Pla nung sg rund la g en

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Pla nung sg rund la g en
Planungsgrundlagen
1. Planungsgrundlagen
Die Schwimmbadtechnik ist ein Spezialgebiet, in dem
So ist bei genauer Betrachtung das Schwimmbad eine
es, verglichen z. B. mit den Gewerken Heizung und
Baumaßnahme, die sich völlig von den Gewerken des
Sanitär, nur wenige Informationen in den technischen
Heizungs- und Sanitärhandwerks unterscheidet.
Regelwerken gibt.
Diese Andersartigkeit und das Grundwissen um die
Die ständig steigenden Qualitätsanforderungen stel-­
komplexen Zusammenhänge werden leider oft sehr
len immer stärker die Ausbildung der ausführenden
spät durch schlechte Erfahrungen erworben.
Fachhandwerker/Schwimmbadbauer, die ­Vermittlung
von Fachwissen und die Erklärung von komplexen
Deshalb ist es wichtig, den Planern und Architekten
Zusammenhängen in den Vordergrund.
technische Zusammenhänge dieser komplizierten
Anlagentechnik näher zu bringen.
Dem Architekten und vor allem auch dem Fachpla-­
ner soll es, gemeinsam mit einem sopra-­Partner,
Alle relevanten Themen werden wir daher in die-­
­ermöglicht werden, durch die Darstellung der
sem, für den Architekten und Planer bestimmten
Grundlagen eine einwandfreie Schwimmbadanlage
Architektenordner beschreiben und allgemeingültig
zu erstellen.
erklären.
sopra-Pool
Schwallwasser
Desinfektion
Filterkreislauf
Badebeckenwasser
Rohwasser
Filteranlage
Mess- und
Regeltechnik
Filterpumpe
Reinwasser
Wärmetauscher
Flockung
Reinwasser
Planungsgrundlagen
1.1. A
llgemeines,
Wasserkreislauf
Becken mit tief liegendem Wasserspiegel ­ werden
als Skimmerbecken bezeichnet und benötigen
­einen oder mehrere Oberflächenabsauger, die
Ein Schwimmbad stellt mit der Wasseraufbereitungs-­
die Wasserfläche reinigen. In der Regel befinden
anlage und den Rohrleitungen ein Kreislaufsystem
sich ­ diese ca. 15 – 20 cm unterhalb des fertigen
dar. Die in das Schwimmbecken gelangenden Verun-­
Becken­umganges. Skimmerbecken dürfen nur in ­
reinigungen werden fortlaufend ausgetragen. Gleich-­
privaten Schwimmbädern (siehe Punkt 1.2) einge-­
zeitig wird Desinfektionsmittel in ausreichender
setzt werden.
und bedarfsabhängiger Konzentration im Schwimm­
becken gleichmäßig verteilt.
Ein Schwimmbecken mit hoch liegendem Wasser-­
spiegel hat im Idealfall eine rundumlaufende Überlauf­
Um die in das Schwimmbecken eingetragenen Belas-­
rinne, die höhengleich mit dem Beckenumgang ­endet.
tungsstoffe schnellstmöglich zu entfernen sowie das auf-­
Der Vorteil dieser Konstruktion ist eine gleich­mäßige
bereitete Wasser schnell und gleichmäßig im Becken zu
Reinigung der Wasserfläche, sozusagen rundum, und
verteilen, ist die Beckenhydraulik und die Wasseraufbe-­
die vorteilhafte Optik.
reitung sorgfältig auszulegen und dadurch die sachgemäße
Betriebsweise aus hygienischer Sicht sicherzustellen.
Bei einem Pool mit einer ein- oder mehrseitigen
Überlaufkante funktioniert diese ähnlich wie eine
Man unterscheidet zwischen Becken mit tief- und
Überlaufrinne. Das Wasser fließt aber in einem um
hoch liegendem Wasserspiegel.
das Becken angelegten Ablaufkanal.
Fließschema:
Schwimmbecken mit Oberflächenabsauger (Skimmer)
Planungsgrundlagen
Darüber hinaus können Schwimmbäder auch mit einer
Die Richtlinien des Bundesverbandes Schwimmbad &
tief liegenden Überlaufrinne ausgeführt werden.
