2008 - Jura-Sternwarte
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2008 - Jura-Sternwarte
STIFTUNG JURA – STERNWARTE GRENCHEN Komet Holmes www.jurasternwarte.ch info@jurasternwarte.ch Impressum Herausgeber Stiftung Jurasternwarte Grenchen Oktober 2008 Beitr•ge von Hugo Jost, Gerhart Klaus, Theres Klaus, Franz Conrad, Roger Sollberger Fotos von Gerhart Klaus, Hugo Jost, Franz Conrad, Roger Sollberger Druck Auflage Buchdruckerei Paul Herzog, Langendorf 600 Exemplare Bankverbindung: Solothurner Bank SoBa, Konto: 45-87-4, zugunsten von S227328A 8334 Stiftung Jurasternwarte 2 Stiftung Jurasternwarte 2008 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Stiftung Jurasternwarte, Bericht des Pr€sidenten 4 Erich Wolf zum Gedenken 7 Der steile Weg zur Jurasternwarte 10 Mondfinsternis 3. M€rz 2007 11 Saturnbedeckung durch den Mond 22. Mai 2007 12 Die Sonnenfinsternis vom 29. M€rz 2006 in der T•rkei 14 Die Sonnenfinsternis vom 29. M€rz 2006 in Libyen 18 Komet Mc Naught (C/2006 P1) 20 Helligkeitsausbruch von Komet 17P Holmes 22 Partielle Mondfinsternis vom 16. August 2008 24 Entdecke das Weltall (Abendprogramm der Buebenwoche) 26 Partielle Sonnenfinsternis vom 1. August 2008 29 Unsere G‚nner 2006 / 2007 30 Ausbau der Sternwarte 33 Finanzieller Jahresbericht 2007 34 AJUG 21. Vereinsjahr, Jahresbericht des Pr€sidenten 36 Kontaktadressen, Anfahrtsweg 39 Stiftung Jurasternwarte 2008 3 Bericht des Pr€sidenten Stiftung Jurasternwarte – Bericht des Pr•sidenten Liebe Leserinnen, liebe Leser Liebe G‚nnerinnen und G‚nner Die Jahre 2006 und 2007 waren trotz schlechtem Wetter astronomisch interessant. Mondfinsternisse, Saturnbedeckungen, partielle Sonnenfinsternisse wechselten sich gegenseitig ab. Auch ein paar Pleiaden-Bedeckungen durch den Mond konnten beobachtet werden. Nur die Sonne streikt! Schon seit Monaten sind kaum noch Flecken zu sehen. Der neue Fleckenzyklus will und will nicht beginnen. An Arbeit mangelte es uns nie. Unsere Gruppenf•hrungen jeden Freitag zwischen Mai und November sind Jahr f•r Jahr voll ausgebucht. Der Besucherstrom an den Tagen des offenen Daches und bei den Ferienpass Veranstaltungen ist unvermindert sehr gross. Der Verein „Astrogruppe der Jurasternwarte“ entwickelt sich nach wie vor erfreulich. Die Mitgliederzahl steigt kontinuierlich an. Die Vereinst€tigkeiten werden reger und reger. Ohne die unz€hligen Fronstunden der Mitglieder der Astrogruppe bei F•hrungen, beim Unterhalt der Sternwarte und den Instrumenten k‚nnten wir die Sternwarte nicht mehr betreiben. Die Jurasternwarte ist, wie alle Sternwarten, dem grundlegenden Prinzip aller Sternwarten unterworfen: Eine Sternwarte ist nie fertig! Die technischen M‚glichkeiten in der professionellen wie auch in der Amateur-Astronomie ver€ndern sich derart schnell, dass die Sternwarte und das Instrumentarium dauernd ver€ndert und erweitert werden m•ssen. Nur dadurch ist es uns m‚glich, unseren Besuchern immer die neuesten Erkenntnisse der Astronomie mit 4 zeitgem€ssen Mitteln zug€nglich zu machen. Auch die Mitglieder der Astrogruppe der Jurasternwarte sind darauf angewiesen, mit den neuesten Instrumenten arbeiten zu k‚nnen. Nur so k‚nnen Sie lernen, die Astronomie mit den Mitteln der heutigen Zeit den Besuchern kompetent weiterzugeben. Die Pr€sentationsmittel f•r unsere F•hrungen oder Kurse haben sich im Laufe der Zeit enorm gewandelt. Waren es bei der Gr•ndung der Sternwarte die Wandtafeln und Kreide, die zur Veranschaulichung von Astronomischen Sachverhalten dienten so wurden Sie nach und nach durch den Hellraumprojektor und den DIA-Projektor abgel‚st. Doch die Zeit schreitet, nein rast, unaufhaltsam weiter. Heute sind audiovisuelle Pr€sentationen das Mass der Dinge. Dies bedeutet: Ohne Beamer mit Musikanlage, ohne DVD Player, ohne PC ist kaum noch „Eindruck“ zu schinden. Sowas wird nun einfach erwartet. Dank Ihnen, liebe G‚nnerinnen und G‚nner und Dank einem grossen Zustupf der „Mathys-Stiftung f•r Wohlfahrt und Kultur“ konnten wir letztes Jahr einen Beamer und die dazu geh‚rende Ger€te wie DVD-Player und Musikanlage beschaffen. Nun k‚nnen wir unseren Besuchern auch Filme und „DIA-Shows“ mit Filmsequenzen zeigen. Ein wesentliches Mittel zur Verbreitung der Astronomie ist heutzutage das Internet. Eine Sternwarte ohne eigene Homepage existiert sozusagen nicht. Andererseits f•hrt ein guter Internetauftritt dazu, dass die Sternwarte weltweit Aufmerksamkeit geniesst. Ich habe unsere Homepage 2008 komplett erneuert. Sie entspricht heute dem, was Stiftung Jurasternwarte 2008 Bericht des Pr€sidenten von den Besuchern der Homepage erwartet wird. Zugegeben: Die dauernde Erweiterung und Pflege ben‚tigt enorm viel Zeit. Aber: Es macht auch Spass. War unsere Homepage bis Ende 2007 bei der Swisscom beheimatet so wurde Sie 2008 zu Solnet disloziert. Der Support ist wesentlich besser als bei Swisscom. Und das Beste kommt erst noch: Solnet gibt uns kostenlos Gastrecht auf Ihren Rechnern. Recht herzlichen Dank. Dann gibt es auch immer wieder G‚nner, die uns in grossz•giger Weise mit Sachgeschenken oder mit Fronarbeitsstunden beschenken (siehe Ausbau Sternwarte). Auch ihnen gilt ein recht herzliches Dankesch‚n. Am 15. M€rz 2008 verstarb der Mitbegr•nder und langj€hrige Pr€sident des Stiftungsrates der Jurasternwarte, Erich Wolf. Ich lernte Erich im Herbst 1985, als ich mit einer Gruppe des Ferienpasses Grenchen die Sternwarte besuchte, kennen. Obwohl ich mich in meinen Jugendjahren f•r Astronomie interessierte war es mir nicht bewusst, dass in Grenchen eine Sternwarte existierte. Erich schaffte es in den rund anderthalb Stunden der kompetent durchgef•hrten F•hrung, in mir wieder die Begeisterung f•r die Astronomie zu wecken. Das war so eine typische Eigenschaft von Erich. Er schaffte es immer wieder, andere mit seiner Begeisterung anzustecken und davon zu •berzeugen dass es sich lohnt, seine Kr€fte f•r die Sternwarte einzusetzen. So kann man wohl sagen, dass der Bau und Betrieb der Sternwarte ohne Erich’s Begeisterung, Hartn€ckigkeit und †berzeugungskraft nicht m‚glich gewesen w€re. Meine Zusammenarbeit mit Erich entwickelte sich am Anfang erst langsam und wurde dann mit der Zeit recht intensiv. Stiftung Jurasternwarte 2008 Erich stellte mich sofort als Gehilfen bei seinen F•hrungen an. Erst dachte ich, das w•rde ich nie lernen. Der Himmel war gross, die Sterne klein und fast unsichtbare Objekte zu finden, schien ein Ding der Unm‚glichkeit. Doch mit der geduldigen Hilfe von Erich lernte ich mit der