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Spektroskopie bringt Licht ins Dunkel Neue Lösungen für aktuelle Forschungsaufgaben Wasseranalytik mittels Fluoreszenzspektroskopie: Ein wichtiger Bestandteil der Analyse von Wasser ist die Bestimmung von organischen Komponenten. In natürlichen Gewässern werden gelöste organische Substanzen (chromophoric dissolved organic matter – CDOM) transportiert. Diese stammen aus unterschiedlichsten Quellen, z. B. aus der Landwirtschaft, Industrie oder Kläranlagen, so dass dazu viele verschiedene chemische Verbindungen gehören: Die Konzentrationen von CDOM können sehr unterschiedlich sein, durch Fäulnis oder andere Prozesse können die Anteile stark variieren. Eine Technik neben der oft eingesetzten chromatographischen Bestimmung (GC, HPLC) ist die Fluoreszenz-Spektroskopie. Der Vorteil dieser Methode ist, dass keine Probenvorbereitung erforderlich ist. Anhand des Fluoreszenzspektrums bzw. der daraus komplett aufgenommenen Anregungs-Emissions Matrix (EEM) sind mit Hilfe einer multivariaten Datenanalyse (z.B. Parafac) weitreichende Interpretationen und Zuordnungen der organischen Verbindungen und deren Herkunft in komplexen Wassermatrices möglich. Das neue Aqualog von Horiba Scientific wurde speziell für die CDOM-Analyse entwickelt. Das Gerät basiert auf der Kombination eines Spektrometers mit einem gekühlten CCD-Detektor und erfasst einen Spektralbereich von 200–630 nm. Die Datensammlung ist dank der CCD-Technik 100-mal schneller als mit herkömmlichen Spektrometern; Erwähnenswert ist auch die Aufnahme des korrigierten Absorptionsspektrums mit einem Transmissionsdetektor. Somit werden Einflüsse, wie der innere Filtereffekt, korrigiert. Die gleichzeitige Messung von Fluoreszenz und Absorption ist laut Hersteller einzigartig. Die Kombination von Absorptions- und Fluoreszenz-Messung führt zur Aufstellung der korrigierten Anregungs-Emissions-Matrix (EEM). Ein weiteres Merkmal neben der schnellen Aufnahme ist die hohe Empfindlichkeit und die daraus resultierende Genauigkeit und niedrige Nachweisgrenze. Das Signal-Rausch-Verhältnis (Wasser-Raman-Signal) wird mit 2000:1 spezifiziert. Das Gerät ist basierend auf NIST Standards voll spektral kalibriert und bietet dadurch eine gute Vergleichbarkeit mit anderen Messdaten. Abb. 1: Absorptionsspektrum (oben) und korrigierte Anregungs-Emission-Matrix (EEM) der Fluoreszenz (unten) von Abwasser aus einer Wiederaufbereitungsanlage in Kalifornien. Erhöhte Absorptionen und Veränderungen der Fluoreszenz sind im Vergleich zu Trinkwasser erkennbar. Raman-Spektroskopie in der Forschung Die Raman-Spektroskopie stellt als zerstörungsfreie Technik eine wichtige Analysemethode in der Materialforschung und der Oberflächentechnik dar. In dem Maße, in dem sich die Instrumentierung weiterentwickelt hat, erweitern sich auch die Einsatzbereiche. Heute findet diese Technologie zunehmend Anwendung in der Biophysik und in verschiedenen medizinischen Bereichen. Die Raman-Mikroskopie bietet spezifische Informationen über Biomoleküle wie Peptide und Proteine. Sie kann bildgebend und räum- lich hochauflösend bis in den subzellularen Bereich hin eingesetzt werden. Dabei benötigt die Raman-Spektroskopie keine Marker und ist in wässriger Phase und ohne Probenpräparation einsetzbar. Die subzellulare Auflösung kann hilfreich sein, um die Verteilung von Wirkstoffen in der Zelle zu erkennen und somit das Wirkprinzip von Medikamenten besser zu verstehen. Die technische Umsetzung des konfokalen Konzepts in den Ramanmikroskopen macht Messungen im sub-Mikrometerbereich bis zum Beugungslimit möglich. Die optische Kopplung eines AFM Systems mit Geräten der Labram-Familie Abb. 2: Das Labram HR Evolution findet Anwendung im Life Science Bereich und den Materialwissenschaften. erlaubt auf der nm-Skala eine Kombination der topographischen Probeninformation aus der AFM-Messung mit der molekularen Information der Ramanuntersuchung. Unter Anwendung von TERS Techniken (Tip-Enhanced-Raman-Spectroscopy) kann eine Auflösung erkennbar unter dem Beugungslimit erreicht werden. All dies ist mit dem neuen Labram HR Evolution möglich. Durch eine konsequente Weiterentwicklung