FEdErlEIchTE cAd-rEchNEr

Transcription

FEdErlEIchTE cAd-rEchNEr
interview
erung. B&R bietet hier also ein zentrales
Programm- und Parametermanagement.
rer Performance auch mit der Reaction
Technology ausgestattet. Durch die Funktionsblöcke spielt es keine Rolle, ob die
X20-Scheiben oder X67-Module dabei mit
einem PC, einer kleinen CPU oder einem
Power-Panel kooperieren.
Und die anderen Komponenten?
Durch die Verarbeitung direkt in den Modulen ist weder ein überdimensioniertes
Netzwerk vonnöten noch eine leistungsstarke CPU, um die berühmte Mikrosekunde zu erreichen. Beide Alternativen erfordern einen hohen Aufwand und damit höhere Kosten, denn der Anwender benötigt
eine sehr kräftige Rechenmaschine. Bei der
Reaction Technology von B&R reichen kleine und damit kostengünstige Lösungen aus.
Unsere Grundlage ist Standardtechnologie.
Wie erfolgt dabei die technische
Umsetzung?
In der klassischen Reaktionskette wird ein
Ereignis zum I/O-Modul übertragen, bearbeitet und dann über das Netzwerk zur
CPU geleitet. Dort wird es im Programm
verarbeitet, und die Antwort geht zurück
über das Netzwerk. Die Reaktionszeit erstreckt sich vom Eingangs- zum Ausgangssignal und ist dabei abhängig von der Netzwerkperformance. Einfluss hat auch die
Datenlast der Netzwerke. Das schnellste
Netzwerk wird durch eine hohe Datenlast
wieder langsam.
B&R nutzt die Fähigkeit seiner Engineering-Umgebung Automation Studio 4 zur
modulweisen Aufteilung der Software auf
verteilte Hardware und Kapazitätsreserven
der Logikbausteine in den Modulen. Durch
eine kleine Änderung im I/O-Modul ermöglichen wir eine dezentrale Datenverarbeitung. Wichtig ist den Kunden eine zentrale
Softwarehaltung und diese bleibt vollständig erhalten. Auch wenn sich in Netzwerk
und CPU etwas tut, ist es in der Applikation
nicht zu merken, da die Ausführung dezentral ist. Das ganze System ist vollkommen
integriert, aber die Technologie ist offen,
spezielle Programmierung oder besonderes
Know-how sind nicht notwendig.
Wie äußert sich das in konkreten
Produkten?
Die Reaction Technology ist über FPGAs
zunächst in den Modulen der Serien X67
oder X20 verbaut. Das X67-Modul bietet digitale Ein- und Ausgänge mit der beschriebenen Geschwindigkeit und zusätzlich
schnelle analoge Ausgänge. Wir haben zudem zwei X20-Module mit der neuen Technologie in der Pipeline, ein digitales Modul
mit Ein- und Ausgängen und ein ergänzendes mit zusätzlich analogen Eingängen. In
der zweiten Leistungsklasse haben wir die
neuen Kompaktsteuerungen zwecks höhe-
22
Hat die Reaction Technology Auswirkungen auf die Enerige-Effizienz von
Maschinen?
Applikationsabhängig kann sich die Effizienz erhöhen – wenn ein Prozess schneller
abläuft, ist er letztendlich auch effizienter.
Durch den Einsatz kleinerer PCs oder Steuerungen mit entsprechend geringeren Werten bei Verlustleistung und Energieverbrauch wird indirekt auch Energie eingespart. Ganz direkt ist der Einfluss, weil das
gesamte Steuerungsgebilde kleiner wird.
Außerdem ergibt sich eine signifikante Reduktion der CPU-Last, die mehr Wirtschaftlichkeit ermöglicht durch kleiner dimensionierte Steuerungen.
Energieeffizienz ist für B&R grundsätzlich
ein zentrales Thema, weil es auch für unsere Kunden essentiell ist. Unsere komplette
Antriebspalette ist zum Beispiel mit aktiver
Netzrückspeisung ausgestattet. Insofern
passt die neue Reaction Technology sehr
gut zum Unternehmen.
1
2
1 Ein sehr eindrückliches Beispiel: Dank der extrem
niedrigen Reaktionszeit ließe sich ein Geschoss vorm
Einschlag ins Ziel festhalten.
2 Mit der Reaction Technology schafft B&R einen neuen
Entwicklungssprung in der Datenübertragung.
Wie ordnet sich die Steuerungswelt
inklusive Reaction Technology in Ihr
neues Programm Scalability+ ein?
Perfekt. Scalability+ ist ein Solution-Programm, durch das wir ganz bewusst bestimmte Rahmenbedingungen schaffen.
Wir bieten dem Kunden die Flexibilität, seine Maschinen beliebig zu skalieren. Unsere
Kunden sollen frei entscheiden können, wie
sie ihre Maschinen und Anlagen ausstatten
wollen. Dabei können sie dank des Programms Scalability+ ihre Engineering-Aufwände so gering wie möglich halten.
Reaction Technology unterstützt diesen
Ansatz zusätzlich. Der Kunde hat die Möglichkeit der dezentralen schnellen Reaktionszeit und ist somit im Design der Maschine oder Anlage zusätzlich flexibel.
Im Servicefall lässt sich das Modul pro­
blemlos austauschen, denn die entsprechende Programmierung wird automatisch von
der CPU nachgeladen. Das ist Standard bei
Bernecker & Rainer.
Sind die schnellen Module bereits
verfügbar?
