Leseprobe Azurblaue Elfe

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Leseprobe Azurblaue Elfe
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiografie; detaillierte bibliografische Daten sind im
Internet über http://www.dnb.dbb.de abrufbar.
Yvonne – Azurblaue Elfe
Beginne bewusst zu leben
ISBN 978-3-940868-46-6
© copyright 2008 Eike Eschholz
© Illustration: Siemaja Sue Lane
© copyright 2008 Hierophant-Verlag
© Cover: Torsten Peters
Grafik und Satz: Hierophant-Design
Druck: DIP Witten
1. Auflage Oktober 2009
Hierophant-Verlag
Im Bollerts 4 - 64646 Heppenheim
http://www.hierophant-verlag.de
Alle Rechte, auch der fotomechanischen Vervielfältigung und des
auszugsweisen Abdrucks, vorbehalten.
Azurblaue Elfe
Beginne bewusst zu leben
Yvonne
Mein persönlicher Dank
Ich danke meinen Kindern, Calvin und Liza, denn sie haben
den größten Verlust zu verzeichnen.
Ich bin euch wirklich aus tiefstem Herzen dankbar, dass ihr
mir keine Vorwürfe gemacht habt, als ich über Wochen nur
geschrieben habe. Nein, das Gegenteil war der Fall. Ihr habt
mich ermutigt, ihr gabt mir Kraft durch eure Liebe, hattet
Verständnis.
Ihr seid wundervolle Kinder. Meine Kinder.
Ich liebe euch.
Ich danke auch meinen Eltern, die mich in jeder Sekunde unterstützen. Die bereit sind, mir permanent unter die Arme zu
greifen. Die stolz auf mich sind, egal was ich tu und die mich
immer lieben. Dafür, dass sie mich stets unterstützt haben,
mir viel Arbeit abnahmen, mich in jeglicher Hinsicht motiviert
haben.
Es ist ein sehr schönes Gefühl zu wissen, dass man aufgefangen wird, sollte man fallen.
Ich liebe euch, Mommy & Daddy.
Ich danke für den Stolz, den ihr mir gabt, das Durchhaltevermögen & all die liebenvollen Worte ...
Meinen Partner René möchte ich auf keinen Fall unerwähnt
lassen. Dir, mein „Held“, danke ich, denn du musstest mich
stundenlang „ertragen“! Ich danke dir für den Mut, den du
mir gemacht hast, für die Zeit, die du mir gegeben hast. Ich
liebe dich.
Blume, Majong, Marion, oder wie wir dich hier noch genannt
haben. Ich möchte dir auf diesem Wege noch einmal verdeutlichen, wie wichtig du für mich bist.
Auch wenn du jetzt weg bist, so trage ich dich stets in meinem
Herzen. So denke ich jeden Tag an dich, die unvergesslichen
Stunden, all den Blödsinn, den wir zusammen gemacht & erlebt haben. Die liebevollen Gespräche. Einfach alles. Ich
danke dir für diese bezaubernde einmalige Freundschaft.
Sylvia & Undine. Vielleicht seid Ihr euch dessen nicht bewusst, aber ihr gabt mir soviel Kraft, soviel Energie & Power,
diesen Teil zu schreiben. Es ist immer wieder traumhaft, mit
euch zu reden. Ich danke euch für eurer Dasein, für eure unbeschreibliche Geduld mit mir, dem Sargnagel! (Sylvias Lieblingskosenamen für mich!) Ich könnte keine zwei anderen
Menschen beschreiben, die derartig unterschiedlich in ihrer
Art sind, wie ihr Zwei, es ist so spannend schön und witzig,
mit euch zu reden.
Ich danke all meinen Freunden, virtuell wie auch real, denn
ohne euch, eure Ermutigungen, eure Engelsgeduld mit mir,
wäre dieser Roman wohl nicht geschrieben worden.
Aber all eure Erwartungen an mich haben mich motiviert.
Hier möchte ich all denen danken, die mich in diesem Teil besonders intensiv unterstützt haben. Wissentlich oder unbewusst. Man muss ja nicht immer sofort wissen, ob irgendwas
gerade einen tieferen Sinn macht. Möge Gott euch viele liebevolle Überraschungen in eurem Alltag präsentieren.
Dankbarkeit ist eines der schönsten Gefühle, die ich in der
Lage bin zu empfinden. Täglich erfreue ich mich daran. Es ist
so schön, jemanden zu kennen, dem man dankbar sein darf.
Viel zu oft gehen die wundervollen „Taten“ unserer Mitmenschen unter, weil wir zu sehr damit beschäftigt sind, den Dingen auf den Grund zu gehen.
Ich habe für mich in diesen Monaten gelernt, dass Familie &
Freunde durch nichts zu ersetzen sind. Ich bin dankbar, dass
ich dies so intensiv erleben durfte.
Inhalt
Vorwort
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Kapitel 1 – Von null auf hundert
oder: Vom Suchen zum Finden
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Ein ganz normales Leben
Der erste Schritt in die Veränderung
Die Veränderung beginnt
Der Unterricht beginnt
Die nahe Grenze zum Wahnsinn
Mein Leben beginnt
Selbstheilung lernen und lehren
Beten will gelernt sein
Warum Angst?
Wenn ich sterbe
Alles ist eins. Alles ist Liebe
Bewusstsein im Zweifel
Liebe ist Kraft
Das Verlassen meines Körpers
Ich werde wer ich bin
Eine Dualität in meinem Leben
Alles ist eins
Lernen tut weh
Ich bin ich
Im Einklang
Grenzen
Neues Verantwortungsbewusstsein
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Vieles wird bewusst
Meine Heimreise
Bedenke
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Kapitel 2 - Gehen oder stehen
oder: Trotz Fund noch weitersuchen
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Einleitung
Was ich erlebt habe
Ich muss aufwachen
Reinigung von Wut
Es geht immer weiter
Zeit- und Raumbegrenzungen
Vorbereitung in die Zukunft
Astralreisen
Nahtoderfahrung
Unser Ausflug in die Zukunft
Vergangenheit
Fragende Gedanken
Noch ein Neustart
Meine Vergangenheit
Warum Beten so schwer ist
Gebete/Gespräche mit Lichtwesen
Mein Wörterbuch
In welcher Zeit lebe ich?
