JFF PROGRAMMHEFT

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JFF PROGRAMMHEFT
1.
2015
19. – 22.2.
Programm
Donnerstag, 19. 2.
19.30 Uhr Am Ende ein Fest
Eröffnungsfilm
20.30 Uhr Get – Der Prozess der Viviane Amsalem
21.30 Uhr Liebesbriefe eines Unbekannten
Freitag, 20. 2.
19.00 Uhr Dancing Arabs
19.15 Uhr L’Chaim – auf das Leben!
Regisseur anwesend
D
ie Jüdischen Filmtage in Fürth gehen 2015 zum
ersten Mal mit einem abwechslungsreichen
Programm aus 14 Filmbeiträgen an den Start.
Jährlich wählen das Jüdische Museum Franken
und das Babylon Kino für die Jüdischen Filmtage Fürth
Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus, die aktuelle
Aspekte jüdischen Lebens in all seiner Vielfalt zeigen,
gängige Klischees des »Jüdischen« konterkarieren und
die Möglichkeit zur breiten Diskussion in der Gesellschaft
schaffen.
In diesem Jahr legen die Filmtage einen Schwerpunkt
auf den schwulen Film aus Israel. Gelebte Homosexualität
in unterschiedlichen jüdischen Lebenswelten Israels
spiegeln sich auf überraschende und zum Teil provokante
Weise in den ausgewählten Filmen wider. Weitere
Filme im Programm kreisen um das Älterwerden, um
Punkjuden, um den jüdischen Feminismus, um israelischpalästinensische Themen und die jüdische Geschichte.
Beteiligen Sie sich an spannenden Filmgesprächen
und Podiumsdiskussionen und treffen Sie die FilmemacherInnen persönlich.
Am Festivalsonntag ist ein koscher-style Brunch
geboten, mit dem sie auch kulinarisch das traditionelle
und das moderne Israel kennenlernen können.
Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung
der Veranstaltung bei der Sparkasse Fürth, den
Fürther Nachrichten, der Stadt Fürth, Radio Z und dem
Trägerverein Jüdisches Museum Franken e. V.
www.juedische-filmtage.de
21.00 Uhr God’s Neighbours
21.30 Uhr Gay Shorts Israel
Samstag, 21. 2.
14.00 Uhr The Other Son
15.30 Uhr Bear With Me
16.00 Uhr 183 Tage – der Auschwitz-Prozeß
Regisseur anwesend
17.00 Uhr Liebesbriefe eines Unbekannten
19.00 Uhr Café ta’amon
Regisseur anwesend
20.00 Uhr Du sollst nicht lieben
anschließend Podiumsdiskussion
21.30 Uhr Punk Jews
Sonntag, 22. 2
12.00 Uhr Dancing Arabs
13.00 Uhr Du sollst nicht lieben
14.00 Uhr Café ta’amon
15.00 Uhr God’s Neighbours
16.15 Uhr Gay Shorts Israel
17.00 Uhr Der letzte der Ungerechten
18.00 Uhr Get – der Prozess der Viviane Amsalem
anschließend Podiumsdiskussion
21.00 Uhr The Other Son
Eröffnungsfilm
Am Ende ein Fest
Mita Tova – The Farewell Party
Israel/Deutschland 2014 / Regie: Sharon Maymon, Tal Granit /
Darsteller: Ze’ev Revach, Aliza Rosen, Ilan Dar / 95 Min. /
hebr. OF m. dt. UT
Eine Gruppe von Senioren hat sich in einem Altersheim in
Jerusalem um den 72-jährigen Ezekiel, einen Tüftler und Erfinder,
zusammengeschlossen: Sie wollen Max, einem ihrer Freunde
helfen, indem sie ihm das Sterben erleichtern. Zusammen mit
einem pensionierten Tierarzt, der die Beruhigungsmittel besorgt,
und einem ehemaligen Polizisten – der die Beweise verwischen
soll – suchen sie nach dem besten Weg, um Max’ Wunsch zu
erfüllen. Da keiner sich tatsächlich dazu überwinden kann, Max
zu töten, baut Ezekiel eine Maschine, mit der der Sterbende sich
selbst töten kann. Bald schon ist diese Maschine in aller Munde
und Menschen aus ganz Jerusalem strömen zu dem Altersheim,
um ihre Liebsten von ihren Leiden zu befreien. Ezekiel, seine Frau
Lavana und Dr. Daniel sehen sich plötzlich einem moralischen
Dilemma ausgeliefert … Mit einer gesunden Portion schwarzen
Humors packt der Film Themen wie Sterbehilfe und den
Umgang mit alten Menschen in der israelischen Gesellschaft an.
