Chronik 2005 - Saarländischer Rundfunk
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Chronik 2005 - Saarländischer Rundfunk
2007/08 Vorwort 4 I. Der Saarländische Rundfunk in den Jahren 2007 und 2008 Programmoptimierung in Zeiten der Konsolidierung 7 II. Programme und Angebote des SR 11 Hörfunk 12 Fernsehen 26 Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern 32 Komplementäre Angebote www.sr-online.de und SAARTEXT 34 III. Grundsätze für die Programme und Angebote des Saarländischen Rundfunks 38 Unabhängig, unparteiisch und kompetent 38 Rundfunk ohne Grenzen – Saar-Lor-Lux 41 Wirtschaft – Nicht nur vom Börsenplatz am Main 42 Programmliche Schwerpunkte in den Jahren 2007 und 2008 43 Für Kultur und Gesellschaft im Saarland – mehr als nur ein Programmauftrag 45 Ausblick 47 Abkürzungsverzeichnis 49 Chronik 2005 50 Gremien 56 Programmrichtlinien des Saarländischen Rundfunks 59 Lagebericht 65 Vermögensrechnung 73 Der Saarländische Rundfunk – traditionsbewusst und zukunftsorientiert Zweiter Bericht gegenüber der Öffentlichkeit nach § 23 Abs. 4 Satz 3 und 4 SMG über die Erfüllung des Auftrags, über die Qualität und Quantität der SR-Programme und sonstigen Angebote sowie über die geplanten Schwerpunkte der anstehenden programmlichen Leistungen. 2007/08 mit Geschäftsbericht 2005 Vorwort Das schönste Geschenk zum 50. Geburtstag des Saarländischen Rundfunks am 27.11.2006 haben uns die Saarländerinnen und Saarländer gemacht. Dass die SR-Programme beliebt und erfolgreich sind, wissen wir aufgrund der regelmäßigen Abfragen der Medienforschung. Dass aber auch der Saarländische Rundfunk als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt im Lande fest verankert ist,das hat im November 2006 die repräsentative Meinungsumfrage SaarlandTREND ermittelt. Danach messen 85 Prozent der 1000 Befragten dem Saarländischen Rundfunk eine große Bedeutung für die Region bei. Über 60 Prozent der Saarländer gaben an, sie würden die SR-Programme „außerordentlich“ oder „sehr vermissen“, wenn es den SR nicht mehr gäbe. Für den Intendanten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Saarländischen Rundfunks sind diese Zahlen Bestätigung und Ansporn zugleich. Bestätigung dafür, dass unser Sender-Slogan „Mein Land. Mein Sender“ offensichtlich die Überzeugung unseres Publikums treffend widergibt. Und ebenso ist es ein Ansporn, dass wir die Saarländerinnen und Saarländer weiterhin mit informativen und unterhaltsamen Qualitätsprogrammen für uns gewinnen. Erst zwei Jahre sind seit der Veröffentlichung des ersten Berichtes gegenüber der Öffentlichkeit Ende 2004 vergangen. Doch in diesen zwei Jahren gab es viele neue Entwicklungen, nicht nur bei uns auf dem Halberg,auch medienpolitisch und in der Welt der digitalen Technik hat sich viel getan. So sehen wir diesen Bericht nicht nur als bloße Erfüllung der in § 23 des Saarländischen Mediengesetzes auferlegten Pflicht, Rechenschaft über unsere Arbeit abzulegen. Sondern wir kommen dieser Pflicht gerne nach, um offensiv über unsere Programme und unsere Arbeit zu informieren. Der Festakt zum 50. Geburtstag des Saarländischen Rundfunks am 26. November 2006 in der Saarlandhalle bot erst kürzlich Gelegenheit zur Rückschau auf fünf Jahrzehnte SR-Geschichte. In zahlreichen Sendungen in unseren Hörfunk- und Fernsehprogrammen, in unseren Online-Angeboten und im Saartext haben wir Höhepunkte der SRProgramme, Erinnerungen, Einschätzungen, aber auch besonders beeindruckende oder kuriose Ereignisse mit unserem Publikum geteilt. Richtete sich beim Jubiläum des SR der Blick naturgemäß eher in die Vergangenheit,konnten wir bereits ein halbes Jahr zuvor eine entscheidende Weiche für die Zukunft des Saarländischen Rundfunks stellen. Am 22. Juni 2006 wurde das neue Hörfunkgebäude des SR offiziell eingeweiht.Neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben auch viele Vertreter des öffentlichen Lebens im Saarland an dieser Veranstaltung teilgenommen. Ihr klares Bekenntnis zum Saarländischen Rundfunk untermauert die Bedeutung unserer Landesrundfunkanstalt für die Bürgerinnen und Bürger sowie für ein eigenständiges Bundesland Saarland. Seit 1999 auf politischer Ebene die Entscheidung getroffen wurde,den ARD-internen Finanzausgleich zu halbieren,hat der SR weitreichende Maßnahmen ergriffen,um trotz der erzwungenen Kürzungen unserer Einnahmen die Zukunft der Landesrundfunkanstalt dauerhaft zu sichern. Das neue Hörfunkgebäude ist Teil dieses Konzeptes. In Zeiten des Sparens sind Investitionen in die Infrastruktur und in wichtige Zukunftstechnologien unerläßlich. Das groß angelegte Modernisierungskonzept wird es uns ermöglichen,mit geringerem personellen Aufwand weiterhin attraktive Programme anzubieten, ohne unsere Kernkompetenzen zu vernachlässigen. Dennoch ist dieser Weg nicht einfach zu beschreiten.Der SR kann sich jedoch auch auf das Engagement seiner Mitarbeiter verlassen. Es ist vor allem ihr Verdienst, dass der Sender und seine Programme beim saarländischen Publikum auf hohe Akzeptanz stoßen. Mit der nun anstehenden baulichen Modernisierung des Fernsehens wird auch die Digitalisierung beim SR fortgeführt. Alle Maßnahmen sollen möglichst bis 2009 abgeschlossen sein. In dem vorliegenden Bericht wird jedoch auch deutlich, dass der SR die Phase der Umstrukturierung genutzt hat,um neue journalistische Akzente zu setzen.Nur einige Beispiele:Die Einrichtung und Inbetriebnahme des vernetzten Newsrooms (siehe Seite 6) zeigt schon jetzt,wie innovative und effektive Strukturen Arbeitsabläufe in einem Medienunternehmen optimieren können. Schon vor dem offiziellen Start im Dezember 2006 fand das Konzept unseres multimedialen Newsrooms bundesweit viel Beachtung. Die neuen Podcasting-Angebote (s. Seite 35) kommen dem wachsenden Bedürfnis unserer Hörer und Zuschauer entgegen, beliebte Sendungen unserer Programme über unser Internet-Angebot unabhängig von Ort und Zeit abrufen zu können. Ein solcher Service wird von den Gebührenzahlern als echter Mehrwert empfunden. Seit dem 12.Dezember 2005 sendet das deutschfranzösische Informationsradio antenne saar von 8 bis 18 Uhr auf der Mittelwellenfrequenz 1179 sowie rund um die Uhr über DAB (s. Seite 24). Dieses Wortprogramm wird in enger Zusammenarbeit mit„Radio France Internationale“ (RFI), der Infowelle „SWR cont.ra“ sowie dem Ereignissender von ARD und ZDF „Phoenix“ erstellt. Die deutsch-französische Akzentuierung macht dieses Programm zu einem Vorreiter in der Großregion. Darüber hinaus öffnet antenne saar bei besonders wichtigen Ereignissen seine Programmflächen für Live-Übertragungen – so mit überaus positiver Resonanz geschehen beim 96. Deutschen Katholikentag Ende Mai 2006 in Saarbrücken. Positiv ist auch die Perspektive für Liebhaber klassischer Musik: Der Erfolg des Rundfunk-Sinfo- nieorchesters Saarbrücken wird sich ohne Zweifel fortsetzen. Nach der Fusion mit dem Rundfunkorchester Kaiserslautern (siehe Seite 32) wird zur Spielzeit 2007/2008 die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern an die Traditionen beider Klangkörper anknüpfen und die Kulturszene bereichern. Der Großregion Saarland/RheinlandPfalz wird somit ein bedeutendes RundfunkSinfonieorchester auch in Zukunft erhalten bleiben. Bei allen wichtigen Entscheidungen in den vergangenen Jahren – bei schwierigen Einschnitten, aber auch bei neuen Entwicklungen – haben uns die Gremien des SR mit konstruktiver Kritik und guten Ratschlägen unterstützt. Mein Dank gilt auch den Landesrundfunkanstalten der ARD, die dem SR durch die Gewährung der Strukturhilfe überhaupt erst ermöglicht haben, sich fit für die Zukunft zu machen. Ein weiteres Zeichen für das Vertrauen,das uns in der ARD entgegengebracht wird, ist die Übernahme des ARD-Vorsitzes ab Januar 2007. Zum ersten Mal in seiner 50jährigen Geschichte wird der SR die Geschäftsführung der ARD übernehmen und ihre Geschicke an entscheidender Stelle mitbestimmen. Auch dies ist für den SR eine enorme Herausforderung und zugleich eine große Chance. Dank des starken Rückhaltes sowohl in der saarländischen Bevölkerung als auch parteienübergreifend in der Politik hat der SR auch im 50. Jahr seines Bestehens allen Grund, selbstbewusst in die Zukunft zu schauen. Fritz Raff Intendant 5 6 Multimedialer Newsroom – der ARD voraus Seit Mai 2006 verfügt der Saarländische Rundfunk über einen multimedialen Newsroom. Zum ersten Mal wurde innerhalb der ARD ein Planungs- und Informationszentrum für einen ganzen Sender geschaffen – medienübergreifend, für den Hörfunk,das Fernsehen,den SAARTEXT und sr-online.Alle Planer und die Chefs vom Dienst (CvD) arbeiten im Newsroom zusammen, koordinieren, organisieren und planen von hier aus ihre Sendungen. Informationen werden gemeinsam beschafft und gesammelt. Deren Verarbeitung erfolgt entsprechend den Anforderungen des jeweiligen Mediums. Die Entscheidungskompetenz verbleibt in den jeweiligen Redaktionen. Der Newsroom ist zentraler Anlaufpunkt, für Informationen von außen genauso wie für den internen Informationsaustausch. Unterstützt wird die Arbeit des Newsrooms durch ein einheitliches Redaktionssystem mit dem bezeichnenden Namen OpenMedia: eine Software speziell für die Redak- tionsarbeit. Alle beteiligten Redaktionen sind virtuell miteinander vernetzt.Durch die räumliche und virtuelle Nähe soll die Arbeit erleichtert, gestrafft und für alle transparenter gemacht werden. Die Hörfunk-Redaktionen wissen, was „die im Fernsehen“ planen und umgekehrt. Doppelrecherchen können vermieden werden. Die Informationskompetenz wird gesteigert, und Themen können so leichter über Medien und Wellen hinweg „gesetzt“ werden. Mit dem Newsroom soll das „Kästchendenken“ im SR der Vergangenheit angehören. Herzstück des Newsrooms sind die Redaktionen der Saarlandwelle und des Landesprogramms Fernsehen (insbesondere also des „Aktuellen Berichts“ und von „mag‘s“). Ziel ist es,die regionale und grenzüberschreitende Berichterstattung für die Großregion weiter auszubauen. Der Saarländische Rundfunk wird sich via Newsroom noch stärker als bisher als ein modernes,schlagkräftiges Medienunternehmen präsentieren. I. Der Saarländische Rundfunk in den Jahren 2007 und 2008 – Programmoptimierung in Zeiten der Konsolidierung Der SR wird auch in den Jahren 2007 und 2008 seiner bewährten Unternehmensphilosophie folgen:Er will für seine Hörerinnen und Hörer,für seine Zuschauerinnen und Zuschauer, die Nummer 1 sein. Er will ihr Leben mit attraktiven Programmen bereichern, mit Sendungen, die berühren und weiterhelfen. Das gilt ebenso für seine sonstigen multimedialen Angebote. Er will die Menschen journalistisch kompetent – wie kein anderes elektronisches Medium im Saarland – informieren über Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport, ihnen Service bieten, Rat geben und sie unterhalten. Mit anderen Worten: Er will seinen Auftrag,wie er gesetzlich beschrieben und in den SR-Programmrichtlinien konkretisiert ist,auch in den beiden kommenden Jahren erfüllen. Schon 2005 und 2006 war der Saarländische Rundfunk in der nicht einfachen Situation, aufgrund der politisch vorgegebenen Absenkung des ARD-internen Finanzausgleichs seinen strikten Sparkurs halten zu müssen. Er wird diesen Kurs fortsetzen und seine Strukturen und Arbeitsabläufe optimieren. Der SR wird sich auf seinen Programmauftrag konzentrieren.Der Sparzwang hat auch zu Einschnitten geführt und die Kernkompetenzen eingeengt, sie aber in ihrer Substanz nicht geschädigt. Qualitätssicherung und Erhaltung der programmlichen Leistungsfähigkeit sind auf dem Saarbrücker Halberg die Primärziele. Damit das so bleibt, bedarf es umfassender Planung bei gleichzeitiger Flexibilität und Mobilität.Auch ein hohes Maß an Kreativität ist gefordert. Hier sind nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Programm angesprochen.Dieser Einsatz ist in allen Bereichen des Hauses notwendig. Die SR-Unternehmensphilosophie lautet daher:Wir wollen ein kreatives Unternehmen sein! Die Umsetzung von Kreativität und Einfallsreichtum setzen jedoch eine genaue Analyse und eine klare Perspektive voraus. Das Radio hat sich in den beiden vergangenen Jahren weiter zum Tagesbegleiter der Menschen entwickelt. Radio ist das „überall- und jederzeitMedium". Es wird nicht nur zu Hause beim Frühstück oder im Auto genutzt, sondern aufgrund veränderter Strukturen und Rahmenbedingungen immer häufiger auch am Arbeitsplatz. Die einzelnen Programme werden – im Gegensatz zum Fernsehen – in der Regel nicht wegen bestimmter Sendungen eingeschaltet, sondern wegen bestimmter Formatkriterien – vor allem Musik und Anmutung der Programmpräsentation –,die den Interessen und der Stimmungslage der Hörer in der jeweiligen (Tageszeit-)Situation entsprechen. Dadurch sieht sich das Medium heute durch eine Vielzahl unterschiedlicher Zielgruppen gefordert, deren emotionale und intellektuelle Bedürfnisse es optimal zu erfüllen gilt.Im Hörfunk bietet der SR deshalb vier Vollprogramme sowie sein neues deutsch-französisches Informationsradio an. Dieses Angebot ist die maßgeschneiderte Grundversorgung für die Region,sozusagen ihre kommunikative Mindestausstattung, da Hörer, die heute dank moderner Technik auch im Saarland leicht mehr als ein Dutzend verschiedener privater und öffentlich-rechtlicher Sender empfangen können, ein Angebot für alle Bedürfnisse und für jedes Alter erwarten. 7 8 SR 1 Europawelle ist das Pop- und Informationsprogramm, das die wichtige Zielgruppe der 25- bis 49-Jährigen erreichen soll. SR 2 KulturRadio ist ein modernes Kulturprogramm mit klassischer Musik und informativen Themenschwerpunkten. SR 3 Saarlandwelle,einst als erstes regionales Vollprogramm der ARD gestartet, ist das Programm aus der Region für die Region, ein Garant für die starke Akzeptanz im Land bei Hörerinnen, Hörern und der Politik. 103.7 UnserDing ist das Jugendradio des Saarländischen Rundfunks,das er in Kooperation mit dem Jugendradio des SWR,„DAS DING“, veranstaltet. Das jüngste Kind der SR-Hörfunkfamilie ist antenne saar, das deutsch-französische Informationsradio, das der Saarländische Rundfunk u. a. in Kooperation mit Radio France Internationale (RFI) und dem Contentradio des SWR,„SWR cont.ra“, veranstaltet. Ohne Programme wie das SR-Jugendradio würden große Teile der jungen Generation ohne Bindung an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufwachsen. Sie später für die Sache des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu gewinnen, wäre schwer, wenn nicht gar unmöglich. 103.7 UnserDing ist eine Investition in die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Saarland. Bei SR 2 KulturRadio wird über die bisherige Kooperation mit dem DeutschlandRadio hinaus verstärkt auf Kooperation mit weiteren Partnern gesetzt, insbesondere dem SWR. Durch diese Zusammenarbeit kann das Programm mit qualitativ erstklassigen Übernahmen aus anderen Rundfunkhäusern bereichert werden,ohne dass das eigene Profil verwischt wird, vor allem aber ohne dass die SR-eigenen Kosten steigen. Im SR-Hörfunk – wie auch im SR-Fernsehen und in den bereits bimedial arbeitenden Redaktionen – werden Synergieeffekte genutzt und Kooperation schon lange groß geschrieben. Beim SR werden Weltnachrichten kostengünstig für SR 1 Europawelle, SR 2 KulturRadio und SR 3 Saarlandwelle gemeinsam erstellt. Für SR 3 Saarlandwelle und inzwischen auch für zahlreiche Nachrichtensendungen auf SR 2 KulturRadio werden diese um Regionalmeldungen ergänzt. Seit Frühjahr 2006 ist ein multimedialer Newsroom eingerichtet, der die gesamte Informationsgebung für Hörfunk, Fernsehen und Multimedia in vielerlei Hinsicht miteinander vernetzt. Ebenfalls programmübergreifend versorgt der Saarländische Rundfunk sein Publikum mit regionalen Wettervorhersagen. Die Nachfrage nach verlässlichen und genauen Wetterprognosen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und steht auf der Prioritätenliste der Zuschauer, Zuhörer und Online-Nutzer sehr weit oben. Diesem Umstand trägt der Saarländische Rundfunk Rechnung, indem er für alle seine Medien (Hörfunk, Fernsehen, Online, Videotext) die Dienste der Meteomedia AG, besser bekannt als „Kachelmann-Wetter“, in Anspruch nimmt. Meteomedia hatte ihr Knowhow zuvor bei SR 1 Europawelle und im ARDGemeinschaftsprogramm unter Beweis gestellt. Seit 2005 liefert das SR-Fernsehen für das ERSTE, das ARD-Fernseh-Gemeinschaftsprogramm, noch 1,3 Prozent des Programms zu. Zuvor lag diese Zulieferungsquote bei 2,5 Prozent. Übererfüllung auch der neuen Quote ist allerdings möglich, wenn und soweit die Leistungsfähigkeit und besondere Sachkompetenz des Hauses es erlauben. Unbestritten ist die SR-Kom- petenz in den Bereichen Wirtschaft (die ARD-Wirtschaftssendung „PlusMinus“ kommt sieben Mal im Jahr aus Saarbrücken) und Reise (der SR produziert den „ARD-Ratgeber Reise“). Die Berichterstattung aus der Region für die aktuellen Sendungen wie Tagesschau und Tagesthemen behält ebenso ihren hohen Stellenwert wie die Mitarbeit an wichtigen Reportage- und Dokumentationsreihen, z. B.„Die großen Kriminalfälle“ oder „ARD exclusiv“. Dabei gelingt es, markante Akzente zu setzen. 2006 ermittelte im SR-Tatort erstmals Franz Kappl,alias Maximilian Brückner,in Saarbrücken und Umgebung. Ein Jahr zuvor hatte der dienstälteste Tatortkommissar,Max Palu,seinen letzten Auftritt.Allerdings ist ein so aufwändiges Projekt wie der Tatort nicht mehr – wie in der Vergangenheit – allein mit SR-eigenen Mitteln zu stemmen. Die Saarbrücker Tatorte werden inzwischen im Auftrag der ARD-Filmeinkaufs- und Produktionsgesellschaft DEGETO auf deren Kosten von der Telefilm Saar produziert. Die redaktionelle Verantwortung liegt jedoch beim SR weiterhin in den bewährten Händen. Der engagierte Versuch des SR, eine neue Sendung im ERSTEN zu etablieren, nämlich das Format „Gesund mit Wellness“, war leider nicht erfolgreich.2005 musste die Reihe,trotz mehrerer Anpassungen, mangels Zuschauerinteresse im ohnedies schwierigen Umfeld des Samstagnachmittags eingestellt werden. Unser Drittes, das SR Fernsehen, wird seit 1969 in Kooperation mit dem SWR erstellt. Der SR liefert zum gemeinsamen Auftritt beliebte und hochwertige Sendungen wie „Reisewege“,„Fahr mal hin“, „100 % Urlaub“ oder „Schlaglicht“ zu. Das Wichtigste aber bleibt die regionale Berichterstattung am Vorabend,die vom saarländischen Publikum besonders gut angenommen wird. Quotenrenner ist der „Aktuelle Bericht“ mit im Schnitt über 20 Prozent Marktanteil. Das 40minütige Nachrichtenmagazin greift Themen aus Politik,Wirtschaft, Kultur und Sport auf. Die SR-Wetterschau kurz vor der Tagesschau läßt im Anschluß an den „Aktuellen Bericht“ die Zuschauerzahlen sogar noch weiter nach oben schnellen. Mit dem „Kulturspiegel“ hat der Saarländische Rundfunk den Versuch gewagt, als einzige ARDAnstalt eine Kultursendung im regionalen Vorabend zu plazieren. Die Maxime: kulturelle Themen für ein breites Publikum vermitteln! Auch dies kam bei den Saarländerinnen und Saarländern an, die dem „Kulturspiegel“ gute Akzeptanzwerte bescheren. Die programmlichen Leistungen im Hörfunk und im Fernsehen werden zusätzlich aufbereitet für die Komplementärmedien Internet (www.sronline.de) und Videotext (SAARTEXT). Immer mehr Menschen nutzen und erwarten diese vorwiegend programmbezogenen Informationen. All dies wird beim SR mit minimaler personeller Ausstattung realisiert. Wer sparen will,muss manchmal zuerst Geld ausgeben. Um alle Synergieeffekte nutzen zu können,muss häufig zunächst investiert werden. Nur wenn den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die modernste Technik zur Verfügung steht, haben wir die realistische Chance,mit reduzierten Programmmitteln und denkbar geringem Personalaufwand unseren „Output“ zu halten – nämlich Struktur, Inhalt und Wertigkeit unserer Programme. So ist die 2006 abgeschlossene Sanierung und Modernisierung des Hörfunkgebäudes,bei der auch die gesamte Produktionsund Sendetechnik auf den neuesten Stand 9 10 gebracht wurde, eine zukunftsichernde Maßnahme. Die moderne Architektur, offene Räume und mehr Transparenz erlauben eine bessere personelle und inhaltliche Verzahnung der Wellenteams untereinander sowie zwischen Hörfunk und Fernsehen. Im Sommer 2006 wurde die Sanierung und Modernisierung des Fernsehens begonnen.Auch hier geht es um Zukunftssicherung. Dies wird auch von der ARD so gesehen, die dem SR für die Investitionen in die beiden Gebäude eine einmalige Strukturhilfe gewährt. Danach wird das Medienzentrum auf dem Halberg ein gänzlich „neues“ – optisch am neuen Hörfunk orientiertes – Gesicht haben. Symbol für das neue medienübergreifende Denken beim SR ist die ganz zu Beginn der Hörfunkbauphase fertig gestellte Brücke zwischen Hörfunk- und Fernsehgebäude. Klein, produktiv und kreativ ... ... so war der erste Bericht des Saarländischen Rundfunks über die Erfüllung seines Programmauftrags überschrieben. Das Motto könnte aber auch für ein vielversprechendes Projekt des SR gelten: Die Videoreporter. Es begann als Selbstversuch mit der immer professioneller werdenden Kamera- und Aufnahmetechnik der Amateure. Schnell wurde klar, dass in diesem Ansatz viel journalistisches Potenzial steckt, das dem SR im publizistischen Wettbewerb einen echten Vorteil und den Zuschauerinnen und Zuschauern neue Einsichten verschaffen kann. Die unscheinbaren Mini-DV-Kameras für Jedermann bieten mit ihrer einfach zu bedienenden und robusten Technik Fernsehjournalisten die Möglichkeit, selbst Hand an eine Kamera zu legen. So können sie bei überraschenden Ereignissen, in schwierigen Situationen und an weit entfernten Orten Filmaufnahmen realisieren, die aus organisatorischen,praktischen oder finanziellen Gründen mit einem regulären Kamera-Team so nicht möglich wären.Aus dem Journalisten wird das „EinMann-Team“, eben jener „Videoreporter“ – ganz nah dran am Geschehen. Zwischenzeitlich ist dem Selbstversuch 2003 ein ordentlicher Pilotversuch nachgefolgt und im Frühjahr 2005 sind einundzwanzig hochmotivierte SR-Journalisten intensiv geschult worden. In Seminaren erhielten sie das theoretische und praktische Rüstzeug für die Erweiterung ihres bisherigen Arbeitsfeldes. Bereits nach kurzer Zeit realisierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre ersten selbst gedrehten Beiträge im Fernsehprogramm. Das speziell abgestimmte „Baukastensystem“ aus Theorie, Praxis und Feedback führte im Laufe der 12monatigen Maßnahme zu der notwendigen Professionalisierung. „Videoreporter“ können auch und gerade in einem kleinen Sender wie dem Saarländischen Rundfunk zu einem wichtigen Faktor im Fernsehprogramm werden.Sie können und sollen nicht die bewährte Produktionseinheit aus Journalist, Kameramann, Tontechniker und Cutter ersetzen. Trotzdem stellen sie vor allem im Reportagebereich eine publizistisch wichtige Ergänzung dar. Der Erfolg der ersten Schulung hat den SR bewogen, eine Aufbauschulung für Videoreporter anzubieten. Darüber hinaus denkt der SR über ein „Videoreporter-Magazin“ als neues Sendeformat nach, das die Stärken der neuen Produktionsweise gezielt nutzt,um den Zuschauern ein bisher unbekanntes Reportage-Angebot zu machen. Ideen getreu dem Motto des Saarländischen Rundfunks:„Klein, produktiv und kreativ“ – „innovativ“ ließe sich noch hinzufügen! II. Programme und Angebote des Saarländischen Rundfunks Der SR bietet Programme für alle an und will so viele Hörerinnen und Hörer bzw. Zuschauerinnen und Zuschauer wie möglich an sich binden. Sein Auftrag umfasst aber auch Sendungen für relevante Minderheiten. Die Pflicht zur umfassenden Grundversorgung erfordert eine ständige Weiterentwicklung der Programme. Das betrifft sowohl Programme mit großen Reichweiten als auch Minderheitenprogramme. Weil öffentlich-rechtliche Sender Gebühren erhalten, gehört es zu ihrem Programmauftrag, auch die Interessen von Minderheiten zu bedienen. Als Mitglied der ARD hat der SR zudem Anteil an Qualität, Akzeptanz und Entwicklung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkkultur in Deutschland. Zur Rundfunkkultur eines öffentlich-rechtlichen Senders in einem kleinen, vom einschneidendsten Strukturwandel seit Eingliederung in die Bundesrepublik 1957 erfassten Bundeslandes gehört es, die laufenden sozialen, gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungen konstruktiv, kritisch und informativ zu begleiten. Wirtschaft sowie staatliche und kommunale Politik sind Gegenstand unserer journalistischen Aufmerksamkeit und finden in den Sendungen des SR ein Forum für ihre Pläne und Maßnahmen. Themen aus den Bereichen Wirtschaft,Landes- und Kommunalpolitik werden deshalb besonders aufmerksam begleitet. Auf Grund der geografischen Lage und vor dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung des Saarlandes nimmt der SR in der Region wie auch innerhalb der ARD eine besondere Stellung als Vermittler zwischen Deutschland und Frankreich ein.Ein Beispiel ist der vom SR initiierte, alljährlich verliehene „Deutsch-Französische Journalistenpreis“. Der Blick nach Frankreich spielt aber nicht nur bei solchen Anlässen eine Rolle. Das gute nachbarliche Verhältnis wird im Saarland alltäglich gelebt und spiegelt sich in einer Vielzahl von Beiträgen zu deutsch-französischen Themen in den aktuellen Sendungen im SR Fernsehen und in allen SR-Hörfunkwellen wie auch in speziellen Sendereihen, die insbesondere im Programm von SR 2 KulturRadio und antenne saar angesiedelt sind (mehr dazu später in diesem Bericht in Abschnitt III 2.). Unter zunehmend verschärften Wettbewerbsbedingungen verpflichtet sich der SR,weiterhin ein hochwertiges Programmangebot zu gewährleisten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dafür ihre Professionalität,Kreativität und Verlässlichkeit einbringen. Den sich wandelnden Bedürfnissen der Hörerinnen und Hörer bzw. Zuschauerinnen und Zuschauer begegnet der SR mit innovativen Angeboten. Dies erfordert von den Beschäftigten und vom Unternehmen SR ein hohes Maß an Entwicklungsfähigkeit und Flexibilität. 