SP-7514 UV Siebdruckklebstoff
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SP-7514 UV Siebdruckklebstoff
SP-7514 UV Siebdruckklebstoff Verarbeitungshinweise März 2003 Inhalt: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Empfehlungen zur Verarbeitung von SP-7514 Siebgewebe, Besonderheiten und Druckvorstufe Siebdruckverfahren Druckparameter Druckvorgang UV-Trocknung und Abdeckung mit Schutzpapier Abfallentsorgung und Reinigungshinweis Lagerung und Haltbarkeit 1. Empfehlungen zur Verarbeitung von SP-7514 1.1 Form und Aussehen: SP-7514 ist ein UV-Licht trocknender Haftklebstoff, der speziell für den Siebdruck entwickelt wurde. SP-7514 besitzt eine thixotrope Viskositätseinstellung. Er hat im Ruhezustand eine dickflüssige Konsistenz mit einer Viskosität von ca. 15.000CPS. Die Farbe ist klar bis leicht gelblich. 1.2 Verdünnung und Zusätze: SP-7514 ist gebrauchsfertig eingestellt. Nachträgliches Verdünnen oder Zusetzen von z.B. Entschäumern haben negativen Einfluss auf die Klebkraft und sind nicht vorgesehen! 1.3 Durchmischen: Ein Durchmischen vor dem Gebrauch ist im allgemeinen nicht erforderlich, da eine Separierung der Komponenten nicht zu Erwarten ist. Jedoch senkt Aufrühren die Viskosität und erleichtert somit Ausgießen und Verteilen in die Siebschablone. Geeignete Schutzkleidung tragen! 1.4 Behälter zur Aufbewahrung: Bewahren Sie den Klebstoff im dicht verschlossenen Originalbehälter auf. Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Lagerung und Haltbarkeit“. 1.5 Hinweis: Benutzter Klebstoff aus der Farbruhe kann in den Behälter zurückgegeben und wiederverwendet werden. Geeignete Schutzkleidung tragen! 2. Siebgewebe und Druckvorstufe Treffen Sie die Auswahl des Siebgewebes auf Grundlage der erforderlichen Beschichtungsdicke des Klebstoffs und der Druckgenauigkeit. 2.1 Siebgewebe 2.1.1 Materialien Als Materialien für das Siebgewebe sind Edelstahl, Polyester und Nylon geeignet. Edelstahlgewebe führt aufgrund der größeren Maschenweite zu einer dickeren Beschichtung. Polyester- und Nylongewebe sind aufgrund ihrer feineren Maschenweite für die Erzeugung von präzisen Mustern geeignet. Allgemein wird bei umfangreichen Druckarbeiten Polyestergewebe aufgrund seiner besseren Haltbarkeit bevorzugt eingesetzt. 2.1.2 Fadenzahl Zum Drucken von SP-7514 können Siebgewebe mit einer Fadenzahl von 21 bis 77 Fäden/cm eingesetzt werden. Dabei gilt: Je größer die Fadenzahl wie z. B. 77, desto dünner das Gewebe und somit umso dünner der Klebstoffauftrag. Gewebe von kleinerer Fadenzahl wie z.B. 21 sind dicker und ergeben einen dickeren Klebstoffauftrag. Tabelle 1 (siehe unten) zeigt den Zusammenhang zwischen Fadenzahl, theor. Fadendicke, offenem Flächenanteil des Siebgewebes und der daraus resultierenden theoretischen Dicke des Klebstoffauftrags. Dabei ist die theor. Auftragsdicke das Produkt aus offenem Flächenanteil und tatsächlicher Siebdicke. Besonderheiten! Beispielrechnung für Gewebe 40-80 d.h. 40 Fäden/cm – 80µ theor. Fadendicke: 44,1% x 133µ = 58,8µ theor. Auftragsdicke SP-7514 besitzt einen Klebstoffgehalt (Festkörpergehalt) von 100%, d.h. es sind keine organ. Lösemittel oder Wasser enthalten. Daher findet keine Volumenreduzierung oder Schrumpfung der Auftragsdicke durch den Trockenprozess statt! „Nass gleich trocken!