menschlich.Bethel - Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

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menschlich.Bethel - Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
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menschlich.Bethel
www.bethel.de
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Vorwort
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Behindertenhilfe
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Epilepsie
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Arbeit und berufliche Rehabilitation
Inhalt
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Hilfen für alte Menschen
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Kliniken
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Schulen und Ausbildungsstätten
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Hilfen für wohnungslose Menschen
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Hospizarbeit
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Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen
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Kinder- und Jugendhilfe
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Psychiatrie
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Internationale Partnerschaften
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Spenden
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Friedrich von Bodelschwingh
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Geschichte Bethels
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Kontaktadressen
Liebe Leserinnen und Leser,
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Vorwort
„menschlich.Bethel“ – mit dem Titel dieser Broschüre
ist viel über den Auftrag und das Selbstverständnis
der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel gesagt.
Der Name Bethel kommt aus der Bibel und heißt „Haus
Gottes“. Der biblische Auftrag ist seit der Gründung
Bethels im Jahr 1867 unverändert an diesem Namen
orientiert. Kranke, behinderte, alte und sozial benachteiligte Menschen sollen in Bethel einen angemessenen
und auf ihre jeweiligen Bedürfnisse ausgerichteten Ort
zum Leben und Arbeiten finden. Dabei ist jeder einzelne
Mensch in seiner Einzigartigkeit zu respektieren, zu schützen und in seiner Lebensgestaltung zu begleiten. Unter
dem Leitwort unserer Vision „Gemeinschaft verwirklichen“ ist dabei ein zentrales Anliegen, jedem Menschen
mit bzw. trotz seiner Krankheiten, Behinderungen, körperlichen oder geistigen Einschränkungen eine gleichberechtigte und vollwertige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
zu ermöglichen. Um das zu erreichen, gibt es in Bethel
eine Fülle an medizinischen, pflegerischen, therapeutischen und pädagogischen Angeboten. An mehr als
250 Standorten in sechs Bundesländern engagieren sich
täglich mehr als 15 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
mit großem Einsatz, um den gemeinsamen Auftrag zu
erfüllen. Wir begleiten Menschen in allen Lebensphasen:
von der Geburt über Schule und Beruf bis ins Alter und
ans Lebensende. Dabei sind wir offen für neue Wege,
wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden und lassen
uns doch von der Gewissheit tragen, die schon unseren
Namensgeber Friedrich von Bodelschwingh geleitet hat:
„Es geht kein Mensch über diese Erde, den Gott nicht
liebt.“
Die vorliegende Broschüre „menschlich.Bethel“ gibt Ihnen
einen Überblick über die Geschichte, die Arbeit und die
vielfältigen Angebote der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen
und bedanke mich herzlich für Ihr Interesse!
Freundliche Grüße
Pastor Ulrich Pohl
Dear Readers,
„menschlich.Bethel“ (human.Bethel) – The title of this
brochure says a lot about the mission and concept of the
v. Bodelschwingh Foundation Bethel. The name “Bethel”
comes from the Bible and means “House of God”. Seen
as a biblical commission, this name has guided Bethel ever
since it was founded in 1867. Bethel is a place providing
sick, disabled, old and socially deprived persons with a
place to live and work according to their circumstances
and needs. Each person should be respected as an individual, given protection and helped to organise his or
her life. Our motto “Putting community into practice”
is a guideline for our endeavours to enable everyone, in
spite of illness, disabilities, physical or mental limitations,
to participate fully in the life of society and to enjoy the
same rights as others. In order to achieve this, Bethel has
set up a large number of services in the fields of medicine,
care, therapy and education. Every day in more than 250
places in 6 federal states more than 15 000 staff are committed to working together to fulfil Bethel’s mission. We
support people in all phases of life: from birth to school,
employment, old age and death. We are open to new
ways of doing things and to new scientific discoveries and
methods, always guided by the axiom formulated by the
one who gave us our name, Friedrich von Bodelschwingh:
“There is no-one on this earth who is not loved by God.”
This brochure, “menschlich.Bethel” gives you an overall
picture of the history, work and manifold services of the
v. Bodelschwingh Foundation Bethel. Enjoy your read!
Thank you for your interest.
5I5
Mit den Hilfen
zu den Menschen
Damit auch schwer
behinderte Menschen
nicht aus ihrem sozi-
In Bethel leben und arbeiten die
Menschen in der Überzeugung, dass
jeder Mensch – ob mit oder ohne
Behinderung – einzigartig ist und so
zur Vielfalt unserer Gesellschaft beiträgt. Menschen mit Behinderung ein
zufriedenes und gelingendes Leben
in Achtung und Menschenwürde zu
ermöglichen ist ein grundlegendes
Ziel Bethels.
alen Umfeld gerissen
werden, entwickelt
Bethel wohnortnahe
Angebote, wie das
Haus Dürerstraße in
Unna.
House Dürerstraße in
Unna: An example of
the services Bethel
is setting up in the
home area of severely
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Behindertenhilfe
Bethel unterstützt Menschen mit
Behinderung mit vielen Hilfeangeboten, damit sie so eigenständig
wie möglich leben können. Sie sollen
selbst bestimmen, wie sie wohnen,
arbeiten und ihre Freizeit gestalten.
Menschen, die auf Hilfe, Assistenz
und Begleitung angewiesen sind,
können heimatnah in ihrer vertrauten
Umgebung leben. So bleiben familiäre und soziale Kontakte erhalten.
Bethel ist mit ambulanten und stationären Angeboten in vielen Regionen
Deutschlands vertreten. Neben der
Grundversorgung gibt es pflegerische,
medizinische und psychotherapeutische Hilfen.
disabled people so
that they do not have
to break off social
contacts.
Zunehmend errichtet Bethel Wohnheime und ambulante Wohnangebote mitten in gewachsenen Gemeinden und Stadtteilen: Geschäfte,
Arztpraxen und Bushaltestellen sind
gut erreichbar. In angrenzenden
Begegnungsstätten können die Menschen soziale Kontakte knüpfen und
pflegen. Wie in den Betheler Ortschaften finden sie hier viele Freizeitmöglichkeiten.
Being where the people are
People in Bethel are convinced that
everyone – whether handicapped or
not – is unique and can contribute
something to society. Bethel’s aim is
to enable people with disabilities to
lead a contented life where they are
shown respect and dignity.
Bethel helps people with disabilities
in many ways so that they can be as
independent as possible. They should
be able to determine for themselves
where to live, work and spend their
free time. People dependent on assistance from others can stay near their
homes, thus maintaining family and
social contacts.
Bethel has residential and non-residential services in many parts of
Germany. Besides basic care they
provide medical and psychiatric help.
Residential homes and services are
being set up in built-up areas – near
the shops, doctors’ surgeries and
bus-stops. It is easy to meet people
in nearby centres and there are many
leisure activities to choose from.
Selbstbewusst mit braunem Gurt
Autismus ist nicht
Kraftvoll hebelt Frank Bartelniewöhner seinen Sportkameraden aus und wirft ihn zu Boden.
Sein Gegner liegt auf dem Bauch und versucht sich aus dem Schwitzkasten zu befreien. Beide
lachen. Die jungen Männer haben sichtlich viel Freude bei ihren Übungen. Frank Bartelniewöhner
ist begeistert von der asiatischen Kampfsportart. „Besonders die Wettkämpfe machen mir Spaß“,
sagt er. Gerade hat der 34-jährige Bethel-Bewohner die Prüfung für den braunen Gurt geschafft.
Einmal wöchentlich trainiert er mit Judo seine Körperbeherrschung. Mit einem reichhaltigen Freizeitangebot trägt Bethel zur gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Behinderung bei.
heilbar. Doch mit
speziellen Methoden
fördert Bethel die
größtmögliche Unabhängigkeit betroffener Menschen bereits
im Kindesalter.
Autism cannot be
With a powerful jerk Frank Bartelniewöhner disables his sparring partner and throws him to the
ground. His opponent tries to free himself from the headlock. Both of them laugh. The young
men are obviously enjoying their training session. Frank Bartelniewöhner is enthusiastic about
judo. “I especially enjoy competitions,” he says. The 34-year-old Bethel resident, who has just
qualified for the brown belt, does judo once a week to improve his physical control. Bethel’s wide
variety of leisure activities enables people with disabilities to become more socially integrated.
cured. But with
www.bethel-regional.de
special methods
Bethel can help those
www.igl-duesseldorf.de
affected by it to
become as indepen-
www.bethel-im-norden.de
dent as possible even
in childhood.
www.lobetal.de
7
I
7
„Kurzschluss“
im Gehirn
Seit Jahrtausenden ist die Krankheit
Epilepsie bekannt. Persönlichkeiten
wie Julius Cäsar, Vincent van Gogh
oder Alfred Nobel waren betroffen.
Epilepsien gehören weltweit zu den
häufigsten neurologischen Erkrankungen. Etwa 40 Millionen Menschen
sind von ihr betroffen, in Deutschland
allein rund 800 000.
In den großen Spielecken und kunterbunten Räumen der Kinder-Epilepsie-
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Epilepsie
Individuelle Diagnostik
und Therapie
Mit Hilfe der Elektroenzephalogie
zeichnen die Betheler EpilepsieExperten die elektrische Hirnaktivität auf. Dazu werden Elektroden schmerzfrei auf der Kopfhaut
befestigt. Je mehr die Ärzte über
die Anfallserkrankung des Patienten
wissen, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und die Erfolgsaussichten. Neueste wissenschaftliche
Erkenntnisse und modernste Technik
werden in den Epilepsie-Zentren
Bethel und Berlin-Brandenburg eingesetzt, um Menschen mit schwer
behandelbaren Epilepsien zu helfen.
