Feldbus Erfahrungsberichte
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Feldbus Erfahrungsberichte
FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich „Der Feldbus ist reif für den Praxiseinsatz“ FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Vorwort Prof. Dr.-Ing. Birgit Vogel-Heuser, Lehrstuhl für Automatisierungstechnik/Prozessinformatik an der Bergischen Universität Wuppertal Vorwort zur zweiten aktualisierten Auflage Prof. Dr.-Ing. habil. Lothar Litz Lehrstuhl für Automatisierungstechnik Technische Universität Kaiserslautern FuRIOS: Feldbus und Remote I/O – ein Systemvergleich Erschienen in atp – Automatisierungstechnische Praxis 44 (2002), Heft 12/2002, Seite 61 bis 70 Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Aventis Pharma Deutschland GmbH Dipl.-Ing. Wilfried Schmieder, Aventis Pharma Deutschland GmbH Dipl.-Ing. Sven Seintsch, Infraserv GmbH & Co Höchst KG Feldbus und Remote I/O: Systemvergleich „FuRIOS“ Präsentation anlässlich der NAMUR Hauptversammlung am 08. 11. 2002 Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Aventis Pharma Deutschland GmbH Feldbus Erfahrungsberichte Präsentation anlässlich der NAMUR Hauptversammlung am 04. 11. 2004 Martin Schwibach, BASF Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, infraserv höchst technik Dr. Joachim Zobel, Novartis Tastentelefone waren der erste Schritt zum Handy Interview mit Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz, Aventis Pharma Deutschland GmbH Manfred Dietz, Infraserv GmbH & Co Höchst KG Einsparungen sind nicht Sinn und Zweck des Feldbusses Interview mit Frans van Laak, Obmann des NAMUR AK 2.6 „Feldbusse“ Harry van Rijt, DSM TechnoPartners Aus der Theorie in die Praxis Aventis setzt FuRIOS Studie in realer Pharmaanlage um Round Table Gespräch mit Projektbeteiligten FuRIOS Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Meinungen „Inzwischen sind die Vorteile der Technologie unbestritten“ Dr. Oestreich, Geschäftsführer Profibus Nutzerorganisation „Die Technologie kann sich sehr positiv auf die Anlagenperformance auswirken“ Richard Timoney, President Fieldbus Foundation „Die Feldbustechnologie ist reif für den Praxiseinsatz“ Martin Schwibach, BASF, Obmann NAMUR AK 2.6 „Feldbusse“ „Schon heute bekennen sich viele Anwender eindeutig zur Feldbustechnologie“ Marc Van Pelt, Vice President Europe Fieldbus Foundation „Feldbus liefert uns wunderbare Informationen mit einem riesigen Nutzenpotential“ Ian Verhappen, Chairman Fieldbus Foundation Enduser Advisory Council „Der Feldbus ist für Neuanlagen eine sinnvolle Alternative“ Dr. Joachim Zobel, Senior Automation Engineer Novartis Pharma Der Feldbus wird flügge Erste Erfahrungen aus einem Wirkstoffbetrieb bei Aventis Erschienen in MessTec & Automation 12/2004, Seite 62 bis 64 Dr. Christine Eckert, Freie Journalistin Fit für die Zukunft Feldbustechnologie bei Clariant Erschienen in CHEManager Ausgabe 7, April 2005 Dipl.-Ing. Matthias Pelz, Clariant GmbH Dipl.-Ing. Thomas Eichhorn, Clariant GmbH Die Anwendbarkeit der FuRIOS Studie Erschienen in atp – Automatisierungstechnische Praxis 45 (2003), Heft 3/2003, Seite 51 bis 54 Dipl.-Wirtsch.-Ing. Thomas Kasten, Pepperl+Fuchs GmbH Weniger Handicaps im Ex-Bereich Praxisgerechte Stromversorgungskonzepte für Feldbusse Erschienen in P&A Magazin Ausgabe 1, März 2005 Dipl.-Wirtsch.-Ing. Thomas Kasten, Pepperl+Fuchs GmbH Hohe Leistung im Feld – mit FieldConnex® Feldbus-Installationstechnik Überreicht mit den besten Grüßen von: Pepperl+Fuchs GmbH www.fieldconnex.info FuRIOS Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Vorwort FuRIOS, der Titel an sich verspricht furiose, überragende Erkenntnisse. In der Tat ist die FuRIOS-Studie (Feldbus und Remote I/O-Systemvergleich) ein wesentlicher Fortschritt bei der Betrachtung von Feldbussystemen in der Prozessautomation, weil Sie systematisch und aus Anwendersicht den Nutzen und die Kosten (Investitionskosten und Betriebskosten) anhand einer realen Anlage erläutert. Bisher standen dazu nur die NAMUR-Empfehlung NE 74, Checklisten aus anderen Anwendungsbereichen bzw. Unterlagen und Referenzberichte von einzelnen Herstellern und Anwendern zur Verfügung. Auf der Interkama 2001 wurde die Idee für einen anwendungsbezogenen Technologie-Vergleich von Aventis, Infraserv und einigen Herstellern initiiert. Die Ergebnisse konnten auf der NAMUR-Hauptsitzung im November 2002 erstmalig vorgestellt werden. Die Referenzanlage der Aventis (D712) wurde von Aventis Pharma unter Verwendung von Remote I/O Technologie projektiert und gebaut. Mit den unveränderten Daten dieser Anlage wurde zum Vergleich eine reine Feldbus-Lösung von Infraserv mit Unterstützung namhafter Herstellerfirmen der Sensorik und Aktorik, der Remote I/O und Feldbustechnik sowie der Leittechnik erarbeitet. Mit dieser Studie liegt sowohl eine systematische Analyse als auch ein hersteller-unabhängiges Ergebnis vor: der Einsatz von Feldbustechnik lohnt sich auf jeden Fall. Alleine die Investitionskosten reduzieren sich bei sehr konservativer Abschätzung im Vergleich mit Remote I/O-Systemen um 3,6 – 5 %. Als Investitionskosten werden die Kosten der Feldgeräte, des Kommunikationssystems, des Engineering der Feldtechnik und des PLS, die Montage, die Kalibrierung und Qualifizierung und die Inbetriebsetzung analysiert. Die technischen Vorteile, wie die Diagnosemöglichkeiten, die zustandsorientierte Wartung bis hin zum Asset Management sind dabei nicht berücksichtigt. Sie sind aber für den Betrieb der Anlage insbesondere im Störungsfall und damit für die Betriebskosten nicht zu unterschätzen. Durch die Feldbustechnik werden weitere Diagnosemöglichkeiten erst eröffnet werden. Das vorliegende Kompendium liefert Ihnen, dem Leser und Anwender, also die Ergebnisse dieser hersteller-unabhängigen Studie mit ergänzenden Informationen der Projektverantwortlichen Herrn Dr. Tauchnitz bei Aventis Pharma und Herrn Dietz bei Infraserv sowie des Obmanns des NAMUR AK 2.6, „Feldbus“, Herrn van Laak, und seines Mitarbeiters bei DSM Technopartners, Herrn van Rijt. In einem weiteren Teil werden Vorschläge zur praxisnahen Umsetzung der Ergebnisse der Studie mittels des Feldbus-Installationssystems FieldConnex aufgezeigt. Damit werden die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse der Studie mit einer technischen Lösung unterfüttert und weitere Instrumentierungsvarianten dargestellt. Pepperl+Fuchs trägt mit diesem Kompendium sicherlich dazu bei, die oft beinahe ideologisch geprägte Diskussion über Feldbus oder Remote I/O zu versachlichen und für den Anwender konkrete Hilfen zu geben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen und Erfolg bei der Umsetzung in Ihrer betrieblichen Praxis. Prof. Dr.-Ing. Birgit Vogel-Heuser FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Vorwort zur zweiten Auflage Der Durchbruch beim Feldbus für die Prozessindustrie – erleben wir ihn jetzt? Nachgewiesenermaßen technisch machbar sind sie seit einiger Zeit: die Feldbus-basierten Lösungen zur Automatisierung verfahrenstechnischer Produktionsanlagen im Ex-Bereich. Wie wir alle wissen, folgt auf die technische Machbarkeit ein Durchbruch nicht automatisch und auch nicht sofort. So vergingen vom ersten Prozessleitsystem in einer Pilotanlage im Jahr 1980 bis zum routinemäßigen Einsatz des PLS fast 10 Jahre. Der Durchbruch lag dazwischen. Wie lang ist dieser Weg beim Feldbus und wo sind wir auf diesem Weg heute angelangt? Schließlich liegen die ersten Test- und Laboranlagen beim Feldbus lange hinter uns. Die ersten Produktionsanlagen sind in Betrieb genommen, weitere gehen derzeit in Betrieb. Noch mehr sind in Planung. Erleben wir derzeit den Durchbruch? Alles deutet derzeit darauf hin. Zur richtigen Zeit kam dazu die richtige Studie: FuRIOS (Feldbus und Remote IO Systemvergleich). Neun Hersteller waren an dieser Studie beteiligt, die unter Regie eines Anwenders erstellt wurde. Zu richtigen Zeit entstand die Studie, weil sie mit Feldbusbarrieren, Segmentkoppler und Ventilanschaltboxen die neuesten technischen Entwicklungen einbezieht. Ohne diese wäre der wirtschaftliche Vergleich noch deutlich zugunsten des Remote-IO ausgefallen. Die richtige Studie ist FuRIOS ebenso, da sie auf methodischer Basis allen wichtigen Fragen nachgeht und diese beantwortet. Die vielfältigen Vorteile des Feldbusses gegenüber dem Remote-IO werden detailliert geschildert. Eine wichtige Nebenbedingung wurde in der FuRIOSStudie nicht vergessen: die Nachhaltigkeit einer neuen Technik. Sie ist im Sinne des Investitionsschutzes essentiell bei Anlagen, die – wie in der Prozessindustrie üblich – durchaus 25 Jahre und länger in Betrieb bleiben. Letztlich ist Nachhaltigkeit eines der wesentlichen Unterscheidungsmerkmale zum Feldbus in der Fertigungsautomatisierung, wo sich der Durchbruch innerhalb weniger Jahre vollzog und auch schon einige Jahre zurück liegt. Studien wie Furios sind ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Durchbruch. Geschafft ist er dann, wenn man nicht mehr darüber schreibt, sondern wenn die Abstimmung mit der Zahl der Feldbus-basierten Anlagen stattfindet. Das Prinzip der Mitkopplung, das jedem Regelungstechniker bekannt ist, wird dabei helfen. Von Mitkopplung profitiert automatisch ein jeder Durchbruch, ohne sie ist er kaum möglich. Ein schlagendes Argument bei einer Investition ist die Wirtschaftlichkeit. Günstigere Investitionskosten für eine neue Technologie führen über steigende Stückzahlen zu einer Preis-Degression und dadurch zu weiteren Senkung der Investitionskosten. Jede weitere neue Anlage mit Feldbus ist Teil der Abstimmung und damit ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Sie ist Teil des Durchbruches, den wir derzeit erleben. Prof. Dr. Ing. habil. Lothar Litz Lehrstuhl für Automatisierungstechnik Technische Universität Kaiserslautern im März 2005 Bedienen und Beobachten FuRIOS: Feldbus und Remote I/O – ein Systemvergleich Wilfried Schmieder und Thomas Tauchnitz, Aventis Pharma, und Sven Seintsch, Infraserv GmbH Während Remote I/O-Systeme innerhalb weniger Jahre eine weite Verbreitung gefunden haben, gelingt dem technisch überlegenen Feldbus nicht der Marktdurchbruch. Häufig wird die Meinung vertreten, dass im Vergleich zur konventionellen Verdrahtung das Remote I/O bereits fast alle Vorteile des Feldbusses realisiert, so dass der Wechsel zum Feldbus sich nicht mehr lohnt.Andererseits wird das Remote I/O immer als Übergangslösung bezeichnet. Um einen Beitrag zur Klärung dieses Widerstreits zu leisten, wurde in Zusammenarbeit der Firmen Aventis Pharma und Infraserv, unter Beteiligung der IGR (Interessengemeinschaft Regelwerke Technik) und mehrerer Herstellerfirmen ein Systemvergleich durchgeführt. Der Projektname FuRIOS (Feldbus und Remote I/O – Systemvergleich) mag vielleicht überhöhte Erwartungen wecken (lat. furere = rasen). Ergebnis des Vergleichs ist jedoch, dass der Feldbus im Vergleich zum Remote I/O-System durchweg überlegen ist: Er bringt weitere Einsparungen in den Investitionskosten, eine Beschleunigung der Projektabwicklung und Inbetriebsetzung und stellt den Wechsel auf eine neue technische Plattform dar, auf der neuartige und attraktive Geräte entwickelt werden können. Hersteller und Anwender sind aufgerufen, die neuen Möglichkeiten intelligent zu nutzen und mehr zu tun, als nur die bisherigen Instrumente und Betriebsweisen ohne Änderungen auf den Feldbus zu übertragen. FuRIOS: Fieldbus and Remote I/O – a system comparison In contrast to the Remote I/O systems, which have reached a wide market penetration within few years, the technically superior Fieldbus does not see a market breakthrough yet. It is frequently said that the Remote I/O system achieves almost all advantages compared to the conventional cabling of field instruments so that the move towards Fieldbus does not pay any more. On the other hand Remote I/O systems are often seen as interim solution. In order to help clarify this contradiction the companies Aventis and Infraserv performed a system comparison of Remote I/O and fieldbus in cooperation with the IGR (Industrial Practices Interest Group, see www.igrtechnik.com) and several instrument manufacturers. The project name FuRIOS (Fieldbus and Remote I/O – System comparison), in German language associating “race”, might provoke exaggerated expectations.The result, however, is that the Fieldbus is superior to Remote I/O in many aspects: It brings further savings in investments, accelerates project execution and startup and so provides the migration to a new technological platform that enables the development of innovative and attractive instruments. Manufacturers and users are encouraged to make intelligent use of these new opportunities and do more than just transfer the conventional instruments and operations without modifications to the Fieldbus. 1. Einleitung Seit einigen Jahren stehen ausgereifte Remote I/O-Systeme zur Verfügung. Bei Neuanlagen wird bei vielen Unternehmen sehr weitgehend auf diese Technologie zurück gegriffen, so dass diese sich auch für extrem große und komplexe Anwendungen bewähren konnte. Sie erwies sich als „gangbarer Weg“, siehe [1]. Die Einsparungen im Vergleich zur konventionellen Verdrahtung über Feldverteiler, Sammelkabel und Rangierverteiler sind enorm. Gewisse Nachteile z. B. in der anlagenspezifischen Aufteilung, bei der Platzierung im Feld, bei einer aufwändigeren Konfigurierung und zusätzlichen Schulung werden in Kauf genommen. Ganz anders ist die Situation beim Feldbus für die Verfahrensindustrie. Jahrelang trug die Konkurrenz mehrerer Feldbus-Normen zur Verunsicherung von Geräteherstellern und atp 44 (2002) Heft 12 Anwendern bei. Technische Probleme und Engpässe kamen hinzu. Doch seit die internationale Normung mit IEC 61158 [2] zu einem vorläufigen Abschluss gekommen ist und in der Prozessindustrie mit Profibus PA und Foundation Fieldbus zwei Systeme angeboten werden, wäre die technische Basis für den Einsatz des Feldbus gegeben. Das Angebot an feldbusfähigen Geräten ist groß, und Zertifizierungsstellen bieten ihre Dienste an. Technologisch ist der Feldbus dem Remote I/O-System einen Generationssprung überlegen. Die Feldsignale können digital – so wie sie in den Geräten ohnehin vorliegen – übertragen werden, die aufwändige und fehlerbehaftete Umwandlung in ein Analogsignal und dann zurück zum Digitalsignal entfallen. Diagnosedaten können problemlos mit dem Messsignal übertragen werden und sind nicht wie beim HART-Protokoll im Messsignal zu verschlüsseln. Durch 61 Bedienen und Beobachten die Normung sind viele Signale bei allen Geräten gleich codiert, so dass sie ohne gerätespezifischen Programmieraufwand zur Decodierung einheitlich zur Verfügung stehen. Messgeräte, die völlig neue Möglichkeiten bieten (z. B. die gleichzeitige Erfassung mehrerer Messgrößen), sind in der Entwicklung oder bereits verfügbar. Trotz der genannten Vorteile des Feldbus gelingt diesem nicht der schon lange erwartete Marktdurchbruch. Hatte es doch schon 1992 geheißen „Der Feldbus für die Verfahrenstechnik wird erwachsen“ [3]. Auch die regelmäßige Berichterstattung über erfolgreiche Anwendungen, z.B. [4] und das auf den Messen präsentierte Angebot [5, 6] sowie Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit des Feldbuseinsatzes [7] führten nicht zum Erfolg. Welche Ursachen können hinter diesem späten Marktdurchbruch gerade in der Verfahrenstechnik in Deutschland stehen? Ist es die Scheu vor neuer, noch nicht erprobter Technik? Wohl eher nicht, denn Labortests und kleine Pilotanlagen bescheinigen dem Feldbus Marktreife. Ist es der Zweifel daran, dass der Feldbus im Vergleich zum Remote I/O-System noch wesentliche Vorteile bringt – zumal die Einsparungen im Vergleich zur konventionellen Verdrahtung bereits durch das Remote I/O-System erschlossen werden? Ist der technologische Vorsprung durch die Feldbustechnologie dem Anwender nicht bekannt oder nicht vermittelbar? Oder fehlen noch immer wichtige Komponenten für den Einsatz? Diese Fragen wurden von Anwendern und Herstellern diskutiert. Initialisiert wurde das Projekt durch Aventis, Infraserv und Pepperl + Fuchs. Die IGR (Interessengemeinschaft Regelwerke Technik) stellte die Plattform für das Fachgespräch zwischen den aus Hoechst hervor gegangenen Unternehmen dar. Bei diesen Gesprächen wurde die Idee zum Projekt FuRIOS geboren. FuRIOS steht als Abkürzung für „Feldbus und Remote I/O – Systemvergleich“ und beschreibt die Absicht dieser Studie: Die beiden Systeme sollen einem praxisnahen Systemvergleich unterzogen werden. Das Interesse an einem solchen Systemvergleich ist nicht nur bei den Anwendern vorhanden, sondern auch bei den Herstellern von Feldgeräten und Automatisierungssystemen. Dort hat man viele Jahre lang in die Entwicklung sowohl von Remote I/O-Systemen als auch von Feldbuskomponenten investiert, dort muss man heute jedes Gerät wahlweise mit Analogsignal oder mit beiden Feldbus-Schnittstellen ausrüsten. Wie lange noch sollen die Hersteller diese Parallelentwicklungen von Geräten und Systemen durchführen – letztlich auf Kosten höherer Gerätepreise? Vor diesem Hintergrund haben sich folgende neun Hersteller finanziell und teilweise durch technische Mitarbeit an dem Projekt beteiligt: ABB, Emerson, Endress + Hauser, Camille Bauer, Honeywell, Pepperl + Fuchs, Samson, Siemens und Wika. Der folgende Abschnitt 2 stellt den methodischen Ansatz des Projektes FuRIOS dar. Abschnitt 3 präsentiert die für den Feldbus erstellte Lösung. Abschnitt 4 vergleicht die Investitionskosten, Abschnitt 5 die Betrieblichen Aspekte des Feldbusses im Vergleich zum Remote I/O. Die Ergebnisse der Abschnitte 4 und 5 werden in Abschnitt 6 zusammenfassend bewertet. Es folgt in Abschnitt 7 ein Ausblick für die Anwender und Hersteller. Literaturverweise und ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen schließen den Beitrag ab. 62 2. Methodischer Ansatz des Projektes FuRIOS Wie bei der Einführung aller neuer Technologien, stehen bei der Einführung des Feldbusses Nutzen und Aufwand gegenüber, wobei zum Aufwand auch das Risiko zählt, dass die neue Technologie zum Stillstand von Anlagen führen könnte. Mit welchem methodischen Absatz kann man also einen Vergleich von neuer und bisheriger Technologie durchführen? Kriterien hierbei sind 앫 Praxisnähe: Ein Vergleich, der die Eignung für den unmittelbaren Einsatz in der industriellen Praxis bewerten soll, kann nicht abstrakt oder theoretisch sein, sondern muss die geplante Anlage in ihrer Gänze bewerten. 앫 Zeitnähe: Der Vergleich darf nur Argumente berücksichtigen, die zeitnah wirksam werden können. Spekulationen auf zukünftige Möglichkeiten sind unscharf und nutzlos für die jetzige Entscheidung. 앫 Vollständigkeit: Eine Lösung mit der neuen Technologie muss die Aufgabenstellung vollständig erfüllen.Teillösungen, die kritische Punkte umgehen, führen zu falschen Aussagen. 앫 Konkretisierung: Für die Ermittlung von Kosten und Nutzen sind Hunderte von Randbedingungen zu berücksichtigen, seien es Standardgerätelisten, Stundensätze, Werkzeuge und Abläufe im jeweiligen Umfeld. Will man nicht in Allgemeinplätzen untergehen, muss man den Vergleich auf ganz konkrete Randbedingungen abstützen. Um diese Kriterien zu erfüllen, wurde der Vergleich zwischen Remote I/O und Feldbus an Hand einer konkreten, neu errichteten pharmazeutische Wirkstoffanlage durchgeführt. Die Vergleichslösung wurde nach folgenden Kriterien entworfen: 앫 Keine Veränderung der Anforderungen an die Anlage: Es wurde der Versuchung widerstanden, durch nachträgliche Änderungen der Anforderungen die Vergleichslösung zu erleichtern oder zu erschweren. 앫 Möglichst gleichwertige Lösung z. B. hinsichtlich Verfügbarkeit, insbesondere durch teilweise Redundanz. 앫 Möglichst gleichwerte Lösung z. B. hinsichtlich der bestückten oder nicht bestückten Reserven. 앫 Verwendung möglichst der gleichen Feldgeräte wie in der realisierten Anlage, sofern sie mit Feldbusanschluss zur Verfügung stehen. Sonst wurden Geräte mit ähnlichen Eigenschaften eingesetzt. Die Beteiligung von Herstellern an dieser Studie hatte keinen Einfluss auf die Geräteauswahl. 앫 „Sinnvolle“ Lösung: Kriterium für die Lösung war, dass wir gemäß unseren Kriterien und Standards die Anlage so wie geplant bauen würden. Es wurde die Vergleichslösung also nicht durch Verzicht auf sinnvolle Anforderungen „gesundgerechnet“, aber auch nicht durch zusätzliche Anforderungen „totgerechnet“. 앫 Keine mittelfristige Bindung an nur einen Hersteller: Es wurde keine Lösung akzeptiert, die mittelfristig nur von einem Hersteller geliefert werden kann. Eine solche Abhängigkeit würde von der Chemisch Pharmazeutischen Industrie nicht akzeptiert und darf daher nicht Basis einer Technologieentscheidung sein. 44 (2002) Heft 12 atp Bedienen und Beobachten Profibus SegmentDP red. koppler (nicht red.) Power Link Module (400 mA) Profibus PA Ex SK 2 Power Link Strang 1 Power Link Strang 2 Ex e Feldbusbarriere Power Link Power Link Ventil Box Ex i MU Strang n Feldbusbarriere MU insgesamt • 2 Segmentkoppler • 17 Power Link Module • 54 Feldbusbarrieren Bild 1: Topologie der Feldbus-Vergleichslösung. 앫 Verfügbarkeit der PA Geräte spätestens 10/2002. 앫 Konservative Berechnung: Generell wurde „auf der sicheren Seite“ gerechnet. Man kann tendenziell erwarten, dass manche Ergebnisse bei einer a-posteriori-Auswertung stärker zu Gunsten des Feldbus sprechen als in dieser Studie ermittelt. Zur Vollständigkeit des Vergleichs gehört, dass nicht nur die Investitionskosten verglichen, sondern so weit wie möglich auch andere Kriterien während des Lebenszyklus der Anlage berücksichtigt wurden. Aus systematischen Gründen wurde die Bewertung von Investitionskosten (Abschnitt 4) und Betrieblichen Faktoren sauber getrennt. Die Zeitnähe des Vergleichs wurde dadurch erfüllt, dass nur aktuell lieferbare Geräte und Anschlusstechnologien berücksichtigt wurden. Hier arbeitet die Zeit natürlich zu Gunsten des Feldbus, weil immer mehr Geräte mit Feldbusschnittstellen auf den Markt kommen und auch die erforderliche Peripherie wie Anschlusstechnik, Feldmesstechnik und Software entwickelt werden. 3. Darstellung der Vergleichslösung Als Referenzanlage wurde eine Anlage zur chemischen Synthese eines pharmazeutischen Wirkstoffes im Gebäude D712 bei Aventis in Frankfurt-Höchst verwendet. Diese Anlage wurde in den Jahren 2001 und 2002 errichtet und in 2002 in Betrieb gesetzt. Die Anlage ist zu charakterisieren durch: 앫 Projektkosten 13,8 Mio. €, davon 3,5 Mio. € PLT-Kosten, 앫 automatisiert durch das Prozessleitsystem Industrial IT von ABB, 앫 Remote I/O: S900 von ABB, 앫 Explosionsgefährdeter Bereich: Zone 1, 앫 Pharma-Anforderungen (cGMP), 앫 Geplant mit dem CAE-System Comos PT von Innotec. Folgendes Mengengerüst lag vor: 앫 369 PLT- Stellen am Remote I/O (mit 821 I/O‘s), – 155 Analoge Eingänge atp 44 (2002) Heft 12 Ventil Box Ventil Box – 58 Analoge Ausgänge – 405 Binäre Eingänge – 203 Binäre Ausgänge 앫 62 Motoren (Ansteuerung über Profibus DP), 앫 2 Umrichter (Ansteuerung über Profibus DP). Für diese konkrete Anlage wurde eine Vergleichslösung auf Basis des Feldbus erstellt (Bild 1). Als Feldbus wurde Profibus PA ausgewählt. Dem lag vor allem zu Grunde, dass für diesen derzeit mehr Geräte und Tools auf dem Markt sind, die die in Europa geltenden Anforderungen an den Explosionsschutz erfüllen. Als Grundkonzept für die Topologie wurde der Einsatz von Feldbusbarrieren sowie von Ventilinseln festgelegt. Die passiven Feldbusbarrieren haben eine Energieversorgung über das Buskabel bzw. das Power Link Modul, wobei diese Anschlüsse in der Zündschutzart erhöhte Sicherheit e ausgeführt sind, während die vorgesehenen Anschlüsse für die Feldgeräte die Zündschutzart Eigensicherheit i aufweisen.Wir weichen hier zwar von der in Deutschland bevorzugten eigensicheren Ausführung für Signalübertragungen ab, halten dies aber für die sinnvollste Lösung. Die Wahrscheinlichkeit, dass die einzelnen Feldgeräte ausgetauscht werden müssen, ist deutlich größer als Änderungen am Feldbusstrang selbst, so dass hier die Anwendung der Zündschutzart Eigensicherheit i von höherer Bedeutung ist. Verzichtet man auf die Feldbusbarrieren und führt die Feldbusstränge komplett eigensicher aus – so ergab eine grobe Abschätzung – wäre die Feldbuslösung deutlich teurer als die Lösung mit Remote I/O. Diese Aussage ist so wichtig, dass sie in anderen Worten wiederholt werden soll: Ohne die Feldbusbarrieren wäre der Feldbus nicht wirtschaftlich einsetzbar! Auch die Bedeutung der Ventilinseln ist von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Dem Mengengerüst kann man entnehmen, dass etwa drei Mal so viel Binärsignale wie Analogsignale vorliegen. Durch die Bündelung der Binärsignale in den Ventilinseln reduziert sich der Aufwand ganz erheblich, bzw. könnten solche Feldgeräte erst gar nicht in den PA Bus integriert werden. Auch dies würde die wirtschaftliche Bewertung zu Ungunsten des Feldbus entscheiden. Die erstellte Lösung mit Feldbus ist durch folgende Kennzahlen charakterisiert: 앫 2 redundante Profibus DP-Stränge für die Feldgeräte, 앫 1 Profibus DP-Strang für Motoren und Umrichter, 앫 2 Segmentkoppler (SK2), wobei diese – im Gegensatz zur entsprechenden Remote I/O-Lösung – leider nicht mit einer durchgängigen Redundanz bis zum jeweiligen PAStrang ausgerüstet werden können, 앫 17 Profibus PA-Stränge bzw. Power Link Module, 앫 64 Feldbusbarrieren (Bus: EEx e, Signale EEx i), 앫 max. Stranglänge ohne Stichleitungen 210 m, 앫 max. 17 Teilnehmer am Strang (Stiche jeweils 15 m), MU Ventil Box 63 Bedienen und Beobachten 앫 Die Gesamtzykluszeit für Profibus PA- Slaves ist kleiner 364 ms und genügt damit den vorliegenden Anforderungen. Es gab einige wenige Geräte, die nicht mit Feldbusanschluss verfügbar sind (siehe unten). Hierfür ist eine „Lumpensammler”-Lösung erforderlich. Eine kurze Abschätzung ergab, dass für diese wenigen Signale (21 Signale) Remote I/O-System unwirtschaftlich wäre. Sie werden direkt in den Schaltraum verdrahtet und dort an konventionelle Ein/Ausgänge des Prozessleitsystems angeschlossen. Neben den zusätzlichen Hardware-Kosten für ein Remote I/O-System entstünde zusätzlich der damit verbundene Schulungs- und Inbetriebnahmeaufwand, der beim direkten Anschluss an das PLS entfällt. 