Rundbrief April 2016 - Kommunale Integrationszentren

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Rundbrief April 2016 - Kommunale Integrationszentren
Landeskoordination
Rundbrief April 2016
Inhalt:
• Editorial .................................................................................................. 1
• Neu im Netzwerk .................................................................................... 2
• Netzwerk aktiv: Das war Hattingen 2016 ................................................. 7
• Netzwerk aktiv: Berichte aus den Regionen ............................................. 8
Gedenken ........................................................................................ 11
Flucht und Asyl ................................................................................ 12
Kinderrechte stärken ....................................................................... 14
Flagge zeigen gegen Rassismus und Diskriminierung ........................ 14
• Angebote von Koops, aktiv zu werden ...................................................... 16
• Leseempfehlungen ................................................................................... 19
Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
„Die jüngsten Erfolge der AfD untermauern einen gesellschaftlichen Wandel, der rechtspopulistische und rechtsextreme Ressentiments im öffentlichen Diskurs salonfähig
macht. Sozialwissenschaftliche Studien bestätigen seit
Jahren die Verbreitung extrem rechter Einstellungen in
der Mitte der Gesellschaft. Neu ist, dass diese infolge des
Krisen- und Überlastungsdiskurses um Flucht und Asyl
von einer Partei im zweistelligen Prozentbereich in alten
und neuen Bundesländern mobilisiert werden können.“,
so beurteilt der Bundesverband
der Mobilen Beratungsstellen
gegen Rechtsextremismus die
Wahlerfolge der AFD bei den
Landtagswahlen in Baden – Württemberg, Rheinland-Pfalz und
Sachsen-Anhalt im März 2016.
Und tatsächlich scheint es so,
dass die Auseinandersetzung um
die Frage: „Welche Haltung nehmen wir die Bürger_innen und
die Regierenden in Deutschland
gegenüber geflüchteten Menschen ein?“ zu einem Kristallisationspunkt der politischen Entwicklung in Deutschland
und in der EU wird.
Solidarität oder Abschottung, Verantwortungsübernahme
oder Abwehr und Abwertung, gerechtere Verteilung des
vorhandenen Reichtums oder Festhalten an Privilegien, Setzen auf gewaltsame Lösungen oder Suche von friedlichen
Wegen – es sind diese großen gesellschaftlichen Grundfragen, die in dieser Debatte zu Tage treten.
Nun ist gegen eine offene Debatte um den richtigen Weg in
einer demokratischen Gesellschaft sicher nichts einzuwenden. Unerträglich wird es, wenn die Debatte durch menschenfeindliche Äußerungen und offene Gewalt wie den
Hunderten von Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte oder
Angriffe auf Helfer_innen und Politiker_innen ersetzt wird.
Umso wichtiger wird es sein, auf
einer offenen Debatte zu bestehen und eine Auseinandersetzung mit den demokratiefeindlichen und rassistischen Inhalten
der AFD zu führen. Und – es
bleibt wichtig, dass sich die, die
sich für einen solidarischen und
antirassistischen Umgang miteinander einsetzen, in ihrem Engagement nicht beirren lassen.
Es ist nicht nur politisch bedeutsam, sondern es stärkt auch
jeder und jedem Einzelnen den Rücken, wenn man weiß
und erlebt, dass man mit dieser Haltung Teil eines großen
Netzwerks ist. Die Tatsache, dass mittlerweile über 2000
Schulen bundesweit, davon über ein Viertel in NRW, den
Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ tragen,
ist ermutigend. Bei unserem Landesschüler_innentreffen in
Hattingen im vergangenen Februar, aber auch in den vielen
Berichten, die wir von den Schulen bekommen, spielt die
Unterstützung für Geflüchtete eine große Rolle.
Unsere Kooperationspartner_innen bieten ihre Kenntnisse
an, um Schüler_innen und Pädagog_innen zu befähigen,
in der Auseinandersetzung mit rassistischen Positionen
besser gewappnet zu sein. Die Aktiven der Schulen nutzen
unsere Lokal- und Regionaltreffen, um sich über ihre Arbeit
auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln. Wir können
in immer mehr Regionen solche Treffen anbieten, weil die
Zahl der Kolleg_innen aus Kommunalen Integrationszentren und von Kooperationspartner_innen wächst, die die
Beratung und Unterstützung der Courage-Schulen vor Ort
organisieren.
In diesem Rundbrief findet ihr wieder eine Fülle von
Beispielen für Aktionen, Angebote zur Vernetzung und zur
Qualifizierung. Wir möchten euer Augenmerk insbesondere
auf die vielfältigen Angebote der Kooperationspartner_innen lenken, die ihr – wie gewohnt – im letzten Teil des
Rundbriefs findet.
Vielen Dank an Annika Kraft für ihre Mitarbeit an diesem
Rundbrief.
Wir wünschen eine ertragreiche Lektüre und freuen uns auf
eure Rückmeldungen.
Mit freundlichen Grüßen
Neu im Netzwerk – Herzlich Willkommen!
Karlschule
Märkisches Gymnasium
Gesamtschule Ibbenbüren
Freiherr-von-Stein-Gymnasium
Max-Ernst-Gesamtschule
Clemens-Brentano-Gymnasium
Couven-Gymnasium
Helmholtz-Gymnasium
Hanse-Berufskolleg
Friedrichs-Gymnasium
Geschwister-Scholl-Realschule
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Geschwister-Scholl-Realschule
Overbergschule
Phoenix-Gymnasium
Liselotte-Funcke-Schule
Wichernschule
Gesamtschule Osterfeld
Abendrealschule Münster
Berufskolleg „Christophorusschule“ im CJD
Hamm
Iserlohn
Ibbenbüren
Recklinghausen
Köln
Dülmen
Aachen
Dortmund
Lemgo
Herford
Münster
Münster
Senden
Ahlen
Dortmund
Hagen
Minden
Oberhausen
Münster
Frechen
12.01.2016
12.01.2016
25.01.2016
26.01.2016
27.01.2016
29.01.2016
12.02.2016
12.02.2016
15.02.2016
18.02.2016
22.02.2016
22.02.2016
26.02.2016
26.02.2016
02.03.2016
09.03.2016
17.03.2016
17.03.2016
17.03.2016
18.03.2016
www.schule-ohne-rassismus-nrw.de
2
eine Schule
zwei bis neun Schulen
mehr als zehn Schulen
Karlschule, Hamm
Am 12. Januar 2016 fand die Preisverleihung zum Siegel
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an der
Karlschule statt. Geladen waren zahlreiche Gäste aus Stadt,
Stadtteil und Gemeinde.
Der Titel wurde überreicht von Herrn Ludger Bietmann
(Leiter des kommunalen Intergrationszentrums Hamm) als
Vertreter für die Landeskoordination Schule ohne Rassis-
mus – Schule mit Courage. Ein Grußwort hielt der Pate der
Schule, Prof. Dr. Farid Vatanparast.
Die Verleihung des Siegels ist ein Meilenstein auf dem
einjährigen Weg der Schule. Obschon Toleranz und die erfolgreiche Suche nach Wegen eines guten Miteinanders seit
jeher zur gelebten Schulkultur gehören, begann der Weg
zur Schule ohne Rassismus mit einer ‚Mahnwache gegen
Pegida und 70 Jahre Kriegsende“. Ein weiterer Meilenstein
war die Projektwoche zum Thema ‚Miteinander Leben‘ an
der Karlschule. Im Rahmen dieser fünftägigen Veranstaltung
wurden auch die Unterschriften zur Selbstverpflichtung zum
Eintritt für Toleranz und gegen Diskriminierung von den
Mitgliedern der Schulgemeinschaft gesammelt.
Initiiert und organisiert wurde das Projekt durch die Fachkonferenz Geschichte/Politik unter Leitung von Herrn Dieter
Lohmann.
Quelle:
http://www.karlschule.schulnetz.hamm.de/aktuelles.html
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3
Märkisches Gymnasium, Iserlohn
Viel Musik
und Tatendrang prägten
die Titelverleihung am
21.1.2016 zur
„Schule ohne
Rassismus“ in der kleinen aber vollen Aula des Märkischen
Gymnasiums in Iserlohn.
Einen wesentlichen Anteil daran hatten die engagierte und
unterstützende Schulleiterin und die zuständige Lehrerin,
genauso wie die Paten der Schule von der Band „Luxuslärm“
und natürlich die Schüler_innen. Zusammen mit der Band
wurde gesungen und im Anschluss schon auf weitere Projekte z.B. zum Thema Homophobie aufmerksam gemacht.
Eine tolle Feier mit tollen Gästen, super Stimmung und viel
Engagement.
Max-Ernst-Gesamtschule, Köln
Die Schüler_innen der MaxErnst-Gesamtschule hatten
gleich vier Personen als Paten
für ihre Schule gewonnen: je
einen Vertreter der evangelischen und katholischen Kir-
che, der Jüdischen Gemeinde und der DITIB . Sie stehen für
das Anliegen der Schule, Respekt und Gleichberechtigung
zwischen allen an der Schule Lernenden und Lehrenden
herzustellen. Dieses Anliegen wurde auch vom Chor der
Stufe 6 ausgedrückt, der das Lied „Unser Stammbaum“ von
den Bläck Föss sang.
