Besser wohnen
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Besser wohnen Energetische Sanierung plus Eine Initiative von Wohnungsunternehmen und Bauministerium Nordrhein-Westfalen Die sechs Starterprojekte stellen sich vor Kreis Wesel Kreis Recklinghausen Hamm BOT OB GE Kreis Unna HE Dortmund Bochum Duisburg MH Essen EnnepeRuhr-Kreis Die Standorte der sechs Starterquartiere Hagen Vorwort „Besser Wohnen – Energetische Sanierung plus“ ist eine Gemeinschaftsinitiative von sechs großen Wohnungsunternehmen im Ruhrgebiet und dem Bauministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Ziele der Gemeinschaftsinitiative sind die energetische Sanierung, die Erneuerung der Quartiere und die Sicherung günstiger Mieten. Stadtquartiere sind Orte des alltäglichen Lebens, des Wohnens und der Freizeit, der Bildung und Betreuung, der Kultur und Nahversorgung, des Arbeitens und des nachbarschaftlichen Zusammenlebens. Hier ist der Wandel besonders spürbar. Die Quartiere sind ebenso heterogen wie die Interessen ihrer Bewohner. Die Quartiere unterscheiden sich in ihren Bautypologien und Lagen, von innerstädtischen Altbausiedlungen bis zum Geschosswohnungsbau am Stadtrand. Sie haben allesamt Erneuerungsbedarf. Deshalb haben sich Unternehmen der NordrheinWestfälischen Wohnungswirtschaft mit Unterstützung des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes vorgenommen, mit umfangreichen Investitionen zur Erhaltung und Schaffung von energetisch modernen, nachfragegerechten und lebenswerten Wohnquartieren beizutragen. Den beteiligten Wohnungsunternehmen ist bewusst, dass sie nicht nur einzelne Wohnungen oder Gebäude vermieten und bewirtschaften, sondern ihre Quartiere als Ganzes in den Blick nehmen müssen und nur durch übergreifende Quartierserneuerungsstrategien wettbewerbsfähig bleiben können. Diese Veränderungen verlangen konkrete Maßnahmen. Zu den Maßnahmen gehören über die energetische Sanierung hinaus beispielsweise die Aufwertung des Freiraums, die Verbesserung von sozialer Infrastruktur, der Abbau von Barrieren, die Optimierung von Nahversorgung und Nahmobilität. Die Gemeinschaftsinitiative ist Teil der Trendumkehr zugunsten des geförderten Wohnungsbaus in NRW, bei der auch große Wohnungsbauunternehmen mit dem Wiedereinstieg in den sozialen Wohnungsbau eine Rückkehr zu ihrer sozialen Verantwortung signalisieren. Man wird vielleicht schon bald von einer „Renaissance des sozialen Wohnungsbaus in neuer Qualität“ sprechen. Moderne Quartiere, Klimaschutz und Bezahlbarkeit sind vereinbar, wenn es alle gemeinsam wollen und handeln. Das Land wird den Unternehmen ein verlässlicher Partner sein. Der Auftakt der Gemeinschaftsinitiative wird im August 2015 mit sechs Quartieren imRuhrgebietstattfinden. Anschließend soll diese, spätestens 2016, auf ganz NRW ausgeweitet werden. Allein die Starterquartiere werden aus privaten und öffentlichen Mitteln eine Investitionssumme von mehr als 120 Millionen € generieren. Beteiligte Unternehmen und Starterquartiere sind: • Allbau AG (Essen, Süd-Ost-Viertel) • Deutsche Annington (Essen, Eltingviertel) • GGW Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH (Gelsenkirchen, Schievenfeldsiedlung) • LEG Wohnen NRW GmbH (Dortmund, Wickede) • VBW BAUEN UND WOHNEN GMBH (Bochum, Flüsse-Siedlung) • Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Mitte eG (Duisburg, Neudorf) Michael Groschek Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen 3 Essen, Südostviertel Allbau AG Der Stadtteil Südostviertel verfügt über eine Fläche von ca. 0,97 km² und liegt unmittelbar angrenzend an der A 40 südöstlich der Essener Innenstadt. Mit 612 Wohnungen und sieben Gewerbeeinheiten befindet sich in diesem Stadtteil das größte Allbau-Quartier. In dem eng bebauten Viertel wird die Wohnbebauung mit rund 85 % von Gebäuden aus den 1950er Jahren dominiert. Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund ist mit 57 % überdurchschnittlich hoch. Die Leerstandsquote liegt derzeit bei rund 3 %. Die innerstädtische Lage, Kitas und diverse Schulformen in unmittelbarer Nähe, die gute Erreichbarkeit mit dem PKW über die A 40 und A 52, die ÖPNV-Anbindung an das Zentrum sowie die grünen Innenhöfe stellen Potentiale für das Quartier dar. Jedoch mangelt es an kulturellen und gastronomischen Angeboten. Ebenso sind Nahversorgungsmöglichkeiten für die Mieter des Quartiers nur schwer erreichbar. Der energetische Standard der Gebäude ist nicht mehr zeitgemäß. Zur nachhaltigen Aufwertung und Stabilisierung des Quartiers wurde ein Maßnahmenkatalog im Sinne eines umzusetzenden Konzeptes erstellt. Dabei wurde der Fokus auf die Kategorien „Bauen“ und „Energie“ gerichtet. Das Konzept der Aufwertungsmaßnahmen sieht primär eine bauliche und energetische Modernisierung der Objekte vor. Dabei werden auch kriminalpräventive Aspekte für Sicherheitsmaßnahmen an Gebäuden und Außenanlagen mit berücksichtigt. Bunte Fassadengestaltung im Südostviertel Essen Auf der technischen Ebene werden die Fassaden energetisch saniert und gedämmt. In diesem Zuge werden auch neue Balkone angebracht. Die Nachtspeicher-Heizungen werden gegen moderne Heizungsanlagen ausgetauscht. Ebenso werden in die Jahre gekommene Bäder sukzessive modernisiert. Auch die Außenanlagen und das optische Erscheinungsbild erfahren eine Aufwertung. Mögliche Maßnahmen könnten dabei das Aufstellen von weiteren Bänken, eine Überarbeitung des Beleuchtungskonzepts, eine weitere Optimierung des Müllmanagements sowie ein neuer Fassadenanstrich sein. Die Nahversorgung könnte durch die Ansiedlung von Einzelhändlern, durch einen Lieferservice oder Lebensmittel-Shuttle sowie durch eine Marktplatzaktivierung nachhaltig optimiert werden. Auch die bestehende Kooperation zwischen der Polizei Essen und der Allbau AG soll im Südostviertel in Sachen „Einbruchs- und Kriminalprävention“ zum Tragen kommen. Da der Aspekt „Energie“ bei diesem Projekt eine wesentliche Rolle einnimmt, ist, in Zusammenarbeit mit einer Auswahl von Mietern, ein „Projekt im Projekt“ geplant, bei dem untersucht und dokumentiert werden soll, inwiefern sich der Energieverbrauch nach Modernisierung begleitend durch eine umfassende und fachliche Beratung reduziert. Die Beratung erfolgt dabei laufend über einen längeren Zeitraum und soll mehrsprachig angeboten werden. Weitere Aktionen wie z.B. Materialkunde und Baustellenführungen sind geplant und runden den energetischen Projektansatz ab. Ein vorgesehenes, eigenes Quartiers-Label sowie ein modernes Farbkonzept verdeutlichen nach Außen, dass hier etwas „Großes“ entsteht, auf das die Mieter stolz sein können. Die Investitionssumme beträgt nach aktuellem Planungsstand rund 26 Millionen Euro. Oben: Mieterfest im Quartier Südostviertel Unten: Ansicht Bestände im Quartier Südostviertel Quartierbewohner, Zahlen und Struktur 612 Wohneinheiten; vorwiegend Geringverdiener; Transferleistungsempfänger 60 %; Migrantenanteil 57 %; Kinderanteil 27 % Zielsetzung Nachhaltige Stabilisierung und Entwicklung des Quartiers Wesentliche Bausteine objektbezogen • • • • • Umstellung der NSP-Heizungen auf moderne Heizanlagen Dämmung der Außenwände Anbringung von Balkonen Verbesserung der Beleuchtungs- und Sicherheitssituation Sukzessive Modernisierung der Bäder Wesentliche Bausteine quartiersbezogen • • • • • • Aufwertung des Außenbereiches Label für das Quartier und eigene Internetseite Modernes Farbkonzept Verbesserung der Einzelhandelssituation