4. Vergleich der Investitionskosten In diesem Abschnitt wird im Detail verglichen, wie sich die Realisierung mit dem Feldbus auf die einzelnen Bestandteile der Prozessleittechnischen Anlage auswirkt. Neben der Beschreibung der technischen Ausprägung ist auch die wirtschaftliche Bewertung enthalten. 4.1 Feldgeräte Bei der bisher eingesetzten Technik werden Regelventile mit Endlagenschaltern ausgestattet. Durch die digitalen Positioner wird die Rückmeldung über das Erreichen der Endlage elektronisch ermittelt und über den Bus übertragen. Deshalb wurde beschlossen, auf die Endlagenschalter zu verzichten. Ebenso wurde bei Regelventilen ein Magnetventil zum vollständigen Abschalten des Produktstroms vorgeschaltet. In der Studie wurde beschlossen, hierauf beim Einsatz des Feldbus zu verzichten, da auch die Positioner das vollständige Abschalten ermöglichen und dies durch die integrierte Rückmeldung der realen Ventilstellung überwacht werden kann. Dies gilt allerdings nicht bei Magnetventilen, die für sicherheitsrelevante Funktionen eingesetzt werden. Noch keine befriedigenden Feldbus-Komponenten gab es für folgende Aufgabenstellungen: 앫 In Befehlsgeber integrierte Meldeleuchten erfordern eine so hohe Leistung, dass sie nicht eigensicher vom Feldbus aus versorgt werden können. In unserer Anlage wurden – trotz überwiegend automatischer Fahrweise – 5 Vor-OrtBefehlsgeber und 2 separate Meldeleuchten eingesetzt. 앫 Bei Drehzahl- und bestehenden konventionellen Mengenmessungen fallen Signale als Zählimpulse an. Hierfür gibt es keine feldbusfähigen Eingangsgeräte, die als Binär-Eingangs-Signale durchaus denkbar wären. In der konkreten Anlage waren vier Drehzahlmessungen separat zu lösen. 앫 Während es feldbusfähige Analysengeräte für die maßgeblichen Anwendungen, wie PH-und Redox-Wert sowie Leitfähigkeit und O2-Messungen gibt, stehen für eher selten eingesetzte weitere Analysengeräte, wie Messgeräte für Trübung in der Regel nicht mit einem Feldbusanschluss zur Verfügung. Im konkreten Fall wurden auf- 64 grund von sicherheitstechnischen Anforderungen drei O2-Messungen konventionell aufgebaut. 앫 Bei der Wägetechnik müssen heute noch die Signale der Wägezellen mittels eines Auswertegerätes aufbereitet werden. Diese sind dann nicht vor Ort, sondern üblicherweise im Schaltraum, und können dann per Profibus DP Anschaltung angesteuert bzw. ausgelesen werden. Wie bereits erwähnt, wurden hier – wie übrigens auch bei der vorhandenen Remote I/O Lösung – die genannten 21 Messungen konventionell zum Prozessleitsystem verdrahtet und auf dessen konventionelle Ein/Ausgangsebene aufgelegt. An dieser Stelle sei auf die Methodik des Projektes hingewiesen, soweit möglich eine 1 zu 1-Lösung zu realisieren. Speziell wurden keine Multi-Variablen-Geräte eingesetzt (z. B. für Durchfluss,Temperatur und Druck), weil diese Geräte auch in der ursprünglichen Lösung nicht zum Einsatz kamen und die Messungen im R+I-Schema auch an unterschiedlichen Orten vorgesehen sind. Hier ergibt sich ein zusätzliches Einsparpotenzial, wenn die Möglichkeit von Multi-Variablen-Geräten bereits bei der Erstellung der R+I-Schemata genutzt wird. Die wirtschaftliche Bewertung der in diesem Abschnitt geschilderten Feldgeräte führen zu einem Mehrpreis von 4489 €. Den Einsparungen für die Magnetventile von 7400 € stehen Mehrkosten für die Feldgeräte mit Feldbusanschluss in Höhe von 11 889 € gegenüber. Bezogen auf die Kosten für Feldgeräte von 770 000 € für das gesamte Projekt betragen die Mehrkosten 0,6 Prozent. 4.2 I/O-System Durch den Einsatz des Feldbus entfällt das gesamte Remote I/O-System mit allen seinen Komponenten. In der konkreten Anlage betrifft dies 20 lokale Remote I/O-Schränke im Betrieb sowie die zugehörige Speisung und Ex-Trennung. Dem stehen gegenüber: 앫 Zusätzliche Ein/Ausgangskarten des PLS (für die „Lumpensammler“-Signale), 앫 Komponenten des Feldbussystems (Feldbus-Barrieren, Ventilanschaltboxen, Segmentkoppler, Power-Link-Module). 앫 Speziell beim eingesetzten PLS war eine zusätzliche Prozessnahe Komponente (PNK) erforderlich, da die vom spezifischen PLS-Hersteller angebotenen Komponenten nur vier Profibus DP-Anschlüsse enthielt, jedoch fünf benötigt wurden. Die entsprechenden Mehrkosten sind insofern spezifisch für den PLS-Hersteller – bei anderen Systemen sind mal mehr, mal weniger als vier Feldbusanschlüsse pro PNK vorhanden. Bei einer stärkeren anlagenspezifischen Aufteilung der Funktion auf mehrere PNK wäre dieser Mehrpreis nicht entfallen, also die PA Lösung dann noch etwas günstiger. Die wirtschaftliche Bewertung der in diesem Abschnitt geschilderten I/O-Systeme führt zu einer Einsparung von 76 212 €. Den Einsparungen von 138 562 € für das entfallende Remote I/O-System stehen Mehraufwendungen in Höhe von 46 350 € für die genannten Feldbuskomponenten 44 (2002) Heft 12 atp Bedienen und Beobachten sowie von 16 000 € für eine PNK gegenüber. Bezogen auf die Kosten des I/O-Systems von 420 000 € betragen die Einsparungen 18,1 Prozent. 4.3 Engineering der Feldtechnik Mit dem bisher eingesetzten Remote I/O-System ging ein nicht unerheblicher Engineering-Aufwand einher und bedurften aufgrund des beträchtlichen Platzbedarfs eigens der Berücksichtigung bei der Aufstellungsplanung. Die dezentralen I/O-Schränke mussten optimal im Betrieb positioniert und mit Ein/Ausgabekarten bestückt werden. Für diese Belegung musste vorher festgelegt werden, welche Geräte an welchen Schrank angeschlossen werden sollen – häufig ein iterativer Vorgang. Für das Remote I/O war anschließend eine Detailplanung durchzuführen und mit entsprechenden Plänen zu dokumentieren. Manche Remote I/O-Systeme erfordern eine spezielle Wärmeberechnung, um die Anforderungen des Explosionsschutzes sicher zu stellen. Für jedes Feldgerät muss ein Nachweis der Eigensicherheit für die spezielle Kombination von Feldgerät und Remote I/O Ein-/Ausgangskarte erstellt werden. Viele dieser Tätigkeiten können bei Einsatz des Feldbusses entfallen oder werden wesentlich einfacher. Die Topologie des Feldbusses ist sehr einfach mit wenigen und platzsparenden Komponenten vor Ort, und erfordert daher einen geringeren Planungsaufwand. Durch die freie Zusammenstellung der an einen Feldbusstrang anzuschließenden Geräte kann im Vergleich zum Remote I/O ohne Mehraufwand eine präzise Anlagenzuordnung erreicht werden. Dank FISCO vereinfacht sich der Nachweise der Eigensicherheit erheblich. Einen wesentlichen Einfluss auf den Aufwand zur Erstellung der Dokumentation hat das eingesetzte Planungswerkzeug. Verwendet man ein datenbank-zentriertes CAE-Tool wie bei Aventis das Tool „Comos PT“ von Innotec, dann ist der Aufwand für die Erstellung der Pläne gering – sowohl beim Remote I/O als auch beim Feldbus. Die dennoch zu erzielende Einsparung resultiert zum einen aus dem Wegfall von Anschlüssen, wie beim Stellungsregler, und zum andern ist der verbleibende PA Anschluss bei allen Geräten gleich. Somit entfallen die sonst erforderlichen geräte- und herstellerspezifischen Ausprägungsübernahmen grafischen Symbole und Anschlüsse in die Standardbibliothek des CAE Tools. Die wirtschaftliche Bewertung des in diesem Abschnitt geschilderten Engineerings der Feldtechnik führt zu einer Einsparung in Höhe von 9076 €. Wesentliche Punkte hierbei sind der Wegfall der Remote I/O-Belegungsplanung, die vereinfachten Nachweise der Eigensicherheit und die vereinfachte Erstellung von Typicals im CAE-System. Bezogen auf die Kosten des Engineerings von 280 000 € für das gesamte Projekt betragen die Einsparungen 3,2 %. Die Einsparungen wären deutlich höher, wenn die Pläne nicht mit dem CAESystem erzeugt würde, sondern – wie bei Aventis noch vor zwei Jahren üblich – mit relativ hohem manuellen Aufwand. Die Abschätzung ergab, dass dann die Einsparungen durch den Feldbus 33 188 € betragen hätten – immerhin 11,9 Prozent der Engineering-Kosten. atp 44 (2002) Heft 12 4.4 Engineering des PLS Auf den ersten Blick überrascht es, dass die Wahl zwischen Remote I/O und Feldbus Auswirkungen auf das Engineering des PLS hat. Und doch ist gerade dieser Einfluss recht bedeutsam für das Gesamtergebnis. Hintergrund ist letztlich, dass beim Feldbus der Standardisierungsgrad hoch ist – im Gegensatz zu Remote I/O. Beim Remote I/O muss für jedes Gerät separat programmiert bzw. ausgewertet werden, welches Codemuster der Statussbytes welche Bedeutung haben und wie sie dann im PLS verarbeitet werden. Beim Feldbus dagegen sind die Statusinformationen einheitlich codiert, so dass keine gerätespezifischen Typicals konfiguriert, implementiert und geprüft werden müssen. Dies ermöglicht die Konfigurierung im PLS unabhängig von den Messgeräten und sogar bis zu einem gewissen Grad von den Messgrößen. Ein anderer Unterschied wird bei der Arbeit mit dem PLS offensichtlich: Beim Remote I/O werden die Feldgeräte als „Fremdsysteme“ über eine Schnittstelle angekoppelt, während die Geräte beim Feldbus transparent sind, als ob sie direkt an das PLS angeschlossen wären. Dies erleichtert das Engineering, die Inbetriebsetzung und den Test. Die wirtschaftliche Bewertung des in diesem Abschnitt geschilderten PLS-Engineerings ergibt eine Einsparung von 24 795 €. Bezogen auf die Kosten des PLS incl. Des Engineerings beträgt dies 4,7 Prozent, bezogen auf die reinen PLSEngineering-Kosten ungefähr das Doppelte. für Feldgeräte von 770 000 € für das gesamte Projekt betragen die Mehrkosten 0,6 Prozent. 4.5 Montage Der Bereich der Montagekosten ist derjenige, wo die größten Potenziale bereits durch den Wechsel von der konventionellen Verdrahtung zum Remote I/O erschlossen wurden. Während bisher mit örtlichen Verteilern, Stammkabeln und Rangierverteilern gearbeitet wurde, benötigte das Remote I/O nur noch individuelle Verbindungen zu den Remote I/OStationen, die direkt im Feld errichtet werden, während es von dort per Buskabel zum Schaltraum ging. Neben diesen Busleitungen musste nur noch die Hilfsenergieversorgung der Remote I/O-Station verlegt werden. Die Einsparungen bei der Verkabelung, bei den Kabeltrassen und beim Platz im Schaltraum sind beträchtlich, jedoch nicht mehr Gegenstand dieser Studie. Durch den Übergang vom Remote I/O zum Feldbus gibt es weitere Einsparungen. Generell verkürzen sich die Kabellängen für die Stichleitungen, weil die Feldbusbarrieren wegen ihrer verglichen mit den Remote I/O-Stationen höheren Zahl dezentraler sind als die Stationen. Die Montage der sehr kleinen und leichten Feldbusbarrieren stellt kein Problem dar, während die großen Remote I/O-Stationen sorgfältig montiert werden müssen. Die Verlegung der Hilfsenergieversorgungen der I/O-Stationen entfällt. Durch die größere Zahl der Feldbusstränge und die „Lumpensammler“-Signale bleibt die Zahl der insgesamt zwischen Feld und Schaltraum zu verlegenden Kabel in etwa gleich. Die wirtschaftliche Bewertung der in diesem Abschnitt geschilderten Montage führt zu Einsparungen von 10 732 €. 65 Bedienen und Beobachten Bezogen auf die Kosten der PLT-Montage von 700 000 € sind das 1,5 Prozent. Dies ist zwar relativ wenig, ist jedoch additiv zu sehen zu den hohen Einsparungen, die bei der Abkehr von der konventionellen Verkabelung zum Remote I/O erzielt wurden. 4.6 Kalibrierung und Qualifizierung Tabelle 1. Überblick über den Einfluss auf die Investitionskosten (alle Angaben in €). Kosten PA: Mind. (%) Elektrotechn.: 0 % Kosten RIO 140 000 0 140 000 0,0 % Analyseng.: 0 % 140 000 0 140 000 0,0 % Projektabwickl.: 0 % 280 000 0 280 000 0,0 % Feldgeräte: + 0,6% 770 000 4489 774 489 0,6 % – 18,1 % I/O-System: –18,1 % 420 000 – 76 212 343 788 PLS incl. Eng.: – 4,7 % 525 000 – 24 795 500 205 – 4,7 % Montage: –1,5 % 700 000 – 10 732 689 268 – 1,5 % Kalibr./Qual.: – 4,3 % Grundsätzlich hat die Art der IBS: – 2,3 % Anschlusstechnik keinen Einfluss auf Engin.: – 3,2 % die Kalibrierung der Geräte und den Summe (PLT ges.) damit verbundenen Aufwand. Ganz Summe (relev. PLT) anders sieht es mit der Kalibrierung und Qualifizierung der Strecke aus: Während das Feldbussignal keinen Messwertverfälschungen unterliegt und daher nicht kalibriert werden muss, ist der bisherige analoge Signalpfad fehlerbehaftet, so dass entsprechender Kalibrierungs-, Qualifizierungs- und Dokumentationsaufwand entsteht. Auch das Einstellen und Überprüfen der Messbereiche entfällt, zur Qualifizierung ist lediglich eine Plausibilitätsprüfung erforderlich. Die wirtschaftliche Bewertung der in diesem Abschnitt geschilderten Kalibrierung und Qualifizierung führt zu einer Einsparung von 5967 €. Bezogen auf die Kosten der Kalibrierung und Qualifizierung von 140 000 € für das gesamte Projekt beträgt die Einsparung 4,3 Prozent. 4.7 Inbetriebsetzung Wie schon mehrfach erwähnt, gelingt die Integration der Feldgeräte in die gesamte Prozessleittechnik durch den Feldbus deutlich besser als mit dem Remote I/O. Durch die Reduzierung der Fehlerquellen, durch die Verwendung von Standards und durch die dank der höheren Transparenz erleichterte Fehlerdiagnose wird die Inbetriebsetzung deutlich beschleunigt. Insbesondere die Prüfung der gesamten fertig montierten PLT-Stelle, der so genannte Loop Check, kann entfallen. Es muss lediglich geprüft werden, ob das richtige Gerät angeschlossen wurde und ob dieses eine „Lebensmeldung“ absetzt. Die wirtschaftliche Bewertung der in diesem Abschnitt geschilderten Inbetriebsetzung führt zu einer Einsparung von 2400 €, was sich aus einer halben Stunde Einsparung pro Analoggerät ergibt. Bezogen auf die Kosten der Inbetriebsetzung von 105 000 € beträgt die Einsparung 2,3 Prozent. 4.8 Übersicht der Ergebnisse Die in den bisherigen Abschnitten genannten Mehraufwendungen bzw. Einsparungen sind in Tabelle 1 zusammengefasst: Insgesamt ergibt sich also eine Einsparung bei den PLT-Investitionskosten von ca. 125 000 €, das ist 3,6 Prozent der gesamten PLT-Kosten. Man erkennt in der Tabelle aber auch, dass einige Projektteile überhaupt nicht von der Anschlusstechnik berührt werden, beispielsweise die Elektrotechnik, 66 Preisänder. 140 000 – 5976 134 024 – 4,3 % 105 000 – 2400 102 600 – 2,3 % 280 000 – 9076 270 924 – 3,2 % 3 500 000 – 124 702 3 375 298 – 3,6 % 2 940 000 – 124 702 2 815 298 – 4,2 % die Analysengeräte und die Projektabwicklung an sich. Rechnet man diese Anteile heraus, so beträgt die gesamte Einsparung 4,2 Prozent der relevanten PLT-Kosten. Hier sei nochmals an den Einfluss des verwendeten CAE-Tools auf die Einsparungen im Engineering verwiesen, siehe oben, Abschnitt 4c. Ohne diesen Einfluss betrüge die Einsparung 4,2 Prozent der gesamten PLT-Kosten bzw. 5,0 Prozent der relevanten PLT-Kosten. 5. Vergleich der Betrieblichen Faktoren Im vorigen Abschnitt wurden die Auswirkungen des Feldbus auf die Investitionskosten ermittelt. Dies waren „harte Fakten“, die präzise berechenbar waren. In diesem Abschnitt sind die übrigen Auswirkungen geschildert und soweit möglich bewertet. Dies betrifft einerseits die Auswirkungen im Lebenszyklus der Anlage, die noch nicht so klar zu ermitteln sind wie die Investitionskosten. Andererseits betrifft es auch indirekte Auswirkungen, die sich z. B. in höherer Produktion der Anlage und damit in Nutzen außerhalb des PLT-Bereiches niederschlagen. Weil diese von der jeweiligen Produktions- und Marktsituation abhängen, kann der Nutzen nicht allgemein abgeschätzt werden. Hier muss der Leser aufgerufen werden, die Auswirkungen in seiner konkreten Branche und Anlage selbst zu ermitteln. 5.1 Einfluss auf die Projektlaufzeit Schon im Abschnitt 4.7 wurde auf die erheblichen Auswirkungen in der Inbetriebsetzung hingewiesen. Standen dort die direkt im Projekt gesparten Investitionskosten im Vordergrund, so soll hier der Einfluss auf die Projektlaufzeit diskutiert werden. Unsere Berechnungen zeigten, dass – bei realistischen Teamgrößen – vier Tage bei der Montage, fünf Tage bei der Qualifizierung und zwei Tage bei der Inbetriebsetzung eingespart werden können. Auch dies klingt zunächst nicht sensationell, bezogen auf die 12–18 Monate, die heute als Projektdauer angesetzt werden. Analysiert man jedoch die Projektzeitpläne im Detail, so sieht man, dass die PLT-Montage, die Qualifizierung und die PLT-Inbetriebsetzung stets auf 44 (2002) Heft 12 atp Bedienen und Beobachten dem kritischen Pfad liegen. Umgangssprachlich gesagt: Die PLTisten kommen immer als letzte rein und müssen als erste raus sein. Insofern kann man mit Recht sagen, dass der Einsatz des Feldbusses das Gesamtprojekt um ca. 10 Tage beschleunigen kann! Der Versuch, diese Einsparung in Euro und Cent zu bewerten, muss scheitern. Der Nutzen hängt davon ab, ob diese zwei Wochen in eine frühere Marktpräsenz, in höheren Marktanteil, in gesteigerten Umsatz umgesetzt werden kann oder an anderer Stelle im Projekt, in der Produktion oder im Marketing wieder verloren wird. Generell wächst jedoch der Termindruck in Projekten von Jahr zu Jahr, so dass eine Projektbeschleunigung von erheblichem Wert ist. Um diesen abzuschätzen sei dem Leser empfohlen, den auf zwei Wochen entfallenden Jahresumsatz eines neuen Produktes und die zugehörige Gewinnmarge in seiner Umgebung abzuschätzen – die Projektbeschleunigung kann deutlich mehr Wert schaffen als die gesamte Einsparung der Investition! allem der letzte Punkt kann ein hohes wirtschaftliches Gewicht erlangen, wenn die geforderten Toleranzen bisher nur durch spezielle und teure Präzisionsmesstechnik bzw. aktorik erreicht werden konnte. Hier kann keine generelle Aussage über den wirtschaftlichen Nutzen dieses Effekts getroffen werden – er kann jedoch beträchtlich sein. Zwei andere Faktoren haben einen Einfluss auf die Gesamtqualität der Prozessleittechnik: Viele Fehlermöglichkeiten entfallen an der Quelle, z.B. indem die Ersatzwertzuordnung nicht mehr individuell vorgenommen werden muss. Und Fehler, die gar nicht erst entstehen, können nicht zu Qualitätseinbußen führen. Außerdem – das ist der zweite Faktor – werden Fehler durch die Transparenz schnell erkannt und behoben, so dass ihr Schaden geringer ist. Auch bei diesen Faktoren ist eine wirtschaftliche Bewertung derzeit nicht möglich. 5.4 Einfluss auf die Störungsbehebung Generell erfordert das Remote I/O ebenso wie der Feldbus den Einsatz von geschulten, gut qualifizierten Prozessleitelektronikern. Wir schätzen, dass die Handwerker jeweils zwei Tage lang für den Feldbus geschult werden müssen, um den Ein/Ausbau, die Diagnose und die Störungsbehebung zu erlernen. Dafür entfällt die gleich lange Schulung für das Remote I/O-System.Während jedoch das Remote I/O herstellerspezifische Schulungen für die einzelnen Geräte erfordert, um die jeweiligen Codes entschlüsseln zu können, entfällt dieser Schulungsbedarf durch die Standardisierung des Feldbusprotokolls. Diese Einsparung wird mit 2 Schulungstagen pro Handwerker eingeschätzt. Bei drei Handwerkern im Betrieb schätzen wir die Einsparung bezüglich der Schulung mit 4000 € ab. Dieses Ergebnis ist beachtlich, widerspricht es doch der allgemeinen Meinung, dass neue Technologien stets komplizierter sind als die bisherigen und dass daher das Schulungsniveau ständig steigt. Grund ist einerseits die Standardisierung, die Spezialschulungen zu vermeiden hilft, und andererseits die Tatsache, dass der Feldbus die Transparenz und Durchgängigkeit erhöht. Das System ist jetzt komplett auf die digitale Basis gestellt und hat dadurch die Vorteile, die sich aus der Homogenität ergeben. Durch den Feldbus erhöht sich die Transparenz des Systems, so dass Fehler schneller erkannt werden bzw. sich sogar „aktiv melden“. Auch ermöglicht diese Technologie den Einsatz „intelligenterer“ Feldgeräte, die über gute Selbstdiagnosemöglichkeiten bis hin zu Anforderungssignalen für vorbeugende Wartung verfügen. Neben der schnelleren Erkennung von Fehlern wird sich auch die höhere Zuverlässigkeit der Fehlerdiagnose auswirken. Wenn die Geräte eine zuverlässige Selbstdiagnose ausführen und „ich bin ok“ zurückmelden, wird man sie nicht mehr „auf Verdacht“ ausbauen, prüfen und dann wieder einbauen. Der direkt zu ermittelnde wirtschaftliche Nutzen dieser erleichterten Störungsbehebung ist enttäuschend gering, wir kommen auf 500 € pro Jahr. Grund hierfür ist die geringe Ausfallrate der Technik – wir haben sie mit 0,5 Prozent p. a. abgeschätzt. Diese wiederum zeigt den Erfolg des konservativen Vorgehens, neue Geräte erst nach eingehender Prüfung in den Prüflabors der NAMUR-Mitgliedsfirmen oder nach Betriebsbewährung einzusetzen. Der indirekte Nutzen ist um Klassen höher, entzieht sich aber der verallgemeinernden Ermittlung. Wenn die Feldbustechnik dazu führt, dass Fehlchargen vermieden werden oder dass auch nur ein Tag Produktionsausfall entfällt, dann kann dieser Nutzen mehrere 100 000 € betragen. 5.3 Einfluss auf die Qualität 5.5 Einfluss auf die Wartung und Inspektion Durch den Feldbus entfallen zwei Signalwandlungen: Vom meist digital erzeugten Messsignal zum analogen Ausgangssignal und dann zum digitalen Signal im PLS – und entsprechend bei Aktoren. Mit diesen beiden Signalwandlungen fallen zwei systematische Fehlerquellen, man muss keine Fehlerfortpflanzung berücksichtigen und die Genauigkeit des gesamten Signalkreises ist genauso groß wie die des Sensors bzw. Aktors. Hierdurch ergeben sich insgesamt kleinere Messtoleranzen. Dies kann entweder genutzt werden, um mit den gleichen Feldgeräten genauer zu messen bzw. zu stellen, oder um die geforderte Gesamttoleranz mit Sensoren bzw. Aktoren mit größeren Messfehlern zu erreichen. Vor Wie schon in Abschnitt 5.3 ausgeführt, entfallen durch den Feldbus mögliche Fehlerquellen in der Signalumwandlung und -weiterleitung. Dies erspart bei den – zumindest im pharmazeutischen Umfeld erforderlichen – jährlichen Wiederholungsprüfungen die Kalibrierung der Strecke. In der konkreten Anlage betrifft dies 25 Kalibrierungen, was zu Einsparungen von 2500 € pro Jahr führt. Es ermöglicht darüber hinaus, nicht mehr das eingebaute Gerät zu kalibrieren, sondern gegen ein frisch kalibriertes Gerät auszutauschen. Dies wirkt sich vor allem in einer Beschleunigung der jährlichen Wiederholungsprüfungen und damit in einer kürzeren Produktionsunterbrechung aus – mit hohem wirtschaftlichem Wert. 5.2 Einfluss auf die Schulung der PLT-Mitarbeiter atp 44 (2002) Heft 12 67 Bedienen und Beobachten Ein weiterer Punkt kann noch nicht definitiv geklärt werden: Möglicherweise können die Kalibrierzyklen der Sensoren deutlich erhöht werden – auch über die derzeit übliche Obergrenze von einmal jährlich hinaus. Grund hierfür ist, dass die Sensoren häufig sehr viel langzeitstabiler sind als die Elektronik für die Signalumwandlung in den Analoggeräten. Weil die Signalumwandlung entfällt, könnte der Kalibrierzyklus auf die Langzeitstabilität des Sensors angepasst werden. Wenn dies auch von den Qualitätsabteilungen und Aufsichtsbehörden akzeptiert wird – sicherlich erst nach gründlicher Praxiserfahrung – sind hier weitere Einsparungen möglich. Auf PLT-Seite können sie in der konkreten Anlage 7500 € betragen, der betriebliche Nutzen durch verringerte Ausfallzeiten kann nicht abgeschätzt werden. 