Unsere Sprache
Die Nächte
Welchen Einfluss haben sie?
Heimweh
Déjà-Vu
Endlich jemanden gefunden
Eine schöne Welt
Der schmale Grat
Wer ist Gott?
Wer bist du?
Das Spiel
Die letzte Angst
Menschen in der Realität
Interview
111
113
119
121
122
124
128
131
133
137
140
144
151
152
156
158
163
170
172
174
176
180
184
185
188
196
201
206
216
219
223
225
Vorwort
Um möglichen Unklarheiten aus dem Wege gehen zu können,
erkläre ich nun zuerst die Hintergründe, die mich überhaupt
auf die Idee brachten, dieses Buch zu schreiben.
In diesem Buch geht es um spirituelle Erfahrungen, um bewusstseinserweiterndes Wissen, das auf unterschiedlichen
Wegen zu mir gelangt ist. Ich habe mich entschieden, es in
Form einer Fantasiegeschichte zu schreiben, bewusst nicht
zu sehr theoretisch.
Der erste Versuch, das Wissen aufzuschreiben, gelang mir
schnell, dennoch war es leider sehr theoretisch, ohne
menschliche Beispiele, was mir missfiel. Aus diesem Grunde
entschied ich mich für diese recht ungewöhnliche Variante.
Ein bisschen Fantasie, ein bisschen Realität. Ein Buch, zusammen gemischt aus vier anderen Dateien, die sich in meinem PC verewigt hatten.
Eine Datei, aus Channelings bestehend.
Eine Datei mit Gebeten.
Ein Roman.
Eine Datei mit Fragen & Antworten, die in meinem Umfeld
gerne diskutiert wurden.
Ich habe bewusst ein Channeling-Medium in Form einer Elfe
gewählt, denn einen Engel wollte ich nicht als Redner erscheinen lassen. Zudem war es eine interessante Herausforderung
für mich, über ein Wesen zu schreiben, von dem ich (damals)
absolut keine Ahnung hatte.
Elfen sind wundervolle Geschöpfe, wir können durch sie sehr
viel lernen, viel Spaß haben & sie sind dem Menschen am
ähnlichsten.
Ich habe eine für mich wundervolle Mixtur aus Phantasie &
Realität niedergeschrieben & überlasse es dem Leser, sich frei
zu entscheiden, was er wie annimmt. Es soll sich stimmig anfühlen, ohne Zwang angenommen & umgesetzt werden können.
9
Diverse Ereignisse, die ich nicht ausführlich beschrieb, mussten dennoch erwähnt werden, denn während einer spirituellen Entwicklung kann es durchaus passieren, dass man
absolut sensibel auf sein Umfeld reagiert. Aber es wird sich
alles wieder normalisieren. Mit der Zeit. Oder aber man beginnt seinen neuen eigenen Weg zu gehen. Veränderungen im
privaten Leben sind durchaus normal.
Darum bin ich nur ansatzweise darauf eingegangen. Ohne
große Erklärungen, warum & weshalb. Aber wenn man eine
Veränderung beginnt, fällt es einem oft sehr schwer, den richtigen Anfang zu finden. Der erste Schritt ist für gewöhnlich
der schwierigste.
Dies ist mein Teil einer wundervollen Entdeckungsreise zwischen den Realitäten, der Phantasie & des Lebens...
Ich wünsche dir viel Spaß.
Yvonne
P.S. Eine Besonderheit möchte ich nicht unerwähnt lassen.
Das Wort „und“ kommt in meinem Schreib-Wortschatz nicht
vor – ich benutze stattdessen „&“. Also, nicht wundern…
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Kapitel 1
Von null auf hundert
oder: Vom Suchen zum Finden
11
Ein ganz normales Leben
Einen inneren spirituellen Ansatz fühlte ich seit eh & je. Es
geschahen Dinge, die ich nicht beschreiben konnte, ich fühlte
Dinge, die ich nicht einschätzen vermochte & manchmal hatte
ich Angst davor, verrückt zu werden. Das Leben schien mir
jeden Tag noch mehr offene Fragen zu stellen, anstatt mir einmal eine Antwort zu liefern.
Ich war immer sehr gläubig, gab mich mit den stummen Aussagen nie zufrieden, dass wir leben & dann sterben. Vielleicht
kommen wir in den Himmel, vielleicht sind wir dann aber
auch wirklich tot. Wer konnte das denn schon wirklich beweisen? Ja, Beweise, ein aussagekräftiges Wort. Ein Wort, das
sehr viele Menschen zu nutzen wissen.
Egal, welches Thema man anschneidet, ob es um Wissenschaften oder gar Grenzwissenschaften geht – wir sind stets
auf der Suche nach Beweisen.
Doch was würde es daran ändern?
Ich lebe in einer Zeit, wo man sich mit bewiesenen Aussagen
überhaupt nicht mehr zufrieden gibt.
Es gibt Medien, die können neben mir mit verstorbenen Verwandten reden, mir beschreiben, wie sie aussehen, ohne jemals zuvor ein Bild von ihnen gesehen zu haben. Sie können
mir Dinge sagen, die sie nicht wissen können. Eigentlich sind
das doch schon Beweise, dass tot nicht WEG bedeutet.
Aber irgendwie, ich weiß nicht, reicht doch so ein Beweis
nicht wirklich aus. Ich bin der Typus Mensch, der immer
nach logischen Erklärungen sucht. Ein absoluter Beweise Sucher ... Einfach, nur so, weil es in einem Buch steht, glauben?
Ein netter Gedanke, doch leider absolut nicht nachvollziehbar.
