot i s t? DasAl i ce – Mus eum f ür Ki nder i s t mi ttl erwei l e bekannt,kni f f l i ge und auch s chwi eri ge T hemen anz upacken.Al s 2011 di e Sti f tung L uthergedenks tätten i n Sachs enAnhal tf r agte,ob wi r uns vors tel l en könnten,ei ne Aus s tel l ung z um 500. Geburts tag Cr anach des J üngeren umz us etz en, waren wi r s of ort begei s tert .Gl ei chz ei ti g überl egten wi r ,ob s i ch Bi l der mi t Mari endars tel l ungen,Hei l i gen und Bi l dern von Marti nL uther ( di e unss of ortvor Augen kamen)überhauptf ür uns ere j unge Zi el gruppe ei gnen.Al swi r unsnähermi tdem Werk Cr anachsbes chäf ti gten,wurden wi rs ehr überr as cht von der f as z i ni erenden und gehei mni s vol l en Bi l derWel t und dem s pannenden L eben ei nesgroßarti gen und vi el s ei ti gen Küns tl ersund Mens chen,der ebens o wi es ei n Vater ( L ucasCr anach derÄl tere) wei t mehr al s nur ei n Mal er war .Nun l ag wi eder di e Auf gabe vor uns ,ei nen s chei nbar s chwi eri gen I nhal ti n drei di mens i onal e Räume und begehbare Ges chi chten umz uwandel n.Di e Aus s tel l ung z u Cr anach,s o uns er Zi el ,s ol l te ei ne Art Schatz s uche werden,ei ne s i nnl i chphantas ti s che Rei s ez um Spi el en,T r äumen,E ntdecken und Mi tmachen. 1. 2I dee und Konzepti on Was waren das f ür Küns tl er ,di e rund 5000 Bi l der mal ten? Wi e wi rkten Si e al s Rats herren, Bürgermei s ter und al s Bes i tz er von Häus ern und ei ner Druckerei ?Wi e hatten s i e mi t ei ner Apotheke E rf ol g und wurden rei che Männer? Und wi e machten s i e mi ti hren Bi l dern L uther uns terbl i ch? Den Mul ti tal enten L ucas Cr anach dem J üngere und s ei nem Vater wi dmet das Al i ce -Mus eum f ür Ki nder desF E ZBerl i ni m Vorf el d des 500.Geburts tages von L ucas Cr anach dem J üngeren i m J ahr 2015 ei ne Aus s tel l ung f ür Ki nder ,J ugendl i che,Schul kl as s en und F ami l i en.Unwei t der „echten“ Cr anachWerke i n der Gemäl degal eri ez u Berl i n geht POP UP CRANACH dabei neue Wege, um Ki ndern di e Küns tl er ,i hre Werke, di e Wel t und das L eben vor über 500 J ahren erl ebbarz u machen. Der Name „Pop up“ mei nt i n di es em Zus ammenhang das pl ötz l i che Hervors pri ngen und Auf tauchen bi s her verborgener Wel ten.Di e Bes ucher/ i nnen entdecken,das sei n Bi l d aufganz unters chi edl i che Wei s e „gel es en“ und erf ors cht werden kann. Man f äl l ts i nnbi l dl i ch von Bi l dz u Bi l d und wi rd z u ei ner Rei s ei n ei ne unbekannte und f antas ti s che Wel t ei ngel aden. Zi el der Aus s tel l ung i s t es , genauer hi nz us chauen und Ki ndern und J ugendl i chen ei nen s pi el eri s chen Zugang z um umf angrei chen Œuvre der Cr anachwerks tatt z u ermögl i chen.Dabei s ol l en s owohldi e aus gewähl ten Werke ei ngehend erkundet werden,um deren Bi l daus s agen z u vers tehen; es s ol l en aber auch und i ns bes ondere di e Hers tel l ungs techni ken und di e Hers tel l ungs bedi ngungen der Bi l der i n der Zei ti hrer E nts tehung unter di eL upe genommen 3 werden,dami t di e Ki nder und J ugendl i chen s pi el eri s ch erf ahren,das sei ns ol chesWerk ers t vor dem Hori z ontderj ewei l i gen Zei tangemes s en z u vers tehen i s t. Aus gehend von Schl üs s el werken der bei den Cr anachs baut s i ch ei n „Parcours des s pi el eri s chen Vers tehens “ auf .Di e Cr anachs l aden i hre Bes ucher/ i nnen auf ei ne Zei trei s e i ns 15.und 16.J ahrhundert ei n,i n di e Zei t der Cr anachs und di e von L uther .Mi t ei nem Stadtpl an aus gerüs tet betreten di e Ki nder und J ugendl i chen di e Kul i s s e ei ner i magi nären Stadt und erkunden dort den r äts el haf ten Bi l derkos mos der F ami l i e Cr anach.Ob Marktpl atz , Pal as t,L abor oder Cr anachHaus :I nj eder Stati on gi bt es ei n Bi l d oder Bi l der von Cr anach dem Äl teren oder dem J üngeren, di e über unters chi edl i che Zugänge z um Aus probi eren, Sel bermachen und F ors chen ei nl aden.Wor aus werden F arben herges tel l t? Wi e erkennt man ei ne F äl s chung?Und wass ol lder L öwe i m Zi mmerdesKardi nal sAl brechtvon Br andenburg? POP UP CRANACH vers teht s i ch al sL abor des F r ages tel l ens und vi el s chi chti gen Bi l derl es ens . Di e Zugänge erf ol gen entweder über di e darges tel l ten Ges chi chten und Symbol e, di e F arbges tal tung und T echni ken s owi e di e medi en,kuns t- und al l tags ges chi chtl i chen Bez üge z u Vergangenhei t und Gegenwart .Wer i n di e Kos tüme der Zei ts chl üpf t,wi rd s i ch s chnel l wi e di e „Kurf ürs ten von Sachs en“ aus Cr anachs Gemäl de f ühl en und auch L utherbi l der Cr anachs vermi ttel n, wi e ei ne Werbekampagne um 1500 aus ges ehen haben könnte. T anz s chri tte nach tr adi ti onel l er Mus i k des16.J ahrhundertsi m „Schl os s “ oder dasSorti eren des T ermi nkal enders i m „Büro“ des vi el bes chäf ti gten Mei s ter Cr anach vers etz en di e Bes ucher/ i nnen i n ei ne andere Zei t. Durch di e di vers en di dakti s chen Angebote der j ewei l i gen Stati onen wi rd gewährl ei s tet,das s es f ür al l e Al ters gruppen adäquate Angebote gi bt .Zwar ei gnet s i ch ni cht j ede Stati on f ür al l e Al ters gruppen, doch das umf as s ende Aus s tel l ungs angebot gewährl ei s tet ei n umf angrei chess i nnl i chesE rl ebni sf ürKi taki nder ,Ki nderund J ugendl i che bi s14 J ahre s owi e di e ganz eF ami l i e. Par al l el z ur Aus s tel l ung i n der Gemäl degal eri e bi etet HANDS ON CRANACH i m Al i ce – Mus eum f ür Ki nder i m F E Z – Berl i n di e Mögl i chkei t z um Mal en, Drucken und E xperi menti er en auf 400 Quadr atmetern.Di es e Works hops f i nden i m s pez i el l umges tal teten Al i ce – Atel i er i mF E Z – Berl i ni n derWuhl hei de s tatt.Dortwerden neue wi e tr adi ti onel l e küns tl eri s che T echni ken ei nges etz t,um i m Gei s te der bei den Cr anachs Neues und E i genes z u ges tal ten. 500 S chül er werden dort mi t z ehn Berl i ner Küns tl ern wi e i n ei nem Küns tl er atel i er arbei ten.Ans chl i eßend darf ei n Ki nderkur atori um ei ne ei gene Aus s tel l ung z us ammens tel l en.An den Wochenenden können F ami l i en i nz wei s tündi gen Works hops wi e di e Cr anachsmi tden Küns tl ern kreati vwerden. 1. 3Lucas Cranach:Vater und Sohn gehei mni svol lund vi elsei ti g ( Ei nlei tungstext i n der Ausstel lung) Schon ihr Werks tattz eichen war geheimnisvol l :L ucas Cranach der Äl tere ( 147 2–1553) und sein Sohn L ucas Cr anach der J üngere ( 1515–1586) signierten ihre Bil der am l iebs ten mit einer kl ei nen Schl ange.Diese besaß F l edermausf l ügel ,trug eine Krone auf dem Kopf und hiel t einen Ri ng im Maul . Was waren das f ür Küns tl er , die 5. 000 Bil der mal ten und außerdem al s Rats herren, Bürgermeis ter sowie Besitz er von Häusern, Wäl dern, einer Druckerei und ei ner Apotheke Erf ol g hatten und dabei sehr reiche Männer wurden?Wie kam es,dassdie Cr anachsmit i hren L utherBil dnissen hal f en,den Ref ormator „uns terbl ich” und wel tberühmtz u machen? 4 Mul tital ente waren beide auf j eden F al l :Schnel l ,kreativ ,f l eißig und echte T eamarbeiter . I n i hrer Mal werks tatt arbeiteten L ehrl inge, Gesel l en und die Meis ter sel bs t an unterschiedl ichen Auf trägen f ür F ürs ten,Bürger und die Kirche.Die Auf gaben wurden dabei gutverteil t:Ein Bil d ging durch viel e Hände – von der Bearbei tung der Hol z taf elüber die Anf ertigung der Vorz eichnung bis z um Auf trag des F irnisses, einer schütz enden oberen Schi cht.Deshal b kann man bis heute bei vi el en Bil dern aus der CranachWerks tatt nicht genau sagen,ob sie vom Vater ,vom Sohn oder von Gesel l en gemal twurden. I m Mi ttel punkt von POP UP CRANACH s tehen Bil der von L ucasCranach ( Sohn und Vater) ,deren Geheimnisse ihr sel bs t entdecken könnt.I m Pal as t der F ürs ten,dem L aus ch-und L aubz el t, im Rätsel z immer des Hieronymus oder im L abor könnt ihr den Cr anachs und der Zeit vor 500 J ahren auf die Spur kommen.Vor al l em:POP UP CRANACH is t „Cranach z um Anf assen“ . Al so probiert al l es aus!An j edem Haus f indet ihr SPI EL REGEL N.F al l s noch F r agen bl eiben, könnt ihr sie gern den AL I CEWI SSERN in den roten T Shirts s tel l en.Und j etz t:viel Spaß mitL ucas& L ucas! 2 Di e Stati onen Ei nsti eg i n di e Ausstel lung Vor dem E i ntri tt i n di e Aus s tel l ung erhal ten di e Bes ucher/ i nnen den „S tadtpl an“ .Di es er unters tütz t di e Ki nder und J ugendl i chen auf i hrem Rundgang durch ei n i magi näres „Wi ttenberg“ .Mi tvi el en kl ei nen Auf gaben z um Mi tmachen und E xperi menti eren di ent er der Ori enti erung und verwandel t di e Bes ucher/ i nnen z uS tadtf ors cher/ i nnen, di es i ch i n di e drei di mens i onal e Bi l derwel t Cr anachs begeben. Di e aus ges chni ttenen S chwi mmeri nnen ( Detai l s aus dem Bi l d „J ungbrunnen“) auf Stel en machen neugi eri g auf L ucas Cr anach und s ei ne Wel t.S i e empf angen di e Bes ucher/ i nnen s i nnbi l dl i ch und gel ei ten i n di e Cr anachStadt. 2. 1 Marktplatz ei n hi stori sches „Wi mmelbi ld“ -Spi elmi t Li cht und Schat ten I nhal t: Der Marktpl atz i s t der Mi ttel punkt der „Cr anachStadt“ .Der Hol z s chni tt „ T urni er auf dem Marktpl atz “s teht hi er i m F ocus der Aus ei nanders etz ung.Vi el e kl ei ne Sz enen pas s i eren auf dem Bi l d gl ei chz ei ti g: Ri tter f al l en vom Pf erd, andere kämpf en, rei ten, ei ne Gruppe Zus chauer s teht s taunend herum, wi eder andere pöbel n und s auf en oder verkauf en E rf ri s chungen. E i ne Sz ene di e heute ni cht s o, aber ähnl i ch auch i n ei ner Stadt des 21. J ahrhunderts vorkommen könnte.Das Bi l d ähnel t heuti gen F otogr af i en ei ner Stadts z ene;ei n z ei tl i cher Momentgef ri ertund decktdi e Gl ei chz ei ti gkei tder Handl ungen auf . Zi el : E rkennen von Detai l sund pr äz i s esBeobachten von vi el en Sz enen i n ei nem Bi l d Vergleich mitheutigen Eventsund Wettkämpfen im öf f entl i chen s tädti s chen Raum T echni ken der Bi l dprodukti on kennenl ernen und nachvol l z i ehen ( Hol z s chni tt,Druck) Methodi k: Di e Bes ucher/ i nnen erwecken das „Wi mmel bi l d“ mi t ei ner L i chtproj ekti on z um L eben und bes pi el en und ergänz en es mi t ei genen kreati ven I deen. Sel bs t aus ges chni ttene F i guren werden auf Drehtel l ern vor dem überdi mens i onal großen Bi l d pos i ti oni ert. Mi ttel s 5 T as chenl ampen werden bewegte Schattenbi l der erz eugt und das „ T urni er“ phantas i evol l erwei tert. Zus ätz l i che Akti ons ti s che ergänz en di e Aus ei nanders etz ung mi t dem „ T urni erbi l d“ . Di e Ki nder können E l emente ausdem Bi l ds tempel n,f rottagi eren und aus mal en. Bi l d: L ucas Cr anach der Äl tere: T urni er auf dem Marktpl atz , 1506, Sti f tung L uthergedenks tätten i n Sachs enAnhal t,L utherhausWi ttenberg Spi el regel : Muti ge Ri tter i n pr achtvol l en Rüs tungen, kr äf ti ge Pf erde, di e vor Auf regung s chnauben, Schwerter und L anz en,di e wuchti g auf Schi l de kr achen – und di e Menge j ohl t aus gel as s en. E i n Ri tterturni er z ur Zei t der Cr anachs war z i eml i ch auf regend.Das ganz e Vol k – ob arm oder rei ch – wol l te den s portl i chen Wettkampf auf dem Marktpl atz s ehen und di e Ri tter anf euern. Zaubere Schattenbil der mi t der T aschenl ampe – und auf ei nmal wusel t und wimmel t esim Bil d noch mehr . Nimm dir Bil der von der Wand und s tecke sie auf die Drehtel l er .Beobachte,was geschieht. Akti onsti sche T i s ch 1:Werde kreati v!Ges tal te deine eigenen Obj ekte und F iguren und s tecke sie aufdie Drehtel l er vor dem WittenbergerRi tterturnier .VielSpaß beim SpielmitL icht und Schatten! T i s ch 2:S templ e dein eigenesMarktpl atz– Wimmel bil d im Stadtpl an. T i s ch 3 :Mal e im Stadtpl an dein Marktpl atz– Wimmel bil d aus . T i s ch 4 :L ege deinen Stadtpl an aufdie Durchreibef l äche.Suche im Stadtpl an das Wimmel bil d und reibe mi tei nem Bl eis tif tvorsichtig überdasPapier .Wenn du den Bl eis tif tschräg häl ts t,kl apptdasDurchreiben noch vielbesser . 2. 2 Cranachs Büro Ei nT ag beiF ami li e Cranach I nhal t: Di e Cr anachs ( Vater und Sohn)waren s chwer bes chäf ti gte und s ehr erf ol grei che Männer i n i hrer Zei t. Si e hatten natürl i ch vol l e T ermi nkal ender und s tanden unter bes tändi gem Zei tdruck. Di e Bes ucher/ i nnen l ernen s i e al s Küns tl er , Bürger ,F ami l i enväter , Unternehmer und Pol i ti ker i n aus gewähl ten F acetten und i ni hrem Al l tag kennen.I m F ocus s tehen f ol gende T hemen: Di e Cr anachsal sApotheker Di e Cr anachsal sBuchdruckerund Papi erhändl er Di e Cr anachsal sBürgermei s terund Pol i ti ker Di e Cr anachsal sWei nhändl er Die CranachsalsFamilienväterund Freunde Die CranachsalsMaler 6 Zi el : Kennenl ernen der Al l tags wel t der bei den Cr anachs und deren ges el l s chaf tl i ches Umf el d E i nbl i ck i n den erf ol grei chen Werks tattbetri eb der Cr anachs ,( „F i rma Cr anach“) ,des Werks tattteamss owi e des s en Abl äuf e und Organi s ati on Kennenl ernen dervers chi edenen höf i s chen,bürgerl i chen und ki rchl i chen Auf tr aggeber , der F ührerder Ref ormati on s owi eF reunde und F ami l i enmi tgl i eder Methodi k: Di e Ki nder und J ugendl i chen tauchen s pi el eri s ch i n di e Al l tags wel t der Cr anachs ei n.Si e betreten das „Büro“ der Cr anachs und erl eben s i nnbi l dl i ch ei nen T ag der vi el bes chäf ti gten Cr anachsmi t . Al sAs s i s tenten Cr anachshaben s i e di e Auf gabe,di e Anruf e an den unauf hörl i ch kl i ngel nden T el ef onen entgegenz unehmen und di e vi el en Auf tr äge und T ermi ne i hrer „Mei s ter“ i m T ermi nkal ender i hresStadtpl ansz us orti eren. Zus ätz l i che Obj ekte ( Ki ttel ,Apothekenutens i l i en,Stadtwappen,Wei nf l as che,S tammbaum etc. ) z um Her aus nehmen und Anf as s en i m Büroti s ch i nf ormi eren über di e vers chi edenen T äti gkei ten,T al ente und di es owohl ges el l s chaf tl i chen wi e pri vaten Hi ntergründe von L ucas Cr anach ( Vaterund Sohn) . Di e Bes ucher/ i nnen können durchs gehei me S chl üs s el l och i ns „Archi v der Cr anachs “s chauen: Betreten verboten!Vermi ttel t werden s ol l anhand der F ül l e von Bi l dern di e Produkti vi tät und Kreati vi tätdesMal erunternehmensCr anach. E i n Ani mati ons f i l m f ührt kreati v und wi tz i gi n di e Wel t der Cr anachs ei n( Cr anach i n 120 s ec. )E r ei gnets i ch f ür Kl ei ngruppen bz w.di eF ami l i en al skompakterE i ns ti eg i n di e Wel t der Cr anachs . Spi el regel : Di eE i nwohner/ i nnen von Wi ttenberg hatten i m Al l tag s ehr of t mi t den Cr anachs z u tun: Hus tens af t,Gewürz e oder Zucker gab es i n der Cr anach – Apotheke,Schrei bpapi er i n der Cr anach – Papi erhandl ung.Darf es vi el l ei cht ei n neues F ami l i enportr ät s ei n? Di e bes te Adres s e hi erf ür war ,na kl ar ,di e Cr anachMal werks tatt . Hal l o,wer is tda?Hebe den Hörerab und hal te deinen Stadtpl an bereit. 