dieser Serie passt sich das System den Erfordernissen für anspruchsvolle RamanSpektroskopie in der Forschung an: komplette Automatisierung, ein weites Spektrum von möglichen Anregungswellenlängen und eine neue Generation an Software machen das Gerät zu einem vielseitigen und gleichzeitig einfach zu handhabenden Raman-Mikroskop. Der Bereich an verfügbaren Anregungswellenlängen reicht von 200 – 2000 nm, deren Auswahl voll automatisiert ist, ermöglicht eine Anregung im tiefen UV und im sichtbaren Bereich ebenso wie Photolumineszenz-Anwendungen jenseits von 1600 nm. Das achromatische Design der Optik bei großer fokaler Länge gewährleistet eine hohe spektrale Auflösung und erlaubt eine räumliche Auflösung im Submikrometer-Bereich. Ein neuartiges Ultra Low Frequency Modul macht Messungen bis zu 10 cm-1 an der Linie des Anregungslasers zugänglich. Das Raman Spektroskop eignet sich sowohl für Mikroskop-Anwendungen als auch für Makro-Messungen und bietet konfokale Darstellungen in 2D und in 3D. Mit dem echt-konfokalen Raman Mikroskop lassen sich schnell und zuverlässig detailreiche Bilder erzeugen. Dank der integrierten „Dual Path“ Optiken ist ein Wechsel zwischen UV- und VIS/NIR-Bereichen problemlos möglich, ohne dass Adaptionen oder Justier-Arbeiten nötig werden. Ergänzt wird es durch die neueste Version der Spektroskopie-Software Labspec 6. Diese Software steuert nicht nur das Spektrometer einschließlich Zubehör, sondern unterstützt die Datenaufnahme und -bearbeitung. Die einfache Bedienung und die analytischen Funktionen ermöglichen die Durchführung vielfältiger und komplexer Experimente, vom Basisspektrum bis zur hyperspektralen konfokalen Darstellung. Abb. 3: Das spektroskopische Ellipsometer Uvisel 2 wird zur Schichtdickenbestimmung verwendet. Charakterisierung dünner Schichten: spektroskopische Ellipsometrie Viele moderne materialbearbeitende Verfahren basieren auf einer gezielten Oberflächenbehandlung und -veredelung von Werkstoffen, sei es unter funktionalen, optischen oder dekorativen Gesichts punkten. Überall im täglichen Leben stoßen wir auf Oberflächen, wie z. B. Antireflexions- , Antikorrosions-, Haft- und Antihaftbeschichtungen, Schichtsysteme in der Photovoltaik, Gläser, Farbfilter, Mikro- und Optoelektronik, Display-Technologie und vieles mehr. Typischerweise sind solche Beschichtungen sehr dünn, manche nur wenige Nanometer, andere einige Mikrometer dick. Um solche Oberflächen- und Schichtstrukturen zu charakterisieren, wird häufig die spektroskopische Ellipsometrie verwendet. Man erhält metrologische Informationen, Schichtdicke und Schichtzusammensetzung sowie auch optische Eigenschaften. Dies erfolgt berührungslos und zerstörungsfrei. Dabei kann sowohl das fertige Produkt „ex-situ“, wie auch direkt der Beschichtungsprozess „in-situ“ analysiert werden. Bisher galt die Ellipsometrie als eine schwer verständliche und dementsprechend schwierig anzuwendende Methode. Dank moderner Software mit intuitiver Benutzeroberfläche, einer vollständigen Automatisierung und vorgefertigten Auswerteroutinen kann die Ellipsometrie mit dem neuen Uvisel 2 als eine Art Standardmesstechnik betrachtet werden. Neben der Erfüllung all dieser Anforderungen deckt das Gerät einen Spektralbereich von 190 bis 2100 nm ab. Das entwickelte spektroskopische Ellipsometer verfügt, aufgrund der einzigartigen Eigenschaften der verwendeten Messmethoden, über eine sehr hohe Empfindlichkeit und Messgenauigkeit zur Analyse dünnster Schichten auch auf transparenten Substraten wie Glasträgern oder Kunststofffolien. Durch die patentierte Integration der Kamera in den Messkopf ist eine Visualisierung der Probenoberfläche und der Messposition möglich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen ist man nicht auf die Beschaffenheit der Oberflächen zur Darstellung des Mess-Spots angewiesen. Somit ist eine exakte Positionierung z. B. auf strukturierten oder gekrümmten Oberflächen, oder die Vermeidung von verschmutzten Bereichen und Rückseitenreflexen bei transparenten Substraten möglich. ▶ ▶K o n t a k t Dr. Ingo Reese Horiba Jobin Yvon GmbH Unterhaching Tel.: 089/462317-0 info-sci.de@horiba.com www.horiba.com