Wie alles begann?
Ich war eine Frau mittleren Alters, stur, dickköpfig, intelligent, hatte Mutterschaftsurlaub, den zweiten in Folge, war
seit inzwischen 10 Jahren mit dem wundervollsten Mann ver-
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heiratet, & versuchte, meinem Leben einen neuen Sinn zu
geben. Natürlich gab es nichts, was mir heiliger & wichtiger
wäre als meine Familie, doch nach 8 Jahren Hausfrau, da
standen die Sinne nach mehr. Es reichte mir nicht mehr aus,
die Kinder ordentlich zu kleiden, das Haus in Gang zu halten,
ständig zu putzen, zu lächeln, ja, & schließlich sollte ich meinem Mann auch noch eine gute Frau sein.
Er konnte sich nicht beklagen, ich war immer gepflegt angezogen, achtete sehr auf mein Äußeres, kochte ihm jeden
Abend eine warme Mahlzeit, das Haus war sauber, wenn er
kam, die Kinder versorgt, ich bemühte mich, ihm aufmerksam zuzuhören. Aber die Tage einer unbeschreiblichen Traurigkeit, einer seltsamen Leere in mir, nahmen kontinuierlich
zu. Ich konnte nichts dagegen tun.
Mein Glaube ist sehr stark, ich bete täglich, ich danke dem
Herrn täglich, ich danke allen Geschöpfen, die mich auf meinem Wege begleiten täglich & dennoch meide ich die Kirche.
Ich war seit dem Tag der Taufe meiner Kleinsten nicht mehr
dort & vermisse es auch nicht im geringsten. Eher im Gegenteil, wenn ich sehr ehrlich bin.
Auch beten meine Kinder sehr intensiv mit, oder oft auch alleine. Sie haben grenzenloses Vertrauen in unseren Schöpfer.
Auch danken sie Mutter Erde für alles, was sie ihnen schenkt.
Jeden Tag aufs Neue.
Wir erleben wundervolle Momente spiritueller Art, wie auch
rein menschlicher Natur.
Mein Mann ist eher der sachliche, objektive Mensch, der sich
zwar zwischendurch Gedanken über ein Leben nach dem Tod
macht, aber inzwischen kaum noch nachvollziehen kann,
warum ich Engelsfiguren sammle.
Natürlich hatte er mich anfangs unterstützt, doch nach dem
fünften Engel gab es keinen mehr von ihm, viel mehr von meinen Freunden & Bekannten, die meist meine Leidenschaft
teilten.
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& während ich mein Leben dem Suchen widmete, begannen
sich Dinge zu verändern. Ich kam in einen großen Fluss der
Veränderung.
Heute beginne ich dies zu schreiben, da so viele unglaubliche
Dinge geschehen sind, die ich nicht länger bei mir behalten
möchte, denn mein ganzes Leben hatte sich geändert. Alles
hat sich geändert. Es sind unfassbar wundervolle Dinge geschehen, die ich mit der ganzen Welt teilen möchte.
Wir beginnen nun an dem Tag, als ich in der Stadt einkaufen
war.
Ich kann sehr schlecht abschätzen, welcher Zeitraum inzwischen vergangen ist, denn ich scheine unheimliche Schwierigkeiten mit den Zeiten zu haben. Vor wenigen Jahren.
Vielleicht benennen es andere als viele Jahre. Aber die Zeit
ist relativ. Was nützt mir ein Jahr, wenn ich nichts daraus
gelernt habe & ein Tag kann wertvoll sein, wenn ich Lebensziele daraus ziehe.
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Der erste Schritt in die Veränderung
So war ich damals alleine in der Stadt. Ich wollte mich einfach
umschauen, ein bisschen den Kontostand meines Mannes
verringern – er soll ja wirklich wissen, dass er verheiratet ist
& völlig planlos lief ich durch die Straßen.
Ich ging, wie jedes Mal, in einen Esoterik-Shop, in dem ich
beinahe alle meiner Engel gekauft hatte & schaute mir die
neuesten Varianten dieser beflügelten Wegbegleiter an.
Wie in Trance glitten meine Hände, meine Fingerspitzen, über
die glatte Porzellanverarbeitung, Teil für Teil, Engel für Engel.
Ich weiß nicht mehr, ob ich angesprochen wurde, ich weiß
auch nicht mehr, was in mir vorging; alles was ich von diesem
Tag noch in meinen Gedanken habe, war diese unendliche
Traurigkeit, diese wahnsinnige Sehnsucht. Noch niemals
zuvor hatte mich dieses Gefühl derartig unter Kontrolle; mir
wurde nahezu schlecht vor lauter Sehnsucht.
Beinahe noch schlimmer war das schlechte Gewissen. Denn
ich hatte mehr, als sich viele zu erträumen wagen.
Ich war nicht undankbar, aber ich war auch nicht glücklich.
Schon lange nicht mehr. Es war alles so alltäglich. Überall
war der Alltag eingekehrt, selbst in meiner Ehe. Unser Sexualleben war fast komplett eingeschlafen.
So lief ich, gedankenversunken, mit schlechtem Gewissen ringend, durch die Gegend. Bis sich über ein Blitzen im rechten
Auge meine Aufmerksamkeit auf ein Schaufenster richtete.
Langsam ging ich näher & erkannte sehr viele verschiedene
kleine Dekorartikel. Verschiedene Figuren, in verschiedenen
Materialien, verschiedene Größen, verschiedene Formen. Witzig, kitschig.
Fasziniert betrat ich diesen wirklich sehr kleinen Laden, der
mir vorher niemals aufgefallen war & das, obwohl ich einmal
im Monat hier meinem Vergnügen nachging.
Routiniert suchte ich den Laden zuerst nach den Engeln ab,
die ich auch sofort fand. Leider wollte keiner mich so richtig
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erfreuen. Langsam bummelte ich auch an einem Spiegel vorbei, der Rand bestückt mit winzig kleinen Engelsfiguren, &
blieb wie angewurzelt stehen.
