„Machtergreifung“ oder „Machterschleichung“

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„Machtergreifung“ oder „Machterschleichung“
Fach:
Thema:
Geschichte – © by Dr. Martin Fröhlich
Zwischenkriegszeit – Aufstieg Hitlers
„Machtergreifung“ oder „Machterschleichung“? – zum Ersten
Propaganda der Nationalsozialisten
Ausschnitt (Genau gesagt: der Schluss der Rede) aus der Wahlkampfrede Adolf Hitlers im Sportpalast zu Berlin am 10.
Februar 1933:
„14 Jahre lang haben die Parteien des Verfalls, des Novembers der Revolution das deutsche Volk geführt und misshandelt,
14 Jahre lang zerstört, zersetzt und aufgelöst. Es ist nicht vermessen, wenn ich heute vor die Nation hintrete und sie
beschwöre: deutsches Volk gib uns vier Jahre Zeit, dann richte und urteile über uns! Deutsches Volk, gib uns vier Jahre
Zeit, und ich schwöre dir, so wie wir und so wie ich in dieses Amt eintrat, so will ich dann gehen. Ich tat es nicht um Gehalt
und nicht um Lohn, ich tat es um deiner selbst willen. Es ist der schwerste Entschluss meines eigenen Lebens gewesen, ich
habe ihn gewagt, weil ich glaubte, dass es sein muss. Ich habe es gewagt, weil ich der Überzeugung bin, dass endlich unser
Volk doch wieder zur Besinnung kommen wird. Ich habe kein anderes Ziel im Auge gehabt, als dem zu dienen, was uns
das höchste auf Erden ist. Denn ich kann mich nicht lossagen vom Glauben an mein Volk, kann mich nicht lossagen von
der Überzeugung, dass diese Nation wieder einst auferstehen wird, kann mich nicht entfernen von der Liebe zu diesem
meinem Volk und hege felsenfest die Überzeugung, dass eben doch dann einmal die Stunde kommt, in der die Millionen,
die uns heute verfluchen, hinter uns stehen und mit uns begrüssen werden dann das gemeinsam geschaffene, mühsam
erkämpfte, bitter erworbene neue deutsche Reich der Grösse und der Ehre und der Kraft und der Herrlichkeit und der
Gerechtigkeit. Amen.“ (Beifall)
Arbeitsauftrag:
1. Lesen Sie diesen Ausschnitt aus der Wahlkampfrede.
2. An was erinnert Sie die Form und Wortwahl dieses Ausschnittes?
3. Welche Aussage macht hier Hitler?
Arbeitsauftrag:
1. Betrachten Sie das Bild
genau.
2. Um was für Männer
handelt es sich hier?
3. Welches Geschichtsbild
soll hier vermittelt
werden?
Arbeitsauftrag
1. Lesen Sie die
Quelle.
2. Woher stammen die
finanziellen Mittel?
Aus einem studentischen Liederbuch von 1929: Deutsches Weihelied:
1. Wir heben unsre Hände aus tiefster, bittrer Not. Herr Gott, den Führer
Arbeitsauftrag
sende, der unsern Kummer wende mit mächtigem Gebot, mit Mächtigem
1. Lesen Sie die
Gebot.
Quelle.
2. Erwecke uns den Helden, den seines Volkes erbarm; des Volkes, das
2. Wie sind die
nachtbeladen, verkauft ist und verraten in unsrer Feinde Arm.
Studenten
3. Erwecke uns den Helden, der stark in aller Not, sein Deutschland mächtig
gegenüber der
rühret, dein Deutschland gläubig führet ins jung Morgenrot.
Demokratie
4. Wir weihen Wehr und Waffen und Haupt und Herz und Hand! Lass nicht
zuschanden werden dein lichtes Volk der Erden und meiner Mutter Land!
eingestellt?
Arbeitsauftrag:
1. Betrachten Sie das Bild genau.
2. Was soll der Slogan: „Unsere
Letzte Hoffnung“
Schlussauftrag:
Verbinden Sie all diese Quellen zu einem Gesamtbild der
nationalsozialistischen Propaganda und erklären Sie deren
Erfolg.
