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Rauschenthalbahn Informationsblatt des Vereins Waldheimer Eisenbahnfreunde e.V. Heft Nr. 2 vom November 2015 Preis: kostenlos Die WK Linie, Rauschenthaler Bahnhof mit nun eingebettetem Gleis im Bahnhofsbereich Inhalt: Besuch bei uns - Gleis eingebettet - Stationshaus abgebaut - Holzschwellen geholt– roter Container beräumt - Klosterbuch und das neue Gleis - Baggerpflege - Besuch in Bezau (Vorarlberg) - Vereinspräsens in Hartha - 1. Schritt Aufbau Stationshaus Vorwort des Vorstands: Liebe Leser, wir als Verein wollen uns auch auf diesem Weg an sie richten. Unser Informationsblatt soll eine Chronologie aufbauen und gleichzeitig auf dem aktuellen Stand hinweisen. Unser Verein und seine Unterstützer streben letztlich dem Ziel entgegen, eine funktionierende und verläßliche Feldbahn unserer Region bieten zu können. Wünschen wir uns alle ein gutes Gelingen und viel Freude mit der Bahn, die zu unserer Gegend gehören soll. Wieder ist eine arbeitsreiche Saison zu Ende gegangen. Allerdings kann man das seit November 2015 nicht mehr so sagen, da wir durch das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ drei sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer einstellen konnten, die unsere anspruchsvollen Ziele mit vorbereiten werden für die nächsten drei Jahre. Dieses Programm beinhaltet eine Bedingung. Nur wer die besten Projekte als Jobcenter dem Ministerium für Arbeit und Soziales vorlegt, bekommt den Zuschlag. Es gibt also auch JCs, welche keine Zuwendungen in dieser Hinsicht erhielten. Weiterhin mußten die Vereine als Träger dieser Maßnahme, ebenfalls ihre Projekte dem Jobcenter vorstellen und dort wurden genauso nur die besten Projekte bezuschußt. Das Gießkannenprinzip fand also hier keine Anwendung und das war mit Sicherheit so gewollt von der Regierung. Unser Verein erhielt den Zuschlag und die Leute arbeiten. Unser Dank gilt dem Jobcenter in Hainichen und Döbeln. Gerade aus den JC in Döbeln hörten wir da solche Worte wie „ … ist doch nur unsere Arbeit…“. Das mag sein, aber man kann seine Arbeit so erledigen oder auch so. Eindeutig ist zu bemerken, daß wir als Verein ge- und beachtet werden, das ist die halbe Miete. Es sei darauf hingewiesen, daß auch unser Verein, wie viele andere auch, die Arbeiten kostenlos und gemeinnützig durchführen. Das nötigt sicher Respekt ab. Andreas Lässig Seite 1 von 24 Besuch bei uns Stichwort „ge- und beachtet“: Im Jahre 2015 lenkte sich die Aufmerksamkeit von Vereinen, Behörden und Einwohnern immer mehr auf unseren Verein. Das blieb nicht ohne Folgen und wir erhielten Besuch auf dem Rauschenthaler Bahnhof. Schmalspurbahnmuseum Löthain – Heimatverein Käbschütztal e.V. IG Modelleisenbahn Meißen -1999- e.V. SEM, Sächsisches Eisenbahnmuseum in Hilbersdorf (Chemnitz), die Feldbahner IG Muldental Bahn Tourismus e.V. Gespräche miteinander bringen alle Seiten weiter, wichtig ist der Kontakt. Zum Vatertag 2015 begrüßten wir die ersten beiden Vereine plus Reiner Gessner [3. V. r.] aus Beicha (Mochau), dessen Heimatverbundenheit zu seinem Lebensinhalt geworden ist. Unter anderem mit ihm konnte der Abbau des Kleinmockritzer Stationshauses gelingen. Ein gutes Verhältnis zu ihm als ungekrönter König regionales Heimattums war vonnöten, sonst