PCtipp 0206 - E-Mail

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PCtipp 0206 - E-Mail
Längst sind E-Mails
nicht mehr aus dem
Alltag wegzudenken. Doch wie funktioniert die elektronische Post überhaupt? Und wo entstehen Fehler?
Mail@wissen
● von Gaby Salvisberg
ast alle tun es, manche selten, manche
mehrmals täglich: elektronische Post versenden, auch bekannt als E-Mails. Die simpel gehaltenen Schritt-für-Schritt-EinrichtungsAnleitungen Ihres ➔ Providers oder des Herstellers Ihres ➔ Mailprogramms mögen
Ihnen vielleicht sagen, was Sie beim Einrichten
Ihres Kontos in welches Feld schreiben müssen.
Aber blicken Sie wirklich durch? Wissen Sie, was
beim Verfassen, Senden und Empfangen einer
Mail passiert und warum es mit dem Mailen
manchmal überhaupt nicht klappen will? Wir
sagens Ihnen.
F
Was ist E-Mail? E-Mail ist keine Software,
sondern ein Kommunikations-Dienst, der von
einem Provider oder von der Informatik-Abteilung einer Firma bereitgestellt wird. Wer sich bei
einem Provider registriert oder bei einer entsprechend ausgestatteten Firma arbeitet, erhält
ein so genanntes Mailkonto, das auf einem zentralen ➔ Mailserver liegt. Diesem Konto ist
eine eindeutige Adresse zugewiesen (z. B. name@domainname.ch), damit der Server weiss,
wohin er eingehende Mails abzulegen hat.
Weltweite Standards:Im Abschnitt «Wie funktioniert E-Mail?», Seite 25, beschreiben wir den
Weg einer Mail, der praktisch immer derselbe ist,
egal ob ein Absender oder Empfänger unter Windows, Mac OS, Linux, Atari oder einem anderen
Betriebssystem arbeitet. Damit dies klappt, verwenden alle beteiligten Systeme weltweit die gleichen technischen Standards, die von den Betriebssystem- und Programmherstellern befolgt
werden – mehr oder weniger buchstabengetreu.
Eine bisweilen etwas unglückliche Ausnahme
ist der Software-Riese Microsoft, der an diesem
oder jenem Ende versucht, eigene Wege zu gehen
und damit nicht selten die Besitzer anderer Plattformen vor den Kopf stösst. Doch keine Bange!
24 PCtip
Juni 2002
E-Mail
Internet
Stolperstein
Mailformat – Text, HTML oder RTF?
Es gibt nur ein Mailformat, das
von jedem Mailprogramm auf jedem Betriebssystem perfekt verstanden wird, und das beim
Übertragen auch noch am wenigsten Ressourcen verbraucht:
das reine Text-Format. Um ein
häufiges Missverständnis auszuräumen: «Nur-Text» heisst hier
überhaupt nicht, dass unser Beispiel-Absender Buntspecht auf
Beilagen verzichten muss!
Für bunte Mailtexte gibt es in
manchen Mailclients zudem das
HTML- oder das von Microsoft
«verbrochene» Rich Text Format.
Beide erlauben das Gestalten
von Mails mit verschiedenen
Schriftarten und Farben, bei
HTML sogar inklusive eingebetteter Formulare,Werbebanner
und so genannter Scripts. In solchen Scripts sind Anweisungen
ans Mailprogramm enthalten,
bestimmte Dinge zu tun, wie etwa das Öffnen von zusätzlichen
Fenstern. Leider haben HTMLMails ganz bedenkliche Schattenseiten. Oft werden Scripts in
HTML-Mails dazu missbraucht,
Viren und Würmer zu verbreiten
oder andere unerwünschte Aktionen auszuführen, wie zum
Beispiel das Ändern der vom Benutzer eingestellten Startseite
im Browser. Deshalb gibt es in
vielen Mailprogrammen (nicht in
jenen von Microsoft) die Möglichkeit, die Anzeige von HTML
komplett auszuschalten.