Da stand ich & Tränen schossen in meine Augen. Wer war
denn das?
Ich sah eine vor sich hin alternde Frau, faltige Augen, Augenringe, ein bisschen Hüftspeck, stramme Oberschenkel; vorsichtig hob ich meinen Pulli & begutachtete meinen
stattlichen Bauch. Gedemütigt sah in einer alten fetten Frau
ins Gesicht & verstand die Welt nicht mehr.
Unerwartet sprach mich eine Verkäuferin von links hinten
freundlich, ja sogar sehr beruhigend an: „Den haben wir
heute reduziert. Nur noch 99 €!“
Sie lächelte bei diesem Preis & erst jetzt bemerkte ich den Ursprungspreis, von stolzen 179 €. Ich dachte kurz nach, bevor
ich antwortete, denn ich hätte mit der Kreditkarte meines
Mannes zweifelsohne den alten Preis bezahlt, Geld spielte
keine Rolle, dennoch wollte ich ihn nicht haben, obwohl er
wunderschön war.
„Nein, irgendwie scheint er mir zu gut zu sein!“, war meine
Antwort & heimlich, wie frisch ertappt, zog ich meinen Bauch
ein.
„Sie suchen wohl etwas Besonderes?“, fragte sie mich wissend, drehte sich langsam um; ich ging hinter ihr her, bis sie
vor einem Regal stehen blieb. „Dann kann ich Ihnen nur das
hier empfehlen. Schauen Sie es sich in Ruhe an; wenn Sie
eine Frage haben, ich bin dann sofort wieder bei Ihnen.“
Mit einem wirklich menschlichen, verständnisvollen Lächeln
ging sie wieder in den Bereich des Ladens zurück, aus dem sie
heimlich gekommen war.
Da stand ich nun, vor einem Regal voller Elfen. Ich hatte
keine Ahnung, was Elfen wirklich darstellten. & ehrlich gesagt
habe ich mir auch niemals wirkliche Gedanken um sie gemacht, denn sie waren für mich unerreichbar. Einfache Geschöpfe unseres Schöpfers, wie Gnome, Trolle, Feen, & was es
noch alles so gibt. Kleine niedliche Wesenheiten, so kannte
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ich sie aus den Geschichten, die man als Kind vorgelesen
bekam.
Eine sehr interessante Variation, die Fantasie anzuregen,
wunderschön, um sich in Tagträumen zu verlieren, ja, wundervolle Fantasiegestalten, mit einer 50/50 Chance, ob sie
nun tatsächlich existieren oder nicht.
Ich hatte mein Leben lang noch nie eine Elfe angesehen, sie
waren mir gleichgültig; ich kannte gruselige Geschichten,
auch empfand ich sie nicht so ästhetisch wie meine heiß geliebten Engelsfiguren.
Dennoch sprachen sie mich heute plötzlich an. Sie waren
wunderhübsch. Zierlich, kräftige Farben, verschiedene Kleidchen, verschiedene Augen & auch die Ohren hatten unterschiedliche Größen. Absolut verwirrend, denn keine
Elfenfigur glich der anderen. Als wären sie alle handgemacht,
einzigartig.
Ein kleines Stückchen weiter nach rechts standen Feen. Zart,
zierlich, sehr in Pastelltönen gehalten. Aber für mich, an diesem traurigen Tage, nicht einmal im Ansatz interessant.
Mein Blick ging zurück zu den Elfen, ich drehte meinen Kopf
& suchte nach der freundlichen Kassiererin.
Als hätte sie es bemerkt, kam sie direkt auf mich zu.
„Wir haben hier eine Ansammlung verschiedener Elfen. Es
gibt bekanntlich Nachtelfen, Tagelfen, Naturelfen, meine
Güte, ich habe mich noch gar nicht wirklich damit befasst“,
begann sie lächelnd, „jede hat andere Eigenschaften. Aber
alles in allem, es sind wundervolle Exemplare!“
Ich musste nicken. Dabei fiel mir eine Elfe direkt ins Auge, &
ich nahm sie in meine Hände. Sie trug einen auffälligen
blauen Stein in ihrer Hand.
Die komplette Elfe war in interessanten Blautönen gehalten,
ein frisches freches Gesicht, ihre kleinen spitzen Ohren blitzten zwischen dem kräftigen, langen, blauen Haar heraus.
Sie hatte ein attraktives, abgerissenes, blaues Kleid an, an
ihrem Hals war ein dickes schwarzes Band gebunden, ihr
Körper war durch & durch trainiert, muskulös, schwere
schwarze Stiefel verdeckten ihre Füße & komische Zeichnungen zierten ihre Arme & Beine.
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„Oh, das ist ein Azurit. Ein sehr interessanter Stein“, schien
sie die nicht erwähnte Frage zu beantworten. „Ich kenne
mich mit diesen Heilsteinen nicht so sehr gut aus, aber, wenn
sie einen Moment warten, hole ich meine Kollegin.“
„Danke, sehr freundlich“, gab ich wie in Trance zurück.
Immer noch stur auf diese Elfe starrend, begann ich an meine
Scheidung zu denken. „Sie ist wunderschön“, hauchte ich.
„Oh ja, das ist sie. Wir nennen sie Penelope. Jede Elfe bekommt von uns einen Namen, wie die Engel, wie auch die
Feen. Alles hat einen Namen!“
„Penelope?“ Ich war magisch gefangen.
„Ja. Das ist unsere Penelope. Anscheinend soll sie eine Kriegerin sein“, lächelnd schüttelte sie ihren Kopf. „Irrsinnigerweise habe ich vor ihr sehr großen Respekt ... es ist als stünde
sie ....“ Plötzlich verstummte sie, als sie sah, wie sehr ich Penelope fixierte. „Sie wollen sie wohl haben?“
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Die Veränderung beginnt
Was genau an diesem Tag geschah & in den Folgewochen, ich
kann es nicht mehr sagen, denn ich habe alles vergessen. Ich
habe nur noch einen dunklen Ablauf in meiner Erinnerung,
keine genauen Situationen. Alles, woran ich mich erinnern
kann, ist, dass mich die Blicke von Penelope sofort in ihren
Bann zogen & handeln ließen.