Couven Gymnasium, Aachen
„Dieser Titel ist kein Pokal, den man sich in die Vitrine
stellt!“
Das städtische Couven Gymnasium in Aachen darf sich nun
auch „Schule ohne Rassismus“ nennen. Und sie wissen
genau, dass der Titel nicht dafür da ist, um sich mit ihm zu
rühmen. Es heißt auch weiterhin Engagement und Arbeit.
Ehrengast NRW Schulministerin Sylvia Löhrmann betonte,
das Gütesiegel müsse man immer wieder mit Leben füllen.
Außerdem wurde zu dem Festakt noch ein Stück Erinnerungskultur gefeiert. Die Mensa der Schule wurde in „FredyHirsch-Forum“ umbenannt. Freddy Hirsch war ein Auschwitz-Gefangener, der in dem Lager zu Tode kam. Zeitzeugen
aus Israel und Prag waren extra angereist, um bei dieser
Ehrung dabei zu sein.
Berufskolleg Christophorusschule im CJD, Frechen
Die Titelverleihung war der krönende Abschluss einer Projektwoche, in der Schüler_innen ihre Mitschüler_innen für
einen respektvollen Umgang miteinander sensibilisiert hatten. Milena Gülcergüz, die sich besonders couragiert gezeigt
hatte, erklärte: „Ich habe gelernt, jeden zu akzeptieren,
denn Mensch ist Mensch“. „Aber das Training war auch ganz
schön anstrengend“, fügt Milena hinzu. Grußworte sprach
Bernd Faber, Manager bei Ford und Pate der Schule sowie
Frechens Bürgermeisterin Susanne Stupp. Auch die Schulministerin Sylvia Löhrmann hatte ein Grußwort geschickt.
Die Schule ist das erste Berufskolleg als Förderschule, das in
NRW ins Netzwerk gekommen ist.
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4
Helmhotz-Gymnasium, Dortmund
Die Schülervertretung (SV) mit ihrer Sprecherin Floriana
Juka am Helmholtz-Gymnasium hat das Projekt initiiert, vorbereitet und BVB-Spieler Marian Sarr als Paten gewonnen.
Außerdem hat sie mehrere Aktionen u.a. für Flüchtlinge
organisiert. Zum Beispiel bieten Schülerinnen und Schüler
Mitschülern ihre Dolmetscherdienste an. Ein besonderes
Highlight bei den Feierlichkeiten war die Präsentation von
Kunstwerken, die zum Thema „Flucht und Asyl“ im Kunstunterricht entstanden waren. 95 Prozent aller am Schulleben
Beteiligten haben mit ihrer Unterschrift unter die Selbstverpflichtungserklärung gezeigt, dass es ihnen ernst ist. Dirk
Bennart, Schulleiter der Schule war sichtlich stolz auf das
Engagement und rief dazu auf, die Selbstverpflichtung auch
in Zukunft mit Leben zu füllen.
Hanse –BK , Lemgo
Alle für ein Ziel: Schülerschaft, Schulleitung und Institutionen leben am HANSE-Berufskolleg „Schule ohne Rassismus
- Schule mit Courage“.
Rund 1700 Menschen, Schülerinnen und Schüler, das
Kollegium und alle weiteren Mitarbeiter mussten einzeln
angesprochen und überzeugt werden, ihre Unterschrift für
die gute Sache zu geben - eine wochenlange Arbeit, die am
Ende belohnt wurde - Das HANSE-Berufskolleg ist Schule
ohne Rassismus - Schule mit Courage.
„Wir haben es geschafft - sie haben es geschafft“, mit diesen
Worten zeigte Schulleiterin Susanne Tietje-Groß ihre Freude
einerseits über die Anerkennung des HANSE-Berufskollegs
als Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage und andererseits über die gelungene Zusammenarbeit mit der SV. Sie
dankte explizit der Schülervertretung und den SV-Lehrern
für ihr Engagement.
Die Veranstaltung umfasste neben der offiziellen Urkundenübergabe auch inhaltliche Arbeit zum Thema Rassismus.
Unter den Titeln „Das Leben der Flüchtlinge“, „ alltäglicher
Rassismus“, „Benachteiligungen im Bewerbungsverfahren“
und der Frage „was bedeutet Integration“ arbeiteten die
Klassensprecherteams aller Klassen in vier Gruppen Fragen
Ideen und Statements heraus, die dann mit dem Staatssekretär, mit Armin Schauf und Iris Pleitner als Vertreter des
kommunalen Integrationsbüros und dem Leiter der Bundesagentur für Arbeit in Detmold, Heinz Thiele, gemeinsam
diskutiert wurden.
Dabei stellte sich heraus, dass trotz aller Nachteile wie eine
fehlende Lernumgebung im Heim, den Sprachproblemen
und fehlenden Kontakten viele Gemeinsamkeiten zwischen
den Schülergruppen herrschen, wie es Jette Cuypers mit
„Wir sind näher an den Flüchtlingen, als wir denken“ auf
den Punkt brachte. Da die Auszeichnung, wie Klute heraushob, eben auch eine Aufforderung ist, „ da steht auch
Schule mit Courage“, zeige das auch einen Weg um dem
alltäglichen Rassismus zu begegnen. „Wenn unser Klassenkamerad nicht mit in die Disco hinein darf, dann meiden wir
eben alle diesen Club“, so der Staatssekretär.
Text: Frank-Oliver Klute (gekürzt)
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5
Wichernschule, Minden
Für den Tag der Titelverleihung wurde seit Wochen gemeinsam geprobt, gelacht und getanzt. Schüler_innen und
Lehrer_innen verschiedener Klassen studierten ein Theaterstück mit dem Titel „Fremde werden Freunde“ ein. Mit
großem Applaus feierten die Anwesenden die Künstler_innen und die Aufnahme der Schule ins Netzwerk. Auch an
der Wichernschule, die eine Förderschule mit dem Schwerpunkt „geistige Entwicklung“ ist, werden die Grundanliegen
des Netzwerkes groß geschrieben. Dies beginnt dabei, nicht
wegzuschauen, wenn jemand geärgert wird, weil er dünn
oder dick, klein oder groß ist oder aus einem anderen Land
als man selber kommt. Besonders freuten sich die Schüler_innen, dass der Handballer Sören Südmeier vom GWD
Minden die Patenschaft übernimmt. Wir sind gespannt auf
die sportliche Zusammenarbeit!
Gesamtschule Osterfeld, Oberhausen
In der voll besetzten Aula der größten Gesamtschule
Oberhausens wurde ein reichhaltiges Programm geboten.
Eingeladen waren auch geflüchtete Jugendliche. Diren
Tirken berichtet dort, wie er gemeinsam mit weiteren
Schüler_innen monatelang die Schülerschaft über das
Anliegen des Netzwerks informiert und Unterschriften gesammelt hat. Aus Dortmund kennt er das Konzept, das für
ihn zu Osterfeld passe: An der multikulturellen GSO lernten
Schüler aus 35 Nationen zusammen, sagt er in seiner Rede.
„Unsere Schule hat den Titel verdient.“ In einer Schule ohne
Rassismus werde nicht ausgrenzt, stünden nicht politische
Konflikte im Vordergrund, „sondern dass man sich menschlich behandelt“. Gerade Kindern wolle er das mit auf den
Weg geben.
Abendrealschule, Münster
Mit der Auftaktveranstaltung zur „Woche gegen Rassismus“ wurde die Schule von Michael Sturm von der mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus als neue
Netzwerkschule ausgezeichnet. Eindrucksvoll trugen zehn
Studierende zum Festakt mit Auszügen aus „Die Ermittlung“
von Peter Weiss in einer szenischen Lesung bei. Die Idee
dazu entstand während der Exkursion zur Gedenkstätte
Auschwitz im Januar dieses Jahres. Besonders freut sich die
Schule, dass Christoph Spieker, Leiter des Gedenkortes Villa
Ten Hompel, die Patenschaft für die Schule übernommen
hat. Diese ermöglicht der die Perspektive einer engen und
freundschaftlichen Zusammenarbeit, im Sinne des Gedenkens und im Sinne eines durch die Inhalte der Villa Ten
Hompel erweiterten Geschichtsunterrichts.
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6
Netzwerk aktiv: Das war Hattingen 2016
Dieses Jahr war es wieder so weit. Das Landesschüler_innentreffen in Hattingen! Mit fast 120 Schülerinnen und
Schülern aus ganz NRW von den unterschiedlichsten Schulen konnten wir ein spannendes Wochenende mit vielen
Workshops und Freizeitaktivitäten in der DGB Bildungsstätte auf die Beine stellen. Sich informieren, austauschen und
Spaß haben, waren drei der wichtigen Voraussetzungen,
die mit großem Erfolg vom ganzen Team und natürlich von
den Schüler_innen umgesetzt wurden. Die kurzen Nächte
führten keineswegs zu unmotivierten Teilnehmer_innen.