Für sie ist Bethel oft der letzte
Rettungsanker in einer langen,
quälenden Krankheitsgeschichte.
Epilepsien können viele Ursachen
haben, zum Beispiel eine angeborene
Schädigung des Gehirns, Tumorerkrankungen, Entzündungen, Schlaganfälle oder Kopfverletzungen.
Während eines Anfalls verändert sich
die normale Aktivität des Gehirns.
Zu viele Nervenzellen leiten plötzlich
gleichzeitig ihre elektrischen Impulse
weiter. Es kommt zu einem „Kurzschluss“ im Gehirn – einem epileptischen Anfall.
Eine Epilepsie kann das Leben enorm
einschränken. Umso wichtiger ist es,
in der Behandlung und Therapie alle
Lebensbereiche mit in den Blick zu
nehmen und nach Lösungen zur Verbesserung der Alltagssituationen zu
suchen.
Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen
Bethel nehmen in der Behandlung
und Rehabilitation von anfallskranken
klinik Kidron des Epilepsie-Zentrums Bethel finden die kleinen Patienten
Ablenkung von ihrer Krankheit.
In the big play areas and colourful rooms of Kidron Hospital for children
with epilepsy in the centre of Bethel the little patients can forget their
illness.
Menschen europaweit eine Spitzenstellung ein. In den beiden EpilepsieZentren Bethel und Berlin-Brandenburg bieten sie alle diagnostischen
und therapeutischen Möglichkeiten,
die es gibt. Dazu gehört auch die
Epilepsiechirurgie.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die
Förderung von betroffenen jungen
Menschen. Das Berufsbildungswerk
Bethel ist die einzige Einrichtung in
Deutschland mit einer umfangreichen
Betreuung rund um die berufliche
Ausbildung von anfallskranken
Menschen.
A “short-circuit” in the brain
Epilepsy has been known for centuries. People such as Julius Caesar,
Vincent van Gogh and Alfred Nobel
had it. It is one of the most common
neurological diseases worldwide.
About 40 million people are affected
by it, 800 000 in Germany alone.
Many things can cause epilepsy, e.g.
congenital brain damage, tumours,
inflammation, strokes, head injuries.
During a seizure, too many nerve
cells relay their electrical pulses at
the same time. The result is a “shortcircuit” in the brain.
Epilepsy can restrict a person enormously. So it is important to plan
treatment holistically and find ways
of improving everyday life.
Epilepsy specialists in Bethel can map
electrical activity in the brain by fixing
electrodes to the scalp. The more the
doctors know about the epilepsy of
a patient, the better it can be treated
and the greater the chance of success.
The latest findings and techniques are
used in the epilepsy centres in Bethel
and Berlin to help people with resistant forms of epilepsy. For them Bethel
is often the last resort in a long illness.
In Europe, Bethel is the top institution
for epilepsy. Its centres in Bethel and
Berlin have all the latest facilities for
diagnosis and treatment, including
surgery.
www.mara.de
www.epilepsie-zentrum-berlin.de
www.epi-tabor.de
Ursachenforschung: Mit modernsten bildgebenden Verfahren lassen sich kleinste Veränderungen am
Gehirn feststellen, die Epilepsien auslösen können.
www.bbw-bethel.de
Looking for the causes: Modern visual methods make it possible to see minute changes in the brain
which might cause epilepsy.
www.bethel-regional.de
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Eine Chance auf
Perspektive
Sinnvolle Arbeit und Beschäftigung
sind wichtig für ein gelingendes
und würdevolles Leben. Denn Arbeit
bedeutet nicht nur Einkommen, sondern auch, Verantwortung zu übernehmen, gesellschaftliche Teilhabe
und soziale Kontakte. Berufliche Ausbildung und angemessene Arbeitsplätze steigern das Selbstwertgefühl
und verbessern die Lebenschancen
benachteiligter oder behinderter
Menschen.
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Arbeit und berufliche Rehabilitation
Kunst mit eisernem Gefieder
Bethel hat eine Vielfalt an Hilfen
zur Arbeit sowie zur beruflichen
Rehabilitation und Förderung entwickelt. In den Werkstätten finden
Menschen mit Behinderung, aber
auch mit psychischen oder sozialen
Beeinträchtigungen Möglichkeiten
der Ausbildung, Beschäftigung oder
Rehabilitation. Integrationsfirmen und
-fachdienste vermitteln benachteiligte Menschen auf den allgemeinen
Arbeitsmarkt. Für langzeitarbeitslose
Menschen werden spezielle berufliche
Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt. In pädagogischen Werkstätten werden junge Menschen aus der
Jugendhilfe beruflich gefördert.
Kunden aus ganz Deutschland vergeben Aufträge an die Bethel-Werkstätten. Die Beschäftigten
verpacken oder montieren zum Beispiel Elektronikbauteile, Kabelbäume und Scharniere.
Clients from all over Germany give their orders to Bethel workshops. The employees pack or
assemble elements such as electronic parts, wiring harnesses and hinges.
Mit einer speziellen Rehabilitationsklinik und dem Berufsbildungswerk
nimmt Bethel eine besondere Rolle
bei den Hilfen für Menschen mit Epilepsie ein. Die Reha-Klinik war 1997
die erste ihrer Art in Deutschland.
Das Berufsbildungswerk Bethel ist
nach wie vor das einzige, das sich auf
die Ausbildung junger Menschen mit
Epilepsie spezialisiert hat. Inzwischen
werden hier auch lernbehinderte und
psychisch kranke Menschen aufgenommen.
In einer Betheler Kunstschlosserei im Ruhrgebiet gestaltet der 31-jährige
Patrick Gadacz fantasievolle Metallvögel mit eisernem Gefieder. „Das
Kunstschweißen ist enorm anspruchsvoll und macht Riesenspaß“, freut
sich der gelernte Fachlagerist. Das Angebot sei für ihn eine Chance, den
Weg heraus aus der Arbeitslosigkeit zu finden. In der Schlosserei fertigen
langzeitarbeitslose Menschen Kunstwerke aus Stein und Eisen. Die kreative Arbeit hilft ihnen bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.
Die Kunstschlosserei ist ein Angebot der Betheler Gebal Gevelsberg.
Sie bietet zahlreiche Qualifizierungsmaßnahmen – unter anderem in den
Bereichen Montage, Garten- und Landschaftsbau, Dienstleistungen und
in der Schlosserei. Für Patrick Gadacz geht es darum, im Rhythmus einer
regelmäßigen Beschäftigung zu bleiben. Nach der sechsmonatigen Maßnahme will er sich umschulen lassen, einen LKW-Führerschein machen
und für Speditionen fahren.
In a metal workshop in the Ruhr area 31-year-old Patrick Gadacz is making a bird with iron feathers. “Artistic welding is extremely demanding
and very enjoyable,” he says. For Patrick Gadacz the course in the metal
workshop is a way of getting back into working life. Long-term unemployed persons create pieces of art from stone and iron. The work helps
re-integrate them into the labour market. The workshop in Gevelsberg,
run by Bethel, offers courses in fields such as construction, horticulture,
agriculture, services and metalworking. For Patrick Gadacz the most
important thing is to get a regular job again. After six months on the
course he wants to get a large goods vehicle driving licence and work
for transport companies.
A chance of finding a job
Meaningful work and occupation
are important aspects of life. Being
employed does not just mean having
an income, but also responsibility and
a social life. Job training and suitable work raise self-confidence and
improve the lives of disadvantaged or
handicapped people.
Bethel has developed a number of
ways to help people to learn a job
and to find work. In the workshops
handicapped people – and also those
with psychiatric or social problems –
are given training, a job or a course
to reintegrate them into working
life. Firms and services help them to
find work. There are special courses
for long-term unemployed persons.
The welfare service provides special
training for needy youngsters.
Thanks to its special rehabilitation
clinic and vocational training centre,
Bethel plays a special role in helping
people with epilepsy. The rehabilitation clinic was set up in 1997 as
the first of its kind in Germany. The
vocational training centre in Bethel
is still the only one specialising in
training young people with epilepsy.
Nowadays it also admits some with
learning difficulties and psychiatric
disorders.
Zurück in die Arbeitswelt zu finden ist für Menschen mit Epilepsie nicht leicht. In der Rehabilita-
www.prowerk-bethel.de
tionsklinik in Bethel werden sie behutsam und systematisch auf die Anforderungen im Berufsleben
vorbereitet.
www.bethel-regional.de
Getting back into working life again is not easy with epilepsy. In the Bethel rehabilitation clinic
the patients are carefully and systematically prepared for the demands of working life.
www.lobetal.de
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In Würde alt
werden
Getragen werden bis ins hohe Alter,
sich angenommen fühlen und gut
begleitet werden. Das wünschen
sich alle Menschen. Das Leben lehrt
allerdings, dass es oft ganz anders
kommt. Immer mehr Menschen sind
im Alter in unterschiedlichster Weise
auf Hilfe angewiesen: Manche benötigen jemanden, der ihnen zu Hause
die Mahlzeiten zubereitet und ihnen
bei der Morgentoilette hilft, andere
sind so krank, dass sie nur in einer
Pflegeeinrichtung gut versorgt werden können.
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Hilfen für
alte Menschen
Fürsorge und eine lebhafte Gemeinschaft bereichern und erleichtern das Leben
der älteren Menschen in den Betheler Einrichtungen.