Zeit, alle wichtigen Objekte innerhalb n•tzlicher Zeit das heisst, bevor die Besucher ungeduldig wurden, zu finden. Auch das „Geschichten erz€hlen“ liess sich bei Erich hervorragend lernen, konnte er doch den Besuchern auf packende Art und Weise erkl€ren, welche Probleme beim Bau der Sternwarte zu •berwinden waren. Die Anekdote der Frage an den Heimatschutz, ob er vor der Sternwarte noch eine Miststockattrappe stellen solle, l‚ste regelm€ssig Gel€chter aus. Den prosaischen Teil der F•hrung, das „betteln“, beherrschte Erich perfekt. Seinem Spruch: „ Es ist eine Ehre, f•r die Jurasternwarte spenden zu d•rfen“, konnte niemand widerstehen. Seine F•hrungen waren immer spannend und voller Humor. H€ufig trafen wir uns nach der F•hrung mit den Besuchern noch im nebenan liegenden Restaurant. Da bl•hte Erich so richtig auf und konnte bis tief in die Nacht mit den Besuchern diskutieren. Un•bertroffen bleibt Erich mit seiner F€higkeit, Geld zu sammeln. Sei es das finden neuer G‚nner nach dem Motto: „Einmal G‚nner, immer G‚nner“, oder sei es das „anzapfen“ des Lotteriefonds, Erich fand immer eine L‚sung. So blieben wir dank ihm bis zum heutigen Tag schuldenfrei und brachten auch immer die notwendigen Betriebsmittel zusammen. In den mehr als 20 Jahren, w€hrend denen ich Erich kennen durfte, gab es viele H‚hepunkte: 5 Bericht des Pr€sidenten 1986: Zehnjahresjubil€um Jurasternwarte und Ausstellung. Erich schaffte es, an der Ausstellung sogar echtes Mondgestein ausstellen zu k‚nnen. 1986: Gr•ndung des Vereins „Astrogruppe der Jurasternwarte (AJUG)“. Die treibende Kraft hinter der Gr•ndung war Erich. Er brachte es fertig, die an der Astronomie Interessierten aus der n€heren und weiteren Umgebung zusammenzubringen und zu •berzeugen, einen Verein zu gr•nden. 1987 : Inbetriebnahme des Cassegrain Teleskopes. 1993: Anerkennungspreis Kulturpreis Kanton Solothurn 2001: 25-j€hriges Jubil€um Sternwarte mit grosser Ausstellung. Und dann nat•rlich F•hrungen, Tage des offenen Daches, Kurse, Vortr€ge und F•hrungen, F•hrungen ... . Die meisten sehr angenehme mit interessierten, disziplinierten Besuchern. Hie und da aber auch unangenehme mit Besuchern, die beim Nachtessen vor der F•hrungen etwas zu tief ins Glas geguckt hatten. Es war aber eine sch‚ne, interessante Zeit, die ich mit Erich erleben durfte. Leider machten sich bei Erich kurz vor der Pensionierung die ersten Anzeichen einer hartn€ckigen Krankheit bemerkbar. Bald war es ihm fast unm‚glich, die Sternwarte zu besuchen. Es machte uns traurig, dass er, der f•r die Sternwarte so lange und ausdauernd gek€mpft hatte, die Fr•chte seiner Arbeit nicht mehr ernten konnte. In Erinnerung bleibt mir Erich als ein Mensch, der beharrlich seine Ziele verfolgte. Was er sich in den Kopf gesetzt hatte, das f•hrte er auch aus. 6 Egal, wie gross die Widerst€nde waren. In Erinnerung bleibt er mir auch als ein Mensch, der sehr gerne mit anderen Menschen zusammen war. Ein Mensch, der gerne diskutierte und, der vor allem viel Humor hatte. Er konnte sich auch •ber Kleinigkeiten freuen und herzlich lachen. Erich wird mir und uns allen fehlen. Sein Lebenswerk aber bleibt bestehen und gedeiht. Es ist uns eine Ehre, es in seinem Sinne weiterzuf•hren. F•r die treue Unterst•tzung die Sie, liebe G‚nnerinnen und G‚nner, der Stiftung Jurasternwarte in den letzten mehr als dreissig Jahren gew€hrt haben, danke ich Ihnen im Namen des Stiftungsrates und insbesondere auch im Namen Erich’s recht herzlich. Ihre Unterst•tzung motiviert uns immer wieder, die Sternwarte weiter im Sinne der Gr•nder zu betreiben. Sie erm‚glichen uns, dass wir die Astronomie in der Bev‚lkerung verbreiten k‚nnen und Sie erm‚glichen Jungen Leuten, mit einem sehr guten Instrumentarium Astronomie erleben zu k‚nnen. Wir z€hlen auch in Zukunft auf Sie. Hugo Jost Pr€sident des Stiftungsrates Der Stiftungsrat der Stiftung Jurasternwarte 2008 Pr€sident: Vizepr€sident: Kassier: Sekret€rin: Jost Hugo Conrad Franz Derendinger Roland Jost Therese Gr•nder 1975: Mitglied seit 1975: Mitglied seit 1975: Mitglied seit 1975: Mitglied seit 2000: Mitglied seit 2001: Mitglied seit 2005: Klaus Gerhart Bloesch Walter Schreiber Ernst Prof. Dr. Schuler Walter Baggenstos Robert Schilt Franz J•rg Schild Stiftung Jurasternwarte 2008 Erich Wolf Erich Wolf zu Gedenken Erich Wolf wurde im Jahr 1925 geboren. Auf seinem Ausbildungsweg lernte er in der damaligen Realabteilung der Kantonsschule Solothurn einen jungen Mann kennen: Gerhart Klaus. Diese Begegnung resultierte erst viel sp€ter im Bau der Jurasternwarte – doch dazu sp€ter mehr. Schon fr•h gr•belte er •ber unser Dasein und entwickelte seine Liebe zur Astronomie. Doch noch vorher entdeckte er Lydia und heiratete noch w€hrend seines Studiums. Nach dem Studium wurde er von der Gemeinde Grenchen als juristischer Berater angestellt und wurde sp€ter Oberrichter in Solothurn. Durch seine Offenheit kn•pfte er w€hrend dieser Laufbahn eine Menge Kontakte. In dieser Zeit kreuzten sich die Wege von Gerhart und Erich erneut. Gerhart lieh im das Standardwerk der Fernrohrbauer: "Das Fernrohr f•r Jedermann". Zuerst wurde dann ein 15cm Spiegel geschliffen und anschliessend einer von 30cm Durchmesser, welcher dann nat•rlich auch in einem Fernrohr verbaut wurde. Dann kam es zu der folgenschweren Aussage von Gerhart 1974: "Dieses Fernrohr muss auf den Berg!". Diese Idee liess Erich keine Ruhe. Er liess alle seine Kontakte spielen und liess nicht locker, bis er die Mittel zum Bau der Jurasternwarte beisammen hatte. Dabei waren nicht nur finanzielle Hindernisse zu •berwinden. Der Bau in der Juraschutzzone erforderte auch gegen•ber der Gemeinde Grenchen und dem Kanton Solothurn einiges an †berzeugungskraft. Offensichtlich steckte er einige mit seiner Begeisterung an, so dass Gemeinde, Kanton, Industrie, Gewerbe Stiftung Jurasternwarte 2008 und Private ihr Scherflein zum Bau der Sternwarte beitrugen, sei es in finanzieller Form oder als Dienstleistung am Bau. Als Organisationsform wurde eine Stiftung gew€hlt. Ein gl€nzender Organisator braucht selbstverst€ndlich ein passendes Gegenst•ck auf technischer Seite. Dieses Gegenst•ck hatte Erich schon in Gerhart gefunden. Diese beiden haben sich f•r das Ziel – den Bau der Sternwarte – ganz hervorragend erg€nzt. Diesen Zwei ist zu verdanken, dass neben dem Landwirtschaftsbetrieb Untergrenchenberg das Geb€ude mit dem Schriftzug "Jurasternwarte 1976" steht. Erster Spatenstich, 9. August 1975 7 Erich Wolf Als schliesslich alle Hindernisse •berwunden waren, konnte der eigentliche Bau beginnen. Erich wurde die Ehre zuteil, am 9. August 1975 den ersten Spatenstich auszuf•hren. Die Arbeiten am Bau schritten gut voran, so dass bereits am 21. Oktober 1975 der Baukran demontiert werden konnte. 