In jedem der elf unterschiedlichen Workshops herrschten
eine angenehme Arbeitsatmosphäre und gleichzeitig die
Lust sich mit den Themen auseinanderzusetzen. Besonders
die Arbeit zu der Situation von Flüchtlingen, wie z.B. der
Workshop „Abschiebung im Morgengrauen“ oder aber auch
der kreative Theaterworkshop, zeigten ein großes Interesse
bei den Schüler_innen. Die musikalische Gruppe um den
Rapper Schlakks schrieb sogar ein eigenes Lied, um ihre Ideen und Meinungen in der Musik zum Ausdruck zu bringen.
Jegliche Form von Rassismus und Diskriminierung wurden
dargestellt, kritisiert und boten viel Diskussionsstoff.
Am Abend wurden dann die künstlerischen Ergebnisse
der Theater- und Rapgruppe vorgeführt und mit großem
Applaus belohnt.
Das Abendprogramm am zweiten Tag wurde durch ein
Konzert der Band „bunch“ bereichert. Die Band hatte sich
aus Schüler_innen von drei SOR Schulen im Ruhrgebiet
und Wolfgang Brust, Sozialarbeiter an der Gesamtschule
Schwerte aus Anlass des 20.Geburtstags unseres Netzwerks
gebildet. Sie begeisterten mit guter Musik und vielen selbst
geschriebenen Texten ihr Publikum.
Doch auch dieses Mal gilt: „Nach Hattingen ist vor Hattingen!“ Am letzten Tag ging es nicht mehr um thematische
Schwerpunkte zur Bewältigung von Rassismus und Diskriminierung, sondern darum, wie man mit den Infos und den Ergebnissen der Workshops weiter arbeitet. An viel positivem
Feedback der Teilnehmer_innen konnten wir festmachen,
dass alle ein informatives, spannendes und amüsantes
Wochenende hatten.
Ein großer Dank geht an die DGB-Jugendbildungsstätte,
die uns den wunderbaren Aufenthalt in Hattingen möglich
gemacht hat, an die Teamer_innen für ihren Einsatz in den
Workshops und natürlich an die Schülerinnen und Schüler,
die uns und sich selbst mit ihren Ideen und Anregungen
bereichert haben.
Mehr Fotos vom Treffen findet ihr auf unserer FacebookSeite: https://www.facebook.com/SchuleohneRassismusNRW
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7
Netzwerk aktiv: Berichte aus den Regionen
SOR im RB Köln: Betreuung der Schulen verbessern und
koordinieren
Zu einem ersten Austausch über ihre Arbeit kamen am
7.3.2016 die Kolleg_innen aus den Kommunalen Integrationszentren, die sich um die Betreuung der Netzwerkschulen
in ihren Städten und Kreisen im RB Köln kümmern, zusammen. Mit dabei Jutta Bernardy (KI Euskirchen), Ralf Friedrich (KI Heinsberg), Mariela Georg (KI Bonn), Marita Gülpen
(KI Aachen), Silke Peters (KI Städteregion Aachen) und die
Kooperationspartner_innen Mercedes Pascual-Iglesias
von der AWO-Integrationsagentur Mittelrhein, Hans-Peter
Killguss, ibs Köln und Patrick Fels, Mobile Beratung gegen
Rechtsextremismus im RB Köln.
Nach einer Information über die aktuellen Tendenzen in der
extrem rechten Szene im Regierungsbezirk durch die mbr,
ging es um die Planung der Arbeit in der Region.
Das nächste Regionaltreffen am 3.11.2016 wird wegen der
großen Nachfrage im letzten Jahr nicht mehr in den Räumen des NS-Dokumentationszentrums in Köln, sondern im
Bürgerzentrum „Alte Feuerwache“ stattfinden. Erste Ideen
für die inhaltliche Gestaltung wurden gesammelt.
Außerdem wurden folgende Lokaltreffen angekündigt:
Bonn
Freitag, 29.4.2016, 14:30 – 18 Uhr im MIGRApolis, Brüderdasse 16-18, 53111 Bonn
Anmeldung und Kontakt: mariela.Georg@bonn.de
Aachen und Kreis Heinsberg
Donnerstag, 21.4.2016, 11 Uhr, Kreishaus Heinsberg,
Valkenburger Straße 45, 52525
Heinsberg, kleiner Sitzungssaal in der 1. Etage
Regionaltreffen des RB Detmold in Lemgo am 9.3.16
„Sie alle können eine Menge tun!“
Im HANSEBerufskolleg fand am 9.3.16 das Regionaltreffen
für viele Schüler_innen von Courage-Schulen statt. In der
Mischung aus Vorträgen und gemeinsamer Arbeit in den
Workshops widmeten sich die Teilnehmer_innen umsetzbaren Ideen für eine funktionierende Integration von Flüchtlingen. Die Psychologin Irmgard Weishaupt informierte in
ihrem Vortrag über Traumata von geflüchteten Jugendlichen
und wies daraufhin, dass ein möglichst normaler Umgang,
der das Gefühl der Sicherheit vermittle, eine enorme Hilfe
für traumatisierte Menschen sei. „Die Information der Schülerinnen und Schüler ist für die SV am HANSE-Berufskolleg
ein Schwerpunkt der Arbeit gegen Rassismus“, erläuterte
der stellvertretende Schülersprecher Christian Berch.
Lokaltreffen Bochum
Die Arbeitsgruppe „Flucht und Asyl“ bestehend aus aktiven
Mitgliedern des Bochumer SOR-Netzwerks traf sich am
15.12.2015 um aktuelle Themen anzusprechen, zu diskutieren und gemeinsame Veranstaltungen zu planen.
Ein wichtiger Punkt waren die Bochumer Schulen und ihre
Aktionen im Rahmen von SOR-SMC mit Geflüchteten, wie
zum Beispiel Spendensammlungen, Filmabende oder auch
Sprachkurse. Außerdem wurde an einer gemeinsamen Stellungnahme zum übergeordneten Thema „Flucht und Asyl“
gearbeitet.
Anschließend wurden erste Ideen für Aktionen und Organisationen am Weltflüchtlingstag (20.6.2016) geplant.
Es soll eine gemeinsame Aktion von SOR-Schulen werden
und ein fröhliches Zusammenkommen und Miteinander
von Geflüchteten, Schüler_innen usw. geschaffen werden.
Ein genauer Aktionsplan wird beim nächsten Treffen am
21.4.2016 erstellt werden.
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8
Lokaltreffen Kreis Herford 03.03.2016
Auch beim letzten Lokaltreffen im Kreis Herford von Schule
ohne Rassismus waren wieder mal viele Schulen vertreten.
Das Anna-Siemsen-Berufskolleg (ASB), das RavensbergerGymnasium, das Königin-Mathilde-Gymnasium (KMG) und
die Geschwister-Scholl-Gesamtschule, sowie Katharina
Vorderbrügge von der Mobilen Beratung.
Zuerst wurde über die aktuellen Schulprojekte berichtet.
Das Anna-Siemsen-BK zum Beispiel plant große Bettlaken in
der Schule aufzuhängen und diese mit Sprüchen und Statements gegen Homophobie, Rassismus und Antisemitismus
zu bemalen und mit Handabdrücken zu verschönern. Weite-
re Aktionen sind unter anderem die Begrüßung der Auffangklasse an der Geschwister-Scholl Schule oder die Flyeraktion
„Was ist Rassismus?“ vom Ravensberger Gymnasium. Es
folgten ein kurzer Bericht von der Mobilen Beratung über
das Verteilen von „Schulhof CDs“ von der Partei „Die Rechte“ an zwei Bielefelder Schulen.
Außerdem ist die Planung für das Fußballturnier von allen
Schulen im vollen Gange. Am 14.4.16 findet das Turnier mit
vielen eingeladenen Gästen in der Sporthalle des KöniginMathilde Gymnasiums (KMG) statt.
Minden bleibt bunt!
Das Motto war Programm. Weit über 2000 Leute waren Teil
der der wohl größten Demonstrationen der letzten Jahre in
der Mühlenkreis-Hauptstadt.
Viele wichtige Themen kamen bei dem bunten Zug durch
die Stadt zur Sprache. Ob Sexismus und Gewalt oder die
Fremdenfeindlichkeit. Viele wichtige Meinungen und
Statements, wie „Sexismus ist allgegenwärtig, nicht erst
seit Köln!“, oder, „Ohne direkte Kontakte werden Vorurteile
bleiben.“, wurden hervorgehoben. Wer noch skeptisch den
Neuankömmlingen gegenüberstehe, müsse seine Angst besiegen und Begegnungen mit ihnen suchen. Geprägt wurde
die Veranstaltung von den unterschiedlichsten Blickwinkeln:
Aus der Sicht von freiwilligen Helfern, von einem Flüchtling
aus Westafrika und dem Bürgermeister Michael Jäcke. Integration durch ein friedliches Miteinander, sowie ein Aufruf
zur Sympathie seien wichtige Bestandteile für ein gutes
Zusammenleben.
„Minden war, ist und bleibt bunt und offen!“ Besser könnte
man diese Veranstaltung nicht nennen.
