Fließgewässer

Transcription

Fließgewässer
LEBENSRAUM
Fließgewässer
Impressum
Herausgeber: © 2010, NABU-Bundesverband
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
www.NABU.de
Charitéstraße 3
10117 Berlin
Tel.: 030. 28 49 84 - 0
Fax: 030. 28 49 84 - 20 00
eMail: NABU@NABU.de
Redaktion:
Anette Wolff
Text:
Frank und Kathrin Hecker, Magnus Wessel
Bildnachweis: Frank Hecker Titel , S. 1, S. 5, S. 6, S. 7, S. 8, S. 9, S. 10, S. 11, S. 12, S. 13, S. 14, S. 15, S. 16, S. 17, S. 21,
S. 22, S. 24, S. 27, S. 28, S. 29, S. 30, S. 31, S. 34 kleines Foto
Blickwinkel S. 4, S. 5 großes Foto, S. 7. großes Foto, S. 12 – 2. v. u. li., S. 17 u., S. 18, S. 19,
S. 20, S. 21 o. li., S. 23, S. 26
U. Maier
S. 2
NABU/M. Kapfer S. 3 re.
NABU/F. Möllers S. 14 – 4. v. o.
NABU/R. Buchta S. 22 o. re.
Karten:
Europäische Kommission, März 2007, S. 25
Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA); Darstellung: Umweltbundesamt, S. 33
Gestaltung:
eichenartig.de
Druck:
Wuest Repro, Köln
Papier:
gedruckt auf 100% Recyclingpapier (RecyMago),
zertifiziert mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“
Bezug:Diese Broschüre (Art.-Nr. 5210) erhalten Sie beim NABU-Natur-Shop, Am Eisenwerk 13,
30519 Hannover, Tel.: 05 11. 215 71 11, Fax: 05 11.123 83 14, info@NABU-Natur-Shop.de oder
unter www.NABU.de/Shop.
Der Betrag von 2,00 Euro pro Exemplar zzgl. Versandkosten wird Ihnen in Rechnung gestellt.
Hinweis:Alle Angaben in dieser Broschüre erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Sorgfalt bei
der Umsetzung ist indes geboten. Verlag, Autoren und NABU übernehmen keinerlei Haftung
für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die aus der Anwendung der vorgestellten Materialien und Methoden entstehen können. Dabei müssen rechtliche Bestimmungen und Vorschriften berücksichtigt und eingehalten werden.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort............................................................................... 3
Beständigkeit und Wandel............................................... 4
Vielfalt und Veränderung................................................. 6
Angebot und Nachfrage................................................... 8
Alles im Fluss – Flusstypen ............................................. 10
Leben im Fließgewässer .................................................. 12
Verwandlungen: Von der Larve zum Insekt ................. 13
Erkunden und Erkennen.................................................. 14
Fischotter und Eisvogel.................................................... 16
Wasserstraßen und Wasserkraft...................................... 18
Sind Deutschlands Fließgewässer gesund? ................... 20
Unerwünschte Einwanderer ........................................... 21
Naturschutz im Fließgewässer......................................... 22
Fließgewässer europaweit................................................. 24
Probleme und Lösungen.................................................. 26
Das können Sie tun........................................................... 28
Lesen und Surfen............................................................... 31
NABU vor Ort .................................................................. 32
3
4
Vorwort
Eine Welt im Fluss
▼
Eine Welt im Fluss
Sie kommen als leise plätschernde Rinnsale, tosende Wildbäche oder ruhig strömende Flüsse daher.
Von der Quelle bis zur Mündung sind unsere Bäche
und Flüsse ständig in Bewegung. Sie gehören zu den
dynamischsten Lebensräumen der Erde. Die gestalterische Kraft des Wassers, die die Ufer der Gewässer
beständig verändert, schafft die Basis dafür, dass sich
auf kleiner Fläche eine große Vielzahl von Lebensräumen bilden kann. Flüsse, Bäche und ihre Auen
nehmen zwar nur wenige Prozent der Landfläche in
Anspruch, sie beherbergen im naturnahen Zustand
aber weit mehr als ein Zehntel der heimischen Tierund Pflanzenwelt und gelten als die produktivsten
Lebensräume Mitteleuropas.
Viel ist von ihrem Reichtum und ihrer Ursprünglichkeit nicht geblieben. Die
Lebensadern der Landschaft leiden massiv unter „Arteriosklerose“: Begradigungen und Uferverbauungen haben ihren Lauf eingeengt und degradierten sie vielfach zu Kanälen. Der Eintrag von Schad- und Giftstoffen trug ein Übriges dazu
bei, den Lebensräumen, die quasi die „Regenwälder“ Mitteleuropas darstellen, den
ökologischen Garaus zu machen. In den 1980er Jahren machten Schaumberge auf
der Wasseroberfläche den katastrophalen Zustand unserer Gewässer noch augenscheinlich. Die moderne Klärtechnik konnte die Belastungen mit Nährstoffen,
Quecksilber, Phosphat und Schwermetallen reduzieren. Darüber hinaus kaschierten Gehölzanpflanzungen und andere landschaftspflegerische Maßnahmen den
tatsächlichen Zustand unserer Flüsse und Bäche. Verschiedene Renaturierungsprojekte zeigten in den vergangenen Jahrzehnten sehr gut, wie schnell sich die
geschundenen Fließgewässer- und Auen-Lebensräume erholen könnten, wenn wir
ihnen das zurückgeben würden, was sie zum Lebendigsein brauchen: Raum und
die gestalterische Kraft des fließenden Wassers!
Tauchen Sie mit uns auf den folgenden Seiten ein: in die Vielfalt einer Welt, in
der die stete Veränderung der Alltag ist. Lernen Sie Arten kennen, die sich auf die
erstaunlichste Weise an diese unsteten Bedingungen angepasst haben: über- wie
unter Wasser. Blicken Sie mit uns in eine Welt, die uns Menschen viel zu bieten
hat: Als Trinkwasserreservoir, als Badestelle, als umweltfreundlicher Transportweg
oder als Schutz vor Hochwasser. Lassen Sie sich faszinieren und helfen Sie mit, die
große Verantwortung für diese einzigartigen Lebensräume zu tragen. Unterstützen Sie mit uns das Ziel der Politik, die Fließgewässer bis zum Jahre 2015 wieder in
einen natürlichen Zustand zu versetzen.
Ihr
Olaf Tschimpke • NABU-Präsident
5
Beständigkeit und…
Wasser ist keine übliche
Handelsware, sondern ein
ererbtes Gut, das geschützt,
verteidigt und entsprechend
behandelt werden muss.
(Präambel 1 der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie)
6
Beständigkeit und Wandel
… Wandel
▼
„Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es, und
wieder zur Erde muss es.“ Kurz und knapp beschrieb
schon Johann Wolfgang von Goethe den ewigen Weg
des Wassers auf unserer Erde. Recht hatte er: Der
Kreislauf des Wassers ist ewig und unser Wasser so alt
wie die Erde selbst. Wasser entsteht nicht neu und verschwindet auch nicht einfach irgendwo. Seit Urzeiten
ist tatsächlich dasselbe Wasser auf unserem Planeten
in allen möglichen Kreisläufen unterwegs – z.B. auch
im menschlichen Körper: Auch wir bestehen zu 60 %
aus purem Wasser, ein Neugeborenes sogar zu 75%.
Das Wasser auf dem Tisch fiel vielleicht schon als
Regen auf Dinosaurier und urzeitliche Farne. Bis
dieses Wasser nun den Weg in Ihr Wasserglas findet,
hat es einen langen Weg hinter sich: Manch ein Wassermolekül muss erst 3000 Jahre im Meer schwimmen, bevor es, von der Sonne erhitzt, verdunstet und
schließlich wieder hinabregnet zur Erde. Hier entdecken wir das vielleicht schönste, anmutigste Gesicht
des Wassers: Wie es aus Quellen sprudelt, sich in
schmalen Bächlein sammelt und schließlich als Fluss
wie eine Lebensader unsere Natur durchströmt,
immer abwärts fließend, dem Meer entgegen.
Laubfrosch
Gelbrandkäfer
Flutender Hahnenfuß
7
Keiljungfer
Eisvogel
Vielfalt und…
▼
Für die meisten von uns ist er wohl der Inbegriff intakter Natur: Ein mal plätschernder, mal sprudelnder
Bach, der sich durch die Landschaft schlängelt. Hier
hüpft das klare Wasser über große und kleine Steine,
dort sammelt es sich in tieferen Kolken. Wo der Bach
breiter wird, da wachsen Kiesinseln und an schmalen
Stellen zwängt sich das Wasser durch manche Stromschnelle. Jede Turbulenz ist willkommen – reichert sie
das Wasser doch mit zusätzlichem Sauer­stoff an. Wer
seinen Bach im Sommer kennenlernt, der wird ihn
im nächsten Frühjahr kaum wiedererkennen: Fortwährend ändert er sein Gesicht – der Wasserspiegel
steigt und fällt, Substrat lagert sich um – alles ist hier
im Fluss.
Der blaue Planet
Aus dem Weltall betrachtet ist unsere Erde ein blauer
Planet, denn 75 Prozent der Erdoberfläche sind von
Wasser bedeckt. Von den fast 1,4 Milliarden Kubikkilometern Wasser sind nicht einmal drei Prozent Süßwasser. Von diesen ist das meiste, rund 24 Millionen
Kubikkilometer, in Form von Gletschern und Eisdecken gebunden, weitere 10,5 Millionen Kubikkilometer lagern als Grundwasser tief unter der Erde. Nur
ein winziger Rest, insgesamt weniger als ein Prozent
des gesamten Wasserreservoirs unserer Erde, sind für
uns leicht zugänglich.