Wellness (bsw) und die einschlägigen DIN-Normen
können jedoch als Grundlage für den Bau herange-­
Die Überlaufrinnentechnik benötigt zu der Ablauf­
zogen werden.
rinne einen zusätzlichen Überlaufsammelbehälter, eine
­Rinnentanksteuerung und einen automatischen Frisch-­
Auch sollte bei der Planung und beim Bau ein ge-­
wasserzulauf (siehe Kapitel „Wasserführung“ und
wisses technisches Niveau eingehalten werden.
„Steuerungen“).
Freibäder innerhalb der Bebauungslinie, mit einem
Wasservolumen unter 100 m3 und einem Mindest-­
1.2. Private Schwimmbäder
abstand von 3 m zur Grundstücksgrenze bedürfen in
der Regel und in den meisten Bundesländern keiner
Als Privatschwimmbäder versteht man solche Frei-
Baugenehmigung.
und Hallenbäder, die von folgenden Personen be-­
Das Beckenwasser hat den allgemeinen gültigen
nutzt werden:
­Anforderungen der Hygiene zu entsprechen und
• Besitzer
soll für den Benutzer brillant, ästhetisch und zum
• Familienangehörigen
Schwimmen einladend sein.
Für den Bau eines privaten Schwimmbades gibt es offi-­
Es darf auch bei gelegentlich stärkerer Benutzung
ziell keine einheitlichen oder verbindlichen Vorgaben.
und höherer Belastung durch Umgebungseinflüsse
Fließschema:
Schwimmbecken mit Überlaufrinne und Überlaufsammelbehälter
Planungsgrundlagen
keine bleibende Anreicherung von Belastungsstoffen
Der Standort nimmt wesentlichen Einfluss auf Kos-­
geben.
ten für die Beheizung, Beckenreinigung und der
Badebeckenwasseraufbereitung.
1.3. Öffentliche Schwimmbäder
Folgende Faktoren sollten berücksichtigt werden:
Alle Schwimmbäder, die von einem Personenkreis
Entfernung zum Haus
gemeinschaftlich genutzt werden, werden als öffent-­
Das Schwimmbad sollte möglichst in Haus- und
liche Bäder bezeichnet. Eine wirtschaftliche Nutzung
­Terrassennähe platziert werden.
ist dabei nicht entscheidend, sondern ausschließlich
die Art der Nutzung.
Die Vorteile sind ein guter Windschutz (bei rich-­
tiger Lage des Hauses), kurze und kostengünstige
Die nachfolgend aufgeführten Beispiele (ohne An-­
Versorgungs- und Entsorgungsleitungen, nahe Um-­
spruch auf Vollständigkeit) zählen somit ebenso zu
kleidemöglichkeiten und damit kurze Wege für den
den öffentlichen Bädern, wie auch alle kommunalen
Badenden.
Bäder oder gewerbliche Spaßbäder:
Eine Solaranlage zur Beheizung des Schwimm-­
•Gemeinschaftsbäder in Wohnanlagen
bades (siehe Kapitel „Wassererwärmung“) kann
• Vereinsbäder
bei Bedarf auf dem Hausdach installiert, und die
• Bäder in Arzt- oder Massagepraxen und Clubs
Wasseraufbereitung ggf. im Keller untergebracht
• Hotels
werden (siehe Punkt 1.6 „Anforderung an den
•Schulbäder
Technikraum“).
• etc.
Himmelsrichtung
Beim Bau eines öffentlichen Bades ist eine Baugeneh-­
Bei Freibädern ist die Beachtung der Himmels­
migung erforderlich und die gesetzlichen Bestimmun-­
richtung von wesentlicher Bedeutung. Die Haupt-­
gen sowie DIN-Richtlinien müssen eingehalten wer-­
windrichtung sollte in Längsachse des ­ Beckens
den. Der Bau eines solchen Bades ist dem Gesund-­
­liegen. Die Wasserströmung sollte in Haupt­
heitsamt anzuzeigen. Der Betrieb wird vom Gesund-­
windrichtung liegen, da der Wind damit die
heitsamt überwacht.
