Investitionsmöglichkeiten in Chinas aufstrebenden Branchen

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Investitionsmöglichkeiten in Chinas aufstrebenden Branchen
Volume XI - Number IV
Investitionsmöglichkeiten
in Chinas
aufstrebenden
Branchen
Aufstrebende Märkte:
Automobilindustrie, umweltfreundliche Technologien,
Logistikbranche
Chinas neuer Ausblick auf Auslandsinvestitionen
Ausländisch investierte Partnergesellschaften in China
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Hongkongs neue Steuer- und Freihandelsabkommen
China Briefing
1
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Ihre deutschen Ansprechpartner
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In Peking:
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-20
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Richard Hoffmann, Senior Associate
Tel.: (0086) 010 - 65660088 ext 308
beijing@dezshira.com
In Shanghai:
Olaf Griese, Regional Manager
Herzlich Willkommen zur neuen Ausgabe der China Briefing
Celebrating 10 Years 1999-2009
Nachdem die Direktinvestitionen in China wieder ansteigen - im ersten Quartal stiegen sie um 7,7 Prozent auf USD 23,44 Milliarden
- und die Volksrepublik den Anforderungskatalog für ausländische Investitionen (catalogue for foreign investement) überarbeiten
möchte, werden wir in dieser Ausgabe der China Briefing einige der Sektoren vorstellen, die für Direktinvestitionen in China
interessante Möglichkeiten bieten. Zunächst werfen wir dabei einen Blick auf die Automobilindustrie, für die China mittlerweile
der größte Absatzmarkt ist. Wir betrachten zudem auch die steigenden Investitionen in umweltfreundliche Technologien. Mit USD
34,6 Milliarden, die im vergangenen Jahr in umweltfreundliche Projekte investiert wurden, nimmt China die Spitzenposition ein.
Abschließend gehen wir noch auf die Logistikbranche, speziell den Bereich Kühllogistik, ein. Dieser Bereich ist in China nach wie
vor unterentwickelt. Die Modernisierung dieses Sektors könnte schätzungsweise USD 160 Milliarden Kosten einsparen.
Wir betrachten in dieser Ausgabe zudem Chinas neuen Ausblick bezüglich ausländischer Investitionen sowie neue Regulierungen,
die kürzlich erlassen wurden und die für ausländische Investoren auf dem Festland von Bedeutung sind. Des Weiteren gehen wir
auf ausländisch investierte Partnerschaften ein, eine neue Investitionsmöglichkeit in China. Zuletzt beschreiben wir die Neuerungen
bezüglich der Steuer- und Freihandelsabkommen, durch die Hongkong versucht, seinen Ruf als Steueroase abzulegen.
Die Beiträge in dieser Ausgabe der China Briefing wurde mit Hilfe des in China ansässigen Beratungsunternehmens Dezan Shira
& Associates, welches auf ausländische Direktinvestitionen sowie Beratung bei steuerlichen, rechtlichen und buchhalterischen
Problemen spezialisiert ist, recherchiert und geschrieben. Das Unternehmen ist in China mit neun Büros vertreten. Falls Sie weitere
Auskünfte oder Unterstützung benötigen, wenden Sie sich bitte an Herrn Olaf Griese unter shanghai@dezshira.com, an Herrn
Richard Hoffmann unter beijing@dezshira.com oder besuchen Sie die Internetseite www.dezshira.com.
Mit den besten Wünschen
Tel.: (0086) 021 - 6358 8686 ext 200
shanghai@dezshira.com
Andy Scott
Geschäftsführender Redakteur, China Briefing
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Herausgegeben in Zusammenarbeit mit Dezan Shira & Associates seit 1999.
Das Titelbild dieser Ausgabe
Das Titelbild „Landschaft“ (Ölgemälde) ist diesen Monat von dem Künstler Zhang Bo. Zhang schloss sein Studium in den 80er Jahren an der Guangzhou Academy
of Fine Arts. Bevor nach Guangzhou zurückkehrte reiste er durch Europa und die Vereinigten Staaten von Amerika.
Das Titelbild wurde mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und der Oriental Vista Gallery abgedruckt. Die Galerie versucht durch Vorträge und Ausstellungen die
zeitgenössische Kunst zu fördern, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die zeitgenössische und avantgardistische Kunst zu lenken. Integrität und Professionalität sind
die Grundlage für die Verbindung des Kunstmarkts mit den Künstlern und Kunstsammlern. Die Oriental Vista Gallery befindet sich in 19 Shaoxing Lu, Shanghai, China.
www.ovgallery.com; pr@ovgallery.com.
Jede Vervielfältigung von Informationen oder Daten bedarf der vorherigen Zustimmung von Asia Briefing Ltd.
Kontaktadresse: editor@china-briefing.com
Diese Ausgabe ist unter der Mitarbeit von Katharina Urbauer, Eva-Maria Hueber, Florian Bethmann
und Fabian Knopf entstanden.
Investitionsmöglichkeiten in
Chinas aufstrebenden Branchen
[ Von Joe Drury, Peter Higgins und Andy Scott, China Briefing ]
D
a sich die Weltwirtschaft von
der weltweiten Finanzkrise
erholt und Unternehmen
Ihre Tätigkeiten wieder
ausweiten, beginnen viele
kleine und mittelständische Investoren
nach Investitionsmöglichkeiten in Chinas
unterentwickelten und aufstrebenden
Branchen zu suchen. Solche Möglichkeiten
bieten sich zum einen in traditionellen
Sektoren wie der Automobilzuliefer- oder
der Transportindustrie, in welche China
während der Krise einen großen Teil seines
Konjunkturpakets investiert hat. Zum anderen
bieten aber auch viele Branchen, die noch am
Anfang ihrer Entwicklung stehen, interessante
Investitionsmöglichkeiten.
In diesem Artikel betrachten wir drei Branchen,
die speziell für kleine und mittelständische
Unternehmen eine positive Marktentwicklung
versprechen. Die Widerstandsfähigkeit der
chinesischen Volkswirtschaft - unterstützt durch
die Investitionspolitik der Regierung - werden
dafür sorgen, dass die Produktivität in diesen
Branchen kräftig ansteigen wird. Aus diesem
Grund sind diese Sektoren im kommenden Jahr
sehr interessant für Investitionen.
Die chinesischen Verbraucher kauften so viele
Fahrzeuge wie nie zuvor. Diese Entwicklung,
durch die China die Vereinigten Staaten als
größten Automobilmarkt ablösten, wurde
durch das Konjunkturpaket der Regierung
vorangetrieben. Der chinesische Markt wird
zwar nach wie vor von Joint Ventures zwischen
ausländischen und chinesischen Herstellern
beherrscht, jedoch machten die chinesischen
Hersteller in den vergangenen Jahren große
Fortschritte. Dies führte auch zu einem Anstieg
der Exportzahlen chinesischer Produzenten.
Die Automobilproduktion in China stieg
in den vergangenen Jahren kontinuierlich
und signifikant an. 1999 wurden in den
Vereinigten Staaten über 13 Millionen
Fahrzeuge hergestellt, während es in China
noch weniger als 1,9 Millionen waren. Im
Jahr 2008 lösten die chinesischen Hersteller
die USA mit 9,345 Millionen produzierten
Fahrzeugen als größten Produzenten ab.
Abgesehen vom Jahr 2002, als die Produktion
in den USA um sieben Prozent anstieg, ging
Anzahl produzierter Fahrzeuge (China/U.S.A)
China
U.S.A.