21. Oktober 1975 Erich begr•sst Besucher Als die Jurasternwarte 1976 ihren Betrieb aufnahm, kam als erstes Instrument ein 30cm Newton mit Lichtst€rke 5 zum Einsatz. Die Schmidt Kamera war damals zwar schon in der Sternwarte, musste aber noch einige Modifikationen •ber sich ergehen lassen, bis sie schliesslich den hohen Anspr•chen von Gerhart gen•gen konnte. 8 Auch beim Betrieb der Sternwarte zeigten sich die unterschiedlichen Charaktere der beiden Gr•nder. W€hrend Gerhart eher der ruhige Beobachter und Fotograf ist, geb•hrt Erich der Verdienst, Menschen zusammengebracht und f•r die Astronomie begeistert zu haben. Es war ihm stets ein grosses Anliegen, den Menschen in der n€heren Umgebung etwas zu bieten und den Kontakt mit ihnen zu pflegen. So begann mit der Inbetriebnahme der Sternwarte auch die ˆffentlichkeitsarbeit, welche Erich so am Herzen lag. W€hrend langer Jahre machte Erich unz€hlige F•hrungen und begeisterte seine Besucher. Besonderes Vergn•gen bereitete ihm das zeigen der Sonne. Da war er so richtig in seinem Element und brachte so manchen Besucher zum Staunen. Bei seinen F•hrungen verlangte er von den Besuchern Aufmerksamkeit und Ruhe. Hatte er den Eindruck, dass die Besucher etwas zu tief ins Glas geguckt hatten oder dass Sie die F•hrung nicht interessierte, konnte es schon passieren, dass die F•hrung recht abrupt zu Ende ging. Stiftung Jurasternwarte 2008 Erich Wolf Stets um Nachwuchs besorgt, notierte Erich immer wieder Namen und Adressen von Besuchern. Anl€sslich einer Astrotagung in Burgdorf bekundeten schliesslich ein paar Astronomiebegeisterte unter Erichs Leitung den Willen, ihr Hobby in einem Verein auszuleben. Die Rohfassung der Statuten wurde dabei auf dem Boden von Simon Fankhauser's Heim geschrieben. Dies war 1986 sozusagen die Geburtsstunde der Astrogruppe der Jurasternwarte Grenchen – 10 Jahre nach deren Einweihung. Simon Fankhauser, Hugo Jost, Hansj‚rg K‚chli, Beat L•thi, Stefan Spahr, Stefan Mauerhofer, Wim Zanstra und Dominik Pfluger sind bekanntlich heute noch bei uns. Erich war also nicht nur an der Errichtung der Sternwarte massgeblich beteiligt, sondern ebenso an der Gr•ndung unseres Vereins. Auch der Betrieb einer Sternwarte ist nicht gratis. So gelang es Erich auch nach der Einweihung, immer wieder neue G‚nner zu finden und zu halten. Sein Motto war: "Ein G‚nner darf nie verloren gehen". Ohne seine Beharrlichkeit und seinen Kampf um jeden G‚nner w€re es wohl nicht gelungen, die Sternwarte stets schuldenfrei zu betreiben. Leider zeigten sich schon vor Erichs Pensionierung die ersten Anzeichen einer heimt•ckischen Krankheit. Diese erschwerte es ihm bald immer mehr, selbst€ndig in seiner Sternwarte zu wirken. Schliesslich wurde es ihm unm‚glich, die Sternwarte aufzusuchen. Nach langer, geduldig ertragener Krankheit ist Erich am 15. M€rz 2008 von uns gegangen. Doch er lebt in der Sternwarte und in der Astrogruppe weiter. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Franz Conrad Erich bei der Sonnendemonstration Stiftung Jurasternwarte 2008 9 Sternwarte 10 Stiftung Jurasternwarte 2008 Mondfinsternis 2007 Mondfinsternis 3. M•rz 2007 Die Mond-Finsternis vom 3. M€rz entwickelte sich zu einem echten Abenteuer. Als ich um 19:00 bei der Sternwarte eintreffe, ist der Himmel voll bedeckt. Die Temperatur liegt so um 0 Grad und der Wind bl€st zwischen 60 und 80 km/h. Alles in allem recht unfreundlich. So geniesse ich vorerst im Restaurant Unterberg einen heissen Kaffe und mache mich dann daran, alles f•rs fotografieren vorzubereiten. Um 20:00 trifft dann Markus ein und so montieren wir am Cassegrain den Tubus. Da der Himmel immer noch bedeckt ist und es nach Regen oder Schnee riecht geht's wieder ins Restaurant zur n€chsten Runde Kaffee und zum Witze erz€hlen. Um 21:00 besichtigen wir im Stall das junge K€lbli und wandern wiederum zur Sternwarte. Wetter wie gehabt! Einziger Unterschied: Es beginnt zu regnen. Markus macht sich auf den Heimweg und Beatrice trifft ein. Wir beschliessen, mindestens bis 23:00 auszuharren und danach zu entscheiden, was zu tun ist. Wir haben Gl•ck: etwa ab 21:30 kommen die ersten Wolkenl•cken und so kann ich doch einige Fotos schiessen. Allerdings haben wir dauernd Unterbr•che (Dach auf, Dach zu) wegen Regen und Schnee. Der sehr starke Wind verwackelt fast alle Aufnahmen. Belichtungszeiten l€nger als 1/60 Sekunde sind schlichtweg unm‚glich. Um 23:30, eben trifft Franz ein, geht auch Beatrice nach Hause. Jetzt ist es richtiges Hundewetter. Regen, Schnee und ein sehr starker Wind. Ans beobachten oder gar fotografieren ist nicht mehr zu denken. Um Mitternacht machen wir uns entt€uscht auf den Heimweg. Und was passiert um 00:45 in Grenchen: Ein wundersch‚nes riesiges Wolkenloch gibt den Blick auf einen wundersch‚nen, roten Mond frei. Hugo Jost Stiftung Jurasternwarte 2008 11 Saturn Bedeckung 2007 Saturnbedeckung durch den Mond vom 22. Mai 2007 Am Freitag 22. Mai 2007 erhielten wir nach dem verregneten ersten Versuch vom 2. M€rz eine zweite Chance, das recht seltene Ereignis zu beobachten. Das Wetter war nicht sehr gut. Der Himmel stark bew‚lkt bis bedeckt und ein starker Wind und Feuchtigkeit machten den Abend zum Abenteuer. Ich fuhr mit Barbara schon um 19:00 Uhr in die Sternwarte, um den Cassegrain in Betrieb zu nehmen und die CCD Kamera einzurichten, scharf zu stellen und f•r alles rechtzeitig bereit zu sein. Nur: Das Wetter war derart schlecht, dass ich den ersten Blick auf den Mond erst 5 Minuten vor Beginn der Bedeckung erhaschen konnte. Nach und nach trafen nun weitere Mitglieder der Astrogruppe ein und so beobachteten, fotografierten und filmten schlussendlich 8 Personen mit 5 Instrumenten. Und siehe da: Alles in Allem konnten wir recht viel beobachten. Das Fotografieren war allerdings eine Zitterpartie. Der Wind r•ttelte arg am Instrument und die 5/4 Stunden Pause zwischen dem Beginn der Bedeckung und dem Ende der Bedeckung, w€hrend der das Instrument absolut pr€zise nachf•hren musste (sonst w€re der Saturn beim wiedererscheinen kaum im Bildfeld der CCD-Kamera zu finden) strapazierte meine Nerven arg. Am Ende war alles gut. Die Bilder im Kasten und ein sch‚nes Erlebnis in der Erinnerung. Filmaufnahmen mit dem Leitrohr der Schmidt PC und CCD am