Nach der Amputation – zurück ins Leben - leben-mit

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Nach der Amputation – zurück ins Leben - leben-mit
NACH DER AMPUTATION
ZURÜCK INS LEBEN
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EINLEITUNG
Eine Amputation hat für Betroffene schwerwiegende Folgen: neben den physischen und
psychischen Folgen fühlen sich Amputierte oft alleingelassen oder empfinden, dass sich
niemand auch nur vorstellen kann, was Sie durchmachen. Es kann helfen, sich mit den
Verfahren einer Operation und einer Rehabilitation vertraut zu machen und sich das zentrale
Ziel vor Augen zu führen - die Verbesserung Ihrer Mobilität.
Sie sind nicht allein. Ein Team von Ärzten, Orthopädietechnikern und Therapeuten unterstützt
Sie zusammen mit Ihrer Familie oder engen Freunden dabei, so viel Eigenständigkeit wie
möglich zu erlangen und ein aktives und erfüllendes Leben leben zu können.
Diese Informationen sollen Ihnen Hinweise zur Rehabilitation geben und Ihnen auch z.B.
hilfreiche Übungen vorstellen.* Weiterhin bieten sie einen Überblick über die Technologie
moderner prothetischer Komponenten, die Sie wieder auf die Beine bringen.
*Halten Sie sich stets an den mit Ihrem persönlichen Rehabilitationsteam vereinbarten Behandlungs- und Übungsplan, da
dieser am besten auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist.
INHALT
OPERATION 4
PROTHETIK Vorbereitung auf die Operation
Amputationshöhen
Prothetische Komponenten
Sportprothesen
REHABILITATION6
PFLEGE UND WARTUNG Wundheilung
Mobilisierung
Integration
Steigerung der Mobilität
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ÜBUNGEN22
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VORBEREITUNG AUF EINE AMPUTATION
DER UNTEREN EXTREMITÄT
Weltweit leben Millionen von Menschen mit dem Verlust einer Extremität. Diabetes,
Gefäßerkrankungen und Durchblutungsstörungen sind die häufigsten Ursachen einer
Amputation. Auch tragische Unfälle oder Krebs können eine Amputation erforderlich
machen, ebenso wie Geburtsfehler.
TERMINOLOGIE
Chirurg:
Gefäßchirurg:
Ein auf Operationen spezialisierter Arzt.
Ein Chirurg, der auf Operationen
von Arterien und Venen spezialisiert ist.
B
ewegungsapparat: Das System, das Knochen
über Bindegewebe wie Sehnen und Bänder mit
anderen Knochen und Muskelfasern verbindet.
Stumpf:
Der Teil der Extremität, der nach der
Operation bestehen bleibt, wird auch Stumpf
bezeichnet.
VORBEREITUNG AUF DIE OPERATION
Sofern Sie eine Extremität nicht durch einen Unfall oder im
Rahmen einer Notoperation verlieren, sollten Sie die
Operation vorab in Ruhe mit Ihrem Arzt besprechen. Da es
viele Faktoren zu berücksichtigen gilt, bietet es sich an,
zum Gespräch eine Liste mit Fragen mitzubringen.
Ein Verständnis der Operation und des anschließenden
Rehabilitationsprozesses kann dabei helfen, Ängste zu
überwinden und unterstützt den Heilungsprozess.
Während der Rehabilitation bereits aktiv zu sein und
"mitzumachen" beschleunigt Ihren Rehabilitationsprozess
erheblich. So können Sie die Amputation emotional
verarbeiten und lernen, besser mit der neuen Situation
umzugehen.
Eine Prothese kann eine gesundes Bein nicht ersetzen.
Aber sie kann dabei helfen, ein aktives und erfüllendes
Leben zu führen. Die moderne Prothetik spielt eine
wichtige Rolle bei der Wiedererlangung der Mobilität und
es wird sie motivieren, mehr über die Ihnen zur Verfügung
stehenden Möglichkeiten zu erfahren.
4
Transfemoral
Durch den
Oberschenkelknochen
zwischen der Hüfte und
dem Knie: Transfemorale
(TF) Amputation
(Oberschenkelamputation).
AMPUTATIONSHÖHEN
Die „Höhe“ bzw. die „Stelle“ der
Amputation bezieht sich auf den „Ort“
der Amputation der betroffenen
Extremität. Die Amputationshöhe ist
von großer Wichtigkeit, da sie die Kraft
und die Funktionalität des Stumpfes
bestimmt.
Wenn beide Extremitäten amputiert
werden, wird dies als bilaterale
Amputation bezeichnet.
Knieexartikulation
Durch das Knie
Transtibial
Durch Schienbein und
Wadenbein zwischen dem
Knie und dem Knöchel:
Transtibiale (TT)
Amputation (auch
Unterschenkelamputation
genannt)
Knöchelexartikulation
Durch den Knöchel: Eine
Knöchelexartikulation wird auch
als „Symes-Amputation“ bzw.
Doppelamputation bezeichnet.
Transmetatarsal
Durch den Vorderfuß
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REHABILITATION
WIEDERHERSTELLUNG IHRER MOBILITÄT
Nach der Operation ist es Ihr Ziel, Ihre Mobilität wiederherzustellen und mit der Zeit so
viel Unabhängigkeit wie möglich zu erlangen. Dies ist zweifelsohne eine schwere Zeit
mit vielen Herausforderungen. Durch die Hilfe von Medizinern, Selbsthilfegruppen,
Familienangehörigen und Freunden wird Ihnen diese Situation jedoch erleichtert.
TEAM-ANSATZ
REHABILITATIONSPHASEN
Die Arbeit mit einem gut koordinierten Expertenteam kann
die Qualität Ihrer Behandlung erhöhen und die Dauer Ihrer
Rehabilitation erheblich verkürzen. Je nach Ihren physischen, psychologischen und beruflichen Anforderungen
wird Ihr Arzt Sie an die geeigneten Mediziner vermitteln,
die Sie bei verschiedenen Aspekten Ihrer Rehabilitation unterstützen können. Eine Beratung durch einen Orthopädietechniker ist ein guter Startpunkt auf dem Weg der Rehabilitation, jedoch werden Sie wahrscheinlich auch Hilfe von
anderen Medizinern benötigen - beispielsweise einem Psychotherapeuten, einem Psychologen, einem Ergotherapeuten und vielleicht auch einem Ernährungsberater.