14,000,000
12,000,000
10,000,000
8,000,000
6,000,000
4,000,000
2,000,000
0
1999
Automobilindustrie
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Quelle: Internationale Organization of Motor Vehicle Manufacturers
Jährliche Entwicklung des Produktionsniveaus (China/U.S.A)
China
U.S.A.
50%
40%
30%
20%
10%
0%
-10%
Die Autoverkäufe in China stiegen im Jahr
2009 verglichen zum Vorjahr um 44 Prozent
an. Dadurch stieg das Land zum größten
Absatzmarkt für Automobile auf.
Die Automobilindustrie wurde durch die
Wirtschaftskrise zwar besonders hart getroffen,
dabei bildete China jedoch eine Ausnahme.
-20%
-30%
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
China
13%
13%
41%
35%
18%
9%
26%
24%
5%
U.S.A.
-2%
-11% 7%
-1%
-1%
0%
-6%
-4%
-19%
Quelle: China Briefing Analyse (2010)
China Briefing
3
Investitionsmöglichkeiten in Chinas aufstrebenden Branchen
das Produktionsniveau seit 2000 Jahr für Jahr
zurück. In China stieg das Niveau hingegen in
diesem Zeitraum jedes Jahr weiter an. Selbst
2008, als die Weltwirtschaft in die Krise
geriet, stieg die Produktion in China noch um
fünf Prozent an. Der Anstieg im vergangenen
Jahr dürfte wegen des Konjunkturpakets der
Regierung wieder um einiges größer ausfallen.
Zulieferindustrie
Da die Automobilindustrie In China weiterhin
stark wächst, sind natürlich auch die Aussichten
für Zulieferunternehmen entsprechend gut.
Momentan ist China nach den USA der größte
Produzent von Nutzfahrzeugen und nach Japan
der größte Hersteller von PKWs. Der Wert der
Zulieferindustrie beträgt laut J.D. Power and
Associates jedoch nur ein Fünftel im Vergleich
zu den Vereinigten Staaten. Ein Grund hierfür
ist, dass chinesische Zulieferer nach wie vor
hauptsächlich Produkte von geringem Wert
und mit wenig Technologie herstellen. Da der
Automobilmarkt in China jedoch reift, wird
die Zulieferindustrie sehr wahrscheinlich eine
ähnliche Entwicklung erleben.
Im Moment gibt es 5.000 eingetragene
Automobilzulieferer. Schließt man den
informellen Sektor mit ein, sind es wohl
zwischen 7.000 und 8.000. Die Erlöse der
Branche schätzt J.D. Power and Associates
auf USD 100 Milliarden. Geografisch ist die
Branche über wenige wichtige Zentren in
China verteilt.
Im Nordosten Chinas (Changchun, Harbin,
Shenyang) sitzen die FAW Group und viele
andere Unternehmen. Im Yangtze River Delta
(Shanghai, Nanjing, Wuhan, Chongqing)haben
sich die SAIC Group, Ford, die Dongfeng
Group und Chang’An Auto angesiedelt. Der
Süden Chinas hat sich ebenfalls zu einem
wichtigen Automobilzentrum entwickelt. In
Guangzhou haben Honda, Nissan und Toyota
ihren Sitz.
Marktausblick
Für ausländische Zulieferer gibt es zahlreiche
Möglichkeiten, den chinesischen Markt
zu betreten. Wie bereits erwähnt, sind die
Produktions- und Verkaufszahlen von
Automobilen im vergangenen Jahrzehnt sehr
stark angestiegen. Es ist anzunehmen, dass
auch in den kommenden Jahren noch viele
Fahrzeuge nachgefragt werden, trotz des
Rückgangs in den bereits ausgereiften Märkten.
Die Automobilhersteller errichten nach wie vor
neue Produktionsstätten, für die sie Zulieferer
4
China Briefing
Serie 1
chery
FAW Toyota
BYD
Dongfeng Nissan
Beijing Hyundai
Chang’An Motors
FAW VW
Shanghai GM
Shanghai VW
SAIC GM Wuling
0
200,000
400,000
600,000
800,000
1,000,000 1,200,000
Quelle: China Association of Automobile Manufacturers
Chinas Automobil-Inlandverkaufszahlen
Umsatz
Umsatzvolumen (Millionen)
Das durchschnittliche Wachstum der
Automobilproduktion in China betrug von
1999 bis 2008 20 Prozent, während die
Produktion in den Vereinigten Staaten im
gleichen Zeitraum um vier Prozent zurückging.
Top 10 Autoproduzenten gemäss Stückzahl
produzierter Personenwage in 2009
Prozentuale Veränderung
16
44.0%
14
12
10
8
6
25.3%
5.76
9.38
8.79
9.38
21.8%
7.22
13.5%
4
2
6.7%
0
2005
2006
2007
2008
50.0%
45.0%
40.0%
35.0%
30.0%
25.0%
20.0%
15.0%
10.0%
5.0%
0.0%
2009
Quelle: China Association of Automobile Manufacturers
benötigen. Einige Hersteller bringen dabei
Ihre etablierten Partner mit, andere möchten
die Produktion an die örtlichen Gegebenheiten
anpassen.
Reichlich Investitionsmöglichkeiten bieten
sich vor allem für Zulieferer im Bereich
umweltfreundlicher Technologien. Die
chinesische Regierung zielt hauptsächlich
darauf ab, dass der Automobilsektor
nachhaltiger und umweltfreundlicher
wird. Daher sind die Aussichten in diesem
Bereich sehr vielversprechend. Das
Konjunkturpaket für die Automobilindustrie
galt beispielsweise nur für Fahrzeuge mit
einem Motor, der kleiner als 1,6 Liter ist.
Dadurch sollte der Kraftstoffverbrauch gesenkt
werden. Da die Hersteller in China auch
umweltfreundliche Fahrzeuge entwickeln,
brauchen sie auch ein Zuliefernetzwerk
vor Ort.
Obwohl der Markt für Ersatzteile noch sehr
unterentwickelt ist, bietet auch dieser Bereich
interessante Perspektiven. Die Werkstätten
sind oft noch sehr unprofessionell. Dies dürfte
sich jedoch rasch ändern, da die chinesischen
Kunden immer anspruchsvoller werden.
Dadurch wird auch dieser Sektor in den
kommenden Jahren stark wachsen.
Der Ausblick für die gesamte Automobilindustrie in China ist sehr vielversprechend. Die Rekordzahlen aus dem
vergangenen Jahr scheinen auf ein nachhaltiges
Wachstum in der Zukunft hinzudeuten. Die
Zulieferindustrie ist speziell für hochwertige
Produkte noch stark auf Forschungs- und
Entwicklungsleistungen aus dem Ausland
angewiesen. Um Kosten zu sparen und nahe
bei den Kunden und Herstellern zu sein,
werden aber wohl mehr und mehr Zulieferer
einsehen, dass ein Markteintritt in China
unumgänglich ist.
Investitionsmöglichkeiten in Chinas aufstrebenden Branchen
Die Planungen auf nationaler Ebene werden
im Rahmen des 11. Fünf-Jahres-Plans
(2006 bis 2010) vollzogen, in welchem dem
Themenbereich nachhaltige Entwicklung ein
noch nie dagewesenes Bedeutungsgewicht
beigemessen wurde. Dabei wurde das
ehrgeizige Ziel gesetzt, den Energieaufwand
pro Einheit des Bruttoinlandsproduktes bis
2010 um 20 Prozent zu reduzieren.