11 1. SR-Hörfunk 12 Mit seinen Informations-Sendungen über politische,wirtschaftliche,gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene ist das HörfunkAngebot des SR für die Hörerinnen und Hörer im Lande einerseits das „Ohr zur Welt“, andererseits wirkt es im Netzwerk der ARD als bedeutender publizistischer Vermittler saarländischer Themen und Perspektiven nach außen. Für das erfreulich vitale kulturelle Leben des Saarlandes, aber auch der Großregion Saar-LorLux, ist der Hörfunk des SR ein verlässlicher publizistischer Begleiter und oft auch Wegbereiter. Als Auftraggeber für Medien- und Kulturschaffende, insbesondere für Journalisten und Schriftsteller,für Schauspieler und Regisseure,für Komponisten und Musiker hat der SR darüber hinaus eine praktisch unverzichtbare Funktion in der Förderung und oft auch in der originären Stiftung von Kultur. Eine kulturpolitisch bedeutende Rolle spielt der SR überdies als Veranstalter und Mitveranstalter.Bis zur Spielzeit 2006/2007 hat der SR mit seinem Rundfunk-Sinfonieorchester (RSO) zum Beispiel das umfangreichste Angebot an öffentlichen Konzerten im Lande geboten. Daran wird sich auch durch die Zusammenführung des RSO mit dem Rundfunkorchester Kaiserslautern zur Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern zukünftig nichts ändern (vgl.S.32). Außerdem ist der SR mit Veranstaltungen von Kabarett bis HipHop,von „KulturPicknick“ bis zur volkstümlichen Unterhaltung während des ganzen Jahres vielfältig „vor Ort“. Ein zuverlässiger Garant für schnelle und aktuelle Informationen im Hörfunk des SR sind die Nachrichten. Die zuständige Programm- gruppe ist täglich 20 Stunden im Einsatz und beliefert die großen Hörfunkwellen stündlich,auf SR 1 Europawelle und SR 3 Saarlandwelle im Tagesverlauf sogar halbstündlich, mit den neuesten Meldungen aus aller Welt und der Region. Auf diese Weise werden wellenübergreifend über 60 Nachrichtensendungen pro Tag erstellt. Die Landespolitik-Redaktion ist ein kompetenter und kontinuierlicher Beobachter und Analyst aller landespolitischen Themen. Sie berichtet für den Hörfunk u. a. über Landtagsdebatten und Parteitage. Der SR-Hörfunk nutzt intensiv das Auslandskorrespondentennetz der ARD, ist Federführer des gemeinsam mit HR, RBB und RB betriebenden Gruppenstudios in Paris und entsendet einen Korrespondenten in das gemeinsam mit den Sendern RBB und RB unterhaltene Gruppenstudio im Berliner ARDHauptstadtstudio. Im komplementären Zusammenwirken seiner vier Hörfunk-Vollprogramme SR 1 Europawelle, SR 2 KulturRadio,SR 3 Saarlandwelle und 103.7 UnserDing bietet der SR nach Maßgabe seiner finanziellen und personellen Möglichkeiten den Hörerinnen und Hörern differenzierte Programme, die jeweils maßgeschneidert an den Ansprüchen und Erwartungen der unterschiedlichen Zielgruppen orientiert sind und formal wie inhaltlich in wellenadäquater Qualität gestaltet werden. Seit 12. Dezember 2005 ergänzt das deutschfranzösische Informationsradio antenne saar dieses Angebot. antenne saar versteht sich als Ereignisradio und berichtete zum Beispiel im Sommer 2006 bei der Fußball-WM in Deutschland über alle Spiele live, vielfach auch als „Vollreportage“. Auch die wichtigsten Veranstal- tungen des Katholikentages 2006 in Saarbrücken hat antenne saar live oder in zeitnah ausgestrahlten Aufzeichnungen vermittelt. In einer der spezifischen Aufgabenstellung der Wellen entsprechenden Anmutung und Vermittlung enthalten diese Angebote Informations-Sendungen zu regionalen, nationalen und internationalen Themen aus den wichtigsten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ebenso wie künstlerische und unterhaltende Elemente und Formate. Der SR produziert aber nicht nur modernes, zeitgemäßes „Radio von heute”,sondern bereitet sich intensiv auch auf das „Radio von morgen” vor und ist an der Diskussion um die inhaltliche und technische Entwicklung des Mediums maßgeblich beteiligt. Neue Technologien wie der digitale terrestrische Rundfunk DAB oder das Zusammenwachsen verschiedener Medien (Radio on demand),werden das Medium Hörfunk nachhaltig verändern. Der SR-Hörfunk wappnet sich für diese Entwicklungen mit kreativen Ideen. Im digitalen Hörfunk etwa hat der SR mit seinem deutschfranzösischen Informationsradio antenne saar ein neues Programm etabliert, das den Hörerinnen und Hörern einen Zusatznutzen bietet und ausdrücklich zur Attraktivitätssteigerung des digitalen terrestrischen Rundfunks in unserer Region beitragen möchte. SR 1 Europawelle „Der beste Mix: News und Hits“ SR 1 Europawelle ist heute das schnelle überregionale Infomedium,ein den Bedürfnissen der Zeit entsprechendes Pop- und Infoprogramm.Die Hörerinnen und Hörer können sicher sein, dass in ihrem Programm alles Wichtige – regional und weltweit – knapp, schnell und aktuell vermittelt wird. Für die Zielgruppe der 25 bis 49Jährigen bietet SR 1 Europawelle die passende hörernahe Ansprache. Je nach Themenlage wird das Programmformat angepasst.Programmliche Schwerpunkte und „Thementage“ runden das Informationsangebot ab. SR 1 Europawelle bietet überdies einen umfassenden Verkehrs- und Wetterservice. Musikalisch setzt SR 1 Europawelle schwerpunktmäßig auf die Popmusik der 90er und auf aktuelle Hits. Zusätzlich werden die größten Hits der 70er und 80er Jahre angeboten. Die Musikredaktion stellt die Hit-Palette täglich neu zusammen, die in dieser Breite kein anderes Radioprogramm im Saarland liefert. SR 1 Europawelle unterstreicht seine Musikkompetenz durch musik-journalistische Programmelemente und durch Konzertpräsentationen.Zwischenzeitlich hat sich die 2002 gestartete Reihe „SR 1-Unplugged“ als besonders erfolgreiche Eigenveranstaltung mit nationalen und internationalen Topkünstlern etablieren können, die auch Stars wie beispielsweise Adam Green nach Saarbrücken lockt. 13 14 Das zeitgemäße Motto, das den „besten Mix aus News und Hits“ verspricht, rechtfertigt sich aus Programmelementen wie: ❙ Aktuelles, Wissenswertes und Hilfreiches aus dem Saarland, Deutschland und der Welt. ❙ Die Politik der Region, der Sport und das Geschehen in den Brennpunkten der Welt. ❙ SR 1 - und ARD-Reporter liefern Berichte mit Informationen aus erster Hand. ❙ Interessante Persönlichkeiten als Studiogäste bei SR 1 Europawelle. Präsentiert wird das Programm von Moderatorinnen und Moderatoren mit journalistischer Kompetenz,aber auch einer persönlichen „Note“, die sie zu wirklichen Mikrofonpersönlichkeiten macht. Sie sind wiedererkennbar und haben mehr zu sagen als Sendername und -slogan. Aufgrund der Erkenntnisse der Medienforschung im allgemeinen und spezifischer Untersuchungen im besonderen kann das SR 1-Team davon ausgehen, dass sich die überwiegende Mehrheit der SR 1-Hörerinnen und -Hörer ein „durchgängig hörbares“ Radioprogramm wünscht. Mit anderen Worten: Ihr Programm soll beim Einschalten jederzeit als „die“ SR 1 Europawelle identifiziert werden können. Information findet gezielt und schnell und dadurch mit größerem Hörer-Nutzen im laufenden Programm statt. SR 1 Europawelle hat zudem ein stabiles Nachrichtengerüst. Neben den Nachrichten zur vollen Stunde, die die SR-Nachrichtenredaktion zuliefert, erstellt die SR 1Infomannschaft selbst zwei „Hintergrund“-Sendungen um 13.00 Uhr und um 18.00 Uhr und präsentiert im Tagesprogramm (zwischen 6.00 Uhr und 18.00 Uhr) zu jeder halben Stunde die „Kurznachrichten“. Die verlängerten und im Vergleich zu den üblichen Nachrichten aufgewerteten „Hintergründe“ liefern in jeweils rund sieben Minuten kompakte Informationen zu ausgesuchten Schwerpunkt-Themen des Tages. Die durchgängigen „Schlagzeilen“ bringen die Hörerinnen und Hörer in Kürze auf den jeweiligen Stand der Dinge. Durch dieses Konzept werden drei Ziele gleichzeitig erreicht: SR 1 Europawelle ist stets aktuell und hält den Hörer zuverlässig auf dem Laufenden. Die Info-Redakteure, die jederzeit ins laufende Programmgeschehen eingreifen können, garantieren eine starke Hörerbindung, weil sie mit ihrem bekannten Namen und ihrer vertrauten Stimme spontan erkennbar sind. Durch bewusstes Setzen von Schwerpunkten (z. B. vor Wahlen) wird der Mehrwert für die Hörerinnen und Hörer von SR 1 Europawelle erhöht. Last but not least stärkt SR 1 Europawelle das im Saarland besonders lebendige Vereinswesen und engagiert sich aktiv zum Nutzen der Gesellschaft und des Gemeinwohls. 2006 waren dies z. B. im politisch-gesellschaftlichen Bereich Beiträge zur landesweiten Aktion „Lehrstelle jetzt!“. Im Sport lag ein Schwerpunkt auf der FußballWM in Deutschland. Die aktuelle und die Hintergrundberichterstattung werden ergänzt durch redaktionell eingebettete Gewinnspiele. So wurden zum Beispiel Eintrittskarten für begehrte WM-Spiele verlost. Mit diesem Konzept ist SR 1 Europawelle eines der erfolgreichsten öffentlich-rechtlichen Pop- und Informationsprogramme geworden. SR 2 KulturRadio „... gut zu hören“ Als eine anerkannt moderne und erfolgreiche Kulturwelle in der ARD ist SR 2 KulturRadio ein zeitgemäßes Einschaltprogramm, das sich bewusst an Mehrheiten unter den Minderheiten wendet. Unter dem Motto „...gut zu hören“ will sich SR 2 Kulturradio mit einem anspruchsvollen, aber ausdrücklich nicht elitären Profil weitere Hörerschichten erschließen. SR 2 KulturRadio versteht sich zugleich als Medium für die Region und als Faktor in der Region. In der Rolle des Impulsgebers für den gesellschaftlichen oder kulturellen Diskurs im Land ist SR 2 KulturRadio Veranstalter und Mitveranstalter gesellschaftlicher Ereignisse und leistet damit einen erheblichen Mehrwert über das eigentliche Programm hinaus. Die wichtigsten Zielgruppen von Kulturprogrammen sind nach den Kriterien der ARD/ZDFMediennutzer-Typologie die „Klassisch Kulturorientierten“ und die durchweg jüngeren „Neuen Kulturorientierten“ sowie die „Leistungsorientierten“. Diese Gruppen sind stark an Information und an Kultur interessiert, wobei die „Klassisch Kulturorientierten“ erwartungsgemäß zu den traditionellen Künsten (Bildende Kunst,Literatur, Theater) neigen und die „Neuen Kulturorientierten“ bzw. die „Leistungsorientierten“ eher für einen erweiterten Kulturbegriff aufgeschlossen sind. SR 2 KulturRadio wird den Ansprüchen seiner Kernzielgruppen mit einem differenzierten Informationskonzept und Musikangebot gerecht. Das beginnt in aller Frühe mit einer neuen Mischung aus Musik (verschiedener Richtungen – „Cross-Over”) und Information in der „Morgenmusik”,die seit 2006 mit den „SR 2- Frühreports” immer „um halb” den ebenso informativen wie entspannten Start in den Tag bietet. Zum SR 2-Informationskonzept zählen weitere an der Tagesaktualität orientierte, in Form und Anmutung „klassisch“ gestaltete, Zeitgeschehen-Formate wie die „Bilanz”-Sendungen am Mittag und am frühen Abend. Berichte, Kommentare und Interviews vermitteln das Wichtigste aus Politik,Wirtschaft,Kultur und Gesellschaft – regional, überregional und weltweit. Zum Tagesausklang werden die wesentlichen Ereignisse nochmals in den vom Deutschlandradio Kultur übernommenen Sendereihen „OrtsZeit“ und „Fazit“ dargestellt und eingeordnet. Ergänzend bringt SR 2 KulturRadio unter anderem in Feature-Sendungen und Gesprächs-Formaten Hintergrundinformationen und Orientierung zu Themen aus Politik und Wirtschaft, Kulturszene und Gesellschaft, Kirche und Religion sowie aus Wissenschaft und Forschung. In Sondersendungen begleitet SR 2 KulturRadio zudem herausragende Ereignisse in der Region wie 2006 den Deutschen Katholikentag in Saarbrücken. In Zeiten des europäischen Zusammenwachsens widmet SR 2 speziell den europäischen Themen wöchentlich einen eigenen halbstündigen Programmplatz.Die Reihe „Thema Europa”richtet den Blick auf Entwicklungen unseres Kontinents, seien sie politisch, ökonomisch, künstlerisch bedeutend oder in ihrer auch unterhaltsamen Vielfalt einfach nur interessant für das Saarland als europäische Kernregion. Mit der „RadioKirche“ an jedem ersten Sonntag im Monat hat SR 2 KulturRadio zusammen 15 16 mit den kirchlichen Rundfunkbeauftragten ein hörfunkspezifisches Format für Verkündigungssendungen entwickelt. Die „RadioKirche“ beschränkt sich nicht auf die Übertragung eines Gottesdienstes. Die Sendung wird mit wechselnden Gemeinden als Feier und als Impuls zum Nachdenken aufgezeichnet. Eine wichtige Rolle spielen dabei die am Radio erlebbare Auseinandersetzung mit Texten sowie die anspruchsvolle Musik. Das wöchentliche Magazin „Kirche und Welt” zu aktuellen Fragen aus dem Themenspektrum Kirche, Religion und Gesellschaft wurde 2006 zusätzlich auf 25 Minuten verlängert und hat dadurch ebenfalls eine Aufwertung erfahren. Um ethische Themen geht es auch in der Anfang 2006 neu konzipierten wöchentlichen Feature-Reihe „Orientierung“ und in dem seit Mitte 2005 wöchentlich ausgestrahlten Verkündigungsprogramm „LebensZeichen“. Darüber hinaus werden die wichtigen Fragen der Zeit,Ereignisse und Entwicklungen in unserer Region im Programm von SR 2 KulturRadio weiterhin ausführlich Platz finden. Zum 50. Jahrestag der zweiten Saarabstimmung hat SR 2 KulturRadio im Oktober 2005 einen Programmschwerpunkt veranstaltet, der – in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft – auch Grundlage war für eine Doppel-CD, die nun saarländischen Schulen als Unterrichtsmaterial zur Verfügung steht. Auch das regionalgeschichtlich bedeutsame, in Kooperation mit der Multimedia-Redaktion und dem „Weltkulturerbe Völklinger Hütte“ gestaltete Zeitzeugen-Projekt zur spannenden Geschichte der Völklinger Hütte wurde im Programm abgebildet. Mit Blick auf die in der Großregion SaarLorLux geplanten Veranstaltungen zur „Kulturhauptstadt 2007“ hat SR 2 KulturRadio unter dem Titel „Zweitausendsieben” in Kooperation mit dem öffentlich-rechtlichen Luxemburger Sender „Radio 100,7“ eine neue dreisprachige Sendereihe gestartet,die ausdrücklich auch über 2007 hinaus Bestand haben soll. Bestens geeignet für den intensiven Gedankenaustausch über Zeitfragen – auch unserer Region – ist die sonntägliche Reihe „Diskurs“, in der regelmäßig prominent besetzte Podiumsdiskussionen veranstaltet und ausgestrahlt werden. SR 2 KulturRadio unterhält enge partnerschaftliche Beziehungen zur Universität des Saarlandes, zum Saarländischen Staatstheater, zur Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, zu den Volkshochschulen und vielen anderen bedeutenden saarländischen Institutionen und Bildungsträgern. Auch im Bereich der eher alternativen Kultur-Szene wird die Zusammenarbeit stetig ausgebaut und intensiviert. 2005 etwa mit der Reihe „Achteinhalb Filme”gemeinsam mit dem gleichnamigen Saarbrücker Programmkino. Der Förderung der Filmkultur dient auch die Reihe „SR 2 CineClub“, in der in Zusammenarbeit mit dem Max-Ophüls-Festival einmal im Monat aktuelle Arbeiten des deutschsprachigen Regienachwuchses als Previews präsentiert werden. Ein publikumswirksames KooperationsModell dieser Art ist die seit 2000 im Foyer des Staatstheaters stattfindende,bundesweit wahrgenommene Veranstaltungsreihe „teatrum mundi“. 2006 hat SR 2 KulturRadio sie schon früh genutzt, um neben der aktuellen Berichterstattung über die Fußball-Weltmeisterschaft, einen leidenschaftlichen und philosophischen Blick auf das Phänomen Fußball zu werfen.Gäste waren etwa Klaus Theweleit und Fritz Pleitgen. Die Reihe soll 2007 unter neuem Titel mit einem erweiterten inhaltlichen Konzept fortgeführt werden. Als besonderes Aushängeschild des SR kann schließlich seit 30 Jahren die – nicht selten von engagiertem Publikum vor Ort begleitete – Sendereihe „Fragen an den Autor“ gelten – ein Radioklassiker des Saarländischen Rundfunks. SR 2 KulturRadio greift Themen auf, die viele Hörerinnen und Hörer in unserer Region betreffen und bewegen,setzt aber auch selbst Themen,die zuvor öffentlich wenig oder gar nicht diskutiert wurden. Beispielsweise findet seit 2005 der demographische Wandel und seine Folgen besondere Beachtung in den Sendungen von SR 2 KulturRadio. Die Kulturwelle des SR kommt so ihrer originären Verpflichtung nach. Dies geschieht ausdrücklich auf der Grundlage eines erweiterten Kulturbegriffs. Ein modernes Kulturprogramm muss die Themen der „Hochkultur”ebenso souverän darstellen und bewerten wie Produkte auf dem weiten Feld der „populären Kultur“. Im Programm und bei den zahlreichen Aktivitäten im Land kommt es deshalb zudem darauf an,auch kulturfernere Schichten zu ereichen,in dem komplexe Themen in ansprechender und doch seriöser Weise vermittelt werden. Die traditionsreiche Sendereihe „Literatur im Gespräch“ stellt auch künftig Newcomer und arrivierte Schriftsteller vor, wobei weiterhin den Autoren aus der Großregion Saar-Lor-Lux besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Saarländischen Rundfunks wird 2007 eine Auswahl von 30 historischen Sendungen aus „Literatur im Gespräch“ als Download-Edition in www.sr-online.de aufgelegt. Viel Resonanz bei den Hörerinnen und Hörern fand die Aktion „Das Lieblingsgedicht der Saarländer”, die SR 2 KulturRadio gemeinsam mit der Saarbrücker Zeitung veranstaltet hat. Ein gelungener Versuch, die öffentliche Wahrnehmung der Gattung Lyrik zu stärken und die Menschen mit populären Beispielen anzusprechen.Auch hier gehört es zum Konzept von SR 2 KulturRadio, seinen Hörerinnen und Hörern einen Mehrwert zu bieten. Ein weiteres Beispiel dafür ist das „SR 2-Krimischiff”, das im Sommer auf der Saar kreuzt, während die Passagiere Kriminalhörspielen lauschen, ausgewählt von der Hörspielredaktion des Saarländischen Rundfunks. Zum Kernbereich einer Kulturwelle zählen Lesungen wie „Fortsetzung folgt“, als klassische journalistische Kür „Große Features“ und – als originäre Kunstform des Massenmediums Hörfunk – die Ausstrahlung von Hörspielen. Dazu gehört auch das Aufspüren neuer Autorinnen und Autoren. „Scout“-Funktion für die ARD hat der SR immer wieder namentlich für Adaptionen von Autoren aus dem frankophonen Sprachraum gehabt. Die unter der Federführung des SR mit wechselnden Co-Produktionspartnern entstehenden Features und Hörspiele finden im Übrigen auch bei nationalen und internationalen Wettbewerben immer wieder hohe Anerkennung. So wurde die SR-Produktion „Der Nazi und der Friseur”, eine Lesung des Romans von Edgar Hilsenrath, 2006 mit dem Deutschen Hörbuchpreis in der Sparte „Beste Unterhaltung" ausgezeichnet. 17 18 Auf dem prosperierenden Markt der Hörbücher finden sich – gemessen am Produktionsvolumen – überdurchschnittlich viele Hörspielund Literaturproduktionen des SR,darunter Bestseller wie Paolo Coelhos „Der Alchimist“ (ausgezeichnet mit zwei „Goldenen Schallplatten“ für mehr als 215.000 verkaufte Exemplare!) oder die Krimihörspiele aus der unterdessen als „kultig“ geltenden Serie der „Damenkrimis“ von Lester Powell, die der SR erstmals 1956 produzierte. Seit Anfang 2005 erscheinen jährlich zwei Hörspiele dieser Reihe. Bislang sind erhältlich: „Die Dame im Nebel“,„Die Dame ist blond“ und „Die Dame mit den grauen Löckchen“. Auch Lesungen aus der Reihe „Fortsetzung folgt“ sind als Hörbücher erschienen.„Die grauen Seelen“ von Philippe Claudel kam im Mai 2006, parallel zur Sendung auf SR 2 KulturRadio und zur Taschenbuchausgabe, in den Handel. Wie alle Lesungen Christian Brückners für den SR kommt auch diese in dessen eigenem Hörverlag „parlando“ heraus. Sein Gesamtprogramm wurde mit dem „Deutschen Hörbuchpreis 2005“ ausgezeichnet. Ein weiteres Hörbuch-Projekt für 2007 ist die Lesung des jüngsten Romans von Philippe Claudel („Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung“) sowie „Jacques le Fataliste“ nach dem Roman von Denis Diderot. SR 2 KulturRadio ist Trägermedium für das Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken (RSO). Mit regelmäßigen Konzert-Übertragungen und umfänglichen „E-Musik“-Sendestrecken ist „Klassik“ eine der prägenden Musikfarben der Welle. Längst aber ist das Spektrum weitaus vielfältiger. Der typische und unverwechselbare „SR 2 Sound“ reicht vom Jazz bis zur Weltmusik, vom Chanson bis zur anspruchsvollen Rockmusik, von Filmmusik über Musical bis zur Oper. Ein musikalisches Crossover reflektiert alle Sparten und bietet auch unerwartete Einblicke und Akzente. Als vom Start weg besonders publikumsattraktiv hat sich diese „SR 2-Mischung“ seit Mitte 2005 in der Reihe „MittagsMusik“ bewährt. SR 2 KulturRadio hat mit seiner von SR-Ingenieuren und -Technikern eigenständig entwickelten Computer unterstützten Musikprogramm-Gestaltung ein System, das innovativ und in der ARD einzigartig ist. Dieses Musikprogramm orientiert sich immer an den Neuerscheinungen auf dem Markt und trägt dazu bei, dass auch und gerade jüngere Hörer ihre Musik finden – und in gleichsam spielerischer Weise auch an Jazz und Klassik herangeführt werden. Große Bedeutung wird auch der zeitgenössischen Musik beigemessen. Die Sendung „Mouvement“ präsentiert Mitschnitte aus dem reichhaltigen RSO-Repertoire der Werke des 20. und 21. Jahrhunderts. Zudem vermittelt sie Einblicke in das aktuelle Geschehen in der Neuen Musik. Auch hier ist der Saarländische Rundfunk als Veranstalter im Land aktiv, im Rahmen des Festivals „Mouvement. Musik im 21. Jahrhundert“. Das Musikprogramm von SR 2 KulturRadio bildet intensiv die vielfältigen musikalischen Aktivitäten im Saarland ab:Ü-Wagen übertragen Live-Konzerte aus dem gesamten Sendegebiet. Das reicht von der Traditionsreihe „Jazz live with friends“ bis hin zu Konzertübertragungen von Festivals und aus der Musikhochschule mit Nachwuchsinterpreten. In der Sendereihe „Musik an der Saar“ werden Amateur- und Profimusiker des Landes in ihren vielfältigen Aktivitäten dargestellt. Nachwuchsmusiker können sich hier oft erstmals einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren. Ein Stück regionaler Kulturgeschichte macht SR 2 KulturRadio seit 2005 im Rahmen der Serie „Soli deo gloria – Musik in saarländischen Kirchen“ öffentlich. Zum Abschluss dieser Serie ist eine Buchveröffentlichung vorgesehen. SR 2 KulturRadio öffnet ein Fenster in die internationale Musikwelt. Übertragungen von Konzerten des RSO erreichen jährlich über 20 Millionen Hörer in aller Welt. Im Gegenzug werden Konzerte von EURORADIO, vergleichbar der EUROVISION des Fernsehens, direkt vom Satelliten übernommen. So bietet SR 2 KulturRadio Woche für Woche abendliche Live-Konzerte aus Helsinki und Lissabon, aus Vancouver oder Sofia. All diese vielfältigen publizistischen und künstlerischen Programmakzente vermag der SR seinem Publikum mit SR 2 KulturRadio vor allem Dank eines seit Jahren bewährten Zusammenspiels in einem dichten Netzwerk von regelmäßigen und punktuellen Kooperations-Partnerschaften anzubieten: unter anderem mit Deutschlandradio Kultur, SWR cont.ra, Radio France Musique, Radio France Internationale und der Europäischen Rundfunkunion EBU. Auch in den kommenden Jahren wird SR 2 KulturRadio seinen Hörerinnen und Hörern im Saarland und darüber hinaus sowohl ausführliche journalistische Orientierung vermitteln,als auch die klassischen Formen der Radiokultur wie Hörspiele,anspruchsvoll gestaltete Features und literarische Sendungen in Premium-Qualität anbieten können und außerdem in der Lage sein, bei den Saarländerinnen und Saarländern vor Ort präsent zu sein,als (Mit-)Veranstalter bzw.Kulturund Informationsvermittler. Zum 50jährigen Jubiläum des Saarländischen Rundfunks hat SR 2 KulturRadio in einer Fülle von insgesamt über 100 Spezialsendungen an die ganz besondere Geschichte und an die oft journalistisch und künstlerisch modellhaft innovativen Leistungen des Senders an der Saar erinnert, aber auch in einer Reihe von Diskussionsveranstaltungen die großen medienpolitischen Themen von heute und die Rundfunk- und Fernsehlandschaft von Morgen ins Visier genommen. 