8
Vielfalt und Veränderung
▼
Ein Fluss ist ein breiter Bach. Nicht mehr und nicht
weniger. Ab einer Breite von mehr als fünf Metern
sprechen wir von einem Fluss, erreicht er Breiten von
über 100 Metern, so wird er zum Strom. Die Kraft des
Wassers in einem Fluss oder gar Strom kann Gewaltiges bewirken: Tiefe Schluchten haben Donau und
Rhein in felsige Gebirge gefräst und eindrucksvolle
Landschaften geschaffen. Mit ihrem lebensspendenden Wasser ermöglichten Flüsse überhaupt erst
die Besiedlung durch uns Menschen und gleichzeitig
kann die Wucht des Wassers eine ernste Bedrohung
darstellen.
Lebensadern unserer Landschaft
Wollen wir die Bedeutung und Wirkung unserer Bäche und
Flüsse begreifen, so müssen wir nur unsere eigenen Blutadern betrachten. Unsere Adern sind fein verästelt, jeder
noch so ferne Finger wird mit Blut versorgt. Würden sie
unseren Körper durchziehen wie gerade Kanäle, könnte
der überlebenswichtige Austausch zwischen Blut und Körperzellen kaum stattfinden. So ist es auch mit naturnahen
Fließgewässern: Als Rinnsale, Bäche und schließlich als
Flüsse und Ströme durchschlängeln sie unsere Landschaft.
Unsere Gewässer stehen mit ihr in ebenso regem Austausch
wie das Blutgefäßsystem mit unserem Körper: Die mächtigen Grundwasserreservoires kommunizieren beständig
mit Bächen und Flüssen; uferbegleitende Auwälder speichern Hochwässer wie ein Schwamm; angrenzende Wiesen und Wälder profitieren vom Einfluss des Wassers und
für unzählige Pflanzen und Tiere sind unsere Fließgewässer lebenswichtige Verbindungen zwischen ansonsten
getrennten Lebensräumen.
Feuersalamander
… Veränderung
Obere Donau in der Schwäbischen Alb
9
Radalge
ANGEBOT ...
▼
Ob Wald, Wiese, Wüste oder Fließgewässer – in jedem
Lebensraum hat die Natur ein fein abgestimmtes, vernetztes Nutzungskonzept entwickelt. Es gleicht im
Prinzip der Arbeitsteilung von uns Menschen: Der
eine baut Obst und Gemüse an, der Bäcker backt
unsere Brötchen, der Schlachter sorgt für Fleisch,
Müllabfuhr und Kläranlage entsorgen die Reste und
irgendwie ist in einer funktionierenden Lebensgemeinschaft für Jeden gesorgt. Ein kleiner Unterschied
besteht natürlich schon: So produzieren Pflanzen und
Tiere nicht wirklich etwas füreinander, sondern konsumieren sich gegenseitig. Und es gibt nahezu keinen
„Restmüll“ – fast alles wird zu 100 Prozent recycelt.
Kieselalge
Menschen werden dick – Flüsse kippen um
Im Unterschied zu den meisten Seen und Teichen sind Fließgewässer
offene Ökosysteme, in denen ständig Nährstoffe von der Quelle bis zur
Mündung transportiert werden. Im natürlichen Fließgewässer nimmt der
Gehalt an Nährstoffen dabei ganz allmählich von der Quelle zur Mündung hin zu. Werden über die natürliche Leistungsfähigkeit hinaus weitere
Nährstoffe wie Dünger und Gülle künstlich eingeleitet, führt dies zu einer
übermäßigen Vermehrung der pflanzlichen Produzenten. Sterben diese ab,
werden sie unter hohem Sauerstoffverbrauch am Gewässergrund zersetzt.
Dieser Sauerstoffentzug schadet dem Gewässer, es „kippt um“. Die meisten Pflanzen und Tiere sterben ab, bei ihrem Zerfall wird noch mehr Sauerstoff verbraucht, das Problem wird noch schlimmer, ein Teufelskreis.
10
Grünalge
Angebot und Nachfrage
▼
Am Anfang der Nahrungskette stehen Algen und
Wasserpflanzen, die mit Hilfe des Sonnenlichtes
organische Substanz aufbauen und daher Produzenten genannt werden. Von Algen und Wasserpflanzen ernähren sich die pflanzenfressenden Tiere, die
Konsumenten „erster Ordnung“. Sie fressen pflanzliches Substrat. Die Wasserassel zum Beispiel raspelt Algen von Steinen und Totholz, Muscheln filtern
feinste Partikel aus dem Wasser. Muscheln und Wasserasseln werden wiederum von den Konsumenten
der „zweiten Ordnung“ gefressen. Dazu gehören u.a.
räuberische Käfer und Steinfliegenlarven, Libellenlarven, Bachforellen oder Hechte. Sterben Organismen
ab, ernähren sich sogenannte Destruenten von ihnen,
vor allem Bakterien und Pilze. Diese Destruenten setzen so Mineralstoffe frei, die dann erneut den Produzenten als Nährstoffe zur Verfügung stehen.
Geschlüpfte Forellenlarve
… UND NACHFRAGE
Der Hecht ist einer der größten Fische unserer Flüsse und Seen – er kann bis zu
1,50 m lang und bis 35 kg schwer werden.
11
Alles im Fluss – FlussTypen
▼
Von der Quelle bis zu seiner Mündung verändert ein
Fließgewässer fortlaufend sein Gesicht: Strömungsgeschwindigkeit, Breite und Tiefe des Gewässers,
Beschaffenheit des Untergrundes, Temperatur und
Sauerstoffgehalt entscheiden, welche Tierarten hier
leben können. Man unterscheidet fünf verschiedene
„Fließgewässertypen“, die sich einzelnen Gewässerabschnitten zuordnen lassen. Jeder davon trägt den
Namen einer hier besonders typischen Fischart.
Bachforelle
Leitart ist die Bachforelle. Im Winter zieht sie kurze Strecken bachaufwärts, um ihre Eier im Kiesbett
abzulegen. Auch Groppe, Elritze, Bachschmerle und
Bachneunauge sind hier zuhause.
Fließgewässer der Forellenregion (Oberlauf)
Das Wasser fließt hier schnell, oft reißend. Es ist besonders kalt und sauerstoffreich. Der Untergrund ist steinig oder kiesig, Wasserpflanzen gibt es kaum.
Äsche
Leitart ist die Äsche. Sie hält sich gern in den tieferen
Strudeltöpfen auf. Daneben leben hier auch Gründling, Döbel und Nase. Zur Laichzeit steigen Lachse
und Meerforellen hierhin auf.
Fließgewässer der Äschenregion (Mittellauf)
Etwas langsamer fließende Bäche und kleine Flüsse mit steinig-kiesigem
Untergrund, Kiesbänken und tieferen Strudeltöpfen mit mehr oder weniger
Pflanzenbewuchs.
12
Alles im Fluss – Flusstypen
Barbe
Leitart ist die Barbe. Der Gewässergrund ist ihr Zuhause: Hier sucht sie am Boden nach Nahrung. Deshalb
ist sie empfindlich gegen Verschlammung. Daneben
leben Flussbarsch, Hasel, Rapfen und Aland.
Fließgewässer der Barbenregion (Mittellauf)
Das Wasser fließt hier langsamer, ist ruhiger und wärmer. Der Untergrund ist
kiesig-sandig, stellenweise auch schlammig mit reichlich Pflanzenbewuchs.
Brachsen
Leitart ist der Brachsen (auch Brassen genannt). Er
durchwühlt hier im Unterlauf der Flüsse den weichen
Untergrund nach Fressbarem. Daneben viele weitere
Fischarten wie Rotfeder, Rotauge, Hecht, Zander, Aal
und Wels.
Fließgewässer der Brachsenregion (Unterlauf)
Das Wasser fließt sehr langsam. Im Sommer kann es sich bis auf 25°C erwärmen. Der Boden ist feinsandig-schlammig und üppig mit Wasserpflanzen
bewachsen.
Kaulbarsch
Leitart ist der Kaulbarsch, der den leichten Salzgehalt des Wassers verträgt. Daneben sind Dreistachliger
Stichling, Flunder, Zährte und Stint typisch. Auf ihren
Laichzügen vom Meer hinauf in die Flüsse legen Lachs
und Meerforelle hier eine Eingewöhnpause ein.
Fließgewässer der Kaulbarschregion (Unterlauf)
Hier, im Mündungsbereich der Flüsse ins Meer vermischen sich Süß- und
Salzwasser. Der Untergrund ist meist schlammig und der Sauerstoffgehalt
gering.
13
LEBEN im FlieSSgewässer
14
Wasserläufer
Ruckartig flitzen sie auf der Wasseroberfläche umher und erbeuten Insekten, die aufs
Wasser fallen. Sie laufen auf der Wasser­
oberfläche als wären es feste Wege.
Schlamm-Röhrenwurm
Lange, dünne Würmer, die am Gewässergrund leben. Wo sie sind, ist die Wasserqualität meist nicht sehr gut. Sie sind ein
wichtiges Futter für viele Fische.
Wasserskorpion
Mit seinen skorpionsähnlichen Fangarmen
lauert er im flachen Uferbereich auf Beute.
Der lange Hinterleibsstachel dient wie ein
Schnorchel zum Atmen.
Großer Schneckenegel
Wurmartiges, flaches Tier, meist unter
Steinen. Heftet sich an Schnecken oder
Muscheln und saugt deren Blut aus. Wurde
früher in der Medizin eingesetzt.
Wasserfloh
Durchsichtiger Kleinkrebs (1- 4mm), der
hüpft wie ein Floh. Frisst Bakterien und im
Wasser treibende, mikroskopisch kleine
Algen und organische Partikel.
