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269
Chemisches Zentralblatt.
1936 Band I.
Nr. 2.
8. Januar.
A. Allgemeine und physikalisclio Chemie.
J. Newton Friend und S. Marks, Sauerstoffdarstdlung aus Natriumpcroxyd: ein
gefdhrliches Experinient. Bei eincm Vorlesungsvers. wurde ein gliihender Span in das
aus ungereinigtem Na20 2 u. W. entwickelte Gas gehalten, worauf eine heftige Explosion
crfolgte. Vff. nehmen an, daB im Na20 2 noch metali. Na onthalten war, so daB mit W.
Knallgasbldg. eintrat. (Naturę, London 134. 778. 1934. Birmingham.) R . K. MULLER.
Kurt Sitte, Zur Sysłemalik der Isotopen. Bemerkungen zu der gleichnamigen
Arbeit von M a t t a u c h (C. 1984. I I . 3897). Werden in einem Diagramm, das etwa
ais Abszisse die Kernladung Z u. ais Ordinate (m — Z)/Z (m = Kernmasse) benutzt, die
experimentell bekannten Isotopen eingezeichnet, so liiBt sich durch einfache Óberlegungen
iiber die Gestalt der Kernbindungsenergieflache eine lieihe bislier nicht entdeckter
Isotopen voraussagen. Sie sind zum grofltenTeil mit den von M a t t a u c h angegebenen
ident., nur an einigen Stellen werden neuo mógliche Isotopen erhalten; dafiir erselieint
die Existenz anderer ais sehr unwahrseheinlich. (Z. Pliysik 96. 512— 19. Sept. 1935.
Prag, Deutsche Univ.).
G. SCHMIDT.
Guido Beck, Bemerkungen iiber die Syslematik der Isoto-pen. Neben einem Vergleich zwisehen den alteren Ansichten iiber die Kernstruktur u. den neueren Auffassungen
werden die Mogliehkeiten diskutiert, welche zu einer Entseheidung zwisehen den beiden
Annahmen beitragen konnen. (Physie. Rev. [2] 48. 47— 48. 1/7. 1935. University of
Kansas.)
G. SCHMIDT.
D.
F. Stedman, Trennung von Isotopen durch Destillation. Die Trennung einiger
isotopen Isomere wurde durch fraktionierte Dest. versucht. Beim Chlor betrug boi
der Dest. des CC14 die gesamte Trennung 0,048 At.-Gew.-Einheiten. Durch fortgesetzte Fraktionierung konnten 28,6% des O18 im W. entfernt werden. In fl. Sauerstoff wurde die O18-Konz. von 0,2 auf 0,25% orhóht. Vf. glaubt, daB die nach seincr
Methode ausgefiihrte Trennung noch betrachtlich weiter getrieben werden kann. —
Der Kp. von CH3D wird um 0,5° niedriger ais der des CH4 gefunden. — Der Dampfdruck
von 56,8%ig. D 20 wurde gemesscn u. gezeigt, daB die bekannten Werte fiir den D 20Dampfdruck bei Tempp. unterhalb 40° etwas zu hoch sind. (Canad. J. Res. 13. Seot. B.
114—21, Aug. 1935. Ottawa, Canada, National Research Laboratories.) SALZEK.
E- J. Crane, Bericht des Komitees fu r Nomenklatur, Rechtschreibung und Aussprache
die Nomenklatur der Wasserstoffisotope und ihrer Verbindungen. DasKomitee hat in
Zusammenarbeit mitdenVertretern der A m e e i k a n i s c h e n P h y s i k a l i s c h e n G e s e l l schaft, der B r i t is c h e n C h e m i s c h e n G e s e l l s c h a f t u . einer Zahl von auBerhalb des
Komitees stehenden amerikan. Physikern u. Chemikern — einschlieBlich H . C. U e e y versucht, dieNamen der sehweren Isotopen des Wasserstoffs u. ihrerVerbb. zu vereinheitJwhen. Die festgelegten Bezeichnungen sollen folgenden Gesichtspunkten Rechnung
'ragen: 1. die Isotopen des Wasserstoffs sind noch Formen des Wasserstoffs u. keine
neuen Elemente, 2. die Namen u. Symbole sollen leicht verstandlieh sein u. mit der festgesetzten Nomenklatur in Einklang stehen. — Die Bezcichnung Wasserstoff wird fur
[gewóhnliche Isotopengeinisch, sowie auch speziell fiir Wasserstoff mit der Masse 1
beibehalten, wobei man in besonderen Fallen H 1 noch yerwenden kann. Fiir den
Wasserstoff mit der Masse 2 ist der von U r e y , JIU RPH Y u. B r i c k w e d d e vorgeschlagene Name Deuterium u. die Signatur D giiltig, wahrend fiir H 3 die Bezcichnung
■ .5 $ u-^ as Symbol T empfohlen wird. Symbole wie H 1, H 2, H 3 verwirren, wenn
sie m Formeln von Yerbb. gebraucht werden, ferner im Hinblick auf die in der franzós.
jiteratur iibliche Hoehstellung der Indices fiir die Atomzahl einer Verb. — Der Kern
es \
\asserstoffs mit der Masse 2 wird Deuteron genannt (im Einverstandnis mit
u t h e r f o r d ) . A n Stelle der vielen, teils etwas schwierigen Trivialnamen fiir Verbb.,
Rte,f elJt'Łalten, wird eine Nomenklatur vorgeschlagen, die sich eng an die fiir Wasser=>o aufgestellte anschlieBt u. eine Modifizierung des von B o u g h t o n (C. 1 9 3 4 . 1. 3009)
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yorgeschlagenen Systems ist. Sie wird in der amerikan. Literatur, von U r e y u . anderen
schon weitgehend angewendet. Wahrend B o u g h t o n H = p u. D = d setzt, wird
in diesem System p mogliehst weggelassen u. fur D das kursive „d“ gesetzt. In der
Tabello sind ais Beispiele die nach diesem System durchgefiihrten deutsehen t)berSystemname
Deuterioammoniak
Ammoniak-^
Ammoniak-ć73
Trideuterioammoniak
Schwefelsaure-dj
Dideuterioschwefelsaure
Natr. sulf. pentabydrat-d10 Natriumsulfatpentadideuteriohydrat
od. penta(liydrat-Ą)
Dideuterioammoniumdeuteriooxyd
N H ,D ,O D • • • Ammonium-i,-hydroxyd-d
Deuterioxyldeuterioamin
N IID O D . • • • Hydroxyl-(i-amin-£?
Trideuterioacetodeuterioaldehyd
CD3CDO- • • • Aeet-dj-aldehyd-fZ
/S-Deuteriopropiondeuteriosiiure
CH,DCH,COOD Propion-/?-d-saure-(Z
N,a-Dideuterioacetamid
CH,DCOŃHD • Acetamid-N,a-Ą
a,3-Dideuteriotoluol
3-DCeH^CHjD • Toluol-ajS-d,
0,4-Dideuteriophenol
4-DC„H,OD . • Phen-4-(Ź-ol-(Z
Falls Verbb. mit Tritium liergestellt werden, so ist d nur durch t zu ersetzen. Das
Symbol d ist allerdings in der Stereochemie iiblich, docb konnte es beim Sprechen
dureb „dextro“ bzw. „rechts“ ersetzt werden. Beim Scbreiben ist insofern sebon
oino Unterscheidung moglich, da d fiir rechts an den Anfang und d fur Deuterium
an das Ende des Namens gestellt wird. — Bei den Triyialnamen empfieblt es sich,
Deuterio — u. nicht Deutero oder Deuto — zu gebrauchen, um von anderen Bedeutungen (vgl. Deuteroalbumose) zu unterseheiden. (Ind. Engng. Chem., News Edit.
13. 200—01. 10/5. 1935.)
Sa l z e r .
Anna Maria Malan-Nelson, Der schwere Wassersloff und das scliwere Wasser.
Es wird kurz tiber die Entdeckung, Isolierung u. wichtigsten Eigg. von D 2 u. D20
sowio einiger D-haltiger Verbb. anderer Art berichtet. (G. Farmac. Cbirn. Sci. affini 84.
108— 17. 1935. Cirife.)
Z e is e .
L&szló Farkas und Bśla Farkas, Die chemisćhen Eigenschąften des scliweren
Wasserstoffes. Deokt sich inhaltlich mit den C. 1935- I. 509. 1329. 2485 ref. Arbeiten.
(Magyar chem. Folyóirat 41. 25— 37. 1935. Cambridge, Uniy., Lab. of Colloid-Science.
[Orig.: ung.])
”
Sa il e r .
Linus Pauling und J . Y. Beach, Die van der Waalssche Wechselwirkung von
Wasserstojfatomen. Die VAN DER WAALSsche Wecbselwirkungsenergie zweier H-Atome
bei groBem Kemabstand wird diskutiert. Die Weehselwii-kungsenergie wird bereebnet
zu: W" = — 6,499 03 e2/a0 Qa — 124,399 e2/a0 o8 — 1135,21 e2/a0 o10 — •••, wobei
n = R/a0 ist u. R der Kemabstand. (Physie. Rev. [2] 47. 686—92. 1935. California,
Inst. of Technologie, Gates Chemical Labor.)
G ossler.
K. H. Geib und E. W . R . Steacie, Austauschreaklionen mit D-Atomen. Der
Austausch yon D-Atomen (durch ein W00D3ches Entladungsrohr erzeugt) mit den
H-Atomen in H 20 , NH3 u. C2H , wird zwischen 15 u. 183° bei Gesamtdrucken von
ca. 0,3— 1,0 mm Hg untersucht. Nach einer Bk.-Dauer von ea. 0,5 Sek. enthalt z. B.
bei 100° u. den Partialdrucken 0,15 mm D 2, 0,15 mm D u. 0,05 mm H 20 (bzw. NH3
oder C2H 2), das H 20 7,5%, das N H3 15% u. das C2H 2 (bei 20°) bis 95% der D-Konz.
des Ausgangsgases. Diese Ergebnisse entsprechenAktiyierungswarmen von 12 ± 1,
11 ± 1 bzw. von weniger ais 5 kcal. — Die Aktmerungswarme der Rk. CH4 + D =
CH3D + H muC im Gegensatz zu der Angabe yon T a y lo r , M o rik a w a u. B en edict
(C. 1935. II- 2920) gróBer ais 11 kcal sein, da die Vff. bei 20° u. 100° keinen sicheren
Nachweis jenor Austauschrk. erbringen konnen; der gefundene kleine Effekt von
2— 4% ist wahrscheinlich auf Verunreinigungen des CH4 zuruckzufiihren, da er sonst
bei 100° ca. 5-mal so groB wie bei 20° sein muBte, wahrend die Messungen keine Zunahme
erkennen lassen. (Z. physik. Chem. Abt. B. 29. 215— 24. 1935. Frankfurt a. M.
u. Leipzig, Phys.-chem. Inst. d. Uniy.)
Z e is e S. Lewinson, Melhodik der Bestimmung des Gleicligewichtskoeffizienten fiir sich
kondensierende Systems. Im AnschluB an Lew is u . R a n d a l l („Thermodynamik")
wird das Verhaltnis der Fliichtigkeit in fl. u. dampfformigem Zustand fiir die niederen
aliphat. KW-stoffe bei yerschiedenen Drucken u. Tempp. bereohnet u. kuryenmaBig
N H jD ...............
N D ,...................
d *s o 4 ...............
Na2SOł *5 D jO •
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Ch e m ie .
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dargestellt, ebenso auch fur H 2 bei — 90, — 60, — 30 u. 0°. (Chimstroi [russ.: Chimstroi]
7. 262— 64. 1935.)
R. K . Mu ller.
W. Steiner, Die Rekombination von Wasserstoffalomęn. Auf Grund einer Kritik
von AMDUR (C. 1933. II. 1633) fiihrt Vf. seine fruhere (C. 1931. II. 2268) Berechnung
der Rokombinationsgeschwindigkeit von H-Atomen untor Bcruckaichtigung der Diffusion
strenger durch. Dabei ergibt sich, dafl neben der homogenen DreierstoBrk. trotz der
Vergiftung der Wand durch H 20-Dampf eine Wandrk. stattfindet, die zwar von
geringerer Bedeutung ist (sie macht bei kleineren Drucken ca. 30%, bei hóheren Drucken
ca. 5% des gesamten Effektes aus), aber nur die Angabe eines oberen Grenzwertes
erlaubt. In angenaherter t)bereinstimmung mit dem friiheren Rcsultat ergibt sich
dic Geschwindigkeitskonstante km < (13,0 ± 2,0) • 1015 cm6 sec-1 Mole-2 bei 20°, sofern
ais 3. StoBpartner ein H 2-Mol. angenommen wird; fur ein Atom ais 3. StoBpartner
sinkt dieser Wert auf mindestens i/10, im Gegensatz zu der Annahmo von SENFTLEBEN u. RlECH EM EYER (C. 1930. II. 3234). Der wirkliche Wert von km betriigt
nach einer rohen Schatzung ca. (11,0 ± 2,0) ■1015 bei 20°. (Trans. Faraday Soc. 31.
623—36. 1935. Cambridge, Lab. of Phys. Chem.)
Z e is e .
A.
v. Kiss und A. Urm&nczy, Uber den Meclianismus von Reaktionen, bei welchen
die Reaklionskamponenten durch eina Membran diffundieren. Es wird die Dialysengeschwindigkeit von HC1, HNOa, H 2S04, CH3COOH u. NaOH bzw. die Neutralisationsgeschwindigkeit der Systeme HCl-NaOH, H N 03-Na0H, H 2S04-Na0H u. CH3COOHNaOH unter Anwendung von schwach u. stark durchliissigen Membranen sowohl in
reinem W. ais Losungsm., ais aueh in verschieden konz. NaCl-, NaN03-u. Na2S04-Lsgg.
bei 25° gemessen. Die Membranen sind aus chromgegerbtem Kalbsdarm, aus Dialysenpapier Nr. 608 von S c h l e i c h e r u. S c h u l l u. aus Pergamentpapier Nr. 2,5 verfertigt.
Bei der erstgenannten stark durchlassigen Membran hiingt die Dialysengeschwindigkeit
von der Tourenzahl des Riihrers nach einer ąuadrat. Gleichung, die Neutralisationsgeschwindigkeit nach einer Gleichung 3. Ordnung ab. Bei den aehwach durchlassigen
Membranen wird der Grenzwert der Dialysen- bzw. der Neutralisationskonstanten schon
bei einer Tourenzahl von 200— 300 pro Min. erreicht. Sowohl dio Geschwiiidigkeit der
Dialyse, wie auch die der Neutralisation sind bei sonst ^leichbleibenden Vers.-Bedingungen spezif. Funktionen der Saure u. Base bzw. der angewandten Neutralsalzlsg.
(Z. anorg. allg. Chem. 224. 40— 48. 3/9. 1935. Szeged [Ungarn], Inst. f. allg. u. anorgan.
Chem. d. Univ.)
G aede.
A.
Popowitsch, Kinetik der Oxydation von Nitriten durch Salpetersaure. Dio nach
der Bruttogleiehung 3 N aN 02 + 2 H N 0 3 = 3 N aN 03 + 2 NO + H aO verlaufende Rk.
ergibt nach den kinet. Messungen fur die Ordnung der Rk.-Werte von 1,8— 2,1. Es wird
daraus auf bimolekularen Rk.-Verlauf geschlossen. Die zur Rk. notwendige Zeit im
Rk.-GefaB wird somit durch Gleichung I gegeben. o u . 6 sind Anfangskonzz. von
i
„
i= T 7 J - L _
m
] g , = 1 1 ,4 7 ^
k {a — b) ® a (6 — a;)
k (a — x) a
T
W O , u. H N 03. Ist a = b, so geht Gleichung I in I I iiber. An entsprechenden Beispielen ist der Vorteil der Anwendung von konz. Nitritlsg. gezeigt. Die bei verschiedenen
Tempp. erhaltenen Werte fur k fuhren zu der empir. Beziehung III, welche die Groflenordnung fiir k im Temp.-Interyall von + 20° bis 80° angibt. (Chimstroi [russ.: Chimstroi]
7. 202— 05. 1935.)
v. E u n e r .
William C. Bray und Herman A. Liebhafsky, Der kinetische Salzeffekt bei der
Reakłion vierter Ordnung BrOa + Br~ + 2 H+. Dissoziationsąuotient fiir HSOt~ bei 25°.
Zur Unt-ers. des Geschwindigkeitsgesetzes —d (BrO3~)/d t = k (Br03_ ) (Br-) (H+)'messen Vff. die Anfangsgeschwindigkeiten der Rk. I in Ggw. von Perchlorat bei 25°
I B r03- + 5 Br- + 6 H+ = 3 Br2 + 3 H 20
I I Br03" + 3 H 20 2 = 3 0 2 + Br- + 3 H 20
u. Ionenstarken /i von 0,003— 4, um Werte fiir k zu erhalten, die sich direkt mit den
Werten von Y o u n g u. B r a y (vgl. C. 1933. I. 371) yergleichen lassen, die die Rk. I I
w perchlorsauren Lsgg. untersuchten. Die Ergebnisse werden auBerdem mit den kinet.
Daten der beiden Rkk. in H 2S04-Lsgg. verglichen, wobci l/i log ^ gegen /SI• aufgetragen
'vird. Bei niedrigen Ionenstarken wachst k schnell mit abnehmender Ionenstarke u. der
estrapolierte Wert zeigt befriedigende Ubereinstimmung m it dem von Y o u n g u. B r a y
bereehneten Wert von 540. Es zeigt sich kein spezif. Salzeffekt, wenn /tzwischen 0,3
u. 0,5 liegt. Bei Ionenstarken iiber 0,02 sind die i-Werte fiir Rk. I siehtlichkleiner
a'3 fur Rk. II, u. dicse Differenz wachst mit zunehmender Ionenstarke. Es ist wahr18*
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scheinlich, daB dio majrimale Gesohwindigkeit der Rk. 4.0rdnung sich nur niessen laBt,
wenn Zwischenprodd. geniigend schnell durch einen ehem. Depolarisator cntfernt werden
u. daB HoO., in der Beziehung besser wirkt ais HBr. Die hohen Werte fur k boi liohen
NaBr-Konzz. weisen qualitativ auf die Existenz einer Bromat-Bromidrk. 5. Ordnung
hin. Die Ergebnisse in konz. MgC104-Lsgg. sind schwer zu verstehen u. mussen weiter
untersucht werden. Eine Analyse der kinet. Daten fiir H 2S04-Lsgg. fiilirt zu Wertcn
fiir den Ionisationsąuotienten •KiiSOi'". die mit den Werten von SHERRILL u . N o y e s
(vgl. C. 1926. I I . 1378), bereehnet aus Leitfahigkeitsmessungen in verd. Lsgg., iibereinstimmen. Es ist gezeigt, daB die sehnelle Zunahme von K jiso.i- boi zunelimender
Ionenstarke sieli in weniger konz. Lsgg. fortsetzt. (J. Anier. chem. Soc. 57. 51— 56.
1935. Univ. of California, Chem. Lab.)
Ga e d e .
E.
Abel und H. Schmid, Ober ein langlebiges Ziuiscliewprodukt der pliotochemischen
Reaktion zuiischen Jod und Ozalał. (Vgl. A b e l , S c h m id u . R e t t e r , C. 1933- II.
338.) Vff. finden bei der Unters. der photochem. Rk. zwisehen Jod u. Oxalat ein uberraschend langlebiges Zwisehenprod., welches offenbar mit einem bereits aus kinet.
Messungen (vgl. z. B . BERTHOUD u. B e l l e n o t , Helv. chim. Acta 7 [1924]. 307)
formulierten, hypothet. eingefiihrten Zwisehenprod. ident. ist. Seine Langlebigkeit
kommt (nach Messungen von R. Jokiseh u. R . Larisch) einerseits in dem Geschwindigkeitsanstieg zum Ausdruck, der unter geeigneten Bedingungen am Anfang der Rk.
beobachtct wird u. auf Rechnung eines langsamen Anstrebens des stationiiren Konz.Niveaus zu setzen ist, andererseits in der „photochem. Nachwrkg." (vgl. M U KERJI
u. D h a r , Quart. Journ. Indian Chem. Soc. 2 [1925]. 277), die nach Unterbrechung
der Einstrahlung in Erscheinung tritt. D afi der betreffendc Zwischenstoff nicht eines
der in Frage kommenden photochem. Primarprodd. u. uberhaupt keine „Jodform11
ist, ergibt sich daraus, daB die Naehwrkg. der Strahlung auch durch Entfernung des
Jods nicht aufgehoben wird. Die Abklingungszeit kommt also offenbar einem der
sekundar entstehenden Zwischenprodd. zu, u. zwar sehr wahrscheinlich dem einwertigen Oxalation OOC-COO', das Vff. ais Oxalatoion bezeichnen. Seine Wirksamkeit
flaut erst innerhalb eines Zeitraumes von Stunden ab. Es kann noch nicht angegeben
werden, ob der resistente Zwischenstoff mit der vón OBERHAUSER (vgl. OBERHAUSER
u. HEN SIN GER, C. 1928. I. 1948) beobachteten „aktivierten Eorm der Oxalsaure“
zusammenhangt. (Naturwiss. 23. 501. 28/6. 1935. Wien, T. H., Inst. f. physik.
Chemie.)
LESZYNSKI.
W . S. Rossichin und W . P. Timkowsky, Der Einflup von ulłrakurzm Wellen
auf die Verbrennungsgeschwindigkeit von Oasgemischen. Unters. des Einflusses elektr.
Hoehfreąuenzfelder auf dio Verbrennungsgeschwindigkeit eines aus 25°/0 C,JJ2 u. 75%
Luft bestehenden Gasgemisches. Im Weehsclfeld von etwa 1,5 • 107— 1,6 • 107 Hcrz
ist die Verbrennungsgeschwindigkeit gleich derjenigen ohne Eeld. Bei weiterer Erliohung der Ereąuenz wird von 1,9 • 107 Herz an Besehleunigung der Verbrennung
beobachtet, die bei 3,4-107 Herz bis auf 20% anwachst (vgl. MALINOWSKY, ROSSICHIN
u. TlMKOWSKr, C. 1935. I. 2958). Es wird angenommen, daB ultrakurze Wellen eine
Aktivierung des Gases an der Elammenfront hervorrufen, indem sie die Ztindung neuer
Schiehten besehleunigen. Gestutzt wird diese Auffassung durch die Unterss. von
P e r e i r a (C. 1934- I. 1290), welcher die aktivierende Wrkg. ultrakurzer Wellen auf
chem. Rkk. feststellte. (Physik. Z. Sowjetunion 8. 100— 104. 1935. Dnepropetrowsk,
Physik.-Techn. Inst.)
L e s z y n s k I..
S. Roginsky und A. Schechter, Chemische Reaklionen in dektrischen EntladungenI. Reaktionen freier Atonie. Bekombination des ałomaren Sauerstoffs und Wasserstoffs
an Metalldrahtm. Die Temperaturabhiingigkeit der Rekombination von H- bzw.
O-Atomen an Pt-, Ag-, Pd- u. Ee-Drahten wird durch Best. des Węttverbrauchs der
Drahte mit bzw. ohne freie Atome im Gas bei verschiedenen Heizstromstiirken (Widerstanden) untersucht. Der elektrolyt. hergestellte 0 2 oder H 2 wird durch ein mit PtAsbest gefulltcs, auf ca. 400° erhitztes Rohr, einige fl. Luft-Fallen u . ein Entladungsrohr
in ein kugelfSrmiges ReaktionsgefaB geleitet. Der Gasdruck betragt ca. 0,5 mm HgDie Atomkonz. wird nach der Methode yon W r e d e -Ha r t e c k gemessen. Der Temp.Koeff. ergibt sich in allen Eallen positiv. Die durch die Ggw. der freien Atome bedingte
Differenz des Wattverbrauchs (Verminderung) nimmt bei konstantem Druck mit
dem Drahtwiderstand zu u. nahert sich einem Grenzwcrt an (bei beiden Gasen u. an
allen Metallen). Eerner sind die auf 0,1 mm Hg bezogenen Differenzbetrage in der
Nahe des Grenzwertcs fiir die yerschiedenen Metalle einander ziemlich gleich u. ungefahr der Atomkonz. proportional. Die zwischen 250 u. 450° durch den BUSCH-
1936. I .
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und
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C h e m ie .
273
Effekt verursachte ungleichmafiige Temp.-Verteilung am Draht wird besonders untcrsucht u. bei der Berechnung der Drahttemp. berueksichtigt. Ais wahrscheinlichsto
Ursache fiir die naoh dem gefundenen positiyen Temp.-Koeff. crforderlicbo Aktiyierungsenergie (ca. 2500— 3000 cal) wird die Vereinigung eines aus dcm Gasraum auf
die Adsorptionsschicbt am Draht treffenden Atoms mit einem adaorbierten Atom,
also die starkę Adsorptionsbindung, angesehen. (Acta physicochimica U. R. S. S. 1.
318—32. Leningrad, Inst. f. chem. Physik, Lab. f. Katalyse.)
Z EISE.
C. Christen, Versuche zur Darstdlung des Wismulliydrids durch dektrische Entladungen in Wasserstoffalmosphare unter vermindertem Druck. Bei elektr. Entladung
zwischen Bi-Elektroden in einem liegenden GefaB bei Drucken von der GroBenordnung
0.8—5,5 mm Hg in H 2-Atmosphare wird H 2 von Bi ziemlieh rasch absorbiert u. zwar
proportional dem H 2-Druck. Das erhaltene Prod. ist fest, aber ziemlieh instabil. Die
Bldg. eines gasfórmigen Bi-Hydrids konnte nicht festgestellt werden. (An. Inst. Investigac. cient. teenol. 3/4. 87— 92.)
R. K. M u l l e r .
Guillermo Berraz, Synthese des Bleinitrids durch Einwirkung dektrischer Entladungen. Entspricht im wesentlichen einem Teil der C. 1935.1. 1020 referierten Arbeit.
(An. Inst. Inycstigae. cient. tecnol. 3/4. 93— 97.)
R . K. M u l l e r .
M. W. Poljakow, P. M. Stadnik und A. T. Elkenbard. Heterogen-homogene
Katalyse. f l 2 -f- 0 2 in Anwesenheit von Pt. I I I . Mitt. (Acta physicochimica U. R . S. S.
1.
817—20. 1935. — C. 1935. I. 3630.)
R . IC. M u l l e r .
M. W. Poljakow, 1.1. Malkin und W . A. Alexandrowitsch, Ober den Mechanismus der Ezplosion von I I 2 + 0 2. IV. Mitt. ( III. vgl. vorst. Ref.) (Acta physicochimica
U.R.S. S. 1. 821— 32. 1935. — C. 1935.1. 3630; 1935. II. 1823.)
R. K . M u lle r .
Donald Fowler und James H. Walton, Die Wirltung von Salzen und Gdatine
auf die katalytische Zerseizung von Wasserstoffsuperoxyd durch aktivierte Zuekerkohle.
(Vgl. C. 1934. I. 996.) An ciner bei 400° hergestellten u. bei 1000° unter Drucken von
weniger ais 2 mm Hg aktivicrten Zuckerkohle (gepulvert) wird die Zers.-Geschwindigkeit von H 20 2 durch die Gesehwindigkeit der 0 2-Entw. bei kraftigem Schiitteln gemessen. Im untersuchten Temp.-Bereich (25— 45°) ergibt sich cin Temp.-Koeff., der
nur wenig groBer ais 1 ist. Wenn die Zuckerkohle noclimals in einer 0 2-Atmosphare
erhitzt wird, nimmt ihre katalyt. A ktm tat erheblieh ab. Dagegen hat eine Erhitzung
in N2 keinen merklichen EinfluB auf die katalyt. Aktivitat. Neutralsalzo (NaNOo,
KC1, BaCI2) beeinflussen die katalyt. Eigg. der Zuckerkohle nicht, im Gegensatz zu
ihrer hemmenden Wrkg. bei der Zers. des H 20 2 durch Ee20 3- u. Pt-Sole. Dies erklart
sich dureh die Tatsache, daB es sich in den letzten Fiillen um slabile Sole handelt. —
Gelatine (0,l°/oig. Lsg.) hemmt die Zers. des H 20 2 durch Zuckerkohle. Wenn Neutralsalze (NaN03, KC1, BaCl2, K 2H P 0 4, K H 2P 0 4) in der Gelatine gel. sind, ergibt sich bei
kleinen Salzkonzz. eine erhebliche Verminderung der Zers.-Gesehwindigkeit; mit steigender Salzkonz. nimmt die Gesehwindigkeit aber zu, um in einigen Fallen diejenige im
System Gelatine -j- Holzkohle noch zu ubertreffen. Da die pn-Werte der untersuchten
Lsgg. ziemlieh konstant sind, konnen die Geschwindigkeitsanderungen nicht auf Anderungen der Aciditiit beruhen. (Reeueil Trav. ehim. Pays-Bas 54 ([4] 16). 476— 80.
15/5. 1935. Madison [Wisconsin], Univ., Lab. of General Chemistry.)
Z e is e .
Wilder D. BancroJt, Das Oelóste ais Fliissigkeit. Der Vf. stellt Betrachtungen
iiber den Begriff Losung an. Er kommt zu dem SehluB, daB alle fl. Lsgg. Gemische von
FU. sind, ganz gleichgiiltig, ob einer oder alle der reinen Komponenten feste Korper,
Fil. oder Gase bei den betreffenden Versuchsbedingungen sind. Bei niedrigen Konzz.
kann sich eine gel. Fl. oder ein suspendiertes Teilchen in mancher Bcziehung wie cin
Gas verhalten. Wenn man thermodynam. den gel. Stoff ais Gas behandelt, so ist er
ais Gas nur in metaphys. Sinn aufzufassen. Ebenso sind Ionen in Salzschmelzen oder
m Lsgg. ais Fil. anzusehen, die entweder eine fiillende oder lósende Wrkg. ausiiben.
(Science, New York [N. S.] 82. 3S8— 89. 25/10. 1935. Corncll Univ.)
G o t t f r ie d .
Shun-ichiro Iijim a, Ober die Sorption von Wasserstoff durch reduziertes Nickel.
1^ ■ Ober die Sorptionsgeschwindigkeit von Wasserstoff im Anfangsstadium. (III. vgl.
■1934. II. 710.) Die zeitliche Anderung der Sorptionsgeschwindigkeit von H 2 an
reduziertem Ni wird bei Tempp. zwischen 0 u. 100° u. Drucken bis zu 300 mm Hg
jeweils 90 Min. lang yerfolgt. Bei 21° lafit sie sich im mittleren Teil der Kuryen durch
die Beziehung A z)A t = A-pVn darstellen. In den Endpunkten dieses Kurvenstuckes
imdet eine mehr oder weniger deutliche Richtungsanderung statt. Die friiher vom Vf.
unterschiedenen beiden Adsorptionsarten sind durch yerschiedene Geschwindigkeiten
274
A . A l l g e m e in e
und
p h y s ik a l is c u e
Cu e m ie .
1936. I.
gekcnnzeichnet. Die 1. Sorptionsart entspricht dem 1. Kurventeil u. wird ais
VAN DER WAALSSche Adsorption aufgefaBt. Die 2. Adsorptionsart (mittlerer Kurrenteil) wird ais aktmerte Adsorption gedoutet. Der letzte Kurventeil, der in manchen
Fallen in 2 Stucke zerlegt werden kann, soli die Diffusionsgeschwindigkeit des adsorbierten Gases wiedergeben, die vom Druck unabhangig zu sein scheint. Unter
„Diffusion" wird sowohl die Ausbreitung des adsorbierten Gases langs der Ni-Oberflache,
ais auch das Eindringen des akt. Wasserstoffs in das Innere des Metalls veratanden.
Im ersten Teilgobiete gilt die LANGMUIRsche Gleiehung. (Soi. Pap. Inst. physic.
chem. Res. 26. 45— 69. 1935. Tokio, Inst. of phys. & ehem. Research. [Orig.:
engl.])
ZEISE.
E. N. Da C. Andrade und J. G. Martindale, Krystallisatwn von Melallen aus
Medien mit spdrlichen Materialmengen. Bei Unterss. iiber die Eigg. dunner Metallfilme haben Vff. ein Friihstadium der Krystallbldg. mit besonderen Eigentiimlichkeiten
beobachtet. Die untersuehten Filme von Au oder Ag wurden kathod. auf verschiedene
sorgfaltig gereinigte Oberflaehen aufgestaubt. Die Natur dieser Oberflaehen hat auf
die beobachteten Erscheinungen keinen Einflufi. — Die Filme erscheinen zunachst
(bei verschiedenartigcr Beleuchtung u. VergróBerung bis 1000-faeh) vollkommen
liomogen. Naeli 2- bis 3-std. Erhitzen des Films im Yakuum bei etwa 280° sind kleine,
etwa 0,5— 1 fi groBe Flecken zu beobachten, die im durchfallenden Licht bei 1000-facher
VergroBerung goldbraune Farbę haben. Im planpolarisierten Licht des Polarisationsmikroskops mit gekreuzten Nicols erscheinen die Flecke weiB mit einem schwarzen Kreuz
darauf. Diese Kreuzfigur im planpolarisierten Licht ist charakterist. fiir Spharolithe
(vgl. Morse, W a r r e n u. D onnay, C. 1935. II. 3480). Bei fortgesetztem Erhitzen
auf Tempp. bis zu 340° wachsen die Teilchen, verlieren ihre spharolith. Natur u. werden
zu gut ausgebildeten kub. Krystallen. — Es scheint also hicrnaeh, daB, wenn Au- oder
Ag-Krystalle sich sehr langsam aus einem Film bilden, der in jedem Augenblick nur sehr
wenig Materiał zum Aufbau der Krystalle zu liefern vermag, im ersten Stadium der
Krystallisation Aggregate von spharolith. Natur entstehen. Qualitativ lilfit sich das
durch die Annahme erklaren, daB in einem Film von etwa 50 Atomen Dicke das kub.
Gitter des Metalls keine stabile Anordnung darstellt, wenn die oberen Schichten
beweglich sind, wie es nach den Verss. der Vff. fiir Au- u. Ag-Filme bei etwa 300° der
Fali ist. Der Mechanismus der Entstehung der Spharolithe wird in den Grundziigen
angegeben. — Nach diesen Beobachtungen schien es moglich, daB spharolith. Aggregate
ais ersto Stufe der Krystallisation auch nach anderen Methoden bei der Bldg. von
Metallkrystallen aus Medien mit sparlich yerteiltem Metallgeh. erhalten werden
kónnten. Vff. haben daher versucht, Au-Krystalle durch Red. des Chlorids in einem
SiOa-Gel herzustellen. Nach der Bldg. der Kolloidteilchen wurde das Gel fortgewaschen
xi. die etwa 1 /i groBen Teilchen auf einer Glasplatto gesammelt. Sie waren ebenfalls
spharolith. ausgebildet u. von den in den Filmen beobachteten prakt. nicht zu unterscheiden. — Es diirflen dies die ersten Beobachtungen iiber Spharolithe bei reinen
Metallen sein. (Naturę, London 134. 321— 22. 1934. London, Univ. College, Physics
Lab.)
S k a lik s .
Erich Hayek, Ober M isM rystallbildung mit Zinnmonoxyd. Durch Fallung aus
etwa VlO-mol. Lsgg. von SnCl2, die mit etwa 1/10 Aquivalent eines Fremdsalzcs versctzt
waren, mit NH3 oder Hydrosyden u. Entwasserung der Ndd. (durch Erhitzen auf dem
Wasserbad) wurden Mischkrystalle von SnO mit Oxyden anderer zweiwertiger Metalle
erhalten, auch mit solchen, dio unter den Versuchsbedingungen ais Hvdroxydc stabil
sind. Die Mischkrystallbldg. zeigt sich an durch Auftreten einer fiir jede Beimischung
ziemlich charakterist. Farbung u. durch Ausbildung diinnster Blattchen, welche bei
reinem SnO nicht erhalten werden. 3Iischkrystallbldg. wurde (mit abnehmendem
Fremdgeh.) festgestellt bei den Verss. mit Pb (bis 4,3% PbO), M n, Fe, Zn, Cd, Ca
(bis 0,Ó5°/n CaO), wiihrend Co, Ni, Mg, Sr, Ba nicht in das SnO-Gitter aufgenommen
werden. Die Einheitlichkeit der Mischkrystalle' wurde durch Rontgenaufnahm en
bestatigt. (Mh. Chem. 66. 197— 200. Sept. 1935. Wien, I. Chem. Lab. d. Univ.) SKAL.
[tiirk. (aserbaidshan.)] Sułtan Mnrat Alijew, Allgemeine Chemie. Baku: isd. Asemesebra
1935. (286 S.) Rbl. 4.50.
[tiirk. (aserbaidshan.)] 1.1. Ssokolow, Lchrbuch der Physik fiir padagog. Technika. Teil 2.
Baku: isd. Asernesclira 1935. (220 S.) Rbl. 2.50.
Alan W. Stewart, Manuał of practical chemistry for public health students: arranged for
the D. P. H. 3 rd cd. London: Bale 1935. (135 S.) 7 s. 6 d.
1936. I .
A ,. A u f b a u
der
M a t e r ie .
275
A t. A u fb a u der M aterie.
L. F. Bates, Pliysik. (Vgl. C. 1935. I I . 2331.) Fortschrittsbericht: der Wert
fur c; die Massen der leichten Elemente. (Sci. Progr. 30- 283— 88. Okt. 1935. London,
Univ. Coli.)
L e s z y n s k i.
L. Zehnder, 1. Die Grundlagen der klassischen Physik. 2. Die Lcistungen des
Wasserstoffatoms auf klassischer Grundlage. Der Kosmos soli nach Vf. aus 2 Ursubstanzen,
dem H-Atom ais wagbarem Uratom u. dem Ather ais unwagbarem Uratom bestehen.
Ais Urlcrafte sollen die „vollkommene Gravitation“ (ais anziekende Fernkraft) u. die
„vollkommene Elastizitat“ (ais abstoBende Nahekraft) wirken. Beiderlei Uratome
werden kugelformig angenommen. Die Vorstellungen vom Ather u. H-Atom dienen dem
Vf. zur Erklarung einer Reihe von Ersclieinungen der Atompkysik (Polarisation des
Lichts, Supraleitung, SpektTen, Rontgen- u. y-Strahlen usw.). Die kosm. Hohenstrahlung soli durcli Explosion von Meteoriten, die in die H-Atmospharenschicht einBtiirzen, entstehen. (HcIt. physica Acta 8. 618— 21. 1935. Basel.) F a h l e n b r a c h .
Letterio Laboccetta, Das Oesctz von Mosdey im Rahmen der mechanischen Ahnlichfceit. Vf. zeigt, da(3 das Gesetz vo n M o s e le y in ein Analogiesehema m it den Gesetzen
von M a x w e l l , G a l i l e i u . K e p l e r einbezogen werden k a n n .
tecn. Econ. naz. 6. I. 578— 79. 1935. R o m .)
(R ic . sci. Progresso
R . K . M u lle r .
Letterio Laboccetta, Die de Brogliesche Welle und die Freąuenz von Compion in
der klassischen Mechanik. In Weiterfiihrung der vorst. ref. Arbeit kommt der Vf.
mittels der klass. Mechanik zu den beiden Gleickungen
— (2 h'ja. c) u. / = a ca/2 li').
Vergleicht man diese mit der Gleichung von DE B r o g l i e ). = (/j/to c ) ii. der von
COMPTON r = (m c2//i), so ergibt sich, daB in den ersteren statt des Strahlungsąuants h
das Gravitationsquant h' u. statt der Masse des Elektrons to die Masse a des Elementaratoms steht. Ein Unterschied besteht nur gegenuber den beiden letzteren Gleichungen
in der Zahl 2 im Zahler hzw. im Nenner, die dadurch in die Gleichungen eingeht, daB
das Gravitationsquant erhalten -\vurde, indem die kinet. Energie 1/2a c2 ais Funktion
der bewegten Masse ausgedruckt wurde. — Es wird darauf aufmerksam gemacht, daB
die beiden Gleichungen nicht in dem Sinne aufzufassen sind, daB die Bewegung eines
Atoms tatsachlich von einer Welle begleitet ist, sondern nur so, daB man jeder Translationsbewegung eino kreisformige Bewegung zuordnen kann, die mit der gleichen
Geschwindigkeit erfolgt. (Ric. sci. Progresso teen. Econ. naz. 6. I I . 107— 08. Aug.
1935. Rom.)
G o t tfr ie d .
W. F. G. Swann, Erlialtung der Richtung beirn Sło/3 energiereicher Teilchen. Aus
Energie- u. Impulssatz folgt, daB nach dem StoB eines schnellen Teilchcns mit einem
ruhenden Teilchen alle Teilchen eine Richtung haben, dio ziemlich genau mit der
des Primarteilchens (Photon oder Materieteilchen) ubereinstimmt. Dabei ist lediglich
yorausgesetzt, daB die Zahl der Teilchen nicht allzu groB ist, daB ihre Energie groB
ist gegcn ihre Ruheenergie u. daB Potentialbetrachtungen ausgeschaltet werden konnen.
Der Satz, der fiir die StoBe von Hohenstrahlteilchen wichtig ist, gilt dagegen, gleichgultig, ob nur stoBcndes u. gestoBenes Teilchen Torliandcn sind, oder ob dureh den
StoB Teilchen ausgelóst oder ob Teilchen geschaffen werden. (J. Franklin Inst. 220.
373—76. Sept. 1935.)
H enneberg.
R. Whiddiugton u n d E. G. Woodroofe, Zusammmsltipe von Elektronen mit
Stick.stoffmolekiilen. (Z u r MeBanordnung u. -methodik ygl. R o b e r t s u . W h i d d i n g t o n ,
C. 1931. I. 3328.) Es werden bei primaren Elektronenenergien zwischen 16 u. 25 V
Energieverluste von 8,95, 12,89, 13,81, 15,91 V gemessen u. mit spektroskop. Daten,
sowie friikeren Messungen von R u d b e r g (C. 1931. I. 891) verglichen. (Proc. Leeds
philos. Ut. Soc. 3. 85— 87. 1935. Univ. of Leeds, Phys. Labor.)
K ollath.
Walter Glaser, Zur Bildfehlertheorie des Elektronenmikroskops. Die drei Zerdrehungsfehler: anisotropes Koma, anisotrope sphar. Aberration u. anisotrope Verzeiehnung werden diskutiert. Es wird das allgemeine rotationssymm. opt. Mittel behandelt u. ein notwendiges u. hinreichendes Krit-crium fur das ident. Verschwinden
der Zerdrehungsfehler angegeben. (Z. Physik 97. 177— 201. 11/10. 1935.) B r u c h e .
Jergen Koch. und Wilhelm Walcher, Ionenoptische Abbildungen mit elektrischen
Lmsen. Mit einem elektr. Linsensystem wurden Verss. zur Abbildung von Blenden u.
Anoden mit Kaliumionen durehgefuhrt. (Z. Physik 97. 131— 37.11/10.1935.) B r u c h e .
R. Suhrmann und H. Haiduk, Beugungsversuche mit langsamen Elektronen an
Bhiglanz, Pyrit und Grauspicfiglanz uber die Anderung der Krystallfldchen von Halbleitern durcli Elektroneribeschiejiung und uber den Einflufl der Temperatur auf die Gestalt
276
A,. A u f b a u
der
M a t e b je .
1936. I.
der Beugungskurven. Mit einer hierzu entwickelten Anordnung wird dio Elektronenbcugung in Abhiingigkeit von der Geschwindigkeit an einer auf einem Pyritkrystall
aufgcdampften Wismutflaehe sowie die Beugungskurven an einer Bleiglanz- u. einer
Pyritkrystallfliichc vor u. nach dcm Bombardcment mit langsamen Elektronen aufgenommen. Die ausgepragten Beugungsmaxima verschwinden dabei infolge Stórung
des obcrflachlichen Krystallgitters durch dio in der Niihe der Kationen angelagcrten
Elektronen. Die Beeinflussung von Beugungskurvcn durcli Erwarmung wird untersuclit. (Z. Physik 96. 726— 40. 18/9. 1935.)
B ruche.
R. Suhrmann und H. Haiduk, Ermittlung des inneren Potentials von Bleiglanz,
Pyril, GrauspiefSglanz und Wismut aus Beugungskurven mit langsamen Elektronen.
Auswortung der in vorst. ref. Arbeit erhaltenen Ergebnisse bei Annahme einer bcstimmten oder mehrerer beugenden Netzebenen. In beiden Eallen gelingt die Einordnung der beobachteten Maxima unter Yerwendung ganzer Ordnungszahlen. Dio
erste Deutungsmcthode, die fiir alle Substanzcn negative Gitterpotcntiale ergibt,
erschoint zuverlassiger. (Z. Physik 96. 741— 53. 18/9. 1935.)
B ruche .
S. Pinsker, Ober die Beugung schneller Elektronen an krystallisiertem Kochsalz.
Wiederholung der Verss. von K i r c h n e r (C. 1930. II. 1495) mit aus Lsg. hergestellten
NaCl-Krystallen auf Cellulosefilm ais Unterlage. Es wurden verschiedene Beugungserscheinungen beobachtet, u. a. Punktinterferenzen mit deutlicher Symmetrio der
Anordnung der Interferenzflecke. Die Dcutung der Diagramme wird diskutiert. Dio
з. LAUEsche Bedingung ist nicht genau erfiillt. (Physik Z. Sowjetunion 7. 464— 67.
1935. Moskau, Inst. fiir Geologie u. Mineralogie.)
Sk a l ik s .
G.
Wataghin, Bemerkungen iiber die Theorie der Protonen und Neutronen. Erganzende Bemerkungen zu der C. 1935. II. 2176 referierten Arbeit. (Physic. Rev. [2] 48.
284. 1/8. 1935. San Paulo, Dep. of Phys., Univ.)
G o t t f r ie d .
Kugao Nakabayasi, Ober die Kernlheorie. Die Arbeit gibt eino Berechnung
der Massendefekte u. der Kernradien an. Die numer. Rcchnung basiert auf Formeln,
die auf Grund der Annahme von Austausehkraften zwischen Neutronen u. Protonen
T o m Typ MAJORANAS u . von CouLOMBschen AbstoBungskraften zwischen den Protonen
и. der Hypothese, daB dio D. der Kernteilehen in erster Naherung konstant ist, mit
Hilfe der TnOMAS-EERMIschen statist. Behandlung gewonnen wurden. Dio so erhalteno
Eormcl fiir die Bindungsenergie der Kcrne weicht von einem von Heisenbeeg
stammenden Ausdruck erheblich ab. Die Formel fiir den Kernradius gibt die Erfahrungstatsache gut wieder, daB der Kernradius proportional der dritten Wurzel aus
der Massenzahl ist. Die Formel enthalt noch eine Storung dieser GesetzmaBigkeit, die
bei schweren Atomen prakt. wirksam ist, u. eine Kernausdehnung durch die zunehmende
CoULOMBsche AbstoBung zwischen den Protonen darstellt. Ein Vergleich der so errechneten theoret. Werte mit der Erfahrung zeigt fiir die Kernradien gute Ubereinstimmung mit den Werten von SOLOMON u. von POLLARD. Fiir die Massendefekte
dagegen erhalt Vf. keinen so guten Einklang mit den Werten von A sto n. Der all­
gemeine Verlauf stimmt zwar gut iiberein; die Abhangigkeit der Massendefekte von
Isotopenserien paBt sich jedoch der Erfahrung schleeht an. In einem SchluBkapitcl
werden die Voraussetzungen der Theorie diskutiert u. eine neue Formel fiir die Bindungsenergio aufgestellt, die sich den empir. Kjiterien fiir einen Kernzerfall (besonders er
u. e+) besser anpaBt. (Z. Physik 97. 211— 20. 11/10. 1935.)
F a h le n b r a c h .
B.
Ormont, Maximalvalenz der Elemente und Struktur der Atome. I. Vf. sucht
durch allgemeine Uberlegungen zu zeigen, daB die Stabilitat von homoopolaren Verbb.,
in denen einige Valenzelektronen nicht an Bindungen beteiligt sind („asymm. Elektronen“ ), vermindert wird, u. zwar besonders dann, wenn die Quantenzahlen der
Valenzelektronen eines Atoms ganz verschieden sind. Ahnliches soli auch fiir Ionenbindungen bei der Salzbldg. gelten. (Acta physicochimica U. R S. S. 1. 745— 51.
1935. Moskau, Karpow-Inst. f. phys. Chem.)
Z e is e .
B.
Ormont, Maximalvalenz der Elemente und Struktur der Atome. II. (I- vgl.
vorst. Ref.) Die friiheren tlberlegungen werden auf die Elemente der langen Perioden
angewendet, um festzustellen, in welchem ]\IaBe die Maximalvalenz der Elemente
einer homoopolaren Verb. von der Zahl der „asymm. Elektronen" u. von der Maximalzahl der zur Bindung erforderlichen Valenzelektronen abhangt. Es werden 2 Regeln
aufgestellt u. eine Ausdehnung der LONDONschen Theorie auf alle Elemente versueht.
Hieraus ergeben sich einige Voraussagen hinsichtlich der Maximalvalenz schwerer
Elemente. (Acta physicochimica U. R. S. S. 1. 752— 58. 1935. Moskau, Karpow-Inst.
f. phys. Chem.)
ZEISE.
1936. I .
A ,. A u f b a u
dek
M a t e r ie .
277
Emile Sevin, Die Neutron&nnweaus. Die Kriiftewrkg. oinea Neutrons in einem
Kraftfeld nimmt besondere Formen an, wenn dieses Teilchen eine groBe Gesehwdndigkeit erlangt. Aus den Gleicliungen fiir die Besehleunigung des Elektrons gelit hervor,
daB im Grenzwert, wenn die Geschwindigkeit die des Liehtes erreieht, das Elektron
eine miveranderliche Geschwindigkeit, unabhangig von dem Feld, in dem es sich bewegt, behalt. Die anfanglich potentielle Energie wird zu — 9,717 m0c2 erhalten. Wenn
jedoch das Elektron u. das Proton sich bei einer ausreichenden Entfernung voneinander
ahgetrennt haben, verschwindet diese Energie zum gróBten Teil. Die M. des Neutrons
liegt auf Grund der Bereehnungen in einem engbegrenzten Interyall von 1,00706 u.
1,01235. (C. R. hebd. Sćanees Acad. Soi. 200. 2070— 72. 17/6. 1935. Paris.) G. SCHMIDT.
J. R. Dunning, G. B.Pegram, G. A. Fink und D. P. Mitchell, Langsame
Neutronen. Im AnschluB an die C. 1935- II. 3482 mitgeteilten Verss. untersuchen
Vff. die Erzeugung langsamer Neutronen aus schnellen Neutronen durch ZusammenstóBe mit H-Kernen. Die Neutronen-Strahlenąuelle, die aus einem Gemisch von
RaEm u. Be gebildet wurde, war mit einer etwa 0,75 mm dicken Pb-Folie umgeben
u. befand sieh in einer Entfernung von 65 cm von einer mit Li ausgelegten Ionisationskammer. Die Strahlenąuelle wurde nacheinander mit Paraffinkugeln von 0— 23 cm
Radius umgeben. Die Anzahl der langsamen Neutronen, die das Li zertriimmern
konnten, u. die anomal durch Cd absorbiert wurden, wurden mit u. ohne Cd vor der
Ionisationskammer bestimmt, um die langsamen u. schnellen Neutronen yoneinander
zu trennen. Dio Anzahl der langsamen Neutronen in der Strahlenąuelle ist angenahert 0.
Die mittlere freie Weglange der schnellen Neutronen in Paraffin ist in der GroBenordnung von 4— 5 cm. Um die Erzeugung langsamer Neutronen m it angenahert therm.
Geschwindigkeiten mit nur etwa 3 cm Paraffin zu erklaren, muB geschlossen werden,
daB eine groBe Anzahl von Neutronen in der Strahlenąuelle vorhanden ist, die bercits
unter der Grenze fiir gewohnliche schnello Neutronen, d. li. unter 100000 eV liegen.
Die Messungen der Zusammenstofi-Wrkg.-Gebiete langsamer Neutronen mit Kernen
sind auf eine gróBere Anzahl von Elementen ausgedehnt worden. Das StoBgebiet
ergab sich fur langsame Neutronen u. Protonen bei Kontrollverss. zu 31 • 10“ 24 qcm,
das von Neutronen — Deutonen bis zu etwa 5,3-10-24 qcm, verglichen mit etwa
1,6-10~24 qcm fiir beide mit schnellen Neutronen. Die Al- u. S-StoBgebiete fiir lang­
same Neutronen sind wahrscheinlich geringer ais fur schnelle Neutronen. (Physic. Rev.
[2] 47. 970. 15/6. 1935. Columbia University.)
G. S c h m id t .
J. R. Dunning, G. B. Pegram, G. A. Fink und D. P. Mitchell, Wechsehmricung
ton Neutronen mit Materie. (Vgl. C. 1935- II. 968, 3482.) Bei der Wechselwrlcg. schneller
neutronen mit Materie wird gefunden, daB 90% u. mehr der ZusammenstóBe mit
Atomkernen angenahert elast. verlaufen; wahrscheinlich 10% der Neutronen, die
mit Kernen zusammenstoBen, werden eingefangen oder erleiden Energieverluste,
weshalb sie nicht durch ausgel. Protonen nachgewiesen werden kónnen. Die Wechselwrkg. langsamer Neutronen mit Materie wird mit ionisierenden Teilchen untersucht,
die aus Li oder B durch langsame Neutronen ausgel. werden. Die Erzeugung langsamer
-Neutronen durch ZusammenstóBe schneller Neutronen mit H-Kernen ist bei Verwendung
von Paraffin, H 20 u. D„0 untersucht worden. Die Kurve fiir die Erzeugung dieser
•Neutronen mit Paraffin u. H 20 zeigt ein Maximum bei Kugeln von etwa 10 cm Radius.
Dic Abnahme der Anzahl langsamer Neutronen aus groBen Kugeln wird in der Hauptsache Absorptionsprozessen wie z. B. der Verb. m it H zur Bldg. von Deuterium zugeschrieben. H 20 ist etwa 5,5-mal so wirksam wie D 20 bei der Erzeugung langsamer
Neutronen. Absorptionsmessungen ergeben, daB die Absorption des Cd fiir langsame
•“Neutronen angenahert exponentiell mit einem parallelen Biindel langsamer Neutronen
verlauft. Der Neutron-Kern-ZusammenstoB-Wrkg.-Querschnitt fiir langsame Neuironen wird ansehlieBend fiir eine Reihe von Elementen mit einem angenahert parallelen
Biindel langsamer Neutronen bestimmt. Unterss. iiber den Anteil der elast. Streuung
JangsamerNeutronen anCd zeigen, daB, Yerglichen mit Cu, weniger ais l% d e r langsamen
*^eutronen elast. gestreut werden. Hierdureh wird angezeigt, daB die groflen NeutronJVern-\Vrkg.-Quersohnitte fiir langsame Neutronen dem Neutroneneinfang u. nicht
Qer elast. Streuung zugeschrieben werden miissen. Das gleiche scheint fiir andere
lemente mit groBem Absorptionsvermogen zu gelten. (Physic. Rev. [2] 48. 265— 80.
±/o. 1935. Columbia University.)
"
"
G . S c h m id t .
i jThomas, Die Wechselwirkung zwisehen einem Neutron und einem Proton
und die Struktur von H s. Ausfiihrliche Wiedergabe der C. 1935. II. 3056 referierten
• (Physic. Rev. [2] 47. 903— 09. 15/6. 1935. Ohio State Univ.) G. S c h m i d t .
278
A ,. A
u fbau
dek
M a t e r ie .
1 9 36 . I.
H. R. Crane, L. A. Delsasso, W . A. Fowler und C. C. Lauritsen, Gammaslrahlen aus Bor, das mit Protonen beschossen wird. Bei der BeschieBung des B mit
Protonen wird die Emission einer schwachen y-Stralilung beobachtet. Vff. untersuchen das Spektrum dieser Strahlung durch Messung der Energie der RiickstoBelektronen in einer Nebelkammer. Die Intensitat ist nieht groCer ais 1/10 der Intensitat,
die aus B erhalten wird, wenn es mit Deutonen unter den gleichen Versuchsbedingungen
beschossen wird. Das Energiespektrum der sekundiiren, negatiyen Elektronen wird
aus 3000 Aufnahmen, die bei 900 kV BeschieBungsspannung gemacht wurden, er­
halten. Es werden y-Strahllinien bei 2,5; 4,2; 5,7; 7,5; 9,8 u. 13 (?)- 10GeV gefunden.
Die obere Grenze, die durch Paare angezeigt wird, liegt bei 14,5-10° eV. Die einzige
Rk. zwischen B u. Protonen, bei der genugend Energie frei wird, um die Emission
von 14,5-108 eV y-Strahlon zu erklaren, ist: B 11 -f- H 1 — y C12. Aus dieser Bk.
werden etwa 15-106eV frei. Bei diesem ProzeB liandelt es sich um einen einfachen
Einfang eines Protons mit der Emission des Energieiiberschusses in Form von y-Strah­
lung. Die Emission von Linien geringer Energie wird anschlieBend diskutiert. Aus
den Betrachtungen geht hervor, daB die gesamte Strahlung ais das Ergebnis yon
Einfangprozessen angesehen werden kann. (Physic. Rey. [2] 48- 102— 03. 1/7. 1935.
California, Institute of Technology.)
G. S c h m i d t .
J. K. Marsh und S. Sudgen, Kiinstliche Radioaktivitdt der seltenen Erden. Vff.
yervolIstandigen die Messungen iiber den FERM i-Effekt mit allen Elementen der
Gruppe der seltenen Erden mit Ausnahme von II (61) u. Tu (69). In den Ergebnissen
werden die Isotopen, die Halbwertszeit, die relatiye Intensitat, der H-Effekt sowie der
aktivo Kern angegeben. Die Neutronenąuellc bestand aus RaEm bis zu 400 Millicuries
in Verb. mit gepulvertein Be. Die Bcstrahlung der Proben wurde in den meisten Fallen
in einem groBen Paraffin-Wachsblock ausgefuhrt. Bemerkenswert bei den Ergebnissen
ist die intensive Aktivitat, die durch Neutronenbeschieflung des Eu, des Dy u. des Ho
heryorgerufen wird. Diese Elemento konnen ais Neutronennachweis benutzt werden.
Die bei einigen seltenen Erden gefundene hohe Aktivitat laBt es erforderlich erscheinen,
zu priifen, ob die anderen seltenen Erden zugesehriebenen schwachen Aktivitateu
nicht von der Ggw. einer geringen Menge eines stark aktiven Elementes herriihren.
Die sich bei den Beobaehtungen der Vff. ergebenden Unterschiede mit den F E R M Is c h e n
Angaben iiber die Aktivitaten der seltenen Erden werden aufgezeigt. Ais ein weiteres
bemerkenswertes Ergebnis wird die Gleichheit der Halbwertszeiten fur die starken
Aktivitaten von Ho u. Dy angesehen. Es wird angenommen, daB beide Elemente
das gleiche akt. Prod., namlich Dy66165 durch folgende Kernrkk. liefern: Dv6616ł -f n0l
— >• Dyae165 und Ho67165 + n ,,1 — >-H j1 + Dy0a165. (Naturę, London 136. 102—03.
20/7. 1935. Oxford und London.)
G. S c h m id t.
G.
Hevesy und Hildę Levi, Kiinstliche RadioaHwitat des Dijsprosiut/is und andenr
seltener Erden. Im AnschluB an die FERM Ischen Verss. uber dio Aktivitat einiger
seltener Erden zeigen Vff., daB Eu eine ungewóhnlich starkę Aktivitat unter der Wrkg.
langsamer Neutronen besitzt. Diese Aktivitat, die dem Dyee165 zugeschrieben wird,
ist die bis jetzt starkste gefundene. Bereits 1/100 mg Dy liefert eine leicht nachweisbarc
j\]ctivitat nach der BeschieBung mit Neutronen aus einer Quelle, die einige 100 Milli­
curies RaEm enthalt. Im Verlauf weiterer Verss. wird gefunden, daB Er mit einer
Halbwertszeit von 12 Stdn. zerfallt. Yb besitzt eine Halbwertszeit von 3,5 Stdn.,
■wahrend Lu viel langsamer mit einer Halbwertszeit yon etwa 5 Tagen zerfallt. Dio
Halbwertszeiten u. relatiyen Intensitaten der seltenen Erden (59— 71) werden in Form
einer Tabelle wiedergegeben, die auch einen Vergleieh der Intensitaten enthalt. AuBerdem
ist in dieser Tabelle die Halbwertsdicke in Al der emittierten /3-Strahlen aufgenommen.
Fiir die obere Grenze des kontinuierlichen /?-Spektrums yon Dy wird eine Energie
von 1,4-106 eV u. fiir die des Ho eine Energie yon 1,6-106 eV gefunden. (Naturę, London
136. 103. 20/7. 1935. Kopenhagen, Inst. fur theoret. Physik.)
G. S c h m id t .
C. Y. Chao, Ncutronenemission aus radioaktiten Quellen. Unter A n w e n d u n g des
FERMI-Effektes u. der chem. Trennung des angeregten radioakt. Isotops werden Neu­
tronen aus einer RaEm-Quelle, die in Au-Rohrchcn enthalten ist, beobachtet. Die
Anzahl der emittierten Neutronen wird zu etwa 2 pro Millicurie pro Sek. gefunden.
Infolge der Abwesenheit leiehter Elemente in Yerb. mit der radioakt. Quelle werden
die Neutronen wahrscheinlich durch die radioakt. Kerne selbst emittiert. (Sci. RepNat. Tsing Hua Uniy. Ser. A. 3. 221—25.1935. [Orig.: engl.] Peiping, National Tsing
Hua Uniyersity.)
G. S c h m id t.
1936. I .
A j. A ufjbau
der
M a t e r ie .
279
Robley D. Evans, Ionisalionsstrome, die durch Ra Em, Ra A und R a C ' in
zylindrischen Ionisationslcammem erzeugt worden sind. (Vgl. C. 1935. I. 3761.) Vf.
leitet eine allgemeine theoret. Gleichung fiłr die Ionisation, die in zylindr. IonisationsgefaBen durch Ra Em u. dereń Zerfallsprodd. erzeugt worden ist, ab. Unter Venvendung
von Standard-Ra-Lsgg. wird der theoret. Ausdruek experimentell bestatigt. AnschlieBend werden allgemeine Gleichungen fur die uber einer ebenen Oberflache gemessenen a-Teilchenionisation aufgestellt, die von einer homogenen radioakt. Substanz
unterhalb der Ebeno oder von einer radioakt. Substanz, die gleichfórmig auf einem
Draht senkrecht zur Ebene verteilt ist, herriihrt. (Physic.Rev. [2] 48. 177— 86. 1/8.
1935. Massachusetts Institute of Technology.)
G. S c h m i d t .
R. Pyrkosch, Ober neuere Forschungen auf dem Oebiele der kosmischen Strahlung.
Zusammenfassender Bericht uber folgende Erseheinungen: Breiteneffekt u. Richtungseffekt; Durchdringungsfahigkeit; Tiefwasserabsorptions- u. Hohenmessungen; Schauerbldg.; Entstehung der korpuskularen Komponento; HOFFMANN-StoBe. (Z. physik.
chern. Unterr. 48. 262— 71. Nov./Dez. 1935. Breslau.)
G. S c h m i d t .
E.
M. Bruins, Zur kosmischen Korpuskularstrahlung im erdmagnetischen Fdde.
Die genauen Intensitatsmessungen der kosm. Strahlung von C la y erfordern entsprechend genaue erdmagnet. Begriffe. Der magnet. Aąuator, der Meridian, die Breite
werden invariantentheoret. u. abweichend von den herkómmlichen Begriffen definiert.
Die magnet. Pole einer Oberflache werden diskutiert. Ebenfalls werden die magnet.
Lange u. der n. Breiteeffekt definiert. Der Longitudinaleffekt wird aufier einer Periode
von 360° wahrscheinlich noch (mehrere) kleinere Perioden zeigen infolge der Abweichung des erdmagnet. Eeldes vom Dipolfeld. Im rotationssymmetr. Felde gibt
es einen Unterschied zwischen der nórdlichen u. der sudlichen magnet. Halbkugel.
(Physica 2. 879— 91. Aug. 1935. Amsterdam, Natuurkundig Labor.) G. S c h m i d t .
G.
Herzog und P. Scherrer, Hóhenslrahlmessungen mit einer Wilsonkammer am
Jungfraujoch. Vff. untersuchen die Eigg. der weicheren Strahlung, welche beim Durch gang der Hohenstrahlen durch die Erdatmosphare entsteht. Die Messungen wurden
am Jungfraujoch (3540 m) mittels einer groCen W lLSON -K am m er u. einem bis zu
2500 Gauss starken Magnetfeld ausgefiihrt. Die Expansionen sind zum Teil willkurliohe,
zum Teil durch ZahlrohTkoinzidenzen gesteuerte. Auf 161 Platten konnten 383 Spuren
ausgemessen u. daraus die Energieverteilung der weichen Strahlung berechnet werden.
Ais mittlere Energie aller Bahnen bis zu 50-106 eV ergibt sich auf dem Jungfraujoch
13,4-106eV gegeniiber 17,5-10° auf dem Meeresniveau. 9 Bahnen durchdringen
4,5 cm Pb, mussen also iiber 10 • 109 V Energio haben.Im ganzen wurden 17 ElektronPositronpaare beobachtet. Eine Balin von 18 cm Lange u. einem charakterist. Węrt
vonH<) = 9,7 • 105 Gauss-cm kann nur unter der Annahmegedeutet werden, dalJsie durch
cin Teilchen von der M. eines Protons Yerursacht worden war. (Helv. physica Acta
8- 514—15. 1935. Ziirich, Eidgenóss. Techn. Hochschule.)
G. S c h m i d t .
P. Scherrer, H. Staub und H. Waffler, Apparatur fiir langdauemde Registrierung
des Intensitatsverlaufs der Hohenslrahlung. Die zur Intensitatsmessung der Hohenstrahlung Yerwendete Apparatur ist eine vollautomat. Anlage zur Registrierung der
kosm. Strahlung mit 75 Tagen Registrierdauer u. automat. Barometerkorrektur.
Um die Analyse der Schwankungserscheinungen moglichst genau durchfiihrcn zu kónnen,
ist die Konstruktion so gehalten, daB der relative Fehler jeder einzelnen Messung
innerhalb der Grenzen von ± l°/00 liegt. (Helv. physica Acta 8. 516— 17. 1935.
Ziirich, Eidgenóss. Techn. Hochschule.)
G. SCHMIDT.
C. Białobrzeski und I. Adamczewski, Die Anwendung der flussigen Dielektrica
auf die Unłersuchung der Ionisationsspriinge, die durch die Hohenstrahlen hervorgerufen
worden sind. Die Anwendung der fl. Dielektrica weist groBe Vorteile fur die Unters.
der Ionisationsspriinge, die durch die Hohenstrahlen hervorgerufen worden sind, auf.
Die Haufigkeit der Sprunge erreicht 37 in 13 Stdn. mit einer Ionisationskammer mit
emem Vol von 11. Die geringe Beweglichkeit der Ionen in den Eli. ermoglicht bestimmte Einzelheiten zu untersuchen. Angenahert 12°/0 der Spriinge sind doppelt
oder besitzen eine kompliziertere Struktur. Es zeigt sich, daB die Umgcbung einen betrachtlichen EinfluB auf die Freąucnz der Spriinge ausiibt, so ist z. B. dio Ggw. von
Al besonders wirksam. (Buli. int. Acad. polon. Sci. Lettres Ser. A 1935. 120— 28.
Warschau, Univ.)
G. S c h m i d t .
, Piedad de la Cierva und J. Palacios, Absolute Alomfaktoren des Schwefds und
dutBleies. (Vgl. C. 1935. I. 3514.) Die Intensitat der Reflexion (220) von Bleiglanz,
^ r d photoraetr. mit derjenigen von (200) des NaCl Yerglichen. Fur sin 0//. =
280
A j. A u f b a u
der
Ma t e r ie .
1936. I.
0,238 ergibt sich /i>bs = / s + fpb — 03,15; hieraus wird die Kurve von /pb u. fy gegen
sin Qj). in absol. Werten berechnet. Eine Korrektur fiir die Temp.-Abhangigkeit ist
nicht erforderlich, da sie geringer ais die Vers.-Fehler ist. (An. Soe. espan. Fisica Quini.
33. 34— 38. 1935. Madrid, Nat.-Inst. f. Physik u. Chemie.)
R. K. M u l l e r .
Joseph Valasek, Einflufi der chemischen Bindung auf die K fc-IAnien von Schwefel,
Chlor und Kalium. (Vgl. C. 1935. I I . 2179.) Zur Best. der Elektronenaffinitat von Gl“
u. S", sowie des Ionisationspotentials von K+ wurden die K /?-Linicn von MgS, CaS,
SrS, BaS, LiCl, NaCl, KCl, RbCl, CsCl, K F, KCl, K B r u. K J ausgemessen u. mit
den entspreehenden K-Absorptionskanten verglichen. Aus der Differenz beider erhalt
man die Energie, die notwendig ist, um ein M-Elektron von einem łon des Krystalls
zu entfernen, d. h. ein MaB fur das Ionisationspotential oder die Elektronenaffinitat
eines Ions im Krystall. Mittels der P a u l i n Gschen Theorie wurden diese Werte auf
die fiir freie Ionen reduziert. Vergleieh der so gefundenen experimentellen Werte mit
den theoret. ergab gute Ubereinstimmung bei Cl' u. K", dagegen keine befriedigende
fiir S". Es werden die moglichen Griinde fiir diese Diskrepanz erortert. (Physio. Rev. [2]
47. 896— 98. 15/6. 1935. Minnesota, Univ.)
G o t t f r ie d .
Maurice Dśsirant und Jules Duchesne, E in neues Emissionsspcklrmn des Schwefds
im photographischen Ultrarot. Mehrmals durch Hoclwakuumdest. gereinigter S zeigt
bei Hoehfreąuenzanrcgung zwisehen 6650 u. 7765 A eine nach Violett abgeschattete
Bandengruppe, die sich darstellen laBt durch die Formel:
v = 13 321 + 506 v' — 4 v'2 — 328 v" + 2 v"-.
Ein Kantenschema ist angegeben. (C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 201. 597— 98. 7/10.
1935.)
W in k l e r .
C. A. Coulson, jDie Elektronenslruktur von H3+. Vf. teilt eine ąuantenmeohan.
Unters. des einfachsten dreiatomigen Molekiils H 3+ mit. Es zeigt sich, daB das łon H3+
existieren kann in einer stabilen dreiseitigen Form niit einem Kernabstand von 0,85 A.
Alle angeregten Zustande sind dagegen unstabil. (Proc. Cambridge philos. Soe. 31244— 59. 1935.)
Gossler.
E.
B. Ludlam, Die griina Flamme von Phosphorwasserstoff. Luft wurde in Eu
verbrannt, der iiber weiBen P geleitet worden war. Das Spektrum der Flamme wurde
mit einem Doppelglasprismenspektrographen, der im Blauen u. Griinen eine Dispersion
von 10 A/mm gab, oder mit einem 1 m-Konkavgitter aufgenommen. Ais Aufnahiuematerial verwendete Vf. ILFORD-Chromatic u. hypersensitive Platten. Wegen der
groBen Spaltweite (0,1 mm), des relativ hohen Gasdruckes u. der langen Aufnahmedauer (1 Wocho) iiberlappten sich die Banden u. waren die Linien sehr diffus. Es
gelang, die Banden auszumessen. Fiir das Tragheitsmoment des emittierenden Molekuls ergab sich 3,3-10“40 g/cm. Daraus schlieBt Vf., daB P H das emittierende Molekiil
ist. (J. chern. Physics 3. 617— 20. Okt. 1935. Edinburgh, Scliottl., Univ.) W i n k l e r .
Alf Heimer, Uber das Bandenspektrum des Wismuthydrids. Vf. beriehtet iiber
3 neue Emissionsbandensysteme von BiH: l2 * -- lS * ------->-177,
— y 1S„Die beiden ersten Systeme haben denselben Anfangszustand; das 3. System kombiniert
nicht mit den beiden anderen. Fiir 12’ u. lI I werden die 3 ersten, fur 1Z * die 2 ersten
Kernschwingungszustiinde festgestellt. Der beobachtete Schwingungszustand von lSx
wird ais v = 0, die beiden Zustande von 1X y werden ais v = 0 bzw. v — 1 angesehen.
Auf Grund der Analysen werden die Bandenkonstanten ermittelt. Fiir die Spaltungsenergien ergeben sich die Werte D = 21 800 cm-1 (Grundzustand 12 ), 20 300 cm-1
(Anregungszustand XTI) u. ca. 17 000 cm-1 (Anregungszustand 121*). Hierdurch sind
die friiher (C. 1932. I. 2813) angegebencn, mit unrichtigen Werten von u>e u. z, at
berechneten Zahlen uberholt. Ferner werden die Betrage der /1-Aufspaltung ermittelt.
(Z. Physik 95. 328— 36. 17/6. 1935. Stoekholm, Univ., Physikal. Inst.)
Z e is e .
Tage Heimer, Neue Bandensysteme des Kupferhydrids. Vf. hat 2 neue Banden
im System
— >- XS , 3 im System 12'** — ->-lZ u. 5 andere Banden gefunden u.
analysiert, die denselben Endzustand wie die bekannten Systeme haben. Da die letzten
5 Banden aus einfachen P-, Q- u. iJ-Zweigen bestehen, werden sie durch lI I —
Dbergange gedeutet. Durch die Analyse der Banden werden 3 neue W-Terme festgelegt,
von denen 2 ais die Komponenten eines 177*-Terms mit den Sehwingungszahlen v = 0
u. v = 1, sowie der 3. Term ais 'II* * mit v = 0 angenommen werden. Die Banden­
konstanten sind fiir '77*: B0 = 6,383, D0 = — 0,000 466, B e — 6,547, a = 0,327, a>e =
1568, xe o). = 54,8, v. — 27 264, Spaltungsenergie D = 11 000 cm-1, re = 1,684 A, ufiir ln * * : B0 = 6,070, D0 = — 0,000 125 (v0 = 27 957 c m '1, r0 = l,749A). Die
1936. I .
A r A u fbau
der
M a t e r ie .
281
/1-Aufspaltungen werden fur zahlreiche Rotationsterme ermittelt. (Z. Physik 95.
321—27. 17/6. 1935. Stockholm, Univ., Physikal. Inst.)
Z e is e .
B. Grundstrom, Die Feinstruklur der C-Bande von Galciumdeutrid. Vf. untersucht mit einem 6,5-m-Konkavgitter in 2. Ordnung (Dispersion 0,95 A/mm) die C-Bande
von CaD. Dabei zeigt sich, daB die C-Bande nicht aus zwei einfaehen R- u. P-Serien
be8teht, wie von WATSON (C. 1935. I. 2317) mitgeteilt wurde, sondern eine Dublettstruktur besitzt. Die einfaehen Linien wurden in zwei Komponenten R x R,, u. Z3!
aufgel. Diese Dublettstruktur steht in enger Beziehung zu den von WATSON besehriebenen Storungen, die aueh naher diskutiert werden. (Z. Physik 97. 171— 76.
11/10. 1935. Stockholm.)
G o s s le r .
R . A n a n th a k r is h n a n , Das Ramanspektrum des schweren Wassers. (Vgl. vorl.
Mitt., C. 1935. I I . 3350.) Die fur die Frequenzverschiebungen angefuhrten Zahlen
sind etwas verschieden von denen der vorl. Mitt. Fur die stark ausgepragte Bando
sind die Frequenzverschiebungen der drei unvollkommen aufgelósten Linien 2363,
2515 u. 2662 cm-1. Neben der seharfen Bandę mit einer Verschiebung von 1235 cm-1
wird noch eine sehwacheBegleitlinie bei 1110 cm-1 angegeben. DieFrequenzverschiebung
fiir die dritte Bandę betragt 175 cm"1. (Proc. Indian Acad. Sci. Sect. A. 2. 291— 302.
Sept. 1935. Bangalore, Dep. of Physics, Indian Inst. of Science.)
Sa l z e r .
L. J. N. van der Hulst, Eine Neubestimmung von Atomrefraklionen. I. Nach
einer Kritik an alteren Berechnungen von Atomrefraktionen u. einer Absehatzung der
experimentellen Fehlerquelleri berechnet der Vf. fiir die Atomrefraktion der Gruppe
CH2 aus den yorliegenden Molrefraktionen von gesatt. KW-stoffen u. Nitrilen nach
der Methode der kleinsten Quadrate den Mittelwert 4,640 fiir die D-Linie bei 20°.
Hiermit wird die Atomrefraktion von H neu berechnet u. eine von ElSENLOHR (Z.
physik. Chem. 75 [1911]. 585) aufgestellte Tabelle der Molrefraktionen von aliphat.
KW-stoffen berichtigt. Die Abweichungen zwischen den berechneten u. gemessenen
Werten nehmen jetzt nicht mehr mit der Anzahl der C-Atome im Mol. zu, sondern
bleiben ziemlich konstant u. sehr klein. (Recueil Trav. chim. Pays-Bas 54 ([4] 16).
518—22. 15/6. 1935. Delft, Univ„ Dep. of Chem. Engin.)
Z e is e .
A. J. Bradley, Der Absorptionsfaktor fiir die Pulver- und die Drehkrystallmethode
der Krystallstrukturanalyse mit Róntgenstrahlen. Es wird eine Methode zur Berechnung
des Absorptionsfaktors fiir Pulveraufnahmen angegeben. Diese Methode ist fiir alle
Werte von /t r anwendbar (fi = linearer Absorptionskoeff. der Substanz, r = Radius
derselben), besonders aber fiir
2. Fiir kleinere Werte wird die Berechnung langwierig u. weniger genau, sie kann in diesen Fallen besser nach der Methode von CLAASSEN
(C. 1930. I. 2054) durchgefiihrt werden. Unter Verwendung beider Methoden hat
Vf. eine Tabelle berechnet, welche den Absorptionsfaktor fiir alle Werte von fir u.
alle Reflesionswinkel auf mindestens l°/0 genau liefert. Die Tabelle kann aueh zur
Berechnung des Absorptionsfaktors fiir die Reflexe des Aquators von Schichtlinienaufnahmen dienen. (Proc. physic. Soc. 47- 879— 99.' Sept. 1935. Manchester, Univ.,
Physikal. Lab.)
S k a lik s .
C. W . Bunn, Die Gitterdimensionen von Zinkozyd. Die von F i n c h u . W i l m a n
(C. 1935. I. 2943) mit 40— 60 kV-Elektronen unter Verwendung von Au ais Bezugssubstanz bestimmten Gitterdimensionen von aus dem Dampf niedergeschlagenem
ZnO sind betrachtlich hoher ais die friiher mit Róntgenstrahlen erhaltenen Werte.
F in c h u . W i l m a n nehmen an, daB die Differenz zwischen Rontgen- u. Elektronenwerten durch Untersehiede in der Natur des untersuchten ZnO bedingt sind. — Vf.
hat nun Rontgenaufnahmen von reinem, aus dem Dampf gewonnenem ZnO nach dem
Verf. von H u l l - D e b y e - S c h e r r e r hergestellt. Quarz ais Eichsubstanz mit den
Gitterkonstanten nach B r a d l e y u . J a y (C. 1933. I I. 1145); Rontgenwellenlangen
nach S ie g b a h n . Fiir 18° ergab sich: a = 3,24 265 ± 0,0001, c - 5,1948 ± 0,0003;
c/o = l,6020o i 0,0001. Diese Zahlen sind samtlich kleiner ais die von F i n c h u .
\Vilman mit Elektronen erhaltenen. Uber die Summę der Fehlergrenzen beider
-Hethoden hinaus sind Untersehiede der GroBenordnung J/2— 1°/0 vorhanden. Die
Annahnie von F i n c h u . W lLSIAN, daB die scheinbare Gitterkonstante von Au fiir
iMektronen von 40—60 kV u. fiir Róntgenstrahlen iibereinstimmen, ist hiernaeh nieht
uchtig. Dic bcobachteten Untersehiede stellen also die Summę der bei Au u. ZnO
moglichen Differenzen dar. — Fiir das Achsenverhaltnis gilt dies nicht, da es unabhangig
™ujeder Bezugssubstanz ist. Die Differenz zwischen dem mit Elektronen u. dem
nut Róntgenstrahlen bestimmten Aehsenverhaltnis scheint daher wirklich u. auf Unter-
282
A ,. E l e k t r iz it a t .
M a g n e t is m u s .
E l e k t r o c h e m ie .
1 9 3 6 , I.
schiede zwischen Oberflache u. Innerem dor ZnO-Krystalle zuriickzufuhren zu sein.
(Proc. physic. Soc. 47. 835— 42. Sept. 1935. I. C. I. (Alkali) Ltd., Res. Lab.) Skal .
C. Weygand, Vber die willkurlich herbaigefuhrte Krystallisation von Schmdzen,
Werden die Schmelzen gewisser organ. Verbb. von Keimbildnern bcfreit, so krystallisieren sie nicht mehr freiwillig ( M e y e r u . PFAFF, C. 1935. I I. 1309). t)ber die Natur
dieser Keimbildner ist nichts bekannt; die Beobachtungen einer willkurlich herbeigefiihrten Krystallisation kónnen jedoch dariiber genauere Aufschliisse geben. Bei dieser
erzwungenen Krystallisation kann unterschieden werden zwischen immateriellen Beeinflussungen (Temp., reibender, reibungsloser Druek, Sehutteln) u. materiellen Beeinflussungen durch unspezif. Krystallisationsanreger (KA.) (Glaspulyer, Sand) u.
spezif. KA., letztere lasaen sich einteilen in arteigene u. artfremde KA. Vf. teilt Bcispiele u. zahlreiche Beobachtungen einer planmafiig erzwungenen Krystallisation mit
(besonders bei den Chalkonen); mit dieser Methode lassen sich stiindig neue Modifikationen durch geeignete KA. hervorrufen (Beispiel am p'-Isopropylchalkon). (Z.
anorg. allg. Chem. 224. 265— 72. 4/10. 1935. Leipzig, Chem. Lab. d. Univ.) R e u s c h .
Julius Meyer und W illy Pfaff , Zur Kenntnis der Krystallisation von Schmdzen■III.
(II. vgl. C. 1935. II. 1309.) Vff. versuchen, die Krystallisation des W. durch Entfernen
der festen Fremdkorper, die ais Krystallisationskeime (KrK.) wirken, zu verhindern.
Es wurde festgestellt, daC das Glasmaterial um so weniger KrK. liefert, je besser es ist,
bzw. je weniger es vom W . angegriffen wird, ferner, dafl die Anzahl der KrK. mit
wachsendem Reinheitsgrad des W. abnimmt. Filtrieren durch Jenenser Frittenfilter
oder Kollodiumsackchen fiihrte nicht zu dem gewimschten Erfolg, sondern nur eino
mehrfache Dest. unter LuftabschluB in einer geeigneten Apparatur. Eine yollstandige
Entfernung aller KrK. gelingt auch so nicht, jedoch wurden diese so weit yermindert,
daB W. bis auf — 33° unterkiihlt werden konnte. — Durch Kondensation von unterkubltem W.-Dampf an einorn KrK. (rauhe Stello der Glasoberflache) konnte ein Elseinkrystall geziielitet werden. — Ahnlich wie W . verhalt sich Bzl.; nicht dcst. Bzl.
erstarrt sofort bei — 8°, dest. Bzl. bleibt dagegen noch 4— 5 Min. bei — 8° fi. (Z. anorg.
allg. Chem. 224. 305— 14. 4/10. 1935. Breslau, Allgem. chem. Inst. d. Univ. u. der
Techn. Hochsch.)
Reusch.
A. A. Botschwar, Ober die Yorgange. bei der eutelclischen Krystallisation und die
Ursachen von „Hófen“ um die primaren Krystalle. (Vorl. Mitt.) An dem System Azobenzol-Piperonal (Eutektikum mit 26% Azobenzol, eutekt. Temp. 26°), dereń Koruponenten groBe Verschicdenheiten in der Krystallisationsgeschwindigkeit, Farbę u. inł
F. aufwoisen, untersuehte Vf. die eutekt. Krystallisation. Bei Unterkiililungen um
0— 6° unter den eutekt. Punkt wurden nur Krystalle der beiden Komponenten, keine
eutekt. Struktur erhalten; boi starkeren Unterkuhlungen erfolgt eutekt. Krystallisation bei Beruhrung der primar ausgeschiedenen Krystalle der Komponenten miteinander bzw. laBt sich der Aufbau des Eutektikums auch bei starken YergróBerungen
(450-fach) nicht mehr yerfolgen. Bei ubereutekt. Zus. (fur Piperonal) tritt BIdg. von
„Hofen“ (Azobenzol um primar ausgeschiedenes Piperonal) auf, dio Vf. durch gróBere
Krystallisationsgeschwindigkeit des Azobenzols aus der an letzterer nach Abseheidung
von Piperonal angereicherten Sehmelze erklart. Die von BOTSCHWAR u. GokEW
(C. 1933. I- 1891) bei unter- bzw. ubereutekt. Legierungen von Bi, Sb, Cd, Pb, Sn
beobachtete „Hofe“ -Bldg. wird in gleicher Weise mit Hilfe der von TAMJIANN u.
R o c h a (C. 1934. I. 816) fiir diese Metalle ermittelten Kryst&llisationsgeschwindigkeiten gedeutet. (Metallurg .[russ.: Metallurg] 9. Nr. 10. 3— 6. 1934.)
Junger.
Francesco Caruso, L ’atomo. Da Leucippo a Fermi. Roma: Victória 1935. (44 S.) 8°.
Moskau-Leningrad: Isd-wo
Akad. nauk SSSR. 1935. (136 S.) Rbl. 3.50.
[russ.] Maria Afanassjewna Lewitskaja, Infrarote Strahlen.
A j, K le k trizita t.
M ag ne tism us.
E le k tro ch e m ie .
E. Hutchisson, T. H. Osgood und R. E. Fearon, EleTctrtećhe Leitjahigke.it kurzer
Strecken in Luft. Vff. untersuchen die Leitfahigkeit schmaler Spalte in atmosphar.
Luft bei yerschiedener Spaltbreite, um den Ubergang zwischen metali. Leitung u. Unterbrechung eines Stromkreises kennen zu lernen. Sehr sorgfaltig hergestellte ebene u. gekrummte Stahlplattcn waren einander gegenubergestellt in Abstanden zwischen der
tatsachlichen Beriihrung u. etwa 10 000 A, u. zwar auf 135 A genau. Die A bstandsmessung erfolgte opt. (Interferenzen). Die zur Einstellung benutzte Apparatur wird
ausfuhrlich beschrieben. — Zur Messung der Leitfahigkeit wurden Spannungen unter-
1936. I .
A ,. E l e k t r iz it a t .
M a g n e t is m u s .
E l e k t r o c h e m ie .