6. Bewertung der Ergebnisse 6.1 Bewertung der Investitionskosten Die oben dargestellten Einsparungen bei den PLT-Kosten in Höhe von – je nach Betrachtung – 3,6 Prozent bis 5 Prozent sind auf den ersten Blick enttäuschend klein. Die ursprünglich in Studien ermittelten Werte in der Größenordnung von 20 Prozent ließen vorerst anderes erwarten. Hier muss jedoch daran erinnert werden, dass diese Studien [8] das Einsparpotenzial des Feldbus durch Vergleich mit der konventionellen Verdrahtung ermittelt haben. Grob kann man also sagen, dass die Einsparung durch das Remote I/O 15 Prozent und die zusätzliche Einsparung durch den Feldbus 5 Prozent betragen. Bei realistischer Betrachtung war nur durch die geänderte Anschlusstechnik nicht mehr Einsparungen bei den Investitionskosten zu erwarten, denn die Zahl der vom Schaltraum ins Feld gelegten Kabel bleibt annähernd gleich. Die Einsparung ist dennoch durchaus relevant: Wenn durch eine neue Technologie die Investitionskosten eines Fachgebiets um 5 Prozent sinken, ist das ein beachtlicher Sprung, dem man sich nicht entziehen kann – selbst ohne die zusätzlich ermittelten Vorteile während des Lebenszyklus.Welcher Technologiesprung hat in den letzten Jahren in anderen Gewerken wie der Bautechnik oder Apparatetechnik zu 5 Prozent Einsparung der Gesamtkosten des Gewerkes geführt? 6.2 Bewertung der Betrieblichen Faktoren Die betrieblichen Faktoren enthalten – neben einigen relativ kleinen Faktoren wie bei der Schulung oder bei den PLT-Kosten der Instandhaltung – wichtige Änderungen: Wenn dank des Feldbus Anlagen schneller in Betrieb gehen, bei Störungen kürzer ausfallen und mit höherer Genauigkeit betrieben werden können, dann liegt hier der eigentliche Nutzen des Feldbus. Ein Tag Produktionsgewinn bei einer voll ausgelasteten Anlage kann leicht 500 000 € generieren – oder umgekehrt ein Tag Produktionsausfall so viel Wert vernichten. Zwar lassen sich hier leider keine allgemeinen Nutzenpotentiale bestimmen – zu groß ist der Einfluss der Anlagenauslastung, der Marktsituation, der Gewinnmarge – , jedoch über- 68 wiegt dieser Nutzen die Einsparung bei der Investition normalerweise bei weitem. Von hier aus gesehen ist es erfreulich, dass der betriebliche Nutzen nicht etwa – wie sonst bei Innovationen – durch höhere Investitionskosten erkauft werden muss, sondern sogar noch mit einer – wenn auch geringen – Einsparung belohnt wird. 6.3 Bewertung der Methodik Die Bewertung der Ergebnisse wäre unvollständig ohne eine Bewertung der Methodik. Die oben beschriebene und begründete Methodik hat in relativ kurzer Zeit zu einer belastbaren, nachvollziehbaren Bewertung geführt. Selbstverständlich kann diese derzeit noch nicht durch eine Projektauswertung „geadelt“ werden, denn erst auf Grund dieser Studie wird eine entsprechende Projektentscheidung für den Feldbus getroffen. Auf das Risiko, dass beim praktischen Vergleich manche Ergebnisse anders ausfallen werden, sei hier explizit hingewiesen. Methodisch gesehen enthält der Ansatz, den Vergleich an einer konkreten Anlage zu erstellen, eine hohe Willkür. Durch Wahl von Anlagenstandort, Anlagengröße, Anlagenart und Ausstattung werden Festlegungen getroffen, die nicht verallgemeinerbar sind. Ebenso kann der Zeitpunkt dieser Untersuchung einen hohen Einfluss haben, so dass die Ergebnisse in einem halben Jahr schon anders aussehen werden. Entsprechend vorsichtig muss bei der Übertragung der Ergebnisse auf andere Anlagen oder gar bei der Verallgemeinerung der Ergebnisse umgegangen werden. So mag es Anlagengrößen geben, wo das Remote I/O die optimale Lösung ist. Bei kontinuierlichen Prozessen mit entsprechenden Verfügbarkeitsanforderungen können sich andere Bewertungen ergeben. Bei Revamps existierender Anlagen ermöglicht diese Technik zudem die Weiterverwendung der Feldgeräte. Andererseits wäre der Feldbus beispielsweise bei großflächigen, weit verteilten Anlagen noch stärker im Vorteil als im konkreten Fall. Die Fachwelt ist eingeladen, die Methoden dieser Studie auf andere Anlagentypen anzuwenden und die Ergebnisse zu kommunizieren, damit allgemeinere Aussagen möglich sind. Eine weitere Willkür des Projektes FuRIOS ist, dass der Vergleich auf Basis des Profibus PA und nicht des FF-Feldbusses durchgeführt wurde. Ohne eine Lösung mit FF im Detail durchdacht zu haben, wagen wir die Aussage, dass das Ergebnis einer Studie mit dem FF-Feldbus zu ziemlich ähnlichen Ergebnissen kämen. Hier und da trägen Vor- oder Nachteile der einzelnen Systeme zu Tage, die in der Summe kaum mehr als 10 % Einfluss auf das Ergebnis hätten. Eine weitere kritische Relativierung des Projektes FuRIOS ist wichtig: Diese Studie wurde nach bestem Wissen und unter Nutzung aller den Autoren bekannten Erfahrungen mit Feldbus-Testanlagen erstellt. Jedoch fehlt noch die Praxiserfahrung. Vielleicht waren einige Annahmen zu konservativ, vielleicht treten bei der Durchführung eines Projektes Probleme auf, die von uns nicht vorhergesehen wurden. Auf jeden Fall muss in den ersten Projekten mit „Kinderkrankheiten“ gerechnet werden, welche die Einsparungen wieder auffressen. Auch die schnellere Inbetriebnahme wird beim ersten Projekt wohl eher nicht realisierbar sein. 44 (2002) Heft 12 atp Bedienen und Beobachten 7. Ausblick Die Methodik dieses Projektes bestand in der 1 zu 1-Abbildung einer konkreten mit Remote I/O realisierten Anlage in eine Anlage mit Feldbus. Intelligent genutzt, wird diese Technologie jedoch zu weiteren Einsparungen bzw. Nutzenerhöhungen führen. Hier ist einerseits der Anwender gefordert, andererseits ergeben sich auch Anforderungen an die Hersteller. 7.1 Ausblick für die Anwender Die Feldbustechnologie ist die technische Plattform, um Feldgeräte weiter zu entwickeln. Erste Produkte sind bereits verfügbar: So genannte Multi-Variablen-Geräte, die mehrere physikalische Größen gleichzeitig ermitteln, beispielsweise den Durchfluss, den Druck und die Temperatur. Solche Geräte sind preisgünstig und – dank des Feldbusses – ebenso einfach anzuschließen wie Einzelwertgeräte. Im Projekt FuRIOS konnten sie jedoch an keiner Stelle eingesetzt werden, weil beispielsweise die Temperatur- und Druckmessung nicht an der selben Rohrleitung oder am selben Einbauort erfolgten. Hier erwächst die Forderung an die Anwender, sich der Möglichkeiten von Multi-Variablen-Geräten bewusst zu werden und diese gleich beim Entwurf der R+I-Schemata einzuplanen. Der Feldbus ist die technische Basis für neuartige Geräteentwicklungen. Eine Stabsonde, die ein Temperaturprofil misst, ein Ventil, das Ventilhübe zählt, ein Analysegerät, das sich selbst überwacht – all dies ist erst mit dem Feldbus sinnvoll und effizient in die Automatisierung zu integrieren. Diese Erkenntnis wurde bereits vor Jahren veröffentlicht:„Die Feldbustechnik als Motor der Automatisierungstechnik“ hieß ein Beitrag von 1999 [9]. Heute spricht man eher vom Enabler, gemeint ist dasselbe: Der Feldbus stellt eine innovative technologische Plattform dar – es liegt am Hersteller und Anwender, welche Geräte diese Plattform nutzen und wie sie eingesetzt werden. Der Feldbus ist auch die technisch richtige Basis für Asset Management Systeme. Diese erforderten bisher separate Bussysteme für die Übertragung der Geräteinformationen, die jetzt entfallen können, weil die Informationen direkt vom Bus abgenommen werden können. Dies könnte den Asset Management Systemen (endlich) zum Durchbruch verhelfen, der ihm bisher noch nicht gelang. Allerdings ist die Diskussion, wie die Aufgabenteilung von CAE-System, Asset Management und ERP-System optimal vorzusehen ist, noch nicht abgeschlossen. Die Kosten-Nutzen-Analyse von Asset Management-Systemen ist aus dieser Studie bewusst ausgeklammert, sie muss an anderer Stelle diskutiert werden. 7.2 Ausblick für die Hersteller Nicht nur die Anwender sind aufgefordert, den Feldbus intelligenter zu nutzen als nur die bisherige Aufgabenstellung 1 zu 1 zu realisieren. Auch die Hersteller sind zur Weiterentwicklung aufgerufen. Insbesondere sind folgende Wünsche festzuhalten: atp 44 (2002) Heft 12 앫 Speisegeräte (Power Module) mit höherem Speisestrom (deutlich größer als 400 mA) wären sinnvoll, weil viele Geräte – teilweise aus gutem Grund – wesentlich mehr als 10 mA benötigen. Durch einen stärkeren Speisestrom würde nicht nur die Zahl der Feldbus-Stränge reduziert, sondern es würde mehr und mehr Geräten erlauben, von der Vierleiter-Versorgung zur Zweileiter-Versorgung zu wechseln. 앫 Eine Ventilanschaltbox für Profibus PA mit einer Busanschaltung in erhöhter Sicherheit e würde das Ansteuern stärkerer eigensichere Magnetventile ermöglichen (dies ist beim FF-Feldbus vorhanden). 앫 Ein „Mini Remote I/O“ auf Seite des Profibus PA ebenfalls mit einer Busanschaltung in erhöhter Sicherheit e würde eine konventionelle Verdrahtung (auch für Impulseingänge) oder ein separates Remote I/O als „Lumpensammler“ überflüssig machen (derzeit sind nur Lösungen mit Hilfsenergie vorhanden). 앫 Der Adressumfang von 126 Adressen im Profibus DP ist limitierender Faktor. Die Normungsgremien sollten eine Revision dieser Grenze anstreben. 앫 Eine PNK sollte nicht auf zwei redundante Profibus DP-Linien begrenzt sein. Dies erhöht die Zahl der PNKs unsinnig. Allerdings wird dieser Wunsch von vielen Systemen bereits erfüllt. 앫 Programme zum Durchrechnen der herstellerspezifischen Verschaltung sind erforderlich. Noch bietet sie nicht jeder Hersteller von Feldbuskomponenten an. 앫 Ein einfaches Busmonitorsystem für den Profibus PA zur Problemdiagnose im Strang für den Ex-Bereich wäre sinnvoll. Dies ist für den FF-Feldbus bereits verfügbar. 앫 Bisher fehlt bei dem Profibus PA noch die Option einer durchgängigen Redundanz, zumindest bis zum jeweiligen PA- Strang Neben den genannten Autoren haben Manfred Dietz, Infraserv Höchst, sowie Harald Hauch und Josef Will, Aventis, an dem Projekt mitgewirkt, außerdem Mitarbeiter der genannten Herstellerfirmen. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Literatur [1] Gangbarer Weg – Remote I/O-Systeme in der Prozessautomation. Chemie Technik, 28 (1999), Nr. 4, S. 38–40. [2] Klemm, E.: Internationale Feldbusnorm IEC61158 ist Realität. etz, H. 6/2000. [3] Hils, F., Lindner, K.-P.: PROFIBUS – Der Feldbus für die Verfahrenstechnik wird erwachsen. atp – Automatisierungstechnische Praxis 34 (1992), H. 12, S. 661–667. [4] N.N.: Zielsichere Vorlage. Chemie Produktion, H. 3/1998, S. 44–47. [5] Rathje, J.: Der Feldbus in der Verfahrenstechnik. atp – Automatisierungstechnische Praxis 35 (1993), H. 2, S. 135–137. [6] Rathje, J.: ACHEMA 97: Der Feldbus kommt ins Rollen – Ein Situationsbericht. atp – Automatisierungstechnische Praxis 39 (1997), H. 10, S. 56–59. [7] Max, G., Heidel, R., Frehse, K. P.: Wirtschaftlichkeit des Feldbuseinsatzes. atp – Automatisierungstechnische Praxis 34 (1992), H. 9, S. 507–512. [8] Rathje, J.: Braucht die chemische Industrie den Feldbus? atp – Automatisierungstechnische Praxis 36 (1994), H. 4, S. 22–30. [9] Neumann, P.: Die Feldbustechnik als Motor der Automatisierungstechnik. atp – Automatisierungstechnische Praxis 41 (1999), H. 7, S. 27–34. 69 Bedienen und Beobachten Abkürzungen FF-Feldbus Fieldbus Foundation FuRIOS Feldbus und Remote I/O: Systemvergleich PLS Prozessleitsystem PNK Prozessnahe Komponente des PLS FISCO Fieldbus Intrinsically Safe Concept Profibus DP Dezentrale Peripherie (siehe IEC 61158) Profibus PA Prozess Automation (siehe IEC 61158) Dipl.-Ing. Wilfried Schmieder leitet in der Ingenieurtechnik Wirkstoffe der Aventis Pharma Deutschland GmbH das Team Projekte Prozessleittechnik. Adresse: Aventis Pharma Deutschland GmbH, ITW, D581, D-65926 Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 3 051 21 22, Fax -31 10 46, E-Mail: Wilfried.Schmieder@aventis.com 70 Dr.-Ing. Thomas Tauchnitz leitet in der Ingenieurtechnik Wirkstoffe der Aventis Pharma Deutschland GmbH die Gruppe Technologie und Projekte. In der NAMUR ist er Koordinator des Arbeitsfeldes 2 Integrierte Lösungen und Systeme. In der IGR (Interessengemeinschaft Regelwerke Technik) leitet er das Arbeitsfeld Leittechnik. Adresse: Aventis Pharma Deutschland GmbH, ITW, D610, D-65926 Frankfurt/Main,Tel. (0 69) 3 05-41 94, Fax -8 30 98, E-Mail:Thomas.Tauchnitz@aventis.com Dipl.-Ing. Sven Seintsch leitet im Prüflabor der Infraserv GmbH & Co Höchst KG die Untersuchungen an verschiedenen Feldbus-Test-Installationen. Er ist Mitglied des NAMUR-Arbeitskreises 2.6 Feldbus. In der IGR (Interessengemeinschaft Regelwerke Technik) leitet er den Arbeitskreis Feldbus. Adresse: Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, MSRTechnik, Prüflabor, D710, D-65926 Frankfurt/Main, Tel. (0 69)3 05-1 32 60, Fax-1 59 78, E-Mail: Sven.Seintsch@Infraserv.com 44 (2002) Heft 12 atp FuRIOS Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Feldbus und Remote I/O: Systemvergleich „FuRIOS“ Ein praxisnaher Vergleich von Kosten und Nutzen von Feldbus und Remote I/O-System Erstellt durch die Firmen – InfraServ GmbH & Co Höchst KG (Sven Seintsch, Manfred Dietz) und – Aventis Pharma Deutschland GmbH (Wilfried Schmieder, Harald Hauch, Josef Will, Dr. Thomas Tauchnitz) – im Rahmen der IGR (Interessengemeinschaft Regelwerke Technik) In Zusammenarbeit mit den Herstellern ABB, Camille Bauer, Emerson, Endress+Hauser, Honeywell, Pepperl+Fuchs, Samson, Siemens, Wika Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 1 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik Fragestellung des Projektes Hypothese: Der Feldbus ist da, er könnte angewandt werden. Eine aktuelle Untersuchung der Kosten/Nutzenaspekte fehlt und könnte die Akzeptanz herbeiführen. Einspar. ?? Konv. Rem.I/O Feldb. Nutzen ?? Konv. Rem.I/O Feldb. Ziel des Projektes: Untersuchung der Machbarkeit und der Kosten/Nutzen-Aspekte des Feldbus aus Anwendersicht unter möglichst typischen Randbedingungen eines PharmazeutischChemischen Produktionsbetriebes. 2 Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik FuRIOS Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Methodik des Projektes Auswahl einer konkreten, typischen, kürzlich errichteten Anlage mit Remote I/O Planung einer (soweit möglich) 1:1 vergleichbaren Lösung mit Feldbus (konkret: Profibus PA) Vergleich und Bewertung der Kosten-NutzenAspekte der mit Remote I/O realisierten Batch-Anlage mit der mit Feldbus geplanten Anlage unter Berücksichtigung des kompletten Lebenszyklus Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 3 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik Charakterisierung der Anlage D712 Projektkosten 13,8 Mio €, davon 3,5 Mio € PLT-Kosten Remote I/O (S900 von ABB) PLS (Industrial IT von ABB) Explosionsgefährdeter Bereich: Zone 1 Pharma-Anforderungen (cGMP) Geplant mit dem CAE-System Comos PT Mengengerüst: – 369 – – 62 2 PLT- Stellen am Remote I/O (mit 821 I/O‘s) 155 Analoge Eingänge 58 Analoge Ausgänge 405 Binäre Eingänge 203 Binäre Ausgänge Motoren (Ansteuerung über Profibus DP) Umrichter (Ansteuerung über Profibus DP) Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 4 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik FuRIOS Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Kriterien für die Vergleichslösung Keine Veränderung der Anforderungen an die Anlage (keine Nachoptimierungen) Möglichst gleichwertige Lösung z.B. hinsichtlich Verfügbarkeit, Reserven „Sinnvolle“ Lösung angestrebt, die man auch so bauen würde (nicht „gesundgerechnet“) Keine Lösung, die mittelfristig an nur einen Hersteller bindet Verfügbarkeit der Geräte spätestens 10/2002 Konservative Berechnung, „auf der sicheren Seite“ 5 Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik Topologie der Vergleichslösung Profibus Segmentkoppler DP red. (nicht red.) SK 2 Power Link Module (400mA) Power Strang 1 Profibus PA Ex Ex e Power Strang 2 Link Ex i MU Ventil Box Ventil Box Ventil Box MU MU insgesamt Power Link Power Feldbusbarriere Feldbusbarriere Link • 2 Segmentkoppler Strang n • 17 Power Link Module Link • 64 Feldbusbarrieren Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 6 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik Ventil Box FuRIOS Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Charakterisierung der Vergleichslösung 2 redundante Profibus DP-Stränge für die Feldgeräte 1 Profibus DP-Strang für Motoren und Umrichter 2 Segmentkoppler (SK2) (leider nicht redundant!) 17 PA-Stränge bzw. Power Link Module 64 Feldbusbarrieren (Bus:Ex e, Signale Ex i) Max. Stranglänge ohne Stichleitungen 210 m Max. 17 Teilnehmer am Strang (Stiche jeweils 15 m) Die Gesamtzykluszeit für PA- Slaves ist kleiner 364 ms und genügt damit den vorliegenden Anforderungen Anschluss von Geräten, die nicht mit Profibus PA verfügbar sind, direkt an konventionelle I/O‘s („Lumpensammler“) Hinweis: Ohne Feldbusbarrieren und ohne Ventilanschaltbox wäre die Aufgabe nicht wirtschaftlich lösbar gewesen!!! Ebenso wäre die Kombination von Feldbus und Remote I/O unwirtschaftlich Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 7 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik Zusammenfassung Investitionskosten Elektrotechn.: 0% Analyseng.: 0% Projektabwickl.: 0% Feldgeräte: +0,6% I/O-System: -18,1% PLS incl. Eng.: -4,7% Montage: -1,5% Kalibr./Qual.: -4,3% IBS: -2,3% Engin.: -3,2% Summe (PLT ges.) Summe (relev. PLT) Kosten RIO Preisänder. Kosten PA: Mind. (%) 140000 0 140000 0,0% 140000 0 140000 0,0% 280000 0 280000 0,0% 770000 4489 774489 0,6% 420000 -76212 343788 -18,1% 525000 -24795 500205 -4,7% 700000 -10732 689268 -1,5% 140000 -5976 134024 -4,3% 105000 -2400 102600 -2,3% 280000 -9076 270924 -3,2% 3500000 -124702 3375298 -3,6% 2940000 -124702 2815298 -4,2% Einsparung: 338 € pro PLT-Stelle. Anm.: Ohne Comos PT läge die Einsparung vom Engineering um 22.752 € höher, so dass sich insgesamt 147.454 = 4,2/5,0% ergäben Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 8 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik FuRIOS Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Zusammenfassung der Betrieblichen Faktoren Schnellere Inbetriebnahme (10 Tage) Weniger Schulungsaufwand (4.000 €) Erhöhte Qualität, genauere Messung Schnellere Störungsbehebung durch gezielte Diagnose Weniger Wiederholungskalibrierung (2.500 € p.a.) Eventuell größerer Kalibrierzyklus (7.500 € p.a.) Einsparungen durch Multi-Variablen-Geräte möglich Verknüpfung Messbereiche mit Rezepten entfällt Hinweis: Alle Details der Studie finden Sie im ausführlichen Beitrag in der atp Dezember 2002 9 Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik Wünsche an die Hersteller Speisegeräte (Segmentkoppler) mit höherem Speisestrom (>> 400 mA) wären sinnvoll, weil viele Geräte deutlich mehr als 10 mA benötigen (ist in Entwicklung) Eine Ventilanschaltbox für PA mit Ex(e)-Eingang würde das Ansteuern stärkerer Magnetventile ermöglichen (bei FF vorhanden) Ein „Mini-Remote I/O“ auf PA-Seite mit Ex(e)-Eingang (auch für Impulseingänge) würde eine konventionelle Verdrahtung oder ein separates Remote I/O als „Lumpensammler“ überflüssig machen (derzeit sind nur Lösungen mit Hilfsenergie vorhanden) Der Adressumfang von 126 Adressen im Profibus DP ist limitierender Faktor Eine PNK sollte nicht auf zwei redundante Profibus DP-Linien begrenzt sein (erhöht die Zahl der PNK‘s, wird aber von vielen Systemen erfüllt; abhängig von Konzept der Dezentralisierung) Programme zum Durchrechnen der herstellerspezifischen Verschaltung sind erforderlich Ein einfaches PA-Busmonitorsystem (Trouble shooting im Strang) für den Ex-Bereich wäre sinnvoll (bei FF vorhanden) Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 10 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik FuRIOS Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Zur Erinnerung: Methodik des Projektes Æ Æ Æ Auswahl einer konkreten, typischen, kürzlich errichteten BatchAnlage mit Remote I/O Planung einer (soweit möglich) 1:1 vergleichbaren Lösung mit Feldbus (Profibus PA) Vergleich und Bewertung der Kosten-Nutzen-Aspekte der mit Remote I/O realisierten Anlage mit der mit Feldbus geplanten Anlage unter Berücksichtigung des kompletten Lebenszyklus Eine Verallgemeinerung oder Übertragung auf andere Aufgabenstellungen (z.B. hinsichtlich Redundanz, Kontinuierliche Produktion, Anlagenorientierung) ist sehr kritisch zu prüfen! Die Ergebnisse dieser Studie naturgemäß nicht auf den Erfahrungen eines abgeschlossenen Projektes beruhen In ersten Projekten muss mit „Kinderkrankheiten“ gerechnet werden. Eventuell lassen sich daher die genannten Einsparungen nicht sofort realisieren. Andererseits: Es wurde „konservativ“ gerechnet. Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 11 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik Zusammenfassung von FuRIOS Für eine konkrete Anlage wurden die Kosten/Nutzen-Aspekte eines Feldbusses gegen Remote I/O untersucht Ohne Feldbusbarriere und ohne Ventilanschaltbox wäre der Einsatz des Feldbus nicht wirtschaftlich gewesen Eine Kombination von Feldbus und Remote I/O ist unwirtschaftlich Es sind bei der Investition – konservativ gerechnet Einsparungen in Höhe von ca. 125 k€ bzw. 338 € pro PLT- Stelle zu erwarten. Dies sind 3,6% der PLT-Kosten und 0,9% der ProjektKosten. Ohne integriertes Engineering-Tool ergeben sich Einsparungen von 4,2% bzw. 1,1% Projektlaufzeit verkürzt sich u.U. um 10 Tagen bzw. ca. 1,5% Die Ergebnisse gelten generell auch für den FF (ohne dass dies im Einzelnen geprüft worden wäre) Viele der möglichen Vorteile werden erst realisiert, wenn der Anwender die neuen Möglichkeiten auch intelligent nutzt, also nicht die bisherige Technik 1:1 beibehält 12 Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik FuRIOS Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Bewertung von FuRIOS „Lohnt sich aufgrund der relativ geringen Einsparungen der Wechsel in die neue Technologie?“ Aber anders herum: „Ist es nicht prima, dass der Wechsel auf eine neue technologische Plattform sogar noch mit Einsparungen (wenn auch geringen) belohnt wird?“ These: Der Feldbus wird einen Innovationsschub bei Feldgeräten und bei den Anwendern (!) auslösen, deren Leistungsspektrum nur im Busbetrieb realisierbar ist. Aufgrund dieser Ergebnisse und Überlegungen wird bei Aventis für eine Neuanlage Profibus PA vorgesehen In einem Jahr folgt (hoffentlich) ein erster Erfahrungsbericht! Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 13 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik Statement des NAMUR-AK 2.6 Die Ergebnisse der Studie sind für das untersuchte Beispiel nachvollziehbar und plausibel. Die Studie bestätigt für diesen konkreten Anwendungsfall das allgemein publizierte Einsparpotential. Die Studie bestätigt, dass die Feldbus-Technologie gegenüber dem Remote I/O weiteres Einsparpotential hat. Naturgemäß ist keine Verallgemeinerung der Ergebnisse (strukturabhängig) für alle Anwendungen möglich. Der AK wird prüfen, ob weitere Beispiele für andere Anlagentypen berechnet werden sollen. Der AK sieht den Feldbus als Plattform für den Einsatz weiterer Funktionalitäten. Ergebnisbericht FURIOS ausführlich 2002-08-27 14 IGR Interessengemeinschaft Regelwerke Technik FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich NAMUR Hauptsitzung 2004 Feldbus Erfahrungsberichte Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 1 04. November 2004 Martin Schwibach, BASF Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, infraserv höchst technik Dr. Joachim Zobel, Novartis Feldbus Erfahrungsberichte NAMUR Hauptsitzung 2004 Seite 2 Hersteller und Anwender können nur gemeinsam die Feldbustechnik vorantreiben. Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Aber: „Beide schaden sich selbst der zu viel verspricht und der zu viel erwartet“. [G.E. Lessing] Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Was ist passiert ? / Was gibt es neues ? Diagnosefunktion von Feldgeräten – WS Beitrag am Donnerstag Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 3 3 Erfahrungsberichte von Anwendern: – DSM – Vitex, größte Profibus PA Anlage der Schweiz – Aventis/Infraserv – FuRIOs 2 Jahre danach – Novartis – Foundation Fieldbus im Pharma Umfeld Schlussfolgerungen - „Lessons Learnt“ Feldbus Erfahrungsberichte Drei Multi Vendor Projekte ... Profibus PA Variante I Variante II Gerätebeschreibung FDT/DTM Foundation Fieldbus Engineering PLS Seite 4 Zyklische Kommunikation GSD Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis GSD DD DD DTM CFF fhx Azyklische Kommunikation Engineering Feldgeräte Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Drei Multi Vendor Projekte ... Profibus PA Variante I Variante II Gerätebeschreibung FDT/DTM Foundation Fieldbus Engineering PLS Seite 5 Zyklische Kommunikation GSD Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis GSD DD DD CFF DTM fhx Thomas MeierKünzig Azyklische Kommunikation Sven Seintsch Engineering Feldgeräte Dr. Joachim Zobel Feldbus Erfahrungsberichte Seite 6 Erfahrungsbericht Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Vitex die größte Profibus PA Anlage der Schweiz Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Vitex - grösste Profibus-PA Anlage der Schweiz Errichten Stahlbau Anlage Juli 02 Spatenstich Aug 01 Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 7 25m Hoch ! Start PLS-Linientest Dez 02 1 Jahr in Betrieb Juni 04 Feldbus Erfahrungsberichte Warum Feldbus ? • Erfolgreicher Pilot mit 30 Geräten im Jahr 2000 Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 8 • Prozessleitsystem Siemens PCS 7 war vorgegeben -> Profibus PA und nicht Fieldbus Foundation (FF) • Kostenneutral zu 4 .. 20 mA Technik • Vorteile bei komplexen Geräten (Level-Radar, Regelventile, Durchfluss, ...) • Genügend Gerätetypen am Markt verfügbar • zentrale Geräte Parametrierung & Gerätediagnose Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Warum Feldbus ? • Erfolgreicher Pilot mit 30 Geräten im Jahr 2000 Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 9 • Prozessleitsystem Siemens PCS 7 war vorgegeben -> Profibus PA und nicht Fiedbus Foundation (FF) • Kostenneutral zu 4 .. 20 mA Technik • Vorteile bei komplexen Geräten (Level-Radar, Regelventile, Durchfluss, ...) • Genügend Gerätetypen am Markt verfügbar • zentrale Geräte Parametrierung & Gerätediagnose Feldbus Erfahrungsberichte Vitex Topologie Automation / Elektro 4700 I/O Profibus-DP Total 450 HART Geräte Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 10 27 Stück Siemens PCS-7, V5.2 Feldbus Erfahrungsberichte Total 940 PA Geräte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Vitex - Topologie Profibus-PA Prozessleitsystem Profibus-DP praktisch 40 bis 70 Geräte (von 124 theoretisch) P&F SK-2 Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 11 1 Koppler = 4 Geräte x 6 Multibarrieren x 4 Segmente = 96 Geräte ABB MB 204 Geräteauswahl willkürlich Feldbus Erfahrungsberichte Vitex - Topologie Profibus-PA Prozessleitsystem ABB S900 Seite 12 Profibus-DP praktisch 40 bis 70 Geräte (von 124 theoretisch) Remote P&F SK-2 I/O 1 Koppler = 4 Geräte x 6 Multibarrieren x 4 Segmente = 96 Geräte Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Multi ABB MB 204 Festo Ventil Insel Barrieren Geräteauswahl willkürlich Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Integrationslücken, Mehraufwand in der Bedienung • Für Radargeräte ist das Endress & Hauser Tool nötig (z.B. für Hüllkurve) Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 13 85% • Keine Integration in PDM • Parametrierung der HART Geräte daher ziemlich mühsam Feldbus Erfahrungsberichte Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 14 Namur NA 64, Statusmeldung von Feldgeräten Beispiel Massnahmen Ausfall Gerät defekt Wartungsbedarf PH-Sonde kalibrieren Ventilkegel wechseln Alarm Farbumschlag auf Anzeige Gerät tauschen Alarm Farbumschlag auf Anzeige Instandhaltung planen / Warten Wartung / FunktionsKontrolle Parametrieren am Gerät Simulation des Prozesswerts Alarm Farbumschlag auf Anzeige Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Profibus PA: Diagnose für Operator aufbereitet NA 64 NA 64 Ausfall, blinkend Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 15 Wartung NA 64 Wartungsbedarf Feldbus Erfahrungsberichte Seite 16 Vitex – Fazit 1: Erdung & EMV Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Anker und EMV • an beiden Kabelenden geerdet, • Ankerschienen sind mit dem Armierungseisen verschweißt zugleich Erdschienen Erdschienen Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Vitex – Fazit 2 Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 17 • Inbetriebnahme • Profibus Kommunikation funktioniert herstellerübergreifend problemlos • Linientest ist sehr einfach, Selbstdiagnose des Bus • Feldgerätemanagement /Zentrale Parametrierung • nicht alle Geräte vollständig in PDM • große Vorteile bei komplexen Geräten • langsam (3 – 6 min zum Hochlesen aller Parameter) • Diagnose / Wartung • nach NA 64 umgesetzt, gut akzeptiert • Status „außerhalb Spezifikation“ wäre hilfreich • Diagnose Info zusammen mit zentraler Bedienung versprechen Kostenvorteile in der Wartung Feldbus Erfahrungsberichte Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 18 Erfahrungsbericht FuRIOs 2 Jahre danach Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich 2 Jahre nach FuRIOS • FuRIOS Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 19 (Feldbus und Remote IO Systemvergleich) Untersuchung der Machbarkeit und der Kosten/Nutzen Aspekte des Feldbus aus Anwendersicht. Vorgestellt auf der NAMUR HS 2002 Entscheidungsgrundlage für eine Feldbusanlage bei Aventis Pharma • Vorstellung der Anlage • Haben sich die Annahmen von FuRIOS bestätigt ? Feldbus Erfahrungsberichte Projektumfang Ketek • Prozessmesstechnik umgesetzt mit Profibus PA • 11 PNK‘s • 22 Profibus DP Segmente Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 20 250 Motoren und Umrichter • 200 Profibus PA Segmente • 1600 Profibus PA Geräte 1230 Messumformer, 160 Stellungsregler, 190 Ventil-Boxen zum Anschluss von Magnetventilen, 20 Sensorboxen • 50 Segmentkoppler • 470 Feldbusbarrieren Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 21 Komponenten • Leitsystem ABB Melodie • Feldgeräte Engineering FDT/DTM Technologie im PLS • Segmentkoppler Pepperl+Fuchs SK2 • Feldbusbarrieren Pepperl+Fuchs • Feldgeräte Profibus PA: 15 verschiedene Gerätetypen (ABB, E&H, Krohne, Knick, Pepperl+Fuchs, Samson, Vega) • Entscheidung für Profibus im November 2002 • Inbetriebsetzung seit Mai 2004 Inbetriebsetzung des ersten Anlagenteils ist abgeschlossen Feldbus Erfahrungsberichte Struktur 15 verschiedene Gerätetypen Seite 22 Typisch:4 Feldbusbarrieren, 12 Geräte Segmentkoppler Power Link Module (400mA) Ex Profibus PA Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Strang 1 Strang 2 Ex i Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Besonderheiten des Projekts Erstellen eines Testaufbaus - Aufbau eines Testsegmentes mit den verschiedenen Feldgeräten Seite 23 Erarbeiten einer Inbetriebnahmestrategie - Adressvergabe - Kommunikationstest Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis - Parameterdownload Schulung der Montage (Anschlusstechnik, Schirmung) Abwicklung des Projektes durch Aventis Engineering-Gruppe Feldbus Erfahrungsberichte Erfahrungen FDT/DTM Seite 24 – DTM‘s Version 1.2 standen anfangs nicht zur Verfügung (oder waren nicht lauffähig) – Volle Integration FDT in PLS problematisch – Prüfung und Zertifizierung unbedingt erforderlich – Status: bis auf ein DTM sind die Anfangsprobleme behoben Inbetriebsetzung – Loop Check vereinfacht und schneller (Fachpersonal erforderlich) Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Nachweis der Eigensicherheit – Vereinfachung durch FISCO Schulungsbedarf für Montage und Instandhaltung – neues Vorgehen bei Businstallationen – Schulungsbedarf bei allen PLT-Handwerkern Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Fazit • Die Profibustechnologie arbeitet herstellerübergreifend! Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 25 • Der Einsatz des FDT/DTM Konzeptes integriert im PLS wird bei weiteren Projekten überprüft • Die Technologie erfordert ein Umdenken in der Planung und Montage • Es ergeben sich Zeitvorteile bei der Inbetriebsetzung • Zukünftige Projekte am Standort Frankfurt Höchst sollen mit Feldbustechnologie realisiert werden Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS / Ketek Ketek belegt die FuRIOS–Studie bezüglich folgender Punkte: • schnellere Inbetriebsetzung Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 26 • einfache Montage • In ersten Projekten muss mit „Kinderkrankheiten“ gerechnet werden. • Zusatznutzen kann noch nicht bewertet werden z.B. Diagnose, Wartung, ... Wünsche an Hersteller • redundanter Koppler, höhere Speiseleistung • Feldgeräte in Zweileitertechnik Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Erfahrungsbericht Seite 27 Fieldbus Foundation Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Anwendungen in der Novartis Pharma AG Feldbus Erfahrungsberichte Foundation Fieldbus DeltaV V6.3/7.3 (Emerson) Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 28 CEP & WSH2984/B150 Projekte CH, UK ProduktionsEnwicklung Projekt Anzahl Geräte CEP 2 1200 Basel/CH (67%) WSH2084 Basel/CH 1500 B150 4600 Grimsby/UK 800 260 (18%) 830 (18%) AnlagenStatus Bemerkung Performance Qualifikation Control in the field In Produktion FF als I/O Bus Performance Qualifikation FF als I/O Bus Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Was erwarten wir von Feldbussystemen in Produktionsanlagen ? • Alle Funktionalitäten von 4…20 mA Geräten Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 29 Zuverlässigkeit, Ex, 2 Leitersystem, einfaches Layout … • Zusätzliche Erwartungen an Feldbussysteme sind Verbesserungen hinsichtlich: - Inbetriebnahme - Validierung - Unterhalt /Diagnose (Workshop) • Kosten: wenn möglich geringer ! Feldbus Erfahrungsberichte Foundation Fieldbus in Novartis WSH2084/B150 Projekten Operator Station Server Ethernet FF H1 Card Power PLS Seite 30 Supply 350 mA Foundation Fieldbus Repeater Max. 3 Fieldbarriere/Segment Max. 4 Fieldbus Instrumente/Fieldbarriere Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Remote I/O T Waagen Exoten (NAMUR) Kontakte Foundation Fieldbus: - Regelventile - Durchfluss - Temperatur - Druck - pH Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Seite 31 Multivendor Instrumentierung Ɣ ABB Ɣ Krohne Ɣ Endress & Hauser Ɣ Pepperl & Fuchs Ɣ Samson Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Ɣ Topworx Ɣ Emerson/Fisher Rosemount Ɣ Relcom Feldbus Erfahrungsberichte Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 32 Installation im Feld Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Erfahrungen: Zuverlässig wie 4…20 mA ??? Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 33 Alle Feldbusgeräte übertragen ihren Messwert zyklisch einwandfrei an das PLS !!! ABER: Fein - Tuning ist notwendig: - Optimierung der Kommunikation - Zusatzfunktionalitäten des Feldbussystems Feldbus Erfahrungsberichte Erfahrungen: Zuverlässig wie 4…20 mA ??? Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 34 Aufgetretene Fehler: Ursache Behebung/ Bemerkung Updates Interoperabilität Hardware: 2 Software: 2 Kommunikationsfehler & Optimierung Non Volatile Memory Hardware: 1 Software: 1 Ongoing Bei Control in the field vermehrt zu erwarten ! Neugerät Software: 2 Identifiziert über Diagnose & Audit Trail Diagnose, Bedienung Hardware: 1 DD: 1 „Schönheitsfehler“ Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Erfahrungen: Inbetriebnahme Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 35 • Hier: Vergleichbare Inbetriebnahmezeit wie 4…20 mA • Optimierungspotential erkannt: Automatische Identifizierung (Seriennummer) unzureichend ĺ Instrumente müssen vorparametriert werden (Hersteller) Parametrierung mit einem zentralen Engineering-Tool ĺ Sehr hilfreiche und einfache Funktionalität (Leitsystem spezifisch) Feldbus Erfahrungsberichte Erfahrungen: Validierung • Durchgängiger Audit Trail bis in das Feldbusgerät - GxP complient Records bei allen Änderungen der Geräte-SW Seite 36 ĺ (ebenfalls hilfreich bei der Identifikation von SW – Bugs) - Leitsystem spezifisch ! Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis • Grössere Kalibrierbereiche bei gleicher Genauigkeit • Derzeit kein Papierausdruck möglich (adressiert) - Leitsystem spezifisch ! Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Erfahrungen: Kosten Anzahl der Feldbusgeräte / Segment FOUNDATION Fieldbus Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 37 max. 12 ! Verursacht durch den höheren Datenfluss auf dem FF-Bus ! Beeinflusst Zykluszeit ! Feldbus Erfahrungsberichte Erfahrungen: Kosten Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 38 • Leicht teurer gegenüber 4…20 mA weil: - geringere Anzahl Feldbusgeräte/Segment - zusätzlich 2 Remote I/O Systeme installiert (Magnetventilinsel, Restesammler) Optimierung durch Reduktion auf 1 Remote I/O ! • Anwenderwünsche: - Möglichkeit zur Anbindung binärer Signale - Sicherheitsfunktionalität (SIL) über den Bus Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Fazit Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 39 Ɣ Hauptprobleme der neuen Technologie sind gelöst, Proven Solutions sind jetzt bei Novartis installiert. Ɣ Fundamentaler Vorteil von Foundation Fieldbus & Delta_V für Novartis ist derzeit der Leitsystem – integrierte Audit Trail. Ɣ Optimierungspotential identifiziert: - Inbetriebnahme - Diagnose - Kostenreduktion Seite 40 Feldbus Erfahrungsberichte Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Arbeitskreis 2.6 Feldbus Schlussfolgerungen - „Lessons Learnt“ Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich NE105 - Integration von Feldgeräten Investitionssicherheit Die Geräteintegration als ein Teil des Automatisierungssystems darf nicht den Lebenszyklus des Gesamtsystems verkürzen. Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 41 Eine Kernforderung: Konfigurationswerkzeug Gerätebeschreibung Version 1.0 Version 1.2 Version 2.5 ? ! 9 Version 1.0 Version 1.2 9 Version 2.5 ? Feldbus Erfahrungsberichte NE105 - Integration von Feldgeräten Investitionssicherheit Die Geräteintegration als ein Teil des Automatisierungssystems darf nicht den Lebenszyklus des Gesamtsystems verkürzen. Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 42 Eine Kernforderung: Konfigurationswerkzeug Gerätebeschreibung Hersteller akzeptieren die NE 105 Version 1.0 Version 1.2 Version 2.5 9 Version 1.0 in vollem Umfang ? ! Version 1.2 9 Version 2.5 ? Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Durchbruch in der Anschlusstechnik: Feldbusbarrieren Typische Feldbustopologie im Jahr 2000 Profibus DP Segment koppler Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 43 ... Feldbus Erfahrungsberichte Durchbruch in der Anschlusstechnik: Feldbusbarrieren Typische Feldbustopologie im Jahr 2004 Seite 44 Profibus DP Segment koppler Abschluss Feldbusbarriere Feldbusbarriere Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Feldbusbarriere Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Durchbruch in der Anschlusstechnik: Feldbusbarrieren Typische Feldbustopologie im Jahr 2004 Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 45 •• Senkung der PlanungsProfibus DP Senkung derVerdrahtungs-, Verdrahtungs-, Planungs-und und Installationskosten Installationskosten •• •• Höhere Flexibilität Segment Höhere Flexibilitätdurch durchStichleitungen Stichleitungen(30-120m) (30-120m) größere Anzahl an Feldgeräten koppler größere Anzahl an Feldgerätenpro proSegment Segment •• Steigerung Steigerungder derVerfügbarkeit Verfügbarkeit:: Abschluss •• Kanalweise Kanalweisekurzschlussfest kurzschlussfest •Feldbusbarriere eigensichere IIC FISCO Feldbusbarriere • eigensichereEEx EExiaia IICAusgänge Ausgängegemäß gemäßFeldbusbarriere FISCO •• 44Anbieter Anbieteram amMarkt Markt(ABB, (ABB,CEAG, CEAG,P&F, P&F,Turck) Turck) •• Austausch eines Feldgeräts im laufenden Austausch eines Feldgeräts im laufendenBetrieb Betrieb möglich möglich Feldbus Erfahrungsberichte Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 46 Know How Wechsel in Planung und Instandhaltung Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Know How Wechsel in Planung und Instandhaltung Planung Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 47 • Örtlichkeit und Funktionalität der Feldgeräte bestimmte die Bustopologie • Einfache Segmentplanung • einfacher Nachweis der Eigensicherheit durch FISCO Inbetriebnahme • weniger Fehlerquellen • schneller • Vorkonfiguration der Messstellenbezeichnung (Tag) durch den Hersteller bei Bestellung empfehlenswert Instandhaltung / Diagnose • • • • andere Vorgehensweise bei Fehlersuche anderes Qualifikationsprofil für Servicepersonal Profibus PA: praxistaugliche Standardisierung der Diagnose Foundation Fieldbus: Diagnose herstellerspezifisch möglich Feldbus Erfahrungsberichte Gesamtfazit • Höhere Wirtschaftlichkeit durch Feldbusbarrieren • Diagnose eröffnet neue Möglichkeiten Martin Schwibach, BASF AG Thomas Meier-Künzig, DSM Sven Seintsch, Infraserv Joachim Zobel, Novartis Seite 48 • Profibus PA ist reif für den Einsatz • Wer Erfahrung mit RIO und Profibus DP hat kommt mit PA klar • Positive Erfahrungen in Multi Vendor Projekten • Foundation Fieldbus ist prinzipiell einsetzbar: • Komplexität erfordert Spezialwissen • Funktionalität ist zum Teil PLS spezifisch • Bei Multivendor Anlagen ist mit Kinderkrankheiten zu rechnen • Geräteintegration • Bestehende Probleme sind nicht Feldbusspezifisch • NE 105 muss umgesetzt werden (Zertifizierung ...) Feldbus Erfahrungsberichte FuRIOS Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Tastentelefone waren der erste Schritt zum Handy Neue, technologische Plattformen in der Automatisierungstechnik erschließen sich nur mit Feldbus Die Ergebnisse des Feldbus und Remote I/O Systemvergleichs FuRIOS erregten auf der NAMUR Hauptversammlung Anfang November 2002 großes Aufsehen und entfachten die Diskussion zwischen Herstellern und Anwendern über den Einsatz der Feldbustechnologie auf ein Neues. Innerhalb weniger Monate haben sich mehrere Unternehmen für Feldbus-Projekte entschieden. FuRIOS könnte sich als Initialzündung für die weitere Entwicklung des Feldbusses erweisen. Die Journalistin Dr. Christine Eckert sprach darüber mit zwei der Initiatoren der FuRIOS-Studie Manfred Dietz von Infraserv Höchst und Dr. Thomas Tauchnitz von Aventis Pharma Deutschland. Dr. Eckert: FuRIOS vergleicht die Kosten einer realen Anlage mit Remote I/O-Systemen mit denen einer berechneten eins zu eins Vergleichslösung auf Basis der Feldbustechnologie. Wie hat man sich das vorzustellen? Dr. Tauchnitz: Es ist im Grunde genommen ein Gedankenexperiment. Wir nehmen eine Vergleichsanlage, diese ist so neu, dass sie wieder genau so eingerichtet würde und stellen die Frage: Wie hätte sie auf Basis des Feldbusses ausgesehen. Das ist ein ganz einfacher Ansatz. Vor- und Nachteile des Feldbus an virtuellen Lösungen zu diskutieren ist zu komplex und abstrakt. Andere Firmen haben andere Gewohnheiten, strukturieren ihre Anlagen anders. Wir haben einen Ansatz für unsere Anlagen gemacht. Die anderen Anwender sollten nun ihre Anlagen durchrechnen. Der Vergleich der Ergebnisse wäre hochinteressant. M. Dietz: Es hätte immer Diskussionen gegeben, ob die Annahmen realistisch waren. Jetzt können die Anwender zwar sagen: „Unsere Anlagen sind anders.“ Aber es wurde eine reelle Anlage untersucht. Dr. Eckert: Anhand welcher Kriterien wurden die Komponenten für die Rechenlösung ausgesucht? M. Dietz: Über die Feldbus-Komponenten haben wir frei entschieden. Allerdings ist die Pepperl+Fuchs Fieldbarrier im Moment die einzige von uns akzeptierte Feldbusbarriere. Nur sie hat die geforderte galvanische Trennung. Bei den Kopplern hat das Leitsystem entschieden. In die neue Anlage kommt das gleiche Leitsystem wie in die Vergleichsanlage, bei einer eins zu eins Lösung darf an dieser Stelle natürlich nichts verändert werden. Die Steuerung von ABB führt zwangsläufig zu den Kopplern von Pepperl+Fuchs. Sie sind nicht in das Projekt gekommen, weil das Unternehmen den Anstoß zu FuRIOS gegeben hat. Hätten wir hier anders entschieden, wären wir unglaubwürdig geworden. Dr. Eckert: Warum sind die Segmentkoppler, Ventilanschaltboxen und Feldbarrieren so entscheidend für die Wirtschaftlichkeit? Dr. Tauchnitz: Sie ermöglichen es eine größere Zahl von Teilnehmern an einem Profibusstrang PA anzukoppeln. Dadurch werden Installationsund Verkabelungskosten gespart. Angenommen es müssen 500 Signale geholt werden und jeder PA-Strang schafft nur sechs oder sieben Signale. Dann müssen dafür 80 Segmentkoppler eingesetzt und 80 Kabel aus dem Nicht-Ex-Bereich in den Ex-Bereich verlegt werden. Das kostet doppelt so viel wie 40 Segmentkoppler und 40 Kabel. Wenn wir diese kleine Zahl von Signalen pro PAStrang gehabt hätten und dafür so viele Kabel gebraucht hätten, wäre es schlicht und ergreifend teurer gewesen als das Remote I/O. M. Dietz: Anders gesagt heißt das, sieben Geräte an einen Strang anzuschließen spart den Faktor sieben an Leitungen. Stellen Sie sich den Feldbus als Wäscheleine vor: Dort hängen Sie Ihre Hemden und Hosen auf. Und da ist es doch ein großer Unterschied, ob Sie für sieben Hemden und Hosen eigene Wäschepfosten setzen und eine eigene Wäscheleine spannen müssen oder ob Sie alle auf einer trocknen können. Das halbiert die Montage- und die Komponentenkosten. Eine Verdopplung auf 30 Geräte ist möglich, wenn das Energieproblem gelöst ist. Mit 2 A Speisestrom hätten wir mehr auf die Leine hängen können – um bei diesem Bild zu bleiben. Ein 2 A Koppler, der jetzt schon bei uns im Testbetrieb ist, stand zu diesem Zeitpunkt nicht zur Verfügung. FuRIOS hat aber FuRIOS gezeigt, dass Feldbusbarrieren mit höherem Speisestrom gebraucht werden. Hätten wir das Projekt ein Jahr früher gestartet, wäre das Ergebnis eindeutig zugunsten der Remote I/O-Systeme ausgefallen. Davon bin ich überzeugt. Es war einfach der richtige Zeitpunkt, was wir im Vorfeld aber nicht wussten. Von Jahr zu Jahr wird sich das Ergebnis mehr in Richtung Feldbus verschieben. Dr. Eckert: Was spricht für die Feldbustechnologie und welche zusätzlichen Möglichkeiten eröffnet die neue Technik? Dr. Tauchnitz: Das Ergebnis ist hinsichtlich der Investitionen relativ ernüchternd. Vier Prozent Investitionskosten sparen, das ist eine nette Summe, aber die Welt ist es nicht. Eine Rechnung ohne Koppler, Feldbusbarrieren und Ventilanschaltboxen wäre vermutlich vier Prozent teurer gewesen. Dann hätte man allein mit den Lebenszykluskosten argumentieren müssen. Die Sache ist so viel einfacher, es lässt sich sowohl mit den Lebenszykluskosten als auch mit den Investitionskosten argumentieren. In der internen Diskussion kommt es auf diese vier Prozent durchaus an. M. Dietz: FuRIOS vergleicht Feldbus und Remote I/O mit der gleichen Gerätefunktionalität. Ich bekomme heute immer den gleichen Messwert, ob der Drucktransmitter am Feldbus hängt oder am Remote I/O. In fünf Jahren würden wir die Diskussion ganz anders führen. Im Vergleich der beiden Systeme konnten die zusätzlichen Möglichkeiten der Feldbustechnologie überhaupt nicht berücksichtigt werden. Heute ist der Unterschied noch unerheblich. Doch das wird sich ändern. Wer Feldbus hat, dem steht die Welt zur innovativen Messtechnik offen. Wer Remote I/OSysteme hat kann nur nach hinten schauen. Es kommt nichts Neues mehr nach. Dr. Tauchnitz: Herr Rathje von Bayer, Mitglied der NAMUR hat einmal gesagt, wenn wir den Feldbus haben, sparen wir 40 Prozent der Kosten. Stellen Sie sich einmal einen Berg vor. Das Remote I/O bringt uns auf das Niveau von etwa 90 Prozent der Gesamthöhe, also etwa 36 Prozent der Einsparungen. Viele sagen jetzt: Für diesen kleinen Rest des Weges bis zum Gipfel, die letzten vier Prozent, lohnt es sich nicht zu wechseln. Vergessen wird, dass der Berg ein Vulkan ist. Der Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Berg wächst kontinuierlich. Wir bekommen neue Techniken, die ohne den Feldbus nicht laufen. Wie der berühmte Temperaturmessstab. Er misst an zehn Stellen im Kessel die Temperatur. Das geht mit 4 bis 20 mA nicht. Das Wachstum dieses Berges und den Nutzen der Technologie können Sie nur dann ausschöpfen, wenn Sie das letzte Stück auch noch klettern. Technologisch war das Remote I/O keine Innovation. Es blieb der selbe Berg und nach wie vor ein Analogsignal. Dr. Eckert: Welche Vorteile haben moderne Feldgeräte und wie könnte das Gerät der Zukunft aussehen? M. Dietz: Ein Feldgerät am Remote I/O ist ein Anhängsel am System und sie müssen sehen wie sie Zugriff auf die Parameter kriegen. Ein Feldgerät am Feldbus ist ein integrierter Systembestandteil. Das sagt vielleicht schon alles. Mit Remote I/O-Systemen koppeln sie sich von dieser Entwicklung ab. Das Feldgerät der Zukunft wird multifunktional sein und Asset-Daten zugänglich machen und wenn wir nur andeutungsweise über Diagnose reden wollen – da wird einiges kommen. Alle Firmen, die momentan von Diagnose an den Feldgeräten sprechen, haben gerade den Kilometerzähler entwickelt. Wenn ich heute mein Auto in die Werkstatt bringe wird