Geweihschwamm
Nicht nur im Meer, auch in Flüssen leben
Schwämme! Jeder Schwamm besteht aus
abertausenden festsitzenden Einzeltierchen, die das Wasser durchfiltern.
Bach-Flohkrebs
Gekrümmte Tierchen, die meist auf der
Seite liegen und sich so am Gewässergrund
vorwärts bewegen. Oft sehr zahlreich,
ernähren sich von Abfall.
Gelbe Teichrose
Wächst im Gegensatz zur Seerose auch
in Fließgewässern, die aber nicht zu stark
durchströmt sein dürfen. Blüten gelb und
duftend, blüht von Juni-September.
Europäischer Flusskrebs
Bei uns vom Aussterben bedroht, weil er na­­
tür­­liche Ufer braucht. Reagiert empfindlich
auf chemische Verschmutzung und wird
vom röt­licheren Amerikanischen Flusskrebs
verdrängt.
Sumpf-Dotterblume
Setzt schon im März dottergelbe Farbtupfer
am Gewässerufer und blüht bis in den Juni
hinein. Die Samen können schwimmen
und sich so verbreiten.
Schlammschnecke
Kriecht am Gewässerboden, auf Wasserpflanzen und Steinen umher und weidet
hier als „Kuh im Wasser“ fressbares Grünfutter ab. Fast überall häufig.
Flutender Wasser-Hahnenfuß
Bildet mit seinen bis zu 6m langen Stängeln und weißen Blüten zauberhafte, im
Wasser flutende Blütenteppiche. Blütezeit
Juni-August.
Flussmuschel (Partner vom Bitterling)
Ihre Schalen werden bis zu 10 cm lang, stecken meist im Sand oder Schlamm. Der Bitterling lebt als Jungfisch in der lebenden
Muschel.
Sumpf-Schwertlilie
Bis ein Meter hohe Sumpfpflanze mit
prächtigen, gelben Blüten und schwertförmigen Blättern. Blütezeit Mai-Juni. Alle
Teile der Pflanze sind giftig!
Moostierchen
Keine „Blumen”, sondern winzige, auf Steinen oder Blättern festsitzende Tierchen!
Filtern mit ihren Tentakeln kleinste Planktonorganismen aus dem Wasser.
Schilf
Riesiges, bis zu vier Meter hohes Ufergras,
das in bis zu zwei Meter tiefes Wasser
vordringen kann und ökologisch wertvolle
Schilfgürtel an Gewässerrändern ausbildet.
Leben im Fließgewässer – Verwandlungen: Von der Larve zum Insekt
Verwandlungen: Von der Larve zum Insekt
Feuersalamander
Larve: Lebt in kühlen, sauerstoffreichen Waldbächen.
Insekt:Braucht strukturreiche Laubwald-Bäche mit Kolken und
herumliegenden Baumstämmen.
Köcherfliege
Larve: Lebt am Gewässergrund in selbstgebautem Köcher aus
verklebten Sandkörnchen.
Insekt:
Fliegt im Mai und Juni an sauberen Fließgewässern.
Schlammfliege
Larve: Lebt räuberisch am Gewässergrund.
Insekt: Unbeholfene Flieger mit grob geäderten Flügeln.
Auffällige Eigelege an Uferpflanzen.
Gebänderte Prachtlibelle
Larve: Nur in vegetationsreichen und strömungsarmen Fließgewässern.
Insekt:Mit ihren blaugefärbten Flügeln wird sie oft für einen
Schmetterling gehalten.
Keiljungfer
Larve: Bis zu drei Zentimeter lang, wühlt sich in den Gewässergrund, um nicht fortgerissen zu werden.
Insekt:Die Art ist nur in klaren, sauberen Bächen und Flüssen
zuhause.
Steinfliege
Larve: Typisch: Mit zwei langen Schwanzfäden. Zeiger für gute
Wasserqualität.
Insekt:Typisch: Legen ihre Flügel in Ruhestellung übereinander.
Eintagsfliege
Larve: Sehr flach und keilförmig mit großen Augen und drei
Schwanzfäden.
Insekt: Mit zwei sehr langen Schwanzfäden. Schlüpft auf der
Wasseroberfläche.
Eintagsfliege
Larve: Lebt in sauberen Bächen und Flüssen.
Insekt:Lebt nur wenige Tage. Männchen tanzen in großen
Schwärmen Hochzeitsflüge am Gewässerufer.
15
ERKUNDEN ...
▼
Viele Säugetiere, Vögel und Fische an Bach und Fluss
sind gar nicht so leicht zu entdecken. Doch genaues
Hinschauen lohnt sich!
Frecher Holzfäller
Biber verändern ganze Flusslandschaften! Staudämme sind ihr Spezialgebiet – so machen sie aus Bächen
und kleinen Flüssen verschwiegene Seen. An deren
Ufer oder in deren Mitte thront ihre Ästeburg, in der
sie ihren Nachwuchs aufziehen.
Geschickter Taucher
Die Wasserspitzmaus lebt immer am Wasser und
taucht nach Nahrung. Sie erbeutet unter Wasser kleine Fische und Wasserinsekten. Ihr Fell ist sehr dicht
und wasserabweisend.
Die Wasserspitzmaus steht bei uns auf der Roten Liste
der gefährdeten Arten.
Keschern bei Nacht
Die Wasserfledermaus kann wirklich keschern! Mit
ihren Füßen und der Schwanzflughaut schnappt sie
sich im Dunkeln Tierchen von der Wasseroberfläche.
Meistertaucher und Sonnenanbeter
Der Kormoran taucht nach seiner Beute – obwohl
er kein besonders dichtes Gefieder besitzt. Deswegen
muss er sich regelmäßig in der Sonne trocknen. Er
ernährt sich überwiegend von Fisch, ist daher bei vielen Anglern und Fischern nicht beliebt.
Fliegen unter Wasser
Im Sommer taucht die Wasseramsel in klaren, schnell
fließenden Gebirgsbächen nach Wasserinsekten,
Schnecken und kleinen Fischen. Vorher wippt sie wie
ein Zappelphilip am Ufer auf und ab.
Jogger am Ufer
Den Flussuferläufer sieht man pausenlos an kiesigen
Flussufern hin- und herrennen. Hier, zwischen den
Steinen, hascht er nach Krebschen, Würmern und
Insekten. Aufgescheucht ruft er schrill „hie-di-dihie-di-di!“.
16
Erkunden und Erkennen
… UND ERKENNEN
Ein Urzeitfisch kehrt zurück
Rund 200 Millionen Jahre hat die Art alles überlebt.
Schnabelnase und Panzerplatten erinnern daran, dass
es Störe schon zeitgleich mit den Dinosauriern gab.
Ehemals in ganz Europa fast ausgestorben, kommt er
durch konsequenten Artenschutz jetzt wieder langsam zurück.
Quer durch den Atlantik
Dieser Fisch wandert gern! Zum Ablegen seiner Eier
schwimmt der Aal flussabwärts bis ins Meer. Weit
entfernt im Atlantik legt er seine Eier ab. Die Jungfische finden den Weg zurück in unsere Flüsse. Wie,
bleibt ihr Geheimnis.
Springender Leckerbissen
Der Atlantische Lachs wandert zum Ablegen seiner
Eier aus dem Meer bis in die Oberläufe unserer Flüsse, wenn ihn nicht Staustufen und Wehre daran hindern.
Nicht ohne meine Muschel!
Die Jungfische des Bitterlings wachsen in einer
lebenden Muschel auf – das ist ein perfektes Versteck und es gibt außerdem reichlich Nahrungspartikel zum Futtern. Die Larven der Muschel wiederum
heften sich an die erwachsenen Fische und erreichen
so neue Lebensräume.
Steine beißen?
Tatsächlich futtert der Steinbeisser Sand und Steinchen, durchkaut das Gemisch nach Fressbarem und
spuckt den Rest durch die Kiemenöffnungen wieder
aus. Er kann nur in klaren Gewässern mit sandigem
Grund überleben und gilt als stark gefährdet.
Wächter der Eier
Mit seinen großen Brustflossen krabbelt die Groppe
des nachts über den Gewässergrund und stöbert hier
Krebse, Würmer und Fischchen auf. Das Gelege der
Groppe zwischen Steinen wird bis zum Schlüpfen der
Jungfische vom Männchen bewacht und mit Frischwasser befächelt.
17
Das dichte Fell des Fischotters schützt hervorragend
gegen Kälte: 50.000 Haare wachsen einem Otter je
Quadratzentimeter Haut, ein Mensch hat dagegen
höchstens 120 Haare auf der gleichen Fläche.
Fischotter – Botschafter für vernetzte Auen
Fischotter gibt es nur noch wenige in Deutschland. Bejagung und Zerstörung seiner Lebensräume haben ihn als bundesweit gefährdet in die Rote Liste gefährdeter
Tiere Deutschlands gebracht. Die Gründe sind vielfältig: Sie wurden wegen ihres
kostbaren Pelzes gejagt, weil es hervorragend gegen Kälte schützt. Da man außerdem davon ausging, dass sich die Tiere ausschließlich von Fischen ernähren, wurden sie als Konkurrenten des Menschen angesehen und auch deswegen getötet.
Heute weiß man, dass Fische nur einen Teil ihres Speiseplans ausmachen. Insekten,
Lurche, Wasservögel, Kleinsäuger, Krebse und Mollusken werden ebenso verzehrt. Diese kulinarischen Vorlieben stellen ein
ernstzunehmendes Problem für die Otter dar, sind die Beutetiere
doch oft von Umweltgiften belastet. Heute kommen viele Otter
auf Straßen zu Tode, denn die Tiere meiden Brücken, wenn diese
keine Gelegenheit bieten, am Wasser entlang zu laufen. Fischotter weichen in solchen Fällen nicht selten auf benachbarte Straßen aus, auf denen sie dann überfahren werden.