Wasserströmung
und
Oberflächenreinigung
unterstützt.
Eine wichtige DIN-Richtlinie ist hierbei die DIN
19643 Teil 1-5 „Aufbereitung und Desinfektion von
Wind- und Sichtschutz
Schwimm- und Badebeckenwasser“, sowie die Trink-­
Zu starker Wind muss verhindert bzw. abgeschirmt
wasser- und Badewasserverordnung.
werden. Das Wasser kühlt, besonders nachts, durch
die Verdunstung sehr stark ab. Darüber hinaus
­werden vermehrt Verunreinigungen, wie z. B. Blätter
1.4. Standortfaktoren Freibad
oder Insekten, in das Becken hineingetragen.
Standort und Ausstattung eines Freibades richten
Ein
sich nach den örtlichen Gegebenheiten und sollten
­Privatsphäre und gleichzeitig als Windschutz. Es eig-­
architektonisch dem Garten und Stil des Hauses an-­
nen sich alle ­wetterbeständigen Hölzer oder korro-­
gepasst werden.
sionsgeschützte Metallkonstruktionen.
Sichtschutz
dient
als
Abschirmung
der
Planungsgrundlagen
Der Sichtschutz ist so zu gestalten, dass eine Ver-­
schmutzung durch Blätter und Blütenstaub vermie-­
1.5. P
lanungskriterien
Hallenbad
den wird.
Der Bau eines Hallenbades mit ganzjähriger Nutzung
Bepflanzung
ist genehmigungspflichtig und bedarf der sorgfältigen
Rund um das Becken sollte auf laubabwerfende Ge-­
Planung eines erfahrenen Fachunternehmens mit
wächse verzichtet oder der Pool entsprechend ge-­
langjährigen Erfahrungen im Schwimmbadbau.
schützt werden, z. B. durch eine Überdachung (siehe
Kapitel „Schwimmbadabdeckung“).
Bedingt durch die zu errichtende Bausubstanz
mit erhöhten Anforderungen an die Wärmedäm-­
Hohe Bepflanzung auf der Süd- und Westseite soll-­
mung mit Dampfsperre und die Klimatisierung des
te möglichst vermieden werden, um die Sonnenein-­
Raumes ergeben sich oftmals Investitionskosten die
strahlung und die damit verbundene kostenlose na-­
3- bis 5-mal höher liegen, als die eines komfortab-­
türliche Erwärmung auszunutzen.
len Freibades.
Beckeneinbau
Die Unterhaltungskosten einer Niedrigschwimm-­
Der Baugrund des Schwimmbeckens muss aus-­
halle sind, bei entsprechender Planung und Ausfüh-­
reichend tragfähig und setzungssicher sein. Jedes
rung, jedoch nicht wesentlich höher als die eines
Schwimmbad erfordert zwingend eine betonierte
Freibades.
Bodenplatte, welche ein Gewicht von ca. 1,5 t/m2
(Gewicht des Beckenkörpers und Wasserfüllung)
Das Hallenbad als reines Sportbecken, wie es noch
tragen muss.
vor einigen Jahren üblich war, wird nicht mehr ge-­
wünscht. Eine Schwimmhalle wird heute als Kom-­
Es ist der Grundwasserspiegel zu beachten, da-­
munikationszentrum und teilweise als Wohnbereich
her sollte Gründung und der Einbau des Schwimm­
angesehen und muss daher neue Anforderungen
beckens oberhalb des Grundwasserspiegels erfolgen.
erfüllen.
Sollte dies nicht möglich sein, müssen entsprechende
Sicherungsmaßnahmen vorgesehen werden.