Care and lively companionship make life easier for senior citizens in Bethel
institutions.
Menschen sollen in Würde alt werden und auch im Alter möglichst so
leben können, wie sie es sich wünschen. Dafür setzt sich Bethel ein mit
stationären Einrichtungen, ambulanten Pflegediensten, Kurzzeit- und
Tagespflegeangeboten, mit Betreutem
Wohnen und Beratungsstellen oder
auch mit seinen Bereichen der Gerontopsychiatrie und Altersmedizin.
Schulen und Kindergärten. Zunehmend errichtet Bethel Betreuungseinrichtungen und Begegnungszentren in gewachsenen und normalen
Stadtteilen, um alten Menschen ein
möglichst selbstbestimmtes Leben
mitten in der Gesellschaft zu bieten.
Unerlässlich für die Unterstützung im
Alter ist der Aufbau sozialer Netzwerke. Darum pflegen die Betheler Altenhilfe-Einrichtungen enge Kontakte
zu Kirchengemeinden, benachbarten
Being part of life even in old age,
feeling accepted and well integrated:
That is what everyone longs for.
But life teaches us that things often
turn out differently. More and more
Growing old with dignity
people are dependent on some kind
of help in old age: Maybe they need
someone at home to prepare meals
and help them get up in the morning, or they are so ill that they can
only be looked after properly in a
nursing home.
People should be able to grow old
with dignity and live the life they
want to even in old age. Bethel
provides residential homes, nonresidential nursing services, shortterm care and day-care, assisted
living and advice centres, geriatric
medicine and psychiatry.
Social networks are essential for
providing help for the elderly. That
is why Bethel maintains close contact
to churches, neighbouring schools
and kindergartens. Bethel is setting
up care-centres and meeting-places
in ordinary parts of town in order
to enable old people to live as they
choose as far as possible.
Theodor Popp kennt keine Langeweile
Musik und Kunst spielen eine wichtige Rolle im Leben
der Menschen im Haus Elim in Bielefeld. Der 79-jährige
Theodor Popp ist immer mit dabei, wenn es darum geht,
den Gesang seiner Mitbewohner mit dem Schlagzeug
zu begleiten. Das abwechslungsreiche Freizeitprogramm
in der Einrichtung lässt ihm keine Zeit für Langeweile.
In den Betheler Altenhilfe-Einrichtungen empfinden die
Menschen auch im Alter Erfüllung.
Music and art play an important role in the life of the
people in House Elim in Bielefeld. 79-year-old Theodor
Popp is always there when there is a chance to accompany other residents on the drums. The comprehensive
leisure programme in the house doesn’t leave him any
time to get bored. In the institutions for the elderly in
Bethel people can lead fulfilled lives even in old age.
www.altenhilfe-bethel.de
Immer mehr Menschen sind im Alter auf intensive Pflege angewiesen. Ihre Würde ist für die
Betheler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das höchste Gut.
www.bethel-im-norden.de
More and more people need a high level of care in old age. For Bethel staff it is imperative
to preserve their dignity.
www.lobetal.de
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Medizinische
Versorgung mit
diakonischem Geist
Einschnitt ins Leben
Mit äußerster Präzision und hochmoderner Navigationstechnik werden im Ev. Krankenhaus Königin
Elisabeth Herzberge Nierenoperationen durchgeführt. Auf den Gebieten der Epilepsie und Urologie
gehört das Krankenhaus in Berlin-Lichtenberg zu
den führenden Behandlungszentren Deutschlands.
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Kliniken
Using ultra-modern equipment kidney operations are
carried out with great precision in Königin Elisabeth
Herzberge Hospital. In the fields of epilepsy and urology the hospital in Berlin-Lichtenberg is one of the
leading centres in Germany.
Kinder und Erwachsene mit unterschiedlichsten Erkrankungen und
Verletzungen profitieren jedes Jahr
von den neuesten medizinischen
Erkenntnissen sowie der großen
Erfahrung in den Betheler Krankenhäusern. Die Kliniken zeichnen sich
neben ihrer hohen Fachlichkeit durch
das diakonische Engagement ihrer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus.
Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen
Bethel betreiben in Ostwestfalen das
größte evangelische Akutkrankenhaus in Deutschland, in dem jährlich
rund 50 000 Patienten stationär und
66 000 ambulant behandelt werden.
Durch intensive Forschung und Lehre
trägt das Ev. Krankenhaus Bielefeld
(EvKB) als akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Münster zum
medizinischen Fortschritt bei.
In Berlin gehört das Ev. Krankenhaus
Königin Elisabeth Herzberge ( KEH )
mehrheitlich zu Bethel. Als Krankenhaus der Regelversorgung bietet
es Diagnose- und Therapiemöglichkeiten für zahlreiche Erkrankungen.
Mit Hilfe einer Magnet-Stimulationsspirale, die mit einem hochmodernen Navigationssystem verbunden ist, können die Ärzte in der EvKB-Neurochirurgie millimetergenau das Gehirn der Patienten
untersuchen.
With the aid of a magnet stimulation spiral connected to an ultra-modern navigation system the
surgeons in the EvKB neurosurgery unit can examine a patient’s brain accurately down to the last
millimetre.
Für die psychiatrische Versorgung
betreibt das Krankenhaus unter
anderem zwei Tageskliniken und eine
renommierte Kinder- und Jugendpsychiatrie. Das KEH ist Lehrkrankenhaus der Berliner Charité.
in Germany, Bielefeld Evangelical
Hospital (EvKB), with 50 000 in-patients a year and 66 000 out-patients.
As a teaching hospital of the University of Münster, its extensive research
and teaching programmes contribute
to medical advances.
Medical care in the spirit of
Diakonia
In Berlin, the Königin Elisabeth
Herzberge Evangelical Hospital ( KEH )
is mostly run by Bethel. As a general
hospital it provides diagnoses and
treatment for countless illnesses.
The psychiatric department runs two
day-clinics and a renowned clinic for
children and young people. KEH is a
teaching hospital in the Berlin Charité
group.
Every year children and adults with
a wide range of illnesses and injuries
profit from the latest medical insights
and great experience in Bethel hospitals. The hospitals are characterised
not only by their expertise but also by
the diaconic commitment of the staff.
The v. Bodelschwingh Foundation
Bethel runs the biggest general
hospital of the protestant church
Blutwäsche im Dialysezentrum in Bethel:
Menschen mit unterschiedlichsten Erkrankungen
profitieren von der großen Erfahrung in den
www.evkb.de
Betheler Krankenhäusern.
Dialysis in Bethel: People with various illnesses
www.keh-berlin.de
profit from the wide experience available in
Bethel hospitals.
www.mara.de
Soziale Berufe mit
Zukunft
Bethel hat in Sachen Bildung eine
lange Tradition. Das Engagement
reicht von allgemeinbildenden Schulen mit Realschule und Gymnasium
über Berufskollegs und Fachschulen
bis hin zur Fachhochschule der Diakonie und der Kirchlichen Hochschule
Wuppertal /Bethel. Bethel ist auch
Träger sonderpädagogischer Einrichtungen. Kinder und Jugendliche
mit einer Lern- oder einer geistigen
Behinderung und junge Menschen,
die Erziehungshilfe brauchen, sollen
bestmöglich gefördert werden.
Menschen mit Behinderung werden von
den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern
individuell begleitet
und betreut.
People with disabilities are cared for
individually by the
staff.
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Schulen und
Ausbildungsstätten
Schule der hundert Geschwindigkeiten
Einmal in der Woche reisen Kinder der Mamre-PatmosSchule, wie die siebenjährige Ngoc Thu-Huyen, zusammen
mit ihren Lehrern ins Land der Fantasie. Beim Theaterspielen
geht es mal in einen Zauberwald, mal in ein Feenschloss.
Dann wird das Lernen in der Förderschule zur Erfahrungssuche. Bethel setzt sich dafür ein, dass auch Kinder und
Jugendliche mit einer Behinderung oder mit einem sonderpädagogischem Förderbedarf bestmöglich gefördert werden.
Denn alle Menschen haben das Recht, eine Schule mit
individueller Förderung zu besuchen. Und jeder Mensch
hat sein eigenes Lerntempo.
Once a week, seven-year-old Ngoc Thu Huyen and the
other children in Mamre-Patmos School go on a journey
to a fantasy land with their teachers. In their drama lessons they might visit a magic forest or a fairy castle. Then
learning means gaining new experiences. Bethel ensures
that children and young people with disabilities or needing
special education are given as much help as possible. For
everyone has the right to go to a school that gives them
individual attention. And everyone learns at their own pace.
Besonders wichtig ist Bethel die
Umsetzung der UN-Konvention
über die Rechte von Menschen mit
Behinderung. Das Übereinkommen
der Vereinten Nationen verlangt,
dass Schülerinnen und Schüler mit
Behinderung an Regelschulen unterrichtet werden. Im Gymnasium der
Friedrich-von-Bodelschwingh-Schulen
in Bielefeld werden in integrativen
Klassen Schüler ohne Behinderung
gemeinsam mit Kindern unterrichtet,
die einen sonderpädagogischen
Förderbedarf haben.
In die Zukunft zu investieren bedeutet
für Bethel, junge Menschen auszubilden. Besonders im Gesundheitsund Sozialwesen werden immer mehr
qualifizierte Fachkräfte gesucht.