283
lialb der Ionisationspotentiale der in der Luft enthaltenen Gaso, also maximal etwa
1V, benutzt. Die Strommessung erfolgt mittels eines Gleichstromverstarkers. Die
Leitfahigkeit konnte bis zu maximal 11 000 A gemessen werden. Von hier bis zur unmittelbaren Beriihrung iiberdeckt sie einen Bercich von etwa 5 Zehnorpotenzen. In der
Gegend von 10 000 A ist der Strom angenśihert proportional dom (Juadrat der Spannung, bei kleineren Abstanden, etwa unter 2000 A, gilt das OHMsche Gesetz. Yff.
folgern aus diesem Yerh., daB bei groBeren Abstanden Ionen, etwa geladene Feuchtigkeitsteilchen, die sich auch bei tagelangcm Evakuieren (0,01 mmg Hg) nicht beseitigen
iassen, Triiger der Leitfahigkeit sind. In dem OHMschen Gebiet sollen die mkr. kleincn
Oberflachenrauhigkeiten der polierten Stahlscheiben metali. Briicken bilden, welche mit
zunehmender Naherung sowohl an Zahl, wie an Querschnitt schnell anwachsen. (Proc.
Nat. Acad. Soi., U. S. A. 21. 542— 48. Sept. 1935.)
E tz ro d t.
F.
Keller, Strdmungsverlauf zwischen einer kleinen (punktfórmigeri) Olimmkałhode
und einer sehr gropen (unendlichen) Anodę bei Glimmentladungen in den verschiedenen
Gasen. Vf. untersucht den Strómungsverlauf in der Glimmentladung bei Drucken
von 1—8 Tor, Elektrodenabstanden von 4,5— 20 cm u. Stromstarken von 0,5— 50 mA
experirnentcll u. rechncr. Im Fali reiner Elektronendiffusion berechnet Vf. die Stromdichte vor der Anodę zu C/r3 (r = Entfernung von der Elektronenquelle zum Aufpunkt auf der Anodę): dieser Fali liegt bei vollig reinen Edelgasen vor, wenn sich vor
der Kathode geniigende Mengen von Elektronen befinden. Im Fali der Wrkg. eines
elektr. Feldes ist die Stromdichte vor der Ariode G 'L J r 3-L, wobei L 0 die Senkrechte
von der Kathode zur Anodę, L die Lange der elektr. Kraftlinie zum Aufpunkt ist.
Diese Beziehung gilt fiir reine Edelgase, wenn vor der Kathode Elektronenmangel
lierrscht; bei H 2 wird dio Stromung an der Anodę auf eine kleine Flachę zusammengezogen, der eben genannte Ausdruck fiir die Stromdichte an der Anodę gilt in H ,
also nur fur die Mittelebene zwischen Kathode u. Anodę. Der Fali des „Ionenmanteleffekts“ liegt in 0 2 u. N2 vor: Die Stromung bildet einen ziemlich scharf abgegrenzten
Schlauch, dessen Durchmesser bei 0 2 etwa gleich dem der Kathode, bei N2 wesentlich
geringer ist. (Z. Physik 97. 8— 33. 23/9. 1935. Dresden, Inst. f. allg. Elektrotechnik
der T. H.)
K o lla th .
A. Guntherschulze und H. J. Hesse, E in neuer Effekt an Drahten mit KoronaentJadung. Wird ein diinner, waagereclit oder sonkrecht lose zwischen zwei- festen
Punkten ausgespannter Draht gleichzeitig mit einer Koronaentladung u. einem ihn
erhitzenden Strom belastet, so gerat er in eine lebhafte Rotation um die Vorbindungslinie der festen Punkte. Der Effekt ist auch vorhanden, wenn der Draht in ein Glasrohr eingeschlossen ist, er rulirt also nicht vom elektr. Wind des Gegenpoles her wie
die bisher bekannten Schwingungen. Der den Draht durchflieBende Belastungsstrom
kann Gleich- oder Wechselstrom sein, die Polaritat der Koronaentladung ist in erster
Atmaherung ohne EinfluB. Dor Drehsinn des Drahtes hangt von seiner ersten zustandckommenden Bewegungsrichtung ab. Die Rotationsgeschwindigkeit wird ais Funktion
der AmpUtude des Drahtes, des Łuftdruckes, der Belastungsstromstarke, der Koronaspannung u. der Drahtlange untersucht. Der Effekt wird erklart durch die AbstoBung zwischen dem Draht u. der ihn umgebenden Raumladungswolke, dio bei einor
zufalligen Bewegung des Drahtes unsymm. wird infolge der unsymm. Luftdruekyerteilung um den erwarmten Draht. (Z. Physik 97. 113— 23. 23/9. 1935. Dresden, Inst.
f- allg. Elektrotechnik d. T. H .)
K o lla th .
M. Pauthenier und M. Moreau-Hanot, Behinderung der Koronaentladung im
trUben Medium. (Vgl. C. 1933. I. 2521.) Wenn sich in einem ionisierten elektr. Feld
gleichfórmig verteilte kleine Teilchen befinden, so laden diese sich auf, was eine Theorie
dieser Erseheinungen beriicksichtigen muB. Vf. leitet einen Ausdruck fiir das Fcld
eines zylindr. Raumes ab, in dessen Mitto ein diinner Draht ausgespannt ist. Die Ggw.
von Ladungen geringer Beweglichkeit vermehrt den scheinbaren Widerstand des
Mediums, woraus eine Behinderung der Entladung resultiort; die Verkleinerung der
Stromstarke wird berechnet. Bei der experimentellen Prtifung der theoret. Ableitungen wird die Ladungsdichte infolge von Staubteilchen direkt bestimmt. Die
abgeleiteten GesetzmaBigkeiten stimmen mit dem experimentellen Befund iiberein,
solange die Behinderung der Entladung 30% nicht uberschreitet. (J . Physiąue Radium
.[’ •] 6. 257—62, 1935.)
K o lla th .
Th
Langmuir, Elektrische Entladung im Yakuum und in Gasen von niedrigem
Uruck. Teil I. Es wird eine Ubersicht uber den Vorgang der therm. Elektronenemission
u. iiber den EinfluB der Raumladung auf diese gegeben. Es wird auf die groBen Fort-
284
A ,. E l e k t r iz i t a t .
M a g n e t is m o s .
E l e k t r o c h e m ie .
1936. I.
schritte hingewiesen, die die Herst. liochgradig evakuierter Rohren fiir dieses Problem
mit sich brackie. Es wird die Wirkungsweise von Rontgenrohren mit Gliihkathodc,
von Hochspannungsgleichrichtern u. yon Dreielektrodenverstarkerróhren besehrieben.
Die Anwendungsgebiete der Elektronenrohren werden kurz gestreift. Zum Schlufi
dieses Teils I werden dann die Anderungen der Rohreneigg. auseinandergesetzt, die
durch die Einfuhrung von Gasen unter geringem Druck hervorgerufen werden. (Gen.
electr. Rey. 38. 4B2— 57. Okt. 1935. Schenectady, Gen. Elektr, Comp.) K o l l a t h .
Arnold D. Hestenes und Harold Osterberg, Eine aUgemeine Losung fiir die
Verriickung piezoeleklrischer Medien, welche einem konstanten elektrischen Feld ausgesetzt sind. Es werden die Verruckungen, die in einem piezoelektr. Medium durch
stat. elektr. Eelder bewirkt werden, allgemein bereehnet. Dio Ergebnisse werden auf
a-Quarz spezialisiert u. sind fur diesen in tlbereinstimmung mit den experimentellen
Ergebnissen. (Physics 6. 291— 93. Sept. 1935. Univ. of Wisconsin, Dep. of Mathematics
u. Dep. of Physics.)
B uchner.
J. Cichocki, Untersuchung der Thernioionenemission von Salzen nach der Diffusion
durch Kupfer. Es wird die Ionenemission von Cu-Eolien untersucht, die mit yerschiedencn
Salzen gefiillt u. dann erhitzt werden. t)ber die Zubereitung dieser emittierenden
Elektroden u. den Gang der Verss. vgl. C. 1934. I. 1617. Im Ealle yon Na+-Ionen
(N a d in Cu-Eolie eingeschlossen) wird beobachtet, dafi die Endenergie der Ionen
nicht dem durchlaufenen Potentialgefalle entspricht, sondern um einen konstanten
Energiebetrag von etwa 6 V kleiner ist. Negatiye Ionen der Halogensalze (CaE2, EC1,
K B r u. K J in die Cu-Eolie eingeschlossen) wurden nicht erhalten; es traten in diesen
Eallen nur Elektronen aus, dereń Sattigungsstrome in Abhangigkeit von der Temp.
gemessen wurden. Aus diesen Messungen bestimmt Vf. die Austrittsarbeit u. schlieCt
auf die Existenz einer monomolekularen Schicbt auf der Elektrodenoberflaclie, die
von Atomen gebildet wird, die vom Salz durch das Metali diffundiert sind u. mit den
Cu-Atomen oder den Cu-Oxyden Verbb. eingegangen sind. (J. Physiąue Radium
[7] 6. 397— 400. Sept. 1935.)
K ollath.
T. Kousmine, Thernwelektrische Krafte durch Magnetisierung. Kurze Wiedergabe
der C. 1935. I. 863 ref. Arbcit. Vgl. auch C. 1934. I. 1949 u. 3447. (Buli. Soc. yaud.
Sci. natur. 58. 325. 30/4. 1935.)
W o e c k e l.
P. W . Bridgman, Anderungen des elektrischen Widerstandes und des Volumens bis
zu 20 000 kgjgcm. Vf. untersuchte in Eortsetzung friiherer Arbeiten, die sich nur bis
zu Drucken von 12 000 kg/qcm erstreckten, den elektr. Widerstand yon Schwarzem P,
Te u. CttoiS u. die Kompressibilitat u. den therm. Ausdehnungskoeff. der Alkalimetalle
L i, Na, K . Die Messung des Druckes erfolgte mittels eines Manganinwiderstandsmanometers. Dabei wurde angenommen, daB die Widerstands-Druckabhśingigkeit
des Manganins auch oberhalb 12 000 kg/qcm linear yerlauft. Yergleichsmessungen
mit Ee, Ag u. Au ergaben unter Extrapolation aus der unter 12 000 kg/qcm giiltigcn
Druek-Widerstandsabhangigkeit gute Ubereinstimmung mit den Jlanganinmessimgen.
— Die Messungen des Widerstandes erfolgten bei 30° u. 75°. — Die Druckabhangigkeit
des elektr. Widerstandes war sehr betraehtlich; bei 20 000 kg/qcm war der Widerstand
von Schwarzem P auf 0,0069 des Wertes bei Atmospharendruck gesunken. Bei Te ergab
sich ungefahr die gleiehe GroBenordnung des Effektes. Cu2S dagegen zeigte im imtersuchten Druekbereich nur eine Widerstandsabnahme von etwa ll° / 0. Aus der Extrapolation des Widerstandsyerlaufes ware fiir P ein Minimum bei etwa 23 000 kg/qcm, fiir
Te bei etwa 30000 kg/qcm zu erwarten, — Der Temp.-Koeff. des Widerstandes ist bei P
u. Te unter Atmospharendruck negatiy u. steigt mit wachsendem Druck. Bei P geht cr
bei 12 000 kg/qcm durch Nuli; Te zeigt bei etwa 2000 kg/qcm ein Minimum des Temp.Koeff. Der Widerstandsyerlauf yon Cu2S zeigt eine Diskontinuitat zwischen 2000 u.
3000 kg/qcm; bei 75° traten irreyersible Effekte auf. — Die Unters. yon Te erfolgte
an Einlcrystallen in zwei Krystallrichtungen; dabei ergaben sich nur yerhaltnismaBig
geringe Untersohiede im Verlauf. — Bei den untersuchten Alkalimetallen ergab sieli
fiir die Kompressibilitat ein Anstieg u. fiir den Ausdehnungskoeff. eine Abnahme mit
wachsendem Druck. Dabei kehrte sich die Reihenfolge der drei Alkalimetalle in der
Grófie des Ausdehnungskoeff. um. Diese Unikehr der Reihenfolge wird in Zusammenhang mit einem gleichen Effekt bei der Druckabhangigkeit der Schmelzpunkte diskutiert. — Die in den friiheren Arbeiten des Vf. yeroffentlichten Werte der Kom­
pressibilitat sind mit einem Rechenfehler behaftet; eine Veróffentlicliung der berichtigten Werte wird angekiindigt. (Proc. Nat. Acad. Sci., U. S. A. 21- 109—131935. Harvard-Univ., Research Labor. of Physics.)
B uchner.
193G. I .
-A-,. E l e k t r iz it a t .
M a g n e t is m u s .
E l e k t r o c h e m ie .
285
N. Kiirti und F. Simon, Versuehe bei sehr tiefen Temperaturen, die nach der
magneiischen Methode erhalten werden. II. Neue Supraleiter. (I. vgl. C. 1935. II. 1614.)
Um einen guten Kontakt zwischen der magnet, u. der zu untersuchenden Substanz
herzustellon, wird das Salzpulyer mit Metallkómern zu einer Pastille gepreBt. Alsdann
kann der Eintritt von Supraleitfahigkeit an abnormem magnet. Verh. der Pastille
erkannt werden, ohne daB Zuleitungsdrahto benotigt werden. Zwei Spulen werden um
die Substanz angebracht, dereń gegenseitige Induktion von der Susoeptibilitat des
Salzes abhangt, die gegen diejenige eines nicht supraleitenden Metalls sehr groB ist u.
zur Temp.-Messung dient. Tritt Supraleitfahigkeit ein, so iindert sich der Galyanometerausschlag stark, da sich der Supraleiter in schwachen Eeldern wie eine diamagnet.
Substanz yerhiilt. (Hahere Diskussion s. Original, wo Kurven das Verh. unter verschiedenen Bedingungen erlautern.) Die Temp., wo Supraleitfahigkeit eintritt, ist
genauer zu erhalten ais die Schwellenwerte des magnet. Feldes. — Vff. messen in
anderen Vers.-Reihen das magnet. Moment, das im Supraleiter zuriickbleibt, wenn ein
den Schwellenwert iibersteigendes Magnetfeld abgeschaltct wird. Es sinkt mit steigender
Temp. u. yerschwindct im Obergangspunkt. Ais paramagnet. Salz w'ird Eisenammonalaun benutzt; in dem benutzten Temp.-Gebiet (hoher ais 0,9° K) ist die magnet. Temp.Best. ziemlich sicher. Cadmium: die n. Obergangstemp. ist 0,54 + 0,02° K. Der
Schwellenwert iindert sich pro Grad um etwa 100 Gauss. Eino Diskussion ergibt, daB
die Supraleitfahigkeit dem Cd selbst zuzuschreiben ist, nicht den kleinen Verunreinigungen im Cd „ K a h lb a u m “ . — Zirkonium: n. Obergangspunkt 0,70 ± 0,02° K. Der
Schwellenwert iindert sich um 400 Gauss pro Grad. — H afnium : 0,35 ± 0,05°. Bis
0,05° K werden nicht supraleitend Gold, Kup/er, Wismut. Magnesium, Oermanium u.
Beryllium, aueh schwarzer Phosphor nicht. — Eine Tafel des period. Systems mit den
supraleitenden Elementen wird diskutiert: alle Metalle von Gruppe IV a, Va, I I b, IH b ,
IVb auBer Germanium; das ebenfalls im Diamanttyp krystallisierendo graue Sn wird
bia 2,3° K nieht supraleitend. Der EinfluB von Verunreinigungen ist sicher groB, wahr­
scheinlich auch der yon okkludierten Gasen. (Proc. Roy. Soc., London. Ser. A. 151.
G10—23. Okt. 1935. Oxford, Univ., C la r e n d o n Lab.)
W. A. R o th .
K. Mendelssohn und J. D. Babbitt, Magnetisclies Verhalten von supraleitenden
Legierungen. Die Induktion in einer supraleitenden Zinnkugel ist nur nuli, wenn dieso
im Magnetfeld nuli abgekiihlt wurde u. in keinem Teil der Kugel der magnet. Schwellen­
wert iiberschritten wurde. In allen Fallen, wo die Supraleitung einsetzte, wahrend
ein auBeres Magnetfeld bestand, blieb ein Teil des magnet. Elusses in dor Probe bestehen u. die Gesamtinduktion wurde niemals nuli. Dieses „Einfrieren“ eines Teiles
des magnet. Plusses gibt AnlaB zu einer magnet. Hystereseerscheinung, welelio zu
der Leitfahigkeitshysterese in Beziehung steht. In einer Hohlkugel ist der Anteil des
„emgefrorenen" magnet. Flusses groBer ais in einer Yollkugel. — Vers.-Anordnung
u. -Verf. werden besehrieben u. die Ergebnisse im einzelnen durchgesproehen. (Proc.
Roy. Soc., London. Ser. A. 151. 316— 33. 2/9. 1935. Clarendon Lab.) E t z r o d t .
K. Mendelssohn und J. R. Moore, Spezifische Wdrme einer supraleitenden
wjierutig. Vff. messen die spezif. Warme der Legierung PbTl2 zwischen 3 u. 6° absol.
Łme Diskontinuitat in der spezif. Warme, wie sie nach RuTG ERS zu erwarten gewesen
ware, wurde nicht festgestellt. Vff. erklaren dieses Verh., indem sie die magnet. Eigg.
v°n Legierungen im supraleitenden Zustande heranziehen u. leiten daraus gewisse
feelilusse auf dio Konst. einer supraleitenden Legierung ab. (Proc. Roy. Soc., London.
r-A- 151. 334— 41. 2/9. 1935.)
E tz r o d t.
G.
Kapp und M. Treu, Ober die Leitfdhigkeit von Kupferoxyd. Es wird iibor
jlessungen an diinnen, auf Glas aufgedampften u. vollig oxydierten Cu-Schichten
wnehtet sowie iiber Messungen an durchoxydierten freitragenden Cu-Eolien. Die
|emP-;Abhangigkeit der olektr. Leitfiihigkeit wird zwischen +20 u. — 100° untersucht.
m Mittel ergab sich die Leitfiihigkeit bei Zimmertemp. zu 2-10-2 Ohm-1 cm-1 u.
*e „Ablósearbeit“ zu 0,15 Voltelektron. Es wird die Vermutung ausgesprochen, daB
^en untersuchten Proben yielfach nicht um kompaktes CuO handelt; es
'fg Jielleicht nicht so sehr ein Haufwerk yon Cu20-Krystallen mit Oxydiiberzug vor,
J 1®,
e'nc niebt v6llig zusammenhiingende Schicht yon CuO (diese Auffassung
Htn
j* 1 pEBYE-ScHERRER-Aufnahm en gestutzt). — Es wird eine Zusammen‘0
der in der Literatur bekannten Werte fur die Leitfahigkeit bei Zimmertemp.
i ćm? »Ablosearbeit“ gegeben. (S.-B. physik.-med. Soz. Erlangen 65/66. 215— 28.
1
X V III. i .
L e s z y n s k i.
19
286
A j. E l e k t r iz it a t .
M a g n e t is m u s .
E l e k t r o c h e m ie .
1 9 36 . I.
Leon Dubar, E influfi der Ddmpfe und okkludierten Oase auf die elekłrische Leit­
fahigkeit des Kupferoxyduls. Unter dem Einflufi okkludierter Gase u. Dampfe, speziell
des W.-Dampfes, vermindert sich die elektr. Leitfahigkeit des Cu20. Dieses Resultat
wurde an einer grófieren Anzahl von Proben verschiedener Herkunft erkalten u. durch
eine Reihe von Kontroliverss. bestatigt. Dio Leitfahigkeit des sorgfaltigst getrockneten
Cu20 ist um knapp 2 Zehnerpotenzen hóher ais diejenige einer in feuchter Luft aufbewahrten Probe. (C. R . hebd. Sćances Acad. Sci. 200. 1923— 25. 3/6. 1935.) E t z r o d t .
S. Ramachandra Rao, Magnetismus von Kupfer. Eine Pulverung einiger Metalle
(Bi, Sn) bis zu koli. Teilchen ist mit einer Zunahme des Diamagnetismus yerbunden,
■da der Paramagnetismus der freien Elektronen abnimmt u. der Diamagnetismus der
gebundenen Elektronen zunimmt. Kolloidales Cu wurde durch eine elektr. Dispersionsmethode praparariert. Die Susceptibilitat, die mit einer C uRiEschen Waage gemessen
wurde, hiingt nur von den Dimensionen der Cu-Teilchen ab u. nicht von der Natur
des Dispersionsmediums. Ein Verkleinem der Cu-Kolloide von 10 fi auf 0,8 /i erlióht die spezif. diamagnet. Susceptibilitat (— ■/) nur von 0,080.10“ 6 auf 0,090-10"°.
Nach einer weiteren Verringerung des Durehmessers auf 0,4 /i betragt % schon
— 0,135-10-6. Der krit. Durehmesser 0,8 ft, bei dem eine rasche Zunahme des Dia­
magnetismus erfolgt, ist kleiner ais der bei anderen Substanzen (Graphit, Bi, Sn). Das
•wird durch das verschiedene Krystallgitter erklart. (Naturę, London 136. 436. 14/9.
1935. Annamalai University, Annamalainagar, S. India.)
FAHLENBRACH.
Gertrud Scharff, Ober die Oultigkeit der Beckerschen Beziehung fu r die Anfdngspermeabilitat von stark gezogenem Nickeldraht. Zur Erklarung der ferromagnet. Magnetisierungskurve hatte B e c k e r (C. 1930. II. 361) energet. Rechnungen, gegrundet auf
seine Annahmo von verzerrten Dipolgittem, angestefit. Er kam dabei zu einer Be­
ziehung zwischen Sattigungsmagnetostriktion u. Anfangssusceptibilitat. An gezogenem
Nickeldraht, wo die Verhaltnisse wegen der geringen Anisotropie der Sattigungsmagnetostriktion einfach liegen, konnte die Vf. die Gultigkeit der BECKERSchen Theorie bis zu
Teinpp. in der Naho des Curiepunkts experimentell zeigen. Das Prod. aus Zug u. Anfangssusceptibilitat ist konstant. Die aus der BECKERschen Theorie u. den vorgenommenen Magnetisierungsmessungen sich ergebenden Werte fiir die Sattigungs­
magnetostriktion stimmen gut zu den von NAGAOKA u . H o n d a (1902) direkt gemessenen Werten u. den y o i i E n g l e r t (vgl. das folgende Ref.) aus dem negativen
MATTEUCCI-Effekt u. BECKERsehen Formeln gewonnenen Resultaten. (Z. Physik 9773— 82. 23/9. 1935. Miinehen, Physikal. Inst. d. Univ.)
E a h le n b r a c h .
E.
Englert, Der negative Matteucci-Effekt. Unter negativem M A T T E U C C I - E f f e k t
yersteht man das Auftreten einer EK . an den Enden eines tordierten ferromagnet.
Drahtes unter dem Einflufi der Drehprozesse bei der Magnetisierung. Die B E C K E R s c h e
Theorie (C. 1930. II . 361) der Magnetisierung wird auf tordierte Drahte ausgcdehnt.
Die gewonnenen Formeln werden durch Messungen des negativen j M A T T E U C C i - E f f e k t s
an Drahten von Ni u. der Legierung (92°/0 Ee + 8°/o Ni), sowie an einem Nickelrohr u.
Verwendung der Werte der Sattigungsmagnetostriktion von H o n d a u. S h im iz u (1903)
nahezu quantitativ bestatigt. Es wird weiter die Temp.-Abliangigkeit des negativeu
MATTEUCCI-Effekts u. der Magnotisierung eines tordierten Nickeldrahtes gemessen.
(Z. Physik 97. 83— 93. 23/9.1935. Miinehen, Physikal. Inst. d. Univ.) E a h l e n b r a c b .
E.
Englert, Verschiebung des Curie-Punktes durch Zug. Nach dem Ergcbnis der
HEiSEN BERG schen Theorio des Ferromagnetismus sollto man eine Abhangigkeit des
Curiepunktes (Ubergangspunkt: Ferro-Paramagnetismus) vom angelegten Zug oder
Druck erwarten. R a y - C h a n d h u r i (C. 1932.1. 1060) fand auch eine Erniedrigung des
Curiepunkts um 14° bei einem Zug von 3 kg. A d a m s u . G r e e n (C. 1931- II- 2293)
dagegen konnten bei allseitigem Druck bis zu 3500 at keine Verschiebung des Curiepunkta vo n Ni, Fe u. Legierungen finden. Dieser Widerspruck konnte durch eine
Wiederholung der Verss. von RAY-CHANDHURI beseitigt werden. Die Z u g s p a n n u n g e n
betrugen fast das dreifache derer von R a y '- C h a n d h u r i. Eine Verscliiebung des Curie­
punkts war nicht festzustellen. Rechner. sollte man bei 2000 at Druck eine V e rsc h ie b u n g
des Curiepunkts um hochstens 1° erwarten. Ein solcher Druck mufi einen starkeren
Effekt ergeben ais eine Zugspannung von 10 kg/qmm, die den Messungen etwa zu g ru n d e
lag. (Z. Physik 97. 94— 96. 23/9.1935. Miinehen, Physikal. Inst. d. Univ.) FahlenbbDavid Rittenhouse Inglis, Ober die Existenz von Ferromagnetismus. Vf. berichtet
iiber den heutigen Stand der Erforschung der Ursachen des Ferromagnetismus. Dio
WElsssche Theorie, der BARNETTsche gyromagnet. Effekt u. die HEiSENBERGsehe
Theorie werden in ihrer Bedeutung fiir die E rm ittlung der Ursachen des Ferr°-
1936. I .
A j. E l e k t r iz i t a t .
M a g n e t is m o s .
E l e k t r o c h e m ie .
287
magnefciamus krit. diskutiert. Dio nocli yorkandenen groBeu Liickcn hofft Yf. bald
yerkleinert zu sehen durch einen Ausbau der Kohasionstheorie der Metallc von W lG N E R
u, S e it z u . yon S l a t e r . (Soi. Monthly 41. 449—53. Nov. 1935. Univ. of Pittsburgh,
Department of Physics.)
F a h le n b r a c h .
R. Goldschmidt, Physikalisch-łechnische Probleme des Ferromagnctismus bei
schwaehen Feldem. Bei schwachen Magnetfeldem kann der Verlustwinkel in 2 Anteile,
einem linear mit Feldstarke u. Freąuenz u. einen unabhangig von Feldstarke u. Frequenz
zerlegt werden. Der zweite Anteil wird an hochsilieiertem Transformatorenblech untersucht u. auf Nachwrkg.-Erseheinungen zuruckgefiihrt. Man beobaehtet liier auBer groBen
Nachwrkg.-Verlusten einen zeit- u. wegabhangigen Verlauf der Permeabilitat u. der
Verluste, sowie einen niehtlinearen Anstieg der Permeabilitat u. der Yerluste mit der
Feldamplitude bei seliwacbsten Feldern, die nur wenige °/0 der Koerzitivkraft betragen.
(Hely. physica Acta 8. 497— 98. 1935. Lab. d. Cableries et Trśfileries CossonayGare.)
_
Fahlenbrach.
U. Dełllinger, Magnetismus wid- Elektronenzustand metallischer Mischkrysialle und
Elemente. Die experimentell flir Co, Ni, Cu u. ilire Mischkrystalle gefundenen magnet.
Sattigungsmomente unterseheiden sich von den theoret. fur die Ionen Co+, Ni+ u. Cu+
zu erwartenden Werten (namlich 2, 1, 0 BoHRschen Magnetonen) um einen nur wenig
yeranderlichen Betrag von ungefahr 0,3 BoHRschen Magnetonen. Diese Dcpression
(łes magnet. Moments ist von den einzelnen Rumpfinomenten nahezu unabhangig,
sie wird auf eine teilweise Absattigung der Rumpfmomente durch Momente des stets
cin Elektron je Atom umfassenden Elektronengases zuriickgefiihrt, was qualitativ
theoret. begriindet werden kann. Bei Fe u. Fe-reichen Mischkrystallen ist die Depression wesentlich groBer (bis zu 0,8 fur reines Fe), was unter Berucksichtigung des
magnet. Unterschiedes zwischen a- u. y-Fe darauf zuruckgefiihrt wird, daB bei Fe (u.
wohl aueh bei Mn) erst die Wechselwrkg. der Nachbarn hóherer Sphare den Ferromagnetismus herbeifiihrt, so daB hier stets auch eine teilweise gegenseitige Absattigung
der Atomriimpfe selbst vorhanden ist. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 41.
G57—59. Sept. 1935. Stuttgart, Kaiser-Wilholm-Inst. f. Metallforschung.) W o e c k e l .
Winifred R. A. Hollens und James F. Spencer, Die magnetische Susceptibilil&i
ton Cadmiumverbindungen. Es wird die magnet. Susceptibilitat yon 30 Cd-Verbb. gemessen. Zieht man yon den molaren Susceptibilitaten die Werte fur die Anionen ab
(Vf. benutzt nicht Werte fur die Ionen, sondem die fur Atome, so wie sie z. B. von
P ascal frilher benutzt wurden; d. Ref.), so erhalt man fur die Atomsusceptibilitat yon
Cd im Mittel den Wert — 24,85-10-6. AuBerdem werden Susceptibilitaten fur einige
Amonen aus den Werten fur die entspreehenden Cd-Verbb. abgeleitet. (J. chcm. Soc.
London 1935. 495—96. Bedford College.)
K lem m .
R. A. Fereday und E. C. Więrsma, Die Bestimmung der Verschiedenheit der
Hauptsusceplibilitaten von einigen Alhylsulfaten der seltenen Erden. Dio Athylsulfate
der seltenen Erden bilden hexagonale Krystalle. Es bestehen daher, solange keine
Molekularfelder vorhandon sind, nur zwei Hauptsusceptibilitaten. Die Unterschiedo
zwischen diesen beiden Susceptibilitaten wurden fur die Athylsulfate von Ce, Nd,
l r u. Er ermittelt. Von diesen besitzen Ce, Nd u. Er eine ungerade Zahl von Elektronen
im łon. Sie zeigen den hóchsten Wert der Susceptibilitat in der Hauptachse, der Unter sehied nimmt bei tieferen Tempp. sehr schnell zu. Pr hat eine gerade Zahl yon Elek­
tronen im łon. Hier erreicht die Susceptibilitat in der Hauptachse den hóchsten Wert
bei Raumtemp., wahrend bei 130° K beide Susceptibilitaten gleich sind u. bei noch
i1®™ 11 Tempp. die Susceptibilitat in der zweiten Achse den hóchsten Wert erhalt.
W oeckel.
(Ihysica 2. 575— 81. 1935. Kamerlingh Onnes Lab.)
iv
Velay°s> Magneiisclie Eigenschaften einiger Verbindungen seltener Elemente.
(Vgl. C. 1934. I. 671.) Nach der schon bei den friiheren Verss. angewandten Methode
/
Anderang der magnet. Susceptibilitat von Er„03, Dy2Oz, Gdfi^,
W
u- Nd203 im Temp.-Gebiet 80— 726° absol. Dem Gesetz yon C u r i e , Eiss folgt genau nur Gd2(S04)3 innerhalb des ganzen Temp.-Bereiches (Abweiehungen
'aum uber l°/oo), wahrend E r 20 3, D y 20 3 u. Gd20 3 bei den tiefsten Tempp. Abweichung
111 dem Sinne zeigen, daB in der Beziehung y (T + A) = C die Konstantę A Werte
von ca. +10 bis 20 annimmt. Pr20 3 u. Nd20 3 folgen nicht dem Gesetz yon C u r ie VEISS, sondern der Beziehung von C a b r e r a - D u p e r ie R : (x + k) (T + A) — C ;
leses Verh. laBt auf einen dem gewohnlichen Paramagnetismus uberlagerten tempe­
ra urunabhangigen Paramagnetismus schlieBen; bei tiefen Tempp. liegen die Abweichungen im gleichen Sinne wie bei den anderen Oxyden. Die experimentell be19*
288
A j. E l e k t r iz i t a t .
M a g n e t is m u s .
E l e k t r o c h e m ie .
1 9 3 6 . I.
stimmten Werto von A, W Eiss-M agnetonenzahl nw u . k sind: Er20 3A — +13,4°,
nw = 46,78 ± 0,06; Dy20 3zl = +20,8°, n„ = 52,00 ± 0,12; Gd20 3z1 = +18,4°, nw =
38,97 ± 0,11; Gd2(S04)3zI = +0,4°, nw = 39,11 ± 0,04; Nd20 3zl = 22,5°, k m =
— 399-10"0, n„ =16,42 ± 0,02; Pr20|d = 59,7°, kPT = — 225-10-°, nw = 17,46 ±
0,03. — Die erhaltenen Werte stimmen gut mit den von CABRERA u . D u p e r i e r an
anderen Probcn u. nach anderem Verf. bestimmten iiberein. Dio theoret. Werte nach
H u n d zeigen (auBer im Falle des Nd20 3) befriedigende Uberoinstimmung mit den
gefundenen ?ŁW-Zahlen, im Falle des Pr20 3 u. Nd20 3 kommen dio theoret. Zahlen von
H u n d dem Befund naher ais die von v a n VLECK u . F r a n k . (An. Soc. espan. Fisica
Quim. 33. 5— 33. 1935. Madrid, Nat. Inst. f. Physik u. Chemie.)
R. K. Mu.
S. Velayos, Beilrag zur Kenntnis des Pararńagnetismus der Sulfatoktohydrate der
seltenen Erden. I. Terbium, Dysprosium, Holmium und Erbium. (Vgl. C. 1934. I.
671.) Das magnet. Verh. der Sulfate MeIU2(S04)3-8 H ,0 wird im Temp.-Bereich 80
bis 300° absol. untersucht. Ais Vergleichssubstanz dient Gd2(S04)3-8 H 20, dessen
Magnetisierungskoeff. bei 17° zu 71,603-10-° bestimmt wird. Die untcrsuchten Oktohydratc folgen samtlich dem Gesetz von CURIE u. W E IS S % (T + A) = C. Ihre magnet.
Konstanten (Ca — C fiir ein Grammatom; nm = Magnotonenzahl nach W EISS) sind
folgende: Me = Tb: A = 16,3°, Ca = 11,863, nw = 48,36 + 0,09 (theoret. nach
H u n d 48,08); Me = D y: A = 4,9°, Oa = 13,74s, nw = 52,03 ± 0,0., (theoret. 52,6.2);
Me = Ho: A = 7,1°, Ca = 13,605, nw = 51,7g ± 0,05 (theoret. 52,4,); Me = Er:
A = 5,9°, Ca = 11,17,, nw = 46,94 ± 0,05 (theoret. 47,3„). Fur Gd ergibt sich nw
zu 39,1,. Dio Werte stimmen mit den friiher (vgl. vorst. Ref.) an entsprechcnden Vcrbb.
bestimmten gut uberein. (An. Soc. espan. Fisica Quim. 33. 297— 313. 1935.
Madrid, Nat. Inst. f. Physik u. Chemie.)
R . K. M u l l e r .
Frederik Coeterier, Messung des gyromagnetischen Effekles an Pyrrhotin. Durch
theoret. Betrachtungen yersucht dor Vf. ganz allgomein einen Einblick in den Mechanismus der gjTomagnet. Effekte zu gewinnen. Er zeigt, daB die bishorige Betrachtungsweise auf Grund des Impulssatzes nur uber die GroBo der magnet. Kreiseleffekte AufschluB gibt u. nichts uber den eigentlichen Vorgang aussagen kann. — An Pyrrhotin
(FenSn+i), das in den 3 krystallograph. Hauptachsen nach P. W E IS S (1905) grundlegend verschiedenen Jlagnetismus zeigt, wurde der gyromagnet. Effekt gemessen, da
er ani besten Aussagen iiber die Beteiligung der Bahn- u. Spinmomente der Elektronen
am Jlagnetismus gestattet. Die Methode ist die Resonanzmethode von EINSTEIN u.
DE H a a s m it einer besonderen neuen Vorr. zur Einstellung der idealen Resonanz
zwischen Bewegung u. Feld. Storungen der Unterss. durch das Erdfold u. durch
FouCAULTsehe Strome wurden sorgfaltig elim iniert. Ais Resultat ergab sich fiir den
gyromagnet. Effekt von Pyrrhotin in Richtung der leichtesten Magnetisierung ein Wert,
der g = 0,63 entspricht. Fiir alle anderen ferromagnet. Substanzen hat man bisher
g = 2 gefunden, entsprechend der Tatsaehe, daB nur der Elektronenspin zum Ferromagnetismus bcitragt. DaB beim Pyrrhotin aueh die Balinmomente einen Anteil bcsitzen, ist yerstandlich, da die Spins allein schlecht AnlaB zu der starken magnet. Anisotropio geben konnen. Zu g = -/s passende Atommodolle werden angegeben. Es wird die
Ansicht begrundet, daB man fur eine Theorie uber den Magnetismus von P y r r h o t in
in erster Linio den EinfluB des Schwefeluberschusses beriicksichtigen muB. (Hclv.
physica Acta 8. 522— 64. 1935. Ziirich, Physikal. Inst. d. Eidg. Techn. Hochsch.) FaHL.
*
H. Falkenhagen und Ch. Bachem, Zur Kompressibilitdt starker Eleklrolyłe. Vff.
yerfolgen den Verlauf der molaren Kompressibihtat von Elektrolj-ten nach moglichst
kleinen Konzz. h in . Es wird mittels der neuen opt. Methode zur Messung von Schallgesehwindigkeiten (vgl. B a c h e m u . H ie d e m a n n , C. 1935. II . 660) die adiabat. Komprcssibilitat einiger starker Elektrolyte u. Nichtelektrolyt-e: NaCl, KBr, BaCl2, MgS04,
Na2C03, K 3Fe(CN)6, K 4Fe(CN)0 u. Rohrzucker auf etwa 10-4 genau in Abhangigkeit
von der molaren Konz. c gemessen. Die schon yon G uC K E R (vgl. C. 1933. II. 1485)
gefundene lineare Abhangigkeit der seheinbaren molaren Kompressibihtat von der
Wurzel aus c ist in dem gegenuber G uC K ER um eine Zehnerpotonz nach y e r d iin n te r e n
Lsgg. erweiterten Konz.-Bereich erfiillt. Die interion. Theorie liefert fiir den Konz.Verlauf der seheinbaren molaren Kompressibihtat Grenzneigungen, die nur rob mit den
MeBdaten ubereinstimmen, wie schon G uCK ER heryorhob. Bei Niehtelektrolyten wird
dor von GUCKER yermutete lineare Verlauf der seheinbaren molaren K o m p r e s s i b i l i t a t
mit der Wurzel aus der Konz. nicht bestatigt. Es zeigt sich hier ein mit c linearer
*) Elektrochem. Unters. organ. Yerbb. vgl. S. 312.
1936. I .
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M a g n b iis m o s .
E l e k t r o c h e m ie .
289
Verlauf. Die Kompressibilitat fi starker Elektrolyte crfiillt das Gesctz fi = fi1 -\
A' c -+- B ’ ĆU. Es werden einige Verbesserungsvorschlage fiir die Mefigenauigkeit,
sowie theoret. Bemerkungen gebracht u. schlieBlich ein Ausblick auf weitere Probleme
gegeben. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 41. 570— 75. Aug. 1935. Koln, Abt.
f. Elektrolytforschung am Physikal. Inst. d. TJniv.)
GAEDE.
E.
Lange und K. Nagel, t)ber Stoff-Strom-Arbeit-Bezielmngen im idealen elektrochemischen Mehrphasensystem. Zum Faradayschen Oeselz der Elektrolyse in idealen galmnischen Ketten. Im Zusammenhang mit der in einer Abliandlung im Handbuch der
Experimentalphysik 12(11). 265 gebrachten, systemat. Darst. der Gleichgewichtsverhaltnisse in Ionenphasensystemen stellen Vff. iiber das Gleiohgewieht hinaus auch die
Grundtatsachen der bei reversiblem StromfluB in diesen Systemen auftretenden StoffEnergieumwandlungen ahnlieh einheitlich zusammen. Durch die Bewegliehkeitsanteile
der Ionen n in den idealen Einzelphasen u. durcli die thermodynam. bedingten Durchtrittsanteile m des Stromtransportes dureh die Phasengrenzen idealer elektrochem. Zweiphasensysteme sind die bei reversiblem StromfluB auftretenden Strom-Stoffumsatze e
u. n an den Phasenenden der Einzelphasen bzw. in den Mittelphasen von elektrochem.
Drciphasensystemen festgelegt. e = ±1 bzw. n — ±1 bedeutet Giiltigkeit des
FARADAYschen Gesetzes fur das Phasenende bzw. fiir die Gesamtphase, was n ich t gleichzeitig der Pall zu sein braucht. In idealen elektrochem. Vierpliasensystemen (1 potentialbestimmendes łon) ergeben sich aus diesen e- u. jr-Werten die zu dem reversiblen Strom­
fluB A R — 1 FARADAY gehórenden, von den Beweglichkeitsanteilen n in den einzelnen
Phasen unabhangigen stofflichen Umsetzungen 3 ż'/3 R in der ganzen idealen galvan.
Kette, wodurch die Umsetzung von chem. Energie in Arbeit eindeutig iiberschaubar
festgelegt ist: F ■
E K — St'. Die zur EK. zusammenzufassenden Galvanipotentiale an
den einzelnen Phasengrenzen liangen nur von den durchtrittsfiihigen, potentialbestimmenden Ionen ab, sind nicht gebunden an den Ort der einzelnen stofflichen Umsetzungen e, der sowohl von rn ais aueh von n bestinimt wird. So ist das Galvanipotential zwisehen 2 Metallen (Zn/Cu) in der EK . einer Kette nicht zu vernachlassigen,
obgleieh hier keine stofflichen Umsetzungen erfolgen. Es wird die Verwendbarkeit
dieser Grundbegriffe bei komplizierteren Systemen (mehrfache Elektroden, reale Ketten)
angedeutet. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 41. 575— 82. Aug. 1935. Erlangen,
Physikal.-chem. Lab. d. Univ.)
'
Ga e d e .
Antal Urm&nczy, Ober das Diffusionspotential und den unabhangigen Aktwitatskoeffizienten der Ionen. Vf. halt den Gedankengang von S z a b Ó (C. 1934. I. 3036)
fiir irrig u. demzufolge die von ihm angegebene Losung des Problems fiir falsch.
(Magyar chem. Folyóirat 41. 19— 21. 1935. Szeged, Ungarn, I I . chem. Inst. d. Univ.
[Orig.: ung.])
‘
Sa il e r .
Alfred S. Brown und D. A. Mac Innes, Die Bestimmuny des Aktivitatskoeffizientcn
w den Potenlialen der Konzeiilralionskełten m il t)berfuhrung. I. Natriumchlortd bei 25°.
Mit Hilfe von tJberfiihrungszahlen u. Potentialcn der Konz.-Ketten mit t)berfiihrung
testimmen Vff. die Ajktiyitatskoeff. der Ionen des NaCl in wss. Lsg. bei 25°. Die er­
haltenen Werte folgen bis zu Konzz. von 0,05-n. bei einem „Abstand der groBten Annaherung“ von 4,45 A ausgezeichnet der DEBYE-HijcKELsehen Theorie. (J. Amer.
chem. Soc. 57. 1356— 59. i935. New'York, N. Y., Lab. of the R o c k e f e l l e r Inst.
f. Medical Research.)
Ga e d e.
Robert A. Robinson, Die Aktivitdlskoeffizienten der Alkalibromide und -jodide
Mi wasseriger Losung aus Dampfdruckmessungen. (Vgl. C. 1934. II. 3487.) In Fortsetzung der friiheren Unterss. fiihrt Vf. nach der isopiest. Methode Dampfdruekluessungen an wss. Lsgg. von LiBr, NaBr, KBr, RbBr, CsBr, N aJ, K J , R b J, CsJ aus,
wobei ais Bezugslsg. KCl bei 25° genommen ist. Es werden daraus die Aktmtatskoeff.
der Alkalibromide u. -jodide fiir die Konzz. yon 0,1— 4-mol. berechnet. Die erhaltenen
Werte stehen in guter Ubereinstimmung mit den aus EK.-Messungen u. Gefrierpunktsdaten gewonnenen Werten. (J. Amer. chem. Soc. 57. 1161— 65. 1935. Auckland,
Aew Zealand, Auckland Univ. College, Chem. Dep.)
Ga e d e.
Robert A. Robinson, Die Aktwitatskoeffizienten von Alkalinitraten, -acctaten und
P-Toluolsidfonalen iti wdsserigen Losungen nach Dampfdruckmessungen. (Vgl. vorst.
der gleiehen Weiss wss. Lsgg. von Li-, Na- u. K-Acetat, L iN 03, NaN 03,
t k ii3’
u' E-p-Toluolsulfonat. Die daraus berechneten Aktmtatskoeff. sind
tabellar. wiedergegeben. Im Falle der Nitrate stimmen die Werte mit den aus Gefricrpunktsdaten erhaltenen Werten iiberein. Fiir die iibrigen Salze sind keine Werte zum
ergleich Yorhanden. Aus Gefrierpunktsdatcn u. Dampfdruckwerten bei 25° wird der
290
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M a g n e t is m u s .
E l e k t r o c h e m ie .
1 9 3 6 . I.
relative partiellc molare Warmeinhalt der Acetate berechnet. (J. Amer. chem.
Soc. 57- 1165—68. 1935. Auckland, New Zealand, Auckland Univ. College, Chem.
Dep.)
G aede.
Zoltśn Szabó, Oberfiihrungszahl der Ionen der Salzsaure. Aus Messungen der
olektromotor. ICrafte von Ketten mit u. ohne Oberfiihrung wird die tJberfuhrungszahl
der Anioncn u. Kationen der Salzsaure mit erhohtcr Prazision berechnet. (Magyar
chem. Folyóirat 41. 52— 55. 1935. Szeged, Ungam, Univ.-Inst. f. theoret. Physik.
[Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.])
S a ile r .
lgnące Złotowski, Ober den Stromdurchgang bei Spannungen, die unterhalb der
Zerseizungsspannung der Elektrolyte liegen. Vf. fuhrt Unterss. aus, um festzustellen,
welchen Ursprung der ais Reststrom bezeichnete Strom, der durcli den Elektrolyten
unterhalb der Zers.-Spannung flieCt, hat. Er kommt zu dem SchluB, daB sich die Natur
des Reststromes von dem gewohnlichen Entladungsstrom wahrscheinlich nur in quantitativer Hinsicht unterscheidet. (C. R. hcbd. Seances Acad. Sci. 200. 733— 35.
1935.)
Ga e d e .
N. Thon, Die Natur des Reststromes, beobachtet an der beweglichen Kathode von
Złotowski. (Vgl. C. 1934. II. 1901.) Yf. zeigt, daB die von Z ł o t o w s k i (vgl. vorst. Ref.)
abgeleitete Eormel durch die Koesistenz von Ladestrom u. FARADAY-Strom bedingt
ist. (J. Chim. physiąue 32. 269— 72. 1935. Paris, Lab. d’]Slectrochimie de l’Ecolo
pratique des Hautes Etudes, Inst. de Chimie.)
GAEDE.
W. S. Moltschanow, Messung der Zersetzungsspannung von geschimlzenem Kaliumund Natriumfluorid. Nach der Methode der I — F-Kurye bestimmte der Vf. mit einem
besonders fiir diesen Zweck konstruierten App., nach Eichung mit Korpern von bekannter Zersctzungsspannung, die Zersetzungsspannungswerte fiir K P u. NaF. Dio
gefundenen Werte: fiir NaF — 2,95 bei 860° u. 2,45 fur 1022°; fiir K F — 2,13 bei 900°
u. 1,7 bei 980° iibersteigen die an anderer Stelle gefundenen. (Vgl. N eum ann u.
R ic h te r , C. 1925. II. 895 u. Cambi u. D evo to, C. 1928. I. 884.) ZurErklarung
wird darauf hingewiesen, daB bei den fruheren Arbeiten die Depolarisation nicht ausgeschaltet war. Die Abweichung der vom Vf. gefundenen Werte gegenuber den theoret.
wird auf anod. Depolarisation: Fluorierung des Grapliits der Anodę bzw. durch Bldg.
von Metallnebel bzw. Metalloxyd zuruckgefiihrt. (Leichtmetalle [russ.: Legkie Metally]
4. Nr. 5. 28— 31. 1935.)
J unger.
O.
TomiCek und R. Pfibil, Mercuricyanid und Mercurioxycyanid ais Elelctroden.
(Vgl. C. 1935. I. 1353.) Fruhere Unterss. der Vff. zeigten einen EinfluB der [H‘] auf
die Ergebnisse der potentiometr. Titration von CN' mit Hg(N03)2 u. Hg-Elektrode.
Einige orientierende acidimetr. Titrationen mit Hg ais Indicatorelektrode unter Z u g a b c
von Hg(CN)2 zeigen nun, daB die Neutralisationskurve bis zum Neutralitatspunkt
ungestórt ist; danach treten UnregelmaBigkeiten auf u. schlieBlich wird die Titrationskurve wieder n . Vff. untersuchen n u n die Eigg. der Systeme genauer. Bei Aufrechterhaltung bestimmter Konzz. von Hg(CN)2 u. HCN in sauren Lsgg. u. von Hg(CN)2,
HgO in alkal. Lsgg. stellen sich an Elektroden aus reinem H g oder vollkommen amalgamierten Pt-Elektroden reproduzierbare Potentiale ein, die in Beziehung zur [H ]
der Lsg. u. in D bereinstim m ung m it der NERNSTschen Gleichung stehen. Aus theoret.
Griinden sind dio Elektroden zur pH-Best. aber nicht geeignet, Jedoch lassen sie sich
fur acidim etr. Titrationen ais Indicatorelektroden verwenden. Bei der Titration
schwacher Sauren wird der Endpunkt durch einen groBen Potentialsprung angezeigt;
bei der Titration starker Sauren ergeben sich zwei Potentialspriinge, von denen der
erste, kleinere, das Ende der Titration anzeigt, wahrcnd der groScre das Ende der
Rk. z\vischen Hg(CN)2 u. OH' anzeigt. (Coli. Trav. chim. Tchecoslovaquie 7. 10—24.
Jan. 1935. Prag, Itarls Univ. Inst. f. analyt. Chem.)
L orenz.
P. W ulff, W . Kordatzki und W . Ehrenberg, Die Antimondektrode zur pnMessmig. Beilrdge zur Kldrung des Mechanismus der Potentidlbildung und praktische
Anwendung der Elektrodę. (Vgl. R o b e r t s u. F e n w i c k , C. 1928. II. 2489.) Vff. unter­
suchen die potentialbestim m enden Vorgange an der Sb-Luftelektrode. Es wird fest-'
gestellt, daB die Sb-Elektrode wahrend der Beriihrung mit W. u. Luft unabhangig vom
Stromdurchgang einem dauernden OsydationsprozeB unterworfen ist, bei dem 3- u5-wertiges Sb u. ein Rk.-Prod., das dio Rkk. des H 20 2 zeigt, entstehen. Gleichzeitig
scheidet sich auf der Oberflache des Metalls ein Rk.-Prod. ab, dessen Anwesenheit auf
das Potential von erheblichem EinfluB ist. Das Potential hangt ferner vom 0 2-Partialdruck ab, es wird reproduzierbar positiyer mit Erhohung desselben. Ebenso wird die
Elektrodo im Laufe der Zeit edler durch die Bk.-Prodd. des Sb mit 0 2 in Gęw. der Lsg.
1936. I .
A j. E l e k t r iz it a t .
M a g n e t is m u s .
E l e k t r o c h e m ie .
291
Die Elektrode zeigt unter gewissen Bedingungen aucli eino starkę Abhangigkeit des
Potentials von Bewegungen des Elektrolyten. Es ergibt sieli, daB das pn-abhangigo
Potential bei Ggw. von Luft keincswegs durch die Sb+++-Aktivitat der Lsg. bestimmt
sein kann, sondern daB der irreyersible OxydationsprozeB das Potential bestimmt u.
daB die Diffusionsgeschwindigkeit der Rk.-Prodd. an der Elektrodenoberflache eino
Rolle spielt. Fiir den prakt. Gebraueh der Sb-Elektrode ergeben sich dio Forderungen,
daB die Elektrode stets mit luftgesatt. Lsg. in Beriilirung stehen muB, daB fiir stete Erneuerung der zu messenden Lsg. an der Elektrode Sorge zu tragen ist, daB die entstehenden, sich an der Oberflacho festsetzenden Rk.-Prodd. dauernd cntfernt werden
miissen. Die Elektrodo muB entsprechend der zu messenden Lsg. gecickt werden. Mit
der besekriebenen Elcktrodenanordnung wird eine Reproduzierbarkeit von 2—3 mV
bei mittleren pn-Werten erlmlten. (Z. Elektro chem. angew. physik. Chem. 41. 542— 49.
Aug. 1935. Munchen, Wissenschaftl. Lab. d. Fa. F. u. M. L a u t e n s c h l a g e r ; Physikal.chem. Inst. d. Univ.)
Gaede.
L. Schwaer und K. Suchy, Polarographische, Untersuchungen mit der Quecksilbcrtropfkathode. Teil 45. Die Elektroredukticm non Seleniten und Tdluriten. (44. ygl.
C. 1935. I. 3447.) Selcnigo u. tellurige Sauro werden in stark saurer Lsg. an der
Quecksilbertropfkathode in drei Schritten (unalinlich der schwefligen Saure, die in
einer Stufe reduziert wird) reduziert: Se02 — y SeO -- y Se -- y SeH2- In alkal.
Lsg. Bind Selenite u. Tellurito iihnlich wie Sulfitc nieht reduzierbar. In ammoniak- u.
ammoniumsalzhaltigen Lsgg. dagegen werden Selenite boi — 1,43 V u. Tellurite bei
—0,65 Y (gegen die Kalomelelektrode ais Nuli) in einem Vorgang zum Element reduziert.
In diesen Lsgg. konnen Se u. Te durch die charakterist. Lago u. H6he der polarograph.
Welle gut bestimmt werden. — Glciclizeitige quantitative Best. von Cu, Bi, Se u. Tc
ist in Alkalitartratlsgg., Best. yon Bi, Se u. Te in Ammoniumrhodanidlsgg. moglich.
(Coli. Trav. chim. Tchćcosloyaąuie 7. 25— 32. 1935. Prag, Karls-Uniy., Pliysikal.Chem. Inst.)
L orenz.
Vladimir Majer, Polarographische Untersuchungen mit der Quecksilbertropfkathodc.
Teil 46. Stromspannungskurven bei kleinen Anoden. (45. vgl. vorst. Ref.) Bei der
polarograph. Elektrolyse fiir n. Bestst. ist die Anodenoberflache groB yerglichen mit
der Oberflacho des kathod. Hg-Tropfens; die Anodo karm daher ais nicht-polarisierbar
angesehen werden. Fiir mikrochem. Bestst. (vgl. H e y r o v s k y , C. 1933. I. 1169)
muB die Anodenoberflache stark herabgesetzt werden. Vf. untersucht, von welchor
GroBe ab die Anodę bei solchen Bestst. ais nicht mehr unpolarisierbar angesehen werden
muB. Die Unters. geschieht in einem App., der es gestattet, Bestst. bei 1,5 qmm Anodcnoberflache (etwa gleich der groBten Obcrflache des kathod. Hg-Tropfens), bei 15 qmm
15 qcm Anodenoberflache rasch nacheinander vorzimehmen. Die Verss. fiihrcn
zu folgenden Feststellungen: 1. die Gestalt der polarograph. Kurven bleibt auch bei
der Anwendung der kleinsten Anoden prakt. unyerandert; nur die Kurvenknicke
■werden etwas verschoben. Die Diffusionsstróme werden nicht geandert. 2. Mit ab■ichmender AnodengroBe wachst der Widerstand. Die Best. des Widerstandes nach
Ar = Ą E /i, die auch bei bereits polarisierter Kathode durchfiihrbar ist, fiihrt bei
KC1-, KBr- u. KJ-Lsgg. zu doppelt so groBcn Widcrstanden wie fur K N 0 3-Lsg. —
3. Bei Verwendung kleincr Anoden sind dio Kuryenknicke nach groBcren EK K .
verschoben. Diese Verschiebung kann nur in den Fallen ais Folgę einer Widerstandsvergr6Berung angesehen werden, in denen dio Anodę ais Elektrode zweiter Art wirkt.
In allen iibrigen Fallen ist die Konz.-Polarisation ais Grund fiir dio Anderung des
Anodenpotentials anzusehen. — 4. Der Fali der Tropfen von der Kathode auf die Anodo
bedingt Anderungen des Anodenpotentials, die durch die depolarisierendo Wrkg. der
Tropfchen auf der Anodę erklart werden. Griindo fiir diese depolarisierendo Wrkg.
konnen sein: 1. EinfluB kathod. gebildeten Amalgams. 2. Dio durch den fallenden
Tropfen verursachte Bewegung. 3. Die negatiye Ladung des Tropfens. Im Gebict
der Knickc auf der Stromspannungskurvo haben nur die beiden letztgenannten Faktoren EinfluB. — 5. Das Elektrolytvolum beeinfluBt den Diffusionsstrom: mit abnehmendem Elcktrolytyolum nimmt die Stromstarke des Diffusionsstromes mit der
Zeit ab. (Coli. Trav. chim. Tchćcoslovaquie 7. 146— 57. 1935. Prag, Karls-Univ.,
I hysikał.-chem. Inst.)
LORENZ.
Vladimir Majer, Polarographische Untersuchungen mit der Quecksilbertropfkathode.
len 47. Bie Passivierung kleiner Quecksilberanoden. (46. vgl. yorst. Ref.) Bei der
polarograph. Unters. wss. Lsgg. yon KCl u. KBr mittels der Hg-Tropfkathode unter
Anwendung kleiner Anoden beobachtet Vf. neue Passiyitatsphanomene, die mit der
292
A 3. T i IERM ODYNAM IK.
T h ERMOCHEMIE.
1936. I.
Bldg. anod. Filme der yerhaltnismiiBig wl. Verbb. zusammcnhangen. Unter gewissen
Bedingungen existicren diese Oberflachenfilme in einer Form, die wie ein Widerstand
von der GroBe 106 bis 107 Ohm wirken. Um die Dickc des Filmes zu bestimmen, wird
die Elektrizitatsmenge ais ein Oberflachenintegral der Stromspannungskurve berechnet.
Die Giiltigkeit der abgeleiteten Gleichung wird durch eine graph. Integration bestatigt.
Die mittlere Dicke des Obcrflachenfilmes wird zu 146 A berechnet, wobei sechs Be­
obachtungen eine Fehlergrenze von i 20 A ergeben. Die experimentellen Ergebnissc
werden im Licht der Theorien der mechan. Passivitat von W. J. M tjLLER u. E. M u l l e r
diskutiert. Es ist nicht móglich, die beobaehteten Erscheinungen nur durch eine Zu­
nahme des OriMschen Widerstandes der Oberflachenfilme zu erklaren. Es wird angenommen, daB eine sehr yergroBerte Konz.-Polarisation, die sich auch nacli Erreichung
des passiyen Zustandes in dem Oberflachenfilm ausbilden kann, dureh ihre riicklaufige
EK. hindernd auf den Stromdurchgang wirken kann. (Coli. Trav. cliim. Tchecoslovaquic
7. 215— 27. 1935. Prag, Karls-Univ., Phys.-Chem. Inst.)
Gaede.
H. Jermain Creighton, Principlcs and applieations of electrochemistry; v. I. Principles of
elcctrochemistry; 3 rd cd. New York: Wiley 1935. (486 S.) 8°. 4.00.
A 3.
*
T h e r m o d y n a m ik .
T herm ochem io.
T. J. Poppema und F. M. Jaeger, Die genaue Messung der spezifischen Wdrmcn
fester Stoffe bei hohen Temperaluren. X X . Uber die Molarwarmen von Palladium Antimonlegierungen im Vergleich mit der Summę der Atomwarmen der freien Elemente.
(X IX . ygl. C. 1935. I I . 1839.) Fiir Pd ist Cv = 6,2288 + 0,128 62-10-2-ź + 0,275 2810” 7-i2. Die Atomwarmen von Antimon wird, weil die friiheren Messungen (1932)
nicht ganz sichcr schienen, an einem in vacuo granuliertem Sb u. einem kompakten Błock neu bestimmt. Fiir ersteres gilt (0 bzw. 192— 577°) Cv = 5,8501 +
0,5808-10_5-< + 0,374 77-10~5-12; keine Umwandlungserscheinungen bei 414°. Fiir
den Błock gilt (0 bzw. 100— 574°) die Formel
Cv = 6,0952 — 0,121 82-10-s-t + 0,49311-10-5-i2;
also 1— 2% hóher ais fiir granuliertes Sb, anderes d C J d t ; ebenfalls keinc Andeutimg
einer Umwandlung. Auch in der Literatur finden sich hohe u. tiefe Werte. Vff. bcnutzen beide Serien, um das Gesetz yon K o p p - N e u m a n n - R e g n a u lt an Pd-SbVerbb. nachzupriifen (PdSb, PdSb? u. Pd^Sb); ersteres ist hesagonal, das zweite kub.
(Pyritgitter), das dritte dimorph; aber die Krystallstrukturen sind unbekannt. Vgl.
RSntgentabelle im Original. Der Umwandlungspunkt ist 950°. Das PdSb konnte nur
bis 600° gemessen werden (zwischen 0 u. 20° ist c,, = 0,052 09). Untersucht wird
die Verb. zwischen 190 u. 20 u. 600 u. 20°. CP = 11,8484 + 0,391 04-10_2-i. Unabhangig dayon, mit welchem Wert man fiir Cv yon Sb rechnet, sind die Molarwarmen
der Verb. ab 400° merklich kleiner, ais sich additiy berechnet. — Fiir PdSb2 erhiilt
man nach Stabilisierung bei 400® reproduzierbare Werte. MeBgrenzen 200 u. 580°.
(c_ zwischen 0 u. 20° = 0,048 74.) Cv = 16,9716 + 0,882 64; 10-2-i. Hier sind die
Differenzen gegeniiber der additiven Bereehnung kleiner ais bei PdSb. — Pd3Sb (0 bis
20° c„ = 0,052 92) wird bis 1001° untersucht. Oberhalb 200° ist fiir die /9-Form Gv —
22,7591 + 0,015 041-J — 0,269 47-10-^-t2 + 0,236 53-Kr7-i3. Die Umwandlungswarme bei 950° ist fi — >• a — 4,882 cal/g. Fiir die /S-Modifikation ist CL bei allen
Tempp. merklich kleiner, ais sieh additiy berechnet (bei 600° um 5— 6%)- Wie bisher
stets beobachtet, ist dio Differenz zwischen Befund u. Bereehnung eine Funktion
der Temp. u. wachst mit steigender Temp. (Vgl. auch die nachst. Reff.) (Kon. Akad.
Wetensch. Amsterdam, Proc. 38. 822— 33. 1935. Groningen, Univ., Lab. f. anorg. u.
Physik. Chem.)
W . A. ROTH.
T. J. Poppema und F. M. Jaeger, Die genaue Messung der spezifischen Warmen
fester Stoffe bei hohen Temperaluren. X X I. Vber die Molarwdrme der Verbindung
PtSb., im Vergleich mit der Summę der Atomwarmen der freien Elemente, die die Verbindung bilden. (Vgl. yorst. Ref.) PtSb2 schm. kongruent bei 1226° u. hat die Krystallstruktur des Pyrits. Es wird zwischen 200 u. 20° u. 600 u. 20° untersucht;
zwischen
O u. 20° = 0,038 30. Cp = 16,6400 + 0,577 143- 10-2-ź — 0,351 08- 10-5-ł2; die Diffe­
renzen gegen die additiye Bereehnung sind hier besonders groB u. steigen yon — 6 bis
7 % bei 200° bis auf — 17— 19% bei 600°. (Kon. Akad. Wetensch. Amsterdam, Proc.
38. 833— 36. 1935.)
W . A. R o th .
*) Thermochem. Unters. organ. Verbb. ygl. S. 313.
1936. I .
A3. T h e r m ó d y n a m ik .
T h e r m o c h e m ie .
293
T. J. Poppema und F. M. Jaeger, Die genaiie 3Iessung der spezifischen Wdrmen
fesler Stoffe bei hohen Temperaturen. X X II. Die Molarwarmen der rermuteten bindren
Vcrbuidungen von Kupfer wid Palladium. (Vgl. vorst. Reff.) Aus den Mischkrystallen
scheiden sich in gewissen Konz.-Intervallen die Vcrbb. CuPd u. Cu3Pd aus. PdCu
krystallisiert im CsCl-Typ, Cu3Pd ist kub., aber flachenzentriert. CuPd ist nur bei
Cu-t)berschufi bestandig. Vff. arbeiten mit Verbb. von der stoehiometr. Zus. Da die
Stoffe im Calorimeter plótzlieh auf 20° abgekiihlt werden, ist die Bldg. einer festen
Lsg. von Cu-Pd nicht ausgeschlossen. Das Verh. beider Legierungen ist n. (keine
Verzógerungserscheinungen, vollkommene Reproduzierbarkeit). Untersucht werden
beide von 200— 20 bis 900— 20°. — PdCu; c„ 0— 20 = 0,065 80.
O,, = 11,1346 + 0,699 483-10_2-i— 0,453-10-5-i2.
Die Differenzen gegen die additive Berechnung sind bei 200 u. 300° negatiy; bei 400
bis 600° sehwach positiy; dann immer starker negatiy; ahnlich wie bei Mischkrystallen,
z. B. Ag—Au (vgl. C. 1933- II. 1157). Auf dio Róntgenunters. ergab, daB nur die feste
Lsg., keine Verb. yorlag. — Cv3P d; c„ zwischen 0 u. 20° 0,074 75. Zwischen 200 u.
900° ist Cj, = 21,8445 + 0,149 19-lO-1-^ — 0,6196-10-5-i2. Bei 200° ist Gv der
„Verb.“ um 1,4% kleiner, ais sich additiy bereohnet, dann wird die Differenz negatiy
u. wachst bei 800° auf +5,7%. Die urspriingliche u. die calorimetr. untersuchte Sub­
stanz gab das gleiche Róntgenbild eines Mischkrystalls; es kann in beiden Fallen nur
gnnz wenig von der Verb. vorhanden sein. (Kon. Akad. Wetenseh. Amsterdam, Proc.
38. 836-41. 1935.)
W . A. R o t h .
J. A. A. Ketelaar, Die spezifische Warme von A gJJgJ,t in Zusannnenhang mit
der Krystallstruktur. (Vgl. C. 1935. II. 362, wo nach Leitvermógensmessungen bei
50° festgestellt war, dalB die a-/f-Umwandlung teilweise stetig yerliiuft.) Der heterogenen Umwandlung geht eine homogene Anderung des Gleichgewichts zwischen fehlangeordneten u. richtig angeordneten Atomen voraus. Das macht sich auch in der
wahren spezif. Warme, die nach einer modifizierten NERNSTschen Methode zwischen
17,5 u. 91,3° bestimmt wird, geltend: 35 g Ag2H gJ4 werden zwischen feiner Silbergaze elektr. beheizt (2— 5 cal pro Vers.) u. die Temp.-Erhóhung mit einem Pt-Widerstandsthermometer gemessen. Die spezif. Warme steigt bis ca. 40° sehwach u. regelmaBig, dann immer starker bis 50,14°, fallt ab 51,23° abrupt auf Werte, die etwa im
Zuge der Werte zwischen 20 u. 40° liegen. Der schnelle Anstieg beruht nicht auf teilweiser Umwandlung in der Nahe des Heizdrahtes, sondern ist reell. Eur die a-Modifikation ist cv ~ 0,0609 + 0,000 21 -(t — 50); unterhalb 35° gilt fiir die /S-Modifikation
co = 0,0454 + 0,000 24 -t. Die homogene Umwandlungswarme ist 0,295, die heterogene 1,04 kcal/Moi (Mindestwerte), die Umwandlungstenip. 50,7 ± 0,2°. In der bei
tiefen Tempp. stabilen /S-Modifikation bilden die drei Metallatome pro Elementarzelle
ein Gitter tetragonaler Symmetrie; in der a-Modifikation besitzen sie die yierzahlige
Punktlage eines kub., fliichenzentrierten Gitters, so daB ein Viertel der Platze unbesetzt
wt. Die moglichen Anordnungen werden diskutiert; róntgenograph. ist keine Entscheidung moglich. Das Vorhandensein einer „Wechselstruktur“ oder Viellingsstruktur
muB ins Auge gefaBt werden. Bei dem a-AgJIgJ, (oberhalb 52°) liegt eine Wechselstruktur nicht yor, dazu ist die Umwandlungswarme von 1,45 kcal zu groB. Die Atome
sind hier wirklich statist. yerteilt. Bei der /?-Modifikation unter 50° wird schon bei
tiefen Tempp. eine merkliche Anzahl der Metallatome fehlangeordnet sein, ihre Zahl
'''achst mit steigender Temp. rasch. Energieinhalt u. Leitfahigkeit steigen analog an.
l)as Leityermogen ist den abgelosten, auf den yerbotenen Stellen der /3-Struktur sitzenden
lonen zuzuschreiben. (Z. physik. Chem. Abt. B. 30. 53— 60. Sept. 1935. Leiden, Univ.
Lab. f. anorg. Chem.)
W. A. R o t h .
A.
I. Schattenstein und L. S. Uskowa, Uber den Dampfdruck von Losungcn
wn Sduren und Salzen in flilssigem Ammoniak bei 15°. (Vgl. C. 1933. I I . 839.) Die
Keproduzierbarkeit der Dampfdrucke betragt 1— 3 mm. Die Lichten der Lsgg. werden
Pyknometr. bestimmt. Inir fl. N H 3 wird D .15., zu 0,6182 gefunden. Der Dampfdruck
aes fl NH3 wird bei 15° zu 5462,5 mm angenommen. Untersucht werden N H fil (0,3
ow 2,7 Mol in 1000 g N H 3), N II.B r (0,2— 4,3), N H tNOs (0,25— 2,2), N aN 03 (0,2 bis
" inn
(O’38 bis zur Sattigung bei 10 u. 15°), N H tJ (0,3— 1,06), N II,x-Acetal (1 Mol
in 1000 g ł\H3). Die osmot. Koeff. werden berechnet, in guter Ubereinstimmung mit
tt^oT U'
die bei 25° nach einer anderen Methode arbeiteten (ygl. C. 1934.
ii. 2191). Die niedrigen Werte der osmot. Koeff. zeugen von einer starken Wechselwkg. zwischen den lonen der Elektrolyte (kleine DE. von N H3!). Die osmot. Koeff.
steigen mit fallender Temp., wie die DE. Die Reihenfolge ist: N H 4J >• NH.jN 0 3 >
294
A4. K o ll o i d c h e m ie .
C a p illa r c h e m ie .
1 9 3 6 . I.
N aN 03 > NaCl > NH 4C1 > NH4-Acetat, entsprechend die Leitfahigkeitskoeff. Das
Auftreton eines Minimums bei mittlerer Konz. weist auf Solvatation hin. Wegen der
groCen Verwandtschaft des NH3 zum Proton sollte die Aktivitat von Sauren, die in
W. schwaeh sind, in NH 3 grofier sein (ygl. N H4-Acetat). H N 0 3 u. HC1 diirften die
gleiche Aktiyitaten zeigen wie ihre Na-Salze, Die Lsg. von Ammonsalzen in fi. NH3
haben die Eigg. yon Saurelsgg. (Acta physicochimica U. R . S. S. 2. 337— 44. 1935.
Moskau, Karpow-Inst. f. physik. Chem. Lab. f. yerfl. Gase.)
W . A. ROTH.
Jacob Kielland, Thermodynamik der Basenaustauschgleichgewichteron verschiedenen
Arten Ton. Bei den Basenaustauschgleichgcwichten gilt das einfache Massenwirkungsgesetz nicht. Es bilden sich feste Lsgg. yerschiedener „Zeolithe“ , so daB dio einfaehen
Gesetze yersagen miissen. Man muB eine plausiblo Zustandsgleichung, etwa derjenigen
Yon VAN D ER W a a l s ahnlich, aufstellen. So hat Vf. mit derart abgeleiteten Aktivitatslcoeff. konstantę Werto yon log K a erhalten konnen. Ist A Z die eine, B Z dio andere
Art Zeolith, y der Aktiyitatskoeff., X der Molenbruch, so setzt Vf. logyAZ = G-X bz2.
logj^BZ = G-Xaz.2, wo G meist ca. +1 oder — 1 ist. So wird fur dio R k .:
NaZ + Ag’
AgZ + Na’
log A'„ = log (Z*dS-aHa-)/(JflM5-«AB-) + C (X Naz°“ — X AsZ2);
falls keino Zwischenprodd., wie 2NaZ-AgZ, auftroten. Friiher untersuchtc Gleichgowichte werden vom Vf. neu berechnet, die freien Energien der Rkk. M Z-M+
wordon abgeleitet (bei 25° fiir AgZ — 2,19, N H 4Z 0, NaZ +0,89, LiZ +2,69 kcal).
Verss. von M a r s h a l l u . G u p t a an yerschiedenen Tonarten (1933) werden ausfuhrlich
behandelt. An Bentonit u. Putnamton tritt dio Verb. 2 HZ-TIZ auf. Aus beiden Vers.Reihen ergeben sich fast gleicho Werte fiir A _F20a°. (J . Soo. chem. Ind., Chem. & Ind.
54. Trans. 232— 34 T. 12/7. 1935. Oslo.)
W . A. R o t h .
[russ.] Kikolai Viktorowitsch Inosemzew, Das zweite Gcsetz der Thermodynamik. Moskau:
MAI 1935. (II, 94 S.)
A 4. K o llo id c h e m ie .
C apillarche m ie.
Dorothy Jordan-Lloyd, Die Proteine ais kolloide Elehlrohjte. Zunachst werden
die pn-Werte fiir die bas. u. aminosauren Gruppen der Proteine zusammengestellt,
dann worden dio Bedingungen der Kombination yon Elektrolyten mit den Proteinzwitterionen sowie die Beoinflussung durch die yerschiedenen Losungsmm. u. besonders
aueh die Verhaltnisso der Hydratation geschildert. Es folgt die Betrachtung der
Proteine ais kolloide Elektrolyte in ihren Beziehungen zur Hydratation am Beispiel
der Tanninproteinbindung. Die oloktrostat. Verhaltnisse dieser Bindung werden
erlautert. Zuletzt werden die Titrationskurven von Gelatine u. Kollagen w ie d erg eg eben
u. die elektrochem. Untersehiede durch dio yerschiedene Struktur dieser Kolloide erklart.
(Trans. Faraday Soc. 31. 317— 24. 1935.)
Dahlmanst.
G.
S. Adair, Zur Anwendung der Gibbssclien Fundamentalgleichungen auf Proteinsysteme. Vf. legt zunachst die Bedingungen der Anwendung der GlBBSschen Gleichungen
auf Proteinsysteme fest u. gibt die thermodynam. Formulierungen zum Membrangleichgowicht in zuaammengcsetzten Systcmen wie 1. Diffundierbare Nichtelektrolyk'
u. Salze + ein Proteinsalz, 2. Diffundierbare Nichtelektrolyte, diffundierbare Ionen
u. Proteinionen, weitor in Systemen anderer Bedingungen. Sodann werden Betrachtungen zum Mol.-Gow. yon Proteinen in Salzlsgg., zur Proteinhydratation u. zur Verteilung der Proteine im Schwer- oder Zentrifugalfeld angestellt. (Trans. Faraday
Soc. 31. 98— 109. 1935.)
D ahlm ann.
E.
J. Bigwood, Die Reaktion zwischen Gelaline und Elektrolyten in Gdatinegelen■
Es werden die chem. Rkk. zwischen anorgan. Elektrolyten, wio N a d , MgS04 uGelatine im Gelzustande untersueht, u. zwar im Gebiete des sauren p u - B ereiciies,
des isoelektr. Punktes, des Bereiches zwischen isoelektr. Punkt u. Neutralpunkt u.
endlich im alkal. Beroich. Die Esperimente mit NaCl gleichen denen mit CaCl2; ta
pu-Boreich von 3— 8 (biol. Bedingungen) ist der Hauptfaktor der chem. Rkk. mit
anderen Ionen im Gelzustande die Oberflachenionisation der Proteine. Bei den Verss.
mit MgS04 zeigen sich beim isoelektr. Punkt u. im pa-Bereich yon 4,7— 7,0 yerw ick e lte re
Verhaltnisse. Es wird weiter dio ungleiche Yerteilung yon Ionen in G e la tin e g e le n
gemessen, dazu wird die benutzte Yersuchsanordnung der Messungen der Durchdringung
isoelektr. Gtelatine mit Aschegeh. 0,07% mit yerd. NaOH-Lsgg. im pn-Bereich yon
9— 10,5 unter LuftabschluB wiedergegeben. In einem Nachtrag sind einige E x p e r im e n tc
mit kleinon Anderungen zu den yorher gegebenen Daten gegeben, die aber die
1936. I .
A*. K o ll o i d c h e m ie .
C a p illa r c h e m ie .
295
SchluBfolgerungen nicht weiter beruhren. (Trans. Faraday Soc. 31. 335— 48.
1935.)
D a h lm a n n .
M. Samec, Kolloide Starhe.ione.il. Die mit Starko kombinierte Phosphorsaure hat
nach dem gegebenen histor. tJbcrblick einen entscheidenden EinfluB auf das elektrochem. Verh. von Starkelsgg. Die Yerb. dieser Saure mit Stiirke kann durch 1. Phosphatadsorption, 2. Komplexbldg. oder 3. Esterifizierung der Saure mit Polysacchariden
hypothet. erklart werden, wovon die letzte Erklarung angenommen wird. Vf. untersucht die Isolierung der Phosphorsaure enthaltenden Starkę, die GroBenordnung des
Amylophosphations, die Elektrophorese u. die Leitfahigkeit. Amylophosphorsauro
reagiert in Lsgg. u. in Starkekornern ais zweibas. Saure u. gibt bas. Sake. Weiter
wird der Geh. an Phosphorsaure in yerschiedenen Pflanzen beschricben u. andere
in der Starko Torkommende, das elektrochem. Verh. andernde Atomgruppen u. dio
untersuchten Yiscositatsanderungen werden besprochen. (Trans. Faraday Soc. 31.
D ahlm ann.
395—411. 1935.)
H, Reichardt, Elektrisches Stromungspotential bei turbulenter Stromung. (Vgl.
C. 1934. I. 20.) Vf. beschreibt die Messungen iibor das elektr. Stromungspotential bei
Turbulenz. Es folgt aus Grenzschiehtbetrachtungen, daB die Stromung in der Doppelschicht auch bei Turbulenz im Rohrinnern eine ziŁhe Stromung bleibt, u. daB daher die
HELMHOLTZsche Gleichung aueh fur das Stromungspotential bei turbulenter Rohrstromung gilt. Die Yerss. zeigen, daB das Verhaltnis Strómungspotential/Druckdifferenz
konstant ist, unabhangig von der Stromungsform. (Z. physik. Chem. Abt. A. 174.
15—21. Sept. 1935. Góttingen, Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Stromungsforsch.) G a e d e .
N. V. Kultascheif und F. A. Santalow, t)ber Meta limembranen. Fur die Unters.
der Permeabilitat u. Membrangleichgewichte wiire es wunschenswert, Membranen zu
besitzen, die sich leichter umladen lassen ais die (negativ geladene) Kollodiummembran.
Solche Membranen sind nach Yff. Metallmembranen, wie sie sich durch Erhitzen von
Legierungen aus Mischkrystalle bildenden Metallen yerschiedener Fliiehtigkeit im
Vakuum gewinnen lassen (vgl. W a r r i c k u . j\Iack, C. 1933. I I . 3250). Die Herst.
einer Cu-Membran aus Messing m it 30% Zn wird beschrieben; aus der D. der zusammengeschrumpften M. laBt sich das Porenvol. zu 16,2% (trockenes Kollodium 13%) errechnen. Die Membranen sind durchlassig fiir W ., Cl', S04", Harnstoff, nicht fur
Glucose. Mit Hilfe der Membran lassen sich leicht Konz.-Ketten aufbauen, dagegen
scheint sich kein Membranpotential auszubilden. — Ag-Membranen (aus Ag + 15% Zn)
sind entsprechend ihrem groBeren Porenvol. (27,7%) durchlassiger; durch sie diffundiert noch Glucose, nicht aber Methylenblau. (Z. anorg. allg. Chem. 223. 177— 84.
7/6. 1935. (Woronesh [U. d. S. S. R.], Lab. d. physik. Chemie d. Staatsuniv.) L e c k e .
* G. R. Paranjpe und E. B. Rajderkar, Die Temperaturabhdngigkeit der Viscositaten wafiriger Losungen starker Elektrolyte. Messung der inneren Reibung wss.
Lsgg. von LiCl, NaCl, KOI, RbCl, CaCL, SrClv BaCl2, N H fil bei Tempp. zwischen
30 u. 75°. Die angewendeten Konzz. waren n., %-n., 1/.r n. Die Messungen wiirden
mittels eines Capillaryiscosimeters ausgefiihrt, in welchem die Korrektur fur kinet.
Energie vernachlassigbar klein war. Das Verhaltnis der inneren Reibung Elektrolytlsg.: W. wird mit einer Genauigkeit von ca. 1% bestimmt. (J . Uniy;. Bombay 3. Nr. 2.
-1—52. Bombay.)
E i s e n s c h it z .
G.
D. Hobson, Einige rńscosimetrische Messungen an Tonsuspensionen.
Zur
Charakterisierung von Tonsorten ist das yiscosimetr. Verh. verd. Suspensionen geeignet. Vf. bespricht ausfuhrlich die Eignung verschiedener Viscosimetertypen (Viscosimeter mit schwingender Scheibe, DurchfluBcapillare, konzentr. rotierenden Zylindem
u. fallender oder rollender Kugel) u. die yon alteren Autoren damit erhaltenen Resultatc
»ber die BeeinfluBbarkeit der Viscositat durch Anderung der Konz., ph u. Zusatz von
iremdstoffen. Keine der Viscosimetertypcn arbeitet yollig zufriedenstellend, insbesondere auch wegen des Auftretens yon Thixotropie, die bei den verschiedenen App. eine
versohiedene Rollo spielt. Bei langsam arbeitenden Instrumenten, die die Thisotropio
yoll erfassen, tritt dafur die Sedimentation storend hervor. — Vf. benutzt fiir seine
eigenen Messungen ein Capillaryiscosimeter, dessen Capillare in die Suspension eintaucht, die durch t)berdruck in sie hochgedriickt wird. — Die Viscositat yon „Stocko“t-h (ca- 46% Si02 + 40% A l20 3)-Suspensionen nimmt mit steigender Stromungsgeschwindigkeit ab, was yielleicht mit der Verkleinerung der mitgefuhrten Solyathullen
zusammenhangt; Elastizitat scheint nicht vorhanden zu sein. Bei hochkonz. Sus*) Unterss. an hochpolymeren Verbb. ygl. S. 307 ff.
296
B . A n o k g a n is c h e C h e m i e .
1 9 3 6 . I.
pensionen steigt die Viscositat mit der Stromungsgeschwindigkcit stark an, was auf
Turbulenz oder Aufspaltung von Aggregaten beruhen mag. Ahnliche Messungen
wurden an „Aquagel“ (58% Si02 + 22% A120 3) durchgefiilirt. Mischungen von
Stockolith u. Aąuagel zeigen hóhere Viscositaten ais die Komponenten. Die Suspensionen altem unter reyersibler Zunahme der Viscositat. — Zusatz von Na2C03 oder
HC1 bewirkt in kleinen Konzz. Abnahme, in groBeren Zunalime der Viscositat; die
Sedimente werden weniger dicht. Bei kleinen Konzz. geht die Sedimentation langsam
u. mit diffuser Grenze zwischen Sediment u. klarem W . yor sich, bei hóheren rascher
u. mit scharfer Grenze. Die krit. Konz. zwischen beiden Sedimentationsarten ist nicht
die, bei der die Visoositat raseh zu steigen beginnt. — Aus reinen Suspensioncn scheiden
sich Luftblasen rasch aus, aus mit Na2C03 oder HC1 behandelten viel langsamer. Die
Luftblasen scheinen eine spezif. Erniedrigung der Viscositat herbeizufiihren. — Der
Temp.-Koeff. der Viscositat der Suspensionen ist annahernd gleich dem des W . (J. Instn.
Petrol. Teehnologists 21. 204— 20. Marz 1935.)
Lecke.
B.
Derjaguine und M. Wolarowitsch, Messung der Viscositdt geschnwlzenen
Glases und Verifikation der Formd von H . le Chatd i er. I. Kugdfallmethode. (Versuche
gemeinsam mit J. M. Khananov.) Vff. yerwenden eine Kugelfallmethode zur Messung
der Yiscositat geschmolzenen Glases. Die Messung findet in einem elektr. geheizten
Ofen statt, die Kugeln bestehen aus Pt-Ir, ihre Bewegung wird mittels Róntgenstrahlen
beobachtet. Untersucht werden 5 yerschiedene Glassorten, bei Tempp. zwischen 800
u. 1400°. Die Messungsergebnisse werden durch eine von L e CHATELIEE angegebene
Formel gedeckt, nach welcher der Logarithmus der inneren Reibung yon der Temp.
esponentiell abhangt u. dio 2 empir. Konstanten enthalt. (J. Chim. physiąue 31.
471— 88.)
E i s e n s c h it z .
Kóitiró Takahasi, Ezperimentdle Untersuchung iiber die Ausfluflgeschwindigkcit
von komigen Massen. Die Geschwindigkeit des Durchlaufens yon kórnigen Massen durch
eine kreisfórmige Offnung im Boden eines zylindr. GefaBcs wird gemessen u. der von
dem Materiał iiber der Offnung ausgeiibto Druck mit einer Waage bestimmt. Untersuclite Stoffe: Quarzsand, FluBsand, Seesand, Eisensand u. einige andere Sandarten.
Vorliiufige Ergebnisse: Fallgeschwindigkeit u. Gesamtdruck auf die Offnung hangen
nicht von der Schichthohe im Zylinder ab, es sei denn, daB diese unter einem krit. Wert
liegt. Ferner werden die seheinbare D., der mittlere Korndurchmesser, die Streuung
des Korndurchmessers u. einige charakterist. Winkel bestimmt u. empir. Beziehungen
zwischen den wichtigst.cn GróBen aufgestellt. Das Materiał lauft nur dann aus, wenn der
Durchmesser der Offnung wenigstens dreimal so groB ist wio der Korndurchmesser. —
Einige yergroBerte Aufnahmen der untersuchten Matcrialicn sind wiedergegeben. (Sci.
Pap. Inst. physic. chem. Res. 26. 11— 20. 1935. [Orig.: engl.])
Z e is e .
B. Anorganisehe Chemie.
Gilbert T. Morgan, Neue Untersuchungen uber einige der selteneren Elemente.
Das Se von' dem bereits bekannt war, daB es mit Acetylaceton echte organ. Verbb.
eingeht, in denen es direltt an ein C-Atom des einwertigen Rcstes C5H 70 2' gebunden
ist, yerbindet sich nach Unterss., die Vf. mit Drew yornahm, auch mit dem zweiwertigen
Rest des Acetylacetons, C5H 60 2" u. zwar wenn SeCl4 mit Acetylaceton reagiert. I"
dieser Beziehung, ahnlich wie das Se verhalt sich auch das Te. Die beiden Elemente
bilden nicht nur mit Acetylaceton, sondern auch mit anderen Diketonen Verbb. dieser
Art. Das Rk.-Schema, das zur Anlagerung des C5H 60 2"-Restes fiihrt, ist in beiden
Fallen yerschieden. Auf Grund ihrer Unterss. nehmen Vff. an, daB das SeCl4 mit
der cis-isomeren Enolform des Dilcetons reagiert nach
2
SeCl4 -f 4 C5H ąO. = [C5H ę0 2: Se]2 + 2 C5H 7C102 + 6 HC1,
daB dagegen das TeCl4 sich mit einer zweifach enolisierten Form des Diketons (Formelb ild I) umsetzt. — Die Rk. von SeCl4 m it Acetylaceton oder (zur Verminderung
der HCl-Entw.) mit Kupferacetylaceton fiihrt zur Entstehung des dimeren Prod.