“ Bei der Siebauswahl braucht somit kein Zuschlag für den „Nassauftrag“ eingerechnet werden. Tabelle 1 –Auswahl typischer Siebgewebe, Typ PET-1000*1, Bindung 1:1 Fadenzahl/cm theor. Fadendicke in µ % Offener Flächenanteil µ Tatsächl. Siebdicke µ Theor. Auftragsdicke 49 49,7 45,3 40,2 58,7 44,1 45,7 30,9 30,1 26,5 250 215 210 205 115 133 150 130 101 88 122,5 106,8 95,2 82,4 67,5 58,6 51 40,2 30,4 23,3 21-140 24-120 27-120 30-120 32-70 40-80 45-70 51-80 61-64 77-55 *1 Polyestergewebe 2.2 Schablone 2.2.1 Schablonenmaterialien In Frage kommen typische Materialien für UV-Klebstoff, UV-Tinten und lösemittelhaltige Pasten. Keine Schablonen für wasserhaltige Klebstoffe verwenden. 2.2.2 Dicke der Schablone Die Dicke der Maskierung sollte 30 bis 70µm plus Fadendurchmesser betragen. Eine dünnere Maskierung reduziert das Beschichtungsgewicht, während eine dickere Maskierung die Einheitlichkeit des Musters der Randlinie, insbesondere bei breiteren Rastern, beeinträchtigen kann. 2.3 Druckmuster Es gibt verschiedene Typen von Druckrastern. Allgemein hängt die Dicke des Klebstoffs von der Maschenzahl ab. Der Einsatz von Streifen- oder Punktrastern kann im Fall einer dickeren Maskierung jedoch die Klebstoffschicht dicker machen. Einfach Streifen Punkte 3. Siebdruckverfahren Hinweis! 4. Druckparameter Hinweis! SP-7514 ist für alle Siebdruckverfahren geeignet und kann auf allen typischen Siebdruckmaschinen verarbeitet werden. Beim Rotationssiebdruck sinkt die Viskosität von SP-7514 tiefer als bei den gängigen „Flachverfahren“ aufgrund der dem Verfahren typischen kontinuierlichen Scherbelastung durch die Druckrakel. Dies kann unter Umständen zu unscharfen Konturen des Druckbildes führen. Generell stehen Verfahrensparameter wie Rakelparameter, Klebstoffparameter und Druckformparameter in einer Wechselbeziehung zueinander und jede Druckaufgabe erfordert ein individuelles Gleichgewicht aller wirksamen Kräfte um einen guten Druckausfall zu erzielen. Die nachfolgende Tabelle stellt daher lediglich einzelne Parameter und ihre potentielle spezifische Wirkung dar. Tabelle 2. Bedingungen für den Siebdruck. Parameter Druckrakel: Rakelform Härte Anstellwinkel Arbeitswinkel Material / Form / Einstellung Voll-Polyurethan, RKS, Federblech Diverse Profilformen mit z.B. scharfkantigen Rakelblatt-kanten und abgerundeten -kanten Shore A: 50° bis 85° rot (50– 60 Shore), grün (62– 68 Shore), blau (70–75 Shore), gelb (80– 85 Shore). Standard 75°. Der Arbeitswinkel resultiert aus Parametern wie Härte, Dicke, Profil, frei Rakelhöhe, Rakeldruck, Format und Absprunghöhe. Rakeldruck Rakelgeschwindigkeit Absprunghöhe Flutrakel: Rakelgeschwindigkeit entsprechend Format und Auslösevermögen einstellen Je nach Format und Druckaufgabe Typische Materialien sind Aluminium oder Edelstahl. Der Anstellwinkel beträgt in der Regel 45°. Abstand zur Schablone zwischen 0 