Heute höre ich auf!
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Heute höre ich auf!
RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:49 Uhr Seite 3 Heute höre ich auf ! Ihr Logbuch zum Rauchstopp 13.04.2005 10:49 Uhr Seite 4 Impressum RauchstoppBroschüreNEU Herausgeber Bundesvereinigung für Gesundheit e.V. Im Rahmen des Projektes "Rauchfrei am Arbeitsplatz" gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung. Gedruckt mit freundlicher Unterstützung von Redaktionelle Bearbeitung Michaela Goecke Bundesvereinigung für Gesundheit e.V. Heilsbachstraße 30, 53123 Bonn Tel.: 0228-9872718 Fax: 0228-6420024 E-mail: mg@bvgesundheit.de Internet: www.rauchfrei-am-arbeitsplatz.de Original "Carnet de Bord: Aujourd'hui, j'arrête!" Texte: Dr. Patrick Dupont Illustrationen mawil, Berlin www.mawilcomix.de Bonn, März 2005 Wie kann ein "Logbuch" Sie beim Rauchstopp unterstützen? Mit dem Rauchen sollten Sie am besten von heute auf morgen aufhören. Dann ist der Rauchstopp am einfachsten. Bevor Sie aber aufhören, ist eine gute Vorbereitung hilfreich und notwendig. Viele Raucher* brauchen einige Zeit, bis sie sich zum Rauchstopp entschließen. Der Weg zur Entscheidung ist nicht immer einfach, und reifliche Überlegungen sind dabei erforderlich. Manchmal braucht man Unterstützung und Hilfe auf diesem Weg. Ihr Logbuch wird Ihnen auf viele Fragen, die Sie sich stellen, die richtigen Antworten geben - ähnlich wie Wegweiser, die dabei helfen, den richtigen Weg zu finden. *Auf die durchgängige Nennung beider Geschlechter verzichtet die Broschüre aus Gründen der besseren Lesbarkeit. 13.04.2005 10:49 Uhr Seite 5 Inhalt RauchstoppBroschüreNEU Bevor Sie aufhören Der Tag X ist da Die erste Woche Ab jetzt rauchfrei! Check: wie fühlen Sie sich? Die ersten 14 Tage Der erste Monat Wichtige Fragen, die Sie sich stellen sollten Das Schwerste ist geschafft. Schon ein Drittel des Weges liegt hinter Ihnen. 4 18 21 24 26 Der zweite und dritte Monat Nicht-mehr-Rauchen macht Spaß. 28 Der vierte und fünfte Monat Alles (fast) ganz normal 31 Und danach? Nur Vorteile ... Weitere Informationen Adressen, Bücher, Internetseiten 32 35 Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU 4 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 6 Sie wollen aufhören zu rauchen? Machen Sie es richtig! 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 7 Bevor Sie aufören Wichtige Fragen, die Sie sich stellen sollten Warum überhaupt aufhören? Die Zigarette, Zigarre oder Pfeife ist seit Jahren Teil Ihres täglichen Lebens. Sie ist wie ein alter Bekannter, macht Ihnen Freude, beruhigt Sie und verschafft Ihnen Momente der Entspannung und Anregung. Ihr Körper hat sich außerdem längst an seine tägliche Dosis der "Droge Nikotin" gewöhnt. Selbstverständlich wissen Sie, dass Rauchen schwere Krankheiten hervorrufen kann. Dieser Kenntnis wollen Sie jetzt mit einem Rauchstopp Taten folgen lassen. Das ist gut, aber mit dem Rauchen aufzuhören, ist nicht so einfach. Man muss mit dem "körperlichen Entzug" vom Nikotin im Tabak zurechtkommen und gleichzeitig die vielen Situationen, die mit dem Rauchen verbunden sind, ändern. Wie sollen Sie das angehen? Werden Sie es durchstehen? Wird es Ihnen sehr schwer fallen? Wie können Sie einen Rückfall vermeiden? Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU Der Rauchstopp bringt Ihnen täglich Vorteile. Er könnte Ihnen auch von Tag zu Tag mehr Spaß machen ... Mit anderen Worten: Warum möchten Sie aufhören zu rauchen? Was ist Ihre ganz persönliche Motivation? Die wichtigsten Vorteile des Rauchstopps Schreiben Sie hier alle Vorteile auf, die Sie sich vom Rauchstopp versprechen. Fangen Sie mit dem Vorteil an, der Ihnen am wichtigsten ist: 1 4 2 5 3 6 5 Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 8 Ist es der richtige Zeitpunkt? Gibt es überhaupt einen falschen Zeitpunkt? Manche Menschen haben den Rauchstopp in einer ruhigen Lebensphase geschafft, andere waren in einer schwierigen Lebensphase erfolgreich. Es gilt also: Der beste Moment, um aufzuhören, ist der, den Sie sich selbst aussuchen. Wenn Sie den tiefen Wunsch spüren, mit dem Rauchen endlich aufzuhören, ist der richtige Zeitpunkt da. Tragen Sie hier das Datum ein, an dem Sie aufhören werden: Bin ich vom Nikotin im Tabak abhängig? Gibt es Mittel, mit denen ich diese Abhängigkeit überwinden kann? Ob Sie vom Nikotin im Tabak abhängig sind, merken Sie an körperlichen Signalen, wenn Sie auf Zigaretten verzichten (müssen). Können Sie gut auch eine längere Zeit ohne Zigaretten auskommen? Oder tritt dann ein Unwohlsein auf: ein Gefühl der Leere, ein starkes Verlangen zu rauchen, Konzentrationsschwierigkeiten oder auch Reizbarkeit? 6 Manche Raucher können - wenn es sein muss - vier oder fünf Stunden auf Zigaretten verzichten, ohne Entzugssymptome zu spüren. Das spricht für eine weniger stark ausgeprägte Abhängigkeit. Bei anderen darf eine "Zwangspause" maximal zwei Stunden dauern. Dann werden sie nervös und reizbar. Für abhängige Raucher ist es schwer, ein Rauchverbot über längere Zeit auszuhalten. So hat jeder Raucher seinen individuellen Grad der Tabakabhängigkeit. Einige Raucher können sogar mit dem Rauchen aufhören, ohne körperliche Entzugssymptome zu spüren. Sie sind nicht oder kaum körperlich abhängig. Andererseits ist für viele der körperliche Entzug vom Nikotin so schwer, dass ihre Rauchstopp-Versuche daran scheitern. Diesen so genannten stark abhängigen Rauchern gelingt eine Entwöhnung meistens nur mit gezielter Unterstützung. Wichtig für Sie ist zunächst einmal festzustellen, wie es um ihre Abhängigkeit vom Tabak steht. Machen Sie den Fagerström-Test und erfahren Sie, ob Sie körperlich vom Nikotin im Tabak abhängig sind. 