Berufsausbildungen in der Pflege
und Betreuung, insbesondere in der
Behinderten- und Altenhilfe, bieten
jungen Menschen eine gute Perspektive. Junge Erwachsene, die sich
beruflich noch orientieren wollen,
können ein Praktikum absolvieren
oder im „Betheljahr“ Erfahrungen
im Umgang mit hilfebedürftigen
Menschen sammeln.
Carers with a future
Bethel has a long tradition of providing education. Its schools range from
secondary schools to technical col-
Bethel bietet eine
Vielfalt an beruflichen Ausbildungsstätten. Im Birkenhof
Bildungszentrum in
Hannover können
junge Menschen zum
Beispiel eine Aus-
leges to university faculties of diakonia and theology. Bethel also provides
remedial education. Children with
learning difficulties and behavioural
problems should get the best education possible.
The UN Convention on the Rights
of People with Disabilities is very
important for Bethel. It requires children with disabilities to be taught
in normal schools. At Friedrich von
Bodelschwingh High School there are
integrated classes where pupils with
no disabilities are taught alongside
those with special educational needs.
Investing in the future means providing training, especially for medical
and social services. Training as a
nurse or carer gives young people
a good start for the future. Those
who are not sure what they want to
do can get work experience or do a
“Bethel Year” to become acquainted
with working with people in need of
care.
bildung als Erzieher,
Heilpädagoge oder
Altenpfleger absol-
www.schulen-bethel.de
vieren.
www.gesundheitsschulen.de
Bethel has a range
www.espa-bk.de
of vocational training
www.fachseminar-altenpflege-bethel.de
centres. For example
www.betheljahr.de
in Birkenhof College
www.bethel-im-norden.de
in Hanover young
people can be trained
as kindergarten
www.lobetal.de
www.diakon-in.de
teachers, remedial
www.diakoniewissenschaft-idm.de
teachers or carers for
www.fhdd.de
the elderly.
www.kiho-wuppertal-bethel.de
17 I 17
Die Straße macht
krank
Nasskalte Parkbänke, Gliederschmerzen, Hunger, Angst und ein unerträglicher Seelenschmerz, der mit Alkohol
oder Drogen betäubt wird – die Straße
macht Menschen krank, und sie entmutigt sie. Wohnungslose Frauen
und Männer, für die die Straße längst
zur Normalität, zum grauen Alltag
geworden ist, haben sich oft selbst
aufgegeben. Bethel lässt daher nichts
unversucht, diesen Menschen wieder
eine Perspektive zu geben und ihnen
nachhaltig zu helfen.
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Hilfen für wohnungslose Menschen
Kehrtwende durch Kultur
Auch wohnungslose Menschen sind kreativ und haben
Lust auf Kultur. Bethel bietet ihnen in zentral gelegenen Treffpunkten und in besonderen Projekten die
Möglichkeit, Interessen und Talente in den Bereichen
Kultur, Bildung und Sport wiederzuentdecken oder
Neues auszuprobieren. Durch die aktive Teilnahme an
den unterschiedlichsten Freizeitangeboten erleben sie
Gemeinschaft statt sozialer Ausgrenzung.
Warum Menschen den Halt verlieren und obdachlos werden, hat die
unterschiedlichsten Ursachen: Armut,
Arbeitslosigkeit, Sinnkrisen, Schicksalsschläge, Drogenabhängigkeit.
Damit sie ihre Notlagen und sozialen
Schwierigkeiten überwinden und
ihre Zukunft wieder selbstständig
in die Hand nehmen können, unterstützt Bethel sie mit einer Vielzahl
von ambulanten, teilstationären und
stationären Angeboten.
Zu den Hilfeangeboten gehören eigene
Sozialdienste. In den warmen Räumen haben wohnungslose Menschen
die Möglichkeit, Wäsche zu waschen
und zu duschen. Sie können sich aber
Die mobile Ambulanz „streetmed“ fährt regelmäßig die Treffpunkte der
Wohnungslosenszene an und leistet medizinische Versorgung.
The mobile ambulance “street med” travels regularly to places where
homeless people meet and gives them medical treatment.
auch beraten lassen. Spezialisierte
Einrichtungen stellen Wohnraum
zur Verfügung und helfen bei einer
Wiedereingliederung in das Arbeitsleben.
Doch nicht alle können so erreicht
werden. Deshalb macht sich die
„streetmed“ auf den Weg. Die rollende
Arztpraxis hält an Notunterkünften,
unter Brücken und an den Treffpunkten wohnungsloser Menschen. Neben
der medizinischen Versorgung leistet
„streetmed“ soziale Hilfe, vermittelt
Kontakte zum Sozial- und Arbeitsamt.
Denn die eigentlichen Krankheitsursachen sind meist die Lebensumstände
der Menschen.
Living on the street makes
one ill
Wet benches, aching joints, hunger,
fear and unbearable inner grief
numbed by alcohol or drugs – living on the street makes people ill.
Homeless men and women have
often given themselves up. Bethel
does all it can to give these people
hope again and help them permanently.
There are many reasons why people
lose their grip on life and become
homeless: poverty, unemployment,
depression, strokes of fate, drug
addiction. Bethel has a large number
of ways to help them overcome their
plight and pick up the pieces again.
These include Bethel’s own social services. In the warm rooms, homeless
people have the chance to do their
washing and take a shower. They can
also request advice. Special homes
give them somewhere to sleep and
help them get back into working life.
Homeless people can also be creative and enjoy cultural
activities. In central meeting points and special projects
Bethel offers them the opportunity to rediscover their
interests and talents in the fields of culture, education
and sport, or to try out something new. By taking an
active part in various leisure activities they experience
community instead of social exclusion.
But not all of them can be helped in
these ways. “street med”, a doctor’s
surgery on wheels, goes to emergency shelters and where homeless
people gather. Besides medical aid,
“street med” arranges contacts to
welfare services and job centres. For
the real cause of an illness is usually
poor living conditions.
www.bethel-regional.de
Beratende Hilfeangebote, wie die Clearingstelle im Haus Linde im niedersächsischen Freistatt,
sind wichtige Anlaufstellen für wohnungslose Menschen.
Advice centres such as the Clearing Point in House Linde in Freistatt, Lower Saxony, are important
contact points for homeless people.
www.bethel-im-norden.de
19 I 19
|
19 19
Wärme und
Geborgenheit
Im Hospiz am Ostpark
in Dortmund haben
Viele Menschen haben Angst, in
ihrer letzten Lebensphase allein zu
sein. Sie möchten zu Hause betreut
werden und im Kreis vertrauter Menschen sterben. Oft ist aber niemand
da, der die Pflege rund um die Uhr
leisten kann.
die Mitarbeitenden
viel Zeit für intensive
Gespräche mit den
Gästen.
In Ostpark Hospice
in Dortmund staff
takes time for deep
discussions with the
Bethel fördert sowohl die ambulante
als auch die stationäre Hospizarbeit.
In den Hospizen können sich die
Menschen geborgen fühlen und
erfahren ein warmes menschliches
Klima. So können sie in würdevoller
Weise leben bis zu ihrem Tod.
|
18 19
Hospizarbeit
Eine wichtige Voraussetzung, damit
Menschen bis zuletzt am Leben teilhaben können, ist das Lindern von
Schmerzen durch die Palliativmedizin. Heute ist es möglich, Schmerzen
so zu behandeln, dass sie nicht mehr
spürbar sind oder zumindest erträglich werden.
Für die Gäste in den Betheler Hospizen ist immer jemand da, der ihre
Wünsche erfüllt. Ein Team aus Ärzten,
Pflegekräften, Seelsorgern, Sozialarbeitern und ehrenamtlichen Helfern
betreut die Menschen bis zu ihrem
Lebensende. Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sorgen für eine kon-
guests.
tinuierliche Begleitung, die ebenso
die Angehörigen mit einbezieht.
often they have no-one who can care
for them round the clock.
Bethel unterhält mehrere Hospize in
verschiedenen Städten. Im Jahr 2012
hat Bethel zudem ein Kinder- und
Jugendhospiz in Bielefeld eröffnet.
Zum Zeitpunkt der Einweihung gab
es bundesweit erst zehn solcher Einrichtungen. In dem neuen Kinderhospiz werden Familien auf ihrem langen
Weg bis zum endgültigen Abschied
begleitet.
Bethel encourages non-residential
and residential hospice work. In the
hospices people feel safe and enjoy
the warm environment. They can live
in dignity until they die.
Warmth and Security
Many people fear being alone at the
end of their lives. They want to be
looked after at home and die in the
presence of people they know. But
For the guests in the Bethel hospices
someone is always around to fulfil
their wishes. A team of doctors, nursing staff, counsellors, social workers
and unpaid helpers looks after them
until they pass away. The staff make
sure that someone is always around –
be it staff or family.
Bethel runs hospices in several cities.
In 2012 a new hospice for children
and young people was opened. In
the new Children’s Hospice families
are given counselling while on the
road to the final farewell.
Ein Sonnenschein für das junge Leben
Manchmal kann Lissi auch Daumen lutschen. Doch jede Nacht braucht das zarte Mädchen,
das viel zu früh auf die Welt gekommen ist, ein Beatmungsgerät. Im neuen Kinder- und Jugendhospiz Bethel werden Kinder, wie die einjährige Lissi, rund um die Uhr betreut. Ihre Eltern und
Geschwister wohnen im selben Haus. Die Familien können gemeinsam ihre Zeit verbringen,
Energie tanken und sich mit anderen Eltern austauschen, die ihre Sorgen kennen. Einige Plätze
im Kinder- und Jugendhospiz sind auf die speziellen Bedürfnisse von dauerbeatmeten Kindern
zugeschnitten, die auf intensive Betreuung angewiesen sind. Einmalig in Deutschland ist die
enge Anbindung an die Kinderklinik Bethel. Damit ist die beste palliativmedizinische Versorgung
der Kinder garantiert.