Verkehrsopfer Fischotter
▼
Hilfe für den Otter!
Ein wichtiges Anliegen des Fischotterschutzes ist es,
Gewässer zu vernetzen, und Straßen für den Fischotter passierbar zu machen. Dazu zählt auch der
umweltverträgliche Ausbau ottergerechter Brücken,
unter denen es flache Ufer oder Laufstege gibt, an
denen die Tiere entlanglaufen können.
Neben dem Straßenverkehr gehören Fischreusen heute noch zu den häufigsten Todesursachen beim Fischotter. Die Netze der Reusen bestanden zu früheren
Zeiten aus pflanzlichen Garnen, beispielsweise Hanf.
Ein hineingeratener Otter konnte sich zumeist hin-
18
durchbeißen und entkommen. Bei den heute verwendeten Kunststoffreusen gibt es für die Tiere kein
Entrinnen mehr. Eingedrungene Fischotter finden
den Weg nicht mehr hinaus und müssen ertrinken.
Fischer und Naturschützer suchen bereits gemeinsam
nach Lösungen: Verschiedene Typen von Reusengittern, die in der Einstiegskehle einer Reuse eingenäht
werden und so verhindern, daß der Otter in die Reuse
gelangen kann, wurden bereits erfolgreich entwickelt
und erprobt. Doch die Suche nach der besten Lösung
geht weiter!
Fischotter und Eisvogel
Eisvogel – Botschafter für lebendige Flüsse
Durch sein leuchtend türkis-blaues Gefieder und seinen orangeroten Bauch beeindruckt dieser kleine
Exot, den der NABU 2009 zum Vogel des Jahres kürte. Als sogenannter Stoßtaucher stürzt er sich blitzschnell ins Wasser, um im Sturzflug Fische zu fangen.
Sein Nest, die sogenannte Brutröhre, baut er an hohen
Steilwänden oder Abbruchkanten – vornehmlich an
Flüssen und Bächen, aber auch an Seen und Teichen.
Das Wasser muss langsam fließen und vor allem klar
sein, damit der kleine Fischjäger seine Beute erkennt.
Neben den natürlichen Feinden wie Kälte, Hochwasser und Greifvögeln, stellte vor allem der Mensch in
der Vergangenheit eine Gefahr für die Eisvögel dar.
Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts wurde der farbenprächtige Vogel viel zu oft Opfer der Menschen,
weil Fischer und Angler meinten, der Eisvogel reduziere ihre Bestände. Durch den Ausbau und die
Begradigung der Fließgewässer gingen zudem viele
Brutplätze verloren. Natürlich gewundene Fluss- und
Bachläufe, die sich im Laufe der Zeit in die Landschaft
„eingraben“ und an Prallhängen steile Abbruchkanten
bilden, sind vielerorts begradigten Kanälen gewichen – Eisvögel können hier keine Brutröhren anlegen. Zudem finden die Eisvögel an betonierten Ufern
keine umgestürzten Bäume oder ins Wasser ragende
Äste, die sie als Ansitzwarte für den Fischfang benötigen.
Bruthöhle
▼
Hilfe für den Eisvogel!
Die wichtigste Maßnahme zum Schutz des Eisvogels
ist der Erhalt vielgestaltiger, sich immer wieder verändernder Gewässerlandschaften und die Renaturierung ausgebauter Gewässer. Flüsse und Bäche, die
ihren Lauf verlagern dürfen und dabei Steilufer, Flachwasserzonen und Altarme immer wieder neu schaffen, bieten ein reiches Nahrungsangebot, Ansitze und
Brutmöglichkeiten. Davon profitiert nicht nur der
Eisvogel, sondern eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen der Auen.
19
Frachtschiff auf dem Rhein
Burg Katz am Rhein
WasserstraSSen …
▼
Flüsse sind seit Menschengedenken wichtige Transport- und Verkehrswege. Die Binnenschifffahrt stellt
einen wichtigen Teil der Verkehrsinfrastruktur,
aber auch der Volkswirtschaft dar, weil insbesondere wichtige Massengüter wie Brennstoffe, Sand und
Contai­ner auf diesem Wege transportiert werden. Da
moderne Schiffe bis zu 3,50 Meter oder mehr Tiefgang haben, werden die wichtigen Schifffahrtswege
oftmals ausgebaggert. Die Bundeswasserstraßen, auf
denen sich die meisten Transportschiffe bewegen, hat
sich der Mensch mehr und mehr zu Eigen gemacht,
indem er künstliche Kanäle angelegt, und Schleusen
und Schiffshebewerke dort eingebaut hat, wo Höhenunterschiede zu überwinden sind. Diese künstlichen
Kanäle machen 25% der insgesamt 7300 km Binnenwasserstraßen Deutschlands aus.
Ein einziges Güterschiff kann zwei Güterzüge oder rund 160 LKW ersetzen. Die größten Fluß-Frachter sind 135 mal 21 Meter
groß und können über 9.000 Tonnen Fracht
transportieren!
Die wichtigsten deutschen Flüsse für die
Binnenschifffahrt sind Rhein, Main, Donau,
Mosel, Neckar, Weser, Elbe und Oder.
Zusätzlich von großer Bedeutung sind die
extra für die Schifffahrt angelegten Kanäle:
Der Mittellandkanal, der Elbe-Havel-Kanal,
der Elbe-Seitenkanal, der Main-DonauKanal, der Oder-Havel-Kanal, der Dortmund-Ems-Kanal, der Rhein-Herne-Kanal,
der Datteln-Hamm-Kanal und der WeserDatteln-Kanal.
20
Naturschutz und der Ausbau von Flüssen stehen
immer in einem Spannungsfeld. Doch der Einsatz
von naturnahen Baustoffen und -techniken können
viele Folgen mildern. Dies kann auch an Bundeswasserstraßen erfolgreich sein und wichtige Trittsteine für viele Arten schaffen, die sonst keinen Platz
mehr finden. Das Wasserstraßennetz muss aus Sicht
des Naturschutzes regelmäßig auf seine Wirtschaftlichkeit und die mit Blick auf den Klimawandel zu
erwartenden Veränderungen in der Wasserführung
neu bewertet werden. Unrentabel gewordene Strecken müssen zurückgebaut werden. Aber auch an
bestehenden Bundeswasserstraßen muss Stelle für
Stelle überprüft werden, ob nicht „weniger“ möglich
ist: weniger Verbauung, weniger Regulierung – aber
mehr lebendige Flüsse.
Rhein bei Duisburg
Wasserstrassen und Wasserkraft
Flusskraftwerk an der Enns, Österreich
… und Wasserkraft
▼
Schon seit Urzeiten nutzt der Mensch die Wasserkraft. Früher wurde damit gemahlen, heute wird mit
Wasserkraft in Deutschland fast ausschließlich elektrischer Strom erzeugt. In über 90 % der Anlagen wird
jedoch weniger als zehn Prozent des Gesamtbetrages
an Wasserkraftstrom erzeugt, da nur Großkraftwerke
ertragreich und effizient arbeiten. Ende 2008 waren
in Deutschland rund 7.300 Kleinwasserkraftanlagen in Betrieb, die ca. acht Prozent des Wasserkraftstroms produzieren. Der Rest stammt aus mittleren
und großen Anlagen, von denen es rund 350 Wasser­
kraftwerke gibt. Um Energie aus Wasserkraft zu
gewinnen, ist es immer erforderlich, das Wasser aufzustauen. Dies zerstört die natürliche Dynamik eines
Flusses komplett, zudem werden andere Bereiche wie
zum Beispiel Flussauen überflutet. Anlagen mit einer
Leistung unter einem Megawatt sollten daher zurückgebaut werden, da im Verhältnis zur gewonnenen
Strommenge der verursachte Schaden am Gewässer
zu gross ist.
Info Wasserkraft
Rund 16 Prozent der Energie weltweit wird durch
die alternative Energie Wasserkraft gewonnen. In
Deutschland sind es 3,5 % (die wichtigste erneuerbare Energiequelle Deutschlands ist die Windenergie).
Wassermühle im Schwarzwald
21
Emscher bei Dortmund
Stahlwerk an der Saar
SIND DEUTSCHLANDS
FLIESSGEWÄSSER GESUND?
▼
Verbaut, begradigt und vergiftet – aus den meisten unsere Flüsse wurden durch das Abschneiden der Auen und
Schlingen, durch den Bau von Deichen, Spundwänden und Staustufen verbaute Fluss-Kanäle. Im kanalisierten, ausgeräumten Flussbett finden Fische und andere Wassertiere keinen Unterschlupf mehr, Staustufen und
Wehre bedeuten für wandernde Fischarten wie Lachs und Aal das Aus und an gleichförmigen Flussufern findet
der Eisvogel keinen Platz mehr zum Brüten. Während ein Fluss mit Mäandern, Altwässern und Nebenläufen
viel Wasser aufnehmen und speichern kann, ging uns dieser natürliche Hochwasserschutz mit der Verbauung
unserer Flüsse verloren.
Auen – artenreich und
beinahe ausgestorben
Hohe Wasser
Schon immer zogen Flüsse Menschen in ihren Bann. Hier gab es wertvolles Trinkwasser und Fische, Holz und Steine konnten geflößt und
Siedlungen errichtet werden. Schon unsere Vorfahren aus der Jungsteinzeit bauten weit genug oberhalb des Wassers, oder sogar auf künstlichen
Hügeln oder Pfählen. Sie wussten, dass nach starken Regenfällen und zur
Zeit der Schneeschmelze das Tal rechts und links des Flussbettes überflutet würde.