An diesem Abend klärte ich meinen vollkommen fassungslosen Mann über die kommende Scheidung auf.
Ich ließ es ihm frei, hier im Haus zu bleiben, oder auszuziehen. Das Haus war nicht mehr wichtig. Ich konnte ihm nicht
einmal erklären, warum ich mich scheiden lassen wollte, ich
wusste nur, dass dies mein Weg ist. Ohne Ziel.
Anscheinend war ich nicht sehr ansprechbar, so entschied er
sich, erst einmal auszuziehen. Wir hatten niemals Streiterein
wegen der Kinder, er konnte kommen & gehen & wir waren
beide wieder freie Menschen.
Meine Kinder. Ich weiß nicht mehr, ob ich ihnen Erklärungen
gab, oder nicht. Ich kann mich auch nicht an eine Traurigkeit
ihrerseits erinnern, ich erinnere mich nur an eine unglaubliche Zufriedenheit von dem Tag an, als Penelope auf meiner
Vitrine den obersten Platz einnahm. Sogar einzelne Engel verloren den ihren.
Nächtelang saß ich im Esszimmer alleine am Tisch & vergötterte diese Elfe. Begann mit regelmäßigen Meditationen, Yogaübungen & war bestrebt, mein Innerstes zu finden.
Engelkontakte hatte ich als kleines Kind das letzte Mal gehabt, nichts schien mir wichtiger zu sein, als diese wieder
herzustellen, was mir leider misslang.
Eines Abends, als ich aus der Dusche kam, meine Kinder
längst im Bett schliefen, ich eine Kerze auf dem Tisch anzündete, fiel mein Blick auf eine leere Etage in meiner Vitrine.
Ich war geschockt & konnte mich nicht mehr bewegen, den
Blick fest auf das Leere gerichtet, bis ich eine Bewegung im
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Augenwinkel wahrnahm, gefolgt von einem Gekicher.
Penelope saß in beinah menschlicher Größe in meinem
Wohnzimmer & kicherte.
Ich musste mich setzen, allerdings ohne den Blick von ihr abzuwenden. Ich hatte große Angst, ich könnte sie dann vielleicht nicht mehr sehen. Sie könnte so schnell verschwinden,
wie sie gekommen war.
Aber dem war nicht so.
Langsam erhob sie sich. Majestätisch schritt sie selbstbewusst an den Tisch. Sie war stehend vielleicht einen Kopf kleiner als ich, aber sie wirkte weitaus größer. Ihre Wirkung, ihre
Ausstrahlung. Ich kann bis heute keine Worte für sie finden.
„Penelope ...“, stotterte ich. Sie lachte auf. Ihr Auflachen war
so unerwartet. Ich konnte nicht einschätzen, ob es aus
Freundlichkeit, Boshaftigkeit, oder purer Arroganz heraus
kam.
„Penelope ... Penelope ... Penelope ...“, äffte sie mich nach.
„Nenn mich Penelope, ja, wie sollst du mich auch anders nennen. Du … Mensch.“
Mit diesen ersten Worten, mit einer unbeschreiblich festen,
sicheren Stimme setzte sie sich zu mir an den Tisch.
Nun saßen wir uns gegenüber & schauten uns tief in die
Augen. Sie hatte tiefblaue Augen, funkelnd, es gibt keine
Worte für das Gefühl, welches sie mir gab. Diese Kraft, diese
Energie.
„Du heißt nicht Penelope, oder?“
So begann unsere Beziehung.
Sie erklärte mir, dass ihr Name nicht Penelope sei, ich sie so
dennoch nennen könne, sofern ich wolle. Ihr wahrer Name
wäre abgekürzt TriniPop. Wobei sie mir mehrmals den kompletten Namen sagte, ich ihn aber bis heute nicht wiederholen
kann.
Ihr Name bestünde aus drei Namen. Den Namen, den ihre Eltern ihr am Tage ihrer Geburt gaben, den Namen ihres Stammes & den Namen, den sie von ihrem Geistführer erhalten
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habe. Das Pop hatte sie sich hart verdient, da sie Meisterin
auf dem Gebiet war. Pop war nichts anderes, als sich in einem
Bruchteil von Sekunden in der Luft zu drehen, & sich durch
einen „Pop“ in eine andere Dimension zu schleudern.
Auch erklärte sie mir, dass ihre Welt in einem schweren Krieg
stecke, sie eine Kriegerin war & jede Nacht durch Pop in den
Krieg ziehe.
Nur, da Elfen nun mal sehr viel Energie besitzen, seltenst
Schlaf benötigen & sie in ihrem Leben noch etwas erreichen
wolle, habe sie sich entschlossen, zu den Menschen zu reisen.
Was ihr auch gut gelang & als sie mich sah, wusste, dass wir
die gleiche Sprache sprechen.
Ich fragte sie damals, wie alt sie denn sei; sie dachte kurz
nach, rechnete aus & antwortete mir kleinlaut: „Ich bin sehr
jung. Ich bin erst 332 Jahre nach deiner Rechnung alt.“ Mir
stockte der Atem.
Ich erklärte ihr, das dies hier keinesfalls jung wäre, sondern
ich, mit meinen 39 Jahren, bereits zum alten Eisen gehörte.
Leider hatte ich vergessen, dass meine Penelope bereits Monate in meiner Vitrine stand & alles mitbekommen hatte,
mich nun auslachte, weil ich so in meinen menschlichen Gedanken gefangen war.