6T el ef one mi tj e dreiAnruf en ( s .Anhang) 2. 3Labor der Gehei mni sse F orschen und Entdecken Wi es chon erwähnt,s i nd z weiAs pekte beider Cr anachwerks tattbemerkens wert:Zum ei nen waren di e Cr anachs auch Apotheker und s omi ti s tz u vermuten,das ss i e ei ne Vi el z ahl der Pi gmente und Chemi kal i en, di e z ur Hers tel l ung der F arben nöti g waren, ni cht nur bes tel l ten,s ondern s el ber anf erti gten,s i ez udem wei ter anal ys i erten und s omi t auch z ur Verbes s erung des F arbmateri al s bei tr agen konnten. Zum anderen hat di e Werks tatt s ehr wahrs chei nl i ch überSchabl onentechni k und ei n Manuf akturwes en vi el e Bi l der „am F l i eßband“ produz i ert. 7 I nhal t: T ei l der kuns thi s tori s chen F ors chung i s t neben den Bi l di nhal ten auch di e Unters uchung der Materi al i tät ei nes Bi l des , der küns tl eri s chen Mi ttel und Verf ahren. Angewendet werden heute Dentrochronl ogi e, Röntgen, chemi s che Anal ys e der F arbpi gmente und vi el e andere T echni ken,um di e Bi l der der Cr anachs z u erf ors chen und bei s pi el s wei s e di eE chthei t ei nes Bi l desz u prüf en.Noch heute gi btesvi el e ungel ös te F r agen und Auf gabens tel l ungen f ür di e kuns twi s s ens chaf tl i che F ors chung. I m F okus der Aus ei nanders etz ung i m „L abor der Bi l dgehei mni s s e“ s tehen di eT hemen: Dendrochronologie F arbanal ys e I nf r arotref l ektogr af i e Zi el : s pi el eri s chesKennenl ernen moderner Mi ttelund Verf ahren z ur Bi l dunters uchung E i nbl i ck i n aktuel l e kuns twi s s ens chaf tl i che F ors chungs methoden Methodi k: I m nachempf undenen L abor mi t Ki ttel und F ors chungs bri l l en werden di e Ki nder und J ugendl i chen mi t F ors chungs auf gaben konf ronti ert . An drei F ors chungs ti s chen mi t unters chi edl i chen Vers uchs anordnungen können s i es pannende Auf gaben anhand von Cr anachBi l dern l ös en. Dabei wi rd di eF as z i nati on f ür das wi s s ens chaf tl i chen Arbei ten und ei n ti ef eres Vers tändni sf ür di e Werke der Cr anachs geweckt. Zus ätz l i che S chubl aden bi eten verti ef ende I nf ormati onen z uF arbhers tel l ung,Vorz ei chnungen und E nts tehung ei nesBi l des . Spi el regel : Obwohl s i e s chon s ehr al t s i nd, bes chäf ti gen di e Bi l der der Cr anachs di e Wi s s ens chaf tl er/ i nnen bi s heute.Noch gi bt es vi el e ungel ös te Räts el :Aus wel chen F arben bes teht ei n Bi l d und wi e wurden di es e herges tel l t? Wi es chaue i ch unter di e Oberf l äche ei nesBi l des ?Wi e al ti s tei n Bi l d? Ziehe dir Ki ttelund Handschuhe an und seiei n/ e Bil derforscher/ in. I nf rarotRef lektograf i e Mi t moderner T echni k können Wi s s ens chaf tl er/ i nnen heute f as t wi e Spi one unter di e F arbs chi chten ei nes Gemäl des s ehen und di e Vorz ei chnungen entdecken. Wo normal e Mus eums bes ucher/ i nnen ni chts bemerken, entdecken di e Bi l derf ors cher/ i nnen of tmal s ganz ers taunl i che Di nge. Öf f ne den I nf rarotRef l ektograf en.Vergl eiche dasGemäl de mi t der Vorz eichnung.Was f äl l tdir auf ? Schubladentext I nf rarot Di e mei s ten Küns tl er/ i nnen begi nnen ei n Bi l dz uers t mi t ei ner Zei chnung,bevor s i ez um Pi ns el grei f en. Di e Cr anachs haben i hre Bi l der mei s t mi tT us che vorgez ei chnet, andere Küns tl er benutz en Bl ei s ti f te oder Zei chenkohl e. Dendrochronologi e Die Cranachs haben z u ihren L ebz eiten ( 147 2–1586) i hre Bil der vor al l em auf Hol z taf el n gemal t.Wuss tes tdu,dassman an den J ahresringen im Hol zerkennen kann,auswel cher Zeit ein Bil ds tammt? 8 Nimm ein Bil d von der Wand und vergl eiche die J ahresringe mitderZeitl eis te. F ürBil derdetektive:Wel chesBil d is teine F äl schung? F arbanal yse DiesesCr anachBil d hateinige weiße F l ecken. Mische f ür diese Stel l en mitden F arbfol ien die echten CranachF arben z usammen. Schiebe hi erz u ei nf ach mehrere F arbf ol ien überei nander . Schubl adentextF arbanal ys e: „Zu der Zei t,i n der di e Cr anachs l ebten,gab es noch kei ne f erti gen F arben i m L aden z u kauf en.Al s os tel l ten s i ei hre F arben nach bes ti mmten,manchmal gehei men “Rez epturen“ s el bs t her .Daz uz erri eb man etwas F arbi ges ,z . B.ei nen bl auen S tei n oder ei ne rote Wurz el , z u f ei nem Pul ver . Di es es Pul ver nennt man F arbpi gment . Um dami t mal en z u können, mi s chte man das Pul ver mi t etwas F l üs s i gem, z . B. E i oder Öl . Das F l üs s i ge nennt man „Bi ndemi ttel “ .Pi gment+ Bi ndemi ttel= F arbe. Zum Bei s pi elUl tr amari n: Di e bl aue F arbe der Mari a wi rd ausei nem Stei n herges tel l t,der L api s l az ul ihei ßt .Zerrei bt man di es en S tei n,ents teht ei n bl auesPul ver ,Ul tr amari n genannt .Ul tr amari ni s t bi sheute ei nes der s chöns ten,aber auch wertvol l s ten Pi gmente.( E i n Ki l ogr amm davon kos tet 15. 000 E uro) . “ CranachApp Cr anach di gi tal ?Wi r „s ervi eren“ euch di e Cr anachsaufdem T abl et!I n di es er App könnt i hr eure ei genen Werke remi xen.E nts chei det s el bs t,wi ez . B.der Vordergrund oder der Hi mmel aus s ehen s ol l en,und tes tet,an wel cher Stel l e eure Hauptf i guren am bes ten z ur Gel tung kommen. Di e ungl aubl i chs ten Ges chi chten könnt i hr al s Bi l d komponi eren. Probi ert es ei nf ach aus. . .Di e Anl ei tung i n der App erkl ärteuch,wi e al l esf unkti oni ert.DasBes te:I hr könnt eure f erti gen Bi l dkompos i ti onen auf www. popupcr anach. de hochl aden. Und euren F reund/ i nnen könnti hrdasBi l d gl ei ch perE Mai lz us enden. 2. 4 Rätselzi mmer des Hi eronymus Symbole entschlüsseln I nhal t: Das Bi l d „ Kardi nal Al brecht von Br andenburg al s Hei l i ger Hi eronymus i n der S tudi ers tube “ i s t di e Dars tel l ung ei nes Zi mmers ,i n dem Al brecht Kardi nal von Br andenburg al s hei l i ger Hi eronymus an ei nem S chrei bti s ch s i tz t . Vers chi edene T i ere, wi e der L öwe, di e Rebhühner und di vers e Gegens tände s i nd i n dem Zi mmer s chei nbarwi l l kürl i ch angeordnet. I s tdaswi rkl i ch s o wi l l kürl i ch oder s tecktda ni chtvi el mehr ei ne ganzdez i di erte Ordnung und Aus s age dahi nter? I n Cr anachs Bi l dern s tecken vi el e Räts el und Hi ntergrundi nf ormati onen, di e wi r nur ents chl üs s el n werden,wenn wi r di e Symbol ez uordnen können und wi s s en,wass i e bedeuten. 9 Symbol e gi btesauch heute.Wi r kennen und nutz en s i e und ori enti eren unsdami ti n der Ges el l s chaf toder i m Al l tag. Zi el : s pi el eri s cher Zugang z u ei nem Bi l d Cr anachsüberdasT hema Symbol e di e Ki nder ents chl üs s el n di e Bedeutung der T i ere und Gegens tände i m hi s tori s chen Kontextund s tel l en Bez üge z u aktuel l en Symbol en her Kennenl ernen derKompos i ti on ei nesBi l des( Wor ausbes tehtei n Bi l d? ) Methodi k: Das Zi mmer des Hi eronymus i s t drei di mens i onal umges etz t und wi rd z u ei ner begehbaren Bühne, di e man aus , ei n- und umr äumen kann. Di e f rei bewegl i chen und s teckbaren Raumdetai l s( T i ere,Möbel ,Gegens tände,der Kardi nal )können nach der Vorl age des Cr anachBi l dess orti ert und arr angi ert werden.So ents teht ei n drei di mens i onal esBi l d,i n dem man s i ch bewegen und s el bs t wi e Cr anach ei n Bi l d komponi eren kann.Kl ei ne T exte i nf ormi eren über di es ymbol haf te Bedeutung der T i ere und Di nge. E rgänz t wi rd di es durch aktuel l e Gegens tände ei nesheuti gen Ki nderz i mmers . Di e Ki nder können neue S ymbol e aus der heuti gen Zei t mi t al ten mi s chen und di e „Bühne“ mi t neuen Bedeutungen f ül l en und dami ts pi el en. An der Außenwand bef i ndet s i ch ei n z us ätz l i ches S uchs pi el , an der man mi t f arbi gen F ol i en unters chi edl i che T i ere und Gegens tände ausdem Bi l d entdecken und unters uchen kann. Kl ei ne Auf s tel l er f ühren al s „Spuren“ z u den Ori gi nal en i n der Gemäl degal eri e nebenan,wo s i ch ebenf al l sei n andererHi eronymusbef i ndetund z ur Betr achtung und Ref l exi on ei nl ädt . Bi l d: L ucas Cr anach der Äl tere: Kardi nal Al brecht von Br andenburg al s hei l i ger Hi eronymus i n der Studi ers tube,1526,T he J ohn and Mabl e Ri ngl i ng Mus eum of Art, Sar as ota,F L ,USA Spi el regel : Wasei n Bi l d bedeutet,erkenntman of t ni chts of ort.L ucasCr anach der Äl tere hathi er den mächti gen Kardi nal Al brecht gemal t .E rs i tz t am Schrei bti s ch und l i es t.Der ganz i n Rot gekl ei dete Kardi nal s chl üpf ti n di e Rol l e des hei l i gen Hi eronymus ,der s ehr gern Bücher l as . Aber warum hat Cr anach hi er s o vi el eT i ere und Gegens tände gemal t? E i n echtes Cr anachRäts el ! Ver ändere das Zimmer: Suche dir Stecktaf el n aus, vertausche sie oder r äume sie ei nf ach weg. Wasbedeuten die T iere und Gegens tände?Schaue z ur Symbol wand,dort f indes t du die L ösung. ( Suchs pi elaußen) Was gi bt es denn hi er al les zu sehen? Das is t etwas f ür geschickte Bil derforscher/ innen. Hal te die f arbigen F ol ien an die Wand.Has tdu ein T ier oder einen Gegens tand entdeckt? 2. 5 Zum Palast Verklei den,T anzen,Spi elen wi e di eF ürsten I nhal t: Di e Portr ätmal erei s pi el t bei bei den Cr anachs ei ne große Rol l e – vor al l em di e Standes portr ai ts und di e Bi l der f ür den Hof .Denn di e Kurf ürs ten i m 16.J ahrhundert waren rei ch und mächti g und di e wi chti gs ten Auf tr aggeber der Cr anachwerks tatt. Darges tel l t 10 s i nd di e F ami l i enmi tgl i eder der kurf ürs tl i chen F ami l i e mi t kos tbaren, wunders chönen Gewändern,di es owohl i hren Rei chtum,i hre Würde al s auch i hre Pos i ti on dars tel l en bz w. repr äs enti eren. Zi el : s pi el eri s cher E i nbl i ck i n di e Mode der höf i s chen Ges el l s chaf ti n der Zei t der Renai s s ance und Ref ormati on Aus ei nanders etz ung mi tdem T hema Mode al sSpi egelderges el l s chaf tl i chen Pos i ti on Kennenl ernen derMus i k des16.J ahrhunderts Methodi k: Der F es ts aali mS chl os sdesKurf ürs ten von S achs en wi rd i n der Aus s tel l ung z um begehbaren Bal l s aal . Hi er können s i ch di e Ki nder mi t f arbenpr ächti gen Kos tümen verkl ei den, i n Spi egel n ans chauen und dabeiam ei genen L ei b erkennen,wi es chnel lman durch Hal tung und Aus s t attung i n andere Rol l en s chl üpf en kann.Si e begegnen ei nem „ T anz mei s ter“ i m F i l m, der s i e ei nl ädt, höf i s che Pos en ei nz unehmen und T anz s chri tte nach Mus i k des 16. J ahrhunderts mi tz utanz en.Di e Aus s tattung des Raumes vermi ttel t ei nen kl ei nen E indruck vom Gl anz di es er vergangenen Zei t .I m Raum s tehen s echs Si l houetten der kurf ürs tl i chen F ami l i e, wel che di e f as z i ni erende und kos tbare Mode des Adel s i m 16. J ahrhundert repr äs enti eren und z um genauen Betr achten und E ntdecken der vi el en kl ei nen Detai l s ( Schmuck,Stof f e,Verz i erungen,F arben)auf f ordern. An der Wand hängen di eF otogr af i en von kos tümi erten Ki ndern und J ugendl i chen aus dem „Ki ckof f Cr anach“Proj ekt .I n di es em Vorproj ekt des Al i ce – Mus eum f ür Ki nder haben s i ch Ki nder und J ugendl i chen aus der L emgoGrunds chul e Kreuz berg s owi e der Meri anSchul e Köpeni ck i m S chul j ahr 2013/ 14 gemei ns am mi t Berl i ner Küns tl eri nnen und Küns tl ern auf unters chi edl i che Wei s e den Bi l dern und dem L eben der Cr anachsangenähert . Spi el regel : Mi ts ei ner Kl ei dung z ei gt man,wi e man s i ch f ühl t,wer man i s t – oder gern s ei n möchte. Zur Zei t Cr anachs durf te aber ni cht j eder anz i ehen, was er wol l te, da es s trenge Kl ei dervors chri f ten gab. E i n Adl i ger war natürl i ch anders gekl ei det al s ei n Handwerker oder ei n Bauer .Verhei r atete F r auen mus s ten i mmeri hre Haare bedecken. Komm mi ti n den F es tsaal ,der Disco von damal s! Suche dir ein Kos tüm oder eine Maske ausund setz e die Kopf hörerauf .Cr anachParty! Move it with Cranach! Der T anz meis ter z eigt dir , wie man sich f rüher bei Hof e bewegthat. F ürstli ch und chi c Di e s ächs i s chen Kurf ürs ten, di e manchmal auch i m Wi ttenberger Schl os s wohnten, beauf tr agten di e bei den Cr anachs s ehr of t dami t,Portr äts von i hnen z u mal en.Auf den vi el en Bi l dern trugen s i ei mmeri hre al l ers chöns ten und teuers ten Kl ei der . F ürechte CranachDetektive: Ein Hund gil t al s besonders treu und z uverl ässig.Has t du den Hund des Kurf ürs ten entdeckt? 