Cassegrain Hugo Jost Diskussionen in der Pause. Saturn ist hinter dem Mond. 12 Stiftung Jurasternwarte 2008 Saturnbedeckung 2007 Saturn verschwindet f•r mehr als eine Stunde hinter dem Mond. Um 19:24:31 scheint der letzte „Saturnstrahl“ durch ein Mondtal. Um 20:30:04 hat das Warten ein Ende. Saturn tritt hinter dem Mond hervor. ====>> Stiftung Jurasternwarte 2008 13 Sonnenfinsternis 2006 Die Sonnenfinsternis vom 29. M•rz 2006 in der Tƒrkei Die aufregende, jedoch letztlich gelungene Spanienfahrt im Herbst 2005 zur Ringf‚rmigen Sonnenfinsternis lag uns noch in bester Erinnerung. Nach dem langen und kalten Winter beschlossen wir, am 29. M€rz 2006 in der T•rkei die Totale Sonnenfinsternis zu erleben. Auf dem Reiseb•ro konnten wir mit viel Gl•ck noch die letzten zwei freien Pl€tze f•r das Flugzeug buchen! Nun ging’s ans †berlegen: Geri wollte zwei Fotostative mitnehmen, die Optiken jedoch im Handgep€ck verstauen, f•r den Fall, dass die Koffern wieder, wie letztes Jahr, nicht zur Zeit ank€men. Daf•r bastelte er auch noch schnell einen faustgrossen Holzsockel, welchen er notfalls an einem Tisch anklammern k‚nnte. Unser Beobachtungsplatz am Strand von Side. Einr•umen - Ausr•umen ... Es war das reinste Kreuzwortr€tsel mit vielen Diskussionen. 24 Stunden vor der Finsternis landeten wir in Antalya. Alles klappte bestens und ein Bus brachte uns ins Hotel Sidestar am Meer. Viele Amateure probten bereits •berall mit ihren Fernrohren und erteilten sich gegenseitig freundschaftlich gute Ratschl€ge. W€hrend ich mich ein wenig hinlegte, startete Geri, um f•r morgen einen geeigneten Beobachtungsplatz zu suchen. Bald kehrte er sehr zufrieden zur•ck, hatte er doch einen kleinen idealen Rasen direkt am Strand gefunden. In dieser Nacht schliefen wir recht unruhig. Am Morgen packten wir alles N‚tige zusammen, um uns unter den Palmen einzurichten. Das Zoomobjektiv auf dem dummen Kugelkopf. Geri am kleinen Spiegeltele. 14 Stiftung Jurasternwarte 2008 Sonnenfinsternis 2006 Die Sonnenbildprojektion. Dort wimmelte es aber bereits von Menschen. Eine deutsche Astro-Gruppe hatte unsere Ecke mit rot-weissen Plastikb€ndern abgesperrt. Da gab es jede Variante von Optiken zu sehen. In der Mitte stand ein wahrlich altert•mlicher, meterlanger Refraktor, umringt von einigen "Russentonnen" und vielen weiteren Spiegelfernrohren. Man f•hlte sich direkt in die Teleskopausstellung einer Amateurtagung versetzt. F•r Leute ohne spezielle Finsternisbrillen, und auch f•r die Kinder, wurde das Schauspiel des Ein- und Austritts des Mondes vor der Sonnenscheibe mit einem kleinen Fernrohr auf einen weissen Karton projiziert. Die Zeit schien uns zu knapp f•r die Suche nach einem andern Standort. So installierten wir uns auf einem angrenzenden Kinderspielplatz. Bald hatte ich grosse M•he, die erregten, wild herum rennenden Jungastronomen abzufangen, bevor sie Geris Stative umgeworfen h€tten. Ein allzu keckes J•ngelchen liess sogar polternd kleine St•hle die Rutschbahn hinunter schlittern. Bald trompetete er begeistert von oben: "Der Mond frisst die Sonne auf!" Amateure am Werk, rechts der 10-cm-Refraktor. Tats€chlich schob sich dessen Schatten langsam von unten her •ber das gleissende Tageslicht. Ringsum herrschte gespannte Stille. Alle waren besch€ftigt mit Knipsen und Beobachten. Eine einsichtige Mutter betreute unterdessen ihre zapplige Kinderschar. Nochmals Amateure am Werk Stiftung Jurasternwarte 2008 15 Sonnenfinsternis 2006 Als die hohen Strandlampen automatisch aufblitzten, gab es eine grosse Aufregung. Aber sie wurden nach vielstimmigen Protesten rasch wieder gel‚scht. Geri €rgerte sich, als sein Linsenobjektiv nicht funktionierte. Sein Kugelkopf war zu klein und es rutschte ab, zwei Minuten vor der Totalit€t! So konzentrierte er sich ganz auf sein zweites Instrument. Ich sah mit meiner Spezialbrille staunend dem grossen Ereignis entgegen. Der Eintritt der Finsternis •berrumpelte mich v‚llig, weil ich sie mir nicht so grossartig vorgestellt hatte. Die helle Korona schickte ihre geb•ndelten Strahlen seitw€rts weit in den verdunkelten Himmel hinaus. Rote Protuberanzen leuchteten am oberen Rand. †ber dem Meer lag eine zarte Morgenr‚te. Wie ein Brillant glitzerte darin die Venus. Gespenstisch schillerten die Wellen... Am Ende der totalen Phase klatschten alle begeistert wie im Theater. Drei Minuten sind kurz, doch lange genug, um in uns ein Gef•hl der Weite und Unendlichkeit zu erwecken. Noch immer staunte ich. Mit meinen Gedanken war ich weit weg und stellte mir vor, was passieren w•rde, wenn unsere Sonne nie mehr scheinen w•rde. Alles Leben auf der Erde ist abh€ngig von deren Licht. Verst€ndlich finde ich, dass es V‚lker gibt und gab, welche sie anbeten. Der Rest des r„mischen Apollotempels in Side. Das grosse r„mische Theater von Aspendos Ein altes t•rkisches Herrschaftshaus. 16 Stiftung Jurasternwarte 2008 Sonnenfinsternis 2006 Eines unserer Kirchenlieder heisst: Die goldne Sonne Voll Freud und Wonne Bringt ihren Grenzen Mit ihrem GlÄnzen Ein herzerquickendes, liebliches Licht. Mein Haupt und Glieder Die lagen darnieder Nun aber steh' ich Bin munter und frÅhlich Schaue den Himmel mit meinem Gesicht. Ist dies nicht der Ausdruck von heller Lebensfreude? Am Abend waren schon die ersten Finsternisfotos zum Verkauf ausgestellt im Hotel. Aber ich zog meine eigenen Eindr•cke und Erinnerungen vor. Noch erlebten wir interessante Tage in der T•rkei. Nach der R•ckreise in die Schweiz brachte Geri seinen Kodachromfilm ins Fotogesch€ft. Er musste in Frankreich entwickelt werden. Das waren bange Tage bis wir die Fotos endlich im Computer betrachten konnten. Es entstand daraus, mit zus€tzlichen Aufnahmen von Franz Conrad, ein sch‚nes Album. Die partielle Phase, der Mond bedeckt schon die halbe Sonne Die innere Korona mit einer kleinen Protuberanz am oberen Sonnenrand. Unser bestes Koronabild. Bericht: Theres Klaus Fotos: Gerhart Klaus Die Korona in Isophotendarstellung, d.h. mit 7 •berlagerten Linien gleicher Helligkeitsstufen. Stiftung Jurasternwarte 2008 17 Sonnenfinsternis 2006 Die Sonnenfinsternis vom 29. M•rz 2006 in Libyen Franz Conrad reiste zur Beobachtung der Sonnenfinsternis nach Libyen mitten in die W•ste. Er brachte uns wundersch‚ne Aufnahmen mit nach Hause. Der Verlauf der Sonnenfinsternis 18 11:15 11:30 11:45 12:00 12:15 12:20 Stiftung Jurasternwarte 2008 Sonnenfinsternis 2006 12:25 12:27 12:27 12:27 12:27 12:28 12:28 12:28 12:28 Fotos: Franz Conrad Stiftung Jurasternwarte 2008 19 Komet Mc Naught