Traveller - Jordanien

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Traveller - Jordanien
D 5,00 €, A 5,90 €, CH 10,50 sfr, B/L 5,90 €, I 6,70 €, E 6,70 €
Heft Nr. 02
lonelyplanet.de
Mai/Juni 2013 Der perfekte Trip: China Q Island Q Katalonien/Spanien Q Petra/Jordanien Q Amsterdam, Rom, Stockholm, Südtirol, Köln, Goa u. m.
Deutsch
Mai/juni 2013
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D i e W e lt d e s L o n e ly P l a n e t i n e i n e m M ag a z i n
Laith Odah
arbeitet im sagenumwobenen Petra
(seine Geschichte
ab Seite 84)
or
Outdoa
Extr
China
Der perfekte Trip
durch das Reich
der Gegensätze
Island
Von wilden Pferden,
spuckenden Vulkanen &
wundersamen Elfen
Geheimnisvolles
Jordanien
Abenteuer: ein Besuch in
der antiken Felsenstadt Petra
Kurztrips
in europa
✱ St. Peter-Ording
✱ Cornwall
✱ Venedig
✱ Basel und mehr
Mini Guides zum Raustrennen
Amsterdam Q Rom Q Stockholm Q Südtirol Q Köln Q Goa
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JORDANIEN
Vor 200 Jahren wurde Jordaniens antike Felsenstadt Petra wiederentdeckt.
Heute ist sie Weltkulturerbe und eines der neuen sieben Weltwunder. Noch
immer ist sie weitgehend unerforscht – ein steinernes Mysterium …
TEXT STEFANIE LETTOW MITARBEIT ORLA THOMAS l FOTOS MARK READ
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DAS ATLANTIS
DER WÜSTE
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Diese Seite: Der Schacht gibt im
Kerzenschein einer BeduinenFeier den dramatischen Blick auf
das „Schatzhaus“ Petras frei.
Linke Seite: Laith Odah wurde
in Petra geboren und später
vertrieben. Heute arbeitet er als
Touristenführer in der Stadt
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ILLUSTRATION: ALEXANDRE VERHILLE
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änsehaut breitet sich aus, sobald
man den ersten Schritt in die tiefe
Schlucht getan hat, die vor einem
liegt. Nicht nur, weil ihre Wände sich
über 70 Meter in den wolkenlosen
Wüstenhimmel türmen und somit kühlen Schatten spenden. Es ist eine Mischung aus Ehrfurcht
und Beklemmung, die der Siq (dt.: Schacht) auslöst. Über 1,2 Kilometer ist er lang und an seiner
schmalsten Stelle gerade mal zwei Meter breit. Ein
dunkler Tunnel mitten durch das jordanische Bergland von Edom. Und der einzige Zugang zur sagenumwobenen Felsenstadt Petra.
Wer gut zu Fuß ist, sollte den etwa 30-minütigen
Marsch unbedingt auf sich nehmen. Zwar gibt es
Pferdekutschen, die Besucher recht lott und bequem durch die Schlucht transportieren. Aber so
schnell will man eigentlich gar nicht hindurchkommen. Zu beeindruckend ist der Spaziergang.
Zu überwältigend das Gefühl, wenn der Siq den
dramatischen Blick auf Petra freigibt: Als erstes
sieht man eine rund 40 Meter hohe und 30 Meter
breite Fassade, die aus der rosafarbenen Gesteinswand geschlagen wurde – Al Khazneh, das
„Schatzhaus“, das gar keines war. In der Urne,
die das Monument krönt, wurden lange Zeit
Reichtümer vermutet, was ihm den Namen gab.
Tatsächlich ist sie aus massivem Stein, der
Monolith in Wahrheit eine Grabkammer. Vermutlich die des Nabatäerkönigs Aretas IV., der
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etwa von 9 v. bis 40 n. Chr. regierte. Bereits um
500 v. Chr. besiedelten die Nabatäer, ein ursprünglich räuberisches Nomadenvolk aus Arabien, den
ausgetrockneten Bergkessel. Der wurde, dank
seiner strategisch günstigen Lage am Kreuzpunkt
mehrerer Handelswege, die China, Indien und den
Süden Arabiens mit Ägypten, Syrien, Griechenland und Rom verbanden, schnell einer der bedeutendsten Handelsplätze im Mitt leren Osten. Die
Nabatäer kontrollierten die Wege, verlangten Zoll
und lagerten gegen Gebühren Luxusgüter wie Seide und Gewürze ein. Es dauerte nicht lange, bis die
Stadt zu einem lorierenden Imperium mit immer
monumentaleren Bauten heranwuchs.
