2011 Juni de - YASA eV - Kurdish Centre for Legal Studies
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2011 Juni de - YASA eV - Kurdish Centre for Legal Studies
YASA monatlicher Report Kurdisches Zentrum für Juristische Studien & Beratungen Juni 2011 YA§A e.V. Kurdish Centre for Legal Studies and Consultancy Kurdisches Zentrum für juristische Studien und Beratungen Navenda kurdî ji bo lêkolîn û rawêjkarîya yasayî المركز الكردي للدراسات واالستشارات القانونية YASA e.V. Postfach 7624 53076 Bonn www.yasa-online.org Sabri Mirza Inhalt: • • • • • • • • Junger Mann unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen Sieben junge Aktivisten aus Afrin am “Abreise/Rücktritt-Freitag” inhaftiert Ein Führer der kurdischen Zukunftsbewegung und ein anderer Aktivist in Kamishli inhaftiert Große Zahl von Studenten der Universität Damaskus inhaftiert Dutzende Studenten der Universität Aleppo aufgrund von Protesten nach der Rede Assads inhaftiert Festnahme eines Führers der kurdischen Partei der Einheit –YekitiDemonstration in Ashrafia (Aleppo) gewaltsam aufgelöst. Mehrerer Demonstranten inhaftiert Juristischer Aktivist Mohamad Safi Hamud inhaftiert Junger Mann unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen Am 30.06.2011 wurden die Angehörigen von Tahsin Mamo, der Anfang des Jahres inhaftiert worden war, von den Sicherheitsdiensten darüber informiert, dass der junge Mann verstorben sei. Hierbei wurden keine Einzelheiten bekannt gegeben. Weder die genauen Umstände des Todes, noch der genaue Zeitpunkt wurden den Angehörigen erklärt. Auch der Ort, an dem seine sterblichen Überreste beigesetzt wurden, wurde nicht bekannt gegeben. Tahsin Mamo war am 30.01.2011zusammen mit einer Gruppe von Kameraden der kurdischen Partei der Einheit -Yekiti- nach einem Überfall der militärischen Sicherheit auf eine Wohnung in der Umgebung Aleppo, wo sie ein heimliches Treffen hatten, inhaftiert. Bei den weiteren Betroffenen, die ebenfalls inhaftiert wurden, handelt es sich um: Nazmi Abd Alhanan Mohamad, Yasha Khaled Kader, Dilgesh Shamo Mamo, Ahmad Khalil Darwish. Alle genannten Personen waren während ihrer Haft Folter und schwerer körperlicher Misshandlung ausgesetzt. Nachdem sie ins Sydnaia-Gefängnis verlegt worden waren, wurden sie einige Monate später, am 18. April 2010, vom Gerichtshof für Staatssicherheit zu jeweils fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Sieben junge Aktivisten aus Afrin am “Abreise/Rücktritt-Freitag” inhaftiert Sieben junge Männer aus Afrin wurden wegen ihrer Teilnahme an den friedlichen Freitagsdemonstrationen, dem “Abreise-Freitag“, am 01.07.2011 inhaftiert. Bei den Betroffenen handelt es sich um: Abdo Haj Batal aus dem dorf Kafer Zet, Hussein Mohamad aus dem dorf Kafer Zet, Moslem Mohamad aus dem Dorf Matina, Shero Hussein, Baderkhan Mostafa, Bangin Hussein und Hussein Sheikh Sidi. Ein Führer der kurdischen Zukunftsbewegung und ein anderer Aktivist in Kamishli inhaftiert Am 28.06.2011 wurde der Aktivist Said Musa Abu Riad, nachdem er von den Geheimdiensten in Kamishli vorgeladen worden war, inhaftiert. Am selben Tag wurde auch ein Mitglied der kurdischen Zukunftsbewegung in Syrien, der Verantwortliche für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Farhad Kheder, inhaftiert. Große Zahl von Studenten der Universität