Auf der SPS IPC Drives sind erste Module
zu sehen gewesen, auch in Aktion. Im Laufe des nächsten Jahres wird dann die Produktpalette weiter wachsen. z
Federleichte
CAD-Rechner
Notebooks mit großer Grafikleistung
machen CAD-Modellierung mobil.
Datenmanagement: 11 SEITEN Events, Kabelbaumkonstruktion, mobile Workstations
Eine Formel für Erfolg
Infiniti Red Bull Racing and ANSYS
Victories by Infiniti Red Bull Racing. Simulation by ANSYS.
Realize Your Product Promise®
Den Sieg in der Konstrukteursmeisterschaft der Formel 1 einzufahren, ist eine
phänomenale Leistung. Dies sogar dreimal in Folge zu schaffen, ist außergewöhnlich.
Aber für Infiniti Red Bull Racing ist dies schon fast zur Normalität geworden.
Mit ANSYS Simulations technologie konstruiert Infiniti Red Bull Racing virtuelle
Prototypen der Rennwagen, so dass die Ingenieure schnell und kostengünstig alles
optimieren können, von der Aerodynamik und den Bremsen bis hin zum Abgassystem.
Infiniti Red Bull Racing erfüllt sein Produktversprechen durch den andauernden Erfolg
in einem der am stärksten durch Wettbewerb geprägten Umfelder.
Besuchen Sie ANSYS.COM/InfinitiRedBullRacing um mehr darüber zu erfahren, wie die technische Simulation auch Sie
dabei unterstützen kann, Ihr Produktversprechen einzulösen.
CAD CAM Editorial
Einer für alles
B
isher hatten viele Mitarbeiter, die nicht nur im Büro arbeiteten, zwei Rechner,
einen ortsfesten Desktop-Rechner und einen Laptop für unterwegs. Dies
bringt eine Vielzahl von Nachteilen: Es beginnt mit der Lizenzfrage – darf
man die Software auf zwei Rechnern parallel installieren? – und endet noch lange
nicht mit der Synchronisation der zu bearbeitenden Daten. Zudem ist das Modell
teuer, schließlich müssen zwei Rechner beschafft und administriert werden.
Vor allem im CAD-Bereich gab es bisher kaum eine andere Wahl, denn Notebooks
hatten bis auf wenige Ausnahmen zu wenig Grafikpower für CAD. Spezielle »mobile
Workstations« waren meist riesig, unter anderem weil die schnellen Prozessoren
ein bestimmtes Gehäusevolumen für eine ausreichende Kühlung benötigten. Zudem waren große Akkus notwendig, um trotz der stromhungrigen Profi-Grafikchips
eine angemessene Laufzeit zu erreichen.
Mit der neuesten Generation der Intel-Prozessoren ist vieles anders geworden: Die
Haswell-CPUs sind schnell und produzieren weniger Abwärme als die Vorgänger.
Zudem haben sie eine eingebaute Grafikeinheit, die für
viele Aufgaben leistungsstark
genug ist und wenig Strom
braucht. Zusammen mit der intelligenten Umschalttechnologie, die bei Nvidia Optimus und bei AMD Enduro heißt, wird der Profi-Grafikchip nur dann angeschaltet,
wenn er wirklich gebraucht wird – das verringert die Stromaufnahme ganz massiv
und ermöglicht kleinere Akkus und damit Rechner.
Neue Notebooks wie die in diesem Heft vorgestellten von HP und Dell ermöglichen
es, das Notebook als alleinigen Rechner zu nutzen. Unterwegs ist es leicht und klein,
im Büro lassen sich direkt oder über eine Docking Station mehrere große Displays
anschließen. Einen Nachteil muss man nennen: Ein Desktop-Rechner lässt sich einfacher erweitern, Aber das tritt schnell in den Hintergrund, wenn man mal einen
dieser neuen, kleinen Rechner in der Hand hatte.
EDITORIAL Ralf Steck
»Mobile Workstations haben
heute genug Power, um als
Hauptrechner zu dienen.«
Ralf Steck
verantw. redakteur
Schreiben Sie mir Ihre Meinung:
r.steck@verlag-henrich.de
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CAD CAM Szene
Neue TeslaGPU-Karte
kurz notiert
Dünnwandmaterial
Auf der Euromold präsentierte
Stratasys eine neue Version seines
ABS-Materials namens Digital ABS2.
Das neue Material für die PolyjetDrucker ermöglicht es, auch
dünnwandige Modelle mit hoher
Formstabilität zu fertigen. Neben
dem bisher erhältlichen grünen
Material ist nun auch eine elfenbeinfarbene Version im Angebot.
www.stratasys.de
Autodesk kauft Delcam
Hardware – PNY stellt die neue
GPU-Rechenkarte von Nvidia vor.
Die Tesla K40 bringt mit zwölf
GByte die doppelte Speichergröße
wie die Vorgängerkarte mit. Sie erreicht Rechenleistungen von 4,29
Teraflops bei einfacher und 1,43
Teraflops bei doppelter Genauigkeit. 2.880 Cuda-Kerne können parallel Rechenaufgaben durchführen.
www.pny.de
Remote-Daten
Mit dem webbasierten Werkzeug
Display Manager ermöglicht Altair
die Visualisierung großer Datenmengen, wie sie bei CAE-Berechnungen
anfallen. Die Software ermöglicht
den Zugriff auf grafikintensive
Anwendungen über den Webbrowser
– auch über langsame Datenverbindungen. Der Anwender kann auf
Anwendungen wie HyperView oder
HyperMesh zugreifen, ohne dass die
Daten übertragen werden müssen.