11 2. 6 Lucas und Luther mi t Bi ldern Poli ti k machen und auf klären I nhal t: Der berühmte Mönch und Ref ormator Marti n L uther i s t durch L ucas Cr anach berühmt geworden.Di e unz ähl i gen Portr ätsMarti nL uthersausdem Haus e Cr anachshal ten den j ungen Mönch bi sz um ges tandenen Ref ormator f es t. Aber es s teckt noch vi elmehr i n den Bi l dern al snur ei ne mögl i che Dokumentati on desL ebensei nesberühmtgewordenen Mannes . Di e vi el en Portr äts waren ei n Medi um der Kommuni kati on, ei n Markenz ei chen,s i e haben den Mann durch di e vi el f äl ti ge Verbrei tung ers t ri chti g berühmt gemacht .L ucas Cr anach war mi tL uther bef reundet und hal fi m maßgebl i ch dabei ,s ei ne pol i ti s chen I deen wei t über di e Grenz en Wi ttenbergs hi naus z u verbrei ten. Das Antl i tz des Ref ormators Marti n L uther , der di e Ki rche s pal tete, wurde s o ers tmal si n di es em Aus maß ei nem großen Publ i kum nahegebr acht. Zi el : Aus ei nanders etz ung mi tden I deen Marti nL uthers E rkennen der Zus ammenhänge von Bi l dern und der Verbrei tung von I deen F ormul i erung ei generI deen z um T hema F rei hei tund E i genver antwortung Methodi k: Di e Bes ucher/ i nnen haben di e Mögl i chkei t,s i ch an ei ner Werbekampagne f ür Cr anachsbes ten F reund L uther z u betei l i gen,s i ch z us ei nen Gedanken z u pos i ti oni eren und ei gene Werbes prüche entwi ckel n.Aufei nem begehbaren Podes tf i nden s i ch vi el eS tecken mi tL utherpl akaten,auf denen vers chi edene L utherportr äts abgebi l det s i nd. Auf di es e Pl akattaf el n können di e Ki nder i hre L i ebl i ngs s prüche von L uther anbri ngen.E s gi bt ei nen vorgef erti gten Pool von aus gewähl ten L utherz i taten auf T aperol l en.Di e Ki nder können s i ch ei nen Spruch abrei s s en und aufdi e Pl akate anbri ngen. Aus wahl : L as s tdi e Gei s ter auf ei nanderpl atz en! Hal tetdi eF aus ts ti l l e! Verz i chtetaufBürgermei s terund F ürs ten! Verz i chtetni chtaufSchul en! L as s tei nen j eden s ei n wi e er i s t! Bl ei be wer du bi s t! Kei ne Gel ehrthei tohne Übung und E rf ahrung! Acht etE ure Ki nder wi e ei nen S chatz ! Zugl ei ch können aber auch Pl akate mi t ei genem Spruch unter der F r ages tel l ung ges t al tet werden:Wasmöchte i ch ver ändern?Wasi s tmi r heute wi chti g? Di es e Pl akate s i nd al s Rohl i nge auf Stecken vorhanden.Mi t Krei de können s i e bes chri eben werden. Mi t Schabl onen können di e Bes ucher/ i nnen hi er i hr ei genes L utherkonterf ei ges tal ten. Spi el regel : Wi e ver ändertman di e Wel t? Der bes te F reund von L ucasCr anach dem Äl teren war der berühmte Marti nL uther .Der Mönch Marti n war mi t vi el en Di ngen i n der damal i gen Ki rche ni cht ei nvers tanden,z .B. ,das s man s i ch mi tGel d von s chl echten T aten f rei kauf en konnte.Marti n wol l te vi el esver ändern – und L ucas hal fi hm dabei .E r mal te s ehr vi el e Portr äts von i hm,auch Bi l der ,di e Marti ns neue I deen z ei gen. 12 Mach mi tund hil fL ucas! Wel chen Spruch f indes tdu am bes ten?Kl ebe i hn aufdein Pl akat. Nimm dir ei ne Schabl one des L utherBil des und mal e den Umriss. Erf inde sel bs t ei nen Spruch. 2. 7Der Wei nberg Propaganda i n Bi ldern I nhal t: Das Al tarbi l d vom getei l ten „Wei nberg des Herren“ i s t ei ne Bi l dpol emi k, ei ne Art hi s tori s ches PropagandaBi l d,i n der L ucas Cr anach di e Standpunkte der kathol i s chen Ki rche s owi eL uthersund s ei nen Anhängern darges tel l t . E i n ti ef er Gr aben tei l t den Wei nberg i nz wei Häl f ten. Di e ei ne Häl f te wi rd von den Kathol i ken bes tel l t,di e andere von den Ref ormi erten.Deren Sei te wächs tund gedei htdurch s orgf äl ti ge Arbei t,während di e Häl f te der pr ächti g gekl ei deten Vers chwender ( Kathol i ken) vertrocknet . Der „Wei nberg“ s ol l di e Hal tung der Kathol i s chen Ki rche und di e Hal tung L uthers und s ei ner Anhänger z um Gl auben und der Ki rche deutl i ch machen. Zi el : ei nordnen der Hi ntergründe des Ref ormators Marti n L uther durch angel ei tete Bi l dbetr achtung entdecken,bes chrei ben und übernehmen unters chi edl i cher Pers pekti ven aktuel l e Bez üge hers tel l en ( Warum reagi ertman aufneue I deen oder Anders arti gkei t of t mi tF urcht und Aus grenz ung? Was bedeutet cour agi ert z us ei n und z us ei nen I deen z us tehen? ) Methodi k: Um z u vers tehen,warum di e Ki rche s or adi kal gegen L uther vorgi ng,es Morddrohungen gab und L uther des wegen hei ml i ch auf di e Wartburg f l i ehen mus s te,wi rd ei n Ori gi nal z i tat von Paps tL eo X.von 1520,dem Hauptgegner Marti nL uthers i n Bez ug z ur Bi l dbetr achtung des Wei nbergesges tel l t. Der „Wei nberg desHerren“ i s t al sGemäl de überdi mens i onalan der Außenwand der Stati on „L ucas & Marti n“ darges tel l t. Ähnl i ch ei nem Wei hnachts kal ender mi t Kl appen, di e man öf f nen kann, werden aus gewähl te Bi l daus s chni tte über kl ei ne T exte i n wörtl i cher Rede erkl ärt .Di e gegenübers tehenden Protagoni s ten bei der „Sei ten“ des Wei nbergs bes chi mpf en s i ch gegens ei ti g kr äf ti g und werden dami tl ebendi g gemacht . Bi l d:L ucas Cr anach der J üngere:Der Wei nbergAl tar ,1582,J ohannF ri edri chDannei l Mus eum, Sal z wedel ,J ürgen M.Pi ets ch ( F oto) Spi el regel : Paps tL eo X. ,der Hauptgegner Marti nL uthers ,benutz te 1520 ei nen Spruch aus der Bi bel gegen des s en neue I deen: „. . . Erhebe dich, o Herr , und verschaf f e dei ner Sache Recht, [ . . . ] denn es sind F üchse auf ges tanden,die sich anschi cken,den Weinberg z u verwüs ten [ . . . ] ;diesen Weinberg wil lei n Wil dschwein aus dem Wal de verderben, und ein außerordentl iches wil des T ier f riss ti hn kahl. . . “ 13 Sei ein Bil derdetektiv und f inde heraus:Wer verwüs tet den Weinberg? Wer pf l egt ihn?Wo wütetder wil de Eber – und wo ni cht? ( Handl ungs hi nwei s e aufden Kl appen) a)Kl appe bei :Paps t,Hand,Gros chen Wi e,s o weni g?Dasrei chtmi r ni cht!I ch habe i mmer mehr L ohn bekommen. a)Kl appe bei :Bes i tz erWei nberg ( Chri s tus ) : Guck di r malan,wi e dei ne Sei te desWei nbergsaus s i eht! b)Kl appe bei :Brunnen rechts( Mel anchthon) : O nei n!Ausdem Brunnen dortdrüben bekommen s i e ni emal sWas s er . b)Kl appe bei :Brunnen l i nks ,Mann derStei ne i n den Brunnen s chüttet: Ha,da rol l en di eS tei ne,i mmer rei ni n den Brunnen … c)Kl appe bei :L uther ,rechts ,harkend Weg mi tdem bl öden Dreck!So können di e Wei ns töcke bes s er wachs en. c)Kl appe bei :Mönch,l i nksoben,F euer . . . Nun brenn s chon.DasZeug mus svers chwi nden. 2. 8 Laub-und Lauschzel t Bi lder erzähl en Geschi chten I nhal t: Bi l der erz ähl en i mmer auch kompl exe Ges chi chten bz w.beruhen dar auf .Bei m genauen Schauen und L es en ei nesBi l deskann man di es e entdecken. I mF okuss tehtei n Cr anachBi l d,dass i ch aufei nen T extdesgri echi s chen Autors Phi l i s tr atosbez i eht.E sgehti n di es er Ges chi chte um den Heroen und Ri es en Herkul es ,der s i ch nach s ei nem neunten Abenteuer ,dem Kampfgegen Antai os ,z ur Ruhe l egtund von ei ner Horde Zwerge tr akti ertwi rd,di es i ch f ürden T od i hresF reundesAntai osr ächen wol l en. Zi el : E rf ahren und E rl eben,das s ei n genaues und pr äz i s es Betr achten von Bi l dern wi chti g i s tund das sBi l derGes chi chten erz ähl en,di e man ents chl üs s el n kann Anregung bi eten,s el bs tdi e Ges chi chte wei terz uerz ähl en Methodi k: Di e Ki nder können s i ch an di es er S tati on dem Bi l d über Hören und Sehen annähern und erkennen,das s es ei nen Zus ammenhang z wi s chen ei ner Ges chi chte und ei nem Bi l dni s gi bt. Dabeii s t di e Hörges chi chte der Zugang z um Werk.Außerhal b der Stadtmauern bef i ndet s i ch ei ne ArtL aub-und L aus chhöhl e mi tüberdi mens i onal em Bi l d und Kopf hörern. Auf gemütl i chen „Bl ätterki s s en“ l aus chen di e Bes ucher/ i nnen der Hörges chi chte, di es i e noch vi elgenauer aufdasBi l ds chauen l äs s t. Bi l d: L ucas Cr anach der J üngere: Der s chl af ende Herkul es und di e Pygmäen, 1551, S taatl i che Kuns ts amml ungen Dres den,Gemäl degal eri e Al te Mei s ter ,E l ke E s tel ,Hans Peter Kl ut 14 Herkules und di e Pygmäen Wir bef inden unsin L ibyen,einem L and im Norden Af rikas.Der s tarke Herkul es ( sein Vater is tdermächtigs te der Götter)hatger ade den f iesen Antaiosim Ringkampfbesiegtund is t erschöpf t eingeschl af en.Da kommen pl ötz l ich die Pygmäen.Sie greif en Herkul es an,weil sie Antaios rächen wol l en. Sie behaupten doch tatsächl ich, Antaios’ Brüder z u sein. Zugegeben,die Pygmäen sind z ieml ich temperamentvol l e kl eine Kerl e – aber nun wirkl ich keine Athl eten.Sie könnten Herkul es im Ri ngen niemal s schl agen.Aber:Die Zwerge l eben unter der Erde und sind f ür ihre kl eine Statur doch recht kr äf tig.Wenn sie aus ihren Höhl en schl üpf en,dann wirbel n Berge von Sand auf .Die Pygmäen l eben in der Erde wie Ameisen und l agern auch ihre Vorr äte unterirdisch.I hre Nahrung produz ieren sie sel bs t. Sie säen und ernten und f ahren auf einem Wagen,der von kl itz ekl einen Pf erden gez ogen wird. Und man sagt, dass sie eine Axt z um Mähen des Getreides verwenden, denn sie gl auben,dassdie Hal me Bäume wären. Aberwie mutig is tdasj etz t! ? Die Pygmäen schl ei chen sich an Herkul es heran und wol l en ihn im Schl af töten.Ganz im Vertr auen:Das würden sie auch wagen,wenn er wach wäre!I nz wischen schl äf t Herkul es tief und f es t im weichen Sand, überwäl tigt von großer Müdigkeit nach dem Ringkampf . Sein Mund is t of f en, er z ieht vol l e Atemz üge tief in seine Brus t. Die Armee der Pygmäen umri ngt Herkul es.Während ei ne Gruppe seine l inke Hand angreif t,marschieren z wei andere Abteil ungen z u seiner rechten – man brauchthier mehr Angreif er ,da Herkul es’rechte Hand s tärker is t al s seine l inke. Pygmäen mi t Pf eil und Bogen und sol che mi t Schl eudern bel agern Herkul es’ F üße. Sie sind etwas ver ängs tigt von der riesenhaf ten Größe seines Schienbeines.Der PygmäenKönig hat den Bef ehlerteil t,den Kopfvon Herkul esanz ugreif en, er geht davon aus,dass ger ade j etz t der gerings te Widers tand z u erwarten is t;die Zwerge schaf f en Kriegsmaschinen auf Rädern herbei, al s wäre Herkul es ei ne F es tung. F euer f ür seine Haare,eine Art von T ür f ür den Mund.Und was is t das?I ch gl aube,es sind T ore z um Verschl ießen der Nasenl öcher ,sodassHerkul esnichtmehratmen kann. Al ldiesseht ihr aufdem Bil d von L ukasCr anach dem Äl teren.Aber waspassiert wohlkurz nach dieser Sz ene?Wasdenktihr? 15 3 Anhang 3. 1T elef ontexte Maler Anruf1 Sehrgeehrter Mei s terCr anach,hi er s pri cht Kardi nalAl brechtvon Br andenburg.Di e Symbol e,di e du di rf ür mei n Portr ai tüberl egthas t,gef al l en mi rechtgut .I ch bi tte di ch, di r morgen um 8 Uhr wi e bes prochen Zei tz u nehmen,dami ti ch di r Model l s i tz en kann. Anruf2 Hal l o,hi er s pri chtdei n Kurf ürs tF ri edri ch der Wei s e. Ach,l i eber Mei s terL ucas ,du gl aubs tgar ni cht,wi ef roh i ch bi n,ger ade di ch al sHof mal er gef unden z u haben.I ch br auche wi eder ei nmalei n paar s chöne J agdbi l der z um Vers chenken,dass ol l ten wi rs ehr bal d bes prechen.Am Bes ten,du komms tmorgen um 19 Uhrz u mi ri nsS chl os si n Wi ttenberg. Anruf3 Mei s terCr anach,hi er s pri chtder Rektor der Uni vers i tät.So gehtdasni chtwei ter!Di es er Strei tz wi s chen mei nen adel i gen Studenten und dei nen Mal erges el l en,um dasT r agen von Waf f en,mus sei nE nde haben.Bi tte kommtdoch z u ei nem kl ärenden Ges pr äch Morgen 11UHR i n di e Uni vers i tät . F ami li envater und F reund Anruf1 SeigegrüßtL ukas ,hi eri s tMarti n.Wi e du j a wei ßt,f ei ertmei n Sohn J ohannes– dei n Patenki nd – morgen Geburts tag und möchte di ch gern z ur F ei er ei nl aden.Komm doch z um Mi ttag vorbei .Um 12Uhrgi btesE s s en.E r würde s i ch wi rkl i ch f reuen.Bi sMorgen. Anruf2 Ach mei nl i eber Mann,hi er i s tdei ne Barbar a.Wi r haben doch i mmervi elz u weni g Zei t f ürei nander .L as sunsdoch weni gs tensmorgen ei nmalei nen gemei ns amen Abend verbri ngen. Di e ganz e Arbei ti s tj as chön und gut ,aberwi rs prechen vi elz u weni g mi tei nander .Wi e wäre esmi tmorgen 21Uhr ,dann können wi r noch ei n bi s s chen bei ei nanders ei n. Anruf3 Hal l o Papa,hi er s pri chtE l i s abeth.Oh Mann, i ch bi ns o auf geregt.Am Di ens tag i s tes s chon s o wei tund i ch hei r ate.E sgi btnoch s o vi elz u tun,aber i ch denke eswi rd ei n ganz tol l esF es t .DasBr autkl ei di s tauch s chon f erti g und s i ehts uperaus .Kann i ch Di rdas morgen abend 23Uhrz ei gen? Bürgermei ster und Poli ti ker Anruf1 Hi er i s tMagi s ter Mei nhardi ,der S tadts chrei ber ausdem Rathaus .Al skl ei ne E ri nnerung: Morgen um 17Uhri s twi eder Rats s i tz ung,i hral sBürgermei s termüs s tda aufj eden F al l anwes end s ei n.Al s o ni chtverges s en:Morgen 17Uhr . Anruf2 Hal l o hi eri s tChri s tof fS chr amm,wi r br auchen endl i ch s auberesf l i eßendesWas s eri n der 16 Stadt,dami tuns ere Ki nder ni chti mmerkr ank werden.I ch habe da s o ei ne I dee!Aber gut, i ch komme morgen um 18 Uhr i n di e Bürgers prechs tunde. Anruf3 Hi er s pri chtdi e Kurf ürs ti n,Si byl l e von Kl eve,ausdem Schl os s .I ch möchte di e Herren Cr anach i nsSchl os sz um großen Sommerf es tei nl aden.I ch wei ß natürl i ch,das si hr vi el Arbei thabt ,aber bi tte ri chteteseuch ei n.KönntetI hrmorgen um 15 Uhr z u ei ner ers ten Abs pr ache vorbeikommen. Apotheker Anruf1 T ach,hi er s pri chtder Rektor der