Spätestens seit der Industrialisierung im 18. und 19 Jahrhundert sorgten
Riesenbagger und anderes Gerät für grundlegende Änderungen: Flussbetten wurden ausgebaggert, um besser schiffbar zu werden, der Flusslauf
kanalisiert, begradigt und in Deiche oder Betonwände gepresst. Mit dramatischen Folgen für Pflanze, Tier und Mensch: Wo ein Fluss auf kürzerer Stecke fließen muss, da fließt er umso schneller und wilder. Und dort,
wo Wasser nicht ausweichen kann, bricht es sich schließlich seinen Weg
und überflutet schließlich Dörfer und Städte.
22
An Flüsse angrenzende, regelmäßig überschwemmte
Flächen heißen „Au“ oder „Aue“ – ein Begriff aus
dem Mittelhochdeutschen, der nichts anderes heißt
als „Wasser“. Fließgewässer und Auen bilden eine
eng vernetzte, untrennbare Einheit: Hier begleiten
Altarme und kleine Seitengewässer den eigentlichen
Flusslauf, stehen oft bei Hochwasser wieder mit ihm
in Verbindung und fallen ansonsten teilweise sogar
trocken. Die meisten Auen Deutschlands sind heute
jedoch von ihren Fließgewässern abgeschnitten.
Viele Auentiere und -pflanzen sind Spezialisten: Dauerhaft „nasse Füße“ vertragen sie ebenso wie ein dauerhaftes Austrocknen der Böden. Trotz oder gerade
wegen dieser kompliziert erscheinenden Umstände
ist die Artenvielfalt der Auen beeindruckend: über
1000 Käferarten, mehr als 500 Großschmetterlingsarten und rund 85% unserer bedrohten Fischarten wie
Zingel und Streber sind hier zu Hause.
Unerwünschte Einwanderer
Amerikanischer Flusskrebs
Kanadische Wasserpest
UNERWÜNSCHTE EINWANDERER
▼
Pflanzliche Invasoren
Kanadische Wasserpest, Indisches Springkraut und
Kaukasische Herkulesstaude – diese Pflanzen haben
eines gemeinsam: Sie vermehren sich rasant und verdrängen viele heimische Arten. Die aus Nordamerika stammende Wasserpest verdrängt heimische
Arten und verstopft sogar Staustufen und Wehre; das
Indische Springkraut bildet sehr dichte Bestände und
die riesige Herkulesstaude enthält ein Kontaktgift, das
zusammen mit Sonneneinstrahlung zu schweren Verbrennungen beim Menschen führt.
Tierische Invasoren
Ausgesetzt vom Menschen oder ohne es zu ahnen von
ihm mit der Schifffahrt verbreitet, haben sich auch
tierische Invasoren ausgebreitet, mit zum Teil verheerende Folgen für die heimische Tierwelt: der amerikanische Edelkrebs brachte nicht nur die Krebspest mit,
sondern ist selber dagegen resistent und ist toleranter
gegenüber Wasserverschmutzungen. Der heimische
europäische Flußkrebs hatte dem wenig entgegenzusetzen und ist fast ausgestorben.
Mit dem Ballastwasser von Schiffen wurde die chinesische Wollhandkrabbe mit ins Land gebracht: heute
findet sie sich in den meisten Flüssen bis ins Alpenvorland und wird sogar von Fischern gewinnbringend gefangen und an Restaurants verkauft.
Chinesische Wollhandkrabbe
Kaukasische Herkulesstaude
23
Untere Havel
Naturschutz im
FlieSsgewässer
▼
Bäche und Flüsse sind für den Naturschutz eine der
größten Herausforderungen, denn sie sind gleichermaßen für die biologische Vielfalt als auch für die
menschliche Nutzung von großer Bedeutung. Vom
Wunsch, das Gewässer als Transportweg zu nutzen,
als Freizeitort oder als Lieferant von Trinkwasser bis
hin zum notwendigen Schutz von Menschen, Flächen
und Gebäuden vor Hochwasser müssen lebendige
Flüsse viele Interessen in Einklang bringen.
Aktiver Naturschutz am und im Fließgewässer löst
dabei gleichzeitig auch viele Probleme des Hochwasserschutzes: Können sich Hochwässer gefahrlos
in Auen ausbreiten, sind an anderer Stelle z.B. Siedlungen effektiv und kostengünstig vor Hochwasserspitzen geschützt. Nachhaltiger Naturschutz am
▼
Lebensraum Havel
Die Untere Havel ist ein weit verzweigter, mäandrierender Fluss von außerordentlicher Standortvielfalt. Etwa 1.000 bedrohte und geschützte Arten
wurden hier nachgewiesen – was einzigartig ist in
Deutschland und Mitteleuropa. Neben ihrer Funktion als Rückzugs- und Geburtsstätte bedrohter
Arten hat die Untere Havelniederung eine einzigartige Bedeutung als Rast- und Überwinterungsraum
wandernder Vogelarten. Seeadler, Fischadler, Kiebitz,
Bekassine, Rotschenkel, Uferschnepfe, Flussuferläufer, Uferschwalbe, Eisvogel, Großer Brachvogel und
Wachtelkönig, viele seltene Fischarten und auch der
Fischotter sind hier zu finden.
24
Fließgewässer erfordert daher immer auch die großflächige Einbeziehung der umgebenden Flächen, was
bei der heutigen intensiven Nutzung der Ufer viele
Konflikte mit sich bringt. Umso wichtiger ist es, von
Anfang an möglichst viele Betroffene und Interessierte in die Entwicklung des Naturschutzes und seiner
Umsetzung mit einzubeziehen.
Verbündete für den Naturschutz finden sich dabei
an vielen Stellen: Fischer, für die natürliche Gewässer die Voraussetzung für einen erfolgreichen Fang
sind, Hochwasserschützer, die begreifen, das rein
technische Lösungen auf Dauer nicht ausreichen,
Menschen am Fluss, die eine lebenswertere Heimat
wollen.
▼
NABU-Großprojekt
zur Renaturierung der Unteren Havel
Der NABU wird zusammen mit dem Bund und den
Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt innerhalb
von 13 Jahren die Untere Havel naturnah gestalten.
Nun soll die Havel wieder ein lebendiger Fluss werden,
ein wertvoller Lebensraum für typische Pflanzen und
Tiere einer Flussaue.
Dafür sollen Altarme angeschlossen, Uferbefestigungen zurück gebaut, Unterhaltungsbaggerungen
vermindert, alte Flutrinnen aktiviert und Fischwanderhilfen errichtet werden. Das Projekt kommt dabei
nicht nur dem Natur- und Gewässerschutz zugute, es
bietet Chancen für die Entwicklung der ganzen Region.
Infos unter www.NABU.de/unterehavel
Naturschutz im Fließgewässer
▼
„Lebendiger Rhein“
Das NABU-Projekt, „Lebendiger Rhein-Fluss der tausend Inseln“ hat mit der Hilfe vieler Förderer wie der Deutschen Bundestiftung Umwelt in 15 Modellprojekten
zwischen Iffezheim in Baden-Württemberg und der niederländischer Grenze mit
Mauern oder Steinen befestigte Ufer wieder der natürlichen Gestaltung des Flusses
übergeben. Mit dem NABU-Projekt wurden Beispiele geschaffen, die zeigen, dass
es durchaus möglich ist, dem Rhein als einen der massivst verbauten und verkehrsreichsten Ströme weltweit, Teile seiner Ufer und Auen zurückzugeben. Trotz
vermeintlich schwieriger Zuständigkeiten am Rhein zwischen Bundesländern,
Wasserstraßenverwaltung, Kommunen, Naturschutzverbänden und UNESCO ist
es gelungen, eine gute Lösung für alle Beteiligten zu kommen.
Etwa 11.500 Kubikmeter Uferbefestigung ließ der NABU allein an Ober- und Mittelrhein abtragen und Strombauelemente wie Leitwerke ökologisch umgestalten.
2,4 Kilometer Ufer wurden revitalisiert. Für Rote-Liste Arten wie z.B. Flussregenpfeifer und Barbe wurde neuer Flusslebensraum geschaffen. Ein weiterer Kilometer Uferrückbau folgt noch in diesem Jahr. An Mittel- und Niederrhein sollen
durchströmte Seitenarme dem Fluss in Zukunft ein Stück von seinem alten Gesicht
wieder geben.
Fische kennen keine Grenzen
Jeder Fisch benötigt drei verschiedene
Lebensräume: einen zum Fressen, einen,
wo er Schutz findet und einen, wo seine
Nachkommen aufwachsen. Bei manchen
Fischen wie dem Aal sind diese Lebensräume Abertausende von Kilometern voneinander entfernt! Wo hohe Staustufen
und Sohlabstürze den Flusslauf durchbrechen, wo falsch gebaute Wasserkraftanlagen
zum Wegweiser in tödliche Fallen werden,
endet für diese Fische ihre Wanderung –
und damit auch ihre Fortpflanzung.
Flüsse müssen durchgängig sein
Altrhein bei Mannheim
Die Umweltminister aller Rheinanliegerstaaten arbeiten im „Rheinprogramm 2020“
gemeinsam daran, weitgehende Verbesserungen des Ökosystems Rhein bis zum Jahr
2020 zu erreichen.
▼
Der NABU hat in konkreten Renaturierungsprojekten an vielen Flüssen aufgezeigt, wie an den meistbefahrenen Binnenwasserstraßen Europas wieder naturnahe Flussabschnitte und wertvolle Ökosysteme wachsen können.
An der Elbe unterstützt der NABU die Bemühungen dem Wasser mehr Raum
zu geben, im Nationalpark Unteres Odertal bemüht sich der NABU darum, wilde Auwälder an der Oder neu entstehen zu lassen und kämpft an der Donau mit
dem Landesbund für Vogelschutz für die Rettung der letzten freifließenden Flussabschnitte. Aber selbst am meistbefahrensten Fluss Deutschlands, dem Rhein,
kann der Natur neuer Raum geschaffen werden.