19 20 SR 3 Saarlandwelle „Hören, was ein Land fühlt“ SR 3 Saarlandwelle ist im Bouquet der Hörfunkwellen des SR das Programm, in dem das Saarland und die Region im Mittelpunkt steht. SR 3 Saarlandwelle ist das der Heimat verbundene, soziale Schichten übergreifende Programm, das persönlich und emotional die Hörerinnen und Hörer anspricht und das landestypische "Geheischnis" bietet. Die Grundpfeiler dieses Programms sind Informationen aus der Region und der Welt,außerdem Service- und Ratgeberthemen, eine zielgruppengemäße Unterhaltung und nicht zuletzt eine Musikfarbe, die als „deutsch-orientiertmelodiös“ beschrieben wird. Die Hörerinnen und Hörer sollen sich bei SR 3 Saarlandwelle zu Hause fühlen, weil das Geschehen im Land und in der Welt im Programm nicht nur wiedergegeben, erläutert und einge- 25 Jahre SR 3 Saarlandwelle Über 50.000 Hörerinnen und Hörer feierten bei sechs Großveranstaltungen in allen Landkreisen und im Stadtverband Saarbrücken mit! Angefangen hatte alles im Februar mit der großen TVGala „Rendezvous der Stars“ in der Saarlandhalle in Saarbrücken.Es folgten Veranstaltungen auf der „Emmes“ in Saarlouis, auf dem Burg- und Weiherfest in Illingen bis hin zur großen Mitmach-Aktion auf dem Bliestalfreizeitweg und dem Sportfest in St. Wendel, zu dem zahlreiche Prominente gekommen waren.Den Abschluss bildete im November das „zünftige SR 3-Oktoberfest“ in Mettlach. ordnet wird, sondern auch am Radio „miterlebt“ werden kann, gemäß dem SR 3-Slogan: „Hören, was ein Land fühlt“. Das Konzept hat Erfolg:So hat SR 3 Saarlandwelle laut Media-Analyse 2006-II täglich einen Marktanteil (Montag bis Sonntag) von 26,7 Prozent und ist Marktführer im Saarland. In den Magazinen „Region am Mittag“ und „Region am Nachmittag“ sowie in den ausführlichen Nachrichten-Reports „SR 3-Rundschau“ gibt es täglich alle wichtigen aktuellen Infos aus der Region, Deutschland und der Welt. In der Sendung „Bei uns dehemm“ kommt die Nähe zu den Hörern besonders zum Ausdruck. Jeden Freitag Abend wird zwei Stunden lang ausschließlich Musik von Künstlern und Interpreten aus dem Saarland und den umliegenden Regionen gesendet. Die Moderatorinnen und Moderatoren, die auch in ihrem Dialekt moderieren können (und sollen), informieren zudem über Neues aus der regionalen Mundart- und Klein- Mehr als 20 namhafte Künstler konnten von SR 3 Saarlandwelle zu den Geburtstagsfeiern das Jahr über engagiert werden:Von den „Paldauern“, den „Klosterthalern“ über Michael Holm und der „Spider Murphy Gang“ bis hin zur deutschen Schlagerlady Nummer 1: Andrea Berg. Nino de Angelo war mit dabei und auch Roland Kaiser, Italostar Drupi,die Münchner Freiheit und Ted Herold sowie Udo Jürgens. Nicht zu vergessen die „Saarländer“: Von Cindy und Bert,Michael Morgan und Susanna Rocci bis hin zu Ingrid Peters und Nicole.Sechs große Feste und zahlreiche Programmaktionen in einem Jahr – ein erfolgreiches „Mammutprogramm“ zum Jubiläum! kunstszene,über neue Erkenntnisse der Heimatund Brauchtumsforschung und präsentieren in jeder Ausgabe interessante Studiogäste. Seit einigen Jahren veranstaltet SR 3 Saarlandwelle am Erntedanktag Anfang Oktober die „SR 3-Landpartie“. 2005 und 2006 kamen jeweils insgesamt rund 25.000 Besucher zu den sieben Hoffesten,die landesweit stattfanden.Parallel zu den Hoffesten strahlte SR 3 Saarlandwelle eine mehrstündige Live-Sondersendung aus,in der die Reporterinnen und Reporter vom Geschehen in den Ställen und auf den Hofplätzen berichteten. Die „SR 3-Landpartie“ soll auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Zum Erscheinungsbild von SR 3 Saarlandwelle gehört, vor allem am Wochenende, die Sportberichterstattung.„Sport und Musik“ am Samstag zwischen 15.00 und 18.00 Uhr ist der Klassiker der Sportreportage. Aktuelle Live-Berichte aus der Bundesliga mit der „Konferenzschaltung“ am Ende bieten ein unvergleichliches Hörerlebnis. Sonntags ist es in erster Linie der regionale Sport, der am Nachmittag aufbereitet wird. Allerdings finden sich hier auch die Höhepunkte des internationalen Sportkalenders, von Welt- und Europameisterschaften in vielen Sportarten bis zur Tour de France. Das Jahr 2005 stand im Zeichen des 25.„Geburtstages“ von SR 3 Saarlandwelle. Seit 1980 ist SR 3 Saarlandwelle als Landeswelle und Heimatprogramm „auf dem Markt“. Dieses Jubiläum wurde in vielfältiger Art und Weise im Programm, aber auch vor Ort gemeinsam mit den Hörerinnen und Hörern mit großen Außenveranstaltungen gefeiert. Als Landeswelle und Heimatprogramm hat SR 3 Saarlandwelle zwei wichtige historische Gedenktage in 2005 in besonderem Maße gewürdigt: die „Saarabstimmung“ vom 13. Januar 1935 und die Abstimmung über das Saarstatut bzw. den Beitritt des Saargebiets zur Bundesrepublik Deutschland am 23. Oktober 1955. Im Fokus des politischen Interesses standen 2005 die vorgezogenen Wahlen zum Deutschen Bundestag mit all ihren regionalen Aspekten und Zusammenhängen. SR 3 Saarlandwelle ist darauf in vielen aktuellen Beiträgen,vertiefenden Hintergrundberichten und einer Sondersendung eingegangen. Die Berichterstattung über Landtagsdebatten und die Aktivitäten der wichtigen Parteien im Saarland gehört ebenso zu einer zentralen Aufgabe wie z. B. die Organisation von Podiumsdiskussionen zu den Bürgermeisterwahlen vor Ort, mit denen SR 3 Saarlandwelle den Dialog zwischen Bürger und Politik fördern möchte. Im Jahr 2006 stellte der 96. Deutsche Katholikentag in Saarbrücken mit über 500 Veranstaltungen in nur 5 Tagen sowohl personell als auch technisch und organisatorisch die größte Herausforderung für das Team von SR 3 Saarlandwelle dar. In Zusammenarbeit mit dem Kirchenfunk wurde über dieses Großereignis umfassend berichtet,und es wurden dabei zahlreiche Facetten des Katholikentages beleuchtet. Im Sportjahr 2006 stand die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland im Mittelpunkt des Interesses. Für SR 3 Saarlandwelle waren dabei die Spiele in Kaiserslautern,aufgrund ihres regionalen Bezugs,besonders wichtig,da dieses große Sportereignis natürlich auch ins Saarland gewirkt hat. 2007 stehen Jubiläen und kulturelle Höhepunkte im Vordergrund. So wird SR 3 Saarland- 21 22 welle beispielsweise das 50jährige Bestehen des Saarländischen Rundfunks mit einer 50er JahreParty am 26. Mai 2007 in der Congresshalle begleiten und ihren Beitrag zur Erinnerung an den Neuanfang des Rundfunks an der Saar leisten. Im August 2007 findet dann in Saarlouis der Deutsche Wandertag statt. SR 3 Saarlandwelle unterstützt dieses touristische Großereignis sowohl konzeptionell in der Vorbereitung als auch durch eine flächendeckende Berichterstattung für das Saarland und die ARD. Das Jahr 2007 ist aber auch das Jahr, in dem Luxemburg zusammen mit der Großregion SaarLor-Lux zur Kulturhauptstadt Europas ausgerufen ist. SR 3 Saarlandwelle veranstaltet aus diesem Anlass Ende August 2007 ein Saar-Lor-Lux-Chorfestival am Cloef-Atrium bei Mettlach. Highlight ist die anschließende „SR 3-Kangwelle“,ein großes Chorkonzert an den Ufern der Saarschleife mit voraussichtlich über tausend Sängerinnen und Sängern, mit Chören aus dem Saarland, aus Lothringen und Luxemburg. Dieses herausragende und einmalige Open-Air-Konzert bildet zugleich den Abschluss der Veranstaltungen zum Jubiläum des Saarländischen Rundfunks. Auch der 50. Geburtstag des Saarlandes wird 2007 ein Schwerpunkt im Programm der Saarlandwelle sein.Vor allem der Festakt am 1. Januar 2007 und die Feierlichkeiten im August 2007 sind hier besonders hervorzuheben. Ob im Jahr 2007 oder 2008 – stets ist es ein zentrales Anliegen von SR 3 Saarlandwelle, über alle wichtigen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Ereignisse und Themen zu berichten. Den Mikrokosmos dörflichen Lebens bildet z. B. die Serie „Treffpunkt Ü-Wagen“ einmal monatlich ab. „SR 3-Thementage“ ermöglichen es, dass sich die Hörerinnen und Hörer kompakt und umfassend über möglichst viele Aspekte wichtiger,aktuell diskutierter Themen informieren können. Die Aktivitäten von SR 3 Saarlandwelle machen natürlich nicht an den Grenzen halt: Über die wichtigsten Ereignisse in Frankreich und Luxemburg wird ebenso berichtet wie über Geschichten und Probleme im grenzüberschreitenden Alltag der Menschen im Dreiländereck. 103.7UnserDing „24 Stunden Deine Musik!“ 103.7UnserDing arbeitet aktiv an der politischen Bildung seiner Hörerschaft.Dabei suchen wir nach Wegen, politische Entscheidungsprozesse sowohl im Radioprogramm als auch im Internet für die junge Zielgruppe transparent zu machen und den Wunsch nach politischer Mitgestaltung zu wecken. Beispielsweise wurden zur Bundestagswahl und zur Landtagswahl im Programm gezielt einzelne Themenschwerpunkte behandelt. Im Zusammenhang mit der Landtagswahl ist die Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung hervorzuheben, die es 103.7UnserDing ermöglicht hat, über www.unserding.de den sogenannten „Wahlomat“ anzubieten. Auch besteht eine Kooperation mit dem Jugendserver Saar. 103.7UnserDing sieht sich in der Pflicht, umfassend zu informieren und setzt dabei zielgruppengerechte Prioritäten. So ist zum Beispiel ein bildungs- und hochschulpolitisches Thema wichtiger als eine Steuer- und Rentendiskussion und wird deshalb breiteren Raum im Programm einnehmen. Mit zwei Nachrichtensendungen pro Stunde schafft das SR-Jugendradio die Möglichkeit, sich zeitnah zu informieren. Auch hier wird versucht,das Interesse der Jugendlichen für das Geschehen in der Region und in der Welt durch eine spezifische altersgemäße Aufbereitung und Gewichtung der Informationen zu wecken. 103.7UnserDing vermittelt dem jungen Publikum im Saarland auch im musikjournalistischen Bereich Kompetenz. Dabei beschränkt sich die Welle nicht alleine darauf, die aktuellen Musikcharts abzubilden. Neue Musikprojekte, Trends und innovative Stilrichtungen werden vorgestellt. Junge Talente – auch aus der Region – erhalten bei 103.7Unser Ding eine Chance. Das Thema europäische Integration spielt bei 103.7UnserDing eine besondere Rolle. In Zusammenarbeit mit dem deutsch-französischen Jugendwerk veranstaltet 103.7UnserDing deutschfranzösische Radioseminare, in denen deutsche und französische Nachwuchsjournalisten der wichtigsten Jugendradios gemeinsam Themen erarbeiten. Außerdem findet ein Austausch statt zwischen dem französischen Jugendsender LeMouv' in Toulouse und 103.7UnserDing. Für ihr ,,Toulouse-Tagebuch'', das im Rahmen eines solchen Austausches entstand, wurde die 103.7UnserDing-Mitarbeiterin Charlotte Maihoff mit dem „Kurt-Magnus-Preis“ der ARD ausgezeichnet. Zusätzlich ist 103.7UnserDing seit dem Jahr 2005 exklusiver deutscher Medienpartner für das größte französische Rockfestival „Les Eurockéennes“.Diese Kooperationen mit unseren französischen Partnern wollen wir in den folgenden zwei Jahren intensivieren. Die Erweiterung der Europäischen Union würdigte 103.7UnserDing mit einer sechzigteiligen Reihe zu den neuen Beitrittsländern. Uns interessierten dabei die Fragen nach den Lebensumständen Jugendlicher und die kulturellen Angebote für junge Leute in diesen Ländern. Der Verpflichtung,Hilfestellung und Beratung anzubieten, kommt 103.7UnserDing speziell in den Bereichen Ausbildung und Gesundheit nach. Hier seien exemplarisch genannt:die Serie ,,Jobs in Bits und Bytes'', in denen Berufe aus dem ITUmfeld vorgestellt wurden, sowie Themen- 23 24 schwerpunkte zum Rauchen, zu Drogen und zur Sexualität.Wir beabsichtigen,in den kommenden zwei Jahren durch weitere Programmaktionen noch stärkere Schwerpunkte in den Bereichen Ausbildung,Karriere und Lebensberatung speziell für Jugendliche zu setzen. Eine Besonderheit von 103.7UnserDing ist die Selbstverpflichtung,aktive Medienkompetenz zu vermitteln. Kein anderer Bereich des Hauses bietet mehr Praktika an, im Schnitt etwa 40 pro Jahr. Die Betreuung der Praktikanten ist intensiv. Diese lernen bei 103.7UnserDing die Grundlagen des Radio-Handwerks. In den kommenden beiden Jahren wird 103.7UnserDing weiterhin an der Optimierung des Programms arbeiten.Hier wird es im Wesentlichen darum gehen,unseren Stamm an Reportern zu erweitern, um noch intensiver aus dem gesamten Saarland berichten zu können. Dabei wird, wie in den vergangenen Jahren auch,wichtigen kulturellen Ereignissen wie „Electricity“ oder dem „Max-Ophüls-Festival“ viel Raum im Programm eingeräumt. In den vergangenen zwei Jahren hat 103.7UnserDing die Ophüls-Schülerjury bei ihrer Tätigkeit begleitet. Diese Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden. antenne saar – das deutsch-französische Informationsradio Die Idee für ein deutsch-französisch akzentuiertes Informationsradio geht auf das Jahr 2003 zurück.Damals hatte SR-Intendant Fritz Raff in einem Vortrag zum 4ojährigen Bestehen der Elysée-Verträge ein Hörfunk-Programm in Anlehnung an den Fernseh-Kulturkanal ARTE angeregt. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller hatte diese Idee als Kulturbevollmächtigter für die deutsch-französische Zusammenarbeit aufgegriffen. Beim SR wurde dann zügig ein konkretes Konzept entwickelt. Und bereits im Frühjahr 2005 war im Mediendienst „Funkkorrespondenz“ zur Überraschung der Fachwelt über das vom SR geplante Projekt eines deutsch-französischen Informationsradios zu lesen. Ein wichtiger Beweggrund für das Vorhaben war auch die Erkenntnis,dass dem komplementär sehr gut abgestimmten Bouquet der vier SRHörfunkprogramme SR 1 Europawelle, SR 2 KulturRadio, SR 3 Saarlandwelle und 103.7Unser Ding ein wortgeprägtes Info-Programm fehlte, das andere Rundfunkanstalten ihren HörerInnen seit längerem anbieten können. Seit dem 12.Dezember 2005 sendet der jüngste Spross der SR-Programmfamilie unter dem Titel „antenne saar“ auf der Mittelwellenfrequenz 1179 von 8.00 bis 18.00 Uhr bzw. in der Sommerzeit von 9.00 bis 19.00 Uhr sowie über DAB rund um die Uhr ein reines Wortprogramm mit aktuellen Informationen, Hintergrundberichten und weiträumigen Live-Übertragungen von wichtigen Podiumsdiskussionen und Pressekonferenzen aus der Region und der Welt. Regelmäßig live ausgestrahlt werden alle Landtagssitzungen, die meisten Bundestagsdebatten und ausgewählte Bundesratssitzungen. Mit der Übertragung von Podiumsdiskussionen im Vorfeld von Bürgermeisterwahlen und zu im Saarland leidenschaftlich diskutierten Themen wie Bergbauschäden oder Denkmalschutz von Industriekultur wird der politische und gesellschaftliche Diskurs im Lande befördert. antenne saar wird in enger Kooperation vor allem mit der Infowelle „SWR cont.ra“ und mit „Radio France Internationale“ (RFI), aber auch in punktueller Zusammenarbeit mit „Phoenix“, dem Ereignissender von ARD und ZDF,produziert. Von Anfang an war eine deutliche deutschfranzösische Akzentuierung des Angebots wichtig. So sendet antenne saar mehrmals täglich je zehn Minuten lange Nachrichten-Reports in französischer Sprache, ergänzt durch werktäglich halbstündige und zweimal monatlich einstündige Frankreichmagazine, die ebenfalls „en direct“ aus Paris von den Kollegen von RFI übernommen werden. Grenzüberschreitende Themen stehen auch im Mittelpunkt, wenn antenne saar internationale Symposien wie etwa im Mai 2006 den „8. Deutsch-Französischen Dialog“ der ASKO-Europastiftung in Otzenhausen wahrnimmt. Während des 96. Deutschen Katholikentags vom 24. bis 28. Mai 2006 hat antenne saar über dieses für unsere Region einzigartige Großereignis umfassend informiert, sowohl in speziellen Magazin-Sendungen als auch in Live-Übertragungen oder zeitnah ausgestrahlten Aufzeichnungen der wichtigsten Veranstaltungen und Diskussionen. Entsprechend der Funktion eines „Ereignisradios“ stand das Programm von antenne saar während der FIFA-WM 2006 in Deutschland ganz im Zeichen des Fußballsports. Über alle Spiele wurde live berichtet, vielfach in Vollreportagen. Gleiches galt dann im Anschluss auch für die Tour de France, die antenne saar als „TourRadio“ auf langen Sendestrecken live wahrgenommen hat. Dabei wurde auch intensiv auf die Doping-Problematik im Radsport eingegangen. antenne saar berücksichtigt in besonderer Weise auch die Interessen der ausländischen Hörerinnen und Hörer. An Werktagen wird zum Beispiel nachmittags ein multikulturelles Magazin direkt von „SWR International“ übernommen. Die traditionsreiche SR-Sendung „Mezz’ora Italiana“ richtet sich speziell an die große italienische Gemeinde im Saarland aber auch an die zahlreichen Freunde der italienischen Lebensart. Darüber hinaus finden sich im Programm von antenne saar täglich die interessantesten und wichtigsten Informationsformate aus den SRProgrammen,insbesondere von SR 2 KulturRadio aber auch von SR 3 Saarlandwelle, wie zum Beispiel die Features der „Thema“-Reihe,„Bilanz am Abend“, „Fragen an den Autor“, „Kirche und Welt“,„Diskurs“,„Region am Mittag“ oder „Land und Leute“. Mit der Ausstrahlung dieses im saarländischen Sendegebiet einzigartigen deutschfranzösischen Informationsradios auch über DAB leistet der Saarländische Rundfunk zudem einen wichtigen Beitrag für die Stärkung der Akzeptanz und Verbreitung dieser zukunftsweisenden hochwertigen digitalen Technologie. 25 2. SR-Fernsehen 26 „Schaufenster der Region“ für die Zuschauerinnen und Zuschauer im eigenen Sendegebiet zu sein,aber über die Gemeinschaftsprogramme der ARD auch das Abbild der Region über das Saarland hinaus in die ganze Republik zu transportieren, das ist ein Ziel des SR-Fernsehens. Damit leistet es einen nachhaltigen Beitrag zur föderalen Identität und Selbstbehauptung unseres Bundeslandes in Deutschland und in der europäischen Kernregion Saar-Lor-Lux.Im eigenen Sendegebiet werden die regionalen Angebote mit besten Quoten honoriert. Der „Aktuelle Bericht“ liegt damit in der Spitzengruppe aller vergleich- baren Landesschauen der ARD-Landesrundfunkanstalten. Information ist eine wesentliche Stärke des SR-Fernsehens.Sie zählt zu den Kernkompetenzen des SR. Dies gilt für alle Genres – von der Politik über Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft bis hin zum Sport.Dabei verstehen sich die Informationsprogramme des SR-Fernsehens auch als Wegweiser durch die Informationsflut. Die SR-Fernsehredaktionen helfen den Zuschauerinnen und Zuschauern, indem sie das Wesentliche aus dieser Flut herausfiltern.Die Ereignisse der Großregion werden in einem für den Zuschauer zuver- „überall fern sehen“ mit dem „ÜBERALL-FERNSEHEN DVB-T“ Das analoge Fernsehen wird, soweit es noch über eine Dach- oder Zimmerantenne empfangen wird, im Laufe des Jahres 2007 auch im Saarland dem digitalen Antennenfernsehen DVB-T weichen. DVB-T bietet stationären, portablen und mit Einschränkungen auch mobilen TV-Empfang bei gleichzeitiger Vervielfachung des Programmangebotes und wird deshalb auch „Überall-Fernsehen“ genannt. Die Umstellung soll bis Ende 2008 abgeschlossen sein, ohne dass es eine Übergangsphase geben wird. Das wird eine Herausforderung an die Sendernetzbetreiber,den SR und eine Tochterfirma der Telekom. Mit der Umstellung werden statt wie bisher nur Das ERSTE, das ZDF und das SR Fernsehen zusätzlich zu den bisherigen fünf weitere öffentlich-rechtliche Fernsehprogramme – darunter 3sat, ARTE, Phoenix und Ki.Ka – mit einer einfachen Antenne auf dem Dach empfangbar sein. Mit der 2003 zunächst in Ballungsräumen begonnenen Umstellung auf DVB-T scheint es gelungen zu sein, den Erosionsprozess der terrestrischen Fernsehnutzung aufzuhalten und eine Trendumkehr einzuleiten. Die erfolgreiche Einführung von DVB-T nicht nur in deutschen Ballungsräumen, sondern auch in anderen europäischen Ländern hat dazu geführt, dass bereits eine große Auswahl an preiswerten Endgeräten für unterschiedliche Nutzungsformen angeboten wird. Neben Set-Top-Boxen für den „Empfang im Wohnzimmer“ gibt es inzwischen eine Vielzahl anderer Endgeräte wie PC-Steckkarten, USB-Geräte zum externen Anschluss an den PC oder so genannte Steckmodule für Laptops. Der SR behält sich als Sendernetzbetreiber die Option vor,zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt die technischen Voraussetzungen für die Verbreitung von bis zu vier weiteren ARD-Programmen zu schaffen. lässigen handwerklichen Rahmen journalistisch aufgearbeitet. Das Programmangebot umfasst die Bereiche Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung und Kultur. Mit einem knapp bemessenen Personalstamm erfüllt das SR-Fernsehen eine Fülle von Aufgaben. Es produziert für den regionalen Bereich des SR SÜDWEST Fernsehens, für das gemeinsame SÜDWEST Fernsehen in Kooperation mit dem SWR und für das Gemeinschaftsprogramm der ARD,Das ERSTE.Die Gesamtpalette umfasst auch die Zulieferungen für 3sat, ARTE, Phoenix, Ki.Ka und die digitalen Zusatzprogramme EinsExtra, EinsPlus und EinsFestival. Informativ: „Saarland aktuell“ und „aktuell“, die regelmäßigen Nachrichtensendungen im SR-Fernsehen Journalistische Kompetenz ist vor allem auch Informationskompetenz. Deshalb bietet der SR den Fernsehzuschauerinnen und -zuschauern zwischen 16:00 Uhr und 22:00 Uhr Nachrichten für das Saarland an. „Saarland aktuell“ informiert um 16:00 Uhr und um 17:00 Uhr durch einen kurzen,5minütigen Nachrichtenüberblick über die wichtigsten Ereignisse in der Region. Darüber hinaus berichtet um 18:00 Uhr und in der Spätausgabe um 21:45 Uhr „aktuell“ in einer Viertelstunde über die Top-Themen im Saarland, in Deutschland und im Ausland. Der Blick ins benachbarte Lothringen und nach Luxemburg darf dabei nicht fehlen. Konzept der Sendung ist die Verknüpfung von regionaler und überregionaler Information. Saarländische Reak- tionen auf die neuesten Gesetzesvorhaben der Bundesregierung oder das mit Spannung erwartete Fußballergebnis aus der Regionalliga: „aktuell“ schließt die Informationslücke zwischen dem "Aktuellen Bericht" und der „Tagesschau“. Interviews und Kurzkommentare vertiefen kontroverse Themen. Schnell, seriös und verständlich – die Nachrichtenredaktion liefert täglich 45 Minuten Nachrichten in Wort und Bild und erleichtert dem Zuschauer so die Orientierung und Meinungsbildung. Wer besser informiert ist, kann auch besser mitreden. Das gemeinsame Verständnis für Zusammenhänge und Hintergründe zu gesellschaftlich relevanten Themen gehört zu dem Mehrwert oder auch "public value", den der SR und der öffentlich-rechtliche Rundfunk insgesamt für den Einzelnen und die Gesellschaft schafft. Aktuell – nicht nur im „Aktuellen Bericht“ Für die regionale Berichterstattung ist der tägliche „Aktuelle Bericht“ ein Spiegelbild aller Ereignisse in der Großregion Saar-Lor-Lux. Die Nähe zu den Menschen im Saarland und den Bewohnern der angrenzenden Regionen bleibt dabei eines der Leitmotive auch für die Zukunft. Aktualität und Regionalität kennzeichnen in langer Tradition auch die ergänzenden und das Informationsbild erweiternden regionalen Magazin-Sendungen. Sie bilden in ihrer Gesamtheit das Leben in der Region ab. Ein weiterer Grundpfeiler der öffentlichrechtlichen Information des SR sind RatgeberSendungen im ERSTEN der ARD. Mit dem „Ratgeber Reise“ hat der SR ein Format entwickelt,das 27 28 den gestiegenen Qualitätserwartungen der Zuschauer durch eine besondere Informationstiefe gerecht wird. Die Region wird auch im Leitmedium der ARD, im ERSTEN Fernsehprogramm, durch die Programmangebote des SR abgebildet. Dies geschieht über die regelmäßigen Zulieferungen zu Tagesschau,Tagesthemen und den aktuellen Informations-Magazinen ebenso wie über das Wirtschafts- und Verbrauchermagazin „Plus- Minus“, über Langformate in der Reihe „ARD exklusiv“ oder Sondersendungen zu herausragenden politischen, gesellschaftlichen oder sportlichen Ereignissen. Hochauflösend und zukunftssicher: Der neue Fernseh-Ü-Wagen „Guck mal, das Fernsehen ist da!