Kultur Kirchen - Evangelische Kirche in Deutschland
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Kultur Kirchen - Evangelische Kirche in Deutschland
Kultur kirchen Eine Reise durch Deutschland Petra Bahr Kl aus-Martin Bresgot t Hannes L angbein 6 Alle Kirchen sind Kulturkirchen Petra Bahr Landow Sh 26 Koserow Mv Lübeck Langeoog Bremen 46 Federow HH Briest BE nw Bochum Kirche am Weg Dannenwalde, Kultur- und Kinderkirche Eichstädt, Dorfkirche Saxdorf 70 Berlin St Leipzig Düsseldorf Wandersleben Isseroda Köln hE Th Gera Sn 76 BB 92 MV Mecklenburg-Vorpommern Hörspielkirche Federow, Kirche Koserow, Kultur- und Wegekirche Landow Arnsdorf Dresden 106 NINiedersachsen Citykirche St. Jakobi Hildesheim, Inselkirche Langeoog NWNordrhein-Westfalen Christuskirche Bochum, St. Reinoldi Dortmund, Bergerkirche Düsseldorf, Johanneskirche Düsseldorf, Lutherkirche Köln-Südstadt, Kulturkirche Köln-Nippes 146 RPRheinland-Pfalz Stiftskirche Kaiserslautern Nürnberg bY bw 152 SN Sachsen St. Katharinen-Kirche Arnsdorf, Dreikönigskirche Dresden, Nikolaikirche Leipzig 166 ST Sachsen-Anhalt Dorfkirche Briest 172 SH Schleswig-Holstein St. Petri zu Lübeck München 178 ThThüringen St. Salvator Gera, Kulturkirche Isseroda, St. Petri-Kirche Wandersleben Schopfheim 100 km HEHessen Stadtkirche Darmstadt, Sankt Peter Frankfurt am Main 116 Darmstadt Mannheim Kaiserslautern HHHamburg Kulturkirche Altona 82 Frankfurt am Main Rp HB Bremen Kulturkirche St. Stephani Saxdorf Dortmund BE Berlin 56 BBBrandenburg Eichstädt Hildesheim BY Bayern St. Matthäus-Kirche, Sophien-Gemeinde Dannenwalde Ni 36 St. Lukas München, St. Egidien Nürnberg Hamburg HB BW Baden-Württemberg Citykirche Konkordien Mannheim, St. Michael Schopfheim 192 Autorenverzeichnis, Impressum rp Stiftskirche Kaiserslautern Mitten im Gewühl derer, die samstags den Roten Teufeln ihre Stimme geben und von hier aus ins Stadion ziehen, mitten im Herzen von K aiserslautern steht zwischen Marktstraße und Stiftsplatz ein Ort der Gebor genheit und spirituellen Zuwendung: die Stiftskirche. Nicht nur die Baugeschichte der vormals von Prämon stratensern aus rotem Sandstein errichteten und 1240 St. Martin und St. Maria geweihten Kirche ist wechselhaft. Auch die Frage nach dem rechten Glauben hat die Gemeinde während der Jahrhunderte umgetrieben und ließ sie auch nach der Einführung der Reformation 1565 nicht zur Ruhe kommen. Erst die Feier der Pfälzischen Kirchenunion zwischen lutherischen und calvinistischen Protestanten brachte 1818 den nötigen Frieden und die ersehnte Gemeinsamkeit. Derart geeint und ein Dach für eine Gemeinde bietend, sollte die Stiftskirche Heimstatt des lebendigen Glaubens sein. Dass sie bis 2006 in althergebrachter Form nur sonntags und an Feiertagen ihre Pforten öffnete, stand diesem Wunsch zunehmend entgegen. Seit dem Fußball-Sommermär chen aber öffnet sie nicht nur sonn- und feiertags, sondern täglich ihre Pforten und lädt mitten in der Umgebung hektischer Alltäglichkeit in die Versunkenheit, Stille und Spiritualität jahrhundertealter Mauern. Die Stiftskirche ist tatsächlich Ort der Begegnung und eine einladende Kirche geworden. Dass dabei das Mani fest in Stein überdauernder Jahrhunderte, die Bildlichkeit und Symbolik der Bauplastik von den Nothelfer-Nischen bis zu den Kapitellen und Schlusssteinen ihre eigene Kraft ausübt, ist unbestritten. Dies ist aber nur ein Teil der Erfahrungen, die dieser Ort bereit hält. Die Kirchenhüter, die täglich die offene Kirche ermöglichen, allen voran Pfarrer Stefan Bergmann, der die Fragen und Nöte der Menschen dieser Stadt an dieser Stelle zu hören und zu verstehen sucht, ermöglichen in dem bei Kerzenschein mystisch anmutenden Raum die befreiende Einkehr in der Stille. Im Gebet. In der Klarheit der Erkenntnis. Wer hier auf Sammlung hofft, wer das 148 Landeskirche Evangelische Kirche der Pfalz Öffnungszeiten täglich 15.00—17.00 Uhr Zusätzlich Mo12.00—14.00 Uhr Di 11.00—13.00 Uhr Do 17.00—19.00 Uhr Fr 20.00—24.00 Uhr Sa 11.00—15.00 Uhr Programm Ostern bis Weihnachten Freitags »Abendkirche«, jeden ersten Dienstag 17.00 Uhr Kirchenführung, letzter Samstag im Monat 12.00 Uhr »Eine kleine Marktmusik« Gottesdienst Sonntags 9.00 und 10.00 Uhr Kontakt Pfarrer Stefan Bergmann