Komet McNaught (C/2006 P1) Die Entdeckung des Kometen Der Australier Robert McNaught entdeckte den Kometen C/2006 P1 (McNaught) am 7. August 2006 mit einem 50-cm Schmidt Teleskop. Der Komet entwickelte sich im Januar 2007 zum hellsten Kometen seit Ikeya-Seki (1965). Er war seit 30 Jahren der erste Komet der am Tageshimmel von blossem Auge beobachtet werden konnte. Der sonnenn€chste Punkt des Kometen wurde 12. Januar 2007 mit einem Abstand von nur 0,17 Astronomischen Einheiten (AE) erreicht. Dieser Punkt lag noch innerhalb der Merkurbahn. Der kleinste Abstand zur Erde wurde am 15. Januar 2007 mit 0,81 AE (ca. 120 Millionen Kilometer) erreicht. Beobachtungsbedingungen Da der Komet von Dezember 2006 bis zur dritten Januarwoche 2007 nur einen geringen Winkelabstand zur Sonne hatte waren die Beobachtungen durch die D€mmerung stark erschwert. Die besten Beobachtungsbedingungen in Europa waren zwischen dem 5. und 13. Januar. Der Komet konnte in der Abendd€mmerung und Morgend€mmerung beobachtet werden. Die Beobachtungsbedingungen waren allerdings sehr schwierig. Nur mit M•he gelang es, einen Blick auf den Kometen zu erhaschen. Am 12./13. Januar gelang es sogar, den Kometen von blossem Auge zu sehen. Ab dem 14. Januar konnte der Komet auf der Nordhalbkugel der Erde nicht mehr gesehen werden, da er zu weit s•dlich stand. Schade!! Auf der S•dhalbkugel entwickelte er sich nach dem 14. Januar spektakul€r. 20 Es bildete sich ein breit gef€cherter, rund 40‰ langer Schweif aus. Dank dem auf der S•dhalbkugel dunkleren Himmel konnte der Komet ausgezeichnet beobachtet werden. Er war w€hrend der ganzen sichtbar. Selbst am ersten Februar immer noch von blossem Auge zu sehen. Die auf der S•dhalbkugel vom Kometen aufgenommenen Fotos sind schlichtwegs fantastisch. Eigene Beobachtungen waren sehr schwierig. Der Komet war nur ganz kurz in der noch hellen D€mmerung zu sehen. Visuelle Beobachtungen von blossem Auge gelangen uns am 12. und 13. Januar. Danach war der Komet leider nicht mehr zu sehen. Fotos gelangen uns lediglich am 13. Januar. Allerdings ist der Komet aufgrund des sehr geringen Kontrastes und der geringen H‚he •ber dem Horizont sehr schlecht zu sehen. Aufnahme vom 13.1.2007 ca. 19:30 mit Canon Da20. Hugo Jost Stiftung Jurasternwarte 2008 Komet Mc Naught Stiftung Jurasternwarte 2008 21 Komet Holmes Helligkeitsausbruch von Komet 17P/Holmes Am 24. Oktober 2007 •berraschte der periodische Komet 17P/Holmes die Astronomen mit einem enormen Helligkeitsausbruch. 17P erreichte am 4. Mai 2007 den sonnenn€chsten Punkt seiner Bahn. Bis zum 24. Oktober war seine Helligkeit auf unter 16 mag abgesunken, also weit unterhalb der in unseren Teleskopen sichtbaren Helligkeit. Die erste Meldung •ber eine aussergew‚hnliche Helligkeitsentwicklung traf am fr•hen Morgen des 24. Oktober 2007 von einem Beobachter auf Teneriffa ein.. Der Komet war viel heller als erwartet. Kurz danach trafen weitere Beobachtungen ein und schon nach einigen Stunden konnte der Komet bereits als Objekt 4. Gr‚Šenklasse mit blossem Auge gesehen werden.. 17P hatte seine Helligkeit in k•rzester Zeit um das 500.000-fache gesteigert. Der Durchmesser der Koma nahm t€glich um 97.000 km/Tag zu, das heisst, der Radius vergr‚sserte sich in jeder Sekunde um 560 Meter! Bereits am 9. November war 17P das gr‚Šte Objekt im Sonnensystem. Eine konkrete Ursache f•r diesen Ausbruch ist nicht bekannt. Es kann sich um den Zusammenstoss mit einem gr‚sseren Felsbrocken oder auch um ein teilweises Zerbrechen des Kometenkerns handeln. Komet 17P/Holmes bescherte uns in der Jurasternwarte viel Arbeit galt es doch, die Ver€nderungen m‚glichst l•ckenlos zu dokumentieren. Zum Einsatz kamen alle unsere Instrumente. War es in den ersten Tagen noch m‚glich, den Kometen mit der CCDKamera und der Digitalkamera zu fotografieren blieb am Ende nur noch die Schmidt-Kamera mit dem grossen 22 Bildfeld von 5 x 5 Grad als geeignete Aufnahmeoptik •brig. Zu gross war der Komet, als dass er noch mit anderen Instrumenten h€tte fotografiert werden k‚nnen. Entdeckungsgeschichte Am 6. November 1892 entdeckte der britische Amateurastronom Edwin Holmes in der NÄhe des Andromedanebel kurz vor Mitternacht einen neuen Kometen. Wegen einer dichten Wolkendecke konnte er die Position erst nach Mitternacht bestimmen. Deshalb wird manchmal auch der 7. November als Entdeckungszeitpunkt angegeben. WÄhrend des gesamten Monats November war der Komet von blossem Auge sichtbar. Mitte Januar 1893 war die Helligkeit auf rund 10. mag abgesunken bevor Sie noch einmal 8. GrÅÇe erreichte. Da der Komet von der Sonne immer weiter als Mars entfernt ist, ist die Entdeckung auf einen Helligkeitsausbruch von 17P/Holmes zurÉckzufÉhren. Der Komet war also schon immer etwas ÉbermÉtig. 1899 und 1906 blieb 17P/Holmes auch im sonnennÄchsten Teil seiner Bahn ein extrem lichtschwaches Objekt. Nach 1906 blieb er verschollen. 1964 wurde er dann aufgrund neuer Bahnberechnungen wiedergefunden und wurde seither regelmÄssig beobachtet. Der periodische Komet 17P/Holmes gehÅrt zur Jupiter-Familie. Seine Umlaufbahn von rund 7 Jahren verlÄuft zwischen Mars und Jupiter. Hugo Jost Stiftung Jurasternwarte 2008 Komet Holmes 27.10.2007. Flatfield f=500mm, Blende 3.5 mit Canon Da20. 60 Sekunden, 200 ASA 1.11.2007. Flatfield f=500mm, Blende 3.5 mit Canon Da20. 30 Sekunden, 400 ASA 1.11.2007 Baby Newton 500mm, f/d = 5.6 CCD ST7 2.11.2007 Baby Newton 500mm, f/d = 5.6 CCD ST7 3.11.2007 Baby Newton 500mm, f/d = 5.6 CCD ST7 28.11.2007 Baby Newton 500mm, f/d = 5.6 CCD ST7 Stiftung Jurasternwarte 2008 23 Mondfinsternis 2008 Partielle Mondfinsternis vom 16. August 2008 Am 16. August zu bester Nachtzeit das heisst, nicht mitten in der Nacht sondern noch in der ersten Nachth€lfte fand eine Partielle Mondfinsternis (81% Verfinsterung) statt. Wie vorauszusehen war verschlechterte sich das Wetter p•nktlich zum Abend des 16. August und wieder einmal mehr mussten wir zittern, ob wir •berhaupt etwas sehen w•rden. Um 20 Uhr machten sich Franz, Beatrice, Jasmin und ich auf in die Sternwarte. Selbstverst€ndlich ging’s zuerst zum Kaffee (dazu gibt’s ja neben der Sternwarte ein Restaurant) und dann um 9 Uhr in die Sternwarte. Daten der Mond-Finsternis 20:23 Eintritt in den Halbschatten (nicht bemerkbar) 21:35 Eintritt in den Kernschatten 23:10 Mitte der Finsternis, 81,3% 23:16 Vollmond 00:44 Austritt aus dem Kernschatten 01:57 Monduntergang Nun: So um 21:15 sieht man im S•dosten durch die Wolken etwas Helles schimmern. Das wird wohl