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 9 Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU Der Fagerström-Fragebogen zur Tabakabhängigkeit Wann nach dem Aufstehen rauchen Sie Ihre erste Zigarette? 3 innerhalb von 5 min 2 1 0 Wie viele Zigaretten rauchen Sie im allgemeinen pro Tag? 0 bis 10 nach 6 bis 30 min 1 11 bis 20 nach 31 bis 60 min 2 21 bis 30 nach 60 min 3 31 und mehr Finden Sie es schwierig, an Orten, wo das Rauchen verboten ist (z.B. Kirche, Bücherei, Kino usw.) das Rauchen zu unterlassen? 1 ja 0 nein Auf welche Zigarette würden Sie nicht verzichten wollen? Rauchen Sie am Morgen im allgemeinen mehr als am Rest des Tages? 1 ja 0 nein Gesamtpunktzahl: Auswertung Kommt es vor, dass Sie rauchen, wenn Sie krank sind und tagsüber im Bett bleiben müssen? 1 die erste am Morgen 1 ja 0 andere 0 nein Abhängigkeit vom Nikotin im Tabak: gering: mittel: stark: 0 bis 3 Punkte 4 bis 6 Punkte 7 bis 10 Punkte 7 Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 10 Was kann mir beim Rauchstopp helfen? Gleich vorweg: Ein Wundermittel, mit dem Sie das Rauchen automatisch und ohne Anstrengung aufgeben, gibt es nicht. Was es aber gibt, sind wirksame Hilfen zur Unterstützung bei einer Tabakentwöhnung. In Studien haben folgende Mittel und Methoden ihre Wirksamkeit bewiesen und werden daher von Experten weltweit empfohlen: ■ Verhaltenstherapie (als Einzel- oder Gruppenprogramm): psychologische Unterstützung beim Erlernen neuer Verhaltensmuster, die das Rauchen ersetzen sollen ■ Medikamentöse Therapie mit rezeptfreien Nikotinersatzmitteln - Kaugummis, Pflaster oder Lutschtabletten ■ Therapie mit Bupropion, einem verschreibungspflichtigen Medikament, Am erfolgreichsten hat sich die Kombination aus Verhaltensänderung mit Nikotinersatztherapie erwiesen. Apotheker und Ärzte sind in der Regel über die Tabakabhängigkeit und die wirksamen Medikamente bei einer Entwöhnung informiert. Hier können Sie sich beraten lassen. 8 Eine individuelle und kompetente Beratung zum Rauchstopp können Sie auch bei telefonischen Beratungsdiensten erhalten. Telefonische Beratung zur Tabakentwöhnung Tel. 0 62 21 /42 42 00 Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrum, Heidelberg Tel. 0 18 05 / 31 31 31 Raucherberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln Individuelle Behandlungsmöglichkeiten und Beratung Tel. 03 61 /6 45 08 16 Institut für Nikotinforschung und Raucherentwöhnung, Erfurt Tel. 0 70 71 /2 98 73 46 Arbeitskreis Raucherentwöhnung am Universitätsklinikum Tübingen Tel. 09 11 / 3 98 28 35 Institut für Präventive Pneumologie am Klinikum Nürnberg Tel. 0 89 / 68 99 95 11 Institut für Raucherberatung und Tabakentwöhnung, München Tel. 0 30 / 7 05 94 96 Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft Raucherentwöhnung und Gewichtsreduktion WAREG e.V., Berlin Tel. 0 40 / 52 71 33 30 Klinikum Nord, Hamburg 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 11 Verhaltenstherapie Neben diesen erprobten und wirksamen Methoden zur Tabakentwöhnung werden aber auch zahlreiche andere Methoden angepriesen, wie zum Beispiel Akupunktur, homöopathische Mittel, Hypnose, Entzugs-Spritze und viele mehr. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen ist bisher nicht wissenschaftlich belegt. Schenken Sie auch Wundermitteln und -methoden, die in Zeitschriften angeboten werden, keinen Glauben. Sie sind häufig nicht wissenschaftlich überprüft und im Verhältnis zur gebotenen Leistung und Wirksamkeit recht teuer. Nikotinfreie Zigaretten ohne Tabak, wie sie in einigen Apotheken verkauft werden, sind ebenfalls keine Entwöhnungshilfen. Die so genannten Kräuterzigaretten bewirken keinen "Nikotin-Kick", enthalten aber - wie "echte" Zigaretten - gesundheitsschädliche Substanzen, wie Kohlenmonoxid und Teer. Lassen Sie daher besser die Finger davon! In verhaltenstherapeutischen Kursprogrammen lernen Sie unter professioneller Anleitung, sich mit den Hintergründen des Rauchens und Ihren persönlichen Aufhörmotiven intensiv auseinander zu setzen. "Wie kann ich meine typischen Rauchsituationen neu, das heißt ohne Zigarette, gestalten? Wie kann ich einen Rückfall vermeiden? Was ist zu tun, wenn ich doch einmal schwach geworden bin?" Diese typischen Fragen von aufhörwilligen Rauchern werden in guten Kursen thematisiert und individuell beantwortet. Das Nichtrauchen wird wieder erlernt. Eine solche Verhaltenstherapie, die sich in erster Linie mit der psychischen Abhängigkeit beschäftigt, kann kombiniert werden mit einer Nikotinersatztherapie. Auf diese Weise können die in der ersten Zeit möglichen körperlichen Entzugserscheinungen vermieden werden - und Sie können sich ganz auf die Verhaltensänderung konzentrieren. Eine echte Erleichterung beim Aufhören. Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU 9 Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 12 Nikotinersatzmittel In der Apotheke bekommen Sie Nikotinersatzmittel, mit denen Sie körperliche Entzugssymptome einschränken können, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören. Nikotinersatz gibt es in verschiedener Dosierung, abgestimmt auf die verschiedenen Bedürfnisse. Nikotinkaugummis (2 mg Inhaltsmenge) sind am besten geeignet, um leicht abhängigen Rauchern beim Rauchstopp über einzelne schwierige Entzugssituationen hinwegzuhelfen. Nikotinkaugummis (4 mg Inhaltsmenge) sind auf eine mittlere und starke Tabakabhängigkeit abgestimmt. Mit dem höher dosierten Nikotinkaugummi können Sie das starke plötzliche Bedürfnis nach einer Zigarette in den Griff bekommen. Der Kaugummi führt dem Körper die in dem Moment notwendige Menge Nikotin zu. Beide Dosierungen des Nikotinkaugummis sind nicht rezeptpflichtig und können in der Apotheke gekauft werden. Nikotinlutschtabletten erfüllen dieselbe Funktion wie entsprechend dosierte Nikotinkaugummis. Sie können gerade für Menschen mit Gebissprothesen besser geeignet sein. 10 Kaugummis oder Lutschtabletten können gezielt dann benutzt werden, wenn Sie ein Rauchverlangen spüren. Empfohlen wird aber eine regelmäßige Anwendung von acht bis zehn Kaugummis am Tag. Eine wirksame Alternative ist das Nikotinpflaster, das den Ausstiegsprozess durch eine kontinuierliche Nikotinabgabe unterstützt. Nikotinpflaster: Derzeit gibt es verschiedene Marken, die Sie in der Apotheke rezeptfrei kaufen können. Nikotinpflaster geben für längere Zeit über die Haut Nikotin ab und verhindern so das Auftreten von körperlichen Entzugserscheinungen. Nikotinpflaster "16 Stunden" (Dosierung: hoch, mittel, niedrig oder Stufe/Phase 1,2,3, siehe Herstellerbezeichnung) werden nach dem Aufstehen auf die Haut geklebt und bleiben dort bis zum Schlafengehen. Auf diese Weise wirken sie während des Tages - also in der Zeit, in der sonst Nikotin durch das Rauchen aufgenommen wird. Da sie nachts abgenommen werden, können durch Nikotin verursachte Schlafstörungen nicht auftreten. 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 13 Nikotinpflaster "24 Stunden" (Dosierung: hoch, mittel, niedrig oder Stufe/Phase 1,2,3, siehe Herstellerbezeichnung) erfüllen dieselbe Funktion wie Nikotinpflaster "16 Stunden", mit dem Unterschied, dass sie für 24 Stunden täglich auf der Haut bleiben. Mit ihnen lässt sich eventuell der morgendliche Drang zu rauchen besser vermeiden. Allerdings kann es manchmal zu Schlafstörungen kommen, die durch die nächtliche Nikotinabgabe verursacht werden. Für Nikotinpflaster "24 Stunden" gilt zusätzlich noch folgende "Daumen"-Regel: Wer weniger als zehn Zigaretten täglich geraucht hat, kommt mit der mittleren oder sogar geringsten Dosis aus, wer 20 oder mehr Zigaretten geraucht hat, sollte – beginnend mit der höchsten Dosierung – alle Stufen absteigend nacheinander anwenden. Für Nikotinpflaster "16 Stunden" gilt die einfache Anwendungsempfehlung: Wer regelmäßig über den Tag verteilt raucht, also mehr als zehn Zigaretten, der sollte in jedem Fall zum höchstdosierten Pflaster (Phase 1) greifen. Hilfreich ist auch die regelmäßige Anwendung des Nikotinkaugummis 4 mg. Welches Nikotinersatzmittel soll ich wählen? Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU Die Wahl hängt unter anderem von Ihrem Ergebnis beim Fagerström-Test ab (s. Seite 7) Von 0 bis 2 Punkte: Sie können auf Nikotinersatzmittel verzichten. Ab 3 Punkte: Nikotinkaugummis 2 mg oder Lutschtabletten 2 mg können Ihnen den Verzicht auf Zigaretten - wenn er mal besonders schwer fällt - erleichtern. Sie können auch Nikotinpflaster mit der geringsten Dosierung verwenden. Ab 4 Punkte: Sie können entweder die Kaugummis 2 mg oder 4 mg immer dann nehmen, wenn Sie einen starken Drang zu rauchen verspüren, der nicht von selbst nachlässt - oder Sie wenden die Kaugummis regelmäßig an. Natürlich steht Ihnen auch das Nikotinpflaster "24 Stunden" der mittleren Dosierung oder das Nikotinpflaster "16 Stunden" Phase 1 zur Verfügung. Ab 5 Punkte: zögern Sie nicht, die Pflaster mit der höchsten Dosierung zu nutzen. 11 Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 14 Wie lange soll ich Nikotinersatzmittel nehmen? Die Hersteller-Empfehlung für die Anwendungsdauer von Nikotinersatzmitteln beträgt in der Regel etwa acht bis 12 Wochen. Die Dosierung sollte in keinem Fall abrupt, sondern immer langsam und kontinuierlich über alle verbleibenden Dosierungsstufen gesenkt werden, damit der Körper genug Zeit hat, sich auf die niedrigere Nikotindosierung einzustellen. Lesen Sie hierzu auch unbedingt die Packungsbeilagen der Produkte. Ich habe es schon einmal mit Nikotinpflastern probiert, aber "das hat nicht geklappt"! Warum? 2. Sie sind körperlich sehr stark vom Nikotin im Tabak abhängig (Fagerström-Testergebnis = oder > 8 Punkte). Selbst die höchstdosierten Nikotinpflaster sind für Sie nicht ausreichend. Über weitere Möglichkeiten sollten Sie sich beim Raucher-Beratungstelefon informieren (siehe Telefonnummern, Seite 8). Hier kann man Sie unter Umständen auch an einen TabakentwöhnungsSpezialisten in Ihrer Nähe verweisen. 3. Die Dosierung des Nikotinersatzes war zwar für Sie richtig, Ihre Schwierigkeit beim Rauchstopp aber liegt nicht allein in der körperlichen Abhängigkeit vom Nikotin im Tabak, sondern in der Verhaltensänderung. 