One important requirement for people to continue to participate in life
is relieving pain through palliative
care. Nowadays it is possible to treat
pain so that it disappears or is at least
made bearable.
Den Augenblick
genießen: Im
idyllischen Garten
des Hospizes Haus
Zuversicht in Bethel
können die Gäste zur
www.hospiz-bethel.de
Ruhe kommen und
die Natur mit allen
www.kinderhospiz-bethel.de
Sinnen erleben.
Sometimes Lissi can suck her thumb, but every night the delicate child, born prematurely, needs
artificial respiration. In the new hospice in Bethel children and young people like Lissi can be
cared for round the clock. Their parents and siblings can stay there too, spend time together
and share with other parents who understand their worries. Some of the beds in the hospice are
reserved for children needing regular artificial respiration. The close ties to the Children’s Hospital
in Bethel are unique in Germany and guarantee the best palliative care for the children.
Enjoying the moment:
www.bethel-regional.de
In the idyllic garden
of House Zuversicht,
www.hospiz-leipzig.de
the hospice in Bethel,
guests can experience
www.keh-berlin.de
the beauty of nature
with all their senses.
www.dwnh.de
|
21 21
Eine Sekunde,
die alles verändert
|
20 21
Ein schwerer Sturz mit dem Fahrrad,
ein heftiger Zusammenprall beim
Fußballspielen, ein Zeckenbiss beim
Spazierengehen oder ein plötzlicher
Schlaganfall … Jede Minute werden
Menschen von einem Moment auf
den anderen aus ihrem gewohnten
Leben gerissen, weil ihr Gehirn eine
Verletzung erleidet. Für die Betroffenen ist meistens nichts mehr, wie
es vorher war. Die Folgen einer
Gehirnverletzung sind sehr verschieden. Sie reichen von Gedächtnisverlust über motorische Probleme bis hin
zu stark eingeschränkten sprachlichen
Fähigkeiten. Die Patienten müssen
ihren Alltag neu erlernen.
Menschen mit
erworbenen
Bethel hat sich spezialisiert auf die
Therapie, Betreuung und Förderung
von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen. Um die bestmögliche
Unterstützung zu gewährleisten,
arbeiten unterschiedlichste Fachleute
zusammen. Wohnortnahe, alltagsorientierte Therapieangebote haben die
soziale und berufliche Eingliederung
der Betroffenen in ihr gewohntes
Lebensumfeld zum Ziel.
Hirnschädigungen
Haus Elim in Bielefeld ist die einzige Einrichtung in Ostwestfalen-Lippe, die sich auf jüngere Wachkoma-Patienten spezialisiert hat.
House Elim in Bielefeld is the only institution in Eastern Westphalia that specialises in young patients
in a vegetative state.
One second that changed
everything
A bad fall from a bike, a hefty collision in football, a tick bite on a walk
or a sudden stroke … Every minute
people are being wrenched out of
their usual lives because of brain
damage. For these people nothing
remains as it was.
Schritt für Schritt zurück ins Leben
The consequences of brain damage
vary considerably. They range from
loss of memory to physical problems
to serious loss of language skills.
Patients have to re-learn how to run
their lives.
Bethel has specialised in the treatment, care and training of people
with acquired brain damage. Experts
work together to ensure the best
possible support. Treatment, which
should be available near patients’
homes, aims to re-integrate them
into employment and social life in
their usual environment.
Nach der Akutbehandlung im Krankenhaus folgt für
die Patienten die Phase der intensiven Rehabilitation.
Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen leben mit
ganz verschiedenartigen Beeinträchtigungen, die sehr
individuelle Hilfen notwendig machen. Mit einer guten
Pflege, einem speziellen Training und mit gezielten Fördermaßnahmen wird alles dafür getan, den Betroffenen
wieder neue Lebensperspektiven zu eröffnen.
Wenn die Schwere
After being treated in hospital these patients need an
intensive period of rehabilitation. People with acquired
brain damage live with many different impairments
calling for individual attention. With good care, special
training and well-directed measures everything possible
is done to give affected persons a new outlook on life.
der Hirnschädigung
eine Wiedereingliederung in das gewohnte
Leben unmöglich
macht, geht es darum, eine qualifizierte
Pflege und Betreuung
zu gewährleisten.
When the brain
damage is so severe
that it is impossible
to return to normal
www.weiter-leben.de
life, it is a question of maintaining
professional care and
support.
www.igl-duesseldorf.de
23 I 23
|
23 23
Chance zum
Durchstarten
In Deutschland wachsen zahlreiche
Kinder und Jugendliche in Heimen
oder anderen betreuten Wohnformen
auf. Viele haben in ihren Familien
bleibende seelische Wunden erlitten.
Geborgenheit und Verständnis haben
sie nie kennen gelernt. Ihre seelische
Not verursacht häufig Zukunftsängste.
Einige haben zudem nie erfahren, was
es bedeutet, ein Zuhause zu haben.
Sicher und geborgen ist der kleine Paul in den Händen von Betheljahr-Teilnehmerin Inanna Kalthoff.
Sie arbeitet im Haus Irene im niedersächsischen Langenhagen, in dem schwangere Frauen und junge
Mütter in schwierigen Lebenssituationen betreut und gefördert werden. Und auch die Kinder erfahren eine intensive Zuwendung.
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22 23
Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen
Bethel helfen diesen Kindern und
Jugendlichen mit einem vielfältigen
System an pädagogischen und sozialtherapeutischen Hilfen. Es reicht von
betreuten Tagesgruppen und ambulanter Unterstützung über die Betreuung in Pflegefamilien und Heimen
bis hin zu besonderen schulischen
Angeboten und Ausbildungen. Bethel
bezieht wenn möglich auch die Eltern
in die pädagogische und therapeutische Arbeit mit ein, um die Bindung
zu den Kindern zu stärken.
Kinder- und
Jugendhilfe
Bethel ist es wichtig, in den Hilfeangeboten eine Atmosphäre zu
schaffen, in der sich die Kinder und
Jugendlichen akzeptiert, verstanden
und geborgen fühlen. In einem durch
Baby Paul lies safe and sound in the hands of Inanna Kalthoff. She is doing a Bethel Year in House
Irene in Langenhagen, Lower Saxony. Pregnant women and young mothers in difficult circumstances
are cared for and encouraged there. And the children are also given abundant care and attention.
Schutz, Förderung und Orientierung
geprägten Lebensraum können sie
zur Ruhe kommen.
Getting off to a good start
In Germany many children and
young people grow up in residential
homes or other forms of supervised
accommodation. Many of them have
already suffered permanent psychological damage from their families
and have never known what security
The v. Bodelschwingh Foundation
Bethel helps these children and
young people by providing a variety
of educational and social services.
They range from day-care groups
and non-residential support to care
in foster families and homes and to
special schools and training centres.
Bethel involves the parents in this
work wherever possible, for bonds
between children and parents are
strong in spite of their problems.
For Bethel it is important to create
an atmosphere in which children
and young people feel accepted,
understood and secure. They are
able to calm down in an environment
in which they feel protected and
encouraged.
„Anton“ hat immer ein offenes Ohr
Ein weiches Fell zum Kuscheln, ein gutmütiger Charakter, um sich geborgen
zu fühlen, und ein freches Wesen zum Spaßhaben – Esel „Anton“ ist der
perfekte Kamerad für die siebenjährige Maike. Auf einem Hof in Niedersachsen können Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten und seelischen Problemen durch den Umgang mit Eseln und Alpakas Ängste abbauen und ihr
Selbstwertgefühl stärken. Einige der Kinder wurden Opfer psychischer oder
sexueller Gewalt. Bei anderen sind die Eltern mit der Erziehung ihres Kindes
überfordert, weil sie psychische Schwierigkeiten oder Suchtprobleme haben.
Die Therapie mit Tieren hilft den Pädagogen, die häufig sehr verschlossenen
Kinder besser zu erreichen.
Soft fur to snuggle up to and an easy-going temperament – “Anton” is the
perfect companion for Maike. Children with emotional problems can gain
confidence through contact with donkeys and alpacas. Some of the children
were victims of sexual violence. Others have parents who can’t care for
them properly because they themselves have mental problems or addictions.
Animals help get through to the children, who are often very withdrawn.
and understanding mean. Their emotional suffering prevents them from
planning for the future or makes
them afraid of it. Some have never
even experienced what it means to
have a home.
www.bethel-regional.de
www.bethel-im-norden.de
www.lobetal.de
Besondere schulische Angebote sorgen dafür, dass die Jugendlichen nicht den Anschluss verlieren
und ihre Chance auf eine berufliche Ausbildung erhalten.
Special educational measures ensure that young people do not get left behind at school; in this
way they retain their chance of learning a job.
www.alice-salomon-haus.de
|
25 25
Wege aus dem
Seelentief
Nur wenn der
Betroffene selbst
etwas verändern will,
können Maßnahmen
Depressionen und extreme Angstzustände lähmen den Menschen,
sie können ihn handlungsunfähig
machen. Die Betroffenen können ihre
Erkrankung nicht aus eigener Kraft
bewältigen. Auch Menschen, die an
einer schizophrenen Psychose leiden,
suchtkrank oder dement werden,
sind auf professionelle Unterstützung
angewiesen. Mit einem ausgefeilten
System an individuellen Angeboten
hilft Bethel diesen Menschen.
erfolgreich sein.