Auch RTF (Rich Text Format) hat
Nachteile. Einige Mailprogramme, die nicht aus dem Hause
Microsoft stammen, haben mit
diesem Format erhebliche Mühe
und können solche Mails oder
Beilagen überhaupt nicht anzeigen. Der Benutzer eines nicht
RTF-fähigen Mailprogramms fin-
det dann in der Mail eine Datei
namens Winmail.dat vor, mit der
weder er noch sein Mailprogramm etwas anfangen kann.
Ein weiterer Nachteil – sowohl
von RTF als auch von HTML: Die
Mails werden grösser, weil ausser dem Inhalt (Text und Beilage) auch noch weitere Zeichen
übertragen werden, die alleine
für den bunten Look der Mail
(Textfarbe, Hintergrund etc.) zuständig sind.Wer gezwungen ist,
solche übergrossen HTML- oder
RTF-Mails unterwegs per Handy
abzurufen, berappt also schon
für eine einzige Mail doppelt,
wird er doch für die Online-Zeit
oder die übertragene Datenmenge zur Kasse gebeten.
Bei mit RTF verfassten Mails
ist es praktisch
unmöglich, an
den Inhalt der
Beilage «Winmail.dat» zu
kommen.
▲
Sie hüpfen locker über die Stolpersteine, wenn
imaginären Benutzer namens Buntspecht über die
Sie Ihrem Mailprogramm die weiter unten beSchulter, der sich bei einem ebenso frei erfundeschriebenen Einstellungen verpassen.
nen Provider Wald ein POP3-Mailkonto eingeDas Internet selbst ist nichts anderes als ein
richtet hat. Buntspecht wickelt seine Mails über
weltumspannendes Netzwerk. Um Daten in ein Mailprogramm ab. Er möchte dem Benutzer
einem Netzwerk zu transportieren, müssen
Frosch, der lieber die Dienste des Providers Teich
natürlich alle beteiligten Geräte dieselbe Sprache
beansprucht, eine Mail schicken.
«sprechen». Hierfür sind die so genannten NetzBuntspecht öffnet sein Mailprogramm und
werkprotokolle zuständig. Im
tippt als Empfänger die MailInternet wird das Protokoll
adresse «frosch@teich.ch» ein
Fachchinesisch
➔ TCP/IP verwendet, das von
oder wählt die bereits gespeiallen aktuellen Betriebssyste- Provider
cherte Adresse seines glitschimen unterstützt wird, seien es Ein Anbieter von Internet-Dienstgen Freundes aus seinem
Arbeitsstationen (z. B. mit leistungen wie Internet-Zugang,
Adressbuch. Hat er den Betreff
Windows oder Mac OS) oder Webseiten-Platz oder E-Mail.
und den Text der Mail eingeServer (z. B. mit Unix, Linux
tippt (oder in seinem Fall eher
Mailprogramm
oder einem Windows-2000-Sergepickt), krallt er sich die
Oft auch «Mailclient» genannt. Ein
ver). Auf TCP/IP basieren wei- Programm zum Erstellen, Senden
Maus und zieht damit noch
tere Protokolle, wie das Hyper und Empfangen von E-Mails. Die
das neuste Foto seines frisch
Text Transfer Protocol (HTTP) zwei bekanntesten unter Windows geschlüpften Nachwuchses in
für Webseiten, das File Transfer sind Outlook und Outlook Express. die Mail.
Protocol (FTP) für Downloads,
Doch Vorsicht! Will Buntdas Post Office Protocol (POP) Mailserver
specht sicher sein, dass Frosch
für den Zugriff auf empfange- Ein Computer, auf dem E-Mailsowohl den getippten Text als
ne E-Mails, das Simple Mail Konten verwaltet werden. POP ist
auch das Bild wirklich beTransfer Protocol (SMTP) für für die eingehenden Mails zustäntrachten kann, sollte er sich
deren Versand und einige dig, SMTP für ausgehende Mails.
jetzt über das verwendete
mehr.
Mailformat Gedanken maTCP/IP
chen. Denn nicht jedes Format
Wie funktioniert E-Mail? Transmission Control Protocol/
wird von jedem MailproInternet Protocol. NetzwerkproDen typischen Weg einer tokoll, das im Internet für die
gramm angezeigt, deshalb
E-Mail zu erklären, geht am Kommunikation zwischen den
führt er sich erst mal die
besten anhand eines Beispiels. Geräten verwendet wird.