ein Diagnosestecker angeschlossen und der sagt mir, was ich falsch gemacht habe, was defekt ist und was Wartung bedeutet. Die Basis dafür war der Kilometerzähler, bei den Diagnose-Tools wurde gerade dieses Niveau erreicht. Allein was von der Diagnose noch zu erwarten ist, rechtfertigt den Feldbus. Diagnose heißt, ich frage das Gerät, ob es beim Anlagenstillstand in vier Wochen Service braucht oder noch bis zum nächsten Stillstand in dreizehn Monaten durchhält – das geht in Richtung Predictive Maintenance und lässt sich nur mit Feldbustechnik verwirklichen. Dr. Tauchnitz: Mit dem Wachstum des erwähnten Vulkans kann nur die Feldbustechnik mithalten. Die Geräte, die in zehn Jahren auf den Markt kommen, werden Möglichkeiten haben, die über 4 bis 20 mA nicht zu nutzen sind. Herr Dr. Kegel von Pepperl+Fuchs hat dies einmal mit der Entwicklung des Telefons verglichen: Irgendwann mussten wir von der Wählscheibe zum Tastentelefon übergehen. Das hatte am Anfang gar keinen großen Nutzen. Mobiltelefone wären aber ohne Tasten nicht möglich gewesen. Heute kön- FuRIOS nen wir Banking mit dem Handy machen oder weltweit Bilder austauschen. Dazu war der Schritt von der Wählscheibe zu den Tasten notwendig. Genauso müssen wir diesen Schritt jetzt machen, sonst kommen wir technologisch nicht auf eine neue Plattform. Dr. Eckert: Der Industriepark Höchst ist in diesem Fall ein Vorreiter. Mit welchen Problemen rechnen Sie beim Bau der ersten Anlage? Dr. Tauchnitz: Wir haben mit den Remote I/OSystemen schon jetzt die Schnittstelle des Profibus DP im Einsatz. Anstelle eines Remote I/O wird nun ein Feldbustrenner eingesetzt und die Feldbusbarrieren sowie die Ventilanschaltboxen liegen darunter. Falls es einmal eine gestörte Kommunikation zwischen dem Prozessleitsystem und einem Gerät gibt, dann hat dieses Gerät ein Einzelproblem. Das Risiko, dass unsere Gesamtanlage steht, sehe ich einfach nicht. Es ist der selbe Profibus DP wie bei den Remote I/Os und dort hat er sich bewährt. M. Dietz: Die Mannschaft von Infraserv Höchst wird die gesamte Systemzusammenschaltung im Vorfeld auf Kommunikation testen und das Projektteam während der ganzen Laufzeit unterstützen. Das A und O ist die rechtzeitige Schulung von Planern, Anlagenbetreuern und letztlich auch von Führungskräften. Das wäre ein sehr unglückliches Timing, wenn Mitarbeiter in der heißen Phase der Inbetriebnahme plötzlich auf Schulung müssten. Ich hoffe, dass wir spätestens ab März mit den ersten Schulungen auf Profibus-PA beginnen können. Dr. Eckert: Werden die anderen Anwender nicht warten bis alle Kinderkrankheiten beseitigt sind? Dr. Tauchnitz: Es gibt keine Signale dafür, dass die anderen Firmen sich gemütlich zurücklehnen und eineinhalb Jahre warten bis unsere Anlage fertig gestellt ist. In diesen eineinhalb Jahren würden sie neue Altlasten bauen und auf eine Technologie setzen, die in fünf Jahren die neuen Geräte nicht mehr unterstützt. Ingenieure bauen ungern neue Altlasten. Eine neue Technologie birgt genau so viele Risiken wie eine veraltete Technik beizubehalten. Wir sind vom Erfolg des Projektes überzeugt, sonst würden wir es nicht machen. Feldbus und Remote I/O Systemvergleich M. Dietz: Alle Anlagen sind Unikate. Kinderkrankheiten wird es geben so lange neue Geräte auf den Markt kommen. Das gilt für alle Geräte, ob Feldbus oder nicht. Wir haben in FuRIOS alles durchgerechnet. Das Prüflabor von Infraserv Höchst steht außerdem jederzeit mit Manpower und Know-how zur Verfügung. Sollte irgendwo der Verdacht aufkommen, dass etwas nicht läuft, dann wird jeder beteiligte Hersteller alles tun, um das zu ändern. Glauben Sie ein Projekt scheitert, weil ein Hersteller seine Aufgaben nicht erledigt? Vielleicht sind die Folgeprojekte etwas billiger, aber es gab noch nie eine so ausgereifte Technik vor der Markteinführung wie den Feldbus. Wir sind sicher, dass es funktioniert. Wenn wir es nicht sind, wer dann? FuRIOS Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Einsparungen sind nicht Sinn und Zweck des Feldbusses Digitale Kommunikationstechnik lässt bei der Diagnose Anwenderträume wahr werden Das niederländische Chemie- und Pharmaunternehmen DSM ist einer der Vorreiter beim Einsatz von Feldbustechnologie. Auf dieser Technik basieren zukunftsweisende Diagnose- und Gerätefunktionen in der Prozessautomatisierung. Frans van Laak, Obmann des NAMUR Arbeitskreises Feldbusse und sein DSM TechnoPartners Kollege Harry van Rijt sind Befürworter der neuen Technik. Die Journalistin Dr. Christine Eckert sprach mit den beiden Automatisierungsexperten über Erfahrungen mit dem Feldbus und dessen Erfolgsaussichten. Dr. Eckert: Welche Chancen bietet der Feldbus der Prozessautomatisierung? F. van Laak: Der Feldbus ist auf jeden Fall nicht dazu da Verkabelungskosten zu sparen. Auf dieser Basis brauchen wir, meiner Meinung nach, nicht zu diskutieren. Wenn wir auf unserem Fachgebiet vorankommen, es verbessern und erweitern wollen, dann brauchen wir den Feldbus. Wir erwarten vor allem im Bezug auf die Diagnose sehr viel von dieser Technik – nicht nur für einzelne Geräte, sondern für ganze Anlagenteile. War das Huhn oder das Ei zuerst da? Ohne den Feldbus wird sich die Diagnose nicht weiter entwickeln. Dr. Eckert: Wird DSM in Zukunft nur noch Feldbustechnologie einsetzen? H. van Rijt: Das ist eine sehr schwierige Frage. Tatsache ist, dass wir im April eine Produktionsanlage mit 28 Strängen und 300 Geräten auf Feldbusbasis in Betrieb nehmen. Dr. Eckert: Das ist eine andere Größenordnung als die von Aventis geplante Anlage mit etwa zweitausend Messgeräten. Tasten Sie sich bei DSM eher langsam an größere Projekte heran? F. van Laak: Das würde ich so nicht sagen. Es handelt sich um eine ganz normale Produktionsanlage. Auch unser Feldversuch ist eine Produktionsanlage. Sie ist zwar in einer niedrigen Risikoklasse eingestuft, aber sie läuft mit Feldbus. Weitere zwei Projekte sind in Planung. aufgebaut. Im Anschluss daran wurde ein Feldversuch in einer existierenden Anlage mit acht Bussen durchgeführt. Nach Anlaufschwierigkeiten läuft Sie seit einem Jahr problemlos. Basis für alle Projekte ist Foundation Fieldbus, weil wir uns als Unternehmen vor vielen Jahren für Prozessleitsysteme von Honeywell und Emerson entschieden haben. Aber DSM hat auch eine Profibus Anlage. Dr. Eckert: Bei der realen Anlage, die den Berechnungen in FuRIOS zugrunde liegt, wurden mit dem Feldbus Einsparungen von rund vier Prozent erzielt. Lohnt es sich dafür eine neue Technik einzuführen? F. van Laak: Als Herr Tauchnitz die Ergebnisse der Studie auf der NAMUR Hauptversammlung 2002 vorstellte, hat er es ganz deutlich gemacht: „Ist es nicht schön, dass wir über eine neue Technik reden und bei der Errichtung schon Einsparungen zu erzielen sind?“ Kostenersparnisse werden mitgenommen, aber das ist nicht der Hauptgrund. Dem kann ich nur zustimmen. Dr. Eckert: Denken Sie, dass sich die Einsparungen nach einer gewissen Anlaufzeit noch erhöhen lassen? Dr. Eckert: Haben die Ergebnisse des Feldbus und Remote I/O Systemvergleichs (FuRIOS) Ihre Entscheidung für neue Feldbusprojekte positiv beeinflusst? F. van Laak: Ja, ganz sicher. Feldbusgeräte sind heute teurer als die konventionellen Geräte. Die Preise werden mit steigender Stückzahl deutlich sinken. Hier kann dann noch etwas mehr eingespart werden. Aber das ist, wie gesagt, nicht der Sinn und Zweck des Feldbusses. Die Geräte werden zunächst teurer werden, weil sie mehr Funktionen beinhalten. Es ist doch utopisch zu erwarten, dass die Hersteller die neuen Tools kostenlos liefern. H. van Rijt: FuRIOS hatte auf uns keinen Einfluss. Wir haben schon vor zwei Jahren ein ausführliches Kostenmodell aufgestellt und zunächst ein Labor mit zwei Bussen für Tests Dr. Eckert: Ein wichtiges Argument für den Feldbus sind die Diagnose-Funktionen. Wie schätzen Sie die Tools ein, die momentan auf dem Markt sind? FuRIOS F. van Laak: Im Grunde genommen kann man dabei noch nicht von Diagnose sprechen. Oftmals werden lediglich Ausfälle überprüft. Aber die Feldgeräte sind in den letzten Jahrzehnten viel stabiler geworden, die Ausfallquoten sind sehr niedrig. Ziel ist es, die Geräte-Diagnose mit dem Prozess zu kombinieren. Die Temperaturüberprüfung der entsprechenden Transmitter bieten beispielsweise schon viele Hersteller an. Das ist zumindest ein Anfang, so auch beim Temperaturtransmitter. Was uns wirklich interessiert, ist die Überwachung des Thermoelements auf Langzeitgenauigkeit, bestenfalls braucht man dann nie mehr zu kalibrieren. H. van Rijt: Eine weitere Anwendung moderner Diagnose ist die Blocked Line Detection. Hier gibt der Drucktransmitter Alarm, wenn die Leitung verschlossen oder verstopft ist. Diese Tools gibt es bereits. Sie sind momentan allerdings nur für Foundation Fieldbus-Geräte verfügbar. Profibus wird bald nachziehen, aber Grundvoraussetzung für alle Diagnose Funktionen ist der Feldbus. Ein weiterer Vorteil ist die automatische Fehlermeldung, denn bei Hart müßten wir jedesmal an den Transmitter gehen und die Diagnose abfragen. F. van Laak: Wir müssen beim Feldbus nichts tun. Die Information kommt so zu sagen frei Haus, weil sie in jedem Zyklus automatisch mitgeliefert wird. H. van Rijt: Solche Funktionen erfordern mehr Prozessorkapazität und Energie und diese liefert mir die 4 bis 20 mA Technik einfach nicht. Wenn die Prozessoren noch um den Faktor zehn schneller werden, dann haben sie die gleiche Frequenz wie Mikrowellen-Geräte. Ein PC hat heute einen 2,4 GHz Prozessor, Mikrowellengeräte haben 24 GHz. Leistungsfähige Prozessoren benötigen mehr Energie und das sagt eigentlich schon alles. Die konventionelle Technik ist hier am Ende. Dr. Eckert: Was ist Ihnen als Anwender außer der Diagnose bei den neuen Gerätegenerationen noch wichtig? F. van Laak: Ich denke, dass sich die Multivariablenund Multisensorgeräte durch den Feldbus immer weiter entwickeln. Mit solchen Geräten lassen sich die Eingriffe in den Prozess reduzieren. Jeder Flansch ist im Prinzip eine Schwachstelle. Weniger Flansche bedeuten auch ein geringeres Risiko. Sogar die EU Behörden beschäftigen sich damit potenzielle Austrittsmöglichkeiten im Prozess einzuengen. Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Dr. Eckert: Berücksichtigen denn die Anlagenplaner die neuen Möglichkeiten schon dementsprechend? F. van Laak: Nein, das ist auch nicht zu erwarten, so sind Aachen und Köln auch nicht an einem Tag erbaut worden. Ich hoffe, die Anlageplaner verstehen, warum die Feldbustechnik so wichtig ist. Selbstverständlich stehen uns nicht gleich alle Möglichkeiten zur Verfügung. Das braucht alles seine Zeit. Der Feldbus ermöglicht uns den Fortschritt auf unserem Fachgebiet. Dr. Eckert: Werden Remote I/O-Systeme Ihrer Meinung nach wieder ganz vom Markt verschwinden? F. van Laak: DSM leistet sich noch den Luxus über neue Technologien nachzudenken. Wir sind nicht das einzige, aber eines der ersten Unternehmen, das versucht Feldbustechnologie einzusetzen. Es wird immer Anwender geben, die sich nicht trauen oder sich mit der Sache überhaupt nicht beschäftigen und die bleiben bei Remote I/O. Dr. Eckert: Demnach halten Sie Aventis auch nicht für besonders mutig eine große Feldbusanlage in Angriff zu nehmen? H. van Rijt: Für diejenigen, die wissen worüber sie reden ist es kein mutiger Schritt. Für Außenstehende sieht es vielleicht nach einem Sprung ins kalte Wasser aus. Wer aber die entsprechenden Fachkenntnisse mitbringt und weiß wo Probleme auftreten können, für den stellt sich die Frage nicht. Dr. Eckert: Bei Foundation Fieldbus werden Anlagen aufgrund der Struktur und Funktionalität des Leitsystems etwas anders als bei Profibus aufgebaut. Entscheidende Komponenten sind hier Feldbusspeisung, Conditioner und Feldbusbarrieren. Wie wichtig sind sie für die Wirtschaftlichkeit der Anlagen? F. van Laak: Ohne diese Komponenten wäre die Errichtung schlichtweg eine Katastrophe und das ganz abgesehen von der Zuverlässigkeit. Die neuen Feldbuskomponenten ermöglichen einen wesentlich einfacheren Aufbau und reduzieren damit die Anzahl störanfälliger Bauteile erheblich. Dr. Eckert: FuRIOS kommt zu dem Schluß, dass eigensichere Feldbusbarrieren nicht wirtschaftlich sind. Reicht die Ausführung erhöhte Sicherheit Ihrer Meinung nach aus? FuRIOS F. van Laak: Wir haben als NAMUR gefordert, dass die Möglichkeit bestehen muss die Geräte eigensicher anzuschließen. Aber es gibt keinen Grund, warum ein Stammkabel eigensicher sein muss. Ist der Kompressor in der Anlage denn eigensicher? Warum muss es dann der Feldbus sein und wie oft arbeitet Sie an einem Stammkabel? Nie. Wir arbeiten dort wo die Geräte angeschlossen sind. Wenn das Kabel einmal verlegt ist, liegt es nach 25 Jahren noch da. Zufällig ist die Ausführung in erhöhter Sicherheit auch noch kostengünstiger. Die treibende Kraft ist aber die Zuverlässigkeit und die ist mir viel wichtiger. Die Power Conditioner kommen ohne Elektronik aus, so kann diese auch nicht kaputt gehen und ein ganzes Segment lahm legen. Zuverlässigkeit ist einfach das bessere Argument als der Preis. Dr. Eckert: Sollten die unterschiedlichen Feldbuskomponenten in Bezug auf die angesprochene Zuverlässigkeit dann auch vom selben Hersteller stammen? F. van Laak: Das wäre unser Wunsch als Anwender. Das System aus Feldbusspeisung, Conditioner und Feldbusbarriere kann man nur begrenzt variieren. Die meisten Probleme entstehen durch die Speisung. Wir wollen aus Gründen der Zuverlässigkeit auf dem Trunk möglichst wenig aktive Bauteile, also auch keinen aktiven Conditioner. Ein Widerstand oder eine Spule sind so gut wie nie defekt. Die Schwachstellen sind Transistoren und integrierte Schaltkreise. Die Kehrseite der Medaille ist, dass ein passiver Conditioner keine galvanische Trennung hat, die als eine Art „Schmutzfänger“ fungiert – für Schmutz der über die Speiseschiene kommt. Für auf den Trunk eingekoppelte Störungen hat auch eine galvanische Trennung keinen Nutzen. Das Speisegerät muss dann eine entsprechend hohe Qualität aufweisen. DSM setzt nur passive Conditioner ein. Momentan bieten nur zwei Hersteller leistungsstarke Geräte von 1 A oder mehr an. H. van Rijt: Nicht alle Geräte haben von der Hardware-Seite her gesehen die gleiche Qualität für die Busankopplung. Ihre Empfindlichkeit gegenüber Störungen oder Amplitudenschwankungen ist unterschiedlich. Sie erfüllen zwar alle mehr oder weniger die jeweiligen Normen, aber nicht alle im gleichen Maß. Leider gibt es ziemlich große Qualitätsunterschiede. Ein schlechtes Feldbusspeise-Modul verursacht bei minderwertigen Feldgeräten unter Umständen Probleme. Bei qualitativ hochwertigen Geräten ist auch die Speisung weniger kritisch. Rein technisch gese- Feldbus und Remote I/O Systemvergleich hen können Komponenten verschiedener Hersteller eingesetzt werden. Aber ich halte es für sinnvoll das komplette System von einem Lieferanten zu kaufen. So kann der Hersteller auch die Garantie für die ganze Kette übernehmen. Unsere erste Wahl wäre ein aufeinander abgestimmtes System. Dr. Eckert: Haben Sie in der Praxis schon Komponenten verschiedener Hersteller zusammengeschaltet? F. van Laak: Wir haben das getestet. Die möglichen Einsparungen sind aber, auf das Gesamtprojekt gesehen, wirklich nur Peanuts. Das ist auch der Grund, warum ich immer sage, dass Speisung, Conditioner und Feldbusbarrieren ein System sind. Mit den entsprechenden Kommunikationskabeln ist das eine runde Sache. Dr. Eckert: Wird sich die Feldbustechnik durchsetzen? F. van Laak: Der Feldbus an sich ist nur das Mittel zum Zweck. Es geht um die Geräte und deren Funktionalitäten. In fünf Jahren reden wir nicht mehr über den Feldbus wie wir das jetzt tun und die konventionelle Technik wird keine wichtige Rolle mehr spielen. Man kann sich gegen neue Technologien wehren, aber der Fortschritt ist nicht aufzuhalten. FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Aus der Theorie in die Praxis Aventis setzt FuRIOS-Studie in realer Pharmaanlage um Vor 2 Jahren führten Aventis Pharma Deutschland und Infraserv Höchst Technik die FuRIOS-Studie durch mit dem Ziel, die Kosten/Nutzenaspekte der Feldbustechnologie zu klären und ihre Akzeptanz in der Prozessindustrie zu erhöhen. Der Systemvergleich überzeugte das Pharmaunternehmen und schon kurz nach der Veröffentlichung der Studie begann Aventis die theoretischen Betrachtungen in die Tat umzusetzen. Die Ketek-Anlage ist die erste Anlage, die den Vorgaben von FuRIOS entspricht. Das Ketek Tanklager mit Feldbusinstallation auf Basis der FuRIOS Studie Der neue pharmazeutische Wirkstoffbetrieb produziert verschiedene Zwischenstufen des neuartigen Antibiotikums Ketek zur Behandlung von Atemwegserkrankungen. Die Instrumentierung der Anlage basiert durchgängig auf Feldbustechnologie – mit Ausnahme der Sicherheitstechnik und bis auf einige wenige so genannte Lumpensammlersignale – und zählt zu den modernsten ihrer Art. Die Kosten für die PLT belaufen sich auf rund 12 Millionen Euro. Die Anlage ist in 200 Profibus PASegmente mit insgesamt 1.600 Profibus PA-Geräten unterteilt. In den zwei neuen Produktionssträngen arbeiten 15 verschiedene Gerätetypen von sieben verschiedenen Herstellern interoperabel zusammen. Das Leitsystem lieferte ABB. Die komplette Feldbus-Installationstechnik für die Busanbindung im Ex-Bereich wurde mit FieldConnex von Pepperl+Fuchs nach dem Feldbusbarrieren-Konzept realisiert. „Ketek ist eines der größten Projekte unserer Projektgruppe. In den Teilbereichen Engineering und Construction hat uns Siemens unterstützt“, sagt Bodo Bartscheit, Projektleiter PLT bei Aventis nicht ohne Stolz, denn das gesamte Projekt wurde unter der Federführung des Pharmaunternehmens abgewickelt. Um die Zusammenarbeit mit dem Planer zu optimieren, fungierte sein Kollege Harald Hauch, Projektleiter Automatisierung, während des gesamten Projektes als wichtiges Bindeglied zwischen Anlagenbetreiber und Dienstleister. Für die Erstellung der Inbetriebnahme- und Montageverfahren sowie die Schulung des Personals holte sich das Pharmaunternehmen die Spezialisten von Infraserv Höchst Technik mit ins Boot und setzte damit auf das bewährte Team, das bereits bei der FuRIOSStudie mitgewirkt hat. FuRIOS ist eine klassische Betrachtung, die eine reale mit Remote I/O-Technik projektierte Anlage 1:1 auf den Bus umrechnet – mit unverändertem Anforderungsprofil. An diese Vorgaben hielt sich Aventis bei dem neuen Projekt und setzte Topologie und Instrumentierung dementsprechend um. „Vielleicht haben wir 1:1,01 auf den Feldbus FuRIOS 2 geplant. Doch im Wesentlichen verlief die Planung wie immer“, sagt Dr. Thomas Tauchnitz, ehemals Leiter Technologie und Projekte bei Aventis Wirkstoffe. Viele der Vorteile der digitalen Technik kommen jedoch erst zum Tragen, wenn der Anwender die neuen Möglichkeiten auch intelligent nutzt. Doch hierzu fehlt die Praxis. „Die Planung orientiert sich noch an der konventionellen Technik, weil sie sich dort auskennt. Spielräume nutzen kann man erst mit einer gewissen Erfahrung“, weiß Manfred Dietz, Leiter des Prüflabors bei Infraserv Höchst Technik. Dies betrifft unter anderem den Einsatz von Multivariablen-Geräten, die beim Rechenexempel überhaupt nicht berücksichtigt wurden. „Wir haben bei 10 der 2.000 Messstellen die Funktion Multivariabler-Geräte genutzt. Damit gehen wir schon einen Schritt weiter als in FuRIOS“, erklärt Bartscheit. Neue Technologie heißt Umdenken Den Schulungsaufwand für die Feldbus-Technologie haben alle Beteiligten gleichermaßen unterschätzt. Ein Punkt der nur auf den ersten Blick gegen den Feldbus spricht, denn bei der Remote I/O-Technik ist der Aufwand noch größer. Bei Remote I/O-Systemen kommen immer wieder neue Feldgeräte oder neue Bedienphilosophien hinzu und das Personal muss für jedes Projekt neu geschult werden. „Wer auf Profibus fit ist, ist fit. Es ist ein einmaliger Lernprozess“, bestätigt Dietz. „Bei jedem Technologiewechsel sind die ersten Schulungen die aufwändigsten, weil man bei Null anfängt.“ Der Leiter des Prüflabors weiß wovon er spricht, denn er und seine Mitarbeiter haben alle Profibus-Lehrgänge im Rahmen des Projektes durchgeführt. Eine neue Technologie müssen alle lernen –Handwerker, Planer, Verfahrensingenieure und Vorgesetzte. „Um die Vorteile der Feldbusse voll auszuschöpfen, müssen alle wissen, was in dieser Technologie machbar ist und was nicht“, sagt Dietz, und Tauchnitz ergänzt: „Wie man 4 mA ... 20 mA auflegt, lernt jeder Azubi. Wie man Profibus PA auflegt, haben wir aufgeschrieben, ausprobiert und jedem einzelnen Mitarbeiter beigebracht.“ Diese Zeit ist bei Profibus-Neulingen sicherlich sinnvoll investiert, glauben die Spezialisten. Dietz: „Unternehmen könnten an den Schulungen sparen, aber das wird sich in der Betriebsbetreuung gnadenlos rächen.“ Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Zeit ist Geld Wobei sich aber nach den Erkenntnissen aus dem Erstlingswerk wirklich noch sparen lässt, ist die Inbetriebnahme. „Wir mussten viele Dinge mehrfach machen, weil im Hintergrund noch Umbauten oder Anpassungen liefen“, erklärt Sven Seintsch von Infraserv Höchst Technik. Veränderungen während der Planung stehen bei Pharmaprojekten auf der Tagesordnung. „Hier ist der Vorteil eines Feldbusses noch höher zu bewerten, weil die Anwender dadurch viel flexibler werden“, sagt Dietz. „Diese erste Anlage hat gezeigt wie wir die verkürzte Projektlaufzeit sinnvoll nutzen können. Die EMR fängt später mit der Detailplanung an, geht später in die Anlage und spart enorm an Umbauten, weil die Verfahrenstechnik dann bereits steht“, bestätigt Bartscheit. Logische Konsequenz: die Anlage kann schneller in Betrieb gehen und das bringt bares Geld. Keines der Hardwareprobleme hat zu irgendeinem Zeitpunkt die schnellere Inbetriebnahme gefährdet. Auch die Profibus-Software funktionierte einwandfrei, was die Projektbeteiligten von der FDT/DTM-Software nicht behaupten können (siehe Kasten). „Die Inbetriebsetzung der Stränge verlief von der Hardware-Seite fast reibungslos. Wir benötigten im Schnitt für 30 Geräte nur einen Tag. Ein weiterer Vorteil ist, dass Fehlrangierungen im Gegensatz zu früher überhaupt nicht vorkommen“, resümiert Seintsch. Und das werten die Feldbusexperten als echten Erfolg. Bartscheit: „Letztendlich haben sich viele Befürchtungen nicht bewahrheitet und wir haben nach Problemen gesucht, die es überhaupt nicht gab.“ Sind die Kinderkrankheiten einmal ausgemerzt und haben die Anwender gelernt mit der neuen Technologie richtig umzugehen, wird sich ihr Nutzen noch erheblich steigern lassen. Denn viele Chancen, die die Feldbustechnologie eröffnet, erfordern einfach eine gewisse Erfahrung. „Momentan sind alle froh, wenn der Bus läuft“, sagt Seintsch. „Aspekte wie Prozessoptimierung, Diagnose und Wartung sind momentan noch außen vor. Erst wenn die Technologie eingeführt ist, werden sich die Anlagenbetreiber um die vielen Zusatzinformationen kümmern können, die der Bus frei Haus liefert.“ Nach Meinung der Experten steht die Diskussion über den Mehrwert des Feldbusses noch ganz am Anfang. FuRIOS 2 In noch einem weiteren Punkt sind sich alle einig: die neue Profibus-Anlage bestätigt die Aussagen der FuRIOS-Studie in puncto schnellere Inbetriebsetzung und einfachere Montage. Feldbustechnologie und Feldbusbarrieren-Konzept haben ihre Praxistauglichkeit eindeutig unter Beweis gestellt und das zieht Kreise. Derzeit gibt es im Industriepark Höchst zwei große und ein kleineres Projekt mit Feldbustechnologie und viele Baustellen auch an anderen ehemaligen Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Hoechst Standorten. „Die Zeit ist reif für die digitale Technik. Wenn wir mit der Gerätetechnik aus diesen altertümlichen 4 mA ... 20 mA herauskommen wollen, brauchen wir den Feldbus“, sagt Feldbus-Fan Tauchnitz. „Wer sich jetzt noch nicht traut, dem ist nicht mehr zu helfen. Hier am Standort werden wir sicherlich keine Neuanlage mehr ohne Feldbus planen.