hätten wir auf Granit beißen können. Es zahlte sich aus zu Reiner einen heißen Draht zu entwickeln, er half auch in anderen Sachen weiter. Aber Moment, es hatte so wie so keiner böse Absichten. Einige Bilder unseres Treffens sind hier zu genießen: Seite 2 von 24 Gefallen hat es jedem, das brachten die Gäste zum Ausdruck. Wichtig ist, man zieht mit Ideenreichtum und eventuell auch in sachlicher Hilfe an einem Strang. Was der eine nicht weiß, kennt der andere. Wieviel Zeit wird investiert nur um Recherchen anzustellen um selbst kleiner Dinge fachlich klären zu können. Diese Zeit kann man sich sparen, das Problem wird meist bei einer Bratwurst geklärt oder später per Telefon + Mail. Wie oft hörte man schon „wie könnte man…“ eine Möglichkeit wird aufgezeigt. „hast Du dieses und jenes…“ na klar, kannst Du holen. So soll es laufen, denn mit einer positiven Rückkopplung ist dann immer zu rechnen. Seite 3 von 24 Stationshaus abgebaut Kleinmockritz ist ärmer geworden, nämlich um ein dahinsiechendes Stationshaus, eben jenes Gebäude, welches im Rauschenthal in Waldheim neu erstrahlen wird. Wem das ärgert? Die Ziege, die dort lange dieses Einfamilienhaus bewohnen konnte. Alle anderen Interessierten freuen sich um die Wiederauferstehung königlich-sächsischer Staatseisenbahn-Vergangenheit. Abbaufolge Seite 4 von 24 Reiner Gessner aus Beicha, der König des Heimattums, stellte zum Abbau seine Bedingung, die er mit Rückenwind der Gemeinde Mochau an uns herantrug. Die originale Bodenplatte mit der unteren Ziegelschicht sollte als Hinweis auf dem ehemaligen Standort erhalten bleiben. Reiner, der erste Vorsitzende unseres Vereins hat höchst persönlich die Bodenplatte gekehrt, weißt Du das zu würdigen? Seite 5 von 24 Holzschwellen geholt Wir brauchen Holzschwellen für unsere Projekte. Schließlich soll die Eisenbahnstrecke WaldheimKriebstein verlängert werden. Eine der Voraussetzungen dazu sind brauchbare Holzschwellen. Hier konnte uns der technische Verantwortlich der Strecke Riesa-Chemnitz (Bhf. Waldheim) und Vorstandsmitglied des Limbacher Eisenbahnvereins, weiterhelfen. Eine Werksanschlußbahnstrecke in Chemnitz wurde abgebaut. Daraus rekrutierten wir die ausreichende Menge an Schwellen, die wir benötigen. Nur das Beladen in 3 Container ließ bei 5 gestandenen Männern die Puste fast ausgehen. Satte 250 Schwellen waren es, eine Normalspurschwelle ist 2,60 m lang und wiegt ca. 100 kg. Es waren darunter auch längere Exemplare für die Weichen. Da traten die Augen ungefähr 10 cm heraus. Nebenbei waren auch noch die Kleineisen als „gewichtige Sonderzugabe“ aufgeschraubt. Egal, geschafft, alles liegt nun im Rauschenthal. Seite 6 von 24 roter Container beräumt Erst lümmelte dieser, mit persönlichen Utensilien des ehemaligen 1. Vorsitzenden der IG Kleinbahn W-K e.V beladenen Container am Güterbahnhof in Waldheim herum. Getreu dem damaligen und auch noch heute gültigen Motto: „immer auf dem Sprung“, wurde er dann dem Zugang zur Zschopaubrücke Rauschenthal-Kriebethal vor die Nase gesetzt. Ewig ein Ärgernis der Einwohner beider Kommunen, wurde durch ein beherztes Eingreifen von konsequent handelnden Leuten, dieses nun als „rotes Elend“ bezeichnetes Unikum, umgesetzt auf das Bahnhofsgelände der Rauschenthalbahn. Dort ging es um das Ausmisten im