CAM – Autodesk hat dem britischen CAM-Systemanbieter Delcam ein Übernahmeangebot gemacht. Delcam mit Hauptsitz in Birmingham hat weltweit über
30 Niederlassungen und beschäftigt über 700 Mitarbeiter. Autodesk bietet den Delcam-Aktionären insgesamt etwa 172,5 Millionen englische Pfund. Der Deal
soll Anfang 2014 über die Bühne gehen. Delcam entwickelt und vertreibt seit 1977 CAD/CAM- sowie 3DMesssoftware.
www.autodesk.de
www.altair.com
NACHRICHTEN AUS BRANCHEN UND MÄRKTEN
RTT baut auf Partner
Der Münchener Visualisierungsspezialist RTT ordnet sein Partnernetzwerk neu und öffnet sich. VARs
vertreiben die RTT-Lösungen und
können auf dem fortgeschrittenen
Partnerlevel »Discovery Membership« auch Dienstleistungen und
Schulungen anbieten. Solution
Provider bündeln die RTT-Lösungen
mit eigenen Angeboten, während
Alliance Partner gemeinsam mit RTT
individuell zugeschnittene Lösungen
anbieten. RTT will so die Zahl der
Partner, vor allem der VARs, deutlich
erhöhen.
www.rtt.ag
Lieferanten gliedern
Das Sourcing-Portal Techpilot hat
seine Lösung um ein Lieferanten­
management erweitert. Einkäufer
können hier ihre Lieferanten
verwalten und beispielsweise nach
Warengruppen gliedern. Das
ermöglicht es unter anderem,
bestimmte Technologien jeweils bei
dem in diesem Bereich kompeten­
testen Einkäufer zu bündeln.
www.techpilot.de
26
Kombi aus Scanner und Software
3D-Scannen – Mit einem neu entwickelten Desktop-Scanner bündelt 3D-Systems eine ganze
Reihe seiner Scandatenbearbeitungsprogramme. Die beiden Plug-ins Geomagic Capture für SolidWorks und Spaceclaim klinken sich in die CAD-Systeme ein. Geomagic Capture for Design Direct
bringt die Spaceclaim-Lizenz bereits mit. Capture for X besteht aus Scanner und dem ehemaligen
Rapidform XOR. Für die Qualitätsprüfung sind die Bundles Geomagic Capture for Verify und Capture for Control gedacht. Ersteres ist eher für einmalige Messungen, Letzteres für wiederkehrende
Messaufgaben gedacht. Die Plug-in-Bundles kosten 14.900 Dollar, die Komplettpakete 24.900, die
Qualitätsbundles je 19.900 Dollar.
www.3dsystems.com
CAD CAM Event
Breite Softwarepalette
Anwendertreffen – Darmstadt ist nicht Las Vegas – aber die Autodesk University Deutschland
ist dabei, sich mit über 1.770 Teilnehmern zu einer Veranstaltung zu entwickeln, die sich von der
von Ralf Steck
großen US-Schwester nicht verstecken muss. C
Bildquelle: Ralf Steck
ountry Representative Chris Douglass begrüßte am 27. November im
großen Saal des Kongresszentrums
Darmstadtium die Kunden und Interessenten zu einem Tag voller Informationen.
Schon fester Bestandteil der University ist
der Technologieausblick, wie immer unterhaltsam präsentiert von Markus Meyer aus
»Alle Autohersteller
nutzen unsere Visualisierungslösungen.«
Chris Douglass, Autodesk
dem Vertrieb der Manufacturing-Produkte
und Architekturkollegen Jochen Tanger.
Meyer präsentierte dem Publikum minutenlang eine angebliche neue Sprachsteuerung für Inventor, mit der sich das Modell
nicht nur drehen und zoomen ließ, sondern
mit der er auch Bohrungen anbringen und
das Material des Modells ändern konnte.
Die Auflösung: Ein Kollege saß mit einem
iPad im Publikum und steuerte Meyers
Rechner auf der Bühne über eine neue
Technologie namens Autodesk Remote Service. Diese ermöglicht es, Autodesk-Applikationen über Netzwerk fernzusteuern,
ähnlich einer Virtualisierungslösung.
Die Freiformflächenmodellierung scheint
in naher Zukunft einen großen Sprung
nach vorn zu machen, Meyer modellierte
mit wenigen Befehlen einen organisch runden Kotflügel über die Tandemachse eines
Anhängers. Dabei kamen Funktionen zum
Einsatz, die man aus dem Subdivisional
Modeling kennt, zudem konnte er bei der
Modellierung auf Kanten und Flächen des
Volumenmodells des Anhängers verknüpfen – hier scheint Inventor Funktionalität
von Fusion zu integrieren.
In Skizzen soll Inventor einen »Relaxed
Mode« bekommen, bei dem sich gezielt bestimmte Referenzarten und Parameter ausschalten lassen, um unabhängig von der
Roland Zelles berichtete, dass Autodesk 25 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert.
Entstehungshistorie der Skizze Änderungen machen zu können. Autodesk betont
bei diesen Präsentationen immer, dass es
sich bei den gezeigten Neuerungen nicht
um konkrete Features der nächsten Programmversionen handelt, sondern um
Technologiestudien, deren Erscheinen in
den produktiven Applikationen nicht sichergestellt ist. Es bleibt also spannend,
welche der beschriebenen Technologien in
der Zukunft in den Produkten zu sehen
sind. Immerhin zeigt die Auswahl, wie die
immer engere Zusammenarbeit zwischen
den Branchenbereichen bei Autodesk
Früchte trägt.