der Mond sein. Also: Sofort Instrumente und Fotoapparate bereit machen und auf besseres Wetter hoffen. Franz arbeitet mit dem auf der Schmidt-Kamera montierten Lichtenknecker Flatfield Objektiv (50cm Brennweite). Ich selber baue vor der Sternwarte die Maksutov (1m Brennweite) auf und dann warten wir. Und wirklich: Bis gegen Mitternacht gelingt es uns immer wieder, den verfinsterten Mond abzulichten. Zugegeben: Die Aufnahmen waren auch schon besser. Aber fotografieren durch dichte Wolkenschleier geht nun mal nicht so gut. Ohne unsere Digitalkameras, mit denen wir den Erfolg oder Misserfolg jeweils sofort sahen und korrigieren konnten w€re das Fotografieren zum reinen Gl•cksspiel geworden Hugo Jost Verlauf der Mondfinsternis vom 16. August 2008 24 Stiftung Jurasternwarte 2008 Mondfinsternis 2008 21:35 Der Mond zeigt sich kurz 21:55 Schon teilweise verfinstert 22:15 Schon 173 bedeckt 22:48 Kurz vor dem Maximum 23:28 Kurz nach dem Maximum 23:49 Letzte Aufnahme Stiftung Jurasternwarte 2008 25 Bubenwoche Entdecke das Weltall (Abendprogramm der Buebenwoche) Sonntag, 13.4.2008 Sascha Nussbaumer und ich hatten die Aufgabe f•r die Bubenwoche in Solothurn ein Abendprogramm zu gestalten mit dem Thema "Entdecke das Weltall". Das Abendprogramm sollte am Mittwoch 16.4.2008 19:30 beginnen und bis 22:30 Uhr dauern. Die Wettervorhersage war alles andere als Astronomisch gut. Wir f•rchteten schon, dass wir gar nicht nach draussen beobachten gehen k‚nnten. Montag, 14.4.2008 Letzte Besprechungen im Cafe Hofer in Solothurn. Das Sch‚nwetterprogramm wie auch das Schlechtwetterprogramm wurde definitiv zusammengestellt. Letzte Materialbeschaffungen wurden geregelt. Sogar das Wetter schien sich extra f•r uns auf den Mittwoch zu bessern. Da f•r dieses Abendprogramm keine Anmeldung n‚tig war, wussten wir nicht, mit wie vielen Bueben wir rechnen mussten. Mittwoch, 16.4.2008 Nun musste alles Material zusammengetragen werden. Zum Material geh‚rten einige Teleskope (Nexstar Celestron 8" GPS, Nexstar 4", Nexstar 112SLT,Coronado PST), Filmmaterial, Bildmaterial und Zubeh‚r. Das Wetter sah sehrgut aus. Blauer Himmel war zu sehen, obwohl in der letzten Woche keine Sonne zu sehen war. Die Buebenwochen finden im Alten Spital statt, somit sollte der Beobachtungspunkt in der Umgebung liegen. Dies war nicht optimal, da wir nicht auf eine Anh‚he gehen konnten. Wir haben uns dann f•r einen Rasenplatz neben dem Krummen Turm festgelegt. 26 Begr•ssung der Teilnehmer Die Aufmerksamkeit der Bueben scheint noch nicht allzu gross zu sein Die Pr€sentation scheint nun doch zu interessieren Stiftung Jurasternwarte 2008 Bubenwoche P•nktlich um 19 Uhr haben wir mit dem Abendprogramm angefangen. Als Erstes wollten wir die Sonne mit den Bueben beobachten gehen, da sie noch am Himmel zu sehen war. Die Bueben f•r dies zu motivieren erschien nicht ganz einfach, denn sie hatten erst gerade zu Abend gegessen und vergn•gten sich gerade mit Spielen (Billard, Karten) oder assen noch das Dessert. Mit Hilfe des Betreuers bewegten sich dann die ca. 12 Bueben auf die Aare Gartenterasse, wo wir 2 Teleskope aufgestellt hatten. Ein Teleskop war das Coronado PST, mit welchem man die Sonne mit Hilfe eine H-Alpha Filters beobachten kann. dies erm‚glicht auch das beobachten von Protuberanzen. Das 2te Teleskop besass einen normalen Sonnenfilter, um die Sonne sicher beobachten zu k‚nnen. Das Interesse der Bueben stieg denn Fragen wurden gestellt. Leider war die Sonne zu diesem Zeitpunkt sehr uninteressant was Sonnenflecken oder Protuberanzen anging. Nachdem die Sonne sich verabschiedet hat, zeigten wir einen Film •ber unser Weltall. Nach dem Film bereiteten wir die Bueben vor auf das Quiz das folgen w•rde. Zuerst folgte einige Bilder, die den Gr‚ssenvergleich der Planeten / Sonnen aufzeigte. Die Interaktion mit Fragen stellen, Bilder zeigen, hat die Bueben gepackt und waren interessiert bei der Sache. Danach flogen wir virtuell nach Luzern ins Planetarium. Dies erm‚glichten wir mit Hilfe von dem Tool www.stellarium.org. Mit Hilfe dieses Tools konnten wir einige interessante Astronomische Daten dieses Jahres live beobachten. Zudem schauten wir uns auch andere Astronomische Ereignisse an, wie z.B. eine Mondfinsternis, eine Sonnen Stiftung Jurasternwarte 2008 Gemeinsam werden die Teleskope hingeschleppt Nun noch die Kabel f•r die Stromversorgung und es kann losgehen. Ein erster zaghafter Blick durchs Teleskop. 27 Bubenwoche finsternis oder sogar den letzten Venustransit. Die Bueben konnten uns sogar einige Sternbilder aufzeigen. Und ehe wir uns versahen, war es draussen dunkel, und der praktische Beobachtungsteil konnte beginnen. Zuerst l‚sten die Bueben das von Sascha erstelle Quiz, welches mit Eifer gel‚st wurde. Das Quiz bestand aus 4 Sternbildern, die man dem richtigen Sternbild zuweisen musste, und 2 Sch€tzfragen. Auf dem Rasen neben dem Krumen Turm stellen wir dann 2 Teleskope auf (8"Celestron Nexstar GPS und 112 Nexstar SLT). Mit Hilfe der Jungs waren die Teleskope schnell am laufen. Der Mond war unser erstes Beobachtungsziel. da gab es schon die ersten "WOW"s, denn so Nahe hat man den Mond auch noch nie gesehen. Der Mars blieb und zu diesem Zeitpunkt noch verdeckt. Also widmeten wir unser Augenmerk zum Sternzeichen L‚wen, oder was sich momentan im selbigen aufhielt. Es war der Planet mit dem Ring. Der Saturn war an diesem Abend super zum beobachten, denn er war sehr hoch im Horizont. Dies meinten auch die Bueben und betrachteten nacheinander den Saturn. Zwischendurch kamen auch noch technische Fragen zu den Teleskopen, denn die von uns mitgebrachten Teleskope waren mit modernster Technik ausgestattet und das Interessierte doch einige an dem Abend. Andere wiederum suchten den Sirius oder einen anderen Stern am Himmel. Dann gaben die Wolken doch noch den Blick frei auf den Mars, welcher dann den Abschluss des Buebenabendprogramms bildete. Das Wegr€umen war dann eine Leichtigkeit, denn es gab tatkr€ftige Unterst•tzung von einigen Bueben. 