In gereiften Märkten sind die Erlöse der
Zulieferindustrie üblicherweise höher als
die der Automobilhersteller. In China ist
dies jedoch noch nicht der Fall. Gründe
hierfür sind unter anderem, dass die
Zulieferer geringwertige Produkte herstellen
und der After-Sales Markt sich noch im
Anfangsstadium befindet. Dies wird sich
aber sehr wahrscheinlich ändern, wenn
auch der chinesische Markt reift. Durch
den Markteintritt ausländischer Zulieferer
kommen neue Technologien in das Land
und der Anstieg der Absatzzahlen wird das
Wachstum des After-Sales Markt fördern.
Das Konjunkturpaket der chinesischen
Regierung für die Automobilindustrie
hatte zweifellos großen Anteil daran, dass
China im vergangenen Jahr zum größten
Automobilmarkt wurde. Zum 20. Januar
2009 wurde die Umsatzsteuer für Fahrzeuge
mit einem Motor bis zu 1,6 Litern von
zehn auf fünf Prozent gesenkt. Darüber
hinaus wurden Subventionen zwischen
RMB 3.000 und RMB 6.000 für die
Inzahlungnahme alter Fahrzeuge (trade-in
subsidies) gewährt, um die Verbraucher zum
Kauf anzuregen. Obwohl das Programm
sehr erfolgreich war, hatte die Mehrzahl
der Fahrzeugkäufe im vergangenen Jahr
andere Gründe. Laut dem chinesischen
Verband der Automobilhersteller führte
das Programm zum Kauf von 2,6 Millionen
Fahrzeugen, was ungefähr 19 Prozent
aller Käufe im Jahr 2009 ausmacht. Die
chinesische Automobilindustrie weist
also über die Anreize der Regierung
hinaus ein beachtliches Wachstum aus,
was die Nachhaltigkeit der Entwicklung
unterstreicht. Die Regierung hat das
Anreizpaket nun überarbeitet und bis
31. Dezember 2010 verlängert. Die
Umsatzsteuer stieg dabei von fünf auf 7,5
Prozent an, jedoch wurden die Subventionen
für die Inzahlungnahme auf RMB 5.000 bis
RMB 18.000 erhöht.
Cleantech
China wird der neue Markt für aufstrebende
Umwelttechnologien. Es wurden bereits
USD 100 Milliarden (78 Mrd. Euro) für
umweltfreundlichere Schienensysteme und
Stromnetze ausgegeben. Darüber hinaus
ist geplant 34 Prozent der Mittel aus dem
Konjunkturpaket in Cleantech zu investieren.
Einem aktuellen Bericht des “Pew Research
Center” zufolge, hat China im Jahr 2009 USD
34,6 Milliarden (27 Mrd. Euro) für Projekte
im Bereich umweltfreundliche Technologien
aufgewendet, den höchsten Betrag, der für
Cleantech ausgegeben wurde. Auf Platz zwei
liegen die Vereinigten Staaten mit USD 18,6
Milliarden (14,6 Mrd. Euro) über den gleichen
Zeitraum. Investitionen in umweltfreundliche
Technologien sind in China in den letzten fünf
Jahren mit einem Wachstum von 146,7 Prozent
sprichwörtlich in die Höhe geschossen.
Und dies markiert erst den Anfang. China
hat im Jahr 2009 dank Regierungsinitiativen
und Programmen, mit dem Ziel sowohl den
lokalen Cleantech-Markt zu beflügeln als
auch ausländische Investoren anzulocken, die
Führungsrolle im Bereich privatwirtschaftlicher
Investitionen in Cleantech von den Vereinigten
Staaten übernommen. Das Wachstum spiegelt
den gewünschten Erfolg der häufig sehr
komplexen Regierungsprogramme zur
Förderung des inländischen CleantechMarktes und Produktionsstandortes deutlich
wider. Eine Umfrage der chinesischen
Cleantech-Initiative zu umweltfreundlichen
Technologien aus dem Jahr 2009 führt 19
zentrale Regierungseinheiten auf, die in
Cleantech-Programme involviert sind sowie
wenigstens 18 nationale Programme, die
diesen Sektor betreffen.
Andere Initiativen beinhalten steuerliche
Anreize im Bereich der Körperschaftssteuer,
wie zum Beispiel eine maximal dreijährige
Steuerbefreiung oder eine Reduzierung der
Körperschaftssteuerlast um bis zu 50 Prozent, wenn
das zu versteuernde Einkommen aus bestimmten
Umweltprojekten stammt. Die Förderpolitik
beinhaltet auch die sogenannte Green CreditPolitik, die Geschäftsbanken dazu verpflichtet
Umweltschutzkriterien in ihre Bedingungen zur
Kreditvergabe mit aufzunehmen.
Diese vergünstigten Bedingungen haben
im Jahr 2009 Risikokapital in Höhe von
USD 331 Millionen angelockt, was in etwa
dem Vorjahreswert entspricht und vor dem
Hintergrund der weltweiten Finanzkrise, in
der Risikokapitalinvestitionen in Cleantech
weltweit deutlich zurückgingen, betrachtet
werden muss.
Energiebedarf
Die Veränderung einer landwirtschaftlich
geprägten Gesellschaft zur Industriegesellschaft
Ölverbrauch im Vergleich zur Inlandproduktionsleistung
Ölverbrauch
Umsatzvolumen (10´000 Tonnen)
Chinas
Konjunkturpaket
für die
Automobilindustrie
Grundlage dieses Plans ist ein Netzwerk
aus Gesetzen, Initiativen und Förderpolitik
für die Industrie, das die schwammig
formulierten Pläne der Regierung in konkrete
Handlungsanweisungen übersetzt. Beispielhaft
hierfür steht das Gesetz für erneuerbare
Energien (2005), das viele Stromnetzbetreiber
dazu zwang auch Strom von Erzeugern
erneuerbarer Energien abzunehmen.
Inlandproduktionsleistung
40,000
35,000
NettoImport
30,000
25,000
20,000
15,000
10,000
5,000
0
1990
1995
2000
2005
2007
Quelle: China Statistical Yearbook 2009
China Briefing
5
Investitionsmöglichkeiten in Chinas aufstrebenden Branchen
hat China eine der größten und schnellsten
Migrationsbewegungen in der Geschichte
beschert. Die Möglichkeiten der beruflichen
und privaten Weiterentwicklung versprechen
in den großen Städten um ein Vielfaches
besser zu sein als in den langsam verarmenden
ländlichen Regionen Chinas.
Hinzu kommt, dass neben der Verschlechterung
des Zustandes der Umwelt - über zwei Drittel
der Flüsse und Seen Chinas sind selbst
für industrielle Zwecke zu verschmutzt sieht sich das Land sowohl mit Problemen
bei der Selbstversorgung als auch bei der
Kosteneindämmung konfrontiert.
Der Energiebedarf hat in China seit der
Marktreform jedes Jahr um 5 Prozent
zugenommen. Eine Rate, die durch die
Verschiebung zu der äußerst energieintensiven
Schwerindustrie im Jahr 2001 noch einmal
deutlich angestiegen ist.
Um der steigenden Nachfrage gerecht zu
werden, hat China seine Ölimporte im Jahr
2009 um fünf Prozent erhöht, einhergehend
mit ebenfalls großen Zunahmen beim Kohleund Erdgasimport. Importiertes Rohöl deckte
insgesamt 52 Prozent von Chinas Bedarf im
gleichen Zeitraum ab.
Chinas unersättliche Energienachfrage setzt
die heimischen Märkte stetig steigenden
Rohstoffpreisen aus. Dies stellt sowohl für
die Gewinne der Unternehmen als auch für
die Lebenshaltungskosten der Privathaushalte
eine Bedrohung dar.