Die Rehabilitation nach einer Amputation braucht Zeit. Die
Länge der Rehabilitationsphase hängt von unterschiedlichen Faktoren wie der zugrunde liegenden Ursache für die
Operation, der Art des Rehabilitationsprogrammes, dem
Alter einer Person und deren Entschlossenheit zur Rehabilitation ab. Üblicherweise kann der Rehabilitationsprozess
grob in drei Phasen unterteilt werden:
Solche Teams stehen Ihnen in speziellen Rehabilitationszentren zur Verfügung, die aber gerade noch in ländlichen
Gegenden sehr selten sind. Bitten Sie in diesem Fall Ihren
Arzt oder Orthopädietechniker, Ihnen bei der Ausarbeitung
eines Rehabilitationsplans zu helfen, der die Fähigkeiten
der in Ihrer Gegend verfügbaren Mediziner einbezieht.
Auch kann es sich lohnen, durch regelmäßige Fahrten in
ein Rehabilitationszentrum in Ihre Gesundheit zu investieren, bis sich eine ausreichende Unabhängigkeit eingestellt
hat. Da Sie mit der Zeit wahrscheinlich ein Vertrauensverhältnis mit Ihrem Orthopädietechniker aufbauen werden,
bietet es sich an, ihr oder ihm die Koordination des Teams
anzuvertrauen.
AKTIVE TEILNAHME
Denken Sie stets daran, dass Sie der wichtigste Teil dieses
Prozesses sind und dass Ihre aktive Teilnahme ein großer
Faktor Ihrer physischen und emotionalen Rehabilitation
ist. Durch Ihre aktive Teilnahme an der Rehabilitation
gewinnen Sie Ihre Unabhängigkeit zurück.
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1Wundheilung
2Mobilisierung
3Integration
Bitte beachten Sie jedoch, dass jeder Mensch einzigartig
ist und unterschiedliche Mediziner u. U. unterschiedliche
Behandlungsmethoden vorziehen. Das bedeutet, dass die
auf den folgenden Seiten dargestellten Schritte nicht
zwingend mit Ihrer eigenen Behandlung übereinstimmen.
Halten Sie sich immer an Ihren Behandlungsplan, der von
Ihrem Rehabilitationsteam erstellt wurde und prüfen Sie,
ob die unten aufgeführten Vorschläge auf Ihren Plan
zutreffen.
TERMINOLOGIE
Orthopädietechniker:
Ein Techniker, der im
Entwurf, der Herstellung und der Reparatur von
Prothesen ausgebildet ist.
Physiotherapeut:
Ein Therapeut, der in der
Bewertung, Behandlung und Vorbeugung
menschlicher Bewegungsstörungen ausgebildet ist,
also auf die Wiederherstellung normaler
Bewegungsabläufe oder die Minimierung von
funktionellen Störungen und Schmerzen von
Anwendern mit physischen Einschränkungen
hinarbeitet, um diesen ein größtmögliches Maß an
Unabhängigkeit zu ermöglichen.
Ergotherapeut:
Ein Therapeut, der in der
Unterstützung von Amputierten ausgebildet ist
und üblicherweise darauf abzielt, funktionelle
Störungen zu verbessern und die Arbeitsfähigkeit
sowie Unabhängigkeit von Anwendern
wiederherzustellen.
Psychologe:
Ein Mediziner, der in diversen
therapeutischen Zusammenhängen mit
Anwendern arbeitet, was häufig Lebenshilfe und
psychotherapeutische Behandlungen beinhaltet.
Ernährungsberater:
Informiert über gesunde
Ernährung und Lebensweise.
DIE WUNDHEILUNGSPHASE
Nach einer Amputation konzentriert sich die Behandlung
auf die Wundheilung und die Formgebung des Stumpfes.
In dieser Zeit ist der Chirurg aktiv beteiligt und wird durch
Pflegekräfte des Krankenhauses unterstützt.
Wundpflege
Nach der Operation wird u. U. ein spezieller, abnehmbarer
Starrverband angelegt, da es klinisch belegt wurde, dass
ein solcher Verband erhebliche Vorteile mit sich bringt:
• Schmerzminderung,
• verkürzte Heilungszeit der Wunde,
•
verringertes Verletzungsrisiko des Stumpfes aufgrund
von Stürzen und
•
verringertes Risiko von Kniekontrakturen (Verkürzung
des Muskels und seiner Sehnen).
Alternativ kann Ihr Stumpf auch mit einem elastischen
Kompressionsverband verbunden werden, was jedoch von
Ihren individuellen Anforderungen und den Empfehlungen
Ihres Chirurgs abhängt.
Formgebung des Stumpfes
Wenn die Wunde ausreichend abgeheilt ist und es keine
Komplikationen wie Infektionen gibt, beginnt nach dem
Entfernen der Verbände so schnell wie möglich die
Kompressionstherapie. Die Kompressionstherapie wird
von Ihrem Physiotherapeuten oder Rehabilitationspfleger mit dem Ziel durchgeführt, Ihren Stumpf zu formen.
Die Formgebung des Stumpfes ist deshalb wichtig, weil
sie sich auf den Erfolg bei der Anpassung Ihrer zukünftigen Prothese auswirkt. Am besten kann der Stumpf
mit einer Silikonmanschette geformt werden, die auch
als Post-OP-Silikonliner bezeichnet und über dem
Stumpf getragen wird. Diese Behandlung wird stufenweise begonnen, bis Sie den Silikonliner zweimal täglich
für bis zu vier Stunden am Stück tragen. Bei anderen
Verfahren der Kompressionstherapie werden elastische
Bandagen mit einer bestimmten Technik über den
Stumpf gewickelt oder es wird ein Kompressionstrumpf
angelegt.
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PFLEGE
Trotz
Haltung des Stumpfes nach der Amputation
Nach einer Amputation der unteren Extremität ist es sehr
wichtig, den Stumpf korrekt zu halten. Dies hilft, Muskelverkürzungen und Gelenkversteifungen vorzubeugen, die
volle Bewegungsfreiheit in Ihren Gelenken zu erhalten und
eine gute Blutzirkulation zu unterstützen. Eine erhöhte Position kann außerdem die Schmerzen im Stumpf mildern.
Bei Unterschenkelamputationen:
Unterstützen Sie im Sitzen immer
Ihren Stumpf und halten Sie das
Knie gerade. In Rollstühlen können
Sie eine Stumpfauflage verwenden.