Eine sinnvolle Zuordnung zu den Funktionsräumen
ist ebenso wichtig, wie die sinnvolle und optisch an-­
Das Becken sollte möglichst nicht in Geländever­
sprechende Ausgestaltung des Raumes. In oder in
tiefungen eingebaut werden, da verschmutztes
unmittelbarer Nähe der Schwimmhalle sollten sich
Oberflächenwasser (Regen, Tauwasser etc.) dann
der Aufenthalts- und Umkleidebereich, Dusche
ungewollt in das Schwimmbecken gelangen kann.
und ein separates WC befinden. Häufig wird die
Schwimmhalle mit einem Wellnessbereich (Sauna,
Der Beckenumgang sollte mit einem rutschhem-­
Dampfbad, Infrarot Kabine, Solarium, Fitness etc.)
menden Belag von mind. 60 cm Breite versehen sein
kombiniert.
und zum Becken leicht ansteigen, damit Oberflächen-­
wasser nicht ungehindert in das Freischwimmbecken
Tageslicht ist für das mentale Wohlbefinden beim
gelangen kann.
Aufenthalt in der Halle sehr wichtig.
Eine lichte
­Hallenhöhe von 2,60 m sollte nicht unterschritten
Eine Barriere gegen Kriechtiere bietet ein erhöhter
werden. An eine Aufenthalts- und Liegefläche (mind.
Beckenrand (mind. 20 cm), welcher gleichzeitig als
2,0 x 3,0 m) sollte ebenso gedacht werden, wie an
Sitzbank verwendet werden kann.
­einen umlaufenden Beckenumgang.
Planungsgrundlagen
Folgende Klimawerte werden vom Menschen als be-­
haglich empfunden:
1.6. A
nforderungen an den
Technikraum
• Wassertemperatur: 28 °C
•Raumtemperatur: 30 °C
Die Lage und die Höhe des Technikraums muss ge­
• relative Luftfeuchtigkeit: 60 %
plant werden. Einen wesentlichen Einfluss hat hier
die Art der Wasserführung. Bei Einsatz einer Über-­
Die Lufttemperatur in der Schwimmhalle soll-­
laufrinne oder Überlaufkante ist ein Überlaufsammel-­
te aus energetischen Gründen 2 bis 3 K höher lie-­
behälter erforderlich.
gen als die Wassertemperatur (siehe Kapitel
„Schwimmhallenklimatisierung“).
Die Wasseraufbereitungstechnik sollte so nah wie
möglich am Becken in einem gut zugänglichen Raum
Lediglich in Ruhezeiten und bei abgedecktem Becken
untergebracht und gegen Feuchtigkeit und Frost ge-­
kann die Raumtemperatur unter die der Wasser-­
schützt werden. Soll die Technik in einem unterir-­
temperatur gefahren werden. Daher kommt auch im
dischen Schacht installiert werden, so ist dieser zur
Hallenbad der Schwimmbadabdeckung eine zentrale
Begehung für Bauherrn und Kundendiensttechniker
Rolle zu. Sie trägt wesentlich zur Energieein­sparung
mit einem ausreichend großen Einstieg zu versehen.
bei.
Bei unmittelbarer Nähe von Wohnräumen muss der
Zur Vermeidung von Schäden an der Bausubstanz
Schallschutz besonders beachtet werden. Unterzu-­
müssen Wände und Decke so aufgebaut sein, dass
bringen sind Filter, Umwälzpumpen, Verbindungs-­
auch an den kältesten Tagen und Nächten die Tau-­
rohrleitungen und Wärmetauscher für die Becken-­
punkttemperatur nicht unterschritten wird. Eine
heizung, evtl. Vorfilter, automatische Desinfektions-­
­innen liegende Wärmedämmung mit Dampfsperre ist
anlage, evtl. Pumpen für Attraktionen und Überlauf-­
i.d.R. die beste Möglichkeit dem vorzubeugen und die
sammelbehälter bei einer Technik mit Überlauf­rinne.
Vorgaben der Energieeinsparverordnung einzuhalten
Beim Hallenbad sind zusätzlich Anlagen zur Luft­
(siehe Punkt „Bauphysik Schwimmhalle“).
konditionierung notwendig.
Alle verwendeten Bauteile der Schwimmhalle müs-­
Folgende Punkte sollten unbedingt beachtet werden:
sen einen Nachweis nach DIN 4108 Teil 3 führen
und damit für den Einsatz in einer Schwimmhalle zu-­
Raumgröße: Der Raumbedarf richtet sich in
gelassen sein.