Überhaupt schien sie mir ein sehr wissbegieriges Wesen zu
sein. Sie war nur wenige Monate in unserer Dimension & dennoch kannte sie das Leben besser als ich.
Sehr schnell erkannte ich sie als meine aktuelle geistige Führerin an.
Wir trafen uns ab diesem Abend, jeden Abend & quatschten
die halbe Nacht. Es war so herrlich befreiend.
TriniPop war einzigartig. & sie war eine sehr gute Lehrerin.
Sie verstand es, mir Botschaften klar zu übermitteln – auf
ihre eigene Art. Dennoch liebe ich sie bis heute dafür.
Ich wollte alles wissen. Denn endlich hatte ich das Gefühl, ein
Ziel zu bekommen. Antworten zu erhalten. Aus erster Quelle
sozusagen.
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Langsam begann mein Privatleben sich auch wieder zu akklimatisieren & mein Mann besuchte mich tagsüber. Wir konnten langsam, Schritt für Schritt, wieder miteinander
sprechen.
Wider Erwarten hatten wir eines Tages auch Sex.
An diesem Abend war ich außer mir vor Sorge; als TriniPop
sich zu mir setzte, weinte ich bereits.
23
Der Unterricht beginnt
„Warum weinst du? Es war doch ein schöner Tag für dich!“
Geschockt starrte ich sie an, doch dann wurde mir schnell
klar, dass sie wirklich alles wusste. Wie sollte ich ihr auch
den menschlichen Akt vorenthalten. Unmöglich.
„Ich habe Angst, schwanger zu sein!“, war meine ehrliche Antwort. Niemals zuvor wäre ich in der Lage gewesen, es so auf
den Punkt zu bringen.
„Ich versteh euch Menschen nicht. Weißt du, wir Elfen, wir
werden nicht so einfach schwanger. Viele Elfen wünschen
sich so sehr ein Baby & werden Jahrhunderte davon träumen. & ihr? Ihr vermehrt euch wie Tiere. Ihr wisst das genau,
geht das Risiko dennoch ein. Ich verstehe das nicht!“
„Das kannst du auch nicht verstehen, ich weiß ja nicht mal,
ob ihr Sex habt, oder euch die Babys vom Storch bestellt.“
TriniPop wurde traurig.
„Es gibt kein schöneres Ereignis als zwei in sich verschmelzende Körper. Schade, dass du es als Sex abtust. Wie die
Tiere. Bei uns ist dies ein besonderer Akt. Eine Liebeserklärung. Eine göttliche Inspiration zweier Seelen, die sich im Körper ineinander verschmelzen lassen dürfen.“
„Das ist es bei uns auch“, trotzte ich zurück. „Nur können wir
einfach schneller schwanger werden!“
„& was wäre so schlimm daran, ein Baby zu bekommen?“ Sie
fixierte mich, ich hasste das, denn es war, als scanne sie mich
komplett durch.
Ja, ich war leicht überfordert mit meinen Kindern. Es war für
mich auch wirklich anstrengend & wenn ich über die Babyjahre nachdachte, so wurde das nicht entschärft. Ich war an
einem Punkt angelangt, dass ich für meinen Teil dieses
Thema komplett abgeschlossen hatte, weil mir meine zwei
Kinder wirklich ausreichend genügten.
„Du hast keinen Bock mehr darauf? Aber weißt du was? Jetzt
ein Kind in die Welt zu setzen, mit einem neuen Bewusstsein,
wäre vielleicht nicht so grausam. Vielleicht würde es dir viel
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mehr Spaß machen & du könntest wirklich mal etwas Gutes
dazulernen.“
Die erste offizielle Unterrichtsstunde begann. Faszinierend,
von einem Wesen wie ihr über das Menschenleben aufgeklärt
zu werden.
„Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, warum die Kinder
gerne Rollenspiele spielen? Warum Marionetten so beliebt
sind?
Warum spielen die Mädchen bevorzugt mit Puppen, gleich
welcher Marke, es geht um dieses Spiel.
Die Buben bevorzugen Autos. Hm, natürlich kommen hier &
da auch noch Legobausteine dazu, Duplo & was hat die Welt
noch nicht alles gesehen, was Kinder bauen können.
Später, so mit Einsetzen der gefürchteten Pubertät, hört dies
plötzlich auf.
Nun, ich habe mich schlau gemacht, ich habe begonnen, diverse Dinge zu einem Vergleich heranzuziehen.
Da gibt es die Hundewelpen. Wenn die als Welpen spielen, so
ist es immer ein Spielen, welches auf die Zukunft vorbereitet.
Sie lernen, sich zu beißen, zu unterwerfen; sie lernen, z.B.
durch einen Ball, zu jagen; sie kauen bevorzugt Schuhe kaputt, was aber auch in der Zukunft sehr wichtig ist, denn
diese Zahnpflege ist das A & O eines guten Hüters; er wird
später keine Schuhe mehr zerbeißen, aber er wird sehr gerne
Knochen zernagen. Sie lernen, sich durch verschiedene Töne
beim Bellen besser zu artikulieren. Sie lernen, welche Bedeutung ihr Knurren hat, einfach die ganze Akustik.
Also, Hundewelpen lernen spielerisch das Leben.
Die Katzen: Katzenjunge lernen es auf die selbe Art, welche
Sinne sie schärfen müssen, was für ihr Leben wichtig ist.
Sie pirschen sich an ihre Beute heran. Hier wiederum bevorzugt nackte Füße ihrer Besitzer, die reagieren relativ natürlich
mit wegziehen & lautem Geschrei. Sie können auch leblos Gegenstände jagen, aber besser sind rollende Gegenstände,
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denn in der Natur wird das Opfer ja auch nicht gleich lieb stehen bleiben.
Sie lernen zuzugreifen & ihre Krallen sofort so auszufahren,
dass die Beute ihnen nicht mehr entwischen kann.
Sie lernen, wie sie richtig zubeißen, ihr Fell zu pflegen, also
auch: spielerisch lernen, was sie für ihr Leben brauchen.