[SeC5H 60 2]2, das mit uberschussigem Acetylaceton, mit H J, mit HCN, mit Thionaphthol u. mit C-Athyl-OC-diaeetylaceton so reagiert, daB eine Struktur nach II
anzunehmen ist. Die Rk. kann auf andere Diketone iibertragen werden. Die Bk.
mit Benzoylaceton ist deswegen merkwiirdig, weil sie zu der Verb. II I mit 3 Atomen
Se fiihrt. Wenn ein H-Atom der mittleren Methylengruppe durch einen Alkylrest
substituicrt ist, wird nur ein H durch Se ersetzt u. es entstehen je nach der Menge des
yorhandenen Diketons nicht enol. Verbb. yom Typus IV u. V. Besonders wird das
B. A n o r g a n is c h e C h e m ie .
1936. I .
297
init dem trage enolisierenden Dibenzoylmethan entstehende Rk.-Prod. des SeCl4 unterBucht. Hier entatehen ais Primarprodd. IY u. I I entsprechende Verbb. Beido fiihren
zu demselben nichtenol. Cyanid u. beim Erhitzen des ersteren entsteht VI, ein Isomeres
von der wie II gebauten Verb; aus dieser entsteht mit H J das dienol. VII. — Wenn
TeCl4auf /9-Diketono einwirkt, bildet sich die gewinkelte Form I aus, die unter HCl-Entw.
mit dem TeCl,, zu V III reagiert, das durch Bisulfit zu IX reduziert wird. Hier werden
die beiden enol. H durch Te substituiert; es entstehen eehte, metallorgan. Verbb.,
gelbe Korper, die in W. wl. sind. Sie sind stark keimtotend, aber etwas giftig. Ihre
Wrkg. ist im Serum stark herabgesetzt. (Verss. mit E. A. Cooper.) Da bei der Rk.
des TeCl4im Gegensatz zu der des SeCl4 mit Diketonen die Rk. nicht mit den H-Atomen
der mittelstandigen Methylengruppe vor sich geht, ist eine ahnliche Rk. mit Saureanhydriden moglich. Je nach der Menge des angewendeten TeCl4 entsteht mit Essigsaureanhydrid Dichlorolelluridiessigsaure, Trichlortelluriessigsaure oder ein O-freies
Methylenbistelluritrichlorid, CH2 == (TeCl3)2. Diese Yerbb. kónnen durch Alkalibisulfit
zu Te(CH2C02H)2, gelbe u. farblose Krystalle, F. 140— 141°, bzw.
Te
CHa< i
(Te-CH2-C02H)2, rubinrote Prismen, F. 144°, bzw. nebenst. Formel,
Te
roto u. schwarze Form reduziert werden.
C-CH,
I
CH, CHa
«
CH.-CO-C
I!
I
II
IIO-C C-OH
\/
CH,
C-CH,
v0
I
S e= S e
III
łlc-CO-C-CO-Me
V
YI
Se
i
Se
Se==So
C-Ph
I
McCO-C-CO-Me
C-CH,
C-Ph
Ph-CO-C’
V II
Ph-CO-C^^O
Me-CO-C-CO-Mc
IV Śe
O^^Ć-CO-Ph
C-CH,
C-Pli
Ph-CO-CT^^O
i
Me-CO-C-CO-Me
Se----Se
O-^^C-CO-CH,
At
At
Ph-CO-C^^N)
I Jzi: I
OH
Se
i
Se
P h-C O C ^^O H
C-Ph
X C H .<CH> S e
CHa
X I Se<(CH5)s> S e
(CH,),
X I I C H ,<
CH,— Se
i
CH,— Se
++ * ■
—
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I J nh
XIV I
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XV
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„ S r
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X V II
Cl, x H ,0
x = 1 oder IV
J
'S .
W
R n NO
Cl,
N
Rn NO
CU
X V III
Es werden ferner eine Reihe von sauerstoffreien cycl. Tellur- u. Selenkolilenwasserstoffen beschrieben, die mit F. H. Burstall u. H. Burgess untersucht wurden. Die
Tlt i^- " cr^en dargestcllt erstens durch direkte Eimv. yon fein verteiltem Te auf
Atkalidijodide, zweitens bei der Rk. yon Alkyldihalogeniden auf Al2Te u. drittens durch
Urosetzung von Alkyldihalogenid mit Na2Te. A uf dem ersten Wege wird das
J Muńproyandijodid, das nicht leicht zu dem Cyclotelluropropan reduziert werden
Kann, erhalten. Auf analoge Weise wird das Cyclotdluributandijodid in dunkelroten
Mystallen dargestellt, das mit H 2S03 zu dem Cyclotellurobutan, hellgelbes 01 von
wiaerlichem Geruch reduziert wird. Bei der Rk. mit Al2Te3 (Darst. von fiinf- u. sechsgliedrigen Ringen) konnen die Cyclotellurokohlenwasscrstoffe nicht in einer Stufe era ten werden, denn bei der Weiterrk. mit dem Alkyldihalogenid entstehen komplexe
alze. Wenn man diese unter vermindertem Druck erhitzt, diasoziieren sie, u. man
* n? so '^.e Dibromide herstellen, die mit K H S 0 3 reduziert werden kómien; die Verbb.
T^l '
extrahiert u. im indifferenten Gasstrom dest., da sie leiclit zu einem
e )ox’yd oxydiert werden. Die fiinf- u. sechsgliedrigen Ringe werden leicht gebildet,
298
B . A n o r g a n is c u e C h e m i e .
1 9 3 6 . I.
die vier- u. aiobenglicdrigcn schwer. Das gleiche ist bei den cyel. Selenokohlenwasserstoffen der Fali. Auf dem dritten Wege konnen hóhergliedrige Ringe dargestellt werden,
z. B. aus Na2Te u. 1: 18-Dijodooetadecan in alkoh. Lsg. neben einem Gemiscli hoehkompleser Polymere das dimere Te2(C18H 38)2 in krystallisierter Form. Es wird angenommen, daB in ihm ein 38-gliedriger Ring vorliegt; Anzeiehen fiir die Esistenz
19-gliedriger Ringe werden nicht gefunden. — Mit 1 : 3-Dibromopropan u. Na2S ent­
steht in geringer Ausbeute ais leicht zersetzliche FI. von stechendem Geruch das Cycloselenopropan X. Sein Dijodid ist eine bestandige Verb. Ais Hauptprod. entstekt
(C3H 6Se)6, das beim Erhitzen in das cycl. X I u. schlieBlich in X II iibergeht. Cycloselenobutan u. Cycloselenopentan werden in guter Ausbeute erhalten; sie sind be­
standige Ole von stechendem Geruch u. in ihrem Verh. vollkommen iihnlich. Zu ihrer
Darst. wird das entsprechende Alkyldibromid mitKCNSe umgesetzt u. das entspreehende
Diselenocyanat geht unter der Einw. von KO H u. O in X III iiber; dieses gibt beim
Erhitzen die Halfte seines Se ab. Der siebengliedrigo Ring ist weniger bestandig.
Das Cycloselenohesan entsteht nur in geringer Ausbeute, in der Hauptsaehe werden
das zwólffache Polymere u. das Dimere, das ais 14-Ring angesprochen wird, erhalten.
Wenn man dieses erhitzt, so entsteht 2-Methylcycloselenopentan, also ein sechsgliedriger
Ring. In groBere Ringe kann das So wieder eingelagert werden. So wird aus 1: 18-Dibromooetadecan u. Na2Se eine kleine Ausbeute von Cyeloselenooctadecan, einem
19-gliedrigen Ring dargestellt; neben ihm entsteht sein dimeres Polymerisationsprod.
u. ein solches von hoherer Ivomplexitat. — Es werden auch die aromat. Deriw. des
Se u. Te untersucht, gemeinsam mit Burstall. Mit /?-Naplithol bildet SeOCl2 Di2-hydroxydi-l-iiaphthylselenid, Se(R"OH)2 u. mit Salicylsaure ein ahnliehes Prod.
Phenol bildet indessen zwci Trihydrozotripheiiylsdenmiiumchloride, wobei das Hauptprod. parasubstituiert ist. Resorein liefert ein ahnliehes Prod. Mit o- u. p-Kresolen
entstehen beide Verbindungsarten. Bas. Tellurchlorid liefert mit o- u. p-Kresol
Prodd., die noch Cl enthalten. Aromat Ather u. aromat. Ester (Anisol u. Phenetol)
ergeben mit TeCl4 ein Trichlorid, in dem ein aromat. Radikal nur eines der Cl des TeCl4
substituiert hat. Aus dem Trichlorid entsteht bei der Red. mit wss. Bisulfit ein tiefrot gefarbtes Bisarylditellurid, RO-C,jH4-Te-Te-CeH 4-OR. Das Diehlorid entsteht
aus dem Trichlorid, wenn man dieses mit einem OberscliuB des entspreehenden Arylathers erhitzt. Bei der Red. der Dichloride erhalt man die farblosen Diaryltelluride,
(RO-C0H4)2Te. Bei dem rotgefarbten Bisarylditellurid ergibt sich wieder der Zusammenhang von Farbę u. dem Vorhandensein der Te-Te-Bindung.
Es wird ferner iiber Verss. berichtet, das Ge u. Ga aus „Northumbrian“ -Kohle u. Be
aus austral. Molybdanit zu gcwinnen. Die ersteren fiihrten zu wechselnden Mengen Ge
u. 0,05% Ga. Das Ge wird durch Dest. mit HC1 aus der Asche getrennt, das Ga mit A.
aus dem Riickstand extrahiert, wobei sorgfaltig darauf zu achten ist, daB alles vorhandene Fe ais zweiwertiges Fe reduziert vorliegt. Daa Re wird von dem Mo durch fraktionierte Dest. der Chloride getrennt. Die letzte Reinigimg geschieht, indem das Mo mit
8-Hydrochinolin gefallt u. das Re ais wl. Nitronperrhenat isoliert wird. — Es wird ferner
iiber einige komplexe Salze des Re u. iiber einige Koordinationsyerbb. des R u berichtet.
Beim Erhitzen von Perrhenat mit KCN u. Hydrazinhydrat erhielt Vf. K 3[ReO(CN)4]
bzw. bei Ggw. von NaCN KjKafReOCCNJj]. — Um Rhenichlorwasserstoffsaure von
Perrheniumsaure zu trennen, kann man os ais 2 :2 '-Dipyridylrhenichlorid (gelbe
Nadeln) aus salzsaurer Lsg. fallen. Wenn Kaliumrhenichlorid u. 2: 2'-Dipyridvl in
verd. Essigsiiure miteinander reagieren, erhalt man griine Nadeln von Bis-2:2'-di­
pyridylrhenichlorid. Beide Salze sind in W. nur swl., weniger ais das Dipyridylperrhenal,
das aus essigsaurer Lsg. auskrystallisiert werden kann. 2: 2: 2 "-Tripyridyl _bildet
obenfalls mit den beiden Siiuren eharakterist. Salze. Das Tripyridylrhenichlorid krystallisiert aus saurer u. auch aus fast neutraler Lsg. aus; beim Trocknen erhalt ma11
ein blaBgriines Pulver. Das Tripyridylperrhenat wird aus w., verd. essigsaurer Lsgin weiBen Krystallen erhalten u. ist in k. W. viel weniger 1. ais das Dipyridylsalz oder
K R e04. — Wenn man RuCl3 in Athylendiamin lost, so bekommt man eine rote Lsg.»
aus der es sehr schwer ist, definierte Krystalle zu erhalten. DaB das RuCl3 sich mit
2: 2'-Dipyridyl verbindet, kann nicht festgestellt werden. Geht man indessen vom
Nitrosoruthenochlorid, K 2[RuNOC15], aus u. laBt auf dieses 2: 2'-Dipyridyl einwirken,
so erhalt man unter geeigneten Bedingungen zwei isomere, nicht ionisierbare Verbb.,
XIV, griin u. rótlichbraun. Der roten Form wird die trans-, der griinen die cis-Konfiguration zugeschrieben, Die Krystalle losen sich in NH3, Athylendiamin, Pyridin
u. 2: 2'-Dipyridyl; die entstehenden Tetramine sind wl. u. schwer zu isolieren.
1936. I .
B . A n o r g a n is c h e C h e m i e .
299
entsprechende braune Tribromid u. schwarze Trijodid wird nur in einer Form erhalten.
In saurer Lsg. entstebt aus K 2[RuN 0C15] u. 2: 2'-Dipyridyl in tiefroten Rrystallen
XV. Ferner wird X Y I dargestellt, indem eine Lsg. der Base in yerd. HC1 zu einer Lsg.
von Rutheniumosydhydrat in konz. HC1 gegeben u. das Gemisck mit Cl behandelt
wird. Aus 2: 2': 2"-Tripyridyl u. K 2[RuNOC15] werden das loslichere X V II u. unl.
XVIII dargestellt. (J. chem. Soc. London 1935. 554— 70.)
E lstner.
Marcel Patry, Uber die Eigenschaften der AUotdlursdure. (Vgl. P a s c a l , P a t r y ,
C. 1935. I I. 2348.) Unter der Einw. konz. H N 0 3 laCt sich die Allotellursaure nicht
gewinnen, da die Orthosiiure in krystalliner Form ausfallt. Wird die rohe Allosaure
in A. gel., so findet teilweise Veresterung statt u. es entsteht ein Gemisch yon Allotellursaure u. Athylallotellursaure, (Te04HC2H 5)n. Wird die alkoh. Lsg. 5 Stdn. unter
RiickfluB gekocht, wird zu ungefiihr 20% die neutrale Verb. [Te04(C2H 6)2]n gebildet,
die unl. in k. W., 1. in A . ist. Diese Ester sind unzersetzt destillierbar. Durch yorsichtiges Behandeln mit Na2C03 oder den entsprechenden K- u. N II4-Vcrbb. werden Ditellurate der Formel Te20 8H 3Na-1,5 H 20, Te20 8H 3K -1,5 H ,0 u. Te20 8H 3NH4-1,5 H 20
erhalten. Wird bei dem Darst.-Ver*f. der Allotellursaure 150 Stdn. auf 300° erhitzt,
entsteht eine Verb. der Formel Te03, die ais Anhydrid der Allotellursaure anzusehen
ist. (C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 200. 1597— 99. 1935.)
Ga e d e.
R. P. Jacauemain und I. H. Doli, Einflu/3 der Zeit, des Lichtes und der Tem­
peratur auf die Haltbarkeit des Javelwassers. Es wurde die Zers. eines konz. Jareluiassers
u. einer verd. Lsg. bei 0° u. 10° in Abhangigkeit von der Zeit u. der Beliehtung untersucht. Das Hypochlorit wurde nach den Methoden von BUNSEN u. PONCIUS, das
Chlorit nach BuN SEN u. das Chlorat nach MOHR u. B uN SEN bestimmt. Boi Aufbewahrung im Dunklen tritt weder bei der konz. noch der yerd. Lsg. eine nennenswerte Zers. ein. Dem Licht ausgesetzt fiel bei der yerd. Lsg. der Geh. an Hypochlorit
innerhalb 27 Tagen bei 0° (10°) von 81,2% (81,2%) auf 2,4% (l,9°/0) ; Chlorit nahm
ab von 10,4 (10,4) auf 4,9 (3,2), Chlorat zu yon 8,4 (8,4) auf 85,1 (83,6); auBerdem
bildet sich etwas KCl. Die Zers. der konz. Lsgg. geht sehr yiel langsamer yonstatten.
Von einem Geh. yon 81,2 (81,2) bei 0° (10°) waren nach 27 Tagen noch 23,4 (17,9)
Torhanden. In diesem Falle trat keine Abnahmc des Chlorits ein. Die Zers. in beiden
Fallen yerlauft angenahert linear mit der Zeit. (Buli. Soc. chim. France [5] 2. 1669— 78.
Okt. 1935. Besanęon, Labor. f. angew. Chemie, Facultć des Sciences.) G o t t f r i e d .
M. Gutiśrrez de Celis, Ober die Metdllćhlorjodide. II. (I. vgl. C. 1932. II. 2613.)
Aus den Chloriden werden durch Zugabe yon J 2 in salzsaurer Lsg. die Chlorjodide
der Formel MeJCl4 — K o m p te c j^ Jj Q| jMe nach W ERN ER — dargestellt. Vf. gibt
die Analyse der erhaltenen Prodd. u. folgende Werte der D. (bei — 10, bzw. — 80°),
des Mol.-Vol. (MV.) u. des F.:
H f i: D. 2,110 (— 10), MY. 162,0 ccm; L iJC lxD.
2,117 (— 80), MV. 164,3, F. 68,4°; NaJC^-2 tf20: D. 2,397 (— 80), MV.
136,8, F. 90,6°; K JC l4: D. 2,619 (— 80), MV. 117,6, F. 116,3°; N H ^ C h : D. 2,563 (— 10),
MV. 111,5,
127,7°; BbJClt : D. 2,961 (— 10), MV. 119,6, F. 165°; CsJClA: D. 3,374
(-10), MV. 119,0, F. 229°; B eiJC l^- S t f 20: D . 2,264 (— 10), MV. 305,1, F. 113,1°;
Mg(JClą)2-S H fP: D. 2,307 (— 80), MV. 306,0, F. 121,3°; Ca{JCl4)2-S H„0: D. 2,256
(-80), MV. 319,9, F.
73,5°; S Ą JC l^- S H 20 : D.2,336 (— 80), MV. 329,3,
F.64,4°;
II20 : D. 2,416 (— 10), MV. 304,9, F. 71,4°; Co(JCl4)2-S I I f i : D. 2,467
(-80), MV. 300,2, F. 92,7°; N i(JC lt)2-S H 20 : D. 2,368 (— 80), MV. 312,6, F. 96,8°;
'M JC l^-S H 20: D. 2,426 (— 10), MV. 308,2, F. 65,4°. Die Additiyitatsregel der Mol.voll. gilt in den Fallen, in denen das Chlorid in CsCl- oder MgCl2-Gitter krystallisiert,
genau, in den Fallen des NaCl- oder CaF2-Gitters nur angenahert. In allen Fallen
zeigt sich ein elektrostat. EinfluB des Kations auf das Mol.-Vol. des Anions, ent­
sprechend der Theorie. Ais Mol.-Vol. fiir JC)4' ergibt sich 92,8 (berechnet), tatsachlich
liegt jedoch (JC14-4H20)' m it einem Mol.-Vol. von 150 vor, auBer bei den Salzen yon
Jv, J}H1( Rb u. Cs. Boi HJC14-4H20 ist fiir H ein At.-Vol. von 11,4 anzunehmen.
(An. Soc. espan. Fisica Quim. 23. 203— 24.1935. Sevilla.)
R. K. M u l l e r .
H.
I. Schlesinger und A. O. Walker, Hydride des Bors. IV. Die Mełhylaenw(e ton Diboran. (H I. vgl. C. 1934. I. 1956.) Bei der Rk. yon Bortrimethyl mit
Diboran erhalten Vff. Mono-, Di-, Tri- u. Tetramethyldiboran I B 2H 5CH3, H B2H 4HI B2H 3(CH3)3 u . IV C,H2(CH3)4; die Verbb. werden durch die analyt. Best.
oer bei der Osydation mit konz. H N 03 entstehenden C02- u. B(OH)3-Mengen u. die
łiest. ihrer Mol.-Ge\nv. aus den Dampfdichten identifiziert. I ist durch Kondensation
‘‘ 140°, n bei — 120°, II I bei — 100° u. IV bei — 78,5° nach wiederholtem Fraktio-
800
B. A n o b g a n is c h e C h em ie .
1 9 3 6 . I.
nieren zu isolieren. Der Dampfdruck von I ist bei — 78,5° 55 mm Hg, der von II 10 mm;
fiir I I gilt zwischen — 78,5 u. — 44,5° log P = (— 1212/21) + 7,363, fur II I zwischen
— 78,5 u. 0° log P = (—■1527/7’) + 7,673, u. fur IV zwischen — 51,2 u. 0° log P =
{— i(J43jT) -f- 7,687. Die sich daraus ergebenden Werte fiir die VerdampfungswiLrme,
Kp. u. die TROUTON-Konstante werden berechnet. Die Unters. der Rk.-Prodd. der
Methylderiw. mit H ,0 ergibt, daB IY symm. Struktur besitzt, denn es reagiert nach
B2H 2(CHj)1 + 2 H 20 — )-2 H j + 2 BOH(CH3)2. Bei II sind die beiden Methylgruppen
an dasselbe B-Atom gebunden, denn es wird nach:
B2H j (CH3)2 + 4 H 20 — y 4 H 2 + B(OH)3 + B0H(CH3)2
zers.; nach der mit H I ablaufenden R k .:
B2H 3(CH,)3 + 3 H ,0 — y 3 H , + BOH(CH3)2 + B(CH3) (OH)2
sind bei diesem 2 Methylgruppen an das eine u. die dritte CH3-Gruppe ist an das andcre
B-Atom gebunden. Aus den niedrigen Methylderiw. entstehen, wenn man sie mit
weiterem B(CH3)3 behandelt, die hoheren; diese zerfallen, wenn nicht B(CH)3 im tlberschuB zugegen ist, in dio niedrigeren Derivy. u. schlieBlich in B(CH3)3 u. B2H 0. Hoher
methylierte Deriw . ais IV konnten auch bei einem groBen tlberschuB an B(CH3)3 nicht
nachgewiesen werden. Vff. kommen zu den folgenden Befunden: I ist am wenigsten
stabil; Methylderiw. des B 2H G sind stabiler, wenn zwei der an ein B gebundenen
H-Atome substituiert sind, ais wenn nur ein H durch CH3 ersetzt ist; die B— B-Bindung
in Verbb. dieser Art scheint nur moglich zu sein, wenn jedes B-Atom mindestens ein
H-Atom tragt. Diskussion der Struktur von B2H C. (J. Amer. chem. Soc. 57. 621—25.
1935. Chicago.)
‘
E ls tn e r .
T. Toral, Darslellung von Hezachlordisilan. Durch Einw. von Cl2 auf Ca-Si-MnLegierungen bei 110— 160° wird eine um 27— 30% hóhere Ausbeutc an Si2Cl6 erzielt
ais nach G a m b le u . S c h u m b (C. 1932. I. 2300) bei 180° erhalten werden (20— 25%);
es zeigt sich hier die depolymerisierende Wrkg. der Warnie auf Si2ClG. In diffusem
Licht wird eine Ausbeut-e von etwas mehr ais 58% erreicht, also mehr ais die doppelte
Ausbeute yon G a m b le u. S c h u m b ; demnach wirkt auch Licht depolymerisierend.
Die Dampfdrucke bei 27— 63° werden neu bestimmt in Ubereinstimmung mit MARTIN
(J. chem. Soc. London 105 [1914]. 2836); der F. wird jedoch, abweichend von MARTIS
(— 3°), bei — 1“ gefunden. (An. Soc. espaii. Fisica Quim. 23 . 225— 28. 1935.
Madrid, Nat. Inst. f. Physik u. Chemie.)
R. K. M u lle r .
Jeno Plank, Uber eine ungesdttigte Siliciumwasserstoffrerbindung. Aus gasfórmigen
Siliciumwasserstoffen wurde eine feste, ungesatt. SiliciumwasserstoffVerb. durch therni.
Zers. bei 450— 500° dargestellt. Die Zus. entspricht der Formel (Si3H 2)s. Die Substanz
ist ein schneeweiBes Pulver, unl. in W . u. Sauren, wird yon Alkalien unter H 2-Entw.
u. Alkalisilicatbldg. zers. Unter dem Rontgenspektroskop zeigt sie sich ais amorphe
Substanz. An der Luft erliitzt, verglimmt sie zu braunem, amorphem Si. (Magyar
chem. Folyóirat 41. 1— 3. 1935. Budapest, Techn. Hochsch. [Orig.: ung.; Ausz.:
dtsch.]) '
S a ile r .
C. M. Smith, E in neues Chloroarsenat des Calciums. {CaCl2)HAsOa-2 H.,0 wurde
dargestellt durch Sattigung einer Lsg. von 50 g CaCl2 in 50 ccm W. + 5 ccm HC1 mit
Dicalciumarsenat CaHAs04-H20 u. Erhitzen auf dem Dampfbad. Nach 11 Tagen
Zugabe von A. zur Lsg. des CaCl2, Abfiltrieren, Waschen mit A. u. Trocknen bei 110°.
Die gut ausgebildeten Krystalle zeigten gerade Ausloschung u. einen opt. Achsenwinkel von ~ 120°. Opt. Charakter negatiy. Die Krystalle sind wahrscheinlich rhomb.
Eine chem. Analyse stimmt mit den tlieoret. Werten gut liberein. (J. Washington
Acad. Sci. 25. 435— 36. 15/10. 1935. Bureau of Entomology and Plant Quarantine.)
G o t t f r ie d .
Paul Brasseur, Untersuchung des u-asserfrcien Ferriorthophospliats. Es werden
Unters.-Ergebnisse tiber die Anderung der Róntgendiagramme u. des Aussehens der
Ferriphosphate mit dem Verhaltnis yon P20 5 zu Fe20 3 mitgeteilt. — Ferriphosiihate
mit einem Verlialtnis P20 5/Fe20 3 s 1 sind weiB, homogen u. u. Mk. mikrokrystallin;
m it P20 5/Fe20 3 < 1 sind sie rotlich oder rot gefarbt. Alle Phosphate mit P205/Fes03
annahernd gleich 1 geben das gleiche Róntgendiagramm. Bei P20 5/Fe..03 < 1 tretw'
neben den Linien des Phosphates auch die Linien yon Fe20 3 auf u. bei P 20 5/Fe20 3 ^ 1
kann man noch deutlich neben den Linien des urspriinglichen Phosphates Linien
eines sauereren Phosphates erkennen. Vf. glaubt sie dem Pyrophosphat zuordnen zu
kónnen. Magnet. Messungen ergeben auf der Kurve der magnet. Susceptibilitat m
Abhangigkeit von der Zus. ein Masimum bei FeP04. — Vf. kommt zu dem SchluB,
daB dio Existenz des wasserfreien FeP04, das durch Umsetzung yon ammoniakal-
1936. I.
B. A n o r g a n is c h e C h e m i e .
301
Forrialaun mit Ammoniumphospliat entstelit, sicher sein dtirfte. Seine magnet. Susceptibilitat ist 72-10-8, F. in der Nahe von 1000°. Wasserfreie, bas. Ferriphosphato
konnte Vf. dagegen nicht gcwinnen. (C. R. hebd. Sćances Acad. Sci. 200. 2182— 84.
24/6. 1935.) _ ■
.. .
E. H o f f m a n n .
Renś-Emile Breuil, Komplexe von Ferrosalzen mit Athylendiamin oder Trimethylendiamin. Auf die gleiche Weise wie friiher die entsprechenden Athylendiaminyerbb.
(vgl. C. 1933. II. 2965) werden die Trimethylenvcrbb. I Fe tn3Cl2, II Fe tn3Br2 u.
IH Fetn3J_, dargestellt. AuBerdem wird die Darst. von IV Feen3S04, V Feen3C20 4,
VI Fe tn2S04 u. VII Fe tnC20 4-Fe tn2C20 4 mitgeteilt. (C. R. hebd. Sćances Acad. Sci.
199. 298—300. 1934.)
E ls tn e r .
Ralph C. Young, Ammine von Thoriumbromid. Die tonsimetr. Unters. des
Systems ThBr4-NH3 bei 0° u. Drucken bis 1190 mm zeigt, daB das Gleichgewicht
TkBry 20 NH3 ^ ThBiy 14 NIL, + 6 N H3 u. die Verb. ThBr4-10NH3 existieren.
Ais Zers.-Drucke werden fiir ThBr4-20 NH3 bei 0° 1180 mm, fiir ThBr4-14NH3 bei 0°
268 mm, fiir ThBiy 10 N H 3 22 mm, u. bei 25° 184 mm gefunden. AuBerdem ist es nach
den bei 0 u. 25° erhaltenen Kurven móglich, daB ThBr4 mit N H 3 auch die Verb. ThBiy
8NH3 bildet. (J. Amer. chem. Soc. 57. 997— 99. 7/6. 1935. Cambridge.) E l s t n e r .
Jean-Paul Mathieu, Optische Aklivitdt und Ldslichkeit einiger Kobaltamine. Die
Unters. iiber die Rotationsdispersionu. denZirkulardichroismus (vgl. C. 1934. II. 2037) wird
ausgedehnt auf einige Verbb. vom Typus [Co en2AA']Cl u. [Co en2B]Cl (A u. A' = ein
einwertiges u. B = ein zweiwertiges Aiiion): [Co(en)2Cl2]Cl -f 1 H 20, [Co(en)2(SCN)]Cl,
[Co(en)aCl(N02)]Cl,
[Co(en)2(SCN) (N02)]C1, [Co(en)2(N 02)s]Cl,
[Co(en)2(C03)]Cl,
[Co(en)2(C204)]Cl. Sie finden bei der Unters. der opt. Aktivitat in einem ausgedehnten
Spektralbereicli u. bei der Unters. ihrer Beziehung zur Absorption, daB die bei groBeren
Wellenlangen liegende schwachere Absorptionsbande bzw. ihr Hauptteil fiir dio Verbb.,
welche die am schwersten 1. Bromcamphersulfonate bilden, einen positiven Anisotropiefaktor besitzt. Die opt. Aktivitat kann hier ebenso wie die Lóslichkeit ais Unterscheidungsprinzip fiir die Isomeren herangezogen werden. (C. R. hebd. Seances Acad.
Sci. 199. 278— 80. 1934.)
E lstner.
Livio Cambi, Ober die Cyanide des Kobalts. (Vorl. Mitt.) Bei der Einw. von
HCN auf Co-Acetat in verd. Lsg. in inerter Atmosphare bei ca. 5° entspricht der rosafarbene Nd. nicht der Zus. Co(CN)2, sondern weist ein Verhaltnis von Co: CN = 1: 2,25
bis 2,4 (also etwa 4: 9 oder 3: 7) auf, mit 2— 3 Moll. W . auf ein Co-Atom. Die magnet.
Susceptibilitat schwankt zwischen %co = 16— 18 Magnetonen (WEISS), wahrend bei
emfachen Co2+-Salzen 22— 26 Magnetonen gefunden werden. Vf. nimmt an, daB es
nV, . um Co2+-Co3+-Polymere handelt, entsprechend der Analogie im Verh. von
U)(CN)2, Co(CN)3 (wasserfrei u. Hydrate) u. Co3[Co(CN)9]2-x H 20. (R. Ist. lombardo
ociLettere, Rend. [2] 68.182— 84.1935. Mailand, Univ., Inst. f. techn. Chem.) R. Ii. Mu.
Arthur A. Noyes, J. L. Hoard und Kenneth S. Pitzer, Argentisalze in saurer
Losung. I. Bie Oxydations- und Beduktionsreaktionen. Vff. fiihren eine quantitative
Unters. der Rk. zwischen Ozon u. Ag-(„Argento“ )-Salzen in sauren Lsgg. durch u.
bestimmen die Eigg. der gebildeten Lsgg., die Ag-Salze hóherer Oxydationsstufe entA v n’ ^°n
a i>Argenti“-Salze bezeichnet. Es wird gezeigt, daB Os bei 0 u. 24°
pf 3 ~u HN03-Lsg. langsam zu einem schwarzen 1. Argentinitrat oxydiert. Die
i.k. ver!auft nicht zu Ende, es erfolgt Gleiehgewichtseinstellung. Dieser Gleichgewiehtszustand wird nicht durch die entgegenlaufige Rk. yerursaeht, sondern durch die
, . ' des Argentisalzes durch W. unter Entw. von 0 2 entsprechend der Gleichung:
+(N03~)2 + 2 H 20 = 4Ag+N03~ + 4 H+jSt0 3_ + 0 2. Es wird angenommen,
cau das Argentisalz im wesentlichen aus Ag++ besteht. Die Anfangsgeschwindigkeit
PU 4 l'<-’xy4a^ on bei 0° ist der Ag+- u. der 0 3-Konz. proportional. Es wird folgender
■k.-Mechanismus, uber Ag+++ in Form einer 0-Verb. gehend, wahrscheinlich gemacht:
J? t
= Ag0+ + °2 (langsam) u. AgO+ + Ag+ + 2 H+ = 2 Ag++ + H 20 (schnell).
ie Anfangsgeschwindigkeit wird nur wenig yon der Saurekonz. u. der lonenstarke
_eemfluBt. Die Zersetzungsgeschwindigkeit der Argentiyerb. durch W. bei 0 u. 24°
» m erster Naherung dem Quadrat der Argentikonz. proportional u. umgekehrt proportional der Argentokonz. Mit zunehmender Saurekonz. nimmt sie ab. Der Rk.t^ rQUS ist kompliziert. Die Wrkg. der Temp. auf die Rk.-Geschwindigkeit ist
scV ^r“ erc a'R bei anderen Rkk. Der Gleichgewichtszustand bei 0° wird fiir verledene Saurekonzz. angenahert bestimmt. In Lsgg., die 0,04-mol. an Ag sind,
r. ~?i 1,8-n. H N 03 ca. 18%, bei 12-n. H X 0 3 iiber 90% hi die Argentiform umwandelt. In 21-n. (90%ig.) H N 0 3 findet kaum noch eine Bldg. yon Argentisalzen
XV III, 1.
20
302
B . A n o r g a n is c h e C h e m i e .
1 9 3 6 . I.
statt. (J. Amer. chem. Soc. 57. 1221— 29. 1935. Pasadena, California Inst. of Tech­
nology, Gates, Chem. Lab.)
Gaede.
Arthor A. Noyes, Kenneth S. Pitzer und Clarence L. Dunn, Argentisalze in
saurer Lósung. I I . Die Ozydatiomstufc, der Argentisalze. (I. vgl. vorst. Ref.) Vff. fiihren
auf 3 verschiedene Arten den Beweis, dafi das in vorst. Arbeit beschriebene Argentisalz in 2-wertiger Form vorliegt. Es wird der totale Ag-Geh. u. die auf einen tJberschuJj
von festem AgN03 ausgeiibte Oxydationswrkg. der Mischung im Gleichgewichtszustand bestimmt. Von dem gesamten Ag wird das 1-wertige Ag, bestimmt durch
die Lósliehkeit der AgN03 bei derselben Saurestarke abgezogen. Die 2. Methode beruht auf einer VerscMebung des Gleichgewichtszustandes. Ais 3. wird die Anderung
der magnet. Susceptibilitat bei partieller Oxydation der Ag+-Lsg. gemessen u. daraus
das magnet. Moment des Argentiions berechnet. Aus der GroBe (1,98 Magneton) wird
auf das bivalente Ag-Ion geschlossen. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit der
Tatsache, daB organ. Basen wie Pyridin Salze mit 2-wertigem Ag aus Argentilsgg.
ausfallen. Da W. aus derartigen Lsgg. bas. Salze mit Ag+++ ausfallt, wird angenommen,
daB sich in yerdiinn teren Lsgg. rasch folgendes Gleichgewicht einstellt:
2 Ag++ + H 20 = Ag+ + AgO+ + 2 H+.
(J. Amer. chem. Soc. 57. 1229—37. 1935.)
G aede.
Arthur A. Noyes und Alexander Kossiakoff, Argentisalze in saurer Lósung.
I I I . Das Ozydationspotential der Argento-Argentisalze in salpetersaurer Lósung. (II. vgl.
vorst. Ref.) Vff. messen die E K K . zwischen Pt-Elektroden, von denen die eine in eine
Lsg. von Argento- u. Argentinitrat in 1,0- bis 4,0-n. H N 0 3 taucht, die andere in eine
1,0 bis 2,0-n., mit H 2 gesatt. HC104-Lsg. Es wird das Oxydationspotential E0 der
Rk. Ag,, + jŚ_, = Ag, zu 1,914 ± 0,002 V berechnet. Der Wert bleibt konstant,
auch wenn das Verhaltnis (Ag,,)/(Ag,) um das Doppelte geandert wird u. wenn sich die
H N 0 3-Konz. von 1- bis 4-n. andert. Es ist daraus ersichtlich, daB sich das 2-wertige
Ag-Ion wenig in der Konz. andert. Die Geschwindigkeitsanderung des Potentials
mit der Ag-Konz. kann ais weiterer Beweis dafur herangezogen werden, daB die Argentiverb. in der Hauptsache 2-wertiges Ag enthalt. Es wird dieoxydierende Wrkg. der
Argentisalze mit der Wrkg. anderer starkerOxydationsmittel yerglichen. (J. Amer.
chem. Soc. 57. 1238—42. 1935.)
Gaede.
J. Bougault und E. Cattelain, Ober ein Silber-Quecksilber entlialtendes KompUzsalz. (J. Pharmac. Chim. [8] 21 (127). 581— 85.16/6.1935. — C. 1935. II. 2191.) E. Ho.
E.
G. Cox und K. C. Webster, Die ebene Struktur von koordinativ vierwert\gen
Kupjerverbindungen. Vf. weist auf Grund von ausgedehnten Unterss. der krystallograph. u. opt. Eigg. bei den Verbb. Kupferdisalicyltddoxim, CuC14H 120,,N2 (I), Kupferacetylacetonat, CuC10H 14O4 (II), Kupferbenzoylaceionat, CuC20H ,8O4 (III), dem Cu-Salz
von Dipropionylmethan (IV) u. dem Kupfer-3-chloroacetylacetonat (Y) die ebene Struktur
nach. Y wurde nicht genau untersucht. I —IV krystallisieren monoklin, zeigen keine
Pyroelektrizitat, sind prismat. I I u. I I I gehóren derselben Raumgruppe C2ń5 (P 2jn) an;
sie haben 2 Molekule mit je einem Symmetriezentrum in der Elementarzelle. I besitztdie
Symmetrie der Raumgruppe C!AS ( ? 2,/s) mit 4 zentrosymm. Molekiilen in der Ele­
mentarzelle. IV gehórt der Raumgruppe
(A 2Ja ) an u. besitzt nach den Ergebnissen
der Ausmessungen ebenfalls ein Symmetriezentrum. Auf Grund der bekannten Abstande von C-Atomen voneinander laCt sich berechnen, daB bei ebener Konst. der Abstand der Cu-Atome voneinander 3,7 A betragt; gefunden wird, daB bei den 4 untersuehten Verbb. eine Zellendimension kleiner ais 4,8 A ist. Bei der koplanaren Lageruiig
der zwT
eizahligen Gruppen ist eine starkę opt. Anisotropie zu erwarten, bei H I u. 1>
wird ein sehr hoher Brechungsindex gefunden. Es wird angenommen, daB die ebene
Konfiguration auch fiir alle iibrigen Verbb. mit koordinativ yierwertigem Co die n. ist— Einzelergebnisse der Unters. siehe im Original. (J. ehem. Soc. London 1935. 731—3*
Edgbaston, Univ. of Birmingham.)
ELSTNEB.
Jean Amiel, Ober die Darstellung und die Eigenschaften einiger CupriIdrachlońit
und Cupritdrabromide. Die Salze I (CH3-NH3)2[CuC14], U (C2H sNH3)2[Cua,].
m (CH3•CH2-CHj-NHal^CuCl,], IV (C6H 5-CH2-NHs)2[CuC14], V (NH3-CH2-CH.NH 3) [CuC14], VI (CH3-NH3)2 [CuBr4], VH (C2H 5-NH3)2[CuBr4], V III (CH3-CH2-CH.'
N H 3), [CuBr4], IX (C0H 5-CH2-NH3)2[CuBr4], X (NH3-CH2-CH2-NH3) [CuBr4] werden
dargestellt entweder, indem man die Chloihydrate bzw. Bromhydrate der Basen u.
CuCL- 2 H ,0 bzw. CuBr2-4H20 in geringem tJberschuB in H ,0 lost, bei 100° unter
yerinindertem Druek eindampft u. fraktionieit krystallisiert, oder indem man Al oder
1936. I .
B . A n o b g a n is c h e C h e m i e .
303
HC1 auf die entspreelienden komplexen Chlorate oder HBr auf die Bromate einwirken laCt
(vgl. C. 1934. II. 3739). I— V bilden glanzende gelbe Lamellen, VI—X schwarze Lamellen
mit einem griinen Schein; V I— V III sind glanzend, IX u .X trube. Die Salze sind nicht
zerflieBIich, unl. in A., Chlf., Bzn. u. 1-Pinen. Die Athylendiaminyerbb. sind unl. in A.,
Butylalkokol, Aceton u. Essigsaure; die anderen Cupritetrachloride sind in diesen
Losungsmm. unter Bldg. gelber bzw. in Aceton orangefarbener Lsgg. 1., die Cupritetrabromide V I—IX bilden mit Alkoholen rotbraune oder schwarzgriine, mit Aceton griine
Lsgg. In W. sind die Salze alle mit blauer Farbę 1. u. vollkommen dissoziiert; die konz.
Lsgg. yon I—V sind griin, die von VI—X braunrot oder weinrot. Wenn man die Salze
erhitzt, tritt Zers. ein, ebenso beim Schmelzen der Salze. HBr wandclt die Cupritetra­
chloride in die Bromide um, Cl umgekelirt. (C. B. hebd. Sćanees Acad. Sci. 200. 138
bis 140. 1935.)
E ls tn e r .
Jean Amiel, Ober die komplexen, mit einigen primaren Aminen entstehenden Kupferperchlorate und -perbrcmiate. Bei der Einw. der betreffenden Aminę auf Cu(C104)2-6 HLO
bzw. Cu(Br03)2-6 H 20, die yorteilhafterweise teilweise dehydratisiert werden, entstehen
in stark esothermer Rk. die folgenden Verbb.: I Cu[C104]2-4NH3 (vgl. PORTILLO,
C. 1931. I. 436); II Cu(C104)2-4NH„-CH3; I I I Cu(C104)2-4NH„-C2H 5; IV Cu(C10,)„4NH2-CH2-C6H 5; V Cu(C104)2-2 en -H20 u. VI Cu(C104)2-3 en-H20 (vgl. C. 1934. II.
3739); VII Cu(Br03)2-4NH3 (vgl. E p h r a i m u. J a h n s e Ń , Ber. dtsch. chem. Ges. 48
[1915], 41); V III Cu(Br03)2-4NH2-CH3; IX Cu(Br03)2-4NH2- C Ą ; X Cu(Br03)„4 NH, •CH, •CH2•CH3; X I Cu(Br03)2-4 N H 2-CH2-C2H 5; X II Cu(BrÓ3)2-2en-H20 u.
XHI Cu(Br03)2-3 en-H20. Sie bilden blaue oder yiolette Krystalle. X II bildet schóne
yiolette Nadeln mit schrager Ausloschung u. scheint monoklin zu sein; X IH krystallisiert
in blauen Prismen. Die Substanzen sind wl. in A., Bzn., Alkoholen, prakt. unl. in Aceton.
Durch H20 werden sie hydrolysiert, beim Erwarmen mit Alkali entweichen die Basen.
Cl u. HC1 wandeln die Perchlorate in Cupritetrachloride um, HBr die Bromate in Cupritetrabromide. Beim Erhitzen setzt Explosion ein. Es werden die Verzogerungen der
Esplosionen ais Funktionen der Temp. u. die Unterschiede zwischen den Entzundungstfimpp. gemessen. (C. R. hebd. Sćances Aead. Sci. 200. 672— 74. 1935.)
E ls tn e r .
William H. Mills und Thomas H. H. Quibell, Die Konfiguralion der Valenzen
bei 4-kovalentem Platin: die optische Zerlegung von meso-StilbendiaminoisobutyleTidiaminoftatosahen. Zur Klarung der Fage, ob die Koyalenzen des koordinatiy yierwertigen Pt
ui einer Ebene liegen, untersuehen Vff. Diphenyldimethylderiw. yon Bisathylenuiaininoplatosalzen. Die cis-Verb. (nebenst.) wird dargestellt, indem Isobutylendiamin (bn) mit K 2PtCl4 behandelt u. das entCH,---NH2
N H ,CH (C6H5) pi
stehende Dimethylathylendiaminoplatoclilorid
s mit der meso-Form des DiphenylathylenA C H ^.N h /
NH,-CH(C0H t)
diamins (Stilbendiamin = sn) umgesetzt wird.
Das Kation dieses Chlorids muB bei planer Struktur unsymm. sein, bei tetraeder.
“truktur indessen eine Symmetrieebcne besitzen. Es wird festgestellt, daB das Salz
mit Hilfe von Diacetylweinsaure in zwei entgegengesetzte opt.-akt. Formen zu trennen
Durch fraktionierte Krystallisation der d-Diacetyltartrato erhalt man ais das
weniger losl. das Salz der linksdrehenden Form. Fur dieses ergibt sich in W. [M]546l16 =
—101°, wobei die Drehung des d-Diaeetyltartrations — 52° ist. Fiir das daraus zu erhaltcnde linksdrehendo Jodid [bnPt sn] J,- H ,0 ist in A. [M]M61 = — 68°; fiir das aus
diesem mit AgCl zu erhaltende [bnPt sn]Cl2-2 H 20 wird in W. [ M ] ^ = — 48,5°. Das
zweite, starker losl. d-Diacetyltartrat wird ais Jodid isolicrt u. dann in das 1-Diacetyltartrat der d-Form ubergefUhrt, fiir das in W. [M]3461 = +103°; fiir das Jodid u.
Uilorid dieses Isomeren ist in A. bzw. W . entsprechend [M ^ei10 — +70,5° u. +48,5°.
JJaB es sich in dem 1 bzw. 2 Mol H 20 enthaltenden Jodid u. Chlorid um 4-zahliges Pt
. “delt, ergibt sich daraus, daB das letztero leicht wasserfrei zu erhalten ist, ohno daB
sich sein Drehungsvermogen andert; das Jodid gibt sein H ,0 schwerer ab. Die Slononiolekularitat des Chlorids wird kryoskop. nachgewiesen, ebenso daB es ahnlieh wie
atl2 dissoziiert. In der Kalte ist keine Racemisierung der opt. Formen festzustellen.
^
man
Chlorid mit yerd. HC1, so nimmt die opt. Aktiyitiit ab, wahrscheinlich
aeshalb weil die Rk. nach [bnPt sn]Cl2 + 2 HC1 = [sn PtCl2] + bn -2 HC1 stattfindet,
e mit konz. HC1 nachgewiesen werden kann. Es wird festgestellt, daB die bei der Zers.
reiwerdenden Basen nicht opt.-akt. sind, daB also die opt. Aktiyitat der Salze durch
o Yerschiedene Lagerung der Basen um das Pt-Atom bedingt wird. Vff. diskutieren
(]1<! v L ^ omnienden Strukturmoglichkeiten u. kommen zu dem SehluB, daB bei
en beschriebenen Verbb. die 4 koordinatiyen Bindungen des Pt-Atoms in einer Ebene
20*
304
B. A n o r g a n is c h e C h em ie .
1 9 3 6 . I.
licgen. Vff. bestimmen die FF. der Verbb. (J. chem. Soc. London 1935. 839— 46. Cam­
bridge, Univ.)
E ls tn e r .
"E. G. Cox, F. W . Pinkard, W . Wardlaw und K. C. Webster, Die ebene Konfiguration Jur koordinativ vierwertiges Nickel, Palladium und Platin. Um die Frage entseheiden zu konnen, ob das koordinativ yierwertige Ni planar u. diamagnet. ist, untersuchen Vff. die Salicylaldoxime des Pt, Pd u. Ni. Die beiden letzteren sind bekannt,
das Pt(C7H 60,N), gelb, wird erstmalig dargestellt. Die Unters. dieser komplexen Yerbb.
vom Typus Me(C7H 0O2N)2 ergibt, daB sie gut krystallisieren, kein Krystallwasser einschlieBen, in W . unl. sind, sich aber in CCI.,, Chlf. u. Bzn. gut lósen. Die auf Grund der
Kp.-Erhohung der Chlf.-Lsgg. gefundonen Mol.-Geww. beweisen, daB sie monomolckular
sind. Die Ni- u. die Pd-Verb. bilden gute Krystalle, die isomorph sind; nacli der Róntgenstrahlenunters. besitzen die Molekule ein Symmetriezentrum u., wie sich aus Raumgruppenbetrachtungen ergibt, planare trans-Konfiguration. Die nacli der Theorie
mogliehe eis-trans-Isomerie wird nicht gefunden. Die Nickelverb. kommt zwar in einer
zweiten Krystallform yor, hier scheint aber eine dimorphe Form des trans-Isomeren
yorzuliegen. Die Pt-Verb. kommt in zwei Modifikationen vor, von denen keine mit der
Nickel- oder der Palladiumyerb. isomorph ist. Eine Form bat sicher ebene transKonfiguration, die andere Form, die durch bloBes Umkrystallisicren erhalten werden
kann, hat eine komplizierte tetragonale Struktur mit 32 Molekiilen in der Elementarzelle; die Molekule sind asymm. Die entsprechende Cu-Verb. hat, wie ein Vers. zeigte,
eine von den genannten Verbb. yollig abweichende Struktur. Die Einzelergebnisse
der Róntgenstrahlenunters. mit Cu An-Strahlung waren folgende: Pd(C^H0O2N)tMonoklin-holoedr.; kein pyroelektr. Effekt; a : b : c — 2,81: 1: 210, /S = 110° 42'.
a — 13,63, b = 4,89, c = 10,20 A, f) — 110° 42'. Raumgruppe P 2Jm (027l5). —
Ni{C~HCl0 2N)2. Isomorph mit Pd(C7H c0 2N)2; die Gitterkonstanten sind nahezu iibereinstimmend. Pt(C-,Hli0 2N )2. a) trans-Form: monokline Prismen. a = 5,79, b = 24,23,
c = 4,53, P = 97° 36'. "Raumgruppe P 2Jm (C2ń5). b) Ditetragonale bipyramidale
Nadeln. a = 26,60, c = 14,40. Raumgruppe wahrscheinlich J J a m d (Dih19); die Mole­
kule sind asymm. — Das Pt(C7H 60 2N)2 entsteht bei der Eimv. wss. Lsgg. von K 2PtC),
u. Salicylsaure aufeinander; gleichzeitig krystallisiert dabei Pt(C7H 70 2N)2Cl2 ąus; die
beiden Stoffe konnen durch Behandeln mit k. Aceton, in dem das Chlorid 1. ist, getrennt
werden. Das griinlichgelbe Pt(C7H 70 2N)2Cl2 lóst sich auflerdem in A .; unter der Eiiw.
von Licht findet Zers. statt, mit Natriumacetatlsg. entsteht Pt(C7H e0 2N)2 u. NaCl. Vff.
stellen auBerdem das Monosalicylaldozitripalladochlorid dar. Es entsteht ais brauner
Nd., wenn man auf K 2PdCl4 die entsprechende Menge Salicylaldoxim einwirken
laBt. Es ist wahrscheinlich dimolekular [Pd(C7H 60,N)Cl].,, u. disproportioniert leiebt
in PdCl, u. Pd(C7H 60oN)2. (J. chem. Soc. London 1935. 459— 62. Edgbaston,
Univ.)
ELSTNEB.
F. P. Dwyer und D. P. Mellor, Verbindungen des Palladiums mit Benzylmethylglyoxim. In dem Bestrebon, bei Verbb. des koordinativ 4-wertigen Pd eis-trans-Isomerie nachweisen zu konnen, untersuchen Vff. die Koordinationsverbb. des Pd mit
zwei Molekiilen des unsymm. zweizahligen Benzylmethylglyoxims. Sie erhalten, wenn
sie bei geeigneten Bedingungen eino alkoh. Lsg. von Benzylmethylglyoxim mit einer
gekiihlten Lsg. von Natriumchloropalladoat versetzen, einen orangefarbigen Nd. JW
k. Bzn. bildet dieser eine rote Lsg. Aus ikr kann mit Petrolather die die Rotfarbung
bedingende Substanz ausgefiillt werden, wobei die Fallung in yerschiedene Krystallisationen wechselnder Farbę u. Zus., in denen Pd(CloH }0N 2O2) u. Verbb. des syn- u.
amphi-Diphenylglyoxims yorzuliegen scheinen, zu fraktionieren ist. Aus dem gelbwj
Filtrat konnen Vff. in yersehicdenen Fraktionen Palladiumbismeihylglyoxim,
(Ci0H 10N2O2)2, einmal in Form blaBgelber, bei 207— 208° schmelzender Krystalle (ot)
u. auBerdem ais tiefer gelb gefarbte, bei 175° schmelzende KrjT
stalle (fi-Form) isolieren,
die sich auch unter dem Polarisationsmikroskop ais yerschiedene Individuen erweisenDie a-Form ist wl. in k. Bzn., Aceton u. Xylol, aber ziemlieh 1. in Bromoform u. Pyridm,
die /?-Form lóst sich ziemlieh leiebt in k. Bzn., Bromoform u. Aceton; in W. sind beide
unl. In der Schmelze scheint sich die /S-Form in die a-Form umzuwandeln, ebenso
C6H6CH3- C --- C - C H 3
C6H 5CHsC--- C - C H 3
!!
II
O
N
A-OH
O -c- N
N— OH
>Pd<
HO-N
1936. I .
C. M in e r a l o g is c h e
und
g e o l o g is c h e
C h e m ie .
305
in einer Bzn.-Petrolatherlsg. oder wenn man es in Xylol erhitzt. Allcm Ansehein nach
handelt es sich bei den beiden Verbb. um die cis u. trans-Isomeren von Palladiumbisantibenzylmethylglyoxim, dcnen die vorstehenden Formelbilder entsprechen. (J.
Amer. chem. Soc. 57. 605— 07. 1935.)
E ls tn e r .
Madeleine Delśpine-Tard, Bromodipyridinderivaie des Iridiuins. Wenn man
Pyridin langere Zeit auf KIrBr, einwirken laBt, krystalliaiert PyH[IrPy2Br4] (I) aus
u. in der Lsg. bleibt K[IrPy2Br4] •H.,0 (II). Sclmeller entsteht I nach der Gleichung
M3[IrBr6] + 2 Py + Py-IIBr = PyH[IrPy2Br.,] + 3 MBr, wenn man in Ggw. von
Pyridinbromhydrat arbeitet. Es kann in NH^ [IrPy2Br4] ■H.,0 (III) umgewandelt
werden, wenn man es auf dem Wasserbad mit N H 3 behandelt; dieses fiillt in rubin roten Ńadeln aus, wenn man die entstehende Lsg. nach dem Eiltriercn mit NH.,Br
versetzt. Aus I I I erhalt man II, Rb[IrPy2Br4] H 20 (IV) u. Co[IrPy2Br4] (V) beim Versetzcn seiner Lsg. mit den entsprechenden Hydroxyden u. uberschiissigem Bromid.
Sie bilden alle schóne, sehr wl., glanzend rote Nadeln: das K-Salz gibt das Krystallwasser bei 100° ab, IV u. V nicht. Tl[IrPy2Br4] (VI) u. Ag[IrPy2Br4] (VII) krystallisieren ahnlicli abcr wasserfrei; sie sind auBerst wl. u. werden durch Umsetzung von
III mit den Sulfaten dargestellt. I, das in orangefarbigen Nadeln krystallisiert, ist
ebenfalls swl. Bei der Oxydation der Alkalisalze entsteht das unl. Ir(IV )Py2Br4 (VIII).
— Wenn man eine Lsg. von IH (1:50) langere Zeit am RiickfluBkuhler erhitzt, so
schoiden sich nach dem Erkalten orangefarbige Krystalle von Ir(H ,0)Py2Br3 + H 20
(IX) aus, die sich in Alkalilsgg. u. in N H4OH-Lsg. losen. Aus der ammoniakal. Lsg.
krystallisiert beim Verdunsten des N H 3 bei Ggw. von AgN03 das orangerote AgH2
[IrPy,(0H)Br3]3 (X) aus, wahrend man in salpetcrsaurer Lsg. Nadeln von Ag[IrPy2Br3
(N0j)]Ag + 3 H ,0 (XI) erhalt. — Es gelang nicht, die zu erwartenden Isomeren zu
isolieren. Auf Grund von Analogieerscheinungen zu den von D ELEPIN E (Ann. Chim.
[9] 19 [1923]. 445) beschriebenen entsprechenden Chlorosalzen werden die untersucliten ais trans-Verbb. angesprochen. (C. R . hebd. Sćanccs Acad. Sci. 2 0 0 . 1477— 78.
1835.)
E lstner.
Bertram E. Dixon, Rh odiu mhydroxopentammine. Vf. beschreibt einige Rhodiumhydrosopentamminsalze, die eine groBe Ahnhchkeit mit den entsprechenden Verbb.
des Ir (vgl. C. 1934. II. 215) haben. Sie werden analog wie diese dargestellt durch
Einw. von konz. NH 3-Lsgg. auf dic Aquopentammine. [Rh(NH3).(OH)]Br,' H,,0 (I),
[Rh(NH3)50H]Cl2-H,0 (II),
[Rh(NHj)s(0H)]S04-2 H 20 (III),
[Rh(NH3)5(OH)]
(a03)2. Die Salze bilden gut ausgebildete gelbe Krystalle. Die wss. Lsgg. sind gegen
Alkali stark alkal. u. machen aus NH4-Salzen N H 3 frei. Eine Stutze dafiir, daB es sich
um Hydroxosalze handelt, ergibt sich daraus, daB sie beim Erhitzen auf 100° keine
Umwandlung erleiden, daB sie sich gegen einige Reagenzien anders verhalten wie
Aquo- oder Aeidosalze u. daB das Nitrat wasserfrei krystallisiert. Das Sulfat u. das
Bromid geben ihr Krystallwasser bei 100° ab, das Chlorid muB auf 135° erhitzt werden.
Bei der Einw. von C02 oder Essigsilure auf die Bromidlsg. entstehen Aquosalze; Essigsaureanhydrid verwandelt das Bromid in [Rh(NH3)5(0 C 0 , CH3)]Br2-H20 um. Wenn
man das Nitrat iiber 100° erhitzt, explodicrt es. (J. chem. Śoc. London 1935. 779
bis 7S1. London, Government Laboratory.)
E ls tn e r .
Guy Gire und Franęois Puchę, Thermische Zersetzung der Chlororhodaie. Bariumchlororhodat, Ba3[RhCl0]2, das bei der Einw. eines Cl2-Stromes bei 650° auf ein Gemisch von Rhodiumschwarz u. uberschiissiges BaCl2 erhalten u. durch Umkrystallisieren gereinigt wird, ergibt bei seiner therm. Zers. Rh, BaCl2 u. Ba3[RhCl6]2. Vf.
miBt die Zersetzungsdrucke u. findet, daB diese kleiner ais die von W o h l e r u . M u l l e r
(C. 1926. I. 861) fiir die Dissoziation des RhCl angegebenen sind. Aus den Daten wird
tur das BaCl2 die molekulare Schmdzwarme von — 9,6 cal berechnet. (C. R. hebd.
oeances Acad. Sci. 200. 670— 72. 1935.)
E ls tn e r .
[russj Anatoli Georgijewitsch Betechtin und Je. G. Bagratuni, Mangan. Leningrad-Moskau:
Onti 1935. (III, 52 S.) 2 Rbl.
C. Mineralogische und geologische Chemie.
Si
va? Nieuwenburg und R. H. Dewald, Die geochemische Hdufigkeit von
ronimm. Naeh der allgemeinen Ansicht nimmt die geochem. Haufigkeit der Elemente
nerhalb einer Gruppe des period. Systems vom 2. Element der Gruppe an mit
30C
C. M in e r a l o g is c h e
und
g e o l o g is c h e
Ch e m ie .
1936. I,
•---------- — ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
steigcnder Atomnummer ab. (Geochem. Hiiufigkeit in der Erde ais Gesamtheit: Verhaltnis der Anzalil Gramniatome des Elementes zur Gesamtzahl der Grammatome aller
anderen Elemente zusammen.) Die einzige wesentliche Abweichung von dieser Regel
bei den bekannteren Elemcnten bilden die Elemente Sr u. B a ; Ba ist anseheinend ebenso
haufig oder noeh hiiufiger ais Sr. — Vff. haben an B charakterist. Eruptivgesteinen
Sr-Bestst. sowohl nach einer chem. Metliode (auf Grund der geringen Loslichkeit des
Sr(N03)2 in H N 0 3) ais auch nach einer spektroskop. Methode durchgefiihrt, die ubereinstimmende Ergebnisse licferten. Das Verhaltnis der Haufigkeitcn /ca:/sr ist bei den
einzelnen Gesteinen auBerordentlicli verschieden; im Mittel crgibt sich aber /c a : fst —
1000: 3, in Ubercinstimmung mit der lierrschenden Ansicht. Trotzdem wird dieser
Mittelwert ais sehr unwahrsclieinlich angesehen. Man kann aber sagen, daB der Sr-Geh.
sicher nicht u n t e r schatzt worden ist, dagegen ware es moglich, daB die Hiiufigkeit
des Ba iiberschatzt wurde. Dariiber sollen neue Unterss. entscheiden. (Recueil Traw
chim. Pays-Bas 54 ([4] 16). 633— 38. 15/7. 1935. Delft, Lab. fur analyt. Chemie d.
Techn. Univ.)
' SKALIKS.
F.
Hermann, Mangan in magmatischen Bildungen. York. des Mn in sauren u.
bas. Eruptivgesteinen (direkt proportional mit den Fe-Gehh. — Isomorphie), Chromiten,
Magnetiten, hydrothermalen, sulfid. Erzgangen, Eisenspat, Thermaląuellen. (Z. prakt.
Geol. 43. 140— 42. Sept. 1935.)
J unger.
Elemśr Veres, Geologische und krystallographische Gęsichtspunkte zur Entstehung
des Diamanten. Geolog. Verlialtnisse des sudafrikan. Diamantvork. Physikal. u.
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Sa il e r .
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(Vgl. G r i l l , C. 1935. I I . 3896.) Die Ggw. von Molybdanglanz im Granit yon Baveno
wurde 1934 von G R ILL entdeckt. Vf. beschreibt die Unterss., die diesen Befund sicherstellen, u. die daraus sich ergebenden Schliisse auf die Ggw. yon Mo in dem Magma,
dem das Gestein entstammt. (R. Ist. lombardo Sci. Lettere, Rend. [2] 68. 277—80.
1935. Mailand, Univ., Mineralog. Inst.)
R. K. M u ller.
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Budapest. Halloysit: 37,82 Si02, 31,15 Al2Os, 0,12 FeO, 0,45 CaO, 0,25 MgO, 0,17 P,0S.
0,26 C 02, 29,93 H 20 ; S03 u. organ. Substanz in Spuren. Das Verh. des W.-Geh. entspricht fast yollkommen der fiir typ. Koli. giiltigen Entwasserungskurye yon VAN
B e m m e l e n . Fast der ganze Al20 3-Geh. ist in h. H 2S04, samtliche SiO, in w. Pottaschelsg. 1.; k. verd. HC1 lost in einigen Monatcn dieselbe Al20 3-Menge auf, womit die auBerst
lose Bindung derselben bewiesen ist. Die Messung der Rk.-Warme mit H F ergibt,
daB dieselbe sich rein additiy aus den Rk.-Warmen der Si02 u . A120 3 mit HF
berechnen laBt. — Es werden Analysen von Dolomitfels, weiBem, gelbem u. rotem
Dolomitmehl (ygl. C. 1933. II. 34) mitgeteilt. (Magyar chem. Folyóirat 41. 70—77.
Sept. 1935. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.]
Sa i l e r .
H. R. Seiwell, Phosphat im Westbecken des nórdlichen Atlantischen Ozeans. Die
Expedition der „Atlantis“ 1931— 33 im westlichen Atlant. Ozean hat eine Vertikalvertólung des P in Form von P 0 4" ' in drei yerschiedenen Typen festgestellt: die P 0 4'"-arme
Schicht ist nahe der amerikan. Kiiste u. im trop. Teil ca. 100 m tief; im ersten Falle wird
bei 300— 500 m (mit 30 mg P/cbm oder mehr), im zweiten Falle bei 600— 800 m Tiefe
(mit 50— 60 mg P/ebm) ein Maximum erreicht. Im Zentralgebiet ist die P 04"'-annc
Schicht 300— 400 m tief, das Maximum wird mit ca. 30 mg P/cbm u. mehr bei 800 bis
1000 m Tiefe erreicht. In den gróBten Tiefen betragt die Konz. etwa 30 mg P/cbm.
Vf. untersucht den EinfluB der Strómungsverhaltnisse auf die Anderung der PA'erteilung; durch Wirbelstrome findet ein stiindiger Transport yon Phosphat aus den
etarker konz. Mittelschichten zu den armeren Oberflachenschichten statt, der neben
der Lichteinw. fiir die Entw. des Oberflachenplankton yon Bedeutung ist. (Naturo,
London 136. 206— 08. 10/8. 1935.)
R. K. M u ller.
Marcel Geslin, Ober den Verteilungskoeffizie.nt der liadiumemanaiion zwischen
den eniwickelten Gasen und dem Quellwasser. Es werden yerschiedene Ausdriicke fiir
den Yerteilungskoeff. angegeben u. fiir eine Anzalil yon Beispielen zahlenmafiig ausgewertet. Die Kenntnis des Yerteilungskoeff. gestattet die yerschiedensten Aussagen
iiber die Zus. der Mineralwasser, iiber den EinfluB der Anderung des W.-Niveaus u. a.
(C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 200. 1423—25. 1935.)
V. SENFTNEH-
1986. I .
D . O r g a n . C h e m i e . — D ,. A l l g .
u . t h e o r , o r g a n . C h e m ie .
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D. Organische Chemie.
D t: A llg e m e in e u n d theoretische organische Chem ie.
H.
Staudinger und B. Ritzenthaler, Uber hochpolymere Verbindungen. 113 Mitt.
Cellulose in Sćhweizers Reagens. (112. ygl. C. 1935. II. 1331.) Die Cellulose ist nach
den Ansehauungen von H e s s niedermolekular u. die Viscositat ihrer Lsgg. in SCHWEIZERs Beagens durch die Biostruktur bedingt. Dagegen konnte Vf. (C. 1934. II. 1116)
zeigen, daB die Cellulose makromolekular gebaut ist; ihre Lsgg. enthalten isolierte Makromolekule u. dereń Viscositat nimmt wie auch bei Paraffinen u. Paraffinderiw. mit
steigender MolekiilgroBe zu. Eine Entscheidung kann entsprechend wie bei den Celluloseacet-aten (C. 1930. II. 3134) erreicht werden. Wenn yerschiedene Cellulosen sich
durch die MolekiilgroGo unterscheiden, so mussen ihre Eigg., z. B. die Viscositat beim
Losen in S ć h w e iz e r s Reagens u . darauffolgendem Ausfallen erhalten bleiben; wenn
aber Micellen sich losen oder die Viscositat auf einer Biostruktur beruht, dann mussen
beim Umfallen die Eigg. der Cellulosen sich andem. Vff. losen yerschiedene Cellulosen,
wie Ramie, Baumwoile, Zellstoff, Kunstseide in S ć h w e iz e r s Reagens u. fallen die
Cellulose durch EinflieBenlassen in Seignettesalzlsg. unter v6llig neutralen Bedingungen
aus. Die umgefallten Prodd. zeigen eine niedrigere Yiscositat ais die urspriingliehen.
Die Cellulosemolekiłle in S ć h w e iz e r s Reagens werden durch die Einw. des Luftsauerstoffes u. Lichtes oxydativ abgebaut. Werden die Umfallungen unter N u. unter
AusschluB von Lieht ausgefuhrt, also unter denselben VorsichtsmaBnahmen wie beim
Arbeiten mit Kautschuk, so konnen yerschiedene Cellulosen in S ć h w e iz e r s Reagens
gel. u. aus diesen Lsgg. ausgefallt werden, ohne daB sich die Eigg. der umgefallten
Prodd. von denen der nicht umgefallten unterscheiden. Dies betrachten Vff. ais einen
neuen Beweis fur den makromolekularen Bau der Cellulose. Es konnen nicht alle
Cellulosen unyerandert umgefallt werden. Wahrend Rohramie nach Viseositatsmessungen einen Polymerisationsgrad yon 1300 besitzt, sinkt dieser beim Umfallen
auf 900, um bei weiterem Umfallen annahernd konstant zu bleiben. Yff. erachten
die Esistonz yon Cellulosemolekulen vom Durchsehnittspolymerisationsgrad 900 ais
erwiesen, weil diese ohne Veranderung in Lsg. gehen.
Y e r s u c h e . Vff. arbeiten nach folgendein Yerf.: 2— 3 g Cellulose werden unter
Nj mit 9 g Kupferhydroxyd yermischt u. durch Zugabe von 900 ccm 25%ig. Aminoniaks durch 12-std. Stehen zum Losen gebraeht (fertige Schweizerlsg. nimmt Cellulose
nur sehr langsam auf). Die Lsg. wird durch eine Jenaer Glasfiltemutsche filtriert
u. unter Riihren in 2 1 einer 5%ig. Seignettesalzlsg. eingetropft. Dio faserige M. wird
auf einem Jenaer Glasfilter abfiltriert u. mit 2— 3 1 Seignettesalzlsg. u. darauf mit
4—61 dest. W. gewasehen. Alle Operationen, auBer dem Auswaschen mit W., werden
unter peinlichem LuftausschluB vorgenominen. (Ber. dtseh. chem. Ges. 68. 122B— 33.
1935. Freiburg i. Br., Univ.)
K ern.
W. Kern, Vber hochpolymere. Verbindungen. 114. Mitt. Vergleich der osmotisch
und viscosimetri$ćh bestimmten Molekidargemchłe von Gemischen voh Polymerhomologen.
(113. ygl. Yorst. Ref.) Vf. gibt eine mathemat. Ableitimg fiir das Verhaltnis der Durehwunittsmol.-Geww., wie sie bei osmot. u. yiscosimetr. Mol.-Gew.-Bestst. (letztere nach
S ta u d in g e r , ygl.: Die hoehmolekularen organ. Verbb., Kautschuk u. Cellulose,
bpiinger, Berlin [1932]) an Fadenmolekulen erhalten werden. Im Falle einheitlicher
ńtolfe bekommt man nach beiden Methoden gleiohe Mol.-Geww. Sind die gel. Stoffe
aber nicht einheitlich, so beeinflussen nach STAUDINGER die nieder- u. hoehmolekularen
Anteile die Viscositat u. die osmot. Eigg. yerschieden. Bei Mol.-Gew.-Bestst. an
polymer-homologen Gemischen ist es wichtig zu wissen, welehe Beziehungen zwischen
?if\°Smot' ermittelten Durchschnittsmol.-Gew. (Ma) u. dem Yiscosimetr. ermittelten
i i bestehen. Die theoret. Betraehtung fuhrt zu zwei verschiedenen mathemat.
Ausdriicken fiir M 0 u. M v u. es ergibt sich, daB das yiscosimetr. Durchschnittsmol.Jjew. stets groBer ais das osmot. ist. Bei hoehmolekularen Stoffen, die aus polymeromologen Gemischen bestehen, konnen einheitliche Prodd. dureh haufiges Frak-
308
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C h e m ie .
1 9 3 6 . I.
tionicrcn nicht erziclt werden, eine mittlere Molekiilart ist aber vorherrschend. In
diesem Fali sind yiscosimetr. u. osmot. Durchschnittsmol.-Geww. nicht sehr Terschieden. Sclilecht fraktionierte polymer-homologe Gemische konnen erhebliche
Untersehiede im osmot. u. yiscosimetr. Durchschnittsmol.-Gew. aufweisen. Ein
Beispiel zeigt, da(3 bei gleichem kryoskop. Mol.-Gew. eines polymerhomologen Gemisches ganz yerschiedene spezif. Viscositaten vorhanden sein konnen. Die Abweichungen sind bei Gemischen von zwei einheitlichen Bestandteilen erst wesentlich,
wenn das Yerhaltnis der Mol.-Geww. 1-.3 uberschreitet. (Ber. dtsch. chem. Ges.
68. 1439—43. 1935. Freiburg i. Br., Univ.)
E. S a u t e r .
H.
Staudinger und H. Eilers, Uber hochpólymere Verbindungen. 115. Mitt. Vber
die Umwandlung von Cdlulose in polymer-analoge Celhdosetriacetate. (114. vgl. vorst.
Ref.) Die gleichen Methoden, die zur Aufklarung des Baues niedermolekularer Verbb.
angewandt werden, liefien aueh den makromolekularen Bau der Cellulose beweisen,
namlich durch die Unters. polymer-homologer Beihen, durch Endgruppenbest. u.
besonders durch tlberfiihrung polymer-homologer Stoffe in polymer-analoge Deriyr.
Es ist von besonderer Bedeutung, Cellulose u. ihre Deriw . in polymer-analoge Prodd.
iiberzufuliren, weil die Endgruppenmethode bei diesen hochmolekularen Stoffen ungenau ist. Wenn bei der Uberfuhrung einer Cellulose in Celluloseester die Kettenliinge der Makromolekule unverandert bleibt, dann zeigen gleichkonz. Lsgg. unter
gleichen Solvatationsverhaltnissen gleiche spezif. Viscositat. Daher sind Viscositatsmessungen fiir solehe Unterss. besonders geeignet. Dis bisher dargestellten polymeranalogen Cellulosen u. -deriw. wurden erhalten durch Verseifen der Cclluloseacetate,
durch Methylierung yon Celluloseacetaten u. durch Nitrieren yon Cellulosen. Bei
der Aeetylierung yon Cellulose mit Essigsaureanhydrid in Ggw. von Schwefelsaure
oder Chlorzink tritt ein acctolyt. Celluloseabbau ein, der um so betrachtlieher ist,
je hoher molekular die Cellulose ist. H e s s u . LJUBITSCH (C. 1928. I I . 981) haben
Cellulosctriacetate aus Kunstseiden hergestellt durch Aeetylierung mit Essigsaure­
anhydrid u. Pyridin. Die Unloslichkeit dieser Prodd. fiih rtc n H e s s u . LJUBITSCH
auf ein festeres micellares Gefiige zuriick. Da diese Auffassung nicht mehr haltbar ist,
versuchten dio Vff. die Untersehiede in den Lóslichkoitseigg. aufzuklaren. Teclm.
Kunstseiden besitzen einen Polymerisationsgrad von 160— 280 (gegeniiber 1000— 1200
bei Baumwolle u. Ramie). Daher sollten die Triaeetate nach dem HESSschen Verf.
einen gleichen bzw. geringeren Polymerisationsgi-ad aufweisen u. mit andern abgebauten Triacetaten (Abbau bei der Aeetylierung nach O s t) ident. sein. Es wurden
nach HESS u . LJUBITSCH Cellulosetriacetate aus Kupfer- u. Viscoseseide u. aus Linter3
u. Zellstoff dargestellt. Weil die Triaeetate aus den Kunstseiden in Chlf., Tetracklorathan, Ameisensaure u. nach Erwiirmen auf 80° aueh in m-Kresol 1. waren, sind
dadurch die Angaben von H e s s u . LJUBITSCH widerlegt. Die aus Zellstoff u. Linters
gewonnenen Triaeetate waren dagegen in den genannten Lósungsm m . unl. u. nur
ąuellbar. An drei Kunstseidencellulosen wurden nun yiscosimetr. Mol.-Gew.-Best.
in ScHW EIZERs Reagens durehgefiihrt u . folgende Ergebnisse erhalten: Viscosescidc
„ G la n z s to ff- W U P P E R T A L “ = Mol.-Gew. 20000, Polymerisationsgrad 125, Kupferseide
„I; G. D o r m a g e n “ = Mol.-Gew. 36 000, Polymerisationsgrad 220, Cellulose ausgefallt
aus techn. Spinnlsg. der I . G . D o r m a g e n = Mol.-Gew. 39000— 41000, Polymerisations­
grad 240— 255. Diese Cellulosen sind mit Essigsaureanhydrid u. Pyridin in Triaeetate
yerwandelt worden. Bei yerschiedener Acetylierungsdauer anderte sich das Mol.-Gew.
eines Prod. nicht. Daraus folgt, daB kein acetolyt. Abbau eintritt. Die Polymerisationsgrade der Triaeetate, die am Rohprod. u. an je zwei umgefallten Proben bestiramt
wurden, haben einen um 20% hóheren Wert wie die der entspreclienden Cellulosen,
wenn fiir die Cellulosen in SCHWEIZERS Reagens u . fiir die Triaeetate in m-Kresol
die gleiche A'mKonstante, 10 X 10~\ in Reehnung gesetzt wird. Die direkte Best.
der A't)l-Konstanten war seither nicht móglich gewesen. Aus den yorliegenden Messungen ergibt sich, daB die K m-Konstantę fiir Cellulose in ScHW EIZERs Reagens etwas
niedriger ist, ais die fiir Cellulosetriacetat in m-Kresol, u. zwar betragt sie 8 X 10"4(Ber. dtsch. chem. Ges. 68.1611—18.1935. Freiburg i. Br., Univ., Chem. Lab.) E. S a u t.
H.
Staudinger und E. Husemann, Uber hochpolymere Verbindungen. 116. Mitt.
Uber das begrenzt ęudlbare Pólystyrol. (115. vgl. yorst. Ref.) Hochmolekulare Verbb.
yerhalten sich oft bei scheinbar gleicher Zus. ganz yerschieden in bezug auf ihre Loslicbkeit u. ihre Quellung: unbegrenzt ąuellbare Koli. yerlieren ihre auBere Forni ulosen sich auf, begrenzt ąuellbare belialten die Form bei u. konnen, z. B. im Falle eines
Polystyrols, auf das 50— 100-fache anschwellen. Weil sich analyt. zwischen 1. u. unl.
1936. I .
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C h e m ie .
30 9
Koli. der Unterschied nicht feststellen laBt, glaubte man, daB gleiche chem. Zus.
yorhanden sei u. das yerschiedene Verh. auf koli. Phanomenen beruhe. In einer friilieren
Mitteilung ( S t a u d i n g e r u . H e d e r , C. 1934. I I . 1434) konnte fiir don Fali des Polysfcyrols bewiesen werden, daB begrenzt ąuellbare u. unbegrenzt ąuellbare Makromolckiile Unterschiede im chem. Bau der Makromolekiile besitzen: das unbegrenzt
ąuellbare Polystyrol besteht aus Fadenmolekiilen von reinem Styrol, u. dagegen wird
das begrenzt ąuellbare Polystyrol durch die Polymerisation von Styrol mit kleinen
Mcngen Divinylbenzol erhalten. — Fast- reines para-Divinylbenzol polymerisiert
rascher ais Styrol, bei mehrtagigem Stehen zu einem glasartigen Stoff, bei 100° in
1—2 Stdn., wogegen Styrol bei 100° 2—3 Tage zur Polymerisation braucht. Die Entpolymerisierung des Polydiyinylbenzols tritt bei 400— 450° unvollstandig ein. Es
hinterbleibt eine bróckelige braune M. Polydivinylbenzol ist sehr sprode u. laBt sich
zum Unterschied gegen eukolloides Polystyrol leicht pulverisieren. Wahrend das
eukolloide Polystyrol aus Fadenmolckulen besteht, ergeben sich bei der Polymerisation
des Divinylbenzols dreidimensionale Molekule, dereń Aufbau nebenst. Formel zum
Ausdruck bringt. Durch Polymerisation
-CH—CH>— ■
• — CH—CH,I
von 8 u. hóher-°/0ig. Diyinylbenzollsgg.
in Bzl. oder Toluol bei 100° entstehen
nach 2 Tagen gallertige Massen. Verdiinntere Lsgg. liefern 1., durch Methyl— CH— CHj—CH—CH,— CH— CHs—CH— CHj—
alkoholzusatz ausfallbare Polymerisate.
Die spezif. Viscositaten dieser Poly­
merisate liegen zwisehen 1,5— 1,9, die
osmot. bestimmten Mol.-Geww. ergaben sich zu 20 000— 40 000. L. Poly— CII—CH,— CH— CH.
CH— CH,—
styrole dieser Mol.-Geww. zeigen spezif.
Viscositiiten von 3,8— 7,7, was zeigt,
daB die Polydivinylbenzolmolekiile tatsachlich stark yerzweigte dreidimen­
■
— CH—CH,--sionale Molekule sein miissen. — Bei
der Polymerisation von Gemischen von Styrol mit Divinylbenzol entstehen homogene
Polymerisate nur dann, wenn viel Divinylbenzol mit wenig Styrol oder viel Styrol
mit lyenig Diyinylbenzol zur Polymerisation gebracht wird. — Zur Prufung, ob hemikolloide Polystyrole mchr Divinylbriicken enthalten miissen ais meso- u. eukolloide
Prodd., um in unl. Koli. uberzugehen, wurden zu reinem Styrol wechselnde Mengen
Diyinylbenzol zugesetzt u. die Gemische unter Bedingungen polymerisiert, die zu
hemi-, meso- u. eukolloiden Polystyrolen fiihren. Fiir jede Polymerisationsbedingung
wurde die kleinste Menge Divinylbenzol bestimmt, die erfordcrlich ist, um ein begrenzt
quellbares Polystyrol zu erzeugen. Bei hemikolloiden Polystyrolen entstehen begrenzt
quellbare Koli., wenn auf 1 Mol Divinylbenzol 1— 6 Mol Styrol kommen; bei mesokolloiden geht die entsprechende Styrolmenge auf 1000— 15000 Mol herauf u. bei eukol­
loiden Polystyrolen erhalt man begrenzt ąuellbare Prodd., wenn auf 1 Mol Diyinylbenzol 30 000— 50 000 Mol Styrol kommen. Ein so starker EinfluB geringer Mcngen
suf das physikal. u. chem. Verk. ist nur bei hochmolekularen Stoffen verstiindlieh.
■Daher sind die Verss. ais Modellyerss. fiir biol. Gesehehen von prinzipieller Bedeutung.
— Wenn mit so geringen Divinylbenzolzusatzen polymerisiert wird, daB kein unl.
i olystyrol entsteht, solltcn nach der Theorie im Polymerisat Anteile yorhanden sein,
die hóhermolekular sind ais diejenigen eines Polystyrols, das unter gleiehen Bedmgungen ohne Diyinylbenzolzusatz hergestellt wurde. Die Vers.-Ergebnisse bestatigen
]1C3,i .^cnn
spezif. Viscositaten der Mischpolymerisate liegen fast doppelt so hoch
ais die der reinen Polymerisate, eine ebenfalls biol. bedeutsame Tatsache, die erkennen
■alit, daB ein molekiilverknupfender Stoff die Yiscositat eines Koli. betraehtlieh verandern kann. — Begrenzt ąuellbare Mischpolymerisate, die sehr stark ąuellen, entuw wec^lse^nde Mengen herauslosbaren Polystyrols. — Bestimmt man an begrenzt
Ibaren Polystyrolen, nach Abzug des 1. Polystyrols, die Anzahl Polystyrolmolekiile,
>e auf 1 Molekuł Divinylbenzol kommen, so ergeben sich Zalilen, die bis 10,5 heraufgonen. Es ergibt sich dio Folgerung, daB nicht alle Polystyrolmolekiile durch DiTmylbenzolbrucken zusammengehalten werden, sondern daB einfaehe Polystyrolmolekule mit dreidimensionalen Molekiilen des Mischpolymerisates stark yerfilzt sind.
i/U u . ^ Ue!lungsvcrss' " ’ur^ en zylindr. Probekorper yon etwa 1 cm Durchmesser
Iz cm Hohe yerwendet. Bei der Quellung in Bzl. bei 20° war nach 5-tagigem Stehen
0
A
y
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Ch e m ie .
1936. I.
keine Volumvergr5Berung mehr bemerkbar. Es wurde die Volumvergr6Berung V2— Vt/
Vx gemessen u. die aufgenommene Bzl.-Menge durch Wagung unmittclbar bestimmt.
Ein bei 60° 2 Monate polymerisiertes Prod. enthielt auf 1 Mol Divinylbenzol 30 000 Mol
Styrol; der Polymerisationsgrad eines reinen Styrols, unter gleichen Bedingungen
polymerisiert, war 3500; 19% Polystyrol waren extrahierbar; die VolumvergroBerung
in Bzl. betrug 15,6; auf ein Grundmol Styrol kommen bei der Quellung 18,6 Mol Bzi.
Ein 3 Tage bei 100° polymerisiertes Prod. enthielt auf 1 Mol Divinylbenzol 30 000 Mdl
Styrol; der Polymerisationsgrad des analogen reinen Styrols betrug 1200; estrahierbar
waren 64%; die VolumvergroBerung war 220; auf ein Grundmol Styrol kommen 260 Mol
Bzl. Je geringer die Zahl der verknupften Polystyrolketten ist, um so starker ist die
Quellung. Weiter ist die Quellung um so betrachtlicher, je mehr extrahierbare Anteile
in einem Polynicrisat vorhanden sind. Es zeigt sich, daB der Quellungsgrad hauptsachlich yon der Zahl der vorhandenen Diyinylbenzolbrucken abhangt u. unabhangig
von der Kettenlange der Polystyrolmolekule ist. Je mehr Polystyrolmolekiile auf
1 Mol Divinylbenzol kommen, um so groBer ist der Quellungsgrad. Bei einem Geh.
von 1 Mol Dmnylbenzol auf 10 000 Mol Styrol u. Polymerisationsgraden des Polystyrols von 3500, 1700, 1200, 840 betrug die VolumvergroBerung 7,6, 12,2, 15,7, 24,5.
Diese Vers.-Ergebnisse sprechen dafiir, daB die Polystyrolmolekule relativ starre,
elast. Gebilde sind, eine Auffassung, die auch aus dem Viseositatsverh. u. der Krystallisationsfahigkeit dieser Verbb. abgeleitet worden ist. — Im Falle yerschiedener Losungsmittel verursachen solche Losungsmm., die die Polystyrolmolekiile stark solvatisieren,
viel starkere Quellungserscheinungen ais sehwach solvatisierende Losungsmm. Bei
gut solvatisierenden Losungsmm., wie Bzl. u. Schwefelkolilenstoff, wird bei den Prufkórpern der Endzustand in 5 Tagen erreicht, hoher viscose gut solvatisierende Losungsmittel, wie Tetralin, bedingen eine Quelhingsdauer von 10 Tagen. Mit dem schlecht
solvatisierenden yiscosen Dekalin tritt der Endzustand der Quellung erst nach
14 Tagen ein. Die Zahl der Losungsmm.-Molekule pro Grundmol Styrol betrug z. B.
bei einem Polymerisat mit 1 Mol Diyinylbenzol auf 10 000 Mol Styrol bei Schwefelkohlenstoff 36,4; bei Bzl. 23; bei Tetraehlorkohlenstoff 22; bei Tetralin 16,7; beiButylacetat 9,2; bei Dekalin 7,3 u. bei Cyclohexan 2,7. Die entsprechenden VolumvergroBerungen waren in gleicher Reihenfolge der Losungsmm.: 20,3; 19,6; 20,6;
21,6; 11,1; 2,9. Auch die ?;Sp/o-Werte der Polystyrollsgg. in verschiedenen Losungsmm.
lasscn eine ahnliche Abhangigkeit erkennen: in obiger Losungsm m . -Reihenfolge:
9,1; 10,9; 9,3; 9,8; 6,0; 5,8; 2,4. Es besteht also ein naher Zusammenhang zwischen
der Loslichkeit von Polystyrolen, ihrer spezif. Viscositat in Lsg. u. der Quellungsfahigkeit der unl. Polystyrole. (Ber. dtseh. chem. Ges. 68. 1618— 34. 7/8. 1935.