­erster Linie nach der Größe und Höhe der Filter­
behälter und der Klimatechnik. Für die Raumgröße
Die verwendeten Werkstoffe müssen feuchtigkeits-­
ist die Filterhöhe ein wichtiges Kriterium, da die Aus-
beständig, hygienisch und leicht zu reinigen sein.
tausch-Neubefüllung des Filtermaterials immer von
Gipsbaustoffe sind nicht zulässig.
oben erfolgt.
Der Anteil von Glasflächen sollte 50 % nicht über-­
Der Platzbedarf einer privaten Wasseraufbereitungs-­
steigen. Hoch wärmedämmendes Glas mit einem
anlage beträgt ca. 3 m2, bei einer Raumhöhe von
U-Wert von 0,9 bis 1,2 und eine optimal gedämmte
mind. 1,8 m. Schwimmbadanlagen mit Überlaufrin-­
Rahmenkonstruktion
weitestgehend
ne benötigen wegen dem notwendigen Überlaufsam-­
Kondenswasserbildung. Große Glasflächen müssen
melbehälter einen Platzbedarf von mind. 10 m2. Über
von unten mit warmer Luft vollflächig angeströmt
dem Filterbehälter sollte immer ein lichtes Maß von
werden.
60 cm eingehalten werden.
verhindern
Planungsgrundlagen
Bei öffentlichen Anlagen sind die Angaben der DIN
19643-1 zu beachten.
•Netz-Wasseranschluss (mindestens DN 20 (¾")
mit Schlauchanschluss.
•Es ist ein Bodenablauf NW 100 vorzusehen. Soll-­
Zugänglichkeit: Für die Montage, evtl. Repara-­
te es einmal zu einer Undichtigkeit kommen, kann
tur und vor allem für Bedienung und Wartung müs-­
dadurch ein Wasserschaden weitestgehend ver-­
sen die Montageöffnungen und Zugänge ausreichend
hindert werden.
groß bemessen sein.
•Kanalanschluss mind. NW 70 für Rückspül- und
Entleerungswasser. Es muss gewährleistet sein,
Vor allem im öffentlichen Bereich muss die Aus-­
dass der Kanalanschluss zumindest eine Schmutz-­
tauschmöglichkeit von Komponenten, besonders der
wassermenge von 15 m3/h ohne Rückstau auf-­
Filterbehälter, berücksichtigt werden.
nimmt. Da die Rückspülleitung des Filters immer
drucklos installiert werden muss, muss der bausei-­
Der Zugang muss so beschaffen sein, dass die im
tige Kanalanschluss tiefer als das Rückspülventil lie-­
Technikraum benötigten Wasserpflegemittel gefahr-­
gen oder aber eine Schmutzwasserhebeanlage in-­
los eingebracht werden können.
stalliert werden.
•Stromversorgung nach VDE 0100. Geräte am Auf-­
Niveau des Technikbodens: Der Saug­stutzen
stellort einzeln schaltbar, ausreichende Beleuch-­
der Filterpumpe sollte möglichst tiefer (max. 3 m) als
tung, Steckdose für Wartungsdienst (separat abge-­
der Beckenwasserspiegel liegen. Falls nötig, und un-­
sichert), zusätzliche, abgesicherte, separate Steck-­
ter Beachtung besonderer Vorkehrungen, kann die
dose (wenn Tauchpumpe vorhanden).
Pumpe höher angeordnet werden, dies sollte aber
möglichst vermieden werden.
Aus Sicherheitsgründen ist in den
Netzanschluss ein FI-Schutzschalter,
Nennfehlerstrom: 30 mA, einzubauen
Bei Überlaufsystemen muss der Rinnenablauf mit
und alle Metallteile in den Potenzial­
freiem Gefälle zum Wasserspeicher (Überlaufsam-­
ausgleich einzubeziehen.
melbehälter) angeordnet werden.
•Ausreichende Be- und Entlüftung des Raumes.
Frostgefahr beachten.