Die Cleantech-Industrie kann als
zukunftsfähige Alternative zur Lösung der
Energie-Probleme Chinas angesehen werden.
Die Verlagerung des Schwerpunktes auf
Cleantech wurde durch dieselben Faktoren
unterstützt, die China zu einem weltweiten
Zentrum für niedrige Fertigungskosten
gemacht haben: sehr große und staatlich
unterstützte Investitionen kombiniert mit
niedrigen Produktions- und Lohnkosten.
Chinas Cleantech-Technologie-Markt
Gesamtkapazität erneuerbare
Energien
52.5 GW
Wa c h s t u m s r a t e v e r f ü g b a r e r
Kapazitäten über fünf Jahre
78.9%
Investitionen 2009
USD 34
Milliarden
(26,6 Mrd.
Euro)
Wachstumsrate Investitionen über
fünf Jahre
147,5 %
Schlüsselsektoren erneuerbare
Energien
Wind,
Biomasse,
Solar/
Photovoltaik
Quelle: Pew Foundation G-20 Clean Energy Factbook, 2010
6
China Briefing
Marktausblick
Gemessen an dem in 2009 investierten
Risikokapital, setzen sich die acht größten
Cleantech-Sektoren aus den folgenden zusammen:
Logistik
Landwirtschaft
Energieeffizienz
Energiespeicherung
Wasser- und Abwassermanagement
Recycling
Baustoffe
Transportwesen
Energieerzeugung
Darunter stellen sich die Märkte für Wind- und
Solarenergie als besonders erfolgreichheraus,
die bereits jetzt zu den weltweit größten Märkten
herangewachsen sind. Die Marktführer sind
heimische Riesen wie Suntec Power Holdings
und Goldwind Science and Technology.
Da diese Märkte sich weiter entwickeln,
tun ausländische Investoren gut daran,
Innovationslücken mittels der Weiterentwicklung der Effizienz bestehender
Technologien oder durch energiebezogene
Dienstleistungen, wie zum Beispiel EnergieAudits und -Beratung sowie Monitoring- und
Kontrollsysteme, zu füllen.
Zunehmende Urbanisierung und der steigende
Bedarf an Gebäuden bieten eine hervorragende
Möglichkeit, um grüne Baustoffe, Dienstleistungen und Lösungsansätze zum Einsatz
zu bringen. Zertifizierte „grüne“ Bodenfläche
wird bisher beispielsweise in nur weniger als
einem Prozent der Neubauten verwendet.
Dieses Defizit besteht trotz der Vorgabe der
Regierung, dass die Gebäudeeffizienz bis 2010
40 Prozent der gesamten Verbesserungen im
Bereich der Energieeffizienz ausmachen soll.
Neben den zahlreichen Chancen und
Möglichkeiten im Cleantech-Sektor dürfen die
Hürden gerade für ausländische Unternehmen
nicht ignoriert werden. Als Beispiel sei
hier die Vielzahl von staatlichen Stellen,
die in Cleantech-Projekte involviert sind,
sowie Vorzugsrechte und Regulierungen, die
Innovationen fördern sollen, genannt. Diesen
Bestimmungen mangelt es aber häufig an
Transparenz und Konsistenz.
Das Hauptthema eines Meetings von
Cleantech-Investoren, das kürzlich in
Peking stattgefunden hat und an dem zum
Beispiel Camco China, DP Cleantech Group,
GSR Ventures, Tsing Capital und China
Cleantech Focus teilgenommen haben, war die
Bedeutung des Verständnisses der Marktgröße
und das Gewicht der Fähigkeit flexibel zu
sein und den sich ständig verändernden
Marktanforderungen gerecht zu werden.
China hat im Zuge der globalen Finanzkrise
Milliardensummen zur Stützung seines
Tr a n s p o r t - We s e n s a u f g e w e n d e t . D i e
Regierung hat in Brücken, Schienennetze
und Autobahnen investiert, um den Anschluss
der aufstrebenden Second- und Third-TierStädte an die bereits weit entwickelte und
florierende Ostküste weiter zu fördern.
Der Transport-Sektor, im Besonderen das
Schienennetz und die Kühllogistik, haben
im Verlauf der vergangenen zwei Jahre einen
enormen Wachstumsschub erlebt und eröffnen
für ausländische Investoren, die erwägen sich
im chinesischen Hinterland niederzulassen,
attraktive Möglichkeiten.
Schienenverkehr
Chinas Transport-Sektor
Zivile Flughäfen
152
Schienennetz
Autobahnen
79,700 km
3,73 Mio. km
(davon 60.300 km
Schnellstraßen)
Schiffbare Wasserstraßen
122.800 km
Quelle: China Statistical Yearbook, 2009
Jahrzehntelang waren Chinas Bahnlinien unter
Druck. Im Vergleich zum Schwerlastverkehr
auf der Straße stellt der Schienenweg
jedoch immer noch die kostengünstigere
Alternative dar, so dass Bahnfracht nach wie
vor eine der Haupt-Transportalternativen ist.
Dennoch dürfen Mängel und Probleme nicht
ignoriert werden. Die operative Umsetzung
ist äußerst schlecht ausgereift, sodass die
Wahrscheinlichkeit, dass Güter auf dem
Schienenweg beschädigt werden, im Vergleich
zum Transport auf der Straße ungleich größer
ist. Der Schaden entsteht in der Regel während
der Verladephase, wenn Güter vom Waggon
auf den LKW oder umgekehrt verschoben
werden. Der Grund hierfür liegt hauptsächlich
darin, dass Arbeiter nur eine unzureichende
oder keine Ausbildung haben und so mit
der Handhabung von sensiblen Waren nicht
vertraut sind. Der Transport von Gütern erfährt
im Vergleich zum Transport von Personen
Investitionsmöglichkeiten in Chinas aufstrebenden Branchen
noch nicht die gleiche Wertschätzung. Frachtanbieter verlangen darüber hinaus sogar von
Zeit zu Zeit Zusatzgebühren, um WaggonKapazitäten verfügbar zu machen oder eine
bevorzugte Behandlung zu gewährleisten.
Transporte auf weniger nachgefragten Routen
arbeiten mit einem Zeitfenster von einer
Woche, wohingegen sich das Zeitfenster für
die Ankunft der Fracht auf höher frequentierten
Routen auf bis zu vier Wochen ausdehnen
kann. Einige länderübergreifende Lieferungen
können bis zu 60 Tage in Anspruch nehmen.
Das Anreizpaket, das zu einem heftigen
Investitionsschub in die Schienensysteme
geführt hat, nimmt einige dieser Probleme
auf. Das chinesische Eisenbahnministerium
hat 2008 USD 250 Milliarden (196 Mrd.
Euro) in den Aufbau des Schienensystems
investiert und dieses Kontingent 2009 auf
USD 600 Milliarden (471 Mrd. Euro) erhöht.
Landesweit plant der Staat bis 2020 12.000
Kilometer Schienen zu verlegen, um so die
Provinzhauptstädte mit den größeren Städten
Chinas durch Züge zu verbinden, die in
der Lage sind 200 km/h oder schneller zu
fahren. Die Elektrifizierung schreitet voran
und zusätzliche Gleise werden verlegt,
damit Güterverkehr und Personentransport
auf unterschiedlichen Trassen abgewickelt
werden können. Noch sind in vielen Fällen nur
eingleisige Verbindungen verfügbar.