Vorstellung:
Donnerstag, 19. 2. · 19. 30 Uhr
Vor dem Film:
Begrüßung durch Elisabeth Reichert,
Kulturreferentin der Stadt Fürth.
Spielfilme
Get – Der Prozess der Viviane Amsalem
Gett
Israel/Frankreich/Deutschland 2014 / Regie: Shlomi Elkabetz,
Ronit Elkabetz / Darsteller: Ronit Elkabetz, Menashe Noy,
Simon Abkarian / 116 Min. / ab 0 Jahre / deutsche Fassung
Tel Aviv, Israel: Viviane Amsalem will seit längerer Zeit die
Scheidung von ihrem Ehemann. Doch in Israel gibt es keine
zivilrechtlichen Ehen und daher auch keine Scheidungen. Um
eine religiös geschlossene Ehe wieder aufzulösen, muss ein
Rabbinergericht hinzugezogen werden. Und was noch dazu
kommt: Der Ehepartner muss zustimmen. Doch ihr Ehemann
Eliyahu denkt gar nicht daran, seine Einwilligung zu geben. So
findet sich Viviane seit drei Jahren immer wieder im Gerichtssaal
ein, um gegen die Setzung des männlichen Wortes als Gesetz zu
kämpfen, das in letzter Instanz mächtiger zu sein scheint als das
Gericht. Sie will die Absurdität des Tribunals überwinden, ihre
Freiheit als Frau wieder zurückgewinnen und nicht aufgeben,
selbst wenn der Kampf noch mehrere Jahre dauern sollte …
Vorstellungen: Donnerstag, 19. 2. · 20. 30 Uhr
Sonntag, 22. 2 · 18.00 Uhr
im Anschluss Podiumsdiskussion:
We Can Do It! – Über Frauen und Judentum
TeilnehmerInnen:
Rabbinerin Dr. Antje Yael Deusel, Bamberg;
Lara Daemmig, Bet Debora Berlin; N.N.
Moderation:
Professor Dr. Micha Brumlik, emeritierter Professor am Institut für
Allgemeine Erziehungswissenschaft der Johann Wolfgang GoetheUniversität Frankfurt am Main
Spielfilme
God’s Neighbours
Ha-Mashgihim
Israel 2012 / Regie und Drehbuch: Meni Yaesh /
Darsteller: Roy Assaf, Gal Friedman, Itzik Golan / 98 Min. /
arab./hebr./yidd. OF m. engl. UT
Vorschriften müssen befolgt werden. Für die »Aufseher« in der
Tel Aviver Vorstadt Bat Yam heißt das, Frauen zu bedrohen, die
ihrer Meinung nach unzüchtig gekleidet sind, oder Nachbarn,
die sich nicht an die Shabbat-Regeln halten. Und wenn ein
Straßenhändler die falschen Filme verkauft, landet er auch schon
mal im Krankenhaus. Danach kiffen die jungen Männer und
bauen Techno-Beats zu religiösen Texten. Anführer dieser Gang
junger jüdischer Fundamentalisten ist Avi. Ausgerechnet er stellt
die Gruppendynamik vor eine große Herausforderung, als er eine
Frau bedroht, die nicht die Vorschriften befolgt – eine Frau, in die
er sich verliebt. Der Film wirft einen ungewöhnlichen Blick auf
ein wenig bekanntes, vibrierendes Stück Israel.
Vorstellungen:
Freitag, 20. 2. · 21.00 Uhr
Sonntag, 22. 2. · 15.00 Uhr
Spielfilme
Dancing Arabs
Israel 2014 / Regie: Eran Riklis / Darsteller: Tawfeek Barhom,
Yaël Abecassis, Michael Moshonov / 104 Min. /
arab./hebr. OF m. dt. UT
1987: Die erste Intifada. 1991: Der Golfkrieg. Zwei einschneidende
Ereignisse im Nahen Osten, zwei entscheidende Stationen im
Leben des jungen Sayed, der in einer arabischen Kleinstadt mitten
in Israel aufwächst, umgeben von einer liebevollen Familie, die
ein bisschen verrückt und ziemlich humorvoll ist. Doch alles
ändert sich für Sayed, als er in einem Eliteinternat in Jerusalem
Liebe und Mitgefühl erfährt und herausfindet, wer er wirklich ist.