4. Sie haben die Therapie bereits nach wenigen Tagen abgebrochen mit dem Gefühl, Sie hätten den Das kann verschiedene Gründe haben: Rauchstopp auf Dauer geschafft. Doch entscheidend 1. Sie sind vom Nikotin nicht körperlich abhängig für die Wirksamkeit der Therapie ist die konsequente (Fagerström-Testergebnis < 3 Punkte). Anwendung der Mittel innerhalb der ersten drei Monate. Nikotinersatzmittel sind daher nur begrenzt wirk- Nur so kann die Therapie Wichtig: Lassen Sie sich in jedem Fall ausführlich beraten sam. Beim Rauchstopp sollten Sie sich besonders Sie dabei unterstützen, die Raucher-Beratungstelefone, auf den Aspekt der Verhaltensänderung konzennicht rückfällig aber auch Ärzte und Apotheker trieren, denn hier haben Sie vermutlich die größeren zu werden. stehen Ihnen hierfür zur VerSchwierigkeiten. fügung. 12 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 15 In der Apotheke erhalten Sie beim Kauf kompetente persönliche Beratung zur Anwendung. Ich bin schwanger: kann ich Nikotinersatzmittel nehmen? Sie sollten sich hierzu in jedem Fall mit Ihrem Gynäkologen beraten. Nikotinersatzmittel enthalten zwar Nikotin, aber nicht all die anderen Schadstoffe in Zigaretten, die Sie bisher – trotz Schwangerschaft – durch das Rauchen von Zigaretten aufgenommen haben. Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU Werde ich den Rauchstopp durchstehen? Mit dem Rauchen aufhören bedeutet, sein Verhalten zu ändern. Sie werden sich zum Beispiel nicht mehr mit einer Zigarette behelfen, wenn Sie nervös und angespannt sind. Sie können sich die Langeweile nicht mehr einfach mit dem Rauchen vertreiben. Sicher ist es nicht einfach, mit einem Mal auf das "Hilfsmittel" Zigarette zu verzichten. Vielleicht wird es zu einer nervlichen Belastung für Sie, die sich in schlechter Laune und Reizbarkeit äußert. 13 Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:50 Uhr A Ich bin nervös, angespannt 3 2 1 0 meistens oft manchmal niemals D Ich habe noch genauso viel Spaß an Sachen, die mir früher auch Spaß gemacht haben 0 ja, immer 1 meistens 2 immer seltener 3 alles ist schwieriger D Ich fühle, dass ich langsamer bin als sonst 3 ja, fast immer 2 sehr oft 1 manchmal 0 nein, gar nicht A Ich habe Angstzustände, einen Kloß im Hals oder nervöse Magenprobleme 3 sehr oft 2 ziemlich oft 1 manchmal 0 niemals D Ich lege keinen Wert mehr auf mein Äußeres 3 ja, stimmt 2 stimmt häufig 1 stimmt manchmal 0 nein, stimmt nicht 14 Seite 16 A Ich bin ständig in Bewegung und kann keine Ruhe finden 3 ja, ganz und gar 2 ein wenig 1 nicht sehr 0 nein, überhaupt nicht D Ich sehe der Zukunft optimistisch entgegen 3 ja, wie gewöhnlich 2 eher weniger als gewöhnlich 1 wesentlich weniger als gewöhnlich 0 nein, überhaupt nicht A Ich habe Angst, als würde mir etwas Schreckliches passieren 3 ja 2 ja, aber das ist nicht so schlimm 1 ein wenig, aber das macht mir nichts aus 0 nein, überhaupt nicht D Ich kann lachen und die schönen Seiten des Lebens genießen 0 ja, wie früher 1 eher weniger als früher 2 deutlich weniger 3 gar nicht mehr A Ich mache mir oft Sorgen 3 2 1 0 sehr oft ziemlich oft von Zeit zu Zeit ziemlich selten D Ich fühle mich glücklich 3 2 1 0 niemals nicht oft manchmal meistens A Ich kann irgendwo ruhig sitzen, nichts tun und mich dabei entspannen 3 niemals 2 selten 1 ja, im allgemeinen schon 0 ja, egal was passiert D Ich interessiere mich für ein gutes Buch oder ein gutes Fernseh- oder Radioprogramm 0 oft 1 ziemlich oft 2 selten 3 praktisch nie A Ich habe plötzliche Panikattacken 3 sehr oft 2 ziemlich oft 1 selten 0 niemals Zählen Sie die Punkte aus der Kategorie A und dann aus der Kategorie D zusammen. Ihre Punktzahlen: Punkte aus A Punkte aus D 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 17 ▲ Erfahren Sie, ob Sie derzeit in der psychischen Verfassung sind, eigenständig auf Zigaretten ganz zu verzichten oder ob Sie bei einem Rauchstopp doch psychologische Unterstützung brauchen. Beantworten Sie zügig und spontan jede der 14 Fragen des Tests auf der linken Seite und markieren Sie jeweils die Antwort, die auf Ihre jetzige Gefühlslage am besten zutrifft. Ergebnis Bei einer Gesamtpunktzahl (Summe beider Kategorien) unter 9 Punkte sollte der Rauchstopp Ihnen keine größeren psychischen Probleme bereiten. Wenn Sie Ihre Nervosität aufgrund des körperlichen Nikotinentzugs vielleicht doch einmal nicht in den Griff bekommen, können Sie sich mit einem Nikotinersatzmittel behelfen (bitte die Dosierung beachten und sich beraten lassen). Tun Sie etwas für die Fitness: spazieren gehen, Sport treiben... Erreicht oder überschreitet Ihr Testergebnis in einer der beiden Kategorien (oder in beiden Kategorien!) die 9 Punkte, ist es hilfreich, sich an einen Tabakentwöhnungs-Spezialisten zu wenden. Er wird Sie bei der Entwöhnung gezielt unterstützen können. Lassen Sie sich am Raucher-Beratungstelefon beraten. Gibt es nützliche Tipps? Viele kleine "Tricks" können Ihnen beim Rauchstopp hilfreich sein. Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU Bevor Sie aufhören, ... ■ informieren Sie Ihr näheres Umfeld (Familie, Freunde, Kollegen, Bekannte) über Ihr Vorhaben. Sie können Ihnen helfen, indem Sie Ihnen keine Zigaretten mehr anbieten und Ihnen auf Bitten auch keine geben. ■ entsorgen Sie überall Ihre Aschenbecher, Feuerzeuge und andere Rauchutensilien. ■ verbannen Sie Zigaretten aus Ihrer Wohnung und aus Ihrer Reichweite. Wenn Sie einmal große Lust auf eine Zigarette bekommen, trinken Sie ein großes Glas Wasser, gehen Sie frische Luft schnappen oder machen Sie gleich einen kleinen Spaziergang. Es hilft auch, die Hände und den Geist mit etwas zu beschäftigen oder drei Mal tief durchzuatmen! 