Roland Zelles, Vice President für den weltweiten Vertrieb der AEC-Produkte und regional für EMEA – Europe, Middle East,
Asia – zuständig, gab zum Abschluss der
Keynotes einen Ausblick auf die Herausforderungen und Chancen der modernen
Technologien und Trends in der IT. Autodesk hat seinen Marktauftritt – und nicht
zuletzt sein Logo – aktualisiert, um diesen
Veränderungen gerecht zu werden. Eine
dieser Umwälzungen ist die starke Verlagerung der Rechnerinfrastruktur auf mobile
Systeme – Notebooks, Tablets und Smartphones lösen immer stärker stationäre
Desktopsysteme ab, zudem bieten Clouddienste völlig unabhängig von Ort und Gerät Zugriff auf Funktionen und Programme.
Autodesk hat sich schon seit einiger Zeit
stark in den daraus entstehenden Märkten
engagiert, sei es mit den 360-Cloudanwendungen, sei es mit einer Vielzahl von Apps
für iOS und Android. Das Portfolio der
Cloudanwendungen ist inzwischen beeindruckend, zur vollständigen Prozesskette
von Ideenfindung, Konstruktion, Simula­
tion, Visualisierung, Zeichnungserstellung
und Datenverwaltung fehlt eigentlich nur
noch eine CAM-Lösung in der Cloud.
z
Lesen Sie mehr im Blog:
www.cadcam-blog.de/7156
27
CAD CAM Event
Runde Lösung anbieten
Kundentag – Etwa 250 Besucher folgten dem Ruf zum SolidWorks-Kundentag der Bechtle AG
am 21. November 2013 nach Neckarsulm. Bechtles CAD-Töchter entwickeln sich prächtig.
von Ralf Steck
D
Konstruktionssoftware mit den bestehenden Business- und IT-Lösungen ergeben.
Das Ergebnis war Bechtle PLM, ein Lösungsportfolio, das über das reine Lizenzgeschäft hinausgeht.
Neuer Zugang zum Kunden
Interessant für Franchi sind die unterschiedlichen Entscheidungswege: »CADEntscheidungen fallen eher in der Kons­
truktionsabteilung, Prozessoptimierung ist
ein Thema für den Unternehmer und das
obere Management, und da kommen wir
mit Bechtle PLM jetzt heran.« Deshalb
wurde eine eigene Beratergruppe gebildet,
die speziell Bechtle PLM in Bezug auf Prozessoptimierung betreut.
Franchi sieht – neben komfortablen Suchund Verwaltungslösungen – die Virtualisierung als Megathema der Zukunft. Die Konzentration von Rechnerperformance in
Servern, von wo sie den Anwendern in Form
virtueller Rechner angeboten werden, hat
Bildquelle: Ralf Steck
ie Begrüßungsrunde war prominent
besetzt: Neben Bechtle-Vorstand
Michael Guschlbauer, verantwortlich für IT-Systemhaus & Managed Services, sprachen Norbert Franchi, der bei
Bechtle den Geschäftsbereich Software und
Anwendungslösungen verantwortet, und
Uwe Burk, Country Manager Central Eu­
rope von SolidWorks.
Im Interview mit CAD CAM erläuterte
Norbert Franchi, wie sich die Bechtle-PLMStrategie in der Realität bewährt. Drei Jahre nach dem Kauf von Solidpro und zweieinhalb Jahre nach dem Erwerb von SolidLine ist Franchi zufrieden mit der Entwicklung in einem, wie er sagt, harten Umfeld.
Im Jahr 2011 wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, in der Mitarbeiter der neuen CAD/
PLM-Töchter, aber auch der bestehenden
Software- und Lösungsbereiche vertreten
waren. In dieser Arbeitsgruppe wurde nach
Synergien und potenziellen Lösungen gefahndet, die sich durch die Integration der
Uwe Burk von SolidWorks gab den Bechtle-Kunden einen Überblick über Dassaults 3DExperience-Vision
28
in vielen IT-Bereichen zu großen Einsparungen geführt. Im CAD-Bereich ist das
Konzept bisher kaum verbreitet.
Bechtle ist bei VMWare, eine der wichtigsten Virtualisierungslösungen, Marktführer
in Europa und besitzt entsprechend hohe
Kompetenz. Derzeit wird eine Lösung in
diesem Bereich getestet, sie soll, wenn die
Tests positiv verlaufen, bald ins BechtlePLM-Angebot aufgenommen werden.
Es gibt bei Bechtle keinerlei Bestrebungen,
Solidpro und SolidLine zu fusionieren. Dies
mache keinen Sinn, sagte Franchi. Die beiden Systemhäuser arbeiten schon heute eng
zusammen, so nutzt beispielsweise Solidpro
die SAP-Schnittstellenkompetenz von Solid­
Line, die mit Porta~X ein Interface zwischen
SolidWorks und SAP PLM im Angebot haben. Andere Kompetenzen werden wiederum bei Solidpro aufgebaut und von SolidLine bei den Kollegen bezogen. So nutze
man das Know-how der beiden Unternehmen optimal aus. Zudem entspricht es der
Bechtle-typischen Vorgehensweise, sich in
dezentralen Einheiten mit nicht mehr als
200 Mitarbeitern zu organisieren.
Das ganze Unternehmen im Blick
Die Übernahme der beiden SolidWorksSystemhäuser durch den IT-Spezialisten
Bechtle macht aus dieser Perspektive Sinn:
Heutzutage sind CAD/PLM-Inseln immer
weniger gefragt, die Einbindung in die Unternehmens-IT ist die Voraussetzung für
echtes PLM. Dazu fehlen vielen CAD-Systemhäusern aber die Kompetenzen in den
nicht technischen Bereichen. Solidpro und
SolidLine können hier auf das Mutterhaus
zurückgreifen und komplette Lösungen anbieten, ohne auf die CAD-Kompetenz zu
verzichten. Und zusätzlich ergibt die Fähigkeit, sowohl auf Prozess- wie auf CAD-Ebene mit Kunden zu sprechen, sicherlich die
Chance, zusätzlich vertrieblich aktiv zu
werden. Kommt der Erstkontakt beispielsweise über eine CAD-Evaluation zustande,
können die Bechtle-Systemhäuser heute
auch helfen, wenn es sich zeigt, dass etwa
im ERP-Bereich Beratungs- und Optimierungspotenzial besteht. Das nennt man
dann wohl Win-win-Situation.