Box Stolperstein: Mailformat
Schauen wir deshalb einem
(oben) zu Gemüte.
Aktuelles aus der Computerszene: http://www.pctip.ch/topthema/
Juni 2002
PCtip 25
E-Mail
Internet
▲
Weiss also unser Buntspecht nicht, mit welStolperstein
chem System sich Frosch die Mails abholt, stellt
er vor dem Absenden der Mail das zuverlässigste
Relaying denied
aller Formate ein. In seinem Mailprogramm
Der Begriff «Relaying» oder auch sender hat sich also durch die
dem Abholen der Mails) auch
kann er es zentral festlegen, damit es für alle Mails
«Relay» beschreibt bei SMTPEinwahl oder durch die Anmelnoch welche verschicken, gilt er
gilt. Hat er Outlook 2000, geht das über EXTServern den Vorgang, eine Mail
dung via Standleitung bei ihm
als authentifiziert, weil er sich
RAS/OPTIONEN/E-MAIL-FORMAT. Bei «Senden im
an den Server eines anderen
authentifiziert.
eben durch den Zugriff auf sein
Providers weiterzuleiten.TheoPOP-Konto angemeldet hat. DesNachrichtenformat» wählt er NUR-TEXT. Will er
retisch lassen sich Mails über je■ Manche Anbieter von Mailhalb gibt es in vielen Mailprostandardmässig auf den bunten Mails beharren
den beliebigen SMTP-Server ver- Diensten (z. B. GMX) haben keine grammen die Option, die Reiund nur die eine Nachricht an Frosch im Textschicken. Spammer missbrauMöglichkeit zur Einwahl. Deshenfolge auf «erst holen, dann
format verschicken, wählt er direkt im Fenster
chen solche Server gerne, um
halb verlangen deren SMTP-Ser- senden» zu setzen.
der neu erstellten Mail unter FORMAT die Option
ihren Werbemüll an Hunderte
ver für den Versand von Mails
NUR-TEXT. Nur wenn er genau weiss, dass Frosch
oder Tausende Mailadressen zu
eine Anmeldung: Im Mailpro■ Sitzt der Empfänger im selben
erstens ein Mailprogramm hat, das mit HTML
versenden, was die Server und
gramm muss nicht nur fürs AbNetz wie der SMTP-Server? Dann
oder RTF zurechtkommt, und zweitens die Mails
auch die Internet-Anbindung
holen der Mails, sondern auch
handelt es sich genau genomder Provider massiv belastet. Se- für deren Versand ein Benutzermen nicht um ein Relaying, weil
nicht via Handy abholt, kann er HTML oder RTF
riöse Provider versuchen, diesen name und ein Kennwort mitgedie Mail das eigene Netz des Promit gutem Gewissen verwenden.
Missbrauch mit technischen Mit- schickt werden. Das ist eine
viders nicht verlässt. Dieser UmHat sich Buntspecht für ein Mailformat entteln zu unterbinden. Ein gut kon- «SMTP-Authentifizierung».
stand wird leider gelegentlich
schieden, klickt er auf SENDEN. Damit löst er eine
figurierter SMTP-Server traut
von Spammern missbraucht.
Reihe einzelner Aktionen aus, von denen sich
keinem Fremden und wird nur
■ Eine weitere Variante der
viele innert Sekunden-Bruchteilen abspielen:
Mails an andere Provider weiter- Authentifizierung ist jene des
Wenn ein SMTP-Server merkt,
➊ Entweder ist sein PC schon mit dem Internet
leiten, wenn der Absender (oder Holen/Senden-Prinzips, auch
dass keine der obigen Bedingunverbunden (eingewählt oder per Standleitung)
der Empfänger) zu seinen Kun«SMTP after POP» genannt. Fürs gen zutrifft, verweigert er den
den bzw. Benutzern gehört. EiAbholen von Mails ab einem
Versand oder sogar schon das
oder er wählt sich jetzt bei seinem Provider ein.