Medi z i ni s chen F akul tät.L ei dermuß i ch euch mi ttei l en, das sunsz u Ohren gekommen i s t,das si n der Apotheke – I hrer Apotheke – angebl i ch di e Waren ni chti mmerguts ei ns ol l en.Wi r kommen morgen um 14 Uhrz urPrüf ung eurer Waren vorbei .NochmalderT ermi n,bi tte s chrei bteseuch groß i n euren T ermi nkal ender: Warenprüf ung,Morgen 14 Uhr i n derApotheke. Anruf2 Hal l o Mei s terL ucas ,hi er s pri chteuerApothekenknecht.I ch habe j as chon Bes chei d ges agt, dasei ni ge Arz nei en z ur Nei ge gehen.F ürmorgen um 16 Uhr habe i ch ei nen T ermi n bei BauerAndresi n Kemberg gemacht. Anruf3 Hi er s pri chtF r au Beyer ,ges chätz ter Mei s ter L ucas ,l i eber Nachbar .I ch möchte dreiPf und Zuckerbeieuch bes tel l en.Mei n Mann,der kurf ürs tl i che Kanz l er ,kommti n dreiT agen z urück und i ch möchte i hm ei nF es tes s en berei ten,mi tvi el en s üßen L eckerei en,di e er s o mag.I ch br auche den Zucker morgen um 7Uhr . Buchdrucker Anruf1 Hal l o,hi er i s tMagi s ter Vei tDi etri ch.I ch möchte gerne morgen ei n paar Bögen von dem tol l en Papi erkauf en,das si hr nurf ür eure bes ten Bücher verwendet.Morgen 9 Uhr komme i ch i n der Druckereivorbeiund s chau mi r malan,wasi hrmi r verkauf en könnt. Anruf2 HiL ukas ,hi eri s tMarti n.I ch s i tz e hi er – wi e du j ai nz wi s chen wei ßt– aufder Wartburg f es t. Di e Übers etz ung derBi bel ,di e du i n dei ner Druckereidrucken l as s en s ol l s t,i s t f erti g.I ch s chi cke di r morgen um 10 UhrPhi l i pp Mel anchthon vorbei .E rs ol lal l esNöti ge mi tDi r bes prechen.Du,i ch s ag di r ,di e Bi belwi rd der Knül l er .Grüß auch Barbar a von mi r . Anruf3 Hal l o,Wer i s tdr an? . . . . .L ukasCr anach?Sehr gut,hi er i s tNi kol ausHerrmann. Mei n Buch i s t s chon f erti g,s ehrs chön,da f reue i ch mi ch aber .Aufeuch und eure Druckereii s twi rkl i ch Verl as s .Kann i ch esmorgen um 22Uhr abhol en? Wei nhändler Anruf1 Hi er s pri chtHi eronymusRoth.Ger ade bi ni ch mi tei nerL adung f ri s chen Neckarwei neshi er i n Wi ttenberg ei ngetrof f en.Da i ch euren f ei nen Ges chmack s ehr s chätz e,möchte i ch euch z u ei ner kl ei nen Wei nprobe bi tten. Habti hr morgen um 13UhrZei t? 17 Anruf2 Hi er s pri chtdi e Chri s telausdem Wei naus s chank.I ch hab echtal l esvers ucht,aberi ch habe f ür nächs tesWochenende echtni emanden gef unden,der bedi enen kann.Bi tte s orgtdaf ür , das seure Haus magd Kuni gunde di e Schi chtüberni mmt.I s techtwi chti g.I ch wei s s ,esi s t s chon Mi tternacht?Kann i ch kurzrüber kommen? Anruf3 He,j unger Mei s terCr anach,hi er s pri chtKi l i an Has el uf f .I ch habe l etz te Woche beiE uch Wei n gekauf t .Der i s tabertotals auerund s chmecktmi r garni cht .I hr habtmi ch s chl echt ber aten!Hol tmorgen 20 Uhr di e bei den F äs s chen wi eder beimi rab.Mei ne Bes chwerde kommtnoch s chri f tl i ch. 3. 2 CranachBeruf e Apotheker Kuns tmi tCr anach?Ges und mi tCr anach!Zur Zei tder Cr anachsgab esi n Wi ttenberg nur ei ne ei nz i ge Apotheke.Und di e gehörte:L ucasCr anach dem Äl teren.E rl i eß dort Medi kamente ausHei l kr äutern,z .B.Hus tens af t,aberauch Sal ben,Gewürz e und s ogarZucker und Wachsverkauf en.L ucas ’j üngs te T ochterAnna hei r atete ei nen Apothekerund übernahm di e Apotheke s päter . Buchdrucker und Papi erhändler Zus ammen mi tei nem F reund gründete L ucasCr anach der Äl tere ei ne Druckerei .Damal swar dasnoch etwasganzBes onderes ,denn vorherwurden al l e Bücher mühs am mi tder Hand ges chri eben,wasnatürl i ch s ehr l ange dauerte.E i ni ge der beiCr anach gedruckten Bücher wurden s ehr bekannt,z .B.di e von Marti nL uther i nsDeuts che übers etz te Bi bel .F ür di es e hatL ucasCr anach der Äl tere auch Hol z s chni tte angef erti gt,dami tdi e Mens chen di eT exte bes s er vers tehen konnten. Bürgermei ster und Poli ti ker Di e Cr anachswaren i n Wi ttenberg s tadtbekannt.Si e gehörten z u den rei chs ten Männern der Stadt,bes aßen mehrere Häus erund i hre Mei nung war gef r agt .Mehrmal swurden bei de,Vater und Sohn,al sRats herren auf ges tel l tund z um Bürgermei s ter gewähl t.Außerdem i nteres s i erten s i es i ch s ehrf ürdi e neuen I deen i hresF reundesMarti nL uther und vers uchten,di es ei ni hren Bi l dern z u verdeutl i chen. Wei nhändler I n dem ri es i gen HausderCr anachsgab ess ogarei nen Wei naus s chank,natürl i ch nurf ür E rwachs ene . . .Dortkonnte man voral l em s üße aus l ändi s che Wei ne kauf en.Dami thaben di e Cr anachsvi elGel d verdi ent.So manche Bürgerwaren des hal b nei di s ch aufdi eF ami l i e.Der Kurf ürs ts chi ckte L ucasCr anach dem J üngeren j edoch ei ne große Urkunde,di e den Verkauf von Wei n aufl ange Zei terl aubte.Na dann:Zum Wohl ! F ami li envater und F reund Kanns tdu di r dasal l esmerken?L ucasCr anach der Äl tere warverhei r atetmi tBarbar a.Si e hatten z weiSöhne und dreiT öchter .E i ner der Söhne warL ucasCr anach derJ üngere.Di es er hatte mi ts ei ner ers ten F r au,di e auch Barbar a hi eß,vi erKi nder .Al ss i es tarb,hei r atete er Magdal ena und bekam mi ti hr noch ei nmalf ünfKi nder .Und auch F reunde hatten di e bei den Cr anachsz i eml i ch vi el e,z .B.den Ref ormatorMarti nL uther .Cr anach der Äl tere war s ogarPatenonkelvon des s en äl tes tem Sohn J ohannes . 18 Maler Mi tPi ns el n di e Wel terobern!L ucasCr anach derÄl tere und s ei n Sohn L ucasCr anach der J üngere gehörten z u den bekanntes ten Mal ern i hrerZei t .Bi sheute s i nd di e Mens chen auf der ganz en Wel tbeei ndrucktvon i hren f arbenpr ächti gen Gemäl den.Di e vi el en Auf tr äge der F ürs ten,der Ki rche und ei nz el nerBürgerhätten s i e aber ni emal sal l ei n aus f ühren können, des hal b ri chtete der Vater ei ne große Werks tattmi tvi el en Anges tel l ten ei n. 3. 3Symbole i m Hi eronymusBi l d Der Löwe DerL öwe gehörtz u den s tärks ten T i eren.Des hal b wi rd er of tal s„Köni g der T i ere“ bez ei chnet . Der F asan DerF as an,ei n Vogel ,s tehtf ürdi eL i ebe ebens o wi ef ür den Hochmut( dashei ßt:J emand gl aubt,er s eibes s er al sderandere) . Der Bi ber DerBi beri s tei n ges chi ckter Baumei s ter ,der ganz e Bäume f äl l en kann und s ei ne große Behaus ung mi tten i mF l us sbaut.E ri s tdes hal b ei nS ymbolf ür Ges chi ckl i chkei t. Das Reh DasReh i s twunders chön und ei n Symbolf ür Harmoni e.Scheu l ebtesi m dunkl en Wal d, bewegts i ch el egant,aber s ehrvors i chti g. Di e Wachtel Di e Wachteli s tei n Vogelund ei n Symbolf ürdi eF ürs orge ( dashei ßt:E i n Mens ch kümmert s i ch um andere Mens chen) . Bi rnen F rüchte bedeuten of tF ül l e,Rei chtum und Wohl s tand. Kardi nalshut Aufs ei nen Kardi nal s huti s tKardi nalAl brechtmächti gs tol z . Das Ei chhörnchen Man dachte,dasE i chhörnchen s eiwegen s ei nesroten F el l sbös e.E ss ei ,wi e der F uchs ,der Begl ei ter desT euf el s . T annenzapf en OT annenbaum … T annenz apf en gal ten al sSymbolder F ruchtbarkei tund desRei chtums .E i n Zapf en enthäl ts ehrvi el e Samen. Der Papagei Man s agt,derPapageis eiges chwätz i g und pl appere nur nach,wasandere vors agen. Das Buch Du kenns tvi el l ei chtden Aus s pruch:„Büchermachen kl ug. “ DasBuch s tehtnäml i ch f ür Wei s hei t. Das Kruzi f i x 19 DasKruz i f i xi s t,wi e dasKreuz ,ei nS ymbolderChri s ten. Kardi nalAl brechtgl aubte,ei n bes ondersguter Chri s tz us ei n. Schrank mi t Büchern Kardi nalAl brechthats i cheral l e Büchergel es en!Si es i nd ei n Symbolf ür s ei n großes Wi s s en. Das Schrei betui DasS chrei betuigi l tal sHandwerks z eug ei neskl ugen Mens chen.E rs chrei btdami tvi el e Bri ef e und verf as s ts ogar ei gene Bücher . Kardi nalAlbrecht Kardi nalAl brechti s tdi e Hauptpers on aufdem Bi l d von L ucasCr anach dem Äl teren.E r vergl ei chts i ch s ogar mi tei nem Hei l i gen. Neue Symbole: F ahrrad E i n neuesF ahrr ad z u Wei hnachten?Aberunbedi ngtmi tGangs chal tung.So ei n cool es F ortbewegungs mi ttelkannten di e Cr anachsnoch ni cht . Herz DasHerzi s tauch z us tändi gf ür Gef ühl e und di eL i ebe.Ri chti g guten F reund/ i nnen wüns cht man „ von Herz en al l esGute“ . Rucksack L us taufei n Abenteuer?Wenn esaufRei s en geht,darfderRucks ack ni chtf ehl en.Aber auch i m Al l tag gehörtderRucks ack daz u und erl ei chtertdasT r agen. Glücksbri nger J ederMens ch br auchts ei nen ganzpers önl i chen Gl ücks bri nger .Wi r hof f en,das ser auf pas s t, das sunsni chtsSchl i mmespas s i ert . Computer Ob Haus auf gaben machen oder F i l me gucken:Ohne Computerund I nternetgehtheute f as t garni chtsmehr . Handy Mi tdem Handy kanns tdu,egalwo du bi s t,ganzs chnel lerf ahren,wasdei ne F reunde s o machen.Di e Cr anachshätten s i cher gern ei nsgehabt. F ußbal l F ußbal lmachters tSpaß,wenn vi el e mi ts pi el en.Der Bal ls tehtf ür T eamgei s tund F ai rnes s . Buch L es en i s ttol l !T auche ei ni n di e Wel tdei ner F antas i e. 20 3. 4 Bi lder der kurf ürstli chen F ami li e Hei nri ch V.der F romme ( 147 3–1541) ,Herz og von Sachs en. Sei ne Zei tgenos s en bes chrei ben i hn al ss chrei b-und l es ef aul . Kathari na von Meckl enburg ( 1487 –1561) ,Herz ogi n von Sachs en, verhei r atetmi tHei nri ch dem F rommen.Kathari na wus s te,wass i e wol l te,und f reundete s i ch mi t den I deen Marti nL uthersan. Augus t( 1526–1586) ,Kurf ürs tvon Sachs en,Sohn von Hei nri ch und Kathari na, war verhei r atetmi tAnna von Dänemark.Augus tl i ebte di e Gartenarbei tund verf as s te das„Küns tl i ch Obs t=Garten=Büchl ei n“ . Anna von Dänemark ( 1532–1585) ,Kurf ürs ti n von Sachs en, T ochter desKöni gsChri s ti an I I I .von Dänemark.Anna bes chäf ti gte s i ch mi tMedi z i n und Pharmaz i e. Al exander ,Pri nzvon Sachs en ( 1554–1565) , Sohn von Augus tund Anna.Al exander s tarb l ei der s chon i m Al ter von el fJ ahren. E l i s abeth,Pri nz es s i n von Sachs en ( 1552–1590) , T ochter von Augus tund Anna.Wi ei hre Mutter tr ägts i e hi erei n wunders chönes Kl ei d und kos tbaren Schmuck. 3. 5 Namen der Ki nder i m Schloss Lemgo Portrai ts: Barones s eL i s a J unker Mori tz E dl erJ ul i us F rei i n Mari e Pri nz es s i nE l f i e Ri tterSi egbertvom hohen Stei n Meri an Portrai ts: Ri tterJ eanne di e Kühne L eonor aE dl e von L öwens tei n T abea F rei f r au von der Grün Duches s aI s abel l a de l a Rocha 21 3. 6 Bi ldbeschrei bungen T urni er aufdem Marktplatz L ucasCr anach der Äl tere,1506 26, 8 x 37 , 5 cm;Hol z s chni tt „Der Hof mal er ni mmt das repr äs entati ve T hema ei nes f ürs tl i chen T urni ers z um Anl aß,um ei ne F ül l e von Detai l s rund um den Marktpl atz der Stadt z u s chi l dern. Di e adel i gen F es tgäs te nehmen auf dem rei ch ges chmückten Bal kon des al ten Rathaus es i hre Pl ätz e ei n. I n dem davor bef i ndl i chen,mi t Sand auf ges chütteten T urngevi ert i s t ei n wüs tes Gedr änge von Beri ttenen mi tL anz en,Knechten und Pf erden i n Gang.I n der l i nken oberen E cke s pi el t ei ne beri ttene Kapel l e.I m Haus dahi nter ,vi el l ei cht dem von Cr anach 1512 erworbenen Haus Markt4,hatei n Gol ds chmi ed ei n Buckel gef äß i n di e Aus l age ges tel l t.Ausder E l bgas s e und Schl os s s tr aße s trömen noch i mmer Beri ttene,vorbei an Cr anachs z wei tem Wohnhaus ,z um Markt. Rund um di eS chr anken hat s i ch ei ne ans ehnl i che Menge Zus chauer vers ammel t. Cr anach wendet große Sorgf al t auf ,um ei nz el ne Al l tags s z enen f es tz uhal ten:s oz . B.l i nks vorn den Vater ,der s ei nem Sohn das Ges chehen erkl ärt,di e Ki nder ,di e um di e Sperren herum s pi el en,oder di eF r auen wei ter rechts ,denen der Aus taus ch der l etz ten Neui gkei ten of f enbarwi chti geri s tal sal l e marti al i s chen Akti vi täten hi nter i hnen. “1 „Di e T urni erhol z s chni tte mi t i hrer F ül l e kl ei ntei l i ger F ormen, di e doch s auber aus ei nanderz uhal ten s i nd, s tel l ten an di e T echni k des Hol z s chnei dens bes onders hohe Anf orderungen. Dabei erhebt s i ch di e F r age, ob Cr anach wohl s ei ne Hol z s töcke s el bs t ges chni tten habe oder ob er den Schni tt von ei nem F orms chnei der aus f ühren l i eß.Di es e gi l t natürl i ch auch f ür al l e anderen Mei s ter des deuts chen Hol z s chni tts ,kann aber nur i n weni gen F ül l en, s o bei ei ni gen Hol z s chni tten Burgkmai rs und den wegen i hres kl ei nen F ormats bes onders s chwi eri gen Kompos i ti onen Hol bei ns , durch Hi nwei s auf di e überl i ef erten Namen der aus f ührenden F orms chnei derei ndeuti g beantwortetwerden. “2 „ T urni ere i m Mi ttel al ter Mi ttel al terl i che T urni ere waren Kampf s pi el e, di e unter Beachtung bes ti mmter Regel n s owohl der E i nübung wi e auch der Demons tr ati on ri tterl i cher Waf f enkuns t di enten. Zwei Partei en von Beri ttenen kämpf ten i m Rahmen ei nes Zwei kampf es Mann gegen Mann ( T j os t) oder i n größeren Kampf gemei ns chaf ten ( mi t Waf f en:T urni er i m engeren Si nn;ohne Waf f en: Buhurt al s Ges chi ckl i chkei ts rei ten i n F ormati onen) auf ei nem ei gens f ür das T urni er abgegrenz ten Gel ände mi tL anz en, Spi eßen, S chwertern oder Schl agwaf f en ( Kol ben) . Bei m T j os tZwei kampf wurde z wi s chen ei nem Kampf mi ts charf en ( Rennen) oder mi ts tumpf en ( Stechen)Waf f en unters chi eden.DasZi elwar esmei s t,den Gegner mi tL anz e oder Spi eß aus dem Sattel z u heben bz w.mi t dem Kol ben entweder auf i hn ei nz uprügel n oder mi t ei nem Hol z s chwert s ei ne Hel mz i er abz us chl agen.