bis –1mm einstellen Bemerkung Je nach Druckverfahren und Aufgabe Eine scharfkantige Rakelblattkante ergibt ein präziseres Druckbild. Abgerundete Rakelkanten erhöhen die Auftragsdicke verschlechtern aber die Konturenschärfe. Härteres Gummi ergibt geringere Auftragsdicke und präziseres Duckbild In der Praxis hat nicht der Anstellwinkel, sondern der effektive Arbeitswinkel entscheidenden Einfluss auf den Druckausfall. Unter den genannten Parametern erfährt das Rakelblatt eine entsprechend starke Durchbiegung. Je stärker die Durchbiegung umso geringer der Arbeitswinkel und umso höher die Vertikalkraft. Und umso mehr Klebstoff wird in und durch die Schablone gepresst. Hoher Rakeldruck und Klebstoffdurchsatz erhöht die Benetzung und verbessert die Verteilung des Klebstoffes, verringert aber auch die Konturenschärfe. Je mehr Rakeldruck umso höher der Reibungsverschleiß der Schablone und des Rakelblatts. Langsamere Rakelgeschwindigkeit kann die Auslösung des Klebstoffs aus der Schablone verbessern. Mehr Absprunghöhe bewirkt bessere Klebstoffverteilung und besseres Ablösen des Siebs vom Druckbogen gleichzeitig wird die Passgenauigkeit geringer. Die notwendige Abstandseinstellung kann je nach Format und Geschwindigkeit variieren. In jedem Fall muß eine gleichmäßige Klebstoffverteilung gewährleistet sein. 5. Druckvorgang 5.1 Vorbereitung (1) (2) (3) (4) Hinweis: Zum Erhalt der optimalen Fließeigenschaften sollte der Arbeitsbereich eine Temperatur von ca. 23°C aufweisen. Siebrahmen ausrichten, Druckrakel und Flutrakel befestigen. Druckbedingungen gemäß obiger Tabelle 3 einstellen Entlang der Rakel eine ausreichende Menge Klebstoff auf die Schablone geben. Offene, zu druckende Bereich dabei aussparen. Geeignete Schutzkleidung tragen! 5.2 Während des Drucks (1) Konstanter Druckzyklus ergibt gleichbleibenden Druckausfall . (2) SP-7514 erlaubt Produktionsunterbrechungen, der Klebstoff trocknet nicht im Sieb ein. (Siehe Kapitel 2 „Besonderheiten“ hinsichtlich Lösemittel- oder Wassergehalt) Für gleichbleibende Qualität des Druckausfalls sollte jedoch die Zykluszeit konstant gehalten werden. (3) Die Klebstoffmenge sollte für 30 bis 50 Drucke ausreichen. 5.3 Hinweise zur Problemlösung Sollten beim Drucken Probleme auftreten, z. B. schlechte Ablösung des Druckbogens vom Sieb oder schlechte Druckkonturen, helfen Ihnen folgende Hinweise bei der Lösung des Problems. 5.3.1 Unbedruckte Stellen Bei schlechten Konturen sowie Lücken im Klebstoffauftrag entweder den Rakeldruck erhöhen oder die Rakelgeschwindigkeit senken. Klebstoffmenge und Viskosität überprüfen und bei Bedarf nachfüllen. 5.3.2 Das Sieb haftet auf dem Druckbogen Das Sieb lässt sich nicht vom Druckbogen lösen. Erhöhen Sie in diesem Fall den Absprung und den Rakeldruck entsprechend. 6. UV-Trocknung 6.1 UV-Prozessfenster SP-7514 hat ein breites UV-Prozessfenster. Bei einer Bestrahlungsenergie von 400mJ/cm² bis 600mJ/cm² und einer Auftragsdicke von 25µm bis 75µm ergibt sich ein ausgewogenes Bild von Adhäsion zu Kohäsion. Bei dickeren Klebstoffaufträgen kann für die optimale Trocknung jedoch eine höhere Energiezufuhr erforderlich werden. 