Für den Personentransport stehen
in China zurzeit 3.300 Kilometer an
Hochgeschwindigkeitsstrecken zur
Verfügung. Im Jahr 2009 wurden zwei
Hauptverbindungsstrecken fertiggestellt,
die Wunan mit Guangzhou und Zhengzhou
mit Xi’an verbinden. Beide Linien
werden mit einer Geschwindigkeit von
350 km/h befahren. Darüber hinaus gibt
es Hochgeschwindigkeitsverbindungen
zwischen Peking und Tianjin, Shijiazhuang
und Taiyuan, Qingdao und Jinan, Hefei und
Wuhan sowie zwischen Hefei und Nanjing.
Chinesischen Staatsmedien zufolge wird eine
Vielzahl neuer Hochgeschwindigkeitsstrecken
gebaut und in den kommenden Jahren
fertiggestellt, darunter in erster Linie die
Verbindung zwischen Peking und Shanghai
auf einer Länge von 1.318 Kilometern und
einem geplanten Reisegeschwindigkeit von
350 km/h. Baubeginn der Trasse war im April
2008, die Fertigstellung ist für 2013 geplant.
Die Reisezeit wird so von 10,5 Stunden auf
nur fünf Stunden halbiert.
Der Personentransport hat im vergangenen Jahr
mit 1,53 Milliarden Passagieren einen Höhepunkt
erreicht, während der Güterverkehr laut dem
Ministerium bei 3,32 Milliarden Tonnen lag.
Die durch das Wachstumspaket stark geförderten
Investitionen in das Schienennetz sind im
vergangenen Jahr um 80 Prozent auf RMB
600 Milliarden (68 Mrd. Euro) angestiegen.
Die Regierung plant für 2010 Investitionen in
Rekordhöhe von RMB 823,5 Milliarden (94,5
Mrd. Euro), um das Schienennetz bis zum Ende
des Jahres auf 90.000 Kilometer auszubauen.
Kühlkettenlogistik
und Spedition
Chinas Kühlkettenmarkt bleibt weiterhin
stark unterentwickelt. Das Fehlen von
strengen Auflagen sowie unzureichende
Dienstleistungsanbieter, unzulängliche
Infrastruktur und unerfahrene Konsumenten
tragen zum hohen Wachstumspotential in
dieser Branche bei.
Durch die Ausweitung des Straßenbaus,
können Speditionen aufgrund von Schnellig
keit und Flexibilität als Alternative zum
Schienentransport punkten. Chinas
Straßennetzwerk ist mit 1,8 Millionen
Kilometern das drittgrößte weltweit. 44
Prozent davon wurden in den letzten 15 Jahren
erstellt und der Ausbau läuft stetig weiter.
Es gibt zahlreiche Herausforderungen für die
Industrie:
Die Fahrzeugpflege ist schlecht und
regelmäßige Überprüfungen finden nur
selten statt
Aus Kostengründen wird oft überladen,
manchmal bis zu 50 Prozent über der
gesetzlich zugelassenen Nutzlast
Gekühlte Transporte für frische und
verderbliche Waren ist begrenzt
Kosten steigen auf Grund von streng
eren Emissionsnormen, höheren Kraftstoffpreisen und der Notwendigkeit von
besseren Technologien
Zusätzlich ist die Speditionsindustrie extrem
stark zerstückelt und keine einzige Firma kann
nationale Abdeckung bieten.
Trotz dieser Unzulänglichkeiten haben neue
Autobahnen die Reisezeit gerade auf längeren
Strecken verkürzt und den Wettbewerb
angeregt. Langstreckenspeditionen sind
weniger abhängig von lokalen Bestimmungen
auf diesen Autobahnen. Das Aufkommen von
Hunderten neuer Firmen hat zu niedrigeren
Preisen und schnelleren Lieferungen geführt.
China’s Emerging Second
and Third Tier Cities
Um ein Exemplar zu bestellen,
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Dies ist gerade im geschäftigen Osten zu
beobachten. Die Strecke von Shanghai nach
Guangzhou kann in bis zu 36 Stunden mit
zwei Fahrern bewältigt werden. Früher hat
dies zwischen drei und fünf Tagen gedauert.
Marktausblick
Obwohl sich der Markt noch in einer
unausgereiften Situation befindet, wird Chinas
Bedarf nach verbesserten Logistikleistungen,
gerade auch in der Kühlkettenlogistikbranche,
in den nächsten zehn Jahren interessante
Investitionsmöglichkeiten bieten. Nach einer
Studie von A.T. Kearney zur Kühlkettenindustrie
in China, würde ein modernisiertes
Kühlkettensystem jährlich mindestens USD
160 Milliarden an Kosten einsparen. Die
Studie, „China’s Cold Chain Challenges“,
führt weiter aus, dass die Logistikindustrie in
der Lebensmittelindustrie den erwarteten USD
650 Milliarden an Ausgaben für Lebensmittel
von der chinesischen Mittelschicht bis 2017
nicht nachkommen kann.
Die Nachfrage nach Kühlkettenlogistik in
China steigt um 24 Prozent pro Jahr, um
die wachsenden inländischen Märkte in den
Städten in Chinas zweiter und dritter Reihe zu
befriedigen. Während zurzeit Möglichkeiten
in den größeren küstennahen Städten bestehen,
wird sich die Zukunft der Industrie darauf
konzentrieren, Fachwissen und Ressourcen
in diese aufstrebenden Metropolen zu senden.
Ungefähr 75 Prozent des zukünftigen
Lebensmittelmarktes in China werden sich
auf die Städte in der zweiten und dritten
Reihe aufteilen. Mehr als 50 Städte mit
mehr als einer Million Einwohner werden
moderne Kühlkettensysteme und das nationale
Infrastrukturnetzwerk mit Schienen, Straßen,
Lagerhallen und Fahrzeugen benötigen, was
dieser Branche zu Gute kommt
Weitere Informationen zu Chinas aufstre
benden Märkten finden Sie in dem China
Briefing Handbuch „China’s Emerging
Second and Third Tier Cities“, das Sie im
China Briefing Bookstore als Buch oder PDFDatei kaufen können.
F ü r w e i t e re I n f o r m a t i o n e n o d e r
Beratung zur Unternehmensgründung
in den aufstrebenden Märkten in China
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(richard.hoffmann@dezshira.com) in Peking,
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ASIA BRIEFING
China Briefing
7
Chinas neuer Ausblick auf
Auslandsinvestitionen
A
m 13. April veröffentlichte
der chinesische Staatsrat
ein neues Dokument über
Auslandsinvestitionen, das
die Förderung eines positiven
Geschäftsklimas zum Ziel hat, während zur
gleichen Zeit Mittel für umweltschädliche
Projekte gekürzt werden. Die “Opinions of the
State Council Concerning Further Improving
the Work of Utilizing Foreign Investment”
bestätigen den Trend der Regierung, vermehrt
Direktinvestitionen (FDI) von Unternehmen
zu fördern, die in höherwertige Industrien
sowie in Zentral- und Westchina investieren.
Diese Meinung geht voraussichtlichen
Korrekturen des “Catalogue for the Guidance
of Foreign Investment Industries” voraus, dem
wichtigsten Dokument der Regierung, das
präzise schildert, welche Industrien in China
für ausländische Investoren zugänglich sind.
Die neue politische Linie umfasst vier
Bereiche: die Verbesserung der Nutzung
von Direktinvestitionen, die Förderung
FDIs in Zentral- und Westchina, die breitere
Fächerung der Mittel und die Optimierung des
Regelwerks für FDI.