Oberbergischer Kreis: Courage Schulen planen eine gemeinsame Aktion im Oktober 2016
Auf Einladung von Gudrun Martineau von der Koordinierungsstelle „Netzwerk gegen Rechts im Oberbgerischen
Kreis“ kamen Kolleg_innen aus vier Courage Schulen (Gesamtschule Waldbröl, Jakob-Moreno-Schule und Gesamtschule Gummersbach, Dietrich-Bonhoeffer Gymnasium
Wiehl) , des Kommunalen Integrationszentrums und der
Caritas am 9.3.2016 zusammen, um die Aktivitäten der
Schulen im Rahmen der Interkulturellen Woche im September zu beraten. Es wurden eine Reihe von Ideen entwickelt:
Vom Flashmob über die Präsentation, von Kunstaktionen bis
zu einem gemeinsamen Lied.
Alle Schulen, die sich beteiligen wollen, sollten ihre Beiträge
bis zum 1.6.2016 bei Frau Martineau anmelden:
netzgegenrechts-obk@paritaet-nrw.de
Das nächste Treffen findet am 15.6.2016 um 17.15 Uhr in
der Kleinen Bergstraße 7 , 51643 Gummersbach statt.
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9
Unna – Stadt ohne Rassismus
„Wir sind stolz, Schülerinnen und Schüler
wie euch zu haben.“
Das glaubt man dem
Bürgermeister von
Unna sofort. Seit
dem 25.11.2014 ist
Unna „Stadt ohne
Rassismus-Stadt mit
Courage“. Seither hat sich der Rat verpflichtet, einmal jährlich auf einer Sitzung eine Schüler_innengruppe zu Wort
kommen zu lassen. In diesem Jahr waren Schüler_innen
der Peter-Weiß-Gesamtschule zu Gast. Sie stellten in einer
Multimedia Präsentation zum Thema „Flüchtlinge - warum
sie kommen“ zusammen, welche Eindrücke sie durch ihre
Recherchen und Zusammenarbeit vor Ort erhalten hatten.
Schockiert waren sie von der Auswertung rassistischer und
hetzerischer Post in den sozialen Netzwerken. Die Schüler_innen dokumentierten eindrücklich, dass sie
sich auch weiterhin für
ein diskriminierungsfreies
Miteinander in ihrer Stadt
einsetzen werden und
sie nahmen hierfür auch
die Stadtvertreter_innen
in die Pflicht. Mit dem
Gedicht von Muhammad al Hadi zeigten sie, was vielen aus
dem Herzen spricht:
Die vollständige Präsentation findet ihr hier:
http://pwg-unna.de/images/SoR-SmC-250216-Unna.pdf
Erstes Lokaltreffen in Essen am 1.3.2016
Eingeladen hatte Tanju Dilekli vom Kommunalen Integrationszentrum in Essen, der seit Beginn des Jahres Ansprechpartner für die Courage Schulen in Essen ist. Mit dabei
waren Vertrer_innen des Alfred-Krupp-Gymnasiums, der
Erich-Kästner-Gesamtschule, der Gesamtschule Borbeck
und der Schule am Steeler Tor. Es wurde angeregt, einen
gemeinsamen Aktionstag der Essener Netzwerkschulen
durchzuführen. Das soll bei einem weiteren Termin, zu
dem dann auch Schüler_innen eingeladen werden sollen,
besprochen werden.
Florian van Rheinberg, Mitarbeiter des Bereichs Politische
Bildung im Jugendamt der Stadt, stellte das Programm „Demokratie Leben – Partnerschaften für Demokratie in Essen“
vor, das seit dem 1. 6.2015 für fünf Jahre die Entwicklung
vom Demokratieprojekten in der Stadt fördern soll.
Essener Schulen können Gelder aus diesem Projekttopf
für entsprechende Projekte an ihren Schulen beantragen!
Mehr Infos unter:
http://www.townload-essen.de/demokratie-leben
Außerdem wird ein Argumentationstraining für SV´en angeboten. Hier wird in Kooperation mit dem Verein „Gegen
Vergessen – Für Demokratie“ ein Tagesworkshop für Mitglieder der Schulvertretung durchgeführt. Bei weitergehendem Interesse ist eine Coach Ausbildung für die Mitglieder
möglich.
http://www.gegen-vergessen.de/unsere-angebote/widersprechen-aber-wie-argumentationstraining-gegen-rechteparolen.html
Kontakt über Herrn van Rheinberg:
f.v-rheinberg@jugendamt.essen.de
www.schule-ohne-rassismus-nrw.de
10
Mönchengladbach: Veranstaltung zu Salafismus am 29.1.2016
Salafismus und gewaltbereiter
Islamismus sind für eine bestimmte
Gruppe von Jugendlichen –auch in
Mönchengladbach- offensichtlich
attraktive Lebensentwürfe.
Was verbirgt sich hinter diesen Begriffen und wie können wir extremistische Karrieren verhindern?
Der Islamwissenschaftler Dr. Kiefer
aus Düsseldorf stellte am 29.01.16
im Hugo Junkers Gymnasium Rheydt
mögliche Ursachen für Zugänge zu extremistischen Grup-
pierungen dar. Anschließend berichtete D. Schmitz von
seiner persönlichen Geschichte mit einer salafistischen
Gemeinde in Mönchengladbach und seiner Auseinandersetzung mit dem fundamentalistischen Islam. Unter dem Titel.
„Ich war Salafist“ (Ullstein Verlag/ Erscheinungsdatum:
12.02.2016) hat Dominic Schmitz seine „Erfahrungen mit
der islamistischen Parallelwelt“ in einem sicher hochinteressanten Buch niedergeschrieben.
Organisiert wurde die Veranstaltung von der Arbeitsstelle
Interkulturelle Bildung und Integration (ABI) in Mönchengladbach. Die Moderation übernahm Michael Holzportz
(ABI).
Gedenken
Sekundarschule Fürstenberg
Die Sekundarschule Fürstenberg zeigt sich in vielerlei Hinsicht als äußert engagierte Schule mit vielen tollen Aktionen.
Ob die Aktion „Kindern helfen Kindern“, bei der Süßigkeiten,
Spielzeug und Bastelmaterialien zu armen Kindern nach
Rumänien geschickt wurden, oder der musisch-kulturelle
Abend, an dem die Theater AG ein Stück aufführte, in dem
es um eine WG mit unterschiedlichsten Mitbewohnern
mit Migrationshintergrund ging und ein klares Motto zum
Vorschein kam: „Mobbing ist uncool!“.
Zum großen Thema „Flucht und Asyl“ bereiteten die Schüler_innen am Tag der offenen Tür eine Ausstellung vor. Sie
zeigte Bilder und Zeitungsauschnitte der aktuellen Situation
von Menschen, die vor Krieg und Verfolgung flüchten.
Zu guter Letzt gibt es
nun eine Kooperation
mit dem Kreismuseum
Wewelsburg. Das Ziel:
Aus der Vergangenheit
für die Zukunft lernen.
Künftig werden sich
auch die Schülerinnen
und Schüler der Jahrgangsstufe 5 im Rahmen des Projektes „Die Hingucker“ an einem außerschulischen Lernort mit Rassismus, Ausgrenzung und Zivilcourage
auseinandersetzen.
Herder Gymnasium, Minden
Besuch der Gedenkstätte Hannover-Ahlem und Veranstaltung
zum internationalen Tag des
Gedenkens
Am 28. Januar 2016 besuchten
die LKs Geschichte und Erziehungswissenschaft des Gymnasiums gemeinsam mit der AG „Schule ohne Rassismus
- Schule mit Courage“ die Gedenkstätte Hannover-Ahlem.
Auf dem Gelände der Gedenkstätte befand sich die israelitische Gartenbauschule Ahlem. Wo ursprünglich jüdischen
Kindern das Handwerk gelernt werden sollte, nutzen die
Nationalsozialisten den Ort als zentrale Sammelstelle für die
Deportationen. Zum späteren Zeitpunkt wurde die Schule
auch noch von der Gestapo als Polizei-Ersatzgefängnis
genutzt, in dem politische Häftlinge, ausländische Zwangs-
arbeiter und Sinti und Roma unter KZ-ähnlichen Bedingungen leben mussten. Für die Schüler_innen war es eine sehr
emotionale Fahrt. Da ihnen tiefe Einblicke in die Geschichte
geboten wurden.
Dass sich die Schule auch jährlich mit dem Thema der Opfer
des Nationalsozialismus befasst, zeigen die Schüler_innen
an dem internationalen Tag des Gedenkens (27.1), der an
die Befreiung des Vernichtungs- und Konzentrationslagers
Auschwitz erinnert.
„Auch wenn der Wunsch da sei, zu vergessen, gelte es, sich
bewusst zu erinnern, wenn wir nicht selbst Opfer werden
wollten: Opfer einer Selbsttäuschung. Wir müssten uns die
vergangenen und auch die gegenwärtigen Ereignisse vor
Augen führen und uns ihnen stellen, um eine Wiederholung
zu verhindern.“
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11
Flucht und Asyl
Schülerausweiskontrolle an der Holzkamp-Gesamtschule in Witten
Schülerausweis raus! Kontrolle!
Wie fühlen sich Millionen von
Flüchtlingen bei einer Grenzkontrolle? Genau das wollten
Schüler_innen der HolzkampGesamtschule in Witten mit
ihrer Aktion deutlich machen.