Auf einem normalen Stuhl können
Sie als Auflage für den Stumpf einen
zweiten Stuhl der gleichen Höhe
verwenden.
Bei Unter- und Oberschenkelamputationen: Flaches
Liegen auf dem Bauch streckt die Muskeln Ihrer vorderen
Hüfte, die bei zu langem Sitzen Kontrakturen entwickeln
können. Verbringen Sie möglichst mehrmals täglich 15
bis 20 Minuten in dieser Position.
Gewöhnen Sie sich nicht an, Ihren Stumpf in einer
gebeugten (angewinkelten) Position zu halten – wie z. B.
Ablegen auf dem Krückengriff, Heraushängen aus dem
Bett oder Beugen des Knies beim Sitzen auf einem Bett.
Wenn das Knie- oder Hüftgelenk über längere Zeiträume
gebeugt wird, kann dies die Blutzirkulation beeinträchtigen und zu Muskelverkürzungen führen.
der an Ihrer Rehabilitation beteiligten
Mediziner ist es für Sie von größter Wichtigkeit,
dass Sie selbst aktiv an Ihrer Heilung arbeiten. Im
Folgenden finden Sie einige nützliche Tipps für die
Pflege Ihres Stumpfes in der Heilungsphase.
Desensibilisierung des Stumpfes
Nach der Amputation ist die Haut des Stumpfes sehr berührungsempfindlich. Wenn Sie später die Prothese erhalten, wird Ihre Haut beim Gehen jedoch Druck und anderen
Kräften ausgesetzt. Um diese Empfindlichkeit zu verringern, müssen Sie Ihren Stumpf desensibilisieren. Dadurch
bereiten Sie sich optimal auf das erste Tragen Ihrer Prothese vor.
Beginnen Sie mit vorsichtigen und
sanften Berührungen und gehen Sie
dann zu einer leichten Massage
über. Nach und nach können Sie
den Druck langsam steigern.
eiben Sie die Haut mit unterR
schiedlichen Materialien. Beginnen
Sie mit einem Wollknäuel in reibender Kreisbewegung. Wenn sich Ihr
Stumpf daran gewöhnt hat, können
Sie zu raueren Materialien wie
Papierhandtüchern und verschiedenen Bürsten übergehen. Tun Sie dies
möglichst dreimal täglich für 15 bis
20 Minuten, bis eine Desensibilisierung erreicht ist.
HINWEIS: Seien Sie bei der Massage oder dem Reiben der genähten
Bereiche (Einstichstellen) besonders
vorsichtig.
Besprechen Sie diese Möglichkeiten
immer mit Ihrem
Rehabilitationsteam, um die
Ergebnisse zu maximieren.
Kontrolle des Stumpfes
Hautprobleme können das Tragen der Prothese unangenehm oder sogar unmöglich machen. Eine regelmäßige Kontrolle
Ihres Stumpfes hilft dabei, Hautprobleme frühzeitig zu erkennen, bevor Sie Probleme verursachen.
• Kontrollieren Sie Ihren Stumpf mit einem Spiegel von allen Seiten.
• Kontrollieren Sie Ihren Stumpf zu Anfang immer, wenn Sie Ihren Verband bzw. die Prothese abnehmen.
• Später sollte eine tägliche Kontrolle Ihres Stumpfes nach dem Waschen genügen.
• Sollten Hautreizungen auftreten, wenden Sie sich so schnell wie möglich an Ihren Orthopädietechniker oder Arzt.
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TERMINOLOGIE
Phantomschmerz
ist das Verspüren von
Schmerzen in einem Körperteil, der nicht mehr
vorhanden ist. Einst als psychologisches Phänomen
betrachtet, ist nun allgemein anerkannt, dass diese
Empfindungen in der Wirbelsäule und im Gehirn
entstehen.
Nicht jeder Mensch empfindet Phantomschmerzen
und Ihr Arzt wird mit Ihnen mögliche
Behandlungsoptionen wie z. B. medikamentöse
Behandlung, Physiotherapie und Anwendung von
Entspannungstechniken besprechen.
Phantomgefühle
sind vom eigentlichen
Phantomschmerz zu unterscheiden.
Phantomgefühle treten nach Amputationen häufig
auf und sind echte, nicht schmerzhafte Gefühle im
amputierten Körperteil.
Die folgenden Desensibilisierungstechniken können auch
verringern, was als Phantomschmerz bekannt ist (das
Empfinden von Schmerzen in einer amputierten Extremität).
Setzen Sie zwei Finger auf einen knochigen Teil Ihres Stumpfes und bewegen Sie
sie kreisförmig, ohne dabei die Finger
auf der Hautoberfläche zu bewegen.
Dadurch wird die Haut vom Gewebe
darunter getrennt.
Wiederholen Sie dieses Vorgehen in allen
knochigen Bereichen Ihres Stumpfes.
assieren Sie zunächst NICHT die
M
genähten Bereiche und nicht verheiltes
Narbengewebe. Sobald Ihre Narbe
verheilt ist, können Sie dieses Vorgehen
zur Mobilisation des vernarbten
Bereiches verwenden.
Tun Sie dies möglichst dreimal täglich
für 15 bis 20 Minuten, bis die
Mobilisation erreicht ist.
DIE MOBILISIERUNGSPHASE
In dieser Behandlungsphase, die zur gegebenen Zeit durch
Ihren Arzt eingeleitet wird, soll Ihr Körper vorzugsweise
unter Betreuung durch einen Physiotherapeuten mit
speziellen Übungen mobilisiert werden. Bitten Sie Ihren
Arzt oder Orthopädietechniker, einen Physiotherapeuten
zu empfehlen, der auf die Behandlung von Amputierten
spezialisiert ist. Zu diesem Zeitpunkt ist die Formgebung
Ihres Stumpfes mit Post-OP-Silikonlinern wahrscheinlich
noch nicht abgeschlossen und Ihr Orthopädietechniker
wird feststellen, wann Sie für die Reintegrationsphase
bereit sind. Wenn die Wunde ausreichend abgeheilt ist,
wird Sie Ihr Arzt aus dem Krankenhaus entlassen und Sie
führen weiterhin Ihre Mobilisationsübungen durch, bis Sie
für eine erste Verwendung einer Beinprothese bereit sind.