Das „Schatzhaus“ Al-Khazneh ist nämlich
nur eines von vielen architektonischen Wunderwerken, die vom Reichtum des Wüstenvolkes
berichten. Geht man an ihm vorbei, gelangt man in
die prächtige Fassadenstraße, die von Hunderten
Grabmalen, die über- und nebeneinander in den
Fels gehauen wurden, gesäumt wird. Gleich nebenan erhebt sich das riesige Theater aus dem steinigen
Boden. Fünf- bis zehntausend Menschen fanden
hier einst Platz. Von den hintersten Sitzreihen aus
bekam man vom Geschehen in der Arena zwar
nicht besonders viel mit, dafür hatte man aber
einen fantastischen Blick über das gesamte Tal.
Hier und da entdeckt man heute unvollendete
Bauwerke, die vom Niedergang der Stadt zeugen.
106 n. Chr. iel sie unter römische Herrschaft,
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Hinter den sechs Säulen des
„Schatzhauses“ Al Khazneh
befinden sich eine Grabkammer
und drei Versammlungsräume, in denen Totenfeiern
abgehalten wurden. Sie sind
heute für Besucher zugänglich
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die aber keinerlei Interesse an der Stadt hatte.
Stattdessen baute sie einfach neue Handelsrouten
um sie herum. Plötzlich war Petra isoliert vom
Weltmarkt, der Geldluss versiegte, die Monumente bröckelten. Als schließlich 551 n. Chr.
ein schweres Erdbeben die Stadt dem Erdboden
gleich machte, wanderten die Nabatäer aus.
ie Ruinen wurden im Laufe der
nächsten Jahrhunderte mal von
Kreuzfahrern, später von Beduinen
bewohnt. Petra geriet fast vollkommen in Vergessenheit. Nur wenige
europäische Gelehrte kannten die Legende um die
sagenhafte, in den Fels gemeißelte Stadt. Der
Schweizer Orientreisende Jean Louis Burckhardt
war es, der sich schließlich auf den Weg machte,
das Atlantis der Wüste zu entdecken. Was ihm
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1812 auch gelang. Trotzdem dauerte es noch über
hundert Jahre, bis 1929 Ausgrabungen vorgenommen wurden. Seitdem wurden über 600 Gräber entdeckt. Aber so gut wie keine Häuser. „Bis in die
70er-Jahre glaubte man deshalb, Petra sei eine
Stadt für die Toten gewesen und die Leute hätten
woanders gewohnt“, sagt Prof. Dr. Stephan
Schmid, 46, Archäologe von der Berliner Humboldt-Universität. Seit 1999 leitet er als Gründer
und Direktor des „International Wadi Farasa Project“ die Ausgrabungen in Petra. Alles Unsinn, wie
jüngste Funde beweisen: Die Wüstenstadt war eine
Oase mit bewässerten Gärten, Brunnen und Kameltränken. Die seltenen, aber heftigen Regenfälle
nutzten die Nabatäer mit einem genialen Bewässerungssystem: Überall waren Hunderte Zisternen
und Wasserbecken in den Fels geschlagen, die
mehrere hunderttausend Liter halten konnten.
Geht man am Al Khazneh vorbei,
öffnet sich der Siq in die von
über 600 Gräbern gesäumte
Fassadenstraße. Nach dem
Untergang Petras wurden die
Grabhöhlen von Beduinen als
Wohnräume genutzt
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Hunderte in den Fels gehauene Gräber ließen lange Zeit
vermuten, Petra sei eine Stadt für die Toten gewesen
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Links: Das „Kloster“ Ed-Deir ist das größte Monument Petras, das man nur über eine 788-stufige Treppe erreichen kann.
Rechts: 1985 wurden die letzten Einwohner Petras vertrieben. Heute leben die Beduinen in dem Dörfchen Wadi Musa
Kilometerlange Aquädukte leiteten das kostbare
Nass in die Speicher und von dort zu den Bewohnern. Die lebten zwischen den Tempeln und Gräbern in luxuriösen Privathäusern. Doch anders als
die Totenhäuser waren sie nicht für die Ewigkeit in
Stein gemeißelt: Sie standen ungeschützt im Tal
und wurden vom Erdbeben zerstört.