Fachliche Energieberatung für sämtliche Mieter im Quartier (mehrsprachig) Einbruchs- und Kriminalprävention in Kooperation mit Polizei Essen Investitionsvolumen ca. 26 Mio. € 5 Essen, Eltingviertel Deutsche Annington Das Essener Eltingviertel liegt im nördlichen Zentrum der Stadt. Im Süden grenzt es an den Viehofer Platz, im Westen an die Universität und das neu entstandene Quartier „Grüne Mitte“. Trotz dieser guten LagebefindetsichdasQuartierderzeitim„Dornröschenschlaf“, ist städtebaulich unterentwickelt und weist viele soziale Probleme auf. Das Eltingviertel ist überwiegend ein Wohngebiet mit ca. 4.600 Haushalten und rund 8.200 Bewohnern. Die Deutsche Annington (DAIG) ist hier mit ca. 1.100 Wohnungen größter Eigentümer. Im April 2015 haben die DAIG, die Stadt Essen und die Innovation City Management GmbH eine gemeinsame Vereinbarung zur umfassenden Entwicklung des Eltingviertels abgeschlossen. Lage des Eltingviertels im Stadtgebiet Deren Ziele sind vor allem die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität der Menschen, die Reduktion der CO2-Emissionen und die langfristige Sicherung der Immobilienwerte. Zudem wird das Quartier städtebaulich an die umliegenden Nachbarschaften herangeführt. Um die Fassaden mit Sandsteinsockeln und Erkern zu erhalten, wird bei der Modernisierung auf eine Außenwanddämmung verzichtet. Die Freiräume in den Höfen sollen im Zuge eines Planungswettbewerbs einladend gestaltet werden. Durch modernisierte Wohnungen sollen neue Zielgruppen erreicht und die soziale Durchmischung verbessert werden. Dafür führt die DAIG auch mit Unterstützung des Landes Modernisierungen in den drei großen Wohnkarrees des Eltingviertels durch: Victoria-, Mathias- und Bernehof. Diese umfassen 413 Wohnungen, überwiegend aus der Gründer- und Nachkriegszeit, die derzeit mit Nachtstromspeicher beheizt werden. Alle Maßnahmen sind so gewählt, dass die Mieten für die Menschen im Quartier weiter bezahlbar bleiben. Angestrebt wird ein Anteil öffentlich geförderter Wohnungen mit Mietpreisbindung von 30 % in den drei Wohnkarrees. Im Bernehof sind zudem der Teilabriss und Neubau von öffentlich geförderten Seniorenwohnungen geplant. Die geplanten Modernisierungen beinhalten im Wesentlichen: Geplant ist die Durchführung zwischen 2015 und 2019, beginnend im Victoriahof. Die DAIG geht von einer Investitionssumme im Eltingviertel für ihre nördlichen Wohnkarees Victoria-, Mathias- und Bernehof von rund 28 Millionen Euro aus. • Anbau von barrierearmen Balkonen (soweit technisch möglich) • Austausch der Nachtspeicherheizungen und Einbau von Zentralheizungen (Fernwärme) • Austausch der Fenster • Überarbeitung der Treppenhäuser inkl. Elektroverstärkung • Barrierearme Gestaltung bzw. Erneuerung der Hauseingangsbereiche • Dämmung der Keller- und obersten Geschossdecke • Fassadenüberarbeitung inkl. Anstrich in Anlehnung an die Ursprungsgestaltung Essen Oben: Die energetische Sanierung der Wohnungen trägt zur Verbesserung der Energie- und Klimabilanz des Quartiers bei. Planungsskizze mit Balkonen Unten: Vision, Victoriahof. Vollumfängliche Innenhofgestaltung als Ergänzung zur hochwertigen Gebäudemodernisierung und Gestaltung lebenswerter Freiräume Quartierbewohner, Zahlen und Struktur ca. 1.100 Wohneinheiten DAIG; Baujahr der Gebäude 1909 bis 1911, Wiederaufbau 50er Jahre, Sanierung 70er Jahre Zielsetzung Attraktives städtisches Wohnquartier für verschiedene Zielgruppen zu bezahlbaren Mieten Wesentliche Bausteine objektbezogen • • • • • • • • Wesentliche Bausteine quartiersbezogen • Entsiegelung und Neugestaltung der Außenflächen • Verbesserung der Vegetationsstruktur der Außenanlagen • Schaffung ansprechender Nutzungsräume mit hohem Freizeitwert