15 Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:50 Uhr Seite 18 Werde ich zunehmen? Nach dem Rauchstopp nehmen viele Raucher etwas zu. Trotzdem ist die Gewichtszunahme keine zwangsläufige Sache. Sie hängt damit zusammen, dass der Stoffwechsel sich ändert: Raucher haben aufgrund der körperlichen Stressbelastung in der Regel einen höheren Kalorienverbrauch als Nichtraucher. Aus diesem Grund ist es wichtig, gerade in der Zeit der Umstellung des Stoffwechsels darauf zu achten, dem Körper nicht mehr Kalorien als üblich zuzuführen. Leicht können Süßigkeiten oder salzige Snacks den Platz der Zigaretten einnehmen. Das wäre fatal und würde die Wahrscheinlichkeit einer deutlichen Gewichtszunahme erhöhen. Die durchschnittliche Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp beträgt ungefähr zwei Kilogramm für Männer und drei Kilogramm für Frauen. Sie können einiges dafür tun, dass es nicht mehr, vielleicht sogar weniger wird. Hinweis: Wussten Sie, dass einige Raucher sogar weniger als ihr Normalgewicht auf die Waage bringen und eine Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp für sie lediglich die Rückkehr zum eigentlich normalen Körpergewicht bedeutet? Tragen Sie hier Ihr Gewicht vor dem Rauchstopp ein: 16 Um eine Gewichtszunahme in Grenzen zu halten, sollten Sie folgende Regeln befolgen: ■ Lassen Sie keine Mahlzeiten aus. Drei Mahlzeiten täglich sind notwendig. In der ersten Zeit sollten Sie allerdings die Portionen um etwa ein Viertel verkleinern. ■ Trinken Sie mindestens 1,5 Liter Wasser täglich, viel davon möglichst unmittelbar vor den Mahlzeiten. ■ Vermeiden Sie Naschereien zwischen den Mahlzeiten. Wenn kleine Heißhungerattacken auftreten, die Sie früher mit einer Zigarette bekämpft haben, trinken Sie jetzt ein großes Glas kühles Wasser oder essen Sie frisches Obst, Gemüse, Joghurts... ■ Seien Sie körperlich aktiv, das verbrennt Kalorien: laufen, Rad fahren, schwimmen, Gymnastik, tanzen ... es gibt viele Möglichkeiten. ■ Essen Sie insgesamt fettärmer: meiden Sie fetthaltigen Brotbelag, fettes Fleisch, Fritiertes und Sahne soßen. Dafür darf es mehr Obst und Gemüse sein. ■ Wenn Sie unbedingt naschen wollen und etwas Süßes brauchen, essen Sie Gummibärchen, Lakritze, Bonbons oder Lutscher. Sie enthalten zwar Zucker, aber nicht viel Fett. Das schadet der Figur weniger als fetthaltige Süßigkeiten wie Plätzchen oder Schokolade. Sollten Sie trotzdem deutlich zunehmen, holen Sie sich Beratung am Rauchertelefon, bei Ihrem Arzt oder Apotheker. Hier erhalten Sie gezielte Hilfe, wie Sie die Gewichtszunahme einschränken können. 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 19 Was tun in besonders schwierigen Situationen? Und wenn ich es einfach einmal ausprobiere? Versuchen Sie doch einfach einmal, einen ganzen Tag lang nicht zu rauchen! Beobachten Sie, was dabei passiert. Einige Situationen werden sicher schwierig sein ohne Zigaretten. Sie möchten unbedingt rauchen? Aber es gibt doch Alternativen zur Zigarette. Testen Sie, was bei Ihnen funktioniert. Meine "Problemsituationen" Beispiel: Ich habe Lust auf eine Zigarette, wenn ich in mein Auto einsteige. Wenn Ihnen der Verzicht auf die Zigarette zum Beispiel nach dem Essen besonders schwer fällt, könnten Sie doch gleich nach dem Essen aufstehen - oder noch ein Glas frisches Wasser trinken. Wenn Sie seit mehreren Tagen nicht mehr rauchen, kennen Sie bestimmt Ihre typischen "Problemsituationen" schon genau. Notieren Sie hier diese Situationen und finden Sie auch direkt Ihre persönliche Lösung zu jedem Problem. Bevor Sie aufhören RauchstoppBroschüreNEU Meine persönlichen Lösungen Beispiel: Ich sorge für einen angenehm frischen Duft in meinem Auto; ich leere die Auto-Aschenbecher. 1 2 3 17 Der Tag X ist da RauchstoppBroschüreNEU 18 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 20 13.04.2005 10:51 Uhr Der Tag X ist da Seite 21 Ab jetzt rauchfrei! Der Tag X ist da RauchstoppBroschüreNEU Vermeiden Sie in den ersten Tagen so gut es geht Situationen, in denen die Versuchung zu rauchen besonders groß ist! Es ist soweit Heute rauchen Sie also nicht. Sie haben Ihr Logbuch bis hierher aufmerksam gelesen und wissen, wie Sie der Versuchung zu rauchen begegnen können. Der Drang zu rauchen, ist dennoch sehr groß. Versuchen Sie, an etwas anderes als an Zigaretten zu denken und suchen Sie sich eine Aufgabe, die Sie am besten körperlich und geistig - beschäftigt. Nicht vergessen: auch ein großes Glas Wasser, ein kleiner Spaziergang, bei dem Sie frische Luft schnappen, und Atemübungen - drei Mal tief durchatmen - helfen gegen die "Attacken". Auch mit Nikotinersatzmitteln lässt sich das Verlangen nach einer Zigarette leichter unterdrücken. Wenn Sie die Ratschläge im ersten Kapitel befolgt haben und der Drang zu rauchen trotzdem im Laufe des Tages so groß wird, dass Sie ihm nicht widerstehen können, holen Sie sich Rat an einem Raucherberatungstelefon oder in der Apotheke, beim Arzt. Hier wird man Ihre Probleme genauer analysieren und Ihnen entsprechende Hilfen anbieten. Wenn Sie zwar einen starken Drang zu rauchen verspürt haben, ihm aber nicht nachgeben mussten, freuen Sie sich über den Erfolg. Der Wunsch zu rauchen wird mit der Zeit kleiner und