Dort wechselt er seine Identität, um ein neues Leben zu beginnen
– er ist nicht länger tanzender Araber.
Vorstellungen: Freitag, 20.2. · 19.00 Uhr
Sonntag, 22. 2. · 12.00 Uhr
Spielfilme
The Other Son
Le Fil d’autre
Frankreich 2012 / Regie: Lor­raine Lévy / Darsteller: Emma­nu­elle
Devos, Pas­cal Elbé, Mehdi Dehbi, Jules Sitruk / 106 Minu­ten / OmU
Die israe­li­sche Fami­lie Sil­berg trifft auf die paläs­ti­nen­si­sche Fami­
lie Al Bezaaz‘. Vor eini­gen Wochen ist ent­deckt wor­den, dass die
mitt­ler­weile fast erwach­se­nen Söhne der Fami­lien in ihrer Geburts­
kli­nik ver­tauscht wor­den sind. Joseph und Yacine wach­sen in
unter­schied­li­chen Kul­tu­ren und Reli­gio­nen auf – Joseph in Tel Aviv
und Yacine hin­ter der Grenze. Durch die Müt­ter der bei­den kommt
es zur ers­ten Annä­he­rung der grund­ver­schie­de­nen Fami­lien …
Vorstellungen: Samstag, 21. 2. · 14.00 Uhr
Sonntag, 22. 2. · 21.00 Uhr
Schwule Filme aus Israel
Schwule Filme aus Israel
Israel/Frankreich/Deutschland 2009 / Regie: Haim Tabakman /
Darsteller: Zohar Strauss, Ran Danker, Tzahi Grad / 93 Min. /
ab 12 Jahre / deutsche Fassung
Israel 2013 / Regie: Yariv Mozer / Darsteller: Yoav Reuveni,
Moran Rosenblatt, Yehuda Nahari, Yariv Mozer / 82 Min. /
ab 16 Jahre / hebr. OF m. dt. UT
Du sollst nicht lieben
Einaym Pkuhot
Aaron Fleischmann führt in der ultraorthodoxen jüdischen
Gemeinde Jerusalems ein mustergültiges Leben. Er ist mit Rivka
verheiratet und hat vier kleine Kinder. Dann jedoch lernt er den
jungen Studenten Ezri kennen, der als Aushilfe in seinem Geschäft
arbeitet. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, aber Aaron
will seiner Leidenschaft nicht nachgeben. Der Rabbi Vaisben
warnt ihn wohlweislich vor seinem neuen Freund, der aufgrund
seines Lebenswandels bereits eine andere Gemeinde verlassen
musste. Doch für Aaron wird es immer schwerer, einer Affäre zu
widerstehen … »Brokeback Mountain im orthodoxen Jerusalem«
schrieb die Presse über Tabakmans Film, denn der Regisseur wird
mit großartigen Darstellern und einer sensiblen Inszenierung dem
heiklen Thema mehr als gerecht.
Vorstellung: Samstag, 21. 2. · 20.00 Uhr
im Anschluss Podiumsdiskussion:
» … und das ist gut so« – Schwul und jüdisch früher und heute
TeilnehmerInnen:
Martin Arie Rudolph, 1. Vorsitzender der Israelitischen
Kultusgemeinde Bamberg
Andrea Kuhn, Leiterin des Nürnberger Internationalen
Filmfestivals der Menschenrechte
Thomas Pöschl, Vorstandsmitglied der Ökumenischen
Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V.; N.N.