Freiburg i. Br., Univ., Chem. Lab.)
E. S a u t e r .
H.
Staudinger, Bemerkungen zu den PuJblikationen von I . Sakurada. Entgegnung
des Vf. auf Veroffentlichungen von S a k u r a d a (C. 1934. II. 1112) iiber die Viscositatseigg. von synthet. u. natiirlichen hochpolymeren Verbb. u. auf Bemerkungen SAKUr a d a s (C. 1935. II. 1332) zu den Abhandlungen des Yf. uber den Aufbau der Hochmolekularen u. das Yiscositatsgesetz. Die irrefuhrenden Ausfuhrungen SAKURADAS,
besonders im Hinblick auf die Reinigung der Cellulose u. auf das Viscosita,tsgesetz
des Vf. werden zuriickgewiesen. (Ber. dtsch. chem. Ges. 68. 1234— 38. 1935.
Freiburg i. Br., Univ.)
KERN.
A. A. Wwedenski und P. J. Iwanikow, Chemische Oleichgcwichłe der Beaktionen
zwischen Kohlenwasserstoffen. 8. Mitt. Die Oleichgeuńchte der Reaktionen: 1. CeH u
CeH u + H 2; 2. CsH n
Cąff1G+ H t . (7. vgl. C. 1935. I. 2662.) Die fiir Hexan u.
Octan ermittelten Vers.-Daten werden durch folgende Gleichungen erfaBt: fur die Bk.
^ C6H I2 + H 2 gilt
lg K = 6366/T — 2,961 Ig T + 0,0376 68 T — 0,0617 64 T* + 0,11 ± 0,12;
fiir die Rk. C8H 18 ^ C8H 16 + H 2 gilt
lg K v = 6366/T — 2,961 lg T + 0,0376 68 T — 0,0,17 64 T2— 0,43 ± 0,10.
(Chem. J . Ser. A. J . allg. Chem. [russ.: Chimitseheski Shurnal. Sser. A. Shurnal
obschtschei Chimii] 4 (66). 975— 78.)
BERSIN.
E.
W . R. Steacie und R. D. McDonald, Die Kinetik der Reaktion zwischen ga-»■
formigem Melhylalkohol und 8txckoxydvl. Die Rk. -mirde zwischen 500 u. 570° unter­
sucht. Die Geschwindigkeit der Rk. ist bei weitem groBer ais die der therm. Zers. von
N.O; ferner ist sie angenahert proportional der N 20-Konz. u. unabhangig von der
CH3OH-Konz. Dio seheinbare Aktmerungswarme licgt zwischen 50 000 u. 60 000 «u
pro g-Molekul. Verss., bei denen das Rk.-GefaB mit Pyresglasstiicken gefiillt wurde,
1936. I .
D p A l l g e m e in e
u . t h e o r e t is c h e
o r g a n is c h e
Ch e m ie .
311
zeigten, daB die Rk.-Gesehwindigkeit proportional der Oberflaehe ist, so daB demnach die Rk. entweder heterogen yerlańft, oder ein KettenprozeB ist, in dem die Rk.Ketten von den Wanden ausgehen u. im Gas beendet werden. Die Hauptrk. ist wahrselieinlieli folgende: CH3OH + N ,0 = HCHO + H 20 + N2; HCHO = H 2 + CO.
Esplosionen lieBen sich im CH30H-N20-Gemisch durch ErhShung der Temp. nicht
heryorrufen, die Rk.-Geschwindigkeiten nahmcn nur stetig zu. Ferner wurde gefunden,
daB Athylen u. Acetaldehyd mit N20 merklich erst bei hoheren Tempp. reagieren,
woraus zu folgern ist, daB N 20 erst bei solchen Tempp. ais Oxydationsmittel wirkt,
die seiner Zers.-Temp. nabekommen (vgl. dagegen D lX O N u. H lG G IN S, C. 1927. II.
391). Therm. Zers. von CH3OH allein lieferte hauptsachlich CO u. H 2 neben wenig
CH4. (J. physic. Chem. 38. 1031— 43. Montreal, Canada, Mc G i l l Univ.) C o r t e .
Paul W. Preisler und DorisB. Preisler, Kinelik der Bildung von Sulfon-sduren
aus Dithiosauren. I. Die Oxydation von Oystin zu Cysteinsaure durch Thallisulfat. Es
wurde gefunden, daB die die Gesehwindigkeit bestimmende Stufe bei der Rk. zwischen
Thallisulfat u. Cyslin bei 30° in sehwefelsaurer Lsg. zweiter Ordnung ist, u. daB die Rk.Geschwindigkeit angenahert proportional der Cystin- u. Thallisulfatkonz. ist u. mit
steigender H 2S04-Konz. abnimmt. Fur die gesamte Rk. gilt die folgende Gleichung:
2 HOOC •CH(NH2) •CH-, • S ■S ■CH2•CH(NH,) •CO OH + 5 T12(S04)3 + 12 H 20 =
4H00C-CH(NH2)-CH2-S03H + 5 T12S0., + 10 ILSO.,.
Bei 30° in n. H 2S04 mit 0,0005 g-Atomen Thallisulfat u. 0,0001 Mol. Cystin hat die
Konstantę zweiter Ordnung fur die Thallired. den Wert von 23,3 g-Atomen pro Min.
u. Liter; fiir dio Cystinosydation unter denselben Bedingungen den Wert 4,7 Mol. pro
Min. u. Liter. Da mehrere Rkk. zweiter Ordnung in der Reihe, dio von Rr—S— S— R
zu R—S03H fiihrt, moglich sind, ist an Hand dieser Daten die Identifizierung einer
speziellen Rk. nicht moglich, doch kommen 2 Rkk. ais geschwindigkeitsbestimmende
Stufen nieht in Frage, namlich die Rk. yon R — S— S—R mit H 20 unter Bldg. yon
E—SH u. R — SOH, da diese Rk. unabhangig yon der Thallisalzkonz. ware, u. die Oxydation von durch Hydrolyse gebildetem R —SH durch Thallisalz, da diese Oxydation
wahrscheinlich keine einfache bimolekulareRk. ware. Fur die Aktiyierungsenergie wurde
bei yerschicdenen Aciditaten der Wert yon 24200 cal gefunden. Bei Verss. mit Dilhiodihydracrylsaure, HOOC-CH2-CH„-S -S-CH2-CH2-COOH, wurden 99% der theoret.
Menge Ba(OOC'CH2-CH2-S03) isoliert. Ferner wurde beobachtet, daB Chloride,
Bromide u. Jodide die Oxydation von Cystin dureh Thallisulfat ungewolinlich katalyt.
beeinflussen (ygl. nachst. Ref.). Hohe Jodidkonzz. yerlangsamen die Oxydation oder
bringen sie ganz zum Stillstand. (J. physic. Chem. 38. 1099— 1107. Saint Louis,
Missouri, WASHINGTON TJniv. School of Medieine.)
CORTE.
Paul W. Preisler und Doris B. Preisler, Kinetik der Bildung von Suljonsauren
ans Dithiosauren. II. Die positiven und negativen katalytischen Einflusse von Halogeniden
auf die Ozydation von Cystin zu Cysteinsdure durch Thallisulfat. (I. ygl. vorst. Ref.)
KJ iłbt auf dio Oxydation von Cystin durch Thallisulfat in H 2S04 bei 30° einen positiven katalyt. EinfluB aus, wenn die KJ-Itonz. 0,000 000 1-mol. ist. VergróBerung
der KJ-Konz. bewirkt weitere Steigerung der Rk.-Gesehwindigkeit, die bei einer
KJ-Konz. yon 0,000 05-mol. ein Maximum erreicht, um dann bei weiterer Steigerimg
der KJ-Konz. wieder abzunehmen. Steigt die KJ-Konz. iiber 0,01-mol., so wird die
Orydationsgcschwindigkeit kleiner ais in Abwesenheit von K J . Die KJ-Katalyse ist
ferner abhangig yon dem Yerhaltnis des zu Beginn der Rk. yorhandenen K J zur ursprungliohen Thallikonz. Wird das Verhaltnis durch Steigerung der Jodidkonz. yergroBert,
so nimmt die Gescliwindigkeit der Thallired. ebenfalls zu. Bei groBeren Jodidkonzz.
ist der EinfluB der urspriinglichen Thallikonz. weniger ausgesprochen u. die Gcschwindigkeit scheint allein der Jodidkonz. proportional zu sein. Obwohl im Verlauf eines
ers. das Vcrhaltnis (J_)/(T1+++) mit der Zeit zunimmt (wegen der Red. von Thalli
2u Phallo) bleibt die katalyt. Gesehwindigkeit fast konstant. Dies wird durch dic Annahme erklart, daB T1+++ sehr schnell mit dem Jodid unter Bldg. eines nicht reaktionslahigen, lang8am dissoziierenden Komplexes reagiert, wodurch ein Teil des Jodids
yerhindert wird, an der katalyt. Rk. teiizunehmen. Anderung der Cystin- oder Thallosmfatkonz. beeinfluBt die Gesehwindigkeit der katalyt. Red. nicht, wahrend sie durch
steigende H 2S04-Konz. herabgesetzt wird. Der Temp.-Koeff. der durch Jodid kataly- ^ R k . betragt 21 700 cal. Verss. mit Chlorid u. Bromid ergaben, daB yollstandige
'Wlmiderung der Cystinoxydation eintritt, wenn das Verhaltnis Halogenid/Thalli
gleich 2 oder groBer ist. Eine beschleunigende Wrkg. wurde nicht beobachtet. Fluorid
312
D ,. A l LGEMEINE U. THEORETISCHE ORGANISCHE C H EM IE.
1936. I.
zeigt weder positiye nooli negative katalyt. Wrkg. Bei der durch Jodid katalysierten
Rk. trat durch Bromid u. in geringerem MaBe durch Chlorid eine erhohte Bcschleunigung
auf. (J. physic. Chem. 38. 1109— 15.)
C o rte .
K ai Julius Pedersen, Die Bromierungsgeschwindigkeit von Acetessigsaure. Es
wurde die Bromierung yon Acetessigsaure in yerschiedenen Lsgg. kinet. untersucht:
1. in 0,022— 0,75-n. HC1; 2. in Lsgg., die neben der freien Saure dereń Na-Salz enthalten;
3. in Lsgg. von Glykolsaure u. dereń Na-Salz; 4. in Lsgg. von Essigsaure u. dereń NaSalz. In den salzsauren Lsgg. entstand zunachst a-Monobromacetessigsaure, die mit
weiterem Br2 a,a-Dibromacetessigsaure liefert. In den 3 anderen Lsgg., in denen die
H-Ionenkonz. kleiner ist, ging die Bromierung nur bis zur a-Monobromacetessigsaure.
Die in den yerschiedenen Lósungsmm. erhaltenen Bromicrungsgeschwindigkeiten lassen
sich durch folgende Annahmen erklaren: 1. Die Bromierungsgeschwindigkeit der Enolformen ist sehr groB im Vergleicli zu der Enolisierungsgescliwindigkeit der Ketoformen;
die Ketoformen werden nicht bromiert. 2. Undissoziierte Acetessigsaure u. Monobromacetessigsaure werden mit meBbarer Geschwindigkeit enolisiert u. die Enolisierung wird
durch Basen, aber nicht durch Sauren katalysiert. 3. Die Enolisierungsgescliwindigkciten der Acetessigsaure- u. Monobromacetessigsaurejonen sind gegeniiber denen der
undissoziierten Sauren vernachlassigbar. In den salzsauren Lsgg. ist die Acetessigsaure
prakt. yollstandig undissoziiert, wahrend die Monobromaeetessigsaure wenigstens in
den schwacher sauren Lsgg. teilweise dissoziiert ist. Fur den Verlauf der Bromierung
in HCl-haltiger Lsg. ergibt sich in Analogie zum Acetessigester (C. 1934. II. 1580)
folgendes Schema:
CH3•CO •CH2•COOH — > CH3•C(OH) = C H •COOH ®I*>.
(CH3• CO -CHBr •COOH
CH3-C0-CHBrC02- + H+) + H+ + BiCH3•CO •CHBr •CO OH — >-CH,-C(OH)=CBr-COOH
(CH3•CO ■
CBr„ •COOH ^ CH3-C 0ĆB r2-C02- + H+) + H+ + Br~
Die Bromierungsgeschwindigkeit wird also durch die Enolisierungen der Acetessig­
saure u. der Monobromaeetessigsaure bestimmt. In allen anderen Lósungsmm. ist die
Acetessigsaure unyollstiindig dissoziiert, wahrend die Monobromaeetessigsaure prakt.
yollstandig dissoziiert ist. Daher wird in diesen Fallen die Bromierungsgeschwindigkeit
nur durch die Enolisierung des undissoziierten Teils der Acetessigsaure u. durch die
bas. Katalyse dieser Rk. bestimmt. — Aus den Bromicrungsergebnissen bereclinen sich
die monomolekularen Geschwindigkeitskonstanten fiir die Enolisierung bei 0° von Acet­
essigsaure bzw. Monobromaeetessigsaure zu log k — 0,235 bzw. log h = 0,27, u. die
Dissoziationskonstante der letzteren bei 0° zu 0,021, das ist 80-mal so groB wie die der
Acetessigsaure. Bzgl. Einzelheitcn u. Berechnungen der Basenkatalyse der verschicdenen Pufferlsgg. muB auf das Original verwiesen werden. (J. physic. Chem. 38. 999 bis
1022, Copenhagen, Dcnmark, Royal Veterinary and Agricultural College.)
Co r t e .
J. Frederick J. Dippy, Frank R. Williams und Reginald H. Lewis, Chemische
Konstitulion und die Dissoziationskoiistanten der Monocarbonsduren. Teil I I I . (II. vgl.
C. 1935. I . 3653.) Nach der friihcr bcschriebenen Methode setzen Vff. ihre Bestst. der
Dissoziationskonstanten von Monocarbonsauren fort u. finden fur iTtherm. X 105 der
j)-Fluorbenzoesaure 7,22, der o-Chlorbenzoesaure 114, der m-Chlorbenzoesaure 14,8, der
p-Chlorbenzoesdure 10,55, der o-Brombenzoesdure 140 u. der p-Brombenzoesdure 10,7. Sie
yergleichen ihre Werte mit den friiher gefundenen Werten fur die Konstanten, insbesondere mit den Werten yon S a x t o n u. M e i e r (vgl. C. 1934. I I. 3487). Die Starkę
der p-Monohalogenbenzoesauren fallt in der Rcihe Br, Cl, F, im Gegensatz zu der Re ihenfolgę bei den Halogenessigsauren. Messungen an der p-Fluorphenylessigsaure (A'therm. =
5,68-10-5) zeigen auch fiir diese Reiho den starken Abfall bei der F-Verb., wodurch die
Umkehr der Halogenreihc bei aromat. Carbonsauren noeh starker heryortritt. Die
Messung der Leitfahigkeit fiir p-Aminophenylessigsdure ergibt Werte fiir A^klass. > die
mit abnehmender Konz. der Lsgg. abnehmen bis zu 0,0015-n. Bei weiterer Verdiinnung
zeigt die Saurestarke einen anormalen Anstieg. (J. chem. Soc. London 1935- 343—46.
Marz. Cardiff, Technical College.)
Gaede.
J.F .J.D ip p y , H.B.W atson und F .R . Williams, Ghemische Konstitution und, die
Dissoziationskonstanten der Monocarbonsduren. IV . EineDiskussion iiber die elektrolytische
Dissozialion der substituierten Benzoe- und Phenylessigsauren in Beziehung zu anderen
Seitenkettenprozessen. (III. ygl. yorst. Ref.) Vff. betrachten die Ergebnisse ihrer friiheren
Unterss. im Lichte der modernen Elektronentheorie. (J. chem. Soc. London 1935- 340
bis 350. Marz.)
Gaede.
1936. I .
Di- A l l g e m e in e
u . t h e o r e t is c h e
o r g a n is c h e
Ch e m ie .
313
H.
v. Halban, G. Korttim und M. Seiler, Die Dissoziationskonstanten scliwacher
und millelstarker Elektrolyte. II. Dissoziationskonstante und Loslichkeit des a-Dmilro■phenols in Salzlosungen. (I. vgl. C. 1 9 3 5 . 1. 1504.) Vff. dehnen die opt. Best. der Disso­
ziationskonstanten von a-Dinitroplienol auf Lsgg. von NaC104 u. BaCL aus. AuBerdem
wird die Loslichkeit der Saure in NaCl-, KC1-, KC104-, NaClO.,- u. BaCl",-Lsgg. bestimmt
u. mit Hilfe der Lóslichkeits- u. /fę-Kurven der Aktiyitatskoeff. des undissoziierten
Sauremolekiils berechnet. Es zeigt sich, daB die groBen indiyiduellen Unterschiede im
Verlauf der /sTc-Kurven in den verschiedenen Salzlsgg. hauptsachlich dem Aktiyitiltskoeff. der undissoziierten Saure zuzuschreiben sind. Der mittlerc Aktiyitatskoeff. der
Saureionen wird ebenfalls ermittelt. Er weist wesentlich geringerc individuelle Unter­
schiede auf. Die verschiedenen Verss. zur Deutung der Aussalz- u. Einsalzeffekte werden
kurz diskutiert. Es wird gezeigt, daB sie mit den experimentellen Ergebnissen nicht
im Einklang stehen. (Z. physik. Chem. Abt. A. 173. 449— 65. Aug. 1935. Ziirich, Uniy.,
Physikal.-Chem. Inst.)
G aede.
E.
Hertel, Vorgaiuje an der Anodę bei der Elektrolyse von Pikraten in nichtwasserigen Ldsungsmiiteln. (Verss. von E. Hertel u. F. Kruger.) Die Elektrolyse von
Pikraten in niehtwss. Lósungsmm. setzt eęst beim Uberschreiten einer Polarisationsspannung, die sich aus einem kathod. u. einem anod. Anteil zusammensetzt, ein. Bei
Erhóhung der angelegten Spannung steigt zunachst die Stromstarke, u. das Anodenpotential nimmt stetig zu. Bei einem yon der Temp., dem Bewegungszustand des Elektrolyten u. der Natur des Mediums abhangigen Wert fiir die Stromdichte (krit. Strom­
dichte) springt das Anodenpotential auf einen etwa 1 V hóher gelcgenen Wert, der dann
seinerseits bei weiterer Erhóhung der angelegten Spannung wiedcr stetig zunimmt. Dio
krit. Stromdichte ist unabhangig von der Konz. des Elcktrolyten. Die Einstellung
des „2.“ Anodenpotentials erfordert eine Zeit, die um so kurzer ist, je gróBer die Differenz
zwischen der herrschenden Stromdichte u. der fur die Aufrechterhaltung des 2. Anoden­
potentials erfordcrlichen Stromdichte ist. Die Abhangigkeit der Potentialeffekte
(„Anodeneffekte") yon Lósungsm., angelegter Spannung, Riihrgeschwindigkeit,
Anodenmaterial (Pt, Au, Ag, Al, Cu), Anodenflache, Temp. wird esakt gemessen u.
graph. dargestellt. Wird die Elektrolyse in Methylalkohol bei herrschendem 1. Anoden­
potential durchgefiihrt, so werden neben liarzigen Prodd., die noch nicht untersucht
sind, Formaldehyd, HCN, H N 03 u. Pikrinsaure erhalten, wahrend bei dem 2. Anoden­
potential nur Pikrinsaure u. harzige Prodd. entstehen. (Z. Elektrochem. angew. physik.
Chem. 41. 564— 69. Aug. 1935. Bonn.)
G aede.
Ralph P. Cook und Percy L. Robinson, Oewisse physikalische Eigenschaften
twi Cyan und seinen IIalogenverbindungen. [Hg(CN)2] liefert unreines ((CN)2); [AgCN]
z'v*sc^en 330 u. 380° reineres ((CN)2), das kondensiert u. fraktioniert wird. Aus
• e U-p uS04-Lsgg. entwickeltcs (CŃ)2 hat zunachst einen hóhercn Dampfdruck, wohl
infolge einer Verunreinigung durch (C02). Die Dest. yon Dicyan ist schwierig. CNC1
wird aus Na-Zinkcyanid u. Chlor bei 0° hergestellt, CNBr aus NaCN u. Br„, aq, C N J
aus [Hg(CN)2] -f iith. Jodlsg. (F. 146,0°).
Dio Dampfdrucke von fl. (CN)2 [— 14,4 u. — 22,9°] werden auf 0,5 mm genau be­
stimmt, sie sind mit den Resultatcn von P e r r y u . B a r d w e ll (1925) fast ident.
‘ogwP = 22,300 83 — 1818,554/3’ — 5,0183-log10 T. CNCl wird zwischen 0 u. +7,75°
untersucht. log10 p = 7,804 77— 1406,4/3'. Kp.;60 12,55® (extrapoliert). Die D D . von
^JWn ist etwas kleiner, ais die Theorie yerlangt. Die D . des fl. Cyans (F. bis 20°) ist
Uj91o06. (1 — 0,00203-i), die D. des fl. CNCl (F. bis 18°) 1,2223. (1— 0,001677-0;
V. desfl. CNBr 2,0246. (1 — 0,001 30-0 54— 76°), des//. C N J beim F. ca. 2,59 ± 0,02.
\on Cyan, Cyanchlorid u. Cyanbromid werden die Oberflachenspannungen gegen den
wgenen Dampf in einem gróBeren Temp.-Bereich bestimmt u. der Parachor berechnet:
yai},l17’7 8tatt 125*°> °NC1 H3,6 statt 1,163, CNBr 128,4 statt 130,5. Der Paraclior
CV1? n r ’ na°** o^^80n Messungen 58,9— 60,4 statt 62,5. Die Daten fiir (CN)2, CNCl,
_A.Br, CNJ u. CNH werden zusammengestcllt u. diskutiert. Cyan ist nicht assoziiert.
ie.-“ Onst. von Cyan ist wahrscheinlich N ; C-Ci N u. geradlinig. CNCl u. CNBr sind,
ach den Oberflachenspannungen beim Kp. zu urteilen, im fl. Zustand schwach asso.nert. Auch in diesen Verbb. diirfte eine dreifache Bindung yorliegen. (J. chem. Soc.
p i! i
^835. 1001— 05. Juli. Newcastle-on-Tyne, Univ. of Durham, A rm s tro n g
W . A. R ot h .
i •
«wynne Davies, Spezifische Warmen ton Isobuttersdure-Wassergemischen
1
'r.- i.
1833. II. 838.) Die Loslichkeit in W. wird direkt, nicht aus der Temp.
ung otler Aufhellung, bei 15,00 ± 0,04° zu 21,92°/0 bestimmt, wahrend bisher
314
D a. P r a p a r a t iy e
o r g a n is c h e
Ch e m ie .
N aturstoffe.
1 9 3 6 . I.
kleinere Werte angenommen waren. Die spezif. Warmen der homogenen Lsgg. u. der
zweiphasigen Misehungen werden zwisclien 13,5 u. 16,5° auf 1— 2°/00 genau bestimmt.
Bis zur Trubung sinkt die c_-%-Kurvo regelmaCig ab, olme Micellenbldg. anzuzeigen.
Nach der Trubung steigt cp ein wenig (20,34% 0,9453, 21,15% 0,9407, 21,98% 0,9360,
22,73% 0,9317, 23,38% 0,9328, 25,11% 0,9307), um dann starker zu fallen. Dio Kurve
ahnelt der fur K-n-Oetoat mehr ais der fiir n-Buttersauro. Bis 13% (Micellenbldg.
bei der n. Saure) sind die c^-Werte fiir beide Sauren gleich; oberhalb 13% findet man
fiir die n. Sauro kleinere Zahlen. (J. chem. Soc. London 1935. 1166— 67. Aug.
Aberystwith, Wales, Univ., Coli. of Wales.)
W. A. R o t h .
H,
D. K. Drew und J. K. Land<łuist, Schmelzpunkte ton Oemischen in zusammengehórigm (entr&pic) Reihen. Die Verbb. von Metallen einer natiirlichen Gruppe mit
den gleichen organ. Radikalen zeigen ahnliche F.F. u. Gemische haben etwa die gleichen
F.F. Der Grund diirfte Isomorphismus u. gleicher Winkel der Valenzen sein. Vff. untersuchen die Tetraphenylterbb. ton C, Si, Ge, Sn u. Pb u. finden nach guter Reinigung
285, 237,5, 233,4, 229,2 u. 227,5°. Die aquivalenten Gemische mit dem nachsten Glied
der Reihe schmelzen bei 248— 257, 245— 255, 220— 250, 220— 250°. Es tritt ein kleiner
Sprung ein, wenn man yon Ge zu Sn, von Sn zu Pb iibergeht. Ein ąuaterniires Gemisch der Tetraphenyle von Si, Ge Sn u. Pfc schm. bei 220— 221°, ebenso wenn man
CPh4 zusetzt. Gemische von SiPh4 u. GePh., zeigen fast lineare Abnahme des F. Die
Triphenylterbb. ton N , P , As, Sb u. B i werden ebenso untersucht (127,5, 79,1, 60,5,
55 u. 78,3°). Beim Mischen treten starkę Depressionen auf, aufler bei PPh3 + AsPli3;
NPhj u. BiPhj fallen heraus, die 5 Elemento der V. Gruppe sind untereinander verschiedener ais die der IV. AuSTINs Formel (1930) (Mol.-Gew.)6 = konst. X D f. X
(absol. F.)3 gilt nicht fiir obige Reihen. Vff. geben eine Formel:
yMol.-Gew. x absol. F. X MoL-Radius/Dp.,
die besser gilt; ihre allgemeine Giiltigkeit ist zweifelhaft. (J. chem. Soc. London 1935.
1480— 82. Okt. London, Univ. Queen Mary Coli.)
W. A. R oth .
Lloyd E . Swearingen und Randall F. Ross, Das Syste?n Pyńdih-Essigsdure.
I I . Schmelzpunkte. (I. ygl. C. 1934. I I . 2967.) Es wurde die Abhangigkeit des F. im
System Pyridin-Essigsaure von der Zus. untersucht. Das F.-Diagramm liLBt die Verbb.
C5H 5N-CH3COOH (F. — 59°) u. C5H 5N-4CH3COOH oder C5H 5N-5 CH3COOH
(F. ca. — 42°) erkennen. Die erste Verb. ist in dem Diagramm, das die Abhangigkeit der
Viscositat von der Zus. wiedergibt, nicht zu erkennen, wahrend die 2. Verb. aueh in dem
Viscositatsdiagramm zu erkennen ist, doeh ist es zumindest fraglich, ob die Verb. fur
das auftretende Viscositatsmaximum (vgl. I. Mitt.) yerantwortlich ist. (J . physic.
Chem. 38. 1085— 89. Norman, Oklahoma, Univ.)
Co r t e .
A . Banchetti, Der Einflu/3 des Zusatzes ton Salzen auf die Mischbarkeitstemperatur
des Systems Wasser-Phenol. Die vom Vf. an einem Gemisch von 34,8% Phenol u65,2% W. zu 66,7° bestimmte Mischbarkeitstemp. wird durch Zusatz von KC1 (Konz- c)
um t° erhóht. Die mit c = 0,0003,— 0,0578 (g-Moll. KC1 auf 1000 g FI.-Gemisch)
esperimentell ermitteltcn Werte fur t lassen sich durch folgende Gleichungen wiedergeben: fur c > 0,02 ist t = 5,85 |/c + 68,65 c, fiir allo untersuchten c kann man
t = 64,87 c0’87 annehmen; die letztere Gleichung wird aueh an Messungen anderer
Autoren gepriift u. bestatigt. (Atti Soc. Toscana Sci. Naturali 44. Nr. 3. 5 Seiten.
1935. Pisa, Univ., Inst. f. physikal. Chemie. Sep.)
R. K. M u l l e r .
D s. P ra p a ra tlv e organische C hem ie.
Naturstoffe.
G.
Bryant Bacłunan, Reaktionen der Brom- und Dibromolefine. Vf. untersucht
R kk. der Brom- u. Dibromolefine mit Basen in yerschiedenen Losungsmm. u. mit
Alkalimetallen in fl. NH3, dio zu Eliminierung oder Ersatz des Br u. Additionsrkk.
(Einw. yon Halogenen, 0 2, S usw.) fiihren. Entsprechend den Monobromolefinen sind
die Dibromolefine gegen W. u. schwache Basen (wss. NaX’0 3, Pyridin, Anilin) relativ
stabil; mit starken Basen jedoch erfolgt Dehalogenierung zu den Acetylenen, wobei
bei den Dibromderiw. teilweise Oxydation erfolgt. Mit KOH in alkoh. Lsg. ist eines
der Prodd. Essigsaure (ygl. Valextin\ Ber. dtsch. chem. Ges. 28 [1895]. 2664), in
anderen Fallen wird die am leichtesten oxydierbare Substanz des Rk.-Gemisehes angegriffen. So entsteht aus 1,1-Dibrompropen mit C2H sSNa Methylaeetylen u. Diathyldisulfid u. die geringe Acetylenausbeute bei der Dehalogenierung yon 1 , 1 -Dibromolefinen in Mineralólen (vgl. Bachman u. H il l , C. 1935- I. 1359) ist wahrscheinlicli
auf die teilweise erfolgende Osydation zuriickzufiihren. Die Einw. yon Na in fl. NBj
1936. I .
D,2. P b a p a b a t iy e
o b g a n ib c h e
Ch e m ie .
N atubstoffe.
315
auf 1-Brompropen, 1-Bromocteu, 1,1-Dibrompropen u. 1,1-Dibromocten folgt der von
1931-1. 3322) formulierten Theorie der metali. Rcdd. in fl. N H3. Die Monobromolefine liefern die entsprechenden Aeetylene u. Olefine im Verhaltnis AjO, das
mit steigender Elektronegativitat des KW-stoffradikals ebenfalls steigt; entsprechend
yerlialten sich auch dio Dibromolefine, hei denen jedoch auch die Bldg. hohermolekularer Polymcrer erfolgt. In allen Fallen erfolgt in geringem Grade durch den im
Verlauf der Rk. gebildeten H 2 Red. der Olefine u. Aeetylene zu den gesatt. KW-stoffen.
Sowohl Brom-, wie auch Dibromolefine addieren Br2 u. Cl2, jedoch nicht J 2, wobei
die Addition von Cl2 leicht u. fast oline Substitution erfolgt. Im Gegensatz zu den
unhalogenierten Olefinen — z. B. Hepten-1 — reagieren sie jedoch nicht mit S0C12.
Dibromolefine absorbieren 0 2 aus der Luft unter Bldg. von a-Bromsaurobromiden.
Diese „oxydative Umlagerung“, die stark exotherm ist, erfolgt leicht in KW-stoffLósungsmm. oder in Abwesenheit von Lósungsmm., langsam in Ggw. von W. u. prakt.
liberhaupt nicht in A. oder Anilin. Mit feuchtem 0 2 erfolgt teilweise Hydrolyse des
Saurebromids u. der freiwerdende HBr addiert sich an unverandertes Dibromolefin
unter Bldg. von gesatt. Tribrom-KW-stoffen der Formel RCHBrCHBr,; die isomeren
Verbb. RCH2CBr3 entstanden nicht. CH2N2, NOC1 u. C6H 5CH2SH reagieren nicht
oder nur in sehr geringem MaBe; Verss. zur Red. der Dibromolefine mit H 2 unter Druck
(+ Pt) fiihrten teilweise nicht zum Zicl.
V e r s u c h e . Die Bromolefino -wurden durch Einw. von Pyridin auf die ent­
sprechenden a,/3-Dibromsauren, die Dibromolefine aus den entsprechenden «,a,/3-Tribromsauren (B a c h j i a n , 0. 1933. II. 3558) mit 20%ig. Na2C03 dargestellt. — Rk.
t'on l,l-Dibromhepten-(l) mit Na-Athylat in absol. A. (8-std. Kochen unter RiickfluB)
lieferte Heptin-(l), Kp. 110— 112°; Hg-Salz, F. 60— 61°; ais Nebenprod. entstand
Essigsśiure, identifiziert durch Uberfiihrung in Essigester. — Rk. non 1,1-Dibrompropen-(l) mit CJE^SNa in absol. A. (15-std. Koehen) lieferte Diathyldisulfid, C4H 10S2,
Kp.20 55— 57° u. Propin, identifiziert durch Ag- u. Hg-Salz (F. 203°). — Rkk. der
Brom- u. Dibromolefine mit N a in fl. N H 3 ergab folgende Verhaltnisse fiir A/O: bei
l-Brompropen-(l) 0,012, bei l-Bromocten-(l) 0,45, bei l,l-Dibrompropen-(l) 0,71, bei
1.1-Dibromocten-(l) 1,80. Die gebildeten Olefine wurden ais Dibromide identifiziert:
1.2-Dibrompropan, K p.,60 140°, (Z20, = 1,934, 1,2-Dibromoctan, Kp. 21 126°, nu20 =
1,4963, die Aeetylene ais Hg-Deriw.: Dipropinyl-Hg, F. 203°, Dioetinyl-Hg, F. 80,5°.
Bei den Propenderiw. entstand in 49°/oig- Ausbeute Propen, verunreinigt mit etwas
u. Propan; Propin wurde aus dem Na-Salz durch Hydrolyse des Rk.-Gcmisches
mit konz. NH.,OH in Freiheit gesetzt. Hydrolyse der Octenderiw. lieferte lediglich
H2; die verbleibenden braunen Ole wurden bisKp. 130° dest. u. in den DestiOaten dio
Aeetylene nach H i l l u . T y s o n (C. 1928. I. 1379) bestimmt. Nach Ausschutteln
der Destillate mit 10°/oig. wss. AgN03, Abfiltrieren u. Extrahieren des Gemisches mit
A. aus dem ath. Auszug Oeten, Kp.760 122— 124°. — Halogenderinate des l-BronnproP«i-(i) u- l,l-Dibrovipropen-(l). Halogenierung mit Cl2 u. Br2 erfolgtc in CC14 bei
-5°. CH3CHClCHClBr, Kp.760 154,5°, nD20 = 1,5022, d2\ = 1,702, die von L in n e Mann (Ann. 138 [1866]. 123) beschriebene Verb. (Kp. 156— 160°) enthielt wahrschein­
lich etwas l,2-Dichlor-2-brompropan; CH3CHClCClBr2, Kp.le 84°, no20 = 1,5500,
= 2,082; CH3CHBrCBr3, K p.ł5 122°, nn2° = 1,6187, d2\ = 2,679, zers. sich bei
Dest. unter Atmospharendruck weitgehend unter AusstoBung von Br2, die von
Cah o u rs (Compt. rend. 31 [1850] 291) beschriebene Verb. ist wahrscheinlich eine
andere Substanz oder ein Glemisch. — Rkk. der 1,1-Dibromolefine mit 0 2. Beim
Schiitteln mit Luft oder 0 2 erfolgt unter Temp.-Anstieg zuerst schncll, dann langsamer Absorption. Aus l,l-Dibrompropen-(l) mit 0 2: a-Brompropionylbromid,
C3H4OBr2, Ivp.]5 59° (mit konz. NH4OH a-Brompropionylamid, F. 123°), daneben
entstanden 1,1,2-Tribrompropan, K p.6 83°, nD2“ = 1,5790, d2\ = 1,355 u. wenig
“-Brotnpropionsaure, F. 25°. Mit iiber P20 6getroeknetem 0 2stieg die Ausbeute an Brom^^brornid u. die an Tribrom-KW-stoff sank, Ausfiihrung der Rk. nicht oberhalb
-.0 erhohte die Ausbeute an diesen Prodd. In Ggw. von W. nur langsame, in A. oder
Anilin unmeBbar geringe Absorption; in hoehsd. PAe. u. in Bzl. n. Rk.-Verlauf. (J.
Amer. chem. Soc. 57. 1088— 90. 1935. Columbus, Ohio, Uniy.)
Sc h ic k e .
Gordon M. Kline und Nathan L. Drakę, Polymerisation non Olefinen, die bei
ter Einwirhing non SchwefeUtiure auf Mełhylisopropylcarbinol enlstehen. Einw. von
nT®"
auf Hethylisopropylcarbinol (I) lieferte 2 isomere Decene, II (Kp.215 110,8°;
iD T.1’4340) u. i n (Kp.„15116,8°; nD25 = 1,4375). II lieferte bei der Ozonisation
Acetaldehyd u. ein Keton IY (Kp.766 147,2°; Semicarbazon, F. 147,6— 147,8°). IU
K r a u s (C.
316
D s. P b a p a b a t iy e
o b g a n is c h e
C h e m ie .
N aturstoffe.
1 9 3 6 . I.
lieferte bei der Ozonisation ebonfalls Acetaldchyd u. ein Keton V (Kp.,68 154,4°; Semicarbazon, F. 169,5°). Da beide Ketone dio HoFMANNsche Methylketonrk. geben,
mussen dio boiden Decene die Gruppicrung — C(CH3)=CH-CH3 enthalten. Oxydation
von V mit NaOBr lioferte eine Saure mit 7 C-Atomen, dereń Amid bei 76,5° sckmolz.
Die Siiuro war nicht ident. mit Metkyldiatkylessigsaure (aus der GEIGNARD-Vcrb. des
Methyldiathylcarbinylchlorids -f- C02), obwohl sie denselben Kp. (Kp.13 104°) zeigte,
denn dio Amidę gaben eino starkę F.-Depression. Da das yon NYBERG (Ber. dtscłi.
ehem. Ges. 55 [1922]. 1960) besckriebene 3-Methyl-3-athylpentanon-2 ahnliche Eigg.
zu kaben sohien wie V, wurde es ebenfalls synthetisiert, dock zeigten die Semicarbazone
eine starkę F.-Depression. Nach der Literatur sind nur 3 Metkylketone mit 8 C-Atomen
(sowie die ontsprechenden Semicarbazone u. die sich yon den Ketonen ableitenden
Saureamide mit 7 C-Atomen) unbekannt. Eines von diesen, namlich 4,5-Dimethylhexanon-2, wurdo von W h e e le r (Tkosis for M. S. degree, Univ. of Maryland, 1931)
dargestellt (Semicarbazon, F. 159— 160,5°). Ais mógliche Ketone bleiben so nur noeh
3,4,4-Trimethylpentanon-2 u. 4,4-Dimethylkexanon-2 ubrig. Aus den Verss. von RoSE
(Thesis for Ph. D. degree, Univ. of Maryland, 1934) ergibt sich, daC IV 3,4,4-Trimelhylpentanon-2 ist. Um zu beweisen, daB V 4,4-Dimethylhexanoii-2 ist, wurde das Osim
von V der BECKMANNSchen Umlagerung unterworfen, wobei ein substituiertes Acet­
amid entstand, desson Hydrolyse mit wss. sirupóser H 3P 0 4 bei 230— 240° ein Amin
lieferte, das mit l-Amino-2,2-dimethylbutan (Pikramid, F. 88— 88,5°; Benzolsulfonamid,
F. 59,5°) ident. war. Hierduroh ist bewiesen, daB V mit 4,4-Dimethylhexanon-2 ident.
ist. Ferner ergibt sich daraus, daB I = 3,4,5,5-Telramethylliexm-2 u. I I == 3,5,5-Trimełhylhepten-2 ist. Zur Darst. von l-Amino-2,2-dimethylbutan wurde tert. Amylchlorid
iiber dio Gp.IGNARD-Vcrb. in Dimetliylathylessigsaure ubergefulirt, die mit SOC1, u.
NH,OH in das Amid umgewandelt wurde. Das Amid lieferte mit P20 5 das Nitril, das
mit Na + A. zum Amin reduziert wurde. Die experimentellen Einzelheiten sind wiedergegeben bei G. M. K l i n e (Thesis for Ph. D. degree, Univ. of Maryland, 1934). — Die
erhaltenen Ergebnisse lassen sich mit der WHITMOREschen Polymerisationstheorie nur
dann in Einklang bringen, wenn eine sehr komplizierte Umlagerung angenommen wird.
Vff. nekmen daker an, daB zunachst bei der Dehydratisierung von I entstehendes Triinethyldthylen folgendermaBen aktiyiert wird; CH3~ +C(CH3)=CH-CH3. Dieses aktivierte
Molekiil addiert sick nun an ein nickt aktiviertes Trimetkylatkylenmolekul in Ubereinstimmung mit den relativen Elektroncgativitaten in der folgenden Weise:
( C H jJ ^ C H C H , + CH3- +C(CH3)=CH- CH3 — y II
Addition der beiden Bruchstiicke des aktivierten Molekiils an die Doppelbindung
von l-Methyl-l-athylathylen findet folgendermaBen statt:
C2H 5(CH3)C=CH 2 + CH3- +C(CH3)=CH- CH3 — >-IU
Sofern dieser Mechanismus richtig ist, werden Trimethylathylen u. 1-Metkyll-athylathylen bei der Dehydratisierung yon I im Verhaltnis 3: 1 gebildet, da II u. III
in gleicher Menge entstehen. Diese Addition des aktivierten Olefinmolekuls an eine
Doppelbindung ist aknlick der Addition yon RM gX an eine Carbonylgruppe oder der
katalyt. Hydrierung einer Doppelbindung. Diese Theorie wird ferner auf die Bldg. der
bekannten Di- u. Triisobutylene aus Isobutylen angewendet u. stimmt auch hier gut
mit den Ergebnissen uberein. — Ein Vergleich der relatiyen Bindungsstarken lafit
ferner erwarten, daB wahrend der Addition des aktiyierten Olefinmolekuls an ein anderes
Olefinmolekul eine C—C-Bindung viel leickter aufgespalten wird ais eine C—HBindung; in Obereinstimmung hiermit unterscheiden sich auch die bei vielen Połymerisationen erhaltenen Prodd. sehr von denen, die nach der Theorie des labilen H
zu erwarten ware. (J. Res. nat. Bur. Standards 13. 705— 12. Washington.) C op.TE.
Warren M. Cox jr. und E. Emmet Reid, Einige isomere verzweigłe HezadecandeGewisse aliphat. Alkokole, wie Cetylalkokol, besitzen wahrscheinkck eino mild purgierende Wrkg. (ygl. C. 1932. II. 2559). Vff. stellen daraufkin alle 8 tkeoret. móglicken
Verbb. RR'CH-CH2OH, worin R u. R ' geradkettige Alkyle mit zusammen 14 C-Atomen
sind, dar. Die Verbb. wurden durch Malonestersynthese u. Red. der Athylester der entsprechenden Essigsauren dargestellt. Dio zur ilalonestersynthese nótigen Halogenide
^vurden aus den entsprechenden Alkokolen gewonnen, von denen die koheren Glieder
mit Ausnakme des Undeoylalkohols ebenfalls durch Malonestersynthese u. Esterrcd.
erhalten wurden. Die Malonestersynthese fuhrt man zweekmaBig in butylalkoh. Lsgaus, weil Butylalkohol durch einfache Dest. wasserfrei zu erhalten ist; das entstchendc
1936. I .
r>a. P b a p a r a t iy e
o r g a n is c h e
C h e m ie .
N aturstoffe.
317
Gemisch von Diathyl-, Athylbutyl- u. (iibcrwiegend) Dibutylester wird durch Kochcn
mit 25%ig. alkoh. K O H yerseift, die Dicarbonsaure auf 190° crhitzt u. mit alkoh. HC1
in Ggw. von CaCl2 verestert. Bei der nachfolgenden Esterred. sind die Ausbeuten
gering. — D. u. n. sind D.25., u. ud25. Melhyltridecylessigsaureathylester, Kp.12 185— 187°.
Methyltridecylalhylalkohol, F. 12— 13°, Kp.lc 185— 187°, n. 1,4453, D. 0,8320. Acelat,
D. 0,8527, n. 1,4378. Athyldodecylessigsduredthyleśter, Kp.15 191— 199°. Ałhyldodecyldlhylalkohol, F. — 0,2°, K p.lę 186— 188°, n. 1,4484, D. 0,8366. Acelat, D. 0,8584,
n. 1,4391. Propylundecylessigsduredthylesler, K p.14 181— 183°. Propylundecylathylalkohol, F. 5,5°, Kp.15 181— 184°, n. 1,4478, D. 0,8349. Acelat, D. 0,8567, n. 1,4385.
Butyldecylessigsduredthylesler, Kp.15 180— 185°. Butyldecylathylalkohol, F. — 14,5 bis
—14°, Kp.j5181— 183°, n. 1,4476, D. 0,8345. Acełat, D. 0,8567, n. 1,4381. n-Amylnonylessigsauredthylesler, K p.14 180— 182°. n-Amylnonyldthylalkohol, erstarrt glasig,
F. ca. —9 bis— 8°, ICp.15 181— 182°, n. 1,4476, D. 0,8341. Acelat, D. 0,8563, n. 1,4380.
Hcxyloctylessigsduredthylesler, Kp.14 181— 183°. Hexyloctyldthylalkohol, erstarrt glasig,
F. -30 bis — 26°, Ivp.15181— 183°, n. 1,4470, D. 0,8336. Acelat, D. 0,8560, n. 1,4379.
Diheptylessigsauredlhylesler, K p.I4 182— 183°. Diheptylalhylalkohol, erstarrt glasig,
F. —25 bis — 18°, Kp.15181— 182°, n. 1,4470, D. 0,8342. Acelat, D. 0,8565, n. 1,4380.
(J. Amer. chem. Soc. 57. 1801— 02. 9/10. 1935. Baltimore, J o h n s H o p k i n s
Uniy.)
OSTERTAG.
F. G. Fischer und K. Hultzsch, Ober den Aufbau, der Kette von Carotinoiden
durch Kondensation von 3-31elkyIbuten-(2) -al-(l). ( Ober Aldolkondensationen. III.)
(II. Mitt. ygl. C. 1935. I. 224.) Durch Einw. von Na-Amid auf Methylbułenal (I) in A.
wurde 2,2,4-Trimethylcyclohexadien-(4,6)-aldehyd-(l) (II) crhalten, der sich aus 2 Mol. I
nach dem Prinzip der Diensynthese gebildet hatte. Eine lineare Kondensation von I
laBt sich jedocli unter Bedingungen, die spater mitgeteilt werden sollen, auch erzielen.
Etwa 50% der kondensierten Antcile lassen sich unmittelbar aus dem Rk.-Gemisch
durch Dcst. abtrennon. Davon bestelit etwas iiber dio Halfte aus Dehydrocitral (III),
etwa Ys aus 3,7,ll-Trimethyldodekapentaen-(2,4,6,S,10)-al-(l) (IV), dann hohermolekularen nicht unzers. fluclitigen Aldehyden, aber auch I I u. einem monocycl. Aldehyd,
C15H20O, dessen Konst. noch unbekannt ist. Dio Hydrierung yon I I I hefcrte unter
Aufnahme yon 3 Mol Wasserstoff Tetrahydrocitral, wahrend bei der Oxydation mit Ag.,0
Dehydrogeraniumsdure entstand. Dio Oxydation des ais Farnesinal (in Analogie zu
dera um 4 H-Atome reicheren Aldehyd Famesal) bezeichneten C15-Aldehyds IV mit
DŁ‘lang nicht. Dio W.-Abspaltung aus seinem Oxim lieferte das laugenbestandigo
Die Hydrierung gab Hexaliydrofamesal. Der noch unbekannte zugrundo liegendo
Polyen-KW-stoff C15H 22 gleicher Konst. wird ais Farnesin bezeichnct. Eine chromatogrąph. Trcnnung der yerschiedenen Kondensationsprodd. scheiterte an der Unbestandigkcit der Aldehyde. Sowohl III, ais auch IV lieBen sich nach P O N N D O R F (C. 1926. I.
1983) zu den entsprechenden ungesatt. Alkoholen V u. VI reduzieren. V scheint noch
autosydabler ais II I zu sein. Es wird darauf hingowiesen, daB bei gróBerer Bestandigkeit
die neucn Verbb. yielleicht schon ais Naturstoffo bekannt gcworden waren, denn Dehydrogeraniuiiisaure ist schon ais solclier bekannt. SchlieBlich werden die Farbenrkk.
der neu dargestellten Verbb. mit SbCl3 in Chlf. angefuhrt u. die Verschiedonlieiten
lm Geruch von I I I u. V bzw. Citral u. Oeraniol erwahnt.
1 CH.-C(CH,)=CH.CHO
H*C
CHj
(T
H;('|
U i:
III
IV
PTTfi
CH
VI
CHa. C(CH»)—CH *C II= C H *C(CHa)=CH *CHsOlI
CHa-C(CH j)=CH .CH=CU -C(CH.)=CH .CH=CH-C(CH»)=CH .CH iOH
3,7-Dimethyloclatrien-(2,4,0)-al-(l) (Dehydrocitral, III), C10H 140.
F. 40,5— 41°.Semicarbazon, F. 224— 225° (Zers.). Phenylhydrazon,
i 142°. p-Nitrophenylhydrazon, F. 193— 194°. Oxim, F. 123°. — 3,7-Dimetkyl<xWnen.(2,4,6)-ol-(l) (Dehydrogeraniol, V), CloH 10O, F. 46— 47°. — 3,7,11-Trimetliyl(Farnesinal, IV), CI5H 20O, F. 120— 121°. Aus der bei
‘,
ini Hochyakuum sd. Fraktion der Kondensationsprodd. von I.
Semi-®1-236° (Zers.). Oxim, F. 192° (Zers.). — 3,7,11-Trimethyldodekape.ntaenni-t • ’
(FamesinolYI), C15H 220, F. 136— 137°. Liefert mit SbCl3 in Chlf. eine
franco6 " i^ ^ r ^ u n g , die im Ton der von Vitamin A yollig gleicht. (Ber. dtsch. chem.
tJo. 1(26—34. 11/9. 1935. Freiburg i. Br., Univ.)
BERSIN .
XVIII. 1.
*
91
v
^ aa s u c ^
CH,.C(CH i )= C H - C H = C H .C (C II,)= C H .C H = C H .C (C H !i)=CH-CHO
V
C\ ^j-C H
CH» • C(CHa)=CH. CH—CH • C(CH*)—CH • CHO
318
D a. P b a p a b a t iy e
o r g a n is c h e
C h e m ie .
N atubstoffe,
1936. L
F.
Gottwalt Fischer und O. Wiedemann, Ober die Hydrierung ungesiittigt
Ketów durch garende Hefe. Biochemische Hydrierungen. I I . (I. vgl. C. 1935. I. 225.)
Zur Ermittlung der ZusammenhiŁnge zwischen der enzymat. Hydrierbarkeit u. den
konstitutionellen Besonderheiten der ungesatt. Molekule wurden Ketone gepriift mit
p in yerschiedener Lage: In einer aliphat. Kette u. in einem hydroaromat. Ring, an
einem sok. C-Atoni u. einem tertiiiren, a,/?-standig zum Carboxyl u. entfernter. SclilieClich -wurden auch zweifach ungesatt. Ketone mit konjugierten Bindungen der Hefeeinw. unterworfen. Bei a,/J-ungesatt. Ketonen tritt stets eine Hydrierung ein. Durch
Best. des Verhaltnisses ungesatt. zu gesatt. Verbb. u. des yon Keton zu Alkohol in
einer Probe der Red.-Prodd. wurde der Bk.-Verlauf gekennzeiehnet. — Beziiglich der
G e s e h w i n d i g k e i t der Absattigung der einzelnen Ketone wurde festgestellt,
daB ungesatt. Ketone allgemein viel langsamer an der p hydriert werden, ais ungesatt.
Aldehyde oder primare Alkohole. Am sehnellsten erfolgt die Absattigung bei Ketonen,
dereń p , konjugiert zum Carbonyl, zwischen sek. C-Atomen in einer aliphat. Kette
liegt. Benzalaceton wurde zu etwa 80% hydriert. Noch besser ist infolge seiner groBeren
W.-Loslichkeit Furfurylidenaceton hydrierbar. Vergleichsweise recht raseh erfolgt auch
die Hydrierung von Crotyliden- u. Cinnamalaceton, allerdings macht hier die H-Addition
nach Aufhebung einer p Halt. Bedeutend langsamer lassen sich Mesitylozyd, Methylcydohexenon, Pulegcm u. Carvon absattigen, bei denen die Athylenbindung yon einem
t-ert. C-Atom ausgeht. Vóllig unberiihrt bleibt die p , wenn sie zum Carbonyl nicht
konjugiert ist, z. B. beim Allylacelon. — Die praparatiyo Unterteilung der R k. -P r o d d.
ergab folgendes; In den meisten Fallen entstanden die gesatt. Ketone; nur bei langdauemden Vorss. traten daneben bedeutende Mengen gesatt. Alkohole auf, yermutlieh
ais Folgę einer zweiten langsameren Rk. Insofern gleieht die enzymat. H-Anlagerung
der Einw. von Metallamalgamen u. anderen Red.-Mitteln, die zuerst die Athylenbindung
angreifen u. dann die Carbonylgruppe. Allerdings bestehen auch wesentliche Unterschicde, so die Bldg. ungesatt. Alkohole bei der Hefehydrierung, also die Addition
yon Wasserstoff allein an das Carbonyl. Bei der enzymat. Hydrierung oc,/?-ungesatt.
Aldehyde geht dagegen die H-Addition viel schneller an der Carbonylgruppe yor sich
ais an der Athylenbindung. Da Athylpropenylcarbinol auch in einem langdauemden
Garvers. nicht im geringsten hydriert wurde, ist anzunehmen, daB auch andere a,/(-un­
gesatt. Alkohole, im Gegensatz zu den primaren, mit garender Hefe nicht hydriert
werden. Aus den ungesatt. Ketonen entstehon also die gesatt. Alkohole nur iiber die
gesatt. Ketone. Die Bestandigkeit von Allylcarbinol gegenuber garender Hefe zeigt
ebenso wie der Vers, mit Allylaceton, daB nicht zum Carbonyl oder zum primaren
Hydroxyl konj ugier te Athylenbindungen der biochem. Hydrierung mit Hefe unzuganglich sind. — Es wird, auf die Vergesellschaftung der natiirlich yorkommenden
gesatt. u. a,/ff-ungesatt. Ketone, sowie auf den selteneren Fali der ais Begleiter der
ungesatt. Ketono auftretenden ungesatt. sek. Alkohole (Piperiton-Piperitol) hingewiesen.
y o r s u o h e (z. T. mit W illiam Robertson). Benzalaceton lieferte: HethylfS-phendthylcarbinol, Meihylstyrylcarbinol u. Benzylaceton. — Furfurylidenaceton gab
2-\y-Oxybutyl)-furan, C8H 120 2, Kp.I3 96— 98°, ocd23 = +4,76°. — Aus den Red.-Prodd.
von l-Slethylcyciohcxcn-[l)-on-(3) wurden abgetrennt l-Melhylcyclohexanol-{3), C7H140,
Kp.12 70— 72°, Kp. 170— 173°, an21 = +4,9° u. l-Mcthylcydohcxantm-(3), K p.u 73°. —
Crotylidenaceton lieferte Hepten-(2)-ol-(6), C7H 140, K p.12 62— 64°, nD19 = 1,44294,
an19 = +8,31° neben Hepten-(2)-on-(6), C-H120, K p.12(6,8) 50— 52°; Semicarbazon,
F. 108°. — 6-Phenylhexe7i-(5)-on-(2) neben 6-Phe7iylhexen-(5)-ol-(2) wurden aus Cinn­
amalaceton erhalten. Semiearbazon des Phe.nylhexe.nom, C13H 17ON3, F. 132°. — Allylaceton gab Hexen-(l)-ol-(5), C„Hł20, Kp. 136— 138°. (Liebigs Ann. Chem. 520. 52—W.
18/9. 1935. Freiburg i. Br., Uniy.)
BERSIN.
P. P. Schorygin und A. P. Kreschkow, Untersuchung der b e i der L v fto x y d a tio n
aus Paraffin erhaltlichen Ozysauren. I I . (I. ygl. C. 1934. II. 2206.) Durch Yeresterung
mit (CH 3 )2S0 4 in alkal. Lsg., Dest. der Methylester, Verseifung u. fraktionierte Krystaihsation der Cd-Salze wurde eine Trennung der Oxysauren, ihrer Lactone, Lactide, A®'
hydrido usw. angestrebt. Dio starkę Erhóhung der JZ . bei der Dest. der Ester sprieht
fiir das Vorliegen yon /?-Osysaui-en. Ein Vergleich der Eigg. einzelner Fraktionen der
Oxysauren wies darauf hin, daB diese Sauren nicht Glieder nur einer homoiogen Beihe
sind, sondern daB sich unter ihnen zweifellos Isomere sowohl in bezug auf die Stellung
der HO-Gruppen, ais auch in bezug auf die Kettenyerzweigung befinden. Die A n aly ^D
der Ag-Salze ergaben das Vorliegen folgender Sauren: C10H 200 3, C12H 210 3, C13H260i’
ChH280 „ Cł5H 30O3, C16H 320 3i C17H 340 3 (2 Isomere), Cł8H 360 3, Ć2lH 42Ó3 (2 Isomere)'
1936. I .
Dj- P e a p a e a t iy e o r g a n ib c h e C h em ie .
N a tu b s to ffe .
319
C22H 140 3, C25H50O3, C27H 510 3, C32H e40 3. W citere Einzelhoiten im O riginal. (Chem. J .
Ser. A. J. allg. Chem . [russ.: Ćhim itscheski S hurn al. Sser. A. S h u rn al obschtschei
Chimii] 4 (66). 988— 94. Moskau, MENDELEJEW -Inst.)
B e r s in .
B . Rothstein, Oeruch und Konstitution. Beriehtigung zu der C. 1935.1.2971 referierten
Arbeit. a-n-Nonylbutyrolacto>i hat Kp.0l60 136° (nieht 143°), a-n-UndecyttnUyrólacton hat
Kp.0,rj9 155° (nicht Kp.0lS 155°). (Buli. Soc. chim. France [5] 2. 1736. Okt. 1935.) O g .
Ernst Bergmann und Herbert Corte, Wanderung von Allylgruppen in der Acetylessigsauredthylesteweihe. Nach C l a i s e n (B e i l s t e i n , Erganzungsband 3. 135) liefert
die Rk. zwischen /?-Methoxycrotonsaureathylester u. Allylalkohol in Ggw. yon N H 4C1
C-AUylacetylessigsaureathylester:
CH3-C(OCH3): CH-C02C2H 5 — )- CH3•C(OCH2•C H : CH2) : CH •CO,C2H 5 —
CH3•CO •CH(CH2•C H : CH2) •C02C2H 5
Um festzustellen, ob bei der Umlagerung des hypothet. Zwisehenprod. in die
C-Allj’lverb. dio wandernde Allylgruppe eine Umstellung (das dio Allylgruppe mit
dem Rest des Molekuls yerbindende C-Atom vor u. nach der Umlagerung ist nicht
dasselbe) erfahrt oder nicht, haben Vff. die Cinnamylgruppe ais unsymm. substituierte
Allylgruppe angewandt. — Cirmamylchlorid u. Na-Acetylessigsaureathylester lieferten:
1. Dicinnamylacetylessigsaureatliylester (I), dessen Bldg. der direkten Dibenzylierung
des Acetylessigsiiureathylesters entspricht (vgl. SCHLENK u. BERGMANN, Lehrbuch
der organ. Chemie 1 [1932]. 433). 2. Monocinnamylacetylessigsaureathylester (II).
H ergab bei der alkal. Hydrolysey-Benzylidenbuttersaure u. a-Phenyl-^«-hexen-e-on(III).
II adiert 3,4 Atome Br, wobei tcilweise Substitution des beweglichen H-Atoms stattfindet. — /3-Athoxycrotonsaureathylester u. Zimtalkohol ergaben in der Hauptsache
/J-Cinnamy!oxycrotonsaureathylestei' (Y), dessen Konst. durch alkal. Hydrolyse zu
Cinnamylisopropenylather (IY) bewiesen wurde, ferner eine Yerb. C24H 2e0 3, die
5,6 Atome Br aufnimmt u. daher der Formel Y I entspricht. Die Bldg. yon V entspricht
Cl a is e n s Ansicht, daB die Allylierung des /?-Methoxycrotonsaureesters zuerst am
enol. 0 angreift. Alkal. Hydrolyse von V ergab neben IY die /3-Phenyl-/J-vinylpropionsaure YII, die bei der Hydrierung /?-Phenylvaleriansaure lieferto u. ihre Entstehung
einer Umlagerung von V yerbunden mit einer Umstellung der Allylgruppe (s. o.) verdankt. Der Abbau des Umlagerungsprod. erfolgte wie ublich. Y gab beim Erhitzen
auf 260° II. Die Umlagerung von V kann also sowohl mit ais auch ohne Umstellung
der Allylgruppe yerlaufen, die 1. wird durch Alkali, die 2. durch Erhitzen bewirkt.
Die Umwandlung von Y in I I ist der Grund fur die Bldg. von Y I: zuerst bildet sich
V, wird in I I umgelagert u. die Enolform yon I I emeut cinnamyliert.
I CH3■
CO ■
CR2■
C02C2H 5
I I CH3■
CO ■
CHR ■
C02C2H 5
i n c h 3-c o -c h 2r
i y CH3-C(0R):CH2
V CH3-C(0R):CH-C02C2H 5
V I CHj ■C(O R ): CR •C02C2H 5
V II CH2: CH •CH(C6H s) •CH2•C02H R = •CH2•C H : CH •C„H5
V e r s u c h e. C-Cinnamylacetylzssigsaureathylester, C15H 180 3 (II); K p.14 200°.
Aus Na-Acetylessigsaureester u. Cinnamylchlorid. — DicinnamylacetylessigsdureathylMter, CjjH.gOj (I); ICp.14 258°. Entstand neben dem yorigen in derselben Rk. —
a--łJhenyl-Aa-hexen-e-on (III): Hydrolyse yon I I mittels alkoh. Alkali. Kp. 12 160°.
bemicarbazon: F. 130°. Aus Bzl.-PAe. — p-Cinnamyloxycrotonsauredthylester (V),
S H 1803. A us Cinnamylalkohol u. /3-Athoxycrotonsaureester u. NH4C1. K p.12 162°. —
P-^innamyloxy-ix-cinnamylcrotonsdureathylester, C21H 30O3 (VI); Kp.s 200— 210°. E nt­
stand in derselben Rk. wie der vorige. — Cinnamylisopropenylather (IV), C12H 140 ;
” P-i2 120— 122°. Alkal. Hydrolyse von V. — p-Phenyl-ji-vinylprop%onsdure, Cu H 120 2
n
Kp ■
l2 162°. Entstand neben dem yorigen. — Bei der alkal. Hydrolyse von II,
uas durch Erhitzen yon V entstanden war, wurde neben I I I eine Saure vom F . 87° gej t> die yielleicht ident. ist mit 1,2,3,4-Tetrahydro-l-naphthoesaure. (J. chem. Soc.
London 1935. 1363— 65. Okt. Rehovoth, Palastina, Daniel Sieff Research Inst. u.
Berlin, Univ.)
H eim iiold.
Emst Bergmann, Die Umlagerung von Tliiocyanaten in Isothiocyanale. Nach
oCHlenk, Bergm ann (Lehrbuch der organ. Chemie [1932], I. 609) erfolgt die beCIIi
CH>
CHj
kannte Umlagerung von AllylCH,
CH,
thiocyanat in das Isothiocyanat
\
jol
CH
N
CH
N
nach nebenst. Schema. Dieser
1
1 — y n
u
— ^ III — >Rk.-Mechanismus entspricht der
CH,
C
CH,
C
Umlagerung der Phenolallylather
s
S
in o-Allylphenyle (CLAISEN,
21*
320
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o r g a n is c h e
Ch e m ie .
N aturstoffe.
1 9 3 6 . I.
Liebigs Ann. Chem. 418 [1919]. 78), dic Vf. analog erklart. Um dicsc Theorie zu priifen,
hat Vf. Cinnamylthiocyanat (I) dargestellt u. dieses zur Umlagerung gebraeht. Nach
dem obigen Schema sollte dabei Phenylvinylcarbinylisothioeyanat (II) entstehen,
wahrend der klass. Umlagerungstyp, nach dem bei intramolekularer Umlagerung
keine Konst. -Anderung des wandernden Radikals erfolgen soli, die Bldg. von Cinnamylisothiocyanat (III) verlangen wiirde. Es bildete sich III. Die Konst. von I wurde bewiesen: 1. durch Osydation, die Benzoesaure ergab; 2. durch Hydrierung, die das
mit einem aus y-Phenylpropylbromid u. K-Thiocyanat dargestellten Priiparat ident.
y-Phenylpropylthiocyanat ergab. Die Struktur von I I I wurde bewiesen durch Umsetzung mit Anilin zu einem disubstituierten Thioharnstoff IY, der aus Cinnamylamin u. Phenylisothiocyanat dargestellt werden konnte. Die Struktur des Cinnamylamins, das aus Cinnamylbromid u. Kaliumphthalimid dargestellt wurde, konnte durch
Hydrierung des Cinnamylphthalimids zum Phthalo-y-phenylpropylimid bestatigt
werden, das aueh aus Kaliumphthalimid u. y-Phenylpropylbromid erhalten wurde.
I C„HS•C H : CH •CH2•SCN
I I C6H 6•CH(NCS) •C H : CH2
I I I C,H5•CH :CH •CH2•NCS IV C6H 5•C H : CH -CH2■
NH •CS •NHC6H 5
Versuche.
(Mit Corte.) Cinnamylthiocyanat (I), C10H 9NS. Aus K-Thiocyanat u. Cinnamylbromid. Nadeln aus PAe., F. 68°. — y-Phenylpropylthiocyanal,
CX0H UNS. Aus NH4-Thiocyanat u. y-Phenylpropylbromid oder durch Hydrieren von
I. K p.30 180°. Die Verb. hat stark blasenziehende Wrkg. — Cinnamylisothiocyaml,
C10H9NS (III). Aus I durch 1-std. Erhitzen im Vakuum unter RuckfluB. K p.12 162°.
— si/mm.-Phenylcinnamylthiohamstoff (IV). Aus I I I u. Anilin. F. 119°. — Phthaloy-phenylpropylimid, C17H 150»N- Aus K-Phthalimid u. y-Phenylpropylbromid sowie
durch Hydrierung von Phthalocinnamylimid (F. 156®, Nadeln aus Propanol). Prismen
aus Methanol -j- Aceton, F. 61°. (J. chem. Soc. London 1935. 1361— 62. Okt. Rehovoth, Paliistina, Daniel Sieff Research Inst.)
HEIMHOLD.
Christina C. Miller, Die Geschwindigkeit der Umwandlung ton Methylammoniumcyanat in Methylhamstoff in Athylalkohol. (Vgl. C. 1934. II. 709.) In der friiher (1. c.)
fiir wss. Lsgg. beschriebenen Weise untersucht Vf. dio Geschwindigkeit der Umwand­
lung von Methylammoniumcyanat in Methylharnstoff in 98,09%ig. A. bei einem Konz.Bereich von 0,04— 0,0002 Mol bei 0 u. 10°. Bei unendlicher Verdiinnung ist bei gleicher
Temp. die Geschwindigkeit in A. uber 500 mai so groB wie in W. Wie fiir wss. Lsgg.
wird die Rk.-Geschwindigkeit in A. durch eine Gleichung der Form v = K 0C 2F dargestellt, die die Ionenkonzz. einschlieBt u. in der der reaktionskinet. Faktor F qualitativ die ihm von B ro n s te d (vgl. J. phys. Chem. 102 [1922]. 169) gegebene Bedeutung
besitzt. Unter der Aimahme, daB F =
wurden die Abstiinde (a) zwischen den
Zentren der reagierenden Ionen bei 0 u. 10° mit Hilfe der Gleichung yon GrONWALL,
La M er u . S andved (ygl. C. 1928. II. 1305) fiir den thermodynam. Aktiyitatskoeff. (/)
berechnet. Die gefundenen Werte waren von beachtlichcr GroBe, differierten aber
bei den beiden Tempp. um 25% im Gegensatz zu anderen Angaben, wo die Werte
in einem gróBercn Temp.-Bereich meist konstant gefunden wurden. Eine angenaherte
Form der CHRiSTlANSENschen Gleichung (ygl. J. phys. Chem. 113 [1924] 35) fur eine
mit meBbarer Geschwindigkeit zwischen Ionen yerlaufende bimolekulare Rk., die
fiir wss. Lsgg. ariwendbar war, wrar in diesem Falle nur amvendbar, wenn die obigen
temperaturyariablen Werte yon a eingesetzt wurden. Die im Vergleich zu wss. Lsggerhohte Geschwindigkeit der Rk. in A. wird mit Veranderungen im k r i t . I n k r e m c n t
der Rk., in der dielektr. Konstanto des Lósungsm. u. im Abstand zwischen den Zentren
der reagierenden Ionen in Yerb. gebraeht. Aus den Ergebnissen schcint heryorzugehen.
daB die kinet. A k tiy ita te n gleich, aber nicht ident. mit den thermodynam. Aktiyitaten
sind. (Proc. Roy. Soc., London. Ser. A. 151. 188— 201. 1935. Edinburgh, Univ.
Chemistry Department.)
S C H IC K K .
Yoshio Tanaka und Ryónosuke Kobayashi, Hochdruckhydrierung ton aromaUschen Verbindungen. II. Hcrstellung eines aktiten Katalysators durch Reduktion von
Nickeloxyd in bcnzolischem Medium. II I . Mechanismus der Hochdruckhydrierung '■'on
Benzol mit Nickeloxyd. (I. ygl. C. 1935. II. 687.) Wahrend es kaum gelingt, NiO mit
Ho unter hohem Druck bei 180° in fl. Medium, wie fl. Paraffin, Cyclohexan oder selbst
fetten Olen, zu reduzicren, fanden Vff., daB bei diesen Bedingungen in Bzl. yollstandige
Red. des NiO zu einem iiuBerst akt. Ni eintritt u. daB das Bzl. gleichzeitig hydriert
wird. Dio katalyt. Wirksamkeit des so erhaltenen Ni ist so groB, daB Bzl. oder fettó
Ole durch sehr kleine Mengen des Katalysators bei 150° (u. niedriger) sehr schnell
reduziert werden. Die Hydrierung yon Bzl. in fl. Phase yollzieht sich beispielsweise
1936. I .
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C h e m ie .
N atdrstoffe.
321
bei Verwendung von 0,8% NiO bei 180° (u. niedriger) sehr schnoll, wahrend mit derselben Mengo eines Ni-Katalysators, der durch Red. von NiO im H 2-Strom erhalten
wurde, dies nicht der Fali ist. Bzgl. des Meehanismus der Hydrierung von Bzl. in
Ggw. von NiO in fl. Phase nehmen Yff. folgendes an: Bei der Hydrierung finden zwei
cliem. Rkk. gleichzeitig statt, namlich die Red. des NiO u. die Hydrierung des Bzl.:
jede dieser Rkk. verlauft fiir sich allein (in Abwesenheit der anderen) iiuBerst langsam.
Sind jedoch beide Rkk. (wie unter obigen Bedingungen) voneinander abhangig, so
beschleunigen sie sich gegenseitig u. verlaufen beide sehr schnell. Dies erklart sich
dadurch, daB nur eine sehr geringe Zahl von Molekiilen in der katalyt. Obcrflache befahigt ist, die Veroinigung von H 2 u. Bzl. zu katalysieren u. daB die Hydrierung yon
Bzl. eine so stark cxotherme Rk. ist (C0)H 0 -f 3 H , = C„H12 + 37 110 cal. bei 180°),
daB es beispielsweise scliwierig ist, die akt. Zentren des Ni-Katalysators bei 180° zu
halten, sobald die Hydrierung einmal eingesetzt hat. Obwohl diese Hydrierungswarme
sicher schnell abgeleitet -wird, so wird sicher im Augenblick der Hydrierung die Temp.
der akt. Zentren momentan betriichtlich gesteigert, so daB die Temp. der NiO-Molekiile, die sich dicht neben dem akt. Ni befinden, betriichtlich oberlialb 180° liegt, wodurch die Red. dieser NiO-Molekiilc ermoglicht wird, die dann ebenfalls in akt. Molekule
iibergehen, also die Hydrierung von Bzl. ermoglichen u. somit die fiir dio Red. weiterer
benachbarter NiO-Molekiile notige Warme liefern u. s. f. Die hohe Aktivitat des so
erhaltenen Ni erklart sich durch die Schnelligkeit u. UnregelmaBigkeit des Krystallwachstums. (J. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 37- 559 B— 61 B. Tokyo, Imperial
Univ. [Nach engl. Ausz. ref.])
CoRTE.
Yoshio Tanaka und Ryonosuke Kobayashi, Hoch.druckhydrie.runq von aromatischen Yerbindungen. IV. Hindernde Wirkung gesattigter, aliphatischer Verbindungen
auf dic Hochdruckhydrierung ton Benzol. V. Hindernde Wirkung inerter Oase auf die
Hochdruckhydrierung von Benzol. (III. vgl. vorst. Ref.) Nach SABATIER gelingt die
Hydrierung des Benzolkerns nur in Ggw. hochakt. Ni-Katalysatoren, wahrend da­
gegen zur Hydrierung von Athylenbindungen weniger akt. Katalysatoren geniigen,
die bei der Hydrierung von Bzl. nieht wirksam sind. Demnach scheint dio Hydrierung
von Bzl. nur an den aktiveren Zentren derKatalysatoroberflache stattzufinden, die durch
Zusatz geringer Mengen eines Verzogerers inakt. gemacht werden konnen miissen,
wodurch dann die Hydrierung des Bzl. seincrscits verzogert werden muB. Vff. konnten
in Ubereinstimmung mit dieser Annahme zeigen, daB sehr geringe Mcngen gesatt.,
aliphat. Verbb. (gehartetes Sojabohnenol, Gasolin, festes Paraffin u. auch gereinigtes Sojabohnenol) die Hydrierung von Bzl. bei 150° u. einem Anfangsdruek
von ca. 70 at in Ggw. von 0,8% reduziertem Ni u. 4% japan. saurer Erde stark
Terzogern, wahrend andererseits die Hydrierung von Sojabohnenol bei 70° u. einem
Anfangsdruek von ca. 90 at in Ggw. von 0,1% reduziertem Ni u. 4% japan.
saurer Erde durch Tetralin, Cyelohexan, Bzl., Gasolin, festes Paraffin u. gehartetes
Sojabohnenol nicht IbeeinfluBt wird. Auf die Hochdruckhydrierung von Bzl. wirken
nie gesatt. aliphat. Vcrbb. nur ais vorubergehende Verzógerer, denn nach ihrer Entfnung aus dem Rk.-System kann dio urspriingliche Aktivitat des Ni-Katalysators
wieder hergestellt werden. Yff. nehmen daher an, daB die verzogerndo Wrkg. dieser
' erbb. darauf berulit, daB sie von den hochakt. Zentren des Katalysators in benzol,
-"edium selektiv adsorbiert werden u. von dem Katalysator so stark festgehalten
werden, daB die Bzl.-Molekule nicht an die hochakt. Zentren gelangen konnen. Im
Uegensatz hierzu werden die ungesatt. aliphat. Verbb. oder die Athylenbindungen
in Ggw. gesatt. aliphat. Verbb. selektiv durch den Ni-Katalysator adsorbiert, so daB
dieselben gesatt. aliphat. Verbb., die dio Hochdruckhydrierung von Bzl. verzogern,
auf
Athylenhydrierung keinen EinfluB haben. — Wahrend bei der Athylenhydrierw'« m Gg\v. von Ni-Katalysatoren der yerzogerndo EinfluB von W.-Dampf u. CO,
'ollstandig zu vernachlassigen ist, fanden Vff., daB die Aktivitat von Ni bei der Hochnickhydrierung von Bzl. durch W.-Dampf u. noch starker durch geringe Mengen
w , herabgesetzt wird. Boi der Bzl.-Hydrierung besitzen daher dio aus den ent­
sprechenden Hydroxyden bereiteten Oxydkatalysatoren bedeutend gróBere Aktivitat
i 13 “le aus den entsprechenden Carbonaten hergestellten Oxyde. Gemischte Ni-Cuxyde oder Hydroxyde, die aus Ni- u. Cu-Sulfat enthaltenden Lsgg. hergestellt
'jurden, konnen bei Tempp. reduziert werden, die unterhalb derjenigen liegen, die fiir
ie einzelnen Bestandteile' benotigt werden. Daher iiben geeignete Misehungen dor
sjde oder Hydroxydo auf die Hydrierung der Athylenbindung bei 180° u. niedriger
'atalyt. EinfluB aus. Diese Tatsache wird durch die Annahme erklart, daB derartige
322
D a. P b a p a b a t iy e
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Ch e m ie .
N atubstoffe.
1 9 3 6 . I.
gemischte Oxyde oder Hydroxyde molekulare KompIexe bilden. Die gleichen Folgerungen ergeben sich auch bei der Hydrierung des Bzl.-Kernes. Verss. im Autoklaven
mit gemischten Ni-Cu-Oxyden oder mit reduzierten Ni-Cu-Katalysatoren in Ggw.
von 4% japan. saurer Erde zeigten, daB C02die katalyt. Hydrierung der Athylenbindung
nicht beeintrachtigt, dagegen aber die katalyt. Hydrierung von Bzl. stark yerzogert.
Bei der Hochdruckhydrierung von Bzl. wirkt CO„ ais yorubergehender Verzogerer,
da C02 von den hochakt. Zentren des Katalysators selektiy adsorbiert wird. Dagegen
tritt die Verzogerung bei der Hydrierung yon Athylenbindungcn nicht in Erscheinung,
da diese Hydrierung auch an den weniger akt. Zentren eintritt. Bei der Bzl.-Hydrierung
in Ggw. von japan. saurer Erde u. Ni-Cu-Oxydgemischen wirkt W.-Dampf bei weitem
weniger yerzogernd ais C02, da japan. saure Erde W.-Dampf selektiv adsorbiert. Zusammen ausgefiillte Ni-Cu-Hydroxyde oder Carbonate sind fur die katalyt. Hydrierung
der Athylenbindung in fl. Phaso sehr geeignet, da die Hydroxyde u. Carbonate leicht
bei 120— 180° in der Fl. zu hoch akt. metali. Katalysatoren reduziert werden. Bei
der Bzl.-Hydricrung sind dio gemischten Carbonate weit weniger katalyt. wirksam
ais die Hydroxyde; das gleiche gilt fiir die aus den Hydroxyden im Gegensatz zu den
aus den Carbonaten hergestellten Oxyden. (J. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 37.
669 B— 72 B. Tokyo, Imperial Univ. [Nach engl. Ausz. ref.])
Coete .
Kurt Maurer und Bruno Schiedt, Neue Abkommlinge des Dchydrodimnillins
und Erfahrungen uber die katalytische Reduktion von Nitrostyrolen. Vff. wollen im
Benzolring phenylierte /3-Phenylathylamine darstellen. Ais erstes Ausgangsmaterial
haben sie das lange bekannte Dehydrodimnillin gewahlt u. dessen Reingewinnung
auf dem Umweg uber das Acetat erheblich verbessert. — Divanillinliexaaceiat, C2SH 30OiV
In Gemisch von 40 ccm Acetanhydrid u. 0,5 ccm konz. H ,S 04 20 g rohes Divanillin
einriihren; nach wenigen Min. Beginn der Krystallisation; mit CH3OH waschen; 25
bis 27 g. Aus A. farblose Krystalle, F. 160°. — D im nillin. 50 g des vorigen mit
100 ccm CH3OH mischen, Lsg. von 28 g KO H in 80 ccm CH3OH zugeben, dicken
Brei auf W.-Bad erwarmen, bis sich eine Probe in W. klar lost, nach Erkalten absaugen, in W. + etwas Laugo losen, mit C02 fallen, mit Aceton waschen. Ausbeute
bis 60°/o des Rohprod. — Diveratrumaldehyd. 30 g des vorigen mit Lsg. von 12 g NaOH
in 80 ecm W. mischen, 60 g (CH3)2S04 portionsweise einriihren, vor jedem neuen Zusatz
ausgeschiedenes Prod. absaugen, mit NaOH stets alkal. halten, Prod. mit verd. NH4OH
u. W. waschen; 25— 30 g. Aus A. Nadeln, F. 138°. — Dioxim, C1RH 20O6N2. In CH30H
mit N H 2OH, HC1 u. CH3ONa erwarmen, bis Probe in verd. NaOH 1., mit W. u. NaOH
verd., mit C02 fallen. Aus verd. A. Blattchen, F. 184°. — Bis-[3,4-dimethoxy-co-nitrostyról], C20H 20OsN2. In Gemisch yon 10 g Diyeratrumaldehyd, 80 ccm CH3OH uз,7 g Ńitromethan Lsg. von 3,5 g K O H in 30 ccm CH3OH einriihren, nach yólliger
Lsg. (ca. 15 Min.) in verd. H 2S04 yon 45° einlaufen lassen u. sofort Eis zugeben, kórniges Prod. absaugen u. in 50 ccm CH3OH eintragen; 6 g gelbes Pulyer, swl. Aus yiel
Eg. gelbe Nadelchen, F. 206°, aus h. Dioxan -j- CH3OH schone Nadeln. Lieferte in
CH30 H mit CH3ONa (nach Fallen mit W . mit Chlf. extrahiert) ein dickes, nicht destillierbares 01. — Dihomoreratrylamin. Nach dem Verf. yon KlNDLER u. Mitarbeitern
(C. 1934. H. 1756). 10 g des yorigen in 100 ccm Eg. + 15 ccm konz. H ,S 0 4 suspendieren, mit Pd-Acetat bei 3 at t)berdruck hydrieren (30 Min.), unter Kuhlung mit
NaOH neutralisieren, mit 50 ccm CH3OH yerd., absaugen, Lsg. im Vakuum stark einengen u. mit W. yersetzen, yon Schmieren abgieBęn, stark alkalisieren u. ausathern;
nur 3 g. Gelbliches, dickes 01. — Diacetylderiv., C21H 320„N2. Mit Acetanhydrid iibej
Nacht stehen lassen, im Vakuum yerdampfen, in wenig A. losen u. yorsichtig mit Wfallen. Aus Aceton + W . Stabchen, F. 78°. — AnschlieBend haben Vff. die Hydrierung
einiger einfacher substituierter co-Nitrostyrole untersucht; ygl. dazu S c h a l e s (C. 1935I I . 2660). — Honiopiperonylamin. Aus 3,4-Methylendioxy-co-nitrostyrol genau wic
oben; H-Aufnahme nach 20 Min. beendigt. Ausbeute 70%. GelbUches 01. Acetylderiv., aus Toluol, F. 101°. — Homopiperonylozamidsaureathylester, C13H 150 5N. Aus
Yorigem u. Oxalester in Bzl. Aus W. schneeweiBe Nadeln, F. 131°. — Hoinoveratrylamin. Aus 3,4-Dimełhoxy-co-nitrostyrol wie oben. Ausbeute nur 23%; Best waren
Polymerisationsprodd. — Zur Yermeidung dieser Polymerisation wurde nach RoSENMUND u. Mitarbeitern (C. 1927. I. 1840) fl- 3 I e l h o x y - f l - [ 3 , 4 -d im e th o x y p h e n ijl] - n itr o athan dargestellt u. in Eg. katalyt. reduziert. Ausbeute an (}-Mełlwxy-fl-\_3,4-diriKtnoxyphenyl]-athylamin 74%; AcetyUeriv., F. 121°. Dieselbe Red. ist s o e b e n yon KiNDLEB
и. Peschke (C. 1935. II. 3083) beschrieben worden. Obertragung dieser Variante
auf das Bis-[3,4-dimethoxy-cu-nitrostyrol] gelang nicht, weil das zugehorige Nitro-
1936. I .
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C h e m ie .
N aturstoffe.
323
methosyathan nicht rein erhalten werden konnte (ygl. oben). (J. prakt. Chem. [N. F.]
144. 41— 48. 15/10. 1935. Jena, Univ.)
LlNDENBAUJr.
H.
Wuyts und A. Lacourt, Konstitution der Thiohydrazide. Der allgemeine
Teil dieser Arbeit ist schon referiert worden (C. 1935. II. 3092). Im Versuchsteil wird
die Darst. der Verbb., dereń Formeln u. FE. 1. c. angegeben sind, beschrieben. NacliGeH 4-G(SH ):N -N H ■C\H,■
CH3-o, F. 110°. p-GH3-C,Ht-0(SH):
zutragen ist: o-GHa■
N-NH-CtH^CHyO, F. 93°. p-CHz ■
CrH t ■
G (SH ): N ■
N H ■C,H , ■
CHz-p, F. 98°. GH3C(SH): N •N (C II2■
GRH S) ■
F. 143,5°. — Symm. Mcłhylphenylhydrazin, CH3-NHNH-C6H5. Durch 5-std. Erhitzen yon 18,8 g Antipyrin, 28 g K O H u. 90 ccm absol. A.
auf 130°; rohe Base in ath. Lsg. mit Oxalsaure gefallt, Oxalat aus A. umkrystallisiert
(F. 155— 156°), daraus Base bei Bedarf mit wss. KO H u. A. frei gemacht. — C0//s•
C(SH):N-N(CO-GH3)-CeH 5. Aus C0H s-C(SH): N-NH-C„H5 mit Acetanhydrid u.
Na-Acetat bei Raumtemp. Aus Bzl. lebhaft gelbo Krystalle, F. 161°, 1. in Alkalien. —
Na-Salz C9H n N 2SNa. Aus CH3-C(SH): N-N(CH3)-C6H , u. 10%ig. NaOH. F. 148°
(Zers.). — Hg-Salz GmH30N ,S 2IJg. Aus o-CH3•C0H 4•C(SH): N •N H •C„H, •CH3-o durch
Verreiben mit rotem HgO u. A.; abgesaugt, mit A. gewaschen, in Chlf. gol., Filtrat
verdampft. Grunlichgelbe Krystalle, F. 154°. — Durch Erhitzen von GaH u ’ G(ŚOH3) :
N-N(CH3)-G0H^ mit 18°/o'g- methanol. HC1 wurden erhalten: Asymm. Mełhylphenylhydrazinhydrochlorid; CH3Cl; GH3-SH; G J Ilr■CO■
NH■
N(CH3) ■
GrH s, aus yerd. A.,
F._138°; G,Hn -C02CH3, K p.20 75°, nD15 = 1,455. (Buli. Soc. chim. Belgiąue 44.
395—410. Aug./Sept. 1935. Briissel, Univ.)
Lindenbaum .