Alle Schüler_innen mussten,
bevor sie in das Schulgebäude gingen, einen gültigen
Schülerausweis vorzeigen. Wer den nicht hatte, musste den
Nebeneingang benutzen.
Es ist wohl selbst erklärend, dass niemand genau nachstellen bzw. nachvollziehen kann, wie sich ein Flüchtling an
der Grenze fühlt, wenn er/sie wohlmöglich sogar nicht ins
Land kommen kann, weggeschickt wird oder tagelang an
der Grenze übernachten muss. Dennoch ist es eine gelungene Aktion der Schüler_innen, die viel Lob dafür geerntet
haben.
Luftballonaktion vom 04.11.2015 an der Fröbelschule Dortmund
Zur Begrüßung der neuen
Alphabetisierungsklasse
bestehend aus 16 jungen
Flüchtlingen aus dem Irak, Afghanistan, Syrien, Griechenland und Rumänien an der
Fröbelschule in Dortmund
hat die SV eine bunte Luftballonaktion organisiert. Ziel war
es ein deutliches Zeichen für Toleranz und Akzeptanz und
gegen Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit zu setzen und
zu zeigen, dass die neuen Schülerinnen und Schüler herzlich
willkommen sind. Mittlerweile hat sie die Klasse perfekt
etabliert und ist längst ein Teil der Fröbelschule.
Realschule am Buchenberg international: Begegnung, Sport und Spiel
Die Realschule am
Buchenberg in Steinfurt setzt sich mit
den richtigen Mitteln
für Integration und
Gemeinschaftssinn ein.
Um die Berührungsbzw. Begegnungsängs-
te zu besänftigen lädt die SV der Realschule Familien mit
kleinen Kindern zu einem gemütlichen Zusammensitzen
und Spielen ein. Jeden ersten Mittwoch im Monat verwandeln die Schüler_innen den Pavillon, die Sporthalle und die
Schulküche in ein Spielparadies und Begegnungscafé für die
Eltern. Gemeinsames Backen, Basteln und Spielen fördern
zum einen gute Laune und zum anderen neue Bekanntschaften und Spielkameraden.
Albert-Schweitzer-Schule, Solingen: Spielnachmittag für geflüchtete Kinder
Die AG Schule ohne Rassismus hat dank vieler helfender
Schülerhände am Mittwoch,
den 16.3.2016, einen Spielenachmittag für vierzehn
Flüchtlingskinder zwischen
sieben und vierzehn Jahren
organisiert.
Im Vorfeld wurden Schultüten gebastelt und mit Süßigkeiten sowie kleinen Spielzeugen und Büchern, die von
Schülerinnen und Schülern gesammelt wurden, gefüllt. Für
das leibliche Wohl sorgte die zehnte Jahrgangsstufe. Es war
ein sehr entspannter Nachmittag.
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12
Schule am Steeler Tor Essen: Fußball für alle mit viel Unterstützung
Die Titelverleihung steht noch bevor, aber aktiv ist die
Schule jetzt schon: Besser könnte es nicht laufen. Lehrer_innen und Schüler_innen der Schule am Steeler Tor in Essen
haben sich überlegt, was der Titel „Schule ohne Rassismus“
für sie bedeutet und welche Projekte sie zukünftig durchführen möchten.
Mit der benachbarten Hauptschule haben sie sich dazu
entschlossen, ein Fußballturnier für Flüchtlinge und
Schülerinnen und Schüler zu organisieren. Verschiedene
Arbeitsgruppen bestehend aus Schüler_innen waren für die
Planung, den Tagesablauf, das Essen und die Einladungen
für die Flüchtlinge zuständig.
Beim Turnier ging es dann in die gemischten Teams, Hauptschüler, Förderschüler, Flüchtlinge, Jungen und Mädchen.
Sogar die Patin der Realschule Sarah Freutel (Fußballerin)
spielte aktiv mit.
Im Anschluss gab es ein großes Buffet und die Siegerehrung,
bei der jeder der bei dem Turnier dabei war, eine Teilnehmerurkunde bekam.
Tolle Sportaktion!
Projekttag am Kopernikus Gymnasium: Ibrahim Arslan – Überlebender eines rassistischen Anschlags
Zum jährlichen
Projekttag luden
die Verantwortlichen der SV des
Kopernikus Gymnasiums Ibrahim
Arslan ein, um von
seiner bewegenden
Geschichte des
Brandanschlags auf das Haus seiner Familie in Mölln 1992
zu berichten. Mit diesem doch sensiblen Thema wollen sie
„einen deutlichen Gegenpol zu zunehmender Fremdenfeindlichkeit setzten und einen Denkanstoß an die Schüler
geben. Denn leider, ist das Thema in Deutschland durch die
Flüchtlingskrise wieder sehr aktuell.“, so Andrea Klassen
(Schülersprecherin). Ibrahim Arslan wurde schon zu vielen
(Schul-)Veranstaltungen eingeladen und freut sich über
weitere Einladungen, um Schüler_innen seine bewegende
Geschichte zu erzählen und auf die aktuelle Situation von
Brandanschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte aufmerksam zu
machen.
Flüchtlingsprojekt an der Viktoriaschule: „Viktoria heißt Willkommen“
Mehr als 50 engagierte Schüler_innen der Viktoriaschule in
Aachen setzten sich mit ihrem neuen Projekt für minderjährige Flüchtlinge ein, die ohne jegliche Begleitung und Unterstützung in Deutschland angekommen sind. Mit Hilfe eines
ehemaligen Schülers, der seine Bundesfreiwilligendienst
bei der freien Kinder- und Jugendhilfe leistet, wollen sie mit
ihrem Projekt Lernpartnerschaften schaffen zwischen Schüler_innen und den Flüchtlingen. Zwei bis drei der Aachener
Jugendlichen treffen sich nun also regelmäßig gemeinsam
mit einem Flüchtling, um mit Hilfe von teilweise selbst
erstellten Materialien Deutsch beizubringen. Dabei spielt
der kulturelle Austausch natürlich auch eine wichtige Rolle.
Anfängliche Schüchternheit legte sich schnell. Ein großes
Lob geht in diesem Fall an die Schüler_innen der Oberstufe,
die sich trotz Klausuren, Nachmittagsunterricht etc. die Zeit
nehmen, um dieses wirksame Projekt zu unterstützen. Es ist
ein Geben und Nehmen: Jeder lernt von jedem.
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13
Kinderrechte stärken
Sekundarschule Fürstenberg: Gemeinsam gegen Kindersoldaten
Die Empörung war den
Schüler_innen ins Gesicht
geschrieben. Es gibt Kinder
auf der Welt, die andere
Menschen töten müssen.
Der Kurs „Wirtschaft und
Soziales“ der Jahrgangsstufe 7 hat sich intensiv
mit dem Thema Kindersoldaten auseinandergesetzt. Ob in der Vergangenheit (2.
Weltkrieg) oder in der Gegenwart (IS) die Schüler_innen
thematisierten die Gründe und die Folgen von und für
Kindersoldaten.
Zum Abschluss der Unterrichtsreihe organisierten die
Schüler_innen die Red-Hand-Aktion, bei der sie so viele
rote Handabdrücke wie möglich beim Tag der offenen Tür
gesammelt haben.
Höhepunkt der Aktion ist, dass alle Handabdrücke an den
Bundestagsabgeordneten Carsten Linnemann übergeben
wurden und dieser versprach den farbigen Protest in das
Europaparlament zu bringen, von der Übergabe den Schüler_innen zu berichten und Fotos zu schicken.
Wenn das keine erfolgreiche, friedliche und farbige Aktion
ist!
Flagge zeigen gegen Rassismus und Diskriminierung
Berufskolleg Opladen: 1.Preis für die Berufsvorbereitungsklasse im Wettbewerb der „Gelben Hand“
Menschenrechte sind eine Errungenschaft, die uns alle
tagtäglich betreffen. Die Schülerinnen und Schüler des Berufskolleg Opladen haben sich darüber intensiv Gedanken
gemacht und heraus gekommen ist ein Video, in dem die 30
Menschenrechte künstlerisch gestaltet und erklärt werden.
Ihre Botschaft ist die Bildung einer solidarischen Gesellschaft ohne Rassismus und Fremdenfremdenfeindlichkeit
und für die Menschenrechte zu werben.
Die Jury urteilte: „Der Film ist handwerklich sehr gut gemacht, die Inhalte durchdacht und sehr gut umgesetzt. Die
kurzen Sequenzen, die die einzelnen Menschenrechte, darstellen sind zum Teil witzig, zum Teil brutal. Sie bilden aber
eindrucksvoll und real ab, wie einfach es
ist Menschenrechte zu missachten, mit
den Füßen zu treten oder ganz bewusst
zu brechen, auch in Alltagssituationen.
Mit ihrem Film senden die Schülerinnen
und Schüler eine klare Botschaft: Ihr
musst eure Rechte kennen und diese
verteidigen, wenn andere diese brechen.“
Wir gratulieren!
Hier könnt ihr den Film anschauen: https://www.youtube.
com/watch?v=vOuJr2ScpWU&feature=youtu.be
Leibniz-Gymnasium in Dormagen kündigt Lieferanten nach fremdenfeindlichen Kommentaren im Netz
So etwas hat es bis jetzt noch nie gegeben!
