Brennholz selbst gemacht – Wissenswertes für Selbstwerber
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Brennholz selbst gemacht – Wissenswertes für Selbstwerber
Seite 1 Argumente für das Heizen mit Holz – – – – – – Holz ist ein nachwachsender Rohstoff Holz verbrennt CO2-neutral Wirtschaften im Kreislauf der Natur Problemlose Lagerung, kurzer Transport Holz erzeugt behagliche Wärme Die Wertschöpfung bleibt in der Region Heizen mit Holz ist CO2-NEUTRAL Durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Erdgas und Kohle werden in Österreich jährlich ca. 60 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Bei der Verbrennung von Holz wird hingegen nur das beim Wachstum der Bäume gebundene CO2 frei, das auch bei der Verrottung frei werden würde. Holzmessregeln Heizwert – Holzarten Messen von Schichtholz: • Schichtholz wird in Raummeter (rm) einschließlich Rinde gemessen • Beim Schichten dürfen keine vermeidbaren Zwischenräume entstehen • Schichtholz muss auch im trockenen Zustand maßhaltig sein. Das bedeutet für frisches Holz: 5% Übermaß bei der Höhe (ein 1-Meterstroß muss 1,05 m hoch sein) • 15% Abzug für das Volumen bei Kreuzstößen • Im geneigten Gelände müssen Längen- und Höhenmessungen rechtwinkelig zueinander erfolgen. Von Natur aus gibt es leichtere und schwerere Holzarten. Weichholz: Fichte, Tanne, Weißkiefer, Lärche Hartholz: Rotbuche, Weißbuche, Eiche, Esche, Ahorn, Birke, Robinie, Ulme. Anm.: Andere Holzarten sind zu vereinbaren! 1 Liter Heizöl entspricht 2,5 kg Holz 1.000 Liter Heizöl entsprechen: • ca. 5–6 Raummeter (rm) Hartholz (Buche, Eiche, Birke, Robinie) • ca. 7–8 rm Weichholz (Fichte, Kiefer, Tanne, Weide) falsch! Der österreichische Wald wächst! Holz ist ausreichend vorhanden! fm . . . Festmeter rm . . . Raummeter srm . . . Schüttraummeter Forstliche Ausbildungsstätten Hohenlehen Garnberg 8 · 3343 Hollenstein Tel. 07445/225 · www.hohenlehn.at Ossiach 9570 Ossiach 21 Tel. 04243/2245-0 · www.fastossiach.at Drosendorf Wiener Straße 64 · 3100 St. Pölten Tel. 02915/2321 Pichl Rittistraße 1 · 8662 Mitterdorf im Mürztal Tel. 03858/2201-0 · www.fastpichl.at Rotholz 6200 Rotholz Tel. 05244/62161-0 · www.rotholz.at Gedruckt auf PEFC zertifiziertem Papier. Nähere Informationen unter www.pefc.at Stempel richtig! Umrechnung verschiedener Mengeneinheiten, Richtwerttabelle …fm …rm …rm Rundholz Scheitholz Stückholz Ein Zeichen für ökologisch und nachhaltig bewirtschaftete Wälder ist die PEFC-Zertifizierung. PEFC/06-39-06 IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: Landwirtschaftskammer Österreich, A-1014 Wien, Schauflergasse 6 Autoren: DI Martin Höbarth, Martin Wöhrle BA Layout und Produktion: www.grafikstudio-urabl. at Fotos: Sozialversicherungsanstalt der Bauern, FHP, Waldverband Österreich, Ofenholz Druckerei: Radinger Print, 3270 Scheibbs Bezogen auf das Volumen bestehen große Unterschiede zwischen den Holzarten. So hat z.B. 1 Raummeter Buche den selben Heizwert wie 1 1/4 Raummeter Fichte. 