Nicht nur Lachs, Forelle und Aal müssen wandern – etliche Fischarten, darunter auch der berühmte Stör müssen es, um
sich erfolgreich fortpflanzen zu können.
Und, weniger bekannt aber nicht weniger
wichtig: Etliche Kleintiere wandern ebenfalls! Dazu muss ein Fluss durchgängig sein
– von seiner Mündung ins Meer bis hoch
hinauf zur Quelle samt Nebengewässern
und Altarmen, die für viele Fische wichtige
Laichplätze darstellen. Mit der Verbauung
unserer Flüsse durch Wehre und Staustufen
schneiden wir diesen Tieren ihren Weg einfach ab. Nährstoffeinträge sorgen zudem für
die Verschlammung ehemals kiesiger Flussbetten – so sind nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) von den 522
europäischen Fischarten heute bereits 200
Arten bedroht.
25
Elbe bei Hitzacker
FlieSsgewässer europaweit
▼
Fließgewässer halten sich nicht an Landesgrenzen.
Ob Donau, Oder, Elbe oder Rhein – von ihrer Quelle bis zur Mündung durchfließen sie gleich mehrere Nachbarländer, verbinden Menschen, Arten und
Lebensräume.
Die Donau ist als zweitgrößter Fluss in Europa Spitzenreiter: sie verbindet von den Alpen bis zum
Schwarzen Meer elf Länder, bietet entlang ihrer Ufer
Verbindungen zwischen den Lebensräumen der kontinentalen Steppen bis zur Bergwelt. Und sie ist mit
den letzten ursprünglichen Auwaldresten Westeuropas die Heimat unzähliger bedrohter Arten. Ihr Delta ist vermutlich das artenreichste Europas, selbst der
Stör ist hier noch zu finden.
Von seinen Quellflüssen in den Alpen bis zu seiner
Mündung ins Wattenmeer der Nordsee durchfließt
der Rhein auf einer Länge von 1320 km immerhin neun verschiedene Länder: die Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich, Lichtenstein, Luxemburg,
Deutschland, Belgien und die Niederlande.
26
Ob Donau, Rhein, Oder, Elbe – sie alle sind als die
„Autobahnen der Biologischen Vielfalt“ Mittler und
Wegbereiter für unzählige Arten. Sie alle teilen aber
auch das Schicksal mit unzähligen anderen Wasserstraßen: verbaut, an einigen Strecken grob kanalisiert, von ihrer Aue zumeist abgeschnitten. Um
so dringender ist hier der Arbeitsbedarf: nicht nur
Gemeinden, auch Nationalstaaten, Bundesländer und
Kulturen müssen zusammengebracht werden, um
gemeinsam Stück für Stück, überall dort wo es möglich ist, den Flüssen mehr Leben einzuhauchen.
An vielen Stellen Europas geht die Entwicklung
jedoch in die völlig andere Richtung; in der Oder
werden wieder Staustufen geplant, die im Namen des
Hochwasserschutzes und der Wasserkraft die Lebensader zerschneiden sollen, die Elbe soll in ihrem Mündungsbereich durch umfangreiche Baggerarbeiten
grundlegend verändert und industrialisiert werden
und selbst in der Donau sind neue Staustufen geplant.
Fließgewässer europaweit
Karte der Fließgewässer-Einzugsgebiete Europas: Grüne Flächen zeigen große Flüsse mit nationalen Einzugsge­bieten, rote Flächen
wie z.B. das Rhein-Einzugsgebiet erstrecken sich über Landesgrenzen hinaus.
Naturschutz im Wasser – europaweit
Am 7. September 2000 wurde die EG-Wasserrahmenrichtlinie, kurz WRRL verabschiedet. Damit ist die
Gewässerbewirtschaftung erstmalig europaweit auf
eine einheitliche, ökologische und sozial verträgliche
Grundlage gestellt worden. Die Hauptziele mit der
Zeitvorgabe 2015 sind das Erreichen des
• guten, ökologischen und chemischen Zustands
aller natürlichen Oberflächengewässer in der EU.
• guten ökologischen Potenzials und guten chemischen Zustands für künstliche und natürliche,
aber erheblich veränderte Gewässer.
• guten chemischen und mengenmäßigen Zustands
des Grundwasserkörpers.
27
PROBLEME...
1.
Fehlende Vielfalt
Natürliche Fließgewässer bieten vielfältige Lebensräume, haben zerfranste Ufer und schlängeln sich in
zahlreichen Windungen durch die Landschaft. Die
ständige Änderung der Fließrichtung und der zerklüftete Bodengrund verändern dabei den Wasserfluss. Durch Ausbaggerung, Uferbefestigung und
Begradigung haben wir unsere Flüsse in regelrechte
Rutschbahnen verwandelt, auf denen das Wasser nur
so dahin schießt. Tiere und Pflanzen finden keine
Lebensräume und der Fluss ist von der Aue getrennt.
Auf diesen „Wasserstraßen“ fließt zudem das Wasser viel zu schnell ab und das, was im Oberlauf die
Menschen schützen kann, führt dann im weiteren
Gang des Flusses zu Hochwasser und Überschwemmungen.
2.
3.
Zerschnitten und zerteilt
Um das Wasser der Bäche und Flüsse für die Wasserkraft oder die Schifffahrt zu nutzen, zerteilen Dämme, Staustufen und Wehre den natürlichen Lauf der
Flüsse. Die Zerschneidung der Gewässer ist eine der
gravierendsten Eingriffe die der Mensch verursacht.
Lebensräume und Arten werden getrennt, wandernde
Arten aufgehalten. Insbesondere dort, wo das Wasser
durch Turbinen geschickt wird, verenden zudem viele
Fische bei dem Versuch den Fluss vom Ober- zum
Unterlauf zu durchschwimmen.
Nährstoffe und Gifte im Wasser
Mit dem Regenwasser werden Nährstoffe und Gifte vor allem aus der Landwirtschaft fortlaufend in
unsere Bäche und Flüsse gespült. Zu immensen Konzentrationen mit dramatischem Fischsterben kann
es dann in heißen Sommern kommen, wenn durch
die Abbauprozesse zu viel Sauerstoff im Fluss ver-
28
braucht wird. Auch wenn starker Regen oder Hochwässer Pestizide und Nährstoffe in den Fluss waschen,
schädigt dies die Lebewesen im Fluss. Die Fischzucht,
wenn sie nicht ökologisch arbeitet, belastet Gewässer
durch Nährstoffeinträge, Futter und Arzneimittelreste
ebenfalls.
4.
5.
Verbauung der Auen
Auen werden durch nicht angepasste Flächennutzungen beeinträchtigt, z. B. Bebauung, Verkehrswege,
intensive Landwirtschaft oder Abgrabungen. Uferbefestigungen, Laufverkürzungen, Eintiefungen, Deichbau, Querbauwerke, Stauhaltungen und – regional
verschieden – seitliche Einengung oder auch unnatürliche Aufweitung des Gewässerbettes sowie die
Entwässerung der Aue haben zu einem dramatischen
Verlust an Lebensräumen geführt.
Reißende Wasser
Eingezwängt in ein enges Korsett aus Deichen haben
unsere Flüsse fast überall ihre Fähigkeit eingebüßt, ihre Hochwasser zu verteilen und auszugleichen. So wurden z.B. Elbe und Rhein um 4/5 ihres
ursprünglichen Überschwemmungsbereiches reduziert, der Oberrhein um 1/4 seiner natürlichen Länge
beraubt. Auch das Einzugsgebiet der Gewässer kann
immer weniger Wasser speichern. So sind Hochwasser-Ereignisse, einst natürliche Elemente der Fluss­
dynamik, heute für uns zu oftmals unkontrollierbaren
Katastrophen geworden, die an den Unterläufen der
Flüsse regelmäßig Bilder der Verwüstung hinterlassen. Es fehlen verbindliche Regelungen, um mehr
Raum zu schaffen und die Landnutzung in den Auen
daran anzupassen, das wieder mehr Wasser vom Land
gespeichert und aufgenommen werden kann.
Probleme und Lösungen
verheerende Ausmaße von Hochwasser einzudäm­
men. Vor allem die geringere Versiegelung des
Bodens und somit eine bessere Durchlässigkeit für
Wasser sind die enormen Vorteile der Öko-Flächen:
Der Regenwurm ist im ökologischen Landbau siebenmal häufiger zu finden, als auf konventionell betriebenen Äckern. Felder, die von Regenwürmern ständig
aufgelockert werden, haben eine doppelt so hohe
Wasserspeicherkapazität und können große Mengen Flüssigkeit besser aufnehmen und Überschwemmungen vermeiden.
... UND LÖSUNGEN
1.
Lebendige Flüsse
zu
Das Flusssystem muss als Ganzes betrachtet werden.
Wir müssen lernen, den Fluss wieder als Organismus
zu verstehen und ihn im ganzen Einzugsgebiet zu einer naturnahen, wasserspeichernden und lebendigen
Struktur zurückentwickeln. Dabei ist es besonders
wichtig, dass unsere Gewässer wieder mehr Raum
bekommen. Deiche müssen rückverlegt und naturnahe Wälder in der Flussaue geschaffen werden. Bei der
Verwaltung, dem Neubau und Ausbau von Bundeswasserstraßen muss eine übergreifende Betrachtung
des Gesamtvorhabens mit seinen Auswirkungen auf
den gesamten Flussverlauf rechtlich festgelegt werden. Unrentable Bundeswasserstraßen sollten zurück­
gebaut und wieder der Natur überlassen werden.
2.
3.