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esonders deutlich wird das im Zentrum
Petras. Geht man am Theater die Fassadenstraße weiter entlang, gelangt man
zur Königswand: Das sind 13 monumentale, in den Fels geschlagene und
deshalb fast vollständig erhaltene Grabtempel,
etwa das „Palastgrab“ und das „Korinthische
Grab“. Aufgrund ihrer Größe und prächtigen Ausschmückung werden sie als Königsgräber gedeutet.
Ob sie es wirklich sind, ist nicht bekannt. Ein paar
Meter weiter aber dreht die Straße in Richtung
Westen ab und geht in die Kolonnadenstraße, die
Hauptverkehrsader der Stadt, über. Hier hat so gut
wie nichts die Gewalt der Natur überstanden:
Lediglich riesige Felstrümmer und Säulenfragmente links und rechts des Weges zeugen
von den Einkaufspassagen, Märkten und
Wohnhäusern, die hier einst standen.
Hoch über all dem, auf dem Umm al-Bijara
(Mutter der Zisternen), dem höchsten Berg der
Stadt, thront ein rund 2000 Jahre alter Palast.
„Mit großer Wahrscheinlichkeit war das die
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Residenz der nabatäischen Könige“, erklärt
Stephan Schmid. Der Archäologe hat dort gerade
mit seinem Forscherteam eine Wellness-Oase zu
Tage gefördert, die so manch heutigen Luxus-Spa
in den Schatten stellen könnte. „Stellen Sie sich
vor, welchen Eindruck das auf Fremde gemacht
haben muss“, sagt Schmid. „Da kommt man völlig
außer Atem vom Aufstieg oben an, und der König
liegt in der Wanne.“ Besser gesagt: In einer der
vielen Wannen der weitläuigen Badelandschaft,
wie man es heute wohl nennen würde. Manche
waren nur für eine Person gedacht. Andere hingegen glichen riesigen Whirlpools mit genügend
Platz für gesellige Badeorgien. Der gelieste Boden
und selbst die Wände waren beheizt – ein ungeheurer Aufwand, wenn man bedenkt, dass der
Wüsten-Spa mehrere Tausend Quadratmeter groß
war und in über 300 Meter Höhe lag. „Jeder Zweig,
der für die Heizung verbrannt wurde, musste
vorher auf den Berg getragen werden“, so Schmid.
Zurück im Tal führt ein mindestens genauso
mühsamer Weg zum größten Monument Petras.
Am Ende der Kolonnadenstraße gelangt man über
eine riesige Steintreppe mit 788 Stufen nach rund
einstündiger Wanderung zum 50 Meter breiten
und 39 Meter hohen Ed-Deir, dem „Kloster“, das,
wie schon das „Schatzhaus“, gar keins war. 2004
wurden zwei verschüttete Steinbänke entlang der
Saalwände entdeckt, die vermuten lassen,
dass Ed-Deir das Mausoleum eines Herrschers
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kann hoof-step
auf einemaway
Kamel
durch
reiten.
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from
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city we
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beeindruckender
es aber,
Stadtother
zu Fuß
zu erkunden
alone – untilist
there
isn’tdie
a single
person
in
In Petra sind Autos verboten.
Kamele sind das Haupttransportmittel und oft die
einzige Einnahmequelle
der vom Tourismus lebenden
Beduinen-Familien
Camels saddled with traditional
Bedouin fabrics – their ability to
endure long journeys without water
means they are much-prized
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war und hier Totenfeiern abgehalten wurden.
Eine Inschrift legt einen Bezug zum nabatäischen
König Obodas I. nahe, der etwa von 96 bis
85 v. Chr. regierte. Es wird vermutet, dass Christen
im 4. Jahrhundert n. Chr. das verlassene Petra
vorübergehend besiedelten und das Grab als Kloster nutzten, was ihm den Namen gab.
d-Deir ist ein Muss für Petra-Besucher.
Wer den recht beschwerlichen Weg
nicht auf sich nehmen mag, für den
stehen Esel und Kamele parat. Und es
gibt Guides, die durch die Felsenstadt
führen. Laith Odah, ein hübscher junger Mann
mit dunkel umrandeten, bernsteinfarbenen
Augen, ist einer von ihnen. Er bietet Touristen
seine Dienste und sein Wissen um Petra an –
wenn auch momentan ohne Lasttier. Sein Esel
Casanova ist gerade gestorben.