“, dies hat die Besatzung des Fernseh-Ü-Wagens wahrscheinlich schon unzählige Male gehört. Das in den Farben des SR lackierte Fahrzeug ist vor Ort kaum zu übersehen. Seit 1988 ist es überall dort, wo Außenübertragungen für das SR-Fernsehen oder das ERSTE anstehen. Fernsehproduktionen im Bereich der Unterhaltung, des Sports, der Politik oder anlässlich sonstiger Großveranstaltungen werden mit dem Ü-Wagen auf den Sender gebracht. Nach fast zwei Jahrzehnten im Einsatz ist das Fahrzeug selbst in die Jahre gekommen. Aber auch die eingebaute Produktionstechnik entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand. Für 2007 ist deshalb vorgesehen, einen neuen Fernseh-Übertragungswagen in Dienst zu stellen. Der Nachfolger soll durch den Einsatz moderner und bedienerfreundlicher Technik die gegenwärtigen, insbesondere aber die zukünftigen Produktionsanforderungen erfüllen und darüber hinaus die Produktionseinrichtungen des Fernsehstudios 1 ersetzen. Damit könnte das Fahrzeug auch die Funktion der Bildregie,der Tonregie und der Kameratechnik übernehmen. Im Inneren soll der neue Wagen Platz für den Bildingenieur und den Bildtechniker,für einen MAZTechniker und einen Tontechniker bieten. Aber auch Arbeitsplätze für den Bildmischer, die Regie, die Grafik und die Redaktion sind eingeplant. Dabei sollen Bildtechnik, MAZ-Technik sowie Bild- und Tonregie in getrennten Räumen untergebracht werden.Entsprechend groß ist das Fahrzeug:zwölf Meter lang und vier Meter hoch bei voraussichtlich 26 Tonnen Gesamtgewicht. Ausgestattet wird dieses rollende Studio mit fünf digitalen Kamerasystemen, einem digitalen Video- und Audiomischpult, einer Monitorwand mit ca. 30 LCD-Displays,vier professionellen MAZSystemen und einem Harddiskrekorder sowie einem Schriftgenerator und einem Bildspeicher. Für den neuen Ü-Wagen wird neben der digitalen Technikausstattung auch eine 16:9 und 4:3 Formatumschaltung eingeplant. Das Fahrzeug soll – abhängig vom Stand der Technik zum Zeitpunkt des Aufbaus – so ausgelegt werden,dass es gegebenenfalls sowohl für Produktionen in SD (Standard Definition TV) als auch in der neuen hochauflösenden HD-Technik (High Definition TV) genutztwerden kann. Eine Kooperationsvereinbarung mit dem SWR trägt dazu bei,die Investitionssumme zu begrenzen. Kulturell – sogar vor dem „Aktuellen Bericht“ Einen in der Fernsehlandschaft bisher einmaligen Weg hat der SR mit der regelmäßigen Kulturberichterstattung im Umfeld eines regio- nalen Gesamtangebotes beschritten.Eingebettet zwischen Sendungen mit unterhaltendem und beratendem Charakter soll auch in Zukunft weniger Interessierten das vielfältige Kulturleben der Region via „Kulturspiegel“ näher gebracht werden. Für das Gesamtangebot im Fernsehprogramm „Unser Drittes“ sind die vom SR produzierten Reiseformate wie „Reisewege“ oder „Fahr mal hin“ auch in den kommenden Jahren wesentliche Eckpfeiler. Deren Inhalte orientieren sich an der jeweiligen Zielsetzung der Sendung und den Programmerfordernissen und haben sowohl kulturellen als auch beratenden Charakter. Unterhaltend – Kleinkunst und Tatort Das Unterhaltungsangebot des SR im Dritten wird seinen Schwerpunkt auch weiterhin im Kabarett haben.Sowohl die SR-Gesellschaftsabende mit Gastgeber Richard Rogler („Roglers rasendes Kabarett“) als auch die Soloprogramme mit Alice Hoffmann und Detlev Schönauer sind erfolgreich auf dem in Kooperation mit dem SWR angebotenen Programmplatz. Etabliert hat sich unter dem Label „Roglers rasendes Kabarett: Pfanntastisch!“ auch die Verleihung des saarländischen Kabarettpreises „St. Ingberter Pfanne“. Auch im Vorabendprogramm des SR-Fernsehens sind Unterhaltungsformate erfolgreich. „Flohmarkt“,„SR-Tierheim“,„LEAS KochLUST“ und „WimS“, die Abkürzung steht für „Wir im Saarland“,sind auf Erfolgskurs. Ein Ableger von „LEAS KochLUST“ findet sich mittlerweile in der gemeinsam mit dem SWR veranstalteten Nachmittagssendung „Kaffee oder Tee?“.„LEAS KochLUST“ ist darüber hinaus nicht nur im Fernsehen erfolgreich.Das beweisen monatlich fast 85.000 Abrufe bei www.sr-online.de. Seit Herbst 2006 hat Lea Linster, die für den SR kocht, eine neue Küchenhilfe, den Entertainer Michael Schanze. Es ist außerdem vorgesehen, das Format weiter zu entwickeln. Gedacht ist an eine kulinarische Spiel-Show mit Lea Linster und einem Gastkoch. Markenzeichen des SR im ERSTEN ist auch der Beitrag zur Reihe „Tatort“.Da in den vergangenen Jahren eine Reihe neuer „Kolleginnen und Kollegen“ erfolgreich auf Verbrecherjagd geschickt wurden, hat der SR 2004/2005 sein eigenes Format weiter entwickelt. 2006 ist nun ein Bayer als Tatort-Kommissar in Saarbrücken an den Start gegangen. Max Palu alias Jochen Senf hat seine Dienstmarke für immer abgegeben. Sein Nachfolger ist Franz Kappl,verkörpert von Maximilian Brückner,dem Darsteller des Willi Graf in „Sophie Scholl“ (2006 für einen Oscar als bester ausländischer Film nominiert). Brückner gehört zu den jungen Stars der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterszene. Vom Deutschen Kritikerverband erhielt er 2006 den Kritikerpreis in der Kategorie Film. Ihm zur Seite stehen die ehemaligen Kollegen von Kommissar Palu, Frau Braun (Alice Hoffmann) und Kommissar Deiniger (Gregor Weber). Im ERSTEN wird es in Kooperation mit dem WDR 2007 ein Wiedersehen mit der „Familie Heinz Becker“ geben. Die Fangemeinde der Kultserie darf sich auf neue Episoden und Verstrickungen mit dem „Becker Heinz“ freuen. Sportlich – Radsport für das ERSTE und die „SportArena“ für unser Drittes Durch seine Kompetenz und sein Engagement bei den Tour-de-France-Übertragungen 29 30 hat sich der SR zum „Radsportsender“ in der ARD entwickelt. Zusätzlich zu den laufenden Geschäften übernimmt der SR neben der Federführung bei der Tour de France auch die Realisierung der „Deutschland Tour“ und anderer internationaler Radsport-Großereignisse.Ziel ist es,dem Publikum auch in Zukunft, diese Sportart journalistisch kompetent und spannend zu präsentieren.Dazu gehört auch,über positive wie negative Entwicklungen zu berichten.Der jüngste Dopingskandal rund um die Tour de France im Jahr 2006 hat erneut untermauert, dass Veranstalter, Radsportteams, die Verbände und die Sponsoren weit mehr als bisher tun müssen, um künftig einen sportlich fairen Wettkampf sicher zu stellen. Bereits vor dem sogenannten „schwarzen Freitag Digital von A bis Z: Die „Computerisierung“ des Sendebetriebs macht das SR-Fernsehen schneller und aktueller Der SR macht sich fit für die Zukunft. Um im Wettbewerb mit anderen Fernsehveranstaltern mithalten zu können, setzt er auch im Fernsehen auf die Digitalisierung und damit auf Qualität. Moderne digitale Technik löst das analoge System ab, der Trend geht zum bandlosen Sendebetrieb. Die „Computerisierung“ des Fernsehens ermöglicht es den Redaktionen,vernetzt zu arbeiten und durch bessere Koordination Synergien stärker zu nutzen. Technische Sendeabläufe werden künftig elektronisch gesteuert. Das heißt, noch während eine aktuelle Sendung läuft, können per Mouse-click vom Redaktions-PC aus Wortmeldungen aktualisiert und die neuesten Bilder eines Ereignisses eingespeist werden. Informationen gelangen so noch schneller zum Publikum. 2006“ hatte der SR im ERSTEN zum Auftakt seiner Tour de France-Berichterstattung mit dem viel beachteten investigativen Feature „Die rollende Apotheke“ den Dopingsumpf im Radsport detailliert analysiert. Der ARD-Brennpunkt des SR am besagten „schwarzen Freitag“ brachte einem breiten Publikum die Fakten näher. Die zwischenzeitlich geschmiedete deutsche Anti-Doping-Koalition zeigte einen ersten Ansatz, das Problem von dieser Seite ernsthaft anzugehen. Der SR wird die weitere Entwicklung genau verfolgen, stellt jedoch die Sportler nicht unter Generalverdacht. Dennoch behält sich der SR vor, den Umfang der Radsportübertragungen zu überdenken, sollten die Bemühungen, einen echten Selbstreinigungsprozess einzuleiten, nicht konsequent betrieben werden. Als Landessender steht der SR aber auch dafür, dass die Sportlandschaft des Großraums intensiv abgebildet wird. Die Sendung „Sport Arena“ ist schon seit Jahren für den interessierten Zuschauer die wichtigste „Anlaufstelle“. Das gilt für den populären Spitzensport ebenso wie für die so genannten Randsportarten. Der regionale Sport steht darüber hinaus aber auch im Themenkatalog des „Treffpunkts Sport“ am Montag sowie in anderen täglichen Informationssendungen des SR. Hinzu kommen zahlreiche Live-Sendungen bzw. Zusammenfassungen großer Sportereignisse im Saarland – seien es Hallenfußball,Tischtennis,Tennis,Leichtathletik oder Badminton, um nur einige zu nennen. Das ERSTE, die Dritten, der Ki.Ka, arte, 3sat, Phoenix und die ARD-Trailer-Redaktion Seit 2005 beteiligt sich das SR-Fernsehen nur noch mit einem Programmanteil von 1,3 Prozent am ARD-Gemeinschaftsprogramm Das ERSTE (vorher 2,5 Prozent). Bekannteste Beispiele für diese Beteiligung sind das Wirtschaftsmagazin „PlusMinus“, das Krimiformat „Tatort“ und der „ARD Ratgeber Reise“. Den darüber hinaus umfangreichsten täglichen Programmanteil im ERSTEN liefert der SR weiterhin mit seiner ARD-Gemeinschaftsaufgabe „Trailerredaktion“. Denn die Trailer im ERSTEN, die Werbung im Programm für das Programm,die Programmankündigungen,die regelmäßig und top-aktuell auf wichtige Sendungen oder Filme aufmerksam machen, sie entstehen in Saarbrücken. Die Entscheidung, den kleinen SR mit dieser Gemeinschaftsaufgabe zu betrauen, beweist das Ver- trauen der ARD in die in jahrelanger Tätigkeit auf diesem Gebiet erworbene Kompetenz und Professionalität. Darüber hinaus ist das SR-Fernsehen mit seinen Sendungen und Beiträgen ein kleiner, aber immer noch gut wahrnehmbarer Partner im Gemeinschaftsprogramm der ARD, das ERSTE. Jährlich steuert der SR Konzerte seines Rundfunk-Sinfonieorchesters (RSO) zum deutschfranzösischen Fernsehen arte bei. Daran wird sich auch nach der Fusion von RSO und SWRRundfunkorchester Kaiserslautern zur Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern nichts ändern. Darüber hinaus zählt der SR vor allem im Bereich der Reportagen und Ratgeberund Reisesendungen zu den wichtigen Programmlieferanten von 3sat, der Gemeinschaftseinrichtung von ARD,ZDF,ORF und SRG sowie von Phoenix, dem gemeinsamen Ereigniskanal von ARD und ZDF. 31 3. Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern 32 SR und SWR haben 2004 und 2005 intensiv Perspektiven und Optionen für eine Zusammenarbeit bis hin zur Zusammenführung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken (RSO) und des SWR-Rundfunkorchesters Kaiserslautern (ROK) entwickelt und in einem transparenten Diskussionsprozess zu einer Entscheidung geführt. Die Verwaltungsvereinbarung über die Zusammenführung der beiden Klangkörper wurde Anfang 2006 von den beiden Intendanten Prof. Peter Voß und Fritz Raff unterzeichnet. Der gemeinsame Spielbetrieb beginnt mit der Spielzeit 2007/2008. Mit der Fusion von RSO und ROK verfolgen beide Anstalten die Ziele,einerseits den Regionen beider Rundfunkanstalten den Bestand eines leistungsfähigen Sinfonieorchesters zu sichern und anderseits mittelfristig erhebliche Einsparungen zu erreichen.Die Konzentration auf künstlerischer Ebene wie auch die Konzentration der eingesetzten Ressourcen ermöglichen es SR und SWR,durch die Fusion ihrer öffentlich-rechtlichen Kulturverantwortung und ihrer Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Orchestern gerecht zu werden. Durch seinen „Heimatsender“ SR 2 KulturRadio ist das RSO Saarbrücken nicht nur im eigenen Land sondern über die EBU, die Europäische Rundfunkunion, in ganz Europa und bis nach Neuseeland präsent.Im Fernsehen kann das Orchester auf viel beachtete Auftritte im SÜDWEST Fernsehen sowie in den internationalen Kulturkanälen ARTE und 3sat verweisen. Die Fusion beider Klangkörper in gemeinsamer Trägerschaft von SR und SWR erweitert diese Präsenz auch auf die Programme des SWR, im Hörfunk insbesondere SWR 2. Chefdirigent ist seit 01.08.2006 Christoph Poppen. Seine Vorgänger waren u.a. Günther Herbig,Hans Zender,Myung-Whun Chung,Marcello Viotti und Michael Stern. Das Repertoire der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern wird sehr breit ausgerichtet und orientiert sich an folgenden Schwerpunkten: ❙ das sinfonische Repertoire der Klassik, Romantik und Spätromantik, ❙ die zeitgenössische Musik und die Musik des 20. Jahrhunderts und ❙ das so genannte Nischenrepertoire (französische Musik, Filmmusik,„leichte“ Klassik etc.) ❙ Werke für Gesang und Orchester, wie große Oratorien, konzertante Opern oder Operetten. Die bereits bestehende intensive Zusammenarbeit mit jungen Künstlern wird durch das „Podium der Jungen“, eine Konzertreihe für den solistischen Nachwuchs, weiter ausgeweitet. Neben Konzertreihen in Saarbrücken und Kaiserslautern wird eine weitere Konzertreihe in Mainz eingeführt. Somit wird die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern auch in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt präsent sein.Kooperationen mit Institutionen im Saarland und in Rheinland-Pfalz werden fortgesetzt,wie z.B.die Saarbrücker Komponistenwerkstatt, die Musikfestspiele Saar, Rheinvocal, Villa Musica sowie gemeinsame Veranstaltungen mit Musik & Theater Saar oder der Hochschule für Musik. Weitere werden neu aufgebaut. Grenzüberschreitende Projekte werden mit dem Arsenal in Metz und der Philharmonie in Luxemburg realisiert. Dem Nachwuchsmangel im Publikum versucht das Orchester tatkräftig entgegen zu wirken. So werden Schülerinnen und Schüler durch die Konzertreihe „Musik für junge Ohren“ oder durch Projekte,in deren Verlauf Orchestermusiker den Schulen Besuche abstatten, gezielt mit anspruchsvoller Musik angesprochen. Neue Publikumschichten werden durch besondere Aktivitäten wie Open-Air-Konzerte oder Kinderprogramme für die Konzerte erreicht. Der Erfolg dieser Anstrengungen beim jungen Publikum ist bemerkenswert. Dem breiten Publikum ist die Aufführung und Pflege der zeitgenössischen Musik hingegen nicht leicht vermittelbar.Hier setzt der SR mit seinem jährlichen Festival „Musik im 20. Jahrhundert“ seit nunmehr 34 Jahren Maßstäbe und findet überregionale Beachtung.Seit 2004 heißen die Festspiele „Mouvement. Musik im 21. Jahrhundert“. In seiner ersten Spielzeit als Chefdirigent (2006/2007) wird sich Christoph Poppen insbesondere den sinfonischen Werken von Matthias Pintscher und Felix Mendelssohn-Bartholdy widmen. Die Mendelssohn-Sinfonien werden als Gesamteinspielung in einer CD-Reihe bei Oehms Classic erscheinen. Ein Höhepunkt ist mit Sicherheit auch die Japan-Tournee mit sieben Konzerten unter Leitung des 1. Gastdirigenten Stanislav Skrowaczewski, der in Nigoshima, Ina-City und in Tokyo alle Beethoven-Sinfonien zur Aufführung bringen wird. Im Anschluß daran wird der gesamte Beethoven-Zyklus ebenfalls bei OehmsClassic als CD veröffentlicht.Weiter hat das RSO Saarbrücken zahlreiche Projekte im Rahmen der „Kulturhauptstadt Europa 2007 – Luxemburg und die Großregion“ initiiert und ist zum Teil Mitveranstalter. Die Saison 2007/08 wird sich dann insbesondere mit den Komponisten Jörg Widmann, Peter Tschaikowski und Franz Liszt auseinandersetzen. Diese Fülle von interessanten Aufgaben zeigt, dass sowohl das bisherige RSO Saarbrücken als auch die fusionierte Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern einen wichtigen Pfeiler der Programme von SR und SWR darstellt. Daneben möchte die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern aber auch zu einem unverzichtbaren Bestandteil des kulturellen Lebens im Saarland, in Rheinland-Pfalz wie auch in den angrenzenden Regionen werden. 33 4. Komplementäre Angebote www.sr-online.de und SAARTEXT 34 www.sr-online.de Detaillierte Programmbegleitung und die Bereitstellung vertiefender Informationen,die im Bezug zu einer Sendung stehen, sind bei den Online-Angeboten von maßgeblicher Bedeutung. Durch die zeitunabhängige Bereitstellung aller relevanten Pro-gramminhalte bieten die OnlineAuftritte im Verbund mit den „klassischen“ Medien die Möglichkeit zur jederzeitigen Nutzung der webspezifisch aufbereiteten Programminhalte und sorgen so unter anderem für eine größere Nachhaltigkeit aller durch den SR angebotenen Medieninhalte. In einer Zeit der immer stärkeren Durchdringung des Internets in Deutschland – 2005 waren bereits 58 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland online – bietet der SR mit seinen Online-Angeboten dem Nutzer eine zusätzliche Informationsquelle, sich über relevante Belange des öffentlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens zu informieren. Workshops und Seminare, die in Zusammenarbeit mit anderen Trägern stattfinden und sich vornehmlich an heranwachsende Bevölkerungsschichten richten, helfen beim Umgang mit dem neuen Medium und vermitteln die für einen sinnvollen Umgang notwendige Kompetenz. In den Online-Angeboten findet weder Werbung statt, noch werden Hinweise von Sponsoren aufgenommen. Darstellungsformen, die selbst im weitesten Sinne dem Thema „E-Commerce“ zuzuordnen sind, werden weder bei www.sr-online.de noch bei www.unserding.de angeboten. Durch intensive Zusammenarbeit mit allen redaktionellen Bereichen des Hauses lässt sich in der Gesamtheit die Effizienz bei der Erzeugung journalistischer Arbeit steigern:Mehrfachrecherchen,das gleichzeitige Verfassen von Inhalten in verschiedenen Redaktionen werden vermieden. Beispielsweise werden Regional- und Weltnachrichten,Wetter- und Verkehrsberichte unverändert aus den Redaktionen von Hörfunk und SAARTEXT übernommen und im Internet abgebildet. Somit entsteht für dieses Angebotssegment kein zusätzlicher personeller Aufwand.Der Newsroom (vgl. S. 6) unterstützt diese Verzahnung zusätzlich. Ein fester Bestandteil der redaktionellen Arbeit ist die jährliche Online-Berichterstattung zu den beiden großen Radsport-Veranstaltungen „deutschlandtour“ und „Tour de France“, für die der SR konzeptionell und inhaltlich verantwortlich zeichnet. Neben der täglichen Online-Arbeit für das Medienhaus SR betreut ein ausgewählter Kreis an Spezialisten ein Online-Angebot tour.ARD.de, das von Umfang und Kompetenz her seinesgleichen sucht. Dem immer stärker werdenden Wunsch nach zeitunabhängiger Nutzung seiner Medieninhalte hat der SR bereits in den letzten beiden Jahren in einem ersten Schritt Rechnung getragen und sendungsbezogen verstärkt wichtige Ton- und Videobeiträge zum Abruf angeboten. Unabhängig von der Sendezeit können beispielsweise die wichtigsten Beiträge des „Aktuellen Berichts“ schon kurz nach der Sendung abgerufen werden. Die Verschlagwortung und inhaltliche Kurzbeschreibung der Beiträge verhelfen zudem zu einer leichteren Orientierung und Vernetzung bei thematisch verwandten Beiträgen. Barrierefreiheit Die „Barrierefreiheit“ wird bei www.sronline.de weiterhin eine wesentliche Rolle spielen, da eines der Ziele die umfassende Verfügbarkeit der Inhalte sein muss – unabhängig von technischen Plattformen oder anderen Einschränkungen. In diesem Zusammenhang war www.sronline.de in seiner blindengerechten Fassung von 1999 seiner Zeit weit voraus. Fast unbemerkt im Hintergrund wurde 2004 der Gesamtauftritt von SR-online in Richtung „Barrierearmut“ weiterentwickelt. Damit trägt der SR den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen Rechnung, alle Inhalte seines Internetangebots möglichst ohne Einschränkungen abrufen zu können. Ein wichtiger „Nebenaspekt“ dabei ist, dass durch diese relativ browserunabhängige Darstellungsform der Webseiten auch der Weg für den Abruf von mobilen Geräten (onlinefähige Mobiltelefone oder PDAs (Personal Digital Assistents) vorbereitet ist. Podcasting Neben der zeitsouveränen Nutzung gewinnt mittlerweile auch der Wunsch nach mobiler Rezeption von Medieninhalten an Bedeutung. Portable Abspielgeräte, die allgemein unter dem Begriff „i-Pod“ subsumiert werden, haben sich in Bezug auf Verkaufszahlen in den letzten 18 Monaten an die Spitzen der Umsatzcharts katapultiert. Was ursprünglich für den mobilen Musikliebhaber gedacht war, entwickelt sich zu einem ernst zu nehmenden Medium für den Rundfunk. Inhalte können nicht nur stationär am heimischen PC abgerufen werden, sondern stehen auf den mobilen Abspielgeräten jederzeit und an jedem beliebigen Ort zur Verfügung. Unterstützende Software erlaubt es, bestimmte Sendeinhalte zu abonnieren, die dann in der jeweils aktuellen Version dem Hörer oder Zuschauer zur Verfügung stehen. In diesem Segment sieht der Bereich Multimedia des SR ein wichtiges Aufgabenfeld für zukünftige Aktivitäten. Ausgewählte Programminhalte aus Hörfunk und Fernsehen werden zukünftig auch für den mobilen Abruf vorbereitet und auf den Seiten von sr-online.de angeboten. Nebenbei ergibt sich auch ein wirtschaftlicher Aspekt, da Programminhalte nicht mehr an einen Ausstrahlungstermin gebunden sind,sondern auf einer erweiterten Versorgungsplattform jederzeit zur Verfügung stehen. Ordnungsstruktur Der einfache Zugang zum SR-Angebot ist Voraussetzung dafür, dass möglichst viele Benutzer gewonnen werden. Die Inhalte müssen deshalb klar strukturiert sein, der Aufbau der Seiten muss sich einfach und intuitiv erschließen. Erkannte Defizite werden kurz- und mittelfristig ausgeräumt, und den Online-Nutzern werden durch Berücksichtigung der unterschiedlichen Präferenzen beim Umgang mit dem Medium Internet weitere ständig optimierte Zugangswege angeboten. 35 36 Auch ein Stück SR-Online: Die Internetportale der ARD Für andere Landesrundfunkanstalten einschließlich der ARD-Gemeinschaftseinrichtungen www.tagesschau.de, www.dasErste.de, sport.ARD.de und www.ARD.de werden Angebotsteile,die von überregionalem Interesse sind, zur Verfügung gestellt,sodass sie in den Partnerangeboten redaktionell unverändert ausgespielt werden können (z.B.„Max Ophüls-Festival“,„Tour de Kultur“,„Katholikentag 2006“ oder thematisch aufbereitete Äußerungen von Personen des öffentlichen Lebens in der Region, die auch von überregionaler Relevanz sind). Hier leistet der SR seinen Beitrag in Bezug auf die Forderung,innerhalb des ARD-Verbundes nach kostengünstigen Alternativen bei der Erzeugung von Inhalten zu suchen bzw. anfallende Herstellungskosten zu minimieren. Selbstverständlicher Teil der Tagesarbeit ist auch die inhaltliche Betreuung von Sendeformaten, die vom SR für die ARD produziert werden („PlusMinus“,„Ratgeber Reise“ etc.). SAARTEXT Im Oktober 1989 noch als „neues“ Medium gestartet, hat sich der SAARTEXT, der parallel zum laufenden Programm des SR Fernsehens ausgestrahlt wird,zu einem Medium entwickelt, das aus dem regionalen Programmangebot des SR nicht mehr wegzudenken ist. Der SAARTEXT bietet seinen Lesern einen erheblichen Mehrwert, weil sich die wichtigen Themen des Tages aus der Region sowie die Wetterdaten (die aktuelle Wettervorhersage, die Temperaturdaten und die Langzeitprognose) im Videotext-Angebot wiederfinden und unabhängig von Sendezeiten schnell und einfach sowie ohne Zusatzkosten abgerufen werden können.Darüber hinaus finden sich im SAARTEXT zahlreiche programmbezogene und programmbegleitende Informationen. Das Gesamtangebot zeichnet sich durch Aktualität und ausgeprägten Programmbezug aus. Traditionell begleitet der SAARTEXT neben der tagesaktuellen redaktionellen Arbeit auch Großereignisse oder besondere Jahrestage. 2005 gab es unter anderem die ausführliche Berichterstattung zur Bundestagswahl aus regionaler Sicht, ein Sonderprogramm zur Abstimmung über das Saarstatut und das Festivalprogramm zum Max-Ophüls-Filmwettbewerb.Während der Festivaltage ist es inzwischen Tradition, dass der SAARTEXT den ARD-Text und den SÜDWESTTEXT mit einem umfangreichen Programm beliefert. 2006 ist erstmals auch das Teletextangebot des WDR-Fernsehens beliefert worden. Ein weiterer Programmschwerpunkt war im April 2006 das ausführliche und umfangreiche Programm zur ARD-Themenwoche Krebs. Der Katholikentag in Saarbrücken im Mai 2006 bedeutete eine weitere Herausforderung für den SAARTEXT, der seinen Lesern aus diesem Anlass eine medienspezifisch gut aufbereitete aktuelle Sonderberichterstattung angeboten hat. 2007 wird es zum 50. Jahrestag des Saarländischen Rundfunks ein Sonderprogramm im SAARTEXT geben. Außerdem wird sich der SAARTEXT 2007 dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland vor 50 Jahren ebenso widmen wie den Veranstaltungen im Rahmen der europäischen „Kulturhauptstadt Luxemburg und die Großregion“. Seit April 2004 wird der SAARTEXT auch über www.sr-online.de angeboten. Die Absicht ist auch hier, redaktionellen Mehraufwand zu minimieren und vorhandene Inhalte über mehrere Kanäle auszuspielen.So trägt auch der SAARTEXT dem unterschiedlichen Nutzerverhalten Rechnung und erreicht seine Leserinnen und Leser medienübergreifend. Wie schon in den vergangenen Jahren wird der SAARTEXT auch in Zukunft neben der tagesaktuellen redaktionellen Arbeit ausführlich Großereignisse wie Wahlen oder das alljährliche Saarbrücker Filmfestival „Max-Ophüls-Preis“ begleiten. Die bisher schon stark nachgefragte Wettervorschau wird weiter entwickelt. Zur Zeit zählt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für den SAARTEXT pro Tag im Durchschnitt 60.000 Leser, bei besonderen Anlässen,etwa zu Wahlen verzeichnet der SAARTEXT bis zu 100.000 Nutzer. Im Saarland selbst ist der SAARTEXT das beliebteste Videotextangebot. Im Vergleich zu den Teletextangeboten der anderen ARD-Landesrundfunkanstalten nimmt der SRFernsehtext seit längerem eine Spitzenstellung ein: 2005 erreichte der SAARTEXT einen Marktanteil von 16,8 Prozent und war damit der erfolgreichste Fernsehtext unter den regionalen ARDTextangeboten bezogen auf die Akzeptanz im eigenen Sendegebiet. 