Bei Aufstellung der Aufbereitungsanlage über dem Was-­
serspiegel ist darauf zu achten, dass sowohl während des
Betriebes, als auch bei Stillstand kein Unterdruck inner-­
halb der Anlage auftritt. Sind automatische Dosiereinrich-­
1.7. B
eckengröße und
Wassertiefe
tungen eingebaut, können durch Unterdruck die Was-­
serpflegemittel-Chemikalien angesaugt werden, und ge-­
Beckengröße und Beckenform beeinflussen die In-­
langen so ungewollt in den Badebeckenwasserkreislauf.
vestitions-, aber auch die Betriebskosten eines
Schwimmbades. Daher sollten bereits zu Beginn die
Der Boden sollte leicht sauber zu halten sein.
Wünsche des Bauherrn mit dessen Finanzrahmen in
Einklang gebracht werden.
Be- und Entlüftung: Zur Vermeidung von Kon-­
densat und Korrosion sollte der Filterraum natürlich
Nicht nur die Investitionskosten, sondern auch die
oder künstlich belüftet sein.
Betriebs- und Unterhaltskosten sind in die Planung
mit einzubeziehen. So stellen sich die zu Beginn hoch
Ausstattung: Der Technikraum muss folgender-­
erscheinenden Kosten für eine Schwimmbadab-­
maßen ausgestattet sein:
deckung unter Berücksichtigung der Betriebskos-­
Planungsgrundlagen
ten als sinnvolle Investition heraus, welche sich be-­
zen. Geringere Wassertiefen eignen sich zum Plan-­
reits nach wenigen Jahren amortisiert (siehe Kapitel
schen oder für Wassergymnastik, nicht jedoch zum
„Schwimmbadabdeckung“).
Schwimmen.
Ähnlich verhält es sich bei den Mehrkosten
In öffentlichen Schwimmbädern ist 1,35 m die Grenze
für eine hochwertige Mehrschichtenfilteranlage,
zwischen einem Nichtschwimmer und einem Schwim-­
­Wärmepumpe oder Solaranlage gegenüber einem
merbecken. Schwimmerbecken müssen ständig von
Wärmetauscher.
einem Schwimmmeister beaufsichtigt werden.
Nachfolgende Werte für Beckenbreite, Beckenlän-­
Beckenform: Die Wahl der Beckenform ist in
ge und Wassertiefe dienen bei der Bestimmung der
erster Linie eine architektonische Entscheidung des
­Beckengröße als Anhaltspunkt.
Bauherrn.
Beckenbreite: Beim Schwimmen benötigt eine
Die am häufigsten verwendete Rechteckform hat wirt-­
Person eine Beckenbreite von 2,75 m. Zwei Erwach-­
schaftliche Vorteile. Sie bietet den höchsten Nutzwert
sene können bei einer Beckenbreite von 3,50 – 4,0 m
und zeichnet sich, im Vergleich zu freien Formen, durch
bequem nebeneinander herschwimmen.
geringere Investitions- und Betriebskosten aus.
Beckenlänge: Für den ersten Schwimmstoss be-­
Bei der Planung des Beckenzugangs/-einstiegs ist
nötigt ein Erwachsener 3,50 m und für alle weiteren
eine Einstiegsleiter die deutlich preiswertere Vari-­
1 – 2 m je nach Intensität. Eine Beckenlänge von 8 m
ante gegenüber einer Treppenanlage. In Anbetracht
ist für 4 Schwimmstösse ausreichend.
dessen, dass die Entscheidung für eine Schwimm-­
badanlage aber auch eine Investition in die Zukunft
Wassertiefe: Eine Wassertiefe von 1,35 m hat
ist, ist der bequeme Einstieg über eine Treppenan-­
sich in der Praxis als ausreichend zum Schwimmen
lage angenehmer und komfortabler.