( . . . ) Di e Verbote der T urni ere durch di e Ki rche wegen der Gef ahr f ür L ei b und L eben der T ei l nehmer tr aten i m Spätmi ttel al ter i n den Hi ntergrund,da tödl i che oder s chwere Verl etz ungen außer bei m Rennen mi ts charf en Waf f en nur noch s el ten vorkamen. Bedeutungs verl agerung derT urni ere i m Spätmi ttel al ter Di e urs prüngl i che mi l i täri s che F unkti on der E i nübung ri tterl i cher Kampf es f ähi gkei t verl or i m 15. und 16. J ahrhundert an Bedeutung. E i ne z unehmende Rol l es pi el ten demgegenüber neben der Darbi etung s portl i cher L ei s tungen j etz t di e ri tuel l eI ns z eni erung i m Rahmen höf i s cher F es te unter E i ns chl us s wei bl i chen Publ i kums ,di e demons tr ati ve Gef ol gs chaf tf ür ei nen Herrn bz w.di e pr akti z i erte Gemei ns chaf t verbündeter Kämpf er ,di eE nts chei dung von Konf l i kten i m Wege des öf f entl i chen Zwei kampf s und der Nachwei s der Zugehöri gkei t der 1 2 Strehle, Jutta: Lucas Cranach d. Ä. In Wittenberg, Edition Akanthus, Leipzig 2001, S. 37. Jan, Johannes: Lucas Cranach als Graphiker. VEB E.A. Seemann Verlag, Leipzig 1955, S. 30. 22 ei genen Pers on bz w. des ei genen Ges chl echts z um j ewei l i gen Adel . Kämpf er , di e s i ch bes onders aus gez ei chnet hatten,erhi el ten al sE hrenprei s den s og.T urni erdank,der häuf i g von Damen überrei chtwurde.Herol de waren E xperten f ür di e Zul as s ung der Kämpf er und f ür das Zeremoni el l .I n der Regel waren größere S tädte Schaupl atz der T urni ere,wei l al l ei n hi er ei ne aus rei chende I nf r as truktur f ür di e Vers orgung al l er T ei l nehmer und i hrer Begl ei tung,aber auch ei n aus rei chend großesPubl i kum vorhanden waren. “3 Der schlaf ende Herkules und di e Pygmäen L ucasCr anach der J üngere,1551 259 x 189 cm;ÖlaufHol z taf el „Di e weni g bekannte E pi s ode aus dem L eben des Herkul es ,i n der Zwerge den Hel d überf al l en, geht auf di e E i kónes ( „Bi l dbes chrei bungen“) von Phi l os tr atos z urück. Of f ens i chtl i ch hatderj üngere Cr anach von s ei nem Vater auch den Humor geerbt .Di e Zwerge rücken s chwer bewaf f net, aber mi t den Mi enen ehrbarer Bürger her an. I n Herkul es Ki nn s teckt s chon ei n Pf ei l .Zwei Zwerge wol l en i hm gar mi t ei ner Säge den F uß abtrennen.Auf ei nem z wei ten, gl ei chgroßen Gemäl de werden di e Pygmäen von Herkul es i n di eF l ucht ges chl agen. “4 „Di e großf ormati gen Herkul es taf el n von L ucas Cr anach d. J .aus dem J ahre 1551 gehören z u den amüs antes ten Bi l df i ndungen j ender Zei t .( …) “ Di es e abs cheul i chen Pygmäen! ( …) Hi nterhäl ti g überf al l en s i e Herkul es ,während di es er s chl äf t.Aufei ner L ei ter ,mi t kl ei nen Sägen, Gewehren, Bögen, Bei l en, Hel l ebarden und L anz en rücken s i e i hm auf den L ei b. Während di e Mehrz ahl abwartend und ängs tl i ch beobachtend i n der Menge verharrt,gehen andere keck ans Werk. Bes onders di e bei den am rechten F uß des Hal bgottes s ägenden Männl ei ns i nd von außergewöhnl i cher Kühnhei t.Das ss i ei ni hrem Zers törungs werk ni cht gänz l i ch erf ol gl os s i nd, z ei gt das Bl ut, das unter den Bei ns chi enen hervor f l i eßt.Doch erns thaf t verl etz en können di e Pygmäen Herkul es ni cht:Sei ne Haut wi rd l edi gl i ch geri tz t, ei ne L anz e durchdri ngt ger ade ei nmal s ei nen F el l s churz ,ei n Pf ei l bl ei bt i m Bart s tecken, während ei ne wei tere L anz es ogar abgebrochen i s t und s i ch s omi tf ür ei nen wi rkungs vol l en Angri f f al s untaugl i ch erwei s t .Der Mal er hat al l ef arbi gen Akz ente i n di e Kl ei dung der Pygmäen vers etz t,s o das s uns ere Wahrnehmung z unächs t auf di e Detai l s des Vordergrunds gel enkt wi rd. E rs t dann ers chl i eßt s i ch di e Hi ntergrunds l ands chaf t. Auf s tei l en F el s en erkennt man Burgen und Städte.I m Mi ttel grund s i eht man ei nen Hi rs chrudel .An z entr al er Stel l es i nd z wei männl i che T i ere i n ei nen Zwei kampf verti ef t.Darüber erbl i ckt man ei ne Gruppe von Hi rs chkühen und ei nen wei teren Hi rs ch, der z wei Ri val en vers cheucht . Der Küns tl er macht s i ch ei nen Spaß dar aus , den s i nnl os en E i f er der Pygmäen i n al l en E i nz el hei ten vorz uz ei gen. Mi t al l er Kr af t s chl agen oder s toßen di e Wi nz l i nge z u. Konz entri ert und anges pannt gehen s i e bei i hrer Arbei t z u Werke. Doch bei al l em bef l i s s enen Gri mm wi rken s i e eherni edl i ch. “5 „Si cher von Cr anach d. J . , da Cr anach d. Ä. I n di es em J ahr bei dem Kurf ürs ten J ohann F ri edri ch dem Großmüti gen i n der Gef angens chaf t war und dort ni cht s o umf angrei che 3 4 5 Historisches Lexikon Bayerns: Schneider, Joachim: „Turniere (Mittelalter/Frühzeit)“ <http://www.historischeslexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45629> zuletzt aufgerufen: 05.09.2014. Doblies, Dietwald: „Albrecht Dürer. Apokalypse“. <http://www.albrecht-duerer-apokalypse.de/seinezeitgenossen/lukas-cranach-der-juengere/> zuletzt aufgerufen: 02.09.2014. Müller, Jürgen: „Moritz von Sachsen als „Hercules germanicus“. Zur Deutung der Herkulestafeln Lucas Cranach d.J.“ Heidelberg 2009, S. 51-53, in: Henning, Andreas (Hrsg.): Man könnte vom Paradies nicht angenehmer träumen: Festschrift für Prof. Dr. Harald Marx, Berlin 2009, S. 50-57. http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/ 1545/1/Mueller_Moritz_von_Sachsen_als_Hercules_germanicus_2009.pdf> zuletzt aufgerufen: 01.09.2014. 23 Gemäl de ges chaf f en hat. E i n Abenteuer des anti ken Hel den Herkul es .E r hat den al s unbes i egbargel tenden Götters ohn Antäusgetötetund s chl äf tnach dem Kampf .Da überf al l en i hn „Pygmäen“ ,di e Zwerge der anti ken Sagenwel t .I n ei ner deuts chen Wal dl ands chaf t von märchenhaf tem Chr ar akter ( wi l de Wal dmens chen l i nks ) ,i n der s i ch Hi rs che tummel n,mal t Cr anach di e Pygmäen mi t vers chi edenarti gen Waf f en und den i hnen ri eßi g ers chei nenden Herkul es . Der Gegens atz z wi s chen der urwüchs i gen Kr af t des nackten Herkul es und den s chmächti gen Zwergen wi rd noch vers tärkt durch deren höf i s che T r acht .Ob Cr anach d.J .Den gef angenen Kurf ürs ten J ohann F ri edri ch mi t dem Herkul es und s ei ne kai s erl i chen Gegner mi t den Pygmäen gemei nt hat oder ob F ürs ten und i hr T roß vergebl i ch gegen di e urwüchs i ge Vol ks kr af t anrennen,s ol l te unters ucht werden,wobei vi el l ei cht Bi l dni s s e unter den Pygmäen ei nen Weg wei s en könnten. “6 Kurf ürst August von Sachsen L ucasCr anach der J üngere,nach 1565 214, 5 x 103cm,ÖlaufL ei nwand „Augus t( …) ,der s i ch s el bs t Augus tus nannte und unter Bez ug auf s ei ne l andes väterl i che Stel l ung i m Vol ks mund auch Vater Augus thi eß,war von 1553bi sz us ei nem T od Kurf ürs tvon Sachs en. E r f ol gte s ei nem ohne männl i chen E rben i n der Schl acht bei Si evers haus en 7 gef al l enen Bruder Mori tzaufden T hron. “ „I m J ahre 1505 nahm Cr anach di e Nachf ol ge J acopo de´ Barbari s al s Hof mal er F ri edri chs desWei s en auf .( …) “ Bi sz us ei nem T od 1553s tand Cr anach den Kurf ürs ten „ f as tdurchweg al s Hof mal er ,aber auch al sBegl ei ter und Ratgeber z ur Verf ügung.Di e Portr ätarbei ten Cr anachs f ür di e kurf ürs tl i che F ami l i e s i nd z ahl rei ch, j edoch s chon f rühz ei ti g ei npr ägs amen Schemata unterworf en, di e s i ch von ei ner i ndi vi duel l en Dars tel l ung i mmer mehr entf ernten, f ür ei ne publ i z i s ti s che I magebi l dung al l erdi ngs von großem Nutz en waren. I nnerhal b der ei nz el nen J ahrz ehnte exi s ti eren nur weni ge Bi l dni s s e,di e ni cht mi tei nander i n ei ner konz epti onel l en Bez i ehung s tehen. Deutl i ch z ei chnet s i ch di e Verwendung von Vorl agen ab,di ei n unters chi edl i cher Wei s e vari i ertwurden. “8 Ruhe aufder F lucht nach Ägypten L ucasCr anach der Äl tere,1504 7 0, 9 x 53cm;L i ndenhol z „Di es eswohlpopul ärs te Cr anachBi l d,daskurzvor der Beruf ung desz wei unddrei ßi gj ähri gen Küns tl ers nach Wi ttenberg ents tanden i s t,erz ähl t di e bi bl i s che Ges chi chte ( Matthäus 2,13 f f . ) ,al s ob s i e ei n deuts ches Vol ks märchen wäre.Und ebens o wi e di e mei s ten Märchen hat das Gemäl de ei nen rei chen Real i täts gehal t. J a, man könnte s agen, daß di e rel i gi ös e T hemati k hi er – wi es o of t bei Cr anach,Dürer ,Hol bei d. J .Und anderen – nur ei n Vorwand z ur poeti s chen Überhöhung des bürgerl i chen L ebens i s t . Mari a und J os eph s i nd ei n handwers mei s terehepaar , di e kl ei nen E ngel ,i hre F l ügel ungeachtet, durchaus i rdi s che Ki nder .Durch di eE i nbettung der i dyl l i s chen Sz ene i n di e vol lerbl ühte Bergnaturerwei s t s i ch Cr anach al sei n Wegberei ter Al tdorf ers ,derdi e" Ruhe aufder F l ucht"s echsJ ahre 6 7 8 Lüdecke, Heinz; Scheidig, Walther: Katalog der Lucas-Cranach-Ausstellung. Weimar und Wittenberg Juli bis Oktober 1953. Lucas-Cranach-Komitee, Weimar 1953, S. 38. Wikipedia: August (Sachsen) <http://de.wikipedia.org/wiki/August_(Sachsen)> zuletzt aufgerufen: 17.09.2014. Holste, Tanja: Die Porträtkunst Lucas Cranachs d. Ä. Dissertation, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel 2004, S, 58-60. 24 s päter al s ei n Verwei l en an ei nem phantas ti s chen Brunnen vor ei ner rei chen L ands chaf t ges tal tethat .( . . . ) “9 „Das Bi l dthema der „Ruhe auf der F l ucht nach Ägypten“ wurde i ch Verl auf es Spätmi ttel al ters al s ei ens tändi ges genrehaf tes Andachts bi l d aus dem E vangel i um des Matthäus( Kapi tel2,1318)aus gekoppel t( …)Cr anachsHei l i ge F ami l i e hati m Bi l d „Ruhe auf der F l ucht nach Ägypten“ ei n Hochtal i n den Al pen errei cht und dort ei ne Ras t am grünenden Rai n dess tei ni gen Wegesangetreten.Mari as i tz t al sanmuti ge j unge Mutter mi t dem kl ei nen l ebhaf ten aus grei f enden, nackten J es us knaben auf i hrem S choß an ei nem Bächl ei n,das aus ei ner F el s s pal te ents pri ngt .Der f ruchtbare Boden bri ngt vor Mari a vi el e Pf l anz en hervor: E rdbeerkr auf , Hi mmel s chl üs s el , Di s tel , Akel ei und E rdr auch. E i n kl ei ner Schmetterl i ng hat s i ch daz u ges el l t.Ni chts deutet auf E i l e oder ( ? vl lF l ucht) hi n.( …) [ E i ne E ngel s s char kümmert s i ch]um Spei s e und T r ank,di es i e aus dem Wal s und aus der wundertäti gen Quel l e gewi nnt, und um Spi el mi t dem gef angenen Papagei s owi e um küns tl eri s che E rbauung durch Mus i k.So wi rd der J es us knabe von ei nem kl ei nen E ngel mi t E rdbeeren erf ri s cht.E i nz wei ter E ngel s chöpf t mi t ei ner kl ei nen Kanne mi t abgel egtem Deckel , di e auf grund i hrer auf f äl l i gen f l achbauchi gen F orm und i hrer Ri l l ung aus ei ner Mus chel gef erti gt z us ei ns chei nt,Was s er aus der kl aren Quel l e.E i ner dri tter E ngel hat ei nen ni cht mi nder exoti s chen Papageial sSpi el kamer aden gef angen.DreiE ngelmus i z i eren. E i n E ngel s chaut dabei z u und ei n wei terer i s t auf ei nem Ras enpol s ter f ri edl i ch ei nges chl af en.Di e bei dem mi tF l öten mus i z i erenden E ngels i nd etwasäl ter und i n kos tbare Gewänder gekl ei det . Di e übri gen E ngel s i nd Kl ei nki nder und vol l kommen nackt wi e das J es us ki nd.J os ef s teht al s höchs te Spi tz e der f i gur al en Drei cks kompos i ti on hi nter di es er l i ebl i chen Gruppe,ei n bedächti ger Wanders mann mi t Stock und Hut .Der S tock di rekt neben dem Kopf Mari as s pi el t auf s ei ne S chutz pf l i cht al s pater f amil ias an.Eine verwitterte Pl attenf i chte hat s chütz end ei nen As t über s ei ne Schul ter gebrei tet. Der Nadel baum unters tütz t s omi t al s Res pr äs entant des ci s al pi nen Wal des s ei ne Pos i ti on und wi rkt z ugl ei ch al s erbaul i che und Schatten s pendende Ras ts tätte. Das Moti vi s t naturgetreu umges etz t.( …)Wo di e Hei l i ge F ami l i es i ch auf häl t,erwächs ti n der E i ns amkei t desal pi nen 1 0 Hochwal desei n Par adi es( …) . “ „Der al te Mann und di ej unge Mutter mi ti hrem Ki nd am Wal dr ande,am Hang bei ei ner Quel l e.Bemoos te T annen,s chl anke Bi rken und Ki ef ern s tehen um s i e,wi e ei nT eppi ch i s t ei ne f rühs ommerl i che Wi es e mi ti hren Bl umen vor i hnen aus gebrei tet. E i ne Schar von Ki nderengel n ums pi el ts i e und hul di gt mi t ki ndl i chen E i nf äl l en dem J es us ki nde: ei ner bri ngt E rdbeeren,ei n anderer hat ei nen Vogel gef angen und bri ngt das z i tternde Ges chöpf an den F l ügel n herbei ges chl eppt, wi eder ei ner s chöpf t Was s er an der Quel l e und drei mus i z i eren mi t Bl ockf l öten und Ges ang.So hat ni emand vor Cr anach gemal t,s os chl i cht erz ähl end und vi el beri chtend von dem, was er ges ehen hat. E r s chi l dert di e Hei l i genges tal ten wi e Mens chen aus ei ner Umgebung und s tel l t di eE ngel wi e unges chi ckte und unbedachte Ki nder dar .E i ne uns agbare F reude des Sehens und Dars tel l enkönnens der real en Wel tl i egtüberdem Bi l de. “11 „Den Abs chl uß von Cr anachs F rühwerk bi l det di e „Ruhe auf der F l ucht“ ( Berl i n,Staatl i che Mus een;verl agert) ,ei n Bi l d,das z u den bekanntes ten der Dürerz ei t behört.I ni hm weben Gei s t und Sti mmung von Dürers Mari enl eben,j edoch i n völ l i gs el bs ts tändi ger Aus pr ägung. Di e chri s tl i che L egende wi rd hi er erz ähl t wi e ei n deuts ches Märchen.Di e Sz ene i s tz um Spi el pl atz munterer E ngel chen geworden,di e vol lE i f er bemüht s i nd,dem J es us ki nd etwas 9 10 11 Lüdecke, Heinz (Hrsg.): Lucas Cranach d.Ä.. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1972, S. 18. Stadlober, Margit: Der Wald in der Malerei und der Graphik des Donaustils. Bählau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2006, S. 198-200. Lüdecke, Heinz; Scheidig, Walther: Katalog der Lucas-Cranach-Ausstellung. Weimar und Wittenberg Juli bis Oktober 1953. Lucas-Cranach-Komitee, Weimar 1953, S. 49. 