z
CAD CAM Event
Offene Welten in Brühl
Kundentagung – Die Contact-Software-Anwendertagung am 06. November in Brühl lockte etwa 200
Anwender und Interessen ins Phantasialand. Die Zahlen, die Firmeninhaber Karl-Heinz Zachries in seiner
Keynote nannte, waren alles andere als Phantasie. Dem deutschen PLM-Anbieter geht es rundum gut.
von Ralf Steck
A
Bildquelle: Ralf Steck
us der Softwareschmiede, die Zachries 1990 mit drei Mitarbeitern in
Bremen gründete, ist ein international agierendes Unternehmen mit über 160
Mitarbeitern geworden. Sechs Büros in
Deutschland sowie zwei Auslandsgesellschaften in der Schweiz und Italien halten
»Wir wollen weltweit
bekannt und
anerkannt werden.«
Karl-Heinz Zachries, Contact Software
den Kontakt zum Kunden, drei Firmenbeteiligungen und über 60 Partnerunternehmen weltweit bilden ein stabiles Netz.
Der Rohertrag lag im Jahr 2012 bei 14,1
Mio. Euro, für 2013 werden 15 Millionen erwartet. Der Gewinn sinkt allerdings gleichzeitig wegen neu eingegangener Beteiligungen von 2,3 Mio. auf 1,8 Mio. im selben
Zeitraum. Die Eigenkapitalquote liegt bei
sehr beruhigenden 70 Prozent.
Für die Jahre bis 2020 gibt Zachries das
Ziel aus, weltweit Bekanntheit und Anerkennung zu erreichen. Einen ganz wichtigen Schritt in diese Richtung ist Contact
vor Kurzem mit einem Joint Venture mit
Zuken gegangen. Contact entwickelt mit einigen Entwicklern in einer eigenen Gesellschaft eine PLM-Lösung auf Basis von CIM
Database (CDB) 10 für Zukens E3-Softwaresuite, während Zuken CDB weltweit
über seine 4.000 Verkaufsstellen vertreibt.
Dies ist eine gute Gelegenheit für Contact,
international Erfahrungen zu sammeln,
ohne eine eigene flächendeckende Vertriebsorganisation aufzubauen.
Die Modularisierung des Systems, die mit
der neuen Architektur in CDB 10 Einzug
gehalten hat, zahlt sich aus: Da Plattform
und Lösungen getrennt sind, lassen sich –
beispielsweise angepasst an die Anforderungen verschiedener Länder oder Bran-
Gerd Seidenfaden hielt
einen interessanten Vortrag
zum aktuellen Stand des
Codex of PLM Openness.
chen – schnell fast beliebige Konfigurationen zusammenstellen.
Einen interessanten Vortrag hielt Gerd Seidenfaden, Koordinator der Initiative Codex
of PLM Openness (CPO).
Offenheit muss erst definiert werden
Es zeigte sich bei der Entwicklung einer
Selbstverpflichtung für die Interoperabilität von PLM-Lösungen, dass schon der Begriff »Offenheit« der Definition bedarf,
ebenso wie »Partnerschaft« und andere. Inzwischen allerdings ist die Version 1.1 des
CPO veröffentlicht und beispielsweise bei
BMW Teil der Verträge im PLM-Bereich.
Auffällig ist bei Contact Software, dass man
sich um viele Bereiche rund um PLM kümmert, die ansonsten gerne zu kurz kommen.
So zeigte ein Vortrag die Contact-Lösung
für die Eingabe von Ideen in den Innovationsprozess. Ein webbasiertes System ermöglicht es jedem Mitarbeiter eines Unternehmens, Ideen in ein Formular einzugeben und zu beschreiben. Das Interface ist
sehr einfach zu bedienen, um es so einfach
wie möglich zu machen, Ideen zu dokumentieren. Dahinter steht ein System, das
einen genau definierten Prozess abbildet,
mit dem Ideen bewertet, abgelehnt beziehungsweise angenommen und in den Innovationsstrom eingegeben werden können.
Weitere Beispiele ließen sich in anderen
Vorträgen und Workshops der zweitägigen
Veranstaltung finden.
Auffällig für den außenstehenden Beobachter ist auch, wie herzlich und positiv Kunden und Hersteller miteinander umgehen.
Das spricht für Vertrauen und Respekt. z
29
Bildquelle: AEG Power Solutions/Eplan
CAD CAM ElektroTechnik
1
2
Sauber zusammengefasst
Kabelbaumentwicklung – AEG Power Solutions (AEG PS) vereinfachte mit Eplan
Harness proD die Kabelbaumprojektierung.
von Thorsten Sienk, Eplan
A
EG Power Solutions stellt im Warsteiner Ortsteil Belecke Wechselrichter für Solaranlagen und unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV)
her. Beides sind weitestgehend Serienprodukte mit einem geringen Anteil kundenspezifischer Varianten. Aus diesem Grund
nutzt AEG PS seit jeher die Vorteile standardisierter Kabelbäume bei der elektrischen Installation. Durch den Einsatz von
Eplan Harness proD erzielt das Unternehmen jetzt mehr Effizienz vor allem bei der
Entwicklung neuer Serien und der technischen Anpassungen bestehender Reihen.