Einige wichtige Änderungen der neuen Strategie:
Fremdinvestitionen werden besonders in
höherwertigen und effizienten Projekten
sowie Chinas zentralen und westlichen
Regionen gefördert
Programme, die Begünstigungen für
aufgelistete Industriezweige beinhalten,
sind nun zugänglich für FDI
Ausländisch investierte Unternehmen
(FIEs) werden ermutigt sich an der Börse
notieren zu lassen. Bestimmte ausländisch
FIEs können Landrechte vergünstigt , zu 70
Prozent des Minimalpreises, erwerben
Der Grenzbetrag für die lokale Zustimmung
zu ausländisch finanzierten Projekten
wurde von USD 100 Millionen auf USD
300 Millionen erhöht
FIEs, bei denen das Kapital knapp wird,
dürfen den Zeitplan, in welchem die
Kapitaleinlage geleistet wird, vergrößern
Die neue Strategie fördert weiterhin chinesische
Unternehmen, die mit A-Aktien an der Börse
zugelassen sind, bei Investitionen im In- und
Ausland. Die Richtlinien vereinheitlichen
8
China Briefing
außerdem die Regelungen bei inländischen
Investitionen ausländischer Unternehmen
sowie Unternehmenszusammenschlüssen und
-übernahmen.
Zielgruppe hierfür sind Firmen in den
Bereichen High-Tech, Dienstleistungen,
Energieeinsparung und Umweltschutz.
Laut der neuen politischen Line wird bald
ein nationaler Kontrollmechanismus für das
Merger and Acquisition von ausländisch
finanzierten Unternehmen vorgestellt.
Berechtigten Unternehmen ist es nun erlaubt,
Unternehmensanleihen oder an die Börse
zu gehen.
Außerdem werden ausländische Unternehmen
dazu ermutigt, regionale Hauptsitze,
Forschungs- und Entwicklungszentren,
Beschaffungskontenpunkte, Finanzverwaltungen
und andere funktionale Büros in China zu
gründen. Vor allem sollen sie sich in den
zentralen und westlichen Regionen mit
umweltfreundlichen und arbeitsintensiven
Projekten ansiedeln.
Die neue Mitteilung wird einige der alten
Erfordernisse aufheben, wie beispielsweise
Einzelheiten über den Besitz geistigen
Eigentums, die Anmeldung von Handelsmarken und über technologische Anforderungen für Geschäfte in China. Diese
früheren Voraussetzungen wurden oft als
Protektionismus für heimische Unternehmen
kritisiert.
Laut der Mitteilung 618, die am 15. November
letzten Jahres veröffentlicht wurde, wird China
einen Produktkatalog erstellen, die von der
Regierung bei der Beschaffung bevorzugt
werden.
Der Katalog wird die folgenden Produkte
beinhalten:
Computer- und Anwendungshardware
Telekommunikationsprodukte
Bürozubehör
Software
Alternative Energien und Equipment
Hocheffiziente Energiesparprodukte
Von berechtigten auslandsfinanzierten
Forschungs- und Entwicklungszentren
importierte Ausrüstung für wissenschaftliche
und technologische Entwicklung werden ab
Ende 2010 sowohl von Zöllen, als auch der
Importsteuer und der Mehrwertsteuer befreit
sein.
Die vorherige Mitteilung schrieb vor, dass
Produkte, die als innovativ und von hoher
Qualität eingestuft werden, von Unternehmen
mit vollem Besitz des geistigen Eigentums
in China produziert werden müssen. Zudem
verlangte sie, dass Handelsmarken in Besitz
von chinesischen Firmen sein müssen, um
anerkannt zu werden.
Zusätzlich sind ausländische Anleger jetzt
grundsätzlich befugt, von den Begünstigungen
der Industrie- und Neubelebungsplänen, die
es seit 2009 gibt, Gebrauch zu machen. Diese
Pläne geben Anreize für Unternehmen in den
Branchen Automobil, Logistik, Petrochemie,
Informationstechnologie und Anlagentechnik.
F ü r w e i t e r e B e r a t u n g , S t e u e r,
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Landnutzungsprojekten in Industriezweigen,
die unter die Kategorie “gefördert” fallen, ist es
nun möglich Rechte an dem Land zu den bereits
erwähnten begünstigten Konditionen zu erwerben.
Außerdem überdenkt China einige der
Kriterien der Mitteilung 618 für “einheimische
Innovationsgüter”. Es wurde ein neuer Entwurf
angefertigt, mit dem Bedenken ausländischer
Investoren bezüglich regierungstechnischer
Restriktionen bei Fremdinvestitionen
verringert werden sollen.
Ausländisch investierte
Partnergesellschaften in China
[ Von Chris Devonshire-Ellis und Richard Hoffmann, Dezan Shira & Associates ]
L
Arbeitserfahrung in bestimmten Branchen
mit dem entsprechenden Lebenslauf, der
wiederum weitere unterstützende und notariell
beglaubigte Referenzen aufzeigen sollte,
verbunden. Interessanterweise, erklärt der
Erlass ebenfalls, dass Partner ein Zertifikat
der Kreditwürdigkeit eines anerkannten
Finanzinstituts vorlegen müssen.
etztes Jahr veröffentlichte
der chinesische Staatsrat die
Staatratsverordnung [2009] Nr.
567, welche die langerwarteten
Richtlinien zu ausländisch
investierten Partnerschaften (FIPs)
beinhaltet. Die Bestimmungen, die ebenfalls
für Unternehmen und Einzelpersonen aus
Hongkong, Macau und Taiwan gelten,
erlauben es ausländischen Unternehmen und
Einzelpersonen seit dem 1. März 2010, FIPs in
China entweder selbstständig oder mit einem
chinesischen Partner zu gründen.
Die chinesische Regierung will vor allem
ausländische Unternehmen und Einzelpersonen
anlocken, die über hochentwickelte
Technologien und Managementerfahrung
verfügen. Nachfolgend gehen wir auf die
Details der Bestimmungen näher ein.
Struktur
FIPs können aus zwei oder mehreren
ausländischen Unternehmen oder
Einzelpersonen (ausschließlich ausländisch
finanzierte FIP) oder aus einer Partnerschaft
von einem oder mehrere ausländische
Unternehmen und Einzelpersonen mit einem
oder mehreren chinesischen Unternehmen
oder Einzelpersonen (sino-ausländische FIP)
bestehen.
Geltendes Recht
FIPs werden von dem Partnergesellschaftsrecht von 2007 bestimmt und
müssen sich im Rahmen der einschlägigen
Industrieinvestitionsrichtlinien, wie dem
Katalog für ausländische Investitionen,
Verwaltungsbestimmungen und Regelung der
neuen Bestimmungen die mit den Richtlinien
für ausländische Industrieinvestitionen
übereinstimmen, bewegen.
Kapitaleinlage
Kapital kann aus ausländischen Quellen so
wie durch ordnungsgemäß erworbenen RMB
beigesteuert werden.
Registrierung
Ausländische Unternehmen oder Einzelpersonen
können einen Bevollmächtigten für die
Registrierung einer FIP bei den lokalen
Ämtern der Staatlichen Verwaltungsbehörde
für Industrie und Handel beauftragen. Die
FIP verpflichtet sich die lokale Verwaltung
für Industrie und Handel über jegliche
Ve r ä n d e r u n g e n i n d e r S t r u k t u r d e r
Partnergesellschaft zu unterrichten.