Moderation: Hannes Sulzenbacher, freischaffender Kurator und
Co-Leitung von QWIEN – Zentrum für schwul/lesbische Kultur und
Geschichte, Wien
Sonntag, 22. 2. · 13.00 Uhr
Liebesbriefe eines Unbekannten
Snails In The Rain
Tel Aviv, Sommer 1989. Das Leben des charmanten
Linguistikstudenten Boaz gerät völlig außer Kontrolle,
als ein unbekannter Verehrer dem 25-Jährigen immer
leidenschaftlichere Liebesbriefe zukommen lässt. Geschmeichelt
und gleichzeitig beunruhigt, beginnen erotische Erinnerungen
aus seiner Vergangenheit die Gegenwart zu bestimmen …
Yariv Mozers fesselnder Film nach einem Roman des israelischen
Bestsellerautors Yossi Avni-Levy ist Psychokrimi und Coming-ofAge-Geschichte zugleich – herausfordernd und provozierend.
Vorstellungen:
Donnerstag, 19. 2. · 21. 30 Uhr
Samstag, 21. 2. · 17.00 Uhr
Schwule Filme aus Israel
Bear With Me
Israel 2013 / Regie: Orly Buium / Buch: Orly Buium, Erez Laufer /
58 Min. / hebr. OF m. engl. UT
Orly Buiums sympathischer Dokumentarfilm erzählt die
Geschichte einer israelischen »Bear Community«, einer
Gruppe schwuler Männer, die sich über ihren Look und ihre
Vorlieben definieren. Sensibel und lakonisch werden die
Herausforderungen des Alltags beschrieben: Gewichtsprobleme,
Einsamkeit, aber auch das »kleine Glück« eines Flirts. Im
Mittelpunkt stehen vier Charaktere: Paz, Daniel und das Paar
Motti & Motti. Der Film folgt den Männern durch ein Jahr der
Entscheidungen, in dem es um nicht weniger als das Überleben
gehen wird …
Vorstellung:
Samstag, 21. 2. · 15. 30 Uhr
Gay Shorts Israel
Kurzfilmprogramm / Gesamtspielzeit 95 Min. / ab 16 Jahre /
hebr. OF m. dt. UT. Sieben preisgekrönte Kurzfilme erzählen von
der Vielfalt des schwulen Lebens im »Heiligen Land«. Spannend,
abgründig, humorvoll.
Deep Red
Eddie Tapero / Israel 2009 / 20 Min.
Gur und Yuval rauben alte Schwule aus, um Geld für ihren
Neustart in Berlin aufzutreiben. Doch dann passiert etwas, dass
Gur zum Nachdenken bringt …
Ein anderer Krieg
Nadav Gal / Israel 2003 / 14 Min.
Ausgerechnet Noni, der Kleinste aus der Klasse, soll im
Schultheaterstück den König David spielen. Das kann doch nur
schief gehen …
Die Prüfung
Nimrod Rinot / Israel 2007 / 18 Min.
Uri versetzt mit seinem Besuch seinen Vater in Panik: Freund Itay
wird verleugnet, damit der Kleine nichts merkt. Dabei will Uri
eigentlich nur Basketball spielen.
Ein Gebet im Januar
Ofir Raul Graizer / Israel 2006 / 11 Min.
Der letzte Sabbat in einer Beziehung. Ein letztes Mal zusammen
essen, beten und miteinander schlafen.
Selbstbedienung
Doron Alon / Israel 2008 / 7 Min.
Nachts im Waschsalon kommen sich Idan und Mike näher, ein
Gespräch über Bücher und schnelle Küsse im Dunkeln inklusive …
Shotgun
Ron Hirschmann / Israel 2007 / 17 Min.
Auf dem Weg ins schwule Leben ist Bruce Springsteen ein
schlechter Ratgeber. Der neue Klassenrebell aber auch.
Rettung von hinten
Nimrod Rinot / Israel 2012 / 8 Min.
Schwester Nona, wir haben ein Analproblem! Steh uns bei, Lady G!