wahrsten Sinne des Wortes. Der Wertstoffhof des LRA Mittelsachsen in Waldheim, erhielt den Inhalt als Grobmüll angeliefert. Diesbezüglich ist zunächst Ordnung in gewisser Weise auf dem Bhf. hergestellt. Das „rote Elend“ wurde schon am Standort Brücke von Unbekannten aufgebrochen. Hier auf unserem Gelände, wird sofort für Ordnung gesorgt. Was war der Inhalt der Hinterlassenschaft einer unguten Erinnerung? Müll, ausschließlich Müll Seite 7 von 24 Dieses Foto bleibt unkommentiert. Klosterbuch und das neue Gleis Die Betreiber des ehemaligen Bahnhofsgebäudes von Klosterbuch bei Leisnig/Sa. haben einen Traum. Ein Waggon soll den Hof dieses Gebäudes zieren. Dazu notwendig ist nun mal ein Gleis. Diese Voraussetzung wollten wir als Verein unterstützen. Das gelang gut und die Dankbarkeit schwappte uns entgegen. Wieder viele Leute kennengelernt und alles zum gegenseitigen Nutzen. Am Vortag stand unser Bagger parat. Der benachbarte Berg hallte beim Bewegen des Arbeitsgeräts die Motorgeräusche zurück. Nun wußten alle, am Bahnhof passiert etwas. Ein gutes Arbeiten mit dem dortigen Betreiberverein Be-Greifen e.V. Klosterbuch konnte starten. Seite 8 von 24 Jede Vorbereitung, jeder Handgriff wurde filmisch festgehalten. Eine Kamera eines Begeisterten lief und lief, die Nachwelt bekommt den Bau eines Gleises per Video geliefert. Zunächst wurde eine Planfläche erzeugt, danach konnte eine Betonschwelle nach der anderen mittels Bagger von der gegenüberliegenden Straßenseite geholt werden. Satte 280 kg wiegt eine Schwelle. Am Ende wurde durch das zwischenlegen von Holzschwellen, der Bau eines Dreischienengleises möglich. Eisenbahnfahrzeuge mit einer Spurweite von 1435 mm und 750 mm können nun aufgesetzt werden. Seite 9 von 24 Andreas Riethig als „Gleisbevollmächtigter“ bot uns nicht die verschrumpelten Äpfel als Mittagessen an, das nun schon als historisch einzustufenden Obst ist sicher Teil seiner Ausstellung im Bahnhof. Für die Stärkung zu Mittag hatten die Frauen um die 1. Vorsitzende des Vereins Be-Greifen e.V., die nun schon legendäre Frau Pohl-Raux, gesorgt. Schaf aus eigener Zucht mit Rotkraut und Klößen. Serviert an der frischen Luft, da möchte man täglich Gleise bauen. Insgesamt ein absolut gelungenes Projekt gepaart mit gutem Essen, viel Spaß, viel Arbeit geschafft durch viele Hände. Noch dazu sind die beiden Vereine sich nähergekommen. Frei nach dem Motto: - was Du nicht hast, habe ich - was Du nicht kannst, kann ich - wem Du nicht kennst, den kenne ich So soll es laufen und so läuft es auch. Seite 10 von 24 Baggerpflege Unser Arbeitstier muß gepflegt und gewartet werden. Bestimmt nicht im neuen Zustand haben wir den Bagger übernommen. Die wichtigsten Dichtungen sind gewechselt, der Lack ist gereinigt. Die dringende Entrostung ist ebenfalls durchgeführt worden, davon zeugt der Rosthaufen auf der Betonplatte auf dem Foto. Damit das nie wieder passiert, sind die empfindlichen Stellen nicht mit Farbe nachgestrichen worden, sondern mit Karosseriefett beschichtet worden. Das heiße Zeugs wird aufgebracht und erstarrt sofort. Dieses besondere, nicht gerade preiswerte Fett kriecht ab 20 °C in jede Ecke, das Korrodieren der Bleche ist ewig Einhalt geboten worden. Dem Rost ist es vergangen! Eigentlich sollte vor dem Bagger-Winterschlaf