ner der folgenden Punkte muss
POP-Server ist es notwendig,
Entgegennehmen der Mail. Feh➋ Das Mailprogramm liest jetzt aus den Kontozutreffen, bevor er sich überdass sich der Benutzer oder sein lermeldungen im Mailprogramm
Einstellungen den Postausgangs-Server (SMTPhaupt an die Arbeit macht:
Mailprogramm per Benutzeroder automatisch an den AbsenServer) aus und begibt sich im Internet auf die
name und Passwort anmeldet.
der zurückgeschickte Mails sind
Suche nach demselben. Auf einer Art elektroni■ Der Absender hat sich bei ihm Dadurch wird eine so genannte
die Folge, typischerweise mit
schem «Umschlag» der Nachricht stehen jetzt im
eingewählt und somit eine IP«Session» (Sitzung) eröffnet, die einem Begriff wie «relaying deWesentlichen die folgenden Informationen:
Adresse erhalten, die zum
für wenige Minuten bestehen
nied» oder «relaying not per■ Von: Name
eigenen IP-Adressen-Bereich
bleibt.Will derselbe Computer
mitted from you» im Fehlerbedes Providers gehört. Der Abwährend dieser Session (nach
schrieb.
Mail- und ➔ IP-Adresse des Absenders
Name und Version des Mailprogramms
Taucht eine sol■ An: Empfängeradresse
che Unzustell■ Info: Informationen über das Format des Mailbarkeits-Meldung
auf, stimmt meist
Inhalts (z.B. des beigelegten Bildes).
der SMTP-Eintrag
➌ Hat Buntspechts Mailprogramm den Waldim Mailprogramm
nicht.
SMTP-Server gefunden, begrüsst es ihn freundlich, und zwar wörtlich mit «HELO». Dann teilt
es ihm mit, dass eine Mail an einen Benutzer des
Providers «Teich» zu versenden ist.
➍ Weil der SMTP-Server von «Wald» zur seriösen Sorte gehört, schaut sich dieser zuerst den
Absender an, denn da könnte jeder kommen und Mailprogramm nicht versteht, wird unser grüner
hört. Sollte sich Buntspecht bei der Mailadresse
irgendwelche Mails zum Versand einliefern! Freund in dieser Post nur Hieroglyphen zu Gevertippt haben (z.B. frasch@teich.ch), wird der
Gehört die IP-Adresse zu einem seiner Kunden, sicht bekommen. Siehe Box Stolperstein: LänderTeich-Server an die in der Mail enthaltene Abnimmt er die Post zum Versand an. Und wenn codierung, Seite 31, und Box Stolperstein: Mailversender- bzw. Antwortadresse (z. B. buntspecht
nicht? Lesen Sie Box Stolperstein: Relaying denied, schlüsselung, Seite 31.
@wald.ch) die Meldung schicken, der Benutzer
rechts oben, und dann gehts weiter mit Schritt ➎. ➏ Der Wald-Server schaut sich anschliessend die
sei unbekannt. Hat Buntspecht die korrekte
➎ Erst wenn der SMTP-Server des «Wald»-Pro- Empfänger-Adresse respektive den Zielserver an,
Adresse eingetippt, wird der Teich-Server die
viders entschieden hat, dass die Post verschickt den er hinter dem @-Zeichen findet (also in Mail im Posteingang von Froschs POP-Konto abwerden darf, nimmt er sie entgegen. Rein tech- unserem Beispiel @teich.ch). Findet er den Mail- legen. Aber bisweilen nützt auch das korrekte
nisch gesehen, können per Eserver des Providers «Teich», Eintippen der Mailadresse nichts, siehe Box StolMail nur Texte übertragen
übergibt er ihm die Mail, mit
perstein: Mailbox voll?, Seite 28. In diesem Fall blieFachchinesisch
werden. So wird das beigelegte
der Bitte, sie an den Benutzer be Buntspecht nichts anderes übrig, als den
Bild in codierten Text über- IP-Adresse
des Kontos «frosch» weiterzuFrosch via Telefon, Fax oder Brief zu bitten, sein
setzt.
leiten. Für «Wald» ist die Sache
Postfach zu entrümpeln – wohlgemerkt: jenes
Für den Datenverkehr mit dem
In Buntspechts Mailpro- Netzwerkprotokoll TCP/IP muss
jetzt erledigt, sofern er später
auf dem Server, nicht seine heruntergeladenen
gramm war eingestellt, auf jedes beteiligte Gerät (jeder Servom Teich-Server keine FehMails auf der Festplatte.