37 38 III. Grundsätze für die Programme und Angebote des Saarländischen Rundfunks in den Jahren 2007 und 2008 1. Unabhängig, unparteiisch und fair Die Glaubwürdigkeit des SR-Hörfunks,des SRFernsehens, von SR-Online und des SAARTEXT ist das Kapital des SR. Die SR-Berichterstattung ist unabhängig, unparteiisch und fair. Die Rundfunkgebühren, die Werbeeinnahmen und der Finanzausgleich sind die Basis für die journalistische Unabhängigkeit und die Wahrnehmung des Programmauftrages. In Fragen der Existenzsicherung des SR waren sich bisher alle im Landtag vertretenen Parteien einig. a) Orientierung und Meinungsbildung Die gesellschaftlichen Veränderungen und Reformprozesse verlangen von allen Teilen der Gesellschaft eine Umorientierung in fast allen Lebensbereichen. Dem damit verbundenen erhöhten Informations-,Wissens- und Beratungsbedarf zu entsprechen, zählt zu den wichtigen Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. In jedem Medium des SR arbeiten der unparteiischen und der fairen Berichterstattung verpflichtete Journalisten:Die Saarländerinnen und Saarländer sollen sich ihr eigenes Urteil bilden können. Wenn ein Vorgang kommentiert wird, dann wird dieser Kommentar von der übrigen Berichterstattung getrennt. b) Trennung von Werbung und Programm Für die Programmtätigkeit des SR gelten als Dienstanweisung des Intendanten die – gegenüber dem Rundfunkstaatsvertrag – strengeren ARD-Werberichtlinien,denen der Rundfunkrat des SR zugestimmt hat.Sie sind für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter verbindlich. Diese Werberichtlinien sind indessen kein Selbstzweck oder bloßer Gesetzesvollzug. Die deutliche Trennung von Werbung und Programm ist essentiell für die Glaubwürdigkeit öffentlich-rechtlicher Programmangebote. Schleichwerbung und andere verbotene Werbeformen sägen am Fundament eines freien,unabhängigen Rundfunks. Umso härter hat die ARD der so genannte Schleichwerbeskandal bei der Produktionsfirma Bavaria,einer Tochtergesellschaft von WDR,SWR, BR und MDR getroffen. Der Journalist Volker Lilienthal hat in einer über Jahre angelegten Recherche Product-,aber auch Themenplacements gegen Geldzahlungen in der von der Bavaria GmbH produzierten Vorabendserie Marienhof aufgedeckt. In der unmittelbaren Folge hat die Bavaria sich von ihrem Geschäftsführer getrennt und die ARD hat Schadensersatzansprüche gegen die Produktionsfirma durchgesetzt. Die in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten haben es dabei indessen nicht belassen und haben sich zu einer umfassenden Sichtung ihrer fiktionalen Produktionen entschlossen. In einzelnen Folgen der Serie „In aller Freundschaft“, für die eine Produktionstochter des MDR verantwortlich war, wurden – ähnlich wie im Falle der Bavaria-Produktion „Marienhof“ – Produkt-, insbesondere aber Themenplacements festgestellt. Produkt- platzierungen hat es auch in einzelnen „Tatort“Folgen gegeben. Nachdem ein ehemaliger Mitarbeiter des Saarländischen Rundfunks in einer Programmzeitschrift auch den Saarländischen Rundfunk der systematischen Schleichwerbung bezichtigte, haben der Saarländische Rundfunk und seine Produktionsfirma alle fiktionalen Produktionen der letzten zehn Jahre von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft daraufhin untersuchen lassen.Im Ergebnis wurde nur eine lange zurückliegende Tatort-Produktion,für die eben dieser Mitarbeiter redaktionelle Verantwortung trug,als mit Schleichwerbeelementen behaftet identifiziert. Die Produktion ist zwischenzeitlich um diese Szenen bereinigt worden. Kommerzialisierung vorbauen – Wirtschaftlichkeits- und Sparsamkeitspotentiale erhalten Von unzulässigen Werbeformen streng zu unterscheiden sind zulässige Kooperationen zwischen Rundfunkanstalten und dritten Partnern wie zum Beispiel das Sendungssponsoring, das Ereignissponsoring, Gewinnspielkooperationen und Medienpartnerschaften. Auch der SR kooperiert in seinen Programmen wie jedes Rundfunkunternehmen auf vielfältige Weise mit unterschiedlichen Partnern. Gründe für dieses Zusammenwirken sind eine Verbesserung der Zuschauer-/Hörer-/Nutzerbindung, die mäzenatische Förderung kultureller Ereignisse im Sendegebiet, aber – in Zeiten der Rückführung der finanziellen Mittel des SR – auch die Ausschöpfung von Wirtschaftlichkeits- und Sparsamkeitspotentialen. Der Intendant des Saarländischen Rundfunks hat im Dezember 2004 eine SR-interne Arbeitsgruppe eingerichtet und diese mit einer Bestandsaufnahme beauftragt. Das Ziel: Eine aktuelle und gebündelte Übersicht über bestehende Kooperationen im Saarländischen Rundfunk zu erhalten und diese zu bewerten. Ein Vorschlag der Arbeitsgruppe in ihrem im Juli 2005 abgegebenen Bericht, der den Gremien des SR im September 2005 ausgehändigt worden ist, war, Schulungen für jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzubieten, die Kooperationen im Fernsehen,im Hörfunk,aber auch im Multimediabereich vorbereiten und umsetzen. Die Schulungen sind in der Zeit von Dezember 2005 bis Januar 2006 angeboten und von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit großem Interesse nachgefragt worden. Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen von Kooperationen in gebührenfinanzierten Programmen sind ebenso aufgezeigt worden wie die bestehenden Richtlinien der ARD und die zu beachtenden Selbstverpflichtungen. Ein Beispiel für eine solche Selbstverpflichtung ist der künftige Verzicht auf die Entgegennahme von Produktionskostenzuschüssen. Verzichtet wird darüber hinaus auf die kommerzielle Verwertung der Integration von Musik in szenischen Produktionen. Trotzdem gebietet die grundgesetzlich geschützte Programmfreiheit des Rundfunks, auf der Basis redaktioneller Entscheidungen Musik in szenische Produktionen zu integrieren. Sie ist daher weiterhin möglich. Es wird aber zur Vermeidung von Interessenkollisionen im Sinne einer Selbstverpflichtung insoweit auf eine nachgelagerte kommerzielle Verwertung generell verzichtet. 39 40 Im September 2005 haben sich die Intendanten der Landesrundfunkanstalten ausführlich mit dem Thema unzulässige Werbeformen beschäftigt. Um Produktionsgesellschaften den finanziellen Anreiz zu nehmen,Vereinbarungen mit unzulässigen Abreden zu treffen, haben die Intendanten eine Verschärfung der Produktionsverträge beschlossen. Künftig hat ein Produzent empfindliche Vertragsstrafen und Schadensersatzforderungen bei einem Verstoß gegen gesetzliche Regelungen und ARD-Richtlinien zu gewärtigen. Zudem haben die Intendanten eine Konkretisierung der Voraussetzungen zur Inanspruchnahme von Produktionshilfe beschlossen. Jenseits der Frage der rechtlichen Zulässigkeit wird zum Beispiel künftig generell auf Geldleistungen zur Unterstützung der Produktion von Sendungen (Produktionshilfe in Form eines Produktionskostenzuschusses) verzichtet. In diesem Zusammenhang waren – im Nachgang zu dem Bavaria-Skandal in der Presse Vorwürfe gegenüber der Sendereihe „Kein schöner Land“ erhoben worden. Sie erwiesen sich als rechtlich nicht relevant. Im Gegenteil, die Praxis der Annahme so genannter Produktionskostenzuschüsse, war – der entsprechenden Selbstverpflichtung von September 2005 gleichsam vorauseilend – bei dieser Sendereihe schon 2004 eingestellt worden. Darüber hinaus verzichtet der SR auf so genannte Sonderwerbeformen und wird in FernsehProgrammtrailern ❙ keine eigenständigen Gewinnspiele durchführen und ❙ soweit Dritte kommerzielle Produkte oder Geld als Preise für Gewinnspiele bereit stellen, keine Hinweise auf Gewinnspiele geben, die in der angekündigten Sendung durchgeführt werden sollen. In Ratgeber-, Service- und Informationssendungen,in Kindersendungen sowie in Sendungen mit politischen Themen wird der SR grundsätzlich auf die Ausstrahlung von Beiträgen verzichten,die – jenseits herkömmlicher Produktionsverträge – von Dritten hergestellt und verbilligt oder unentgeltlich zur Ausstrahlung angeboten werden. c) Trennung von Werbung und Sponsoring Gemeinsam mit den übrigen in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten hat der SR – wie im vorangegangenen Bericht über die Erfüllung seiner Aufgaben angekündigt – einheitliche Kriterien zur Abgrenzung von Sponsorhinweisen und Werbespots entwickelt und für die Praxis verbindlich gemacht. Langfristig wird das Ziel verfolgt, die Landesmedienanstalt Saar (LMS) zu motivieren, diese Kriterien für die ihrer Aufsicht unterliegenden Rundfunkveranstalter zu adaptieren. In einem kleinen Werbe- und Sponsoringmarkt wie dem Saarland nehmen gleiche Kriterien den Programmveranstaltern den Druck, der werbetreibenden Wirtschaft in Grenzfällen zu Lasten einer Trennung entgegenzukommen und sichern damit Programmfreiheit im öffentlichrechtlichen wie im privaten Rundfunk. d) Telefonmehrwertdienste Telefonmehrwertdienste sollen kein Finanzierungsinstrument des SR werden. Wie Das ERSTE verzichtet auch der SR generell auf den Einsatz von 0900-Nummern. Er rechnet beim Einsatz von Telefonmehrwertdiensten – soweit technisch möglich – nur noch pro Anruf, nicht nach Zeittakten ab. Der Tarif pro Anruf soll den Gegenwert für das Porto einer Postkarte in der Regel nicht überschreiten. Soweit möglich wird SR-Online eine alternative Teilnahmemöglichkeit anbieten. e) Mediengerechte Erschließung rundfunkfremder Inhalte durch www.sr-online.de Online-Dienste des öffentlich-rechtlichen Rundfunks müssen vorhandene Inhalte ggf.auch neu erschließen. Sie müssen auf Inhalte rundfunkfremder Online-Dienste verweisen (sog. Links setzen). Wegen der Bindung an den Programmauftrag unterliegen sie dabei gesteigerten Sorgfaltspflichten. Soweit Online-Dienste nicht ihrerseits Randnutzung vorhandener Ressourcen (etwa Verkauf von sendungsbegleitenden Materialien und Merchandisingartikeln) darstellen,ist der Vertrieb rundfunkfremder Waren oder Dienstleistungen ausgeschlossen. 2. Rundfunk ohne Grenzen – Saar-Lor-Lux Aus Tradition und Neigung ist der SR der „französischste“ Sender der ARD. In Hörfunk und Fernsehen gehören zweisprachige Angebote, die zusammen mit den Kollegen von Radio France und France Television erarbeitet werden, zum Standard.Kein unnötiger Luxus in einem Bundesland, in dem schon in vielen Kindergärten und Grundschulen das spielerische Lernen von Französisch angeboten wird. Der Geist der Verständigung mit dem Nachbarland wird auch in Zukunft einen entscheidenden Platz in Programm und Gesamtausrichtung des SR haben. Die Berichterstattung über Ereignisse und Themen in Lothringen und im Elsass ist ein wichtiger und kontinuierlicher Bestandteil des Programms von SR 3 Saarlandwelle. Ob in den informationsorientierten „Region“-Sendungen oder in den Unterhaltungs- und Servicestrecken – immer wieder rückt das Nachbarland in den Fokus des Programminteresses,bringen die SR 3Reporter den saarländischen Hörern nahe, was die Menschen jenseits der Grenze beschäftigt. So werden beispielsweise unter der Überschrift „Zu Gast in Lothringen“ einige Male im Jahr die „Bunten Funkminuten“ live aus Frankreich gesendet. Außerdem zeigen zahlreiche Hörerreaktionen, dass SR 3 Saarlandwelle eine große und treue Hörergemeinde vor allem im grenznahen lothringischen Raum hat. Die Kompetenzen und Kontakte von SR 3 Saarlandwelle in Sachen Frankreich-Berichterstattung werden für alle Programme genutzt. In direkter Zusammenarbeit mit Radio France Bleu werden zweisprachige Magazine für SR 2 KulturRadio erarbeitet. Nach einer Probephase wird an der Weiterführung des zweisprachigen Regionalmagazins „Ici et là“ gearbeitet. Hinzu kommt die Sendung „En direct“, die binationale überregionale Themen behandelt und in Zusammenarbeit mit Radio France Internationale gestaltet wird. Sie kommt bei den Hörerinnen und Hörern so gut an, dass sich auch der SWR 2005 eine regelmäßige Übernahme in sein Programm „cont.ra“ gesichert hat. Das neue grenzüberschreitende Magazin im SR Fernsehen, „SaarLor-Lüx – Geschichten von nebenan“, beschäftigt sich in der Nachfolge von "Diagonale" und "Drumrum" mit der Großregion Saar-Lor-Lux-Wallonien-Westpfalz. Nach wie vor 41 42 ist diese Großregion ein für den Normalbürger abstraktes und fernes Gebilde. Deshalb werden in "SaarLorLüx" Menschen im Vordergrund stehen, die in ihrem Alltag diesseits und jenseits der Grenzen zu Hause sind. Der SR will mit diesem Magazin auch dazu beitragen, die unterschiedlichen Befindlichkeiten dieser Menschen verständlich zu machen. Sie schildern ihre ganz persönlichen Erfahrungen oder laden ein,eine unbekannte Seite unserer Grenzregion zu entdecken. Auf Initiative des SR wird seit 1983 der renommierte Deutsch-Französische Journalistenpreis vergeben, mit dem Radio-, Fernseh-, Online- und auch Printbeiträge aus beiden Ländern ausgezeichnet werden. Zwischenzeitlich haben sich viele potente Partner aus beiden Ländern angeschlossen – zuletzt das dem Saarland benachbarte Departement de la Moselle. Durch dieses Engagement konnte 2004 erstmals auch ein Preis für eine herausragende Internetpräsenz ausgelobt werden. Die Intention des Preises,medial zu einem besseren und differenzierteren wechselseitigen Verständnis zwischen Deutschland und Frankreich beizutragen, wird die Programmarbeit des SR weiterhin leiten.2007 wird die Preisverleihung, die 2006 im ARD-Hauptstadtstudio und in der französischen Botschaft in Berlin stattfand, wieder in Paris sein. Der Blick über die Grenze ist nicht nur auf Frankreich beschränkt – auch Luxemburg gehört zur Interessensphäre. Als Partner steht dort zwar keine echte öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt zur Verfügung,aber die Zusammenarbeit mit dem soziokulturellen Kanal „100,7“ hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Mit ihm werden vor allem Beiträge ausgetauscht. Bei Bedarf werden aber auch SR-Reporter ins Großherzogtum geschickt. Am 15. September 2006 wurde erstmals das neue dreisprachige Format „Zweitausendsieben“ auf SR 2 KulturRadio und auf „100,7“ ausgestrahlt. Die gemeinsame Sendung soll die Hörerinnen und Hörer auf das Jahr der Kulturhauptstadt Europas „Luxemburg und Großregion“ einstimmen. 3. Wirtschaft – nicht nur vom Börsenplatz am Main Arbeitslosigkeit, leere öffentliche Kassen, Hartz IV, Gesundheitsreform ... das Themenfeld Wirtschaft und Soziales beherrscht fast täglich die Titelseiten der Presse und die Sendeplätze der Hörfunk- und Fernsehsendungen. Der Saarländische Rundfunk hat seine Berichterstattung über Wirtschafts- und Sozialthemen – trotz schwieriger eigener Finanzlage – in allen Medien und Sendungen weiter ausgebaut.Die Wirtschaftsredaktionen von Hörfunk und Fernsehen spielen eine wichtige Rolle als Zulieferer für die aktuellen Magazine, nicht zuletzt für die „Region“-Sendungen auf SR 3 Saarlandwelle oder den „Aktuellen Bericht“. Gleichzeitig betreuen sie wichtige eigene Sendeplätze. Das 2001 aus der Taufe gehobene Verbrauchermagazin „bonu$“ hat inzwischen eine treue Fangemeinde erobert. Überall, wo Wirtschaft auf das tägliche Leben trifft, ist „bonu$“ dabei,und das „Quiz mit Jacques Bistro“, bei dem es um wirtschaftliche oder rechtliche Fragen des Alltags geht,genießt inzwischen beinahe Kultstatus. Fast noch wichtiger: Der SR gehört zu den Vätern des ARD-Wirtschaftsmagazins „PlusMinus“.Die inzwischen sieben beteiligten Sender wechseln sich im Wochenrhythmus ab. Dass das Lebensgefühl und die Sichtweisen des Saarlandes und der Saarländer auch im Ersten Programm nicht an den Rand gedrängt werden, gehört dabei zu den wichtigsten Aufgaben der Saarbrücker Redaktion. 4. Programmliche Schwerpunkte in den Jahren 2007 und 2008 Hauptsache: Kultur Der Saarländische Rundfunk ist als öffentlichrechtliches Unternehmen besonders auch ein Kulturträger, sei es als Gestalter oder als journalistisch arbeitende Institution,die Kulturereignisse in Hörfunk, Fernsehen und Internet begleitet. Luxemburg und die Großregion haben 2007 den Status „Kulturhauptstadt Europas“ inne.Über die Veranstaltungen,die sich über das ganze Jahr verteilen,wird der Saarländische Rundfunk intensiv in seinen Programmen berichten. Das RundfunkSinfonieorchester Saarbrücken wird sich mit eigenen Projekten – auch in Form grenzüberschreitender Kooperationen – beteiligen. Einen weiteren kulturellen Höhepunkt bilden die Musikfestspiele im Saarland. Sie stehen 2007 unter dem Motto „Nordische Musik“ und bringen die Musikkultur hauptsächlich Skandinaviens und des Baltikums in die Region.Wiederum wird das RSO mit dem Abschlusskonzert einen glanzvollen Akzent markieren. Zusammen mit internationalen Stars wird es im Juli zunächst ein Konzert auf der Mainau und dann zwei Tage später eines in Saarbrücken geben – eines der letzten des „alten RSO“ vor der Fusion mit dem Rundfunkorchester Kaiserslautern. Auch 2008 bringt wieder Musik in die Region: Vom 8.bis 14.Mai heißt es in Saarbrücken „Jugend musiziert“. Der Bundeswettbewerb, der zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder in der saarländischen Landeshauptstadt ausgetragen wird, lockt schätzungsweise 8000 Gäste an und bildet natürlich auch in den Programmen des Saarländischen Rundfunks einen Schwerpunkt. Jubeljahr: Das Saarland und der SR feiern Ein Doppeljubiläum prägt das regionale Leben im Saarland 2007 nachhaltig:Sowohl das Bundesland Saarland als auch seine unabhängige Landesrundfunkanstalt blicken auf ihr 50jähriges Bestehen und auf eine bewegte, auch gemeinsame Geschichte zurück. Diese Jubiläen bilden in den Programmen des Saarländischen Rundfunks einen deutlichen Schwerpunkt – sowohl in Hintergrundprogrammen als auch in der Berichterstattung über Einzelereignisse und offizielle „Termine“. Ergänzend zu den Landesjubiläen finden im Saarland nationale Begegnungen statt,die jeweils im Programm thematisiert werden – zum Beispiel das Deutsche Kinder- und Jugendtrachtenfest vom 25. bis 28. Mai 2007 im Stadtverband Saarbrücken, das SaarLorLux-Chorfestival und die SR 3-Klangwelle am 2.September 2007 in Orscholz und an der Saarschleife sowie der Deutsche Wandertag vom 2. bis 6. August 2007 in der „Wanderstadt Saarlouis“ und im ganzen Saarland. 43 44 Auf die Plätze...: Von Saarlouis bis Peking Der Saarländische Rundfunk hat in Hörfunk, Fernsehen und Internet journalistisch-redaktionelle Schwerpunkte beim Sport, und hier besonders beim Radsport.Geplant ist,dass er inner- halb der ARD wieder die Federführung bei der Übertragung der Tour de France übernehmen wird,die 2007 mit einem Prolog in London startet. Eine besondere Bedeutung hat die „Deutschland Tour“ im kommenden Jahr aus saarländischer 50 Jahre SR Rundfunkgeschichte ist immer auch Landesgeschichte. Dieser Satz hat im Saarland besondere Gültigkeit. So leitet sich das Jubiläum „50 Jahre Saarländischer Rundfunk“ direkt aus der bewegten regionalen Nachkriegsgeschichte ab. Die saarländische Bevölkerung hatte 1955 mit überwiegender Mehrheit in einer Volksabstimmung gegen ein Europäisches Statut für das Land votiert. Deutschland und Frankreich machten daraufhin den Weg frei für die "kleine Wiedervereinigung". Damit war auch der bisherige Status des SR berührt.Aus dem ehemaligen „Radio Saarbrücken“ – wie die Saarländer noch lange sagten – wurde der Saarländische Rundfunk als Anstalt des Öffentlichen Rechts. Am 27. November 1956 wurde dazu vom Saarländischen Parlament die rechtliche Grundlage geschaffen. Vollwertiges Mitglied der ARD ist der Saarländische Rundfunk seit 1959. Obwohl eines der kleinsten Mitglieder des Verbundes hat der Sender in diesen 50 Jahren ein eigenständiges Profil entwickelt und seine Angebote werden geschätzt. Unter dem Motto „Mein Land – mein Sender“ sind von November 2006 bis zum Juni 2007 verschiedenste Aktivitäten zum Jubiläum in allen Programmen geplant. Die Saarländerinnen und Saarländer werden dabei eng mit in die Geburtstagsfeiern eingebunden. Auftakt ist eine große Festveranstaltung in der Saarbrücker Saarlandhalle am 26. November. Deren Höhepunkt ist eine Aufführung der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven mit namhaften Solisten und dem renommierten Rundfunkchor des Bayrischen Rundfunks. Das Rundfunksinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks leitet Stanislaw Skrowaczewski. Schon am nächsten Morgen wird das Orchester mit seinem Dirigenten zu einer großen JapanTournee aufbrechen. Ein schöner Beweis für das künstlerische Renommée, das die Musiker des SR in den letzten 50 Jahren gewonnen haben. Im Jubiläumsjahr bestreitet das Orchester noch weitere Sonderveranstaltungen. Im Programm werden Schätze aus den Archiven in Hörfunk und Fernsehen lieb gewordene Erinnerungen wieder auffrischen. Kompakt wird die Entwicklung des Senders in verschiedenen Sendungen aufgearbeitet.Selbstverständlich sind auch die jüngeren Medienangebote des SR wie SAARTEXT und SR-Online mit dabei.Zum Nachlesen gibt’s die Geschichte des SR in einem aufwändig gestalteten Jubiläumsbuch. Eine große Ausstellung des Historischen Museums am Saarbrücker Schloßplatz beschäftigt sich mit der Geschichte des SR und zeichnet die Entwicklung vom traditionellen „Radio Saarbrücken“ zum modernen Medienunternehmen nach. Schließlich geht es im Jubiläumsjahr nicht nur um die Historie: auch in Zukunft ist der SR unverzichtbarer Garant der saarländischen Identität sowie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region. Sicht:In der Landeshauptstadt Saarbrücken soll im Sommer 2007 diese Rundfahrt der Radprofis beginnen. Ein herausragendes internationales Sportjahr wird 2008 mit der Fußball-Europameisterschaft vom 7.bis 29.Juni in Österreich und der Schweiz sowie den 29. Olympischen Sommerspielen vom 8. bis 24. August in Peking. Das Saarländische Landesturnfest wird hier in der Region große Aufmerksamkeit erregen. 2004 fand die 17. Ausgabe in Saarbrücken statt. Austragungsort der 18. Auflage ist nun vom 22. bis 25. Mai 2008 die „heimliche Hauptstadt des Saarlandes“, Saarlouis. grammkompetenz in sehr viele Reihen und Sendungen einbringen. Quasi vor Ort wird es dabei um das Entstehen des Eurobahnhofs Saarbrücken gehen. Durch die Schnellbahn-Verbindung ParisFrankfurt wird die Europaregion SaarLorLux als Wirtschaftsstandort aufgewertet. Für das Saarland bedeutet der Bau des Bahnhofs eine spannende, hoffnungsvolle und entscheidende Veränderung seiner wirtschaftlichen Bedeutung – auch für den Tourismus. Der Saarländische Rundfunk wird diese Entwicklungen in Wort und Bild begleiten. Im Fokus: Gesellschaft und Wirtschaft Mit der Schwerpunktwoche Krebs hat die ARD im Jahr 2006 ihre gesellschaftliche Verantwortung nachhaltig wahrgenommen und dokumentiert, worin eine genuine öffentlichrechtliche Dienstleistung für das Publikum zu sehen ist. 2007 wird sich die ARD erneut mit einem Schwerpunktthema befassen: Bei der Themenwoche „Kinder sind Zukunft“ werden die ARD und mit ihr auch der Saarländische Rundfunk wieder in all ihren Programmen der Frage nachgehen,was Kinder für die Gesellschaft bedeuten und wie unterschiedlich das Leben von Kindern sein kann.Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist dies eine der wichtigsten Zukunftsfragen mit vielen noch ausstehenden Antworten. Für 2008 ist eine weitere Public-Value-Woche angedacht,die sich voraussichtlich dem Thema „Migration und Immigration in Deutschland“ widmet. Der Saarländische Rundfunk wird 2007 und 2008 bei wirtschaftlichen, sozialen und auch verbraucherorientierten Themen seine Pro- 5. Für Kultur und Gesellschaft im Saarland – mehr als nur ein Programmauftrag Programm zu machen,ist die wichtigste Aufgabe einer Rundfunkanstalt, aber ihr Auftrag endet hier nicht.Hörfunk und Fernsehen sind ein wesentlicher Bestandteil der Kultur eines Landes: sie berichten über kulturelle Ereignisse, sie vermitteln Verständnis für kulturelle Belange und sie produzieren selbst Kultur. Dabei kann der SR heute nur noch in beschränktem Maße als Mitfinanzierer auftreten, aber seine Unterstützung macht nach wie vor viele Veranstaltungen, vor allem im Bereich der Kultur, erst möglich und erfolgreich. Ohne die Kooperation mit dem SR oder ohne seine publizistische Begleitung wäre manche qualitativ hochwertige Veranstaltung im Saarland nicht realisierbar. a) Filmförderung Gerade in einer Randlage wie dem Saarland haben die regionalen Journalisten die Aufgabe 45 46 und die Möglichkeit, auch außerhalb des Sendegebietes für bedeutende Kulturereignisse zu werben. Ohne die tatkräftige Unterstützung des SR wäre der Wettbewerb um den Max Ophüls Preis sicher nicht zu einem der wichtigsten deutschen Filmfestivals geworden. Der SR leistet mit der Auslobung eines Drehbuchpreises, der zusammen mit dem ZDF vergeben wird, einen wichtigen Beitrag dazu. b) Sprungbrett Die Unterstützung der Kultur beschränkt sich nicht nur auf solche Großereignisse.Manche Autoren, manche Künstler kämen nicht ins Saarland, wäre nicht die Kooperation von Universität oder Volkshochschule mit dem SR ein zusätzliches Bonbon.Für regionale Autoren ist die Möglichkeit der Publikation ebenfalls wichtig. Ein besonders gutes Beispiel ist Ludwig Harig,dem der SR schon in den sechziger Jahren Chancen zur Veröffentlichung gab,als er noch kein bundesweit renommierter Autor war,sondern sein Brot als Volkschullehrer verdiente. Unterstützung, Auftrittsmöglichkeiten, das bietet eine kleine in der Region verhaftete Anstalt dem Nachwuchs auch auf dem musikalischen Sektor.So manche Band hat sich die ersten Honorare bei einem regionalen Auftritt verdient,konnte so notwendige Erfahrungen sammeln.Manche Karriere startete hier. So unterschiedliche Sängerinnen wie Patricia Kaas und Nicole machten ihre ersten Karriereschritte beim SR. c) Kabarett Auch ein Kabarett- und Comedy-Star wie Hape Kerkeling verdankt dem SR seine ersten Sendungen. In seinem Bestsellerbuch „Ich bin dann mal weg“ verriet Kerkeling, dass er Anfang der achtziger Jahre vom SR entdeckt wurde. Für Kerkeling war die Arbeit auf dem Halberg der Startschuss zu einer ungewöhnlichen Karriere. Zu verdanken hatte er das dem guten Spürsinn des damaligen Unterhaltungschefs Karl-Heinz Schmieding und des Redakteurs Lutz Hahn. Einen guten Ruf hat der SR zurecht als Förderer des klassischen Kabaretts. Der „Gesellschaftsabend“ mit Hanns Dieter Hüsch ist schon Legende geworden. Auch die Nachfolgesendungen erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit. „Rogler’s rasendes Kabarett“ fasziniert zum Beispiel auch durch die gelungene Mischung von etablierten Künstlern und neuen Gesichtern d) Regionale Kulturförderung Regionalkabarett, Regionalsprache, Dialektpflege – auch das gehört zum Kulturauftrag, wie ihn der SR für sein Sendegebiet versteht. Aus der Vielzahl von Beiträgen im Programm, aus Sendungen und Mitschnitten entstehen immer wieder Bücher und CDs. Diese sind keine Konkurrenz zu wirtschaftlichen Aktivitäten Dritter. Ohne die aktive Mitwirkung des SR könnten sie nicht erscheinen. Im Gegenteil: die Arbeitsteilung ist erwünscht, da sich der Sender nicht mit programmfremden Arbeiten belasten kann. So wurde zum Beispiel aus der erfolgreichen Sommerserie „Tour de Kultur“ der Saarlandwelle der erfolgreichste Reiseführer dieser Region.Ohne die Vorarbeiten des SR hätte der Regionalverlag kaum eine solche Anstrengung wagen können. e) Teilhabe In einer Zeit, in der Kulturteilhabe fast nur noch passiv geschieht, darf die Ermutigung, die in Auftrittsmöglichkeiten für Bands, Gruppen oder kleine Orchester und Chöre in einem Regionalprogramm besteht, nicht unterschätzt werden. Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Jugendliche, die eigentlich die neuesten Popsongs bei 103.7 UnserDing hören, im heimischen Musikverein die Klarinette spielen und sich freuen,bei SR 3 Saarlandwelle im „Singenden, klingenden Dreiländereck“ aufzutreten. Diese Hörerbindung,diese Möglichkeit,die Komplexität menschlichen Daseins auszuleben, das bietet kein Privatsender. Hier liegt eine große Stärke eines kleinen öffentlich-rechtlichen Senders,der – wie der SR – besonders stark in seinem Sendegebiet verwurzelt ist. f) Engagement Von Hajo Friedrichs stammt die berühmte Journalistenmaxime „Mach Dich mit keiner Sache gemein. Auch nicht mit einer guten.“ Und so ist es sicher die erste Aufgabe des SR, auch bei sozialen Problemen und Notständen zu berichten und zu analysieren. Dennoch können und wollen die SR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nicht immer diese allein beobachtende Haltung annehmen. Aus dem aktiven Wunsch,auch einmal selbst mitzuhelfen,entstand in den siebziger Jahren die erste karitative SR-Aktion „SR hilft helfen“. Millionen wurden gesammelt, die den SOS Kinderdörfern zugute kamen. Dieses Projekt lebte vom Engagement einzelner und dem ungebrochenen Spendenwillen der Hörerinnen und Hörer. Heute ist auch das Helfen ein hartes Geschäft, das zu Recht kritisch beäugt und geprüft wird. Eine neue Generation ist angetreten, die alte Tradition in neuem Stil weiterzuführen. Der SR betreibt deshalb nun mit dem SWR zusammen den gemeinnützigen Verein „Herzenssache“. Hier werden Gelder gesammelt, die zur direkten Hilfe für benachteiligte Kinder und Jugendliche bestimmt sind. Die Förderung ehrenamtlicher Aktivitäten im Saarland ist auch darüber hinaus ein wichtiges Anliegen aller Programme des Saarländischen Rundfunks,sei es im Hörfunk oder im Fernsehen. Dieses Engagement wird der SR auch in den kommenden Jahren weiterführen.Dabei ist auch weiterhin sichergestellt, dass keine Gebührengelder für diese Aktionen verwendet werden. Der SR stellt lediglich seine publizistische Unterstützung im Programm zur Verfügung,fördert die Motivation etwas zu tun. Viele Mitarbeiter engagieren sich auch jenseits ihrer täglichen Arbeit für die vielfältigen Sammel- und ehrenamtlichen Aktivitäten. 6. Ausblick Der SR ist das wichtigste elektronische Medium der Region. Damit er es bleibt und seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag weiterhin erfüllt, unternimmt die Geschäftsführung alles,um den Sender für die Zukunft punktgenau zu positionieren. So wurden und werden alle Voraussetzungen geschaffen, die Zukunft aus eigenen Gebühreneinnahmen und dem reduzierten Finanzausgleich zu meistern. Der notwendige Personalbbau erfolgt;schmerzliche aber notwendige Programmkorrekturen bis hin zur Einstellung einiger Sendungen ergeben ein tragfähiges Konzept für den Fortbestand des Senders. 47 48 Die saarländischen Rundfunkgebühren und die verbleibenden Mittel aus dem ARD-Finanzausgleich zusammen mit der zugesagten Strukturhilfe von Seiten der großen ARD-Anstalten sollen das Überleben ermöglichen und es dem SR erlauben, notwendige Impulse für die Region und wichtige Akzente im Gesamtprogramm weiterhin zu setzen. Saarbrücken, im Oktober 2006 Der Intendant Fritz Raff Abkürzungsverzeichnis: ARD Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland EBU European Broadcasting Union: Europäische Rundfunkunion BR Bayerischer Rundfunk FIFA Fédération Internationale de Football Associations: Weltfußballverband DAB Digital Audio Broadcasting: Standard für digitale Radioprogramme HDTV High Definition Television: Hochauflösendes Fernsehen DEGETO Gemeinsame Filmeinkaufs- und Produktionsgesellschaft der ARD. Bereits 1928 als Deutsche Gesellschaft für Ton und Film gegründet, war die Degeto von 1954 an zunächst für die Filmbeschaffung des HR zuständig. Seit 1959 sind die Landesrundfunkanstalten der ARD bzw. ihre Werbetöchter Gesellschafter der Firma. Geschäftszweck der Degeto sind die Beschaffung und der Erwerb von Lizenzen an Fernsehsendungen aller Art, auch in Form von Kofinanzierungen, Produktionsbeteiligungen und Auftragsproduktionen. Vornehmlich sind das Spielfilme und Serien für die Programme ihrer Gesellschafter. Dazu zählen z.B. das Erste Deutsche Fernsehen einschließlich des ARDVorabendprogramms, der Kinderkanal KI.KA, 3sat, ARTE, PHOENIX, die digitalen Programmangebote der ARD sowie die Dritten Programme. Ki.Ka Kinderkanal von ARD und ZDF HR Hessischer Rundfunk USB Universal Serial Bus: vielseitig einsetzbare Computerschnittstelle Mini-DV Mini Digital Video: Ein Standard zur Aufzeichnung und Wiedergabe von digitalem Videomaterial auf Kleinkassetten DRP Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern DVB Digital Video Broadcasting: Standard zur digitalen Fernsehprogrammverbreitung. Unterschieden wird zwischen DVB-S (Empfang über Satellit), DVB-C (Empfang über Kabelanschluss), DVB-T (terrestrischer Empfang über Antenne) und DVB-H (für kleine, mobile Empfangsgeräte). LMS Landesmedienanstalt Saar mag’s Magazin Saar, jeweils Donnerstags um 20.15 Uhr im SR Fernsehen MAZ magnetische Aufzeichnung MDR Mitteldeutscher Rundfunk NDR Norddeutscher Rundfunk PDA Personal Digital Assistant: handlicher Flachcomputer für die Westentasche RB Radio Bremen RBB Rundfunk Berlin Brandenburg RFI Radio France Internationale ROK Rundfunkorchester Kaiserslautern RSO Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken SR Saarländischer Rundfunk SWR Südwestrundfunk Ü-Wagen Übertragungswagen (entweder Fernsehen oder Hörfunk) WDR Westdeutscher Rundfunk WimS Wir im Saarland, jeweils freitags um 18.45 Uhr im SR Fernsehen ZDF Zweites Deutsches Fernsehen 49 Chronik 2005 50 7. Januar SR 3 Saarlandwelle feiert ihren 25. Geburtstag 8. Januar Im Programm von SR 2 KulturRadio startet die Reihe „Soli Deo Gloria – Musik in saarländischen Kirchen“. 10. Januar SAARTEXT, der Videotext des SR im dritten Fernsehprogramm, startet mit neuem Layout. 13. Januar 70. Jahrestag der ersten Volksabstimmung im Saarland. Der Saarländische Rundfunk erinnert in zahlreichen Sendungen in Hörfunk und Fernsehen sowie in Beiträgen in SR-Online und im Saartext an dieses Ereignis. 15. Januar Benefiz-Konzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters zugunsten der SR-Flutopferaktion in der Saarbrücker Congresshalle. 17. – 23. Januar SR ist wieder Medienpartner beim Filmfestival Max Ophüls in Saarbrücken. Im Hörfunkund Fernsehen, bei SR-Online und im Saartext wird das Geschehen um das renommierte Festival für den Nachwuchsfilm begleitet. Der von SR und ZDF vergebene Drehbuchpreis in Höhe von 13.000 Euro geht an Michel Proehl für sein Buch zu „Katze im Sack“. 20. Januar Bei „Tsunami-SOS“ von SR 1 Europawelle und 103.7 UnserDing legen die besten DJs der Region in der KuFa zugunsten der SR-Flutopferhilfe auf. 24. Januar Offizielle Inbetriebnahme des neuen Satelite-News-Gathering-Produktionsfahrzeuges (SNG) fürs SR Fernsehen. 24., 25., 26., 27. Januar Benefizkonzerte von SR 3 Saarlandwelle in Saarbrücken, St. Wendel, Merzig und Illingen zugunsten der SR-Flutopferaktion für Südund Südostasien mit zahlreichen bekannten Künstlern. 29. und 30. Januar Radcross-Weltmeisterschaft in St. Wendel: Der SR als federführender Radsportsender der ARD berichtet als verantwortlicher Übertragungspartner im elektronischen Bereich von den verschiedenen Rennen. Februar ARD-Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ feiert seinen 30. Geburtstag. Der Saarländische Rundfunk war von Anfang an dabei. 11. Februar Der Saarländische Rundfunk und die Fritz Neumeyer-Akademie für Alte Musik verleihen zum ersten Mal den „Förderpreis Alte Musik“. Preisträgerin 2005 ist die aus Saarbrücken stammende Barockgeigerin Barbara Mauch-Heinke. 27. Februar 25 Jahre SR 3 Saarlandwelle:„Redezvous der Stars“ in der Saarlandhalle Saarbrücken mit zahlreichen bekannten Showgrößen von Udo Jürgens, Andrea Berg und Nino de Angelo bis hin zu Ingrid Peters, Marcel Adam und Mara Keyser und 3200 begeisterten Besucherinnen und Besuchern. Die Gala, moderiert von Dieter Thomas Heck, wird live im Radio übertragen, am 11. März werden die Highlights im Südwest Fernsehen gezeigt. 5. – 13. März SR ist Medienpartner beim Jazzfestival St. Ingbert. 9. März Media-Analyse 2005/1: Mehr als die Hälfte aller Saarländerinnen und Saarländer schalten mindestens ein Mal täglich ein SRHörfunkprogramm ein. 12. März Sonderkonzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken mit dem weltberühmten Cellisten Mischa Maisky in der Saarbrücker Congresshalle 14. März Auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin wird der SR-Fernsehfilm „Laos – Aufbruch im Land am Mekong“ mit dem „Goldenen Globus“ des Columbus TV-Wettbewerbs als bestes Reise-Feature bis 60 Minuten Länge ausgezeichnet. 17. – 20. März Der Saarländische Rundfunk ist zusammen mit den anderen ARD-Sendern zu Gast auf der Leipziger Buchmesse. Aus dem gemeinsamen ARD-Hörbuchforum werden LiveSendungen und Aufzeichnungen produziert, die auf SR 2 KulturRadio zu hören sind. April Zur erfolgreichen jährlichen „Tour de Kultur“-Reihe auf SR 3 Saarlandwelle erscheint das zweite Buch mit weiteren 100 Entdeckungsfahrten in der Region. 1. April Die monatliche Rundfunkgebühr beträgt nun 17,03 Euro. 2. April SR 3-Moderator Michael Friemel vertritt zusammen mit dem pensionierten Lehrer Klaus Sick aus Püttlingen das Saarland in „Pisa – Der Ländertest“ im Ersten mit Jörg Pilawa. 28. April Landesfinale „Jugend debattiert“ findet auf dem Halberg statt. 25. April – 9. Mai Europawochen im Saarland: 103.7 UnserDing begleitet die Aktion vor Ort und auch im Programm. 51 52 1. – 7. Mai SR 3 Saarlandwelle lädt ein zum MundartSymposium in der Bosener Mühler. Sechs Mundartdichterinnen und –dichter folgen der Einladung von SR 3. 5. – 8. Mai SR lädt ein zum Festival für Neue Musik „Mouvement. Musik im 21. Jahrhundert“. Thema 2005 ist „Musica Italiana“. 9. Mai SR-Intendant Fritz Raff übergibt die neue Regie 4 im Fernsehen ihrer Bestimmung. Dieses für den SR neue Konzept – Ton und Bild in einer gemeinsamen Regie – überzeugt durch kurze Kommunikationswege. Ein weiteres Merkmal dieses Projektes ist die konsequente Umstellung auf digitale Technik. 16. – 21. Mai In Saarbrücken findet das Festival „Perspectives“ statt. SR 2 KulturRadio berichtet ausführlich über das Programm mit Tanz, Theater, Chanson und Zirkus aus Frankreich. 29. Mai Der Gustav-Regler-Preis von SR und der Stadt Merzig geht 2005 an den luxemburgischen Autor Roger Manderscheid. Den GustavRegler-Förderpreis erhält der in Saarbrücken geborene Autor Christoph Ecker. 2. und 3. Juni Der SR ist auch 2005 Partner beim Volksfest „Saarlouiser Emmes“, Hörfunk und Fernsehen sind live vor Ort dabei. 28. Juni Verleihung des vom SR iniitierten und jährlich mit verschiedenen Partner vergebenen Deutsch-Französischen Journalistenpreises im Festsaal von France Télévisions in Paris. Sowohl der Fernsehpreis als auch der Ehrenpreis gehen an Autoren und Direktoren des Kulturkanals ARTE. 28. Juni Start der Dreharbeiten zum SR-Tatortkrimi „Rache-Engel“ mit hochkarätiger Besetzung in Saarbrücken und Umgebung. Regisseur ist Robert Sigl. 1. Juli SR 3 Saarlandwelle lädt zu einer weiteren Geburtagsfeier nach Illingen ein. Im Rahmen des Burg- und Weiherfestes präsentiert SR 3 einen Oldie-Abend u.a. mit Michael Holm und der Spyder Murphy Gang. 2. – 24. Juli Tour de France: Der Saarländische Rundfunk ist als der deutsche Radsportsender Nr. 1 verantwortlich für die Berichterstattung im Fernsehen , im Hörfunk und im Internet. 11. Juli Der Rundfunkrat des Saarländischen Rundfunks begrüßt die geplante Fusion des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken und des Rundfunkorchesters Kaiserslautern. 13. Juli SR 3 Saarlandwelle präsentiert den „Bal Populaire“ in Saarbrücken am Vorabend des französischen Nationalfeiertages. 17. Juli „SR 3 Saarlandwelle bewegt ein Land“ heißt es aus Anlass des 25. Geburtstages auf dem 16 Kilometer langen Bliestalweg mit einem bunten Programm. 19. Juli Media-Analyse 2005/II: Die Akzeptanz der SR-Programme steigt weiter. SR 1, SR 2, SR 3 und 103.7 UnserDing gewinnen Hörer dazu. 20. Juli Prof. Christoph Poppen wird als neuer Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken vorgestellt. Er übernimmt das Orchester mit Beginn der Spielzeit 2006/ 2007. 22. Juli 103.7 UnserDing präsentiert das Halberg Open Air mit den Stars der aktuellen Musikszene: mit dabei sind u.a. Nu Pagadi, Dorfdisko, Stephanie D., John Sutherland, Fettes Brot oder Christina Stürmer 23. Juli SR 1 Europawelle präsentiert das neue saarländische Open Air-Highlight „SR 1 LegendAir“ mit Fool’s Garden, Laith Al-Deen, Glashaus, Boppin‘B und Reamonn. 15. – 23. August Unter Federführung des Saarländischen Rundfunks werden alle Etappen der deutschland tour im Ersten übertragen. Auch in den verschiedenen Hörfunkprogrammen und im Internet unter tour.ARD.de wird über das größte deutsche Radsportereignis berichtet. 20. August Die Hörfunkprogramme des SR, SR 1 Europawelle, SR 2 KulturRadio und SR 3 Saarlandwelle sowie das SR Fernsehen sind jetzt digital über den Transponder 93 des Astra Satelliten-Systems zu empfangen im zukunftsträchtigen DVB-S-Standard. Dies bedeutet dank deutlich höherer Datenraten eine wesentlich bessere Bild- und Tonqualität. 3. September SR 3 Saarlandwelle lädt aus Anlass der 25. Geburtstages ein zur Sport-Party nach St. Wendel. „Mitmachen! Sport für die ganze Familie“ ist das Motto der Veranstaltung im Bosenbach-Stadion. Den Abschluss der Party bildet ein Konzert mit Graham Bonney, der Stefan Sünder Band und Nicole. 3. – 9. September SR ist Medienpartner bei der Kleinkunstwoche St. Ingbert, der „St. Ingberter Pfanne“. 4. September Kunst, Musik, Theater, Gespräche und Kulinarisches bietet das SR 2 KulturPicknick und Kulturmeilenfest in Saarbrücken. Zum 12-Stunden-Programm mit zahlreichen Höhepunkten gehören u. a. ein Konzert mit dem RSO Saarbrücken oder der Auftritt des Kabarettisten Wilfried Schmickler. 4. September Der SR-Medienkunst-Preis 2005 geht an die Frankfurter Galeristin Anita Beckers. 53 54 5. September SR 3 Saarlandwelle bietet Nachrichten im Halbstundentakt. Es gibt zu den stündlichen Nachrichten von 5.30 Uhr bis 17.30 Uhr die „Nachrichten um Halb“. 7. September Erste Verleihung des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises: die vom Saarländischen Rundfunk und von der Stiftung ME Saar gestiftete Auszeichnung in Höhe von 6000 Euro geht an den in Freiburg lebenden Übersetzer Tobias Scheffel. 18. September Bundestagswahl: Das SR-Fernsehen und die vier SR-Hörfunkwellen, SR-Online und SAARTEXT begleiten das Ereignis mit Reportagen, Live-Schaltungen, Diskussionen und Analysen und informieren so Fernsehzuschauer, Hörer und Leser ausführlich. Besonderes Augenmerk gilt dabei auch den saarländischen Aspekten des Wahlergebnisses. 26. September Der SR-Rundfunkrat wählt Intendant Fritz Raff für weitere sechs Jahre an die Spitze des saarländischen Landessenders. Raffs dritte Amtszeit beginnt am 1. August 2006. 2. Oktober SR 3 Saarlandwelle lädt ein zur „Landpartie“. Sieben Höfe zwischen Blieskastel und Freisen stehen an diesem Sonntag den Hörerinnen und Hörern von SR 3 offen. 10. Oktober Der neue SR-Hörfunk-Übertragungswagen wird offiziell in Betrieb genommen. Das Fahrzeug ist für den universellen Einsatz geplant, sein Aufgabengebiet reicht von Wortproduktionen bis hin zu hochwertigen Musikproduktionen. 20. Oktober Vom SR initiertes Konzert zu Ehren von Papst Benedikt XVI mit den Münchner Philharmonikern und den Regensburger Domspatzen findet im Vatikan in Rom statt. 23. Oktober 50 Jahre nach der Saarabstimmung: Der SR berichtet in allen Programmen über das Saarreferendum. 3. – 5. November SR 1 und 103.7 UnserDing präsentieren das Festival „Electricity“ 4. November Zum letzten mal feiert SR 3 Saarlandwelle den 25. Geburtstag mit dem SR 3-Oktoberfest in Merzig. 13. November Der SR-Tatort „Rache-Engel“ wird im Ersten ausgestrahlt. 28. November Die SR-Weihnachtswunschkiste, eine gemeinsame Aktion von SR 3 Saarlandwelle und SR Fernsehen, startet durch. 3. Dezember SR 3 Saarlandwelle und die Sparda Bank laden ein zu einem Weihnachtskonzert zugunsten der SR/SWR-Hilfsaktion „Herzenssache“ 12. Dezember Auf Mittelwelle 1179 kHz von 8 bis 18 Uhr und auf DAB rund um die Uhr startet der Saarländische Rundfunk in Zusammenarbeit mit Radio France Internationale (RFI), SWR Cont.ra und dem ARD/ZDF-Ereigniskanal „Phoenix“ das deutsch-französische Informationsradio „antenne saar“. 15. Dezember Jubiläum für die SR 3-Sendereihe „Treffpunkt Ü-Wagen“: Im Mittelpunkt der 75. Sendung steht die Gemeinde Münchwies im Kreis Neunkirchen. Zum Jubiläum erscheint eine Broschüre zur Sendereihe. 16. Dezember Abschlusssendung der SR-Aktion „Weihnachtswunschkiste“ live im SR Fernsehen und live auf SR 3 Saarlandwelle. 55 Gremien des Saarländischen Rundfunks 56 Rundfunkrat Industrie- und Handelskammer des Saarlandes Volker Giersch (Vorsitzführendes Mitglied) Verbraucherzentrale des Saarlandes e.V. Wolfgang Krause (Stellv. vorsitzführendes Mitglied) Landesregierung Peter Jacoby CDU-Landtagsfraktion Peter Hans, MdL SPD-Landtagsfraktion Heiko Maas, MdL FDP-Landtagsfraktion Horst Hinschberger, MdL Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN Hubert Ulrich Evangelische Kirche Erwin Ruser Katholische Kirche Stephan Wahl Synagogengemeinde Saar Richard L. Borg Die staatlichen Hochschulen des Saarlandes Prof. Dr. Robert Berger Landessportverband für das Saarland Gerd Meyer Saarländische Lehrerschaft Herbert Möser Landesjugendring Saar Holger Meuler Arbeitsgemeinschaft Katholischer Frauenverbände im Saarland Margreth Müller-Kunsmann Saarverband der Evang. Frauenhilfe e.V. Christa Lillig Frauenrat Saarland Rosemarie Kelter Saarländische Familienverbände Gisela Rink, MdL Deutscher Gewerkschaftsbund Saar Eugen Roth Deutscher Beamtenbund, Landesverband Saar Artur Folz Verband der Freien Berufe des Saarlandes e.V. Dr. Wilfried Dann Vereinigung der saarländischen Unternehmens-Verbände e.V. Dr. Heiko Jütte Handwerkskammer des Saarlandes Georg Brenner Landwirtschaftskammer für das Saarland Carlo Puhl Arbeitskammer des Saarlandes Rolf Linsler Saarländischer Städte- und Gemeindetag Klaus Lorig Landkreistag Saarland Franz Josef Schumann Saarländische Journalistenverbände Fred Eric Schmitt Landesausschuss für Weiterbildung Fritz Bersin Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung e.V. Josef Petry Saarländische Natur- und Umweltschutzvereinigungen Monika Lambert-Debong Liga der Freien Wohlfahrtspflege Saar Johannes Simon Behindertenverbände im Saarland Gert Wernet Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt Hans Joachim Müller Ausschüsse des Rundfunkrates Verwaltungsrat Programmbeirat Acht Mitglieder aus dem Kreis des Rundfunkrates: Thomas Kleist (Vorsitzführendes Mitglied) Margreth Müller-Kunsmann (Vorsitzführendes Mitglied) Christa Lillig (Stellv. vorsitzführendes Mitglied) Fritz Bersin, Fred Eric Schmitt, Herbert Möser, Rosemarie Kelter, Holger Meuler, Erwin Ruser Fünf Persönlichkeiten des kulturellen Lebens im Saarland: Georg Dietz, Dr. Meinrad Maria Grewenig, Kurt Josef Schildknecht (bis Juni 2006), Prof. Dr. Inge Weber, Alexandra Heinen Finanzausschuss Franz Josef Schumann (Vorsitzführendes Mitglied) Monika Lambert-Debong (Stellv. vorsitzführendes Mitglied) Eugen Roth, Carlo Puhl, Artur Folz Rechtsausschuss Erwin Ruser (Vorsitzführendes Mitglied) Josef Petry (Stellv. vorsitzführendes Mitglied) Gert Wernet, Johannes Simon, Gisela Rink Beschwerdeausschuss Wolfgang Krause (Vorsitzführendes Mitglied) Margreth Müller-Kunsmann (Stellv. vorsitzführendes Mitglied) Christa Lillig, Erwin Ruser, Josef Petry, Franz Josef Schumann, Monika Lambert-Debong Sigrid Morsch (Stellv. vorsitzführendes Mitglied) Michael Burkert, Karl-Heinz Friese, Dr. Axel Spies, Fred Wecker, Karl Rauber Der Intendant Fritz Raff 57 58 Gültig ab 1.5.2006 *) Der stellvertretende Programmdirektor vertritt den Programmdirektor bei dessen tatsächlicher und rechtlicher Verhinderung und ist Koordinator für Hörfunkangelegenheiten in der Programmdirektion. PB=Programmbereich, B=Bereich, PG=Programmgruppe, FB=Fachbereich Programmrichtlinien des Saarländischen Rundfunks Präambel Der Saarländische Rundfunk veranstaltet Hörfunkprogramme und beteiligt sich am ARDGemeinschaftsprogramm DAS ERSTE,am gemeinsam mit dem Südwestrundfunk (SWR) veranstalteten SÜDWEST FERNSEHEN (SR-Fernsehen) mit einem eigenen Landesprogramm und Zulieferungen sowie an den sonstigen Fernseh-Gemeinschaftsprogrammen (arte, 3sat, Kinderkanal, Phoenix, ARD Digital). Seine Hörfunk- und Fernsehprogramme einschließlich des komplementären Internetangebots SR-ONLINE.de sind – ebenso wie der im SR-Fernsehen ausgestrahlte SAARTEXT – publizistisch erfolgreich. Der Saarländische Rundfunk gehört zur Identität des Landes und seiner Menschen wie kaum eine andere Institution.Politik,Kultur,Wirtschaft, Sport, Unterhaltung, Musik – es gibt keinen Bereich des gesellschaftlichen Lebens im Lande, der sich nicht in den Programmen und Sendungen des Saarländischen Rundfunks wiederfindet.Der Saarländische Rundfunk transportiert über Hörfunk, Fernsehen und SRONLINE.de bundesdeutsche Themen ins Saarland und saarländische Themen über die Grenzen des Landes hinaus. Dabei hat die nachbarschaftliche Nähe zu Frankreich und Luxemburg stets eine wichtige Rolle gespielt und wird dies auch in Zukunft tun. I. Programmgestaltung (§ 23 Abs. 4 Satz 1 SMG) 1. Programmauftrag Der Saarländische Rundfunk nimmt eine unverzichtbare öffentliche Aufgabe wahr (BVerfGE 12,S.205 [261]),wenn er durch seine Programme und Mediendienste (vornehmlich SRONLINE und SAARTEXT) an der Meinungsbildung teilnimmt (vgl. § 4 SMG). Art. 5 Grundgesetz (GG) verlangt, dass der Rundfunk weder dem Staat noch einer gesellschaftlichen Gruppe ausgeliefert wird. Das Grundrecht verlangt vielmehr ein Gesamtprogramm, das die Vielfalt der Themen und Meinungen aufnimmt und wiedergibt, die in der Gesellschaft eine Rolle spielen. In der Funktion als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung (§§ 23 Abs. 