neuer Lack dem Arbeitstier zu neuer Schönheit verhelfen, doch halt, unvorhergesehen mußte er nochmals volle Leistung zeigen. Fast am Ende der Arbeitssaison mußte noch ein Aushub für die Bodenplatte des Stationshauses auf dem Bahnhof Rauschenthal erledigt werden. Damit war es uns nicht mehr möglich die Schönheitskur in diesem Jahr 2015 abzuschließen. Das und die Überholung des Anlassers soll also 2016 geschehen, vielleicht erstrahlt er dann noch schöner in der Frühlingssonne des kommenden Jahres. Seite 11 von 24 Vereinspräsens in Hartha Zu einer feierlichen Gegebenheit in Hartha konnten sich Vereine präsentieren. Hier unsere Vertreter beim Aufbau unserer Repräsentanz auf dem Gelände der ehemaligen Volltuchwerke Hartha. Seite 12 von 24 1. Schritt zum Aufbau des Stationshauses Das geplante Stationshaus von Kleinmockritz zieht um nach Rauschenthal. Der interessierte Leser weiß das schon länger. Bevor der Frost kommt mußte noch schnell gehandelt werden. Möglich wurde das durch das Jobcenter in Döbeln und vor allem durch das Denkmalschutzamt des LRA Mittelsachsen in Döbeln, vertreten durch Frau Pester und Jörg Liebig. Von dieser Stelle aus unseren herzlichen Dank auch im Namen unserer Region. Ohne die beiden Personen wären wir nie so weit gekommen oder gar …. na ich möchte nicht daran denken. Seite 13 von 24 Fazit des Erreichten 2015 und der Zielsetzung 2015 Der Stromanschluß ist erledigt. Dieser Punkt ist abgearbeitet. Der Abbau des Stationshauses in Kleinmockritz ist erledigt. Alle Bedingungen der Gemeinde Mochau sind erfüllt worden, die originalen Ziegel aus dem Jahre 1911 sind vom Kalk befreit, ein Versteck mit Reichsmark ist nicht gefunden worden Gleiserweiterung Richtung Güterbahnhof Waldheim Die ersten Arbeiten beginnen, natürlich können das nur vorbereitende Maßnahmen sein. Die Behörde, welche uns fördert hat schon ein Kopfnicken signalisiert. Momentan scheitert es allerdings an einem Punkt, der sicher für das Amt neu sein wird, da dieses eigentlich nicht für kleine Vereine zuständig war. Wir sind alle zuversichtlich, sonst Plan B. Die Bodenplatte des Stationshauses ist gelegt. Die Zeit zwang uns den restlichen Aufbau in das Jahr 2016 zu verlegen. Ein wenig selbst überschätzt? Jein, da gab es noch ein Problem zu klären, was nun der Vergangenheit angehört. In jedem Fall zeigt das, daß wir ökonomisch mit unserer Arbeitszeit umgehen, da der entstandene Zeitverlust nicht mehr einzuholen war. Kommt etwas dazwischen, können wir das Erledigen der Zielsetzung nur verschieben. So dicht ist unser Arbeitsplan. Aktion „roter Container“ ist erledigt und beräumt. Das Gleis für Reparaturzwecke des rollenden Materials ist seitlich mit Betonplatten versehen worden und zwischen den Schienen ist ebenfalls eine plane Fläche hergestellt worden. Insgesamt gesehen war das Jahr 2015 wieder ein sehr arbeitsreiches Jahr. Unser Bahnhof ist in einem tadellosen Zustand. Auf der Strecke werden ab 2016 alte Holzschwellen ausgewechselt und der Rest der lockergeschraubten Schienenverbindungen in eine technisch einwandfreie Beschaffenheit versetzt. Zu danken haben wir wieder unseren Sponsoren und Unterstützer, sowie den Behörden, die hier schon Erwähnung gefunden haben. Alles soll einem Ziel dienen, der Region eine weitere Attraktivität zu bieten. Wenn