James D. Loudon, 2,4-Dinitrodiphenylsulfone. Vf. berichtet iiber die Reaktm tiit
der 2,4-Dinitrodiphenylsulfone, dio nach U l l m a n n u . PASDERMADJIAN (Ber. dtsch.
chem. 6cs. 34 [1901]. 1150) aus I u. II, oder aus I u. 2,4-Dinitrophenyl-p-toluolsulfona;t
dargestellt wurden. Die Leichtigkeit, mit der die Rk. Tonstatten geht, schlieBt die
Moglichkeit der Bldg. von Polysulfonen (z. B. Y), durch Nitrierung von I I I u. Kondensation mit einem 2. Mol I nicht aus. Die Mononitrierung von H I erfolgt langsam u.
das Prod. wurde der Piperidinprobe auf reaktiyes Halogen nach L e F Ć v r e u . T u r n e r
(C. 1927. II. 935) unterworfen. Die Schwierigkeit, ein homogenes Prod. zu erhalten
u. die schlieBlichc Isolierung yon V I zeigt, daB mit uberschussigem Piperidin schnelle
Spaltung der Sitlfonbindung erfolgt; dies geht auch aus der langsamen Umwandlung
anderer 2,4-Dinitrodiphenylsulfone (z. B. III) in V I heryor. Diese Rk. entspricht
dem langsameren Ersatz der Phenylsulfonylgruppe in o-Nitrodiphcnylsulfonen durch
Anilin (ygl. L e v i u . S m i l e s , C. 1932. II. 529). DaB Piperidin jedoch beyorzugt mit
dem Cl in IV rcagiert, crhellt aus der Bldg. yon Y II, wenn dio Rk. mit der theoret.
Menge Base in Dioxan ausgefiihrt wird. Dio Beweglichkeit der Arylsulfonylgruppc
m diesen Verbb. ftthrt nicht zur Bldg. yon V aus I u. IV, sondern es erfolgt unter Austausch der Arylsulfonylanionen Regeneration von II I . Vf. hat diese Austausehrk.
(VIII - ^ > IX) bei einer ganzen Reihc yon Verbb. untersucht u. zwar bei (angegeben R,
dann R'; wenn Rk. yollstandig yerlief +, wenn keine Rk. erfolgte — ): C2H 5, CH, + ;
CH,, C2H + ; C2H 6, p-Tolyl + ; p-Tolyl, C2H 5 + ; p-Tolyl, C„H5 + ; C„H5, CH3 + ;
^ 2H5 -f-; C6H 5, 2,5-Dichlorphenyl — ; p-Chlorphenyl, C6H 5 -f-; p-Chlor-m-nitroP^nyl, p-Chlorphenyl + ; p-Brom-m-nitrophenyl, p-Bromphenyl + ; m-Nitrophenyl,
p-Tolyl -f; p-Chlor-m-nitrophenyl, m-Nitrophenyl — . In anderen Fallen (z. B.
T ° A , R = p-Chlorphenyl) wurde ein Gemiseh erhalten, das aus Essigsaure
mcht fraktioniert werden konnte. Qualitativ laBt sich sagen, daB die Rk. durch dio
Konz. des freien Sulfinations u. dio relatiye Stabilitat der konkurrierenden Anionon
mflufit wird. Die Ergebnisse des Vf. stehen in manchem Gegensatz zu den Arbeiten
v°n G i b s o n (ygl. C. 1932. I I . 3084 u. spater).
-- NO,
III
NO,
VI NO,
1 C1\___ /S O .N a + I I CI<^
^>NO. —V C
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\__ ) So>\__ >so,<;__ ^>NO.
C\(___> S 0 , < _ > 0 . —>- C.H,.N<( >so,<(
NO,
NO,
V III R- 3 0 , ^>NO, + R'-SO.Na --->- IX R'-SO-<^ ^>NO, + R- SOiNa
> no,
I 1 \e r s .l l c he. Darstdlung der 2,4-Dinitrodiphmylsulfone aus 2,4-Dinitrochlorbenzol
\° er 2,4-Dinitrophenyl-p-toluolsulfonat) mit dem entsprechendenNa-Sulfinat in wss. A .;
324
D.j. P b a p a b a t i y e o r g a n i s c h e C h e m i e .
N aturstoffe.
1936. I.
Krystallisiercn aus Essigsiiure. Folgende Verbb. (angegeben dieRadikale) wurden dargestcllt: Phenyl, F. 159— 160°; o-Tolyl, F. 154°; p-Tolyl,F. 187°; p-Chlorphenyl, F. 168°;
;p-Bromphenyl, F. 190°; Mełhyl; A thyl; 2,4,3'-Trinitrodiphenylsulfon, C12H 7OsN3S,
F. 196— 197°; 2',5'-Dichlor-2,4-dinitrodiphenylsulfon, C12H 6OcN2C12S, F. 178°. — 4'-Cldor2,4,3'-trinitrodiphenylsulfon, C12H 0O8N3ClS, aus 4'-Chior-2,4-dinitrodiphcnylsulfon mit
K N 0 3 in konz. H 2SOj, aus Essigsaure F. 203°. — 4'-Brom-2,4,3'-trinitrodiphmylsulfon, C12H 0O8N3BrS, aus 4'-Brom-2,4-dinitrophenylsulfon wie voriges, aus Essigsaure
F. 210°. — 2,4-Dinilropiperidinóbenzol, aus den Sulfonen (0,2 g) mit Piperidin (2 ccm),
da3 beim Ansaucrn abgeseliiedeno 01 erstarrt rasch, ausgcnommen die Falle des 4'-Chlor(Brom)-2,4,3'-trinitrodiphenylsulfons, wo erst nach Wochen teilweises Erstarren erfolgtc,
aus A. F. 92°. — 2,4,3’-Trinitro-4' -piperidinodiphenylsulfon, C1TH 1G0 8N 4S, aus 4'-Chior(Brom)-2,4,3'-trinitrodiphenylsulfon (1 Mol) mit Piperidin (2 Mol) in Dioxan, gelbe
Platten aus Aceton-A., F. 190— 191°. — Sulfonylaustausch, aus Dinitrodiplienylsulfon
(0,5 g) z. B. in G ccm h. Dioxan u. h. wss. Na-p-toluolsulfinat (0,9 g in 2 ccm W.) durch
kurzes Erwarmen 2,4-Dinitrophenyl-p-tolylsulfon (F. 187— 188° aus Essigsaure). —
Rk. ton Disulfoxyden. Aus p-Toluolthiolsulfonsiiurc-p-tolylester mit 2,4-Dinitrodiphenylsulfon in h. Dioxan (+ Na2C03 u. wenig W .) 2,4-Dinitrophenyl-p-tolylsulfon
(F. 185— 186°). p-Toluolthiolsulfonsauremethylester gab das gleiche Resultat; in beiden
Flillen erfolgtc jedoch in Abwcsenheit von Na2C03 keine Rk. (J. chem. Soc. London
1935. 537— 39. April. Glasgow, Univ.)
S c h ic k e .
Riccardo Ciusa und Gaetano Ottolino, Ober die basischen Eigenscliaften der
Hydrazone. IX . Mitt. (V III. vgl. C. 1934. II. 1122.) Vff. hatten friiher (vgl. C. 1933.
I. 51) die Leukorerb. des Farbstoffs aus Benzaldehyd und dem Methylphenylhydrazon des
Benzaldehyds dargestellt u. ais F. 136° angegeben. GlACALONE (vgl. C. 1934- II. 1122)
beschreibt dieselbe Verb. mit dem F. 163°. Vff. wiederholen ihre Verss. u. erhalten
wieder dic Verb. C3,H 32N, mit dem F. 136°, der sich auch beim Erhitzen auf 110° nicht
yerandert. Es wird aber jetzt festgestellt, daB die fragliche Verb. in 2 Modifikationen
bestelit; wenn namlich die łlodifikation vom F. 136° in Toluol gel. u. dann die Lsg.
mit Lg. behandelt wird, so fallt die Modifikation vom F . 163° aus, die Yon GlACALOKE
(1. c.) erhalten wurde. Beim Umlosen aus Toluol wandelt sich letztere wieder in dic
Verb. vom F. 136° um. Vff. wiederholen die friiheren Verss. u. stellen nochmals dic
friiher erlialtene Verb. C35H 3,N4Cl-2 H 20 vom F. 170° (ygl. C. 1932. I. 1091) dar. Dic
in der yorigen Mitt. (vgl. C. 1934. I I . 1122) beschriebene Rk. mit Aldeliyden, wodureh
die Ggw. der freien Aminogruppe in dem griinen Farbstoff bewiesen wird, wird weiter
untersucht. Positive Resultate ergeben folgende Aldehyde: Formaldehyd, Acetaldehyd,
Trichloracetaldehyd, Octylaldehyd, Nonylaldehyd, Decylaldehyd, Undecylaldehyd, Dodecylaldehyd, Citral, Cilrondlal, Benzaldehyd, o-, m- u. p-Nitrobenzaldehyd, Anisaldehyd,
m-Nitroanisaldehyd, p-Dimethylaminobenzaldehyd, Salicylaldehyd, Zimtaldeliyd, Cummaldehyd, Phenylacelaldehyd, Apiolaldehyd, VaniUin, Piperonal, Furfurol. Positive Rk.
geben auch folgende Essenzen: Thymian, Rosmarin, Pomeranzen, Bergamotte u.
Ćitronen. Keine Rk. geben: Pyrrolaldehyd u. von Zuckern Arabinose, Glucosc, Mannost,
Galaktose u. Lactose. Ketone geben ein negativcs Resultat. (Gazz. chim. ital. 65. 542
bis 545. Juni 1935. Bari, Univ. „Benito Mussolini“ .)
F ie d l e r .
R. Garzuly-Janke, Studien iiber die Kondensation aromalischer Aldehyde und
Aminę in mineralsaurer Losung. Bei der Kondensation von aromat. Aldehyden u.
Aminen in saurer Lsg. erhalt man farbige, mit einigen Ausnahmen bestandige Verbb.,
wie solclie D i m r o t h u . Z o e r p r i t z (Ber. dtsch. chem. Ges. 35 [1902]. 928) durcli
Vereinigung von Anilin m it Oxybenzaldehyden in salzsaurer Lsg. darstellten. Der
Eintritt der Rk. wird durch Saure beschleunigt. AuBer HC1 kann jede Mineralsaure
yerwendet werden. Jlan erhalt so den einzelnen Sauren entsprechend verschiedenc
gelb- bis braungefarbte Vcrbb., die alle nur je ein Mol. Aldehyd, Amin u. ein Mol. Saure
cnthalten, falls das Kondensationsprod. nur ein Atom Amin-N aufweist. Dio Bestandigkoit der Prodd. hangt von der Natur der Saure u. des Aldehyds ab; die Arsanilsiiureprodd. sind durchweg luftbestandig u. in den meisten organ. Losungsmm. unl. —
Dic Darst. der Kondensationsprodd. erfolgt in wss. oder alkoli. Lsg.: die Lsgg. der
Aminę werden mit einem CberschuB von Saure versetzt, mit dem Aldehyd vermischt,
kraftig durehgeschuttclt u. abgekiihlt, wobei die selion gefarbten Verbb. oft gleich
krystallin. ausfallen. Zur wciteren Reinigung komien dio Verbb. aus den entsprechenden
wss. Mineralsaurelsgg. timkrjrstallisiert werden.
V e r s u c h e. In nachstehenden Angaben bedeuten I Salicylaldehyd, I I Benz­
aldehyd, I I I Arsanilsaurc. — 1-anilin-HCl, Cł3H 140 2NCl, griinlichgelb, F. 94°. —
1936. I .
Dj- P b Ap a b a i i y e
o r g a n is c h e
C h e m ie .
N a tubstoffe.
325
l-anilin-HBr, C13 H 14 0 2NBr, orangogolb, F. 114°. — l-anilin-UNO3, C13H 140 6N2, gelbo
krystallin. Ndd,, F. 125°. — 1-anilin-lLPtCk, C13H I60„NCl6Pt, hellgelb. — 1-anilinHCIO,, gelb, F. 140— 141°. — I-o-loluidiń-HCl, C14H le0 2NCl, gelb, F. 73— 74°. — l-młoluidin-HBr, C14H 160 2NBr, glanzende gclbo Krystalle, F. 197— 198°. — 1-o-nitranilinHCl, orangegelb, F. 171°. — l-o-nitranilin-HBr, orangegelb, F. 185°. — I-m-nilranilinHCl, C13H 13 0 4N 2C1, dunkelgelb, F. 173°. — I-p-nitranilin-HN03, C13H 13 0 ,N 3, blaBgelb, F. 158-—159°. — I ■p-chlorąnilin-HCl, C1 :!H 1 ;,0 2NC12, glanzende gelbo Krystalle,
F. 96°. — I-p-aminophenol-HCl, C13H 14 0 SNC1, gelb, F. 157°. — I I -m-nUranilin-HCl,
dunkelgelb, F. 177°. — H-m-nitranilin-HŃ03, gelb, F. 180°. — Yl-fi-naphthylamin-HCl,
tiefgelb, F. 162— 163°. — U-p-nitmnilin-HCi, hellgelb, F. 188°. — l-Ul-HCl, C13H ls0 5NClAs, gelbliehbraun. — l-Wl-IINO^, C13H i 5 0 8N 2As, glanzende gelbo Krystalle. —
p-Oxybenzaldehyd-UI-HCl, C13H 15 0 6ŃC1As, gelbliehbraun. — p-MethoxybenzaldehydU1-HN03, C14H 17 0 8N 2As, gelb. — Iłesorcylaldehyd-lU-HCl, Ci3H 15 O0NC1As, glanzendo
rotbraune Krystalle. — JResorcylaldehyd-l\l-HN03, C,3H ł 5 0 9N.,As, griinliehgelb. —
Protocalechualdehyd-lll-HCl, C15 H I 5Or,KClAs, zimtfarbig. — Protocatechualdehyd-IIIHNOv C13H 15 0„N2As, brauno krystallin. Ndd. — Piperonal-TlI-HCl, C14H ,ri0 6NClAs,
orangegelb. — Pipcronal-III-HNOs, C]4H ]5 0 9N 2As, glanzendo orangegclbc Krystalle.
(Magyar choni. Folyóirat 41. 4— 8 . Jan./Mai 1935. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.]) SAILER.
G.
R . Gogte, Die Chemie der fi-Arylgluktconsauren. II. Kondensalionen mit Phenoliiihem. (I. ygl. C. 1935. I I. 998.) Um weitero /3-Arylglutaeonsauren, die wie die naphtholsubstituierten Sauren in ihre geometr. Isomeren uberfuhrbar waren, darzustollon,
kondensierto Vf. p-Krcsolathylathor mit Aoetondicarbonsaure. Diese Kondensation
fiihrte jedoch nur zu einer Form eines fi-(2-Athoxy-5-melhylphenyl)-glutaccmsaure (I)
neben 2 neuen Sauren vom F. 205 bzw. 232°, die einer neuen Art von Vcrbb. angehoren, die sich von Glutaconsauron ableiten. Zus. u. der monobas. Charakter dieser
Sauren lieB zunachst vermuten, dal3 sio durch Rk. des Kresoliithers mit einer der Carboxylgruppen der Glutaeonsaure entstehen. Verss., I mit p-Kresolathylather in Ggw.
von konz. H ,S 0 4 zu kondensieren, gelangen nicht, u. A1C13, ZnCl2 oder P 20 5 schieden
ais Kondensationsmittel aus; durch Anwendung von 80°/oig. H 2 S0 4 jedoch erfolgte
Kondensation unter Bldg. der beiden Sauren. Die Monocarbonsaure vom F. 205°
war gesatt., entliielt keino CO-Gruppe u. lieferte mit 80%ig. H 2S0 4 6-Methylcumarini-migsdure, wahrend mit konz. ELSO., unter Austritt von 1 Mol. A. neben dieser ein
neutrales Prod. vom F. 184° entstand. Dieses lieferte nach Verseifung eine Saure,
die sich bei 110° unter Riickbldg. der neutralen Verb. zersetztc, letztero entstand aus
der Saure auch schon beim Umkrystallisieren, so daB die neutrale Verb. einen Lactonring enthalten muB. Hydrolyse u. Athylierung der neutralen Verb. lieferte an Stelle
der urspriinglichen Monocarbonsaure vom F. 205° eine neue Diearbonsaure vom F. 219°,
die ein Mol. A. mehr ais die Monocarbonsaure entliiilt. Die Monocarbonsaure vom
F. 205° enthalt also ebenfalls einen Laetonring, was durch ihre Ubcrfiihrung in die
Diearbonsaure vom F. 219° durch Hydrolyse u. Athylierung bestatigt wurde. Andererseits ergab letztere mit H 2S0 4 ein Gemisch der Monocarbonsaure vom F. 205°, der
neutralen Verb. vom F. 184° u. der 6-Methylcumarin-4-essigsaure. Hieraus wurde
gesehlossen, daB die Diearbonsaure vom F. 219° ais primares Rk.-Prod., augenscheinlich
dureh Addition von 1 Mol p-Kresolathylather an I entsteht; die Monocarbonsaure
vom F. 205° (H) u. die neutrale Verb. vom F. 184° (V) stellen ihr Mono- bzw. Dilaeton
dar. Die direkte Addition aromat. KW-stoffe oder Phenole an eine Doppelbindung
jst boi Styrolen u. Zimtsilure beobachtet worden. Die Diearbonsaure vom F. 219°
besitzt demnaeh Struktur H I oder IV, je nachdem an wclchem C-Atom neben der
Doppelbindung der Kern des Phenolathers haftet; walirscheinlicher ist die Struktur
ais
-(2,2'-Diathoxy-5,5'-dimeihyldiphenyl\-glutarsdure (in), da IV mit H 2S0 4 neben
>1 eine Saure der Struktur VII liefern miiBte; eine solche wurde jedoch nicht aufgefunden. Die Ester von III kondensierten sich nicht mit Oxalester, wahrseheinhch
mfolge der Anwesenlieit der beiden phenol. Athergruppen in der /3-Stcllung, die eine
Art ster. Hinderung hervorbringen, analog den /?,/}-Dimethylglutarsaureestern (ygl.
"?®CKMANN, Ber. dtsch. chem. Ges. 32 [1899]. 1930, u. Komppa, Liebigs Ann. Chem.
u.o8 [1909], 126). Die zweite Monocarbonsaure vom F. 232° war ungesiitt. u. enthielt
eme Ketogruppe, war also durch Austritt von 1 Mol W. zwisehen einer Carboxylgruppe
u.
einem kernstandigen H-Atom des p-Kresolathylathers entstanden. Eine
(p-l o'1C ^ 0 n0 cat'l|0nsaure yom F. 252° wurde kiirzlich yon G o g te u. Lim aye
(^•1935. I. 2981) aus p-Kresolmethylather mit Acetondicarbonsaure erhalten;'es
wurde nun gefunden, daB letztere ebenfalls aus p-Kresolmethylather mit /?-(2-Methoxy-
D 2. P r a p a k a t i y e
326
C h e m ie .
o r g a n is c h e
1936. I.
N aturstoffe.
5-methylphenyl)-glutaconsaure (VUL1) entsteht. Die Bldg. einer Glutarsaure vom
Typus i n wurde bei diesen Kondensationcn nicht beobachtet, doch konnte sie durch
Hydrolyse u. Methylierung yon V dargestellt werden. Die Saure vom F. 252° besitzt
Struktur IX oder X, je nachdem welchc Carboxylgruppe der Glutaconsaure in Rk.
getreten ist; mit 80%ig. H 2S0 4 liefert sie unter Verlust yon 1 Mol p-Kresolmethylather eine Indonessigsaure vom F. 218°, dio mit der yon GOGTE u . LlMAYE (1. c.)
beschriebcnen ident. war, mit konz. H 2 S0 4 jedoch entstand neben dieser unter Kondensation der Carboxylgruppe mit dem Ring eine neutrale Verb. yom F. 214°. Wird
fiir die Monocarbonsauro Struktur IX angenommen, dann wurden die Indonessigsaure
u. die neutrale Verb. durch X I bzw. X III wiederzugeben sein; das DecarboxyIierungsprod. der Indonessigsaure (XII) wiirde keine reaktiye — CEU-CO— Gruppe enthalten,
wahrend sie in der neutralen Verb. anwesend sein miiBte, bei Annahmo yon Struktur X
fiir die Monocarbonsaure wiirden die Verhaltnisse umgekehrt liegen. Es wurde nun
gefunden, daB X H I leicht mit Benzaldehyd reagiert, X II jcdoch unyerandert bleibt;
damit wird Struktur IX fiir die Saure bowiesen, die eine weitere Stiitze in der Beobachtung findet, daB dic Ester ebenfalls nicht mit Benzaldehyd reagieren, was bei X
zu erwarten ware. IX ware demnach die 2,2'-Dinieilwxy-5,5'■dinieihylchalkon-a.-essigsdure u. dio Indonessigsauro die 7-Methoxy-4-melhyl-3-ketoindenessigsa,ure. DaB bei
der Bldg. dieser Sauren die zum konjugierten System in V1U endstandige Carboxylgruppe reagiert, steht in Einklang mit ihrer erhohten Reaktivitat. Die entsprechende
Monocarbonsaure yom F. 232° lieferte mit H 2S 0 4 eine Indonessigsaure vom F. 216°
u. eine neutrale Verb. yom F. 165°; erstere wurde aus I mit H 2S0 4 nicht erhalten, es
entstand lediglich VI. Die Kondensationen des p-Kresolmethyl- u. -athylathers mit
Acetondicarbonsaure stellen eine Kombination der Rklt. yon P e c h m a n n u . S im o n is
dar, wahrend die Glutarsaurekondensation ais Kombination dor Pe c h m a n n schen u.
KRAMERSchen Rkk. angesehen werden kann. Mit H 2 S0 4 liefert V III sowohl X I wie
aueh VI, wahrend aus I nur letztere entsteht; die Chalkonessigsauren vom F. 232°
bzw. 252° (IX) liefern anderseits nur die Indonsauren (XI) u. keine Spur der Cumarinsaure. Hieraus scheint hervorzugehen, daB in I u. den beiden Chalkonessigsauren die
freie Drehbarkeit der Bindung zwischen dem jS-C-Atom der Glutaconsaure u. dem
Phenolather (durch punktierte Linie angegeben) behindert ist. Folglich kamo der
/?-(2-Athoxy-5-methylphenyl)-glutaconsaure nur Formel XIV, der Chalkonessigsaure
X V I zu; dies wurde jedoch bedeuten, daB bei der Kondensation dieser Glutaconsaure
mit p-Kresolathylather der Bldg. der Chalkonessigsaure eine Umwandlung der
Glutaconsaure von Struktur X IV in XV yoraufgeht, da nur letztere die Indonsaure
bilden kann.
Monocarbonsaure vom F. 232°
CH,
nrr nrr
Q
HsCiO \
HO OC— CH ,— C = C H • CO OH
I
O
_v
OC.H ,
V "
CO CH,
>-
w
Ć n.C O OH
CH, CH,
<Z><Z>
H .C ,0
^>C<^
H OO C-CH ,
CH,
IV
o c *n ‘
— *
CH,—COOH
CH,
< I>
o<^
VI
>C-CH,-COOH
CO- CH
/ T
u
V II
H.C.O
|
! (JCiHj
|___ /"■
HOOC—CH,—CH— CH—COOH HOOC-CH,-CH=C
CO
OCH,
OCH,
OCH,
OCH,
OCH,
OCH,
CH-COOH
CH .-COOH _j_
CH,
CH,
II 0 <^___ ^C<
+
CH,
CH ,
/
V III
0
CH,
- C = C H —C o / N
Ć h .-COOh I ^ J
CH,
IX
CH,
OCH,
:C— CHiCOOH
CH,CO
X II
f/N'i—C—CH, ■C O f
° dCr
l^ J
CH,
CH-COOH 1
X
CII,
OCH,
OCH,
/ N — |C==cn-cor'
IJ^ Jc H ,
H,C
CO
X III
CH,
1936. I .
D 2. P b a p a k a t i y e o r g a n i s c h e C h e m i e .
H O O C-H C^/CHj-CO O H
HOOCH,C\ ^CH-COOH
ę
C
R O f'^
XIV
U CH’
ROr7^]
327
HOOCH.O
CH,
■\
C=CH-CO<
XV
\ /°H'
I I = CH,
N atubstoffe.
RO|
OR.
XV I
H,
oder C,H i
V e r s u c h e . Kondensation von p-Kresolmeihylatlier mit Acetorułicarbonsaure.
Citronensaure mit rauehendcr H 2S0 4 behandelt u. in die auf 2— 3° abgekuhlt-e Lsg.
allmahlich p-Kresolmethylather eingetragen. Sodann auf Eis gegossen, abfiltriert,
in verd. Na2C0 3 gel. u. Lsg. ausgeathert; das beim Ansaucrn ausfallende halbfeste
Sauregemisch wurde beim Stehenlassen kornig. — f}-[2-Athoxy-5-methylphenyl]glntaconsaure (I), C14H 16 0 5, dureh Auszieben des Sauregemisches mit h. W., kurze
Nadeln aus W., F. 153° (Zers.), mit konz. H ,S 0 4 bei 60° oder 80%ig. H 2SO., (Stelien
Iiber Nacht) 6-Methylcumarin-4-essigsaure (YI), F. 180° (Zers.); Ozyanhydrid, C14H 14 0 4,
Nadeln aus Bzl., F. 112°, mit alkoh. FeCl3 Phenolrk.; Semianilid, C20H 21O4N, aus
vorigem mit Anilin in Bzl., Platten aus 60%ig. Methanol, F. 136°, oberhalb 150° Zers.
zum Oxyanil, C20H 19 O3N, gelbe seidige Nadeln aus 80%ig. A., F. 163°. — p,[S'-[2,2'-Diathoxy-5,S'-dimethyldiphenyl]-glutarsauremoiwlacton (II), C21H 220 5, wasserunl. Rtickstand obiger Kondensation mit A.-H2S0 4 verestert u. Estergemisch aus 80°/oig. Methanol
fraktioniert krystallisiert, aus der Fraktion vom F. 124° nach Hydrolyse II, Nadeln
aus A., F. 205°; Ba-Salz; Athylester, Nadeln aus Methanol, F. 124°. — 2,2’-DiathoxyS,5'-dimethylcJialIcon-a-essigsaure (analog IX), C23H 2a0 5, Fraktion 110—115° des vorigen
Estergemisehes verseift, erhaltcnes Sauregemisch (F. 195— 215°) in h. 15%ig. NaOH
gel. u. das beim Erkalten ausfallende Na-Salz mit HC1 zers., Platten aus A., F. 232°;
Ba-Salz; Semicarbazon, C24H 290 5N^, aus A. F. 264° (Zers.); Athylester, C25H 30O5, Platten
aus 80°/oig. Methanol, F. 133° [Semicarbazon, Nadeln aus A., F. 271° (Zers.)]. —
Kondensation von I mit p-Kresolathylather (+ 80%ig. H 2 S04) lieferte ein Saure­
gemisch, das iiber die Athylester in dio Sauren vom F. 205° bzw. 232° getrennt wurde;
ais Nebenprod. wurde Y I erhalten. — 7-Athoxy-4-mełhyl-3-Tcełoindenessigsaure (analog
XI), C,4H u 0 4, ausobiger Chalkoncssigsaure mit 80°/oig. H 2S04, gelbe Nadeln aus A.,
P. 216° (Zers.); Athylester, CleH 180 4, gelbe Nadeln aus A., F. 169°; Semicarbazon,
C15HX7 0 4N3, Nadeln vom F. 247° (Zers.); Semicarbazon des Athylesters, Ci,H 2l0 4N3,
gelbe Nadeln aus A., F. 208° (Zers.). — Verb. <723f f 240 4, aus obiger Chalkonessigsaure
mit konz. H 2 S0 4 bei 60°, Platten aus Methanol, F. 165°; Semicarbazon, Platten aus
A., F. 245° (Zers.). — Dilacton der /?,/?'-[2,2'-Didthoxy-5,5'-dimethyldiphenyl\-glutarsdwre (V), Ci9H 16 0 4, aus I I mit konz. H 2 S0 4 bei 60°, Pyramiden aus Methanol, F. 184°,
ais Nebenprod. wurde Y I isoliert, aus alkal. Lsgg. des Dilactons fiel beim Ansauern
eine Saure, die starkę Phenolrk. zeigte u. bei Reinigungsverss. bzw. bei ihrem Zers.Punkt (110°) das Dilacton regenerierte. — fi,fi'-[2,2'-Diatkoxy-5,5'-dimethyldiphenyl]glutarsaure (III), C^H^O,;, 1. aus vorigem dureh Hydrolyse mit 25°/0ig. NaOH, folgende
Athylierung mit Diathylsulfat u. Verseifung des Diathylesters, 2. aus I I in gleicher
Weise, Platten aus A., F. 219°, mit konz. H 2S0 4 entstand ein Gemisch von Y, Y I u.
wenig H; Ba-Salz-, Diathylester, C27H 36O0, Platten aus Methanol, F. 82°; Dimethylcster, Nadeln aus Methanol, F. 105°, mit Oxalsauredimethylester (-j- CH 3 0Na) wurde
nur wenig einer Substanz vom F. ca. 160° erhalten, die anseheinend nicht einheitlich
ist; Anhydrid, C23H 2(i0 5 , mit Essigsaureanhydrid oder durch therm. Zers. bei 220°,
flacho Stabchen aus Bzl., F. 189°; saures A nilid, C29H 330 5N, aus dem Anhydrid mit
Anilin in Bzl., seidige Nadeln aus A., F. 193° (Zers.); A nil, C29H 31 0 4N, aus der Saure
mit Anilin bei 220° oder aus dem Anilid durch therm. Zers., Prismen aus A., F. 216°.
—■ -[2,2'■Dimeihoxy-5,,5'-dimethyldiphenyl}-glvtarsaure (analog III), C2IH 24Oe, aus V
durch Hydrolyse u. Methylierung, Prismen aus A., F. 192°; Ba-Salz. — j}-[2-$Ieihoxyi>-‘nuthylphi.nyl]-glutaconsdure (VIII), Acetondicarbonsaure mit p-Kresolmcthylather
wie oben kondensiert u. aufgearbeitet; Sauregemisch mit 10°/oig. Essigsaure gekocht
u. filtriert, aus dem Filtrat beim Erkalten die Glutaconsaure, Platten aus W., F. 167°
> £?■); — 2,2'-Dimethoxy-5,5'-dimethylchalkon-a-essigsaure (IX ),. C2lH 220 5, 1. aus dem
in Essigsaure unl. Teil der vorigen Kondensation durch Losen in h. 10%ig. Na 2C0 3
u. Zers. des beim Erkalten ausfallenden Na-Salzes mit HC1, 2. aus VIII mit p-Kresol­
methylather + 80°/oig. H 2S0 4 (ais Nebenprod. VI), Platten aus^A., F. 252“; Ba-Salz-,
semicarbazon, C22H , 5 0 5N3, aus A. F. 277° (Zers.); Athylester, C23H„60 5, Platten aus
70®/oig. Methanol, F. 122° (Semicarbazon, Nadeln aus A., F. 219° [Zers.]). — 7-Meth-
328
D a. P r a p a b a t it e
o r g a n is c h e
C h e m ie .
N atubstoffe.
1936. I.
oxy-4-mełhyl-3-keloindenesstgsaure (XI), aus yoriger mit 80°/oig. H 2S04, F. 218° (Zers.).
— Verb.
(XIII), neben yoriger aus IX mit konz. H 2 S0 4 bei 60°, Platten aus
A., F. 214°; Semicarbazo7i, F. 263° (Zers.); Benzylulenderw., C.J3I I 240 4, mit Benzaldehyd
(+ K 2C03) in A., aus A. F. 174°. — Der Athylester von IX gab mit konz. H 2S0 4 boi
50— 60° den Athylester von X I, F. 158° u. wenig X I selbst; X III entstand nicht. Konz.
HNOs bei gewohnlicher Temp. yerwandelte IX in die Indonessigsaure, dio bei weiterer
Oxydation das von G o g te u. L im a y e (1. c.) beschriebene Phthalsiiureanhydrid,
F. 186°, lieferte. (Proc. Indian Acad. Soi. Soct. A. 2. 185— 98. Aug. 1935. Bangalore,
Indian Institute of Science.)
SCHICKE.
D.
R . N adkam i, S. M. Mehta und T. S. Wheeler, Die Benzoinkondensation.
I. Die Reaklion zwischen reinem Benzaldehyd und reinem Kaliumcyanid. Nach Sm ith
(Amer. Chem. J. 22 [1899]. 250) bzw. M o rto n u. S tevens (C. 1930. II. 729) liefert
KCN u. Benzaldehyd in Abwesenheit yon W. Benzoin, wahrend nach Lachm ann
(J. Amer. chem. Soc. 46 [1924]. 708) zur Kondensation die Ggw. yon W. erforderlich
ist. Zur Kliirung dieses Widerspruches u. um einen Einblick in die Natur der Benzoin­
kondensation zu erhalten, untersuchten Vff. dio Kinetik der heterogenen Rk. zwischen
Alkalieyanid u. Benzaldehyd in Abwesenhcit von Losungsmm. Es zeigto sich, daB
reiner Benzaldehyd u. reines KCN bei 100° leicht Benzoin geben u. zwar ging aus den
Vers.-Ergebnissen hervor, daB die Anfangsgeschwindigkeit der Rk. yon der (Juantitat
des yorhandenen KCN abhangt, diese jedoch auf den weiteren Rk.-Vorlauf keinen
EinfluB mehr ausiibt, daB die Rk. autokatalyt. yorlauft u. daB dem autokatalysierten
Stadium der Rk. eine Periode folgt, in der dio Gesehwindigkeit der Rk. abfallt. Es
erfolgen also 2 R kk .: die Bldg. von Benzoin ist an die Anwesenheit von KCN gebunden,
sobald jedoch Benzoin gebildet ist, setzt eino zwcite Rk. ein, in der Benzoin, Benz­
aldehyd u. KCN Benzoin bilden. Durch im KCN enthaltene Verunreinigungen wird
die Rk. yerhindort — wahrscheinlicli ist hierauf der negatiye Befund von LACHMANN
zuruckzufuhren — u. Vff. fanden, daB bei jedem Vers. 0,17 g KCN yergiftet wurden,
wofiir anscheinend der S-Geh. des ais VerschluB des Rk.-GefaBes yerwandten Gummis
yerantwortlich ist, denn ohne diesen wurde schon mit 0,15 g KCN (auf 10 g Aldehyd)
Benzoin gebildet; eine Erklarung dafiir, daB bei Zusehmelzen des Rk.-GefaBes in N,
mit weniger ais 0,10 g KCN kein Benzoin entstelit, kann noch nicht gegeben werden.
Aus der Auswertung der Rk.-Kurven beim Vorherrschcn der autokatalyt. Rk. ergibt
sich, daB diese unabhangig vom yorhandenen KCN, aber proportional der Gesamtmenge des yorhandenen Benzoins u. dem (Juadrat des Molbruchs des Benzaldehyds
(Verhaltnis der Benzaldehydmolekule zu den umgebenden Moleldilen) ist, d. h., die
Gesehwindigkeit dieser homogenen Rk. ist proportional der Zahl der Zusammenstofle
yon je einem Benzoinmolekul mit zwei Benzaldehydmolekiilen. Da diese durch Benzoin
besehleunigte Rk. die Anwesenheit yon KCN zwar erfordert, aber durch die yorhandene
Menge des letzteren nicht beeinfluBt wird, ist es anscheinend die geringe im Benz­
aldehyd gel. Menge KCN, die die Rk. induziert. Die Gesehwindigkeit der langsamer
yerlaufenden Rk., die zur anfangliehen Bldg. yon Benzoin fiihrt, ist proportional der
Gesamtmenge des yorhandenen KCN u. dem (Juadrat der Mol.-Konz. von Benzaldehyd.
Da KCN in Benzaldehyd bei 100° prakt. unl. ist, ist der Proportionalitatsfaktor fiir die
Menge des KCN in Wirklichkeit ein Faktor fiir die Gesamtoberflache des yorhandenen
KCN. Diese Rk. wird daher ais heterogene betrachtet u. ais yerlaufend mit einer Goschwindigkeit, die der Oberflache des anwesenden Cyanids, dem Bruchteil der bedeckten Oberflache u. dem MaB, mit dem Benzaldehydmolekule mit einer Flacheneinheit der Oberflache zusammentreffen, proportional geht. Eine mathemat. Ableitung
dieser Verhaltnisse u. gofundene Werte stehen fur das besehleunigte Stadium der Rk.
in zufriodenstellender t)boreinstimmung. Der beobachtete Abfall der Rk.-Geschwindigkeit, wonn etwa die Hiilfte des Benzaldehyds umgesetzt ist, liangt mit der Lóslichkeit
yon Benzoin in Benzaldehyd zusammen, es erfolgt namlich an diesem Punkt Sattigung
der Lsg. u. weitere Bldg. von Benzoin bedingt das Ausfallen dieser Substanz; daB der
Geschwindigkeitsabfall der Rk. mit kleineren Mengen KCN rascher erfolgt, wird durch
die Annahmo erklart, daB das gefallte Benzoin gel. CjT
anid aus der Lsg. a d s o r b ie r t.
Bei einer kleinen Menge Cyanid wird eine kleine Quantitat Benzoin zur yolligen Entfernung aus der Lsg. hinreiehen, wahrend bei einer gróBeren Menge Cyanid erst eine
groBere Menge Benzoin gefallt sein muB, um alles Cyanid zu binden. Auch hier stehen
mathemat. Ableitung u. Versuehsergebnisso in Einklang. Wie weitere Verss. zeigten,
entsteht aus reinem Benzaldehyd u. reinem KCN auch bei gewohnlicher Temp. Benzoin.
Die kinet. Ableitung des Rk.-Meehanismus fiir dio homogenc Benzoinrk. deckt sich
1936. I .
D j. P r a p a k a t i y e o r g a n i s c h e C h e m i e .
N aturstoffe.
329
im wesentlichen mit der Auffassung von L a p w o r t h (J. Chem. Soc. 85. [1904]. 1206
u. friiher); schwieriger zu deuten ist die nótige Ggw. von Benzoin fiir das Einsetzen
der homogenen Rk. Diese erfolgt offenbar an der Oberflaehe des ungel. KCN u.
die Geschwindigkeit der Benzoinbldg. bei dieser Rk. wird ais proportional der Zahl
der ZusammenstóBe von Benzaldehydmolekiilen an dem Teil der KCN-Oberflache
angesehen, die mit gleichen Molekiilen bedeckt ist; ist die Adsorption klein,
so ist die Zahl der ZusammenstóBe an der Gesamtoberflache proportional der Benzaldehydkonz., wahrend der Inhalt der Gesamtoberflache mit der Menge des KCN
variiert. Vff. nehmen an, daB der adsorbierte Benzaldehyd ais Cyanhydrinverb.
vorliegt u. daB, wenn ein ZusammenstoB erfolgt, Bldg. der Benzoincyanhydrinyerb.
statthat; aus dieser entsteht dann Benzoin. Bei der Bldg. der Cyanhydrinyerbb.
sollen dio K- u. CN-Ionen teilweise am KCN-Gitter haften, in das sie nach Eliminierung aus der KCN-Verb. wieder iibergehen. (J. physic. Chem. 39. 727— 39.
1935. Bombay, Royal Institute of Science.)
SCHICKE.
D.
R. Nadkarni und S. M. Mehta, Die BenzoinkondensaUon. II. Negalwe Kalalyse
bei der BenzoinkondensaUon. (I. ygl. vorst. Ref.) Verss. mit yerschiedenen Proben
handelsiiblichen Kaliumcyanids ergaben, daB diese bei 100° (1 Stdc.) mit reinem Benz­
aldehyd nur nach Zusatz yon W. Benzoin gaben. Es wurde weiter gefunden, daB Alkalihalogenide u. ebenso BLS u. S die Bcnzoinrk. hindern konnen u. der EinfluB steigender Mengen von NaCl u. KC1 (Verimreinigungen des kaufliclien KCN), K J u.
Chinol auf die Rk. untersucht. Die Verss. zeigten, daB diese Substanzen in liinreichender Menge die Bldg. von Benzoin in 1 Stde. yerhindern u. zwar hemmen sie die heterogene
Rk., wahrend die homogene autokatalyt. Rk. nicht beeinfluBt wird. Mit K J steigt die
Menge an inaktiviertem Cyanid langsam mit der zugesetzten KJ-Menge u. der durch
K J inaktiyierte Anteil ist proportional der yorhandenen Menge an reinem Cyanid.
Dieses Ergebnis ist durch die Annahme zu erklaren, daB K J an der Oberfliiche des
festen KCN adsorbiert wird u. so dio Rk. yerhindert. Dio adsorbierte Menge steht im
Gleichgewicht mit der gesatt. Lsg. von K J in Benzaldehyd u. ist damit direkt pro­
portional dem yorhandenen K C N ; etwa 90% des Cyanids werden durch K J inaktiyiert.
Chinol yerhalt sich ahnlich, Erhohung der zugesetzten Menge bewirkt zuerst
schnellen, dann langsamen Effekt; die zur Desaktiyierung nótigen Mengen sind gróBer
ais bei K J. Weniger wirksam ais dio beiden vorigen sind KC1 u. NaCl, derćn Wrkg.
mit der zugesetzten Menge steigt, woraus auf eine direkte Umsetzung zwischen festem
Cyanid u. festem Chlorid geschlossen wird. Vermutlich sind KC1 u. NaCl weniger 1.
in Benzaldehyd ais K J. Durch diese Ergcbnisse wird die Ansicht erklart, daB Benz­
aldehyd u. KCN allein kein Benzoin liefern, in diesen Fallen wurde offenbar unreines
Cyanid angewandt. Die Beobachtung von Lachm ann (J. Amer. ehem. Soc. 46 [1924].
719), daB Benzoin das W . ais Aktivator der Bcnzoinrk. ersetzen kann, wird so gedeutet, daB in Ggw. von Benzoin die homogene autokatalyt. Rk., die durch obige
Verbb. nicht beeinfluBt wird, vor sich gehen kann. (J. physic. Chem. 39. 901— 06.
1935. Bombay, Royal Institute of Science.)
Schicke.
D.
R . Nadkarni, Die BenzoinkondensaUon. II I . Die Wirhung von Wasser auf die
BenzoinkondensaUon. (II. ygl. vorst. Ref.) Im Hinblick auf dio dem CN-Ion bisher bei
der Benzoinrk. zugeschriebene Bedeutung untersucht Vf. die Wrkg. yon W . auf die
Kondensation durch Zusatz wechselnder Mengen KCN u. W . zu 10 g Benzaldehyd
bei 100°. Mit 0,175 g KCN u. 2 ,0 oder mehr g W . wurde ebensowenig wie mit 0,17 g
KCN u. 0,1 g W . Benzoin gebildet. Aus den Rk.-Kurven folgt, daB Zusatz von W. zu
emer gegebenen Menge KCN die Rk.-Geschwindigkeit zuniiclist erhóht, dann yermindert,
die Autokatalyse verschwindet allmahlich. Aus der Ahnlichkeit der Kurven mit wasserfreiem KCN u. mit starken Lsgg. folgt, daB die homogene autokatalyt. Rk. unter diesen
Bedingungen durch die Ggw. von W. nicht beeinfluBt wird; die heterogene Rk. zwrisehen
der konz. Lsg. u. Benzaldehyd wird stark beschleunigt. Der starkę Abfall der Rk.Geschwindigkeit nach Zusatz von W . iiber einen bestimmten Wert hinaus wird dadurch
erklart, daB mit zunehmender Verdiinnung der Cyanidlsg. zunehmende Extraktion der
im Benzaldehyd gel. Spuren des Cyanids, welches die homogene Rk. heryorruft, erfolgt.
-Hathemat. Ableitung des Rk.-Verlaufes steht mit den gefundenen Kurven in befriedigender Ubereinstimmung. Nach LACHM AN N (vorst. Ref., 1. c.) reagierte KCN,
das mit Benzaldehyd allein kein Benzoin lieferte, nach Zusatz von W., dieses yermag
also den hindernden EinfluB der im Cyanid enthaltcnen negatiyen Katalysatoren
herabzusetzen. Verss. zeigten, daB 0,1 u. 0,2 g K J + 0,2 g KCN u. 0,25 g W. die Rk.ueschwindigkeit lierabsetzen, doch tritt diese Wrkg. in Abwesenhcit von W. starker
330
D 2- P b a p a r a t i y e o r g a n i s c h e C h e m i e .
N aturstoffe.
1936. I.
hervor. Die Beobachtung von L achmann ist also auf die Fahigkeit des W., den EinfluB
der negativen Katalysatoren zu yermindern, zuriickzufuhrcn. (J. physic. Chem. 39.
907— 12. 1935. Bombay, Royal Inst. of Science.)
S c h ic k e .
B.
F. Ferreira und T. S. Wheeler, Hemmung bei der Benzoinkondensation. (Vgl.
vorst. Reff.) Die friiher gemach te Annahme, daB die Hemmung der heterogenen Rk.
auf die Adsorption des negativen Katalysators (K J, Chinol) an die Oberflache des
festen KON zuriickzufuhren ist, bestatigen Vff. durch dio Beobachtung, daB Spuren
des Hemmungsmittels enthaltender Benzaldehyd n. Rk.-Geschwindigkeit zeigt, wenn
man ihn mit einer Menge festen Kaliumcyanids bei gewóhnlicher Temp. stehen lafit,
dio zu gering ist, um wahrend dieser Zeit eine meBbare Menge Benzoin zu bilden. Ein
Abfall der Rk.-Geschwindigkeit erfolgt mit bestimmten Substanzen schon in Ggw. sehr
któiner Mengen, so bei einem Geh. von 1 Teil Chinon, J 2 bzw. S in 107, 5 X 105 bzw.
2 x 10* Teilen Benzaldehyd. Geringe Mengen W. u. bestimmter Alkohole beschleunigen
die Rk., doch ist die Wrkg. nicht so auffallend wio die mit negativen Katalysatoren;
1 Teil W . in 100 Teilen Benzaldehyd z. B. wirkt beschleunigend. (Current Sci. 4. 94— 95.
1935. Bombay, Royal Inst. of Science.)
SCHICKE.
H.
Marjorie Crawford, Die Reaktion von 2,3-Dimełhyl-l,4-naphłhochinon mit
Phenylmagnesiumbromid. I. Die Rk. von Phenylmagnesiumbromid mit 2,3-Dimethyl1,4-naphthochinon (I) ist trotz seiner Mittelstellung zwischen den kompliziert reagierenden
vollsubstituierten Chinonen (SMITH u . CeaWFORD, C. 1928. I. 2389) u. dem einfach
reagierenden Antlirachinon sehr yerwickelt. Es entstehen Mono- u. Diadditionsprodd.,
Doppolverbb., Red.- u. Dehydratationsprodd. A. Red.-Prodd. In n. Rk. entsteht das
I entsprechende Hydrochinon II. B. Monoadditionsprodd. 1,4-Addition liefert in geringor Menge U l, dessen Struktur aus dem Verh. bei der Oxydation (Acetophenonbldg.),
sowio aus der negativ ausfallenden ZEREWITINOFF-Best. folgt. 1,2-Addition gibt in
groBcrer Menge IV ; die Strukturermittlung wird wie bei H I ausgefiihrt. C. Diadditions­
prodd. Hauptprod. ist meistens V, daneben entstehen 4 weitere, ihrer Struktur nach
noch nicht ermittelte Verbb. VI—IX.
O
H,C, OH
H.Ct HO
Y e r s u c h e . Der Umsatz der GRIGNARD-Lsg. mit I ergibt ein hellgrunes, festes
Additionsprod., das in iiblicher Weise aufgearbeitet wird. Die erhaltene A.-Lsg. wird
nach dem Einengen mit Diisopropylather verd., worauf beim Stehen neben sehr viel
dunklem 01 e i ń fester Stoff erhalten wird. — 2,3-Dimełhyl-l,4-naphthohydrochinon (II)
fallt ais Chinhydron an. Auch aus I mit Zinkstaub u . Eg. farbloser Nd. Wegen zu
leichter Osydierbarkeit nicht isolierbar. — Diacetat, C16H 180 4. Durch Behandlung des
Rk.-Prod. mit CH 3C0C1. Auch aus Chinon mit Zinkstaub u . E s s ig s a u r e a n h y d r id .
F. 189— 189,5°. — Chinhydron, C2JH , 20 4, schwarze Blattchen; F. 136— 140°. — 1,4-Dioxo-2,3-dimethyl-2-phenyltetrahydronaphthalin, C18H 10 O 2 (HI). F. 123°. 5-std. Kochen
mit K 2Cr„07 in Eg. gibt Acetophenon, nachgewiesen ais Semicarbazon. — l-Oxy-4oxo-2,3-dimethyl-l-phenyldihydronaphthalin, Ci8H ie0 2 (IV). Aus Chlf.-A., F. 197 bis
197,5°. Verbraucht im GRIGNARD-App. pro Mol Substanz 1,86 Mol CH 3MgJ, u . entwickelt 1,12 Mol CH,. 6 -std. Kochen in Eg. mit K 2Cr2 0 7, Verdiinnen mit W . u . Extraktion mit A. gibt o-Benzoylbenzoesaure. — Acetat, C20H 18O3. Nadeln, F. 153— 157°.
— l,4-Dioxy-2,:i-dimelhyl-l,2-diphenyldihydronaphthalin, C24H 220 2 (V). Trennung von
IV durch fraktionierte Krystallisation aus Chlf. u. Diisopropylather. Gibt 1,6— 1,8 Mole
CH4 nach ZEREWITINOFF. Oxydation (wie bei IV) liefert Acetophenon u . o-Benzoyl­
benzoesaure. — G24H 20O (VI) entsteht aus IV mit wasserentziehenden Mitteln, z. B. ZnClj
+ HC1 in sd. Bzl., F. 183°. Bestandig gegen sd. Bromwasserstoffsaure, N H 2OH,
K j ^ O j in sd. Eg. — Cu H 220 2 ('NU) fallt ais Doppelrerb. mit 2 Molen Chinon (VDI) anF. 203— 204°. — C24H 220 2-2 C12H 10O 2 (V03), aus Diisopropylather Prismen, F. 137 bis
138°. — Cu H«aO (IX), F. 124°. Oxydation liefert Acetophenon u. o- B enzoylbenzoesaure. (J. Amer. chem. Soc. 57. 2000— 04. 9/10.1935. Poughkeepsie, N. Y.) E. M u lle rLouis F. Fieser und Arnold M. Seligman, Cber die Kondensation von Dienen
mit alkylierten Chinonen. Die C h u a n g u . H a n (C. 1935. II. 1351) miBgluckte Synthese
von Ringsystemen mit angularen Alkylgruppen nach der in der Uberschrift g e n a n n te n
Methode haben Vff. friiher (vgl. C. 1935.1. 2006) bereits beschrieben (vgl. auch AdłeKj
1936. I .
D j. P r a p a e a t iy e
o r g a n is c h e
Ch e m ie .
N atuestoffe.
331
C. 1935. I. 2362). Ncuerdings wurde das Additionsprod. aus 2,6-Dimethylnaplithochinon-(3,4) u. 2,3-Dimethylbutadien (C. 1935- II. 2008) nach 6 6 -std. Erhitzen der
Komponenten (4 ccm auf 1 g des Chinons) in A. in 83%ig. Ausbeute erhalten. Aus
p-Xylochinon u. Butadien in A. (oder Bzl.) erhieltcn Vff. im Gegensatz zu ChiTANG u .
H a n nach 62-std. Erhitzen im Rohr auf 100— 105° das krystallisierte Bisbutadien-pzylochinon (II) in 2%ig. Ausbeute u. das bis jetzt unbekannte Moiwbutadien-p-xylochinon (I) in 75°/0ig. Ausbeute. Die analoge Rk. mit Dimethylbutadien entsprach in
Verlauf u. Ausbeute der yorstehenden; die Gesamtausbeute sank auf 6 6 % ; wenn die
Rk.-Dauer auf 27 Stdn. verkiirzt wurde. Wichtig fiir das Gelingen ist, Bedingungen zu
schaffen, unter denen das erwartete Chinon am bestandigsten ist, u. reine Chinone ais
Ausgangsmaterialien zu wahlen. — Thymochinon, das bei Kondensation mit 2,3-Dimethylbutadien nur das fl. Monoadditionsprod. ergab (1. c.), scheint bei Kondensation
mit Piperylen auch nur ein solches zu liefern, was darauf hindeuten wiirde, daB die
Addition an der die CH3-Gruppe tragenden Doppclbindung erfolgt, u. daB die Isopropylgruppe die Rk. bedeutend starker beeintrachtigt. Wenn stor. Wrkgg. auch die Art der
Addition eines unsymm. Diens beeinflussen, hat vorstehendes
Kondensationsprod. wahrscheinlich Struktur I I I , was durch
die Tatsache unterstiitzt wird, daB es unter den fur die Darst.
eines Monosemicarbazons aus Monobutadien-p-xylockinon (I)
geeigneten Bedingungen kein Semicarbazon liefert. — Wenn
weniger fest gebundene Gruppen zugegen sind, kann der Substituent wahrend oder nach der Addition eliminiert u. der neue Sechsring yollstandig
aromat, werden; ygl. hierzu I. G. F a r b e n i n d u s t r i e Akt.-Ges., E. P. 320 375;
C. 1930. I I . 809. Ein weiteres Beispiel ist die Kondensation von 2,3-Dimethylbutadien
mit 2-Oxynaphthochinon-(l,4) (Vers. von J. L. Hartwell) in A. durch 22-std. Erhitzen
auf 100— 105“ zu 2,3-Dimetliylanthrachinon, aus Eg. hellgelbe Nadeln, E. 208— 209°
[erhalten ebenfalls aus 2-Methoxynaphthochinon-(l,4) nach demselben Yerf., aber durch
6 6 -std. Erhitzen].
V e r s u c h e . Butadien-p-xylochinon (I), C12H 14 0 2, blaBgelbe bewegliche Fl. vom
Kp.9i5 124— 125°. — Bisbutadien-p-xylochinon (II), aus Methanol Platten, F. 171° (ygl.
Ad l e e , 1. c.). — Monosemicarbazon von I, C13H j 7 0 2N3. Aus Methanol fast farblose
Mikrokrystalle, F. 200— 201°. —- 2,3-Dimelhylbutadien-p-xylochinon (III), C14H 180 2,
hellgelbe, zahe Fl., K p .9 135— 136°, fliichtig mit W.-Dampf, Ausbeute 77% der Theorie.
— Bis-[2,3-dirnethylbutadicn]-p-xylochinon (IV), C20H 28O2, aus A. feine Prismen, F. 208
bis 209°; Ausbeute 2,8% der Theorie. Wurde der zur Herst. von I I I u. IV ais Losungsm.
venvendete absol. A. a) durch Bzl. bzw. b) Bzl. + A. (5:1) ersetzt, dann betrugen die
Ausbeuten von i n bzw. IV a) 85 bzw. 2,4%> b) 82 bzw. 4,2% der Theorie. — Monosmicarbazon von III , C15 H 210 2N 3, aus A. Nadeln, F. 205— 207°. — Piperylen-2,6iimethylnaphihochinon-{l,4), C17H 18 0 2. Aus den Komponenten wie oben durch 96-std.
Erhitzen im Rohr auf 100— 105°. Zahes, gelbes 01. — Piperylcnthymochinon, C15 H 20O2,
zahes 01, K p . 2>5 126— 128°. Kein Semicarbazon. (Ber. dtsch. chem. Ges. 6 8 . 1747— 51.
11/9. 1935. Cambridge, Mass., Harvard Univ.)
P a n g e it z .'
Chaim Weizmann, Ernst Bergmana und Felix Bergmana, Grignardreaktionen
mit PhtJialsdureanhydriden. Nach Beobachtungen yon WEIZMANN u . PlCKLES
(Proceedingg Chem. Soc. 20 [1904]. 201) reagiert Phthalsaureanhydrid mit Phenyloder a-Naphthyl-Mg-Br unter Bldg. yon o-Benzoyl- bzw. o-a-Naphthoylbenzoesaure.
Eine weitere Rk. der gebildeten Ketosaure m it der GRIGNAED-Verb. kann durch
einen UberschuB des Phthalsaureanhydrids yermieden werden. Diese Methode yerdient nach Ansicht der Vff. den Vorzug gegeniiber der ublichen Methode zur Darst.
substituierter Benzoylbenzoesauren u. Anthrachinone aus Phthalsaurcanhydriden u.
aromat. KW-stoffen mittels A1C13. Vff. haben so eine Anzahl von Ketosauren dargestellt. Einige Verbb. werden derart leicht sulfoniert, daB die Darst. der Chinone
mittels konz. H 2S0 4 Schwierigkeiten bereitet oder unmoglich ist. Der Verlauf der
Ringbldg. hangt yon den Bedingungen der Rk. ab. 2-a-Naphthoylbenzoesaure gibt
mit konz. H 2S0 4 1,2-Benzanthrachinon, m it einem Gem isch von A1C13 u. NaCl aber
Aaphthacenchinon (2,3-Benzanthrachinon). Entgegen der Annahme yon K o m p p a u .
R o h r m a n n (C. 1934. II. 929), daB GRIGNARD-Verbb. von hóherem Mol.-Gew. mit
Dicarbonsaureanhydriden Ketosauren u. keine Diarylphthalide bilden, steht die Bldg.
Ton Di-a-naphthylphthalid. Auch die Zusammenhange zwischen der Natur des gebuueten Prod. u. der Stabilitat des Anhydridringes, die KOMPPA u . R o h r m a n n vermutcn, entsprechen nach Ansicht der Vff. nicht den Tatsachen, da die Bldg. von Di-
332
D,j. P b a p a b a t i y e o e g a n i s c h b C h e m i e .
N atubstoffe.
19 36 . I.
arylphthaliden wahrseheinlicli iiber die Ketosfiure verlauft, dercn Ketogruppe mit
der GRIGNAED-Yerb. erneut reagiert, worauf die so gebildete Oxysiiure spontan in das
Lacton iibergeht.
V e r s u c h e . An neuen Verbb. wurden dargestellt: o-p-Naphthoylbenzoesaure:
Aus /?-BromnaphthaIin u. Phthalsiiureanhydrid. Kurze Prismen aus Butylacetat.
F. 128° (Zers.). — Di-fl-naphthoylphthalid: Darst wie die yorige. Biischel messeriihnlieher Nadeln aus Methyliithylketon oder Butylacetat. F. 168°. — o-(6-Melhoxy2-naphthoyl-)benzoesawe. Aus 2-Brom-6-methoxynaphthalin u. Phthalsiiureanhydrid.
Blattchen aus Toluol, F. 166°. — o-9-Phenanthroylbenzoesaure: Aus 9-Bromphenanthren u. Phthalsaureanhydrid. Aus Xylol weiBe Nadelbiischel oder gelbliche Prismen,
F. 174— 175°. — 4 (ó '! )-Melhoxy-2-benzoylbenzoesaure: Aus Brombenzol u. 4-Methoxyphthalsaureanhydrid. Nadeln aus 50%ig. Essigsaure, F. 167°. — 4 (S ?)-Methoxy2-a.-naphthoylbenzoesaure: Aus a-Bromnaphthalin u. 4-Methoxyphthalsiiureanhydrid.
Prismen aus Eg., F. 196". — Tetrachlor-o-4-anisoylbenzoesdure: Aus p-Bromanisol u.
Tetrachlorphthalsiiureanhydrid. Prismen aus Eg. oder Toluol, F. 186— 187°. — Tetrachlordi-4-brompkenylphthalid: Aus p-Dibrotnbenzol u. Tetrachlorplithalsaureanhydrid.
Aus Bzl. oder 60%ig. Essigsaure, F. 144— 145° (Zers.). — 2-u-Naphthoyl-3-naphthoesdure: Aus Propylalkohol, F. 228— 229°. Aus a-Bromnaphthalin u. Naplithalin-2,3-dicarbonsaureanhydrid. — 2-ft-Naphthoyl-3-naphthoesaure: Aus //-Bromnaphthalin u.
Naphthalin-2,3-dicarbonsaureanhydrid. Biischel scidiger Nadeln aus Butylacetat,
F. 240°. — 2,4'-Methoxybe?izoyl-3-naphthoesaure: Aus p-Bromanisol u. Naphthalin2,3-dicarbonsaureanhydrid. Aus Eg. dimorph: weiBe, triibe oder gelbe, klare Krystalle,
F. 234°. — AuBerdem wurden dargestellt: o-oc-Naphthoylbenzoesdure (F. 172°), o-4-Melhozybenzoylbenzoesdure (F. 148°), o-4-Brombenzoesaure (F. 163°), Tetracfdor-o-benzoylbenzoesdure (F. 188— 189°), Tatrarjdor-o-a-naphthoylbenzoe-saurc (F. 223°), 2-Benzoyl3-naphthoesdure
(F. 205)°. — 1.2,6,7-Dibenzanthrachinon: Nadeln vom F. 227° a
2-Gc-Naphthoyl-3-naphthoesaure u. konz. H 2S04. — 2,3-Benzanthrachinon: F. 276°.
Aus 2-a-Naphthoylbenzoesiiure u. A1C13 -j- NaCl. (J. ehem. Soc. London 1935. 1367
bis 1370. Okt. Rehovoth, Palastina, Daniel Sieff Research Inst.)
Heim hoLB.
Chaim Weizmann, Ottilie Blum-Bergmaim und Felix Bergmann, Die Eeaktion
von Grignardreageniien mit einigm Bemsleinsaureanhydriden. Die HAWOETHsche
Synthcse yon Phenanthrenderiw. (C. 1932- I I . 536) hat die Vff. dazu yeranlaBt, Bernsteinsaureanhydrid analog wie Phthalsaureanhydrid (ygl. vorst. Ref.) mit a- u. /3-Naphthyl-Mg-Br in Rk. treten zu lassen. Sie erhielten auf diese Weise /S-(a-Naphthoyl)propionsaure, sowie die entsprechende /J-Naphthoylsaure. Dagegen ergaben Phenylbernsteinsaureanhydrid (I) u. 3-Phenyl-l,2,3,6-tetrahydrophthalsaureanhydrid (II)
keino krystallisierten Ketosauren. I lieferte mit C6H 5 -Slg-Br das Lacton der y-0xya,y,7 -triphenyl-n-buttersaure (III, R =
C6H5), mit a-Naphthyl-Mg-Br das Lacton
der y -Oxy- a -phenyl-y,y -(a-naphthyl)-nbuttersiiure (III, R = C10H 7). I I ergab
mit C6H 5 -Mg-Br das Lacton der 2-Diphenylmethylol- 6 -phenyl-l, 2, 3, 6 -tetrahydrobenzoesiiure (IV). Da I u. I I unsymm. sind, konnte die Rk. eigentlich zu zwei
Isomeren fiihren, aber wegen ster. Hinderungen diirfte nur die weniger substituierte
Halfte des Molekuls reagieren.
V e r s u c h e . fi-(ct.-Naphthoyl)-propionsaure: Aus a-Naphthyl-Mg-Br u. Bern­
steinsaureanhydrid, F. 133°. — f}-(fi-NapJithoyl)-piopionsaure: Aus Eg., F. 170°. —
y-Oxy-cL,y,y-triphenyl-n-buttersaurelacton (III, R = C6H 6), C22H 180 2. Aus CcH 0MgBr u.
Phenylbernsteinsaureanhydrid. Nadeln aus 80%ig. Essigsaure, F. 162°. — y-Oxya.-phenyl-y,y-(cj.-naphthyl)-n-bultcrsdurc!acton (III, R = C10 H 7), C30H 22O 2 : Aus a-Naph­
thyl-Mg-Br u. Phenylbernsteinsaureanhydrid. Nadelbiischel aus Ainylalkohol oder
Propylalkohol-Aceton, F. 211°. —
2-Diphenylmethylol-6-phenyl-l,2,3,6-tetrahydrobenzoesaurdacton (IV), C2(!H 220 2: Aus CeH 5MgBr u. 3 -Phenyl-l,2 ,3 ,6 -tetrahydrophthalsaureanhydrid. Nadeln aus Propylalkohol-Aceton, F. 227°. (J. ehem. Soc. London
1935. 1370— 71. Okt. Rehoyoth, Palastina, Daniel Sieff Research Inst.) HeimhoLD.
W . E. Bachmanu und Edith Ju-Hwa Chu, Die Pinakol-Pinakolonumłagerung■
V II. Die Umlagerung von 9,10-Diaryldihydrophetnanthrendiolen. (VI. ygl. C. 1935- L
228.) In einer friilieren Arbeit (ygl. C. 1932. II . 537) wurde iiber die Synthese u. Um­
lagerung von 9,10-Diaryldihydrophenanthrendiolen (I) mit R = C6H5, p-Tolyl u. Amsyl
berichtet; Vff. haben diese Unterss. auf analoge Deriyy. mit R = m-Tolyl, p-Biphenyl>
1936. I .
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N aturstoffe.
333
a-Naphthyl, Phenetyl, p-Chlorphenyl u. p-Fluorphenyl ausgedehnt. Diese Verbb.
wurden durch Rk. von GRIGNARD-Verbb. mit Phenanthrenchinon u. durch Red. von
2,2'-Diacylbiplienylderivv. mit Na-Amalgam dargestellt, wobei in jedem Palle beide
Mcthoden zwei verschiedene, wahrscheinlich diastereomere Pinaliole ergaben. Mit J 2
in h. Essigsaure yerloren die Diaryldihydrophenanthrendiole 1 Mol. H 20 u. wurden zu
9,9-Diarylphenanthronen (II) umgelagert; Umlagerung zu dem isomeren Pinakolon I I I
wurde nicht beobachtet. Die stereoisomeren Pinakole lieferten das gleiche Diarylphenanthron. Durch Alkalischmelze wurden aus den 9,9-Diarylphenanthronen die entsprechenden 2-(Diarylmełhyl)-2'-carboxybiphenyle (IV) erhalten. Oxydation der Pinakole
mit Cr03-Essigsaure fuhrto zu 2,2'-Diacylbiplienylen, dereń Konst. durch Syntheso
sichergestcllt ivurde.
1 A > - on
i
i
i<-
V e r s u c h e . Darst. der 9,10-Diaryldihydrophenanthrendiole, 1. durch 24-std.
Kochen der GRlG2sTABD-Verb. aus dem entsprcchenden Arylbromid (p-Bromphenetol,
a-Bromnaphthalin usw.) in A.-Bzl. mit Phenanthrenchinon, 2. durch Red. des entsprechenden 2,2'-Diacylbiphenyls mit l% ig . Na-Amalgam in wasserfreiem A. Folgende
Verbb. wurden dargestellt: Diphejietyl-, nach 1. Platten aus Aceton, F. 140,5— 141°,
nach 2. Prismen aus Aceton, F. 155,5°; Di-a-naphtliyl-, nach 1. Nadeln aus Aceton,
F. 263—264°, nach 2. Prismen aus Propanol, F. 204— 204,5°; Di-p-biphenyl-, nach
1. Kornchęn aus CCI.,, F. 192— 192,5°, nach 2. Prismen aus Aceton-A., F. 159— 160°;
Di-p-cUorphenyl-, nach 1. Nadeln aus CC14, F. 187— 188°, nach 2. Prismen aus Aceton-A.,
5.223°; Di-p-fluorphenyl-, nach 1. Nadeln aus Chlf., F. 180— 181,5°, nach 2. Prismen
aus A., F. 210—211°; Di-m-tolyl-, nach 1. Prismen aus Chlf., F. 148,5— 149°, Red. von
2,2'-Di-m-toluylbiphenyl lieferte ein 01, das bei der Umlagerung das entsprechende
Pinakolon ergab. — Umlagerung der Pinakole. 0,003 Mol des Pinakols mit 0,5 g J 2
in 50 ccm Essigsaure am RuckfluC gekocht, in H 2S0 3 eingegossen u. krystallisiert;
Umlagerung erfolgt auch mit Acetylchlorid-Essigsaure. Folgende 9,9-Diarylphenanthrone
wurden erhalten: Diphenetyl-, Nadeln aus Aceton, F. 136— 137° (synthetisiert aus dem
Di-Na-Salz des Di-p-oxyphenylphenanthrons mit Diathylsulfat-f 10%ig. NaOH);
Di-z-naphlhyl-, Nadeln aus Chlorbenzol, F. 258,5— 259°; Di-p-biphenyl-, Wlirfel aus
Bzl.-Aceton, F. 253— 253,5°; Di-p-chlorphenyl-, Platten aus Aceton, F. 138—-139°;
Dj-p-fluorphenyl-, Prismen aus Aceton, F. 170— 170,5°; Di-m-tolyl-, Platten aus Essig­
saure, F. 197— 198°. — Oxydation der Pinakole zu den entsprechenden 2,2/-Diacylbiphenylen (s. unten) erfolgte mit Cr03-Essigsaure in ublicher Weise. — Darst. der
~-Bromacylbenzole, aus o-Bromcyanbenzol mit den GRIGNARD-Verbb. aus m-Bromtoluol, p-Fluorbrombenzol u. a-Bromnaphthalin in Bzl. u. Hydrolyse des Imins mit h.
verd. HCi u. aus o-Brombenzoylchlorid mit Biphenyl, Phcnetol u. Chlorbenzol in CS2
(+ AlClj). Folgende Benzophcnone wurden erhalten: 2-Iirom-3'-methyl-, K p . 5 180— 181°,
Platten aus Aceton-Lg., F. 54,4°; 2-Brom-4’-athoxy-, Rhomben aus Propanol, F. 81°;
ł-Brom-i'-phenyl-, Platten aus Bzl., F. 90,5— 91°; 2-Brom-4'-chlor-, Nadeln aus
Aceton-A., F. 49— 49,5°; 2-Bro?n-4'-fluor-, Prismen aus Aceton-A., F. 49,5— 50°;
‘■'■Bromphenyl-a-naphthylketon, Prismen aus A., F. 87°. — Synthese der 2,2'-Diucylbiphenyle, durch Erhitzen von 2 g Cu-Pulver mit 0,5 g des 2-Bromacylbonzols
auf 200° (a-Naphthyl-, p-Biplienyl-, p-Fluorphenyl-) bzw. 250° (m-Tolyl-,. Pheney l2 - B ro m - 4 /-chlorbenzophenon lieferte kcin Diketon. Folgende 2,2'-Biphenyl
"-urden dargestellt: Di-m-toluyl-, Prismen aus Essigsaure, F. 105— 106°;
Uiphcnetoyl-, Prismen aus Aceton, F. 137— 138°; Di-a-na-phthoyl-, Platten aus Essigsaure, F. 200°; Di-p-phenylbenzoyl-, dunne Nadeln aus Aceton-Bzl., F. 209,5— 210°;
■w-p-chlorbenzoyl-, Prismen aus Aceton, F. 139— 140°; Di-p-fluorbenzoyl-, Wurfel aus
-ccton, F. 136,5— 137,5°. — Spaltung der 9,9-Diarylphenanthrone durch KOH. Die
^limelze wurde bei 200— 300° durchgefiihrt, dio Sauren iiber die N H 4 -Salze, dann durch
j^ystallisation gereinigt; folgende 2-(DiarylmetJtyl)-2'-carboxybiphenyle wurden eralten: Diphenetyl-, Nadeln aus A., F. 97— 98°; Di-a-naphthyl-, Prismen aus A., F. 215°;
*■
V-bipkenylPrismen aus CCL, F. 197— 198°; Di-p-chlorphenyl-, Nadeln aus A.,
XVIII. 1 ,
22
334
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N aturstoffe.
1 9 3 6 . I.
F. 205— 206°; Di-p-fluorphenyl-, Nadeln aus A., F. 162°; Di-m-tolyl-, Nadeln aus A.,
F. 90°. — Zur Analyse auf F wurden 0,25 g (Diaryldihydrophenanthrendiol, Diarylphenanthron, Bromacylbenzol) mit 0,25 g Sucrose, 0,5 g K N 0 3 u. 7 g Na-Pcroxyd im
Rohr gesehmolzen, die Schmelze in W. gel., mit HC1 nahezu neutralisiert u. eine gemessene Menge mit Th-Nitrat nach ARMSTRONG (C. 1933. I. 3982) titriert. (J. Amor.
chem. Soc. 57. 1095— 98. 7/6. 1935. Ann Arbor, Michigan, Univ.)
SCHICKE.
John V. Scudi und H. G. Lindwall, Kondensationen des Benzoylformanilids mit
cyanaktivierten Methylenverbindungen. (Vgl. BaSHOUR u. L i n d w a l l , C. 1935.1. 3931.)
Benzoylformanilid (I) kondensiert sich mit Malonitril zu II, welches durch Red. u.
Hydrolyse zur Phenylbemsteinsaure abgebaut werden kann. — I kondensiert sich mit
Cyanacetamid zu I I I , welches durch HC1 zu IV (II = CO-NH,) dehydratisiert u.
hydrolysiert wird. IV (R = CO •N H 2) bildet mit (C2H 5)2N H in feuchtem A. ein Additionsprod. u. kann weiter zu IV (R = CN) dehydratisiert werden, welches durch NH 3 in
feuchtem A. in I I I zuriickverwandelt wird. IV (R = CO-NH2) laBt sich leicht zu V
reduzieren, -welches durch h. Sauren direkt zur Phenylbemsteinsaure, dagegen durch
Alkalien bei maBiger Einw. zur Saure V I hydrolysiert wird. Letztere wurde in Phenylsuccinanil iibergefuhrt. — I kondensiert sich aueh mit Cyanessigester, aber das Prod.
enthalt immer 1 Mol. des verwendeten Katalysators [(C,H5 )2NH, Piperidin, NaOH].
Diese Komplexe konnen leicht in IV (R = CN) umgewandelt werden. Strukturformeln
•werden fur dieselben nicht angegeben, aber es ist hervorzuheben, daB die in Ggw. von
(C2H 5)2N H gebildete Vcrb. aueh aus IV (R = CN) u. (C2H 5)2N H in feuchtem A. erhalten
wird. — Die farbigen Verbb. I I u. IV losen sich in h. NaHSOa-Lsg. unter Entfarbung
u. werden daraus durch Sauren zuriickgewonnen; im Falle I I werden dabei die CNGruppen zu CO 'N H 2 hydrolysiert.
C6Hs*C=C(CN)j
" C6H5.C(0H)------ CH-CO-NH* C6H,-C
n
ć o -n h -c 8h 5 m
ćo-N (C 6H5)-C :N H i y
ó o -N (C6h 5)-Ć o
C6H6-CH-------- CH-CO-NH,
C6H6-CH---- CH-COsH
ĆO-N(C6Hs)-ĆO
ć o sh
-C-R
ó o -n h . c 6h 5
Versuche.
l-Phenyl-l-formanilido-2,2-dicyanathylen (II), C17H n ON3. Aus
5 g I, 1,5 g Malonitril u. 6 Tropfen (C2H5)2N H in 8 ccm A. bei Raumtemp. (3 Stdn.).
Aus A. orangerote Nadeln, F. 206— 207°. — l-Phenyl-l-formanilido-2,2-difornuimideałhylen, C,7H 150 3N3. I I in A. gekocht u. konz. HC1 zugegeben. Gelbe Nadeln, F. 216°. —
l-Phenyl-l-fonnanilido-2,2-dicyanathan, CJ7H 13ON3. I I in A. gekocht, h. wss. Lsgvon Na.,S20 4 u. dann k. W. zugegeben, Krystalle mit W., A. u. A. gewaschen. F. 215°
(Zers.)." Reduziert ToLLENSsche u. FEHLINGsche Lsg. u. lieferte bei l-wochigem
Kochen mit A. 80% I I zuruck. — l-Phenyl-l-for?nanilido-2,2-diforJiiamidoathan,
C17H n 0 3N3. Vorvoriges mit wss. Na 2S20 4 -Lsg. bei 50° 5 Min. geschuttelt. Aus W.
glasklare Nadeln, F. 164— 165°. — Phenylbemsteinsaure, C10H 10O.,. Aus den beiden
Torigen oder aus V durch Kochen mit 10%ig. NaOH bis zur beendeten N H 3-Entw„
Ansauem u. Verdampfen. F. 166— 168°. — l,4-Diphenyl-2-imino-3-formamido-4-oxypyrrolidon-(ó) (III), C17H 15 0 3N3. 5 g I, 3 g Cyanacetamid u. 5 Tropfen (C2H 5)2NH in
10 ccm A. + 5 ccm W. 1 Wochc im Eisschrank steken gelassen. Aus A. weiBe Nadeln,
F. 209— 210° (Zers.). Alkalien machen N H 3 frei. — a-Fonnamido-p-phenylmaleinantl
(IV, R = CO-NH2), C,7 H 120 3N2. I I I in k. 10%ig. HC1 gel.; nach 5 Min. quantitative
Fallung. Aus A., Toluol oder 50%ig- Essigsaure gelbe Nadeln, F. 207°. — Addula
C 21£f230 3AT3, II„O. Voriges u. ubcrschussiges (C„H5)2N H in feuchtem A. 3 Tage iw
Eisschrank stehen gelassen, weiBen, krystallinen Nd. mit A. u. wenig A. verrieben.
F. 163— 164° (Zers.), 1. in W., durch w. NaOH zers. unter Abspaltung von (C2H 5 )2NH. —
a-Cyaji-p-phenylmaleiitanil (IV, R = CN), C17 H I0O 2N2. Durch Dest. von IV (R —
CO N H 2) mit der gleichen Menge P 20 5. Aus A. gelbe Nadeln, F. 118— 119°. U®'
■wandlung in I I I : Suspension in A.-A. (4:1) mit N H 3 gesatt.; dann Eisschrank. —-a.-Formamido-fi-phenylsuccinanil (V), C,7H 140 3N2. IV (R = CO-NH2) m itN a 2S20 4 in 50%igeinige Min. geschuttelt. Aus A. glasklare Nadeln, F. 193—194°. — a-FormanuwP-pkenylbenisleinsaure (VI), C17H 15 0 5N. V mit 10%ig. NaOH bis zur beendeten NH3Entw. auf Dampfbad envarmt u. k. angesauert. Aus W. weifle Nadeln, F. 156— la< ■
Ag-Salz, C17H 130 5NAg2. Durch Erhitzen iiber den F. oder Kochen mit HC1 entsteli
Phenylsuccinanil, F. 137— 138°. — Darst. der folgenden Verbb. aus je 1 Mol. I, Cyan­
essigester u. Katalysator in A. (Eisschrank); farblose, krystalline Ndd. mit W-i A. *■
A. verrieben. Mit (C.HJoNH (3 Stdn.): C2XH lzOzN3 (A), F. 156— 158° (Zers.). Mit
1936. I .
D s. P r a p a b a t i y e o r g a n i s c h e C h e m i e .
N aturstoffe.
335
Piperidin (2Stdn.): C22H.,.t03N3 (B), Zers. 125— 126°. Mit NaOH (3Tage): CI 7 / / 15
OsN2Na (C), aus wss. A., "bei 210° braun, Zers. 225— 226°; Ag-Salz, C17 H 150 5N 2Ag. —
Bldg. yon IY (R = CN): Aus A 1. durch Erhitzen mit 10%ig. NaOH u. yorsichtiges
Ansauern mit k. yerd. HC1; 2. durch Kochen mit A., W. oder Aceton; 3. durch Suspendieren in absol. A. u. Siittigen mit HCl-Gas. Aus B u. C mit HC1 wic vorst. —
A wm'de auch aus IV (R = CN) durch Suspendieren in A.-A. (10: 1), Zugeben von etwas
(C2H5)2NH u . Stehen im Eisschrank erhalten. — ct-Cyan-p-phmylsuccinanil, C17 H 12 0 2N 2.
Aus IV (R = CN) in sd. A. mit wsa, Na 2S20,r Lsg. wie oben. Aus 50%ig. A. oder Essigsaure Krystallchen, E. 135— 136°. Redużiert EehlinGsche u. ToLLKNSsehe Lsg. ii.
wird zu VI hydrolysiert. ( J. Amor. chem. Soc. 57. 1646— 48. 9/9. 1935. New York
[N. Y.], Univ.)
Lindenisaum.
Cesco Toffoli, Uber die Einwirkung von Acetylsalicylsaurechlorid auf JSlagnesylindcle. II. Mitt. (I. ygl. C. 1934. I I . 3253.) Vf. laBt Acetylsalicylsaurechlorid auf
Magnesylderivv. des Indols und Skatols einwirken. 1 Mol. Acetylsalicylsaurechlorid in
wasserfreiem A. wird langsam zu 2 Moll. Magnesylindol hinzugefugt. Das Rk.-Prod,
fallt zunachst ólig aus u. wird nach einiger Zeit 4 Stdn. auf dem W.-Bad erhitzt, nach
dem Erkalten mit Eis zers. u. mit yerd. H 2S0 4 schwach angesauert. Das [2-Oxyphenyl][inilolyl-(3)]-keton, Ci5H „ 0 2N, bildet Blattchen oder gelbe Nadeln, F. 171°. Die Verb.
ist 1. in A., Aceton, Essigester, wl. in PAe., unl. in W. Unl. in vcrd. oder konz. HC1;
1. in konz. H 2S0 4 mit gelber Farbę. L. in Alkalihydroxyden, wird durch Bicarbonat
wieder ausgcfallt. — Hydrochlorid, C15H n 0 2N-HCl, dunkelgelbe Krystalle, die im geschlossenen Róhrchen gegen 170° schmdzen u. durch W. sofort hydrolysiert werden. —
Diacetylderiv., C19H 15 0 4N, wird aus sd. W. fest, aber nicht krystallin erhalten, F. 60°.
Wird durch kurzes Kochen mit konz. Alkali hydrolysiert. Dibenzoylderiv., C29H 130 4N,
Krystalle, F. 152°. Wird dureh Alkali yerseift. — Phenylhydrazon, C21H 17 ON3,
krystallin, F. 166°. — Neben dem oben genannten [2-Oxyphenyl]-[indolyl-(3)]-keton
entstehen bei der Rk. geringe Mengen eines Isomeren, wahrscheinlich des [2-Oxyphenyl][ńidolyl-(2)]-kełons, C15H u 0 2N, hellgelbes krystallines Pulyer, F. 142°. Ferner entsteht
eine Verb. vom F. 148°, gelbe Krystalle, wahrscheinlich [2-Oxyphenyl]-[N-acetylindolyl-(2)]-keton, C17H 13 0 3N, die beim Schmelzen in eine rotę FI. iibergehen; yielleicht
ist diese Farbiinderung durch eine Wanderung der
Acetylgruppe yom N in dio 3-Stellung des Indols
bedingt. — SchlieClich wird noch Anhydrotriindolyl[2-oxyphenyl]-methan, C31H 21N 3 (I), erhalten, dunkelbraunes Pulyer, F . 145— 150°. Pikrat, C31H 21N 3*
C6H 3 0 7N3, rotbraunes Pulyer, F. gegen 150— 155°.
—
Bei der Einw. yon Acety
Magnesylskatol entsteht N-[2-Oxybenzoyl]-skatol,
a . d i- . — Benzoylderiv., C23H 17 0 3N, krystallin, F. 89°. Ferner
entsteht N-Acetylskalol, Nadeln, F. 67— 68°, u. geringe Mengen 2-[2-OxybenzoyV)-skatol,
C iĄ A N , F. 124°.
(Gazz. chim. ital. 65. 487— 97. Juni 1935. Pavia, Rom,
U niv-)
F ie d l e r .
Marston Taylor Bogert und Bamet Naiman, Untersuchungen iiber Thiazole.
20. Die Synlhese vo?i Benzthiazolen aus Aldehyden und o-Amuiothiophenol. Die Einwirkung ton Aldehyden auf Zink-o-aminothiophenolat und auf rerwandte geschwefelte
aromatiseke Aminę. (19. vgl. C. 1934.1. 2755.) Dic Bldg. von Benzthiazolen (IV) durch
Einw. von Aldehyden auf o-Aminothiophenole ycrlauft wahrscheinlich iiber die
Zroschenstufen I, II u. III. Vff. konnten tatsachlich zeigen, daB die Anile II leicht in
Thiazole IV ubergefiihrt werden kónnen; daB die Thiazoline III ais Zwischenprodd.
auftreten, ist von L a n k e l m a u . S hap .n o f f (C. 1931. II. 2610. 1932. II. 4177) festgestellt worden. Es ist bisher noeh unbekannt, wodureh die Thiazoline III zu den
ihiazolen IV oxydiert werden; es laBt sich weder die Bldg. von freiem H, noeh die yon
licd.-Prodd. der yerwendeten Aldehyde feststellen. — Das Zn-Salz des o-Aminothiophenols laBt sich mit aromat. Aldehyden zu Zn-Salzen der Anile II kondensieren; diese
gehen bei kurzeni Kochen mit Eg. in Verbb. IY iiber. — 2,2'-Diaminodiphenyldisulfid
kondensiert sieh mit Aldehyden in alkoh. Lsg. zu Anilen; erhitzt man aber mit Aldenyden auf 140°, so erhalt man Arylbenzthiazole; diese entstehen auch, wenn man das
A
^
Aldehyd in Xylol koeht. Im Gegensatz zu den Zn-Salzen der
Aryhden-o-aminothiophcnolo geben die Arylidenderiw. des o,o'-Diaminodisulfids beim
Kochen mit Eg. keine Benzthiazole, sondern werden in Aldehyd u. Diaminodiphenyldiaulfid gespalten.
22*
33C
D 2. P r a p a r a t iv e
o r g a n is c h e
C h e m ie .
N aturstoffe.
1936. I.
X HS• C 0H ł -NH'CH(OH)-flt t t p -u-^ N H ^ p p T -d
-r^r p tt
p
CaH 4< ^ s > C H - R
W
C8H 4< g > C - R
V
e r s u o h e. 2-Phenylbenzthiazol, aus Zn-o-aminothiophenolat u. Benzaldehyd
in Eg. boi 50°. Die Lag. ist zunachst klar u. wird im Verlauf der Rk. infolge Bldg. des
gefarbten Anils II dunkler. Entw. von H 2 oder Bldg. eines Benzthiazolins war nicht
festzustellen. Entsteht ferner aus dem Zn-Salz des o-Benzalaminophenols beim Erhitzen auf 140— 150° unter 1,5— 2 mm, beim Kochen mit Eg. oder A., beim Behandeln
mit Benzaldehyd u. bei der Einw. mancher Oxydationsmittel, aus 2,2'-Diaminodiphenyldisulfid u. Benzaldehyd in sd. Xylol, sowie beim Kochen yon 2,2'-Bisbenzalaminodiphenyldisulfid mit Benzaldehyd oline Losungsm. oder in Xylol. Krystalle, F. 113 bis
114°. — Zn-Salz des o-Benzalaminotliiophenols, Zn(C13H 10NS)2, aus dem Zn-Salz des
o-Aminothiophenols bei kurzem Kochen mit Benzaldehyd. Orangerote Krystalle aus
Bzl., F. 230— 232° (korr.). tlbergang in 2-Phenylbenzthiazol s. o. Analog Zn-Salz des
2-Salicylalaminothiophenols (gelb, zers. sich bei 250°), des 2-Piperonylidenaminothiophenols (gelb, zers. sich bei 245— 250°) u. des 2-Furfurylidenaminothiophemls (rot, zers.
sich bei 232— 240°); diese liefern beim Kochen mit Eg. 2-o-Oxyphmylbenzlhiazol
[Krystalle, F. 130° (korr.)], 2-[3,4-Methylendioxyphenyl]-benzthiazol [Schuppen, F. 125°
(korr.)], u. 2-a.-Furylbenzthi<zzol [Schuppen, F. 104,5° (korr.)]. — 2,2'-Bisbenzalaminodiphenyldisulfid, C26H 2()N 2S.>, aus 2,2'-Diaminodiphenyldisulfid u. Benzaldehyd in A.
bei kurzem Kochen. Gelbe Nadeln aus A., F. 138,5— 139,5° (korr.); aus Bzl. beim Verdunsten gelbe Nadebi oder Tafeln, F. 140° (korr.). Analog 2,2'-Bissalicylaminodiphenyldisulfid, gelbe Nadeln aus Bzl., F. 171° (korr.); 2,2'-Bisfurfurylidenaminodiphcnyldisulfid, gelbliche Nadeln aus A., F. 134,5° (korr.). — Zn-Salz des 4-Chlor-2-benzalamhwthiophenóls, Zn(C13H 9NClS)2, aus dem Salz des 4-Chlor-2-aminophenols u. Benz­
aldehyd bei kurzem Kochen. Rote Tafeln aus Xylol, F. 207— 208° (korr.). Bei langerem
Kochen oder beim Kochen des Zn-Salzes mit Eg. entsteht 5-Chlor-2-phenylbenzthiazol,
F. 138,5— 139° (korr.). (J. Amcr. chem. Soc. 57. 1529— 33. 9/9. 1935. New York,
Columbia Univ.)