und als die optimale Tiefe zwischen Kosten und Nut-­
zen heraus gestellt. Größere Wassertiefen erhöhen
die Bau- und Unterhaltungskosten ohne Zusatznut-­
Wasserspiegel
5 cm
20 cm
35 cm
Vogelbecken
Planschbecken, Duschbecken
Durchschreitebecken
Sitzbadebecken, Kneippbecken
60 cm
Lehrschwimmbecken (bis 1,25 m)
80 cm
normale Höhe zum Schwimmen
105 cm
120 cm
Wasserballspiele
140 cm
normale Tiefe bei privaten Bädern,
genügt für flachen Startsprung, Stehstufe
180 cm
Internationale Wasserballspiele,
öff. Schwimmbecken (bis 2,20 m)
250 cm
Minimaltiefe für 1 m-Brett
300 cm
Normaltiefe für 1 m-Brett
350 cm
3 m-Brett
380 cm
5 m-Plattform
410 cm
7,5 m-Plattform
450 cm
10 m-Plattform
Übersicht der empfohlenen Beckentiefen
Planungsgrundlagen
1.8. Gesetzliche Grundlagen
•DIN 19617 Natriumchlorit-Lösung zur
Wasseraufbereitung
• Badewasser-Verordnung
•DIN 19621 Dolomitisches Filtermaterial zur
•Trinkwasserverordnung (TrinkwV/TVO) Verord-­
nung über Trinkwasser vom 01.01.1991
Wasseraufbereitung
•DIN 19623 Filtersande und Filterkiese für die
•DIN 2000 Zentrale Trinkwasserversorgung
•Leitsätze für Anforderungen an Trinkwasser. Pla-­
nung, Bau und Betrieb der Anlagen
Wasserreinigungsfilter
•DIN 19624 Anschwemmfilter für die
Wasserreinigung
•DIN 2001 Eigen- und Einzeltrinkwasserversorgung
•DIN 19626 pH - Messung; Allgemeine Begriffe
• Bundesseuchengesetz
•DIN 19627 Ozonerzeugungsanlagen zur
•Die Merkmale zur Qualität von Trinkwasser sind
in Paragraph 11 des Bundesseuchengesetzes von
1979 geregelt. Danach muss Badewasser so be-­
Wasseraufbereitung
•DIN 19630 Richtlinien für den Bau von
Wasserrohrleitungen
schaffen sein, dass durch den Gebrauch die
•DIN 19640 Härte des Wassers
menschliche Gesundheit, insbesondere durch
•DIN 8106 Bestimmung von Härte und Alkalität
Krankheitserreger,
nicht
geschädigt
werden
kann.
•DIN 50900 Korrosion der Metalle
•DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Bade-­
beckenwasser Teil 1-5
Wasser für Warmsprudelbecken
EN
13451
Teil
•DIN 1408 Wärmeschutz im Hochbau
•DIN 1045 Beton und Stahlbeton; Bemessung und
•DIN 19644 V Aufbereitung und Desinfektion von
•DIN
des Wassers
1-11
Ausführung
•DIN 1986 Entwässerungsanlagen für Gebäude und
Sicherheitstech-­
nische Anforderungen und Prüfverfahren an
Schwimmbadgeräte
•Merkblatt 25.04 Schwimm- und Badebecken
aus Stahlbeton, Deutsche Gesellschaft für das
Badewesen
•DIN VDE 0100 Teil 702 Errichtung von Stark-­
stromanlagen in überdachten Schwimmhallen und
Schwimmbäder im Freien.
•DIN 19603 Aktivkohle zur Wasseraufbereitung
•DIN 19605 Filter zur Wasseraufbereitung
•DIN 19606 Chlorgasdosieranlagen zur
Wasseraufbereitung
•DIN 19607 Chlor zur Wasseraufbereitung
•Merkblatt M 020 aus 2/85 Chlor von der Berufsge-­
nossenschaft der chemischen Industrie
•DIN 19608 Natriumhypochlorit zur
Wasseraufbereitung
•DIN 19610 Salzsäure zur Wasseraufbereitung für
Betriebswasser
•DIN 19612 Soda zur Wasseraufbereitung
•DIN 19616 Natronlauge zur Wasseraufbereitung
Grundstücke
•DIN 1988 Trinkwasser - Leitungsanlagen in
Grundstücken
•DIN 4108 Wärmeschutz und Energieeinsparung
in Gebäuden
•DIN 4109 Schallschutz im Hochbau
•DIN 7903 Beckenleitern und Griffbögen