25 z u bi eten. E i ne Quel l e ri es el t, di e brei täs ti ge F i chte ( . . . )s chei nt würz i gen Wal des duf t aus z uhauchen,ei ne Bi rke mi t wei ßl euchtendem Stamm vor bl auem Hi mmel wi egt s i ch i m Wi nde. E s i s t ei n wi rkl i cher Sommertag, gemal t mi t ti ef l euchtenden,warmen F arben.Zum ers tenmal begegnen wi r der Si gnatur 12 desMei s ters :L C neben der J ahres z ahl1504. “ Wei nbergRetabelder F ranzi skanerki rche Salzwedel[ Mi t tel taf el] Wei nberg des Herren L ucasCr anach der J üngere und Werks tatt,1582 167 . 5 x 145. 4 cm;ÖlaufHol z „Der Wei nbergal tar des L ucas Cr anach i m Dannei l Mus eum i nS al z wedel bef i ndet s i ch ei n Gemäl de,das den T i teltr ägt:„Der Wei nberg des Herrn“ .E ss tammt ausder Werks tatt L ucas Cr anachs d.J .und verbi ndet mehrere Bi l der mi tei nander:di e Bes chrei bung des Wei nbergs , wi es i e bei m Propheten J es aj az uf i nden i s t,s owi e das Gl ei chni s von den Arbei tern i m Wei nberg und das von den bös en Wi nz ern.Schon i m Al ten T es tament war der Wei nberg ei n gel äuf i ges Bi l df ür das Vol k Gottes :Gott s el bs t hat i hn gepf l anz t,i ndem er s ei n Vol k erwähl t,bef rei t und i mmer wi eder begl ei tet hat .Doch di es er Wei nberg bri ngt ni cht di e erwarteten F rüchte.I m heuti gen Gl ei chni s aus dem Matthäus evangel i um s i nd es di e Wi nz er , di e di es eF rüchte verwei gern. Das Bi l d von L ucas Cr anach grei f t di es es Moti v auf und s chi l dertdi e Kampf s i tuati on z wi s chen Ref ormati on und Paps tki rche.Aufderei nen Sei te des Bi l des werden di e Amts tr äger der römi s chen Ki rche gez ei gt, wi e s i e den Wei nberg verwüs ten und s o verhi ndern,das s er di e erwartete F rucht bri ngt.Auf der anderen Sei te werden dagegen di e Ref ormatoren darges tel l t,di e den Wei nberg hegen und pf l egen,s o das s al l es bes tens wächs t und gedei ht .I n kl arem Schwarz Wei ßKontr as t wi rd hi er der Ans pruch erhoben,das s di e „al te Ki rche“ wi e di e bös en Pächter nun abtreten und i hren Pl atz den 1 3 Ref ormatoren überl as s en mus s ,wei ls i e kei ne F rüchte gebr achthat . “ „An der Os twand des Chores hängt das themati s ch wohlungewöhnl i chs te E pi taphgemäl de des j üngeren Cr anach.E r hat es 1569 z um Andenken an den Phi l ol ogen PaulE ber ,den Mel anchton al sei n ges chi cktesnütz l i chesMännl ei n bez ei chnete,ges chaf f en.E sz ei gt den „Wei nberg des Herrn“ [ 57 ] al s Si nnbi l df ür di e Ki rche. Rechts vorn kni en bz w. s tehen di ez ahl rei chen F ami l i enmi tgl i eder des Vers torbenen. Paul E ber , hi nter s ei ner f r au kaum wahrz unehmen, häl t di e Bi bel i n den Händen.Auf der l i nken Sei te verl as s en der Paps und s ei ne Anhänger nach „getaner Arbei t“ mi t i hren Werkz eugen den Wei nberg. Hi nter den bei den gegens ätz l i chen Gruppen i m vorderen Bi l dtei li s t ei n Zaun aus hohen s pi tz en Pf ähl en z u s ehen.Der dahi nter l i egende Wei nberg ers treckt s i ch f as t über das ges amte Bi l d.Nur oben l äßt er Raum f ür ei nen s chmal en Strei f en gel bl i chen Hi mmel s . Vom T or aus tei l t ei n s chr äg verl auf ender Weg den Hang i n z wei S tücke mi t j e ei nem Brunnen. Doch wi e gegens ätz l i ch werden di eT ei l e des Wei nberges genutz t!L i nks s etz en der Paps und s ei ne Kl eri ker al l es dar an,den Wei nhang z u verwüs ten.Da wi rd der Zaun von Mönchen z ers tört, der Brunnen ei f ri gz uges chüttet, di e Wei ns töcke her aus geri s s en und verbr annt. Auf der rechten Sei te hi ngegen s i nd di e Ref ormatoren dabei den Wei nberg z u hegen und z u pf l egen. J eder arbei tet nach s ei nen F ähi gkei ten.I m Zentrum s teht L uther ,der mi ts ei ner großen Harke das „römi s che Unkr aut“ bes ei ti gt . Mel anchton s chöpf t, getreu dem Ruf der Humani s ten „ad f ontes – z urück z u den Quel l en“ , Was s er aus der T i ef e des Brunnens . 12 13 Lüdecke, Heinz (Hrsg.) im Auftrag der Deutschen Akademie der Künste: Lucas Cranach der Ältere. Der Künstler und seine Zeit. Henschelverlag, Berlin 1953, S. 30. Predigt beim Pastoraltag 2011: „Gesandt in den Weinberg des Herrn. Der Weinbergaltar des Lucas Cranach“. <http://www.bistum-magdeburg.de/upload/2011/11_pastoraltag.pdf> zuletzt aufgerufen: 05.09.2014. 26 J ohannes F ors ter ,Prof es s or f ür T heol ogi e und al s hervorr agender Kenner der hebr äi s chen Spache an L uthers Bi bel übers etz ung betei l i gt, s chüttet das f ri s che Was s er auf den gel ockerten Boden.L i nksvorn bes chnei detPaulE ber ,der al sProps tan der S chl oßki rche und Gener al s uperi ntendant das Werk Bugenhagens f orts etz t, di e Reben, um Wi l dwuchs z u vermei den.Bugenhagen s el bs t,i m bl aßroten Mantel ,l ockert mi ts ei ner Hacke den Boden, dami t er bes tel l t werden kann. Di es e Arbei ti s t al s Si nnbi l df ür s ei ne T äti gkei t al s Ref ormator i n Norddeuts chl and und Skandi navi en z us ehen.Gl ei ch l i nkshi nter i hm s ammel t ei n Ref ormator , vi el l ei cht Georg Rörer , di e Stei ne auf , di e der s trei tbare T heol oge Matthi as F l aci us I l l yri cus ( ? ) am rechten Bi l dr and aus dem Wei nberg wi rf t .Oberhal b von Bugenhagen i s tGeorg Maj or mi tdem Anbi nden der Reben bes chäf ti gt.Hi nter i hm tr ägtPaul Crel l di e geernteten T r auben z ur Kel ter . Danben i s t der bärti ge Cas per Cruz i ger , ei n z uverl äs s i ger Mi tarbei ter L uthers bei der Bi bel übers etz ung und der Ref ormator L ei pz i gs , dami t bes chäf ti gt,ei nen neuen S tock f ür di e Reben i n den Boden z u trei ben.Rechts hi nter i hm l ockert J us tus J onas ,treuer Begl ei ter L uthers i n Worms und Zeuge von L uthers T od, mi t ei nem Spaten den Boden um di e Wei ns töcke herum. Darüber i s t der kurf ürs tl i che Sekretär ,Bi bl i othekar und verl äßl i cher Verbi ndungs mann z wi s chen dem Ref ormator und dem Kurf ürs ten dabei ,Mi s tz u vertei l en.Kuri os erwei s e haben di es en Dung z wei T r äger von der kathol i s chen Sei te desWei nbergsher anges chl eppt! Der Paps hat von Chri s tus den vers prochenen L ohn erhal ten, wi l l di e Si l bermünz e aber ans chei nend ni cht annehmen.E rf ührt gegenüber Chri s tus Bes chwerde,wei l di es er al l ei m Wei nberg Arbei tenden gl ei ch entl ohnt,ei nerl eiwi el ange s i e dari n gearbei tet haben.J es us antwortet i hm:„Ni mm,was dei ni s t,und geh!I ch wi l l aber di es em l etz ten geben gl ei ch wi e di r .Habe i ch ni cht Macht ,z u tun,was i ch wi l l ,mi t dem Mei nen? Si ehes t du darum s cheel ,daß i ch s o güti g bi n? So werden di eL etz ten di eE rs ten und di eE rs ten di eL etz ten s ei n.Denn vi el es i nd beruf en,aber weni ge s i nd aus erwähl t. “ Auf di es es Gl ei chni s von den Arbei tern i m Wei nberg gründeten di e Protes tanten u. a. den Ans pruch, gl ei chberechti gt 1 4 neben der römi s chkathol i s chen Ki rche z us tehen. “ Kardi nalAlbrecht von Brandenburg als hl.Hi eronymus i n der Studi erstube L ucasCr anach der Äl tere,1525 114, 9 cm x 89, 1cm;ÖlaufHol z taf el „Di e Studi ers tube i s t mi t ei nem S chrei bti s ch,wel cher i n ei ner Naturkul i s s e auf ges tel l t i s t,getaus cht.Gl ei ches i n der i n Pri vatbes i tz bef i ndl i chen Vari ante,di e das vi erte der Gemäl de i s t, wel che Al brecht i n der Rol l e des Hi eronymus z ei gen. Al l e Al brecht al s Hi eronymus Bi l der s i nd s ogenannte s akr al e I denti f i kati ons portr ai ts . Um di es e Vertreterrol l e ei nnehmen z u können, wi rd ei n dem Kardi nal Al brecht angemes s enes Ambi ente darges tel l t und gl ei chz ei ti gi n di e Gegenwart vers etz t .Di es wi rd deutl i ch,wenn man z um Vergl ei ch wei tere Gemäl de Cr anachs her anz i eht,di e den hi s tori s chen Hi eronymus z ei gen ( …) . Auf bei den Gemäl den i s t ei n rus ti kal er Schrei bti s ch z us ehen, j edoch s i nd Al brechts Bücher mi t kos tbaren Renai s s anceei nbänden vers ehen und der Kardi nal i s ti n s ei ner verbürgten L ei bl i chkei t und ni cht al s As ket darges tel l t. I m Hi ntergrund bei der Gemäl de s ehen wi r ,wi e der L öwe ei ne veri rrte L as tkar awane s i cher ans Zi el bri ngt .I m Unters chi ed z u den hi s tori s chen Hi eronymus Dars tel l ungen Cr anachs tummel ns i ch auf den Al brechtal s Hi eronymus Gemäl den auf f al l end vi el eT i ere.Si e können aus nahms l ospos i ti v gedeutet werden:So s teht der F as an f ür di e Auf ers tehung bz w.E rl ös ung und z ugl ei ch f ür 15 di e göttl i che F ührung;Bi berund Has ef ür di e Wachs amkei ti m Gl auben und s o wei ter . “ 14 15 Strehle, Jutta: Lucas Cranach d. Ä. in Wittenberg, Edition Akanthus, Leipzig 2001, S. 57-60. Tacke, Andreas: Albrecht als heiliger Hieronymus. Damit der Barbar überall dem Gelehrten weiche!“, in: Tacke, Andreas (Hrsg.): Der Kardinal: Albrecht von Brandenburg – Renaissancefürst und Mäzen [eine Ausstellung...], Bd. 2, Essays, Regensburg 2006 , S. 122. 27 „Al brecht, s ei nes Zei chens E rz bi s chof von Magdeburg und Mai nz , Admi ni s tr ator von Hal bers tadt,Kurf ürs t von Mai nz und Kardi nal von Br andenburg,trug ei nen erhebl i chen T ei l der Ver antwortung f ür di e Abwi ckl ung desAbl aßhandel si n Deuts chl and und war s omi t ei ner der größten Kontr ahenten Marti nL uthers .Dennoch kam esi n den z wanz i ger J ahren z u ei nem Auf tr ags verhäl tni sz wi s chen i hm und Cr anach,wel cher ungeachtet der engen pers önl i chen Verbi ndung z us ei nem F reund L uther z ahl rei che Bi l dwerke f ür Al brecht anf erti gte. Di es e Neutr al i tät, di e der Küns tl er s ei nen unters chi edl i chen Arbei tgebern entgegenbr achte, res ul ti ert, wi e anz unehmen i s t, aus s ei ner Prof es s i onal i tät al s kal kul i erender Ges chäf ts mann,i n des s en F unkti on er vornehml i ch di e wi rts chaf tl i chen Kons equenz en ei nes Auf tr ages abz uwägen hatte. Auch i n portr ätbez ogener Hi ns i cht ökonomi s ch wi rken s chl i eßl i ch j ene Bi l der Cr anachs , di e Al brecht von Br andenburg al s Protagoni s ten ei ner s z eni s chen Kompos i ti on s chi l dern.Sowohl s el bs ts tändi ge Bi l dni s s e al s auch s ol che,di ei hn i n ei ner bes ti mmten Rol l ez ei gen,bez i ehen s i h auf di es el be Vorl age,di e auch Cr anachs Kupf ers ti ch von Al brecht aus dem J ahr 1520 z ugrunde gel egen haben muß. ( …) I m al l gemei nen wi rd davon aus gegangen,daß Cr anach s ei nem kathol i s chen Auf tr aggeber z uvor ni emal s pers önl i ch begegnet i s t und des s en Portr ät nur aus der Kenntni s des Dürers ti chs her auser arbei tete.( . . . ) “16 „( . . . ) auch i n der Rol l e des Hei l i gen Hi eronymus i n Begl ei tung des berühmten L öwen s ah s i ch Al brecht gerne, wi e di vers e Bei s pi el e demons tri eren. Ob „i m Gehäus “( …) , das i n s ei nem I nteri eur vom Kupf ers ti ch Dürers von 1514 i ns pi ri ert wurde,oder i n der f rei en Natur ( …) :Di e unters chi edl i chen Vari ati onen der bei den T hemen pr äs enti eren Al brecht al s Gel ehrten i n roter Soutane und Kardi nal s mütz e an ei nem S tudi erti s ch oder Baums tumpf s i tz end,i n ei nem Buch bl ätternd oder s chrei bend und dabei gei s tvol l nach oben bl i ckend. Koeppl i ns i eht i n des er Dars tel l ung Al brechts ei ne bewußte Partei nahme des Kardi nal sf ür di eL ehren des E r as mus ,der ,wi e vi el e chri s tl i che Humani s ten,den Hei l i gen Hi eronymus i n hohem Maße verehrte.Gl ei chz ei ti g,s o Koeppl i n,würde er s i ch „z ur S chau“ s tel l en,s i ch aber auch „r af f i ni ertbes chei den“ hi nter der F i gur des Hei l i gen verbergen. Daß s i ch Al brecht z ur Schau s tel l t,i s t of f ens i chtl i ch.Di e Pr äs entati on i nz urückgez ogener ,göttl i ch i ns pi ri erter Kontempl ati on,ob i n der Studi ers tube oder i mF rei en,kann al sRechtf erti gung und Vertei di gung s ei ner mi t dem hohen Ki rchenamt betr auten Pers on gewertet werden. Al brecht l äßt s i ch mi t den pos i ti ven E i gens chaf ten ei nes Ki rchenvaters s chmücken,was i n Anbetr acht der Vi el z ahl der Aus f ührungen eher anmaßend al s „r af f i ni ertbes chei den“ ers chei nt .E si s ts i cherl i ch ni cht abwegi g,Al brecht z u unters tel l en,daß di e Vari ati onen des Hi eronymus themas i n ers ter L i ni e repr äs entati ven Zwecken di enten, um di e ei gene Pers on pos i ti vi n Sz ene z us etz en,und ers ti nz wei ter oder dri tter L i ni e ei nem rel i gi ons 1 7 phi l os ophi s chen Bekenntni sund ei nerHei l i genverehrung gl ei chkamen. “ Marti n Luther L ucasCr anach der Äl tere,1528 37 , 4 x 25, 8 cm;Rotbuchenhol z „Neben den Bi l dni s s en der Kurf ürs ten hat Cr anach s i cherl i ch kei ne Ges tal t ei nes Mens chen i m Bi l dni s s o s ehr gepr ägt wi e di ej eni ge Marti n L uthers .L uther war 1511 i n das Wi ttenberger Augus ti nerkonvent vers etz t worden und übernahm nach s ei ner Promoti on 1512 den dorti gen theol ogi s chen L ehrs tuhl .Durch s ei ne öf f entl i che Abl ehnung des Abl aßhandel s i m J ahr 1517 ,di e al s Ges chi chte vom Ans chl ag der 95 T hes en an di eT ür der Wi ttenberger 16 17 Holste, Tanja: Die Porträtkunst Lucas Cranachs d. Ä. Dissertation, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel 2004, S. 157. <http://d-nb.info/975470078/34> zuletzt aufgerufen: 12.09.2014. Holste, Tanja: Die Porträtkunst Lucas Cranachs d. Ä. Dissertation, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel 2004, S. 163-164. <http://d-nb.info/975470078/34> zuletzt aufgerufen: 12.09.2014. 