OSTERTAG.
Bamet Naiman und Marston Taylor Bogert, Untersuchungen iiber Thiazole21. Die Synthese von Indirubintypen durch Kondensation von 2-Methylbenzthiazolen mit
Isatinen. (20. vgl. yorst. Ref.). 2-Methylbenzthiazol liefert mit Isatin die Verb. I.
Diese Verb. entsteht auffallenderweise auch bei der Kondensation mit Isatin-a-chlorid
bei 110°, wahrscheinlich infolge intermediarer Bldg. von freiem Isatin; die a-Kondensation, die zur Bldg. yon I I fiihrt, liiCt sich in Ggw. yon etwas Piperidin in sd. Bzl.
bewirken. Die Verbb. I u. I I wurden auCerdem zu den Oxyverbb. I I I u. IV reduziert.
Analoge Verbb. wurden aus 5-Brom- u. 5-Nitroisatin erhalten. — Ais Farbstoffc haben
die dargestellten Verbb. nur geringen Wert. — 2-Methylbenzthiazol, aus Zn-o-aminothiophenolat beim Kochen mit Acetanhydrid u. Eg. Chinolinartig riechende FI.,
Kp. 235— 239°. 2-Methyl-6-brombenzthiazol, CaH cNBrS, aus 2-Methylbenzthiazol u.
Br in Eg. bei 100° (bei niedriger Temp. entstehen unbestandige Additionsprodd.).
Gelbe Krystalle aus Eg., wird bei 190° dunkcl, zers. sich bei 220°, riecht geraniumartig. — 3-[Benzthiazolyl-(2)-methylen]-oxindol, C16H 10ON2S (I), aus 2 -Methylbenz­
thiazol mit Isatin u. ZnCl2 bei 150° oder mit Isatinchlorid bei 110°. Rote Nadeln aus
Eg., F. 262—263° (korr.). Gibt mit sd. yerd. H N 0 3 Isatin, mit konz. H 2 S0 4 eine Sulfonsaure, dereń wss. Lsg. Wolle erst rot, dann gelb farbt, mit 40%ig. K O H bei 100“
2,2'-Diaminodiphenyldisulfid (F. 93°), mit Zn-Staub in Eg. 3-[Benzthiazolyl-(2)-methyl]•
indolól-(2), C16H i 2ON2S (III), Schuppen aus A., F. 171° (korr.). Wird in Eg.-Lsg.
durch Luft wieder zu I osydiert. — 2-[Benzthiazolyl-{2)-methylen]-pseudoindoxyl,
Ch5H 1 ()ÓN2S (II), aus 2-MetHylbenzthiazol u. Isatinchlorid in Ggw. yon etwas Piperidin
in sd. Bzl. Rote, griinliehglanzende Nadeln aus Bzl., F. 223,5— 224° (korr.). Gibt
mit Zn-Staub in Eg. eine fast farblose Lsg. yon IV, das durch Luft wieder rasch zuriickoxydiert wird. — 3-[Benzlhiazolyl-(2)-methylen]-5-bromoxindol, C18H 9ON 2BrS, aus
2-Methylbenzthiazol u . 5-Bromisatin bei 160° oder 5-Bromisatinchlorid bei 110°.
Orangerote Nadeln aus Eg., F. 315— 317“ bzw. 317—318° (korr.). Gibt mit Zn-Staub
u. Eg. 3-[Benzthiazolyl-[2)-methylen]-5-bromi?idolol-(2), C18H u ON 2BrS, Schuppen aus
yerd. A., F. 210° (korr.). — 3-[Benzthiazolyl-(2)-methylen]-5,7-dibromoxindol, ClaH5‘
ON 2Br2S, aus 5,7-Dibromisatin. Orangegelbe Nadeln aus Eg., F. 300—304° (korr.).
3-[Benzthiazolyl-(2)-niethykn]-5-nitrooxindol, C16H 90 3N 3 S, aus 5 -Nitroisatin, gelbe
Krystalle aus Eg., F. 316— 320° (korr., Zers.). 3 -[6 -Brombenzthiazolyl-{2 )-methylen]-
I I HS-C9H 4 .N:CH -R 1 1 1
I
CaH4< | > C . C I I : C < 5 ^ > NH
11 C Ą C ^ C • CH: C < ^ > C 9H,
1936. I .
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D a. P b Ap a r a t i y e
o r g a n is c h e
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C h e m ie .
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N aturstoffe.
337
c 6h 4< | > c ■
C H ,. C ^ < ° ® J > C SH 4
oxindol, ClcH 0ON,BrS, aus 6-Brom-2-methylbenzthiazol u. Isatin in Nitrobenzol bei 135—140°. Rotlichbraune Krystalle aus Eg., F. 320— 324° (korr., Zers.).
—
2-a-Pyrrylbenzthiazol (V),
(aus dem Zn-Salz u. H 2S in sd. Eg.) u. a-Pyrroylehlorid in h. Eg. Gelblichgriine Nadeln
aus A., F. 130— 133° (korr., Zers.), riecht ahnlieh wie 2-Phenylbenzthiazol. (J. Amer.
chem. Soc. 57. 1660— 63. 9/9. 1935. New York, Columbia Univ.)
O st e r t a g .
J. P. Wetherill und Raymond M. Hann, 2-Methyl- und 2-Aihyl-4-[p-fluorphenyl]lliiazole und einige ihrer Deruate. Ergiinzung einer friiheren Unters. (C. 1934. II. 62).
Darst. der folgenden Verbb. analog den 1. c. beschriebenen mit p-Fluorphenacylchlorid
(dieses vgl. C. 1935. II. 1537). Die PP. sind korr. — 2-Methyl-4-[p-fluorphenyl\-thiazol,
C10H 8NPS, farblose Platten, P. 81°. Hydrochlorid, C10H 9NC1FS, Nadeln, P. 131°.
Pikrat, C10H n O7N 4FS, hellgelbe Plattchen, F. 161°. C10H sNFS, HgCl,,, Nadeln, P. 160°.
— 2-Athyl-4-[p-fluorphenyl]-thiazol, Cn H 10NPS, Platten, F. 15— 16°. Pikrat, C]-H,30 7
N4FS, gelbe Plattchen, P. 154°. GnH 10N FS, HgCl,, Nadeln, P. 160°; durch Umkrystallisieren Zers. mit F.-Emiedrigung. (J. Amer. chem. Soc. 57. 1752— 53. 9/9. 1935.
Washington [D. C.], Priv.-Lab.)
L in d e n b a u m .
Masataro Yamasllita, Die Kondensation von Tri- oder Tetramethylendicyanid mit
Resorem und Phloroglucin. Durch Kondensation von Phloroglucin mit Malonitril
(+ HC1) u. Hydrolyse des intermediaren Imidhydrochlorids erhielt SONN (Ber. dtsch.
chem. Ges. 50 [1917]. 1292) o-Cyanacetylphloroglucin neben 2,4,6,2',4',6'-Hexaoxydibenzoylmethan, wahrend M u r a i (ygl. C. 1927- I. 1156 u. fruher) bei Verss. zur Synthese eines Diketons aus Athylendicyanid mit Resorem lediglich eine Ketosaure isolierte.
Vf. hat die HoESCH-Rk. mit hoheren Homologen des Athylendicyanids durchgefiihrt
u. aus Trimethylencyanid u. Phloroglucin eine Monokctosaure u. ein Diketon dargestellt, wahrend die Kondensation des Dicyanids mit Resorcin lediglich eine Monoketosaure lieferte. Aus Tetramethylendicyanid u. Resorcin bzw. Phloroglucin entstand
in ersterem Falle das erwartete Diketon u. Monoketon, in letzterem allein das Diketon.
V
e r s u c h e. y-[2,4-Dioxybenzoył}-bvtter8aure, Cn H 120 6, aus Trimethylendicyanid u. Resorcin (-f ZnCl2) in absol. A., Siittigen mit HC1, Stehenlassen u. Kochen
des ausgeschiedenen Harzes mit W., Platten aus W., F. 175— 178°; mit wss. FeCl3
braunrot. — tx,y-Di-\2,4,6-trioxybcnzoyl\-propan, C17H ]60 8, aus Trimethylencyanid u.
Phloroglucin wie yoriges, gelbe Krystalle aus verd. Methanol, Zers. bei 286— 286,5°;
daneben entstand y-[2,4,6-Trioxybenzoijl]-buttersaure, Cn H 12 0 6, braunliche Nadeln aus
W., F. 247— 249°, mit FeCl3 rótlich-purpurn. — a,ó-I)i-[2,4-dioxybenzoyl]-butan,
nsHjaO,,, aus Tetramethylendicyanid u. Resorcin wie vorvoriges, braunliche Krystalle
aus Nitrobenzol, Zers. bei 285— 286°; daneben entstand co-Cyan-n-butyl-2,4-dioxyphenyl“ ton, G\„H13 0 3N, Krystalle aus A., F. 157— 159°, mit FeCl3 rotlichviolett. — a,ó-Di[2,4,C-trioxybenzoyl]-buian, C18H 180 8, aus Tetramethylendicyanid u. Phloroglucin wie
Torige, rote Krystalle aus Methanol, Zers. bei 265°, mit PeCl3 purpurn. (Sci. Rep.
Tohoku Imp. Uniy. [1 ] 24. 192— 96. Juli 1935. [Orig.: engl.])
S c h ic k e .
Masataro Yamashita, Eine Synthese des Laclons der 7-Methoxycumaranon-6-oxy•i-acryhaure. Zur Synthese des Xanthotoxins stellte Vf. aus Pyrogallol u. Chlor-etonitril nach H o e s c h w-Chlorgallacetophenon dar, das nach PECHMANN in das
J-Chloracełyl-7,S-dioxycumarin yerwandelt wurde. Durch Einw. yon NaHC0 3 auf
letzteres u. Methylierung wurde das Lacton der 7-Metlwxycumaranon-6-oxy-5-acrylsaure
erhalten, jedoch in so schlechter Ausbeute, daB eine t)berfiihrung in Xanthotoxin nicht
durchfiihrbar war.
. ^ e r s u e h e . oj -Chlorgallacelophenon, C8H 7 0 4C1, 1. aus Pyrogallol u. Chloraceto“ .(+ ZnCl2) in absol. A., Sattigen mit HC1, Stehenlassen u. Kochen des ausgeBctuedenen gelbbraunen Ols mit W ., 2. nach F e u e r s t e in u . B r a s s (Ber. dtsch. chem.
p “ ‘'[1904]. 818) aus Pyrogallol u. Monochloressigsaure (+ P0C13), Platten aus W .,
. Ib9-—170°. — 6-Chloracetyl-7,8-dioxycurmrin, Cn H-06Cl, aus yorigem mit Malon\
aur®
konz. H 2S04), hellgelbe Platten aus Methanol, Zers. bei 228— 229°. — Lacton
/-Meikoxy-6-oxycurnaranon-5-acrylsaure, C12H 80 6, durch Erwarmen des yorigen
wss. NaHC03 u. Methylieren des nach Ansauem ausgeschiedenen Nd. mit Diazori i o^n’r,fe^8 e'be Krystalle aus Aceton, F. 229— 230,5°. (Sci. Rep. Tóhoku Imp. Urny.
I J <24. „02— 04. Juli 1935. [Orig.: engl.])
S c h ic k e .
D s. P r a p a r a t i y e
338
o b g a n is c h e
C h e m ie .
N atubstoffe.
1 9 3 6 . I.
Masataro Yamashita, Die Kondensation von Resorcin mit a-CMorisobutyhyanid
und Isobutyraldehydcyanhydrin. Durch Kondensation von a-Chlorisobutylcyanid oder
Isobutyraldehydcyanhydrin nach HoESCH u . Ubcrfiihrung des Kondensationsprod. in
das Cumarinderiv. nach P e c h m a n n versuehte Vf. Oreoselon (I, vgl. S p a t h , C. 1933I. 3720 u. friiher) nach folgendem Schcma zu synthetisieren:
OH
OH
OH
ii
.(CH.KCH-CHCl-CIf
-<
CQ__ ^CH-CHCCHOs
O
(
I
|
UH
11 bzw. I I I ->- I
(CHi),CH-CH(OH)C2f.
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CO'CH(OH)-CH(CH,).
CH
CO,--/ Y ^ iCH
(c iij).c H •
o
o
Die letzte Stufe der Synthesc war jedoch nicht durehfuhrbar.
V c r s u c h e . 2-Isopropyl-6-oxycumaranon (II), C jj H j .,0.,, aus a-Chlorisobutylcyanamid u. Resorcin (+ ZnCl?) in absol. A. durch Sattigen mit HC1, Stehenlassen u.
Kochen des nach Abdest. des A. verbleibenden Ols mit W., Reinigen durch Losen in
wss. NaOH u. Ausfallen mit C02, Nadeln aus verd. Methanol, F. 174— 176°, mit FeCl3
braunrot. — 2,4-Dioxyphenyl-a.-oxyisobiitylketon (HI), Cu H 140 4, aus Isobutyraldehydcyanhydrin u. Resorcin wie voriges, Nadeln aus verd. A. oder W., F. 124— 126°, mit
FeCL rot. (Soi. Rep. Tóhoku Imp. Univ. [1] 24. 205—07. Ju li 1935. [Orig.:
engl.])
SCHICKE.
W . Dilthey und H. Dierichs, Arylierte Pyridine. IX . (V III. vgl. C. 1927. I.
434.) Bei der Einw. von methanol. Lauge auf die Pyridiniumsalze I (R = Phenyl,
Tolyl, Alkoxyphenyl) entstehen gelbrotc Lsgg., welche andeuten, daB die zunachst
gebildete Base (X = OH) bzw. die Pseudobase eine Ringaufspaltung im Sinne der
Pormeln I I a oder b erlitten hat. Der Beweis hierfiir lieB sich durch Zusatz von Hydroxylamin erbringen: Die farbige Lsg. wird ziemlieh rasch entfarbt unter Bldg. eines
leicht faSbaren Prod., welches im Falle R = p-Methoxyphenyl in seiner Zus. dem
Oxim I I I entspraeh. Im Falle R = p-Tolyl wurde ein um 1 Mol. W. reicheres Prod.
erhalten, welches vielleieht nur ein NELOH-Additionsprod. an I I a oder b darstellt;
die definitive Konst. desselben wurde nicht ermittelt. — Hauptinhalt dieser Arbcit
ist die Unters. der Einw. von Alkalien auf das Perclilorat I mit R = p-Oxyphenyl
(im folgenden I a genannt). Bei Zusatz von wenig Alkali zur methanol. Lsg. des I a
farbt sich diese rot, u. es fallt, besonders auf Zugabe von wss. Lauge, ein neues rotes
Perchlorat von der Zus. [C5RH 430„N2]C104 + 1,5 H„0 aus, d. h. gebildet aus 2 Moll.
I a, [C29H 220N]C104, durch Austritt von HC104. Vff. schreiben demselben die Konst.Formel IV zu, da dio kryoskop. Mol.-Gew.-Best. des wasserfreien Salzes in Nitrobenzol
den Wert 600 ergab, wahrend bei vollstiindiger elektrolyt. Dissoziation ca. 450 zu erwarten ware. Im gefrierenden Nitrobenzol waren also nur rund 70% des Salzes in Ionen
zerfallen, was bei diesem Lósungsm. den Erfahrungen nicht widerspriclit. AuBerdem
wurde das ebenso bestimmte Mol.-Gew. des I a zu 307 gefunden; I a ist also im gefrieren­
den Nitrobenzol zu ca. 77% in die Ionen gespalten. Auch der Vergleich der Werte
307 u. 600 zeigt, daB die MolekulargróBe des roten Salzes verdoppelt ist. — Auch die
Farbę des Salzes hannoniert gut mit Formel IV. Danach liegt ein Carbeniumsalz
mit einem koordinativ ungesatt. heteropolaren C-Atom vor, welches mit einem Phenyl.
einem ungesatt. konjugierten System u. einem Heteroring verbunden ist. Das Anion
C104 ist gegen andere Anionen, sogar N 0 3, austausehbar. Alle Salze sind rot u. kr}rstallisieren gut, jedoch stets mit Krystallwasser. Sie gehen mit uberschiissiger Saure in die
farblosen Salze iiber, z. B.: [C5SH 430 2N 2 ]C104 (IV) + HC104 = 2 [C2?H 220N]C104 (I a).
Durch Titration auf farblos lieB sich gut ermitteln, daB diese Gleichung richtig ist.
Sehr bemerkenswert ist, daB man schon durch Neutralsalze die Spaltung in 2 Molleinfaches Salz erreieht, So wird die rote Lsg. des Nitrats durch K N 0 3 ebenso entfarbt
nie durch H N 0 3.
Die den roten Salzen zugrunde liegende roto Base (IV mit OH statt C104) wurde
aus methanol. Lsgg. von IV u. naturlicli auch von I a mit uberschiissigem Alkali leicht
erhalten. Sie liefert mit 1 Mol. Saure die rote u . mit 2 Moll. die farblose Salzreihe,
u . zwar so genau, daB der Geli. einer Lsg. an Base durch Titricren auf farblos b e s t im m t
werden kann. Wie ein rotes Salz, so kann auch die rote Base durch N e u t r a l s a l z e in
farbloses Salz iibergefiihrt werden; ais Zwischenprod. bildet sich das rote Salz. D»‘
1936. I .
D 2. P b a p a r a t i y e op . g a n i s c u e C h e m i e .
N aturstoffe.
339
nach muB dic Base recht stark sein; tatsachlich reagiert ihre wss. Lsg. deutlich lackmusalkal., u. auch die Leitfahigkeitsmessungen zeigen eine kraftige Base an. Base u. Nitrat
zeigen in W,-CH3OH (1: 1) das gleiche Absorptionsspektrum. Eine wss. Lsg. der Base
folgt dem BEERschen Gesetz nicht; beigroBer Verdiinnungtrittraschere Entfarbung ein,
wahrscheinlich unter Bldg. der I a entsprechenden weiBen Base. Die rote Base besitzt
die Zus. C58H 420 2N 2 + 12 H 20, wenn man annimmt, daB die nach IV (OH statt CIO,,)
formuliertc Base noch 1 H 20 abgeben kann. Sie yerliert 11 H 20 ganz leicht, das
12. Mol. aber erst im Hochvakuum bei 150°. Beim Trocknen muB jedoch der Luft-0
ausgeschlossen werden, da sonst erliebliche Osydation eintritt. Wird die restlos getroeknete Base der Luft ausgesetzt, so nimmt sie nicht 12, sondern nur 4— 5 H 20 wieder
auf, weil sie auBerdem O absorbiert, u. offenbar an einer Stelle, die auch fiir W. aufnahmefahig ist. — Naeh zahlreiehen MiBerfolgen gelang es, das Mol.-Gew. der wasserfreien Base kryoskop. in Diphenylamin zu bestimmen u. richtige Werte zu erhalten.
Entzieht man der gelbroten Base das Krystallwasser, so wird sie zwar immer dunkler
rot, aber auch das Monohydrat, C5SH 420 2N 2 + H 20, ist noch deutlich gelbrot; bei
noch weiterem Trocknen geht aber die Farbę in Blauviolett iiber. Etwas anders sind
die Losungsfarben: in W., Alkoholen, Aceton, Glyeerin, Dioxan, Nitromethan, Nitrobenzol, Diphenylather gelbrot; in Chlf., Bromoform u. anderen halogenhaltigen, aber
kein HHal abgebenden Losungsmm. schmutzig violett bis violettblau; in Athylenbroraid zunachst ebenso, dann rot u. schlieBlich farblos (Abgabe yon H B r); in Pyridin,
Piperidin, Anilin, Diphenylamin rein blau. Letztere Lsgg. enthalten wohl die Anhydrobase, weleher Formel V zugeschrieben wird. Diese ist, wie zu erwarten, O-empfindlich.
Die blaue Pyridinlsg. wird an der Luft bald violett u. schlieBlich braun, bleibt dagegen
in N-Atmosphare wochenlang unyerandert, auch wenn sie Piperidin enthalt.
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V e r s u c h e . 1,2,4,0-TetrapkenylpyridiniunipercMorat (naeh I), C29H 220 4NC1.
2,4,6-Triphenylpyreniuinpcrehlorat (J. prakt. Chem. [2] 94 [1916]. 65) mit Anilin
kurz erwarmt, in CH3OH gel., 1 Stde. gekocht u. etwas konz. HC104 zugesetzt. Aus
CH30H- etwas HCIO.,, F. 260°. — 1-p-Tolyl-2,4,6-triphenylpyridiniumperchlomt, C30H 24
OjNCl. Ebenso mit p-Toluidin. Aus CH 30H-HC104 gelbliehe Krystalle, F. 243— 244°.
— Verb. C30H 2iOiN2. Voriges, N H 2OH-Hydrochlorid u. methanol. K O H (1: 4) in
verd. A. 11/2 Stde. gekoeht, Filtrat h. mit W. gefallt. Aus CH3OH Krystalle, F. 163°;
evtl. noch aus Bzl. umgel. — l-o-Tolyl-2,4,0-lriphefiylpyndiniuinpcrchlorat, C3DH 24
0,XC1. Mit o-Toluidin. Aus CH30H-HC104 w'eiBe Krystalle, F. 254—255°. — l-[p-Ath0%yphenyl].2,4,6-triphenylpyridiniumperchlorat, C31H 260 5NC1. Mit p-Phenetidin. Aus
CH30H weiBe Nadelchen, F. 274°. — l-[o-Methoxyplienyl]-2,4,64riphenylpyridiniumperchlorat, C30H 24O5NCl. Mit o-Anisidin. Aus CH 30H-HC104 farblose Krystalle, F. 242
bis 243°. —■ ~l-[p-Methoxyphenyl\-2,4,6-triphenylpyridiniumperchlorat, C30H 24OeNC1.
Mit p-Anisidin. Aus CH30H-HC104 weiBe Nadelchen, F. 243°. — Jodid, C30H 24ONJ.
Aus 2,4,6-Triphenylpyreniumjodid u. p-Anisidin in sd. Eg. (1l.i Stde.). Aus CH3OH + A.
gelbe Krystalle, F. 309— 310°. — Oxim C30/?26O2AT2 (III, R = p-Methoxyphenyl).
Vorvoriges mit N H 2OH-Hydrochlorid u. methanol. KO H (1: 4) in CH3OH 1/2 Stde.
gekoeht. Aus CH3OH farblos, F. 145— 146°, unl. in Alkali.
l-[p-Oxyphenyl].2,4,64riphenylpyridiniumperehlorat (I a), C29H 220 5NC1. 1. Mit
P-Aminophenol wie oben. 2. 2 ,4 ,6 -Triphenylpyranol mit der gleichen Menge p-Aminophenol in Eg. 1/i Stde. gekoeht, bereehnete Menge HC104 zugegeben. Aus CH,OH,
■F. 245°, bisweilen zuerst F. ca. 170°, wieder fest, dann F. 245°. — Chlorid, C29H 220NC1.
“ U®Yorigem mit konz. HC1 (Rohr, 160— 180°, 4 Stdn.) oder aus der Base IV (OH statt
WO,) in CH30H mit HC1. Farblose Krystalle, F. 380— 381°. — Bromid, C„9H 22ONBr.
Analog. Nadelchen, F. 382— 383°. — Perjodid, C29H 22O N J5. Durch Kochen des I a
r
lnjfc J-baltiger H J oder aus der roten Base. Derbe, braune Krystalle. — Jodid,
' aH»ONJ. Aus yorigem in A. mit SO» oder aus der roten Base. Gelbliehe Krystalle,
340
D 2. N a t u b s t o f f e : K o h l e n h y d r a t e .
1936. I.
F. gogen 340°. — Nitrat, C29H 220 4N2. Aus der roten Base mit H N 0 3; h. mit W. ge­
fallt. Gelblicho Krystalle, F. 323— 324° (Zers.), unl. in k., 1. in h. W. — Pikrat, C3?H 21
OsN4, gelbe Krystalle, F. 214— 215°. — l-[p-Acetoxyphenyl]-2,4,6-triphenylpyridiniumperchlorat, C31H 240 6NC1. Aus I a oder der roten Base mit Acetanhydrid u. Na-Acetat.
Farblose Krystalle, F. 288°. — Perjodid, C31H 210 2N.J3. Rote Base acetyliert u. mit
J-H J gefallt. Aus CH3OH rote Krystalle, F. 185°. -— l-[p-Oxyphenyl]-2,4,6-triphenylpyridiniumhydroperoxyd (nach I, X = OOH), C29H 230 3N. Roto Baso mit Perhydrol
zu diinnem Brei yerriihrt, in A.-A. (1: 1) gel., nach Entfarbung mit A. gefallt, mit Cklf.
gewaschen. Aus CH3OH + A. farblose Krystalle, F. 201° (Zers.). Liefert in CH3OH
mit HC104 l a . — Rote Base CmHi20 2N2 + 12 H f i (IV, OH statt C104). I g I a in
ca. 70 ccm CH3OH gel., 10 ccm methanol. K O H (1: 4) zugegeben, 30— 45 Min. schwach
gekocht, in 2 0 0 ccm 1 0 %ig. wss. Lauge filtriert, bis zur Krystallisation geruhrt, abgesaugt u. gut mit W. gewaschen. Aus W . gelbrote Nadeln, F. 197— 198°, aus CH3OH
+ A. rot, krystallin mit CH 3OH, der an der Luft unter Blauviolettfarbung abgegeben
wird. 100 ccm W. losen bei 18° 0,086 g der wasserhaltigen Base. Zers. sich beim Erhitzen iiber den F. unter teihveiser Bldg. von 2,4,6-Triphenylpyridin u. Phenol. —
Blaue Base Ci9Hi20 2N 2 (V). Aus der yorigen im Anisolbad (150°) u. in N-at bei 2— 3 mm.
— Perchlorat C5„Ht3OaN2Cl + 1,5 H 20 (IV). 1. I g l a in ca. 20 ccm CH3OH gel.,
nach Zusatz von 5 ccm methanol. K O H (1: 4) 5 Min. schwach gekocht, 100 ccm 10°/oig.
wss. Lauge eingeriihrt, Nd. am nachsten Tage abgesaugt, auf 70— 80° erwśirmt u. aus
CH3OH umgel. 2. Einfacher aus je 1 Mol. I a u. roter Bose in CH3 OH. Rote Nadelchen,
F. 225°, wasserfrei dunkelrot. — Pikrat C$iH i509Ns + H 20. Rote Base in CH3OH
gel., 10%ig. Pikrinsaurelsg. zugesetzt, evtl. gebildeten Nd. mit CH3OH gel., sd. Lsg.
mit W. verd. u. gekocht. Rote Nadelchen, F. 240°. — Nitrat C5SHi3OsN3 + 3 H fi.
Base in CH3OH mit verd. H N 0 3 yersetzt, Filtrat mit W. bis zur Triibung verd. u. ge­
kocht. Aus W. rote Nadelchen, F. 222— 223°. — Chlorid CbJ I i30«N2Cl + 3,5 H fi.
Analog mit HC1. Rote Nadelchen, F. 214— 215°. — Bromid CbsH i30 2N 2Br + 4 IIfi.
Aus l-[p-Oxyphenyl]-2,4,6-triphenylpyridiniumbromid (ygl. oben) u. roter Base (geringer UberschuB) in sd. CH 3O H ; Filtrat mit W . verd. Hellrote Krystalle, F. 225 bis
228°. — Jod id C\JIi30 2N 2J + 3,5 H fi). Analog. Hellrote Nadeln, F. 229°. (J. prakt.
Chem. [N. F.] 144. 1— 31. 15/10. 1935. Bonn, Uniy.)
L indenbaum .
L. Zechmeister und G. Tótłl, Ube.r Cellotriose. (Bemerkungen zu den jiingsten
Arbeiten von K . Hess und K . Dziengel, sowie C. Trogus und K . Hess). Unter Wiederholung des Hinweises von Z e c h m e is t e r , M a r k u . T óth (C. 1933.1. 2086) auf Widerspriiche bei D z ie n g e l , T r o g u s u . H e ss (C. 1932. II. 2633) werden irrtumliche Auffassungen von H e s s u. Mitarbeitern (C. 1935. II. 2214. 2819) u. im Buche von K atz
(Die Rontgenspektrographie ais Untersuehungsmethode usw., Berlin 1934) betreffs
Reinheit der CeUotriosepraparato richtiggestellt, welcho Vff. vor H e s s u . Mitarbeitern
frei von Hydratcellulose in bisher nicht iibertroffenem Rcinheitsgrade dargestellt haben.
(Ber. dtsch. chem. Ges. 6 8 . 2134— 36. 6/11. 1935. Pćcs, Ungam, Chem. Inst.
Univ.)
•
H alle.
Friedrich Klages, Ober die Molekiilgrdpe methylierter Oligosaccharide. Bei An­
wendung der Dialysenmethode von BRINTZINGER (ygl. C. 1931. II. 398) auf hochmolekulare Zucker (in 0,5%ig. Lsgg.) zeigen sich Abweichungen vom Gresetz der umgekehrten Proportionalitat yon Dialysenkoeff. u. Wurzel aus dem Mol.-Gew., am
starksten bei den Methylderiw., dereń reziproker Dialysenkoeff. dem Mol.-Gew. direkt
proportional ist. HendekamethylceUctricse u. Hendekamelhylraffinose geben noch in
Konzz. bis zu 0,02% herab Mol.-Geww. yon 658 (Trisaccharidmolekiile), wo nach den
osmot. Messungen yon H e ss u . U lm a n n (ygl. C. 1932. II. 3081) Dreiteilung des
Methylcellotriosemolekuls erfolgt. Nach partieller Hydrolyse yon Hendckamdhylcelłotriose wurden 2,3,6-Trimethyl-fi-methylglucosid, 2,3,6,2',3',6'-Hexamethyl-f3-methykellobiosid (EU) u. unyeranderte TViose durch Hochyakuumdest. isoliert. Damit ist fur
Hendekamethylcdlotriose die Kettenformel (I) bewiesen, wahrend nach der anhydr.
Formel (II) yon H ess u . U lm a n n p-Pentamethylglucose neben 2,3,6-Trimethylglucose
entstehen muCte. — Kryoskop. Messungen nach sehr empfindlicher Methode (vglC. 1931. I. 1254) zeigen, daB melhylierte Cellotriose u. Raffinose im Konz.-Bereich
yon 0,5— 0,05%, abhangig yom pn der Lsg. einen stetigen scheinbaren Zerfall in drei
Teilc erleiden. Wegen der Unstimmigkeiten zwischen den osmot. u. den iibrigen Mol.Gew. -Best. -Methoden zweifelt Vf. an der Allgemeingiiltigkeit des R A O U L T s c h e n
Gesetzes u. glaubt die kleinen Mol.-Geww. yon H e ss u . U lm a n n durch einen neuen
osmot. Effekt bcdingt, daB yielleicht im Sinne der Theorie von H a l l e r (ygl- C. 1931-
1936. I.
D ,. N a t u r s t o f f e : K o h l e n h y d r a t e .
III
H
H
----U----
H— C—OR
H — C—OR
R O - Ó —H
O
-c-
J
H - C —OR
RO— Ó—H
H-Ó-O —
RO— Ó - H
i
H - O — OR
H-C-
H - Ó ------
H - Ó ----
H ,C—OR
I
H
i
------C i
H„ÓOR
i
H SC— OR
H
I
H
I
H-Ó-O—
JL
0
OH
H
i
R O - Ó ----
341
V
H—C -O R
1 RO-Ó-H
I_________I
O
H-C-OR
RO - ó - -H
H
"R O - Ó H — Ó— OR
0
R O - Ó —H
H—Ć—1
H—C—1
H-Ó-OR
H-
H - Ó ----
H - U ----
H,C—OR
O
I
0
H 2Ó— OR
HjÓ—OR
II
(vgl. C. 1935. I. 3410) aucli Teile des Molekuls osmot.
H. 3312) u. K. H. M e y e r
•róksam sein konnen. 2,3,6,2',3'fi'-Hexamelhyl-f}-meihylcdlóbiosid, Ci2H i 5 0 4 (OCH3),.
Mittelfraktion aus partiell hydrolysierter Hendekamdhylcellolriose (5 g in 500 ccm
0,4-n. wss. HC1, 90 Min. bei 98°). K p . 0)4 190— 195°. Aus A.-PAe. (1: 3) stcrnformige
Nadeln. F. 81— 83°. (Liebigs Ann. Chem. 520. 71— 87. 18/9. 1935. Miinchen, Chem.
Lab. d. Bayer. Akademie d. Wissenschaften.)
NEUMANN.
Karl Freudenberg und Gunnar Blomąvist, Die Hydrołyse der Cellulose und
ihrer Oligosaccharide. Cdlolriose (I) u. Cdlotetraose (II) fugen sich sowohl liinsichtlich
ihrer opt. Drehung, ais aueh hinsichtlich ihrer Spaltgesckwindigkciten gut in die Reihe
Cellobiose (III) — Cellulose (IV) ein. Die Spaltung von I, II u. IV verlauft mit ansteigender Geschwindigkeit. Fiir die Anfangsgesehwindigkeit in 51°/0ig. Schwefelsaure wurden folgende Werte gefunden: fiir IV kn — 0,305-10-4 (18°), = 2,34-10- 4
(30®); ftir n ki = 0,506— 0,520-10-4 (18°). = 3,65— 3,80-10-4 (30°); fiir I k3 = 0,636
bis 0,640-10~4 (18°), = 4,50— 4,60-10-* (30°); fur m k2 = 1,07-10-4 (18«), = 6,9410- 4 (30°); in 65°/0ig. Schwefelsaure fiir IV fcn! = 2.50-10-> (18°) u. fiir H I k2 = 8,3010' 1 (18°). Einzelne Versuehsdaten u. die Ausrechnungsweise sind aus dem Original
zu ersehen. — Die Angabe von a f E k e n s ta m (C. 1934. II. 2973), daB die Spaltung
von IV bei 20° in 67°/0ig. Schwefelsaure mit gleichbleibender Geschwindigkeit ( e i n e
Konstantę) erfolge, halten Vff. fiir irrtiimlich, da die Spaltung nur innerhalb der ersten
10—15°/0 verfolgt wurde. Die Vorstellung uber den Spaltungsverlauf von IV laBt
sich durch folgende Aussage erweitern. Bei jedem Viererspaltstiick reagieren die Endbindungen wahrscheinlich mit einer mittleren Gescliwindigkeit, die zwischen k3 u. kn
begt,^ aber nur sehr wenig yerschieden von k3 ist u. die Mittelbindung mit einer Geschwindigkeit ahnlich k„, aber etwas nach k3 hinneigend. — Zum SchluB werden die
Beweise fur die Molekularstruktur von IV, insbesondere dafiir, daB alle Bindungen
ster. gleich sind, noch einmal ubersichtlich zusammengestellt. (Ber. dtsch. chem. Ges.
6 8 . 2070— 82. 6/11. 1935. Heidelberg, Univ., Chem. Inst.)
E ls n e r .
H.
A. Turner, Einige Ansichten uber die Ozydation von Cellulose. Vortrag uber
Arbeitcn rersehiedener Autoren zur Klarung der Oxydationsvorgange bei der Cellulose
nnter Hinweis auf die C. 1935. I. 2443 u. C. 1935. II. 154 referierten eigenen Arbeiten
des Vf. (J. Soc. Dyers Colourists 51. 345— 52. Okt. 1935.)
N eumann.
_ Renś Dalmon, Jean Chśdin und Louis Brissaud, Cdlulosenilrierung mit Salpcłer^■Wmnhydrid. UV-Absorption u. Ramaneffekt zeigen, daB in wasserarmen Nitriergemischen (HN03, H ,S 0 4, H ,0 oder H N 0 3, P 20 5) u. sogar in wasserfreier HNOs ein
■Łcil der Salpetersaure ais Anhydrid vorliegt. Um die nitrierende Wrkg. von N;,Os allein
tonnen zu lernen, wurden 2,5 g trockene Ramie mit einer Lsg. von 45 g N 20 5 in 105 g
342
D a. N a t u b s t o f f e : K
ohlenhydbate.
1936. I.
CC14 6 Stdn. bei 13° unter LiehtaussehluB behandelt. Ein Teil des Rk.-Prod. wurde
24 Stdn. mit k., der Rest 30 Stdn. mit sd. W. gewaschen. N-Geh. 13,88 bzw. 14,14%.
Ausbeute sehr gut. (C. R. łiebd. Seances Aead. Sci. 201. 664— 65. 14/10. 1935.) Neum.
S. Rogowin und M. Schlachover, Der Abbau der Cellulose bei den Nitrierungsund Denitriei-ungsprozessen. Die ubliohen Verff. zur Best. des Abbaugrades der Cellulose
(Viscositat der 1— 2%ig. Kupferamminlsgg., Kupferzahl, JZ.) sind wenig zuverlassig
u. liefern schlecht ubereinstimmende Ergebnisse. Die Strukturviscositat der 2%ig.
Kupferamminlsgg. yon denitrierter Nitrocellulose ist 10-mal geringer ais die der Ausgangscellulose. Brauchbar sind 0,25%ig. Lsgg., die noch keine Strukturviscositat aufweisen. Regenerierte Cellulose zeigt bedeutend hóhere Kupferzahlen ais das Ausgangsmaterial, wahrend die JZZ. durch Nitrierung u. Denitrierung yiel weniger verandert
werden. Bei Celluloseestern kann der Abbau von Prodd. yerschiedenen Esterifizierungsgrades wegen ihrer yerschiedenen Solvatation nicht durch Messung der spezif. Viscositat
bestimmt werden. Von EinfluB auf den Abbaugrad ist der W.-Geh. der Mischsauren,
wasserarme liefern Nitroeellulosen mit hóher yiscosen Denitrierungsprodd. ais wasserreiche, doch sind bei Verwendung gleieh zusammengesetzter Mischsauren die Viscositaten der regenerierten Cellulosen einander gleich u. unabhangig von der Viscositat der
Ausgangscellulosen („Nivellierung der Viscositaten“ ). Das Denitrierverf. (alkoh.
NH 4HS-Lsg. oder wss. NaHS-Lsg.) ist auf dio Viscositat ohne EinfluB. Vff. kommen zu
dem Ergebnis, daB der Celluloseabbau groBtenteils nicht bei der Nitrierung, sondern
erst bei der Denitrierung erfolgt. (Angew. Chem. 48. 647— 50. 12/10. 1935. Moskau,
Staatliches Zentrallab. f. Nitrocellulose.)
Neumann.
A.
Dobry, Die Yiscosildt von Nitrocdlulosdosungen. Die Viscositat einer Nit.rocellulosefraktion mit 11,4% N wurde im OsTWALDschen Viscosimeter in folgenden
Losungsmm. gemessen: Eg., Aceton, Acctonitril, Methylalkohol, Isobutylformiat,
Athylaeetat, Nitrobenzol, Cyclohosanon, Acetophenon -j- 3% A., Athylbenzoat -f
l l ° / 0 A., Methylsalieylat -j- 20% Methylalkohol, Benzonitril. Mit sinkender Konz. c
strebt i? = (j? — Vo)/rloc einem vom Losungsm. unabhangigen Grenzwert R 0 zu.
Schon bei maBigen Konzz. (z. B. 1%) ist dagegen R fiir die einzelnen Losungsmm.
stark yerschieden. Ais bestes Losungsm. ist dasjenige zu betrachten, fiir das die Viscositat am wenigsten konz.-variabel ist; hier ist das beste Losungsm. Cyclohexanon, das
schlechteste Nitrobenzol. — Aus der Unabhangigkeit des Wertes R 0 vom Losungsm.
folgt, daB die suspendierten Teilchcn in allen Losungsmm. dasselbe Vol. haben, d. h.,
daB die Solvatation Nuli oder unbedeutend ist u. sich viel!eicht auf die Bldg. einer
iiuBeren monomolekularen Schieht ohne Yeranderung in den Eigendimensionen der
>]/■
>]„ gegen i]a aufgetragen, so fallen die Punkto fur verMicellen beschrankt. Wird ■
schiedene Losungsmm. nicht auf eine Kurye, wie zu erwarten ware, wenn die Raumbeanspruchung der Fadcnmoll. im Sinne STAUDINGERS die einzige Ursache des anomalcn
Anstiegs der Viscositat mit der Konz. ware. (J. Chim. physiąue 31. 568— 76. Paris,
Inst. do Biologie physico-chimique.)
KEUGEE.
Robert Vandoni, Bildung von Stickstoffoxydul beim Zerfall von Nitrocellulose.
Beim troekenen Erhitzen von Nitrocellulose auf 108°, bei der Einw. von H N 0 3 bei 50°
u. W . bei 130° (EinsehluBrohr) auf Nitrocellulose entsteht neben N 2 stets in betrachtlicher
Menge N ,0 (14— 27%), das mit gleichfalls gebildetem CO u. H , Esplosionen hervorrufen kann. — Analysentabelle der bei den yerschiedenen Rkk. gebildeten Gase.
(C. R. hebd. Sśances Acad. Sci. 201. 674— 75. 14/10. 1935.)
Neum ann. _
K. HeB, G. Abel, W . Schon und W . Komarewsky, Zur Darstdlung von Trimethylcellulose. Vff. untersuchen die Methylierung von Ramiefasern in Abhiingigkcit
von der Alkalikonz. (im Bereieh von 7— 55% NaOH bei 18°) sowie den EinfluB der
Easerspannung bei der Methylierung auf die Zahigkeit der Celluloselsgg. Mit der Alkali­
konz. nimmt die Gcschwindigkeit der Methylierung zu, was mit der groBeren Bestiindigkeit des Dimethylsulfats in konz. Laugen zusammenzuhangen scheint, die
Ausbeute an Methylcellulose wird gróBer, u. der Faserverband bleibt besser erhalten.
Am giinstigsten sind Alkalikonzz. zwisehen 30 u, 45%- Durch Temp.-Erhohung wird
die Methylaufnahme wesentlich beschleunigt. Der nach 3- bis 4-maliger Methylierung
erreichte Hochstwert von 41— 43% OCH3 ist jedoch unabhangig yon der Temp. Mit
steigender Temp. wird der Faserverband starker angegriffen, wenn das Materiał locker
um den Riihrer gewiekelt ist, bleibt jedoch gut erhalten, wenn die Fasern straff g e s p a n n t
sind u. das Dimethylsulfat langsamer zugegeben wird (2 statt 7,5 ccm/Stde). D>e
zweckmaBigste Methylierungstemp. liegt zwisehen 18 u. 30°. Unter sonst gleiehen
Rk.-Bedingungen geben straff gespannte Fasern bedeutend zahere Lsgg. (in Chlf-)
1936. I .
D 2. N a t u r s t o f f e : K o h l e n h y d r a t e .
343
ais ungespannte. Bei Verss., Praparate mit 44,5— 45,0% 0CH 3 weiter zu mothylieren,
treten unter starken Materialyerlusten Metlioxylabnahmen bis zu 2% ein. Fiir die
Methylierung unter Erhaltung des Faseryerbandes empfehlen Vff. 1. das Tropfverf.:
Aufspannen der Fasern (200 mg) auf einen Ralimen u. Ruhren (270 Touren/Min.)
in 45%ig. Natronlauge (400 ccm) unter Zutropfen von Dimethylsulfat (2 ccm/Śtde.),
2. das Tauchverf.: abwechselndes Ruhren der Fasern in 45°/0ig. Natronlauge u. in
reinem Dimethylsulfat. Zur Darst. von desorganisierter Methyleellulose werden
2—3 mm lange Stapeln nach dem Tropfyerf. in 30°/oig. Natronlauge methyliert, nach
Erreichen von 40— 42% OCH 3 durch Umfallen aus Chlf.-Bzn. desorganisiert u. nach
Qucllen mit Eiswasser in 30%ig. Natronlauge hochmethyliert. Durchschnittlicher
Methoxylgeh. 44,5%, Ausbeute ca. 83%. (Cellulosechem. 16. 69— 77. 6/10. 1935.
Berlin-Dahlem, Kaiser-Wilh.-Inst. fiir Chemie.)
Neumann.
G.
Abel und K. HeB, Uber Fraktionierungsversuche an Trimethylcellulose. An
desorganisierter unter Yermeidung yon Saureeinw. liergestellter Trimethylcellulose
mit 44,5% OCH 3 (vgl. vorst. Ref.) wurde die von der Aeetyleellulose her bekannte
Erseheinung der „unechten Loslichkeit11 beobachtet. In h. Bzl. waren ca. 4% des
Materials unl., die u. Mk. noeh organisierte Bestandteile zeigten (40% OCH3 nach
Entfernung von 3— 4% Asche durch Elektrodialyse). Das aus der Bzl.-Lsg. mit Bzn.
abgeschiedene Praparat hinterlicB nach wiederholtem Ausziehen mit k. Bzl. 8 bis
10°/o Unlosliches. Aus der k. Bzl.-Lsg. wurde die Trimethylcellulose mit Bzn. ausgefiillt, getrocknet u. wieder mit k. Bzl. behandelt. Melirfache Wiederholung der
Losungs- u. Fallungsoperation ergab jedesmal eine Trennung in Unlosliches (jeweils
ca. 20% des Ausgangsmaterials) u. Lósliches. SchlieBlich blieb ein prakt. reyersibel
1. Rest (20% der Ausgangsmenge). Da die 1. u. dio unl. Anteile fast gleich viel Methoxyl
enthalten (43,7 bzw. 44,3%), kónnen die Losliehkeitsunterschiedo nieht auf den
Methoxylgeh. zuriickgefiihrt werden. — Trimethylcellulose ist unl. in A., PAe., Methanol
u. A., lost sich in W . yon 0° zu etwa 1%, faserige nur langsam, aus Chlf. mittels PAe.
gefallte schnell. Chlf. lost schnell u. yollstandig. Wie Bzl. yerhalten sich Cyclohexanon,
Methylcyclohexanon u. Cyclohexanolacetat. (Cellulosechem. 16. 78-—79. 6/10.
1935.)
N e u iia n n .
K. HeB, C. Trogus und G. Abel, Uber die Vorgange beim Schmdzen von Methylcellulose. II. E in Beiłrag zur Charakterisierung von Methyleellulose. (I. ygl. C. 1933.
I. 49.) Dio Sehmelzen der nach vorst. Ref. gcwonnenen Fraktionen von Trimethyl­
cellulose (F. 227— 240°) werden rontgenograph. untersucht. Vor dem Sehmelzen sind
alle Praparate sowohl rontgenograph., ais auch in den physikal. Eigg. (F., [<x]d) nahezu
ident. Beim Sehmelzen andert sieli in Abhangigkeit yon der Sehmelzdauer bei ein u.
demselben Praparat die relative Intensitat der Interferenzringe im Rontgenbild wesentlich; neue Ringe treten auf, alte yerschwinden. Dabei ist die Umwandlungsgeschwindigkeit am kleinsten bei unfraktionierter, am groBten bei in k. Bzl. 1. Methyleellulose. Vff.
schlieBen aus den genannten Verschiebimgen auf die Bldg. yon mindestens 3 neuen
Krystallitarten wahrend des Schmelzens. Bei liingerer Sehmelzdauer tritt eine Methylcellulose MeX auf, die sich durch charakterist. Interferenzen von den bisher bekannten
Pormcn (Me I, Me I I I ', Me III) unterscheidet. Fiir die Vorgange beim Sehmelzen
nehmen Vff. folgenden Rk.-Weg an: Me I — y Me I I I ' (bzw. II) — y Me I I I
Me X .
Die vcrschiedene Gesehwindigkeit, mit der diese Rkk. bei den einzelnen Praparaten
durchlaufen werden, kann yeranlaBt sein durch physikal. Umstande, wie yersehiedene
MicellgroBe, natiirliche Organisierung der Fasern (hemmende Grenzschicliten, Haute)
oder durch ehem., hemmend oder beschleunigend wirkende Verunreinigungen (Asche,
Zers.-Prodd. der Methyleellulose), oder dadurch, daB die Methyleellulose moglicherweise aus 2 Komponenten von yerschiedenem jNIischungsyerhaltnis besteht. Die aufgefundene Rk.-Folge u. ihre Abhiiugigkeit von der Natur der Praparate kann ais diagnost. Hilfsmittel bei der Fraktionierung von Methyleellulose dienen. (Cellulosechem.
16. 79—84. 6/10. 1935.)
'
Neum ann.
Ichiro Sakurada und Masao Shojino, Vber die Kinetik der Acetylierung von
Cdlulosefasem. IV. Kinetik der Acetylierung der mittels der Essigsaure gequollenen
Ramie im Faserbaml und das Róntgendiagramm der Triacetylcellulose. (III. vgl. SakuR a d a , C. 1933. II. 2345.) Die Acetylierung yon gebleichten Ramiefasern yerschiedener
Vorbehandlung (lufttrocken, bei 105° getrocknet, mit 30% W. yorgeąuollen, m it Eg.
gckocht) mit Essigsaureanhydrid-H„SO, in Bzl. wird reaktionskinet. untersucht, u. die Konstanten der Gleichung: x = k•zm werden berechnet. Zwischen dem
Uontgendiagramm des bei Abwesenheit yon W. (Vorbehandlung mit Eg.) crbaltenen
I"
344
D„. N a t u r s t o f f e : G -lucoside.
1936. I .
Cellulosełriacetals u. dem Diagramm des von H e s s u . T r o g u s bei Ggw. von W . (Vorąuellung m it W.) hergestellten Triacetats bestelien nur kleino Unterschiede, dio wahrscheinlich auf die Listabilitat des Gitters von Celluloseacotat I zuriickzufuhren sind.
(J. Soo. chem. Ind., Japan [Suppl.] 37. 599B— 603B. Kioto, Inst. of Physical
and Chem. Res. [Nach dtsch. Ausz. ref.])
K ruger.
Jean Grard, Ober Triacetylcellulose. Verf. zur Acetylierung unter Erhaltung
des Fascryerbandes. Cellulose wird 15 Min. in einer lialftigen Mischung von Eg. u.
1 /2-n. wss. Perchlorsaure behandelt u. nach dcm Trocknen 4 Stdn. in Eg.-Anhydrid u.
CCI., (1:5) unterhalb 10° acetyliert. Das Triacetat ist weniger hygroskop. u. widerstandsfahiger gegen W. ais das Handelsacetat, lost sich yollstandig in Methylenchlorid-A.
(4: 1) u. hat gutes Filmbilduiigsvermogen. (C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 201. 678.
14/10. 1935.)
"
Neumann.
Robert C. Elderiield, Die Chemie der Herzglykoside. Obersieht. Es werden
behandelt die Digitalisglykoside, sowohl von Digitalis purpurea wie D. lanata, die
Stroplianthine, Periplocin, Uzarin, die Glykoside aus Meerzwiebel, Maiglóckchen, Adonisu. Helleborusarten, Antiaris toxicaria u. die weniger gut untersuchten aus anderen
Pflanzen; eingehend die Aglykone Strophanłhidin, Periplogenin, Digitoxigenin, Oitoxigenin, Uzarigenin, Ouabagenin, Scillaridin A (teilweise nur in Deriw. bekannt), dereń
Deriw. u. die t)bcrgiinge in die Reihe der Stcrine u. Gallensauren (mit vielen Strukturformeln); ferner die Krotengifte, wie Bufagin, Bufotalin, Bufoloxin usw.; dann Erythrophlein. Kurz eingegangen wird auf die Zuekerbestandteile mit ungewróknlicher Struktur
wie Digitoxose, Cymarose, Sarmentose u. Digikdose. 198 Literaturzitate. (Chem.
Reviews 17. 187— 249. Okt. 1935.)
B e h r le .
Walter A. Jacobs und James C. E. Simpson, Die Digitalissapogenine. Vff.
gehen zunachst kurz auf die Zus. der aus Digitalis purpurea isolierten Sapogenine
Digitogenin, C26H 420 5, Gitogenin, C20H,I2O4, ein mit diesem isomeres Sapogenin (ais
Diketon isoliert) u. Tigogenin, C26H 420 3, auf ihre gegenseitigen Zusammenhange u.
ihre Beziehungen zu den Sterinen ein, dereń Grundskelett den Sapogeninen dieser
Gruppe eigen ist. Denn aus Gitogenin wurde der DlELSsche KW-stoff C18H 10 erhalten,
der auch aus Sarsasapogenin (vgl. C. 1935. II. 3690) entstand u. da das Grundskelett
der beiden Sapogenine ident. ist, bestatigt der letztere Befund das Sterin-Ringsystem
des Gitogenins. Die engen Beziehungen zwischen Tigogenin u. Gitogenin gehen aus
der Bldg. von Gitogensaure bei der Oxydation des Tigogenins oder seines Ketons mit
Cr03 -Eg. hervor; die gleiche Sauro wurde friiher von W lN D A U S u. SCHNECKENBUKGEB
(Ber. dtsch. chem. Ges. 46 [1913]. 2628) aus Gitogenin erhalten. Tigogenin enthalt
demnach eine der beiden vie. Hydroxylgruppen des Gitogenins. Ob Tigogenin bzw.
Gitogenin die Zus. C26H 420 3 bzw. C2CH 420 4 besitzen oder ob ihnen Formeln mit
27 C-Atomen — analog dem Sarsasapogenin — zukommen, ist noch nicht endgiiltig
zu entscheiden; da die Seitenketten der beiden Sapogenine anscheinend ident. sind
u. die CH3-Gruppe des DlELSschen KW-stoffes der CH3-Gruppe in C13 entspricht,
wiire im letzteren Falle noch eino CH3-Gruppe an C, 0 — an Stelle des H-Atoms —
anzunehmen. Unter Abspaltung von 4-C-Atomen erhielten W lN D A U S u. LlNSERT
(J. physiol. Chem. 147 [1925]. 275) durch Oxydation der Gitogensaure eine dibas.
Lactoncarbonsaure C22H 320 6, aus der durch Pyrolyse das Ketolacton C21H 30O3 ent­
stand, welches mit H N 0 3 zu der dibas. Lactoncarbonsaure C21H 30O0 osydiert wurde;
aus diesen Ergebnissen folgerten sie, daB die 2 OH-Gruppen in einem 6 -Ring u. in
Naclibarstellung zu einer CH2-Gruppe stehen. Vff. haben diese Frage gepriłft u.
gefunden, daB die OH-Gruppen des Gitogenins im Ring A an C3 u . C4 haften. Ein
Vcrgleich der Verseifungsgeschwindigkeit des Gitogensauredimethylesters mit dem
Dimethylester C29H 460 6 aus Sarsasapogenin zeigte, daB ersterer keine resistente Estergruppe enthalt, wodurch die Stellung der OH-Gruppen im Ring C ausscheidet; aber
auch Ring B kommt nicht in Frage, da das Ketolacton C21H 30O3, gebildet aus einer
dibas. Lactoncarbonsaure, in der Ring B aufgespalten ist, nicht die G r u p p ie r u n g
— CH 2 -CO— enthalten kann, die zur Bldg. der Saure C21H 30Oe notig ist. Annahme der
OH-Gruppen an C3 u. C4 im Gitogenin u . einer weiteren Gruppe an C6 im Digitogenin
steht in Einklang mit der Tatsache, daB Digitogensaure unstabil ist u . leicht
in die stabile stereoisomere Digitosaure (vgl. W lN D A U S u . W e i l , J . physiol.
Chem. 121 [1922]. 62) uingelagert wird. Diese Umlagerung entspricht der leichten
Umwandlung der Dehydrohyodesoxycholsaure in die allo-Saure (vgl. W lN DAU S,
C. 1926. H . 228) unter Konfigurationsumkehr am C6 unter dem EinfluB der benachbarten (C6) Ketogruppe. Die Verss. der Vff. stehen mit diesen F o r m u l ie r u n g e n in
D j. N a t u b s t o f f e : G l u c o s id e .
1936. I .
345
Einklang; denn obwohl der Gitogensauredimethylester leicht hydrolysiert wird, ist
die Verseifungsgeschwindigkeit der Estergruppen nicht die gleiche u. es gelingt, einen
Halbester zu isolieren mit freier Carboxylgruppe an C2 u. Carbomcthosygruppc an C5;
standen die Hydrosylgruppen an C2 u. C3, so sollte die Vcrscifungsgeschwindigkeit
eines durch Ringsprengung an dieser Stelle gebildoten Esters fiir beide Estergruppen
gleich sein. SchlieBlich entsteht durch therm. Zers. der Gitogcnsaure ein Brenzketon
C25H 380 3, das ais Osim isoliert wurde. Auf Grund dieser Ergebnisse nehmen Vff. fiir
Digitogenin u. Gitogenin Formeln I u. II, fiir Tigogenin I I (nur 1 OH an C3 oder C4)
an; falls diese Sapogenine 27 C-Atome im Molekuł enthalten, ware an C10 CH3 an Stelle
von H zu setzen. Was die Natur des bei der Dehydrierung sowohl von Sarsasapogenin
wie auch von Gitogenin gebildeten Ketons anbelangt, so handolt os sich nicht, wie
Ruzicka u. VAN V een annahmen, um Methylisohexylketon, denn das Semicarbazon
des aus den Sapogeninen erhaltenen Ketons gab mit dem synthet. Deriv. E-Depression.
Es ist nicht unmoglich, daB die Bldg. des Ketons bei den Dehydrierungsbedingungen
unter therm. Umlagerung erfolgt, so daB das C-Gcriist dieses Ketons nicht mit dem
der Seitenkette der Sapogenine ident. zu sein braucht.
CH,
CH,
CH— CH, • C jc,H«0
H iC CH, CH
1
HiCit
en*
H*Cs
I
HOHC3
i
Ó
H,C CII, CH
Ó
10CH
i
CH “ CH— 1SCH,
CH°
iw
»CH
HOCH
13CI
CH— CH.-cjOiHiO
tCH
i
7CHt
CHOH
HOCH
CH*
V
e r s u c h e. Dehydrierung des Giłogenins mit Se (Einzelheiten s. Original)
lieferte einen viscosen, fluorescierenden Ruckstand, der fraktioniert dest. wurde. Aus
Fraktion Kp . 760 80— 190° wurde naeh Behandeln mit Semicarbazidacetat ein Semimrbazon (glanzende Platten aus A. oder Bzl., F. 144,5— 145°) erhalten, das mit dem
in gleicher Weise aus Sarsasapogenin erhaltenen Prod. ident. war. Aus Fraktion
Kp-2_3 170— 205° nach Reinigung iiber das Pikrat Regenerierung des KW-stoffgemisches
u. fraktioniertc Krystallisation des letzteren aus 95%ig. A. einen KW-stoff vom F. 124
bis 125° (Trinitrobenzolderiv., gelbe Nadeln aus A., F. 144— 145°), ident. mit dem durch
Dehydrierung von Sarsasapogenin erhaltenen Prod. — Gitogensaure, C2eH.,0Oa (C27H 42Oa),
durch Oxydation von Tigogenon bzw. Tigogenin (aus letzterem weniger glatt) mit
Cr03-Essigsaurc bei 70° u. Aufarbeitung in iiblicher Weise, aus verd. Aceton F. 244°
(vorher Sintern), [< x ] d 20 = — 61,0° (c = 0,57 in Aceton); die aus Gitogenin dargestellte
Saure zeigte [a] D20 = — 60,0° (c = 0,95 in Aceton); Dimethylesłer, C28H 41 O0 (C29H 40O6),
mit Diazomethan, Blattchon aus Methanol, F. 145°; Moncnnethylesler, C27H 420 6
(CjsHjjO,,), durch partielle Yerseifung des vorigen, Nadeln aus Methanol, F. 210°
(Sintern bei 205°). — Gilogensaureanhydrid, C20H 3SO5 (C27H 40O6), aus voriger durch
Kochen mit Essigsaureanhydrid, aus A.-PAe. F. 205— 206°. — Keton C25Ó 3803, aus
vorigera durch Erhitzen im N„-Strom (3 Stdn., bei 270— 280° langsame C0 2-Entw.)
u. anschlieBende Yakuumdest., Kp. ca. 320°; Oxim, C25H 380 3N, in iiblicher Weise,
kleine Platten oder Nadeln aus Methanol, F. 237— 238“ (yorher Sintern). (J. biol.
Chemistry 110. 429—38. Juli 1935. Rockefeller Institute for Medical Research, New
i-ork-)
James C. E. Simpson und Walter A. Jacobs, Sarsasapogenin.
S c h ic k e .
I I I . Desoxywrmsapogenin. Weiterer Abbau des Sarsasapogenins. (II. vgl. C. 1935. II. 1720.)
Abbau des Sarsasapogenins zu einem Gallensaurederiv. bcabsichtigten Vff.
16 frtiker (1. c.) fiir dieses Genin aufgcstclltc Konst. zu beweisen; diese3 Ziel wurde
zwar nicht crreicht, doch gestatteten die erhaltenen Ergebnisse, weitere Aussagen
uber die Struktur der Seitenkette zu machen. Die zu den Oxydationsverss. erforderliche
l • der OH-Gruppe des Genins (um eine Aufsprengung des C-Ringes zu verhindern)
gelang iiber das Sarsasapogenykhlorid, nachdein Verss. zur Red. des Genins nach
'■'LEMMENŚEN bzw. des Sarsasapogenonsemicarbazons nach KlSHNER-WOLFF nicht
zu der gewunschten Verb. fiihrten. Die Darst. des Chlorids ist von Nebenrkk. begleitet,
ie unter Angriff der Seitenkette zu ungesatt. u. polymeren Prodd. fiihrcn. Mit Naylalkohol cnt«teht aus dem Chlorid das Desoxysarsasapogenin. Oxydation des letzteren
346
D j. N a t u r s t o f f e : G l u c o s id e .
1936. I.
mit HNOji unter den Bedingungen die frtiher (1. e.) zur Oxydation der dibas. Saure
C2,H J20 6 (H) zu der dibas. Lactonearbonsaure C22H 320 6 (I; Yff. geben jetzt der Formulierung ais <S-Lacton den Vorzug) angewandt wurden, lieferte kein Laeton, woraus
geschlossen wird, daB die am C9 u. nicht die am C20 haftende Carbosylgruppe den
LactonringschluC eingeht. Wird Desoxysarsasapogenin mit Cr03 oxydicrt, so ent­
steht ais neutrales Prod. ein Laeton C22I I 3i0 2, das auf Grund seines Verh. gegen Alkali
ein y- oder <5-Lacton sein muB u. dem Formel H I zuerteilt wird; durch SOCl2 u. ZnAmalgam-HCl wird der Lactonring nicht angegriffen. Aueh gegen Oxydationsmittel
ist das Laeton stabil, mit Cr0 3 bei 95° entsteht nur in sehr geringer Menge eine Mono­
carbonsaure (isolicrt ais Methylester) u. mit h. rauchender H N 0 3 wurde nur wenig
krystallisiertes Materiał erhalten. Der saure Anteil der Cr0 3-0xydation des Desoxvderiv. stellte ein Gemisch dar, das nach Veresterung mit CH 2N 2 teilweise krystallisierte.
Der nicht einheitliche Ester lieferte ein Semicarbazon G30H isO^Ne, das das Disemicarbazon des Esters einer Triketomonocarbonsaure der Zus. C27H.10O6 ist. Hieraus
geht heryor, daB einer der Oxydringe der Ausgangsyerb. an einem endstandigen C-Atom
der Seitenkette haften muB, da die Saure die gleiche Zahl C-Atome enthalt wie die
Desoxyverb. u. daB die beiden anderen Haftstellen der O-Briicken in der Seitenkette
C-Atome sein mussen, die die Bldg. sek. OH-Gruppen zulassen. Dies fiihrt zu Formel IV
fiir Desoxysarsasapogenin, aus dem Saure C27H 40O5 (VI) uber das intermediare Glykol (V)
entstchcn wiirde. Da A7! ais Triketon nur ein Disemicarbazon lieferte, ist es nicht ausgeschlossen, daB es sich um eine Oxydiketosaure mit tert. OH-Gruppe handelt; das
Estersemicarbazon besaBe dann Zus. C30H 50O5N6. Vff. haben sodann I u. H der therm.
Zers. unterworfen, wobei I I unter C0 2-Entw. eine nicht krystallisierende Saure u.
neutrales Materiał, I ein Ketolacton C21// 30O3 lieferte. Die Bldg. des letzteren kann
einmal so gedeutet werden, daB die Carboxylgruppe am C20 in der Lactongruppe gebunden ist u. die 2 Carboxylgruppen in 1,6-Stellung ein cycl. Keton bilden, was jedoch
nach den Beobachtungen von WlELAND u. D ane (C. 1932. I I . 2828) an der Thilobiliansaure auszuschlieBcn ist, oder aber, daB die freien Carboxylgruppen einer Saure
der Struktur I unter Ketonbldg. reagieren, wobei ein substituiertes Cyclobutanon der
Formel V II entsteht. Die Pyrolyse einer substituierten Glutarsaure zu einem Cyclobutanon findet eine Parallele in dem von WlNDAUS u. Mitarbeitern (Z. physiol. Chem.
130 [1923]. 113) beschriebenen Abbau der Saure C24H.10O(j (VIII) zur nachstniederen
Saure C23H 380 6 (X) uber die einen Cyclopropanonring enthaltende Saure C23H 380 3 (IX).
Der neuerlich von WlNDAUS (C. 1933. I. 1951) yertretenen Ansicht, daB X aus einer
Pyrosaure der Struktur X I (u. nicht IX ) gebildet wird, treten Vff. nicht bei; denn der
Vergleich der Verseifungsgesehwindigkeiten der Methylester von IX u. X H zeigte, daB
letzterer durch n-methylalkoh. KO H nicht angegriffen wird, wahrend der Ester der
Saure C23H 380 3 unter diesen Bedingungen yerseift wird; bei Annahme der Struktur XI
fiir letzteren sollte er das Verh. von X H zeigen. Die friiher (1. c.) beschriebene Resistenz
der Carbomethoxygruppe am C9 im Dimethylester von I I gegen Verseifung beruht
auf der Anwendung von wss. Alkali, denn mit 0,1-n. alkoh. Alkali wird diese Estergruppe verseift, wahrend die andere selbst mit n. alkoh. Alkali nur unvollstandig yer­
seift wird; durch 5-std. Kochen mit n. Alkali in Abwesenheit von Alkohol wird der Ester
fast iiberhaupt nicht angegriffen.
CH,
CH,
CH,
CH-COOH
I HOOC CH,I
H HOOC CH,!
1936. I .
D 2. N a t u r s t o f f e : A l k a l o i d e .
CH,
CH • CH(OH) • CH(OH) • CH, ■CH
CH.
347
J :n’
CH • CO •COCH, • CH
CHa i
CaHu
CH, I
V e r s u c li e. Sarsasapogenylchlorid, C27H 430 2C1, aus Sarsasapogenin in Chlf.
mit PC15 in CS2 bei 0°, Platten aus Bzl.-A., F. 228— 229°. — Desoxysarsasapogenin,
C2JH 140 2, durcb Red. des vorigen mit Na-Amylalkohol, glanzende Platten aus Bzl.-A.,
F. 216—217°. — Lacton C22H3i0 2 (III), aus dem Neutralteil der Oxydation des Yorigen
mit Cr03-Essigsaure bei 75°, Nadeln aus Methanol, F. 127— 128° (vorher Sintern). —
Triketosaure C27Hi0O5 (VI), aus dem sauren Anteil der Oxydation des vorvorigen nach
Veresterung mit CH 2N 2 u. Behandeln mit Semicarbazidacetat das Semicarbazon des
Mełhylesters, C30H 48<50)O5N6, Blattchen aus 95%ig. A., F. 239— 240° (Zers.). — Kelon
G2lH2a03 (VII), aus der Saure C22H 320 6 (I) im Ń 2-Strom bei 300°, nach folgender Sublimation bei 260—300° (0,1— 0,2 mm Druck) Platten aus wss. Aceton, F. 200,5— 202°. —
Verseifung des Dimelhylesters der Saure G2.H,i2Oc> (II), mit 0,1-n. alkoh. NaOH nach
43/j-std. Kochen u. Ansauern der fruher (1. c.) besehriebene Halbester CwHu Oe, Nadeln
aus Essigester, F. 228— 229°; 0,3407 g des Esters mit n. alkoh. NaOH 53/4 Stdn.
gekocht, dann titriert, Laugeverbrauch 1,065 ccm, ber. ftir 1 Aquivalent 0,695 eem.
(J. biol. Chemistry 110. 565— 73. Aug. 1935. New York, Rockefeller Institute for
Medical Research.)
Sc h ic k e .
B.
B. Dey und T. K. Srinivasan, Studien in der Kotarninreihe. IV. 5-Brotnnarkotin, 5-Bromkotarnin, 5-Bromhydrokołamin, 5-Bromnarcein und ilire Derirałe.
(III. vgl. C. 1935. II. 3921.) Durch Einw. von Bromwasser auf eine Lsg. von Hydrokotarnin in HBr erhielt W RIGHT ( J . chem. Soc. London 32 [1877]. 525) ein Bromhydrokotarnin u. ein Perbromid des letzteren, das sich beim Stehen in Ggw. von W
in Bromkotarnin u. HBr zers. Eine Nachpriifung dieser Angaben lieferte zwar Bromhydrokotamin u. das Perbromid, doch konnte die Bldg. des Bromkotarnins nicht bestatigt werden; der von W RIGHT angegebene F. (100 statt 135°) zeigt, daB sein Brom­
kotarnin, wenn es iiberhaupt erhalten wurde, sehr unrein war. H e im a n n (Diss. Mar­
burg 1892) erhielt Bromkotarnin aus Kotarninhydrochlorid mit Bromwasser u. Red.
des ausgcfallenen Perbromids mit H 2S. Bromierung von Narkotin in k. Essigsiiure
fuhrt zur Bldg. des 5-Bromnarkotinperbromidhydrobromids, das bei Red. 5-Brom­
narkotin liefert. Osydation des letzteren mit H N 0 3 lieferte neben wenig Opiansaure
•->-Bromkotarnin, ident. mit dem durch direkte Bromierung von Kotarnin erhaltenen
Prod.; mit p-Toluolsulfonsauremethylester entstand aus Bromnarkotin 5-Bromnarcein.
lir CH,
Br CH,
Die Stellung des Br in diesen Deriw.
0 //Nyi^\ 3H,
wurde durch tJberfuhrung des 5-BromH,C<' cii 1 k-^CH, H>C< J
|„„„
kotarnins in 5-Bromkotarnon (durch
„
" R
\ /\ /‘
J
crschopfende Methylierung) u. Oxy,0 CHO
CH,o CH
dation des letzteren zu 5-Bromkotarno1
U R
lacton u. schlieBlich zu 5-Bromkotarnsaure bewiesen. Weiter spricht fiir diese Stellung dio Beobachtung, daB sich weder
■'-•-Bromkotarnin noch 5-Bromnarkotin mit CHaO kondensieren, welcher bekanntlich
nur an der 5-Stellung dieser Basen angreift, wenn diese frei ist. Den meisten der beschriebenen Verbb. kommt entweder Struktur I oder n zu.
V e r s u c h e. 5-Bromnarkotin, C22H 220-NBr, 5 g Narkotin in 20 ccm W.
(+ 2 ccm 48°/0ig. HBr) in der Kalte mit gesatt. Bromwasser versetzt, bis zum Bestehenbleiben des Nd. geriilirt, unter Riihren mit H„S behandelt u. ammoniakal. gemacht,
nadeln aus 90»/oig. A., F. 176°, [a] D30 = — 95°‘ (1,13 g in 25 ccm Chlf.); Hydrochlorid,
des Monohydrats 120°; Hydrobromid, F. des Monohydrats 168°; Perbromidhydrobroniul, C22H 220,NBr 3 -HBr, aus Narkotin in verd. HBr mit Bromwasser wie oben,
348
D s. N a t u b s t o f f e : T e b p e n - Y e r b in d u n g e n .
1936. I.
gelbe Nadoln aus 90°/0ig. A., F. 220° (Zers.; boi 210° Verfarbung), mit H 2S 5-Bromnarkotin, mit verd. NaOH Abspaltung von 3 Br-Atomen; Salz mit H 2PlCl6, gelbes
Ktystallpulver; Pikrat, gelbe Platten aus A., F. 197°; Methojodid, C22H 250 7NBrJ,
aus den Komponenten bei 100° (3 Stdn.) im Rohr, Nadeln aus vcrd. A., F. 220°. —
■5-Brotnkotamin, C12H 14 0 4NBr, 1. durch Oxydation von Bromnarkotin mit yerd. H N 03,
2. aus Kotarnin in verd. HBr mit Bromwasser u. Zers. des Nd. mit H 2S, Nadeln aus A.,
F. 135°; Hydrochlorid, F. 170° (Zers.); Perbromidhydrobromid, C12 H 12 0 3NBr 3 -HBr,
wie unter 2 (ohne ansehlieBende Zers.), orangerote Nadeln aus A., F. 200° (Zers.),
abspaltbares Br wurde durch Losen dor Verb. in Methanol, Behandeln mit K J , dann
verd. H 2 S0 4 u . Titration des freigewordenen J mit Thiosulfat bestimmt; Pikrat, gelbe
Nadeln aus A., F. 171°; Salz mit H 2PlCls, hellgelbes Krystallpulver. — 5-Bromkotamomelhinmethojodid, C14H 190 4NBr J, aus den Komponenten in ublicher Weise, strohgelbe
Nadeln aus W., F. 179°. — Benzoyl-5-bromkotarnin (I, R = COC6H 5), C1 ?H lsO,;NBr,
■durch Verreiben von Bromkotarnin mit Benzoylchlorid (+ verd. Alkali), Prismen
aus verd. A., F. 103°. — 5-Bromkotaminoximhydrochlorid, aus Bromkotarnin mit
Hydroxylaminchlorhydrat, Nadeln aus verd. A., F. 169°; freies Oxim, C12H , 50 4N 2Br,
Nadeln aus A., F. 138°. — 5-Bromkotarnon, Cu H 90 4Br, durch W.-Dampfdest. von
Kotarnomethinmethojodid (2 g) mit NaOH (10%ig, 20 ccm), Nadeln aus verd. A.,
F. 104°. — 5-Bromkotarnomethylphenylharnstoff (I, R = CONHC(.H5), C19H 190 5N 2Br,
aus Bromkotarnin mit Phenylisocyanat in Bzl., F. 160°; Oxim, C,0H 200 5N 3Br, glanzende
Nadeln, F. 168— 169°. — Anhydrobromkotaminonitromethan (II, R = CH2N 0 2),
C13H 160 5N 2Br, aus Bromkotarnin mit Nitromethan in sd. A. seidige Nadeln aus A.,
F. 148°; Hydrochlorid, Prismen vom F. 166°. — N-Acetyl-5-bromkotarnidenessif/saure,
C18H l80 6NBr, aus Bromkotarnin mit Essigsaureanhydrid, Nadeln aus verd. A., F. 211°;
Ag-Salz. — 5-Bromkotarnoladon, Cu H 0O6Br, aus Bromkotarnon in Aceton mit KMnOt
<+ wss. K 2C03), Krystalle aus verd. A., F. 172°. — 5-Bromkotamsaure (2-Melhoxyз,4-methylendioxy-5-bromphthalsaure), Ci0H ,O 7Br, durch Oxydation des vorigen mit
KM n0 4 (+ 10°/oig. NaOH), Platten aus yerd. A., F. 185°; Anhydrid, durch Erhitzen
der Saure a u f 200°, F. 225°. — 5-Bromhydrokotamin, 1. durch Red. von B r o m k o t a r n in
mit 4°/0ig. Na-Analgam-HCl, 2. aus Hydrokotarnin durch Bromierung in saurer Lsg.
nach W r ig h t (1. c.), Platten aus Bzl.-PAe., F. 80°; Hydrobromid, C12H 140 3NBr'HBr,
Nadeln aus W., F. 242°; Perbromidhydrobromid, C12H 140 3NBr 3 •HBr, orange Platten
aus A., F. 166° (Zers.), Br-Best. wie oben. — 5-Bromnarcein, C23H 20O8NBr, aus 5-Bromnarcotin mit p-Toluolsulfonsauremethylester u . ansclilieBende W.-Dampfdest. (+ Alkali),
Nadelrosetten aus W'., F. 193°: Hydrochlorid, Nadelbuschel vom F. 241°; Hydro­
bromid, Nadeln aus W., F. 225°; Pikrat, gelbe Platten aus A., F. 153°; Salz mit H 2PtCl6,
hellgelbe Prismen, F. 198° (Zers.); Meihylester, C24H 280 8NBr, Platten aus verd. A.,
F. 114°. (J. Indian chem. Soc. 12. 526— 36. Aug. 1935. Madras, Presidency
College.)
Sc h ic k e .
G. R . Ramage und J. L. Simonsen, Die Caryophyllene. II. (I. vgl. C. 1935I. 1064.) Die fl. „Caryophyllensaure" S e m m l e r s besteht, wie Vff. zeigten, aus einem
Gemisch von d-eis-Caryophyllensaure (F. 80— 81°) u. d-cis-Norcaryophyllensaure (F. 125
bis 127°); aus letzterer wurde eine ungesatt. Saure, die Dehydronorcaryophyllensaure
{F. 193°) erhalten. Wird diese nun mit Ozon oxydiert, so entsteht eine Ketosiiure,
der auf Grund ihrer krystallinen Deriw. die Formel C7 H 10O5 zukommt; bei weiterer
Oxydation mit alkal. H 20 2 liefert sie asymm. Dimethylbcmsteinsaure. Darnach ware
die d-cis-Norcaryophyllensaure d-cis-3,3-Dimethylcyclobutan-l,2-dicarbonsaure (I), Dehydronorcaryophyllensdure demnach 3 ,3 -Dimethyl-/l1 -oyclobutan-l,2 -dicarbonsaure (II)
и.
dic Ketosaure a'-Keto-ix,<x-dimethylglutarsaure (IV),
dationsprod., der a,ó-Diketo-iS,/S-dimethyladipinsaure (III), dureh das wahrend der
Zera. des Ozonids gebildete H 20 2 entsteht. Es wurde versucht, I I I durch Zers. des
Ozonids mit H 2 + Pd-Kohle (vgl. F i s c h e r , D u l l u. E b t e l , C. 1932. II- 3078) za
isolieren, doch wurden lediglich Deriw. der Monoketosaure erhalten. Dio von RuziCKA
u. ZlMMERMANN (C. 1935. I. 2376) vorgeschlagene Konst. der Norcaroyphyłlensaure
ist somit bestatigt. DaB CaryophyTllensaure u. Norcarjrophyllensaure einer lio m o lo g e n
Reihe angehoren, wurde durch t)ber£uhrung der Bromcaryophyllensaure in Oxycaryophyllensaure (wahrseheinlioher dereń Lacton) u. Oxydation der letzteren zu d-cisNorearyophyllensauro experimentell bestatigt. Caryophyllensaure muB daher V oder
V I sein. Bei der Reinigung der Dehydronorcaryophyllensaure wurde in geringer Menge
eine opt.-inakt. Saure C8H 120 4 (F. i48— 149°) isoliert; sehr wahrscheinlich handelt es
sich um d,l-cis-Norcaryophyllensaure, die unter der Einw. von Br„ aus der akt. Saure
1936. I .
D 2. N a t u b s t o f f e : T e r p e n - Y e r b in d u n g e n .
349
gebildet wurde u. moglicherweise ist sie mit der von R u z i c k a u. ZlMMERMANN (1. c.)
beschriebenen Saure von ahnlichem F. ident. Da zuerst angonommen wurde, daB das
Oxydationsprod. der Dehydronorcaryophyllensaure die Zus. C5H 80 3 hatte, wurdo
eine Reihe yon neuen Deriw. der Dimethylbrenztraubensaure dargestellt; letztere ist
nach P e r k i n u . S im o n s e n (Proc. chem. Soc. London 25 [1909]. 164) leicht zuganglich.
i RsC-C H .CO O H
R jC - C - C O O H
fL.C-CO-COOH
R.C-COOH
H, 6 -C H .C O O H
HaC-C-COOH
, r RjC—CH.CHj.COOH
^
i i
YI
H sC-CO-COOH
R^C-CH-COOH
i i
H sÓ-COCOOH
R = CH.
H SC—OH ■COOH
H 2 0 —CH»CH,COOH
a
V
e r s u c h e. Dehydronorcaryophyllensaure (II) u. d,l-cis-Norcaryophyllensdure (I),
aus d-cis-Norcaryophyllcnsaure mit Br2 bei 140°, nach Hydrolyse I I , Methylesłer; aus
den Mutterlaugen nach Behandlung mit alkal. IvMn0 4 d.l-I, C8H 120 4, Nadelrosettcn
aus W., F. 148-—149°, mit Acetylchlorid ein fl. Anhydrid, das mit h. W. wieder zur
Saure hydrolysiert wurde. — O x y d a t i o n v o n I I m i t O z o n , 1. in Na 2C03Lsg. lieferte IV, ein 01, das uber H 2S0 4 krystallisierte, an der Luft werden die Kry­
stalle leicht wieder verfliissigt; mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin das 2,4-Dinitrophenyl­
hydrazon A, C13H 140 8N 4 - 1/ 2 C2H 5OH, gelbe Nadeln aus A., Zers. 243°, aus den Mutter­
laugen 2,4-Dinitrophenylhydrazon B, gelbe Prismen aus verd. A., Zers. 215— 217°, bei
langerem Stehenlassen der Komponenten in verd. A. 2,4-Dinitrophenylhydrazon C,
Ci3H 140 8N4 -4V2 H 20, hellgelbe, hygroskop. Nadeln, F. 132°. Durch Ozonisierung
2. in Essigestcr ebenfalls IV, identifiziert durch die Dinitrophenylhydrazone A u. B;
p-Nitrophenylhydrazon, C13H 15 0 6N3, gelbe Nadeln aus verd. A., Zers. 192°; Phenylsemicarbazon, C14H 17 0 5N3, Nadeln aus verd. A., Zers. 165°. — Asymm. Diineihylbemsteinsiiure, durch Oxydation von IV mit alkal. H 20 2, Nadeln aus W., Zers. 139— 140°. —
U berfu h ru ng von d - c i s - C a r y o p h y l l e n saure in d-cis-Norc a r y o p h y l l e n s a u r e . Caryophyllensaure mit PC15 auf dem W.-Bad erwarmt
«■ nach V2 Stde. Br, hinzugegeben; Saurechlorid auf Eis gegossen u. die bromierte
Saure mit A. extrahiert. Nach Abdest. des A. verbleibendes 01 in W. mit Ag20 auf
80° erwarmt, Ag-Salz in A. mit CH3J behandelt; aus der Lsg. nach Abdest. des A.
eine Fraktion (A) vom K p.1? 138— 142° u. einen Riickstand (B), aus dem urspriinglichen wss. Filtrat des Ag-Salzes eine Saure (C). B in h. wss. NaOH gelóst, Lsg. angesauert, mit A. extrahiert, A. abdest. u. verbleibendes 01 in W.-Essigsauro (4: 1) mit
I‘b-Peroxyd oxydiert. Nach Entfernung des uberschiissigen Pb wurde nochmals mit
alkal. ICMn04 behandelt u. dann in iiblicher Weise aufgearbeitet: d-cis-Norcaryophyllenstiure, aus Bzl., F. 125— 127°; entsteht auch aus dem Ester (A) nach Hydrolyse, an
Stelle von Pb-Peroxyd wurde in diesem Falle Pb-Tetraacetat angewandt. C enthalt
viel unveranderte Caryophyllensaure u. durch Oxydation konnte keine Norcaryopuyllensaure isoliert werden. — 2-Phenyl-4-isopropylidenoxazolon, C12H n 0 2N, aus
Hippursaure, Aceton u. Essigsaureanhydrid (-f- Na-Acetat) bei 110° ( 6 Stdn.), Nadeln
aus A., F. 99— 100°. — a.-Benzamido-f),fi-dimethylacrylsa,ure, C12H]3 0;,N, durch Hydro­
lyse des^yorigen mit wss. Alkali, Baryt oder k. konz. HC1, Nadeln aus Essigester-A.,
^rs. 217°. — Dimethylbrenztraubensaure, durch 6 -std. Erhitzen des vorvorigen auf dem
U.-Bade mit konz. HC1, K p . 14 65°; Phenylhydrazon, F. 152°; Phenylsemicarbazon,
Nadeln aus verd. A., F. 137°; p-Nitrophenylhydrazon, Cn H 130 4N3, gelbe
Nadeln aus verd. A., F. 155°, wird rotlich-gelb beim Trocknen bei 100°; 2,4-DinitroPhenylhydrazon, Cn H 1;!O0N4, gelbe Nadeln aus verd. A., F. 194— 195°. (J. chem. Soc.
Ł°ndon 1935. 532— 35. April. Bangor, University College of North Wales.) SCHICKE.
L. Ruzicka, Die Konstitution des Caryophyllens. Zusammenstellung bereita
bekannter Abbaurkk., die zur Aufstellung der Formel I fiir den Hauptbestandteil des
als^ Caryophyllen bezeichneten Sesąuiterpengemisches gefuhrt haben (vgl. RUZICKA
Z im m er m a n n , C. 1 9 3 5 .1. 2376; E v a n s , R a m a g e u. S im o n s e n , C-1 9 3 5 .1. 1064;
I qnnGE u‘ S im o n s e n , C. 1935. I I . 528 u. yorst. Ref.; R u z ic k a u. W i n d , C. 1931.
o002) u. Erganzung derselben dureh weitere neue Befunde. Bei der Ozonisierung
von I wird ais Hauptprod. eine Diketosaure, C14H 220 4, gebildet, die bei weiterer Oxyation in Caryophyllensaure (III a oder I I I fi) iibergeht. Der Diketosaure wird die
V,™i-IV zugeschrieben, da sie bei der Einw. yon alkal. Bromlsg. W. abspaltet, wahrscnemlich unter Bldg. einer ungesdtt. Ketosaure, C14H 20O3 (V), die sich zu einer krystallik t t n unQes^[ł' Dicnrboiisdure, Ci3H ,s0 4 (VI), weiteroxydieren laBt; daraus durch
yt. Hydrierung eine krystalline Dihydrosaure u. durch Ozonisierung (von VI)
x v m . i,
23
350
D„. N a t u b s t o f f e : T e r p e n -Ye k b in d u n g k n .
1 9 3 6 . I.
eino krystallino Ketodicarbonsdure, C12 H mOg (VII), dio beim Erhitzen auf 200° 1 Mol W.
(kein C02) abspaltet. Diskussion der móglichen Haftstellen der Methyl- u. iso-Butcnylgruppe am Sechsring der Formę 1 I unter Bcriicksichtigung der Abbauprodd. V II u.
V III sowie einer Ketosaure Cu H iS0 3, die bei der Ozonisierung von I neben IV gebildet
wird u. sich zu Caryophyllensaure (III a oder I I I /?) oxydieren lilBt. (J . Soc. chem.