28 Nebst den Wolken haben wir alle Zusammen sehr viel entdeckt, manches auf Leinw€nden, anderes auf Papier, aber schlussendlich hat uns das Endecken des Weltalls mit Hilfe von Teleskopen am besten gefallen. Nun haben sich alle langsam daran gewohnt, wie man am besten mit dem Teleskop beobachtet. Roger Sollberger Stiftung Jurasternwarte 2008 Partielle Sonnenfinsternis Partielle Sonnenfinsternis vom 1. August 2008 Am 1. August 2008 sollte in der Schweiz eine partielle Sonnenfinsternis sichtbar sein. Zugegeben: Die Verfinsterung war minimal. Trotzdem ist es immer wider sch‚n zu sehen, wie der Mond nach und nach die Sonne (auch wenn es nur ein ganz klein wenig ist) langsam aber sicher zudeckt und dann wieder frei gibt. Es ist in den letzte Jahren schon fast zur Gewissheit geworden, dass das Wetter bei astronomischen Ereignissen schlecht bis sehr schlecht ist. Auch am 1. August 2008 war die Wetterprognose so schlecht, dass wir sicher waren, gar nichts zu sehen. Nach dem ausgezeichneten 1. August Morgenbuffett im Restaurant Untergrenchenberg begaben wir uns dann trotz bedecktem Himmel in die Jurasternwarte um den Dingen, die da wohl nicht kommen w•rden, zu harren. Auch ein paar unentwegte Besucher stellten sich nach und nach ein. Und, obwohl man es fast nicht glaubt: Hie und da konnten wir einen ganz kleinen Blick auf die teilweise verfinsterte Sonne erhaschen. Zufrieden machten wir uns um 12:30 wieder auf den Heimweg. Merke: In der Astronomie darf man nie!! aufgeben. Jede auch noch so kleine Chance muss genutzt werden. Voll bedeckter Himmel um 11:00 Uhr Die Mitte der Finsternis. Das Maximum der Finsternis. Julian gef€llt das Schattenspiel mit der Hand. Hugo Jost Unsere kleinsten Besucher. Stiftung Jurasternwarte 2008 29 G„nner Eine Zeit wird kommen, da die Menschen den Blick auf ferne Dinge lenken.... und die Planeten wie unsere Erde betrachten Christopher Wren, 1657 Unsere G‚nner 2006 / 2007 Firmen B•rgergemeinde Grenchen, 2540 Grenchen Firma Druckerei Herzog AG, 4513 Langendorf Einwohnergemeinde Grenchen, 2540 Grenchen Firma ETA SA Manufacture Horlo.Suisse, 2540 Grenchen Firma Fotra Gastronomie AG, 2540 Grenchen Mathys-Stiftung F•r Wohlfahrt und Kultur, 2544 Bettlach Firma Hetzel Maler und Gipser AG, 2540 Grenchen Firma Kaltbrunner AG Top Coatings, 2540 Grenchen Firma M€gli Bijouterie, 2540 Grenchen Firma M•ller Biegetechnik, 5513 Klingnau Firma Rene Vuilleumier Galvanik, 2540 Grenchen Firma Schneider AG, 2540 Grenchen Firma SolNet Internet und Telephonie, 4528 Zuchwil Privatpersonen Eduard Allemann, 2540 Grenchen H. und R. Althaus, 4800 Zofingen Rudolf Bachmann Alt Regierungsrat, 4600 Olten Boris Banga, 2540 Grenchen L. + HP. Bangerter, 2540 Grenchen Christian Baumann, 3294 B•ren E Baumgartner, 2540 Grenchen 30 Stiftung Jurasternwarte 2008 G„nner Fritz und Ursula Berger- Imhof, 2540 Grenchen A. + V. Bianchi, 4528 Zuchwil Walter Bloesch, 2540 Grenchen Beat B‚gli, 3380 Wangen an der Aare K. Brunner- Oppliger, 3415 Hasle- R•egsau Willi Brutschin, 2540 Grenchen Beatrice Bucher, 2540 Grenchen Franz Conrad, 2540 Grenchen Armin Daester-Schild, 2540 Grenchen Theo Doenni, 3312 Fraubrunnen Erwin Egli- Hamburger, 2540 Grenchen Markus Emmenegger, Luterbach Hans Erzer 4573 Lohn-Ammansegg Simon Fankhauser, Burgdorf Paul L Feser, 4500 Solothurn Kurt Fluri, 4502 Solothurn Christoph Flury, 4500 Solothurn Franz Fournier, 4563 Gerlafingen Bernhard und Denise, Gerber 5642 M•hlau Paul Gerspacher, 4556 Aeschi Thedi Glatzfelder, 2540 Grenchen Hans-Ulrich und Anna-Marie Guggisberg, 3254 Messen Arthur Haefliger Alt Bundesrichterpr€sident, 1006 Lausanne Hans Hediger-Eichenberger, 5734 Reinach Hanni Hediger-Vogt, 5734 Reinach Georg Heimann, 2540 Grenchen T. und B. Heiri-Schatt, 2540 Grenchen E. und E. Henzi- Wolf, 4500 Solothurn Urs Hoeschele, 3145 Oberscherli Fritz Hofmann Autogarage, 2572 Moerigen/Sutz Willi Hug, 2540Grenchen Ren‹ Inderkummen, 2540 Grenchen Urs und Marlies Jaggi- Ruchti, 8107 Buchs ZH Hugo und Therese Jost-Hediger, 2540 Grenchen Ueli K€ser, 2540 Grenchen Hans Kaufmann, 4513 Langendorf Adolf Kellerhans alt Oberrichter, 4600 Olten Gerhart und Therese Klaus, 2540 Grenchen Urs Klenzi- Reist, 3253 Schnottwil Roland Ledergerber 2540 Grenchen Manfred und Maria Lehmann, 4565 Recherswil Ludwig Looser-Regne,r 4513 Langendorf Hans Maetzener- Wolf, 4656 Starrkirch-Wil Lotti Marti, 2540 Grenchen Lisbeth Mathys-Sieber, 2544 Bettlach T. Mauerhofer – Wilhelmi, 2540 Grenchen Dorothea Meer-Marti, 4571 L•terkofen Stiftung Jurasternwarte 2008 31 G„nner Markus Moser, 2540 Grenchen Ernst M•ller, 2540 Grenchen Fred Nicolet, 4500 Solothurn Jean Michel Notz, 2540 Grenchen Sascha Nussbaumer, 2540 Grenchen Franz Pelissier, 2540 Grenchen Annemarie Probst, 2540 Grenchen Max Reber F•rsprech undNotar, 4500 Solothurn Fritz Richard, 2545 Selzach Paul Rieger, 2540 Grenchen Rosa Maria Rotach, 2503 Biel Hans Roth, 5012 Sch‚nenwerd Max R•egsegger, 4528 Zuchwil J•rg Schild, 2540 Grenchen Franz Schilt, 2540 Grenchen Caroline Schlacher, 2540 Grenchen Christian Schneeberger, 4533 Riedholz Nicole Sch‚ni,2540 Grenchen Ernst Schreiber Architektur und Planung, 2540 Grenchen Prof. Dr. Walter Schuler, 4533 Riedholz Otto Singer, 2540 Grenchen Dr. Urs Studer- Grimm, 4614 H€gendorf Anton Stuedi, 2544 Bettlach Peter Travaglini, 3294 B•ren A.A Charles Trefzger Astronom, 4116 Metzerlen Richard Tschaggelar, 2540 Grenchen Rosa Villars-Frey, 5734 Reinach Peter Vogt, 4710 Balsthal Josef Von Rohr, 4622 Egerkingen Edy Vonwyl, 4500 Solothurn Marietta Vuilleumier, 8903 Birmensdorf C. Vuilleumier-Isch, Selzach Marc und Liselotte Waelti, 2540 Grenchen Mario E. Walter, 8627 Gr•ningen Hans-Jakob Weber, 4500 Solothurn Erich Wolf, 2540 Grenchen Werner Wyler, 4500 Solothurn Alfred Wyser-St€deli, Alt Regierungsrat 4600 Olten Robert Wyss, 2540 Grenchen Gottfried Wyss Alt Regierungsrat, 4563 Gerlafingen Dr. Fritz Zach, 2540 Grenchen Elio Zanon, 2540 Grenchen Wim Zanstra, N-9903 Appingedam 32 Stiftung Jurasternwarte 2008 Ausbau Sternwarte Ausbau der Sternwarte In den letzen zwei Jahren wurden in der Sternwarte schwergewichtig folgende Erweiterungen vorgenommen: Pr•sentationsmittel Dank Ihnen, liebe G‚nnerinnen und G‚nner und dank einem grossen Zustupf der „Mathys-Stiftung f•r Wohlfahrt und Kultur“ konnten wir letztes Jahr einen Beamer und die dazu geh‚rende Ger€te wie DVD-Player und Musikanlage beschaffen. Nun k‚nnen wir unseren Besuchern auch Filme und „DIA-Shows“ mit Filmsequenzen zeigen. Markus am Meade Teleskop Die Wandmontierung Unser neuer Beamer. Instrumente Stefan Mauerhofer, ein Mitglied der Astrogruppe der Jurasternwarte, hat der Sternwarte in grossz•giger Weise ein Meade Teleskop geschenkt. Es ist ein Superteleskop das unsere Beobachtungsm‚glichkeiten enorm erweitert. Markus Hermann, auch er ein Mitglied der Astrogruppe, hat f•r dieses Teleskop in aufwendiger Fronarbeit eine Wandmontierung konstruiert. Das Teleskop ist nun stets betriebsbereit an der S•dwand der Sternwarte befestigt. Stiftung Jurasternwarte 