Telefon (06 31) 3 62 50 60 E-Mail city-kirche@web.de Veranstalter Protestantischer Kirchenbezirk, Evangelische City-Kirchen-Arbeit Stiftsstraße 2, 67655 Kaiserslautern Telefon (06 31) 3 62 50 60 Internet www.citykirche-kl.de www.kirchenmusik-kl.de Die Nordseite der ehemaligen Klosterkirche ist heute dem zentralen Platz der Stadt zugewandt Mit Geschichten am Feuer sprechen Pfarrerinnen und Pfarrer Besucher auf dem Weihnachtsmarkt an Seit den 1990er Jahren singen hier neben Gastchören die Kantorei der Stiftskirche, der Westpfälzische Kammerchor und Kinder- und Jugendchöre rp Stiftskirche Kaiserslautern Gespräch sucht und das Gebet findet, erfährt flutende Momente der Geborgenheit – sei es in den resonanten Mauern des lichtdurchwirkten Chorraums oder durch die Menschen dieser Kirche. Hier wird sie erfahrbar: Die Gnade einer im Moment gestillten Seele. Ohne vereinnahmt, ohne gedrängt oder missioniert zu werden. Gebet und Gottesdienst, so Stefan Bergmann, sind keine Pfarrerverlautbarungen. Es sind Wege des Suchenden, sind Dialoge auf dem Weg zum Einverständnis mit Gott und dem Menschen. Mit sich selbst. Besonders hierfür steht die Stiftskirche Kaiserslautern offen und schenkt Raum und Zeit. Für den wortlosen, aber in der Geste vielsagenden Dialog mit einem Obdachlosen wird auch die Führung vor großem Publikum für den Pastor für Momente zur Nebensache. Nächstenliebe, Geborgenheit überstrahlt und ist das Wunder des Baus. Aufgrund solcher Erlebnisse stellen sich immer neue Aufgaben für das Team der offenen Kirche. Hier gestellte Fragen erweitern das Kraftfeld der Seelsorge, das in einer der bedeutendsten gotischen Hallenkirchen der Pfalz viele Facetten hat – wie die Stadt Gesichter. Die Öffnung an Werktagen und freitags bis Mitternacht basiert auf einer klaren Haltung Stefan Bergmanns: Eine Kirche, die offen sein will für die Menschen, kann nicht verschlossen sein. Ob Ruhe- oder Schutzsuchende, ob Neugierige, Kulturbeflissene oder was immer Menschen in die Kirche zieht – hier sind sie willkommen. Das Konzept orientiert sich am Leben der Menschen. Um viele Besucher anzusprechen, werden neben besonderen Gottesdienstformen verschiedene Veranstaltungen angeboten – Musik und Kultur, Nachtoase und Führungen, Gedanken zur Nacht und Kulinarisches locken Menschen unterschiedlichster Herkunft in die Kirche. Dafür kommt es zu Kooperationen mit anderen Gemeinden, mit der Universität und zur Zusammenarbeit aller an der Stiftskirche beheimateten Gruppen. Vor allem auf dem Gebiet der Musik bestellt Kantorin Beate Stinski-Bergmann vielfältig das Feld. 150 Ort für Raum und Zeit Die protestantische Pfarr- und Stiftskirche Kaiserslautern, Geburtsstätte der Pfälzischen Union 1818, gilt als die bedeutendste spätgotische Hallenkirche Südwestdeutschlands. Sie wurde von Prämonstratensern, die Barbarossa nach Kaiserslautern geschickt haben soll, erbaut. Mit der Ästhetik und Atmosphäre ihres Baukörpers öffnet sie sich als Raum für die Seele, für eine spirituelle Erfahrbarkeit des Glaubens. Ergänzend zum sonntäglichen Gottesdienst der Kirchengemeinde ist die Stiftskirche in den letzten fünf Jahren ein Zentrum für ein vielfältiges spirituelles und liturgisches Leben geworden. Hier wird Altes neu entdeckt und mit neuen Formen frei experimentiert. Besonders wichtig und aussagekräftig für das Leben in der Stiftskirche ist der Freitagabend. Abendkirche freitags heißt konkret: Nachtgebete in verschiedensten Formen – eine Kirche im Kerzenschein, Gesprächs angebote, Taizé-Gesänge, Nachtmahl als Abendmahl, Gregorianik zum Mitsingen. Musik und Lyrik. Nicht nur in der Kirche. Auch mitten im Treiben um sie herum lesen Stefan Bergmann und seine Mitstreiter Geschichten am Feuer. Und die Menschen kommen. Vom Markt, aus der Pizzeria, nach dem Kino oder aus der Ziellosigkeit des Bummels durch die abendlichen Gassen. Viele junge Leute zieht es freitags in den Abendstunden inzwischen ganz gezielt in die von Kerzenlicht durchschimmerte Stiftskirche. Viele der neugierig Eintretenden entdecken Kirche neu. Viele kommen wieder. Während ihnen die sonntägliche Tradition fremd (geworden) ist, wird ihnen stillschweigend der Freitag zum Sonntag. Offene Kirche. Heimstatt des lebendigen Glaubens. .