Nachdem eine Schülerin bei Facebook fremdenfeindliche
Posts von dem Bäckerlieferanten der Schule entdeckt hatte,
schaltete sich die SV und folglich der Förderverein ein und
die Schule kündigte dem Lieferanten. Unter anderem soll er
davor gewarnt haben, dass „Afrikaner uns überrennen“ und
sich um „die Ausrottung der eigenen Rasse“ gesorgt haben.
Während die Unterstützer des Bäckers von einem „Schlag
gegen die Meinungsfreiheit“, „öffentlicher Anprangerung“
und von einem „politisch motivierten Boykott“ sprechen,
verteidigen andere den Entschluss und loben die Schüler_
innen für ihre „klare Haltung“ gegen Rassismus.
Diese zeigt, dass sie ihre Auszeichnung als „Schule ohne
Rassismus“ und die damit verbundenen Verpflichtungen
sehr ernst nehmen und ein deutliches Zeichen gegen Fremdenhass setzen.
Gesamtschule Waldbröl setzt Zeichen gegen Rassismus und Diskrimnierung
„Hand in Hand gegen Rassismus“ unter diesem Motto laufen in diesem
Jahr die Aktionen der Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus Schule mit Courage“. Im März setzten
Schüler_innen der Gesamtschule nun
ein deutliches Zeichen: Rassismus hat an der Gesamtschule
keinen Platz. In Zusammenarbeit mit der Fachschaft Kunst
gestaltete die AG um Frau Heinrichs zwei riesige Hände im
Flurbereich der Gesamtschule, in der sich alle Schüler_innen mit ihrem Handabdruck verewigten.
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Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe: Ein ehemaliger Salafist erzählt
Warum wurde ich Salafist und warum bin ich es nicht mehr?
Zwei Fragen, die der mittlerweile 28-jährige Dominic Schulz
beantworten will. Er war zwischen 16 und 17 Jahre alt, als
ihn ein sogenannter „Bekannter“ aus einem tiefen Loch
holte und ihm ein erfülltes Leben versprach: „Er rauchte
nicht, er trank keinen Alkohol und er war glücklich!“, erzählt
der gebürtige Mönchengladbacher. In der Aula des Weiterbildungskollegs erzählt der mittlerweile eher unauffällige
Typ seine Geschichte vor den Augen der Schüler_innen und
Lehrer_innen.
Sein Bekannter kam öfter zu ihm, imponierte mit seiner
konsequenten Art zu leben und stellte ihm seine „Brüder“
vor. Auf die Frage: „Was kommt nach dem Tod?“, antworteten sie ihm, „Himmel oder Hölle!“ Er entschied sich für den
Himmel und konvertierte.
Der Kommentar seiner
Mutter: „ Aber nicht,
dass du dich in die Luft
sprengst!“
Er betete, lebte asketisch, heiratete eine
Frau, die er nicht einmal
kannte und bekam zwei
Kinder.
Seine Fassade bekam Risse, als im klar wurde: „Wenn man
seine Überzeugung mit Gewalt ausüben muss, ist das nicht
gut.“
Er distanzierte sich von den Salafisten und stellt seitdem
Videos ins Internet, um Leute von dem Kampf und dem
Salafismus abzuhalten.
Konrad-Adenauer-Schule, Freienohl
Die Konrad-Adenauer Schule positioniert sich mit vielen
tollen Aktionen eindeutig gegen jegliche Form von Diskriminierung und Rassismus. Wie es sich für eine engagierte
„Schule ohne Rassismus“ gehört, organisieren sie zahlreiche
Aktionen und Projekte.
Zum einen haben sie eine Trauerecke in der Schule.
Wenn es auf der Welt zu Katastrophen, Anschlägen, Unglücken o.ä. kommt (z.B. Charlie Hebdo), können die Schüler_innen ihre Solidarität und ihr Mitgefühl ausdrücken. Sie
können in ein Kondolenzbuch schreiben, das im Nachhinein
an die jeweilige Regierung geschickt wird.
Zum anderen fand eine weitere gelungene Aktion am
Projekttag statt. Die AG „Schule ohne Rassismus“ organisierte den Aktionstag im Vorfeld, sodass alle Beteiligten, die
gemeinsam den Schriftzug „No racism“ stellten, Bescheid
wussten.
Außerdem werden viele Spendenaktionen z.B. für Kinder in
Bethlehem oder für Flüchtlingskinder in Freienohl geplant
und durchgeführt.
Vorbildliche Arbeit!
Mo Asumang zeigt einen eindrucksvollen Film in Unna: „Die Arier“
Beleidigungen und Morddrohungen erhielt die Filmemacherrin und Autorin Mo Asumang schon häufig. Ihr Vater
kommt aus Ghana, sie selbst ist in Deutschland geboren
und trotzdem muss sie sich persönlich mit Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit auseinandersetzten. In ihrem Film
„Die Arier“ und ihrem Buch „Mo und die Arier“ stellt sie
die Fragen „Wer und was ist eigentlich arisch und woher
kommen die Arier?“ Sie selbst dokumentiert, wie sie auf
stimmgewaltige Rassisten, Verschwörungstheoretiker und
Anhänger des Ku-Klux-Klans zugeht und sie erzählen lässt.
Nach Sätzen wie „Ich bin kein Rassist, aber..“, oder, „Schwarze“ sähen affenartig aus, bilden sich die Zuschauer schon
selbst ihre Meinung.
Die Schüler_innen,
die sich zusammen
mit Mo Asumang in
der Cineworld Lünen
ihren Film anschauten, waren mehr als
begeistert: „Es war
ein sehr guter Film,
ich hätte mich das
nicht gertraut!“, „Vor dem was sie gemacht hat, habe ich
großen Respekt.“
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Angebote von Koops, aktiv zu werden
Für Schüler_innen
Jugendwettbewerb buntblick – Jugendliche für Demokratie, Vielfalt und Toleranz
Im November 2016 zeichnet der Landesjugendring NRW mit seinem Wettbewerb
buntblick zum zweiten Mal Jugendliche aus,
die sich besonders gegen Rechtsextremismus und Rassismus in NRW engagieren.
Ziel des Wettbewerbs ist es, Jugendliche zu motivieren,
Aktivitäten für ein demokratisches und vielfältiges Miteinander zu initiieren und umzusetzen. Hierdurch soll ehren-
amtliches Engagement gegen menschenverachtende Einstellungen, rechtes Denken und Handeln gefördert werden.
Das Engagement junger Menschen wird in der Öffentlichkeit
sichtbar gemacht. Ausgezeichnet werden Jugendliche aus
Jugendverbänden und selbstorganisierten Jugendgruppen.
Mitmachen geht beim buntblick ganz einfach: Dafür auf der
Website http://buntblick.ljr-nrw.de einen Beitrag zu einer
Aktion/einem Projekt gegen Rechts als Foto-, Video- oder
Audiodatei hochladen und kurz beschreiben und schon sind
die Jugendlichen dabei. Weitere Informationen finden Sie
unter http://buntblick.ljr-nrw.de.
Toleranz fördern, Demokratie erfahren, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit abbauen
Das ist das Ziel von TANDEM NRW,
einem Projekt von RE/init e.V.
„Mit Ziel der Radikalisierungsprävention von Jugendlichen und
jungen Erwachsenen bieten wir…
2. Eine Ausbildung zum/zur Zweitzeug_in
+ Intensive Auseinandersetzung mit Biografien von Zeitzeug_innen des Holocaust + Persönliche Begegnung und
Interview eines/einer Zeitzeug_in
3. Kreative und sportliche Aktivitäten sowie Ausflüge
Schülerinnen und Schülern:
Schulen:
1. Peer-Education-Workshops zu den Themen der Ausbil1. Eine Ausbildung zum/zur Trainer_in für Demokratie und dung der Trainer_innen für Demokratie und Vielfalt
Vielfalt
2. Kooperationen in Form von Demokratie-AG’s
+ Hintergrundwissen zu Themen wie Flucht und Migration,
+ Projektarbeit zu den von TANDEM angebotenen SchwerRechtsextremismus und Islamophobie
punkten
+ Aneignung von Methoden und Übungen zu diesen The+ Aufklärung über rechtspopulistische und rechtsextreme
men
Propaganda
+ Argumentationstraining gegen Stammtischparolen
Kontakt:
+ Konzeption und Durchführung eines eigenen Workshops
diana.bugges@reinit.de, 0172 783 9753
saskia.staible@reinit.de, 0172 609 8816
Mensch Wald! Walderlebnis für Flüchtlingskinder
Das Angebot richtet sich an Schule mit Integrations – und
Willkommensklassen. Der Landesbetrieb Wald und Holz
Nordrhein-Westfalen (Wald und Holz NRW) bietet an, die
waldpädagogische Kompetenz auch für Flüchtlingskinder
einzusetzen.
Es sind verschiedene, speziell an die Wünsche der Schulen
angepasste Angebote denkbar, welche auch individuell mit
den Trägern oder Verwaltungen der Einrichtung an konkrete
Aufgaben angepasst werden können.