alle an einem Strang ziehen, dann ist die Strecke Waldheim-Kriebstein bis zum Güterbahnhof Waldheim Realität, was uns endlich in die Lage versetzt durch Vereinsfeiern eigene Einnahmen zu erzielen. Der Platz dafür ist dann vorhanden, daß unsere Gäste ihr Auto dort parken können. Klar, die Juristen müssen das richtige Urteil fällen über die Eigentumsverhältnisse der Loks und Waggons auf dem Bahnhof Rauschenthal. Auch klar ist, daß einem das schon Nerven kostet um endlich eine Entscheidung zu bekommen, die positiv für uns alle ist. Allerdings wird nicht gezweifelt, die Arbeiten werden unbeirrt fortgesetzt nur das ist zielführend! Seite 14 von 24 Arbeitsbesuch des Vereins Waldheimer Eisenbahnfreunde bei der Bregenzer Waldbahn in Österreich vom 20.10.2015 bis 25.10.2015 Während der Zeit der K & K Monarchie in Österreich-Ungarn, wurde im Einflußgebiet dieses Staatsgebildes die Spurweite 760 mm bei Schmalspurbahnen zwingend eingeführt. Begonnen wurde der Bau solcher Gleise in Bosnien und in der Herzegowina. Daher nannte und nennt man diese Spurweite auch die „bosnische Spurweite“. Der Grund für diese ungewöhnliche Größe war die Sicherstellung von genügend Fahrzeugen der K & k Heeresfeldbahn im Kriegsfall für das gesamte Territorium. Zur Erinnerung sei erwähnt, daß die Schmalspurbahn auf deutscher Seite im Wesentlichen eine Spurweite von 750 mm besitzt. Ausnahmen gibt es aber auch hier. Eine Eisenbahn mit dem 760 mm Gleis ist die Bregenzer Waldbahn, welche wir besucht haben. Angekommen in Bezau, einem beschaulichen kleinen Ort auf einer Hochebene im Bregenzer Wald, wurden wir vom dortigen 1. Vorsitzenden Jakob Bobleter begrüßt. Bereit stand ein Sonderzug, welchen wir sofort besteigen konnten. Offiziell ist die Fahrsaison am 04.10.2015 beendet worden. Leider fährt auch keine Dampflok mehr. Sonderzüge sind außerhalb der Planfahrtage ausschließlich dieselgetrieben. Kurz vor Abfahrt noch an den dortigen Dialekt gewöhnt und einige bemerkenswerte Fotos geschossen. Diese Schienen Jahr 1917 und der Maxhütte, Rosenberg. die K & K Österreich-Ungarn Jahr zuvor wurde gewalzt. stammen aus dem Hersteller ist die SulzbachBekanntlich zerfiel Monarchie im Jahre 1918, ein also diese Schiene (Aufnahmeort: Bahnhof Bezau) Seite 15 von 24 Alle Mann in den Sonderzug und das Abfahrtsignal ertönte zwischen Lokschuppen und Zug, der brav parallel der Werkstatt hielt. Ein kurzer Blick durch die großen Scheiben dieses Gebäudes und das Herz schlug höher. Zwei Dampfloks konnten erahnt werden, das steigert die Lust auf mehr. Jakob, der 1. Vorsitzende, versprach nach Beendigung der Fahrt eine Führung für uns zu organisieren um die Eisenbahnfahrzeuge in Augenschein nehmen zu können. Bevor das geschah, kamen uns während der Sonderfahrt Auen und Berge entgegen, davon später mehr. Jeder wollte so viel Neuigkeiten wie möglich auf dem Bahnhof Bezau erhaschen und die Neugier wurde belohnt. Der arme Jakob stand fast alleine da, unsere Truppe war „anderweitig“ beschäftigt. Der 1. Vorsitzende ist mit der Bregenzer Waldbahn verschmolzen. Es kommt einem vor, als ob er jahrelang selbst eine Dampflok war. Im Bild ist es der linke Eisenbahner. Insgesamt hat der Verein 40 Mitglieder, davon sind 12 aktiv. Die werkeln ständig im Lokschuppen oder außerhalb, zu tun gibt