Nun, es ist wirklich egal, in welche Richtung der Tierwelt wir
schauen, es funktioniert meist nach demselben Prinzip.
Dann komme ich wieder zurück auf unsere Menschenwelpen.
Eure Kinder.
Am Anfang, klar, noch recht grobmotorisch eingestellt, da ist
jedes Hilfsmittel recht, den Körper kennenzulernen.
Hier mal ein paar liebe Hinweise. Eure Kinder sind keine
Monster. Weder, wenn sie euch eure Haare herausziehen,
noch, wenn sie eure Wangen blau knabbern, genauso wenig,
wenn sie Mamis Brust blutig beißen.
Nichts, aber auch rein gar nichts davon machen sie in dem
Bewusstsein, euch verletzen zu wollen. Nein. Das wollen sie
wirklich nicht. Sie kommen also nicht als Minimonster zur
Welt.“
Bei diesen Worten mussten wir beide lächeln. Erinnerungen
kamen in mir hoch. Sie sprach weiter.
„Man stelle sich vor, sie hatten lange Zeit einen feinstofflichen
Körper. Es gibt keine Grenzen als feinstoffliches Wesen, es
gibt keine Mauer. Das sind alles unsere Hirngespinste, die wir
uns erbaut haben.
Nun wird so ein liebes feinstoffliches Wesen verstofflicht.
Plötzlich gibt es Grenzen.
Kurze Zeit davor konnten sie euch durch euren Körper fassen,
ein maximales Kitzeln dadurch verursachen, plötzlich ist alles
anders. Plötzlich gibt es Grenzen.
Ja, gefangen im eigenen Körper. Da wollen sie euch lieblich
anknabbern, aber es funktioniert nicht mehr wie davor.
Da wollen sie euch die Haare streicheln, & bleiben hängen.
Sie wollen leicht halten & reißen euch dabei die Haare
schmerzhaft heraus.
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Es ist nicht einfach, wenn du zuvor ein feinstoffliches Wesen
warst & es diese Grenzen nicht gab.
Da kommst du hier auf die Welt, freust dich wie ein Hirsch &
dann so was. Muss ganz schön enttäuschend für die armen
Würmchen sein, denn sie wollen euch bestimmt nichts Böses.
Es gehört einfach dazu, wir sollten ihnen helfen diese erste
schwere Hürde zu besteigen.
Aber nun schnell zurück zu dem Alter, wo sie bewusst beginnen zu spielen.
Dieses Spiel, das jedes Kind fasziniert, kann es denn möglich
sein, dass sie versuchen, sich damit am Leben ihres höheren
Selbst zu halten?
Denn, wenn wir es realistisch betrachten, werden die wenigsten davon Schauspieler oder Puppenhersteller.
Also, warum bereiten sich Menschen in dieser Form auf ihr
Leben vor? Oder läuft es bei den Menschenkindern komplett
anders? Ich denke nicht.
Es sind die Erinnerungen die sie treiben. Natürlich haben
dies einige Geschäftsleute längst entdeckt & produzieren
immer schönere, teurere Puppen. Wir kaufen ihnen doch das
ganze Zeug, weil es für uns normal ist, dass Mädchen mit
Puppen & Jungs mit Autos spielen.
Total vergessen wird der Sinn & Zweck dieser Sache. Nein,
ihr bringt es ja noch besser. Wenn ein Mädchen mit 16 Jahren noch mit Puppen spielt, wird sie belächelt. Automatisch
hören sie meist mit dem Einsetzen der Pubertät damit auf. Zu
diesem Zeitpunkt verliert sich auch meist das Interesse an
GOTT. Leider, aber so erzieht ihr eure Sprösslinge.
Wenn ich jetzt zurück gehe zu meiner Tierwelt.
Die lernen spielerisch, was sie zum Leben brauchen. Eure
Kinder auch. Mensch & ihr steht blöd lachend daneben, weil
ihr es süß findet, wie sie sich so toll mit sich beschäftigen. Eigentlich solltet ihr euch doch dazu setzen & ernsthaft fragen:
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„Hey, wie funktioniert dein Spiel? Wie weit lässt sich dein
Spiel ins Leben umsetzen?“
Ich denke, ihr wärt sprachlos, würdet ihr es tun. Es wäre ein
Leichtes, das Spiel des Lebens so zu gestalten, wie eure Kinder es ganz natürlich von sich alleine aus lernen.
Später werden sie es vergessen. Ihr fördert sie ja auch dabei.
Ihr seid doch selbst schuld.
Von euren Kindern, die noch sehr, sehr eng mit der feinstofflichen Welt verbunden sind, könntet ihr so vieles lernen; aber
der Mensch weiß halt doch immer alles besser.
Unsere Kinder haben mit uns gespielt, als wären wir Barbiepüppchen. Sie konnten doch von oben her alles leger beeinflussen, wie in ihrem Kinderzimmerspiel.
Die Jungs konnten doch helfen, Dinge zu bauen, Pyramiden,
irgendwelche Weltwunder, die ich ja gar nicht alle aufzählen
kann & will. Aber ich denke, du weißt genau wovon ich spreche.
Die Kids waren am anderen Ende dieser Marionettenschnur
& sie zeigen es euch jahrelang, wie einfach es geht.
„Liebe Barbiepuppe, du wirst jetzt Prinzessin, weil ich dich
als Prinzessin haben will!“ Schwups ist diese Barbiepuppe
eine Prinzessin. So einfach.
„Hey, ich mache heute eine Massenkarambolage auf der A7!“
Schwups & es knallt heftig.
Traurig, wie ihr das alles ignoriert. Ihr könnt von niemandem
mehr lernen als von euren Kindern, würdet ihr sie endlich fördern & ernst nehmen.
Aber nein, ihr doch nicht.