Die Angebote sind in diesem Fall nicht auf Lernerfolge aus-
gerichtet. Es geht im Kern darum, dass die Kinder einen für
sie neuen Lebensraum kennenlernen, positive Erfahrungen
in der Natur machen und auf andere Gedanken kommen.
Mögliche Themenfelder können sein:
Wald kennen lernen: Pflanzen und Tiere, Orientierung und
Verhalten im Wald, Laufen, Gruppenspiele
Kontakt:
02972/970255
Email: ranger-suedwestfalen@wald-und-holz.nrw.de
www.schule-ohne-rassismus-nrw.de
16
Filmaktionstag anlässlich IDAHOT
Im Kino Dorsten wird anlässlich des Internationalen Tages
gegen Homo-, Trans- und Inter*feindlichkeit ein Filmaktionstag durchgeführt. Sie wird am 13.5.2016 ab 9:30Uhr im
Kino stattfinden und richtet sich an Schüler_innen ab der
Jahrgangsstufe 9. Für weitere Informationen wenden Sie
sich an Diana Janknecht (SchLAu Gladbeck):
diana.janknecht@maxus-re.de
Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen
Eine Ausstellung des Forums Jugend und Politik Bonn der Friedrich-Ebert-Stiftung
Für Schüler_innen
Rechtsextreme kommen immer dann in die Schlagzeilen,
wenn sie Gewalttaten verüben. Auch wenn Straf- und
Gewalttaten der rechten Szene in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen haben, sind diese Übergriffe nur
die Spitze des Eisbergs. Rechtsextremismus ist vielerorts in
Nordrhein-Westfalen kein Randphänomen mehr.
Die speziell für Jugendliche gestaltete Ausstellung des Forums Jugend und Politik der Friedrich-Ebert-Stiftung weist
auf 15 Ausstellungstafeln auf die Gefahren hin, die vom
Rechtsextremismus für Demokratie und Menschenrechte
ausgehen, und informiert über die verschiedenen Facetten
des Rechtsextremismus mit speziellem Fokus auf Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen. Es werden mögliche Grün-
de für und die Ausprägungen von rechtsextremen Einstellungen und Weltbildern dargestellt und aufgezeigt, welche
Formen rechtsextremes Verhalten annehmen kann. Ein
besonderer Fokus der Ausstellung liegt darauf, aufzuzeigen,
wie man sich gegen Rassismus und Gewalt und für Demokratie und Menschlichkeit einsetzen kann. Die Ausstellung
möchte gegen eine Normalisierung rechter Einstellungen
und Übergriffe in der Nachbarschaft wirken und zu Zivilcourage ermuntern.
Die Ausstellung ist geeignet für Einzelbesucher, Schulklassen und Gruppen ab einem Alter von 14 Jahren.
Die Ausstellung kann man kostenlos ausleihen. Infos unter:
https://www.fes.de/forumjugend/gegen-rechts
„Identitäten in der Migrationsgesellschaft - Auswirkungen antisemitischer und rassistischer Gewaltverhältnisse auf
Subjekte und Gesellschaft“
Für Pädagog_innen
Tagung am 19.-20.5.2016 in der Melanchton Akademie in
Köln
Veranstalter: Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische
Zusammenarbeit in Kooperation mit IDA NRW, der Melanchton-Akademie Köln, dem ev. Schulreferat, der VHS Köln
und der ibs Köln
„Thema unserer Tagung sind antisemitische und rassistische
Subjektivierungen sowie individuelle und gesellschaftliche
Abwehrpolitiken. Dabei betrachten wir die Gemeinsamkei-
ten von Antisemitismus und Rassismus, tragen aber auch
den unterschiedlichen Zuschreibungen und historischen
Entwicklungen Rechnung. Neben der theoretischen Fundierung des Themas werden verschiedene pädagogischdidaktische Konzepte für die außer-/schulische (politische)
Bildungsarbeit konkretisiert, die alle gesellschaftlichen
Akteur_innen einbeziehen und dabei Heterogenität grundlegend als Normalität und Ausgangsbedingung betrachten.“
Mehr Informationen zum Ablauf und zur Anmeldung findet
ihr unter: www.koelnische-gesellschaft.de/tagung2016.php
„Ein Ball – Eine Welt“
Interkultureller Tag der offenen Tür
Sonntag, den 05.06.2016 / 14:00 Uhr –
18:00 Uhr
Am Sonntag, den 05.06.2016 kommt es zur
vierten Auflage des „Interkulturellen Tages
der offenen Tür“ des BVB Lernzentrums.
Unter dem Motto „Ein Ball Eine Welt“ wird
dieser in einer Kooperation von schwarzgelber Fanszene und Einwanderern veranstaltet und bietet
ein vielfältiges sportliches und kulturelles Programm im
Dortmunder Stadion. Durch die positiven Erfahrungen der
bisherigen Partner lassen sich in diesem Jahr neue weitere
Gruppen, Vereine und Organisationen, die sich dem Thema
„Integration“ widmen in die Veranstaltung einbinden. Viele
Mitmachgelegenheiten, ein großes Bühnenprogramm und
natürlich Stadionführungen prägen den Tag für Groß und
Klein. Ein kurzen Einblick in die letzte Veranstaltung gibt es
hier: https://www.youtube.com/watch?v=76FvJs1VYd0
Kontakt:
Rückfragen zu “Ein Ball – Eine Welt“ an:
Johannes Böing / Leiter BVBLernzentrum
j.boeing@bvblernzentrum.de
www.schule-ohne-rassismus-nrw.de
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Workshoptagung „Dagegen und dann..?!“ – Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus
Haben wir es im Fall von Pegida und der AfD mit einer rechten Bewegung zu tun? Und was
bedeutet diese Feststellung für den Umgang mit den genannten Akteur_innen? Wie muss sich die Zivilgesellschaft
positionieren, um wirksame Strategien entwickeln zu können und der Zuspitzung der gesellschaftlichen Stimmungen
etwas entgegen zu setzen? Derzeit weist
wenig darauf hin, dass rassistische Diskurse und Gewalt in
den nächsten Monaten abflauen
werden. Eine Auseinandersetzung mit den Hintergründen
und Strategien von AfD und Pegida sowie mit deren Vernetzung zu anderen rechten Gruppierungen und Parteien
bleibt deshalb wichtig.
Deshalb lädt die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus
in NRW alle Interessierten zur 7. Workshoptagung „Dagegen und dann…?!“ ein.
Termin: 18.06.2016 von 11 – 17 Uhr
Ort: Essen, Universität – Glaspavillon
Seminar: Crash der Kulturen und Religionen?
Das Grenzgebiet der Türkei zu Syrien und zum Irak ist zu einem Pulverfass geworden, in dem Gewalt
und Krieg den Alltag der Menschen
prägen. In diesem Seminar suchen
wir das Gespräch zwischen Menschen, die sich unterschiedlichen Konfliktparteien verbunden fühlen. Dabei schauen
wir auch in die Geschichte der Konflikte und fragen uns, wie
wir ungeachtet aller Scharfmacher in Deutschland friedlich
miteinander leben können.
Am zweiten Seminartag geht es um Fragen des herkunftssprachlichen Unterrichts. Dieses Seminar wird in Kooperation mit dem Verein der Lehrerinnen und Lehrer aus der Türkei und der Evangelischen Akademie Villigst durchgeführt.
Termin: 4./5.6., Haus Villigst in Schwerte
Infos zur Anmeldung: http://www.dgb-bildungswerk-nrw.
de/nc/seminare/seminareinkooperationmitgewerkschaften/gew/168107-in-schwerte/
Tagung „Globale Ungleichheit, Flucht und Bildung“ am 10. und 11. Juni 2016 an der Universität Oldenburg
Globale Not und Ungleichheit, die zentral zu Fluchtbewegungen führen, stellen ein für unsere Epoche grundlegendes Schüsselproblem dar. Benötigt wird eine umfassende
Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Flucht und
Bildung.
Vor diesem Hintergrund führen das Center for Migration,
Education and Cultural Studies der Universität Oldenburg
und der Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung der Universität Bremen gemeinsam eine Tagung am 10. und 11. Juni
2016 an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durch
und widmen sich vor dem skizzierten Hintergrund der Frage, welche Angebote zur Annäherung an mehr Bildungsgerechtigkeit mit Phänomenen der (erzwungenen) Migration
für Bildung und Pädagogik verbunden sind.
Diesem Themenzusammenhang wird in Vorträgen und
Workshops im Rahmen der Tagung „Globale Ungleichheit,
Flucht und Bildung“ nachgegangen.
Die Tagung richtet sich dabei an Wissenschaftler/innen und
an Bildungspolitiker/innen, pädagogische Professionelle,
Student/innen und eine interessierte Öffentlichkeit, die sich
mit dem Themenkomplex der sozialen Ungleichheit, Flucht
und Bildung auseinandersetzen.