Narbenmobilisation
In einigen Fällen verwächst das Narbengewebe mit dem
weichen Gewebe und dem Knochen darunter. Dies kann
beim Tragen einer Prothese zu Hautproblemen und
Schmerzen führen. Das folgende Vorgehen hilft Ihnen dabei, die Haut und das Narbengewebe geschmeidig und
voneinander getrennt zu halten. Dies kann etwas schmerzhaft sein, hilft aber dabei, zukünftigen Schmerzen und
Hautproblemen beim Tragen der Prothese vorzubeugen.
Gewichtskontrolle
Während und nach der Rehabilitation ist eine gesunde
Ernährung und die Beibehaltung eines stabilen
Körpergewichts von großer Wichtigkeit. Die Gründe,
warum ein stabiles Gewicht für Menschen mit
Amputationen besonders wichtig ist, sind wie folgt:
• Gewährleistung eines guten Sitzes des Prothesenschaftes,
• Verringerung des Energieverbrauchs bei der Verwendung
einer Prothese,
• Vorbeugung gegen oder Verringerung von sekundären
Erkrankungen wie Rückenschmerzen und
•
Kontrolle von Erkrankungen wie Diabetes und
Bluthochdruck.
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TERMINOLOGIE
Prothese:
Eine künstliche Extremität,
beispielsweise ein künstliches Bein.
DIE REINTEGRATIONSPHASE
Das Ziel der Reintegrationsphase ist es, Ihre Mobilität und
Unabhängigkeit so weit wie möglich wieder auf den Stand
vor der Amputation zu bringen.
Erste/temporäre Anpassung der Prothese
Wenn der Zustand Ihres Stumpfes zufriedenstellend ist,
kann die Vermessung und der Aufbau Ihrer ersten Prothese beginnen. Der erste Schritt ist eine gründliche Untersuchung Ihres Gesundheitszustandes und das Festlegen Ihrer Ziele in Bezug auf bestimmte körperliche Fähigkeiten.
Werden Sie beispielsweise hauptsächlich im Haus oder in
der Wohnung oder auf ebenen Flächen laufen? Befinden
sich in der Nähe Ihres Hauses Hügel oder Steigungen und
gehen Sie viele Treppen? Möchten Sie Sport ausüben?
Die Prothese wurde entwickelt, um eine natürliche Bewegung und optimale Funktionalität zur Verfügung zu stellen.
Dabei ermöglichen moderne Prothesenkomponenten eine
stark erweiterte körperliche Unabhängigkeit für Menschen,
die eine Extremität verloren haben. Die Anpassung und
Herstellung der Prothese ist sowohl eine Wissenschaft als
auch eine Kunst. Die beiden wichtigsten Aspekte von Prothesen sind dabei ein gut passender Schaft und eine korrekter Aufbau der Prothesenkomponenten.
Der Stumpf wird einen Prozess der Heilung und Formveränderung durchlaufen und sich dabei innerhalb von mindestens sechs Monaten stabilisieren. Die Veränderung der
Form ist in einer Kombination von Faktoren begründet. Die
Muskeln im Stumpf werden atrophieren (schrumpfen), da
sie nicht mehr so wie zuvor funktionieren. Sie können Gewicht verlieren, zunehmen oder Muskelkraft verlieren.
Wenn Sie jedoch wieder anfangen zu laufen, bauen Sie viele Muskeln wieder auf und kehren unter Umständen auch
zu Ihrem Normalgewicht zurück. Formveränderungen Ihres Stumpfes sind der Grund dafür, dass Ihr erster Schaft
irgendwann nicht mehr perfekt passt. Es gibt Wege, damit
umzugehen: Zunächst können Sie mehrere Stumpfstrümpfe über den Stumpf ziehen, doch letztlich muss ein neuer
Schaft angefertigt werden. Dies muss im Zeitraum nach
der Operation unter Umständen mehrfach durchgeführt
werden.
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Endgültige Anpassung der Prothese
Üblicherweise nach frühestens sechs Monaten stabilisiert
sich Ihr Stumpf letztendlich. Wenn dies geschieht, kann
der endgültige Schaft für Ihre Prothese hergestellt werden.
Bei der zweiten Anpassung sind auch Sie schon erfahrener
im Umgang mit Prothesen, sodass Sie bei dieser Gelegenheit Fragen stellen und Ihre Wünsche bezüglich des Definitivschafts äußern können. In regelmäßigen Abständen wid
es notwendig sein, einen neuen Schaft zu fertigen, diese
Intervalle hängen stark von Ihren Lebensgewohnheiten
(wie z.B. Gewicht) ab und variieren zwischen wenigen Monaten bis hin zu fünf Jahren. Obwohl ein endgültiger Schaft
über einen viel längeren Zeitraum perfekt passen sollte als
ein temporärer Schaft, müssen Sie Ihr Leben lang in regelmäßigen Abständen einen neuen Schaft anfertigen lassen.
Wie lang der Zeitraum zwischen den neuen Schaften ist,
kann nicht vorhergesagt werden und variiert von Anwender
zu Anwender. Der korrekte und bequeme Sitz eines Schaftes ist jedoch von größter Wichtigkeit und sollte sehr ernst
genommen werden.
Psychologische Aspekte
Sobald Sie sich von der Operation erholt haben, stellen Sie
möglicherweise fest, dass eine rein physische Herangehensweise an die Rehabilitation nicht ausreicht. Ihre emotionalen Reaktionen auf eine Amputation sind komplex
und individuell. In gewisser Weise ist der Verlust einer Extremität wie der Tod eines geliebten Menschen: Sie müssen
einen Prozess der Trauer durchleben, damit die Rehabilitation erfolgreich sein kann.
Trauer bietet Platz für Heilung und einen Neuanfang. Zuweilen wird Ihr emotionaler Heilungsprozess reibungslos
verlaufen und doch wird es auch Zeiten geben, zu denen
Sie von schmerzhaften Gefühlen und Zweifel überwältigt
werden. Sie könnten sich in destruktivem Verhalten verlieren und sich selbst schaden. Während dieser harten Zeiten
können Sie sich Ihrer Familie, Ihren Freunden und z.B.
auch dem Glauben zuwenden. Versuchen Sie außerdem,
diese intensiven Gefühle als Teil eines natürlichen Heilungsprozesses zu betrachten. Einigen Betroffenen helfen
Gespräche mit Menschen, die ähnliches erlebt haben – Ihr
Orthopädietechniker kann möglicherweise Kontakt zu Personen oder Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe herstellen.