Das Schrecklichste, das ihr euren Kindern jedoch antut, ist
diese Sache mit der allgemeinen Verblödung. Ihr schickt eure
Kinder in Institutionen, wo sie für ihre Zukunft lernen sollen.
Ja, vielleicht ist es wirklich wichtig als Mensch, aber dort verlieren sie alles.
Das Schulsystem lehrt sie nicht eine Sekunde lang zu leben.
Nur zu überleben. Sich an Regeln zu halten, sich schlecht,
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klein & dumm zu fühlen. Ein schreckliches Gebäude, in dem
sie ihre Freiheit verlieren.
Viele Eltern haben vollkommen vergessen, wie schrecklich
diese Prägephase sein kann & tun es nun ihren Kindern an.
Kein Verständnis mehr. Kein Mitgefühl.
System. Hierarchie. Verdummung.
Alles, was sie dort wirklich lernen, ist, wie sie sich am meisten
von ihrem Leben entfernen. Von dem wahren Sinn des Lebens.
Natürlich ist es für euch Menschen wichtig zu lernen, einen
Beruf zu finden, doch verliert sich dort unheimlich viel Gefühl.
Denk mal an deine Schulzeit zurück. Wie hast du diese Jahre
empfunden? Wie wehrlos hast du dich gefühlt, wie ausgeliefert?
Schau dir zukünftig deine Kinder mit anderen Augen an!“
Ich war sprachlos. Sie erzählte mir das alles, als sei es das
normalste der Welt. Als hätte sie nie etwas Anderes getan, als
dies zu erforschen & ich musste ihr in allem zustimmen. Wie
dumm ich mir vorkam. Sie hatte in allen Punkten so recht. &
vorsichtig streichelte ich meinen Bauch. Sie lachte auf &
schüttelte ihren Kopf. „Da ist es leer!“
Damit wurde an diesem Abend auch noch das Thema
Schwangerschaft geklärt. Manchmal erledigten sich die Dinge
fast von alleine.
& sie hatte sehr viel erreicht mit ihrer Aussage, denn von diesem Tag an sah ich meine Kinder mit anderen Augen. Auch
fremde Kinder konnte ich nun anders ansehen. Plötzlich war
ich sehr viel geduldiger, offener, liebevoller. Augenblicklich
wurde mir bewusst, wie wichtig die Kinder für unsere Entwicklung doch waren. & nicht umgekehrt ...
So verbrachten wir unsere gemeinsamen Abende. Immer
mehr zog ich mich in dieser Zeit von meinem gewohnten Umfeld zurück. All meine Freunde, Bekannte, ja sogar meine Verwandtschaft waren mir unwichtig geworden.
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Alles, was zählte, war Penelope TriniPop & ihr unglaublich
spannendes Leben.
So lernte ich die verschiedenen Völker kennen. Sie klärte
mich gerne auf, welche Elfen es gab, wie das Leben einer Elfe
verlief. & als ich ihr erklärte, wie ich mir das Leben einer Elfe
vorstellte, brach sie in lautes Gelächter aus.
Nein, das Leben als Elfe war alles Andere als einfach. Vielleicht vor ein paar hundert Jahren, aber gewiss nicht mehr in
der heutigen Zeit.
Sie beschrieb mir Feen, Gnome, ja sogar Trolle gab es & noch
viel mehr ungewöhnliche Wesen, von denen ich noch niemals
zuvor gehört hatte.
Richtig in ihrem feurigen Temperament war sie, wenn sie mir
von dem Krieg erzählte, der seit Jahren das Feenland bedrohte.
Unendlich bösartige Wesen versuchten, die Herrschaft über
das immergrüne blühende Land zu bekommen & töten auf
ihrem Raubzug jedes Wesen, das sich ihnen in die Quere
stellte.
TriniPop war eine gefürchtete Kriegerin ihres Stammes. Sie
wurde bewundert & nun verstand ich auch, warum sie so anders war, als die anderen Elfen im Laden. Sie war mutig &
ausdauernd. Graziös, sich ihrer Schönheit absolut bewusst.
Auch war sie sich über ihre Vollkommenheit im Klaren.
Ich habe noch niemals zuvor solch ein anmutiges Wesen so
sehr bewundert.
Die Tage vergingen, die Wochen schlichen dahin & ich war inzwischen absoluter Experte auf dem Gebiet dieser Wesen.
Ich erkannte die Unterschiede, wusste von dem Leben, nur
verstand ich nie, warum der Untergang des Feenlandes eine
Bedrohung für die Menschheit darstellte. Penelope gab sich
keine Mühe, mich aufzuklären.
Vielmehr beschrieb sie mir ihre nächtlichen Einsätze; ja, &
an einem Abend, ich erinnere mich ganz genau, da sah ich
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sie zum ersten Mal mit Tränen in den Augen, es war die erste
emotionale Reaktion in ihr, die ich sehen durfte.
Eine Elfe aus ihrem Stamm gebar ein Kind & überlebte. „Leider sterben sehr viele Elfen bei der Geburt eines Babys. Ich
bin auch ein Halbwaisenkind, auch meine Mutter verstarb &
wenn Du eine erfolgreiche, alte Elfe werden möchtest, ist es
meist sinnvoller, kein Kind zu gebären!“, waren ihre Worte.
„& nun durfte ich seit vielen Jahren miterleben, hautnah
dabei sein, wie eine Elfe ein Baby gebar & anschließend beide
zusammen in ein Versteck gebracht wurden.“
Denn nach einer Geburt mussten alle Ruhe bewahren, damit
die Elfenmama sich schnell erholen konnte. Alle Elfen halfen
bei der Versorgung des Babys mit.
Eine Gemeinschaft weit über das Leben hinaus. Keine Elfe
wird jemals im Stich gelassen, sie kann sich in ihrer Sippe
stets wohlbehütet zurücklehnen.
Ich war fasziniert von diesen Wesen.
& das Funkeln in ihren Augen sprach ganze Bände, wie wundervoll ein Leben als Elfe sein musste.
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