Die Anmeldung zur Tagung ist bis zum 31. März 2016
möglich. Melden Sie sich hierfür bitte unter folgendem Link
an: https://www.uni-oldenburg.de/forschung/cmc/tagungglobale-ungleichheit-flucht-und-bildung/anmeldung/
[Aus Kapazitätsgründen ist die Tagung auf 150 Teilnehmer/
innen beschränkt. Die Tagungsgebühr beträgt: 50 EUR (ermäßigt: 20 EUR)]
Bei Fragen senden Sie bitte ein Mail an: fluchtundbildung@
uni-oldenburg.de
DGB Jugend - Seminarangebot für Schüler_innen
„Wir machen hauptsächlich Seminare im
Bereich der politischen und gesellschaftlichen Bildung.
http://www.dgb-seminare.de/
Hier könnt ihr euch auch einfach mal
selbst über uns und unser Angebot informieren.
Unser Ziel ist es mit Seminaren unterschiedlichste Ehrenamtler_innen und Verbände der Jugend- und Bildungsarbeit
an einen Tisch kriegen,
um euch die Möglichkeiten des Austausches und der
Vernetzung zu bieten. Dabei versuchen wir eine möglichst
große Themen Vielfalt zu bieten.“
www.schule-ohne-rassismus-nrw.de
18
Leseempfehlungen
Zäsur
Zehn Morde, drei Bombenanschläge,
fünfzehn Banküberfälle – soll das die
politische Bildung interessieren? Die
sorgsame Betrachtung der Biografien
der mutmaßlichen Mitglieder sowie der
Unterstützerinnen und Unterstützer des
NSU, die Analyse der Hintergründe von
Ermittlungspannen und die kritische Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Dimension des
NSU-Komplexes eröffnen tatsächlich Fragestellungen und
Herausforderungen, denen sich die politische Bildung sehr
wohl stellen kann.
Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kultur, Wissenschaft, politischer Bildung sowie von zivilgesellschaftlichen
Initiativen (wie Renate Bonow von der Landeskoordination
NRW) erörtern, ob der NSU eine Zäsur für die politische
Bildung darstellt – und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Einig sind sich aber alle: Die Aufdeckung der Terrorgruppe und die damit offenbarte Dimension des Rassismus
und Rechtsextremismus in Deutschland kann und darf nicht
folgenlos bleiben.
Herausgeber: Martin Langebach und Cornelia Habisch
Bestellung : http://www.bpb.de/shop/buecher/
schriftenreihe/214850/zaesur
„Ankommen in NRW“ – Broschüre für Flüchtlinge
„Unsere Broschüre soll erste, wichtige Fragen beantworten,
praktische Hinweise von der Anmeldung bis zum Thema
Ausbildung und Arbeit geben und Schutzsuchenden und
ihren Begleitern die offiziellen Anlaufstellen vor Ort bekannt
machen. Nordrhein-Westfalen ist ein Land der Vielfalt. Hier
leben bereits über vier Millionen Menschen, die Wurzeln
in anderen Ländern haben. Und in Nordrhein-Westfalen
wird Hilfsbereitschaft groß geschrieben. Hier gibt es ein
stabiles Netz von Menschen, die sich
ehrenamtlich für Flüchtlinge einsetzen
und vielfältige Hilfs- und Begleitangebote
bereithalten.“, so Integrationsminister
Rainer Schmeltzer.
Viele hilfreiche, praxisorientierte Ratschläge geben den Flüchtlingen die Infos, bei wem sie sich
beraten lassen können und viele Tipps für den Alltag.
„Opa war in Ordnung“ – Erinnerungspolitik der extremen Rechten
2015 war ein historisches Jahr. 70 Jahre Kriegsende. Für
viele ein Tag, der Befreiung Deutschlands von schrecklicher
Gewalt und tiefer Trauer. Doch wie sehen die Anhänger
der extremen Rechte den Tag an dem der Terror ein Ende
hatte?
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte und die
Schuldfrage sind noch immer ein wunder Diskussionspunkt.
„Deutschland wurde nicht befreit(…)“, so Udo Pastörs, NPDFraktionsvorsitzender in Mecklenburg-Vorpommern.
Eine gedruckte ausführliche Dokumentation der gemeinsam mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
durchgeführten Veranstaltung („Opa war in Ordnung“) zeigt
die unterschiedlichen Exzesse der extremen Rechten, ihr
Stand zum Kriegsende und auch ein Aktualitätsbezug zu den
Flüchtlingen in Deutschland. Interessant und lesenswert.
Eine Einleitung und ein kurzer Ausschnitt: http://www.
museenkoeln.de/Downloads/nsd/ibs_Opa_Einleitung.pdf
Glossar der Neuen Deutschen Medienmacher
IDA und die Neuen deutschen Medienmacher geben ein
Glossar mit Formulierungshilfen für einen diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch in der Bildungsarbeit heraus.
Auf eine inhaltliche Einführung zur Relevanz von diskriminierungssensiblem Sprachgebrauch und einer Hinführung
unter der Überschrift „Wer sind ‘wir‘, wer sind ‘die Anderen‘?“ folgen Kapitel zu den Themen Migration, Kriminalität,
Musliminnen und Muslime, Jüdinnen und Juden, sowie
Flucht und Asyl, in denen jeweils im Stil kurzer Lexikonbeiträge die Begriffe sowie die Chancen oder Fallstricke ihrer
Verwendung erläutert werden. Dabei werden empfohlene
Begriffe besonders hervorgehoben.
Die Publikation kann bei IDA gegen eine Versandkostenpauschale von 3,00 Euro zuzüglich
der Portokosten unter www.idaev.de/publikationen/bestellformular bestellt werden.
www.schule-ohne-rassismus-nrw.de
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Islam in Deutschland – Ein Leitfaden für Schule, Aus- und Weiterbildung
Ein- und Zuwanderung ist als Thema aktueller denn je. Wie
schafft man nun ein Zusammenleben und ein Miteinander
mit gegenseitigem Verständnis. In diesem Arbeitsbuch
werden die wichtigsten Grundlagen und Begrifflichkeiten
des Islam und des Koran zusammengestellt und erläutert.
Fremderscheinende Handlungen werden erklärt, um das
Verständnis füreinander zu unterstützen.
ISBN: 978-3-87964-322-6
Interaktive Karte: Zusammenschlüsse der extremen Rechte in ganz Europa
Wie und wo kommen Anhänger der rechten Szene in ganz
Europa zusammen? In nahezu allen europäischen Staaten
existieren extrem rechte Strukturen, Organisationen und
Strömungen, die von rechtspopulistischen Parteien bis hin
zu militant auftretenden neo-faschistischen und neonazistischen Gruppen und Bewegungen reichen.
Landesweite Zusammenschlüsse sind meistens bekannt.
Doch grenzüberschreitende Treffen zu Demonstrationen
oder Veranstaltungen von z.B. „Blood and Honor“ bei dem
Menschen (unter ihnen auch Jugendliche) aus ganz Europa
zusammenkommen, sind zu meist nicht bekannt.
Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA e. V.) erstellte mit Hilfe der Bundeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Projektes
„Endgrenzt: transeuropäische Perspektiven auf die extreme
Rechte“ eine interaktive Karte. So kann man sehen, welche
Kooperationen von Mitgliedern der extremen Rechten in
ganz Europa zustande kommen. Sowohl mit als auch ohne
deutsche Beteiligung werden Organisationen, Demonstrationen, Treffen, sowie die jeweiligen Vernetzungen angezeigt.
Hier geht’s zur Onlinekarte: www.projekt-entgrenzt.de
Neues aus der Bundeskoordination – „hopes“ and „fears“ – Die neue Q-rage ist da!
Zum 10.Mal erscheint in diesem
Monat die Q-rage! Siebzehn jugendliche Reporterinnen und Reporter im
Alter von 15 bis 20 Jahren haben für
die neue Ausgabe der Q-rage! zwei
Monate lang in allen Winkeln der
Republik recherchiert. Dabei stellten
sie sich die Fragen: Wie reagieren
Jugendliche auf Geflüchtete in ihren
Schulen und Kommunen? Und wie
auf brennende Unterkünfte und die
Parolen rechtspopulistischer Organisationen wie Pegida und
AfD?
Auf Ihrer Suche fanden sie interessante, berührende und
auch beunruhigende Antworten, von denen sie in der Qrage! in Artikeln wie „Ohne Freiheit kann man nicht glücklich sein“ oder „Mit aller Gewalt gegen Rechts?“ berichten.
Sie berichten aber auch darüber, welche Hoffnungen und
Ängste sie haben und wie sie in Zukunft zusammenleben
möchten.
Die Zeitung erscheint in einer Auflage von 500 000 Exemplaren. Alle Courage-Schulen (mit Ausnahme der Grundschulen) erhalten 200 Exemplare kostenlos.
Zum Download geht es hier: http://www.schule-ohnerassismus.org/fileadmin/Benutzerordner/PDF/Was_wir_
tun/Q-rage_Zeitung/Q-rage-2016-web.pdf
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Landeskoordination NRW
Dezernat 37 • Ruhrallee 1-3 • 44139 Dortmund
Renate Bonow
Julia Kilian
Tel.
Mail
Fax
Tel. Mail
Fax
02931 8252-14
renate.bonow@bra.nrw.de
02931 824 8248
02931 8252-09
julia.kilian@bra.nrw.de
02931 824 8249
Internet: www.schule-ohne-rassismus-nrw.de
www.schule-ohne-rassismus-nrw.de
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