Sollte die Trauer unerträglich sein, sollten Sie unbedingt
eine professionelle Betreuung in Anspruch nehmen. Diese
kann bei Ihrer Rehabilitation und der Verbesserung Ihrer
Lebensqualität eine große Hilfe sein. Die psychologischen
Aspekte von Amputationseingriffen können weitreichend
sein und erhebliche Auswirkungen auf viele Lebensbereiche haben.
Mit Ihrer Beinprothese laufen lernen
Gehtraining ist ein unverzichtbarer Teil des Lernprozesses, der zu einem möglichst natürlichen Gang bei geringem
Energieaufwand führt. Frühes Gehtraining unter intensiver Aufsicht durch einen Physiotherapeuten und/oder
Orthopädietechniker ist wichtig, um die richtigen Bewegungsabläufe zu erlernen und von Anfang an gute Gewohnheiten zu
entwickeln. Es ist viel schwieriger, falsch Erlerntes später zu korrigieren.
Die disziplinierte Durchführung von Übungen ist ein wichtiger Aspekt beim Wiedererlangen Ihrer Mobilität. Im ersten Monat
nach der Operation sind einige Schmerzen zu erwarten, aber im Laufe des Heilungsprozesses wird das Laufen stetig
angenehmer. Ihr Physiotherapeut wird in Absprache mit Ihrem Orthopädietechniker Übungen empfehlen, die speziell auf
den Aufbau der zum Gehen mit Ihrer Beinprothese erforderlichen Muskeln abgestimmt ist. Einige typische Übungen sind auf
der Rückseite dieser Broschüre abgebildet. Fragen Sie jedoch immer Ihr Rehabilitationsteam, welche dieser Übungen für Sie
persönlich geeignet sind.
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PROTHETIK
DIE KOMPONENTEN EINER BEINPROTHESE
Prothesen für Extremitäten sind modular aufgebaut, da sie dem menschlichen Körper
nachempfunden sind. Dieses Konstruktionsprinzip sorgt dafür, dass die Prothese auf den
Anwender eingestellt werden kann und Passteile bei Bedarf ausgetauscht werden können.
Eine Beinprothese besteht üblicherweise aus einem Schaft, einem Liner und häufig auch
einem kosmetischen Fuß. Eine Oberschenkelprothese (transfemoral) verfügt auch über ein
Kniegelenk.
AKTIVITÄTSLEVEL
Prothesen
werden präzise an die individuellen
Aktivitäten und Anforderungen von Menschen
unterschiedlichen Alters und Gesundheitszuständen
angepasst. Um eine geeignete Auswahl der
Prothesenkomponenten treffen zu können, haben
Mediziner Mobilitätsgrade festgelegt:
Niedrig aktiv
Anwender die bei gleichbleibender
Gehgeschwindigkeit mit und ohne Gehhilfe im
Innen- und nahen Außenbereich aktiv sind.
Mittel aktiv
Anwender die in der Lage sind mit
variierender Gehgeschwindigkeit auf
wechselnden Untergründen aktiv zu sein.
Hoch aktiv
Anwender die sich im Alltag und bei
jeglichen Aktivitäten uneingechränkt
fortbewegen und dabei die Prothese teils stark
belasten.
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Silikonliner
Silikonliner sind die Verbindung zwischen Ihrer Haut
und dem Schaftmaterial, sodass der Schaft optimal
aufgenommen und der Stumpf geschützt wird.
Verriegelung
Adapter
Schaft
Ein passender Schaft ist für den
Erfolg der prothetischen
Behandlung von größter
Wichtigkeit. Je besser er passt,
desto angenehmer ist die Prothese
zu tragen sein und desto mehr
Kontrolle hat der Träger.
Prothesenknie
Ein komplexes Gelenk, dessen
Zweck es ist, die Funktion eines
natürlichen Knies nachzuahmen,
indem es für Sicherheit, Stabilität,
Symmetrie und sanfte Bewegungen
beim Gehen sorgt, Sicherheit beim
Stehen sicherstellt und Bewegungen
ermöglicht, die das Sitzen und
Knien möglich machen.
Prothesenfuß
Imitiert die Funktion eines natürlichen Fußes, indem er für
Stoßdämpfung, Stabilität und
Energierückgabe sorgt. Die effektivsten Füße werden aus
Kohlenstofffasern gefertigt und
berücksichtigen das Gewicht und
den Aktivitätsgrad des jeweiligen
Benutzers.
Kosmetik
Der Begriff "Kosmetik" wird zur Beschreibung einer möglichst echt aussehenden Verkleidung künstlicher Gliedmaßen
verwendet, die häufig aus Silikon oder PVC besteht. Moderne Kosmetiken ahmen das Erscheinungsbild echter Gliedmaßen
täuschend echt nach und können mit Sommersprossen, Venen, Haaren und sogar Tattoos versehen werden. Maßgefertigte
Kosmetiken sind üblicherweise teurer und Standardkosmetiken werden in verschiedenen Größen angeboten, wobei diese
häufig nicht so realistisch wie ihre maßgefertigten Gegenstücke sind.
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LINER FÜR PROTHESEN
PROTHESENKNIE
Ein guter Silikonliner ist das ideale Verbindungsstück zum
Schaft, da er den Stumpf polstert und schützt sowie eine
effektive und komfortable Adaption des Schaftes
ermöglicht. Zusätzlich zu seiner Aufgabe als Schutz der
empfindlichen Haut, kann ein moderner Liner auch dabei
helfen, den Druck gleichmäßig zu verteilen, Stöße zu
dämpfen und weiches Gewebe zu stabilisieren, um die
propriozeptive Kontrolle der Prothese zu verbessern. Den
heutigen Silikonlinern können hautfreundliche Bestandteile
beigemischt werden und es besteht eine Auswahl zwischen
verschiedenen Verbindungssystemen zum Schaft, die für
den individuellen Mobilitätsgrad und den Hauttyp geeignet
sind.
Bestimmte Liner verfügen über eine separate Silikon­
dichtlippe, der entweder am Linermaterial befestigt ist
oder in verschiedenen Höhen angebracht werden kann.
Diese sogenannten Seal-In-Liner stellen eine zuverlässiges
passives oder aktives Vakuum her und verbessern die
Balance.