1 SMG, 11 Abs. 1 RStV) wird dem Saarländischen Rundfunk für das demokratisch verfasste saarländische Gemeinwesen eine essentielle Funktion zuteil. Infolgedessen hat der saarländische Gesetzgeber ihn beauftragt, qualitativ hochwertige Hörfunkund Fernsehprogramme sowie Mediendienste mit vorwiegend programmbezogenem Inhalt herzustellen und zu verbreiten (§ 23 Abs. 1 SMG). Deshalb müssen die Regierung des Saarlands und der Saarländische Rundfunk sicherstellen, dass das Land ausreichend und möglichst gleichmäßig mit den Programmen des Saarländischen Rundfunks versorgt wird (§ 23 Abs. 5 SMG). Der Saarländische Rundfunk hat einen umfassenden Überblick über das regionale,nationale, europäische und internationale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben 59 60 (§ 23 Abs. 2 Satz 1 SMG). Dieser Auftrag erstreckt sich auf alle Bereiche des politischen,wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebens und umfasst auch die Darstellung geschichtlicher Zusammenhänge und Entwicklungen. Angebote zur Beratung sind ein wichtiger Bestandteil dieses Informationsangebotes. Die Programme des Saarländischen Rundfunks haben der Information,Bildung und Unterhaltung zu dienen (§ 23 Abs. 2 Satz 3 SMG) sowie Beiträge zur Kultur und Beratung anzubieten (§ 23 Abs. 2 Satz 4 SMG). Die Angebote des Saarländischen Rundfunks haben den kulturellen Belangen der Bevölkerung des Saarlandes Rechnung zu tragen (§ 23 Abs. 6 Satz 1 SMG).Außerdem sollen sie das Verständnis für alle Fragen des demokratischen und föderalen Zusammenlebens fördern. Schließlich sollen die Rundfunkprogramme (vgl. § 15 Abs. 2 Satz 4 SMG) ❙ die Zusammengehörigkeit im vereinten Deutschland, ❙ die interregionale Zusammenarbeit und ❙ die internationale Verständigung fördern, ❙ zum Frieden und ❙ zur sozialen Gerechtigkeit mahnen, ❙ die demokratischen Freiheiten verteidigen, ❙ zur Verwirklichung der Gleichberechtigung sowie ❙ zur Achtung vor der sexuellen Identität anderer beitragen und ❙ auf ein diskriminierungsfreies Miteinander sowie ❙ auf den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen hinwirken. Die nachfolgenden Anforderungen gelten für alle Fernseh- und Hörfunkprogramme in der Verantwortung des Saarländischen Rundfunks sowie für den SAARTEXT und SR-ONLINE.de. 2. Programmgrundsätze a) Allgemein Für alle Rundfunkprogramme gilt die verfassungsmäßige Ordnung (§ 15 Abs. 2 Satz 1 SMG). Der Saarländische Rundfunk hat in seinen Programmen und Mediendiensten die Würde des Menschen zu achten und zu schützen. Sendungen und Angebote sollen dazu beitragen, die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit sowie vor Glauben und Meinung anderer zu stärken. Die sittlichen und religiösen Überzeugungen der Bevölkerung sind zu achten (§§ 3 RStV, 15 Abs. 2 Satz 2 und 3 SMG). Die Persönlichkeitsrechte derer,die von einer Berichterstattung betroffen sind,sind zu achten. Der Saarländische Rundfunk hat auf die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung sowie der Berücksichtigung der Meinungsvielfalt und der Ausgewogenheit Bedacht zu nehmen (§§ 11 Abs. 3 RStV, 23 Abs. 3 SMG). Die Vorschriften der allgemeinen Gesetze und die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Jugend und des Rechts der persönlichen Ehre sind einzuhalten (§ 6 Abs. 1 Satz 2 SMG). Dem Schutz der Jugend ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Die Anliegen von Familien und Kindern sind angemessen zu berücksichtigen;die Programme haben zur Verwirklichung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen beizutragen. Gewalt darf nicht verharmlost oder verherrlicht werden. Bei der Wiedergabe von Meinungsumfragen, die vom Saarländischen Rundfunk durchgeführt werden, ist ausdrücklich anzugeben, ob sie repräsentativ sind (§§ 10 Abs.2 RStV,20 Abs.3 SMG). b) besondere Anforderungen an Informationssendungen Sendungen und Beiträge haben den anerkannten journalistischen Grundsätzen, auch beim Einsatz virtueller Elemente,zu entsprechen. Sie müssen unabhängig und sachlich sein. Nachrichten über das aktuelle Tagesgeschehen sind vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Inhalt,Herkunft und Wahrheit zu prüfen (§§ 10 Abs. 1 Satz 1 bis 3 RStV, 6 Abs. 2 Satz 1 und 2 SMG). Zur journalistischen Sorgfalt gehört, dass Tatsachenbehauptungen überprüft werden;Vermutungen sind als solche zu kennzeichnen. Sind für eine kritisch analytische Sendung Tatsachenbehauptungen vorgesehen, die sich gegen eine Person oder Institution richten, so gehört es zur sorgfältigen Vorbereitung der Sendung, die Betroffenen soweit erforderlich und möglich zu hören und deren Auffassung nicht außer Acht zu lassen. Bei der Wiedergabe von Interviews oder Stellungnahmen darf der Sinn der Aussage nicht verändert oder verfälscht werden. Das gilt insbesondere bei Kürzungen und bei der Verwertung von Archivmaterial.Personen,die um Mitwirkung an einer Sendung gebeten werden, dürfen über Art und Zweck ihrer Mitwirkung nicht getäuscht werden. Das Gebot der Vielfalt gilt besonders für informierende und meinungsbildende Sendungen.Profilierte politische Aussagen und Analysen sind ebenso wesentliche Bestandteile des Programms wie die Information über bisher unbekannte Sachverhalte und Zusammenhänge.Auch die Berichterstattung über nicht verfassungskonforme Meinungen,Ereignisse oder Zustände gehört zur Informationspflicht. Die selbstverständliche Anerkennung der vom Grundgesetz festgelegten freiheitlichen-demokratischen Verfassungsordnung schließt eine sachlich-kritische Auseinandersetzung mit dem geltenden Recht nicht aus. Keinesfalls darf jedoch durch das Programm zur gewaltsamen Veränderung dieser Verfassungsordnung oder zu strafbaren Handlungen aufgefordert werden (§ 6 Abs. 1 Satz 1 SMG). Im Programm vertretene Meinungen sind nicht die Meinungen des Saarländischen Rundfunks, sondern Meinungsäußerungen der Autoren und Befragten; sie müssen als solche erkennbar sein. Kommentare sind von der übrigen Berichterstattung deutlich zu trennen und unter Nennung des Verfassers oder der Verfasserin als solche zu kennzeichnen (vgl. § 15 Abs. 3 SMG). In Beiträgen, in denen sowohl berichtet als auch gewertet wird, dürfen keine Tatbestände unterdrückt werden,die zur Urteilsbildung nötig sind. Alle Beiträge haben den Grundsätzen journalistischer Sorgfalt und Fairness und in ihrer Gesamtheit der Vielfalt der Meinungen zu entsprechen. c) besondere Anforderungen an Mediendienste (insbesondere Online-Dienste) Der in Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG verwendete Begriff „Rundfunk“ und die „Grundversorgung“ als maßgeblicher Bestandteil der verfassungsrechtlichen Rundfunkgarantie sind dynamische Kategorien. Sie sind einer ein für allemal gültigen Definition nicht zugänglich, denn Inhalt und Tragweite verfassungsrechtlicher Vorschriften sind stets auch von (Veränderungen in) ihrem Normbereich abhängig. Ein Wandel der konkreten Lebensverhältnisse kann einen ebensolchen in der Bedeutung der ver- 61 62 fassungsrechtlichen Begriffe und Bestimmungen nach sich ziehen.Das gilt für technische Entwicklungen ebenso wie für das Rezipientenverhalten. Online-Dienste sind für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten wie ehedem der Videotext Komplementärmedien. Online-Dienste haben gegenwärtig notwendig vorwiegend programmbezogenen Charakter. Aus der Programmbezogenheit rechtfertigt sich die besondere Gesetzgebungskompetenz der Länder für Online-Dienste des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Solange und soweit der Saarländische Rundfunk Online-Dienste anbietet,unterliegen diese dem Regime seines Programmauftrags. Der Programmauftrag kann sich indessen nur medienspezifisch verstehen. Er hat der für Online-Dienste typischen Integration (Vernetzung) von Inhalten zu folgen. Entsprechend können Online-Dienste nicht allein sendungsbezogen dargeboten werden, sondern müssen den Darstellungsformen des Internets gerecht werden. Online-Dienste des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind – weil sie sich an die Allgemeinheit zu richten haben – attraktivitätsgeschuldet. Soweit das Medium Internet als weiterer Verteilweg des originären Video- und/oder Audiosignals genutzt wird, nimmt der öffentlichrechtliche Rundfunk an der Bestands- und Entwicklungsgarantie, die ihm Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG verbürgt, teil. Das gilt ebenso für Rundfunkprogramme,die nur auf diesem Weg Verbreitung finden. II. Bericht gegenüber der Öffentlichkeit über die Erfüllung des Auftrags, über die Qualität und Quantität der Angebote und Programme sowie über die geplanten Schwerpunkte der anstehenden programmlichen Leistungen (§ 23 Abs. 4 Satz 3 und 4 SMG) Der Bericht nach § 23 Abs. 4 gliedert sich in zwei Teile. Einen rückwärts gewandten über die Erfüllung des unter I. näher ausgestalteten Auftrags des Saarländischen Rundfunks und einen in die Zukunft gerichteten über die jeweils anstehenden programmlichen Leistungen. Der Berichtszeitraum umfasst jeweils zwei Jahre. Im Bericht werden die Profile der einzelnen Hörfunk- und Fernsehprogramme beschrieben, Aussagen über deren Entwicklung in programmlicher und übertragungstechnischer Hinsicht getroffen und programmliche Ziele für die jeweils auf den Bericht folgenden beiden Programmjahre gesetzt. Entsprechendes gilt für den SAARTEXT und SR-ONLINE.de. Die jeweiligen Berichte werden in geeigneter Form publiziert und nach Vorberatung durch den Programmbeirat im Rundfunkrat beraten (vgl. dazu III.). Den ersten Bericht legt der Intendant des Saarländischen Rundfunks zum 1. Oktober 2004 vor. III. Programmüberwachung (§ 28 SMG) Der Rundfunkrat ❙ überwacht die Einhaltung der für die Programme geltenden Grundsätze und hierzu vom Intendanten erlassener Richtlinien (§ 28 Abs. 3 Satz 2 SMG) und stellt nach Ablauf des Berichtszeitraums jeweils fest, ob die Aussagen des Berichts nach § 23 Abs. 4 eingehalten worden sind, ❙ wacht darüber, dass der Saarländische Rundfunk seine Aufgaben erfüllt (§ 28 Abs. 1 Satz 2 SMG), ❙ kann feststellen, dass einzelne Sendungen gegen diese Grundsätze verstoßen, und den Intendanten auffordern, einen festgestellten Verstoß nicht fortzusetzen oder künftig zu unterlassen (§ 28 Abs. 3 Satz 3 SMG). IV. Programmbeschwerden (§ 8 Abs. 2 SMG) Jede natürliche oder juristische Person kann sich mit Beschwerden über Rundfunksendungen oder sonstige Angebote des Saarländischen Rundfunks an den Intendanten des Saarländischen Rundfunks wenden. Der Intendant kann die Beantwortung von Beschwerden delegieren. Über Einwände gegen die Antwort befindet der Rundfunkrat;der Rundfunkrat kann die Entscheidung im Einzelfall oder generell auf einen Ausschuss des Rundfunkrates übertragen (vgl.§ 8 Abs. 2 Satz 6 und 7 SMG). Beschwerden,die die Behandlung von Gegendarstellungsbegehren,sonstigen äußerungsrechtlichen Ansprüchen oder Schadensersatzansprüchen zum Gegenstand haben,sind keine Programmbeschwerden im Sinne des § 8 Abs.2 SMG. V. Gegendarstellungsbegehren und sonstige äußerungsrechtliche Ansprüche sowie Schadensersatzansprüche Wer innerhalb von vier Wochen seit dem Tage der Verbreitung schriftlich glaubhaft macht, in seinen Rechten berührt zu sein, kann Einsicht in die Aufzeichnungen und Filme verlangen. Auf Verlangen sind der Antragstellerin oder dem Antragsteller auf deren oder dessen Kosten Ausfertigungen, Abzüge oder Abschriften von der Aufzeichnung oder dem Film zu übersenden (§ 18 Abs. 3 i. V. m. Abs. 1 SMG). Für die Durchsetzung des vergeblich geltend gemachten Gegendarstellungsanspruchs ist der ordentliche Rechtsweg gegeben. Auf dieses Verfahren sind die Vorschriften der Zivilprozessordnung über das Verfahren auf Erlass einer einstweiligen Verfügung entsprechend anzuwenden. Eine Gefährdung des Anspruchs braucht nicht glaubhaft gemacht zu werden.Ein Verfahren zur Hauptsache findet nicht statt (§ 10 Abs. 4 SMG). Der Saarländische Rundfunk haftet im Rahmen der Bestimmungen des bürgerlichen Rechts für Schäden,die Dritten durch Inhalt oder Gestaltung von Sendungen entstehen (§ 12 Abs. 1 SMG). Die Verantwortlichkeit für Straftaten,die durch Sendungen im Rundfunk begangen werden,richtet sich nach den allgemeinen Strafgesetzen (§ 12 Abs. 2 SMG). 63 Lagebericht 66 LAGEBERICHT 1.Wirtschaftliche Entwicklung 1.1 Ertrags- und Aufwandsentwicklung Das Geschäftsjahr 2005 schließt mit einem Jahresüberschuss von 4,4 Mio. € (-2,6 Mio. €),der in gleicher Höhe dem anstaltseigenen Kapital zugeführt wurde. Dieses beträgt zum 31.12.2005 somit 65,0Mio. € (60,6 Mio. €). Aufgrund der Erhöhung der Rundfunkgebühren zum 01.04.2005 von 16,15 € auf 17,03 € sind die Erträge aus Rundfunkgebühren auf 63,6 Mio.€ gestiegen, im Vorjahr betrugen sie noch 61,7 Mio. €. Mit der Gebührenerhöhung wurde auch die Verwaltungsvereinbarung der Landesrundfunkanstalten über eine befristete Strukturhilfe zugunsten des SR und von RB wirksam. Die Strukturhilfeleistungen an den SR werden im Zeitraum 2005 bis 2008 erbracht; im Jahr 2005 betrugen die Erträge hieraus 6,8 Mio. €. Die Erträge aus dem Finanzausgleich sind in Folge der staatsvertraglich festgelegten Absenkung des Anteils des Finanzausgleichs am ARD-Gebührenaufkommen nochmals um 0,18% auf 1,18% in 2005 zurückgegangen.Für das Berichtsjahr beträgt der Finanzausgleich 30,4 Mio. € (33,7 Mio. €). Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 1,7 Mio.€ zu verzeichnen. Eine wesentliche Ursache hierfür sind die gesunkenen Erträge aus GSEA-Umlagen. Den Mindereinnahmen stehen Erträge aus der Auflösung von korrespondierenden Aufwands-Rückstellungen gegenüber. Die Erträge aus Programmverwertung sind ebenfalls gesunken (-0,3 Mio. €). Gegenläufig ausgewirkt haben sich die Kostenerstattungen der Werbetochter in Höhe von 0,5 Mio. €. Angaben in Klammern betreffen, soweit nicht anders vermerkt, das Ergebnis des Vorjahres. Aufgrund von Rundungen, die je nach Zusammenhang nicht immer in gleicher Weise vorgenommen werden können, können punktuell Differenzen entstehen. Der Rückgang der sonstigen Erträge um 0,8 Mio. € ist auf einen Sondereffekt des Jahres 2004 zurückzuführen, als eine Anpassung der geleisteten Steuervorauszahlungen erfolgte. Der Personalaufwand betrug 50,2 Mio. € (49,5 Mio. €). Der Anstieg resultiert aus den Rückstellungen, die im Zusammenhang mit der Fusion des Rundfunk-Sinfonieorchesters (RSO) Saarbrücken mit dem Rundfunkorchester (RO) Kaisers- lautern des SWR für Personalanpassungsmaßnahmen gebildet wurden.Trotz einer Tariferhöhung um 1,0% zum 1.1.2005 sanken die Arbeitsentgelte wegen des fortgesetzten Personalabbaus um 0,6 Mio. €. Die Aufwendungen für die bezogenen Leistungen sind um 5,3 Mio.€ gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die anderen betrieblichen Aufwendungen haben sich ebenfalls reduziert. (vgl. auch Erläuterungen zur Ertragslage unter 2.3). 1.2 Investitionen und Finanzierungsmaßnahmen Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen im Berichtsjahr 10,7 Mio. € (13,1 Mio. €) und lagen damit 2,4 Mio. € unter denen des Vorjahres. Die im Rahmen von Investitionsmaßnahmen geleisteten Anzahlungen sind gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Mio. € auf 2,6 Mio. € gestiegen. Die Anzahlungen betrafen Investitionen im Rahmen der Sanierung und Modernisierung des Hörfunkgebäudes und der Digitalisierung des Fernsehens. Zur Absicherung seiner Pensionsverpflichtungen gegenüber seinen Mitarbeitern hat der SR in einem Spezialfonds Wertpapiere von nominal 21,3 Mio.€ angelegt.Neben überwiegend festverzinslichen Wertpapieren enthält der Fonds zum Bilanzstichtag einen Aktienanteil von 28,18 %. Zum Bilanzstichtag hat der SR Verpflichtungen von 1,3 Mio. € (1,3 Mio. €) aus Miet- und Leasingverträgen.Weiterhin ergeben sich nicht zu bilanzierende Verpflichtungen in Höhe von 19,4 Mio. € (20,7 Mio. €) aus schwebenden Geschäften,bei denen Leistungen und Gegenleistungen erst nach dem Bilanzstichtag erbracht werden. Der Betrag ergibt sich überwiegend aus Aufträgen im Rahmen der Sanierung und Modernisierung des Hörfunkgebäudes, der Digitalisierung des Fernsehens und dem Erwerb von Sport- und Filmrechten im ARD-Verbund. 1.3 Personal und Soziales Aufgrund der Vereinbarung zur Regelung der Altersteilzeit, die der SR 1999 mit den Tarifpartnern geschlossen hat,wurden bislang mit 129 Mitarbeitern Altersteilzeitvereinbarungen getroffen. Die Vereinbarung ist befristet bis zum Ende des Jahres 2006. 67 > 1.4 Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres Im Jahr 2005 setzte sich die Absenkung des Finanzausgleichs fort, die im 5. Rundfunkänderungsstaatsvertrag festgelegt wurde.Die Erträge des SR aus dem Finanzausgleich sanken aufgrund dessen von 33,7 Mio. € im Vorjahr auf 30,4 Mio. € im Geschäftsjahr 2005. Die Telefilm Saar GmbH (TFS) hat im Geschäftjahr den ihr gewährten Überbrückungskredit in Höhe von 10,15 Mio. € zurückgezahlt. Im Gegenzug hat der SR für die TFS eine Bürgschaft übernommen, die zum Jahresende 6,5 Mio. betragen hat. Das Finanzamt Saarbrücken hat 2005 mit der Betriebsprüfung für die Jahre 1995 bis 2000 begonnen. Das Ergebnis der Prüfung steht noch aus. Strittig ist die Frage der Rückwirkung der Neuregelung der Werbebesteuerung für diese Jahre. Um das Zinsrisiko zu verringern,hat der SR im Jahr 2005 eine freiwillige Vorauszahlung in Höhe von 6,9 Mio. € geleistet. Im Geschäftsjahr 2005 wurde mit dem SWR die Fusion des RSO Saarbrücken und des RO Kaiserslautern eingeleitet. Die Verhandlungen mündeten Anfang 2006 in die Unterzeichnung einer Verwaltungsvereinbarung (vgl. auch Punkt 3, Risiken und künftige Entwicklung). Zum 01.04.2005 ist die geplante Gebührenerhöhung in Kraft getreten (vgl. auch 1.1,Ertragsund Aufwandsentwicklung). Damit wurde auch die Vereinbarung der Landesrundfunkanstalten über eine Strukturhilfe wirksam. L A G E B E R Das Programmvermögen einschließlich der Anzahlungen wurde um 0,2 Mio. € auf 9,8 Mio. € erhöht.Für wiederholbare Fernsehproduktionen und Spielfilme sind hierin 0,9 Mio. € enthalten. Vom Umlaufvermögen mit 45,0 Mio. € (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 0,4 Mio. €) entfallen 35,0 Mio. € (27,4 Mio. €) auf flüssige Mittel. Von diesen entfallen 1,0 Mio. € auf Wertpapiere und 33,8 Mio. € auf Festgelder. Das übrige Umlaufvermögen betrifft überwiegend Forderungen. Das anstaltseigene Kapital wird um den Jahresüberschuss von 4,4 Mio. € auf 65,0 Mio. € erhöht. Die Rückstellungen von 43,9 Mio. € (50,7 Mio. €) betreffen mit 9,8 Mio. € Pensions- und ähnliche Verpflichtungen. Verpflichtungen aus der Altersteilzeit und Personalumstrukturierungsmaßnahmen sind mit 16,9 Mio. € in den Rückstellungen enthalten. Für bestehende bzw. erkennbare Steuerrisiken insbesondere im Zusammenhang mit der Werbebesteuerung sind 9,6 Mio. € zurückgestellt. Der Rückgang des Rückstellungsvolumens um 6,8 Mio. € ergibt sich im Wesentlichen aus geringeren Pensionsrückstellungen (-0,9 Mio. €) und verringerten Steuerrückstellungen (-6,1 Mio. € – vgl. auch 1.4 wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres) bei Vermögensstruktur in % Immaterielle Werte und Sachanlagen 2005: 32,9% 2004: 27,4% 2. Darstellung der Lage 2.1 Vermögenslage Bei den immateriellen Werten und Sachanlagen einschließlich der geleisteten Anzahlungen stehen Zugängen von 11,4 Mio.€ (12,6 Mio.€) planmäßige lineare Abschreibungen von 4,9 Mio. € und Abgänge in Höhe von 0,3 Mio. € gegenüber, so dass sich diese Vermögenspositionen um 6,2 Mio. € auf 39,0 Mio. € erhöht haben. Die Finanzanlagen betreffen mit 21,3 Mio. € hauptsächlich in einem Spezialfonds gehaltene Wertpapiere;der Kurswert lag zum 31.12.2005 mit 2,9 Mio. € über dem Bilanzansatz. I Finanzanlagen 2005: 20,8% 2004: 19,9% Programmvermögen 2005: 8,3% 2004: 8,0% Umlaufvermögen 2005:38,0% 2004: 44,7% C H T > 68 > L A G E B E R I C H T > gleichzeitigem Anstieg der Rückstellungen für Altersteilzeit und Personalumstrukturierungsmaßnahmen (+1,8 Mio. €). Die Verbindlichkeiten erhöhten sich um 1,2 Mio. € auf 9,5 Mio. € (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 1,7 Mio. €); es handelt sich überwiegend um Verpflichtungen aus Lieferungen und Leistungen. Mio. € Vermögensstruktur 2005 2004 2.2 Finanzlage Die Finanzstruktur stellt sich wie folgt dar: 2005 Mio. € 2004 Langfristig 63,6 56,6 Kurzfristig 54,8 63,1 118,4 119,7 Vermögen Kapital Langfristig Anlagevermögen eigene Mittel 65,0 60,6 Immaterielle Werte und Sachanlagen fremde Mittel 12,2 13,0 39,0 32,8 77,2 73,6 Finanzanlagen 24,6 23,8 63,6 56,6 41,2 46,1 118,4 119,7 9,8 9,6 13,7 17,3 3,9 14,8 35,0 27,4 6,1 11,3 45,0 53,5 118,4 119,7 Programmvermögen Kurzfristig Anlagendeckung Umlaufvermögen Forderungen Flüssige Mittel Übrige Aktiva Summe Der Jahresüberschuss erhöht das anstaltseigene Kapital, so dass die Eigenkapitalquote auf 54,9% ansteigt (50,6%). 2005 2004 Anstaltseigenes Kapital 65,0 60,6 Rückstellungen 43,9 50,7 9,5 8,4 118,4 119,7 Kapitalstruktur Verbindlichkeiten Die langfristigen Vermögenswerte in Höhe von 63,6 Mio. € sind durch die eigenen Mittel in Höhe von 65,0 Mio. € gedeckt. Die Verschiebung der Vermögensstruktur zugunsten der langfristigen Positionen ist Folge der intensiven Investitionstätigkeit, die zu einer Abnahme liquider Mittel und zu einem Anstieg des Anlagevermögens geführt hat. 2.3 Ertragslage Die nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten aufbereitete Ertrags- und Aufwandsrechnung zeigt im Vergleich zum Vorjahr folgende Entwicklung: Mio € Verän2005 2004 derung Betriebserträge Rundfunkgebühren 63,6 61,7 1,9 Finanzausgleich 30,4 33,7 -3,3 Kostenerstattungen 2,3 1,0 1,3 2005: 54,9% Bestandsveränderungen 0,2 -0,6 0,8 2004: 50,6% Andere Betriebserträge 6,3 6,3 0,0 102,8 102,1 0,7 Kapitalstruktur in % Anstaltseigenes Kapital Rückstellungen 2005: 37,1% 2004: 42,4% Verbindlichkeiten/ 2005: 8,0% 2004: 7,0% Summe 69 > Mio. € Verän2005 2004 derung Betriebsaufwendungen Personalaufwand 47,4 -0,6 Aufwand für bezogene Leistungen / Materialaufwand 36,0 40,4 -4,4 Anlagenabschreibungen lt. GuV andere betriebliche Aufwendungen Summe 46,8 4,9 4,2 0,7 16,3 16,4 -0,1 104,0 108,4 -4,4 Zwischensumme -1,2 -6,3 5,1 Strukturhilfe 6,8 0,0 6,8 Betriebsergebnis 5,6 -6,3 11,9 Beteiligungsergebnis 0,7 0,9 -0,2 Finanzergebnis 1,8 2,8 -1,0 Zwischensumme 8,1 -2,6 10,7 Perioden- und betriebsfremdes Ergebnis -2,2 0,7 -2,9 Ertragssteuern 1,5 0,7 0,8 Jahresergebnis 4,4 -2,6 7,0 Das Jahresergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr um 7,0 Mio. € verbessert. Das gegenüber dem Vorjahr um 11,9 Mio. € bessere Betriebsergebnis resultiert im Wesentlichen aus der erstmaligen Zahlung der Strukturhilfe (6,8 Mio. €), der Steigerung der Rundfunkgebühren (+1,9 Mio. €), dem Anstieg der Kostenerstattungen (+1,3 Mio.€) und dem gleichzeitigen Rückgang der Aufwendungen für bezogene Leistungen und Material (-4,4 Mio. €). Gegenläufig ausgewirkt hat sich der Rückgang des Finanzausgleichs (-3,3 Mio. €) und der Anstieg der Abschreibungen (+0,7 Mio. €). Rundfunkgebühren und Finanzausgleich waren mit 94,0 Mio.€ unverändert die Haupteinnahmequellen des SR. Die bis 2008 befristete Strukturhilfe bildete im Jahr 2005 mit 6,8 Mio. € die wichtigste weitere Einzelposition. Die Zahl der gebührenpflichtigen Rundfunkempfangsgeräte hat sich im Hörfunk um 5.225 L A G E B E R I auf 486.420 und im Fernsehen um 3,907 auf 431.957 Geräte erhöht.Gleichzeitig ist die Zahl der gebührenbefreiten Geräte im Hörfunk um 5.223 auf 43.199 und im Fernsehen um 4.933 auf 38.292 gesunken. Die durch die Gebührenbefreiung entstandenen Gebührenausfälle belaufen sich rechnerisch auf 5,9 Mio. € und waren damit gegenüber dem Vorjahr (6,1 Mio. €) leicht rückläufig. Das Programmvermögen ist um 0,2 Mio. € gestiegen, dem steht eine Verminderung von 0,6 Mio.€ im Vorjahr gegenüber,so dass sich eine Veränderung von 0,8 Mio. € ergibt. Die Personalaufwendungen haben gegenüber dem Vorjahr um -0,6 Mio. € abgenommen (vgl. auch Punkt 1.1 Ertrags- und Aufwandsentwicklung). Die Aufwendungen für die bezogenen Leistungen sind um 4,4 Mio. € zurückgegangen. Hierzu haben u.a.rückläufige Kosten für Auftragsproduktionen und Filmeinkäufe sowie geringere anteilige Kosten des SR für den Erwerb von Filmund Sportlizenzen im Rahmen der ARD beigetragen. Letzteres beruht u. a. auf einer Anpassung des speziellen FS-Vertragschlüssels sowie auf den im Zwei-Jahres-Rhythmus schwankenden Kosten für Sportgroßereignisse. Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren lagen ebenfalls unter denen des Vorjahres. Die anderen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Mio. € gesunken. Im Zuge des Fortgangs des Hörfunkprojektes fand ein weiterer Teilabgang des alten Hörfunkgebäudes statt.Der sich daraus ergebende Buchverlust betrug 0,2 Mio. € (0,5 Mio. €). Gegenläufig ausgewirkt hat sich der Anstieg der Mieten und Pachten (+0,2 Mio. €). Diese resultieren überwiegend aus Kosten für die Anmitung von Produktionskapazitäten im Zusammenhang mit der Übertragung von Tour de France und Deutschlandtour. Den Aufwendungen stehen Erträge aus Kostenerstattungen gegenüber. C H T > 70 > L A G E B E R I C H T Die Fremdleistungen (+0,2 Mio. €) und die Unterhalts- und Bewirtschaftungskosten sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Ursächlich für das im Berichtsjahr rückläufige Beteiligungsergebnis (-0,2 Mio. €) ist der geringere Jahresüberschuss der Werbefunk Saar GmbH, der trotz verbesserter Umsatz-/Kostenrelation bei der Vermarktung der SR-Werbung aufgrund eines insgesamt rückläufigen Werbeumsatzes zu verzeichnen war. Dieser wird im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages an den SR abgeführt. Das Finanzergebnis hat sich aufgrund der geringeren Zinserträge (-0,9 Mio.€) und niedrigeren Erträge aus Wertpapieren (-0,3 Mio. €) gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Mio. € verringert. Das perioden- und betriebsfremde Ergebnis ermittelt sich aus Erträgen von 3,2 Mio.€ und Aufwendungen von 5,4 Mio. € . 3. Risiken und künftige Entwicklung Die zum 01.04.2005 in Kraft getretene Gebührenerhöhung sowie die zwischen den Landesrundfunkanstalten vereinbarte und bis 2008 befristete Strukturhilfe zugunsten des Saarländischen Rundfunks haben die Voraussetzungen dafür geschaffen,die notwendigen Investitionen in die bauliche und technische Infrastruktur parallel zu den weiterlaufenden organisatorischen und personellen Strukturanpassungen fortzusetzen. Durch die deutliche Ergebnisverbesserung, die der SR im Geschäftsjahr 2005 gegenüber der Planung erzielt hat,hat er zudem aus eigener Kraft Reserven geschaffen, die die Finanzierungsspielräume für die in den Folgejahren erforderlichen Investitionen erweitern. Mit der Absenkung der Finanzausgleichsmasse auf 1,00% des Nettogebührenaufkommens der Landesrundfunkanstalten im Jahr 2006 ist der Sockel erreicht, auf den die Finanzausgleichsleistungen der Landesrundfunkanstalten abgesenkt werden sollen. Nach der im Jahr 2003 vollzogenen Fusion von Ostdeutschem Rundfunk Brandenburg (ORB) sowie Sender Freies Berlin (SFB) zum Rundfunk Berlin- Brandenburg (RBB) wird der RBB, wie im 8. Rundfunkänderungsstaatsvertrag festgelegt,ab dem Jahr 2007 als empfangende Anstalt aus dem ARD-Finanzausgleich ausscheiden. Bei unveränderter Finanzausgleichsmasse wird dies zu einer Erhöhung der Finanzausgleichsleistungen für den Saarländischen Rundfunk und Radio Bremen führen,von der auf den SR rd. 1,8 Mio. € entfallen. Ein erhebliches und im Vergleich zu anderen ARD-Anstalten überproportionales Risiko für den SR würden weitergehende Einschränkungen der Werbe- und Sponsoringmöglichkeiten für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bedeuten. Die KEF hat im Auftrag der Länder in ihrem 15. Bericht die Effekte eines Verzichts der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auf Werbung und Sponsoring untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Ertragsausfälle einem Gebührenanteil von 1,42 €/Monat entsprechen würden; dies sind immerhin mehr als 8% der aktuellen Rundfunkgebühr von derzeit 17,03 €/Monat. Perspektivisch könnte auch das unter anderem vom VPRT initiierte Beihilfeverfahren der Europäischen Kommission,das sich formal gegen die Bundesrepublik Deutschland, tatsächlich aber gegen die Finanzierung des öffentlichrechtlichen Rundfunks in Deutschland richtet,die wirtschaftlichen Handlungsspielräume beeinträchtigen. Jedenfalls deuten die Auskunftsersuchen aus dem März 2005 und dem Februar 2006 darauf hin, dass die insoweit zuständige Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission die deutsche Rundfunkgebühr als staatliche Beihilfe einordnen möchte. Schlösse sich die Kommission dieser Ansicht an, hätte das weitreichende Folgen.So würde z.B.unmittelbar in die Programmautonomie eingegriffen, indem der Rechteerwerb unter Kautelen gestellt würde, die – setzte sich die in den Auskunftsersuchen angedeutete Sicht der Generaldirektion durch – eine Teilhabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks am publizistischen Wettbewerb mit seiner privaten Konkurrenz einschränken würde. Unsicherheiten, die durch entsprechende Rückstellungen bilanziell berücksichtigt sind, bestehen nach wie vor hinsichtlich der Besteuerung der Einnahmen aus Rundfunkwerbung, insbesondere für den Zeitraum 1995 bis 2000. Strittig ist für diesen Zeitraum die Frage der 71 ANHANG rückwirkenden Anwendung der mit Wirkung ab dem 01.01.2001 in Kraft getretenen gesetzlichen Regelung des § 8 Abs.1 Körperschaftsteuergesetz, der eine Pauschalgewinnannahme von 16% der Entgelte vorsieht. Mittelbar betroffen ist der SR von der Geschäftsentwicklung der Telefilm Saar GmbH (TFS), einer 100% Beteiligung der Werbefunk Saar GmbH. Nach stark rückläufigen Umsätzen in den Geschäftsjahren 2003 bis 2005,die zudem durch erhebliche Vorfinanzierungskosten belastet waren, ist nach den Planungen der Geschäftsführung aufgrund bereits abgeschlossener Verträge und sich abzeichnender Produktionsaufträge für die Jahre ab 2006 mit deutlich steigenden Umsätzen zu rechnen, in deren Folge auch eine Reduzierung des Fremdkapitalbedarfs erwartet wird . Mit dem Wirtschaftsplan 2006 wurden die Personalanpassungsmaßnahmen fortgesetzt; die Zahl der Planstellen konnte um 4,1% auf 615 abgesenkt werden (VJ: 641). Die wichtigste unternehmenspolitische Strukturentscheidung betrifft das RSO des Saarländischen Rundfunks.Mit der Verwaltungsvereinbarung von SR und SWR über die Fusion des RSO Saarbrücken und des RO Kaiserslautern, die im Februar/März 2006 unterzeichnet wurde,haben beide Anstalten die Voraussetzungen geschaffen, gleichzeitig den rundfunkpolitischen und finanziellen Entwicklungen Rechung zu tragen und die Existenz eines Sinfonieorchester mit überregionaler Bedeutung über das Saarland und Rheinland-Pfalz hinaus langfristig zu sichern. Das gemeinsame Orchester wird mit angestrebten 87 Musikern stärker ausgestattet sein als das RSO des SR bisher. Die Fusion soll mit Beginn der Spielzeit 2007/2008 greifen und wird sukzessive zu Kosteneinsparungen sowohl bei den Programm- als auch bei den Personalaufwendungen führen. Saarbrücken, 15. Mai 2006 SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK Anstalt des öffentlichen Rechts Fritz Raff Intendant 72 VermögensRechnung Anhang 74 BILANZ zum 31.12.2005 Aktiva Eur Vorjahr TEur 432 A. Anlagevermögen I. Eur Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Gewerbliche Schutzrechte u. ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.025.689,00 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte u. Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 25.004.878,76 498 11.667 2. Technische Anlagen und Maschinen 8.154.659,00 5.814 3. Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung 1.903.202,22 1.810 4. Geleistete Anzahlungen 2.891.879,81 13.003 37.954.619,79 III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen 2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen eine Beteiligungsverhältnis besteht 3. Wertpapiere 4. Sonstige Ausleihungen 32.294 3.077.105,05 3.077 0,00 0 21.254.314,82 20.489 266.830,39 275 24.598.250,26 23.841 859.893,00 530 B. Programmvermögen I. Hörfunk 1. Fertige Produktionen II. Fernsehen 1. Fertige Produktionen 2. Unfertige Produktionen 4.900.287,61 5.694 2.341.313,66 1.630 7.241.601,27 7.324 1.736.187,86 1.726 497.990,08 476 III. Geleistete Anzahlungen 1. Fernsehen C. Umlaufvermögen I. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3. Sonstige Vermögensgegenstände davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Eur 0,00 (Vorjahr Eur 5.720,95) III. Wertpapiere IV. Kassenbestand, Postgiroguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten D. Rechnungsabgrenzungsposten 3.338.452,45 2.578 554.742,28 12.222 5.197.964,05 9.950 9.091.158,78 24.750 990.000,00 4.001 34.013.485,84 23.301 412.758,75 892 118.421.634,63 119.633 75 ANHANG Passiva Eur Eur Vorjahr TEur A. Anstaltseigenes Kapital Vortrag Jahresüberschuss 60.558.722,83 63.134 4.412.574,68 -2.575 Gesamt 64.971.297,51 60.559 B. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 9.838.687,42 10.671 2. Steuerrückstellungen 9.564.188,26 15.690 24.502.765,51 24.378 3. Sonstige Rückstellungen 43.905.641,19 50.739 C. Verbindlichkeiten 1. Erhaltene Anzahlungen 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr Eur 4.732.219,10 (Vorjahr Eur 4.677.208,57) 3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr Eur 0,00 (Vorjahr Eur 0,00) 4. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern Eur 1.190.007,29 (Vorjahr Eur 748.118,61) 0,00 0 4.732.219,10 4.677 0,00 0 3.099.425,24 2.923 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit Eur 1.248.790,88 (Vorjahr Eur 1.233.875,55) davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr Eur 3.099.425,24 (Vorjahr Eur 3.018.240,10) D. Rechnungsabgrenzungsposten 7.831.644,34 7.600 1.713.051,59 735 118.421.634,63 119.633 76 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 1. Erträge aus Gebühren Hörfunkgebühren (Grundgebühren) Eur 32.409.688,52 Anteil der Landesmedienanstalt Eur Eur TEur 31.611 -630.358,16 -632 Anteil DeutschlandRadio -2.254.199,77 -2.385 Fernsehgebühren 56.586.374,06 29.525.130,59 Anteil der Landesmedienanstalt Anteil des ZDF gemäß Staatsvertrag 28.594 54.359 -1.080.575,78 -1.087 -21.424.334,72 -20.116 34.081.463,56 2. Erträge aus dem Finanzausgleich Erträge aus der Strukturhilfe 3. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Produktionen 33.156 63.606.594,15 61.750 30.366.499,00 33.748 6.794.884,00 0 247.533,18 4. Sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus Kostenerstattungen 7.559.563,34 b) Andere Betriebserträge 8.149 8.771.721,18 9.886 16.331.284,52 5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter -576 38.902.273,75 18.035 38.372 b) Soziale Abgaben u. Aufwendungen für Unterstützung 7.351.364,03 7.253 c) Aufwendungen für Altersversorgung 3.951.321,40 3.853 50.204.959,18 6. Aufwand für bezogene Leistungen / Materialaufwand a) Aufwand für bezog. Leistungen – Urheber-, Leistungs- u. Herstellervergütung 19.284.020,28 – Anteil an Programmgemeinschaftsaufgaben und Koproduktionen 10.604.800,17 – Produktionsbezog. Fremdleistungen 21.744 12.688 6.283.081,76 7.049 36.171.902,21 b) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren c) Technische Leistungen für die Rundfunkversorgung b) Übrige betriebliche Aufwendungen 41.481 1.510.102,97 1.777 4.598.029,14 5.133 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Aufwendungen für den Gebühreneinzug 49.478 42.280.034,32 48.391 4.911.960,34 4.204 0,00 2.008.413,90 1.933 13.645.241,23 14.166 15.653.655,13 16.099 746.337,20 637 10. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 710.641,44 852 11. Erträge aus Beteiligungen 40.000,00 172 12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 778.431,16 1.072 9. Zuwendungen an andere Rundfunkanstalten gemäß Staatsvertrag 1.079.756,80 1.960 14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 0,00 43 15. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0 13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3.005,88 7 17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 6.155.672,20 -1.846 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.534.598,23 707 16. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 19. Sonstige Steuern 208.499,29 22 20. Jahresfehlbetrag 4.412.574,68 -2.575 77 ANHANG zur Bilanz zum 31.12.2005 und Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.05 bis 31.12.05 RECHNUNGSLEGUNG Der Jahresabschluss des Saarländischen Rundfunks ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften aufzustellen (§39 Abs. 4 SMG). Die Gliederung des Jahresabschlusses weicht dort von den gesetzlichen Vorschriften ab,wo dies zur Klarheit, Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit geboten ist. Im Übrigen wird ein ARD-einheitliches Gliederungsschema angewandt. Die Ertrags- und Aufwandsrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im Anlagespiegel (Anlage 1) entsprechend den Vorschriften des §268 HGB dargestellt. BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN Im Vergleich zum Vorjahr gab es bei den Beteiligungsunternehmen keine Veränderungen. Weitere Angaben zu Beteiligungsunternehmen nach §285 Nr.11 HGB sind in der Anlage 2 enthalten. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE AKTIVA Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände und Gegenstände des Sachanlagevermögens Immaterielle Vermögensgegenstände sind mit Anschaffungskosten, vermindert um Abschreibungen, aktiviert. Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen werden ARD-einheitlich nach der linearen Methode vorgenommen.Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben. Finanzanlagen Die Beteiligungsanteile sind grundsätzlich zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anteile an einem Kapitalanlagefonds sind zu Anschaffungskosten bewertet; der Kurswert des Fonds lag am Bilanzstichtag über den Anschaffungskosten. Die Bewertung der sonstigen Ausleihungen erfolgte grundsätzlich mit dem Nennwert bzw. Barwert. Ausleihungen an Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht,gab es zum Jahresende nicht. Programmvermögen Im Hörfunk beschränkt sich die Aktivierung auf die wesentlichen Programmsparten. Wertmaßstab ist der Durchschnitt der Einzelkosten (direkte Kosten und anteilige Betriebskosten) der jeweiligen Programmsparte. Nicht gesendete Fernsehproduktionen werden mit direkten Kosten und anteiligen Betriebskosten aktiviert und nach Erstsendung abgeschrieben. Bei wiederholbaren Produktionen wird nach Erstsendung aufgrund ermittelter Wiederholungsquoten ein Restwert von 10% der ursprünglichen Kosten bilanziert; dieser wird in den folgenden drei Jahren linear abgeschrieben. Umlaufvermögen Die Roh-,Hilfs- und Betriebsstoffe sind gemäß §240 Abs. 3 HGB mit einem Festwert bilanziert. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit ihrem Nominalwert unter Beachtung des Niederstwertprinzips ausgewiesen. Dem Ausfallrisiko bei den Forderungen an Rundfunkteilnehmer wurde durch eine Wertberichtigung Rechnung getragen, die von der GEZ nach ARD-einheitlichen Kriterien ermittelt wurde. Die sonstigen Wertpapiere sind zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren Kurswert am Bilanzstichtag bewertet. Kassenbestand, Postgiroguthaben und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit ihrem Nennwert ausgewiesen. 78 > A N H A N G > PASSIVA Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nach handelsrechtlichen Vorschriften gebildet. Die zu berücksichtigende Abzinsung erfolgt mit einen Zinssatz von 5,5 %.In der Vergangenheit erfolgte die Ermittlung gemäß §6a EStG mit einem Zinssatz von 6 %. Der Zinssatz wurde in 2005 aufgrund des langfristigen Rückgangs des Zinsniveaus angepasst. Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen decken alle bestehenden bzw. erkennbaren Risiken soweit sie bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses erkennbar waren. Die unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesenen Verpflichtungen aus Jubiläumszusagen werden nach den für Pensionsrückstellungen angewandten Grundsätzen bewertet. Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen,die ebenfalls unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen wird, wurde auf der Grundlage der bekannten Altersteilzeitvereinbarungen in Anlehnung an das vorliegende versicherungsmathematische Gutachten aus dem Jahr 1999,unter Berücksichtigung einer Abzinsung von 6% gebildet. Die Berechnung wurde auf Basis aller zum Bilanzstichtag vorliegenden Verträge und der gestellten Anträge personenbezogen ermittelt. Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag bilanziert;Verbindlichkeiten in ausländischer Währung waren am Bilanzstichtag nicht vorhanden. ERLÄUTERUNGEN Vermögensrechnung Das anstaltseigene Kapital erhöht sich um den Jahresüberschuss. Kapitalentwicklung: Stand 01.01.2005 TEur 60.559 Jahresüberschuss Stand 31.12.2005 4.412 64.971 Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten: TEur Pensionsverpflichtungen für aktive und ehemalige SR-Mitarbeiter 8.590 Anteilige Pensionsverpflichtungen für aktive und ehemalige Mitarbeiter von Gemeinschaftseinrichtungen ohne eigene Rechtspersönlichkeit 1.249 9.839 Die Steuerrückstellung in Höhe von 9.564 TEur deckt die bestehenden bzw.erkennbaren Risiken ab. Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: TEur Pensionsrückstellungen für aktive und ehemalige Mitarbeiter von Gemeinschaftseinrichtungen mit eigener Rechtspersönlichkeit 1.677 Personalumstrukturierungsmassnahmen und Altersteilzeit 16.886 Ausstehender Urlaub 2.261 Finanzierungsbeitrag ARTE-Deutschland TV 177 Jubiläumsverpflichtungen 674 Künftige Beihilfeleistungen an Versorgungsempfänger 702 Gehalts- und Honorarnachzahlungen 513 Gemeinschaftssendungen, Einrichtungen, Aufgaben 92 Rundfunkversorgung / Hoheitsaufgaben Sonstige Vorgänge 0 1.521 24.503 79 > A N Ertrags- und Aufwandsrechnung Sonstige Angaben Die Ertrags- und Aufwandsrechnung enthält 3.229 T € an Aufwendungen sowie 3.545 T€ an Erträgen aus perioden- und betriebsfremden Vorgängen.Von den perioden- und betriebsfremden Aufwendungen betreffen 1.217 T€ Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. Von den nicht zu bilanzierenden Verpflichtungen aus schwebenden Geschäften,bei denen Leistungen und Gegenleistungen erst nach dem Bilanzstichtag erbracht werden, bestanden Verpflichtungen in Höhe von 19.413 T€.Aus Miet- und Leasingverträgen, die überwiegend für EDVHard- und Software einschließlich Wartung betreffen, ergaben sich Verpflichtungen in Höhe von 1.326 T€. Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen handelt es sich überwiegend um Kostenerstattungen im Zusammenhang mit ARD-Gemeinschaftssendungen. Die anderen Betriebserträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Co-Produktionen/finanzierungen, Programmverwertungen, Mitbenutzung von Senderanlagen,Erträge aus Sponsoring sowie aus der Auflösung von Rückstellungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen vorwiegend Unterhalts-, Bewirtschaftungs- und Reparaturkosten, Marketingaufwendungen, Reise- und Fahrtkosten sowie Rechts- und Beratungskosten. Die Telefilm Saar GmbH (TFS) hat den ihr gewährten Überbrückungskredit in Höhe von 10,15 Mio. € im Laufe des Jahres zurückbezahlt. Der SR hat im Gegenzug eine Bürgschaft für die TFS übernommen, die zum Jahresende 6,5 Mio. € betragen hat. Der Saarländische Rundfunk hat für die Opfer der Tsunami-Katastrophe vom 26.12.2004 eine Spendenaktion ins Leben gerufen und ein Spendenkonto eingerichtet.Das Guthaben auf diesem Treuhandkonto betrug zum 31.12.05 1.037 T€. Der aktuelle Kontostand beträgt 732 T€, davon sind 468 T€ für ein Projekt in Indonesien, das der SR mit dem THW betreibt, gebunden. Im Geschäftsjahr 2005 waren im Durchschnitt 613 Arbeitnehmer beschäftigt. Die Organe der Anstalt sind: Rundfunkrat Verwaltungsrat Intendant (34 Mitglieder) (7 Mitglieder) Die Mitglieder der Organe sind in Anlage 3 zu diesem Anhang aufgeführt. Die Angaben über die Bezüge der Organe entfallen gemäß §286 Abs. 4 HGB. Saarbrücken, 15. Mai 2006 SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK Anstalt des öffentlichen Rechts Fritz Raff Intendant H A N G 80 BESTÄTIGUNGSVERMERK Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung haben wir mit Datum vom 15.Mai 2006 den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt: „Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie den Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung, den Lagebericht sowie die Einhaltung des Wirtschaftsplans des Saarländischen Rundfunks, Anstalt des öffentlichen Rechts, Saarbrücken,für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2005 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht entsprechend der Satzung und der Finanzordnung der Anstalt sowie die Einhaltung des Wirtschaftsplans liegen in der Verantwortung des Intendanten der Anstalt. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben und zu beurteilen,ob der Wirtschaftsplan eingehalten worden ist und die Einnahmen und Ausgaben begründet und belegt sind. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 Abs. 1 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Anstalt sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Intendanten sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung,dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den Ergänzungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,Finanz- und Ertragslage der Anstalt. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Anstalt und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Saarbrücken, den 15. Mai 2006 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gez. Schommer Wirtschaftsprüfer gez. ppa. Mohr Wirtschaftsprüfer Position Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 01.01. Entwicklung der Abschreibungen Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12. kumulierte Abschreibungen Stand 01.01. Abschreibungen des lfd. Jahres + Restbuchwert kumulierte Ab- kumulierte Abschreibungen schreibungen Stand 31.12. auf Abgänge . /. Stand 31.12. Vorjahr + . /. + / . /. 1 2 3 4 5 (1-4) 6 7 8 9 (6-8) 10 (5 ./.9) 11 (1 ./. 6) 1.859.439,84 818.569,42 149,61 49.767,62 2.727.627,27 1.361.662,84 340.425,04 149,61 1.701.938,27 1.025.689,00 497.777,00 38.962.862,82 4.653.724,92 991.490,63 9.779.396,03 52.404.493,14 27.295.501,17 854.245,84 750.132,63 27.399.614,38 25.004.878,76 11.667.361,65 61.510.170,82 3.045.038,45 3.323.331,39 1.958.878,93 63.190.756,81 55.696.594,82 2.646.255,92 3.306.752,93 55.036.097,81 8.154.659,00 5.813.576,00 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Geräte 3. Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung 1.164.629,60 1.265.249,29 7.839,16 10.618.532,82 8.901.333,35 1.071.033,54 1.257.036,29 8.715.330,60 1.903.202,22 1.809.980,00 11.926.392,76 1.018.117,72 0,00 -11.795.881,74 1.148.628,745 0,00 0,00 0,00 0,00 1.148.628,74 11.926.392,76 Zwischensumme 123.110.739,75 9.881.510,69 5.580.071,31 -49.767,62 127.362.411,51 91.893.429,34 4.571.535,30 5.313.921,85 91.151.042,79 36.211.368,72 31.217.310,41 0,00 0,00 1.743.251,07 0,00 0,00 0,00 0,00 1.743.251,07 1.077.054,86 5. Geleistete Anzahlungen 1.077.054,86 666.196,21 * 124.187.794,61 10.547.706,90 5.580.071,31 -49.767,62 129.105.662,58 91.893.429,34 4.571.535,30 5.313.921,85 91.151.042,79 37.954.619,79 32.294.365,27 III. Finanzanlagen 1. Beteilungen 3.119.422,43 0,00 0,00 0,00 3.119.422,43 42.317,38 0,00 0,00 42.317,38 3.077.105,05 3.077.105,05 2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3. Wertpapiere des Anlagevermögens 20.489.280,90 765.033,92 0,00 0,00 21.254.314,82 0,00 0,00 0,00 0,00 491.272,91 0,00 7.987,13 0,00 483.285,78 216.455,39 0,00 0,00 216.455,39 266.830,39 274.817,52 24.099.976,24 765.033,92 7.987,13 0,00 24.857.023,03 258.772,77 0,00 0,00 258.772,77 24.598.250,26 23.841.203,47 150.147.210,69 12.131.310,24 5.588.208,05 0,00 156.690.312,88 93.513.864,95 4.911.960,34 5.314.071,46 93.111.753,83 63.578.559,05 56.633.345,74 4. Sonstige Ausleihungen * Die Zugänge in Höhe von 2.573.731,88 Euro wurden mit den Umbuchungen in Höhe von 1.907.535,67 Euro saldiert. 21.254.314,82 20.489.280,90 ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS 10.711.313,35 4. Anlagen im Bau 81 82 ANHANG Anteilsbesitz des Saarländischen Rundfunks an Unternehmen, an denen er mindestens zu einem Fünftel beteiligt ist (§ 285 Nr. 11 HGB) Name und Sitz der Gesellschaft vom SR gezeichnetes Kapital TEur Anteil am Kapital % gesamtes Eigenkapital TEur Ergebnis des Geschäftsjahres TEur 2.560 100 2.560 1) -- 3) 13 1) Unmittelbare Beteiligungen Werbefunk Saar GmbH, Saarbrücken 68 45 200 1) 200 20 3.820 1) 610 1) 105 100 105 1) -- 4) 1.540 100 1.898 2) -192 2) 26 33 134 1) Globe TV GmbH 13 49,8 TeleTaunus Film Gesellschaft mbH 8 33 Digital Radio Saar GmbH Radio Salü Euro-Radio Saar GmbH, Saarbrücken Mittelbare Beteiligungen Beteiligung von WFS Rundfunk-Kasino GmbH, Saarbrücken Telefilm-Saar GmbH, Saarbrücken ABC & Taunusfilm Kopierwerk GmbH 388 1) Beteiligung von TFS 1 = Stand 31.12.2005 2 = Stand 31.12.2004 3 = Ergebnisabführungsvertrag mit SR 4 = Ergebnisabführungsvertrag mit WFS 5 2) -3 2) 27 2) -1 2) 83 Impressum Herausgeber: Saarländischer Rundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts Funkhaus Halberg D-66100 Saarbrücken Fotos: Archiv, Becker & Bredel, Buhl R., D’Angiolillo P., Klein T., MDR, Meyer M., Oettinger R., Staatstheater Saarbrücken, Stelling C., WDR, Werner U. 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