Benötigte Entwickler Olaf Linke noch vor
wenigen Jahren fünf bis sechs Wochen für
ein Projekt, sind es mit der Eplan-Software
jetzt nur noch ein bis eineinhalb Wochen.
Linke erläutert: »Anpassungen lassen sich
in einem Projekt ganz einfach und ohne
Zeitverluste umsetzen. Ändern sich Kabelführungen oder einzelne Geräte, ziehe ich
die Anschlusspunkte einfach da hin, wo ich
sie brauche.« Das Programm bietet dafür
eine intuitiv nutzbare »Point-and-click«Methode im dreidimensionalen Raum.
Kabelbäume bringen Platz und Ordnung in
elektrische Geräte. Bei AEG PS kommt
Eplan Harness proD für die gesamte Verkabelung einer USV zum Einsatz. Aufgrund
der hohen Querschnitte bei höheren Leistungen werden die Leistungskabel aller-
30
dings ungebunden vom Konfektionierer angeliefert. »Würden wir die auch noch bündeln, wären sie viel zu schwer und ließen
sich auch nur schwierig einbauen«, erklärt
Linke. Insofern arbeitet AEG PS zwar
durchgängig, lässt aber nach der Projektierung nur die dünnen Steuerkabel von einem
externen Partner zu Bäumen binden. Diese
zählen dann bis zu 100 Einzeladern und
verbinden in der USV vor allem die Steuerungs- und Messauswertungsplatinen miteinander.
»Wir arbeiten heute
komfortabler und
schneller.«
Olaf Linke, AEG Power Solutions
Wie lang die Kabel sein müssen, kann der
Fertiger des Kabelbaums aus Eplan Harness proD heraus direkt als Steuerdatei in
Draht- und Kabelkonfektionsautomaten exportieren. Damit steigert auch er seine Produktivität und geht schonend mit Materialressourcen um, weil keine Längenzugaben
notwendig sind. Die Software hilft darüber
hinaus, Lieferzeiten und das benötigte Ma-
terial in Form von Stücklisten automatisiert
zu kalkulieren. Ebenfalls automatisch erfolgt die Generierung der dreidimensionalen Kabelbaumdaten in zweidimensionale
Fertigungszeichnungen im Maßstab 1:1 für
das Nagelbrett oder auch verkleinert für
Serviceunterlagen.
Die Kabelbäume fassen definierte Funktionsbereiche zusammen, zum Beispiel eine
Lüfterbaugruppe. Aus diesem Grund wird
zu Beginn einer Planung ein Gerät in Funktionen aufgeteilt. Ausgangslage für die Arbeit mit Eplan Harness proD sind dabei das
fertige Modell vom Mechaniker und der
Schaltplan vom Elektriker. »Dann kann ich
anfangen«, sagt Linke und spricht von einer engen Abstimmung über Abteilungen
hinweg – zum Beispiel bei Aspekten der
EMV. Kommt es in so einem Fall zu Anpassungen, erhält Linke automatisch die neuen
Konstruktionszeichnungen und korrigiert
die Kabelbäume.
In der Vergangenheit wurde ein neues Gerät zunächst mechanisch und elektrisch
entwickelt, dann ging es mit der Planung in
den Musterbau, der auch die Verdrahtung
per Hand übernahm und sämtliche Informationen zu Kabeltypen, Längen und Anschlagteilen in Stücklisten übertrug. »Das
Ganze lief über eine Excel-Tabelle, auf deren Basis dann die Kabelbäume gebaut wurden«, blickt Linke zurück.
1 Am Standort Belecke
produziert AEG Power
Solutions unter anderem
USV-Lösungen. Fertig
abgebundene Kabel­
bäume erleichtern die
Installation.
2 Die 3D-Modelle aus
Solid Edge werden direkt
zur Kabelbaumplanung
genutzt.
Änderungen brachten dann automatisch
Zeitverzögerungen mit sich. »Gab es zum
Beispiel mechanische Anpassung bei Blechen, mussten diese erst bestellt und vor allem auch gebaut werden«, beschreibt Linke.
Die Folge waren in der Regel mehrtägige
Verzögerungen, bis weitergearbeitet werden konnte. Wenn heute Änderungen in der
Konstruktion anstehen – AEG Power Solu-
tions arbeitet im Mechanikbereich mit Solid Edge – wird einfach das neue 3D-Modell
in die Kabelbaumplanung übernommen
und diese mit wenigen Klicks angepasst.
Die Kabelbaum-Software bietet umfassende Offenheit für den Im- und Export von
Drittsystemen in Konstruktion, Adminis­
tration und Fertigung. Ein klarer Vorteil,
den auch AEG PS mit seiner Kopplung zu
Solid Edge nutzt – prinzipiell lassen sich
Daten diverser M-CAD-Systeme einfach
übertragen. Auf diese Weise sind Projekt­
optimierungen sehr gut und effizient realisierbar. »Wir sind in der Entwicklung heute
wesentlich schneller.« Ein weiterer Vorteil
von Eplan Harness proD: Mit der Software
lassen sich abseits der eigentlichen Gerätefunktionalität aufgrund des zeitsparenden
und komfortablen Arbeitens auch mögliche
Produktionsoptimierungen wesentlich einfacher in eine Entwicklung integrieren. Das
erhöht im späteren Seriengeschäft die Fertigungsproduktivität.