Investitionsvolumen ca. 28 Mio. € Architekten Albert Speer & Partner, JWR Jarzina Winkelmann Ruttkowski, Post + Welters, Deutsche Annington Modernisierung Energetische Sanierung (Dach- und Kellerdeckendämmung) Austausch der Fenster Barrierearme Gestaltung bzw. Erneuerung der Hauseingangsbereiche NSP-Heizungen ersetzen durch Fernwärmeheizung Anbau vorgestellter, barrierearmer Balkone Treppenhaussanierung inkl. Elektroverstärkung Fassadenüberarbeitung inkl. Anstrich Neubau und Teilabriss im Bernehof 7 Gelsenkirchen, Schievenfeldsiedlung ggw gelsenkirchener gemeinnützige wohnungsbaugesellschaft mbh Die im Jahre 1915 erbaute Schievenfeldsiedlung ist eine ehemalige Bergarbeitersiedlung und befindet sich im Stadtteil Gelsenkirchen-Erle. Der besondere Wert der Siedlung besteht in ihren unterschiedlichen Straßenräumen – sie umfasst eine Allee, einen zentralen Platz, einen Anger und ist vom Wechsel von einund zweigeschossig bebauten Straßen geprägt. Über einHektarbaumbestandeneGrünflächeumgibtdas QuartierundauchzwischendenHäusernfindetsich viel alter Baumbestand. Gelsenkirchen Um das Quartier nachhaltig aufzuwerten, sollen nun bauliche Barrieren reduziert und die Häuser energetisch saniert werden, zudem soll das Wohnumfeld verbessert werden. Die Schievenfeldsiedlung besteht aus 97 Gebäuden mit 321 Wohnungen, die zum Teil mit öffentlichen Mitteln errichtet wurden. Teile der Siedlung stehen heute unter Denkmalschutz. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 45 und 110 m2. Die lokale Infrastruktur bietet mehrere Schulen, Kitas, ein Krankenhaus und gute Verkehrsanbindungen. Die Veltins Arena, das Sportparadies und das Kinocenter im Berger Feld befinden sich ebenso in der Nähe wie ein breit gefächertes Einkaufsangebot in der nahegelegenen Buerschen City. Die Siedlung ist allerdings in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Fehlende energetische Ausstattung und Balkone, optische Mängel und die nicht mehr zeitgemäßen Grundrisse vieler Wohnungen erschweren die Vermietung. Zudem sind die Hauseingänge nicht barrierefrei erreichbar. Die Leerstandsquote liegt daher bei 5 %. Im Einzelnen werden dafür u.a. Kelleraußenwände trockengelegt, Fensteranlagen erneuert, schwellenlose Wärmedämmtüren eingebaut sowie die Kellerdecken und obersten Geschossdecken gedämmt. Ein modernes Blockheizkraftwerk auf Holzpelletbasis soll künftig eine effiziente Wärmeversorgung sicherstellen. Wo es sich technisch ermöglichen lässt, werden Balkone angebracht. Alle Maßnahmen werden passend zum jeweiligen Gebäude ausgewählt und umgesetzt. Das Wohnumfeld wird verbessert, indem die Außenanlagen – vor allem der zentrale Quartiersplatz – neu und barrierefrei gestaltet werden. Die Wegebeziehungen werden zum Teil überarbeitet, das Stellplatzkonzept optimiert und verkehrsberuhigte Anliegerstraßen eingerichtet. Neue und vorhandene Stellplätze werden eingegrünt. Schließlich wird in der Siedlung eine zeitgemäße digitale Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Die Investitionssumme beträgt nach aktuellem Planungsstand mehr als 20 Millionen Euro. Oben: Straßeneinblick, die Siedlung hat ihren besonderen Wert unter anderem durch unterschiedliche Straßenräume. Unten: Luftbild, das Quartier ist gekennzeichnet durch starke Begrünung mit altem Baumbestand Quartierbewohner, Zahlen und Struktur ca. 321 Wohnungen; stark überalterte Mieterstruktur; sanierungsbedürftige ehemalige Bergarbeitersiedlung mit unterschiedlichen Straßenräumen und altem Baumbestand Zielsetzung Umfassende Modernisierung der Siedlung zur Sicherung der Vermietbarkeit Wesentliche Bausteine objektbezogen • Energetische Modernisierung (Trockenlegung der Keller, Einbau neuer Fenster/ Türen, Dämmung von Keller