Diese Bestimmungen eröffnen neue Möglichkeiten für ausländische Direktinvestitionen
in China und reihen sich in die Riege der
anwendbaren Gesellschaftsformen ein.
Bis vor kurzem war es nur chinesischen
Unternehmen und Einzelpersonen vorbehalten, Partnergesellschaften zu gründen.
Ausländische Investoren können nun auf die
FIP als ein weiteres Investitionsmittel neben der
Gesellschaft mit ausschließlich ausländischer
Beteiligung und dem Joint Venture mit
chinesischem Partner zurückgreifen.
Die Verwaltungsbestimmungen für die
Gründung von FIPs in China wurden vom
Rundschreiben [2010] Nr. 47 der Staatlichen
Verwaltungsbehörde für Industrie und Handel
dargestellt.
Wichtig für FIP-interessierte ausländische
Investoren sind die folgenden Punkte.
Vermutliche Absichten
Der Erlass führt aus, dass die Regierung
ausländische Unternehmen und Einzelpersonen
mit „hoch entwickelten Technologien“ und
„Managementerfahrung“ ermutigt FIPs zu
gründen. Es bleibt offen, wie dies festgestellt
werden wird. In vorhergegangenen Fällen
werden Technologien vom chinesischen Staat
vorgegeben und sollten demnächst kenntlich
gemacht werden. „Managementerfahrung“
dagegen wurde in der Vergangenheit durch
professionelle Qualifikationen und Jahre der
Dies kann darauf hinweisen, dass der Fokus
der FIPs auf technische und wissenschaftliche
Forschung und Entwicklung gesetzt ist. Der
Erhalt von Urheberrechten und Gewinnen
aus der Veräußerung von Lizenzen aus
eine Investition in eine FIP können als
Anhaltspunkte für oben genannte Vermutung
angesehen werden. Durch Veröffentlichung
v o n F o r s ch u n g s ar b eiten , v er wandtes
akademisches Material und Patente könnte
solche Gewinne realisieren.
Einschränkungen
In Sachen Einschränkungen erörtert der
Erlass, dass die derzeit geltenden
Industrieeinschränkungen für ausländische
Direktinvestitionen in China ebenfalls für
FIPs gelten. Zusätzlich, erklärt der Erlass,
sind folgende Formen von Unternehmen als
Partner für FIPs verboten:
Börsennotierte Unternehmen
Staatliche Unternehmen
Regierungs-gesponserte Institutionen für
das öffentliche Gemeinwohl
Andere soziale Organisationen, die dem
öffentlichen Gemeinwohl gewidmet sind
Der Erlass unterscheidet nicht zwischen
ausländischen und chinesischen Unternehmen
in den oben gelisteten Beschreibungen,
was wieder darauf schließen lässt, dass
private wissenschaftliche und akademische
Unternehmen angesprochen sind, mit dem
Einspruch, dass sie das sozialistischen
chinesischen Model und deren Struktur nicht
stören, keine Forschungen darin anstellen und
diese nicht zu kommentieren.
Investment
Bis zum derzeitigen Zeitpunkt wurden keine
Angaben zur Mindesteinlage gemacht. Es
bleibt daher offen, ob eine Mindesteinlage
überhaupt erforderlich ist oder auch wie
die Einbringung von Sachleistungen wie
China Briefing
9
Ausländisch investierte Partnergesellschaften in China
Unternehmungen, deren Kapitaleinlage
darüber hinausgeht, scheinen jedoch weiterhin
vor der Registrierung die Erlaubnis des
MOFCOM zu benötigen. Sollte sich diese
Vermutung bestätigen, könnte die Einführung
der Investment FIP für Researchhäuser von
Finanzinstitutionen von Interesse sein.
Dienstleistungen, Technologiewissen,
Landnutzungsrechte und Rechte an geistigem
Eigentum genau gehandhabt wird. Allerdings
enthält der Erlass, dass die Finanzierung der FIP
durch umtauschbare ausländische Währungen
oder durch ordnungsgemäß erworbene RMB
(muss durch Bestätigung von gezahlten Steuern
auf vorher erklärten Einnahmen bestätigt sein)
realisiert werden kann. Dies alles lässt darauf
schließen, dass die Partner selbst die Art von
Investition festlegen können. Sollten jedoch
später nähere Informationen zu der Art der
Einlage von Sachleistungen bekanntwerden,
wird man daraus die ursprünglichen Absichten
der Investitionsmöglichkeit FIP ablesen können
und für welche Art der Investition sie gedacht ist.
Zusammenfassung
Die Absicht hinter der FIP als neues Investitionsmittel für ausländische Investoren in
China bleibt noch etwas im Dunkeln. Es wird
aber klar, dass die FIP keine Alternative zu
den existierenden WFOE- und JV-Strukturen
darstellen soll, deren Implementationsregeln
gut etabliert und verstanden werden und gut
funktionieren. Ebenfalls kann sie nicht als ein
Schritt in die Richtung angesehen werden, der
zu Partnergesellschaften mit beschränkter oder
unbeschränkter Haftung in China führt. Die
chinesische Regierung hat, auf Grund von
inländischen Konkursgesetzen, Bewegungen
in diese Richtung historische gesehen nie
ermutigt und sie will auch nicht so aussehen,
als würde sie ein Investitionsmittel einführen
welches für Missbrauch offensteht.
Beachtungswürdig ist ebenfalls die
Beschreibung der „investitionsfokussierten“
FIP im Erlass, die für Finanzunternehmen von
Relevanz sein könnte. Der Erlass geht darauf
ein, dass FIPs, die „Investitionen tätigen,“ die
jeweiligen national geltenden Bestimmungen
befolgen müssen. Solch eine Beimessung
lässt darauf schließen, dass die Regierung
davon ausgeht, dass manche FIPs sich solchen
Aktivitäten widmen werden. Der Erlass führt
weiter aus, dass die Verwaltung für Industrie
und Handel auf der Provinz- oder Stadtebene
für solche Registrierungen zuständig sind.
Dies gilt für Investment FIPs mit einer
Kapitaleinlage von bis zu USD 10 Millionen.
In jedem Fall ist es für ausländische Investoren
technisch möglich (obwohl selten) eine
Vereinbarung mit unbeschränkter Haftung
einzugehen. Angemessener wäre es die FIP
als rechtmäßiges Researchhaus zu benutzen
oder um Industrie-bestimmte Einzelpersonen,
Akademiker, Wissenschaftler, Forscher oder
vermögende Investoren in Zusammenarbeit
mit ihren chinesischen Kollegen in
Forschungsinstitute in China anzuziehen. Der
Aufbau der FIP ist gut bekannt wenn es um die
Einschränkung der möglichen Partner in FIPs
geht. Außerdem kommen finanziell schwache,
aber intellektuell starke Kandidaten mit
einem Auge für die zukünftige Schaffung von
akademischen oder finanziellen Informationen,
Produkten oder Patenten für den chinesischen
und Weltweiten Markt in Frage.
Weitergehende Klarstellungen der Investitionskriterien, jeweils für die Bestätigung des
Status des Investors als Einzelperson und
Investitionsrichtlinien, wirken unterstützend
um klarzustellen welche Absichten hinter dem
ausländische Investitionsmittel FIP stecken.
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China, kontaktieren Sie bitte Richard Hoffmann
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10
China Briefing
Steuer- und
Freihandelsabkommen
eröffnen neue Möglichkeiten
[ Von Jennifer Lu, Dezan Shira & Associates ]
D
er neusten Genehmigung
des Legislativrats
der “Inland Revenue
Disclosure of Information
Rules” folgend, die
sich den aktuellen internationalen
Standards des Informationsaustauschs
anpassen, unterschrieb Hongkong acht
Steuerabkommen zur Vermeidung von
Doppelbesteuerung und der Vorbeugung der
Einkommensteuerhinterziehung.