1 rm Buchenholz muss daher auch teurer sein als 1 rm Fichte. Heizwert der Holzarten bezogen auf das Gewicht richtig! Ort Johann-Orth-Allee 16 · 4810 Gmunden Tel. 07612/64419-0 · www.fastort.at Bezogen auf das Gewicht weisen alle Holzarten bei gleichem Wassergehalt einen vergleichbaren Heizwert auf. Wird Holz nach dem Gewicht verkauft, muss auch der Wassergehalt ermittelt werden. W = 25% 15:52 Uhr Nach Gewicht 26.11.2007 Heizwert der Rotbuche=100 90 100 110 PAPPEL TANNE FICHTE ERLE WEIDE KIEFER LÄRCHE BIRKE EICHE ROTBUCHE ESCHE WEISSBUCHE ROBINE Heizwert der Holzarten bezogen auf das Volumen …Srm Stückholz 1 fm Rundholz 1,00 1,40 1,20 2,00 1 rm Scheitholzgeschichtet 0,70 1,00 0,85 1,40 1 rm Stückholzgeschichtet 0,85 1,20 1,00 1,67 1 Srm Stückholz 0,50 0,70 0,60 1,00 Wenn Hackgut produziert wird, entspricht 1 fm Rundholz zirka 2,50 Schüttraummeter (Srm) bzw. 1 Raummeter Schichtholz 1,75 Schüttraummeter (Srm). Nach Volumen Brennholzselbstgemacht 60 70 80 90 100 110 PAPPEL TANNE FICHTE ERLE WEIDE KIEFER LÄRCHE BIRKE EICHE ROTBUCHE ESCHE WEISSBUCHE ROBINE Brennholz selbst gemacht – Wissenswertes für Selbstwerber Brennholzselbstgemacht 26.11.2007 15:53 Uhr Seite 2 Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Entscheidung, mit Holz zu heizen und dieses auch selbst zu produzieren. Sie tragen damit aktiv zur Waldpflege bei. Rechtssicherheit Als Selbstwerber führen Sie die Arbeit im eigenen Interesse, eigenverantwortlich und auf eigene Gefahr durch. Für Schäden im Bestand und am Waldboden oder Übertretungen der Vereinbarung mit dem Waldbesitzer haften Sie als Selbstwerber. Nachhaltigkeit Die jährliche Holznutzung richtet sich nach der Leistungsfähigkeit des Waldes. So bleiben die biologische Vielfalt, die Produktivität, die Verjüngungsfähigkeit und die Vitalität des Waldes erhalten. Um dies zu gewährleisten, sind bei der Brennholznutzung folgende Aspekte zu beachten: 1. Hinweise des Waldbesitzers beachten 2. Nur das zugewiesene/markierte Holz entnehmen 3. Beschädigung der verbleibenden Bäume und des Bodens nach Möglichkeit vermeiden. Im Bestand verbleibende Stämme dürfen mit der Motorsäge nicht aufgeastet werden. 4. Nadeln, Zweige und Feinäste im Wald belassen. Sie enthalten wichtige Nährstoffe. Arbeitssicherheit Handhabung der Motorsäge Grundsatzregeln: " Arbeiten Sie im Wald niemals alleine! " Tragen Sie immer eine komplette Schutzausrüstung " Halten Sie stets die Fluchtwege frei " Halten Sie den Gefahren- & Schwenkbereich der Motorsäge frei " Haben Sie die Erste-Hilfe-Ausrüstung immer griffbereit " Arbeiten Sie im Wald nie unter Zeitdruck 1. Wegen Rückschlaggefahr Schnitte mit der Schwertspitze vermeiden! Das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Diese besteht aus: 1. Waldarbeiterschutzhelm mit Gesichts- und Gehörschutz 2. Arbeitsweste in Signalfarbe 3. Schnittschutzhose 4. Arbeitshandschuhe 5. Sicherheitsschuhe für Forstarbeit 6. Erste-Hilfe-Ausrüstung Wichtige Sicherheitsbestimmungen 1. Die Umgebung zu jeder Zeit im Auge behalten und auf Hindernis freie „Fluchtwege” achten. Erste Hilfe Notruf: 144 Lagerung – Trocknung Die richtige Lagerung und damit Trocknung des Brennholzes ist eine wesentliche Voraussetzung für umweltbewusstes und effizientes Heizen mit Holz. 2. Die Motorsäge beim Starten am Boden aufsetzen. 