AEG PS liefert seine Anlagen international
aus. Die Software von Eplan bringt hier den
großen Vorteil mit sich, dass einheitliche
Unterlagen zur Verfügung stehen, »die von
den Kollegen zum Beispiel in Indien genutzt werden können«. Die Tochtergesellschaften im Ausland können mit den Daten
zudem vor Ort einen eigenen Partner für
die Herstellung von Kabelbäumen suchen.
Auch in Warstein-Belecke wird mit einem
externen Kabelkonfektionierer gearbeitet.
Kabelbäume machen Eindruck
Die so erreichte weltweit einheitliche Systemverdrahtung der Anlagen sorgt zudem
für ein gutes Bild innerhalb der Anlage.
»Die Installation gehört zum ersten Eindruck. Wenn ich ein Gerät aufmache und
darin ist alles kreuz und quer verdrahtet,
ist das schlecht für das Image«, unterstreicht Linke und hebt dabei auch die Bedeutung von Kabelbäumen bei der Transportsicherheit hervor. »Alles, was vernünftig abgebunden ist, kann im Gerät während
des Transportes nicht hin und her schlagen
und dabei Kontakte oder Anschlüsse herausreißen.« Kabelbäume sind bei AEG damit zu einem essenziellen Bestandteil der
Robustheit und der Qualität geworden. st z
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CAD CAM Hardware
Flacher CAD-Rechner
Dell Precision M3800 – Das neue Dell-Notebook ist nur 18 Millimeter dünn, bietet aber dank
dedizierter Nvidia-Grafikkarte die Grafikpower, die für 3D-CAD unabdingbar ist.
von Ralf Steck
D
ell entwickelte die M3800 auf Basis
einer Kundenbefragung, die zeigte,
dass vielen Kunden die mobilen
Workstations zu schwer und damit wenig
mobil waren. Dells Antwort auf diese Anforderung ist ein leichtes und dünnes Notebook mit Profi-Grafikkarte und Zertifizierung durch die wichtigen CAD-Hersteller.
Notebooks sind meist mit CPU-integrierter
Grafik ausgestattet, wobei Intel mit dem
auch im M3800 eingesetzten Haswell-Chip
im Grafikbereich große Fortschritte gemacht hat.
Zwei Grafikeinheiten zur Auswahl
Nichtsdestotrotz bietet eine zusätzliche
Grafikkarte weiterhin Performancevorteile,
unter anderem weil diese Karten einen eigenen Speicher haben statt den »normalen«
Hauptspeicher des Rechners zu nutzen.
Der Vorteil der direkt in der CPU eingebau-
32
ten Grafik ist der relativ moderate Stromverbrauch – dank der engeren Einbindung in
die Stromsparfunktionalität des Prozessors,
vor allem aber aufgrund der geringeren Leistung. Oft benötigt man die hohe Leistung
der Quadro-Karte gar nicht, weshalb Nvidia
die Optimus-Technologie entwickelt hat, bei
der die Nvidia-Karte nur bei Bedarf genutzt
wird. Im Normalbetrieb ist nur die HaswellGrafik aktiv. Erst wenn das CAD-System
hochgefahren wird, schaltet der OptimusTreiber die Quadro-Karte hinzu. Diese
schreibt ihre Bildinhalte in den Speicher der
integrierten Grafik, von wo sie auf den Bildschirm gehen. Dies ermöglicht ein Umschal-
Bis zu 13 Stunden
mobile CAD-Power
Komponenten gut zugänglich
Die obere Gehäuseschale besteht aus Aluminium, die untere aus Kohlefaser. Letztere lässt sich nach dem Öffnen von zehn
Torx- und zwei Kreuzschlitzschrauben abnehmen, dann liegen Akku, Speicher und
Festplatten zum Austausch frei.
Als Prozessor kommt der Vierkernprozessor Core i7-7402HQ zum Einsatz, der für
CAD eine gute Wahl ist, denn er hat neben
vielen Cores auch eine hohe Taktfrequenz.
Dell präsentiert mit der Precision M3800
eine tolle Workstation für diejenigen, denen
unterwegs die Bildschirmgröße weniger
wichtig ist als eine hohe Mobilität – zwei
Kilo Gewicht und bis zu 13 Stunden Laufzeit sind kaum zu toppen.
z
Bildquelle: Dell
Dell lässt dem Käufer der Precision M3800 die Wahl zwischen zwei Akkus, deren größerer bis zu 13 Stunden
Laufzeit ermöglicht, aber den Platz der Festblatte blockiert – dann ist nur die mSATA-Platte einsetzbar.
ten zwischen den Grafikkarten ohne das
früher typische Bildschirmflackern.
Es ist erstaunlich, was mobile Grafikkarten
inzwischen leisten: Die in der M3800 eingesetzte Quadro K1100M erreicht fast die
Leistungen der Quadro-K2000-Desktopkarte, reicht also für Midrange-CAD bei
Weitem aus.
Dell lässt die Wahl zwischen zwei touch­
fähigen Bildschirmen, einem QHD-Display
mit 3.200 x 1.800 Pixeln und einem HDDisplay mit 1.920 x 1.080 Pixeln. Leider
sind Touchdisplays immer mit einer spiegelnden Oberfläche ausgestattet, im Falle
des M3800 mit einem – Zitat Dell: »leicht
glänzenden« – Gorillaglas. Insgesamt lassen sich bis zu drei Monitore an der M3800
anschließen, zwei Buchsen nach HDMIund Display-Port-Norm sind am Gerät eingebaut, der dritte Monitor lässt sich am
­optionalen USB-3.0-Port-Replicator anschließen.