welche Art seine Mails über- ver, Computer, Router) eine einlermeldung zurückbekommt,
➑ Frosch kehrt vom erfolgreichen Fliegen jagen
deutige und nur einmal vorhandesetzt werden müssen. Hier
die er dem Absender (Bunt- heim, wirft seinen PC an, wählt sich ins Internet
ne Adresse in Nummernform hakönnen gleich zwei Dinge ben. Diese IP-Adressen werden in
specht) weiterleiten muss.
ein und startet sein Mailprogramm. In diesem
schief gehen. Hat nämlich vier Blöcken à drei Ziffern notiert
➐ Jetzt hat der Teich-Server die
hat er eingestellt, dass es beim Start sofort auf seiBuntspecht eine Ländercodie- und reichen theoretisch von
Aufgabe, das POP-Konto zu
nem Mailkonto nach neuer Post schauen soll.
rung oder eine Mailverschlüs- «0.0.0.0» bis «255.255.255.255».
finden, zu dem die E-Mail- ➒ Wie die meisten Benutzer hat auch Frosch in
selung gewählt, die Froschs
Adresse «frosch@teich.ch» geseinem Mailprogramm sein POP-Konto so
▲
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Juni 2002
Internet
E-Mail
▲
eingerichtet, dass sein Bevom Mailprovider und die
Fachchinesisch
nutzername und sein KennNamen seiner Postein- und
wort beim Anmelden automa- Kopfzeilen, Header
Postausgangsserver (POP und
tisch an den POP-Server des Die Informationen, die mit jeder
SMTP).
Teich-Providers übermittelt Mail mitgeschickt werden und die
All diese Informationen
werden. Nach erfolgreicher von jedem Server, den eine Mail
werden normalerweise auch
Anmeldung beginnt Froschs passiert, um einen Eintrag ergänzt
umgehend im Browser angewerden. In den Kopfzeilen steht
Mailclient, die neuen Nach- nicht nur der Weg einer Mail, sonzeigt, wenn man sich auf der
richten herunterzuladen.
Webseite eines Providers für
dern z. B. auch ihr Format oder
➓ Froschs Mailprogramm hat Zeichensatz.
ein Mailkonto registriert. So
sich die neuen Nachrichten von
hat Buntspecht beim Registseinem POP3-Konto herunterrieren seines Wald-Accounts
geladen und präsentiert deren Inhalt, entspre- Folgendes vom Provider bekommen:
chend den mitgelieferten Informationen im ■ E-Mail-Adresse: buntspecht@wald.ch
➔ Kopfzeilen-Bereich der Mails. Wenn sein ■ Benutzername: buntspecht
Mailprogramm das Format von Buntspechts Mail ■ Passwort: Das sagt er natürlich niemandem!
korrekt versteht, zeigt es ihm beim Öffnen der ■ POP-Server: pop.wald.ch
Mail den Text an und die Bilddatei als Beilage.
■ SMTP-Server: mail.wald.ch
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Mit diesen Informationen konnte Buntspecht in Outlook Express 5.5 sein Konto perfekt
einrichten: Im Menü EXTRAS/KONTEN verwendet
er die Schaltfläche HINZUFÜGEN und dahinter die
Option E-MAIL. Als Erstes will Outlook Express
seinen Namen wissen. Da pickt er seinen vollen
Vor- und Nachnamen ein: Buntspecht Bäumepicker. Doch halt! Er erinnert sich, dass in diesem Feld keine Umlaute stehen sollten, des-
▲
Wie richte ich ein E-Mail-Konto ein?
Gleichgültig, ob die mailfreudigen Buntspechte
und Frösche dieser Welt Outlook, Outlook Express, Netscape Messenger, The Bat, AK-Mail
oder ein anderes Mailprogramm verwenden, immer werden sie – ausser der Mailadresse – vier Informationen brauchen, um damit auf ihr Mailkonto zugreifen zu können: den Benutzernamen
und das Kennwort als persönliche Information
Stolperstein
Mailbox voll?