Das menschliche Knie ist eines der komplexesten Gelenke
des menschlichen Körpers, weshalb eine gutes
Prothesenknie eine zentrale Rolle dabei spielt, Menschen
mit transfemoralen Amputationen sicheres Stehen und
Laufen zu ermöglichen. Mechanische Prothesenknie
wurden entwickelt, um die beiden Schlüsselphasen des
natürlichen Gangs nachzuahmen: Zunächst die
„Schwungphase“, in der sich das Knie während der
Vorwärtsbewegung beugt und streckt. Dann folgt die
„Standphase“, bei der das Gewicht auf das Knie verlagert
wird, während Sie das andere Bein anheben und nach
vorne
bewegen.
Einige
Menschen
bevorzugen
Prothesenknie, die sicher verriegeln und sich sehr stabil
anfühlen, während andere - die u. U. fitter und selbstsicherer
sind - ein dynamischeres Knie bevorzugen, das sich leichter
und natürlicher bewegt.
INNOVATIVE PROTHETIK VON ÖSSUR
ICEROSS®
MAUCH® KNEE | TOTAL KNEE®
Der Iceross-Silikonliner war der erste seiner Art. Heute
steht eine umfangreiche Auswahl von weichen und
dennoch sicheren Übergängen mit Eigenschaften wie
aktiver Hautpflege mit Aloe Vera, „Wave“ für leichtere
Kniebeugung Unterschenkelliner und Seal-In®-Technologie
für Prothesenfixierung zur Verfügung, die so einfach wie
wirkungsvoll sind.
Össur bietet weltweit unter den Markennamen Mauch und
Total Knee mechanische Kniegelenke an. Mit ihren
sicheren, zuverlässigen und wissenschaftlich bestätigten
Eigenschaften reichen diese von extrem sicheren
Konstruktionen mit Verriegelung bis hin zu dynamischen
Knien, die jeder Herausforderung gewachsen sind.
FLEX-FOOT®
ANDERE SPEZIALPROTHESEN
ür bestimmte Aktivitäten wie zum Beispiel Baden,
F
Schwimmen oder Skifahren können Spezialprothesen
angefertigt werden. Bitte besprechen Sie diese
Möglichkeit mit Ihrem Orthopädietechniker.
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Die fortschrittliche, bewährte und innovative Flex-FootTechnologie von Össur wird seit 25 Jahren für diese und
andere Herausforderungen stetig weiterentwickelt. Der
original Kohlenstofffaserfuß setzt mit seinen spezifischen
Eigenschaften wie der aktiven Energierückgabe, Symmetrie,
Balance und seinem Tragekomfort immer wieder
Maßstäbe.
PROTHESENFUSS
Bei der Auswahl eines Prothesenfußes betrachtet Ihr
Orthopädietechniker mehrere Faktoren: Die Länge Ihres
Stumpfes, Ihre körperliche Fitness und Ihren aktuellen
Mobilitätsgrad sowie Ihre Ziele für die Zukunft. Für
unterschiedliche Anforderungen sind verschiedene
Lösungen verfügbar: Für einige Menschen haben Stabilität
und Sicherheit den höchsten Stellenwert, während andere
eine dynamischere und stärker belastbare Konstruktion
bevorzugen. In jedem Fall sollten Sie sich für einen Fuß mit
einer guten Energierückgabe entscheiden, damit das
Gehen nicht zu ermüdend wird. Außerdem sollte er Ihnen
helfen, so natürlich wie möglich zu laufen und Belastungen
des restlichen Körpers zu minimieren.
UNITY®
Unity ist Össurs neueste Innovation: Eine kleine
gewichtsaktivierte Pumpe ist über einen Schlauch mit
einem Ventil am Schaft verbunden und pumpt Luft aus
dem Schaft, sodass ein leichter Unterdruck hergestellt
wird. Dieser aktive Unterdruck zwischen dem Liner und
dem Schaft verbessert die Adaption, hat positive
Auswirkungen auf Volumenänderungen des Stumpfes,
bietet Ihnen mehr Sicherheit beim ansteuern Ihrer Prothese
und verbessert Ihre Balance beim Laufen.
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ÖSSUR-LÖSUNGEN FÜR NIEDRIGE
AKTIVITÄTSGRADE
DIE RICHTIGE
BALANCE FINDEN
ICEROSS SEAL-IN® X
Seal-In X ist die neueste Technologie von Linern und
generell für alle Aktivitätsgrade geeignet. Sie besteht aus
einem glatten Silikonliner und einem separaten Dichtring,
der bei jedem Benutzer ideal positioniert werden kann. Die
Kombination des Liners mit dem Ring ermöglicht aktives
und passives Vakuum mit optimalem Komfort und Balance.
UNITY®
Bisher war die Verwendung von Vakuumsystemen unter
weniger aktiven Prothesenträgern nicht weit verbreitet.
Dabei profitieren gerade solche Menschen von
Prothesenfixierung mit aktivem Unterdruck, die unter den
Folgen von Gefäßerkrankungen leiden und Schwierigkeiten
mit der Adaption der Prothese haben – ein Faktor, der für
Össur und die Össur-Produktlinie für geringere Aktivität
spricht.
Össur bietet eine umfangreiche Auswahl von Produkten,
die speziell für weniger aktive Amputierte entwickelt
wurden. Diese Lösungen bestehen aus einem Vakuum,
einem Fuß und/oder einem Knie und setzen alle
Anforderungen von weniger aktiven Prothesenträgern um.
Studien belegen, dass Amputierte mit geringem
Aktivitätsgrad regelmäßig Schwierigkeiten haben, ein
angenehmes Gleichgewicht zwischen sicherem Gehen
und einem stabilen und sicheren Gefühl ihrer Prothese
herzustellen.
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FÜSSE UND KNIE FÜR GERINGERE
AKTIVITÄT
Prothesenfüße und -kniegelenke sind in vielen Größen und
Arten für alle Benutzer und Aktivitäts- sowie
Belastungsstufen verfügbar. Össur bietet weniger aktiven
Amputierten gezielt eine große Produktauswahl an. Fragen
Sie
Ihren
Orthopädietechniker
nach
weiteren
Möglichkeiten.
BIONISCHE LÖSUNGEN VON ÖSSUR
Bionic Technology von Össur ist eine enorm leistungsstarke
Entwicklung. Seit Ihrer Einführung vor zehn Jahren war sie
der Ausgangspunkt für intelligente Prothesen, die sich wie
menschliche Gliedmaßen verhalten.