„Er war stark, konnte vier Leute auf einmal tragen“, sagt Laith traurig. „Aber er wurde krank. Ich
habe ihn tagelang geplegt, habe versucht, ihn mit
Kamelmilch aufzupäppeln, aber es half nicht.“ Ein
neuer Esel kostet 200 bis 400 Euro. Viel für einen
Beduinen. Aber davon will er sich nicht abschrecken lassen. „Meine Familie ist auf das Geld, das
ich als Touristenführer verdiene, angewiesen.“
Vor 27 Jahren wurde Laith Odah als einer der
letzten Beduinen, die die Stadt bewohnten, in
einer Felsenhöhle geboren. Dort wuchs er mit
Stefanie Lettow, Redakteurin bei Lonely Planet Traveller, war
von den Ausgrabungen fasziniert, die zeigen, dass Petra eine
blühende Wellness-Oase in der jordanischen Wüste war.
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seinen zehn Geschwistern auf, bis sein Zuhause
1985 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde und die jordanische Regierung
seine Familie vertrieb.
„Es war zwar toll, in Petra aufzuwachsen“, sagt
Laith, „aber es tut mir nicht leid, dass wir umziehen mussten. Das Leben in einer Höhle ist hart.“
Heute wohnt er mit seiner Familie in Wadi Musa,
dem nächstgelegenen Ort, dessen Name auch die
ganze Umgebung Petras bezeichnet: Mosestal.
Trotzdem verbringt Laith nach wie vor jeden Tag
in der Felsenstadt, um Geld hereinzubekommen.
Dass es sein Zuhause irgendwann nicht mehr
geben wird, kann er sich nicht vorstellen. Doch
der Sandstein, aus dem die Monumente bestehen,
verwittert schnell. Die vielen Leitungen, die das
Wasser einst davon abhielten, unkontrolliert in die
Gebäude zu laufen und die Fassaden abzutragen,
sind jahrhundertelang nicht instand gehalten worden. „Für den Sandstein ist das eine Katastrophe“,
erklärt Archäologe Stephan Schmid. „Zwar gab es
Versuche, die Gebäude zu retten, zum Beispiel mit
chemischen Behandlungen, aber keiner war erfolgreich.“ Die Felsenstadt wird nach und nach von der
Natur zurückerobert. Ein Grund mehr, ihr einen
Besuch abzustatten.
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„Es war toll, in Petra aufzuwachsen. Aber das
Leben in einer Höhle ist sehr hart“
Petra bedeutet „Fels“.
Die Beduinen nennen ihre Stadt
jedoch Raq mu, „die Buntgestreifte“, wegen der vielen
Ocker-, Rosa- und Rottöne.
Die ziehen sich wie leuchtende
Adern durch den Sandstein
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Kamele sind auch heute noch
das Haupttransportmittel
für Beduinen und Touristen
LOS GEHT'S
Petra
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Diese Seite: Der Schacht gibt im
Kerzenschein einer BeduinenFeier den dramatischen Blick auf
das „Schatzhaus“ Petras frei.
Linke Seite: Laith Odah wurde
in Petra geboren und später
vertrieben. Heute arbeitet er als
Touristenführer in der Stadt
TEXT STEFANIE LETTOW MITARBEIT ORLA THOMAS l FOTOS MARK READ
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Vor 200 Jahren wurde Jordaniens antike Felsenstadt Petra wiederentdeckt.
Heute ist sie Weltkulturerbe und eines der neuen sieben Weltwunder. Noch
immer ist sie weitgehend unerforscht – ein steinernes Mysterium …
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DAS ATLANTIS
DER WÜSTE
Jan|Feb 2013 Lonely Planet Traveller
Mai|Juni
DAS WICHTIGSTE
TEXT: ORLA THOMAS, MITARBEIT: JENNY WALKER , MATTHEW D FIRESTONE; FOTOS: MARK READ
Hinkommen
Ab Frankfurt nonstop mit
Lufthansa (ab ca. 494 €,
lufthansa.com) oder Royal
Jordanian (ab ca. 547 €,
rj.com). Ab Zürich nonstop
mit Royal Jordanian (ab ca.
684 €) oder mit Lufthansa
via Frankfurt (ab ca. 469 €).
Ab Wien nonstop mit Royal
Jordanian (ab ca. 743 €) oder
mit Lufthansa via Frankfurt
(ab ca. 460 €).
Weiterreise
Von Amman ist es eine etwa
dreistündige Fahrt nach Petra.
Busse starten täglich um
6.30 Uhr an der Abdali-Busstation im Herzen der Stadt
(ca. 10,30 €, jett.com.jo).