seltener. Jeder Tag, der ohne Zigarette vergeht, macht den nächsten Tag etwas leichter. Sie sind auf dem richtigen Weg! 19 Die erste Woche RauchstoppBroschüreNEU 20 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 22 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 23 Die erste Woche Check: wie fühlen Sie sich? Die erste Woche RauchstoppBroschüreNEU Bravo! Seit einer Woche rauchen Sie nicht mehr, aber ... ■ der große Drang zu rauchen ist geblieben. Es fällt Ihnen sehr schwer, an etwas anderes als an das Rauchen zu denken. Sie können sich kaum auf Ihre Arbeit konzentrieren. Wenn Sie keine Nikotinersatztherapie machen, könnte der körperliche Entzug das Problem sein. Jetzt noch mit einer Therapie zu beginnen, würde wenig Sinn machen. Sie können es aber mit einzelnen Nikotinkaugummis versuchen, wenn der Drang zu rauchen zu groß wird. Versuchen Sie in jedem Fall, innere Ruhe zu finden und sich auf die Verhaltensänderung zu konzentrieren. ■ Sie schlafen nicht mehr gut und wachen mitten in der Nacht wegen Alpträumen auf. Wenn Sie die Nikotinpflaster "24 Stunden" anwenden, ist die Dosierung in der Nacht vielleicht zu hoch für Sie. Versuchen Sie es ohne Nikotinpflaster nachts. Sollte sich das Problem auf diese Weise nicht lösen, holen Sie sich Rat am Beratungstelefon oder bei Ihrem Arzt. ■ Sie müssen oft husten, was früher nicht der Fall war. Der Grund: Ihre Atemwege beginnen, sich zu reinigen. Das ist ein normaler Prozess, der nach etwa drei bis vier Wochen beendet sein sollte. ■ Ihr Appetit nimmt ständig zu. Denken Sie daran, mehr zu trinken als sonst. Sie können frische Früchte zwischen den Mahlzeiten essen oder anstelle von drei Mahlzeiten täglich fünf entsprechend kleinere nehmen. 21 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 24 Die erste Woche RauchstoppBroschüreNEU Die ersten Vorteile nach einer Woche ohne Rauchen 1 2 3 4 5 6 7 22 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 25 Die ersten 14 Tage Die ersten 14 Tage RauchstoppBroschüreNEU Das Schwierigste ist geschafft. Zwei Wochen sind ohne Zigaretten vergangen. Ein Grund, stolz zu sein! Manche Raucher halten dies für die schwierigste Phase beim Rauchstopp. Das mag daran liegen, dass der Körper ungefähr 14 Tage braucht, um sich daran zu gewöhnen, ohne Nikotin auszukommen. Normalerweise ist der große Drang zu rauchen nach dieser Zeit verschwunden. Eine Nikotinersatztherapie sollten Sie trotzdem nicht abbrechen, da noch viele schwierige Situation zu meistern sind. Wenn Sie Probleme haben, auf Zigaretten zu verzichten, sollten Sie sich Rat holen (Beratungstelefon, Arzt, Apotheker). Oder Sie lesen noch einmal das Kapitel auf Seite 21. 23 Die ersten 14 Tage RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 26 Seit zwei Wochen rauchen Sie nicht mehr, aber .... ■ Sie fühlen sich tagsüber schlapp und müde. Der Grund: Sie haben die Zigarette als stimulierend empfunden. Nicht mehr zu rauchen, kann bei manchen Ex-Rauchern diese Müdigkeit hervorrufen. In diesem Fall versuchen Sie es mit etwas zusätzlichem Vitamin C (maximal 2 Gramm täglich vor 16:00 Uhr). ■ Sie haben Konzentrationsprobleme. Ihnen kann eventuell ein wenig Magnesium helfen. Lassen Sie sich in der Apotheke hierzu beraten. ■ Ihre allgemeine Stimmung ist schlecht. Achtung: die Zigarette war eine psychologische Unterstützung für Sie. Wenn Sie jetzt an innerem Halt verlieren und sich leer und antriebsarm fühlen, kann das bedeuten, dass Sie sich noch nicht von der psychischen Abhängigkeit befreit haben. Rufen Sie ein Raucherberatungstelefon an, bevor es zum Rückfall kommt! ■ Sie haben zugenommen. Wenn Sie innerhalb dieser ersten zwei Wochen etwas weniger als ein Kilogramm zugenommen haben, ist das normal. Sollte die Waage aber zwei Kilogramm mehr zeigen, lesen Sie noch einmal die Empfehlungen 24 in Kapitel 3. Liegt die Gewichtszunahme bei mehr als zwei Kilogramm, sollten Sie besser gezielte Beratung (Arzt, Apotheker) einholen. ■ Sie haben Verstopfung. Der Grund: die erste Zigarette des Tages hat am Morgen den Darm pünktlich stimuliert. Bei einem Rauchstopp verringert sich diese Stimulierung. Sie können die Verdauungsprobleme aber in den Griff bekommen, wenn Sie mehr Wasser trinken, Sport treiben und mehr ballaststoffhaltige Lebensmittel essen. Wenn das nicht ausreicht, können Sie es zusätzlich mit Milchzucker, ungeschrotetem Leinsamen oder ähnlichem versuchen. Erkundigen Sie sich im Reformhaus nach sanften und wirksamen Verdauungshilfen. Auch Mini-Klistiere aus der Apotheke sind hilfreich. Vermeiden Sie aber andere Abführmittel, da sie bei längerer Anwendung dem Darm schaden oder zu einer Gewöhnung führen können. 