28 Schl oßki rche i n der E ri nnerung der Mens chen ver ankert i s t, br achte L uther eher unf rei wi l l i g den Stei ni ns Rol l en,der s i ch s päter z ur Ref ormati on und protes tanti s chen Gl aubens ri chtung aus f ormen s ol l te. Ki rchenbann, Rei chs acht und gehei mer Auf enthal t auf der Wartburg s tärkten den T heol ogen i ns ei ner Überz eugung,s o daß er 1524 di e Mönchs kutte abl egte und 1525 Kathari na von Bor a, ei ne ehemal i ge Zi s terz i erns eri n, hei r atete. T reue Mi ts trei ter f and L uther bei s pi el s wei s ei n Phi l i pp Mel anchton oder J ohannes Bugenhagen, aber auch di es ächs i s chen Kurf ürs ten F ri edri ch der Wei s e,J ohann der Bes tändi ge und J ohann F ri edri ch der Großmüti ge verwendeten s i ch f ür den Ref ormator und s ei ne Sache. Di e Zus ammenarbei tL uthers mi t Cr anach s etz te s pätes tens 1518 ei n, al s der Küns tl er ers te T i tel hol z s chni tte und r ahmen f ür L uther anz uf erti gen begann.Aus di es er Zus ammenarbei t res ul ti erte s chl i eßl i ch ei ne enge F reunds chaf t, di e s i ch durch vers chi edene Vertr auens bewei s e mani f es ti erte wi e bei s pi el s wei s e der bri ef l i chen Benachri chti gung Cr anachs durch L uther über des s en f i ngi erte E ntf ührung nach der Verhängung der Rei chs acht 1521 oder der Bes ti mmung des Mal ers al s Br autwerber und T r auz euge bei der vorers t 1 8 gehei mgehal tenen Hochz ei tdesRef ormatorsvi er J ahre s päter . “ „Marthi nL uther ,der abtrünni ge Augus ti nermönch,hatte s i ch 1525 mi t Kathari na von Bor a, ei ner ehemal i gen Nonne, vermähl t. Dabei war er s i ch der pol i ti s chen T r agwei te di es es Schri ttes durchaus bewus s t: Während di e Hochz ei ts el bs t nur i m engs ten F reundes krei s begangen wurde – der mi tL uther i n engem Kontakts tehende Cr anach war T r auz euge ,s etz te kurz dar auf ei ne Bi l dpropaganda ei n, di e of f enbar di e aggres s i ve Prokl amati on des E rei gni s s es z um Zi el hatte. Bi l dni s paare und Bi l dni s di ptychen der F ri s chvermähl ten ents tehen i n hohen Auf l agen; ( …) Noch i m J ahr der E hes chl i eßung s chuf Cr anach di e Urf as s ung der Portr äts von L uther und s ei ner F r au i n Ges tal t von z wei Medai l l ons i n Bas el ( …) .L uther i s ti m Ges i cht etwas f ei s ter geworden und s chei nt auch an L ei bes umf ang z ugenommen z u haben.E ri s t ni cht mehr barhäupti g wi e auf der ers ten F as s ung,s ondern tr ägt ei n Barett. Sei n s chwarz er Überwurf gemahnt berei ts an den T al ar der protes tanti s chen Gei s tl i chkei t .( …) “19 „Cr anach und s ei ne Werks tatt erhi el ten „durch di e Verbi ndung mi t dem L uthertum ei nen betr ächtl i chen Auf tri eb ( …) ,deral l erdi ngss chon nach den ers ten L utherBi l dni s s en und dem „Pas s i onal Chri s ti und Anti chri s t“ of t mehr ei n wi rts chaf tl i cher al s ei n küns tl eri s cher War .Zur Zei t des Bauernkri eges begann f ür den Wi ttenberger Mei s ter ei ne aus gedehnte und l ohnende Produkti vi tät,di es i ch auf di e Hers tel l ung von Bi l dni s s en L uthers ,s ei ner F r au und s ei ner Mi tarbei ter ,von protes tanti s chen Al tären und L ehr- und Andachts bi l dern s owi e von T i tel umr ahmungen z uL uthers Schri f ten und ei ne Zei tl ang s ogar auf den Druck und Vertri eb von Bi bel n und T r aktaten ers treckte.Cr anach hatte al s os ubj ekti v Grund genug,bei L uther und s ei nerParteiz u verharren. “20 „Um 1525 ents tanden wi eder ei ne Rei he von Bi l dni s s en L uthers , di e nun das s ei ther al l gemei n bekannt gewordene L utherbi l d gepr ägt haben. Si e unters chei den s i ch von den Bi l dni s s en aus der Zei t um 1520 dadruch,daß aus L uthers Ges i cht bez ei chnenderwei s e das echtKämpf eri s che und Verbi s s ene vers chwunen i s t .E shatei ner erns ten Ruhe Pl atzgemacht, z u ders i ch s chon 1526 ei nl ei s er Zug von Müdi gkei tges el l t. “21 18 19 20 21 Holste, Tanja: Die Porträtkunst Lucas Cranachs d. Ä. Dissertation, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel 2004, S. 165. <http://d-nb.info/975470078/34> zuletzt aufgerufen: 12.09.2014. „Bildnisdiptychon Martin Luthers und seiner Ehefrau Katharina von Bora“, in: Brinkmann, Bodo (Hrsg.): Cranach der Ältere. Städel Museum. Hatje Cantz Verlag, Frankfurt 2007, S. 195. Lüdecke, Heinz (Hrsg.) im Auftrag der Deutschen Akademie der Künste: Lucas Cranach der Ältere. Der Künstler und seine Zeit. Henschelverlag, Berlin 1953, S. 121. Rudolf-Hille, Gertrud: Lucas Cranach d.Ä.. VEB Verlag der Kunst, Dresden 1953, S. 29. 29 Der J ungbrunnen L ucasCr anach der Äl tere,1546 121x 184 cm;ÖlaufL i ndenhol z „Aus Cr anachs Spätz ei t ei n Gemäl de von aus ges prochen humori s ti s chem I nhal t .Darges tel l t i s t ei nJ ungbrunnen,vom den di e Märchen of t beri chten.I ni hm gel angen di e al ten Wei ber wi eder z uJ ugend und Schönhei t.Auf S chubkarren und T r agen,auf dem Rücken von Männern, i m L ei terwagen,z u Pf erd und auf Krücken humpel nd,gel angen di e al ten F r auen von l i nks z um Brunnen und s tei gen rechts j ung und s chön wi eder aus dem Was s er ,wo s i ez uT anz und Gel age von j ungen Kaval i eren empf angen werden.Der Gegens atz von al t und j ung i n der Körperbi l dung,di e vi el en Bewegungen,z u deren Dars tel l ung Ankunf t,Bad und neues L eben nach dem Bade,Anl aß geben,haben den Küns tl er ebens o wi e den Auf tr aggeber gerei z t .Di e Dars tel l ung der s chwi mmenden Mens chen i s tal l erdi ngsvöl l i g verf ehl t,obwohlCr anach z .B. s chwi mmende T i ere vorz ügl i ch darges tel l t hat. Di e L ands chaf t mi t den phantas ti s chen F el s en,di ej äh ausder E bene auf s tei gen,vers tärktden unwi rkl i chen E i ndruck desBi l des . “22 „E s i s t ei n wei tes Bas s i n, von S tuf en umgeben und mi t ei nem rei ch ges chmückten Spri ngbrunnen i n der Mi tte.Auf der ei nen Sei te,wo das L and s tei ni g und unf ruchtbar i s t, werden ei ne Menge al ter Wei ber auf Wagen, Pf erden, Karren u. s . w. her anges chl eppt und mühs am i ns Was s er hi nei ngethan.Auf der anderen Sei te des Spri ngbrunnens ers chei nen s i e al sf ei ne j unge Mädchen, di ei m Was s er umherpl äts chern und al l erl ei z i erl i chen Unf ug trei ben.Daneben i s t ei n gros s es Zel t,i n das s i e ei n Herol d höf l i ch ei nl adet und wo s i e mi t kös tl i chen Kl ei dern angethan werden. Dann i s t auf ei ner f röhl i chen Wi es e ei ne F es tmahlberei tet,und von da gehtesz um T anz ;der bunte Rei gen verl i erts i ch i m Gebüs ch. Di e Männerl ei der s i nd ni chtj ung geworden und haben i hre gr auen Bärte behal ten.( . . . ) “23 „Wenn der „J ungbrunnen“ von 1546 ( . . . ) noch von der Hand des vi erunds i ebz i gj ähri gen Cr anach s ei ns ol l te,was man aus mancherl ei Gründen annehmen möchte,dann wäre di es es Bi l d ei n Zeugni s ungebrochener Ori gi nal i tät der E rf i ndung und techni s ch vorz ügl i cher Aus f ührung. “24 „ Man s cheut s i ch,dem f as tf ünf unds i ebz i gj ähri gen Mal er ei ne F ri s che der E rf i ndung und Aus f ührung z uz utr auen, wi e s i e ei nem aus di es em Bi l d entgegenl euchtet . Aber " Der J ungbrunnen"i s t durchweg al s ei n Werk des äl teren Cr anach nerkannt,der s i ch hi er noch ei nmal von der bes ten Sei te z ei gt .Di e Handl ung f ügt s i ch organi s ch i n di e rei che und dekor ati ve L ands chaf t ei n. Der Spaß an den vi el en Nackedei s i s t ohne Pei nl i chkei t geni eßbar ,wei ler von ei nem vol ks tüml i chhumori s ti s chen Si nnegehal tgetr agen wi rd ( . . . . ) “25 22 23 24 25 Lüdecke, Heinz; Scheidig, Walther: Katalog der Lucas-Cranach-Ausstellung. Weimar und Wittenberg Juli bis Oktober 1953. Lucas-Cranach-Komitee, Weimar 1953, S. 54. Warnke, Martin: „„Cranach „Wiedererwachung“. Bemerkungen zum Berliner „Jungbrunnen““, in: Cranach und die Kunst der Renaissance unter den Hohenzollern. Kirche, Hof und Stadtkultur, Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2009, S. 72. Lüdecke, Heinz (Hrsg.) im Auftrag der Deutschen Akademie der Künste: Lucas Cranach der Ältere. Der Künstler und seine Zeit. Henschelverlag, Berlin 1953, S. 75. Lüdecke, Heinz (Hrsg.): Lucas Cranach d.Ä.. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1972, S. 46. 30 Bi lder i m Labor: Di e hei li ge Si ppe L ucasCr anach der Äl tere,1509/ 10 121, 1x 100, 4 cm ( Mi ttel taf el n) ;40 x 120 cm ( Sei tentaf el n) ;Mi s chtechni k auf L i ndenhol z „Zu den f rühes ten Großauf tr ägen,di e Cr anach al s kurs ächs i s cher Hof mal er i n Wi ttenberg aus f ührte, z ähl t di es es T ri ptychon. E si s t dem wei t verbrei teten T hema der Hl . Si ppe gewi dmet,der l egendären Verwandts chaf t Mari ens mi t den Müttern ei ni ger Apos tel .Hi nter dem s akr al en Moti v verbi rgt s i ch ei n pol i ti s ches Bekenntni s der bei den L andes herren,di e i hre L oyal i tät z um deuts chen Kai s er demons tri eren.Des wegen pos i eren Kurf ürs tF ri edri ch der Wei s e und s ei n Bruder Herz og J ohann der Bes tändi ge i n Rol l enportr äts al s Gatten der z wei Hal bs chwes tern Mari ens auf den F l ügel n,und auf der Mi ttel taf el tr ägt der mi ttl ere der drei E hemänner der Mutter Mari ens , der hl . Anna, oben auf der Brüs tung di e Züge Kai s er Maxi mi l i ans . “26 „Auf der Mi ttel taf el des Al tars s i nd J os eph,Mari a,Anna und der J es us knabe darges tel l t s owi ei m Hi ntergrund di e drei Gat ten Annas :J oachi m, Kl eophas ( mi t den Zügen Kai s er Maxi mi l i ansI . )und S al omas( mi tden Zügen Si xtusOel haf ens ? ) .Di e hei l i ge Si ppe häl ts i ch i n ei nem großz ügi g di mens i oni erten, hohen Saal mi t bl augr au verputz ten Wänden und drei f arbi g gef l i es tem F ußboden auf .I m Vordergrund ers treckt s i ch ei ne prof i l i erte Stei nbank quer über di e ges amte Brei te des Raumes .Am rechten und l i nken Bi l dr and tr ägt s i ez weiMarmors äul en,z wi s chen denen am oberen Bi l dr and ei n großesT uch auss chwarzund rot gemus tertem Gol dbrokat ges pannt i s t.I m Mi ttel grund r agt ei ne E mpore i n den Saal , deren F ri esei n Rel i efmi ts echsPutten z ei gt,z wi s chen denen s echsWappens chi l de mi tden F i guren des kurs ächs i s chen Wappens vertei l ts i nd.I n di es chl i chte Rückwand i s ti n der l i nken Häl f te ei nF ens ter ei ngel as s en.Auf der Stei nbank i m Vordergrund s i tz t Mari ai m bl auen Gewand und neben i hr Anna i n ei nem roten Kl ei d.Anna häl t den J es us knaben auf i hrem rechen Kni e.Das Ki nd wendet s i ch Mari az u,di ei hm mi t der rechten Hand ei nen Apf el r ei cht und mi ti hrer l i nken Hand ei n Buch häl t.I n Mari ens Rücken s i tz tJ os eph s chl af end aufdem Boden.Dreiwei tere Pers onen s tehen aufder E mpore.Der l i nks s tehende Mann ( wahrs chei nl i ch J oachi m) i n z ei tl os er Kl ei dung s chaut z u der F r auengruppe. Di e anderen z wei s i nd dagegen i nz ei tgenös s i s che T r acht gekl ei det und ei nander i m Ges pr äch z ugewandt. I m l i nken Vordergrund s tehen z wei Knaben. Der Äl tere ( Si mon) i m grünrot ges trei f ten Rock häl ti n der rechen Hand ei nen Wanders tab über der Schul ter ,an dem ei n mi tT r auben und Äpf el n gef ül l ter Korb hängt.E r wendet s i ch aus der F rontal en ei n weni g nach l i nks z us ei nem kl ei nen Bruder ( J udas ) ,der mi t der rechten Hand an den Korb f as s t . Mi t der L i nken z i eht er ei nen S chl i tten aus Zwei gen hi nter s i ch her ,i n dem ei n Apf el l i egt.Rechtsvom Schl i tten kauertei n br auner Dackelaufdem Boden. “27 „Unter der hl .Si ppe vers teht man di e Verwandts chaf t Mari as ,di e dadurch etwas wei tl äuf i g ger aten i s t, daß i hre Mutter Anna drei mal verhei r atet war und von j edem i hrer drei Männer ei ne T ochter hatte,ausderen E hen wi ederum Ki nder hervorgegangen s i nd.So ergaben s i ch drei F ami l i en:Mari a und J os ef mi t ei nem Ki nd,Mari a Kl eophas und Al phäus mi t vi er Ki ndern, Mari a S al ome und Zebedäus mi t z wei Ki ndern. I n der deuts chen und 26 27 Städel Museum / Städelsches Kunstinstitut: „Lucas Cranach der Ältere: Die heilige Sippe“. <http://www.staedelmuseum.de/sm/index.php?StoryID=1033&ObjectID=298> zuletzt aufgerufen: 02.09.2014. Cranach Digital Archive. Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf / Cologne University of Applied Sciences 2014. <http://www.lucascranach.org/object.php?&obj=DE_SMF_1398A_FR018&uid=669&page= 1&fol=01_Overall&img=DE_SMF_1398A_FR018_2011-07_Overall.tif> zuletzt aufgerufen: 02.09.2014. 