“ Christine Eckert, Freie Journalistin FDT/DTM Projektumfang FuRIOS und die Nachbetrachtungen zu Ketek betreffen ausschließlich das Thema Feldbus. Die Studie spart das Feldgeräteengineering komplett aus und sagt deshalb auch nichts über deren Vor- und Nachteile aus. Die Geräteintegration der 15 verschiedenen Gerätetypen erfolgte erstmals direkt im Leitsystem. Dabei entschied sich das Projektteam für den Einsatz der FDT/DTM-Technologie. Diese relativ neue Technologie warf im Rahmen des Projektes viele Fragen auf, die nur durch die Ausdauer und Kompetenz aller Beteiligten gemeistert werden konnten. Eine Tatsache, die auf den ersten Blick gegen die Einsatzreife des Feldbusses zu sprechen scheint, aber beim zweiten Blick erkennt man, dass das Geräteengineering unabhängig vom Feldbus zu sehen ist. Leitsystem ABB Melodie 11 PNK‘s 22 Profibus DP Segmente 250 Motoren und Umrichter 200 Profibus PA Segmente 1600 Profibus PA Geräte 1230 Messumformer 160 Stellungsregler 190 Ventil-Boxen 20 Sensorboxen 15 verschiedene Gerätetypen von ABB, E& H, Krohne, Knick, Pepperl+Fuchs, Samson, Vega 50 Segmentkoppler Pepperl+Fuchs SK2 470 Feldbusbarrieren Pepperl+Fuchs FieldBarrier Feldgeräteengineering FDT/DTM Technologie im PLS FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Meinungen Dr. Volker Oestreich Richard Timoney Geschäftsführer Profibus Nutzerorganisation Präsident und CEO der Fieldbus Foundation Bisher hat sich die Prozessindustrie noch etwas abwartend gegenüber der Feldbustechnologie verhalten und pochte auf Betriebsbewährung. Hintergrund dafür sind zum einen die lange Laufzeit der Anlagen von typischerweise 20-30 Jahren, zum anderen ein hohes Risiko- und Gefahrenpotential, das inhärent in den Anlagen enthalten ist. Inzwischen sind die Vorteile der Technologie jedoch unbestritten und die Feldbustechnologie findet zunehmend breitere Akzeptanz und Anwendung. Gerade im letzten Jahr erlebte die Feldbustechnologie durch erfolgreiche Einsätze in großtechnischen Anlagen und durch verschiedene NAMUR-Empfehlungen einen großen Durchbruch. Die Erfahrungsberichte verschiedener Anwender auf der letzten Hauptsitzung der Interessensgemeinschaft Prozessleittechnik der chemischen und pharmazeutischen Industrie waren für mich eine Sternstunde der Feldbustechnologie – dass Profibus PA hier ausdrükklich gelobt wurde, freut mich als Geschäftsführer der Profibus Nutzerorganisation (PNO) natürlich besonders. Anfangs wurden die Vorteile der Feldbustechnologie nur bei der Verkabelung und beim Engineering gesehen. Der wirkliche Mehrwert, der sich durch neue Diagnosemöglichkeiten sowie verbessertes Asset Management ergibt und sich positiv auf die Lifecycle Costs auswirkt, wird sich erst in den nächsten Jahren beim Betrieb der Anlagen deutlich herauskristallisieren. Ich gehe davon aus, dass zukünftig nur noch wenige neue Anlagen ohne Feldbussysteme errichtet werden. Selbst beim Überholen von Altanlagen spricht vieles für den Einsatz der Technologie. Profibus ist mit seinen beiden Ausprägungen Profibus DP und PA auf Basis eines einheitlichen Kommunikationsprotokolls der Schlüssel zu erfolgreichen hybriden Anwendungen. Er ist weltweit der einzige Feldbus, der diskrete und kontinuierliche oder chargenweise Applikationen gleichermaßen meistert. Profibus bietet der Prozess- und Fertigungsindustrie ein durchgängiges Automatisierungskonzept vom Wareneingang über die Produktion bis hin zum Warenausgang. Der Foundation™ Feldbus nutzt die Leistungsfähigkeit der im Feld verteilten Intelligenz, um die Anlageneffizienz zu erhöhen. Er eignet sich insbesondere für den Einsatz in hochbeanspruchten Anwendungen, bei denen es auf hohe Sicherheit der Datenübertragung und Anlagenverfügbarkeit ankommt. Zwei konkrete Beispiele verdeutlichen, welche erheblichen Einsparpotenziale sich mit der digitalen Technik erschließen lassen. Ungeplante Stillstände sind eine der Hauptursachen für entgangene Gewinne. Diese Ausfallzeiten, die gerade bei kontinuierlichen Prozessen besonders ins Gewicht fallen, werden durch die modernen Diagnosefunktionen der Feldbustechnologie erheblich reduziert. Auch in Bezug auf die hohen Wartungskosten können die Anlagenbetreiber durch den Einsatz von vorausschauender Wartung enorm von der Technologie profitieren, die ein intelligentes Asset Management wichtiger Anlagenteile erlaubt und zu einer deutlichen Senkung der Betriebkosten führt. Gerade diese Kosten bieten viele Einsparmöglichkeiten. So fand man in einer von Dow Chemicals durchgeführten Studie heraus, dass 63 Prozent aller Einsätze von Servicepersonal entweder Routinechecks waren oder dass überhaupt kein Problem vorlag. Außerdem ergab eine ähnliche Studie, dass 86 Prozent der Instandhaltung entweder reaktiv (zu spät) oder vorsorglich (unnötig) erfolgen. Bei aktiver, vorgeplanter Wartung reduziert sich dieser Anteil auf 40 Prozent. Die Zahl der verfahrenstechnischen Anlagen, die auf die Feldbustechnologie setzen, wächst von Jahr zu Jahr. Weltweit sind bereits über 400.000 Feldbusgeräte und 5.000 Host-Systeme in Operation. Derzeit werden in Schlüsselindustrien wie Öl- & Gas, Chemie, Petrochemie, Pharma, Energieerzeugung, Papierherstellung und Konsumgüter auf der ganzen Welt zahlreiche neue Großanlagen gebaut. Auch in Europa und vor allem in Ländern wie Russland, Polen und Deutschland ist die Technologie dabei, sich durchzusetzen – wie Ergebnisse einer Studie der ARC Advisory Group belegen: Ob Modernisierung oder Neubau, ob klein oder groß, Foundation Fieldbus ist die Technologie der Wahl. FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Meinungen Martin Schwibach Marc Van Pelt Obmann des NAMUR Arbeitskreises 2.6 ‚Feldbusse’ Vice President – Europe, Middle East & Africa Operations Fieldbus Foundation Die Feldbustechnologie ist reif für den Praxiseinsatz. Allerdings gibt es beispielsweise bei der Implementierung der Diagnose und der Feldgeräteintegration noch einen gewissen Entwicklungsbedarf. Nach den ersten erfolgreich in Betrieb genommenen Feldbusanlagen sollte dem Anwender eine Entscheidung für die Technologie jetzt deutlich leichter fallen. Die Frage: Feldbus ja oder nein, stellt sich trotzdem bei jeder Anlage aufs Neue. Im Mittelpunkt steht immer die Wirtschaftlichkeit. Neben den Vorteilen bei den Installationskosten bietet die Feldbustechnologie erheblichen Mehrwert, zum Beispiel bei der Diagnose und bei der Geräteparametrierung, und eröffnet gegebenenfalls Einsparpotenziale bei der Instandhaltung. Entscheidend sind die gesamten Lebenszykluskosten, die in Zukunft immer mehr in den Vordergrund rücken werden. Natürlich muss der Zusatznutzen für die Anlagenbetreiber quantifizierbar sein und sich in Euros auszahlen. Realistisch gesehen, werden solche Entscheidungen nur getroffen, wenn sich der Einsatz der Technologie letztendlich auf den Preis oder die Qualität der produzierten Ware niederschlägt. Zudem hängt der zukünftige Einsatz der Feldbusse von verschiedenen Rahmenbedingungen ab, unter anderem von der Region, in der investiert wird. Es spielen Aspekte wie Lohnkosten und Know-how der Mitarbeiter eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung für die neue Technologie und somit sind die wirtschaftlichen Vorteile außerhalb Europas anders zu bewerten. Die digitale Kommunikationstechnik verfügt über wesentlich mehr Lösungsvarianten im Vergleich zur analogen Technik, schafft eine Plattform für neue Ideen und Applikationen und ist wichtig für die gesamte Weiterentwicklung der Automatisierungstechnik. Die Herausforderung in der Prozessindustrie liegt darin, wegen der langen Nutzungsdauer, immer die langfristige Tragfähigkeit der eingesetzten Lösungen und Produkte im Auge zu behalten. Neben der klassischen Verdrahtungsersparnis und niedrigeren Investitionskosten eröffnet der Feldbus durch seine Diagnosefunktionen die Möglichkeit Instandhaltungskosten zu senken, was sich in der Anlageneffizienz durchaus positiv bemerkbar macht. Die Foundation Fieldbus Technologie bietet mit vorausschauender und sogar proaktiver Instandhaltung Funktionalitäten, die über die rein reaktive Instandhaltung weit hinausgehen und im laufenden Betrieb der Anlagen enorme Vorteile aufweisen. Diese Intelligenz, die es auf der Büroebene schon länger gibt, wird nun auch im Feld konsequent eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise Geräte, die sich selbst „krank melden“ bevor sie ihre Funktionalität verlieren und einen ungeplanten Anlagenstillstand verursachen. Insbesondere bei kritischen Applikationen sind Verfügbarkeit und Sicherheit oberstes Gebot oder im Klartext: wenn ein Cracker steht, kostet das sehr viel Geld. Offensichtlich sind dies überzeugende Argumente, denn alle neuen Großprojekte in China und im Mittleren Osten werden mit Foundation Fieldbus Technologie ausgestattet. Seit etwa zwei Jahren befindet sich die Feldbustechnologie deutlich im Aufwind. Hierzu trägt sicherlich auch die neue Topologie mit Feldbusbarrieren bei, die es durch eine höhere Speiseleistung ermöglicht, im Ex-Bereich wesentlich mehr Geräte pro Segment anzuschließen. Die Kunden in Europa akzeptieren und favorisieren diese Struktur, weil es keine Energiebeschränkungen mehr gibt und die Vorteile der Feldbustechnologie nun voll zum Tragen kommen. Auch im Mittleren Osten, wo Anlagen mit 50.000 bis 100.000 Feldgeräten in Planung sind, gibt es eine klare Tendenz zu dieser Lösung. Viele der anfänglichen Kinderkrankheiten der Feldbustechnologie sind inzwischen auskuriert. Großunternehmen übernehmen bei der Einführung der neuen Technologie eine wichtige Vorreiterrolle und treiben sie, wie beispielsweise Shell, aktiv voran. Schon heute bekennen sich viele Anwender eindeutig zur Feldbustechnologie und der Anteil an Feldbusanlagen wird, im vergleich zu konventionellen Anlagen, in den nächsten fünf bis zehn Jahren kontinuierlich wachsen. FuRIOS 2 Feldbus und Remote I/O Systemvergleich Meinungen Ian Verhappen, Dr. Joachim Zobel Vorsitzender des Fieldbus Foundation Endanwenderbeirats Senior Automation Engineer bei Novartis Pharma Alles kommuniziert heute digital – sogar Gebäude – deshalb glaube ich, dass es nun auch für die Prozessindustrie höchste Zeit wird. Feldbussysteme versorgen Anwender mit viel mehr Informationen und aussagekräftigeren Daten. Man weiß einfach, ob etwas passiert oder nicht. Doch der Hauptvorteil ist die höhere Zuverlässigkeit. Neben den genauen Prozessdaten erhalte ich immer ein Statussignal und alle möglichen Instandhaltungsinformationen, die ich nutzen kann. Die Qualität einer Information ist allerdings immer nur so gut wie das Netzwerk und deshalb ist das Netzwerk ein sehr wichtiger und kritischer Teil des Systems. Aus diesem Grund setzen Anwender in Europa zunehmend auf die Topologie mit Feldbusbarrieren für die „bus to bus“-Anbindungen. Hier in Nordamerika spricht man wenigstens schon darüber. Doch ich glaube das Thema Feldbusbarriere wird erst dann richtig aktuell, wenn die Anwender in Nordamerika beim Explosionsschutz von der traditionellen „Class/Division“ Einteilung zum Zonen-Konzept wechseln. Die Einteilung in Explosionszonen wird nun in Kanada und den Vereinigten Staaten akzeptiert und steht im National Electrical Code (NEC). Gerade bei neuen Anlagen eröffnet das Zonen-Konzept ein großes Potenzial, weil viel mehr Speiseleistung für die Versorgung der Feldgeräte zur Verfügung steht. Viele Ingenieure denken allerdings sehr konservativ und bleiben lieber bei der gewohnten Explosionsschutz-Klassifizierung. Es ist ein Lernprozess und es ist wichtig zu erklären, warum das Zonen-Konzept Geld sparen hilft. Außerdem erhöht sich mit Feldbarrieren, FISCO und FNICO die Flexibilität deutlich. Ich versuche immer die Leute für den Zonen-Ansatz zu begeistern. Ein Kunde will die neue Topologie bereits in seinem nächsten Projekt einsetzen. Wenn erst einmal ein oder zwei Anlagen zufriedenstellend laufen werden sicherlich bald andere mit auf den Zug aufspringen. Von der Zukunft erwarte ich eine noch engere Verzahnung der verschiedenen Ebenen einer Anlagensteuerung. Zur Zeit sind wir froh, dass die Geräte interoperabel arbeiten und dies durch Fieldbus Check Marks bestätigt wird. Was wir als Nächstes angehen müssen ist, das Zusammenspiel von Geräten mit den Hosts und das der Hosts mit den Management- und Enterprise Resource Planning Systemen zu verbessern. Mit dem Feldbus haben wir Informationen in Hülle und Fülle, die riesige Optimierungspotenziale eröffnen. Nun müssen wir nur lernen alles richtig zu nutzen. Feldbustechnik beschäftigt mich intensiv bereits seit dem Jahr 2000. Zu dieser Zeit bauten wir für die Firma Hoffman la Roche eine Pilotanlage mit 30 Profibus PA Geräten auf, um die Praxistauglichkeit der Feldbustechnologie detailliert zu analysieren. Dieser Pilot ermöglichte es auch die technisch möglichen Verdrahtungsphilosophien zu untersuchen und zu bewerten. Hier zeigte sich die Variante mit Feldbusbarrieren eindeutig als vorteilhaft gegenüber einem durchgängig eigensicheren Segment. Durch höhere Speiseleistungen können zum einen mehr Geräte pro Segment eingebunden werden, was klar zur Kostensenkung beiträgt. Zum anderen sind die elektrischen Leistungen pro Anschluss an der Barriere begrenzt, sodass ein Kurzschluss an einem Gerät nicht sofort das gesamte Segment beeinträchtigt. Beim Barriere-Prinzip muss das Instandhaltungspersonal am wenigsten umdenken, da wie gewohnt an jedem Gerät gearbeitet werden kann, ohne andere Feldbusgeräte ungewollt zu beeinflussen. Die Hardware stimmt, an neue Grenzen stößt man erst mit der zunehmenden Datenmenge pro Gerät und der damit wachsenden Zykluszeit auf dem Bus. Die Inbetriebnahme der Pilotanlage war mit einigen Schwierigkeiten verbunden, doch mit den dort gesammelten Erfahrungen verlief das anschließende Großprojekt, eine kontinuierliche Vitamin E Anlage, relativ reibungslos. Bei allen bisherigen Projekten, ob für Roche oder Novartis, ob mit Profibus PA oder mit Foundation Fieldbus H1, traten kleinere Probleme und einige Schönheitsfehler auf, die aber relativ einfach gelöst werden konnten. Bisher gibt es bei Novartis Pharma keine generelle Strategie, ob Feldbustechnologie eingesetzt wird oder nicht. Das entscheiden leitender Ingenieur und Betrieb bei jedem Projekt aufs Neue. Erkannt ist jedoch, dass je nach Anlagentyp die Feldbustechnologie entscheidende Vorteile bietet. So rücken bei kontinuierlichen Anlagen eindeutig Diagnose und Instandhaltung und bei Pharmaanlagen die Auditierbarkeit in den Vordergrund. Hier findet ein Umdenken statt, denn die Feldbustechnologie ist für Neuanlagen eine sinnvolle Alternative. Es sieht gut aus für den Feldbus! Der Feldbus wird flügge Erste Erfahrungen aus einem Wirkstoffbetrieb bei Aventis Für zwei Vorstufen des neuartigen Antibiotikums Ketek zur Behandlung von Atemwegsinfektionen baut Aventis Pharma Deutschland, ein Unternehmen der sanofi-aventis Gruppe, zwei neue Produktionslinien, die auf Profibus PA-Technologie aufsetzen. Die Aventis Engineeringgruppe führte das Projektmanagement und die Automatisierung in Eigenregie durch, unterstützt von Siemens als Generalplaner. „Dabei bestand die größte Herausforderung im Umbau einer laufenden Produktionsanlage“, sagt Aventis Projektleiter-PLT Bodo Bartscheit. Im Rahmen des Projektes wurde das Prüflabor der Infraserv Höchst Technik mit der Inbetriebsetzung der Feldbustechnologie beauftragt. Die Ketek-Anlage ist eine der ersten Anlagen, die im Sinne des Feldbus und Remote I/O Systemvergleichs (FuRIOS) umgesetzt wird. Auf der Namur-Hauptversammlung Anfang November in Lahnstein zog Sven Seintsch, Mitarbeiter des Infraserv Prüflabors, Fachreferent der IGR für Feldbustechnik und Mitglied im Arbeitskreis Feldbus der NAMUR, stellvertretend für alle Projektbeteiligten ein erstes Resümee über die Umsetzung des Systemvergleichs in die Praxis. Zwei Jahre zuvor hatte Dr. Thomas Tauchnitz, Leiter Technologie und Projekte bei Aventis Pharma Deutschland, an gleicher Stelle die FuRIOS-Studie vorgestellt. Ziel der Untersuchungen war eine Machbarkeitsstudie sowie Kosten-/Nutzen-Aspekte des Feldbusses aus Anwendersicht. Dabei dienten die Ergebnisse des Systemvergleichs und umfangreiche Tests im Labor von Infraserv Höchst Technik als wichtige Entscheidungsgrundlage für die neue Feldbusanlage von Aventis im Industriepark Höchst. Profibus PA in der Praxis Um die Technologie noch einmal richtig auf Herz und Nieren zu prüfen und eventuelle Probleme bereits im Vorfeld zu beseitigen, bauten Aventis und Infraserv Höchst Technik zunächst ein Testsegment unter Laborbedingungen auf. Ein aufwändiger Versuchsaufbau, der sich bei diesem Erstlingsprojekt in vielerlei Hinsicht als äußerst nützlich erwies. An diesem Segment entwickelte das beauftragte Prüflabor bspw. eine Inbetriebnahme-Strategie, testete die Kommunikation der verschiedenen Komponenten und schulte die Montagefirmen auf die neue Gerätetechnik. Mit Ausnahme der sicherheitsgerichteten Signale, die nach wie vor konventionell verdrahtet wurden, setzt die komplette Prozessmesstechnik auf Feldbus-Technologie auf. Die Anlage besitzt Christine Eckert FieldConnex von Pepperl+Fuchs im Ketek-Tanklager: Feldbus-Installationstechnik, die verbindet. Seintsch. Weil es sich bei dieser Technologie zur Geräteintegration um eine relativ neue Technologie handelt, mussten Anwender wie Hersteller bei der Ketek-Anlage zunächst eine Lernkurve durchlaufen. „FuRIOS hat Kinderkrankheiten beim ersten Projekt vorausgesagt und die haben wir auch bekommen. Allerdings sind sie hauptsächlich bei der Geräteintegration aufgetreten, die im Systemvergleich komplett ausgeklammert war“, erklärt Seintsch. Eines ist jedenTopologie der neuen Multivendoranlage bei Aventis Pharma Deutschland. falls klar: Die Anlaufschwierigkeiten bei der Geräteintegration sind nicht feldbusspe11 prozessnahe Komponenten mit 22 zifisch. Zusammen mit Geräteherstellern Profibus DP-Segmenten, an die 250 und dem Infraserv Prüflabor musste Motoren und Umrichter angeschlossen Aventis viele Hürden überwinden. Aber sind. Die zwei neuen Produktionsstränge jetzt ist es fast geschafft. Heute laufen beinhalten insgesamt 200 Profibus PAalle Geräte bis auf eines und die ProjektSegmente mit 1.600 Profibus PA-Geräverantwortlichen zeigen sich zuten. Dabei sind die konventionellen, versichtlich, dass sie auch dieses letzte eigensicheren Ventile und deren StelHindernis bald meistern werden. lungsrückmeldungen über 190 Ventilboxen an den Bus gekoppelt und 20 Sensorboxen lesen die binären SchaltWeg frei für Profibus PA signale eigensicher ein. Für die einwand„Wir können heute schon sagen, dass freie Signalübertragung zwischen Profidas Projekt Ketek die FuRIOS-Studie in bus DP und PA Segmenten sorgen 50 den Punkten schnellere Inbetriebsetzung Segmentkoppler. Hier liefern die Power und einfachere Montage belegt“, verLink Module der Segmentkoppler den sichert Seintsch. Wesentliche RahmenSpeisestrom für die Profibus PA-Segmenbedingungen dafür: ein Umdenken in der te, der über 470 Feldbusbarrieren von Planung und bei der Montage sowie quaPepperl+Fuchs an die einzelnen Feldlifiziertes, speziell geschultes Personal. geräte verteilt wird. Der Einsatz von Fest steht auch, dass die FeldbustechnoFeldbusbarrieren ist bei der gegebenen logie den Nachweis der Eigensicherheit Topologie ein entscheidendes Kriterium anhand des FISCO-Modells erheblich erfür die Wirtschaftlichkeit. Typischerleichtert. So werden anstelle von ordnerweise hängen an vier Feldbusbarrieren füllenden Berechnungen schlicht nur 12 Geräte und an einem Segmentkoppler noch wenige Parameter dokumentiert. etwa 60-70 Feldgeräte. Damit schöpft Anders sieht es allerdings bei den Life Aventis nicht alle AnschlussmöglichkeiCycle Costs im Vergleich zur Studie aus, ten der Feldbusbarrieren von jeweils 4x4 denn die werden sich erst im laufenden Geräten aus und könnte die Anlage späBetrieb offenbaren. Und auch für Aussater, ohne Umverdrahtungen, erweitern. gen über den Zusatznutzen der FeldbusDie Integration der 15 verschiedenen technik bei Wartung und Diagnose wird Gerätetypen von ABB, E+H, Krohne, man etwas Geduld mitbringen müssen. Knick, Pepperl+Fuchs, Samson und Vega, Von den Herstellern wünschen sich alle die in dieser echten Multivendoranlage Projektbeteiligten einen redundanten herstellerübergreifend zusammenarbeiKoppler, höhere Speiseleistung für die ten, wurde mittels Field Device Tool und Profibus PA-Stränge und zusätzliche Device Type Manager (FDT/DTM) direkt Feldgerätetypen in 2-Leiter-Technik. im Prozessleitsystem realisiert. Eventuell könnte ein eindeutiges „ja“ der Anwenderindustrien zu den Feldbussen FDT/DTM-Problematik beschleunigend auf die Entwicklung von neuen Komponenten wirken. Zumindest „Prinzipiell ist die FDT/DTM-Technologie wäre es ein eindeutiges Signal an die gut und die Hersteller sollten sie weiterHersteller, dass es sich lohnt, weiter in verfolgen, aber sie ist einfach noch nicht diese Technologie zu investieren. Ginge ausgereift. Vielleicht muss man auch es nach den Experten bei Aventis und nicht immer unter den Ersten sein“, so Infraserv Höchst Technik, würden zukünftige Projekte am Standort Frankfurt nur noch mit Feldbus ausgerüstet werden. Allerdings gilt es seitens der Hersteller noch Lösungen für einen langfristigen Support, eine gesicherte Abwärtskompatibilität und die Softwarepflege zu optimieren. Ein Schritt in die richtige Richtung ist getan, denn mehrere aktuelle Projekte, die sich in der Planung oder im Bau befinden, belegen die zunehmende Akzeptanz der Feldbustechnologie in der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Vielleicht bewahrheitet sich dann endlich auch, was sich die Hersteller seit vielen Jahren herbeisehnen – der Durchbruch der Feldbustechnologie in der Prozessindustrie. Die Feldbusbarriere macht’s Der Durchbruch bei der Anschlusstechnik waren die Feldbusbarrieren, besagt eine der Schlussfolgerungen des Arbeitskreises 2.6 Feldbusse auf der NAMUR Hauptsitzung. Sie spielen bei allen drei vorgetragenen Erfahrungsberichten von DSM, Infraserv bzw. Aventis sowie Novartis eine tragende Rolle. Noch im Jahr 2000 standen die Feldbusbarrieren am Anfang und es konnten beim klassischen Feldbusaufbau, ob Profibus PA oder Foundation Fieldbus, nur wenige Geräte an einem Segment betrieben werden. Bei der neuen, heute typischen Topologie, die der NAMUR Arbeitskreis als „best practice“ empfiehlt, erfolgt die Installation über Feldbusbarrieren, denn sie senken die Verdrahtungs-, Planungsund Installationskosten und machen die neue Technologie erst wirtschaftlich. Die Stichleitungen gewährleisten eine höhere Flexibilität, eine größere Anzahl von Geräten pro Profibus-Segment und erhöhen die Verfügbarkeit. Die Ausgänge der Feldbusbarrieren sind kanalweise kurzschlussfest und eigensicher gemäß FISCO - ein weiterer Vorteil bei der Planung und im Betrieb von Feldbusanlagen. Außerdem ermöglichen die Feldbusbarrieren den Austausch der Geräte im laufenden Betrieb und erleichtern damit Wartung und Instandhaltung. Dr. rer. nat. Christine Eckert Freie Journalistin Kommunikation für Wissenschaft und Technik Tel. 06151/272771 christine.eckert@t-online.de 왘 Kontakt Pepperl+Fuchs GmbH Tel. 0621/776-0 info@de.pepperl-fuchs.com www.pepperl-fuchs.com Fit für die Zukunft Mit der Feldbustechnologie hält sich Clariant alle Möglichkeiten offen (Vorabdruck aus CHEManager Nr. 07.05) A lles braucht seine Zeit, gerade in der Prozessindustrie. So hält sich die Begeisterung für die Feldbustechnologie außerhalb der eingeschworenen Fangemeinde bisher in Grenzen und die ganze Branche beobachtet mit Argusaugen den Verlauf der ersten Projekte. Aber es sieht ganz so aus, als ob die neue Feldbusanlage von Clariant den Denkprozess in Richtung digitale Technologie etwas beschleunigen könnte. Denn selbst nach längerem Überlegen fanden Thomas Eichhorn und Michael Pelz, beide EMR-Betriebsingenieure der Abteilung HPP, Bereich Pigments & Additives bei Clariant, kein wirkliches Argument, das gegen die Feldbustechnologie spricht. Das Geheimnis des Erfolgs beruht zum einen auf einer äußerst ausgeklügelten Vorbereitung und zum anderen darauf, auf besondere technische Raffinessen beim ersten Einsatz der Feldbus-Technologie bewusst zu verzichten. Setzt man den Feldbus nämlich eher konservativ ein, dann funktioniert die Technik nahezu problemlos. Damit ist das Chemieunternehmen mit seinen Anlagen „up-to-date“ und kann zukünftig voll und ganz vom technologischen Fortschritt profitieren. Die Neugier ist groß bei den Anwendern in der chemischen und pharmazeutischen Industrie und deshalb werden Eichhorn und Pelz bei jeder Gelegenheit ganz unverblümt ausgefragt, wie gut die Feldbustechnik in der neuen Rubin-Anlage denn funktioniert Und sie funktioniert gut. Doch davon waren die Ingenieure der Clariant nicht immer überzeugt. „Unsere Abteilung hat sich wirklich viele Gedanken gemacht, was alles passieren könnte“, sagt Pelz. Aber es ist nichts Dramatisches passiert. Die Problem(chen), die es gab, haben die Hersteller und Clariant gemeinsam in Angriff genommen und gelöst. „Wenn ich die Technologie konventionell und ohne Highlights wie die Diagnose nutze, ist der Feldbus eine Sache, die ich einsetzen kann und die funktioniert“, erklärt Pelz und Eichhorn ergänzt: „Clariant ist gut damit gefahren die Ansprüche etwas herunterzuschrauben und dann kann selbst beim ersten Einsatz von Profibus alles rund laufen.