Buch- und DVD-Tipps
„Lonely Planet Jordanien“
(MairDumont, ca. 22,99 €).
„Petra. Wunder in der Wüste“
(Schwabe, ca. 35,50 €).
Weitere Informationen gibt’s
unter: visitjordan.com
Klima
40
125
˚C
mm
30
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20
75
10
50
0
25
0
-10 J F M A M J J A S O N D
Temp max/min
Rainfall
Regenfälle
Geheime Höhlen
erkunden, auf
Kamelen reiten und
abends unterm
Sternenzelt am
Lagerfeuer träumen:
eine Reise wie aus
1001 Nacht!
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NEUN MAL WÜSTENABENTEUER
1
Bevor man ins südlich
gelegene Petra reist,
bietet sich eine Tour durch
die Hauptstadt Amman
an. In der Rainbow Street
gibt es tolle Restaurants
und hübsche Boutiquen.
Zum Übernachten
empfiehlt sich das VierSterne-Hotel „AlQasr
Metropole“ im In-Viertel
Shmeisani (DZ ab ca. 95 €,
alqasrmetropole.com).
2
4
Direkt am Eingang
zur Stadt Petra liegt
das Mövenpick Hotel
(l.). Ein im typisch arabischen Stil gebautes
Resort mit luxuriösen
Zimmern, riesigem Pool,
Dampfbad und einer
Dachterrasse mit fantastischem Blick über die
Wüste (DZ ab ca. 100 €,
moevenpick-petra.com).
7
Ein guter Guide kann
aus Ihrem Petra-Besuch ein unvergessliches
Erlebnis machen. Er kennt
jede Ecke, geheime Pfade
und idyllische Rastpunkte. Die Preise liegen zwischen ca. 70 und 105 €
pro Tag. Mahmoud Twaissi zählt zu den beliebtesten Führern (Kontakt:
mat65petra@yahoo.com).
3
Schlafen unterm
Sternenzelt. Im Seven Wonders Bedouin
Camp (r.), einem luxuriösen Zeltlager in den
Bergen von Wadi Musa,
wird dieser Traum wahr.
Abends gibt es Tee und
Snacks am Lagerfeuer.
Herrlich romantisch
(Zelt für zwei ab ca. 43 €,
sevenwondersbedouin
camp.com).
8
Sie möchten mal original jordanisches
Thymian-Gebäck und
Taboulé zubereiten?
Kein Problem. In Petra
Kitchen (r.) lernen Sie, zu
kochen wie die Einheimischen. Und hinterher wird
in geselliger Runde probiert (ca. 38 € pro Kurs,
alkoholfreie Getränke
inkl., petrakitchen.com).
20 Gehminuten vom
Camp entfernt liegt
Klein Petra. Das Dorf
war früher das Tor zur
Stadt Petra, wo alle ankommenden Händler zur
Zollkasse gebeten wurden. Hier sind wenige
Touristen, die traumhafte
Kulisse bei Sonnenuntergang kann man fast ungestört genießen (tagsüber
geöffnet, Eintritt frei).
5
Die Felsenstadt
Petra erstreckt sich
über ein weitläufiges
Areal. Nehmen Sie sich
genug Zeit und starten Sie
frühmorgens, um den
später anstürmenden
Touristenmassen schon
möglichst viele Schritte
voraus zu sein (Eintritt ca.
53 € pro Tag, ca. 64 € für
drei Tage, visitpetra.jo).
6
Die Auswahl an Restaurants in Petra ist
recht überschaubar. Ein
Picknick dabeizuhaben ist
also keine schlechte Idee.
Das Crowne Plaza Basin
Restaurant am Fuß der
Treppe zu Ed-Deir bietet
für ca. 17 € ein reichhaltiges Mittagsbuffet
mit Salaten, Falafel und
gegrilltem Fleisch.
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Tun Sie es Jean Louis
Burckhardt (s. S. 96)
gleich und erkunden Sie
auch die Umgebung.
Etwas außerhalb Petras
liegt das Grabmal des
Propheten Aaron auf
dem Jebel Nebi Harun
(Aaronsberg). Am besten
mietet man einen Esel
oder ein Kamel (Hin- und
Rückritt ab ca. 23 €).