und oberster Geschossdecke, Aufbau Nahwärme versorgung mit zentralem BHKW auf Holzpelletbasis • Abbau von Barrieren an Hauseingängen • Aufbau einer digitalen Infrastruktur • z. T. Balkonanbau Wesentliche Bausteine quartiersbezogen • • • • • • • Investitionsvolumen mehr als 20 Mio. € Verkehrsberuhigung der Anliegerstraße Abbau von Barrieren in Freiflächen Mehr Aufenthaltsqualität, generationsübergreifende Spiel- und Bewegungszonen Zusätzliche Stellplätze und Eingrünung der vorhandenen Stellplatzanlagen Quartiersplatz zum zentralen Ort um- und neugestalten Beleuchtung der Wege Erstellung Baumkonzept 9 Dortmund-Wickede, MeylantViertel LEG Wohnen NRW GmbH Das zwischen 1958 und 1965 erbaute MeylantViertel liegt im Dortmunder Osten im Stadtteil Wickede. Es umfasst 102 Gebäude mit 1.409 Wohnungen. Die heutige Bewohnerstruktur ist über Jahrzehnte gewachsen. Die Mietergemeinschaft ist mit ihrem Wohnort insgesamt sehr zufrieden. Nach wie vor leben hier viele Mieter der ersten Stunde, die sich in besonderer Weise mit dem Quartier verbunden fühlen. Zentrale Herausforderungen für die Zukunft des MeylantViertels sind der vergleichsweise hohe Altersdurchschnitt der Bewohner, der niedrige energetische Standard und die Optimierung der Nahversorgung. Zur Verbesserung der Nahversorgung soll eine bestehende Gewerbezeile mit einem modernen Ladenlokal reaktiviert werden. Die angrenzende Freifläche wird attraktiv umgestaltet, um die Aufenthaltsqualität im Außenbereich zu erhöhen. Seit dem Jahr 2008 wird das Viertel kontinuierlich von der LEG modernisiert. Im Mittelpunkt stehen dabei energetische Sanierungen und die Anpassung an die Bedürfnisse der zahlreichen älteren Bewohner, die den Wohnwert und Wohlfühlfaktor spürbar steigern. Die Investitionen belaufen sich bislang auf mehr als 13,1 Millionen Euro. Dieses Jahr sind Maßnahmen von einer weiteren Million Euro in der Umsetzung. Im Rahmen der Landesinitiative „Besser Wohnen. Energetische Sanierung plus“ führt die LEG ihr Sanierungskonzept nahtlos fort und macht zudem die Gebäude an der Meylantstraße 2/4 und an der Meylantstraße 17, die jeweils 24 Wohnungen umfassen, zum Gegenstand einer gesonderten Entwicklung. Beide Gebäude werden energetisch verbessert. Das Haus an der Meylantstraße 17 erhält zudem eine neue Aufzugsanlage und die dortigen Wohnungen werden mindestens barrierearm umgebaut. Flankiert werden diese Maßnahmen durch eine Reihe von Dienstleistungen, die teilweise neu etabliert werden. Wichtigster Baustein dabei ist das LEG-Serviceangebot, das neben einem Service-Büro vor Ort auch einen 24-Stunden-Reparaturservice und zeitgemäße Multimedia-Angebote beinhaltet. Im Mai 2015 wurde darüber hinaus das sogenannte „VitalLokal“ im Quartier eröffnet, das in unmittelbarer Nachbarschaft individuelle Beratungs- und Serviceleistungen rund um die ThemenUnterstützungundPflegebietet. AUFENTHALT LÜFTUNG LADENLOKAL (LEERSTAND) 34,72 m² LADENLOKAL (LEERSTAND) JUGENDTREFF FRISÖR 60,30 m² 101,01 m² LADENLOKAL (LEERSTAND) 110,70 m² 31,89 m² LADENLOKAL (LEERSTAND) 483,96 m² EUVT FLUR BÜRO KÜHLRAUM AUFZUG VORBEREITUNG ABSTELLRAUM WC-H WC-D KÜCHE FLUR LADENLOKAL NICHT VERMIETET WARTEN AGENTUR FÜR ARBEIT KIOSK SOZIALAMT STADT DORTMUND BÜRO 56,94 m² LEG MIETERBÜRO BÜRO 59,58 m² 128,86 m² 55,62 m² LADENLOKAL BÜRO LADENLOKAL 86,65 m² LADENLOKAL Z.ZT. ORTHOPÄDIESCHUSTER 33,63 m² ANMELDUNG VERKAUFSFLÄCHE 1 WINDF. ORTHOPÄDIESCHUSTER 166,92 m² EUV EUV FLUR BÜRO MIETERBEIRAT BÜRO WARTEN FLUR EUV LEG LAGER WC AUFENTHALT WC BÜRO WC MASSAGEPRAXIS WC WC KRANKENGYMNASTIK KIOSK ANMELDUNG LADENLOKAL (LEERSTAND) VERKAUFSFLÄCHE 2 FRISEUR JUGENDTREFF AUFENTHALT BÜRO MASSAGE FANGO/ MASSAGE MIETERBEIRAT 58,10 m² RAUM 2 AGENTUR FÜR ARBEIT STADT DORTMUND SOZIALAMT GRONE ZENTRUM FÜR INFORMATION + BILDUNG RAUM 1 TEEKÜCHE GRUNDRISS WOLFGANG MERTENS DIPL-ING ARCHITEKT AKNW MÜNSTERSTRASSE 12 44575 CASTROP-RAUXEL TELEFON 02305-29057 TELEFAX 02305-20892 AUTOTELEFON 0172-2808596 BAUVORHABEN GESTALTUNG DES INNENHOFBEREICHS MEYLANTSTR. 