“ Die erste größere Feldbusanlage von Clariant am Standort Höchst wurde vom Clariant eigenen Engineering geplant und gebaut sowie nach einer intensiven Vorbereitungsphase in knapp 17 Monaten Bauzeit Mitte Oktober letzten Jahres fertig gestellt. Die Anlage der Abteilung HPP, Bereich Pigments & Additives im Industriepark Höchst, besitzt in der jetzigen Ausbaustufe eine Kapazität von einigen 100 Jahrestonnen und produziert rote DPP-Pigmente wie beispielsweise Hostaperm ROT D2G 70. Sie werden hauptsächlich in der Automobil- und Kunststoffindustrie sowie in Industrielacken angewandt. Die Anlage ist in 20 Profibus DP und 47 Profibus PA Segmente unterteilt und verfügt über insgesamt 1.160 MSR-Stellen, wovon 553 über Profibus PA angebunden sind. In der Pigmentanlage trifft sich neben dem Leitsystemhersteller Siemens und dem Lieferanten der Feldbusinstallationstechnik Pepperl+ Fuchs, das „Who is who“ der Messtechnik. Insgesamt sind 326 Profibus PA Feldgeräte verschiedener Typen und Hersteller installiert. Die Integration der Feldgeräte erfolgte leitsystembedingt über Electronic Device Descriptions (EDDs). Klug geplant Das Team um den Clariant EMR-Projektleiter Markus Henninger hat bei der Projektierung des Feldbussystems der Rubin-Anlage auf die Erfahrungen des IGRPrüflabors sowie die hauseigenen Feldbusexperten zurückgegriffen. Und gemeinsam mit der Firma GAT, Gesellschaft für Automatisierungstechnik, gleich noch ein neues Tool zur Dokumentation des kompletten Feldbussystems entwickelt Nach Ansicht der Fachleute erübrigt sich nämlich beim Feldbus der Einsatz von mächtigen CADZeichenprogrammen. Die Access Datenbanklösung gibt nur die Daten aus, die die MSR-Leute wirklich brauchen. Das spart Papier und Geld. Außerdem reduziert sie den Dokumentationsaufwand der einzelnen Messstellen in der Planungsund in der Betriebsbetreuungsphase erheblich. Auch die Inbetriebnahme der Feldbustechnik hat das Chemieunternehmen mit der eigenen Betriebsmannschaft, mit Unterstützung von Siemens auf der PLS-Seite, selbst übernommen. „Durch den Leitsystemwechsel war klar, dass einiges in Schulungen investiert werden muss“, berichtet Eichhorn. „Doch mit drei Tagen im Prüflabor von Infraserv Höchst Technik hielt sich der Schulungsaufwand für die Feldbustechnik in Gren– zen.“ Bei der Grundlagenschulung auf die Profibustechnik konnte das Personal direkt mit einer Siemens PCS 7 der Version 6 arbeiten, also mit dem Leitsystem, das auch die neue Pigmentanlage steuert. „Durch „learning by doing“ lerne ich am meisten“, ist Pelz überzeugt. Das Clariant Engineering Rhein-Main hat das ganze Vorhaben sorgfältig geplant und ist Problemen von vorneherein aus dem Weg gegangen. Es beauftragte das IGR-Prüflabor mit einer abgespeckten Testversion. Dazu wurden vier Feldgeräte mit dem High-Power Trunk Konzept von Pepperl+ Fuchs am Leitsystem geprüft, mehr nicht. „Wir haben unserem Leitsystem-Lieferanten im Vorfeld ein Exemplar jedes Feldgerättyps geschickt. Und damit war klar, wenn Siemens auf die Baustelle kommt, muss sich jedes der Geräte sauber einbinden lassen“, erläutert Eichhorn. Punktlandung dank Feldbus Und diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich bald als sehr nützlich, denn der Zeitplan war äußerst knapp bemessen. „Das Engineering wurde vorangetrieben während sich die Anlage schon im Bau befand“, erinnert sich Eichhorn. Auf den Zeitvorteil durch die schnellere Inbetriebnahme beim Feldbus konnte und wollte Clariant nicht spekulieren. „Bei der konventionellen Technik, bei der ein E/ACheck einfach länger dauert, hätten wir Riesenprobleme gehabt“, unterstreicht Pelz. Weil der Aufbau der Anlage nicht nach den einzelnen Profibus-Segmenten erfolgte, mussten jeden Tag fertig montierte Geräte an den unterschiedlichsten Strängen geprüft werden. „Die Luft, die die Feldbustechnik den Inbetriebnehmern verschafft, können sie flexibel nutzen, wenn es an der ein oder anderen Stelle einmal hakt“, sagt Eichhorn. So erwies sich die Feldbustechnik als äußerst hilfreich, um den enggestrickten Zeitplan doch noch einzuhalten und Clariant konnte die Anlage termingerecht fertig stellen. Hand in Hand Die neue Rubinanlage wurde nach den Vorgaben des Feldbus- und Remote I/O Systemvergleichs (FuRIOS) umgesetzt. „Die Topologie mit den Feldbusbarrieren gilt bereits nach zwei Jahren als die klassische“, weiß Pelz. Die entsprechende Feldbusinstallationstechnik wie Segmentkoppler und Feldbusbarrieren für die Geräteanbindung im Ex-Bereich lieferte das Mannheimer Unternehmen Pepperl+ Fuchs. Wie in FuRIOS vorgegeben, verzichtete Clariant komplett auf den Einsatz von RIOs und hat weitgehend alle Binärsignale über den Bus eingefangen. Aus verschiedenen Gründen – Lagerhaltung, Minimierung der Gerätetypen sowie einheitliche Montage und Bedienung – sollte nur ein Typ einer Ventilbox dafür eingesetzt werden. Die Idee dahinter: eine Binärbox, die man kanalweise abwechselnd zur Ventilüberwachung oder als binären Ein- oder Ausgang nutzen kann. „Alle Beteiligten waren der Meinung, das müsste funktionieren. In der Praxis entstanden jedoch einige Probleme, weil wir die Box etwas überstrapaziert haben“, stellt Pelz fest. Um für Kontakteingänge die Drahtbruchüberwachung still zu setzen, braucht man letztlich ein zusätzliches Klemmenmodul. „Es hat auch bei Pepperl+Fuchs eine Lernkurve gegeben. Aber es war eine tolle Zusammenarbeit mit sehr gutem Support, die sich in der überarbeiteten Ventilbox manifestiert“, sagt Eichhorn und Pelz betont: „Das meinen wir durchaus positiv. Die anfänglichen Schwierigkeiten wurden gemeinsam besprochen und das Ergebnis ist eine neue Ventil „Schrägstrich“ Binärbox.“ Nun können Armaturen, einzelne Schalter und Initiatoren ohne zusätzlichen Aufwand an die Box angeschlossen werden. Mittlerweile wurde eine Meldeleuchte mit so geringer Leistung aufgetan, dass sie sich an die Ventilbox anschließen lässt. So gibt es erstmals die Möglichkeit, Bedienpanels und Motor ein/aus über Profibus PA zu verschalten. Früher Vogel fängt den Wurm In der Feldbustechnologie erwartet sich Clariant in den nächsten Jahren besonders viel von der Diagnose. „Wir hätten sie sehr gerne eingesetzt, denn davon erhoffen wir uns eine große Arbeitserleichterung. Planbare Stillstände und planbare Wartungsinspektionen bedeuten einen Riesenschritt nach vorne und haben mit Technikverliebtheit oder abgehobenen Ideen nichts zu tun“, erklärt Pelz. Wenn sich die Anlagenstillstände minimieren und planbarer machen lassen, blieben unter dem Strich richtig dicke Euro übrig. Dennoch hat Clariant schweren Herzens auf den Einsatz der Diagnose in der Rubin-Anlage verzichtet: Erstens kommen Feldgeräte und Leitsysteme mit den entsprechenden Funktionen erst langsam auf den Markt und zweitens, noch gravierender, es fehlt an einer einheitlichen Regelung. „Wir setzen große Hoffnungen darauf, dass sich bei Diagnose etwas bewegt. Das ist auch ein Grund für unsere Entscheidung pro Feldbus. Über die NE 107 oder die GMARichtlinie 2650 sollte sich die Standardisierung endlich durchsetzen“, sagt Pelz. Und dann käme mit dem nächsten Leitsystem-Update die Diagnose praktisch frei Haus in die Anlage und würde bei Gerätetausch oder Anlagenerweiterungen sukzessive in den neuen Anlagenteilen Einzug halten. Pelz: „Diagnose geht eben nur mit Feldbus.“ Die Zukunft kann kommen Welche Technologie Clariant wo einsetzt, ist abhängig von Art und Größe der Anlage, dem Umfeld sowie der Region in der investiert wird. „Manche unserer Anlagen sind deutlich älter als 40 Jahre und vereinzelt gibt es noch funktionsfähige Messtechnik aus den Gründerzeiten des Betriebes. Für diese Anlagen kommen bei einer Automatisierung, wenn überhaupt, nur Remote I/O-Systeme in Fra- ge“, sagt Eichhorn. Auch bei Neuanlagen muss die Situation immer wieder bewertet werden. Obwohl es so aussieht als würde Clariant aufgrund des erfolgreichen Rubin Projektes doch zunehmend auf den Feldbus setzen. Neue, aktuelle Projekte bestätigen dies. Doch Pelz ist sich sicher: „In den nächsten Jahrzehnten wird es die herkömmliche 4 mA … 20 mA Technik, Remote I/O und die Feldbustechnologie nebeneinander geben.“ Doch gerade die Prozessindustrie muss sich bei jeder Investition fragen, ob sie weiterhin konventionelle Technik einsetzt. Aufgrund der langen Standzeiten der Anlagen legen sich die Unternehmen gleich für viele Jahre fest und verpassen dann vielleicht die richtig guten Dinge. „Ich muss mir genau überlegen, wann ich auf eine neue Technik aufspringe“, erklärt Pelz. „Bei der Remote I/O-Technik ist vom Leitsystem bis zum RIO alles modern, danach alles weiterhin alt. Wenn der Feldbus funktioniert und das noch recht geschmeidig, dann halte ich mir doch lieber alle Möglichkeiten offen“, so Pelz und Eichhorn ergänzt: „Die RubinAnlage hat gezeigt, dass es sehr einfach sein kann, den Feldbus einzusetzen. Planen, umsetzen, in Betrieb nehmen und fertig. Nun sind wir fit für die Zukunft!“ Dr. Christine Eckert freie Journalistin Kontaktdaten: Thomas Eichhorn ist EMR-Betriebsingenieur der RUBIN-Anlage in der Abteilung HPP der Clariant GmbH. Clariant GmbH Div. Pigments&Additives, Department HPP Industriepark Höchst, Building D787 D-65926 Frankfurt am Main Office Phone: +49 (0) 69 305-12561 Office Fax: +49 (0) 69 305-89696 E-Mail: Thomas.Eichhorn@Clariant.com Michael Pelz ist EMRBetriebsingenieur und Ansprechpartner für Feldbusthemen in der Abteilung HPP der Clariant GmbH. Clariant GmbH Div. Pigments&Additives, Department HPP Industriepark Höchst, Building D787 D-65926 Frankfurt am Main Office Phone: +49 (0) 69 305-29494 Office Fax: +49 (0) 69 305-86681 E-Mail: Michael.Pelz@Clariant.com Bedienen und Beobachten Die Anwendbarkeit der FuRIOS Studie Thomas Kasten, Pepperl + Fuchs GmbH „Der Feldbus ist da, er könnte angewandt werden“. Zur Überprüfung dieser Hypothese stellte die NAMUR das Projekt „FuRIOS“ vor, in dem die Einsetzbarkeit eines Feldbussystems unter Kosten/Nutzengesichtspunkten untersucht wurde. Im Folgenden werden die Möglichkeiten der praxisgerechten Umsetzung der Ergebnisse dieser Studie am Beispiel eines am Markt verfügbaren,umfassenden Feldbus-Installationssystems diskutiert.Die Vorteile eines in sich geschlossenen Systems mit aufeinander abgestimmten Systemkomponenten sowie der praktische Nutzen spezifischer technischer Ausprägungen von bestimmten Komponenten werden dargestellt. Im Anschluss wird ein Ausblick auf die Übertragbarkeit der Studienergebnisse auf andere verfahrenstechnische Rahmenbedingungen gegeben. The applicability of the FuRIOS study „Fieldbus is here, it could be put to use“. To verify this hypothesis the NAMUR published the „FuRIOS“ project which analyses the cost/benefit aspects of the possible application of a fieldbus system.The following article discusses the possibilities of a practiceoriented transfer of this study’s results using the example of a comprehensive Fieldbus Installation System already available on the market. The advantages of a complete system consisting of components designed for maximum interoperability as well as the practical benefits of specific technical features of some of these components are presented. Finally some perspectives are given regarding the transferability of the study’s results to meet the requirements of different Process Techniques. „FuRIOS“ steht für Feldbus und Remote I/O Systemvergleich und betrachtet aus Anwendersicht eine Anlagenautomatisierung mittels Feldbustechnik, sowohl in der Investitionsphase als auch in einem Ausblick auf den späteren Anlagenbetrieb. Besonderes Augenmerk galt der Berücksichtigung möglichst typischer Randbedingungen eines pharmazeutisch-chemischen Produktionsbetriebes. Die Studie wurde durchgeführt von Aventis Pharma Deutschland und Infraserv Höchst in Zusammenarbeit mit neun Herstellerfirmen. Die Ergebnisse wurden auf der NAMUR Hauptversammlung im November 2002 vorgestellt und in der atp im Dezember 2002 detailliert erläutert [1]. Der NAMUR-AK 2.6 stellt fest, dass weitere Einsparungspotenziale der Feldbus-Technologie gegenüber Remote I/O Systemen von der FuRIOS Studie bestätigt werden. Die konkreten Ergebnisse der FuRIOS Studie zeigten mögliche Einsparungen von EUR 338,00 pro PLT-Stelle oder, je nach eingesetztem Engi- Profibus SegmentDP red. koppler SK 2 PowerLink Module (400 mA) Power Link Strang 1 Power Link Strang 2 Ex Profibus PA Ex e Feldbusbarriere Ex i MU Power Link Power Link Strang n Feldbusbarriere Ventil Box MU Ventil Box MU Ventil Box Ventil Box insgesamt • 2 Segmentkoppler • 17 Power Link Module • 64 Feldbusbarrieren Bild 1: Feldbus-Topologie der untersuchten Anlage, Quelle: Vortrag von Dr. Tauchnitz auf der NAMUR Hauptversammlung 2002. atp 45 (2003) Heft 3 neering-Tool, zwischen 3,6 Prozent und 4,2 Prozent der gesamten PLT-Kosten auf. Diese Werte können naturgemäß nicht für alle Anwendungen verallgemeinert werden, da eine real existierende pharmazeutische Produktionsanlage betrachtet wurde. Jedoch lässt die Anwendung der in FuRIOS aufgezeigten Erkenntnisse und Grundprinzipien auch für andere verfahrenstechnische Anlagen signifikante Einsparungen erwarten. Noch gravierender würden sich die Einsparungen bei einem direkten Übergang von konventioneller Point-to-Point Verkabelung auf Feldbus-Technologie darstellen. Betrachtet man die reinen Beschaffungskosten, so sind die feldbusfähigen Sensoren und Aktoren typischerweise etwas teurer als ihre Pendants mit herkömmlicher Technik oder mit HART. Analysiert man jedoch Feldgeräte und Interfaceebene gemeinsam, so ergeben sich durch den Wegfall der kompletten Instrumentierungsebene des Remote I/O Systems dennoch Einsparungen von über 11 Prozent. Bezüglich der Leit- Bild 2: Topologie gemäß der FuRIOS Empfehlung mit FieldConnexTM. 51 Bedienen und Beobachten Power Link Modul Nicht-Ex Gateway Power-Rail Power Link Modul Ex i Bild 3: Modularer Segmentkoppler SK2. systeme lassen sich die Kosten für die Feldbus-Masterkarten nicht pauschal den Kosten für die konventionellen E/A-Karten gegenüberstellen. Hier spielen die konkrete Topologie der Anlage sowie Kanalzahl und Kanalkosten eine zu große Rolle. Im FuRIOS-Projekt hatten die Masterkarten keinen Einfluss, da hier Remote I/O Systeme mit Feldbussystemen verglichen wurden und das PLS demzufolge schon für PROFIBUS ausgelegt war. Bei einem Übergang von konventioneller PLTVerdrahtung zu Feldbus hingegen können diese Betrachtungen sehr wohl eine Rolle spielen! Die hauptsächlichen Einsparungen beim Übergang zur Feldbus-Technologie liegen also offensichtlich in dem Kommunikationssystem, das die Steuerung mit den Feldgeräten verbindet. Grundlage für die Realisierung der Vorteile einer Feldbuskommunikation ist die konsequente und durchgängige Anwendung des Feldbusses. Die Untersuchungen des FuRIOS-Projektes zeigten, dass eine Kombination von Feldbus und Remote I/O unwirtschaftlich ist. Nur eine klare Struktur der Feldbustopologie sowie die konsequente Umsetzung der Feldbus – Barrierentechnik erlauben es, neben den funktionalen Vorteilen von feldbusfähigen Feldgeräten auch die Ersparnisse in der Verbindungstechnik auszuschöpfen Mit FieldConnexTM stellt Pepperl+Fuchs ein umfassendes System der Feldbus – Installationstechnik vor, das die grundlegenden Vorgaben der FuRIOS-Studie erfüllt. Alle Elemente, die für die Buskommunikation zwischen der Feldbus – Masterkarte und den Feldgeräten notwendig sind, müssen in einem solchen, in sich geschlossenem System vorhanden sein. Hierbei ist nicht entscheidend, inwieweit die eingesetzten Feldgeräte von sich aus feldbusfähig sind, da über entsprechende Fieldbus Process I/O Boxen auch konventionelle Signale in die Buskommunikation eingebunden werden können. Ausgehend von der Anlagenstruktur und den notwendigen PLT-Stellen kann sich eine beliebig komplexe Topologie der Feldbusverdrahtung ergeben. Eine der wesentlichen Ergebnisse der FuRIOS-Studie ist die Empfehlung, eine klare Struktur der Topologie anzustreben und die gegenseitige Beeinflussung der angeschlossenen Geräte zu vermeiden. FieldConnexTM erlaubt es, diese Empfehlung aus FuRIOS in optimaler Form umzusetzen. Über entsprechende Systemkomponenten wird den Feldgeräten ein relativ hoher Versorgungsstrom über den Feld- 52 bus zugeführt. Die Grundlage hierfür ist ein Speisekonzept mit der Kombination von „erhöhter Sicherheit“ und „Eigensicherheit“. Die Feldbussignale werden durch ein Koppelelement von der RS 485-Physik des PROFIBUS DP auf die IEC 61158-2 (MBP, Manchester Bus Powered)-Physik des PROFIBUS PA umgesetzt. Mit dem gleichen Element wird der Speisestrom ebenfalls in den PROFIBUS PA eingekoppelt und über ein geeignetes Kabel in der Explosionsschutzart Ex e zu einem Punkt möglichst nahe an den Feldgeräten übertragen. Hier werden die Feldbusverteiler zur Abzweigung der Hauptleitung zu den individuellen Feldgeräten installiert. In der Ausführung als Feldbusbarriere übernehmen diese Verteiler die Umsetzung des PROFIBUS PA in die Schutzart „Eigensicher“ (MBP-IS) zum Anschluss der Geräte in Ex-Zone 1 oder 0. Sogenannte Segmentkoppler oder DP/PA-Links konvertieren die Signale, die vom Leitsystem über PROFIBUS DP mit bis zu 12 Mbit/s übertragen werden, auf die Übertragungsrate von 31,25 kBit/s des PROFIBUS PA. Das modulare Konzept des Segmentkopplers SK2 aus dem FieldConnexTM System erlaubt den Aufbau von bis zu 20 PROFIBUS PA Segmenten, an welche die Feldgeräte bis zur vollen Ausschöpfung des vom Busmaster zur Verfügung gestellten Adressumfangs angeschlossen werden können. Durch geeignete Zuordnung der Feldgeräte auf die unterschiedlichen Segmente kann sichergestellt werden, dass die hohe Datenrate des PROFIBUS DP auch für die PROFIBUS PA Feldgeräte optimal genutzt wird. Da die Datenumsetzung innerhalb des SK2 transparent geschieht, spricht der Master jeden FeldbusSlave direkt an, quasi „durch den Segmentkoppler hindurch“. Jeder Slave belegt seine individuelle Busadresse. Damit steht auch der gesamte Umfang von 244 Byte E/A Daten für jeden FieldBarrier Ventilanschaltung Bild 4: FieldBarrierTM mit eigensicher angeschlossenen Feldgeräten. 45 (2003) Heft 3 atp Bedienen und Beobachten Slave ohne Einschränkung zur Verfügung. Diese Funktionalität wird besonders wichtig im Hinblick auf die modernen Multi-Variablen-Feldgeräte, welche im Zusammenspiel mit einer optimierten Feldbusinstallation deutlich zur Senkung der Investitionskosten beitragen können. Aufgrund seiner Transparenz muss ein Segmentkoppler selbst nicht im Leitsystem konfiguriert werden. Eine hohe Flexibilität in der Auslegung der Feldbustopologie wird durch den modularen Aufbau der Koppelelemente sichergestellt. Ein Segmentkoppler SK2 aus dem FieldConnexTM System besteht aus einem Gateway sowie bis zu 20 Power Link Modulen. Jeweils ein PROFIBUS PA Segment wird durch ein Power Link Modul eröffnet und gespeist.Diese Power Link Module stehen derzeit mit bis zu 400 mA Speiseleistung zur Verfügung.Die Versorgung der Module sowie die Kommunikation mit dem gemeinsamen Gateway, welches die Konvertierung der Feldbussignale durchführt, erfolgt über Power Rail Tragschienen. Die vom Power Link Modul für das jeweilige PA-Segment zur Verfügung gestellte hohe Speiseleistung wird über geeignete Kabel in der Schutzart „Erhöhte Sicherheit“ Ex e in die Ex-Zone 1 geführt. Hier übernimmt die Feldbusbarriere die Verteilung auf eigensichere PROFIBUS PA (MBP-IS) Stränge. Die Systemkomponente FieldBarrierTM aus dem FieldConnexTM Portfolio eröffnet vier PA Stränge mit je 40 mA Speiseleistung. Da vom Power Link Modul hinreichend Speiseleistung zur Verfügung steht können mehrere Feldbusbarrieren durch Weiterführung der Ex e Hauptleitung nacheinander angeschlossen werden. Bei Feldbusbarrieren in der Ausführung FieldBarrierTM ist jeder Ausgang individuell gegen Kurzschluss geschützt. Es wurde der Anschluss genau eines Feldgerätes je Ausgang empfohlen. Dadurch wird sichergestellt, dass ein Schadensfall in einem Feldgerät nur dieses Gerät beeinträchtigt und keine Auswirkungen auf benachbarte Geräte hat oder im schlimmsten Fall den gesamten Feldbus zum Stillstand bringt. Die bei dieser Feldbusbarriere eingesetzte Technik erlaubt es, jeden eigensicheren Ausgang mit bis zu 120 m Kabel ohne Feldbusabschlusswiderstand zu betreiben. Dies ist ein Mehrfaches dessen, was in dem einschlägigen Standard genannt wird. Im Hinblick auf den notwendigen Potenzialausgleich ermöglicht die FieldBarrierTM eine signifikante Reduzierung der Investitionskosten. Aufgrund der galvanischen Trennung zwischen der Bus-Hauptleitung und den Ausgängen ist es nicht erforderlich, einen sicheren Potenzialausgleich durch die Anlage zu führen. Hierdurch ergeben sich gravierende Vorteile nicht nur bei den anfänglichen Investitionskosten, sondern auch hinsichtlich der langfristigen Betriebskosten, da ein sicherer Potenzialausgleich kritisch bezüglich der Übergangswiderstände und damit bezüglich Alterung ist. Jedes Ende eines Bussegmentes muss durch einen Feldbus-Abschlusswiderstand abgeschlossen werden. Ein in sich schlüssiges Konzept der Feldbus-Installationstechnik muss auch hier einfache und kostenreduzierende Möglichkeiten bieten: in den Power Link Modulen des Segmentkopplers SK2 sind entsprechende Widerstände integriert, die Feldbusbarrieren und die Mehrzahl der Feldbusverteiler besitzen atp 45 (2003) Heft 3 standardmäßig zuschaltbare Abschlusswiderstände. Sind dennoch externe Abschlusswiderstände erforderlich, so stehen diese in mehreren Varianten zum Einschrauben oder zur Montage auf Norm-Tragschiene zur Verfügung. Nicht immer stehen alle in der Anlage notwendigen Feldgeräte mit PROFIBUS-Anschaltung zur Verfügung. Für einfache Binärsignale ist eine direkte Anbindung an den Feldbus oft nicht sinnvoll, die Busadresse wäre ineffizient genutzt und die Ausstattung eines einfachen Sensors mit einer Busanschaltung ist unter Kostengesichtspunkten nicht akzeptabel. Hierfür sowie zur Steuerung von Ventilen und deren Endlageüberwachung werden so genannte Fieldbus Process I/O Boxen eingesetzt. Sie werden über den eigensicheren Ausgang einer Feldbusbarriere an den PROFIBUS PA angebunden und gestatten die Übertragung von bis zu vier Ventilsteuerungen (siehe Bild 4) beziehungsweise zwölf Binärsignalen über eine Busadresse. In ähnlicher Weise können über modulare MiniRIO Systeme auch die konventionellen 4–20 mA Signale oder Temperatursignale an den Feldbus angebunden werden. Nicht zu vergessen sind die eigentlichen verbindenden Elemente einer Feldbusinstallation: die Kabel. FieldConnexTM bietet alle notwendigen Kabeltypen zum Aufbau der vollständigen Topologie, von PROFIBUS DP über die PROFIBUS PA Ex e Speisung bis zu den Kabeln für den eigensicheren PROFIBUS PA. Die eigensicheren Kabel entsprechen den Vorgaben nach FISCO. Je nach Installationsphilosophie können vorkonfektionierte Kabel mit entsprechenden Steckverbindern oder beliebig ablängbare Kabel zum festen Anschluss an Klemmen zum Einsatz kommen. Mit dem Speisekonzept „erhöhte Sicherheit“ und den hier beschriebenen, aufeinander abgestimmten Komponenten eines entsprechenden Feldbus-Installationssystems kann für jede Anwendung in der Verfahrenstechnik die optimale Feldbusinstallation ausgeführt werden. Neben den reinen Investitionskosten gab FuRIOS auch eine Wertung der betrieblichen Faktoren. So kann die Anlage mit Feldbus-Technologie wesentlich schneller in Betrieb genommen werden als bei der Ausstattung mit Remote I/O Systemen. Der Schulungsbedarf der Mitarbeiter ist geringer, genauere Messungen erlauben eine höhere Qualität des Produktes und die Störungsbehebung wird durch die umfangreichen Diagnosemöglichkeiten von Feldbusgeräten deutlich beschleunigt. Schwer zu bewerten sind Faktoren wie ein durch die Feldbus-Technologie optimiertes Asset Management oder die zukünftigen Einsparungen durch Multi-Variablen-Geräte. Auch bei Engineering und Montage weist FuRIOS Einsparungspotenziale aus, die durch den Einsatz eines durchgängigen Installationssystems optimal realisiert werden können. FieldConnexTM bietet hierfür neben den aufeinander abgestimmten Systemkomponenten ein Softwaretool, mit dem die Feldbus-Segmente einfach und effizient mit FieldBarrierTM ausgelegt werden können. FuRIOS untersuchte nur die Anwendung des PROFIBUS, aber für FOUNDATION Fieldbus sind ähnliche Ergebnisse zu erwarten. Bei der betrachteten Anlage handelt es sich um einen pharmazeutisch – chemischen Produktionsbetrieb, der durchgängig als Zone 1 definiert wurde. Unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen ergeben sich andere Anforde- 53 Bedienen und Beobachten rungen an die Komponenten des Feldbus – Installationssystems. Dementsprechend beinhaltet ein in sich schlüssiges System über die oben beschriebenen Varianten hinaus eine Vielzahl weiterer Komponenten, darunter natürlich auch Lösungen für FOUNDATION Fieldbus. Der Bau einer Produktionsanlage, welche die in der FuRIOS Studie postulierten Grundsätze und die beschriebene Technologie einsetzt, ist für dieses Jahr geplant. Literatur [1] 54 Tauchnitz, T., Schmieder, W., Seintsch, S.: FuRIOS: Feldbus und Remote I/O – ein Systemvergleich. atp – Automatisierungstechnische Praxis 44 (2002), H. 12, S. 61-70 Dipl. Wirtschafts-Ing. Thomas Kasten betreut seit Mitte 2002 die Produktgruppe FieldConnexTM im Bereich Marketing und Strategische Planung Prozessautomatisierung der Pepperl + Fuchs GmbH. Zuvor hatte er verschiedene Auslandspostionen in den Bereichen technisches Marketing und Service inne. Er ist Mitglied des Arbeitskreises Marketing der PROFIBUS Nutzerorganisation sowie des European Marketing Councils der Fieldbus Foundation. Adresse: Pepperl + Fuchs GmbH, Geschäftsbereich Prozessautomation, Königsberger Allee 87, D-68307 Mannheim, Tel. (06 21) 7 76 -14 15, E-Mail: tkasten@ de.pepperl-fuchs.com 45 (2003) Heft 3 atp 26 PROZESSAUTOMATION & MESSTECHNIK FACHBEITRAG Weniger Handicaps im Ex-Bereich Praxisgerechte Stromversorgungskonzepte für Feldbusse reduzieren bisherige Beschränkungen PDF Beitrag als PDF auf www.pua24.net Die ersten Praxiserfahrungen mit dem durchgängigen Einsatz der Feldbustechnologie in verfahrenstechnischen Großanlagen wurden auf der Namur-Hauptversammlung 2004 präsentiert. Entscheidend für die positive Bewertung war der Einsatz von modernen Konzepten zur Stromversorgung, durch welche die bisherigen Beschränkungen des Feldbuseinsatzes in explosionsgefährdeten Bereichen nicht mehr ins Gewicht fallen. High-Power-TrunkKonzepte für Ex-Zonen 1 und 2 erlauben die optimale Ausnutzung der Feldbustechnologie unter Beibehaltung der Vorteile des Explosionsschutzes durch Energiebegrenzung. THOMAS KASTEN Eine Feldbus-Topologie in Linienstruktur mit Stichleitungen ermöglicht die Trennung einzelner Geräte vom Bus ohne Beeinträchtigung der Funktion anderer Teilnehmer. N Dipl. Wirtsch.