es immer etwas, aber wem sage ich das. Also reingesprungen in die Waggons der Holzklasse und der Zug ruckte an, die Fahrt Richtung Schwarzenberg begann. Seite 16 von 24 Schon die Abfahrt auf dem Bahnhof Bezau verriet, welche Natur auf uns zukommt. Gepflegte Auen, Berge und ein herbstlicher Wald, welch Panorama. Einen Zwischenstop gab es am Haltepunkt Reuthe, da müssen sogar die PKWs halten und warten bis der historische Zug wieder Fahrt aufnahm. Zwischendurch kann der Herr Schaffner, der als Vereinsmitglied eigentlich bei der ÖBB (Österreichische Bundesbahn) seinen Dienst absolviert. Auch hier kam uns eine Welle der Freundlichkeit entgegen, Lachen ist wieder angesagt. Von der Plattform eines der Waggons war das photographieren ein Wagnis, es rüttelte ordentlich und man konnte nur hoffen, daß die Bilder einigermaßen Qualität besitzen. Es gelang und jede Menge Fotos entstanden. Zwei Brücken gibt es innerhalb der 5 km langen Strecke Bezau-Schwarzenberg, eine davon wurde beim Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen. Mit gemeinsamer Kraftanstrengung des Vereins und der öffentlichen Stellen, wurden diese wiederaufgebaut. Die Bregenzer Ach führte derartig viel Wasser, daß das mit unseren Pegelständen 2002 vergleichbar war. Jetzt erscheint die Ach ruhig. Weiter tuckert der Zug, mit ca. 30 km/h und weniger, fliegen förmlich die Eindrücke der Umgebung an uns vorbei. Irgendwann wird der Zielbahnhof Schwarzenberg/Vorarlberg erreicht. Dort wird die Lok umgespannt. Das heißt, die Lok setzt sich ans Zugende, was bei der Rückfahrt der Zuganfang sein wird. Seite 17 von 24 Dieses Ereignis ist Anlaß genug zu erleben und zu photographieren. Beim Ankoppeln der Lok an den stehenden Zug wirft sich der erste Vorsitzende der Bregenzer Waldbahn heldenhaft zwischen Maschine und Waggons. In einem weiteren Foto ist erkenntlich, daß Jakob keinen Platz mehr hat. Einige geübte Handgriffe und Lok + Waggons bilden eine sichere Einheit und sind bereit zur Abfahrt nach Bezau. Dort warten schon die Loks und Waggons im Lokschuppen oder besser Betriebswerk? Wir von den Waldheimer Eisenbahnfreunden und den anderen, mitfahrenden Gästen sind gespannt auf das rollende Material, das auf seine Aufarbeitung wartet und zum großen Teil 2016 auf den Einsatz fiebert. Seite 18 von 24 Seite 19 von 24 Zurück nach Bezau mit malerischer Kulisse. Zwischendurch ein witziger Plausch mit dem österreichischen Schaffner, der im jetzigem Deutsch Zugbegleiter heißt. Zum Austausch von Daten unseres Vereins an die österreichischen Kollegen ist während der Fahrt nicht zu denken gewesen. Für sie ist diese Natur alltäglich, für uns nicht. Also Eindrücke einsaugen, das ist die Devise. Später, im Bahnhofsgebäude Bezau kam es dann zu einem intensiveren Gespräch zwischen den beiden 1. Vorsitzenden. Angekommen auf dem Bahnhof Bezau stand die Besichtigung des Lokschuppens auf der Tagesordnung. Heimat deine Sterne, was gab es da zu sehen! Jakob berichtete über jedes einzelne Objekt in der Reparaturhalle. Nämlich über eine Dampflok (betriebsfähig) eine Dampflok zur Reko Ein Personenwaggon zur Reko Eine Diesellok (betriebsfähig) Seite 20 von 24 Der Bahnhof Bezau bietet auch im Gelände genug rollendes Material und eine Teil-Drehscheibe. Die Loks können dadurch auf ein anderes Gleis