Frei fließende Flüsse
zu
Querverbauungen unserer Bäche und Flüsse müssen verhindert oder soweit wie möglich zurückgebaut werden. Wo Wasser aufgestaut werden muss, um
Schifffahrt und Sicherheit für Menschen zu gewähren,
sollte dies durch ökologisch verträgliche Stauwerke
umgesetzt werden (bsp. Solgleiten). Wo das nicht
möglich oder gewünscht ist, müssen die Folgeschäden der Verbauung durch Fischtreppen und den Stau
umgehende Gewässer gemildert werden. Dabei ist
darauf zu achten, dass sie das ganze Jahr über genügend Wasser führen, um Fischen und anderen Lebewesen die Wanderung flussauf- und flussabwärts zu
ermöglichen.
Ökologischer Landbau
zu
Die landwirtschaftliche Nutzung im Einzugsgebiet
von Fließgewässern muss so geändert werden, dass
die Böden wieder mehr Wasser aufnehmen können.
Ökologischer Landbau ist dabei ein probates Mittel,
4.
Auen schützen
zu
Für die an ein Fließgewässer angrenzenden Auen
müssen die Landnutzungsformen festgeschrieben wer­
den, die die Belange des Hochwasserschutzes, des
Natur­schutzes und der Gewässerreinhaltung gleichermaßen erfüllen. Diesen Ansprüchen werden nur
exten­sive ökologische Grünlandnutzung (Mähwiesen, Weiden) und Auwälder gerecht. Die Ausweisung
von Bauland in der Aue sollte vollständig unterlassen
werden, um nicht zusätzliche Gefahren für Mensch
und Umwelt zu riskieren. Zudem bedarf es der Ausweisung von Gewässerrandstreifen, die entlang der
Gewässer mindestens 25 m breite Freiräume lassen,
die nicht oder nur extensiv ohne Dünger und Gifteinsatz bewirtschaftet werden. So können Lebensräume
entlang des Flusses vernetzt und zusammen mit der
Entwicklung von Auwäldern Gewässer sauber gehalten werden.
5.
Ökologischer Hochwasserschutz
zu
Vor allem an unseren großen Strömen benötigen wir
dringend wieder zusätzliche Überschwemmungsflächen als Hochwasserschutz. Denn nur der Wasser­
rückhalt an möglichst vielen, geeigneten Stellen des
Flussverlaufs trägt dazu bei, Hochwasserspitzen
bereits an den Oberläufen abzuflachen. Wo immer
möglich, müssen frühere, als Hochwasser-Rückhaltebecken geeignete Überschwemmungsflächen zurückgewonnen und Deichlinien konsequent zurückverlegt
werden. Hierbei ist einer ökologischen Gewässerentwicklung mit natürlicher Überschwemmungsdynamik Vorrang gegenüber technischen Maßnahmen
des Hochwasserschutzes einzuräumen. Dies ist unsere Chance, gleichzeitig einem der artenreichsten Ökosysteme Mitteleuropas, der Flussaue, wieder neuen
Lebensraum zu bieten.
29
DAS KÖNNEN SIE TUN!
▼
Ökolebensmittel mindern Hochwasser
Ökologischer Landbau verbessert nicht nur die Wasserqualität, weil er keine Pestizide nutzt und maßvoll
mit Dünger umgeht, sondern hilft auch das Risiko von
Hochwasser zu minimieren, da auf Flächen des Ökolandbaus so gewirtschaftet wird, das sie Wasser besser
aufnehmen und speichern können. Mit jedem Einkauf können Sie so zum nachhalti­geren Umgang mit
unseren Ressourcen und beitragen und zudem dafür
sorgen, das vielleicht schon das nächs­te Hochwasser
die Menschen am Fluss nicht ganz so hart trifft.
Posthornschnecke
Gesundes Wasser – gesunder Fisch
Kaufen Sie mit dem Biosiegel ausgezeichneten Fisch.
So unterstützen Sie saubere Gewässer, denn der so
ausgezeichnete Fisch stammt aus ausgezeichneter,
nachhaltig wirtschaftender Aquakultur, die Grundwasser und Gewässer nicht belastet.
•Die Fische werden ohne übermäßige Mastfuttergabe, Medikamente und Hormone aufgezogen.
•Die Fische haben mehr Platz als in herkömmlichen Aquakulturen und sind damit weniger
anfällig für Krankheiten.
S o sind die entstehenden Abwässer belastet und verschmutzen die Gewässer kaum noch.
•Es werden keine giftigen Chemikalien gegen
Algenbewuchs und Parasiten eingesetzt.
Prachtlibelle
30
Das können Sie tun!
▼
Der Weg der Achtsamkeit
Wasser achten heißt Wasser sparen: nutzen Sie wassersparende Geräte, gießen Sie im Garten doch einfach mit dem Regenwasser, das sich auf dem Dach
sammelt. Verzichten Sie zum Schutz unseres Grundwassers auf den Einsatz von Giften und Dünger im
Garten. Selbst in der Stadt lässt sich dem Wasser helfen: durchlässiges Pflaster auf dem Parkplatz und ein
naturnaher Garten helfen ebenso wie Dachbegrünung
Wasser seinen natürlichen Weg gehen zu lassen.
▼
Badetage
Sicher am Wasser
An vielen Flüssen gibt es heute feste Badetage: Hier
versammeln sich Menschen am Fluss, um mit einem
Bad in den kühlen Fluten ein Zeichen für einen besseren Umgang mit unseren Fließgewässern zu setzen.
•Gehen Sie nie allein ans Wasser, Kinder
sollten immer von einem Erwachsenen
begleitet werden!
•Schonen Sie Pflanzen und Boden an Ufer
und Gewässer!
Ufer sind sensibel
Viele Bereiche an Flüssen sind sensible Räume, in
denen viele seltene Arten leben, die nicht immer
eine Störung durch den Menschen vertragen. Daher
heißt es Leben und Leben lassen: meiden Sie Schilfgürtel, halten Sie Abstand von Nestern und Ruheplätzen, auch wenn Sie auf dem Wasser unterwegs sind
und achten Sie insbesondere in den Brutzeiten darauf,
nicht Schaden an Gelegen auf Kiesbänken, an Steilwänden oder natürlichen Kolken zu verursachen.
•Halten Sie Abstand von Nistplätzen, Schilfgürteln und anderen sensiblen Bereichen,
insbesondere während der Brutzeit.
•Gefangene Tiere bitte wieder freilassen
nach ihrer Untersuchung! Sie gehören in
die Natur.
•Fragen Sie im Zweifel beim örtlichen NABU
nach geeigneten Stellen, um Ihren Bach
zu erkunden. Unsere Ortsgruppen helfen
Ihnen gern! Bei fremden Grundstücken
fragen Sie bitte auch den Besitzer, ob Sie
„Ihren“ Bach erkunden dürfen.
Unser Bach!
Kennen Sie den nächsten Bach oder Fluss in Ihrer
Gemeinde? Wissen Sie seinen Namen, wo er entspringt, wo er mündet und wie es ihm geht? Lernen
Sie Ihr Fließgewässer kennen und passen Sie darauf
auf. Gelangen Abwässer hinein? Wirft jemand seinen
Müll ans Bachufer? Versperren möglicherweise unnötige Hindernisse wandernden Tieren den Weg?
▼
Der Fließgewässertest
Mit ein bisschen Übung sieht man eigentlich schon
auf den ersten Blick, wie gut ein Bach oder Fluss ist:
Schlängelt er sich in sanften Kurven durch die Landschaft, weist er natürliche Prall- und Gleithänge auf, ist
er von Bäumen umgeben, das Wasser klar mit reichhaltigen Strukturen im Bachbett wie Wurzeln, Steine
und Totholz, so sind das gute Zeichen. Fließt er hingegen schnurgerade ohne uferbegleitende Gehölze, fehlen Strukturen wie Steine oder Totholz, ist es um die
Qualität des Gewässers sicher nicht so gut bestellt.
31
Das können Sie tun!
Werden Sie Fluss-Pate!
Saubere, unverbaute Bäche und Flüsse für Eisvogel,
Fischotter und für unsere eigenen Kinder, dafür setzt
sich der NABU als starke Gemeinschaft ein. Ob an
Rhein, Donau, Elbe, Havel oder in Ihrem Landkreis –
1.200 Ortsgruppen des NABU sind deutschlandweit
aktiv und freuen sich über Ihre Mitgliedschaft. Sie
haben auch die Möglichkeit, eine Fluss-Patenschaft
zu übernehmen. Damit verleihen Sie dem NABU ein
größeres Gewicht, um gegenüber politischen Entscheidungsträgern stärker auftreten zu können. Mehr
Infos finden Sie unter http://www.nabu.de
▼
▼
Wie schnell ist das Wasser?
Material: 10 m lange Schnur (Wolle), Stoppuhr, Rindenschiffchen oder Stock
Material: Kescher oder Küchensieb, Eimer, mehrere, helle Plastikschalen (z.B. leere Eispackungen oder
Joghurtbecher), Becherlupe & Bestimmungsbuch,
trockene Ersatz-Strümpfe
Kinderleicht den Bach erkunden
Zunächst mit der Schnur eine Uferlänge von zehn
Metern abmessen. Ein Partner stellt sich mit der
Stoppuhr bachabwärts ans untere Ende der Strecke.
Er startet die Stoppuhr, wenn das Rindenschiffchen
oder der Stock ins Wasser geworfen wird. Kommt das
„Schiff “ an ihm vorbei, stoppt er die Zeit. Das sollte
mehrmals wiederholt werden. Spannend ist es, verschiedene Bachabschnitte miteinander zu vergleichen
– wo fließt das Wasser am schnellsten?
32
So keschert man richtig!
Auf den ersten Blick kann man die Tiere nicht entdecken – natürlich nicht, sie müssen sich doch verstecken! Sonst werden sie womöglich aufgefressen oder
mit der Strömung fortgerissen.