Mailempfänger Frosch kann durch Einstellungen in seinem Mailprogramm Einfluss darauf
nehmen, ob die Mails nach dem Herunterladen
vom Server (aus seinem Konto, das beim Provider liegt) gelöscht werden sollen. So könnte er
die Mails später mit einem anderen PC oder
einem anderen Mailprogramm noch einmal herunterladen oder von jedem Computer aus online im Browser anzeigen lassen, falls sein Provider eine entsprechend eingerichtete Webseite
(ein so genanntes «Web-Interface») hat.
Es hat aber leider auch einen Haken, wenn
Frosch seine Mails nach dem Download nicht
vom Server löschen lässt: Wie fast jeder Provider hat auch die Firma «Teich» entschieden,
dass die Datenmenge der einzelnen Mailkonten
eine bestimmte Grösse (in Megabytes) nicht
übersteigen darf. Die Folge: Irgendwann wäre
das Postfach auf dem Server voll und könnte
keine Mails mehr annehmen. In diesem Fall erhielte Mailabsender Buntspecht eine automatisch generierte Mail zurück, die ihm sagt, dass
seine Nachricht an Frosch nicht zugestellt werden konnte. In solchen Fehler-Mails deutet eine
kurze Fehlerbeschreibung wie «quota exceeded», «capacity limit exceeded» oder «mailbox
full» auf genau das Problem hin.
▲
halb lautet seine Eingabe so: Buntspecht
Baeumepicker.
Über WEITER gehts zum nächsten Fenster, in
dem nach der Mailadresse gefragt wird. Flugs die
Option ICH HABE BEREITS EINE E-MAIL-ADRESSE
angekreuzt. Und dort gehört natürlich die Mailadresse hinein, die Buntspecht vom Provider bekommen hat: buntspecht@wald.ch, Screen 1.
Und WEITER gehts zu den Servernamen. Beim
Posteingangsserver (POP) schreibt er, wie vom
Provider empfohlen, «pop.wald.ch» und beim
Postausgangsserver (SMTP) den zweiten Server,
«mail.wald.ch», Screen 2. Wäre das Mailkonto bei
einem anderen als dem Einwähl-Provider, müsste Buntspecht beim Postausgangsserver (SMTP)
darauf achten, dass er nicht über den «Relaying
denied»-Stein stolpert, siehe Box Seite 26.
Nach dem abermaligen Klick auf WEITER landet er bei seinen persönlichen Zugangsdaten: seinem Benutzernamen und dem Kennwort. Auch
diese sind schnell eingetippt, Screen 3, dann ist das
Einrichten des Kontos via WEITER und FERTIGSTELLEN erledigt – jedenfalls beinahe!
Nun taucht das neue Konto schon in der Liste der eingerichteten Konten auf. Fürs Feintuning klickt Buntspecht das Konto an und wählt
EIGENSCHAFTEN. Im Register ALLGEMEIN übernimmt Outlook Express automatisch den Eintrag des Posteingangsservers. Dort verpasst
Buntspecht seinem Konto die Bezeichnung
«Mein Waldkonto». Dies hat keinen Einfluss auf
den eigentlichen POP-Server-Eintrag im Register
SERVER, Screen 4.
Würde das Mailkonto beim Versand eine so
genannte SMTP-Authentifizierung benötigen
(siehe Stolperstein «Relaying denied», Seite 26),
wäre noch ein Blick ins SERVER-Register notwendig. Dort hätte Buntspecht ein Häkchen bei SERVER ERFORDERT AUTHENTIFIZIERUNG gesetzt und
noch kurz die EINSTELLUNGEN überprüft.
Im Register VERBINDUNG kann er zudem sicherstellen, dass sich sein Modem automatisch einwählt, wenn er Mails abrufen oder senden will.
Interessant ist für ihn auch, was er unter dem Reiter ERWEITERT findet, denn er sucht unterwegs
gerne mal ein Internet-Café auf, um seine Mails
direkt auf der Webseite seines Providers zu lesen:
Er setzt darum ein Häkchen bei KOPIE
ALLER NACHRICHTEN AUF DEM SERVER BELASSEN,
und stellt mit der Einstellung VOM SERVER NACH
2 TAGEN ENTFERNEN sicher, dass die Mails sein
Konto nicht überfüllen, Screen 5.