-Ing. THOMAS KASTEN betreut die Produktgruppe FieldConnex im Bereich Marketing und Strategische Planung Prozessautomatisierung der Pepperl+Fuchs GmbH in Mannheim KONTAKT T +49/621/776-2222 pa-info@de.pepperl-fuchs.com ach langjährigen Versuchen und theoretischen Überlegungen beginnt sich die Anlagensteuerung mittels Feldbustechnologie in der Prozessautomatisierung durchzusetzen. Auf der Hauptversammlung der Namur im November 2004 wurden in mehreren Vorträgen die ersten Praxiserfahrungen beim Einsatz von Profibus PA und Foundation Fieldbus H1 in großen Produktionsanlagen dargestellt und mehrheitlich positiv bewertet. Als eine grundlegende Voraussetzung dieser Akzeptanz gilt die Überwindung der Einschränkungen, denen die Feldbustechnik beim Einsatz in explosionsgefährdeten Umgebungen bisher unterlag. Gelungen ist dies durch das Konzept der Feldbusbarrieren, welches vor zwei Jahren in der FuRIOS Studie theoretisch untersucht wurde und nun in den ersten Anlagen praktisch eingesetzt wird. Beispielhaft zu nennen ist die Ketek-Anlage von Aventis Pharma Deutschland, in welcher in zwei Produktionssträngen mit insgesamt 1.600 Profibus PA-Geräten die Vorstufen für ein neuartiges Antibiotikum produziert werden. Feldbusanwendung im Ex-Bereich Wodurch zeichnet sich dieses Feldbusbarrierenkonzept aus? Hierzu sind die Rahmenbedingungen zu betrachten, die sich aus der Norm für Feldbusse IEC 61158-2 sowie aus den Anforderungen des Explosionsschutzes durch Eigensicherheit in Zone 1 gemäß IEC 60079-27 ergeben. Der Feldbusstandard erlaubt bis zu 32 Teilnehmer an einem Segment und fordert für jedes Feldgerät eine minimale Arbeitsspannung von 9 V DC und eine minimale P&A März 2005 27 P&A März 2005 Das Fieldbus Intrinsically Safe Concept FISCO reduziert diesen Nachweis auf den Vergleich einiger weniger Parameter und erlaubt die etwas höhere Einspeisung von 100 mA, erkauft diese Vorteile jedoch mit erhöhten Anforderungen an die Gerätetechnik und reduzierten maximalen Leitungslängen. Vorteile des Barrierenkonzepts Ausgangspunkt bei der Entwicklung dieses Konzepts war die Überlegung, an welchen Stellen des Feldbussegments Reparatur- oder Wartungsarbeiten während des laufenden Betriebs notwendig werden können. Dies sind die Feldgeräte und ihre Anschlussleitungen, die konsequenterweise in EEx i ausgeführt sein sollten. Arbeiten an der passiven Verdrahtung von Trunk und Feldbusverteilern sind im laufenden Betrieb extrem unwahrscheinlich, sodass diese in der Explosionsschutzart erhöhte Sicherheit EEx e installiert werden können und damit keiner Energiebeschränkung unterliegen. Moderne Feldbusbarrieren wie die FieldConnex FieldBarrier ermöglichen den Anschluss und das Durchschleifen des Trunks in EEx e, können in Zone 1 montiert werden und erlauben damit die Einleitung eines hohen Speisestroms in den explosionsgefährdeten Bereich. Bei Einsatz moderner Power Supplies können dies 400 mA für Profibus PA und bis zu 1 A für Foundation ▲ Stromaufnahme von 10 mA, wobei das digitale Kommunikationssignal in Manchester II Codierung durch eine ± 9 mA Amplitude übertragen wird. Bei allen Betrachtungen wird als Referenz das Feldbuskabel Typ A zugrunde gelegt, eine geschirmte, verdrillte Zweidrahtleitung mit 0,8 mm2 (AWG18) Aderquerschnitt und einem Schleifenwiderstand von 44 Ohm/km. Über diese erfolgt sowohl die digitale Kommunikation als auch die Stromversorgung der Feldgeräte. Um eine Trennung einzelner Geräte vom Bus ohne Beeinträchtigung der Funktion anderer Teilnehmer zu ermöglichen sollten diese mit individuellen Anschlussleitungen an einer zentralen Hauptleitung angeschlossen werden. Die Abbildung auf Seite 26 zeigt eine solche empfohlene Linienstruktur mit Hauptleitung (Trunk) und Stichleitungen (Spur). Unter dem Begriff ‚Power Supply' sind die speziellen Feldbus-Stromversorgungen subsumiert, die zur Kombination des digitalen Signals vom FeldbusHost mit dem Gleichstrom zur Geräteversorgung notwendig sind. Diese sind in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlichen Ausgangsstromstärken verfügbar. Hieraus und aus dem tatsächlichen Strombedarf der angeschlossenen Geräte errechnet sich die maximal mögliche Leitungslänge eines Feldbussegments, wobei der am weitesten vom Power Supply entfernte Teilnehmer noch die oben genannten Mindestwerte erreichen muss. Die maximale Gesamtlänge von Trunk plus allen Spurs gemäß IEC 61158-2 beträgt 1.900 m. Die Schutzart Eigensicherheit EEx i gewährleistet den Explosionsschutz durch eine Begrenzung der Energie im Segment, sodass ein zündfähiger Funke nicht entstehen kann. Dadurch können auch im laufenden Betrieb in explosibler Atmosphäre Arbeiten an den Geräten ohne besondere Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Kehrseite der Medaille ist eine signifikante Reduzierung des Versorgungsstroms auf 70 mA für EEx ia Anwendungen. Somit ergibt sich eine erhebliche Einschränkung bei Leitungslänge und Anzahl der Teilnehmer, wodurch der Feldbus für explosionsgefährdete Umgebungen bisher unattraktiv war. Darüber hinaus wird der vorgeschriebene Nachweis der Eigensicherheit bei Verwendung des ursprünglichen Entity Models zu einer komplexen Rechenoperation. www.pua24.net 28 PROZESSAUTOMATION & MESSTECHNIK FACHBEITRAG nem einzelnen Kabelstrang, während bei der konventionellen Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung jedes Gerät sein eigenes Kabel zur PNK im sicheren Bereich benötigt. Im Umkehrschluss beeinträchtig ein Kurzschluss auch nur dieses eine Gerät, während bei Feldbus-Verwendung alle Geräte im Segment die Kommunikation einstellen würden. Deshalb verfügt jeder Ausgang der FieldBarrier über eine Kurzschlussstrombegrenzung auf 45 mA, sodass nur die betroffene Spur ausfällt. Da die restlichen Feldgeräte im Segment weiterhin kommunizieren, ist im Leitsystem eine einfache und schnelle Fehlerlokalisierung gewährleistet. Weiterhin ist jedes Gerät aus dem FieldConnex-System gegen funktionale Überspannungen geschützt. Für einen weitergehenden Schutz, etwa durch Anwendung des Blitzschutzzonenkonzepts nach IEC 61312-1, stehen speziell auf die Feldbustechnologie abgestimmte Überspannungsschutzmodule zur Verfügung. High-Power-Trunk-Konzepte für Zone 2 Der Aufbau nach dem Feldbusbarrieren-Konzept reduziert in Zone 1 den Nachweis der Eigensicherheit auf das jeweilige Gerät und seine Anschlussleitung. Fieldbus H1 sein, also ungleich mehr als unter EEx i Bedingungen. Deshalb wird diese Art der Feldbusverkabelung oft auch als ‚High Power Trunk Konzept' bezeichnet. Die vier Ausgänge der FieldBarrier liefern 40 mA EEx ia IIC und erlauben damit den eigensicheren Anschluss der Feldgeräte mit allen Vorteilen. Der Nachweis der Eigensicherheit reduziert sich auf das jeweilige Gerät und seine Anschlussleitung und kann so- wohl nach Entity als auch vereinfacht nach FISCO durchgeführt werden. Darüber hinaus sind jetzt die maximalen in der IEC 61158-2 für Nicht-Ex-Bereiche definierten Leitungslängen von 1.900 m auch in der Zone 1 möglich, unter voller Ausnutzung der zulässigen Stichleitungslänge von 120 m. Ein Vorteil der Feldbustechnologie ist der Betrieb mehrerer Sensoren und Aktoren an ei- Im High-Power-Trunk-Konzept für Zone 2 reichen FieldConnex Segment Protectoren anstelle der Barrieren aus. www.pua24.net Analog zum Feldbusbarrierenkonzept kann ein Feldbussegment in Zone 2 aufgebaut werden, wobei aufgrund der geringeren Anforderungen an den Explosionsschutz anstelle der Barrieren FieldConnex Segment Protectoren zum Einsatz kommen. Der Trunk wird in der Explosionsschutzart nicht funkend EEx nA ausgeführt und erlaubt damit die Leitung von hohen Strömen in die Zone 2. Die Segment Protectoren sind zertifiziert gemäß EEx nA[L] und können in Zone 2 montiert werden. Jeder Ausgang ist energiebegrenzt gemäß EEx nL IIC, der Ausgangsstrom beträgt 40 mA, die Ausgangsspannung max. 31 V. Darüber hinaus ist jeder Ausgang individuell kurzschlussstrombegrenzt auf 45 mA. Die Berechnung der Sicherheitsparameter erfolgt nach dem Entity-Konzept und ist durch die individuelle Betrachtung jeder einzelnen Spur signifikant vereinfacht. Zur Versorgung von derzeit üblichen eigensicheren Geräten stehen im FieldConnex Power Hub System Module mit einer Spannungsbegrenzung auf max. 23 V zur Verfügung. Durch entsprechende auf 17,0 V begrenzte Power Supplies können Segmente auch nach dem Fieldbus Non-Incendive Concept FNICO gemäß IEC 60079-27 Ed. 1 aufgebaut werden. FNICO ist eine Adaption von FISCO für Zone 2, allerdings gibt es derzeit nur wenige gemäß FNICO zertifizierte Feldgeräte am Markt. Darüber hinaus werden durch die Spannungsbegrenzung die möglichen Kabellängen und Teilnehmer reduziert, allerdings kann der rechnerische Nachweis der Zusammenschaltung entfallen. In Zukunft werden diese Spannungsbegrenzungen immer seltener notwendig sein, da mehr und mehr Feldgeräte mit Zertifizierung gemäß EEx nL mit Ui > 32 V verfügbar werden. Hierdurch kommt die Spannungsbegrenzung im Segment Protector zur Wirkung. P&A März 2005 29 im System. Sehr hohe Anforderungen an die Isolation der Feldbussegmente können durch den Einsatz von Modulen mit galvanischer Trennung erfüllt werden. Diagnosemodule erlauben die Überwachung der verschiedenen Funktionsparameter von Power Hub und Feldbus-Segment. Einige Varianten des Power Hub bieten zudem eine neuartige Kurzschlussstrombegrenzung für die Verbindung zum Host. Ausblick FieldConnex Segmentkoppler mit redundantem Profibus DP Anschluss und Power Link Module für 2 Profibus PA Segmente. Feldbus-Stromversorgungen Die High-Power-Trunk-Konzepte für Zone 1 und Zone 2 ermöglichen die Einleitung eines hohen Versorgungsstroms in die explosionsgefährdeten Bereiche. Neben der eingangs beschriebenen Kopplung von digitalem Feldbussignal und Speisestrom erfüllen moderne Fieldbus Power Supplies weitere Anforderungen zur Optimierung der Feldbuskommunikation und Anlagenverfügbarkeit. Modular aufgebaute Segmentkoppler konvertieren die RS485-Übertragungsphysik des Profibus DP auf die IEC 61158-2 Physik des Profibus PA. Hierzu stehen unterschiedliche Gateway-Module zur Verfü- gung. An jedes Gateway können mehrere Power Link Module angeschlossen werden, die jeweils ein Feldbussegment mit bis zu 400 mA versorgen. In der maximalen Ausbaustufe können 20 PA-Segmente nach dem High-Power-TrunkKonzept aufgebaut und über eine medienredundante Profibus DP-Verbindung an den Master angeschlossen werden. Der modulare FieldConnex Power Hub erlaubt den Anschluss von bis zu vier Foundation Fieldbus H1 Segmenten an ein gemeinsames Motherboard. Die neuartige CREST-Technologie stabilisiert die Feldbuskommunikation durch Minimierung von Störungen durch Übersprechen und Unterdrückung von Resonanzen FieldConnex Power Hub auf Motherboard für vier Foundation Fieldbus H1 Segmente,redundante Ausführung. P&A März 2005 Die ersten Praxiserfahrungen mit umfassenden Feldbusanwendungen im großindustriellen Maßstab sind ermutigend. Die Präsentationen auf der Namur-Hauptversammlung endeten mit der Feststellung, dass Feldbus der richtige Weg in die Zukunft ist, aber auch mit Wünschen an Hersteller und Feldbusorganisationen, welche diese gerne aufnehmen. Beispielsweise wird das Feldbusbarrierenkonzept nunmehr explizit in dem offiziellen Application Guide der Fieldbus Foundation erläutert. Die Planung und Berechnung von High-Power-Trunk-Konzepten wird künftig noch einfacher durch Hilfsmittel wie dem kürzlich neu überarbeiteten FieldConnex Segment Checker Software Tool. Beitrag als PDF auf www.pua24.net more @ click PA035001 > FOUNDATION FIELDBUS H1 TOPOLOGIEN MIT HOHER LEISTUNG IM FELD FOUNDATION Fieldbus H1 Topologien mit hoher Leistung im Feld Die FuRIOS Studie empfiehlt den durchgängigen Einsatz der Feldbustechnologie in verfahrenstechnischen Anlagen. Nur so können die Vorteile dieser zukunftsgerichteten Technologie in vollem Umfang genutzt werden. Grundlage hierfür ist ein Topologiekonzept, welches die bisherigen Beschränkungen der Feldbusanwendung in explosionsgefährdeten Bereichen aufhebt. Diese Topologien mit hoher Leistung im Feld können mit einem umfassenden Feldbus-Installationssystem wie FieldConnex® aufgebaut werden. Darüber hinaus bietet FieldConnex® alle Module und Schutzfunktionen, um einen sicheren und effizienten Anlagenbetrieb bei hoher Verfügbarkeit über viele Jahre sicherzustellen. Die Erfahrungen der auf Basis dieser Installationskonzepte geplanten und in Betrieb genommenen Anlagen bestätigen die Erwartungen der FuRIOS Studie. Eine Topologie mit hoher Leistung im Feld setzt sich aus einer Reihe von grundlegenden Funktionseinheiten zusammen. Das FieldConnex® System bietet für jede Funktion die entsprechenden, aufeinander abgestimmten Module. FeldbusStromversorgung FeldbusSignalleitung FeldbusVerteilung Fieldbus Power Hub ■ Modulares Stromversorgungssystem für alle Anwendungen und Host Systeme ■ Hoher Ausgangstrom und unterschiedliche Spannungen für maximale Geräteanzahl in verschiedensten Explosionsschutzkonzepten ■ Moderne Isolations-, Redundanz- und Diagnosekonzepte optimieren die Anlagenverfügbarkeit ■ Neuartige CREST Technologie minimiert Signalstörungen und gewährleistet eine sichere Kommunikation Feldbus Kabel und Kabelsätze ■ Feldbuskabel Typ A gemäß der Feldbus-Installationsrichtlinien für optimale Signalleitung ■ Sicherer Betrieb aufgrund von Versionen für alle Umgebungsbedingungen ■ Varianten mit verschiedenen Steckverbindern ermöglichen schnelle und fehlerfreie Installation Junction Box ■ Einfacher, individueller Anschluss von Feldgeräten an das Feldbussegment ■ Rasche und effiziente Fehlerlokalisierung und Behebung ■ Hohe Flexibilität durch unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten und widerstandsfähige Gehäuse für raue Umgebungsbedingungen Feldbusverteilung und Energiebegrenzung Segment Protector ■ Explosionsschutz in Zone 2 / Class I, Div. 2 durch Energiebegrenzung der Ausgänge ■ Erhöhte Betriebssicherheit durch Schutz vor Kurzschluss und Überlast ■ Hohe Flexibilität durch unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten und widerstandsfähige Gehäuse für raue Umgebungsbedingungen Feldbusverteilung und Eigensicherheit FieldBarrier ■ Explosionsschutz in Zone 1/Class I, Div. 1 durch eigensichere Ausgänge gemäß FISCO und Entitiy ■ Erhöhte Betriebssicherheit durch Schutz vor Kurzschluss und Überlast ■ Unterschiedliche Schirmungsvarianten gewährleisten Minimierung von Signalstörungen ■ Hohe Flexibilität durch unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten und widerstandsfähige Gehäuse für raue Umgebungsbedingungen Fieldbus Process Interface Temperatur Multi-Input, Ventilkoppler, Fieldbus-Pneumatic Interface ■ Leichte Integration nahezu aller konventionellen Signale in die Feldbuskommunikation ■ Stromversorgung der Interfaces eigensicher über das Feldbuskabel ■ Diagnosefunktionen für Sensoren und Anschlussleitungen integriert ■ Direkte Ansteuerung von Magnet- und pneumatischen Ventilen Überspannungsschutz Surge Protector ■ Schutz von Feldbus Host und Instrumenten gegen Überspannungen und Blitzschläge ■ Varianten für verschiedene Umgebungsbedingungen und Explosionsschutzkonzepte ■ Modulares System mit Zusatzfunktionen erlaubt effizienten Anlagenbetrieb Zubehör, Hilfsmittel Segment Checker Planungssoftware, Dokumentation, Dienstleistungen ■ Effiziente Planung von optimierten Feldbus-Topologien durch ‚Drag and Drop’ unter www.segmentchecker.com ■ Umfangreiche Installationshinweise und Detailinformationen zu allen FieldConnex® Modulen unter www.fieldconnex.info ■ Beratung und Unterstützung bei Feldbus Projekten und speziellen Systemlösungen durch Ihren lokalen Pepperl+Fuchs Repräsentanten PROFIBUS PA TOPOLOGIEN MIT HOHER LEISTUNG IM FELD PROFIBUS PA Topologien mit hoher Leistung im Feld Die FuRIOS Studie empfiehlt den durchgängigen Einsatz der Feldbustechnologie in verfahrenstechnischen Anlagen. Nur so können die Vorteile dieser zukunftsgerichteten Technologie in vollem Umfang genutzt werden. Grundlage hierfür ist ein Topologiekonzept, welches die bisherigen Beschränkungen der Feldbusanwendung in explosionsgefährdeten Bereichen aufhebt. Diese Topologien mit hoher Leistung im Feld können mit einem umfassenden Feldbus-Installationssystem wie FieldConnex® aufgebaut werden. Darüber hinaus bietet FieldConnex® alle Module und Schutzfunktionen, um einen sicheren und effizienten Anlagenbetrieb bei hoher Verfügbarkeit über viele Jahre sicherzustellen. Die Erfahrungen der auf Basis dieser Installationskonzepte geplanten und in Betrieb genommenen Anlagen bestätigen die Erwartungen der FuRIOS Studie. Eine Topologie mit hoher Leistung im Feld setzt sich aus einer Reihe von grundlegenden Funktionseinheiten zusammen. Das FieldConnex® System bietet für jede Funktion die entsprechenden, aufeinander abgestimmten Module. FeldbusStromversorgung FeldbusSignalleitung FeldbusVerteilung Segmentkoppler ■ Adaption aller Bitraten des PROFIBUS DP an PROFIBUS PA ■ Hoher Ausgangstrom für maximale Anzahl von Geräten je Segment ■ Modulares Konzept ermöglicht flexible Anlagenplanung ■ Hohe Sicherheit durch galvanische Trennung Feldbus Kabel und Kabelsätze ■ Feldbuskabel Typ A gemäß der Feldbus-Installationsrichtlinien für optimale Signalleitung ■ Sicherer Betrieb aufgrund von Versionen für alle Umgebungsbedingungen ■ Varianten mit verschiedenen Steckverbindern ermöglichen schnelle und fehlerfreie Installation Junction Box ■ Einfacher, individueller Anschluss von Feldgeräten an das Feldbussegment ■ Rasche und effiziente Fehlerlokalisierung und Behebung ■ Hohe Flexibilität durch unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten und widerstandsfähige Gehäuse für raue Umgebungsbedingungen Feldbusverteilung und Energiebegrenzung Segment Protector ■ Explosionsschutz in Zone 2 / Class I, Div. 2 durch Energiebegrenzung der Ausgänge ■ Erhöhte Betriebssicherheit durch Schutz vor Kurzschluss und Überlast ■ Hohe Flexibilität durch unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten und widerstandsfähige Gehäuse für raue Umgebungsbedingungen Feldbusverteilung und Eigensicherheit FieldBarrier ■ Explosionsschutz in Zone 1/Class I, Div. 1 durch eigensichere Ausgänge gemäß FISCO und Entitiy ■ Erhöhte Betriebssicherheit durch Schutz vor Kurzschluss und Überlast ■ Unterschiedliche Schirmungsvarianten gewährleisten Minimierung von Signalstörungen ■ Hohe Flexibilität durch unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten und widerstandsfähige Gehäuse für raue Umgebungsbedingungen Fieldbus Process Interface Ventilkoppler, Sensor Interface, Fieldbus-Pneumatic Interface, MiniRIO ■ Leichte Integration nahezu aller konventionellen Signale in die Feldbuskommunikation ■ Stromversorgung der meisten Interfaces eigensicher über das Feldbuskabel ■ Diagnosefunktionen für Sensoren und Anschlussleitungen integriert ■ Direkte Ansteuerung von Magnet- und pneumatischen Ventilen Überspannungsschutz Surge Protector ■ Schutz von Feldbus Host und Instrumenten gegen Überspannungen und Blitzschläge ■ Varianten für verschiedene Umgebungsbedingungen und Explosionsschutzkonzepte ■ Modulares System mit Zusatzfunktionen erlaubt effizienten Anlagenbetrieb Zubehör, Hilfsmittel Segment Checker Planungssoftware, Dokumentation, Dienstleistungen ■ Effiziente Planung von optimierten Feldbus-Topologien durch ‚Drag and Drop’ unter www.segmentchecker.com ■ Umfangreiche Installationshinweise und Detailinformationen zu allen FieldConnex® Modulen unter www.fieldconnex.info ■ Beratung und Unterstützung bei Feldbus Projekten und speziellen Systemlösungen durch Ihren lokalen Pepperl+Fuchs Repräsentanten FAX Rückantwort an 0621 / 776 1400 Bitte senden an: Pepperl+Fuchs GmbH Produkt Marketing, Herrn Thomas Kasten _ oder per e-mail: info@de.pepperl-fuchs.com Bitte tragen Sie Ihre Postanschrift ein: Firma : ..................................................................………………….……... Name: Herrr / Frau ......................................................…………..……...... Vorname: .............….......................................…………………..……….... Abteilung: …………………………………………………………..…..……… Strasse: ................................................……………………………............. Postleitzahl / Ort: .................................…………………………..…............ Telefon: ..............................................………………………………............ Fax: ............................................................……………………….……...... e-mail: .............................................…………………………....……........... Sehr geehrte Dame / Herr, sind Sie an weiteren Informationen über die zukunftsorientierten Feldbustechnologien in der Prozessautomatisierung interessiert? Dann kennzeichnen Sie bitte die gewünschten Informationen. Gerne werden wir Ihnen die Unterlagen zukommen lassen. O O O FuRIOS 2 – das vollständige überarbeitete Kompendium zur Anwenderstudie ‚Feldbus und Remote I/O Systemvergleich’ mit weiterführenden Informationen, Insider – Interviews und Erfahrungsberichten Informationen zu PROFIBUS PA Informationen zu FOUNDATION Fieldbus H1 O Bitte nehmen Sie mich in den Pepperl+Fuchs Verteiler für Feldbusinformationen auf. Ich erhalte dann bis auf Widerruf automatisch die neuesten Informationen über Feldbustechnologie und FieldConnex zugesandt. O Ich arbeite an konkreten Feldbusprojekten. Bitte nehmen Sie telefonisch Kontakt mit mir auf. Sie interessieren sich für weitere Produktlinien von Pepperl+Fuchs? Dann nennen Sie uns bitte welche Informationen wir Ihnen zusenden können: O O O O O O O Pepperl+Fuchs PA Highlights – die Übersicht über alle Produktlinien für die Prozessautomation Konventionelle Interface Bausteine Remote I/O Systeme Systeme zur HART Kommunikation Feldgeräte zur Füllstandserfassung Pepperl+Fuchs EXTEC – Bedienen und Beobachten im Ex-Bereich Pepperl+Fuchs Sensoren und Systeme für die Fabrikautomation ........................... (Datum) ........................................................................................ (Unterschrift) Signale für die Welt der Automation Pepperl+Fuchs GmbH Zentrale weltweit Pepperl+Fuchs GmbH · Königsberger Allee 87 · 68307 Mannheim · Deutschland Tel. 0621 776-0 · Fax 0621 776-1000 E-Mail: info@de.pepperl-fuchs.com Für den Inhalt der Artikel zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich. Zumutbare Änderungen aufgrund technischer Verbesserungen vorbehalten. Copyright PEPPERL+FUCHS · Printed in Germany · Part. No. 127 959 03/05 01