Diese fortschrittliche Technologie nutzt die Erkenntnisse
verschiedener Fachgebiete, um mit ihren hochentwickelten
Sensoren verschiedene Aspekte von Bewegungen in
Echtzeit zu erfassen, was häufig noch schneller als im
menschlichen Nervensystem geschieht. Eine künstliche
Intelligenz (KI) wertet die Daten aus, lernt dabei
kontinuierlich über den Gang des Benutzers und passt
seine Bewegungen entsprechend an. Das Ergebnis sind
sehr anpassungsfähige Prothesensysteme und eine
weniger eingeschränkte Mobilität.
Weiterhin sorgt Power Motion für neue funktionelle
Möglichkeiten und der Sicherheit für Benutzer. Vom
leichten Anheben des Zehs während der Schwungphase
bis zur kraftvollen Streckung des Knies beim Treppensteigen
mit einer Stufe pro Schritt hilft diese Funktion für den
Ausgleich verlorener Muskelfunktionen dabei, die
mentalen und physischen Anstrengungen sowie die
Folgebelastung anderer Körperteile nach einer Amputation
zu verringern.
Das SYMBIONIC LEG 3 ist das erste und einzige vollständig
bionische Bein auf dem Markt. Mit seiner Kombination aus
einem
angetriebenen
Knöchel
mit
adaptivem
mikroprozessorgesteuertem Kniegelenk bietet das
SYMBIONIC
LEG
3
unerreichte
Vorteile
für
Oberschenkelamputierte.
Der PROPRIO FOOT ermöglicht eine automatische
Knöchelbeugung,
,
eine
Higtech-Imitation
des
menschlichen Sprunggelenks. Der Proprio denkt
selbständig, reagiert auf wechselnde Untergründe und
revolutioniert den Gang auf Treppen und Steigungen.
Das RHEO KNEE ist ein Kniegelenk, das kontinuierlich
dazulernt und sich an den Menschen sowie dessen
Umgebung anpasst. Durch seine einfache Bedienung ist
es die anpassungsfähigste Lösung ihrer Art.
Ein durchschnittlicher Mensch läuft im Leben eine Strecke,
die dem 3,5-fachen des Erdumfangs entspricht. Daher ist
es extrem wichtig, unseren Beinen viel Aufmerksamkeit zu
widmen. Für einige Menschen bedeutet dies, sich für die
richtige Prothese entscheiden zu müssen – eine Wahl, die
große Auswirkungen auf den Komfort, die Gesundheit und
die Mobilität haben kann.
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SPORTPROTHESEN
Sportprothesen werden je nach Sportart speziell angefertigt und sind hochfunktional. Wenn Sie also an bestimmten
sportlichen Aktivitäten teilnehmen möchten, können Sie Ihren Orthopädietechniker um die Anfertigung eines zusätzlichen
„Sportbeins“ bitten.
Seit über zwanzig Jahren ermöglicht Össur Menschen mit verschiedenen Behinderungen das Erreichen ihrer sportlichen und
athletischen Ziele - vom Joggen im Park bis hin zum anspruchsvollen Triathlon. Erst kürzlich hat eine gemeinsame Entwicklung
mit Nike die Nike-Sole hervorgebracht, die der ultimative Partner für die erfolgreichen prothetischen Lauffedern von Össur
ist.
Für bestimmte Aktivitäten wie zum Beispiel Schwimmen oder Skifahren können auch Spezialprothesen angefertigt werden.
Sprechen Sie mit Ihrem Orthopädietechniker über die Voraussetzungen und Möglichkeiten.
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PFLEGE UND WARTUNG
Pflege
Ihre Gesundheit spielt bei Ihrer Rehabilitation eine zentrale
Rolle und es ist wichtig, selbst Verantwortung für die
eigene Heilung zu übernehmen.
Kontrolle des Schaftes
Der Schaft ist der wichtigste Teil der Prothese. Er verbindet
die Beinprothese mit Ihrem Stumpf und sollte daher
immer richtig behandelt werden.
• Reinigen Sie Ihren Schaft täglich.
• Ihr Stumpf muss fest, aber angenehm, im Schaft sitzen.
Wenn sich der Schaft löst oder Druckstellen entstehen,
kann Ihre Haut verletzt und so auch Ihre Bewegungsfreiheit
eingeschränkt werden. Sprechen Sie bei Problemen oder
Druckstellen umgehend mit Ihrem Orthopädietechniker!
•
Mit der Iceross Clean & Simple Reinigungslotion
oder einer milden Seife waschen (pH-Wert < 7).
•
Nach dem Waschen mit Iceross Clean & Simple
Feuchtigkeitslotion oder eine Feuchtigkeitscreme
ein­reiben, um Austrocknung vorzubeugen.
Feuchtig­keitscreme nur abends auftragen.
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Stumpfprobleme
Ein Liner in der richtigen Größe sowie ein perfekt an Ihre
Verhältnisse angepasster Schaft sowie eine korrekt
aufgebaute Prothese sind unerlässlich für einen gesunden
Stumpf. Zwischen dem Schaft und dem Stumpf muss
vollständiger Kontakt sichergestellt werden, da ansonsten
Druckstellen, Blasen und andere Hautprobleme auftreten
können.
Wenn sich Ihr Stumpfvolumen verändert, ist ein
vollständiger Kontakt nicht mehr sichergestellt. Zusätzlich
können
arterielle,
venöse
und
lymphatische
Drainagestörungen mit Ödembildung auftreten, die mit
Druckverbänden,
Strümpfen
für
den
Stumpf,
Stumpfübungen und einem neuen oder überarbeiteten,
korrekt sitzenden Schaft behandelt werden. Die tägliche
Hautpflege mit Pflegeprodukten ist besonders wichtig, da
die Haut auch bei Verwendung eines hautfreundlichen
Liners
stark
beansprucht
wird
und
dadurch
Hauterkrankungen und Allergien auftreten können. Wenn
Sie Schwierigkeiten mit Ihren Stumpf haben, wenden Sie
sich umgehend an Ihren Arzt oder Orthopädietechniker,
um größeren Schäden und Schmerzen vorzubeugen.
Achten Sie besonders auf die Reinigung und Pflege Ihrer
Haut und der Prothese.
Behandlung des Iceross Liner
Liner stabilisieren das weiche Gewebe, formen den Stumpf,
verbessern die Blutzirkulation und sorgen für Tragekomfort.
Der Liner besteht aus weichem, dehnbarem hypoallergenem
Silikon für den medizinischen Bereich, um den Stumpf zu
schützen.
Liner sind aus verschiedenen Materialien und mit
unterschiedlichen Anschlusssystemen erhältlich, die sich
für diverse Mobilitätsgrade und Hauttypen (z. B.