89 - 91 44319 DORTMUND BAUHERR LEG WOHNEN NRW BAADERWEG 11 44328 DORTMUND MASSTAB PLAN 1:200 Planzeichnung Baumaßnahme Meylantstraße Dortmund GESTALTUNGSVORSCHLAG-3 FORMAT A0 BEARB KO DATUM BLATT Oben: Steinwertweg in Dortmund Wickede – Modernisierung 2014. Unten: Das „VitalLokal“ bietet ein ganzheitliches und individuell gestaltbares Pflege-, Beratungsund Serviceangebot an. Quartierbewohner, Zahlen und Struktur ca. 11.687; die Altenquote in Wickede liegt bei 35,5 %; Migrantenanteil 28,6 %; Kinderanteil 18,4 % Zielsetzung Generationengerechte Modernisierung Wesentliche Bausteine objektbezogen • • • • • • Reduzierung von Barrieren im Wohnungsbestand Modernisierung von Bädern und Elektroanlagen Anpassung der Balkone/Laubengänge für einen barrierearmen Zugang Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit und der Sicherheit Energetische Sanierungsmaßnahmen Aufstellen einer Aufzugsanlage Wesentliche Bausteine quartiersbezogen • • • • • Reaktivierung der baulich veralteten Gewerbezeile Attraktive Umgestaltung der Freifläche der Gewerbezeile Planung eines neuen ansprechenden Zentrums für das MeylantViertel Wohnumfeldmaßnahmen Zentrale Themen: Kommunikation und Versorgung im Quartier Investitionsvolumen ca. 2 Mio. € Architekt Wolfgang Mertens 11 Bochum, Flüsse-Siedlung VBW BAUEN UND WOHNEN GMBH Mit 1.120 Wohnungen gehört die sogenannte FlüsseSiedlung zu den größten zusammenhängenden Beständen der VBW BAUEN UND WOHNEN GMBH. Die Siedlung entstand in den 1950er und 1960er Jahren im Bochumer Stadtteil Grumme und ist bis heute so attraktiv, dass eine stabile Sozialstruktur und kaum Leerstände zu verzeichnen sind. Um die Attraktivität des Quartiers langfristig und nachhaltig zu sichern, beabsichtigt die VBW nun, die Weichen frühzeitig auf generationengerechtes und zielgruppenspezifischesWohnenzustellen. Bochum In Kooperation mit dem Fahrradverleihservice „Nextbike“ und dem Carsharing-Partner „Citeecar“ erarbeitet die VBW zudem ein umfassendes Nahmobilitätskonzept, das auch den Ausbau der „Flüsse-Avenue“ zu einer durchgehenden Fahrradstraße umfasst. Die ersten Fahrradstationen im Bereich der Weserstraße sind bereits realisiert. Viele der Maßnahmen sind so angelegt, dass sie die Siedlung auch für junge Menschen attraktiver machen und so zu einer Verjüngung der Bewohnerschaft beitragen können. Mit Blick auf diese Zielgruppe sind neue Kindertageseinrichtungen in der Nachbarschaft geplant. Gestaltung barrierefreier, überdachter Hauseingänge Insgesamt umfasst das Paket ein Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro. Die Umsetzung wird voraussichtlich die kommenden 5 Jahre in Anspruch nehmen und soll 2020 abgeschlossen werden. Die Flüsse-Siedlung wird damit auch in Zukunft eine gute Adresse in Bochum für bezahlbares Wohnen für alle Generationen bleiben. Eine wesentliche Frage leitet sich aus den AuswirkungendesdemografischenWandelsab.Auchinder Flüsse-Siedlung leben immer mehr ältere Menschen, viele von ihnen schon seit Jahren und Jahrzehnten. Zentrales Ziel der nun geplanten Maßnahmen ist es, dass sie so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten Wohnumgebung führen können. Berücksichtigt werden dabei vor allem bauliche, freiräumliche und infrastrukturelle Aspekte, zum Beispiel bezahlbarer seniorengerechter Wohnraum, die Versorgungssicherheit vor Ort, die eigenständige Mobilität und die Barrierefreiheit im Außenbereich. Das geplante Maßnahmenpaket