Zum besseren Verständnis: Die Einstellung
VOM SERVER NACH 2 TAGEN ENTFERNEN bedeutet
nicht, dass der Mailserver die Mails im POP3Postfach nach zwei Tagen im Alleingang löscht,
sonst würden ja die Mails verloren gehen, die
Buntspecht etwa während seiner Ferien nicht lesen kann. Es heisst vielmehr, dass sein so eingestelltes Outlook Express beim nächsten Post-Ab-
1
6
Die neue Mailadresse, die bei einem Provider eingerichtet wurde,
gehört in dieses Feld.
2
Im Mailverkehr ist in Outlook Express die Einstellung «Westeuropa
(ISO)» meist die richtige.
7
Ein- und Ausgangsserver nicht verwechseln.
3
Soll beim Mailen das Passwort automatisch übermittelt werden,
tuts ein Häkchen bei KENNWORT SPEICHERN.
4
Im Register ALLGEMEIN tragen Sie eine beliebige Konten-Bezeichnung ein.
5
Die erhaltenen Mails der letzten zwei Tage könnte Buntspecht von jedem PC aus herunterladen, wenn er diese so lange auf dem Server lässt.
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Juni 2002
Mails, die allen Mailbenutzern schmecken sollen, werden als NUR-TEXT
verfasst und kommen mit MIME daher.
E-Mail
holen alle Mails wie üblich
Word-Datei speichern, nach
Stolperstein
vom Server herunterlädt und
Viren scannen und kann sie
anschliessend jene vom Server Mailverschlüsselung
erst dann öffnen.
entfernt, die dort schon länger Nachdem Buntspecht die Box
Zu grosse Beilagen treffen
als zwei Tage liegen. Noch ein- «Stolperstein Ländercodierung»
leider auch immer wieder ein;
mal auf OK und auf SCHLIES- gelesen hat, weiss sein Mailproeine echte Plage für Benutzer
gramm, welchen internationalen
SEN geklickt: fertig.
ohne schnelle Standleitung.
Zum weiteren Feintuning Zeichensatz es verwenden soll,
Prüfen Sie deshalb vor dem
von Outlook Express öffnet aber es ist ihm noch nicht beSenden, wie gross die Beilage
kannt, nach welchem Schlüssel
Buntspecht noch das Register die Mails codiert werden müssen.
ist. Ein rechter Mausklick auf
SENDEN im Menü EXTRAS/OP- Es verwendet am besten eine
die Datei und die Auswahl von
TIONEN. Bei INTERNATIONALE
EIGENSCHAFTEN wird Ihnen
Codierung, die von praktisch allen
EINSTELLUNGEN wählt er Mailprogrammen korrekt verdiese Information enthüllen.
«Westeuropa (ISO)», um dem standen wird. Diese nennt sich
Wenn Sie eine Webseite hadrohenden «Stolperstein Län- «Multipurpose Internet Mail Exben, stellen Sie die Beilage auf
dercodierung» (unten) auszu- tensions» («Mehrzweck-ErweiIhre Webseite und senden Sie
terung für Internet-Post»), kurz
weichen, Screen 6.
dem Mailempfänger den Link.
«MIME». MIME stellt zum Beispiel
Beim Senden-Format für Umlaute durch eine Folge von
Ist die Beilage grösser als 500
Nachrichten und für News drei Zeichen dar: ein «ä»wird
Kilobytes, fragen Sie beim
kreuzt er NUR-TEXT an, wählt durch die Zeichenfolge «=E4» erEmpfänger kurz nach, ob er
bei den NUR-TEXT-EINSTEL- setzt. Beispiel Outlook 2000: Über
die Datei haben möchte. ManEXTRAS/OPTIONEN/E-MAIL-FORMAT
LUNGEN das Nachrichtenforche Dateien lassen sich zumat MIME und bei der Text- klicken Sie unter EINSTELLUNGEN
dem erheblich verkleinern,
MIME
an
und
wählen
bei
«Textcodierung KEINE, Screen 7. So
wenn Sie diese z.B. mit WinZip
codierung» den Eintrag KEINE.
werden Frösche, die seine
komprimieren.