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PETRA
Geht man am
„Schatzhaus“ vorbei,
gelangt man am
Ende des Siq in die
Fassadenstraße
GUT ZU WISSEN
Die aktuelle Lage
Bei Redaktionsschluss gab das
Auswärtige Amt für Reisen
nach Jordanien noch Entwarnung. Erkundigen Sie sich aber
rechtzeitig (auswaertigesamt.de), da sich die Lage ändern kann: Seit Anfang des
Jahres ist die Zahl der Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien dramatisch auf
über eine Million gestiegen.
Die internationale Hilfe reicht
nicht aus, die Zahlungen kommen nicht schnell genug. „Die
Krise bewegt sich mehr und
mehr auf ein Desaster zu“,
ließ UN-Flüchtlingskommissar António Guterres dazu in
einer Erklärung verlauten.
Seit 1929 inden Ausgrabungen statt. 2010 entdeckte
Prof. Dr. Stephan Schmid von
der Berliner Humboldt-Universität eine riesige Wellness-Anlage. Auf der Webseite seines „International Wadi
Farasa Project“ (auac.ch/iwfp)
informiert der Archäologe
über neueste Entdeckungen.
WASSER UND WÜSTE: URLAUB IN JORDANIEN
Jean Louis Burckhardt
DAS TOTE MEER liegt 422 Meter
unter dem Meeresspiegel und zählt
mit seinem Salzgehalt von bis zu 33
Prozent (der des Mittelmeers liegt
bei durchschnittlich 3,8 Prozent) zu
den salzhaltigsten Gewässern der
Welt. Tot ist es aber nicht. Einige
Mikroorganismen haben sich der
lebensfeindlichen Umgebung angepasst, in der sich jährlich Tausende
Touristen genüsslich treiben lassen.
Wer die heilende Wirkung der Salze
und Mineralien voll auskosten will,
sollte sich für ein paar Tage in einem
der vielen Wellness-Tempel einquartieren, z. B. im Kempinski Hotel
„Ishtar“ mit seinem Luxus-Spa
„Anantara“. Dort werden allerlei
Totes-Meer-Behandlungen
angeboten (DZ ab ca. 120 €,
kempinski.com).
96
WADI RUM Auf 74.000 Hektar
erstreckt sich dieser „weitläuige,
einsame und gottähnliche Ort“, wie
T. E. Lawrence die Wüstengegend
rund 60 Kilometer südlich von Petra
in „Die sieben Säulen der Weisheit“
beschrieb. Hier haben Wind
und Wetter ein Labyrinth aus Felstürmen geschaffen, die sich bis zu
1750 Meter aus dem Wüstenboden
erheben. 2011 wurde es in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO
aufgenommen. Wadi Rum ist ein
Naturschutzgebiet, in das man
über das Besucherzentrum gelangt
(Eintritt: ca. 2,20 €, wadirum.jo).
Hier kann man auch Jeeptouren,
Wanderungen oder Kamelsafaris
mit Übernachtungen im Beduinenzelt buchen (Tagestouren ab ca.
55 € p. P., rumguides.com).
AQABA Selbst im Winter fällt die
Temperatur in Jordaniens einzigem
Seehafen am Golf von Aqaba, einem Seitenarm des Roten Meeres,
selten unter 20 °C. Perfekt für
Wassersport. Vor allem Taucher
tummeln sich hier. Umrahmt vom
Wüstengebirge laden mehr als 30
Tauchplätze, von denen die meisten
auch Schnorchlern zugänglich sind,
zum Unterwasser-Auslug ein (diveaqaba.com). Über Wasser zählt
das „InterContinental Aqaba“ mit
seinem 300 Meter langen Privatstrand, 200 Quadratmeter großem Lagunenpool und fünf Gourmettempeln zu den besten Hotels
der Gegend (DZ ab ca. 106 €, intercontinental.com). Einfach, aber sehr
sauber ist das Hotel „Alqidra“ (DZ
ab ca. 30 €, alqidrahotelaqaba.com).
Nachdem er 1812 Petra
gefunden hatte, entdeckte der
Schweizer 1813 den Tempel
der ägyptischen Göttin Hathor
in Dendera und das Grab des
Pharaos Ramses II. in Abu Simbel. Eindrücke von seinen Reisen kann man in seinen gesammelten Tagebüchern
nachlesen: „Travels in Syria
and the Holy Land“ (ab ca.
15 €, über amazon.de).
FOTOS: INTERFOTO/ALAMY, ANDREY NEKRASOV/IMAGEBROKER/FLPA, MARK READ, JACK SULLIVAN/ALAMY, JOE WINDSOR-WILLIAMS
Archäologie in Petra
Lonely Planet Traveller Mai|Juni 2013
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