Hitler als Redner
„Jede Propaganda hat volkstümlich zu sein und ihr geistiges Niveau einzustellen nach der Aufnahmefähigkeit
des Beschränktesten unter denen, an die sie sich zu richten gedenkt. Damit wird ihre rein geistige Höhe um so
tiefer zu stellen sein, je grösser die zu erfassende Masse der Menschen sein soll. Handelt es sich aber, wie bei
der Propaganda für die Durchhaltung eines Krieges, darum, ein ganzes Volk in ihren Wirkungsbereich zu
ziehen, so kann die Vorsicht bei der Vermeidung zu hoher geistiger Voraussetzungen gar nicht gross genug
sein.
Je bescheidener dann ihr wissenschaftlicher Ballast ist, und je mehr sie ausschliesslich auf das Fühlen der Masse
Rücksicht nimmt, um so durchschlagender der Erfolg. Dieser aber ist der beste Beweis für die Richtigkeit oder
Unrichtigkeit einer Propaganda und nicht die gelungene Befriedigung einiger Gelehrter oder ästhetischer
Jünglinge.
Gerade darin liegt die Kunst der Propaganda, dass sie, die gefühlsmässige Vorstellungswelt der grossen Masse
begreifend, in psychologisch richtiger Form den Weg zur Aufmerksamkeit und weiter zum Herzen der breiten
Masse findet. Dass dies von unseren Neunmalklugen nicht begriffen wird, beweist nur deren Denkfaulheit oder
Einbildung.
Versteht man aber die Notwendigkeit der Einstellung der Werbekunst der Propaganda auf die breite Masse, so
ergibt sich weiter schon daraus folgende Lehre:
Es ist falsch, der Propaganda die Vielseitigkeit etwa des wissenschaftlichen Unterrichts geben zu wollen.
Die Aufnahmefähigkeit der grossen Masse ist nur sehr beschränkt, das Verständnis klein, dafür jedoch die
Vergesslichkeit gross. Aus diesen Tatsachen heraus hat sich jede wirkungsvolle Propaganda auf nur sehr wenige
Punkte zu beschränken und diese schlagwortartig so lange zu verwerten, bis auch bestimmt der Letzte unter
einem solchen Worte das Gewollte sich vorzustellen vermag. Sowie man diesen Grundsatz opfert und vielseitig
werden will, wird man die Wirkung zum Zerflattern bringen, da die Menge den gebotenen Stoff weder zu
verdauen noch zu behalten vermag. Damit aber wird das Ergebnis wieder abgeschwächt und endlich
aufgehoben.“ Hitler, Adolf: Mein Kampf. München 8511943. Seiten 197 - 198.
Seite
2
Arbeitsauftrag:
 Betrachten Sie die Fotos und lesen Sie die Quelle.
 Verbinden Sie Hitlers Propagandatheorie mit seinen Rednerposen zu einem Gesamtbild und erklären
Sie damit den riesigen Erfolg Hitlers.
„Machtergreifung“ oder „Machterschleichung“? – zum Zweiten
Aushöhlung der Demokratie
Reichstagswahlen 1933:
27. Februar 1933:
Der Reichstag geht in Flammen auf. Die Nazis schieben diesen Vorfall geschickt
den Kommunisten in die Schuhe. Hitler, seit 30. Januar 1933 zum Reichskanzler
berufen, regierte geschickt durch die durch die Verfassung erlaubten
Notverordnungen ohne Parlament.
28. Februar 1933:
Hitler erlässt eine Notverordnung „zum Schutze von Volk und Staat“.
Seite
3
Arbeitsauftrag:
1. Lesen Sie die Notverordnung genau durch.
2. Was wollen die Nazis vor der Reichstagswahl damit erreichen?
Das Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933:
Arbeitsauftrag:
1. Lesen Sie diese Notverordnung genau durch.
2. Was bezweckten die Nazis damit?
Schlussauftrag:
Seite
4
Verbinden Sie die beiden Notverordnungen zu einem
Gesamtbild und erklären Sie, was dies in Deutschland
bewirkt hat.
Seite
5
„Machtergreifung“ oder „Machterschleichung“?
Seite
6