Darum werden die
Patienten so weit
wie möglich in die
Therapieplanung
einbezogen.
It is only when an
affected person himself wants to change
things that measures
can be effective. That
is why patients are
included as much as
|
24 25
Psychiatrie
Die Therapieansätze und Heilungschancen sind so unterschiedlich wie
die Krankheitsbilder selbst. Bethel hat
daher komplexe Netzwerke aufgebaut, in denen ambulante und stationäre Dienste und Einrichtungen eng
zusammenarbeiten. Sie umfassen die
Behandlung in psychiatrischen und
psychotherapeutischen Akutkliniken
ebenso wie die Betreuung in stationären und ambulanten Wohnformen,
aber auch Angebote der beruflichen
Rehabilitation.
Bethel bietet zudem spezielle Angebote für psychisch kranke Menschen
mit einer geistigen Behinderung an.
Denn diese Menschen leiden häufiger
als andere Bevölkerungsgruppen an
psychischen und somatischen Erkran-
possible in planning
their treatment.
kungen. Die Symptome sind häufig
mehrdeutig. Unbehandelt können
die psychischen Erkrankungen jedoch
selbstverletzendes, stereotypes oder
aggressives Verhalten verstärken.
Ways out of depression
Depression and severe panic attacks
paralyze people, making them incapable of action. Affected persons
cannot overcome their illness through
their own strength. But also persons suffering from schizophrenic
psychosis, addiction or dementia
are dependent on professional support. Bethel helps them by means of
a sophisticated system of individual
measures.
Approaches to therapy and chances
of healing are as varied as the clinical pictures themselves. Bethel has
therefore built up a complex network
in which non-residential and residential services and institutions work
together closely. They include treatment in psychiatric hospitals, but also
assistance in getting back into working life.
Bethel also provides special services
for mentally disabled persons with
psychological problems. For such people suffer from mental and somatic
disorders more frequently than the
general public. Their symptoms are
often ambiguous. However, if they
are not treated, mental disorders may
often increase the risk of self-destructive or aggressive behaviour.
Lichtblicke im Schatten
Der diffuse Schein bunter Luftblasen-Säulen fasziniert und beruhigt zugleich. Im SnoezelenRaum können junge Patienten Spannungen abbauen und zur Ruhe kommen. In der Kinderund Jugendpsychiatrie des Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge in Berlin werden
Kinder und Jugendliche behandelt, die ihr seelisches Gleichgewicht verloren haben. Seelische
und psychosomatische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind in unserer Gesellschaft alarmierend hoch. Statistische Untersuchungen zeigen hohe Raten von Essstörungen,
Misshandlungs- und Missbrauchsfolgen sowie von Suizidalität und Angststörungen.
www.evkb.de
The diffuse light of brightly-coloured air bubbles is fascinating and at the same time has a
calming effect. In the Snoezelen Room young patients can release their tension and calm
down. In the psychiatric department of Königin Elisabeth Herzberge Evangelical Hospital in
Berlin children and young people are treated when they have lost their mental balance. The
number of children and young people with mental and psychosomatic disorders is alarmingly
high in our society. Statistical research shows large numbers of eating disorders, after-effects
of cruelty and abuse, and also suicidal tendencies and panic attacks.
www.keh-berlin.de
Kunst- und Ergotherapien, wie in der Friedrich von Bodelschwingh-Klinik in Berlin, spielen eine eben-
www.fvbk.de
so bedeutende Rolle in der Behandlung wie Musik-, Licht-, Bewegungs- oder Gesprächstherapien.
Art therapy and occupational therapy, including music therapy, light therapy, therapeutic exercises
and counselling, play an important part in treatment, for example in Friedrich von Bodelschwingh
Hospital in Berlin.
www.bethel-regional.de
|
27 27
Von Cleveland
bis Lutindi
Die Entwicklung nachhaltiger und
beispielhafter Angebote für benachteiligte Menschen in anderen Ländern
und Kulturkreisen ist ein wichtiges
Ziel der v. Bodelschwinghschen
Stiftungen Bethel. Weit über die
Grenzen Deutschlands hinaus pflegt
Bethel zudem den fachlichen Austausch und menschliche Begegnungen. Verbände, Kliniken und Forschungseinrichtungen im Ausland
sind wichtige internationale Dialogpartner.
|
26 27
Zu diesen Partnern gehört zum Beispiel die Cleveland Clinic Foundation in Ohio/ USA, mit der Bethel die
Epilepsiechirurgie weiterentwickelt.
Über die Mitgliedschaft in internationalen Organisationen, wie der Allianz
IMPACT, unterstützt Bethel fachlich,
finanziell und politisch die Arbeit von
Initiativen in Entwicklungsländern.
Konkrete Aufbauhilfen leistet Bethel
auch in vielen Ländern Osteuropas.
Internationale
Partnerschaften
Die traditionsreichste Verbindung
pflegt Bethel nach Tansania. Friedrich
von Bodelschwingh hatte 1896 den
Auftrag gegeben, in Lutindi in den
Usambara-Bergen eine Station für
befreite Sklavenkinder zu gründen.
Die Teeproduktion beim „Mental Hospital“ in den Usambara-Bergen in Tansania
ist Beschäftigungsangebot und Einnahmequelle zugleich.
Tea-production in the “Mental Hospital” in the Usambara Mountains in Tanzania
is a form of employment but also a source of income.
Heute befindet sich dort eine Klinik
für psychisch kranke, anfallskranke
und suchterkrankte Menschen.
Bethel ist das einzige diakonische
Mitglied der Vereinten Evangelischen
Mission ( VEM ). Ihr gehören außerdem 33 Kirchen in Asien, Afrika und
Deutschland an. Die VEM fördert den
Austausch von Wissen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die
gegenseitige finanzielle Unterstützung.
From Cleveland to Lutindi
Developing sustainable and exemplary services for disadvantaged
persons in other countries and cul-
tural groups is one of the things the
v. Bodelschwingh Foundation Bethel
has undertaken to do. In addition,
there are consultations and exchange
of expertise far beyond the German
borders. Organisations, hospitals and
foreign research centres are important international partners.
One of them for example is the
Cleveland Clinic Foundation in Ohio/
USA, with which Bethel is continuing to develop surgery for epilepsy.
Through membership in international organisations such as IMPACT
Alliance, Bethel supports project work
in developing countries both professionally, financially and politically.
It is also engaged in development
programmes in many Eastern Europe
countries.
Bethel’s longest link is to Tanzania.
In 1896 Friedrich von Bodelschwingh
directed that a home for liberated
slave children should be built in
Lutindi in the Usambara Mountains.
Today it is a hospital for drug addicts
and persons with mental disorders
and epilepsy.
Hallo, neuer Erdenbürger!
Bethel is the only member of the
United Evangelical Mission ( UEM) that
is a diaconic social welfare organisation. The other 33 members of UEM
are churches in Asia, Africa and
Germany. UEM encourages mutual
financial support and the exchange of
knowledge and personnel.
Esres Kakuro, Hebamme aus Tansania, sammelt Erfahrungen bei ihrer
deutschen Kollegin Claudia Ostermann. Einen Monat lang hospitiert
sie im Ev. Krankenhaus Bielefeld. Seit vielen Jahren pflegt Bethel eine
enge Partnerschaft mit dem Krankenhaus in Nyakahanga im Nordwesten
Tansanias. Regelmäßig reisen Betheler Fachkräfte zum Austausch nach
Afrika, und Mitarbeitende aus der Pflege in Tansania besuchen Bethel.
Esres Kakuro, a midwife from Tanzania, is learning from her German
colleague, Claudia Ostermann. She is an observer in Bielefeld Evangelical
Hospital for a month. Bethel has had close connections with Nyakahanga
Hospital in North-West Tanzania for many years. Specialists from Bethel
visit Africa regularly to exchange ideas, and African nursing staff come
to Bethel.
www.vemission.org
In einem UNESCO-Workshop in Bethel entwickelten internationale Spielexperten spezielle
therapeutische Spielmittel für Menschen mit Behinderung.
During a UNESCO Workshop in Bethel international experts developed special therapeutic
games and toys for handicapped people.
www.impact-the-world.org
29 I 29
Dank tausendfacher
Unterstützung
Vieles von dem, was Bethel zur
Verbesserung der Lebenssituation
kranker, pflegebedürftiger oder
behinderter Menschen erreichen
möchte, ist nur dank der Unterstützung durch einen großen Kreis von
Freunden und Förderern möglich.
Ihre Geldspenden schaffen Spielräume für die diakonische Arbeit
Bethels. Viele Menschen in ganz
Deutschland und auch im Ausland
sind Bethel als Spender verbunden.
|
28 29
Spenden
Kunterbunt und einzigartig
In der Mamre-Patmos-Schule in Bethel werden rund
240 Kinder mit Lernbehinderungen gemeinsam
unterrichtet mit Mädchen und Jungen, die von einer
schweren geistigen und körperlichen Behinderung
eingeschränkt sind. Ganz im Sinne Friedrich von Bodelschwinghs: „Auch der Schwächste ist lernfähig. Wir
haben das Wort ‚hoffnungslos’ aus unserem Wortschatz gestrichen.“ Und während im Regelschulsystem
ein straffer Lehrplan vorgibt, welcher Unterrichtsstoff
in welcher Klasse bewältigt werden muss, gibt es an
der Mamre-Patmos-Schule einen Förderschwerpunkt
für jedes einzelne Kind. Die Errichtung der einzigartigen
Förderschule wurde mit Hilfe von Spenden verwirklicht.