Die Abkommen kamen auf das Drängen
der O rganis atio n für w irts chaf tliche
Zusammenarbeit und Entwicklung
(Organization for Economic Cooperation
and Development, OECD) hin zustande,
welche die Regierung Honkongs aufgefordert
hatte, ein transparenteres Steuersystem
zu schaffen und dem Ruf Hongkongs als
Steuerparadies entgegenzuwirken. Dies wurde
als Durchbruch bejubelt.
“Ich denke die Tatsache, dass wir Gesetze
[nach OECD Standards] verabschieden
zeigt, dass Honkong stets steuerkonform
war” sagt K.C. Chan, Secretary for Financial
Services and the Treasury of Hong Kong in
einer Stellungnahme. “Hongkong ist kein
Steuerparadies.”
Die neuen Vorschriften über den Austausch
von Informationen verschaffen Hongkong
eine legale Grundlage, um das liberalere
OECD-Modell von 2004 anzunehmen. Zudem
werden sie dazu beitragen, das Gebiet in eine
konkurrenzfähigere und attraktivere Position
für Auslandsinvestitionen zu bringen. Ebenso
soll die neue Regelung Hongkong noch
effektiver zum Sprungbrett für Investitionen
nach China machen.
Hongkong versucht dieses Jahr ganze 12
Doppelbesteuerungsabkommen mit den
verschiedensten Nationen der internationalen
Gemeinschaft zu unterzeichnen.
Steuerabkommen mit Frankreich, Österreich
und der Schweiz werden nach offiziellen
A n gab en ver h an delt, w äh r end J ap an
grundsätzlich bereits einem zugestimmt hat.
Zusätzlich zu den Doppelbesteuerungsabkommen hat Hongkong außerdem kürzlich
ein Freihandelsabkommen mit Neuseeland
unterzeichnet, das erste dieser Art für ein
Gebiet außerhalb Chinas.
Im Zuge dieser Übereinkunft wird Neuseeland
alle Einfuhrzölle auf Güter aus Hongkong
bis 2016 abschaffen. Neuseeland hofft, dass
das neue Abkommen zu einem Wachstum in
einigen Schlüsselsektoren führen wird, im
Speziellen im Finanzdienstleistungssektor.
Der reglementierte Rahmen Hongkongs, das
Nichtvorhandensein von Korruption und die
Zeitzone stellten eine “wahrliche Gelegenheit”
in Bereichen wie Fund Management dar, sagte
Neuseelands Handelsminister Tim Groser
während der Unterzeichnungszeremonie.
“Dies ist eine neue Generation einer
engen wirtschaftlichen Beziehung, eine
Beziehung die nicht Zölle als Fokus oder
letztendliches Ziel hat” sagte er. “Stattdessen
ist es ein Abkommen, welches die andauernde
geschäftliche Zusammenarbeit zweier offenen
Wirtschaften unterstützt.”
Neuseeland ist somit das erste Land, das
Freihandelsabkommen sowohl mit Hongkong
als auch mit dem Festland China seit 2008)
unterzeichnet hat. Es war das erste entwickelte
Land, das ein solch umfangreiches Abkommen
mit China unterschrieb.
Unter dem Neuseeland-China Freihandelsabkommen werden alle Güter, die von China
nach Neuseeland exportiert werden, ab 2016
zollfrei sein, während die Zölle der meisten
neuseeländischen Exporte in die Volksrepublik
ab 2019 abgeschafft werden.
Es wird davon ausgegangen, dass die
Übereinkunft den Weg für ähnliche bilaterale
Abkommen mit anderen Nationen bereitet.
Für mehr Informationen oder nähere Beratung
über Hongkongs Doppelbesteuerungsund Freihandelsabkommen kontaktieren
Sie bitte Dezan Shira & Associates über
hongkong@dezshira.com oder
besuchen Sie www.dezshira.com.
Hong Kongs Doppelbesteuerungsabkommen
Land
Belgien
Brunei
China (Festland)
Indonesien
Luxemburg
Niederlande
Thailand
Vietnam
Dividendensteuer
0 / 15%1
0
5% / 10%3
5% / 10%5
0 / 10%7
0 / 10%8
10%
10%
Zinssteuer
10%
5% / 10%2
0 / 7%4
0 / 10%6
0
0
10% / 15%9
0 / 10%11
Steuern auf
Lizenzgebühren
5%
5%
7%
5%
3%
3%
5% / 10% / 15%10
7% / 10%12
1. Der Steuersatz betägt 0%, wenn die Firma aus Hong Kong mit mindestens 25% direkt an der belgischen Firma beteiligt
ist. Zudem muss die Hong Kong Firma während mindestens 12 konsekutiven Monaten ab Erstauszahlung Dividenden
ausschütten: In allen anderen Fällen wird eine Steuer von 15% erhoben..
2. Sollte der Empfänger eine Bank oder Finanzinstitution sein, wird die Quellensteuer auf Zinsen auf 5% reduziert.
3. Die Steuerrate von 5% gilt für Beteiligungen ab 25%.
4. Die Steuerrate von 0% gilt für Zahlungen an die Regierung der VR China oder andere anerkannte Institutionen.
5. Wenn der Empfänger mindestens 25% des Aktienkapitals der zahlenden Firma besitzt, wird die Quellensteuer auf
Zinsen auf 5% reduziert.
6. Sollte der Empfänger gewisse Anspruchsrechte besitzen, wird die Quellensteuer auf Zinsen auf null reduziert.
7. Die Steuerrate von 0% ist anzuwenden, wenn die Hong Kong Firma mit mindestens 10% direkt an der luxemburgischen
Firma oder mit einem Akquisitionskostenanteil von EUR 1.2 Millionen beteiligt ist; In allen anderen Fällen wird eine
Steuer von 10% erhoben.
8. Die Quellensteuer auf Dividenden wird auf null gesenkt, wenn der Empfänger anspruchsberechtigt ist, und einen
Anteil von mindestens 10% des Aktienskapitals der zahlenden Firma, einer Bank, einer Versicherungsfirma, eines
Pensionsfonds, einer Headquarters Company oder anderer Klassifizierter besitzt.
9. Die Steuerrate von 10% gilt für Zinsen, welche an Finanzinstitute oder Versicherungen bezahlt wurden, sowie für Zinsen
betreffend der Begleichung von Schulden für Betriebsmitteln, Gütern oder Dienstleistungen, welche zu Marktpreisen
in Anspruch genommen wurden.
10. Die Steuerrate von 5% gilt für Lizenzgebühren betreffend Copyrights, die Rate von 10% gilt für Lizenzgebühren
betreffend jeglicher Patente, Marken, Design oder Modelle, Pläne, Geheimformeln oder Prozesse; In allen anderen
Fällen wird eine Steuer von 15% erhoben.
11. Die Steuerrate von 0% gilt für Zinszahlungen an die HKSAR Regierung und andere anerkannten Institutionen. In
allen anderen Fällen wird eine Steuer von 10% erhoben.
12. Die Steuerrate von 7% gilt für Lizenzgebühren betreffend Gebrauch, Nutzungsrechten, Patenten, Design oder Modellen,
Plänen, Geheimformeln oder Prozessen; In allen anderen Fällen wird eine Steuer von 10% erhoben.
China Briefing
11
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