Vorstellungen:
Freitag, 20.2. · 21.30 Uhr
Sonntag, 22.2. · 16.15 Uhr
Dokumentarfilme
Dokumentarfilme
Deutschland 2014 / Regie: Janusch Kozminski / 174 Min /
deutsche Fassung, teilweise OmU
D/NL/IL/F/B 2014 / Regie, Buch: Elkan Spiller / 89 Min. /
deutsche Fassung mit engl. UT
183 Tage – der Auschwitz-Prozess
Fünfzehn Jahre gingen ins Land der Täter, bis eine deutsche
Staatsanwaltschaft erstmals systematische Ermittlungen gegen
Angehörige der Lager-SS von Auschwitz einleitete. Obschon
die Strafverfolgungsbehörden von Amts wegen verpflichtet
waren, die von Deutschen begangenen Verbrechen aufzuklären,
blieben die im Konzentrations- und Vernichtungslager
Auschwitz (1940–1945) verübten Massenmorde weitgehend
außer Verfolgung. Trotzdem, zu den großen Errungenschaften
der politischen Kultur der alten Bundesrepublik gehörte der
selbstkritische Umgang mit der schuldbeladenen Vergangenheit
Deutschlands. Der Film geht auf das Handeln von vier Menschen
ein (ein Metzger, ein Handelskaufmann, ein Apotheker, ein
Kriminalbeamter), vier von 8.000 Männern und Frauen des
Wachpersonals von Auschwitz. Es ist ein Versuch, verständlich zu
machen, wie Zivilisation funktioniert. Er zeigt die Bereitschaft,
auch jenen, die die Zivilisation in einem Blutmeer ertränkt
haben, vor Gericht zu behandeln, als gehörten sie zu ihr.
Zivilisation ist nicht der kurze, sondern der lange Prozess!
Vorstellung:
Samstag, 21.2. · 16.00 Uhr
Der Regisseur ist anwesend!
L’Chaim! Auf das Leben!
Im Mittelpunkt des dokumentarischen Langzeitprojekts – der
Dreh dauerte sieben Jahre – steht der charismatische und
unangepasste Chaim Lubelksi. Auf amüsante und berührende
Weise zeigt der Film, warum ein alter jüdischer Hippie zu seiner
Mutter ins Altersheim zieht. Chaim Lubelski verkehrte im Jet Set
von St. Tropez, war erfolgreicher Geschäftsmann in New York
und ist ein jüdisch-orthodoxer Gelehrter. Mit 63 zieht er nach
Antwerpen zu seiner Mutter, einer KZ-Überlebenden. Er kümmert
sich hingebungsvoll um sie, fast rund um die Uhr. In seinem
Langfilmdebüt L’Chaim! stellt uns der Produzent und Regisseur
Elkan Spiller einen widerborstigen Eigenbrötler vor. Das Trauma
Holocaust prägt Chaim in jeder Phase seines unangepassten
Lebens. Der Film sucht aber nicht nur die historische Perspektive.
Es ist ein zutiefst menschlicher Film, ein Film über Menschlichkeit
unter allen Umständen. Wie lebt man weiter, wenn das familiäre
Umfeld vernichtet wurde, physisch oder zumindest psychisch?
Chaim lebt weiter …
Vorstellung: Fr, 20.2. · 19.15 Uhr
Der Regisseur ist anwesend!
Dokumentarfilme
Café ta’amon
Deutschland 2013 / Regie: Michael Teutsch /
Kamera: Hans-Albrecht Lusznat / 90 Min. / teilweise OmU
Golda Meir trank hier Kaffee, ebenso Shimon Peres: Das Ta’amon
ist eines der ältesten Lokale Jerusalems. Und weltberühmt. Es
war der Treffpunkt politischer Aktivisten, Künstler, Literaten
und Politiker. Über Israel und die Entwicklungen wurde heftig
debattiert – damals wie heute. Das Café ist Geschichte im
Mikrokosmos. 1936 gegründet, übernahm es in den 60er-Jahren
wieder eine jüdische Familie. Zusammen mit Hamis, einem
Moslem, bewirten sie Tag für Tag ihre Gäste. Genau diesen Alltag
dokumentiert der Regisseur. Er zeigt das Bistro, seine Besitzer
und die Gäste – er bewegt sich mit ihnen weg, um Geschichten
nachzuspüren, und kommt zurück. Ins Ta’amon. Ein Dokument
der Zeitgeschichte.
Vorstellungen: Sa, 21.2. · 19.00 Uhr
So, 22.2. · 14.00 Uhr
Der Regisseur ist bei beiden Vorstellungen anwesend!