Ind., Chem. & Ind. 54. 509— 10. 24/5. 1935. Ziirich, Lab. for Organie Chemistry
Techn. Hochschule.)
HlLDEBRANDT.
H.
N. Eydon, Die Konstitution des Caryophyllens. Die vom Vf. synthet. dar
gestellten 3: 3-Dimethylcydolmtan-l: 2- u. 3 : 3-Dimethyl-A'-cyclóbuten-1: 2-dicarbonsduren ergaben mit Norcaryophyllen- bzw. Dehydronorcaryophyllensaure (vgl. RuziCKA,
vorst. Ref.) lceine F.-Depressionen. Damit erscheinen die von RAMAGE u . SlMONSEX
(vorvorst. Ref.) fiir diese Sauren aufgestellten Strukturformeln gesichert. (J. Soc.
chem. Ind., Chem. & Ind. 54. 557. 7/6.1935. London, S. W . 7, Imperial Coli.) H ild e b r.
H.
Schmidt und L. Schulz, Ober die Iłaumisomerie in der Feneholreihe. Es gib
wie in der Borneolreihe zwei stereoisomere inakt. Fenchole („Fenchylalkohole"), die
bei Oxydation nur ein ster. einheitliches d,l-Fenchon liefern. Durch Hydrieren von
d,l-Fenchon mit sehr akt. Ni-Katalysator wurde reichlich d,l-fi-Fenchol erhalten. Farbloses, diekfl. Ol mit unangenehmem, muffigem Gerucli; K p .750 200,5°; E. +6,3°;
D . 15 0,9637; D . 40 0,9428; a D = ±0°; n D20 = 1,479 07; n D4° = 1,470 33; Fomiat
(99% Estergeh.): Fl.; D .« 0,996; n D20 = 1,462 01; Acetat (100% Estergeh.): D . 15 0,973;
nn2“ = 1,3577; Phenylurełhan: Nadelchen vom F. 90—90,5°; saurer Phthalsaureester:
harte Prismen vom F. 153— 153,5°. Durch Oxydation mit Chrom-Schwefelsiiuro entsteht das gleiche d,l-Fenchon wio das Ausgangsmaterial. -— In gleicher Weise wurde
aus akt. fj-Fenchon fi-Fenchól erhalten. — Die a-Fenchole wurden aus den betreffenden
Fenchonen durch Red. mit Na u. A. erhalten. Die Reinigung der Fenchole erfolgto
iiber die Phlhalate. — d,l-<x-Fenchol aus d,l-Fenchon: F. 38°; K p .750 199,5°; D .4° 0,9420;
no 40 = 1,470 13; [oc]d in 5%ig. alkoh. Lsg.: ±0°; F. des Phenylurethans 104°; F. <les
sauren Phthalats 169°; [<x ] d des sauren Phthalats in 5%ig. alkoh. Lsg. ±0°. — d,l-jiFenchol aus d,l-Fenchon: F. 6,3°; K p . „ 0 200,5°; D .4° 0,9428; n D4° = 1,470 33; [a]o in
5%ig. alkoh. Lsg. = ±0°; F. des Phenylurethans 90,5°; F. des sauren Phthalats 153,5°;
|a]n des sauren Phthalats in 5%ig. alkoh. Lsg. = ±0°. — l-a.-Fenchol aus d-Fenchon:
F.-48°; Kp.75() 199,5°; [a]D in 5%ig. alkoh. Lsg. = — 11°; Phenylurełhan 81—82“:
F. des sauren Phthalats 146°; [a]D des sauren Phthalats in 5%ig. alkoh. Lsg. = +21° 40'.
— d-tx.-Fenchol aus l-Fenchon: F. 47°; [ oc] d in 5%ig. alkoh. Lsg. = +11° 50': F. des
Phenylurethans 81°: F. des sauren Phthalats 145,5°; [cc]d des sauren Phthalats in 5%’g’
alkoh. Lsg. = — 20° 50'. — l-fl-Fenchol aus d-Fenchon: F. 5,6°; K p .750 200,5°; 13-15
0,964; nu 15 = 1,478 79; [cc]D in 5%ig. alkoh. Lsg. = — 21° 40'; F. des Phenylurethans
89— 90°; F. des sauren Phthalats 152°; [«]d des sauren Phthalats in 5%ig. alkoh. Lsg. ==
+ 10° 20'. — d-p-Fenchol aus l-Fenchon: [a]n in 5%ig. alkoh. Lsg. = + 2 1 ° 50'; F*
des Phenylurethans 89°; F. des sauren Phthalats 151°; [ cc] d des sauren Phthalats ui
5%ig. alkoh. Lsg. = — 10° 40'. — Die ais Ausgangsmaterial zur Darst. der F enchole
angewendeten Fenchone hatten folgende Eigg.: d,l-Fenchon (durch Mischen von d- u.
l-Fenchon): Kp. 193°; D . 15 0,949; n D20 = 1,462 85; a D = ±0°; F. des Oxims 159°;
F. des Semicarbazons 172°. — d-Fenchon (aus Terpentinól nach D. R . P. 204 163):
E. 5,2°; Kp. 193°; D . 15 0,949; n D2° = 1,462 71; a D = +58° 50'; F. des Oxims 166*5
F. des Semicarbazons 183°. — l-Fenchon (aus Thujaol): E. +5,2°; Kp. 193°; D . 13 0,940;
D ,. N a t u r s t o f f e : N a t Or l ic h e F a r b s t o f f e .
1936. I .
35 1
iiDi0 = 1,462 80; an — — 58° 57'; F. des Oxims 165°. — Die Frage der raumliehen
Zuordnung der Oxygruppe bei a- u. f}-FencJiol ist noch nicht geklart. In Analogie zur
BREDTschen Auffassung fiir Borntzol u. Isoborneol wurde das a-Fendwl dem exo- u.
das ft-Fmchol dem e.ndo-Typ entsprechen. — a.-Fencliol hat einen frischen, an Camplier
crinnernden Geruch, fi-Fmchol riecht muffig u. modrig. (Ber. Schimmel 1935. 97
bis 99.)
Ellm er.
Gust. Komppa und A. Kiami, Eine muc Synlhese des d,l-Fenchons. Die von
Lipp (Ber. dtsch. chem. Ges. 47 [1914]. 871) synthetisiertc d,I-cis-Camphencamphersaure (I) laBt sich durch W.-Abspaltung in Camphenonsaurc (II) iiberfuhren (A s c h a n ,
Liebigs Ann. Chem. 410 [1915]. 240). Ersetzt man in I I C02H durch CH3, so gelangt
man zur Formel des Fenchons (V). Die Red. yon C02H ist bisher wegen der Empfindlichkeit der Ketogruppe nicht moglich gewesen; der von A s a h i n a u . IcHIDATE
(G. 1934. II. 1297) in einem iihnlichen Fali angewandte Schutz der CO durch Semicarbazonbldg. ist nicht yerwendbar, weil I I u. ihre Ester infolge ster. Hinderung durch
dic um CO angehauften Substituenten keine Semicarbazone geben. Die Red. gelang
jedoch iiberraschend leicht auf andere Weise. Das Chlorid von I I gibt bei der Hydrierung
mit Pd nach RoSENMUND &>-Oxofenchon (III), das bei weiterer Hydrierung mit P t0 2
zu einem geringeren Teil direkt in Fenchon ubergeht; das Hauptprod. ist a)-Oxyfenchon
(IV), das durch Behandlung mit PC15 u. Red. des entstandenen Chlorids mit Zn-Staub
in Fenchon iibergefiihrt ■wurde.
H3C-CH-C(CH 3)2 .COJ-I
H jC - C H ---- C(CH3)2
H,C— CH---- C(CH3),
j ^
|
Ćh2
|
I
II 3C—CH ■
COjII I
H SC— C(C03 H) • CO
H 5 C— CH------ C(CHs)j
iv
|
ćh,
|
v
ch2
II
H ,C —Ó(CHO)-CO I I I
H 2C— CH--- CfCH,),
|
óh2
|
H 2 C— Ó(CHs-OH)-CO
HjC— C(CH3)-CO
V
e r s u c h e. d,l-Camphenojisdurechlorid, C10 H 13 O2Cl, aus der Saure (H) u. SOCU.
F. 33°,Kp . 9 135— 137°. o>-Oxofenchon (III), aus dem vorigen u. H 2 in Ggw. von PdBaS04 in sd. Xylol. Angenehm riechendes 01. K p .18 127— 128°; farbt sich rasch gelb
u. geht in ein Polymeres iiber, Nadeln aus Bzl.-Lg., F. 240°. Monosemicarbazon,
CnHi,02N3, Prismen aus A., F. 238°. Monozim, C10H 15 O2N, Prismen aus Bzl.-Lg.,
F. 102—103°. — (o-Oxyfenchon, C10H 16 O2 (IV), neben Fenchon aus I I I u. H , in Ggw.
von PtO, u. etwas FeS0 4 in Eg. Schwach riechendes 01. K p .„ 134— 135°, D .5o4 1,0604,
^Jd20 = 1,486 76. Oxim, C10 H 17 O2N, Blattchen aus wss. Methanol, F. 140°. co-ChlorJenchon, C10H 15 OC1, aus IV u. PC16 in absol. Chlf. unter Eiskiihlung. FI. yon siiBlichem
Geruch, Kp . , 8 121— 123°, farbt sich beim Aufbewahren dunkel. Gibt bei der Red. mit
Zn-Staub in sd. Eg. d,l-Fevchom (V), Kp. 192— 194°; Oxim, C10H 17 ON, F. 158— 159°.
(Ber. dtsch. chem. Ges. 6 8 . 2001— 03. 6/11. 1935. Helsinki [Finnland], Tcehn. HochSc“u'e-)
OSTERTAG.
Hans Brockmann, Die Konstitution des Alkannins, Sliikonins und Alkannans.
(Mperimentell mitbearbeitet yon H. Roth und H. Trischmann.) Alkannin (I) u.
Shikonin (II), zwei tief dunkelrote Farbstoffe, wurden bisher ihrer spektr. Eigg. wegen
ils Deriw. des 5,S-Diox>jnaphthochi?wns-l,4 (Naphthazarin) formuliert. I (Al kanna rot),
uer Farbstoff der Wurzelrinde yon Alkanna tinctoria, besitzt nach RAUDN1TZ, R e d l ic h
u. I ie d l e r (C. 1932. I. 1670) die Bruttoformel C16H 14 0 4 (nicht krystallisiert), nach
Die t er le , Sa l o m o n u . N o s s e c k (C. 1931. II. 2887) CI5H 14 0 4 (KrystaUe, F. 120°),
w- nach B e t ra b et u . Ch a k r a v a r t i (C. 1933. II. 3136) C30H 2?O8 (Zers.-Punkt 220°).
Kaudnitz u . D ie t e r l e formulieren I ais Naphthazarinderiy. mit einer O-freien
aeitenkette. Nach BROCKMANN u . R oth (C. 1935- I. 3549) besitzt I die Summenormel C160 180 3 u. das „kryslallisierte Alkannin“ (C17 H 180 5, F. 109°) von RAUDNITZ
oTErs (C. 1935.1. 1560) ist sein Melhyldther. — Deriw. und Abbau von I. I, das aus
Ku. m braunroten, kupferglanzenden Nadelchen krystallisiert (F. 148°), besitzt nach
Analyse u. Mol.-Gew.-Best. (R ast , Exalton) die Formel C16H 190 5 u. enthalt 3 akt.
n-Atome (Ze r e w it in o f f -Ro t h , C. 1932. II. 900), mit Essigsaureanhydrid bildet sich
rtacetylalkannin (HI), Benzoylchlorid fiihrt in eine Dibenzoylverb. iiber. Das Abrptionsspektrum laBt in I ein Deriv. des Naphthazarins yermuten; diese Annahme
wira gestiitzt durch den Nachweis einer Isopropyliden/jruppe (0,8 Mol Aceton). I ist
P .-akt., [a]cd = — 167° in Bzl. u. — 225° in Chlf.; das asymm. C-Atom muB in der
23*
352
D 2. N a t u r s t o f f e : N a t O r l ic h e F a r b s t o f f e .
1 9 3 6 . I.
Seitenkette liegen, es tragt eine der 3 OH-Gruppen (geringe Lóslichkeit in Na2C0 3 spricht
gegen 3 OH-Gruppen in den Ringen). I I I ist ebenfalls opt.-akt. Bei der Siiblimation
von I entweicht bei 200° W., bei hóhercr Temp. dest. 1-Methylcliinizarin (Darst. mit
Hilfe einer DlELS-ALDERSchen Diensynthcse; Oxydation des aus Piperylen u. Diacetylnaphthazarin entstehenden Additionsprod.). Im Hochvakuum (0,001 mm) laBt sich I
bei 120— 145° unzers. sublimieren (F. 149°, gute Reinigungsmethode). Bei der Zinkstaubdest. entstelien Naphthalin, a.- u. f}-Mdhylanthracen. Mit KM nOt in wss. alkal. Lsg.
oder Aceton bildet sich Essigsdure u. Maleinsaure; Einw. von Ozon auf n i fiihrt zu
geringen Mengen l,4-Dioxyphthalsaure, vorsiclitiger Ozonabbau von I liefert schwer zu
trennende Gemische; Ozonisierung mit nachfolgeńder KM nO^Einw . (nach K u h n u.
R o th ) liefert 0,8 Mol Aceion. Vorliegende Befunde lassen sieli durch Formulierung la
gut erklaren. Die Stellung der OH-Gruppen wurde durch oxydativen Abbau des Dihydroalkanninmethyldthers sichergestellt. — Alkannan. Bei der Hochvakuumsublimation von I zeigen sich Spuren eines leuchtend roten Sublimats; Trennung von I
durch chromatograph. Adsorption an Kieselgur. Alkannan, C16H 180 4 (IV), rote glanzende
Blilttchen, ist opt.-inakt. Es ist ident. mit 3-Isohexylnaphthazarin (Hydrierungsprod.
von I) u. korumt zu ca. 0,l°/o in Alkanninpraparaten vor. — Alkannin u. Shikonin.
Bruttoformel u. alle Eigg. von I stimmen vollig iiberein mit dem aus der Shikonwurzd
(Lithospermum erythrorhizon) von M ajim a u. K.URODA (Acta phytochim. 1 [1922]. 43)
isolierten Shikonin (H), aueh das Absorptionsspektrum der Lsgg. in Hexan (Figur s.
Original) ist ident. F. 143°, Misch-F. 143— 146°. II ist ebenfalls opt.-akt., es ist rechtsdrehend, [oc]cd = +138° in Bzl., so daB die von M ajim a u. ICuroda (1. c.) gegebene
Formel nicht richtig sein kann. I u. n sind vielmehr spiegelbildisomer, da beide Verbb.
beim Stehen in 2°/0ig. methylalkoh. HC1 unter Bldg. ein u. desselben krystallisiertcn
Mełhyldthers, C17H 180 5 (V) (F. 105°) reagieren. Da die ZEREWITINOFF-Best. nur 2 akt.
H-Atome anzeigt, u. die Absorptionsspektren von I u. V ident. sind, hat die Verdtherung
an der OH-Gruppe der Seitenkette stattgefunden. Diese von Racemisierung begleitete
Veratherung ist spezif. fiir HC1; A. u. n-Propylalkoliol bilden ebenfalls opt.-inakt. Ather.
Die Differenz der FF. Yon I u. I I u. ihren [a]-Werten laBt sich durch eine Beimischung
von I bzw. eines Racemats in I I erklaren (berechnet 10% I °der 20% Racemat). Die
F.-Kurye (Figur s. Original) kiinstlicher Gemische zeigt, daB I u. I I ein echtes Racemat
bilden, welches aueh in Lsg. bcstiindig ist. Es ist eine neue Verb., Shikalkin (VI), die ais
Beimengung von II in der Natur yorkommt. Ein Gemisch von 20% VI m it 80% I
oder n schm. bei 143°. — Partielle Hydrierung non I u. II. Beide Verbb. nehmen 1 Mol
H 2 bevorzugt sehnell auf (Entfarbung, weitere Aufnahme von 2 Mol H 2). Aufarbeitung
nach 1 Mol H 2-Aufnahme gibt bei 0.,-Zutritt wieder Rotfarbung unter Riickbldg. von I
bzw. II; es war die Chinonform reduziert worden, die neu entstandenen OH-Gruppen
werden reoxydicrt. — Aufarbeitung nach Aufnahme von 3 Mol H 2 fiihrt boi I u. II
zu ident. Prodd., dem 3-(5-Methylpentyl)-5,8-dioxynaphihochinon-l,4 (3-Isohexylnaphthazarin), C16H 180.! (IV). IV ist opt.-inakt., besitzt 2 akt. H-Atome, bildet eine
Diacetylrerb., C18H 220 8. Bei der Hydrierung von I bzw. n ist die Doppdbindung der
Isopropylidengruppe u. die OH-Gruppe der Seitenkelte hydriert worden. Die Konst. von
IV wurde durch oxydaliven Abbau bewiesen. Mit KMnO., bildet sich Isoamylessigsaure
(isoliert u. identifiziert ais p-Bromplmnacylester), wodurch gleichzeitig die Seitenkette
von IV u. somit dessen Konst. u. die von I sichergestellt sind. Zur Ermittlung der OHGruppe der Seitenkette wurde versucht, lediglich die Isopropylidengruppe partiell zu
hydrieren, um beim anschlieBenden oxydativen Abbau a- bzw. P-Oxyisoaniylessigsuurc
zu erhalten. Da diese Verss. fehlsehlugen, wurde der Methylather von I (V) partiell
hydriert. Nach Aufnahme von 2 Molen H 2 kann Dihydroalkanninmethyldtlier, c 17h , 0o5
(VII), isoliert werden. Da die Hydrierung nicht yóllig einheitlich yerlauft u. zu geringem
Teil zu IV fiihrt, ist bei der KM n0 4 -Einw. ein Gemisch von a- bzw. j}-Methoxyisoamylessigsdure u. Isoamylessigsaure zu erwarten, fiir dereń Trennung ein Verf. von
A. Y. B a e y e r (Ber. dtsch. chem. Ges. 31 [1898]. 2106) benutzt wurde. Beim Kochen
des Sauregemisches mit Pb0 2 in verd. Phosphorsiiure entsteht Isocapronaldehyd (VIII)
(identifiziert ais 2,4-Dinitrophenylhydrazon, besitzt gleichen F. u. Misch-F. wie das
aus a-Methoxyisoamylessigsaure synthet. bereitete Prod.). Die Methoxygruppe i'1 '
steht in Nachbarschaft des Chinonringes, ebenso die OH-Gruppe in I u. II, die somit eindeutig die opt. Antipoden des 3-(2-Methyl-5-oxypenten-2-yl)-5,8-dioxynaphthochinons-h*
(Formel I) sind. Diese Stellung der OH-Gruppe ist der Grund fiir die erhóhte Bk.Fahigkeit (leichte katalyt. Hydrierung, Veratherung u. Racemisierung, ein Verh., das
an a-Oxyketone erinnert). — Anhydroalkannin u. Cydoalkannin. Bei Einw. von 10%'g-
1936. I.
D s. N a t u r s t o f f e : N a t Or l ic h e F a r b s t o f f e .
353
methylalkoh. HCI (oder w. Alkali) bildet sieli aus I unter W.-Abspaltung Ankydroalkannin, C16H 140 4 (IX). Diese opt.-inakt. Substanz besitzt 2 akt. H-Atome, die Isopropylidenbest. zeigt 0,9 Mol Aceton an. Da bei der Hydrierung 3 Mol H , (1 + 2) bevorzugt aufgenommen werden, unter Bldg. von IV, ist Konst. IX bewiesen. — Durch Einw.
von SnCl.i auf eine Lsg. von I, Bzl. oder Chlf. bildet sich Cydoalkannin (X), eine opt.-akt.
Substanz: [a]cd20 = -—8 8 ° in Bzl. Der RingschluB ist durch das Fehlen der Isopropylidengruppe erwiesen. Analog entsteht aus I I das Cydoshikonin, dessen spezif.
opt. Drehung [a]cd20 = +51° wegen Beimengung von Bacemat etwas geringer ist. —
Tautomerie von Naphthazarinderiw. Bei Naphthazarinderiw. besteht ein Gleicligewicht
zwisdi&n 2 taulomerm Formcn X I u. X II; die Bldg. von l,4-Dioxyphthalsaure bei der
Osydation von I u. I I zeigt das tcilweise Vorliegen der fi-Form an. Aus don Redoxpotentialen yon I u. IV soli spater iiber die Lage dieses Gleichgewichts, das durch Substitutionen der Seitenkette u. des Ringes beeinfluBbar ist, ausgesagt werden.
HsC CH,
OH O
I II C
11
R\^lCH
=
CH 0 H -11
X
CH-OCH,
V e r s u c h e. Alkannin, Cł 6H 10O5 (I). Alkannawurzeln bei Raumtemp. mit PAc.
erschopfend extrahieren, Farbstoff in NaOH uberfiihren (Blaufarbung), je 2-mal mit
Bzl. u. PAe. durchschutteln u. ansauern. Hellroten Nd. aus Bzl. krystallisieren. Braunrotc derbe Prismen, F. 148° (alle FF. sind korr.) (Lage der Absorptionsbanden in verschiedenen Losungsmm. s. Original). Aktiyer H 2: 2,94 u. 2,97 Mol CH4, Acetonbest.
nach KuHN-ROTH: 0,76 u. 0,81 Mol, [a]c<l20 = — 157° in Bzl. Dio analoge Aufarbeitung
von 20 g „Alkannin“ (Merck) gab 2,5 g Ausbeuto an reinem Prod. — Alkannan,
CiisH180 4 (IV). Adsorption von I in Bzn. an Kieselgur, Elution der hellroten Zone mit
CH3OH-Bzl.; Wiederholung der Adsorption; Krystalle aus 80°/oig. CH 3OH. IV, roto
Blattchen, F. 91— 92°, nach Sublimation im Hochvakuum, F. 97— 98°, kcino Depression mit 3-Isohezyliuiphthazarin; opt.-inakt. (Lago der Absorptionsbanden s. Ori­
ginal). Verhaltnis I: IV = ca. 1900: 1. — Shilconin, C10H iGO5 (II). Darst. analog I.
Braunrote Nadelchen, F. 143° (auch nach Sublimation), Misch-F. mit I 146— 147°.
Gleiche Absorptionsbanden wie I (akt. H 2: 2,95 u. 2,96 Mol CH.,; Aceton: 0,94 u.
0,96 Mol). — Die bei der łrockenen Dest. von I entstehenden roten Nadeln durch Ad­
sorption an CaC03 reinigen. F. 245— 247°, keine Dcpression mit 1-Mełhylchinizarin
(gleiche Absorptionsbanden, Loslichkeit u. Krystallform). — Diensyntliesa von 1-Melhylchinizarin. 1 g Diacdylnaphthazarin in 2 ccm A. mit 0,67 g Piperylen 1 Stde. im
Bombenrohr auf 100° erhitzen, gereinigtes Rk.-Prod. in sd. 2-n. NaOH-Lsg. mit Luftstrom osydieren; essigsaure Lsg. mit Bzl. ausschiitteln, Bzl.-Lsg. durch CaC03 filtrieren. 1-Methylchinizarin, C15 H 10 O4, rote Nadelchen, F. 246— 247°. — Zinkstaubdesl.
i u" anscblieBende Hochvakuumdest. lieferte Naphthalin u. Methylanthracen
(1*. 153— 154°). — Acetylie.rung mit Essigsaureanhydrid laBt I vollig unyerandert. —
Triacetylalkannin, C.2,H 220 8 (III). I (0,5 g) in 10 ccm Pyridin -f einigen Tropfen
Łssigsaureanhydrid stehen lassen, nach Zusatz yon viel PAe. mit W., NaHC0 3 u. W.
u. PAe.-Lsg. durch CaC03 chromatograph. filtrieren. Gclbo Nadelchen aus
80°/oig- A., F. 132°, [a]cd20 = — 110° in Bzl. — Dibenzoylalkannin, C30H 24O,. Gelbe
-Nadelchen, F. 174— 175°. — Ozonabbau von III. Durch Lsg. von 0,5 g in 30 ccm Chlf.
ozonhaltig. O, durchleiten bis zur Entfarbung; Ozonide mit W. zersetzen; Rk.-Prod.
Buo .au^nebmen, mit Pb-Acetat fallen, Nd. mit H 2S zerlegen. Aus Ruckstand des
fbS-Filtrats scheidet sich krystallin. l,4-Dioxyphthalsaure ab (F. 220— 223°, bildet
5*er Sublimation im Vakuum das Anhydrid, keine Depression mit synth. Prod.).
~ Ozonabbau von I. I (0,5 g )in 25 ccm Eg. bis zur Farblosigkeit ozonisicren, weitere
Usydation nach Zugabe yon 95 ccm 2-n. NaOH u. 250 ccm n. KM n0 4 unter Aufkochen.
west. von 25 ccm; Aceton jodometr. bestimmen, dann ais p-Nitrophenylkydrazon fallen
354
D s. N a t u r s t o f f e : S t e r in e .
1 9 3 6 . I.
(in 30°/oig. Essigsiiure). Gelbe Nadeln, F. u. Misoh-F. 148— 149°. — Alkanninmdhyldther, C17H 180 6 (V). Aus 300 mg I in 96 ccm Methanol + 24 ccm 10°/oig. methylalkoh.
HC1 bei 20°. Nach W.-Zusatz feine Nadeln, Ausbeute 210 mg. F. (nach Sublimation)
105°; opt.-inakt., Absorptionsbanden wie I (s. Original) (akt. H 2: 1,87 Mol CH4; Aceton:
0,80 Mol). — Shikoninmethyldther, C17H 180 6. Analog oben, F. u. Misch-F. mit V 105°.
Eigg. wie V. — AIkanninathylather, C18H.20O5. Analoger Ansatz. Braunrote Nadeln,
F. 83°, opt.-inakt., Absorptionsbanden wie Y. — Alkannin-n-propylalher, C19H 2205.
100 mg I in 20 ccm n-Propylalkohol mit 5 ccm Propylalkohol (der 10% HC1 enthalt)
einige Stdn. stehen lassen, bis die Absorptionsbanden des Anhydroalkannins erkennbar
werden; Abscheidung mit W., Reinigung durch Adsorption an CaCO;1. Rote Nadelchen,
F. 57— 58°. — Racem. Alkannin. 50 mg I I (F. 142°) u. 40,5 mg I (F. 147°) in 3 ccm
h. Bzl. mit 2 ccm Bzn. versetzen. Braunrote Nadeln, F. 148°, opt.-inakt. •— Hydrie­
rung von I. a) mit 1 Mól H.,. Aus 200 mg Tragerkatalysator (Pt auf BaS04), 40 ccm
Aceton u. 288 mg I. Unterbrechung der Hydrierung nach Entfarbung u. Aufnahmc
von 1 Mol H 2. Luftzutritt farbt wieder rot, W.-Zusatz fiillt braunroten Nd. von I.
b) mit 3 Mol. H 2. Aus 60 mg P t0 2, 60 ccm Eg. u. 600 mg I. Hydrierungsprodd.
filtrieren (Rotfarbung), mit Bzl. vermischen u. Eg. mit W. entfernen. Extraktion mit
n. NaOH, ansauern mit Essigsaure u. mit Bzl. ansziehen; aus Bzn.-Lsg. an CaC03
adsorbieren. IV, C16H la0 4, F. 99°. Diacetyherb., C20H 22O6. Gelbe Nadeln aus CH30H
F. (nach Sublimation) 99— 101°. Reduzierendc Acetylierung. Aus IV (75 mg), 5 ccm
Pyridin, wenig Essigsaureanhydrid u. Zinkstaub. Telraacdat, C2.,H280 8. Derbe Nadel­
chen, F. 170°. Alkal. Lsgg. liefern mit Essigsaure wieder IV. Red. mit SnCl2. IV
(20 mg) in 5 ccm A. mit 3 ccm konz. SnCl2-Lsg. u. wenig konz. HC1 bis zur Farblosigkeit erhitzen u. mit W. yerdiinnen. Gelbe Blattchen, F. 65— 66°, farbt sich rosa. —
Oxydativer Abbau v<m IV. IV (284 mg) in 20 ccm Aceton mit 320 ccm 0,1-n. KMn04
in Aceton (15 O-Atome) versetzen, nach der Entfarbung filtrieren, auf 20 ccm einpngen u. nach Zusatz von 20 ccm W . u. konz. H 3P 0 4 ca. 25 ccm dest. Destillat mit
Ó,l-n. KO H neutralisieren u. im Vakuum auf 30 ccm einengen. Fettsauren mit AgN03Lsg. fallen, Nd. in wenig konz. H 3P 0 4 lósen u. nach Zusatz von W. wio oben dest.
Destillat mit 0,1-n. K O H titrieren, durch Erwiirmen mit der berechneten Menge p-Broniphcnacylbromid den Ester der Isoamylessigsaure fallen. F. u. Misch-F. 75° (starkę
Depression mit dem Ester der Isomleriansdure u. Isocapronsdure). — Hydrierung von V
a) mit 3 Mol H„. Aus V (100 mg) in 20 ccm Eg. u. 20 mg Pt; Aufarbeitung analog
oben. IV, F. 98°, Ausbeute 28 mg. b) mit 2 M ol H 2. Aus V (100 mg) in 40 ccm absol.
A. u. 20 mg Pt. Rk.-Prod. in Bzl.-Lsg. chromatograph. durch CaC03 filtrieren. DihydroalJcanninmdhylather, C17H 20O5 (YH), rote Nadelchen, F. 50— 51°. (Aceton:
0,13 Mol). — Oxydativer Abbau von VII. Aus obigem (370 mg) in 50 ccm Aceton mit
160 ccm 0,2-n. KM n0 4 in Aceton (ca. 12 O-Atome). Aufarbeitung analog oben. Oxydation der a-Methoxyisoamylessigsaure in sd. verd. H 3P 0 4 mit PbÓ2. Isocapronaldehyd
(VIII); 2,4-Dinilrophenylhydrazon, gelbe Blattchen, F. u. Misch-F. 95° (synth. Prod.
aus Isoamylessigsaure iiber a-Bromisoamylessigsauremethylester u. a.-Methoxyisoamylessigsaure). — Anhydroalkannin, C16H 140 4 (IX). a) durch Alkalieinw. auf I. I (200 mg)
mit 40 ccm 2-n. NaOH 2 Stdn. unter N 2 kochen, mit 50%ig. Essigsaure fallen. Trockcnriickstand in Bzn. durch CaC03 filtrieren. IX , dunkelrote Nadelchen, F. 155° (Ab­
sorptionsbanden s. Original, akt. H 2: 1,89 Mol; Aceton: 0,85 Mol), b) mit HCl. I
(200 mg) in 40 ccm 10%ig. methylalkoh. HCl lósen, nach 4 Stdn. mit W. verdunnen;
Nd. wie oben aufbereiten. IX , F. u. Misch-F. 155°. Mit n-Propylalkohol u. 2°/oigHCl werden Ausbeuten von 15% erhalten. — Hydrierung von IX . Aus 67 mg
20 ccm Eg. u. 10 mg Pt-Mohr. Aufarbeitung nach Aufnahme von 3 Mol H 2 analog
oben. IV, F. u. Misch-F. 98— 99°. — Cydoalkannin, C16H 16 0 5 (X). Rk.-Lsg. aus I
(250 mg) in 250 ccm Bzl. u. 0,5 ccm SnCl± nach % Stde. mit W. gut durchschiitteln,
Trockenriickstand aus CH3OH krystallisieren. X , rote Nadeln, F. 79— 80°, [a]cd20
— 59,2° (bzw. — 62,5°) in Bzl.; (Aceton: 010 Mol), Ausbeute 150 mg. — Cydoshikonin,
C16 H 160 5. Analog oben. Rote Nadelchen, F. 79— 80°. Eigg. u. Absorptionsbanden
wie X. [a]cd20 = 4-51,2° in Bzl. — Raceinat. Aus obigem (50 mg) u. X (43 mg). B°tc
Nadeln aus CH 3 0H, F. 8 6 °, gibt Depression mit X oder obigem. — (Tabelle der Unischlagspunkto von I u. seinen Deriw. bei verschiedencn p« s. Original.) (Liebigs Ann.
Chem. 521. 1— 47. 31/10. 1935. Heidelberg, Kaiser Wilhelm-Inst. f. med. Forsch.
Inst. f. Chem.)
VETTEPCharles Doree und Vladimir A. Petrow, Hydriermuj unter der Einmrkung von
Selen. Teil I. Die Einwirkung von Selen auf Cliolesterin bei 230°. Bei der Einw. von
1936. I.
D j. N a t u b s t o f f e : S t e r in e .
355
Selen auf Gholesterin (I) bei 230° entsteht ais Hauptprod. das gesatt. Keton Clioleslamn
(II) in Ausbeuten von 30— 40%. Bei kiirzerer Rk.-Dauer entstehen neben 13 auch
Ghólestaml (III) u. Ghólestemn (IV). — Nach D lE L S u. L i n n (Ber. dtsch. chem. Ges.
41 [1908] 260) entstehen beim Erhitzen von I auf 310° fl-Gholesterin u. IV, nach H e i l BRON u. SeXTON (C. 1928- I- 2507) bildet I bei der troekenen Dest. Koprosten u .Koprostenon, u. nach W lN D A U S (C. 1927. I. 3197) bildet sich durch Einw. von Ni auf
I bei 180° I I u. Koprostanon, wobei Koprostenol ais Zwischenprod. auftritt. Voin
"leichen Typ sind obige Verss. der Vff.; durch Abbau eines Teilcs von I wird der zur
Hydrierung notwcndige H a geliefert u. das so entstohende H I wird dann zu II dehydriert.
Deriw. der Koprostanreihc wurden bei der Einw. von Selen auf I nicht boobachtet.
Die Identifizierung von II geschieht durch das Semimrbazon u. ein Telraliyd.rocarbazolderiv. u. dessen Pikrat. Die Bldg. solcher Tetrahydrocarbazoldcriw. gibt AufschluB iiber die relative Lago der Doppelbindung zu der Ketogruppe in Sterinketonen.
Von den 2 móglichen Strukturformeln des Tetrahydrocarbazolderiy. von II besitzt VI
grdBere Wahrseheinlichkeit ais V (schwierige Darst. von Analogen von V ; aus Messungen
des ,,OberfIachenraumes“ von A s k e w ist dic angulare Struktur VI yorzuziehen.
V
e r s u c h e. 10-std. Erhitzen von 25 g 1 u. 50 g Selen. Rk.-Prod. in 40 ccm
k. Aceton aufnehmen, Nd. aus A.-A. krystallisieren. Platten, F. 119° (Acetat, F. 97°).
Bei Einw. von Brom entsteht zu 80% Cholestcrindibmmid, F. 113°. Filtrat in W. gieBen,
Nd. aus CH3OH krystallisieren. Cholestanol (HI), Platten, F. u. Misch-F. 142°; Acetat,
F. u. Misch-F. 109°. óligen Riiekstand obiger Acetonmuttorlaugen in alkoh. Lsg.
(700 ccm) mit 6 , 6 g Semicarbazidhydrochlorid u. 5 g Na-Acetat yersetzen. Schwach
gelbes Pulver aus A .; F. 234— 238°, Ausbeute 8 g. Zers. mit li. 30%ig. H ,S 04. Cholcslanon, C2?H 490 (II). Aus den alkoh. Mutterlaugen werden geringe Mengen Krystalle
vopi F.,80° isohert [Cholestenon (IV) ?]. — 25-std. Erhitzen. Rk.-Prod. ist 11. in Aceton
bei 0°. Bldg. des Semicarbazons analog oben. Ausbeute an H ca. 40%. — dO-skl.
Erhitzen. Ausbeute 6 g II aus 30 g I. — Tetrahydrocarbazo1deriv. von II. II (1 g) in
30 cem Eg. mit 2 g Phenylhydrazin in 10 ccm Eg. 20 Min. erhitzen. Rk.-Prod. aus A.
krystallisieren. C33H.l9N, Platten, F. 180— 181°; 11. in Bzl. u. Essigester, wl. in CH3OH
u- Eg., Ausbeute 60—70%. Pikrat-, bronzegelbe Nadeln, F. 209— 210°. (J. chem.
Soc. London 1935. 1391— 93. Okt. London, Chelsea Polytechn.)
V e tte r.
A. Windaus, H. Lettrś und Fr. Schenck, Ober das 7-Dehydrocholesterin. Fur
(las Ergosterin (I) charakterist. sind die beiden konjugierten p- an C5—C8 in Ring B;
sio Terursachen die typ. Ultraviolettabsorption u. sind die Stelle im Mol., an der fast
alle Rkk. primar einsetzen. Vor allem scheint auch die a n t i r a c h i t . A k t i v i e r barkei t spezi f . an d i e se b e s t i m m t e S t e l l u n g g e b u n d e n zu
sei n; alle isomeren u. ahnlicli gebauten Sterine, in denen die p anders liegen, sind
mcht aktivierbar, dagegen zeigte sieh das von WlNDAUS u. L a n g e r (C. 1934. I. 1056)
einen Kunstgriff dargestellte 22,23-Dihydroergostcrin (U), das mit I bis auf das
iehlpn der p in der Seitenlcette an C22— C23 vóllig ident. ist, nach Bestrahlen antirackit. wirksam, wenn auch rund 30-fach schwacher ais I. Yff. sucliten noch wciterc
oterine mit den charakterist. p- in Ring B auf ihre antirachit. Aktmerbarkeit zu priifen.
™ s°lches Sterin, das 7,8-Dehydrocholesterin (DI), lieB sich auf folgendem Wege vom
L h o l e s t e r i n aus bereiten: Cholesterylacetat (IV) wurde nach MAUTHNER u.
suiDA (Mh. Chem. 17 [1896]. 593) zum 7-Oxodcriv. (V) oxydiert, dieses nach Meerwein (ygl. P o n n d o r f , C. 1926. I. 1983) (unter gleichzeitiger Abspaltung der AcetylSruppe) zu 7-Oxycholestcrin (VI) reduziert. Das Dibenzoat von VI liefert bei 200° unter
Paltung yon einem Mol. Benzoesaure das Benzoat von HI. III ist stark linksrehend, besitzt das gleiche Absorptionsspektrum u. ahnliche Eigg. wie I u. II; d u r o h
‘l t r a v i ° i e t t b e s t r a h l u n g g e h t e s in ein Prod. von h o h e r a n t i , a J , 1,*'' W i r k s a m k e i t u b o r ; die Aktiyitat ist etwa halb so groB wie die von
15 f
^ ctuci'kenswert ist die durch das Fehlen des Methyls an C^, yerursaehto
-lachę Yerst&rkung der Vitaminwrkg. gegeniiber bestrahltem II. Diese Ergebnisse sind
D 2. N a t u r s t o f f e : S t e r in e .
356
1 9 3 6 . I.
auch insofern wichtig, ais es keinem Zweifel mehr unterliegt, daB die natiirlich vorkommenden D-Vitaminc untereinander u. gegcniiber Vitamin D 2 (Calciferol) yerschieden sind.
OH.
CH,
CH—CH=CH—C--- CH
CH,CH,
CH—CH,—CH,—CH,—CH
CHsi
hs,
HO
->
AcO'
”
~
AcO'
"
"
O
HO
V e r s u c h e. 7-Oxocholesterylacetat, CmH tiOa (V), zu 214 g IV in 2,3 kg Eg.
boi gonau 55° unter Ruhren 150 g Cr03, gel. in 200 g 50%ig. Eg., in 2 Skin. zutropfen
lassen, noeh 2 Stdn. bei 55°, dann ubersohussiges Cr0 3 reduzieren, bis zur beginnenden
Krystallisation einengen, 50 ccm W. zugeben, Krystalle in A. losen u. mit A. fallen,
aus verd. A. umlosen, F. 153— 154°, Ausbeute 28%. — 7-Oxycholesterin, C27H lrj0 2 (VI),
V in absol. Isopropylalkohol mit Al-Isopropylat am absteigenden Kiihler erwarmcn,
bis kein Aceton mehr abdest. (10 Stdn.), einengen, h. methanol. KOH zugeben, nach
% Stde. in viel W. gieBen, Nd. in A. losen, waschen, einengen u. mit viel PAe. fallen.
— 7-Oxycholesterindibenzoat, C,u 7/5404, aus VI mit Benzoylchlorid in Pyridin, aus A.oder Aeeton-Methanol Nadeln, F. 171,5— 172“, [<x]d2° = +94,2° (4% in Chlf.). 7-Oxycholesterindi-(3,5-dinitró)-benzoat,
analog, aus Chlf.-Methanol Nadelchen, F. 196— 197°, M d 20 = +77,4 (1,4% in Chlf.), liefert bei Verseifung krystallisiertes VI. — 7,8-Dehydrochólesterinbenzoat, C34.ff480 2, 0,5 g Dibenzoat von V I bei etwa
1 mm 1% Stdn. auf 200° erhitzen, wobei Benzoesaure u. etwas KVV-stoff abdest.,
Rtiekstand in Chlf. losen, einengen u. mit Aceton fallen, Ausbeute 58%, aus Chlf.Aeeton wiederholt umgelijst, Tafeln, bei 139— 140“ triibe Schmelze, bei 183° klar,
[a]i)2° = — 53,2° (2,3% in Chlf.), wl. in Methanol, Aceton u. A., sil. in Chlf: u. Bzl.
— 7-Dehydrocholesterin, C21HitO (III), Lsg. des reinen Benzoates in Bzl. in sd., l%igalkoh. KO H zutropfen u. Bzl. dabei abdest. lassen, einengen, Nd. gibt aus A.-Methanol
Tafelchen, F. 142— 143,5°, [a] D20 = — 113,6° (2,5% in Chlf.), enthalt fest gebundenes
Krystallwasser, wird an der Luft gelb. Farbrkk.: mit Chloralhydrat blau wie II, mit
SbCl3 in Chlf. rosa —
blau. Gibt wl. Verb. mit Digitonin. — 7-Deliydrocholeslenjl3,5-dinitróbenzoat, G3iHMOeN.2, aus III mit dem Saurechlorid in Pyridin, aus Chlf.Accton gelbe Nadeln, F. 207°, [a]D20 — — 45,7° (1,6% in Chlf.), wl. in Methanol,
Aceton, A. u. k. Essigester, zll. in Bzl. u. Chlf. (Liebigs Ann. Chem. 520. 98— 106.
18/9. 1935. Góttingen, Allgem. Chem. Univ.-Lab.)
L ijttr in g h a u s .
Mihail Vanghelovici und Barbu N. Angelescu, Sludien uber die Struktur des
Sitosterins. Dureh Analyse einer groCeren Anzahl Deriw . des Sitosterins beweisen Vff.,
daB im jStiosiennmolekiil 29 C-Atome vorliegen. Die Rk.-Prodd. bei der Offnung des
Ringes I I sprechen dafiir, daB im Ring I I ein Sechsring vorliegt, der die Doppelbindung
in derselben Stellung wie beim Cholesterin besitzt. — Der energ. oxydative Abbau der
Seitenkette lieferte Aceton u. eine Substanz, die im Geruch an Menthol erinnert u. verschicden ist von dem bei Cholesterin erhaltenen Methylheptenon. Somit ist das Sitostenn
vom Cholesterin durch den Bau der Seitenkette unterschieden. Vff. schlagen fiir Sitosterin die Formel I vor.
H,C\ ^
HO--
V e r s u e h e. Citraconsaureester des Cholestcrins, C32H 50O4, aus A .-A. Nadeln,
F. 195°; Bromierb., F. 162°. — Citraconsaureester des Sitosterins, C34H 540 4, aus A. um-
1 9 3 6 .1 .
D a. N a t u r s t o f f e : Y i t a m i n e *).
A n d . Naturstoffe.
357
krystallisiert, E. 169°. — Chlorchole$tanon-(Q), priamat. Nadeln, E. 129°; Oxim,
C27H 460NC1, aus A. feine Nadeln, E. 178°; Semicarbazon, C2SH.I80N 3C1, aus A. nmkrystallisiert, E. 155°; Nitrophenylhydrazon, C33H 50O 2N 3Cl, E. 207°, aus Eg. umkrystallisiert. — NitrodehydrositosterylcMorid, C29H 480 2NC1, aus Sitosterylchlorid mittels
konz. H N 0 3, aus Aceton u. aus A. feine Nadeln, E. 118°. — Chlorsitostanon-(6),
C2SH 490C1, aus A. prismat. Nadeln, E. 112°; Oxim, C29H 50ONC1, aus A. Nadeln, E. 180°
(Zers.); Semicarbazon, C30H 62ON3C1, E. 207°; Nilrophcnylhydrazon, C3r,H640 2N 3Cl, aus
Eg. umkrystallisiert, E. 188°. — Isocholestanon-(6), durch Red. des Chlorcholestanon-6)
mit Na-Amalgam, C27H 460, aus Aceton kleine Prismen, E. 97°; Oxim, C27H 47ON, aus A.
Nadeln, E. 157°. — Sitostanon-(6), durch Red. des Chlorsitostanon-(G) mit Na-Amalgam
C2sH-0O, E. 77°; Ozim, C29H 51 ON, aus A. sehr feine Nadeln, E. 173°. — Oxydation von
ChlorsiU)stanon-(6) fiihrt mittels rauchender H N 0 3 in Eg. zu einer zweibas. Saure
C29H 490 4C1 (II), aus Eg. Nadeln, E. 277°. — Isocholesterylchlorid, C27H 47C1, durch Red.
von Chlorcholestanon-(6) nach Cl e m jie n s e n m it ZnHg in Eg. aus Eg. Blattchen.
E. 110°. — Sitosterylchlorid analog dargestellt, C29H 51 ćl, aus Eg. umkrystallisiert,
E. 108°. (Bul. Soc. Chim. Romania 17. 177— 90. Ju n i 1935. Bukarest, Univ. [Orig.:
franz.])
SlEDEL.
Radha Raman Agarwał und Sikhibhushan Dutt, Chemische Untersuchung von
Cuscuta reflexa, Roxb. I. Bestandteile. Diese in Indien auf Strauchern waehsende
Schmarotzerpflanze (Convolvulaceae) besitzt heilkraftige Eigg. Nach Trocknen an
der Sonne gab sie 9,85% Ascho. Sie wurde mit sd. A. erschópfend extrahiert. Die
h.filtrierte Lsg. schied eine krystalline M. aus (1%), welche nach Reinigung aus CH 3OH,
wobei etwas gelbbraunes Wachs ungel. blieb, dann A. weiBe, krystalline Elocken,
F. 6 8 °, bildete. Diese Substanz wird Cuscutalin genannt. Zus. C18H 10 O.,, unl. in W.,
sonst 1., ferner 1. in sd. Laugen (gelb). Entfarbt Br in Chlf. u. verd. alkal. KM n04.
Earbrkk.: SALKOWSKIsche Rk. rot, dann griin; in Chlf. mit Acetanhydrid u. konz.
H2S04 griin, dann blau; mit konz. H ,S 0 4 gelbe, beim Erwarmen rote Lsg.; mit konz.
HC1 keine Farbung; mit konz. H N 0 3 beim Erwarmen hellrot; mit alkoh. FeCl3 hellrot;
mit alkal. Nitroprussidkaliumlsg. rótlichbraun. Mit Pb-Acetat oder AgN0 3 kein Nd.
Mit ToLLENSschem Reagens hellgelbe, langsam braune Lsg., schliefilich Red. Danach
handelt es sich um ein a,/?-ungesatt. Lacton. — Alkoh. Filtrate des Cuscutalins eingeengt, griinlichroten Sirup mit Bzl., dann Essigester extrahiert u. mit eiskaltem W.
geriihrt, braunen Nd. in viel W. yon Raumtemp. gel., Lsg. im Eisschrank stehen gelassen;
Ausfall von hellgelben Krystallen (0,2%), bei 179° erweichend, E. 208— 209° (Zers.).
Das wss. Eiltrat enthielt groBc Mengen von reduzierenden Zuckern. Der Earbstoff
ist das schon von B a r b e y (1895) aus Cuscuta epithymum isolierte, aber nicht krystallin
erhaltene Cuscutin. Zus. C15H 120 9, 11. in A., CH3 OH, Eg., Pyridin, wl. in Aceton u.
W., sonst unl. Lsgg. orangegelb. Wird durch sd. W. zers. Ist 11. in Alkalien, auch
Dicarbonaten (hellorangegelb), daraus mit Sauren unyerandert fallbar, aber beim Kochen
zers. Lsg. in konz. H 2S0 4 rótlichbraun, schwach fluorescierend; in konz. H N 0 3 blutrot, beim Erwarmen hellorangen; in konz. HC1 orangegelb. Mit FeCl3 griiner, mit PbAcetat gelblichweiCer, mit AgN0 3 wciBer Nd. Verd. alkal. Lsg. entfarbt KM n04.
Wird durch Kochen mit NH4OH u. Zn-Staub Ydllig entfarbt. Elayonrk. negativ.
Enthalt nach den folgenden D eriw . 2 phenol. OH-Gruppen. — Pb-Salz, C3()H iS0 lfiPb3.
In A. mit Pb-Acetat. Gelblichbraun. — Diacetylderiv., C19H 16Ou , aus Eg. mkr. gelblichbraune Nadeln, F. 140°. — Dkarbathoxyderiv., C21H 20O13. In Pyridin mit C1’C0 2C2H 5.
Aus A. braune, krystalline Flocken, F. 151° (Zers.). — Dimethylather, C)7H iS0 9. Mit
(CH3)2S0 4 u. KOH. Aus A. hellgelbe, krystalline Flocken, F. 193°. (J, Indian chem.
Soc. 12. 384— 88. Juni 1935.)
Lindenbaum .
Radha Raman Agarwal und Sikhibhushan Dutt Ghemisclie Untersuchung ron
Cuscuta, refteza, Roxb. II. Konstitution des Cuscutalins. (I. vgl. vorst. Ref.) Wie
schon in der I. Mitfc. ausgefiihrt, besitzt Cuscutalin (I) die Eigg. eines cc,j8 -ungesatt.
Lactons. Es enthalt auBerdem ein phenol. OH, da es Monoacylderiyy. bildet. Dementsprechend liefert ea bei yólliger Methylierung in alkal. Lsg. einen DimethyldtheriMihylcster. — Br wirkt so ein, daB 2 Br addiert u. 1 H durch Br substituiert wird;
das Rk.-Prod. enthalt noch eine Doppelbindung. I konnte ferner zu einem Dihydroderiv. reduziert werden. Die JZ.-Best. zeigte 2 Doppelbindungen in I an, aber ein
krystallines Tetrabromid konnte nicht erhalten werden. — Unter der Wrkg. yon konz.
HC1 auf I entsteht ein Anhydro-1, welches das phenol. OH nicht mehr enthalt. — Lost
*) Siehe nur S. 360, 364, 369ff., 372, 381, 454, 461.
358
D a. N a t u k s t o f f e : A x d . N a t d e s t o f f e .
1936. I.
man I in sd. alkoh. Lauge u. sauert an, so erhalt man nicht I zuriick, sondern cin
isomeres Lacton. Dio Oxysaure konnte nicht isoliert werden. — Die Kalischmelzc
des I bei 140— 150°, schlieBlich 180“ ergab Ameisensaure, Zimtsaure u. einen ungesatt.
aromat. KW-stoff, F. 80— 84°, welcher wegen zu geringer Menge nicht identifiziert
werden konnte. Bei der Oxydation des I mit alkal. KM n0 4 wurde Bldg. von Benz­
aldehyd u. Osalsiiure festgestellt. Boim Erhitzen des I fur sich bildete sich auBer undefinierbaren Zers.-Prodd. etwas Anhydro-I.
V
o r s u c h e. Cuscutalin (I) zeigte in Chlf. [ < x ] d 27= + 8 °. — Acełylderii'.,
C20H 12 O5. Mit sd. Acetanhydrid u. Na-Acetat. Aus CHnO II Platten, F. 74°. — Carbdthoxyderiv., C2lH 140 6. In Pyridin mit C1-C02C2H 5 x/ 2 Stde. geschiittelt, daim in W.
gegossen. Aus A. Flocken, F. 105°. — Dimethyldthennethylester, C21H 180 5. I mit 10%ig.
KO H erhitzt, in die gelbe Lsg. (CH 3)2 S0 4 getropft u. 4 Stdn. geschiittelt; 01 erstarrte
beim Stehen mit W. Aus A. weiB, mikrokrystallin, F. 78°. — Anh.ydrocuscutalin,
ClsH 80 3. I mit HC1 (D. 1,19) 1/2 Stde. erhitzt, amorphen Nd. mit h. W. gewaschen.
Aus A. Nadeln, F. 71— 72°. — Bromcuscutalindibromid, C18Hs,04Br3. I in Chlf. mit
Br-t)berschuB einige Zeit im Dunkeln stehen gelasscn, dann gekocht, verdampft u.
iiber Kalk erharten gelossen. Aus verd. Eg. braunlichgelb, mikrokrystallin, F. 64°. —
Dihydrocuscutalin, C18H n 0 4. Durch Erhitzen in Eg. mit Zn-Staub; in viel W. filtriert.
Aus A. weiBe Flocken, F. 91°. — Isomeres Lacton, C18H 10 O4. I mit 0,1-n. alkoh. KOH
gekocht (schon gelbe Lsg.), A. entfornt, mit Essigsaure gefallt. Aus A. Schuppen,
F. 102°. Mit w. konz. H 2SÓ4 hcllrot. (J. Indian chem. Soc. 12. 586— 90. Sept. 1935.
Allahabad, Univ.)
'
Lindenbaum .
P. R. Krishnaswamy, B. L. Manjunath und S. Venkata Rao, Chcmischc
TJntersuchung der Wurzeln von Aristóloćhia indica Linn. 1. Die bisher noch nicht chem.
untersuchten, sehr bitteren, aromat, riechenden Wurzeln yon Aristolochia indica
wurden zur vorlaufigen Priifung nacheinander mit PAe., A., Chlf., Essigcstcr u. A. ausgezogen u. 10,2% insgesamt extrahierbares Materiał festgestellt. Sie enthielten nach
besonderer Ermittlung auf Grund der Dampfdest. 0,5% ath. 01 (s. folgende Mitt.).
Dio Wurzeln von Pflanzen aus den siidlichen Tamildistrikten enthielten 0,05— 0,07°/o
alkaloid. Bestandteile, die um Bangalore gewachsenen nur Spuren. — Zur eingehenden
Unters. wurden 75 kg zerkleinerte Wurzeln 3-mal mit h. A. extrahiert u. der eingedampfte
Auszug mit Dampf dest., wobei 130 g blaBgelbes ath. Ol vom charaktcrist. Geruch der
Wurzeln ubergingen. In der Flasche verblieb ein halbfester Riickstand, von dem die
wss. Sehicht abgegossen wurde. Er wurde in A. gel., aus dem sich 0,4 g Phytosteringlucosid, F. 285— 290°, absohieden, dessen Hydrolyse mit amylalkoh. H ć l ein Phytosterin vom F. 146° ergab.
In der vom halbfesten Riickstand abgetrennten wss. Schicht fanden sich reduzicrende Zucker, aus denen leicht Glucosazon, F. 210°, erhalten werden konnte, Aliantom
u. ein Alkaloid, das in Form seines Hydrochlorids, F. 268°, Zers., durch Versetzen der
wss. Schicht mit 5%ig- Sodalsg., Extraktion mit Chlf. u. Ausziehen des getrockneten
Chlf.-Extrakts mit l% ig . HC1 isoliert wurde. Das aus dem Hydrochlorid freigemachtc
Alkaloid lieferte nach Umkrystallisation aus Toluol Krystalle vom F. 158— 159°, Zers.,
dio anscheinend eine Mol.-Verb. mit Toluol darstellen, denn aus A. umgel. Alkaloid
hatto F. 215°. Dieses gut definierte neue Alkaloid wird Aristolochin genannt, da das
Aristolochin von POHL (1892) spater von HESSE (Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz.
Ges. 233 [1895]. 684) ais Aristolochiasaure bezeichnet wurde, dereń Zus. CASTILLE
(C. 1922. III- 272. 1301; dortals ArUtoloćhinsaurc angegeben) zu C17H n 0 7N ermitteltc,
u. da das Aristolochin von H e s s e (1. c.) ais amorphe M. beschrieben ist. Das neue
Aristolochin ist Gegenstand einer spateren Mitt. — Die alkoh. Lsg. des obigen halbfesten
Riickstands wurde getrocknet (2 kg) u. nacheinander mit PAe., A., Chlf. u. Essigester
ausgezogen. — Der dunkelbraune PAe.-Extrakt (1,25 kg) enthielt 0,2 g des obigen
Phytosterolins. Das sich in ihm findende fette Ol lieferte bei Verseifung Glycerin uFettsaurcn, die durch Vakuumdest. ihrer Methylester getrennt u. mittels krystallisierter D eriw . identifiziert wurden. Nachgewiesen wurden 01-, Linol-, Palmitin-,
Stearin- u. Ligiiocerinsaure. Krystalle vom F. 78° waren nach ihren Eigg. Cerotinsaure.
Im Unverseifbaren (400 g) fand sich etwas ath. 01; Sitosterin, F. 137— 138°, Acetylderiv. F. 121°; u. Ceryhlkohol, C26H mO, F. 79°, Acetylderiv. F. 65°. —- Aus dem
A.-Extrakt krystallisierte die bisher noch nicht beschriebene Isoaristolochiasaure,
Ci,Hu 0 ,N (I), gelbe Platten (aus A. oder Eg.), sehr bitter, wl. in den meisten organ.
Lósungsmm., dunkelrot 1. in N H3, Alkalien u. Alkalicarbonatcn. Na-Salz, C1 TH 10 O,NNaH 20, dunkelrote Krystalle (aus W ) . ZEP.EWlTENTOFF-Best. von I zeigt 1 akt. H-Atom
1936. I .
E. B io i,. C h e m ie . P h y s i o l . M e d . — E ,. A l l g . B i o l . u. B io c h e m ie .
359
an. — Benzoylisoaristolochiasdurc, CMH 160 8N, Darst. nach S chot TEN-Ba u m a n n ,
gelbes Pulver (aus Xylol), F. 170— 171°, Zers. — Mcthijlisoari.stolochiasdure, CikH130 7N,
mit Methylsulfat, gelbe Nadeln (aus Athylbenzoat), F. 267°, Zers., geschmaeklos, wird
von sd. metkylalkoh. KO H nicht verseift, ist also ein Ather u. I enthalt keine C0 2HGruppe. —-Saure Gu H l30 aN — Ci4H n 0 5N(C0 2H )2, aus I mit H 20 2 in sehr verd. KÓH,
farblose Nadeln (aus W.), F. 164,5°. Verliert bei 3-std. Erhitzen auf 120° 1 Mol. W . —
I fand sich aueh im Chif.- u. Essigesterextrakt des halbfesten Riickstands (s. o.). (J.
Indian chem. Soe. 12. 476— 85. Ju li 1935.)
Behrle.
U. S. Krishna Rao, B. L. Manjunath und K. N. Menon, Chemische Unlersuchung der Wurzeln von Aristolocliia indica Linn. 2. Das ałlierische Ol. (1. vgl. vorst.
Ref.) Das nach den Angaben der vorigen Mitt. erhaltene dth. Ol (163 g) hatte die Kennzahlen: D .2525 0,9525; n D25 = 1,5023; a D25 = — 33,11°; SZ. 2,0; EZ. 7,3; EZ. nach
Aeetylierung 22,5. Es lóste sich in 5 Voll. 95%ig. A. u. war prakt. unl. in 70%ig- ANach der Verseifung mit ubersehussiger sd. 0,5-n. alkoh. K O H wurden Palmitin- u.
Olsaure, sowie in sehr geringer Menge Campher, F. 176°, nachgewiesen. Durch fraktionierte Dest. bei 1 mm (1. Fraktion bei 5 mm) wurden neue Sesquiterpenverbb. erhalten,
dereń Bezeichnungen im AnschluB an den Kannadanamen der Wurzeln, Ischwari beru,
gebildet wurden. — Ischwaren, C15H 24, farblose bewegliehe Fl., K p . ]0 130— 132°;
Kp.x104— 105°; D .“ 25 0,9227; n D2^ = 1,5035; a D25 = — 42,37°. Hydrochlorid, C15H ,4HC1, Kp.j 128— 130°; D . 3° 30 1,0200; n D 30 = 1,5017; [a]D3° = — 18,7° (A.). — Isclimron, Ć15H 220, ist ein Keton, farblose bewegliehe Fl., K p.j 118— 120°; D . 3° 30 1,0290;
Ud30 = 1,5122; an 30 = — 46,47°. Semicarbazon, C16H 25ON3, Nadeln (aus A.), F. 240°.
p-Nitrophenylhydrazon, C21H 2,0 2N3, gelbe Platten (aus A.), F. 186,5°. 2,4-Dinitrophenylhydrazon, C2lH 260 4N 4 , gelbe Nadeln (aus A.), F. 167,5°. Bei der Darst. des Oxims
nach den ublichen Methoden ergab sich eine Verb. Cu H izON, Krystalle (aus CH3OH),
P. 133°, unl. in Alkalien, ZEREWITINOFF-Best. zeigte 1 akt. H-Atom an; es lag also
wahrseheinlich ein Isoxim vor. — Ischwarol, C15H 240 = Ci5H 23 -OH, blaBgelbes viscoses 01, D . 3°30 0,9926; n D 30 = 1,5098; a D3° = — 7,29° (A.). (J. Indian chem. Soc. 12.
494—98. Juli 1935. Benares, Bangalore and Benares Hindu Univ., Central Coli.) B e h r l e .
Guido Bargellini, Elemonti di chimica organica. Roma: V. Ferri 1935.
(8 8
S.) 16°.
E. Biologisclie Chemie. Physiologie. Medizin.
E|. Allgeraeine Biologie u n d Biochemie.
J. Howard Graham, Biophotogenesis und Ckemiluminescenz. Vortrag uber dio
Erzeugung von Licht bei Yorgangen in lebenden Organismen. Schrifttumsnachwcis.
(Amer. J. Pharmac. 107. 245— 51. Juni 1935.)
S k a lik s .
Serge Tchakhotine, Lokalisierle Kolloidflockung in der Zdle durch ullraviolelte
Mikropunktierung. Vf. beschreibt Anordnung u. Ausfiihrung einer lokalisierten Bestrahlung des an Proteinen im Kolloidzustand reichen Cytoplasmas einer amoeba
verrneosa, amoeba proteus u. a. u. teilt die mit dem benutzten Verf. gemachten Beobachtungen einer lokalisierten Kolloidflockung mit. (C. R. hebd. Seances Aead. Sci. 200.
2036—38. 12/6. 1935.)
D a h lm a n n .
Ralph W. G. Wyekoff, Robert B. Corey und J. Biscoe, Ro?itgeninterferenzen
ciner langen Identilatsperiode in Sehnen. Das Faserdiagramm der Schwanzsehne vom
Kanguruh, mit Chromstrahlung in einer Kammer yon 11,4 cm Radius mit engen
Blenden aufgenommen, zeigt eine Schichtlinieninterferenz vom Netzebenenabstand
10,83 A, eine Aąuatorinterferenz von 7,33 u. Interferenzen in Richtung der Faserachse von 68,9; 53,1; 33,6 u. 21,7 A, die ais 5., 6 ., 10. u. 15. Ordnung einer Identitatsperiode von 330 A auszuwerten sind. Die Tatsache einer groBen Identitatsperiode
steht gegen die Auffassung der Feinstruktur von Faserproteinen, die durch u n f e g e l m a B i g sich wiederholende Seitenketten verkniipfte parallele Polypeptidketten annimmt, spricht vielmehr fur eine typ. krystalline Gitterstruktur der Sehne
u. zweifellos aueh anderer Bindegewebe. Demnach ist eine Sehne entweder ein Krystall
derselben Art wie die Krystalle 1. Proteine (Pepsin, Hamoglobin, Insulin) mit groBen
ŁiweiBmolekiilen ais Gitterbausteinen oder ein Kiystallgitter aus unendlich langen
parallelen Polypeptidketten, an denen sich die Aminosaurereste r e g e l m a B i g mit
einer Hauptperiode von hundert oder mehr A wiederholen. Im letzteren Strukturuiodell ist ein Krystallfragment selbst ident. mit dem EiweiBrnolekiil. Weitere Daten
smd zur Entscheidung zwischen beiden Mógliclikeiten abzuwarten. (Science, New York.
360
E ,. A l l g e m e in e B io l o g ie
und
B io c h e m ie .
1 9 3 6 . I.
[N. S.] 82. 175— 76. 23/8. 1935. New York, Rockefeller Institute for Medical
Research.)
H a lle .
Lucien Plantefol und Gśorges Champetier, Wirkung des schweren Wassers
a u f die wiederzubelebenden Tiere. Getrocknete Individuen der Spezies M a e r o b i o t u s
M a c r o n y x zeigen in 18— 57%ig. schwerem W . nach ungefahr der gleichen Zeit
wie im dest. W. Anzeiehen der Wiederbelebung. In 98%ig. schwerem W. erfolgt
letztere zwar ebenfalls, aber erst nach der dreifachen Zeit. Bei R o t i f e r V u l g a r i s
u. P h i l o d i n a R o s e o l a erfolgt dio Wiederbelebung auch in 98°/0ig. schwcrem
W . Jcdoch erfordert sie liicr u. in 57%ig. schwcrem W. langere Zeit ais im dest.
W . (mindestens 2 bzw. 5/i Stdn.), wahrend sio in 18%ig. schwerem W. ebenso
schnell wic im dest. W. verlauft. Der Anteil der wiederbelebten Tiere hiingt
stark von den Trocknungsbedingungen ab, dic sich wahrend der Verss. sehr schwer
konstant halten lassen. Die im schweren W . gewesenen Tiere kónnen erneut getrocknet
u. im n. W. wieder zum Leben erwcckt werden. Somit bleibt das Protoplasma der
Tiere im schweren W. intakt; letzteres scheint also fiir die Erhaltung des Lebens weniger
stórend zu sein ais fiir dasWachstum, wie im Palle der Keimung von Pollen (vgl. C.1935.
I I . 3742.). (C. R. hebd. Sćances Acad. Sci. 200. 587— 89. 11/2. 1935.)
Ze is e .
Signe Schmidt-Nielsen und Sigval Schmidt-Nielsen, Orientierende Futterungsrcrsuche mit Deuteriumoxyd an Ratten. Ein W urf von 6 Ratten (91 Tage alt, 90 g
Durchschnittsgewicht) erhielt 2 Monate lang taglich 10— 50 mg D 20 zusammen mit
GUDJONSON-Kost Nr. 4. Samtliche Tiere gediehen gut, dic Weibchen wurden zur n.
Zeit gcschlechtsreif u. hatten n. groBe Wiirfe. — 12 rachit. Ratten wurde ebenfalls
D.,0 direkt im Munde u. gleichzeitig keine Vitamin-D-Praparate verabreicht (Tagcsdosc 10— 20 mg D ,0 wahrend 10 Tagen). Auch dio kranken Tiere vertrugen D„0
gut. — 5 Ratten, 27 Tage alt, 37 g Kórpergewicht, erhielten 8 Tage lang zusammen
mit GUDJONSON-Kost Nr. 4 u. direkt 20— 50%ig. D 2 0. Die tiiglicho Menge betrug
1,1— 3,0 ccm D 20 u . wurde bei einem Menschen 1,9— 5,7 1 entsprechen. AuBer einem
ausgepragten Durstgefuhl in den ersten 6 Tagen u. einer etwas geringeren Gewichtszunahtne waren keine direkt nachweisbaren Wrkgg. festzustellen. Nach AbschluB der
DoO-Dosierung wurde die Gewichtszunahme n. u. nun zcigten die Tiere in den ersten
Tagen, in dencn wieder reines W. gegeben wurde, ebenfalls vergroBerten Durst. (Kong.
Norskc Vidensk. Selsk. Forhandl. 8. 27— 28. 1935.)
Sa l z e r .
Alfred VOIl Christiani, Beitrage zur Chemie des Carcinoms. II. (I. vgl. C. 1935I. 2028.) Die Cholesterinester der n-Buttersaure, Isovaleriansaure u. Palmitinsaure
hemmen die Cytolyse von Carcinomzellen durch n. Serum. (Z. Krebsforschg. 42.
25— 29. 8/5. 1935. Wien, Chem. Lab. d. Volkshochseh.)
K rebs.
Carl Dittmar, Ober die Verteilung der Wuchsstoffe der Biosgruppe in normalen
tierischen Geweben und in Tumoren. Estrakte aus tier. Organen steigerten das Wachstum von Hefe in folgender Reihc: Niere > Nebenniere > Leber > Milz, Muskel, >
Blut. Tumoren der Maus ergaben schwankende Werte. (Biochem. Z. 279. 99— 105.
1935. Munster i. W., Pharmakol. Inst.)
K rebs.
Welwart, Ober den Paraffin- und Mineralolkrebs. Ais Krebserreger sind nach
Literaturangabcn nicht Paraffin u. Mineralol an sich, sondern ungesatt. KW-stoffo
eigener Konst. ais Begleitstoffe anzusehen. Ais besonders stark cancerogen gelten
1-, 2-, 5-, 6 -Dibcnzanthracen u. 12-Benzopyren. Mineralole imterscheidcn sich in ihrer
krebserregenden Wrkg. sehr wcsentlich; besonders gefahrlieh sind Spinnole u. ReiBólc
fiir Testilzwecke. Hinweis auf Unters.-Methoden zur Unterscheidung der krebs­
erregenden Mineralole von den unschadlichen. (Seifensieder-Ztg. 62. 792— 93. 18/9.
1935. Wien.)
Groszfeld.
L. Chevrel-Bodin, F. ChevrelundM. Cormier, Unlersuchung iiber das Flockungsvermdgen des Krebsserums. Alkoh. Kalbsherzenextrakt, mit CaCl2 oder Ca-Acetatlsg.
verd., gibt haufig Flockungen mit Serum von Krebs- u. Syphiliskranken. (Ann. Inst.
Pasteur 55. 108— 23. Juli 1935.)
"
K rebs.
* Fernand Arloing, Albert Morel und Andrć Josserand, Wirkung loslicher
chemischcr Produkte, in denen das Eisen mit dem Yitamin C (Ascorbinsdure) rerbunden
ist, auf die Tumoren bei intravendser Injektion. Folgende Verbb. wurden dargestellt u.
im gonannten Sinne gepriift: Emw.-Prod. zwischen Na-Ascorbat u. FeCl3, indigoblau (I), FeCl, (II), ,,F o r r o s c o r b o n “ , u. Einw.-Prod. in NaOH-Lsg. zwischen
FeCl3 u. dem 1. Oxydationsprod. der Ascorbinsaure, „ F e r r i s c o r b o n “ , gelb
(III). I vereinigt die Wrkgg. von I I u. III. — Untersucht wurden die Wrkgg. am experimentellen Kaninchenhodoncarcinom u. am menschlichen Carcinom. I I zeigte die
E j. E n z y m o l o g ie .
1936. I .
G arung.
361
beste Wrkg. bzgl. Vcrkleinerung des Tumors, Verminderung der Schmerzon usw.
Intrayenóse Injektion yon (Allyl-)Theobromin war wirksam gegon haufig in der Tumorumgebung auftretende Oedeme. Indikationen. (0. E . hebd. Sćances Acad. Sci. 201.
456—58. Aug. 1935.)
D egner.
N. R. Dhar, Influence of liglit on some biochemicał processes. Bangalore: Society of biologicai
Chemists 1935. (73 S.)
8 °.
Re 1.
R. Fabre, Ch. Wangermetz et Ch. Petiteau, Actualitćs biologiąues. Bordeaux: Delmas 1935.
(83 S.)
8 °.
18 fr.
E j. Enzymologie.
O.
Garung.
Warburg, Die Sauerstojf iibertragenden Fermente. Zusammenfassender Yortrag
yon dem 5. Conseil de Chimie Solvay (5.— 8 . 10. 1934) nebst anschlieCender Besprechung.
(Inst. int. Chim. Solvay, Conseil Chim. 5. 303—36. 1935.)
H esse.
S. C. J. 01ivier, Zu einer Notiz ton Langenbeck iiber seine Esteraseniodelle. (Vgl.
C. 1935. II. 61.) Zuriiekweisung der Einwande von LANGENBECK. Es wird darauf
hingewiesen, daB in den Yerss. von LANGENBECK ca. 3/.i des Katalysators Benzoylcarbinol sich in der Estersehicht befanden, wahrend die Hydrolyse in der wss. Phasc
von statten geht. (Recueil Trav. chim. Pays-Bas 54 ([4] 16). 599— 600. 15/7.
1935.)
__
B e r s in .
K. Venkata Giri und J. G. Shrikliande, Studien zur Salzaktimerung. I. E influfi
ton Neutralsalzen auf die enzymatische Hydrolyse ton Starkę. Es wurde der EinfluB
von NaF, NaCl, Na2SOt u. N aN 03 auf die Hydrolyse von ZULKOWSKI-Starke durch
die Amylase siiBer Kąrtoffeln untersucht. Diese Salze beschleunigen in hoheren Konzz.
bei pn > 6 die Hydrolyse. NaCl steigert die Aktiyitat bei einem unter dem Optimum
liegenden pa in einem mit der Aciditat steigenden MaBe. Bei pH = 6 wird die
Aktivitat des Enzyms durch Salzzusatz nicht beeinfluBt. Die beschleunigende Wrkg.
der Neutralsalze bei pn = 4,0 steigt mit der Konz. der Salze bis zu einem Optimum,
um sich dann in das Gegenteil zu yerkehren. Diese hemmende Wrkg. bei pn = 4,0
steigt in der oben angegebenen Reihenfolge der Salze. Der aktivierendo EinfluB von
NaCl ist abhangig von der Konz. des Enzyms u. des Substrats. Zur Erklarung der
Aktiyitatssteigerung wird dic Móglichkeit der Verb.-Bldg. der Neutralsalze mit dem
EnzymmolekUl diskutiert. (J. Indian chem. Soc. 12. 273— 86. April 1935. Bangalore,
Indian Inst. of Science.)
B e r s in .
S. W. Nedswedski, Fermentatite Estersynthe.sc des Cholesterins. Die Cholesterinester der Palmitin-, Stearin- u. Oleinsaure wurden erhalten durch Einw. von Pankreaslipase auf eine kolloidale wss. Lsg. yon Cholesterin u. die entsprechende Fettsaure bei
32—36° wahrend 10— 20 Tagen. Zur Herst. der kolloidalen Lsgg. wurden 200 ccm einer
1/2%'g. wss. Lsg. des Na-Salzes der Eettsiiure auf 56° erwarmt u. unter Riihrcn 3 g
Cholesterin + 3 g Fettsaure in móglichst wenig Aceton gel. zugegeben u. bis zur Verfliichtigung des Acetons erwarmt. Die gebildeten Ester wurden nach dem Ansauern
mit H 2S0 4 mit A. extrahiert u. aus A. -(- A. umkrystallisiert. Die Estersynthese vollzieht sich prakt. nur bei Ggw. von Salzen der Glykocholsaurc u. yerlauft sehr langsam,
wenn diese fehlen. Die Salze der Tauroeholsaure u. der Cholsaure wirken ahnlich.
(Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 236. 69— 72. 7/10. 1935. Leningrad, Lab. f. anorgan.
Chem. d. I. Medizin. Inst.)
G u g g e n h e im .
H. B. Sreerangachar, Dilatometrische Studien iiber die enzymalischr. Hydrolyse
wn Polysacehariden. I I I . Hydrolyse ton Starkę, Amylose und Atnylopektin durch
Takadiastase. (II. ygl. C. 1935- I I . 235.) Beim Abbau von 1. Starkę besteht eine lineare
Bezichung zwischen der Abnahme der Dilatometerwertc u. der Bldg. von reduzierenden
Zuckern bzw. der zu beobachtenden Drehungsiinderung. Die durchsclinittliche dilatonjetr. Depression betragt pro Millimol freigesetzter Maltose 4,0 emm, pro Grad Drehungsabfall 10,3 emm, Bei Hydrolyse von zwci yerschieden hergestellten Proben Amylopektin wurde pro Millimol gebildeter Maltose eine dilatometr. Depression yon 3,6 bzw.
3,7 emm gefunden; die entsprechenden Werte fiir Amylose u. Kartoffelstarke sind
3,6 bzw. 4,0. Fiir Amylopektin betragt die dilatometr. Depression pro Grad Drehungsabfall 10,7, iihnelt also dem entsprechenden Wert fiir 1. Starkę. (Proc. Indian Acad.
Sci. Sect. B. 2. 333— 41. Sept. 1935. Bangalore, Ind. Inst. of Sci.)
H esse.
J. Rabatś, Beitrag zur biochemischen Untersuchung der Salicaceen. X . UnterMchung der Fermente aus Bldttem ton Salix jmrpurea L. (IX . ygl. C. 1935. II. 3929.)
Vf. bereitet nach yerscliiedenen Methoden Fermentpraparate aus den Blattern von
Salis purpurea. Die Praparate farben sich in Beriihrung mit Luft dunkel. Sie spalten
36 2
E ,. E n z y m o lo g ie .
G arung .
1 9 3 6 . I.
leicht Sahcin. Dic Spaltung verliiuft analog der durch Mandelemulsin. Ebenso wird
Picein u. Helicin gespalten, beide schneller ais Salicin. Umgekehrt spaltet Emulsin
Salicin schneller ala Picein u. Helicin. Leicht wird noeh /J-Phenolglucosid u. Chlorpicein gespalten. Im Gegensatz ził diesen Glucoaiden mit einer phenol. Gruppe werden
j?-Methylglucosid, Benzylglucosid, Amygdonitrilglucosid, Amygdalin u. Aucubin nur
sehr schwer u. langsam gespalten. (Buli. Soc. Chim. biol. 112. 561— 71. 1935.) B r e d .
J. Rabatś, Beitrag zur biochemischen Untersuchung der Salicaceen. X I. Uber die
Spaltung des Salicins durch das Ferment aus Bldttem von Salix purpurea L. und iiber
einige dabei auftretende Phdnomene. (X. vgl. yorst. Ref.) Ferment aus Salix purpurea
spaltet Salicin u. vermag aus den Spaltprodd. /?-Salieylglucosid zu synthetisieren. Mit
demselben Ferment untersucht Vf. die Einw. auf Picein in Ggw. von Methylalkohol
imter Yerschiedensten experimentellen Bedingungen. Dabei wird /J-Methylglucosid
synthetisiert. Dieso Synthese ist yerschieden von der, die durch Einw. von Emulsin
auf Glucose u. Methylalkohol yerlauft. Dio durch Hydrolyse aus Picein entstehende
Glueose liegt in einem anderen Zustand vor wic die gewohnliche Glucose. (Buli. Soc.
Chim. biol. 112. 572— 601. 1935.)
"
B re d e re ck .
J. Rabatś, Beitrag zur biochemischen Untersuchung der Salicaceen. X II. Oxydation
des Salicins durch das Ferment aus den Blattem von Salix purpurea L. (X I. vgl. vorst.
Ref.) Das Fermentpraparat aus Salix purpurea enthiilt eine Oxydase. Vf. glaubt nicht,
daB diese Oxydaso das bei Spaltung Yon Salicin freiwerdende Saligenin in Brenzeatechin
umwandclt, da er, abgesehen von Spuren C02, keiu Oxydationsprod. finden konnte.
Die Oxydation des Saligenins durch das Fermentpraparat Yerlauft 3-mal schneller ais
dio des Brenzcatechins, das auch inBlattcrn Yon Salix purpurea „vorkommt. Die Oxydation des Saligenins verlauft nicht Yollstandig, nicht oxydiertes Saligenin konnte zuruckgewonnen werden. Vf. glaubt, daB die bei Salicaceen beobaehtete Schwarzfarbung nur
zu einem geringen Teil auf einer Oxydation des Brenzcatechins durch eine Brenzeatechinoxydase beruht. In der Hauptsache diirfte sie auf einer direkten Oxydation
des aus Salicin freigewordenen Saligenins durch eine Saligeninoxydase beruhen. (Buli.
Soc. Chim. biol. 112. 602— 11. 1935.)
^
B re d e re ck .
Daniel Melnick und George Raymond Cowgill, Uber die angebliche Selbsthydrolyse
von pflanzli-chem. Elfenbein. In „pflanzlichem Elfenbein“ (Endosperm von Phyteleplias
macrocarpa) konnte eine Mannanase nicht aufgefunden werden. Das Vorhandenscin
einer reduzierenden Substanz in den Ausziigen (woraus P a t o n [C. 1924. II. 1210]
auf Ggw. einer Mannanase gesehlossen hatte) konnte zuriickgefiihrt werden auf das
bei 45° mit W. crfolgende Herauslosen eines einfaehen Deriv. der Mannose, das bei
sauerer Hydrolyso quantitativ Mannose liefert. Dieses Kohlenhydrat, das noeh nicht
mit einem der in Literatur beschriebenen Kohlenhydrate identifiziert werden konnte,
hat folgende Eigg.: Arnorph; hygroskop.; Zers.-Punkt 145— 155°; mutarotiert, im
Gleiehgewicht: [ajo22 = — 9,62°; Mol.-Gewicht (B e c k m a n n ) 183; Glucosazon F. 198°;
Rcduktionskraft % von dem der Mannose. (Bioehemieal J. 29. 1515— 18. Ju li 1935.
New Haven, Conn., U. S. A., Yale Univ.)
H e s se .
Ernst Maschmann und Erica Helmert, Uber intracellulare Proteinasen.
X IV . Akttiierung und Hemmung des Papains durch Ferricyankalium. (X III. vgl.
C. 1935. II. 1045.) Nach friiheren Befunden (C. 1935. II. 1044) wird die durch „ yoIIakt.“ Papain bewirkte Gelatinespaltung Yon Ferricyankahum bei Ggw. von AcetatHCl-Puffer gesteigert, in Gg>v. von Citratpuffer dagegen allmahlich (aber nicht iiber
20%) gehemint. Nach besonderen Verss. kommt eine Einw. des K 3FeCyc auf Papain
nicht in Frage. Neue Versa. mit 3 verschiedenen Sorten Papain ( J I e r c k ; W a lle r STEIN [New York]; sowie ein durch Behandlung mit Aceton begleitstoffarmer gcmachtes Praparat) unter Verwendung Yon 6 Sorten Gelatine ergaben, daB die Wirksamkeit des „vollakt.“ Papains in Ggw. von K 3FeCy6 im acetatgepufferten Ansatz gegenuber 5 der benutzten Gelatinesorten mindestens in der ersten Versuchsstunde, gegeniiber 4 auch noeh nach 24 Versuchsstunden mehr oder minder stark gesteigert, gegeniibor einer Gelatine aber sofort wreitgehend gehemmt ist. Im citratgepufferten Vers.
ist der Verlauf der Proteolyse mannigfach „launenhafter11; auch wird die Hydrolyse
der cinen oder anderen Gelatine im Citratvers. nach anfanglicher Verzogerung doch
noeh beschleunigt, so daB z. B. naeh 24-std. Spaltungsdauer eine ,,Aktivierung“ festzustellen ist. Von der Beschaffenheit des Papainpraparates ist der Aktivierungseffekt
mindestens qualitativ unabhangig; fiir die GróBe des Effektes seheinen dio Begleitstoffe eine Rolle zu spielen. Aussehlaggebend ist die Art der Gelatine, was erst jetzt
bei Verwendung Yon zahlreieheren Gelatinesorten festgestellt werden konnte. Uber
1936. I.
E 2. E T Y M O L O G IE .
GtARUNG.
363
die Natur des in der Gelatine anzunehmenden „Agens“ , das fiir die Wrkg. des K 3FeCy6
mityerantwortlich zu maelien ist. konnen keine Angaben gemaeht werden. (Bioehem.
Z. 279. 213— 24. 25/7. 1935.)
H esse.
Ernst Maschmann, Ober intracelluldre Proleinasen. XV. Bemerkungen zur Inaktivierung der Proleinasen durch Jodessigsdure. (XIV. vgl. vorst. Ref.) Polemik iiber die
Wrkg. der Jodessigsaure auf Proteinasen, namentlich gegen BERSIN (ygl. C. 1935.
II. 1896) gericlitet. (Bioehem. Z. 279. 225— 28. 25/7. 1935. Frankfurt a. M., GeorgSpeyer-Haus.)
H esse.
Malcolm Dixon und Rudolf Lemberg, Sludien iiber Xanthinoxydase. X II. Die
Oxydation von Nwleosiden. (X I. vgl. C. 1934. II. 956.) Inosin, Inosinsaure, Adenosin,
Muskel-Adenylsaure u. Co-Zymase (yon der yermutet wird, daB sie eine der Muskeladenylsiiure naho yerwandte, wenn nicht mit ihr ident. Adenylsaure ist) werden yon
rohen Praparaten der Xanthinoxydase der Milch (u. auch yon Mileh selbst) oxydiert.
Xanthosin u. Guanosin werden nicht angegriffen. Das AusmaC der Oxydation ist je­
doch kleiner ais bei den entsprechenden freien Purinbascn. Die Oxydation kommt
so zustande, daB andere noch neben Xantliinoxydase yorhandene Enzyme aus
den Substraten Hypoxanthin freimachen u. dieses dann oxydiert wird. Gereinigte
Xanthinoxydase ist demcntsprechend unwirksam auf dio genannten Substrate. Wird
Inosin vor der Oxydation in Abwesenheit von 0 2 mit dem Enzympraparat vorbehandelt,
so ist bei rohen Enzympraparaten infolge Wrkg. der yorhandenen Nucleosidase
(welche Hypoxanthin frci macht) dio nachfolgende Oxydation um das 40-fache gesteigert; bei gereinigter (oder gekochter) Xanthinoxydase bleibt die Vorbehandlung
dagegen ohne Wrkg. Die Nucleosidase ist auBerordentlich spezif. auf den Purinteil
des Mol. gerichtet u. ist sogar unfahig, eino so ahnliche Substanz wie Xanthosin zu
liydrolysieren. — Bei Adenosin wird aus den Vers.-Ergebnissen geschlossen, daB dieses
zunachst von einem dritten Enzym zu Inosin desaminiert wird u. daB dieses dann
hydrolysiert u. oxydiert wird. Vorbehandlung von freiom Adenin mit den Oxydasepraparaten hat wenig oder keine Wrkg., woraus sich ergibt, daB das erwiihnte „drittc
Enzym“ eine Adenosindesaminase ist, welche auf Adenin nicht einwirkt. — Inosin­
saure u. Adenylsaure ycrhalten sich wie Inosin bzw. Adenosin, was moglicherweise
auf Ggw. von Phosphatase zuriickzufiihren ist, welcho die genannten Verbb. in die
Xucleoside uberfiihrt. — Es werden yerbesserte Arbeitsweisen zur Darst. von Adenosin,
Gmnosin, Xanthosin u. Inosin mitgeteilt. (Biochemical J. 28. 2065— 79. 1934. Cam­
bridge, Biochemical Lab.)
HESSE.
Vemon Hollis Booth, Die Idenlitdl von Xantliinoxydase und Schardingerenzym.