Damaskus inhaftiert Am Dienstagabend, den 21.06.2011 drangen Sicherheitskräfte in die Universität der Region Mezze in Damaskus ein und inhaftierten mehrere Studenten, weil sie nicht an den Demonstrationen für die syrische Regierung und für Baschar al-Assad teilgenommen hatten. Diese Information wurde von kurdischen Studenten an der Universität von Damaskus in einer Erklärung bekannt gemacht. In der Erklärung wurde auch berichtet, dass eine Reihe von Studenten während dieses Überfalls schwer verletzt wurde. Dutzende Studenten der Universität Aleppo aufgrund von Protesten nach der Rede Assads inhaftiert Syrische Sicherheitskräfte haben etwa 150 Studenten der Universität Aleppo wegen ihrer Teilnahme an den Protesten in Reaktion auf die Rede von Präsident Bashar al-Assad vom 20.06.2011 inhaftiert. Daneben wurden mehrere Studentinnen verhaftet, weil sie protestiert und Parolen gerufen hatten. Festnahme eines Führers der kurdischen Partei der Einheit –YekitiAm 13.06.2011 inhaftierten syrische Sicherheitskräfte den Anwalt Sabri Kanjo Mirza. Sabri Kanjo Mirza ist Mitglied des politischen Ausschusses der kurdischen Partei der Einheit –Yekitiin Syrien. Er wurde beim Versuch, sich bei einem Grenzposten in Kamishli über seine Situation zu erkundigen, inhaftiert. Offenbar ist ihm die Ausreise ins Ausland untersagt. Anscheinend stand sein Name auf den Fahndungslisten der Geheimdienste und der Polizei. Auch der kurdische politische Aktivist Taher Mahmud Hassaf wurde am 11.06.2011 beim Versuch an Informationen über seine Strafregisterkarte zu bekommen inhaftiert. Er wurde von der Kriminalpolizei in Kamishli unter dem Vorwand inhaftiert, dass er von der Verwaltung der Kriminalsicherheit in Damaskus vermisst würde. Das gleiche Schicksal ereilt in der letzten Zeit viele Menschen, die bei der Abteilung der Sicherheit für Strafrecht vorstellig werden. Oftmals wird dann behauptet, dass sie von der Verwaltung für politische Sicherheit, Fayha, vermisst würden. Demonstration in Ashrafia (Aleppo) gewaltsam aufgelöst. Mehrerer Demonstranten inhaftiert Am Freitag den 10.06.2011 lösten die Sicherheitskräfte eine friedliche Demonstration in der Nähe von Ashrafia (Aleppo) gewaltsam auf. Hierbei wurde scharf geschossen und Tränengas verwandt. Zahlreiche Demonstranten wurden inhaftiert. Bei den betroffenen handelt es sich unter anderem um vier junge kurdische Männer: Bozan Ahmad (Philosophiestudent im 8.Semester), Ramadan Kusa (Philosophiestudent im 8.Semster), Mohamad Mamo (Agrartechnikstudent im 10. Semester) und Ali Mashaal (Student der englischen Literatur im 8. Semester). Juristischer Aktivist Mohamad Safi Hamud inhaftiert Am 06.06.2011 inhaftierten die syrischen Sicherheitsbehörden den pensionierten Lehrer Mohamad Safi Hamud, der Mitglied eines Menschenrechtsvereins in Syrien ist. Er wurde am Flughafen von Kamishli, beim Versuch in die Hauptstadt Damaskus zu reisen, verhaftet. Mohamad Safi Hamud ist fortgeschrittenen Alters und leidet an Diabetes. Da die Haftbedingungen in syrischen Gefängnissen unmenschlich sind, die hygienischen Zustände als katastrophal bezeichnet werden können und die medizinische Versorgung der Insassen völlig ungenügend ist, muss ernsthaft um das leibliche Wohl Mohamad Safi Hamuds gefürchtet werden. Seine Angehörigen sind in höchster Sorge um sein Leben.