Dokumentarfilme
Punk Jews
USA 2012 / Regie: Jesse Zook Mann / 58 Min. /
englische Originalfassung ohne Untertitel
Chassidische Punkrock-Bands, jiddische Straßenkünstlerinnen,
Afroamerikanisch-jüdische Aktivisten: der Film zeigt eine
aufstrebende Bewegung junger jüdischer Künstlerinnen und
Künstler in den USA, die eine Antwort auf die Frage nach einer
jüdischen Identität im 21. Jahrhundert suchen. Abseits der
Normen stillen sie ihre Sehnsucht nach unkonventionellen
Ausdrucksweisen ohne Stereotypen und Denkverbote. Portraitiert werden u. a. Yishai, Sänger der Punkband Moshiach Oi, die
radikale Performance-Gruppe Sukkos Mob, junge Teilnehmer der
Cholent-Parties für ex-Orthodoxe oder der afroamerikanische
und jüdische-orthodox lebenden Rapper Y-Love.
Vorstellung:
Freitag, 20.2. · 21.30 Uhr
Dokumentarfilme
Der Letzte der Ungerechten
Le dernier des unjustes
Frankreich/Österreich 2013 / Regie: Claude Lanzmann /
220 Minuten / OF m. dt. UT
Claude Lanzmann ließ in Shoah, seiner legendären
Dokumentation von 1985, ein bestimmtes Interview außen
vor, das er 1975 mit dem Rabbiner und Funktionär der
Nationalsozialisten, Benjamin Murmelstein, führte. 2012 holte
Lanzmann die Aufnahmen wieder aus dem Archiv. Mit Der
letzte der Ungerechten bringt Lanzmann jenes über eine Woche
aufgenommene Interview mit Murmelstein zum Vorschein
und thematisiert vor allem dessen Beziehung zum SS-Führer
Adolf Eichmann. Lanzmanns Absicht ist es auch, Murmelsteins
guten Namen wiederherzustellen, da dieser nicht einfach
Kollaborateur gewesen sei, sondern aktiv sein Möglichstes getan
hätte, den Juden im Ghetto Theresienstadt zu helfen. Denn
während er von den einen als Helden gefeiert wurde, verlangten
andere für seine Rolle im Holocaust seit langem die Todesstrafe
für Murmelstein.
Vorstellung:
Sonntag, 22.2 · 17.00 Uhr
Rahmenprogramm
»Kosher-style« Brunch
Veranstaltungsort
Babylon – Kino am Stadtpark, Nürnberger Straße 3, 90762 Fürth
nur 5 Min. von der DB/U1-Haltestelle Fürth Hbf.
Telefon: 0911-7330966
E-Mail: mail@babylon-kino-fuerth.de
www.babylon-kino-fuerth.de
Eintrittspreise
normal 7,- € / ermässigt 6,- € / ZAC-Rabatt für Abonnenten der Fürther
Nachrichten, der Nürnberger Nachrichten sowie der angeschlossenen
Lokalausgaben. Karten an allen bekannten VVK-Stellen sowie über
www.reservix.de , Preise zzgl. Vorverkaufs- und Systemgebühren
Restkarten sind an der Tageskasse im Babylon Kino erhältlich. Bitte
beachten Sie, dass keine telefonische Kartenreservierung möglich ist!
Veranstalter
Jüdisches Museum Fürth und Babylon – Kino am Stadtpark
Nürnberger Straße 3, 90762 Fürth
www.juedische-filmtage.de
Konzept und Koordination
Daniela Eisenstein
(Jüdisches Museum Fürth),
Christian Ilg (Babylon Kino),
Tobias Lindemann (Babylon Kino)
Die Bildrechte liegen bei den
Verleihern der jeweiligen Filme.
Abdruck mit freundlicher
Genehmigung.
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Mit Unters
Wir fördern Kunst
und Kultur
Sparkasse Fürth
Gut seit 1827.
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Trägerverein Jüdisches MuseumBabylon
Franken
e.V.Filmtage 012015.indd09.12.2014
15:01:34
Grafische Gestaltung: Armin Stingl · Druck: Hofmann Infocom
Sonntag, 22. 2. von 10.00 bis 14.00 Uhr
Mediterran brunchen im Babylon Café mit modernen und traditionellen israelischen Gerichten. Preis pro Person 16,50 Euro. In
Zusammenarbeit mit dem Bistro Tel-Aviv Jaffa Nürnberg. Nur Vorverkauf möglich, wir können leider keine Reservierungen annehmen.
Vorverkauf über www.reservix.de (kein ZAC-Rabatt möglich)