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 27 Sie werden sicher bereits neue Vorteile des Nichtrauchens festgestellt haben. So hat sich sicher Ihr allgemeines Wohlbefinden verbessert. Das spüren Sie an vielen körperlichen Veränderungen. Außerdem: Sind Sie stolz auf Ihre Leistung? Haben Sie bemerkt, dass Ihnen mehr Geld für schöne Kleinigkeiten zur Verfügung steht als früher? Notieren Sie, was Ihnen persönlich nach dieser ersten rauchfreien Zeit am wichtigsten ist. Die ersten 14 Tage RauchstoppBroschüreNEU Vorteile des Nichtrauchens was mir nach 14 Tagen wichtig ist: 1 2 3 4 5 6 25 Der erste Monat RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 28 Der erste Monat Schon ein Drittel des Weges liegt hinter Ihnen. Sie rauchen seit einem Monat nicht mehr. Bravo! Testen Sie jetzt, wie es Ihnen geht und kreuzen Sie an, was auf Sie zutrifft. ■ Sie haben weniger oder gar keine Lust mehr zu rauchen. Sicher, Sie denken noch ans Rauchen, wenn Sie mit Rauchern einen Abend verbringen oder wenn Sie gestresst oder verärgert sind. Aber Sie kommen auch gut ohne Zigaretten aus und sind nicht in Gefahr, rückfällig zu werden. ■ Wenn Sie einmal den Drang haben zu rauchen, beschäftigen Sie sich mit etwas - gedanklich oder einfach mit den Händen. Sie vermeiden verführerische Situationen und trinken öfters einmal ein großes Glas frisches Wasser. So schaffen Sie es, den Wunsch zu rauchen in den Griff zu bekommen! 26 ■ Sie haben nicht mehr als zwei Kilogramm zugenommen. ■ Sie schlafen nachts gut. ■ Auch Ihre Stimmung ist gut. Wenn Sie bei einem Punkt nicht zustimmen können, lesen Sie noch einmal die Empfehlungen der vorangegangenen Kapitel oder holen Sie sich gezielten Rat (Raucherberatungstelefon, Arzt, Apotheke). 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 29 Seitdem ich ein niedriger dosiertes Nikotinpflaster nehme, ist die Lust zu rauchen wieder größer geworden. Was soll ich tun? Nach dem ersten oder zweiten Tag des Wechsels auf ein niedriger dosiertes Nikotinpflaster können Sie im Notfall noch auf die höhere Dosierung zurückgehen. Nach zwei bis drei Wochen können Sie dann das niedriger dosierte Pflaster probieren, denn diese Zeit sollte ausreichen, um den Übergang zu schaffen. Bleibt der Drang zu rauchen unverändert groß, sind weitere psychische Ursachen verantwortlich. Beratung und Verhaltenstherapie sind dann die richtigen Mittel. hören, könnte ihr Körper erneut heftig nach dem Nikotin verlangen. Der Drang zu rauchen würde dann sehr groß. Es ist so, als würden Sie beim Treppensteigen mehrere Stufen auf einmal nehmen wollen. Die Gefahr zu stolpern und zu fallen, ist dabei natürlich groß. Der erste Monat RauchstoppBroschüreNEU Ich fühle mich gut, alles läuft prima. Kann ich jetzt mit den Nikotinersatzmitteln aufhören? Unabhängig davon, mit welcher Dosierung Sie begonnen haben, zeigt die Erfahrung, dass die Nikotinersatzmittel im Durchschnitt zwei bis drei Monate angewendet werden sollten. Dies gilt vor allem, wenn Sie nicht an einer begleitenden Maßnahme, wie zum Beispiel einem Kursprogramm oder einer Verhaltenstherapie teilnehmen. Die längere Anwendungsdauer erleichtert die allmähliche Reduzierung der Nikotin-Dosierung. Wenn Sie plötzlich mit dem Nikotinersatz auf- 27 Der zweite und dritte Monat RauchstoppBroschüreNEU 28 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 30 13.04.2005 10:51 Uhr Seite 31 Der zweite und dritte Monat Nicht-mehr-Rauchen macht Spaß. Schwierigkeiten, mit denen Sie zu Beginn der Tabakentwöhnung zu kämpfen hatten, sind nun überwunden. Dafür sind neue Vorzüge des Rauchstopps spürbar. Ziehen Sie eine erste Bilanz Sind Sie mit Ihrer Entscheidung zum Rauchstopp zufrieden? Ja Schauen Sie noch einmal auf Seite 5. Dort haben Sie notiert, welche Vorteile Sie sich vom Rauchstopp versprechen. Ist Ihre Vorstellung von damals Wirklichkeit geworden? Gibt es noch andere Vorzüge des Nichtrauchens, die Ihnen jetzt wichtig geworden sind, die Sie damals nicht im Blick hatten? ➔ Machen Sie weiter so und lesen Sie von Zeit zu Zeit die Liste unten. Der zweite und dritte Monat RauchstoppBroschüreNEU Nein ➔ Beraten Sie sich mit Ihrem Arzt oder holen Sie sich Rat am Raucherberatungstelefon oder in der Apotheke. Warum mir das Nicht-mehr-Rauchen Spass macht: 1 4 2 5 3 6 29 Der vierte und fünfte Monat RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:52 Uhr Seite 32 Wie kann ich die Behandlung mit Nikotinersatzmitteln beenden? Liegt meine Gewichtszunahme im Rahmen des Normalen? ■ Wenn Sie Nikotinkaugummis oder -lutschtabletten genommen haben, sollte die Anzahl ganz allmählich kleiner geworden sein, ohne dass Sie darüber nachgedacht haben. Wenn Sie noch bei einigen wenigen täglich sind, versuchen Sie die Abstände zwischen ihnen etwas zu vergrößern. ■ Innerhalb von drei Monaten haben Sie zwei bis drei Kilogramm zugenommen. Was können Sie tun, damit Sie nicht weiter zunehmen? Wenn Sie maximal drei Kilogramm zugelegt haben, liegen Sie im guten Mittelfeld (siehe auch Kapitel 1). Achten Sie auch weiterhin auf eine gesunde Ernährung, trinken Sie regelmäßig Wasser und halten Sie sich körperlich fit. ■ Wenn Sie Nikotinpflaster angewendet haben, wurde die Dosierung allmählich verringert (im Durchschnitt einmal im Monat). Sie sind bei der niedrigsten Dosierung (5 mg oder 8,3 mg) angekommen. Auf dieses Pflaster können Sie normalerweise von heute auf morgen verzichten, ohne dass der Drang zu rauchen zurückkommt. 30 ■ Sie haben mehr als drei Kilogramm zugenommen. Eine Gewichtszunahme von mehr als drei oder vier Kilogramm innerhalb von drei Monaten hat andere Gründe als die körperliche Umstellung und den Verzicht auf Nikotin im Tabak. Oft ist das Essen dann eine Art Ersatzbefriedigung, und man hält sich damit bei Laune. Sie sollten mit Ihrem Arzt sprechen oder ein Raucherberatungstelefon anrufen. Hier kann man Ihnen hilfreiche Empfehlungen geben. 