2008 Fotografie Auch die digitale Fotografie h€lt in der Astronomie mehr und mehr Einzug. So konnten wir uns vor zwei Jahren eine f•r die Astrofotografie optimierte Digitalkamera Canon Da20 anschaffen. Elektrische Installationen Dann sind immer wieder scheinbar banale Dinge zu erneuern. Sascha Nussbaumer hat mit seinem Vater die elektrischen Installationen durch den Einbau eines Fehlstromschutzschalters wesentlich sicherer gemacht. Hugo Jost 33 Finanzen Betriebsrechnung 2007 34 Stiftung Jurasternwarte 2008 Finanzen Bilanz 31.12.2007 Stiftung Jurasternwarte 2008 35 Jahresbericht AJUG AJUG, 21. Vereinsjahr 2007, Jahresbericht des Pr•sidenten Liebe Astro-Kolleginnen und Kollegen, Das Jahr 2007 begann erfreulicherweise mit recht gutem Wetter, so dass die Beobachtungsdauer eher durch die schwerer und schwerer werdenden Augenlider begrenzt wurden. Den Auftakt machte Komet Mc Naught. So spektakul€r er von der S•dhalbkugel der Erde zu beobachten war, so unscheinbar pr€sentierte sich dieser Jahrhundertkomet an unserem Abendhimmel. In der Nacht vom 23. auf den 24. Februar bedeckte der Mond die Pleiaden. Es ist immer wieder eindr•cklich, das schlagartige Verschwinden der Sterne am Mondrand zu beobachten. In der Nacht vom 3. auf den 4. M€rz fand eine totale Mondfinsternis statt. Eine Temperatur um null Grad und ein st•rmischer Wind vergraulten die wenigen Mitglieder. Sie kamen und gingen, bis auch die letzten um Mitternacht das Handtuch warfen. Etwas zu fr•h, wie sich herausstellte, denn um 00:45 erlaubte ein Wolkenloch den Blick auf den verdunkelten Erdtrabanten. Das gute Wetter sollte sich, wie schon oft, nach unserer Generalversammlung €ndern. Diese fand am 5. Mai statt und war hervorragend besucht. Erfreulicherweise durften wir gleich vier neue Mitglieder aufnehmen: Jasmin Baumann als Jungmitglied sowie Beat D•rig, Benedikt Kissling und Hans-J‚rg Michel. Herzlich willkommen in der AJUG. Von Beni Kissling erhielten wir per Mail schon einige hervorragende Aufnahmen mit seinem Teleskop und selbstgestrickter automatischer Nachf•hrung. 36 Am 22. Mai verdeckte der Mond Saturn. Trotz Feuchtigkeit und Wind fanden sich acht Beobachter in der Sternwarte ein. Mit allen verf•gbaren Instrumenten wurde gepr‚belt, und am Schluss konnten wir doch einige brauchbare Aufnahmen und eine sch‚ne Erinnerung mit nach Hause nehmen. In der Sommerpause konnte ich mein Beobachtungsprogramm f•r R Cassiopeiae, einen Mira Ver€nderlichen, abschliessen. Das heisst, ich hatte ihn praktisch zwei Jahre lang mehr oder weniger regelm€ssig fotografiert, um seine Helligkeitsschwankungen aufzuzeichnen. Aufregend wurde es erst wieder Ende Oktober mit dem unerwarteten Helligkeitsanstieg des schon seit 1792 bekannten Kometen Holmes. Dieser besitzt eine Umlaufzeit von knapp 7 Jahren und liegt normalerweise weit jenseits der Sichtbarkeit mit blossem Auge. Ab und zu leistet er sich aber unerwartete Ausbr•che, so stieg im Oktober seine Helligkeit um das 500'000 -fache an, und er wurde zum gr‚ssten Objekt im Sonnensystem. Auch in der Sternwarte hat sich 2007 einiges getan. So hat Markus das Fernrohr von Stefan Mauerhofer mit einem Gestell erdbebensicher an der S•dwand der Beobachtungsplattform montiert. Markus und Hugo haben auch begonnen, die Elektrokabel sauber in neuen Kabelkan€len zu verlegen. Der Kabelsalat wird in K•rze ein Ende haben. Weiter fand Markus, dass unsere Multimediaanlage im Aufenthaltsraum, bestehend aus einem Kassettenspieler, Stiftung Jurasternwarte 2008 Jahresbericht AJUG den Anforderungen im Computerzeitalter knapp nicht mehr gen•ge. Nun, heute ist ein Revox Verst€rker installiert, und ein DVD Spieler versorgt den ebenfalls neuen Projektor mit Daten. St€rkere Lautsprecher untermalen die von Hugo zusammengestellte Diaschau. Bleibt zu hoffen, dass auch bei aufgedrehter Lautst€rke das Dach noch an seinem Ort bleibt. Immerhin hat es •ber 30 Jahre allen St•rmen getrotzt. Der neue Feldstecher hat die Erwartungen erf•llt, und die Bildstabilisierung funktioniert einwandfrei. Ich finde dieses Fernglas eine gute Investition. Ausserhalb der Sternwarte waren wieder einige Astroh‚cks angesagt. Es werden dort immer wieder angeregte Diskussionen gef•hrt, nicht nur •ber Astronomie. Besucht uns doch nach M‚glichkeit. Ich freue mich, dass die Sternwarte 2007 von doch einigen Mitgliedern auch zum Fotografieren benutzt wurde. So kann ich k•nftig mal im Bett bleiben und den Jungen das Feld •berlassen. Ende Jahr wurde es dann Zeit, sich zur Vorschau 2008 im Planetarium des Verkehrshauses anzumelden. Besucht doch die Veranstaltung n€chstes Jahr, es lohnt sich! Fotos der AJUG GV vom 26. April 2008 im Restaurant Stierenberg Der AJUG Kassier bei seinen Ausf•hrungen Vor dem Nachtessen wird auf der Terrasse des Restaurants Stierenberg die Sonne beobachtet. Ich w•nsche euch ein tolles 2008 Franz Conrad Und auch ein bisschen geplaudert Stiftung Jurasternwarte 2008 37 Dankesbrief 38 Stiftung Jurasternwarte 2008 Kontakte Kontaktadressen Stiftung: Stiftung Jurasternwarte c/o Hugo Jost- Hediger Lingeriz 89 2540 Grenchen Fƒhrungen: Therese Jost- Hediger Lingeriz 89 2540 Grenchen Tel: 032 653 10 08 E-mail: info@jurasternwarte.ch Web-page: www.jurasternwarte.ch Tel: 032 653 10 08 Web-page: www.jurasternwarte.ch „ffnungszeiten der Sternwarte Die Tage der offenen T•r werden rechtzeitig in der Presse (Zeitungen, Lokalradios) und auf unserer Web- Page publiziert. Gruppenfƒhrungen Jeweils Freitags von Anfang Mai bis Ende Oktober nur gegen Voranmeldung. Achtung: Die Wartefrist betr€gt bis zu 3 Monate! Gruppengr‚sse: Ab 8 bis maximal 45 Personen Kleidung: Die Sternwarte liegt auf 1300 Meter •ber Meer. Es kann auch im Sommer empfindlich kalt werden. Denken Sie an Jacken und Pullover Kosten: F•r Schulen und Jugendgruppen kostenlos. Bei Erwachsenen freuen wir uns •ber einen Beitrag an den Unterhalt der Sternwarte von ca. Fr. 8.-- pro Person. Anreise mit ‚ffentliche Verkehrsmitteln Mit dem Bus 18 der BGU ab Bahnhof Grenchen S•d. Jeden Mittwoch und Samstag: Bahnhof S•d ab Unterberg an 10:55 / 12:55 / 15:55 11:40 / 13:40 / 16:40 Unterberg ab 11:40 / 14:40 / 16:40 Bahnhof S•d an 12:14 / 15:14 / 17:14 Jeden Sonntag: Bahnhof S•d ab Unterberg an 08:55 / 10:55 / 12:55 / 15:55 09:40 / 11:40 / 13:40 / 16:40 Unterberg ab 09:40 / 11:40 / 14:40 / 16:40 Bahnhof S•d an 10:14 / 12:14 / 15:14 / 17:14 Stiftung Jurasternwarte 2008 39 Kontakte Anreise mit dem Auto Ab Waldeingang immer dem Strassenverlauf folgen. 40 Stiftung Jurasternwarte 2008