Mails bekommen, bestimmt
Oft hängen zu viele Beilanichts mehr zu meckern – pardon – quaken ha- gen an einer Mail. Je nach Mailprogramm muss
ben, weil die Mails nicht lesbar sind.
der Empfänger jede Beilage einzeln anklicken
und speichern, bevor er sie öffnen kann. Haben
Mails, die keine Freu(n)de machen: Sie Sie also mehrere Dateien an einen Empfänger zu
erinnern sich noch an die E-Mail-Sünden im schicken, benutzen Sie ebenfalls WinZip und
PCtip 8/2000, ab Seite 28 (http://www.pctip.ch/ packen Sie alle in eine einzelne ZIP-Datei. Der
archiv/2000/8.asp)? Die Sünder sind noch immer Empfänger speichert die ZIP-Datei auf die Festunterwegs und täglich werden es mehr, ganz ab- platte und entpackt die Dateien per Drag&Drop
gesehen von Mails, die mit falscher Mailver- mit der rechten Maustaste in einen Ordner.
schlüsselung, Ländercodierung oder mit RTF
Mit einem falschen Beilagen-Format haben
verschickt werden. Denn auf manche klassischen jetzt auch Outlook-Benutzer zu kämpfen. Denn
E-Mail-Sünden haben auch die besten Mailein- seit einem bestimmten Microsoft-Sicherheitsstellungen keinen Einfluss.
update lassen sich aus Outlook keine Dateien mit
Denken Sie stets an den Empfänger Ihrer Post, der Endung EXE mehr öffnen oder speichern.
und daran, welchen Aufwand er betreiben muss, Sollten Sie eine EXE-Datei verschicken wollen,
um Ihre Nachricht zu lesen oder Ihre Beilagen zu zippen Sie diese ebenfalls.
öffnen.
Überflüssige Beilagen sind immer noch die Im nächsten Heft: Wenn am 25. Juni 2002 der
Lieblingssünden vieler Frösche und Buntspech- PCtip 7/2002 erscheint, haben sich bestimmt
te. Der Text einer Mail gehört direkt ins Mail- sämtliche Frösche und Buntspechte zu wahren
fenster und nicht in eine beigelegte Word-Datei. E-Mail-Füchsen gemausert. Deshalb werden wir
Ein Empfänger wird sich nicht freuen, ein leeres im nächsten Heft sowohl den Teich als auch den
Mailfenster und eine Word-Beilage vor sich zu Wald verlassen und Ihnen dafür haufenweise
sehen, ohne zu wissen, worum es in der Mail brandheisse E-Mail-Tipps und -Tricks für Fortüberhaupt geht. Sein Aufwand: Er muss die geschrittene servieren.
●
Stolperstein
Ländercodierung
Für die Übertragung von E-Mails
müssen Text und allfällige Beilagen in Zeichen übersetzt werden. Damit das Mailprogramm
des Empfängers die Mail richtig
zurückcodieren kann, muss jenes des Absenders den richtigen
Zeichensatz verwenden. Es ist
unschwer zu erraten, dass in anderen Ländern (z. B. Osteuropa,
Asien) andere Zeichensätze verwendet werden. Für den Mail-
verkehr in Ländern, die ein lateinisches Alphabet verwenden
(Nord- und Südamerika, Australien, die meisten Länder in Europa und Afrika), wird deshalb
die Codierung namens «ISO Latin-1», besser bekannt als «ISO
8859-1», angewendet. In manchen Mailprogrammen von
Microsoft (z. B. Outlook) nennt
sich diese Codierung «Westeuropa (ISO)».
Sollte also Frosch später die Umlaute (ä, ö, ü) in Buntspechts Mail
vermissen, dann prüft er die Einstellungen in seinem Mailprogramm. Zum Beispiel in Outlook
2000 geht er im Menü EXTRAS/
OPTIONEN zum Register E-MAILFORMAT. Dort klickt er auf INTERNATIONALE OPTIONEN und wählt in
beiden Ausklappmenüs «Westeuropa (ISO)». Siehe auch Stolperstein «Mailverschlüsselung».
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Internet
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Stand: Juni 2007
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