umfasst daher neben der energetischen Sanierung der Objekte insbesondere den Neubau von attraktiven barrierearmen Wohnungen und die Anpassung der zahlreichen Freiräume und Grünflächen in der Siedlung an die Bedürfnisse älterer Menschen. Neue Form der Nahmobilität: Radstation und Carsharing im Quartier FlüsseSiedlung Bochum Grumme - Quartier in Bewegung Landschaftstor Grummer Teiche aße rstr Agge Landschaftstor Regenwasserinzenierung ße gestra Big Böckenbergstraße Kleingartenanlage e Parkweg traß mp ep iem an ns ka Enn W Kleingartenanlage es ge Ag ße tra rs Spielpunkt Landschaftstor W as ns ka mp Spielpunkt ba um an Aufzug Wiem Neubau Parkweg Regenwasserinzenierung Neubau Mietergarten Parksiedlung erstr tr Flüs e aß se Gartenweg Werrastra Eingangsmarke 54 L6 eg lw rH el Cas tro pe Platz am Grünen Pfad Mietergarten OG e Gartenw ße ra os st tm ra st ne rpe So ße Pa Spielpunkt öh M Schule eg Quartiersplatz mit Kiosk „Lernen Im Park“ e) Fahrradstation ld as traß Hof Sorp Ev. Kirche ss W er ra st ra ße Fu Has „Kirche Im Park“ stra e Lahnstraß estraße Junger Hof ße Neubau ße e (F ah rrad Mietergärten stra -A ve nu Pfad Grüner e nu veße - stAra seer Spielpunkt pe aße e ers d Rampe gg es ep Enn Wes straß E Aufzug A Flüs e straß Landschaftstor weg ten Gar pe Enne Quartiersplatz mit Stadtteilladen ße tra Gartensiedlung Lahn Neubau Neubau Mehrgenerationenhof aße str We Sporthalle Möh Eingangsmarke Neubau e aß str rra ck ße Bö stra Hof be en traße Eders ne ße tra es nn Le C as Rhönstraß trop er H el lw eg ße stra rg Neubau ße tra es lm Vo e Volmestraße e lstraß me Die Eingangsmarke e lstraß me Die ße stra nberg L654 Böcke Eingangsmarke A 40 Davids | Terfrüchte + Partner www. dtp-essen.de Stand September 2013 M i. O.1:1000 VBW Bochum A40 Oben: Lageplan Flüssesiedlung Unten: Neben bezahlbarem, seniorengerechtem Wohnraum spielt auch Energieeffizienz eine große Rolle. Die Energieversorgung und Beheizung der Siedlung wird einheitlich auf KWK umgestellt. Quartierbewohner, Zahlen und Struktur ca. 1.174 Wohneinheiten; gewachsene Bevölkerungsstruktur aus überdurchschnittlich vielen älteren Bewohnern; im Kern stabile Nachbarschaftsstrukturen Zielsetzung Demografiefeste Quartiersentwicklung Wesentliche Bausteine objektbezogen • Energetische Modernisierung der Fernwärmeversorgung (KWK); Optimierung der Fernwärmestation zur Reduzierung der Anschlussleistung um rund 50 % • Verbesserung der sozialen Infrastruktur (Neubau einer Kita und einer Wohnanlage „Wohnen mit Service“ in Kooperation mit dem ASB) Wesentliche Bausteine quartiersbezogen • Aufwertung der Freianlagen: Schaffung von Quartiersplätzen für unterschiedliche Zielgruppen; Anlage neuer Wegeverbindungen zur Anbindung der „Grummer Teiche“; Reduzierung/Abbau von Barrieren • Entwicklung einer zielgruppen- und quartiersbezogenen Nahmobilität durch Kooperation mit professionellem Fahrradverleih und Carsharing Investitionsvolumen ca. 30 Mio. € 13 Duisburg-Neudorf, Wabenquartier Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Mitte eG Der Stadtteil Duisburg-Neudorf liegt unmittelbar südöstlich der Duisburger Innenstadt. Das Quartier – Heinrich-Lersch-, Kammer-, Blumenstraße – wurde im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus in den 1970er Jahren mit neun Häusern und insgesamt 170 Wohneinheiten sowie einem Mietertreffpunkt errichtet. Die terrassenförmig angelegte Wohnanlage besteht aus fünf bis acht Vollgeschossen. Die Mietpreisbindungen sind zum Ende des Jahres 2004 ausgelaufen. Bedingt durch die bevorzugte Lage in Kombination mit moderaten Mieten liegt die Leerstandquote bei nur 1 %. Die Mieterstruktur ist generationenübergreifend und gemischt. Mehr als 40 % der heutigen Bewohner sind Mieter der