3. Um Rückenbeschwerden zu vermeiden, die Motorsäge mit dem Unterarm auf dem Oberschenkel abstützen. Schneidetechnik Der Fällschnitt hängt im Wesentlichen vom Durchmesser des Stammes ab. Schwachholz – Aufasten der Bäume, – Der Schrägschnitt jedoch nicht über Kopfhöhe in der Praxis 5. Bereits liegende, morsche Bäume sowie Bäume mit Spechtlöchern nach Möglichkeit nicht fällen. Sie sind Lebensraum für viele Tiere. Sicherheit im Wald Die Arbeitssicherheit beginnt bei einer guten arbeitstechnischen Ausbildung. Nutzen Sie die Angebote der Forstlichen Ausbildungsstätten wie zum Beispiel Motorsägenkurse. Unfälle vermeiden statt leiden! Holz braucht Luft zum Trocknen. Der Keller oder eine geschlossene Garage ist für die Trocknung nicht geeignet. Optimale Bedingungen für die Trocknung sind: – Holz muss gespalten sein, – Je kleiner gespalten, desto größer die Oberfläche, desto schneller die Trocknung, – sonnige, luftige Lagerung im Freien, – Vermeidung von Erdkontakt durch Unterleger, – Schutz vor Regen (abdecken, nicht einpacken). Die angegebenen Trockenzeiten können bei klein gespaltenem Holz – ofenfertig, geschlichtet – unterschritten werden. Richtwerte für die Trocknung von Holz Der Nährstoffgehalt von Holz / Zweige / Nadeln verhält sich 1:2:4 Die Nadeln enthalten 4-mal so viele Nährstoffe wie Holz. Mit Bedacht an die Arbeit gehen und dadurch Unfälle vermeiden. Eine Erste-Hilfe Ausrüstung ist stets in Reichweite zu halten. Grundlegende Kenntnisse der Erstversorgung muss jeder, der im Wald arbeitet, mitbringen. Das Rote Kreuz bietet Erste-Hilfe-Kurse an. 2. Bei der Fällung darf sich im Sicherheitsradius von mindestens eineinhalb Baum3. Bei Arbeiten mit der Motor längen keine Person aufsäge darf sich im Schwenkhalten. Vergessen Sie nicht bereich (mindestens 2 Meter) den Warnruf: „Baum fällt”! keine andere Person aufhalten! Arbeitstechnik Die Arbeit im Wald bzw. mit der Motorsäge zählt zu den gefährlichsten Tätigkeiten überhaupt. Durch die sichere Handhabung der Motorsäge und die richtige Schneidetechnik lassen sich Unfälle vermeiden und die Arbeitsleistung steigern. Pappel und Fichte Mindestens 1 Jahr Linde, Erle, Birke Mindestens 1 1/2 Jahre Buche, Eiche, Esche, Obstgehölze Mindestens 2 Jahre Nur trockenes Holz bringt einen maximalen Heizwert! Je niedriger der Wassergehalt, desto höher der Heizwert! Starkholz Um Bäume ab 20 Zentimeter Durchmesser in die richtige Richtung fallen zu lassen, ist das Anlegen eines Fallkerbes unumgänglich. Starkes Holz sollte ausschließlich durch geübte Personen zu Fall gebracht werden. Details zur Arbeitstechnik finden Sie in der FHP-Broschüre „Methodische Arbeit”. Ein Motorsägenkurs wird von allen forstlichen Ausbildungsstätten angeboten und ist Grundlage für ein sicheres und effizientes Arbeiten. Zusammenhang von Lagerung, Wassergehalt & Heizwert Zustand des Wassergehalt Feuchtigkeit Waldfrisch 60% 150% 2,0 1 Jahr gelagert 35% 54% 3,4 > 2 Jahre gelagert 20% 25% 4,0 Holzes Heizwert kWh/kg