6.2 Lampentyp Typische UVA Mitteldruck-Quecksilberdampflampen von 80 bis 120 Watt/cm 6.3 Diagramm Klebstoffeigenschaften im Verhältnis zur Trockenenergie Untertrocknet Schälfestigkeit nimmt ab UV Prozess Fenster Übertrocknet 6 10000 5 9000 Statische Scherfestigkeit nimmt zu 7000 3 6000 4 8000 5000 2 4000 Klebrigkeit (Tack) nimmt ab 3000 1 2000 0 1000 0 200 300 400 500 UV Energie 600 700 800 [ mJ/cm²] 6.4 Verwendung von Schutzfolie Soll das Druckgut nicht sofort verklebt, sondern zwischengelagert werden, so empfiehlt sich die Abdeckung mit z.B. silikonisiertem 3M Schutzpapier. Das Schutzpapier so auftragen, dass keine Lufteinschlüsse oder Schmutzpartikel in den getrockneten Klebstoff gelangen. 7. Abfallentsorgung und Reinigungshinweise Hinweis! Immer geeignete Schutzkleidung tragen! (1) Klebstoffabfall oder Drucke mit nassem Klebstoff müssen sachgemäß nach den geltenden Vorschriften entsorgt werden. Wir empfehlen zwecks einfacher und umweltgerechter Abfallentsorgung deshalb auch Andrucke und schlechte Druckausfälle zu Trocknen. (1) Klebstoffreste mit Spatel weitestgehend von Rakel, Flutrakel und Sieb entfernen. Überschüssiger Klebstoff aus der Farbtruhe kann dabei in den Behälter zurückgegeben und wiederverwendet werden. Der restliche Klebstoff kann mit geeigneten Siebreinigungsmitteln entfernt werden. Die Reinigung der Siebschablone in einer autom. Reinigungsanlage wird empfohlen. Bei Reinigung mit Lösemitteln von Hand unbedingt gute Raumbelüftung sicherstellen. Lösemittel auf Putzlappen geben und Sieb damit abreiben. Sieb bei Raumtemperatur trocknen lassen, bis sich die Lösungsmittel verflüchtigt haben. Unbedingt geeignete Schutzkleidung wie Handschuhe und Schutzbrille tragen! (2) (3) 8. Lagerung und Haltbarkeit (1) (2) (3) Lagerung in Originalbehälter. Behälter fest verschlossen halten. Vor direkter Sonnenbestrahlung und anderen UV-Lichtquellen schützen. Temperatur darf 40°C nicht überschreiten. Vor Frost schützen. Die Mindesthaltbarkeit beträgt 6 Monate nach Wareneingang, wenn bei einer Temperatur zwischen +5°C bis +27°C im Originalbehälter gelagert wird. Weitere Information entnehmen Sie bitte dem Dosenetikett! Die vorstehenden Angaben stellen unsere gegenwärtigen Erfahrungswerte dar. Es obliegt dem Besteller vor Verwendung des Produktes selbst zu prüfen, ob es sich, auch im Hinblick auf mögliche anwendungswirksame Einflüsse, für den von ihm vorgesehenen Verwendungszweck eignet. Alle Fragen einer Gewährleistung und Haftung, einschließlich der Gewährleistungsfrist für dieses Produkt, regeln sich nach unseren jeweils gültigen Allgemeinen Verkaufsbedingungen, sofern nicht gesetzliche Vorschriften etwas anderes vorsehen. Keine Gewährleistung und Haftung übernimmt die 3M Deutschland GmbH für die Verarbeitung dieses Klebstoffs. 3M Deutschland GmbH Industrieklebebänder, Klebstoffe und Kennzeichnungssysteme Carl - Schurz - Str. 1 41453 Neuss Telefon 0 21 31 / 14-3465 Telefax 0 21 31 / 14-3454 Internet: http://www.3m-klebetechnik.de Email: kennzeichnen.de@mmm.com KG-647