ersten Stunde. Dank der Zentrums-Lage sind die örtliche Infrastruktur und die Anbindung gleichermaßen gut. Die Innenstadt, der Hauptbahnhof sowie Einkaufsmöglichkeiten des täglichenBedarfssindfußläufigzuerreichen.DieUniversität und der Hafen sind per Fahrrad oder über öffentliche Verkehrsmittel angeschlossen. Auf dem Gelände selbststehenvieleGrün-undGemeinschaftsflächen zur Verfügung. Die nun rund 40 Jahre alte Bebauung weist allerdings größtenteils einen erheblichen Modernisierungsbedarf auf. Daher legt die Duisburg-Mitte eG nun ein umfassendes Sanierungskonzept auf, das den prägenden Charakter des Quartiers erhalten und nach- haltig entwickeln soll: Interessanter Wohnraum für alle Zielgruppen zu bezahlbaren Preisen. Das Konzept umfasst Maßnahmen zur Reduzierung von baulichen Barrieren, zur Verbesserung des Wohnumfeldes und zur energetischen Umrüstung. Dafür wird u.a. die Fassade komplett erneuert und erhält eine energetische Generalüberholung. Die Kellerdecken werden gedämmt und die Fenster- und Türanlagen erneuert. In diesem Zuge werden auch neue großzügige Balkone angebracht. Die Haustüranlagen werden durch schwellenlose Wärmedämmtüren ersetzt. Zusätzlich ist ein Austausch der alten Aufzüge durch größere, energieeffizientere und barrierefreie Aufzugsanlagen vorgesehen. Unter Berücksichtigung von kriminalpräventiven Aspekten sind einbruchhemmende Fenster- und Türanlagen in den Wohnungen, verglaste Fahrstuhl-Kabinentüren und Videosprechanlagen für das Objekt geplant. Die Verbesserung des Wohnumfelds wird erreicht durch die barrierefreie Neugestaltung der Außenanlagen unter den Aspekten Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit sowie durch die Einrichtung von Kommunikationsräumen. Die Investitionssumme beträgt nach aktuellem Planungsstand rund 12 Millionen Euro. Duisburg Die Loggia-Abtrennungen im Wohnraum werden ausgebaut. In diesem Zuge werden auch neue großzügige Balkone angebaut. Oben: Nach der energetischen Komplettsanierung entsprechen die Gebäude energetisch nicht nur den Anforderungen der aktuellen EnEV, sondern übertreffen diese bei weitem (Neubaustandard). Unten: Zustand vor Sanierung. Die Neugestaltung der Außenanlagen unter der Berücksichtigung der Barrierefreiheit, Einrichtung von Kommunikationsräumen sowie Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit sorgen für ein besseres Wohnumfeld als Symbol für Harmonie und lebendige Nachbarschaft. Quartierbewohner, Zahlen und Struktur ca. 18.000; Migrantenanteil 24,5 %; heterogene Mieterstruktur; mehr als 40 % Erstbezieher Zielsetzung Energetische Sanierung und Wohnumfeldverbesserung zur Sicherung einer langfristigen Vermietbarkeit, auch im Sinne der Genossenschaftsmitglieder Wesentliche Bausteine objektbezogen • • • • • • • Wesentliche Bausteine quartiersbezogen • Neugestaltung der Außenanlagen unter Berücksichtigung von Barrierefreiheit, Kommunikation, Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit Investitionsvolumen ca. 12 Mio. € Architekten STELLARCHITEKTUR Hans-Ludwig Stell, Münster Energetische Sanierung Neugestaltung der Eingangsbereiche Bau einer barrierefreien Unterflur-Müllanlage mit Mülltrennung Kompletterneuerung der Aufzugsanlage Ausrüstung der Wohnungen mit Gegensprechanlagen mit Videofunktion Verschattung durch individuell zu bedienende Schiebetürelemente Balkonvorbauten und Ausbau der bisherigen Loggia-Abtrennungen zu Wohnraum/ Terrassen im EG, barrierefreie Gestaltung der Balkone • Regenwassernutzung 15 Besser wohnen Energetische Sanierung plus Eine Initiative von Wohnungsunternehmen und Bauministerium Nordrhein-Westfalen Herausgeber Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Jürgensplatz 1, 40219 Düsseldorf www.mbwsv.nrw.de