Eine weitere Besonderheit der M3800 ist
die Festplattenkonfiguration. Es sind zwei
Plätze vorhanden, neben einem mSATASteckplatz für SSD-Speicherkarten ein
­SATA-Einbauschacht für eine 2,5-Zoll-Festplatte, in den bis zu ein TByte große Platten eingebaut werden können. Die maxi­
male Größe der mSATA-Kärtchen ist 500
GByte, sodass bis zu 1,5 TB Gesamtspeicher
zur Verfügung stehen.
CAD CAM Hardware
Kleine große Workstation
HP ZBook 15 – Im September stellte HP die neuen ZBooks vor, eine Reihe mobiler Workstations
mit Grafikkarte. Das ZBook 15 kam nun zum Test ins Haus.
von Ralf Steck
Gute Detaillösungen erfreuen
Dass das Gerät sehr durchdacht ist, zeigt
sich auch an vielen anderen Kleinigkeiten,
so ist beispielsweise der Windows-Lizenzaufkleber im Akkufach angebracht. Sonst
ist dieser oft ungeschützt auf die Unterseite
geklebt, wo er schnell beschädigt wird.
Das ZBook 15 besitzt eine komplette Tastatur mit Ziffernblock, die Pfeiltasten sind
unterhalb der rechten Shift-Taste angeordnet. Die beleuchtete Tastatur fühlt sich gut
an, allerdings macht es die schwach ausgeprägte Abtrennung des Ziffernblocks
schwer, die Enter-Taste zu finden. Das große Touchpad hat als Besonderheit drei
Maustasten – was beispielsweise in Creo
wichtig ist, wo Eingaben mit der mittleren
Maustaste abgeschlossen werden.
Das ZBook 15 bietet die üblichen Schnittstellen: Ethernet, VGA, USB – einmal 2.0,
dreimal 3.0 – kombinierter Mikrofon-/
Kopfhöreranschluss und SD-Kartenleser,
Durchdachtes
­Kraftpaket
Display Port und Steckplätze für Sicherheitskarte und – inzwischen rar geworden
– ExpressCard. Sehr neu dagegen ist der
Thunderbolt-Anschluss, der Datenübertragungen mit bis zu 20 GByte/s ermöglicht.
Thunderbolt-Buchsen sind als Display-PortAnschluss nutzbar, sodass sich ohne Dockingstation zwei Monitore anschließen
lassen. An Grafikkarten stehen von Nvidia
die Quadro K610M, K1100M und K2100M
zur Auswahl, zusätzlich haben die Prozessoren der Haswell-Generation die integrierte Grafik Intel HD Graphics 4600 an Bord.
Die Quadro-Karte schaltet sich bei Bedarf
dank der Optimus-Technologie ohne merkliches Flackern hinzu, sodass ohne 3D-Betrieb der Stromverbrauch minimiert ist,
während beim CAD-Modellieren die volle
Leistung des Quadro-Systems zur Verfügung steht.
ZBooks entsprechen militärischen Spezifikationen, was sich unter anderem in besonderer mechanischer Robustheit und Unempfindlichkeit gegenüber Temperaturen
und Luftfeuchtigkeit ausdrückt. Zudem ist
die Tastatur spritzwassergeschützt. Ein
Fingerabdrucksensor ist vor der Tastatur
eingebaut.
Mit bis zu 32 GByte Arbeitsspeicher und
CPUs bis zum Vierkernprozessor i74900MQ bietet das ZBook 15 viel Rechenpower auf kleinem Raum. Die Displays bieten mit 15,6 Zoll ordentlich Platz, sodass
dem mobilen Modellieren nichts mehr im
Wege steht.
z
Das ZBook 15 lässt sich
mit seinen abgerundeten
Kanten gut tragen.
Bildquelle: HP
D
as ZBook 15 ist das mittlere Gerät
der aktuellen ZBook-Generation, die
aus den Zbooks 14, 15 und 17 besteht.
Das 14-Zoll-Modell fällt etwas aus dem
Rahmen, da es eher ein Ultra- als ein Notebook und nur in wenigen Aspekten konfigurierbar ist. 15- und 17-Zoll-Modell dagegen werden in einer ganzen Reihe von Ausführungen angeboten, die unter anderem
auch die besonders farbenfrohen und -treuen Dreamcolor-Displays umfassen. Die
15,6-Zoll-Displays haben eine matte Oberfläche und 1.920 x 1.080 Pixel Auflösung.
Nach dem Auspacken fällt die Form des
Notebooks auf. Die Seiten- und Vorderkanten sind abgerundet und mit einem gummiartigen Material belegt, sodass sich das
ZBook sehr angenehm unter dem Arm tragen lässt. Die Unterseite ist ähnlich verrundet, nur rechts hinten stört die in der Krümmung hervorstehende VGA-Buchse die gefällige Formgebung etwas.
Ein Alleinstellungsmerkmal ist der innere
Aufbau bei allen Z-Workstations. Die Desktop-Modelle sind im Handumdrehen und
ohne Werkzeug demontiert, grüne Elemente markieren die Hebel, an denen die Komponenten herauszunehmen sind. Ähnlich
ist es beim Mobilrechner, nach dem Verschieben einer Verriegelung lässt sich ein
großer Teil des Bodens abnehmen. Dann
liegen
Festplatte,
mSATA-Steckplatz,
WLAN-­Modul und RAM-Riegel offen zum
Austausch bereit.
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