31 ni ederl ändi s chen Kuns t i s t di e hl . Si ppe vor al l em um di e Wende vom 15. und 16. J ahrhundertei n bel i ebter Gegens tand von Gemäl den und Schni tz al tären gewes en,während s i e 28 i n deri tal i eni s chen Kuns twei ts el teneri s t. “ " Obwohl J es us angebl i ch vom " Hei l i gen Gei s t" gez eugt worden war , wurde i hm ei ne 29 aus gedehnte i rdi s che Si ppe angedi chtet .Cr anach hats i e mehrmal sdarges tel l t( . . . ) “ Kathari nenal tar L ucasCr anach der Äl tere,1506 127x 13 9, 5 cm ( Mi ttel bi l d:Hi nri chtung derhei l i gen Kathari na) ;ÖlaufHol z „Der Kathari nenal tar aus dem J ahre 1506 s teht i n der T r adi ti on des tr adi ti onel l en Wandel al tars . Bei geöf f neten F l ügel n z ei gt er das Martyri um der hl . Kathari na, wobei Cr anach z wei Sz enen der L egende auf der Mi ttel taf el z us ammenz i eht. Rechts i m Bi l d bef i ndet s i ch das von Bl i tz und Hagel s chl ag z ers törte Marterr ad und i n der Bi l dmi tte der Augenbl i ck kurz vor der E nthauptung. Der Henker und di e kni ende Hei l i ge bi l den das Zentrum des Ges chehens .Kathari na tr ägt ei n pr achtvol l es mi t Brokat verbr ämtes Gewand und kos tbaren S chmuck. I hr Haar i s t s treng z urückges teckt und l egt den Hal s f rei . Abges ehen von dem Ni mbus und den z um Gebet gef al teten Händen gl ei cht i hr äußeres E rs chei nungs bi l d eher dem ei ner F ürs ti n.Hi nter der Hei l i gen s teht i hr Henker .Auch er tr ägt höf i s che Kl ei dung. Di e eng anl i egenden Bei nl i nge mi t Kni ebändern und ges pornten Kuhmaul s chuhen ents prechen der damal i gen Mode.Di e Kl ei dung betontdi e auf rechte Hal tung des Henkers und s ei nen uners chütterl i ch f es ten Stand, während er das S chwert aus der Schei de z i eht .E rs tr ahl tE nergi e und T atkr af t aus .Den Bl i ck f es t auf den Hal s geri chtet, bl ei bt er unberührt von dem chaoti s chen Ges chehen rechts i m Bi l de,wo durch di e Wucht des Bl i tz es unz ähl i ge Pers onen ni ederges treckt werden. Di e durchei nander wi rbel nden F i guren s ymbol i s i eren di e 4000 Hei den, di e der L egende nach von dem z erbors tenen Marterr ad ers chl agen wurden. Si e s i nd i nei nander verkei l t, s türz en über- und unterei nander . “30 „Di e hei l i ge Kathari na, ei ne ebens o s chöne wi e gebi l dete und unermes s l i ch rei che Köni gs tochter aus Al exandri en,i s t ei ne l egendäre Ges tal t .Der L egende nach erl ei det s i ch unter Kai s er Maxenti us ( um 27 83 12) das Martyri um,nachdem s i e mi tf ünf z i g hei dni s chen Phi l os ophen di s puti ert und di es ez ui hrem chri s tl i chen Gl auben bekehrt.Si es ol l ger ädert werden,doch ei nE ngel des Herrn verni chtet das F ol teri ns trument und tötet vi ertaus end der anwes enden Hei den,wor auf hi n auch di e Garde und di e Gemahl i n des Kai s ers Chri s ten werden.Schl i eßl i ch l äs s t Maxenti us Kathari na enthaupten.Das s pektakul äre Radwunder s teht of ti m Mi ttel punkt der Dars tel l ungen.Cr anach s tel l t es mi t überz eugendem Natur al i s mus al s gewi tter arti ge Hi mmel s ers chei nung dar , di e den ans ons ten mäßi g bewöl kten Hi mmel rechtsoben ganzverdüs tertund F euers tr ahl en her abregnen l äs s t .Di ez erbors tenen Räder am Bi l dr and und der T eppi ch aus chaoti s ch durchei nanderpurz el nden l ei bern – tei l sL ei chen, tei l s F l üchtende – über di e ganz e Brei te der Kompos i ti on unters trei chen di e übernatürl i che Gewal t der E rs chei nung.Während l i nks vorne z wei Rei ter i n ori ental i s chem Kos tüm mi ti hren Pf erden s türz en,hebt i n der Bi l dmi tte di el etz te E pi s ode desDr amasan. Gef as s t kni et di e Pri nz es s i n mi tz um Gebet gef al teten Händen nach rechts gewandt .Mi t gri mmi ger Zärtl i chkei tf as s ts i e der henker mi ts ei ner L i nken am Ki nn,um i hren Kopf i n di e ri chti ge Stel l ung z u bi egen,während er mi t der Rechten s chon das l ange Ri chts chwert 28 29 30 Jahn, Johannes: Lucas Cranach als Graphiker. VEB E.A.Seemann Verlag, Leipzig 1955, S. 46. Lüdecke, Heinz (Hrsg.): Lucas Cranach d.Ä.. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1972, S. 28. Szymczak, Dr. Katja: „Der Katharinenaltar von Lucas Cranach und der Humanismus“, 2008. <http://www.kunstundvision.de/unterseiten/texte/cranach.htm> zuletzt aufgerufen: 01.09.2014 32 ausder Schei de z i eht.( …) “31 „I ns chri f tl i ch s i gni ert L C 1506, s chei nt auch di es er Al tar i m Auf tr ag der s ächs i s chen F ürs ten ges chaf f en z us ei n,da unter den vi el en Bi l dni s köpf en der Mi ttel taf el di ej eni gen F ri edri chs des Wei s en und J ohanns des Bes tändi gen erkannt worden s i nd. Sti l kri ti s ch beurtei l t,s teht das Werk al l ei n,i m Übergange,vol l von i nneren Wi ders prüchen,rei ch an Werten, di e weder f rüher noch s päter i n Cr anachs Schaf f en nachwei s bar s i nd. Das Hauptthema,dasMartyri um der Hei l i gen,i s t wunderl i ch matt und kal therz i g ges tal tet,ei n 32 verwackel tesKompos i tum mi ts el ts am ei ngef ügten,wi e auf gekl ebten Portr ätköpf en ( . . . ) “ „ Das Bi l d dokumenti ert,daß Cr anach z unächs t durch di ei hm ungewohnten Anf orderungen s ei nes Hof mal er amtes i n ges tal teri s che S chwi eri gkei ten geri et .Zwei f el l os verl angte der Auf tr ag von i hm di e Unterbri ngung vi el er Portr äts .Dadurch wurde di eE i nhei tl i chkei t der Kompos i ti on ges tört .Zu ei nem T ei l der ers chei nenden Köpf e und Oberkörper kann man s i ch kei ne vol l s tändi gen Körper denken.Der L ands chaf ti s t( . . . )nur di eF unkti on ei ner Kul i s s e, ei nes aus taus chbaren Hi ntergrundes z ugebi l l i gt.( . . . )Der Kathari nenal ter z ei gt auf den ( . . . ) F l ügel n di e Hei l i gen Barbar a, Urs ul a und Margaretha ( l i nks ) und Dorothea, Agnes und Kuni gunde ( rechts ) .I n den Kl ei dern di es ers tehenden Hei l i gen wi e auch i n dem Gewand der kni eenden Kathari na kündi gt s i ch Cr anachs außerordentl i che Kuns tf erti gkei t i n der Wi edergabe kos tbarer T exti l i en an. “33 Kurf ürsti n Margarete von Sachsen mi t Kurpri nz J ohann F r anzWol f gang Rohri ch,1800 57x 42, 3cm,ÖlaufHol z „DasBi l dni sz ei gtaufs chwarz em Hi ntergrund ei ne E del f r au al sKni es tück nach l i nks gewendet.Si e tr ägtei n rei ch bes ti cktesgol df arbenesKl ei d mi thohem Kr agen s owi e ei nen gol denen Hutmi tSchmuckappl i kati onen.I m Schmuckanhäger i hresHutesi s tei n Mi ni aturbi l dni sdesKüns tl ersi ntegri ert.An i hrer Hand häl ts i e ei nen ca.10j ähri gen Pri nz en,des s en f ürs tl i che Herkunf tdurch den roten Hermel i nmantelkenntl i ch gemachti s t . E r tr ägtei ne dunkel bl onde Pagenf ri s ur und ei nz i nnoberrotesBarettmi t S chmuckappl i kati onen. Rohri ch hatdi es esBi l di n derMani ervon L ucasCr anach mehrf ach gemal t.DasWörl i tz er E xempl ar gal tal sCr anachBi l dni sder Kurf ürs ti n Margarete von Sachs en,geb.v .Anhal t ( 14941521)mi tdem Kurpri nz en J ohann F ri edri ch ( 15031554) . Wei tere E xempl are bef i nden s i ch i nE remi tage ( al sE del f r au mi tKi nd bez ei chnet) ,i m Kuns thandel( al sPri nz es s i n Sophi e( 14811503)mi tPri nzJ ohann bez ei chnet) “ Kardi nalAlbrecht von Brandenburg als hei li ger Hi eronymus ( i n ei ner Landschaf t) L ucasCr anach der Äl tere,1527 57x 37cm,L i ndenhol z „Bef remdl i ch s tei fs i tz t der Kardi nal von Br andenburg i n ei ner rei chen L ands chaf t . Di e s tarre Hal tung erkl ärt s i ch dar aus ,daß Cr anach nur ei nmal den Kardi nal nach dem L eben gez ei chnet hat und di es e „Auf nahme“ dann wi ederhol ti n Gemäl den verwendete, di e der 31 32 33 Brinkmann, Bodo (Hrsg.): Cranach der Ältere. Städel Museum. Hatje Cantz Verlag, Frankfurt 2007, S. 132. Friedländer, Max J.; Rosenberg, Jakob: Die Gemälde von Lucas Cranach. Parkland Verlag, Stuttgart 1989, S. 21. Lüdecke, Heinz (Hrsg.): Lucas Cranach d.Ä. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1972, S. 20. 33 Ki rchenf ürs t bei i hm bes tel l te.Al brecht l äßt s i ch al s hei l i gen Hi eronymus dars tel l en ( …) , den treuen L öwen desHei l i gen z us ei nen F üßen,dasKruz i f i x neben s i ch.Cr anach konnte s i ch von di es er bes tel l ten Mas ker ade ni cht bef ri edi gt f ühl en,und s o hat er di e ganz eF ül l e s ei ner T i ers t udi en über dem Bi l de aus ges chüttet, um i hm Rei zz u verl ei hen.Neben dem L öwen mal t er ei nen Bi ber ,ei n Reh,ei nen Has en,kämpf ende Hi rs che,i m Hi ntergrund ei ne Kar awane mi t bel adenen Kamel en,di e,von L öwen verf ol gt,z u dem romani s chen Pal as auf der f ernen Höhe z i eht.Di e ei gene Mei nung des Mal ers hat hi er i m Wi ders trei t mi t dem Zwang des Auf tr ages gel egen, und bei m Vergl ei ch von s chemati s chem Bi l dni s und l ebens erf ül l ter Umgebung wi rd nurz u kl ar ,wo di eL i ebe desMal erswar . “34 „Kardi nal Al brecht von Br andenburg, Kurf ürs t von Mai nz ( 1490 - 1545) al s Hi eronymus . Zwi s chen Bus chwerk s i tz tder Kardi nalund s chrei btan ei nem aufBaums tümpf en erri chteten T i s ch,umgeben von Wal dti eren,z us ei nen F üßen ruht der L öwe.Der Kardi nal s huthängtl i nks an dem Baum.Rechts erhebt s i ch das Kruz i f i x.I n das Kl os ter auf wal di ger Anhöhe rei tet 3 5 di e von dem L öwen z urückgetri ebene Kar awane,di e den Kl os teres elger aubthat,ei n. “ Di e Madonna und Ki nd mi tT rauben L ucasCr anach der Äl tere,um 1537 57 , 15 x 34, 61cm;ÖlaufL i ndenhol z „Mari enbi l der wurden von den Kurf ürs ten häuf i g al sGes chenk f ür Verwandte bes tel l t.Sel bs t Marti nL uther bes aß ei n von L ucas Cr anach gemal tes Bi l d mi t dem i m Arm der Madonna s chl af enden J es us ki nd,daser gern betr achtete. “36 „Pri nz i pi el l war der Adres s atenkrei s von Cr anachs Mari enbi l dern of f en: Von L uther i s t überl i ef ert,das s er ei ne T af el der Muttergottes mi t dem Ki nd i ns ei ner S tube bes aß und gern betr achtete. “37 „Di e Dars tel l ung der Madonna mi t dem Ki nde z ähl ts chon z u ei nem f rühen Zei tpunkt z u den bevorz ugten Bi l dmoti ven des Wi ttenberger Hof mal ers .Auch wenn di e Zahl der erhal tenen Bi l der z ei gt,das s es s i ch hi er um ei n kommerz i el l äußers t erf ol grei ches und daher i n ents prechend i n hoher S tückz ahl hervorgebr achtes Produkt handel te, f ührte er vi el e Vers i onen mi t größter Sorgf al t aus .( …)Der bel i ebte T ypus der Wei ntr aubenmadonna ( …)i s t i n Cr anachs Oeuvre s chon rel ati vf rüh f as s bar ( …) .Di eT r aube hat dabei ei ne vi el f äl ti ge s ymbol i s che Bedeutung, di es owohl auf di e Mutergottes al s auch auf Chri s tus bez ogen werden kann:So gal t Mari a den chri s tl i chen E xegeten al s edl e Rebe,an der di e göttl i che T r aube Chri s tus rei f te. Gl ei chz ei ti g s pi el t di e F rucht i n Anal ogi e z ur i n der Kel ter aus gepres s ten T r aube auf den kommenden Opf ertod Chri s ti an,ebens o auf das Gl ei chni s von Chri s tusal swahrem Wei hns tock und den Gl äubi gen al sdes s en Reben.( …) “38 „Cr anach i s t uners chöpf l i ch i m F i nden neuer Dars tel l ungs f ormen des al ten T hemas der Madonna. “39 34 35 36 37 38 39 Lüdecke, Heinz; Scheidig, Walther: Katalog der Lucas-Cranach-Ausstellung. Weimar und Wittenberg Juli bis Oktober 1953. Lucas-Cranach-Komitee, Weimar 1953, S. 52. Cranach Digital Archive. Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf / Cologne University of Applied Sciences 2014: <http://www.lucascranach.org/object.php?&obj=DE_smbGG_589_FR184&uid=530&page=1&fol=01_ Overall&img=DE_smbGG_589_FR184_c1985_Overall.tif> zuletzt aufgerufen: 02.09.2014 <http://www.wartburg-eisenach.de/deutsch/museum/gemaelde/bild5.htm> zuletzt aufgerufen: 12.09.2014. Messling, Guido: Die Welt des Lucas Cranach. 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Später wurde das F rei berger Gebi et l utheri s ch. Herz og Georg vers uchte, Kathari na z u bes techen,s i e antwortete den Ges andten:„I hr erwei s et mi r ei nen großen Gef al l en,s oi hr F rei berg al s bal d verl as s et. “ 153 9,nach dem T od Herz og Georgs ,übers i edel te das E hepaar nach Dres den und f ührte hi er di e Ref ormati on durch.Herz og Hei nri ch s tarb am 18.Augus t 1541, Kathari na l ebte noch 20 J ahre auf Schl os s Wol kens tei n. Si e erl i eß 1560 ei ne F r auenz i mmerordnung f ür i hre Hof damen,di e kul turhi s tori s ch s ehri nteres s anti s t. “40 „Kathari na,nach dem Urtei l des s ächs i s chen Kurf ürs tJ ohann F ri edri ch,„der wei s es te Rat i hres Gemahl s “ ,wurde trei bende Kr af tz ur E i nf ührung der Ref ormati on i m al berti ni s chen Sachs en.Sei tE nde 1523 nei gte s i ez uL uthers L ehre,aber hei ml i ch,aus F urcht vor dem Hof mei s ter ,dem Auf pas s er i hresSchwagersGeorg.Mai1525 ges tand s i ei hrem Nef f en J ohann F ri edri ch i hre evangel i s che Ges i nnung.Si e vermähl te i hre T ochter Aemi l i a evangel i s ch und nahm 1533 das Abendmahl l utheri s ch. Mi t Beharrl i chkei t und L i s t beei nf l ußte s i ei hren Gemahl evangel i s ch, ri chtete es ei n, daß er i n T orgau und Wi ttenberg L uther s el bs t predi gen hörte,und hatte i hn nach 12 J ahren ei f ri gs ter Bemühungen 1536 s o wei t,daß er E rl aubni sz um evangel i s chen Gottes di ens t gab.Si e bat Kurf ürs tJ ohann F ri edri ch um ei nen guten evangel i s chen Predi ger . ( . . . ) T rotz mancher Wi ders prüche i hres kompl i z i erten Char akters darf man ni cht an der E chthei ti hrer evangel i s chen Ges i nnung z wei f el n.Si e hat di e Ref ormati on i m al berti ni s chen Sachs en angeregt, ei ngel ei tet und s chütz end überwacht. “41 40 41 Wikipedia: „Herzogin Katharina von Meckelnburg“ <http://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_von_Mecklenburg> zuletzt aufgerufen: zuletzt aufgerufen: 10.09.2014. 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I nteressant zu Marti n Luther: Warnke,Marti n:Cr anachsL uther .Entwürf ef ür ein I mage.F i s cherT as chenbuch Verl ag, F r ankf urtam Mai n 1984. 37 3. 7Bi lder Überbli ck über di e Ausstel lung ( Grundri ss) 38 4F örderer und Partner POP UP CRANACH Ali ce – Museum f ür Ki nder beiden Al ten Mei stern POPUPCRANACH i s tei n Proj ektdesAl i ce – Mus eum f ür Ki nderi mF E ZBerl i n und der Sti f tung L uthergedenks tätten i n Sachs enAnhal ti n Kooper ati on mi tden S taatl i chen Mus een z u Berl i n. + E swi rd gef örderti m Rahmen desRef ormati ons j ubi l äums2017von der Beauf tr agten f ür Kul tur und Medi en auf grund ei nesBes chl us s esdesDeuts chen Bundes tagess owi e durch den Haupts tadtkul turf ondsund dasL and Sachs enAnhal t. Di e Aus s tattung von HANDSON CRANACH – Arbei ten i m Atel i er s owi e di e Works hopsmi t Küns tl er/ i nnen werden gef ördertdurch di e PwCSti f tung und Modul or . 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