In Mamre-Patmos School in Bethel about 240 children
with learning disabilities are taught alongside girls
and boys with severe mental and physical disabilities.
It is just as Friedrich von Bodelschwingh would have
wished: “Even the weakest person is able to learn
something. We have deleted the word ‘hopeless’ from
our vocabulary.” And whereas ordinary schools have
a strict curriculum for each class, in Mamre-Patmos
School each child has an own special focus. Donations
helped to finance the building of this unique school.
Bedeutende Unterstützung erfährt
Bethel auch durch Sachspenden.
„Sammelt die übrigen Brocken, auf
dass nichts umkomme!“ Mit diesem
Aufruf – ein Zitat aus dem JohannesEvangelium – bat bereits Friedrich
von Bodelschwingh um die Zusendung nicht mehr benötigter Kleidung,
Bilder, Münzen und ähnlicher Dinge.
Heute helfen viele Kirchengemeinden
und Menschen aus ganz Deutschland,
indem sie der „Brockensammlung“
Bethel ihre gut erhaltene gebrauchte
Kleidung und Gegenstände aller Art
überlassen. Hier findet ein Team von
behinderten und nicht behinderten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Arbeit. Auch kleine Kostbarkeiten
werden manches Mal gespendet.
Sie werden bei einer Auktion auf-
Mechthild Nickel arbeitet zackig und genau. „Die Arbeit in der Briefmarkenstelle mache ich wirklich gern“, freut sie sich.
Mechthild Nickel works quickly and accurately. “I really love working in the
Stamp Department,” she says with obvious enjoyment.
gerufen, deren Erlös Bethel zugutekommt. Ein Teil der Sach- und Kleiderspenden wird direkt in Bethel
verwendet. Bewohner Bethels und
wohnungslose Menschen finden
zum Beispiel im Laden „Pangilo“
alles, was sie brauchen.
Weltweit denken Menschen an die
Briefmarkenstelle Bethel, wenn sie
ihre Post öffnen. Sie sammeln die
entwerteten Postwertzeichen. Sogar
ganze Briefmarkensammlungen schicken sie nach Bethel. Dadurch finden
rund 130 Frauen und Männer mit
Behinderung Arbeit und Beschäftigung. Die Marken werden von ihnen
aufbereitet, sortiert und an Sammler
verkauft. So ergibt sich neben den
Von der gut erhaltenen Kleidung bis zum
feinen Porzellan wird
Arbeitsmöglichkeiten noch ein finanzieller Erlös für die diakonische Arbeit
Bethels.
Support from thousands of people
Much of what Bethel does to improve
the situation of needy persons is
only possible thanks to support from
a large number of donors – around
340 000 friends all over the world.
Bethel is helped considerably by
donated goods. “Collect up what
remains so that nothing is lost!”
With these words – a quotation
from the Gospel of John – Friedrich
von Bodelschwingh appealed for
clothing, pictures, coins and similar
items. Nowadays many parishes and
individuals help by sending goods
to Bethel. Sometimes really valuable
items are given and these are sold
by auction. Some of the clothing is
used in Bethel itself – residents and
homeless persons can get things from
“Pangilo” shop.
All over the world people save used
stamps to send to Bethel. 130 disabled men and women are employed
in the stamp department. They prepare the stamps and sell them to collectors. Besides providing them with
work, Bethel benefits financially.
nahezu alles für die
Brockensammlung
Bethel gespendet.
Almost anything
can be given to the
www.bethel.de
Brockensammlung
in Bethel, from good
Telefon: 0521 144-3600
second-hand clothing
to fine bone china.
E-Mail: spenden@bethel.de
31 I 31
31
| 31
Die Visionen und die
Tatkraft von Friedrich
von Bodelschwingh
haben wesentlich
Eine helfende Hand für jeden Menschen
Auf Amrum machte Pastor Friedrich von Bodelschwingh im Jahr 1904 Urlaub. Die Betheler
Diakonissenanstalt Sarepta unterhielt auf der Nordseeinsel seit 1893 Seehospize zur Erholung.
Selbst auf Amrum hielt sich Bodelschwingh an seinen Grundsatz, den er bereits im Vaterhause
gelernt hatte: Am Sonntag sollte den dienstbaren Geistern möglichst wenig Arbeit gemacht
werden. Deshalb räumte er selbst das Zimmer auf, putzte seine Schuhe und wirkte so als
Vorbild für zahlreiche Hospizgäste.
Pastor Friedrich von Bodelschwingh spent his holidays on Amrum in 1904. Since 1893 Sarepta
Deaconesses had been running guest-houses by the sea on Norderney, an island in the North
Sea. Even on Amrum Bodelschwingh stuck to the principle – learnt in his father’s home – of
making the staff as little work as possible on Sundays. So he tidied his room himself and
cleaned his shoes. In this way he was an example to many guests.
|
30 31
Friedrich von
Bodelschwingh
dazu beigetragen,
Dickköpfig,
warmherzig und
voller Tatendrang
dass sich Bethel zu
einer der größten
diakonischen Einrichtungen Europas
entwickeln konnte.
The vision and energy
of Friedrich von
Auf einer leichten Erhöhung des
Teutoburger Waldes, die sich mitten durch Bethel zieht, liegt ganz in
der Nähe der Zionskirche auf dem
Alten Friedhof eine der bekanntesten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts begraben: Pastor Friedrich von
Bodelschwingh. Unzählige Straßen,
Kirchengemeinden und Schulen in
Deutschland tragen seinen Namen.
Bekannter noch als er selbst ist aber
sein Lebenswerk: „Bethel“ (hebräisch:
„Haus Gottes“).
Bodelschwingh kam am 6. März
1831 in Tecklenburg zur Welt. Seine
Familie gehörte zu einem alten westfälischen Adelsgeschlecht. Viele seiner Vorfahren waren Offiziere oder
preußische Beamte. Auch sein Vater
Ernst machte Karriere bis zum preußischen Finanzminister in Berlin. Sohn
Friedrich wurde zum Spielgefährten
des späteren 99-Tage-Kaisers Friedrich
Wilhelm III.
Friedrich von Bodelschwingh begann
zunächst mit einem Studium an der
Philosophischen Fakultät, absolvierte
dann aber eine Ausbildung zum
Landwirt und studierte Theologie.
Seine erste Stelle führte ihn gemeinsam mit seiner Frau Ida nach Paris zur
Evangelischen Mission. Seine Gemeindemitglieder waren deutsche Gastarbeiter, die ihr Leben als Gassenkehrer
bestritten. Bodelschwingh gelang es,
Spenden in Deutschland zu werben
und auf dem Montmartre eine kleine
Kirche und Schule zu errichten.
Bodelschwingh contributed considerably
to developing Bethel
into one of the largest social welfare
organisations in
Europe.
drang soll er gewesen sein, aber
auch charismatisch und warmherzig.
Jedes Jahr wurden neue Häuser
errichtet, immer mehr kranke und
hilfebedürftige Menschen konnten
aufgenommen werden. Bei der
Finanzierung des rasanten Wachstums erwies sich Bodelschwingh als
talentierter Spendensammler. Er bat
einflussreiche Menschen um Hilfe.
Und er gründete „Pfennigvereine“,
in denen viele Menschen auch mit
kleinen Gaben die Arbeit Bethels
unterstützten.
Am 2. April 1910 starb Bodelschwingh. Die Leitung Bethels hatte
er kurz zuvor seinem Sohn „Fritz“
übertragen, der das Lebenswerk
seines Vaters fortsetzte.
Stubborn, warm-hearted and
full of energy
Nach Deutschland zurückgekehrt,
übernahm Bodelschwingh eine Pfarrstelle in Dellwig an der Ruhr. Dort
wurde die Familie im Jahr 1869 hart
geprüft. Ihre vier Kinder starben an
Diphterie.
On a slight rise in the middle of
Bethel, in the Old Cemetery near
Zion Church, one of the best-known
personalities of the 19th century
lies buried: Pastor Friedrich von
Bodelschwingh. Countless streets,
churches and schools in Germany
bear his name. But even more
famous than his name is his life’s
work: “Bethel” (Hebrew for “House
of God”).
1872 wagte Friedrich von Bodelschwingh einen beruflichen Neuanfang und übernahm in Bielefeld die
„Anstalt für Epileptische“, fünf Jahre
nach ihrer Gründung. Er forcierte die
Entwicklung der seit 1874 „Bethel“
genannten Einrichtung mit enormem
Eifer. Dickköpfig und voller Taten-
Bodelschwingh was born on 6th
March 1831 to an old Westphalian
aristocratic family. Many of his ancestors were military officers or Prussian
civil servants. His father Ernst even
became the Minister of Finance in
Berlin and Friedrich was a playmate
of Kaiser Friedrich Wilhelm III.
Friedrich von Bodelschwingh first
studied philosophy, but later switched
to agriculture and theology. His first
post was in Paris, where he and his
wife Ida worked in the Protestant
Mission. The members of his congregation were German migrant streetcleaners. Bodelschwingh managed to
raise funds in Germany to erect a little
church and school on Montmartre.
Back in Germany, Bodelschwingh
took over a church in Dellwig on the
Ruhr. The family was hard hit in 1869
when their four children all died of
diphtheria.
In 1872 Friedrich von Bodelschwingh
took over the “Institution for Epileptics”, which had been founded five
years earlier. The name changed to
“Bethel” in 1874. Bodelschwingh’s
great vision and zeal led to its rapid
growth. He is said to have been stubborn and full of energy, but also a
warm-hearted charismatic personality.