• Unter Steine und Äste im Uferbereich schauen – am besten gleich Sieb oder Kescher in Strömungsrichtung davorhalten, denn beim Anheben
werden die Tierchen schnell fortgeschwemmt!
Dann den Stein oder Ast in eine helle, mit Wasser gefüllte Schale legen – viele Tierchen kleben
sich nämlich daran fest, um nicht fortgerissen zu
werden!
• Mit der Hand vorsichtig im Bodengrund herumwühlen – und wiederum das Sieb in Strömungsrichtung davorhalten. Viele Tiere graben sich im
Untergrund ein!
• Eine Handvoll nasses Laub aus dem Uferbereich
nehmen und in eine wassergefüllte Schale legen.
Dann vorsichtig die daran sitzenden Tierchen
abstreifen.
• Sanft die Wasserpflanzen unter Wasser abschütteln und sie mit Sieb oder Kescher durchstreichen. Libellenkinder und andere wasserlebende
Insekten halten sich gern im Gewirr feinster Wasserpflanzen auf.
▶ ▶
Lesen und Surfen
▶
LESEN UND SURFEN
Bücher und ...
... Internet
▶ Engelhardt, Wolfgang: Was lebt in Tümpel, Bach
und Weiher? Pflanzen und Tiere unserer Gewässer,
16., neu bearbeitete und erweiterte Auflage,
Kosmos 2008.
▶ www.NABU.de
▶ Graw, Martina: Ökologische Bewertung von
Fließgewässern, Schriftenreihe der Vereinigung
Deutscher Gewässerschutz Band 64, 4. Auflage, 2008.
▶ Hecker, Frank: Welcher Fisch ist das? Die Süßwasserfische Mitteleuropas, Kosmos 2005.
▶ Hecker, Frank; Hecker Katrin: Das große Natur­
erlebnisbuch: Entdecken, Tüfteln, Spielen,
Ulmer 2009.
▶ Hecker, Frank; Hecker Katrin: Was lebt in Bach
und Teich? Kosmos 2009.
▶ Hutter, Klaus-Peter (Hrsg.); Konold, Werner;
Schreiner, Johann: Quellen, Bäche, Flüsse und andere Fließgewässer: Biotope erkennen, bestimmen,
schützen, Weitbrecht 1996.
▶ Lauge, Bent; Tent, Ludwig: Lebendige Bäche und
Flüsse: Praxistipps zur Gewässerunterhaltung und
Revitalisierung von Tieflandgewässern,
Edmund Siemers-Stiftung Hamburg, 2000.
▶ Matzke-Hajek, Günter: Auen leben – Infobroschüre, Schriftenreihe der Vereinigung Deutscher
Gewässerschutz Band 70, 2007.
▶ Matzke-Hajek, Günter: Abenteuer Auen – Bachund Flussauen erforschen für die Sekundarstufe
Schriftenreihe der Vereinigung Deutscher Gewässerschutz Bd. 72, 2007.
▶ Ryser, Jan; Beutler, Raymond: Fließende Wasser: Flusslandschaften der Alpen und Mitteleuropas,
Haupt Verlag, 2008.
▶ Patt, Jürgen (Hrsg.); Jürging, Peter; Baumgart,
Heinz-Christian: Fließgewässer- und Auenentwicklung: Grundlagen und Erfahrungen, Springer 2005.
▶ www.nabu.de/themen/fluesse/lebendigefluesse
Ausführliche Infos zur Situation unserer Fließgewässer, zu Ihrem Schutz und zu aktuellen Projekten im
Fließgewässerschutz.
▶ www.bafg.de
Bundesanstalt für Gewässerschutz (BAFG).
▶ www.BfN.de/0324_gewaesser_u_auen.html
Das Bundesamt für Naturschutz ist auch an Gewässern aktiv.
▶ www.fliessgewaesserbewertung.de
Grundlagen für eine deutschlandweite, standardisierte Bewertung von Fließgewässern nach den
Vorgaben der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL).
▶ www.hochwasser-special.de
Informationsportal zu Hochwasser und Fließ­
gewässern – nicht nur für Kinder und Jugendliche.
▶ www.hochwasserzentralen.de/
Informationsdienst der Hochwasserzentralen
in der BRD, Schweiz und Österreich.
▶ www.h2o-wissen.de/
Rasche und umfassende Übersicht zu aktuellen
Unterrichts- und Bildungsmaterialien zum Ge­wässerschutz bietet die Datenbank „H2O-Wissen“.
▶ www.klasse-wasser.de
Wasserwissen, -experimente, -spiele und
Kopiervorlagen für Kinder.
▶ www.rudi-rotbein.de
Infos, Aktionsideen, Camps und Projekte
für Erwachsene und Kinder.
▶ www.umweltbundesamt.de/wasser/
Wasserseiten des Umweltbundesamtes.
▶ www.umweltschulen.de/links/wasserlinks.html
Wasser im web: Umfangreiche Link-Sammlung für
Erwachsene (insbesondere für Lehrkräfte und Erzieher) und Kinder zu Umweltbildung und -erziehung
in Deutschland, Europa und weltweit.
▶ www.wasserblick.net
Das Portal der Bundesländer zur Wasserrahmenrichtlinie
33
NABU vor ORT
NABU Baden-Württemberg
Tübinger Straße 15 • 70178 Stuttgart
Telefon: 07 11. 9 66 72-0
Telefax: 07 11. 9 66 72-33
E-Mail: NABU@NABU-BW.de
Internet: www.NABU-BW.de
NABU Niedersachsen
Alleestraße 36 • 30167 Hannover
Telefon: 05 11. 91 10 5-0
Telefax: 05 11.9 11 05-40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de
NABU-Partner Bayern –
Landesbund für Vogelschutz (LBV)
Eisvogelweg 1 • 91161 Hilpoltstein
Telefon: 0 91 74.47 75-0
Telefax: 0 91 74. 47 75-75
E-Mail: Info@LBV.de
Internet: www.LBV.de
NABU Nordrhein-Westfalen
Merowingerstraße 88 • 40225 Düsseldorf
Telefon: 02 11. 15 92 51-0
Telefax: 02 11.15 92 51-15
E-Mail: Info@NABU-NRW.de
Internet: www.NABU-NRW.de
NABU Berlin
Wollankstraße 4 • 13187 Berlin
Telefon: 030. 9 86 41 07 oder 9 86 08 37-0
Telefax: 030. 9 86 70 51
E-Mail: LvBerlin@NABU-Berlin.de
Internet: www.Berlin.NABU.de
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34 • 14467 Potsdam
Telefon: 03 31. 2 01 55-70
Telefax: 03 31. 2 01 55-77
E-Mail: Info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.NABU-Brandenburg.de
NABU Bremen
Contrescarpe 8 • 28203 Bremen
Telefon : 04 21. 3 39 87 72
Telefax: 04 21. 33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de
NABU Hamburg
Osterstraße 58 • 20259 Hamburg
Telefon: 040. 69 70 89-0
Telefax: 040. 69 70 89-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de
NABU Hessen
Friedenstraße 26 • 35578 Wetzlar
Telefon: 0 64 41.6 79 04-0
Telefax: 0 64 41.6 79 04-29
E-Mail: Info@NABU-Hessen.de
Internet: www.NABU-Hessen.de
NABU Mecklenburg-Vorpommern
Arsenalstraße 2 • 19053 Schwerin
Telefon: 03 85. 7 58 94 81
Telefax: 03 85.7 58 94 98
E-Mail: LGS@NABU-MV.de
Internet: www.NABU-MV.de
34
NABU Rheinland-Pfalz
Frauenlobstraße 15-19 • 55118 Mainz
Telefon: 0 61 31. 1 40 39-0
Telefax: 0 61 31.1 40 39-28
E-Mail: Kontakt@NABU-RLP.de
Internet: www.NABU-RLP.de
NABU Saarland
Antoniusstraße 18 • 66822 Lebach
Telefon: 0 68 81. 93 61 9-0
Telefax: 0 68 81. 93 61 9-11
E-Mail: LGS@NABU-Saar.de
Internet: www.NABU-Saar.de
NABU Sachsen
Löbauer Straße 68 • 04347 Leipzig
Telefon: 03 41. 23 33 13-0
Telefax: 03 41.23 33 13-3
E-Mail: Landesverband@NABU-Sachsen.de
Internet: www.NABU-Sachsen.de
NABU Sachsen-Anhalt
Schleinufer 18a • 39104 Magdeburg
Telefon: 03 91. 5 61 93-50
Telefax: 03 91. 5 61 93-49
E-Mail: Mail@NABU-LSA.de
Internet:www.NABU-LSA.de
NABU Schleswig-Holstein
Färberstraße 51 • 24534 Neumünster
Telefon: 0 43 21. 5 37 34
Telefax: 0 43 21. 59 81
E-Mail: Info@NABU-SH.de
Internet:www.NABU-SH.de
NABU Thüringen
Leutra 15 • 07751 Jena
Telefon: 0 36 41. 60 57 04
Telefax: 0 36 41. 21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet:www.NABU-Thueringen.de
Gewässerstrukturkarte
Quelle: Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA); Darstellung: Umweltbundesamt
Leise plätschernde Rinnsale, tosende Wildbäche
oder ruhig dahin fließender Strom – Fließgewässer schaffen vielfältige Lebensräume, an die
sich die verschiedensten Arten angepasst haben.
Tauchen Sie mit dem NABU in eine Welt ein, in
der die Veränderung der Alltag ist. Folgen Sie
dem fein aufeinander abgestimmten Netzwerk
zwischen Ufer, Aue und Fließgewässer und lassen Sie sich ein, auf eine Entdeckungsreise zu
Forelle, Eisvogel und Prachtlibelle.