gelangen. Die Bedienung dieser Hydraulik durfte der Nachwuchs bewerkstelligen. Seite 21 von 24 Zum Ende sei noch die „Hilde“ erwähnt. Eine Diesellok, welche ebenfalls betriebsbereit ist und ein sagenhaftes Leben führt. Für ihre Gesundheit steht eine Spenderlok zur Verfügung. Sollte da ein Ersatzteil gebraucht werden, dann steht eine gleiche Lok zur Verfügung. Im Bild unten ist das „Ersatzteillager“ unter der Überdachung erkennbar. Fazit: Neue Leute kennengelernt mit viel Initiative, mit viel Mut zum Neuen, mit einem bemerkenswerten Engagement. Auch dieser Verein will eine Gleiserweiterung durchführen. Ziel ist das Erreichen der Stadt Bregenz am Bodensee. Das ist die ursprüngliche Linie, welche abgebaut wurde. Damit gleichen sich die Ziele dieses Vereins mit den unsrigen. Auch unter den Österreichern habe ich Leute gesprochen, welche diese Ziele als nicht durchführbar hielten. Aus eigener Erfahrung konnte ich auch diesen Leuten deutlich vor Augen halten: Wer keine Visionen hat, sollte gleich aufhören! Der Blick nach vorn und ein ordentliches Verhältnis zu den Entscheidungsträgern eventueller Förderer, sowie ein gutes Miteinander zu den Mitstreitern ist die halbe Miete. Diese Erfahrung ist Seite 22 von 24 durchlebt und bestätigt sich immer wieder. Allerdings sollten auch die Mitstreiter an Visionen glauben und an mögliche Alternativen. Das ist nicht mit jedem zu machen, aber es werden mehr. Jakob und Deine Mitstreiter, wir wünschen Euch einen langen Atem, viel Kraft und laßt niemals die Visionen fallen, es gibt den Weg die Ziele zu erreichen und das ist alles andere als einfach. Was ist überhaupt heutzutage noch einfach? Hört nicht auf daran zu glauben und in Waldheim wird es auch Leute geben, welche daran festhalten! Wir sind so verblieben bei unserem Abschied in Bezau, daß ein Gegenbesuch stattfinden wird. Anlaß soll sein die erste offizielle Fahrt mit Personentransort in Waldheim. Dort werden mit ziemlicher Sicherheit auch andere Eisenbahngiganten zugegen sein. Als Gastgeschenk haben wir den Österreichern „Rotkäppchen“ Sekt und einen originalen „Dresdener Stollen“ überreicht, was auf Freude stieß. Sollen der Bezauer Verein und die anderen befreundeten Vereine, die bei uns zu Gast waren, sowie unser Verein sich austauschen zum gegenseitigem Nutzen, es wird keiner bereuen. In diesem Sinne einen Gruß aus dem Rauschenthal. Mach‘s gut Jakob, wir sehen uns wieder. Seite 23 von 24 Das Informationsblatt der Rauschenthalbahn Impressum: Eigentümer und Herausgeber Waldheimer Eisenbahnfreunde e.V. Waldheim, Tel. 034327/67947 Eingebettet im Rauschenthal, in einer romantischen Gegend befindet sich die Eisenbahnlinie Waldheim-Kriebstein. Sie zu erhalten und zu betreiben soll unsere Aufgabe sein. Ein Besuch lohnt sich immer, schon wegen der Umgebung und den fleißigen Helfern. Nach und nach soll unser Ziel erreicht werden, eine gepflegte, kleine und feine Rauschenthalbahn. Anfragen und Informationen: Verein: Auf der Goldenen Höhe 20b, 04736 Waldheim Internet: www.rauschenthalbahn.de E-Mail: info@rauschenthalbahn.de Anschrift der Redaktion Andreas Lässig Auf der Goldenen Höhe 20b, 04736 Waldheim Fotos: Andreas Lässig Bankverbindung Verein: Skatbank Altenburg IBAN: DE69830654080104820690 Redaktionsschluß: 17.07.2015 Seite 24 von 24