Gefäßerkrankungen) eignen. Aktive hautpflegende
Substanzen im Liner bieten Pflege und Schutz für Haut
und Narben. Liner aus Silikon bieten einen besonders
guten Schutz und gute Haftung, , da sie sich wie eine
Schutzschicht ("zweite Haut") eng der Haut anpassen.
Das Silikon minimiert zudem Scherkräfte. Zusätzliche
Substanzen wie Silikonöl mit Aloe Vera oder Menthol, die
die Haut mit Nährstoffen versorgen, können in
Kombination mit Silikonlinern eingesetzt werden.
Der Liner muss sorgfältig gepflegt werden, um den Schutz
der
Haut
und
Hygiene
sicherzustellen.
Ihr
Orthopädietechniker wird Ihnen die optimale Nutzung
und Pflege Ihres Liners erklären.
PFLEGE IHRES ICEROSS LINERS
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WASCHEN DES LINERS
1.Rollen Sie den Liner vom Stumpf.
2.Drehen Sie den Liner auf Links
(Silikon muss Außen sein)
3.Waschen Sie den Liner mit der
Iceross Clean & Simple
Reinigungslotion oder mit einer
milden Seife (pH-Wert < 7).
ANZIEHEN DES LINERS
4.Waschen Sie die Seife
8.Drehen Sie den Liner auf Links und
rückstandslos ab.
greifen Sie den Liner wie in Abb. 8
5.Trocken Sie den Linern (Innen &
beschrieben.
Außen) mit einem Handtuch.
9.Positionieren SIe den Liner am
6.Drehen Sie den Liner. (Silikon Innen)
Stumpfende und rollen ihn gleich-­
7.Hängen Sie den Liner zum Trocken auf.
mäßig über den Stumpf. (s. Abb. 9)
(Keine direkte Sonneneinstrahlung)
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ÜBUNGEN
VERHELFEN IHNEN ZU MEHR MOBILITÄT
1. STEHEN
Stellen Sie sich aufrecht hin und verteilen Sie Ihr
Körpergewicht gleichmäßig auf die Prothesenseite sowie
die Gegenseite. Kontrollieren Sie sich im Spiegel.
Vorwärtsverlagerung auch den vorderen Teil Ihres
Prothesenfußes (die Zehen) zu belasten. Spannen Sie Ihre
Gesäß- sowie Beckenmuskulatur an, dies stabilisiert Sie
auf der Prothesenseite.
2. SEITLICHES VERLAGERN
Verlagern Sie Ihr Körpergewicht langsam auf die
Prothesenseite, dabei spannen Sie Ihre Gesäß- (die
Muskulatur um Hüfte und Becken herum) sowie
Stumpfmuskulatur an, dies stabilisiert Sie auf der
Prothesenseite. Verlagern Sie Ihr Körpergewicht dann
langsam wieder auf die Gegenseite und wiederholen Sie
die Übung.
4. BALANCIEREN
Um das Balancieren zu erschweren, versuchen Sie, auf
einem Balance-Pad oder -Brett zu stehen. Seien Sie beim
Auf- und Absteigen besonders vorsichtig.
3. VOR UND ZURÜCK
Stellen Sie sich aufrecht hin und verteilen Sie Ihr
Körpergewicht gleichmäßig auf die Prothesenseite und die
Gegenseite. Verlagern Sie Ihr Körpergewicht langsam nach
vorne und anschließend nach hinten. Kontrollieren Sie
dabei Ihr Gleichgewicht und achten Sie darauf, bei der
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5. SCHRITTE AUF MARKIERUNGEN
Markieren Sie drei verschiedene Punkte auf dem Boden:
für einen kleinen, einen mittleren und einen großen Schritt.
Belasten Sie die Prothesenseite und gehen Sie mit dem
Fuß der Gegenseite einen Schritt nach vorn. Konzentrieren
Sie sich auf Ihr Gleichgewicht, während Sie den Fuß nach
vorne und hinten setzen. Achten Sie darauf, mit dem
gesamten Fuß aufzutreten bzw. abzurollen.
6. STEIGEN
Verlagern Sie Ihr Körpergewicht langsam auf die
Prothesenseite. Drücken Sie Ihren Stumpf in den Schaft
und setzen Sie den Fuß der Gegenseite langsam auf die
Stufe. Versuchen Sie, das Gleichgewicht auf der
Prothesenseite zu halten, dies gelingt Ihnen mit der Gesäßund
Beckenmuskulatur.
Achten
Sie
auf
die
Vorwärtsbewegung Ihres Beckens. Es soll gerade mit nach
vorn genommen werden, ohne sich zu verdrehen.
7. TENNISBALL-ÜBUNG
Legen Sie sich den Tennisball unter den Fuß der Gegenseite.
Verlagern Sie Ihr Körpergewicht langsam auf die
Prothesenseite und spannen Sie Ihren Stumpf im Schaft
an. Machen Sie kleine Kreise mit dem Fuß auf dem Ball
und wiederholen Sie die Übung mit Ihrer Prothesenseite.
Sie können einen Ballwechsel mit einer schnellen
Überkreuzbewegung vornehmen. Seien Sie vorsichtig,
damit Sie nicht auf dem Ball ausrutschen.
8. ÜBUNG MIT DEM FITNESSBAND
Legen Sie sich das Fitnessband um den Prothesenfuß und
verlagern Sie Ihr Körpergewicht auf die Gegenseite.
Bewegen Sie das Bein mit dem Prothesenfuß langsam und
kontrolliert zur Seite. Achten Sie darauf, dass Ihr Bein
dabei eine gerade Linie zieht.
9. HINDERNISLAUF
Legen Sie Hindernisse (Plastikschalen oder ähnliches) in
gleichmäßigen Abständen auf dem Boden aus und steigen
Sie darüber. Heben Sie Ihr Knie bei jedem Schritt, bis es
auf einer Ebene mit der Hüfte bzw. dem Becken ist.
10. ZUSATZÜBUNGEN
Gehen Sie seitwärts, indem Sie den Prothesenfuß über den
Fuß der Gegenseite kreuzen. Spannen Sie Ihre Gesäßsowie Stumpfmuskulatur dabei an. Varianten: Fuß der
Gegenseite über Prothesenfuß kreuzen; Seitschritte; auf
einem auf dem Boden liegenden Seil gehen, rückwärts
gehen oder große Schritte.
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