New buildings were erected every
year to accommodate ever more sick
and needy persons. Bodelschwingh
was a talented fundraiser. He asked
influential people for their help, but
also started “Penny Clubs”, where a
large number of people could donate
just small amounts.
Bodelschwingh died on 2nd April
1910. He had transferred the management of Bethel to his son “Fritz”.
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www.bethel-historisch.de
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Aus der Ortschaft
zu den Menschen
Nachdem im Jahre 1857 mit den
Bromsalzen ein Mittel zur Behandlung von Epilepsien gefunden wurde,
entstanden in ganz Europa Heilanstalten für anfallskranke Menschen.1865
begann auch die rheinisch-westfälische Innere Mission, eine solche
Anstalt zu planen. Sie konnte 1867 in
einem alten Bauernhof bei Bielefeld
eröffnet werden und gilt als „Keimzelle“ Bethels.
Armut und Massenarbeitslosigkeit
beschäftigten
Friedrich von Bodelschwingh. Er nutzte
seinen Einfluss und
gründete Arbeiterkolonien für die
„Brüder von der
Landstraße“. 1903
ging er in die Politik
und engagierte sich
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Geschichte Bethels
Schon 1873 wurde mit dem Haus
Bethel ein neues, viel größeres
Gebäude errichtet, in dem 160 Menschen Platz fanden. Es galt als sinnvoll, Patienten in kleinen Gruppen
unterzubringen und ihnen eine Arbeit
zu geben. Deshalb teilten sich in dem
neuen Haus je acht bis zehn Bewohner ein Schlaf- und Wohnzimmer. Im
Keller wurden Werkstätten untergebracht.
Friedrich von Bodelschwingh baute
die Einrichtung zu einer Ortschaft
aus, in der Menschen mit Epilepsie ihr
Leben verbringen und auch arbeiten
konnten. Viele kleine Häuser konnten
eröffnet werden. In ihnen wurden
die Patienten getrennt nach Alter,
Geschlecht, Beruf und Schwere ihrer
im preußischen Landtag für die Lage der
Wanderarbeiter.
Poverty and mass
unemployment worried Friedrich von
Bodelschwingh. He
used his influence to
found worker-colonies for the “brothers
from the streets”.
Behinderung untergebracht. Zudem
erschloss Bodelschwingh weitere
Hilfefelder für sogenannte Geisteskranke, Nervenkranke, aber auch
körperlich Kranke, Waisenkinder,
Arbeitslose, „Alkoholiker“ und
„Erziehungszöglinge“.
From an institution to the people
„Abbild der ewigen Güte Gottes“
Für Prinz Albrecht von Preußen war die Zionskirche in Bethel ein „Abbild der ewigen Güte Gottes“. Am 28.
November 1884 weihte der Prinz das Gotteshaus auf dem Zionsberg ein. Mit der Bildung einer eigenen Kirchengemeinde wollte Friedrich von Bodelschwingh den geistigen inneren Zusammenhalt stärken. Bis heute wird das
Gemeindeleben geprägt vom Miteinander behinderter und nicht behinderter Menschen. Der Gottesdienst in der
Zionskirche ist reich an Liturgie und besonders auf Menschen mit Behinderung abgestimmt.
To Prince Albrecht of Prussia, Zion Church in Bethel was a “portrayal of God’s everlasting love”. The prince dedicated the building on Zion Hill on 28th November 1884. Friedrich von Bodelschwingh founded the congregation
to increase the spiritual cohesion in Bethel. Until today congregational life is characterised by the way handicapped
and non-handicapped people live together. Services in Zion Church have a rich liturgy specially suited to handicapped people.
Die Arbeit sollte so organisiert werden, dass jeder eine seinen Fähigkeiten entsprechende Tätigkeit fand.
Viele Handwerksbetriebe wurden
gegründet. In ihnen arbeiteten auch
nicht behinderte Menschen. Nicht
nur der therapeutische Nutzen schien
wichtig, sondern auch die Erlöse.
Denn erst 1893 stellte sich der Staat
seiner Verantwortung und zahlte erstmals ein Pflegegeld pro Patient. Die
Kosten für die Betheler Arbeit wurden allerdings nicht gedeckt. Bethel
musste kostengünstiger wirtschaften
und bauen. Statt kleinerer Häuser
wurden Gebäude mit großen Schlafsälen errichtet.
Weil die Anstalt rasant wuchs, entstanden zahlreiche Werkstätten und Betriebe. Ab 1878 wurden die
After bromide was discovered as a
means of treating epilepsy in 1857,
sanatoriums for epileptics were
opened all over Europe. In 1865 the
Rhenish-Westphalian Home Mission
began planning an institution, which
opened in 1867 in an old farmhouse
in Bielefeld and became the nucleus
of “Bethel”.
Menschen in Bethel von einer anstaltseigenen Schusterei versorgt.
Because the institution grew so rapidly numerous workshops and enterprises were set up. From
1878 onwards people in Bethel were supplied with shoes from the institution‘s own shoemaker‘s
workshop.
In 1873 a new and much larger
building was erected – House Bethel
– with room for 160 people. It was
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Die Westfälische Diakonissenanstalt Sarepta wurde 1869 gegründet. Im Jahr 1953 entstand die Ravensberger Schwesternschaft als zweite Schwestern-
Ab 1988 beginnen in Kooperation mit der Cleveland Clinic Foundation in Ohio/USA die Planungen für eine Epilepsie-Neurochirurgie in Bethel.
schaft unter dem Dach Sareptas. Sie versteht sich als Glaubens- und Dienstgemeinschaft, jedoch nicht als Lebensgemeinschaft christlicher Frauen.
In 1988 cooperation begins with Cleveland Clinic Foundation in Ohio/USA to plan neurosurgery for epilepsy in Bethel.
The Westphalian Order of Deaconesses, Sarepta, was founded in 1869. The Ravensberg Sisterhood was founded in 1953 as a second sisterhood under
the umbrella of Sarepta. Sarepta sees itself as a community of women who are linked by faith and work, but who do not live together.
considered best to house patients in
small groups and give them a job to
do. In the new building eight to ten
residents shared a bedroom and living room. Workshops were installed
in the cellar.
Friedrich von Bodelschwingh developed the institution into a settlement where people with epilepsy
could spend their whole lives. Many
smaller homes were erected. Patients
were divided according to age, sex,
occupation and the severity of their
handicaps.
They were given work according to
their ability. Many craftsmen’s shops
were set up, with both handicapped
and non-handicapped staff. It seems
that besides the therapeutic aspect,
the income was also important. It
was not until 1893 that the state
began to pay a care allowance for
each patient. However, that did
not cover expenses. Bethel had to
economise. Instead of small homes,
buildings with large dormitories were
erected.
Bethel ist im April 1961 eine der ersten Zivildienst-Einsatzstellen in der Bundesrepublik Deutschland.
In April 1961 Bethel was one of the first places where conscientious objectors could do alternative
service.
Die Situation änderte sich erst nach
1945. Beim Wiederaufbau der durch
den Krieg zerstörten Häuser entstanden kleinere Mehrbettzimmer.
Die dafür notwendigen Mittel waren
jedoch knapp, denn Bethel sah
sich auch gezwungen, in andere
Arbeitsmöglichkeiten zu investieren.
Weil die neuen Medikamente gegen
Epilepsie wirksamer waren, konnten
viele anfallskranke Menschen nun
außerhalb von Bethel leben und
arbeiten. Die Menschen, die in der
Einrichtung blieben, waren häufig
so schwer behindert, dass sie nicht
in den Handwerksbetrieben arbeiten konnten. Ihnen boten einfache
Industriearbeiten eine sinnvolle
Beschäftigung.
der Menschen, die von Bethel betreut
werden. Bethel ist nicht nur ein historischer Ortsteil. Es ist vielmehr zu
einem Synonym für ein großes Netzwerk von ambulanten und stationären Angeboten geworden. Und das in
vielen Bundesländern. Betreute Menschen sollen ihr Leben selbst gestalten können, in Wohngemeinschaften
oder im eigenen Apartment – mitten
in der Gesellschaft.
Mit der Sozialgesetzgebung der
neuen Bundesrepublik wurde es
möglich, neue Einrichtungen zu
planen, Werkstätten für behinderte
Menschen aufzubauen und ein komplexes Netzwerk von Hilfeangeboten
in den jeweiligen Betheler Ortschaften zu errichten.
The situation did not change until
after 1945. When the buildings damaged by war were re-constructed,
smaller rooms for fewer persons were
built. Money was short, as Bethel felt
forced to engage in other fields of
work, too. Since the new medicines
for epilepsy were more effective,
many epileptics were able to live and
work outside of Bethel. Those who
were left in the institution were often
so severely handicapped that they
could not work in the craftsmen’s
shops. They found satisfaction in
doing simple tasks for industry.
Seither geht die Entwicklung hin zu
einer immer größeren Orientierung
an den Wünschen und Bedürfnissen
When the new Federal State passed
its social legislation it became possible to plan new institutions, to build
workshops for handicapped persons
and to set up a complex network of
services in different Bethel communities.
Since then the trend has been
towards greater consideration of the
wishes and needs of individual persons in the care of Bethel. Bethel is
not just a historical place but rather
a synonym for a wide network of
non-resident and residential services
in many federal states. People being
supported by Bethel should be able
to plan their own lives, whether in
shared accommodation or in their
own flat – in an ordinary community.
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