13.04.2005 10:52 Uhr Seite 33 Der vierte und fünfte Monat Alles (fast) ganz normal Geschafft - Sie rauchen nicht mehr! Aber trotzdem: Rauchen war ja manchmal auch ganz schön ... Für viele Ex-Raucher wird irgendwann der Wunsch kommen, doch noch einmal eine Zigarette zu rauchen, nur eine und nur zum Vergnügen, zusammen mit Freunden, mit den Kollegen ... einfach, um es noch einmal zu probieren. Ist es bei Ihnen ähnlich? Sie sind sich sicher, dass Sie nach einer wieder aufhören können. Aber die Zigarette ist heimtückisch. Sie greift ohne Vorwarnung zu und hat Sie schnell wieder voll im Griff! Wenn Sie aus - welchem Grund auch immer - irgendwann wieder eine Zigarette rauchen, nur eine einzige Zigarette, weckt das Nikotin in kurzer Zeit in Ihrem Gehirn die Lust auf mehr Nikotin. Das körperliche Bedürfnis nach Nikotin im Tabak ist wieder da. Studien belegen, dass diese eine Zigarette innerhalb von sieben Sekunden den Mechanismus der körper- lichen Abhängigkeit vom Nikotin im Tabak wieder ankurbeln kann. Am nächsten Tag wird der Drang zu rauchen sehr stark oder sogar unbezwingbar sein! Die überwiegende Mehrheit der frischen ExRaucher, die nur einmal eine einzige Zigarette probieren wollten, rauchte innerhalb einer Woche genau so viel wie vor dem Rauchstopp. Der vierte und fünfte Monat RauchstoppBroschüreNEU Daher diese goldene Regel: Niemals auch nur eine einzige Zigarette rauchen! Kämpfen Sie gegen die Versuchung an - denken Sie dabei an all die Vorteile des Nichtrauchens, die Sie bereits spüren und auf die Sie nicht mehr verzichten möchten! 31 Und danach? RauchstoppBroschüreNEU 32 13.04.2005 10:52 Uhr Seite 34 13.04.2005 10:52 Uhr Seite 35 Und danach? Nur Vorteile ... Und danach? RauchstoppBroschüreNEU Lust zu rauchen? Die kann manchmal noch ein Jahr oder mehrere Jahre nach dem Rauchstopp kommen. Aber sie vergeht, hält nicht lange. Trotzdem: manche Ex-Raucher können die langen "Raucherjahre" nicht einfach aus ihrer Erinnerung streichen und haben damit Probleme. Die größte Versuchung zu rauchen, taucht meist bei viel Stress auf. Der Drang, sich eine Zigarette anzuzünden, kann dann mit großer Intensität zurückkehren. Dieser Drang ist ein Hinweis dafür, dass einige psychische Abhängigkeiten noch nicht genügend verarbeitet wurden. Die Zigarette ist doch nur ein Fabrikerzeugnis, das Sie vielleicht zunächst beruhigt, aber danach eine starke körperliche Abhängigkeit erzeugt und außerdem mit vielen schweren - ja sogar tödlichen Gesundheitsrisiken verbunden ist. Besser wäre es, den Stress oder das Problem mit jemandem zu besprechen. Dann wäre die Zigarette als vermeintlicher Tröster oder Problemlöser überflüssig! 33 Und danach? RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:52 Uhr Seite 36 Das sind die gesundheitlichen Verbesserungen nach dem Rauchstopp: Nach 20 Minuten Puls und Blutdruck sinken auf normale Werte. Nach 8 Stunden Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut sinkt, Sauerstoff-Spiegel steigt auf normale Höhe. Nach 24 Stunden Herzinfarktrisiko beginnt zu sinken. Nach 48 Stunden Geruchs- und Geschmackssinn verbessern sich. Nach 2 Wochen bis 3 Monaten Kreislauf stabilisiert sich. Lungenfunktion verbessert sich. Nach 1 bis 9 Monaten Lunge wird allmählich gereinigt. Nach 1 Jahr Risiko von Sauerstoffmangel des Herzmuskels ist deutlich gesunken. Nach 5 Jahren Lungenkrebsrisiko ist um 50% reduziert. Nach 10 Jahren Lungenkrebsrisiko ist weiter gesunken. Nach 15 Jahren Herzinfarktrisiko gleicht dem eines Nichtrauchers. Machen Sie sich klar: mit dem Rauchstopp haben Sie etwas sehr Gutes für Ihren Körper getan. Quelle: Amerikanische Krebsgesellschaft Die langfristigen Vorteile des Nichtrauchens, die ich auf jeden Fall bewahren möchte 34 1 4 2 5 3 6 13.04.2005 10:52 Uhr Adressen www.weltnichtrauchertag.de Bundesvereinigung für Gesundheit e.V. Heilsbachstraße 30 53123 Bonn Telefon: 02 28 -9 87 27 18 Fax: 02 28 -6 42 00 24 Seite 37 Weitere Informationen Adressen, Bücher, Internetseiten www.tabakkontrolle.de WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle c/o Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg Im Neuenheimer Feld 280 69120 Heidelberg Weitere Informationen RauchstoppBroschüreNEU Informationen zum Rauchstopp www.rauchfrei-kampagne.de/ www.rauch-frei.info/ (für junge Leute) Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ostmerheimer Straße 220 51109 Köln Programm zum Rauchstopp für junge Leute www.justbesmokefree.de IFT-NORD Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung gGmbH Düsternbrooker Weg 2 24105 Kiel Angebote zur Tabakentwöhnung www.wareg.de Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft Raucher-Entwöhnung und Gewichtsreduktion WAREG e. V. Monopolstr. 3 12109 Berlin Bücher und Broschüren Peter Lindinger: Nichtrauchen und trotzdem schlank, 2000 (ISBN: 3-596146-31-3) Umfassende Entwöhnungshilfe Anil Batra: Nichtraucher in 6-Wochen, 1997 (ISBN 3-927836-19-7) Selbsthilfe-Programm Allen Carr: Endlich Nichtraucher, 1992 (ISBN: 3-442136-64-4) Motivationsprogramm 35 RauchstoppBroschüreNEU 13.04.2005 10:49 Uhr Seite 2 Sie wollen mit dem Rauchen aufhören? Machen Sie es sich leichter! Sie haben sich fest vorgenommen, mit dem Rauchen aufzuhören Lassen Sie sich dabei helfen. Ihr "Logbuch zum Rauchstopp" wird Sie unterstützen und bei Ihren täglichen Fortschritten begleiten. Es informiert Sie und gibt Ihnen wichtige Tipps und Hinweise. Das Logbuch zum Rauchstopp ist ein Service der Bundesvereingung für Gesundheit e.V. im Rahmen des Projektes "Rauchfrei am Arbeitsplatz".