Vf. kommt zu dem SchluB, daB eine Anzahl yon Tatsachen fiir die Identitat von
Xanthinoxydase u. Schardingerenzym u. gegen die gcgonteilige Ansicht von WlELAND (C. 1932. I. 2050) spreehen. Der Stand der Frage wird dahin zusammengefaBt,
daB entweder eine Rcihe von auBergewohnlichen Obercinstimmungen fiir die Ahnlichkeit im Verh. u. unyeriinderliches gegenseitiges Begleiten der beiden Enzyme sprieht
oder daB dio beiden Enzyme ident. sind. Dabei erhebt sich naturlich die Frage, was
cigentlich unter Identitat dieser Enzyme zu yerstehen ist, eine Frage, dereń Beantwortung noch nicht erfolgen kann; móglich ware Vorhandensein von einer oder melireren
aktiyen Gruppen auf der Enzymoberflaehe, welche beide Substrate aktivieren oder
daB zwei yerschiedene Arten aktiver Gruppen vom selben Kolloid getragen werden
wler daB schlieBlich eine Kombination besteht, namlich Vorhandensein einer gewohnlicli absorbierenden Gruppo yon geringer Spezifitat, sowie von zwei aktiyierenden
Gruppen, eine davon fiir gewisse Purine, die andere fiir alle Aklehyde. — Die Adsorptionsyerss. yon W i e l a n d u. R o s e n e e ld (C. 1 9 3 0 .1. 1159), welche gegen Identitat
spreehen wurden, erselioinen Vf. nicht geniigend gesichert. Bei gleichzeitiger Ggw.
yon beiden Substraten (Xanthin + Aldehyd) wird nicht Addition der Wrkg., sondern
Wettbewerb der Substrate um das gleiehe Enzym beobachtet. Jedes Reagens, welches
<jas eino Enzym hommt, hemmt auch das andere Enzym. Purine wirken auf Schar­
dingerenzym nicht liemmend, sondern schiitzen es yor Zerstorung. Harnsaure hemmt
rncht dio Aldehydoxydase der Kartoffel. Die yorzugsweiso Hemmung des einen
fcnzyms ist kein Beweis fiir eine Nichtidentitat. — Im Dottersack wie im ganzen
Hiihnerembryo treten Xanthinoxydase u. Schardingerenzym genau iibereinstimmend
auf’ allerdings gehen ihnen einige andere Dehydrogenasen yoraus. Weder durch Hitze,
noch durch irgendein anderes Agens konnte eines der beiden Enzyme beyorzugt zerstort werden. — Gewisse Anderungen im Aktiyitatsyerhaltnis, die bei Ggw. yon yiel
i^oteia zu beobaehten sind, konnten auf Adsorption des einen Substrates u. dem
364
E ,. E n z y m o l o g i e .
Garung.
1 9 36 . I.
entspreclienden Unterschreiten der optimalen Substratkonz. zuruckgefiihrt werden.
Zwischen Harnsiiure u. Aldehyd findet „gemischte Dismutation“ statt, unter Verschwinden von Harnsaure u. Bldg. von Hyosanthin. (Biochemieal J. 29. 1732— 48.
Ju li 1935. Cambridge, Biochemieal Lab.)
H esse.
♦ Hugo Theorell, Quanłilative Bestrahlungsrersuche an gelbem Ferment, Flavinphosphorsaure und, Lactoflaiin. (Vgl. C. 1935. I I . 2224. 3537.) Etwaige Veranderungen,
welche die Wirkungsgruppe des gelben Fermentes (nach T h e o r e l l , C. 1935- I. 1254
ein Flayinphosphorsaureester) beim Bestralilen erfiihrt, werden dadurch ermittelt, daB
die bestrahlte Lsg. mit einem UberschuB der EiweiBkomponente zusammengegeben
wird u. dann manometr, die hierbei aus unyeranderter Wirkungsgruppe + EiweiBkomponente gebildete Menge Ferment bestimmt wird. Die Bestrahlung erfolgt in
einer von ICuBOWITZ konstruicrten Kuvette mit Linie 436 m u (in einem Falle 366 m i i ) ,
wobei die Veranderung der Lichtabsorption wahrend der Bestrahlung mit lichtelektr.
Absorptionsmessung verfolgt wurde. — Vorausgesetzt ist dabei, daB die Wirkungs­
gruppe, solange sie noch mit der EiweiBkomponente kuppelt, unyerandert ist. — Dic
Wirkungsgruppe (Flavinphosphorsaure) reagiert bei der Bestrahlung quantitativ
genau so wie Lactoflayin; es ist also dio Yeresterung des Flayins mit Phosphorsaure
ohne EinfluB auf den Abbau durch Licht. — Die Zerstorung des Flayins bzw. seines
Phosphorsiiureesters geht in Abwesenheit von 0 2 yiel schneller ais in Ggw. von 0 2;
dabei spielt der Partialdruck des 0 2 eine groBe Rolle: die Rk. yerlauft in Licht viel
schneller ais in reinem 0 2. Der Abbau erfolgt bei saurer Rk. langsamer, bei alkal. Rk.
schneller ais bei neutraler. — In Argonatmosphare bildet sich bei Bestrahlung zuerst
Deuteroleukoflavin (-phosphorsaure), das bei fortgesetzter Bestrahlung ohne 0 2 langsam
zu 6,7-Dimethylalloxazin gespalten zu werden scheint. Die letztgenannte Umsetzung
kann ja auch nicht sehr schnell gehen, weil der Leukokórper einen niedrigen Absorptionskoeff. hat. Wird nach einiger Zeit der Bestrahlung Luft eingeleitet, so oxydiert
sich der noch nicht zu Dimethylalloxazin umgewandelte Teil der Deuteroleukoflavin(-phosphorsaure) sofort zu Deuteroflayin (-phosphorsaure) — Bestrahlt man die
Wirkungsgruppe mit 436 m a in Ggw. von 0 2, so yersehwindet die katalyt. Wrkg.
langsam, u. zwar ebenso langsam wie die Lichtabsorption bei dieser Wellenlange; die
Entfarbung des Lactoflavins yerlauft mit derselben Gesehwindigkeit. — Zur Erklarung
nimmt Vf. an, daB das absorbierendo Mol. in einen „primaren Photokorper*1 iibergeht,
oder, wie man bisweilen diesen Vorgang ausdriickt, „aktiviert“ wird. Der primare
Photokorper konnte nun entweder zu FIavin(-phosphorsaure) wieder „entaktiviert“
werden, oder zu Deuteroleukoflavin(-phosphorsaure) irreyersibel umgewandelt werden.
Dar Sauerstoffpartialdruck u. die [H‘] wurden dann den prozentualen Anteil von
irreyersibel yeriinderten Moll. bestimmen. Es wird also angenommen, daB der photochem. Abbau in jedem Falle iiber Deuteroleukoflavin(-phosphorsaure) geht. Diese
Verb. wird entsprechend ihrem niedrigen Absorptionskoeff. (fiir 445 m,« ist fl = 0,1810~ 7 qcin/Mole) nur langsam weiter gespalten (zu Dimethylalloxazin). Bei Ggw. von
0 2 wird die Leukoyerb. oxydiert zur gelben Deuteroflayin (-phosphorsaure), welche
stark gelb gefarbt ist u. deshalb an Licht rfiseh zu Dimethylalloxazin weiter gespalten
wird. Deuteroyerbb. kommen also in Ggw. von 0 2 nicht zum Vorschein. In stark
alkal. Lsg. (l/2 -n. NaOH) geht Deuteroflayin quant'itativ iiber in Luminflayin (ohne
Bldg. von Dimethylalloxazin); in 1 /5oo‘n -NaOH entstehen beide Verbb. Vf. gibt diese
Umwandlungen in einem ausfiihrlichen Schema wieder. — 0 2 wirkt also schiitzend
gegen die Zerstorung, was moglicherweise eine physiol. Bedeutung hat: wenn namlich
das Flavin der Netzhaut etwas mit dem Farbsehen zu tun hat, so ruft wahrscheinlich
seine Umwandlung zum primaren Photokorper den Sehncryenreiz heryor. Die weitere
irreyersible Umwandlung in Deuteroleukoflavin wiirde Verlust an Flavin bedeuten,
der aber durch 0 2 herabgedruckt wiirde. (Biochem. Z. 279. 186— 200. 25/7. 1935.
Berlin-Dahlem, Kaiser Wilhelm-Inst. f. Zellphysiologie.)
HESSE.
Gordon Allison Grant, Die Umwandlung von Oalaktose. I. Phosphorylierung
wahrend der Galaktosegdrung und ihre Beziehung zur Umwandlung der Hexosen. Hefe,
die durch Anpassung die Eig. erlangt hat, Galaktose (I) fast ebenso schnell wie Glucose zu yergaren, yerliert diese Eig. zum gróBten Teil, wenn nicht ganz, sobald sie nut
Toluol yersetzt, getrocknet oder ais zellfreier Saft zur Anwendung kommt. Bei der
Einw. derartiger Hefepraparate auf I in Ggw. von anorgan. Phosphat findet Phosphory­
lierung statt. Die Phosphate wurden nach ROBISON u. MORGAN (C. 1930- II- 57i>)
getrennt. Genau wie bei der Garung von Glucose, Fructose oder Mannose entsteht
zum groBten Teil Frudofuranose-l,(i-diphosphat, ferner Trehalosemonophosphat u. ein
193G. I .
E 3. B a k t e r io l o g i e .
I m m u n o l o g ie .
365
dem Robisonester sehr ahnliches Prod., nicht aber Galaklose-6-phosphat (II). I I wurde
zum Verglcich nach L e v e n e u. R a y m o n d (C. 1931. II. 3098) dargestellt. [a]5.)0120 =
+ 30,0°. Red.-Wert (bezogen auf Glucose) nach H a g e d o r n - J e n s e n 28%, gegeniiber Jodlsg. 41%. Knochenphosphatase hydrolysiert zu I. Hydrolysenkonstante in
0,01-mol. Lsg. mit n. HC1 bei 100°: 0,38' 10-3. — Phenylosazon yon II,
Krystalle (aus sd. A. -j- Chlf.), F. 135— 137°. — 3Iethylphenylhydrazon von II, C,0H 31
0 8Ń4P. Nadeln (aus 80%ig. A.), F. 134— 136°. I I wird kaum unter Bedingungen vcrgoren, unter denen akt. Vcrgarung yon I stattfindet. — 69 g feuchtc Hefe, die 3 Tage auf
einem Medium aus Hefeextrakt, Phosphat u. I gewachsen war, wurden 30 Min. mit
400 cem 1 /3-n. KO H im Autoklayen auf 120° erhitzt. Das unl. Pólysaccharid (III;
5,3 g nach dem Trocknen im Vakuum iiber H>SOlt) lieferte bei der Hydrolyse in n.
H2SO., (5 Stdn. bei 100°) 95,5% Glucose u. 3°/0 Fructose. Das aus dem Filtrat von
III mit 3 Vol. A. gefiillte losliche Pólysaccharid (3,1 g) zeigte [a]M8ia° = +132° u. lieferte
bei der Hydrolyse 77% Glucose, 3,3% Fructose, 16% Mannose u. 1,8 (?) % L — Die
experimentellen Ergebnisse werden im Zusammenhang mit den Resultaten anderer
Forseher diskutiert. Eine Entscheidung, ob erst Phosphorylierung u. dann Umwand­
lung der Hexosen oder ob erst der Obergang I —
Glucose u. dami die Phosphory­
lierung stattfindet, ist noeh nicht moglich. (Biochemical J. 29. 1661— 76. Juli 1935.
London, Lister List. Biochem. Departm.)
E ls n e e .
Y. Khouvine und K. Soeters, Der Bacillus cellulosae dissohens und die thermophile Vergdrung der Cellulose. Bac. cellulosae dissolyens, der bei 37° gewachsen war,
gart auch bei 50— 55° u. zwar treten im allgcmeinen Gelbfarbung u. Gasbldg. bei 50 bis
55° schneller ein ais bei 37°. Die Gesehwindigkeit der Garung hiingt auCer von der
Temp. auch yon der Zahl der geimpften Baktcrien ab. Bei 50— 55° geziichtete Bac.
cellulosae dissolyens garen nicht bei 37°. Es ist also wahrscheinlich, daB neben den
thermotoleranten Stammen des Bacillus wahre thermophile Stamme existieren, die
die Cellulose in Diingerhaufen, Pflanzenabfallen u. Boden zers., wo akt. Garungen
die Temp. erhohen. Unters. der Widerstandsfahigkeit der Sporen yon B. cellulosae
dissolyens ergab, daB ein 10 Jahre im Vakuum aufbewahrter Stamm in fl. Milieu bei
50° nach einigen Tagen, bei 37° nach 10 Tagen sproBt. Sporen der bei 37° geziichteten
Bakterien werden durch 45-miniitiges Kochen nicht getótet; Sporen der bei 50— 55°
geziichteten Baeillen ertragen 1-std. Kochen sowie 10-miniitiges Erhitzen auf 110°,
sie werden jedoch getótet durch 5-miniitiges Erhitzen auf 120°. — Isolierung des durch
B. cellulosae dissolyens erzeugten gelben Pigments durch Extraktion mit A. u. Unterss.
des Pigments sowie seines Absorptionsspektrums fiihrten zu dem SchluB, daB das
Pigment kein Carotinoid ist. (C. R. Sśances Soc. Biol. Filiales Associćes 119. 1036
bis 1037.1935. Paris, Labor. de biochimie de l’Inst. de biologie physicochimiąue.) K oB E L .
K s. B akteriologie.
Im m u n o lo g ie .
Einar Leifson, Neue Kulturmedien mit Natriumdesozycholat ais Grundlage zur
Isolierung von Darmpałhogenen und zur Auszahlung von Golibakterien in Milch und Wasser.
Zus. von Desoxycholatagar (bzw. Desoxycholatcitratagar): W. (bzw. SchweinefleischaufguB) 11, Pepton 10 (10), Agar 12— 17 (20), NaCl 5 (— ), Lactose 10 (10), Ferriammoncitrat 2 (2), K>HPO., 2 (— ), Na-Desoxycholat 1 (5), Neutralrot 0,033 (0,020), Na-Citrat,
2Na,CeH 5 0 7, 1 H 20, — (25), Pb-Chlorid — (0,0035) g. pH = 7,3—7,5 (7,4). Die Wrkg.
von Desoxycholat auf Bakterienwachstum ist ahnlich der yon Galie, aber kraftiger.
Anwendungsarten der genannten Niihrboden: Auszahlung yon Coli- u. Proteusbacillen
in Milch- u. Milchprodd., sowie in Trinkwasser u. Abwasser, Differenzierung verschiedener Darmpathogene. Isolierung u. Auszahlung yon Fakalstreptokokken u.
Enterokokken, Erzeugung von Niehtflagellaten aus Flagellatenbacillen u. umgekehrt.
(J. Pathol. Bacteriology 41. 581—99. Juli 1935. Baltimore, J o h n s H o p k i n s Univ.) Gd.
Hoshik Lim, Chemische Studien iiber Rliizopus japonicus. Nach 20 Kulturgenerationen von Rhizopus japonicus Vuillemin in RAULINseher Lsg., die ais organ.
Substanzen nur Rohrzucker u. Weinsdure enthalt, wurden in 5— 7-tagiger Ziichtung
auf RAULINseher Lsg. Massenkulturen des Pilzes hergestellt. Die Mycele wurden mit
dest. W. gewaschen, im Exsiccator getrocknet u. gemahlen. Sio enthielten 9,720%
4,635% in 95%ig. A. 1., 23,133% wasserl. u. 62,512% unl. Substanz. In dem
atherl. Anteil von 1 kg getrocknetem Mycel wurden 1,08 g Ergosterin, 2,55 g Fungislenn, 7,6 g Palmitinsaure, 1,16 g Stearinsdure u. 1,19 g Phosphatide gefunden. Dio
ungesatt. Fettsauren bestanden in der Hauptsache aus Oleinsdure; daneben wurden
kleme Mengen Linolsdure nachgewiesen. Aus dem nach Extraktion mit A. durch BeXVIII. 1 .
24
366
E.,. P f l a n z e n c h e m ie
und
-p h y s io l o g ie .
1 9 3 6 . I.
liandlung mit 95%ig. A. erhaltenen A.-Auszug von 1 kg gctrockneteni Pilzmycel
wurden folgende Substanzen isoliert: 16,3 g M annit, 8 ,6 g Rohrzucker, 0,26 g Trehalose,
14,03% Mannose, 1,54% Fructose, betraehtliche Mengen Olucose, 0,15 g N H tOl,
0,13 g Adeninpikrat, 0,076 g Hypoxanthin, 0,027 g Histidinpikrat, 0,14 g Betainhydrochlond, 0,012 g Stachydringoldchlorid. —r In dem von Phosphatiden u. Sterinen befreiten
A.-Auszug des Pilzmycels war Yitamin A niebt nachweisbar. Prufung auf Yitamin C
in dem A.-Extrakt des Mycels (nach yorheriger Bebandlung mit A.) ergab auch die
Abwesenheit dieses Yitamins. Dagegen synthetisiert der Pilz Fitamin B, das in betriichtlicher Menge im A.-Extrakt nach Entfernung des Adenins nachweisbar war. — Weiter
wurden aus 1 kg getrocknetem Mycel von Rhizopus japonicus 29,7 g eines Proteins
isoliert, das fast unl. ist in W., NaCl-Lsg. u. A., dagegen 1. in NaOH-Lsg. u. fallbar durch
Saure. Es ist eine Art Phosphoprotein, fiir das der Name „Rhizopenin“ vorgesehlagen
wird. Zus.: 15,255»/0 iY, 8,752% IL 53,233% C, 0,216% S, 1,288% P u. 21,256% O;
es enthalt betrachtlicho Mengen bas. Aminosiiuren, Tyrosin u. Tryptoplian. Das Yerhaltnis von Cystin-S zu Gesamt-S ist 1: 18, der Jodwert 16,167%; der isoelektr. Punkt
liegt zwischen pn = 2,95 u. 3,02. Das Protein unterscheidet sich trotz ahnlieher Lóslichkeit, Farbrkk. u. Aminosiiuregeh. wcsentlich von den aus Asp. niger von THOMAS
u. aus Asp. oryzao von T a k a d a isójierten Proteinen. Die Hauptunterschiede sind:
elementare Zus., Jodwert, Verhaltnis zwischen Cystin-S u. Gesamt-S, isoelektr. Punkt
u. Fehlen yon Glucosamin in Rhizopenin. — Aus den Unterss. ist zu ersehen, daB
Rhizopus japonicus wertyolle Nalirstoffe synthetisiert. (J. Fac. Agric., Hokkaidn
lm p. Uniy. 37. 165— 209. Sept. 1935. [Orig.: engl.])
K obel.
Ferenc Faragó, Untersuchungen iiber die Fcillung des Diphtherieanatozins mil
Aląun. Es wurde untersucht, unter welclien Bedingungen die besten Prodd. von mittels
Alaun gefiirbtem Anatoxin erzielt werden konnen. (Magyar orvosi Archiyum 36.
176—82. 1935. Budapest, Kgl. ling. Landesinst. f. Hyg. [Orig.: ung.: Ausz.: dtscli.
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_ '
S a il e k .
u. engl.])
'
Andrś Philibert, ftecis de baeteriologie raćdicale. 3 ' ed. Paris: Masson et Cie. 1935. (561 S.)
50 fr.; 65 fr.
Gerhard Yenzmer, Kampf den Bazillen. Gegen Bakterien, Seuchen u. ansteckende Krankheiten. Allgemeinverstandlich dargest. Miinclien: Knorr & Hirth 1936. (224 S.) 8“.
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Y. V. Sreeniyasa Rau, Phosphor in pflanzlichen Proteinen.
I. Die, Art ller
Bindutig von Phosphor an den Globulinen von Lathyrus sativiis (Khesari) und Vicia
sativa far. Angustifólia (Akta). Vf. bereitet Albumin u. Globulin aus Lathyrus sativu.s
u. Globulin aus Vicia sativa nach yerschiedenen Methoden. Globulin aus Lathyrus
sativus enthalt mehr Histidin u. weniger Arginin ais das gleiche Protein aus Vicia sativa.
Der Tyrosin- u. Tryptophangeh. ist in beiden Fallen der gleiche. Albumin aus Lathyrus
satiyus ist reicher an Cystin ais die Globulinfraktionen. Fraktionierung der Globulinę
aus Yicia sativa durch Fallung mit (I\H4)2S0 4-Lsg. steigender Konz. ergab phosphorfreie Praparate. Nach Entfernung der Globulinę wurde eine Fraktion (Albumin?) er­
halten mit 6,7% N u. 10% P. Die Art der Bindung des Phosphors soli untersucht werden.
(Proc. Indian Acad. Sci. Sect. B. 1. 73— 79.)
B re d e re ck .
Pńl Tuzson, Farbstoffe des Riesenkiirbisses: Cucurbiten und Oucurbitaianlhin.
Inhaltlich ident. mit der C. 1934. II. 77 referierten Arbeit. (Magyar chem. Folyóirat
41. 114— 16. Sept, 1935. Pees, Ungarn, Chem. Inst. d. Univ. [Orig.: ung.; Ausz.:
dtsch.])
S a ile r .
01iver F. Smith, Der E influfi niedriger Temperatur auf die Samlingsentuńcldnng
von zwei inlandischen Weizensorten. Chlorophyll ist in der Regel begleitet von 2 gelbliehen Pigmenten, Carotin u. Xanthophyll, den sogenannten Carotinoidcn. Waehstumsyerss. mit Keimlingspflanzen yon 2 yerschiedenen Maisrassen im Gewachshaus im
Winter bei 16— 19° zeitigten bei der einen n. griine, bei der anderen nur hellgruno
Fiirbung, wahrend bei 24° in beiden Fallen das n. Griin auftrat. Bei der Estraktion
der Farbstoffe zeigte sich, dafi bei den kellgriinen Pflanzen neben Chlorophyll nur Carotin
gebildet war. Bei derselben war die Endospermreserve bereits nach dem dritten Blatte
ersehSpft. Die hellgrunen Pflanzen waren sehr anfallig gegen Infektion mit Gibberella,
die n. griinen dagegen nicht. (J. Amer. Soc. Agi'on 27. 467— 79. 1935. Madison
[Wisc.].)
G R 1MME.
1936. I .
E 6. T i e r c h e m i e
und
-p h y s i o l o g i e .
367
As. Zlataroff, Ncuc experimentdle Beilrage zur Kenntnis des Einflusses chemisch&r
Reizmittel auf das Waćhstum von Pflanzensamen. Stimulationsyerss. mit Samen der
Kichererbse, Cicer arietiiium, u. mit Erdniissen gemaC den Anregungen POPOFFS.
Ais Reizmittel wurden verwandt 0,5%ig. Lsgg. yon MnS0 4 u. MgS04. Einw.-Dauer
5 Stdn. Die Ergebnisse sind in melireren Tabellen zusammengestellt. Dieserhalb
u. wegen der theoret. Erwagungen betreffend die Auslosung des Anreizes mu fi auf das
Original yerwiesen -werden. (Buli. Soc. Chim. biol. 16. 1720— 29. Sofia.) G r i m m e .
F. Van der Paauw, Die Wirkuhg von Blausiiure auf die Kohlensdureassimilation
und Atmung von Stichococcus bacillaris. Dureli Zusatz geringer Mengen Blausiiuro
wird die Kohlensaureassimilation von Stichococcus bacillaris bei lioher u. niedriger
Lichtintensitat besehleunigt. GroBero Dosen von Blausiiure yerursaohen eino
Hemmung der Assimilation; bei lioher Bestrahlungsintensitat ist die Hemmung
etwas stiirker ais boi niedrigerer. Diese Ergebnisse bestatigen friihere an I I ormidium erhaltcne. Die Atmung wird durch Blausaurezusatz stark besehleunigt.
Stichococcus verhalt sich dabei wie iiberhaupt meln- wie Chlorella u. unterschiedlich
von Hormidium. Dio Abspaltung von Sauerstoff aus Zwischenprodd. der Atmung
verlauft wahrsoheinhch unter geringerem Enorgieaufwand ais die Abspaltung yon
Sauerstoff aus freier Kohlenaaure. (Planta 24. 353—60. 7/9. 1935. Delft, Holland,
Lab. voor Teehnisehe Bo tanie.)
L lN S E R .
Kurt Garber, Uber die Physiologie der Eiwuiirhung ton Ammoniakgasen auf die
Pflanze. Beim Nachweis von NH 3-Schaden nach BREDEMANN u . R a d e l o f f (C. 1932.
II. 2515) stort der naturliche N H 3 -Geh. der Pflanze nicht. Die NH 3 -Gaskonzz., dio
von der Pflanze ohne Schaden yertragen werden, sind sehr yerschieden u. vom Ernahrungszustand u. pn-Wert des Zcllsaftes der betreffenden Pflanze abhangig. Das
durch die Blatter aufgenommene NH 3 wird, falls es nicht in todlicher Konz. einwirkt,
in derselben Weise entgiftet wio durch die Wurzel aufgenommenes oder im Stoffwechsel entstehendes. Bei Pflanzen mit stark saurem Zellsaft wird N H 3 ais Ammonsalz abgebunden, wahrend solche mit schwach saurem es zur Amidsynthese yerwenden.
Die Ursache der schiidigenden Wrkg. des N H 3-Gases ist vor allem in einer Rk.-Anderung
des Zellsaftes zu suchen, mit der Ausfallung von Zelleiweifi, Chloroplastenąuellung,
AssimOationsstorung u. EiweiBabbau gleichzeitig eintreten. (Landwirtsch. Versuchsstat. 123. 277— 344. 1935. Hamburg, Inst. f. angew. Botanik d. Univ.)
LuTHER.
John Caldwell, Das Auftreten einer Kwpferrergiflung bei Gewdchshauspflanzen.
Die bei Gurkenpflanzen beobaehtete yirusahnliche Erkrankung konnte auf eine Vergiftung durch Cu zuruckgefuhrt werden. Letzteres war aus der zur Sterilisation des
Kulturbodens benutzten Apparatur aufgenommen. (Ann. appl, Biol. 22. 465— 68.
Aug. 1935. Harpenden, Herts.)
G r is im e .
G. Rohde, Die Bedeulung des Kaliums fu r die Blattgriinbildung der Pflanze. (Vgl.
0. 1935. II. 2834.) Im Blattgriinstoffwechsel werden geringe Eisenmengen in ihrer
Łeitung nach den assimilator. tatigen Zellen vom Kaligeli. der Pflanzen gesteuert
u. geringe Manganmengen, deren Verteilung u. Wirken von dem N-Geh. der Pflanzen
abhangigist, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Kalium wirkt fordernd auf die EisenTerteihmg u. dadurch oder auch unmittelbar hemmend auf die Manganverteilung u.
deren Wrkg. K fórdert also die Blattgriinbldg. nicht unmittelbar sondern mittelbar.
Im Chlorophyllstoffweehsel besteht somit ein Antagonismus zwischen den Nahrstoffpaaren K-Fe u. N-Jln. (Z. Pflanzenkrankh. [Pflanzenpathol.] Pflanzenschutz 45.
199—510. Sept./Okt. 1935.)
L in s e r .
Bernard S. Meyer and Donald B. Anderson, Laboratory plant physiologiy.
Mich.: Edwards Bros. 1935. (107 S.) 4°. 1.75.
Ann Arbor,
E ł. T ierchem ie u n d -physiologie.
Theodor Leipert, Uber das Vorkcnnmen des Broms im nonnalen Organismus. (Vgl.
L. 1934. II. 3991.) Zahlreiche Unterss. nach eigener Methode (Br) ergaben einen Blutbromgeh. (Menscli) von 0,16—0,4 mg-%, bei Plasma von 0,18—0,45 mg-%. Im Gegensatz zu ci fand sich eine Retention in den Erythrocyten (starkę Schwankungen der Vert«uungsquotienten). Br in organ. Bindung konnte nicht nachgewiesen werden (EntmeiBung, Dialyse, Ultrafiltration). Das n., im Blut befindliche Br liegt ais Br' vor.
r ‘e Ausseheidung erfolgt in Abhangigkeit yom jeweiligen Br-Geh. des Blutes. Das n. Br
i»t ein standiger Begleiter des Cl im intermediaren Stoffwechsel (Magensaftsekretion u.a.).
«alz-\V.-Belastung u. Gewebsdiuretica fuhren zu Br-Ausschwemmung. Bei Sauglingen
24*
368
E 5. T i e k c h e m ie
und
-p h y s io l o g ie .
1 9 3 6 . I.
kommt cs infolge der Milchnahrung zu einer Senkung des Cl: Br-Quotienten im Haru.
Es konnte kein Anhaltspunkt fur eine physiol. Bcdeutung des 11 . im Blute yorhandenen
Br aufgefunden werden. (Biochem. Z. 280. 416— 33. 8/10. 1935. Wien, Univ., Inst.
med. Chemie.)
S c h w a ib o l d .
Th. Leipert und o. Watzlawek, Ober das Brom im Organismus Geisteskranker.
(Vgl. vorst. Ref.) Es wurde festgestellt, daB sich Br im Organismus Geisteskranker
weder chem., noch physikal. von dcm Vork. im n. Organismus unterscheidet. Die groBe
Schwankungsbreitc weist auf alimentaren EinfluB hin, zahlenmiiBiges tJberwiegen
niedriger Werte erklart sich durch allgemeine Cl-Verarmung u. ist wohl durch mangelhafte Erniilirung bedingt. Der Br-Stoffwcchsel des Geisteskranken unterscheidet sieli
deinnach nicht von dcmjenigen des n. Menschen. (Biochem. Z. 280. 434— 41. 8/10.
1935.)
’
.
S c h w a ib o ld .
Fumito Inukai und Waro Nakahara, Isolierung von Phosplwcholin aus Ochsenleber. Die zerkleinerte Leber wurde mit 60°/oig. CH3OH bei Ggw. von H 2S0 4 extrahiert,
die Lsg. konz., mit Ba(OH )2 alkal. gemacht, in das 70-fache Vol. CH3OH gegeben, der
Nd. in W. gel., vom Unl. filtriert, im Filtrat das Ba mit H 2 S0 4 entfernt, konz. u. mit
Phosphorwolframsaure gefallt. Der Nd. wurde mit Ba(OH )2 zers., mit Pb(CH 3C00 )2
gefallt, im Filtrat Ba u. Pb mit H 2S0 4 entfernt, mit Ba(OH), auf ph = 6 ,8 neutralisiert,
mit AgN0 3 versetzt, vom Nd. abfiltriert, mit Baryt auf ph = 7,4 gebraeht, AgN03
zugefiigt, Nd. abgetrennt, im Filtrat Ag mit HC1 entfernt u. nacli Zusatz von H 2S0 4
erneut mit Phosphorwolframsaure ausgefallt. Nach Zerlegung des Nd. mit Baryt wird
iiberschussige Pikrinsaure zugefiigt, vom Nd. abfiltriert, konz., von ausgeschiedener
Pikrinsaure getrennt u. der Sirup in wenig alkoh. Pikrinsaure aufgenommen. Bei Zusatz
von ii. erfolgt Abscheidung von Phosphocholinp ikrat. Kleine Nadeln' aus A. + A.
F. 228° nach Sintern bei 225°. Ausbeute 0,3 g aus 200 kg frischer Leber. Die Analyse
stimmte anmihernd auf C10H 31N 5P 2O15 = (C5H 14 N P0 4)2 + C6H 3N 30 7. Synthet. wurde
die gleiche Verb. durch Erwarmen von 3 g Cholinchlorid mit 15 g P 20 5 u. 5 ccm absol.
H 3P 0 4 auf 70° erhalten. Die iiberschussige H 3P 0 4 wird mit Ba(OH )2 entfernt, konz.,
mit Phosphorwolframsaure gefallt u. der Nd. wie bei der Isolierung in das Pikrat ubergefiihrt. Cholinpikrat wird mit Aceton entfernt u. der Ruekstand aus A. + CH30H
krystallisiert. (Proc. Imp. Acad. Tokyo 11. 260— 61. Ju li 1935. Tokyo, Inst. of Physical
and Chem. Res. [Orig.: engl.])
GuggeNHEI.M.
Kenneth C. Blanchard, Die Nudeinsdure aus den Eiern von Arbacia punctuluta.
Aus unreifen Eiern des Seeigels, Arbacia punctulata, wurde eine Nucleinsdure des
Desoxyribosetyps isoliert. (J . biol. Chemistry 108. 251— 56. 1935. New York, Dep.
Biol., Washington Sąuare Coli., Univ. a. Marinę Biol. Labor, Woods Hole.)
MaHN.
H.
Freundlich und P. s. Gordon, Der isoeleklrische Punkt der Hausenblase.
Vff. beschreiben die Methode der Herst-. des Proteins (Hausenblase) aus der Scliwimmblase des Stórs u. besehaftigen sich mit dem isoelektr. Punkt (I. P.) der entsprechenden
Lsgg. Sie bestimmen den I. P. durch eine mikrokataphoret. Methode mit Quarzteilchen u. stellen die gefundenen Yerhaltnisse der kataphoret. Wanderungsverhaltnisse
graph. dar. In tJbereinstimmung mit dem I. P. (5,9) finden sie das Maximum des
Sedimentationsvol. der Q,uarzpartikel bei ph = 5,8— 6,0. Die VolumenmessungeTi
werden durch Ggw. von Luft stark beeinfluBt. Die Daten werden noch durcli dic
Ergebnisse bei anderen Proteinen bestatigt. (Trans. Faraday Soc. 31. 915— 19.) D a HLM.
A. Boutaric, Physikalisch-chemisdie Untersuchungen uber die Proteine. Dio
pliysikochem. Eigg. der Proteine des Blutserums werden untersucht, u. zwar beschreibt
Vf. nacheinander die Trennung der Proteinfraktionen durch Salze, vornehnilich
Aminoniumsulfat, u. durch Aceton in der Kalte u. st-ellt fest, daB diese letzte Methode
bei 0° u. tiefer allgemein zur Tremiung der Proteine in n. u. patholog. Seren wie aueh
in vTersehiedenen anderen organ. Milieus benutzt werden kann. Die Eigg. des Mvxoproteins u. des durch die Acetonmethode isolierten Serumalbumins werden unter
Benutzung anderer Arbeiten beschrieben. Eine Mikrophotographie krystallisierten
Serumalbumins wird wiedergegeben, ebenso pH-Verhaltnisse des Serum- u. Eieralbumins in Diagrammen. (Ind. chimiąue 22. 562— 65. Aug. 1935.)
DahlmaNNA. Stunn, K. Plótner und K. Maass, Zur Blutjodfrage. (Vgl. C. 1934. II. 2S52-)
Es wird gezeigt, daB mit kleinen Modifikationen das Yerf. nach LEIPERT (nasse Verbremiung mit Cerisulfat, Chromsaure u. H 2S 0 4) hinsichtlich der Best. des Jodgeh. des
Blutes gute Ergebnisse liefert. In diesen u. anderen yergleichenden Verss. wird dic
Giiltigkcit des fruher von V E IL u . S t u r m angegebenen Blutjodwertes erhartet. Die
komplexc Natur u. sich daraus ergebende klin. Ausdeutung des Blutjodwertes werden
1936. I .
E 5. T i e e c h e m ie
und
-p h y s io l o g ie .
369
cingehend besprochen, besonders auch liinsichtlich der Hyperjodamie. (Biochem. Z.
280. 396— 412. 8/10. 1935. Jena, Univ., Medizin. Klinik u. Chem. Lab.) S c h w a i b o i .d .
E.
Biocca, Ober das verscliiedenartige Verhalten des Blutes einiger Tierarten in
Hinsicht auf die Krystallisation des Kohlenoxyliamoglobins. Vf. untersucht parallel dio
Fahigkeit verschiedener Blutarten, reduziertes Hamoglobin (I), Oxyhamoglobin (II)
u. CO-Hamoglobin (III), in krystallisierter Form zu liefem. Die Hamolyse erfolgte mit
Saponin. Es wurden 4 Gruppen von Tieren nach den Resultaten unterschieden: Bei der
ersten Gruppo (Pferd, Esel, Maulesel, Schaf, Taube) werden I, I I u. I I I krystallisiert
erhalten, bei der zweiten Gruppe (Kaninchen, Ochse) keiner der drei Farbstoffe, bei der
dritten Gruppe (Hund, Ratte, Meerschweinchen u. Hahn) laBt sich I nicht krystallisiert
erhalten, wolil aber I I u. III, bei der vierten Gruppe schlieBlich (Mensch, Schwein, Kater)
wird I krystallisiert erhalten, dagegen nicht I I u. III. (Atti R . Accad. naz. Lineei, Rend.
[6 ] 20. 474— 79. 1934. Rom, Univ.)
WlLLSTAEDT.
L. Lindenfeld, Ober die blutgerinnende Wirkung der Frauenmilch. Erklarung der
gerinnungsfórdernden Wrkg. der Frauenmilch an Hand eines Schemas. Mitteilung
dreier klin. giinstig behandelter Falle. (Presse med. 43. 1332— 33. 24/8. 1935, Kraków,
Hospital St. Lazare.)
B0MSK0V.
Frederic W . Bancroft, Armand J. Quick und Margaret Stanley-Brown,
Beziehungen zwischen Komplement und Prothrombin. Obgleich eine nahe Beziehung
zwischen Komplement u. Prothrombin besteht, glauben Vff. nicht an eine Identitat
von Prothrombin u. einem Bestandteil des Komplements. (Proc. Soc. exp. Biol. Med.
31. 791— 93. 1934. New York City, Fifth Ave. Hosp.)
B o iis k o v .
K. von Mśgay, Vcrsuehe an biologischen Testobjekten uber die Natur des im Schweifl
torhandenen vagomimetischen Stoffes. Verss. mit SchweiB am Froschherzen, Froschrektum u. Blutegelpraparat sowie am Blutdruck der Katze ergeben, daB die vagomimet. Wrkg. auf Anwesenheit von Acetylcholin beruht. Diese Substanz ist in Mengen
von etwa 0,1— 0,2 y/ccm vorhanden. Abweichungen der Wrkgg. des SchweiBes von
reinem Acetylcholin werden auf die Anwesenheit von Kalium zuruekgefuhrt. Es wird
wahrscheinhch gemacht, daB die Menotoxinwrkg. auf der Anwesenheit von Acetylcholin u. K beruht. (Pflugers Arch. ges. Physiol. Menschen Tiere 236. 159— 65. 14/9.
1935. Budapest, Pathol. Inst.)
B om skoy.
A. G. van Veen, Moderne Ernahrungsprobleme. Im Zusammenhange werden
Yerdaulichkeit, Resorption, Kohlenhydrate, Proteinstoffe, Fette, Mineralstoffe, Vitamine, sowie tier. u. pflanzliche Lebensmittel in ihrer Bedeutung fiir die Ernahrung besprochen. (Dienst Volksgezondh. hygien. Organisat. Buli. Nr. 18. 8 Seiten. 1935.
Sep-)
G r o s z fe ld .
Lee Van Derlinden, Krankheit und ihre Beziehung zu den Dungemitteln■ Aufzaklung der lebenswichtigen Elemente u. Krankheitsmoglichkeiten bei ihrem Fehlen
in der Nahrung. Beispiele fiir solche Mangelkrankheiten. (Amer. Fertilizer 83- Nr. 7.
10-11. 22. 5/10. 1935. Lima [Ohio].)
G r ih m e .
* Harry N. Holmes, Harold Cassidy, Richard S. Manly und Eva R. Hartzler,
HersleUung eines wirksamen Vitamin-A-Konzenirats. Die Herst. von Yitamin-A-Konzentraten geschieht durch Verseifung von Heilbuttleberol; Cholesterin u. andere Verunreinigungen werden aus einer Lsg. des Unverseifbaren in Pentan ausgefroren, der
Nd. wird entweder dureh ein Spezialkaltefilter (Fig. s. Original) oder durch eine mit
C0,-Sćhnee gekiihlte Glasfritte abgetrennt. So gereinigte Lsgg., die unter N 2 aufbewahrt werden, haben einen „Blauwert“ von 45— 60 000. Die weitere Reinigung erfolgt mit Hilfe der TswETTschen chromałograph. Adsorptionsanalyse (Ber. dtsch. bot.
Ges. 24 [1906]. 384) unter Verwendung von Noritkohle, die sorgfaltig von allen 0»Spuren befreit war u. anschlieBende Adsorption bzw. Filtration durch Magnesia (alles
w N2-Atmosphare). Kohle allein steigert den Blauwert auf 90— 130 000, MgO allein
auf 90— 100 000, Kohle + MgO auf 90— 140 000. Der dlige Riickstand der Filtrate
Terliert trotz Aufbewahrens bei — 80° unter N a seine hohe Wirksamkeit fast vollig
(Blauwert 1050), so daB alles Materiał verloren ging. Biol. Priifung konnte daher
nicht Yorgenommen werden; das Konzentrat hatte einen 14 000 mai gróBeren Blau­
wert ais Standardlebertran (Wirksamkeit des KAERERSchen Praparates = 10 500 mai
starker ais Standard (C. 1932. I. 91). Ausfiihrung der Farbwertbest. nach der ublichen
Methode (SbCl3, Chlf., Lovibondfarbmesser). Versohiedene Praparate wurden an
wehreren Orten untersucht, um die Einhciten genau festzulegen. Der biol. Test an
h-onzentraten vom Blauwert 94 000 ergab einen berechneten Blauwert von 91 200
(0,24 y pro Tag); das gleiche Praparat enthielt 18 620 Steenbock-Yitamin-D-Einheiten
370
E 6. TlEHCH EM IE UND -PllYSIOLOGIE.
1 9 3 6 . 1.
pro Gramm. — Da erhohter Feuchtigkcitsgeh. der Luft auf den Farbwert einen hemmenden EinfluB ausiibt, werden die Messungen in einem Glaskasten yorgenommen
u. der Feuchtigkeitsgeh. jcweils bestimmt. — V e r s u c l i e . App. zur Adsorptionsanalyse s. Original. Verwondet wurden Lsgg. von 6 g Konzentrat in 50 ccm Pentan
(Nj-Atmosphare). (J. Amer. chem. Soc. 57. 1990— 93. Okt. 1935. Oberlin, Ohio; College,
Chem. Lab.)
VETTEE.
Charles Rand, Ober das Vorkommen von Yitamin A und Carotinoiden beim Frosch.
In allen untersuchten Organen von R a n a u. B u f o (Leber, Haut, Ovarien, Eier,
Eileitcr, Hoden, Fettkorper, Nieren, Lungen), sowohl von Sommer- wic Wintertieren,
wurden meist merkliche Mengen von Carotinoiden gefunden (Carotin, Vitamin A, Best.
spektrophotometr. u. colorimetr.) Carotin war fast immer in wcchselndcm Verlialtnis
yon Xanthophyll begleitet. Die hóchsten %-Gehh. wiesen Leber u. Eettkorper auf, die
groBten Mengen Carotin Leber, Haut, Ovarien u. Eier. Vitamin A wurde regelmaCig
in Sommer- u. Wintertieren gefunden. (Biochem. Z. 281. ‘200—205. 21/10. 1935. Wien,
Uniy., Physiol. Inst.)
"
S chw aibold.
Maj Malmberg, Ober den Langenzwuachs junger Ratten bei zureichender und unzureichender Yitarnin-A-Zufuhr. (Vgl. C. 1935. I. 2839. 1934. I. 1999. 2778.) In Verss.
an Ratten wurde beobachtct, dać bei Tageszusatz von 20 y Carotin zu A-freier Kost
dic Zunalnne der Scliwanzlange gegeniiber Yergleichstieren yergroBert ist. Demnach
wird bei A-avitaminot. Tieren nach Aufhóren der Gewichtszunahmc auch das Langenwachstum nicht mehr fortgesetzt. Die durch Thyroxin yerminderte Gewichtserhohung
durch Carotin kommt auch in der Zuuahme der Schwanzliinge zum Ausdruck, wenn
auch Thyroxinzusatz zu A-freier Kost die Korpergewichtszunahme starker beeinflufit
ais den Zuwachs der Scliwanzlange. (Biochem. Z. 281. 215— 18. 21/10. 1935. Stoekholm, TJniy., Biochem. Inst.)
SCHWAIBOLD.
Werner Schmidt, Die Epilhdregeneration in der Scheide unter dem Einfhift des
Brunsthonnons und bei Avitaminose A . Die auf Grund von Befunden in Betracht zu
ziehende Móglichkeit, daB bei Vitaminverarmung ein Stoff mit hormonahnlicher Wrkg.
auftritt, wiirde durch den Nachweis einer solchen Summierung an Wahrscheinlichkeit
gcwinnen. In Verss. an Ratten (Zerstorung des Epithels durch Hóllensteinstift) konnte
ein solcher Nachweis nicht erbracht werden. Ein Zusammenhang von Epithelwachstum
u. Vitamin A wurde nicht beobachtet, wie dies bei Vitamin D der Pall ist, ersteres
steht nur zum Vorgang der Verhornung in Beziehung. (Beitr. pathol. Anat. allg. Pathol.
96. 129— 46. 1935. Tiibingen, Univ., Pathol. Inst.)
SCHWAIBOLB.
H.
G. K . Westenbrink, Ober die physiologische Wirkung des Vitamins B v (Vgl.
C. 1934.1. 2778. 2779.) In Verss. an Tauben traten bei B-Mangel die ersten polyneurit.
Symptome etwa zu gleicher Zeit ein gleichyiel, ob die Yers.-Tiere eine Nahrung mit
mittlerem oder sehr holiem Fettgeh. erhielten. Fett besitzt demnach nicht eine yitaminsparende Wrkg. u. die bei reichlicher Kohlehydratzufulir friih auftretendc Polyneuritis
erscheint ais Folgę einer durch B-Mangel bedingten chroń. Kohlehydratyergiftung.
(Arch. neerl. Physiol. Homme Animaux 20- 481— 84. 1935. Amsterdam, Uniy., Lab.
physiol. Chem.)
ScHWAIBOLD.
F. Plaut und M. Biilow, Vergleiehende Untersuchungen iiber den C-Yitamin(Ascorbinsaure)-Gehalt im Blut und im Liguor cerebrospinalis. (Vgl. C.1935. II . 2691.)
Yerss. am Menschen u. an Kaninchen. Im Liąuor ist Ascorbinsaure nur in reduzierter
Form yorhanden, im Blut dagegen yorwiegend in reversibel oxydierter Form, bei reichlichcr C-Zufuhr auch kleine Mengen der reduzierten Form; Schwankungcn im Blut
betreffen nur den reduzierten Anteil. Im Blut wird Ascorbinsaure nicht oxvdiert u.
bei Zufuhr per os gelangt sie in reduziertem Zustand ins Blut. Im Liąuor wird reversibcl
oxj-dierte Ascorbinsaure nicht reduziert; sie wird schneller resorbiert ais reduziertc
Ascorbinsaure. Es scheint eine Vorr. wirksam zu sein, die unter physiolog. Bedingungen
den Ubergang vom Liąuor in das Blut steuert. Die in das Blut eintretende reduziertc
Ascorbinsaure wird schnell abgefiihrt (daher geringe Menge im Blut). Dic osydierte
Form wird von dem C-Stoffweehscl nicht merklich beruhrt. (Hoppe-Seyler!s Z. physiolChem. 236. 241— 56. 2/11. 1935. Munchen, Deutsche Forschungsanst. f. Psychi­
atrie.)
.
' S chw aibolu.
V. Demole und H. K. Muller, Ober das Yorkommen von Ascorbinsaure in Linst
und Kammerwasser. Biol. Verss. an skorbut. Meerschweinchen, wobei das trichloressigsaure Filtrat des Kammerwassers nach Neutralisation mit Na 2C30 unter die Ruckenhaut injiziert wurde, ergaben, daB 3 ccm Rinderkammerwasser eine antiskorbutWrkg. haben, die etwa 0,5 mg Ascorbinsaure entspricht. .Es bestand.annaherDde
1936. i .
E 5. T ib b c h e m ie
und
-p u y s io l u g i e .
371
Obereinstiminung mit dem Indophenol-Reduktionswirmogen des Kammerwassers.
Von den reduzierenden Stoffen der Linso konnen wenigstenś 50% auf Ascorbinsauie
zuruckgefiihrfc werden. Bei Skorbut nimmt der Aseorbinsauregeh. der Linsen ab,
bei jungen Tioren in geringerem MaBe ais bei alteren. (Bioehem. Z. 281. 80— 85. 21/10.
1935. Basel, Univ., Augenklinik u. Hoffmann-La Roche.)
ScHWAIBOLD.
J. van Niekerk, Veranderungen in der Empfindlichkeit von rachilischen JRatlen
gegenitber Yilamin D. Wahrend mehreren .Tahren wurden Auswertungsyerss. an einer
Standardsubstanz duichgcfuhrt. Die mittlere Wirksamkeit in jedem Vers. wies gegen
den vorhergehenden starkę Scliwankungen auf u. am Endo der gesainten Beobachtungszeit war die Empfindlichkeit der Vers.-Tiere um etwa 50% gesunken, d. h. zur Heilung
wurde die doppelto Dosis der Substanz wie zu Beginn des ersten Jahres benotigt. (Areh.
neerl. Physiol. Homme Animaux 20- 477— 80. 1935. Leiden.)
S c h w a ib o ld . .
Brian 0 ’Brien und Kenneth Morgareidge, Ober Verfęineruiigen in der Rdntgenlechnik'zur Beslimmung von Vitamin D . Duroh Wahl eines geeigneten Eilms (Eeinkorn)
konnen Positivo mit 10-facher VergrdBerung hergestellt werden. Durch Verbesserung
dpr Aufnahmeteehnik (Halten des Tieres) wird haufigeres Photographieren u. daher
besseres Auswerten ermóglicht. Es wurde gute t)bereinstimmung mit den Ergebnissen
des Line test u. der Knochenaschebest. festgestellt. Es wurde auch beobachtct, daB
Ycischiedenartige wirksame Prodd. (bestrahltes Ergosterin, bestrahlte Milch) einen
yerschiedenen Charakter des Heilungsbildes ergeben. (Proc. Soc. exp. Biol. Med.. 32.
113—17. Rochester, New York, Univ.)
S c h w a ib o ld .
Kamala Bhagvat und Motnahalli Sreenivasaya, Eine dilatomelrische Metliode
zur Untersuchung der „in vitro“ Verdaulichkeit von Milrharlen. (Vgl. C. 1935. I. 3565.)
Es wird nachgewieseu, daB dio Verdaulichkeit in vitro von .Milch dilatometr. leichter
u. mit kleinen Mengen festgestellt werden kann. Bei 3 yerschiedenen Konzz. von
Milch u. Casein wurde eine genaue Proportionalitat zwisehen dilatometr. Deprcssion
u. Kreiset/.ung von Amino-N festgestellt. Das Verh. der Caseinteilehen in Kuhmileh
gcgeinibcr trypt. Verdauung ersclieint nicht verschieden von demjenigen von Casein­
teilehen in kiiiistlicher Lsg. (Proc. Indian Acad. Sci. Sect. B. 2. 316— 21. Sept. 1935.
Bangalore, Ind. Inst. Science.)
SCHWAIBOLD.
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Hospital.)
Bomskov.
Gerhard Orzechowski, Paul Gomori und Mariannę Hundrieser, Das Schicksal
iwfiilterter Ozalsaurc im Organismus des Hundes. Verfutterte Oxalsaure wird in den
Geweben des Hundes nicht angegriffen, sondern unverandert ausgeschieden. Die
0.\alsaurebestst. wurden nacli der von den Vff. etwas modifizierten Methodo von
('ADambe durehgefiihrt. (Naunyn-Schiiiiedobcrgs Arch. exp. Pathol. Pharmakol.
178. 739— 48. 16/7. 1935. Berlin, Univ., Pharmakol. Inst.)
Ma h n .
Thśophile Cahn und Jacąues Houget, Der Transport der Fettstoffe im lierischcn
Organismus. Analysen des Blutcs, der Lebor u. der Muskeln von Hunden lassen eine
Ubereinstimmung dor drei yerschiedenen Arton yon Fettstoffen (Neutralfette, Cholosterineater u. Phosphatide) mit drei yerschiedenen Typen des Fettransportes yermuten.
Vff. nehmen an, daB dio durch Lipase in Freiheit gesetzten Fettsauren der Triglycerido
tu den Depots durch Cholesterin esterifiziert sind u. in dieser Form zur Leber gelangen,
wo dio Fettsaurc naoh Esterhydrolyse in ein Phosphatidmolekul yerwandclt wird, das
in das Blut aufgenommen u. wieder in den Muskeln yerteilt wird. Vff. belegen dieso
Ansicht durch eine Reihe von bekannten Tatsachcn u. fiihren dazu noch eigene Experimentc an. (C. R. hebd. Seanees Acad. Sci. 201. 166— 68. 8/7. 1935.) D ah lm a nn.
P. E. Verkade, J. van der Lee, A. J. S. van Alphen und M. Elzas, Unterzuchungen uber den Fettstoffwechsel. V II. Die f}-Oxydalion von normalm gesattigten
Dicarbonsauren bei Zufulir per os. (VI. ygl. C. 1935. II. 1742.) Ausgewachsenen Hunden
wurde neben dem Futter wahrend 3 Tagen zweimal taglich 2— 5 g des Na-Salzes der
kebaeinsaure oder der Undecandisaure zugefiihrt. Ein Teil dieser Dicarbonsauren
wurde durch den H am wieder ausgeschieden. Nach Zufuhr von Sebacinsaure traten
lin Harn Suberinsaure u. Adipinsaure auf, nach Zufuhr von Undecandisaure dagegen
Arelainsaure u. Pimelinsślure. Demnaeh kommt im Organismus /?-Oxydation yon
Dicarbonsauren vor. Das Verhaltnis der Dicarbonsauren C10, C8 u. C0 bzw. Cn , C9 u. C,
Harn schwankt indiyiduell u. von Vers. zu Vers., jedoch iiberwiegen Cł0 bzw. Cu .
Meist werden einige % der zugefiihrten Saure ais niedereDicarbonsauren ausgeschieden.
872
E 5. T j e r c h e m ie
und
-p i i y s i o l o g i e .
1936. I.
Die Isolierungsmethode wird angegeben, ebenso ein Schema fiir die Oxydation in vivo.
(Kon. Akad. Wetensch. Amsterdam, Proc. 38. 943— 48. 1935. Rotterdam, Lab Dutch
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R. Wetzel, H. Wollschitt, H. Ruska und Th. Oestreicher, Uber den Eiweifi-,
Fett- utul Kohlenliydratstoffwechsel der weifien Raile. I. Mitt. Normaltiere. In dieser
1. Mitt. wurde die Frage nach der Art der Leibessubstanz verschiedener, n. ernahrter
Ratten eingehend untersucht. Die Unterss. erstreckten sich auf die Organgewichte
(Leber, Niere, Herz, Lunge, Milz, Muskel, Haut, Hoden u. Nierenfett, Mesenterialfett, Torso), TT., Eiweifi-, Fett- u. Kohlenhydratgch. der Organo. AuBerdem wurden
dio stofflichen Unterss. durch die am tiberlebenden Gewebe meBbaren Atmungsvorgiingo
ergiinzt. Nach den Vers.-Ergebnissen ist der EinfluB gleicher Vorbehandlung auf die
Kórperzus. der Tiere eindeutig erkennbar. Die mittlere Schwankungsbreite samtlicher
Einzelwerte betriigt durchschnittlich nur 20%- (Naunyn-Schmiedebergs Arcli. exp.
Pathol. Pharmakol. 179- 86— 114. 23/7. 1935. Heidelberg, K.-W.-Inst. f. med. Forsck.
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Koldenliydratstoffwechsd. (Vgl. C. 1935. II. 2072.) EinfluB der Bongkreksaure auf
Leber-, Herz- u. Muskelglykogen u. auf den Milchsaurc- u. Aminosauregeh., den NaClGeh. u. „Guanidinspiegel" des Blutes. Vergleich nut Synthalin (Dekamethylendiguanidin). (Geneeskund. Tijdschr. Nederlandsch-Indie 75. 1059— 71. 1116—27.
1935. Sep.)
Groszfeld.
E. Atzler, K. Bergmann, O. Graf, H. Kraut, G. Lehmann und A. Szak&ll,
Phosphat und Arbeit. Unters. der P-, N- u. Ca-Bilanz bei 4 Menschen u. 3 Hunden iiber
mehrere Monate, ferner des Einflusses genau dosierter kórperlicher Arbeit auf die Stoffwechsellage u. die Ruckwrkg. von Phosphalgnhen auf Lcistungsfahigkeit u. Stoffwechsel.
Die taglichen Schwankungen der Phosphatbilanzen sind wegen der gegeniiber der Ausscheidung im Harn verzógerten Ausscheidung im Kot uncharakterist. Wellenformige
Schwankungen werden auf klimat. Faktoren bezogen. Die P-Bilanz von 3 Vers.Personen stand mit 3 g P 20 5 pro Tag im Gleichgewicht, von einer schon bei 2 g. Bei deu
Hunden hing der minimale Bedarf von der GroBe des Umsatzes, nicht vom Korpergcwicht ab. Organ. P-Verbb. wurden sehr viel leichter angesetzt ais anorgan. Phosphat.
Bei Arbeit sinkt in den ersten Woehen die P-Bilanz relativ zur N-Bilanz, u. zwar auch
daim, wenn das N-Minimum unverandert bleibt; spater klingt dieser Effekt ab. Die
Zulage von P bewirkt ein Absinken der N-Bilanz im Verhaltnis zur P-Bilanz. Dies
beruht entweder darauf, daB bei fehlender P-Retention das N-Minimum steigt, oder
daB bei unveriindertem N-Minimum eine Retention von P erfolgt. Entsprechendes
gilt auch fiir den Ca-Stoffwechsel, indem vermehrte Ca-Aufnahme bei \mveranderter
P-Aufnahme zu P-Retention oder vermehrte P-Aufnahme bei unveranderter Ca-Zufuhr
zu Ca-Retention fiihrt. Die Zulage Ton anorgan. Phosphat bewirkte bei einer Ycrs.rerson eine wesentliche Steigerung der Lcistungsfahigkeit, bei einer anderen keine u.
auch nicht nach Candiolin. Bei einer Geschicklichkeitsarbeit bewirkte Candiolin eine
geringe Leistungssteigerung, wahrend anorgan. Phosphat wirkungslos war. Bei einer
Schwangeren war in der 1. bis zur 19. Woehc bei ausgeglichener N-Bilanz die P-Bilanz
ncgativ; dann wurde die P-Bilanz positiv u. zugelegtes anorgan. Phosphat wurde lebhaft
retiniert. (Arbcitsphysiol. 8 . 621— 94.14/9. 1935. Dortmund-Munster, Kaiser-WilhehnInst. f. Arbeitsphysiologie.)
LOHMANN. ^
Hans Koeppe, E influfi der Mtiskdtatigkeit auf Blutzucker und Blutkatalase- Es
wird eine Beziehung zwischen Blutzucker u. Katalase angenommen, wonach sich beidc
gleichzeitig andern u. zwar im entgegengesetzten Simie 1. durch Kohlenhydratzufuhr,
2. durch Hunger u. 3. durch Muskeltiitigkeit. (Klin. Wschr. 14. 667— 70. Mai 1935.
GieBen.)
"
L ohm ann.
*
Kurt Wachholder und Kurt Uhlenbroock, Steigerung des Gehaltes der Organt
an reduzierenden Substanzen (Olutathion und Ascorbinsaure) im Training. Verss. an
Hunden u. Katzcn. Nach erfolgreichem Training auf Dauerleistungen im Tretrad
1936. I .
E a. P h a r m a k o l o g ie . T o x i k o l o g i e .
H y g ie n e .
3 73
steigt der Geh. an jodbindenden (reduzierenden) Substanzen in wcchśelndem, oft erhebliehem AusmaBe an, u. zwar nicht nur in den beanspruchten Skelottmuskeln, sondern
aueh in der Muskulatur des Magens, in der Leber, Lunge u. im Gehirn. Der Clutathiongeh. ist in erster Linie gestcigert, in vielen Falicn aber aueh der Ascorbinsauregeh.
Im Blut wurde nur gelegentlich eine Steigerung gefunden. Bei iiberanstrengton Tieren
mit sehlechten Leistungen war der Geh. an reduzierenden Substanzen in zahlreichen
Organen niedriger ais bei den nichttrainierten Kontrolltieren. (Pfliigers Areh. ges.
Physiol. Menschen Tiere 236- 20— 29. 20/7. 1935. Rostock, Univ. Phys. Inst.) LoHM.
Ludwig Cassel, Ober die Bezieliung zwischen funkliondler Beanspruchung, Acetylcholinreaktion und Glutalhiongeha.lt der Vogdmuskeln. (Vgl. vorst. Ref.) Auf Grund
der Anschauung, daB Wechselbeziehungen zwischen Glutathiongeh. u. funktioneller
Beanspruchung der Muskeln bestehen, werden diese mit der Fahigkeit zur Acetyl!wK?ikontraktur (WACHHOLDER) verglichen, wobei die leistungsfahigen ton.“) Muskeln
stark, die leistungsschwachen (,,nichtton.“ ) wenig oder gar nicht reagieren. Es wurde
gefunden, daB die Flugmuskeln guter, ausdauernder Flieger (Taube, Falko, Mówe)
einen hoheren Geh. an Glutathion besitzen u. starker auf Acetylcholin reagieren ais
die entsprechenden Muskeln des Huhnes. Die Muskeln mannlicher Tiere enthalten
durchsclinittlich mehr Glutathion ais die entsprechenden Muskeln weiblicher Tiere.
Der Geh. an Ascorbinsdure ist in den Brustmuskeln guter u. selilechter Flieger derselbo (0,5— 1,0 mg-°/0). (Pfliigers Areh. ges. Physiol. Menschen Tiere 236. 30— 35.
20/7. 1935. Rostock, Univ. Physiol. Inst.)
Lohm ann.
Wolf Schoedel, Die Wirkung der Muskdadenylsdure und chemisch verwandler
Stoffe auf die Durchblutung des Skeldtmuskds. Adenosin, Adenylsdure u. Adenosintriphosphorsaure haben in aąuimolekularen Dosen die gleiche steigemdc Wrkg. auf die
Durchblutung des Skelettmuskels, die 100— 170% betragt. Acetylcholin wirkt um
densclben Betrag in 20— 30-fach geringerer Dosis. Dio Wrkg. von Hefeadenylsaure ist
geringer. Inosinsaure, Adenin, Hypoxanthin u. Carnin sind bei entsprechenden Dosen
unwirksam. Sehr hohe Dosen von Inosinsaure bewirken gelegentlich eine geringe
Steigerung der Durchblutung. (Pfliigers Areh. ges. Physiol. Menschen Tiere 236. 93 bis
101. 20/7. 1935. Gottingen, Physiol. Inst. d. Univ.)
LOHMANN.
R. Margaria, Chemie der Muskdkotiłraktion. Yortrag. Zusammenfassende Schilderung der chem. u. physikal. Vorgango bei der Muskelkontraktion u. des Chemismus
der Milchsaurebldg. aus Glykogen. (Areh. Scienze biol. 21. 213— 30. 1935.) L o h m a n n .
[fUSS.] Alesander Wladimirowitsch Palladin, Lelirbuch der physiologischen Chemie. MoskauLeningrad: Biomedgis. 1935. (494 S.) Rbl. 7.70.
E s. P h a rm a k o lo g ie .
T oxikologle.
H ygiene.
L. I. Weber, Ober die Wirkung von Calciumsalzen auf lebendes Gewebe. Quellungsverss. an Gelatinegelen unter dem EinfluB von Ca-Salzen anorgan. u. organ. Sauren
zeigen die verschiedene Wrkg. der einzelnen Salze auf die Gele u. die Sonderstellung
des Ca-Gluconats. Dadurch wdrd aueh dio Sonderstellung des letzteren bei der Injektion
in das naturliche Gol des lebenden Muskols verstandlich. Es wird ferner darauf hingewiesen, daB die zu injizierenden Lsgg. keine Ionen enthalten sollen, wrelche das
Quellung3gleichgewieht u. dadurch aueh das Gewebe ungiinstig beeinflussen. (Cornauti
Medical 1. Nr. 1 . 57— 59. [Orig.: ruman.] Sep.)
G u ria n .
Jean-Marie Le Goff, Verschiedene biologische Reaktion der Kobaltorerbindungc.n
und gewisser komplexer Kóbaltverbindungen (Kobaltiammine). Kobaltiammine rufen
nach subcutaner Injektion von 0,03 g in 1 ccm wss. isoton. Lsg. beim Menschen ganz
andere physiol. Wrkgg. heryor ais entsprechcnde Mengen von Co''-Salzen (vgl. C. 1928.
I. 2269). Ausfiihrlichc Beschreibung der Erscheinungen im Original. Diese beruhen
z-T. auf der tetanisierenden Wrkg. des N im Kation. Wahrend also Co u. NH 3 in diesen
^erbb. mit don gewóhnlichen chem. Rkk. nicht direkt ęachweisbar sind, unterscheidet
der Organismus sic von den Co'‘-Verbb. u. in ihnen Co u. N H 3. (C. R. hebd. Seanccs
Acad. Sci. 201. 531—32. 23/9. 1935.)
Degn er.
Dunean C. Hetherington und Mary E. Shipp, Die Wirkung von Kwpfer-,
Mangan- und Eisenchlorid auf Herzexplantate in Gewebckultur. Im hangenden Tropfen
wurden Herzgewebe von 7— 8 Tage alten Hulmerembryos in einer Nahrlsg. aus Plasma
U' Embryonalfl. unter Zusatz der Metallsalzlsgg. gezuchtet. Es zeigten sich gegenuber
den Kontrollon ohne Salzzusatz gewisse histolog. Veranderungen (scharfe Begrenzung
der Kernmembran u. der Nucleoli, Anhaufung yon Yakuolen usw.). In bestimmter
374
E 6. P h a r m a k o l o g ie . T o x i k ó l o g ie . H
y g ie n b .
1936. I.
Verdunnung nahm das Absterbcn der Gewebc bei Mangan- u. Eisenchlorid ab; Kupferehlorid stimulierte das Zellwachstum. (Biol. Buli. 6 8 . 215—30. 1935. DukeUniv., Sckool
of Medicine, Departm. of Anatomy.)
WESTrHAL.
John Masson Gulland und Thomas Hobson Mead, Korrdation der sperimiziden
Wirksamkeit aromatischer Aldehydu mit ihrer chemischen Reaktionsfdhigkeit sowie
cleklromeirische alkalische Titration von Gdatine in Gegenwart aromatischer Aldeliyde.
Beschreibung oiner Methode zum direkten Vorgleich der spermiciden Fahigkeiten
zweier Substanzen an der gleichen Sperroasusponsion. Dies ist besonders \vertvoll
bei Prilfung wl. Yerbb. Das Verf. wurde dazu verwandt, eine Reihe von Mono- u.
Dimethozybenzalddiyden nach ihrer spermiciden Wirksamkeit zu ordnen. — Dic
Titrationskuryen von Gelatine in Ggw. der gleichen Mono- u. Dimethozybcnzaldehyde
zeigten im pn-Bereich 8 — 10 eine Abweichung von der Gelatinekurve, die eine starker
saure Rk. in Ggw. der gepriiften Yerbb. kennzeichnete. Die Ablenkung zeigt das MaC
an, in dem die Aldehyde sich in dcm angegebenen pn-Gebiet mit dem Gelatineanion
kondensieren. Es ergab sich groBe Ahnlichkeit der nach der spermiciden Wirksamkeit
u. der nach der chem. Rk.-Faliigkeit geordneten Reihcn von Mono- u. Dimcthoxybenzaldchyden. — Es wird ein Verf. beschriebcn zur Priifung der spermiciden Fahiglicit saurer Substanzen, die die Pufferwrkg. des Mediums, in dcm das Sperma suspendiert
ist, stóren. (Biochemical J. 29. 397— 406. 1935. London, Lister Inst., Biochcmical
Department.)
K obel.
Daniel Bovet und Lucie Demanche, Antiseptische Wirkung und Oberfladienaktiuitat: Untersuchungen iiber die antiseptische Wirkung von drei isomeren Nitrodthylendiaminchinolinen. Dio drei untersuchten isomeren Nitroathylendiaminchinolinc
unterscheidcn sich sowolil in ihrer antisept. Wirksamkeit (an B. coli u. St. aureus
untersucht), wie in ihrer Oberflachenaktmtiit. Die antisept. wirksameren Verbb.
besitzen auch die gróBerc Oberflachenaktivitat. (C. R. Seances Soc. Biol. Filiales
Associćes 112. 270— 72. Labor. chim. therap. Inst. Pasteur.)
Mahn.
A. Chauchard und B . Chauchard, Wirkung des Piperidinomdhylbenzodiozans auf
die doppdte Innermtion der Glandula submaxiUaris. Nach den Yerss. an Hunden wirkt
das Dioxanderiv. sympathicolyt. Die Wrkg. der Dioxanverb. auf die Chronaxic der
sympath. Fasern ist zur Wrkg. des Adrenalins antagonist., wahrend die Wrkg. auf die
parasympath. Fasern gleickartig ist. (C. R. Seances Soc. Biol. Filiales Associćes 118.
1175— 77. 1935. Sorbonne, Labor. physiol. gćn.)
M a HN.
Raymond-Hamet, Łbcr die Nichtverdnderung der sympathikolytischen Wirksamkeit des Yohimbins durch Einfuhrung einer Doppelbindung in das Molekuł dieses Alkaloides. Der beschriebene Vers. zeigte, daB die Einfuhrung einer Doppelbindung in den
E-Ring des Yohimbinmolekuls (,, A p o y o h i m b i n “) die sympathikolyt. Wirksamkcit dieses Alkaloides nur sehr wenig verandert. (C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 201434—36. 12/8. 1935.)
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W illiam Willcox, Der Gebrauch und Mijibrauch von Sddafinittdn. Obersicht
iiber Wrkgg., Nebenwrkgg. u. Suchtgefahren bei einigen Beruhigungs- u. Schlafmitteln.
(Vgl. C. 1935. II. 3794.) (Pharmac. J. 135 ([4] 81). 29&-96. 21/9. 1935.) D e g n e r .
M&ria Leinzinger, Ober ein neues Hypnotikum. P h e n y l a l l y l b a r b i t u r s a u r e (D o r 1o t i n) ist in Ticrverss. von etwas starkerer Wrkg., ais Luminal. Die
narkot. Dosen sind bei Ratten von ersterem 8 — 9, von letzterem 10— 11 mg pro 100 g.
Die Toxizitat der beiden ist ungefahr gleich. An Menschen wirkt Dorlotin vicl schwacher
ais Luminal. Schon an Tieren wurde festgestellt, daB die Wirkungsdauer des Dorlotins
ktozer ist u. die Elimination aus dem Organismus sehneller erfolgt ais dio des Luminal?.
(Magyar orvosi Archiyum 36. 195— 98. 1935. Szeged, Ungarn, Pharmakolog. Inst. d.
Univ. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch. u. engl.])
SAILERM. R. Bonsmann und G. Brakhage, Diureserersuche an der Maus. IV. Mitf,
Priifungen auf Tachyphylaxie bei Morphium, Tonephin und Ephetonin. Morphin
zoigt im Diuresevers. eine ausgesprochene tachyphylakt. Rk. Nach den 5Iorphinverss.
sind Gewohnung u. Tachvphylaxie wesensrerscliiedene Rkk. Tonephin wirkt auf dio
Harnausscheidung nicht tachyphylakt. Ephetonin u. Ephcłonal hemmen die Diureso
nicht. (Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 179. 72— 76. 23/7.
1935. Leipzig, Univ., Pharmakol. Inst.)
Ma h n .
M. R. Bonsmann im d M. Miiller-Neff, Diuresetersuche an der Maus. V. Mitt.
Untersuchungen uber Scillaglykoside, Salyrgan und Kalium aceticum. (W . vgl. vorst.
Ref.) Scillaren wirkt bereits in 10% der D. 1. ausgiebig diuret., Scillicardin dagegen
erst in 40% der D -1- Scillicardin besitzt fur die Maus eine wesentlich gróBere Toxizitat
1936. I .
E„. P h a r m a k o lo g ie .
T o x ik o lo g ie .
H y g ie n e .
375
ais Scillaren. Diosc hohere Giftiglccit wird auf Begleitstoffo zuriickgefuhrt. Salyrgan
wirkt in 10— 15% der D. 1. diurefc. Wahrend Ca- u. Na-Acełał keino harntreibende
AYrkg. zeigen, steigert K-Aceiat in 20% der D. 1. die Diurese sehr stark. Decholin ist
unwirksam. Im Gegensatz zu den Scillapraparaten u. K-Acetat steigern die diuret.
wirksamen Salyrgandosen den Blutdruck um 20—30%. (Naunyn-Schmiedebergs
Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 179. 77— 85. 23/7. 1935. Leipzig, Uniy., Pharmakol.
Inst.)
_
"
Ma h n .
Camille Mermod und W illiam Dock, E in kalloidcr, bei der Behandlung der
•pemiciosen Anamie wirksamer und bei Meerschweinchen Reticulocylose heworrufendcr
Farbstoff. Injektionen yon l,5% ig. Kcmgorol-4-B-Lsg. in 6 % ig. Glucoselsg. bewirkten
bei unbeliandelter milder Addisonaniimio Zunahme der Reticulozyten u. Abnahmo
des Serumbilirubins, ahnlich wic Injektionen yon Leberextrakt. Die antianam. Wrkg.
des gcnannten Monoazofarbstoffes beruht yennutlich auf Unterstiitzung der Ęńt$ftung hamolyt. (wahrscheinlicli enterogener) Substanzen. (Science, New York.
[N. S.] 82. 155— 56- 16/8. 1935. San Francisco, Calif., Stanford Univ.) D e g n e k .
Kenzo Tamura, Gyokujo Kihara und Morizo Ishidate, Studien iiber den herzstimulierenden Effekt des Japancamphcrs: E in Umicandlungsprodukt im Korper, d-trans7-Aldehyd-7i-apocampher, ais die wirklich aklive Substanz. Nach Verss. mit d-transu. d-cis-7i-OxocM.mpher am Froscliherz in situ, am isolierten Meerschweinchenherz u.
am Kaninchen (Blutdruck, Atmung) besitzt nicht Campher selbst, sondern eine seiner
Oxydationsverbb., wahrscheinlich d-trans-7-Alde]iyd-ji-apocampher, die stimulierendo
Wrkg. auf das Herz. So wurde aus dem Urin nach Verabreichung des d-trans-?r-Oxocampher d-trans-ji-Apocampher-7-carbonsiiure isoliert. Mit Ausnahme der Aldehydverb. wirken Campher u. seine Oxydationsverbb. auf das Herz cntweder depressiv
oder sie sind unwirksam. (Proc. Imp. Acad. Tokyo 11. 161— 63. 1935. Tokyo, Imp.
Univ. Dep. Pharmac. [Orig.: engl.])
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M. G. Der Brucke, Ergotammlartral in der Behandlung des Puerperiums. (J.
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B om skoy.
K. K. Chen, Charles L. Rose und G. H. A. Ćlowes, Cyanidvergiftung und ihre
Behandlung. Anweisung zur Diagnose, Zusammenstellung einiger GN'-Naehweisverff. Therapie: Schnellstens Amylnitriteinatmung, Magenspiilung u. intrayenose
Injektion yon 0,3 g NaN0 2 in 10 ccm W. u. darnach 12,5 g Na 2S20 3-5 H 20 in 50 ccm
W., notigenfalls nochmals die Halften. (J. Amer. pharmac. Ass. 24. 625— 30. Aug.
1935. Indianapolis, Lilly Res. Labor.)
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A. I. Tseherkess, V. F. Melnikowa und S. M. Dubaschinskaja, Ezperimenldle
Beitrdge zur Tozikologie der Nitroverbindungen der aromatischen Reihe. I. Tozikólogie
des Di7iitrophenols-(l,2,4). Die tox. Wrkg. des Dinitrophenols auf Tiere (Hund, Katzc,
Kaninchen, Taube) ist unabhangig vom Verabreiehungsweg (Haut, Magen-Darmkanal,
Atmungsorgane, subcutan). Akute Intoxikation auCert sich in Unruhe, beschleunigter
Atmung. Der Tod erfolgt auf der Hóhe des Temp.-Anstieges unter fast gleichzeitigem
Herz- u. Atmungsstillstand. Der Hyperthermie geht eine Polypnoe voraus. Hemmung
des Zentralneryensystems durch Narkotica u. Antipyrrhetica ist ohne Einw. auf die
Intoxikation durch Dinitrophenol. Die akute Dinitrophenolyergiftung yerandert stark
den biochem. Zustand des Organismus, was durch Hyperglykamie, hóheren Geh. an
Milchsaure u. Acetonkorper im Blute u. yerminderte Alkallreserve des Blutes gekennzeichnet ist. Dinitrophenol steigert betraehtlich den Gasstoffwechsel, beeinfluCt direkt
die App. der Oxydation in den Geweben u. steigert so bedeutend die oxydativen Prozesse.
Zur Acidose kommt os, weil der Organismus trotz erhohter Herz- u. Atmungstatigkeit
bei so gesteigerten Osydationsyorgangen nicht ausreichend mit Sauerstoff yersorgt
werden kann. (Naunyn-Schmiedebergs Aroh. exp. Pathol. Pharmakol. 179. 1— 14.
23/7. 1935. Charków, Ukrain. Staatl. Inst. Arbeitspathol. u. Arbeitshyg., Toxikolog.
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Ma h n .
Rogelio E. Carratala, Hamatologisćhe Modifikationcn infolge von Barbitursdurewrgiftwng. Klinisćhe und experimentelle Beobachtungen. Barbitursaureyergiftung ruft
im allgemeinen eine Abnahme der Erythrocytenanzahl heryor. Es werden Angaben
uber die klin. Prognose auf Grund des Blutbildes gemacht. EinfluB auf die chem. Zus.
des Blutes: Mg, P u. Ca nahmen ab, K schwankt, H COJ zeigt Tendenz zur Zunahme.
(Semana med. 41. 402— 05. 1935. Buenos-Aires, Toxikolog. Laborat.) W il l s t a e d t .
L. A. Moore, Der E influfi von Gossypol auf Muskeln und die kleinen Eingeweide
iwi Ratten. Qaben von 0,3— 0,4% Gossypol bei Ratten bedingten in 5— 21 Tagen
eme Stimulierung der langsgestreiften Muskeln u. der kleinen Eingeweide, Yerlangerung
376
F . P h a r m a z ie .
D e s i n f e k t io n .
1 9 3 6 . 1.
dor Fiitterungszeit bis zu 8 Wochen fiihrte zu partiellor Paralyse genannter Organe.
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theoret. Erlauterung der yerschiedenen Membranfilter, des Filtrierapp. fur sterile u.
Fcinfiltration „Stefi“ u. des App. fiir sterile Filtration mit Ampullenfullvorr. „Amfii11
der M e m b r a n f i l t e r - G e S . II. B. H., Gottingcn. (Suddtsch. Apotheker-Ztg. 75.
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Karoly Szahlender, Chemie der wirksamen Bestandleile der Drogen. I. Die Oxyund Methyloxyanthrachinone liefemden Verbindungen und die Ozy- und Methyloxyaidhrachhwne. Es werden die Anthraglykoside, Antliranole, Anthrone u. die freien
Oxy- u. Methyloxyanthraehinone, ihre ebem. Konst., Darst. aus den Drogen, Synthesc
u. ibr Nachweis besprochen. (Magyar gyógyszeresztudom&nyi TarsasAg Ertesitoje 11.
535— 57. 15/9. 1935. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.])
S a ile r .
K. Leupin, Karkade. D ie unter diesem Namen in neuerer Zeit in der Schweiz,
besonders zur Herst. eines durstloschenden Aufgusses, gehandelte Drogę wurde ais
die getroekneten, zur Fruchtzeit fleischig gewordenen, roten, bis 2 cm langen u. ziemlich
dicken Kelohe der Malyacee Hibiscus Sabdariffa L. identifiziert. Sic enthalt reichlieh
Oxal-, Apfel-, Citronen- u. Weinsaure. (Pharmac. Acta Helvetiae 10. 138— 42. 28/9.
1935.)
D e g n e r.
W . A. van Bronkhorst, Chemische und physiologische Untersuchung beziiglich der
Alkaloide von Aconitum napettm L. Es wird ein Verf. zur Best. des Aconitins im
Alkaloidgemenge der Tubera Aconiti ausfiihrlich mitgeteilt. Bzgl. Einzelheiten muB
auf das Original verwiesen werden. Betrachtungen iiber Auswahl u. giinstigste Erntczeit der Drogc. Die Tinktur gewinnt bedeutend an Haltbarkeit, wenn sie durch Zusatz von HC1 auf pn nicht < 5,2 gebracht wird. (Pharmac. Weekbl. 72. 1056—68.
21/9. 1935.)
D e g n e r.
W illiam J. Husa und Paul Fehder, Drogenezlraktion. IV. Der E influfi des
Wechsels im Losimgsmittel auf die Exlraktion von Jalapa. (III. vgl. C. 1935. I I . 3130.)
Verss. an Tubera Jalapae mit A., W. u. Glycerin ergaben, daB U.-S.-P.- u. absol. A.
die besten Lósungsmm. fur die Extraktion des Harzes aus der Drogę sind. Mit zunehmendem W.-Geh, des Losungsm. nimmt die Menge der mitgel. unwirksamen Stoffe
zu. (J. Amer. pharmac. Ass. 24. 615— 19. Aug. 1935. Florida, Univ.)
DEGNER.
Breddin, Warum Abbremsen einstromender Luft bei der Vcrdrdngungsextraktion.
(Pharmaz. Ztg. 80. 1015. 28/9. 1935. Kirchhain.)
D e g n e r.
E.
KeBler, Fluideztrakłe — einst und jetzt. Beschreibung des Verf. zur Herst.
von Fluidextrakten mit dem „Evakulator“ des Vf. Vergleich mit den bisherigen
Herst.-Verff. Theoret. Begrundung des App. Prakt. Beispiele. (Pharmaz. Ztg. 801080— 82. 16/10. 1935. Pforzheim.)
DEGNERLeon Kierzyński, Bereitung ton Tinkturen nach der Perkolalionsmethode. Be­
schreibung eines geeigneten Perkolators u. eines Asbestfilters zur Filtration der Tink­
turen. (Wiadomości farmac. 62. 469— 70. 18/8. 1935.)
ScilONFELDH.
Eschenbrenner, Einiges uber die Haltbarmachung und Sterilisierung xon
Losungen in der pharmazeutischen Praxis. GroBe Ubersicht uber die Ergebnisse einschlagiger Arbeiten des Vf. u. anderer Autoren aus den letzten Jahren. (Pharmaz.
Ztg. 80- 961— 63. 976— 77. 18/9.1935.)
D e g n e rA. pfister, Ober die Herstellung von Liquor A lum inii acetici. Schrifttumsubersicht iiber yerschiedene Herst.- u. Geh.-Best.-Verff. (Pharmaz. Ztg. 80. 984—85.
18/9. 1935. Concepcion, Chile, Univ.)
D eg n e r.
Max Sido, Vber Chlorzink und die Zubereilung seiner Losungen. Fur die Herst.
von ZnCl2-Lsgg. wird die Benutzung einer 50°/oig. Stammlsg. u. dereń Verdiinnung
bei Bedarf empfohlen. Die konz. u. die yerd. Lsg. sind durch Zutropfen yon yerd.
HC1 zu klaren. (Pharmaz. Ztg. 80. 789— 90.1935.)
DEGNER.
1936. I .
P. P h a r m a z ie .
D e s in f e k t io n .
377
W. Poethke und K. H. Bauer, unter Mitarbeit von E. Bovenz, Ober die Herstdlung der grauen Quecksilbersalbe. Das Verf. yon BuRGESS (C. 1934. I. 3084) wurde
nachgepriift. Die 1. c. gegebene Erkliirung fiir die „Abtotung" des Hg wird jedoch
zugunsten der folgenden abgelehnt: oberflachliche Bldg. von HgO u. hiernach fettsaurem Hg, welehes ais Emulgator wirkt. Bestatigung dureh folgende Befunde: Zusatz
yon Hg-Oleat hat gleiehe Wrkg.; beim Schutteln von Hg mit H 20 2 bildet sich nachweislich HgO; Hg laBt sieh mit Vaselin in Ggw. yon H 20 2-haltigem A, nicht, naeh
Zusatz von Olsaure aber schnell abtoten; alter Talg wirkt besser ais frischer. Ebenso
erklart sich die abtotende Wrkg. von altem Terpentinol (Peroxydgeh.) oder alter HgSalbe (Hg-Oleatgeh.). A -f H 20 2 sind dem Terpentinol yorzuzichen, da sie in der
fertigen Salbe nicht mchr enthalten sind. (Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 76.
533—35. 29/8. 1935. Leipzig, Uniy.)
D egner.
K. S. Toptschijew und L. N. Pawlow, Ober die Sijnthe.se von Dekamethylendiguanidin (Synthalin). Es wird die Darst. des Synthalins aus der aus techn. Rieinusbl
gewonnenen Sebacinsdure, K p . 17_ 18 243— 245°, iiber dereń D initril, K p . 15_ 20 195— 200°
(ygl. I. G. Farbenindustrie, F. P. 517 760) u. Dekamethylendiamin, K p . 15 143— 144°,
F. 58°, beschrieben. (Chem.-pharmaz. Ind. [russ.: Chimiko-pharmazewtitscheskaja
Promyschlennost] 1935. Nr. 1. 24— 25. Akad. d. Wiss.)
B e r s in .
O. J. Magidsson, A. M. Grigorowski, W . I. Maximow und R. S. Margolina,
Synthesa von Acrichin. Es werden die einzelnen Stufen der Synthese des in Deutschland
unter dem Namen Atebrin bekannten (C. 1932. I I . 1201) 2-Melhoxy-6-chlor-9-(N■diaihylaminoisopentyl)-aniinoacridinćhlorhydrats eingehend beschrieben (vgl. C. 1934. I I . 445).
(Chem.-pharmaz. Ind. [russ.: Chimiko-pharmazewtitscheskaja Promyschlennost] 1935.
Nr. 1 . 26— 34.)
“
B e r s in .
F.
Reimers, Albuminlannal. Angaben iiber die Zus. von Handelspraparaten u.
iiber Verss. zur Herst. von Praparaten, die Tannalbin „Knoll“ entsprechen. Ausarbeitung einer Vorschrift. Tabellen. (Dansk Tidsskr. Farmac. 9. 153— 74. Juli 1935.
Laborat. d. Pharmakop. Kommission.)
E. M aye r.
A. Kuhn und G. SchaJer, Zur Kenntnis der Meerrettichsafte. Bemerkungen zu
der Arbeił von O. Noetzel. Die von NoETZEL (C. 1935. I£. 720) beschriebene Rk. kann
nicht charakterist. fiir Senfól sein, da sie ja in dest. Saften ausbleibt. Sie tritt auch
bei sehr vielen anderen Pflanzensaften auf. Fiir die Prufung des Meerrettichsaftes
ist sie neben den anderen 1. e. angegebenen Kennzahlen uberflussig. Eigene Prodd.
derVff. zeigten gelblich-triibes Aussehen, kraftigen Senfolgeruch u. -geschmack, 6,02°/o
Trockenriickstand, 0,56% Asehe, 0,027% Senfol u. D. 1,022. (Pharmaz. Zentralhalle
Deutschland 76. 629—30. 10/10. 1935. Radebeul-Dresden, D r . M a d a u s & Co.) D e g n .
C. Blomberg, Neue Arzneimitlel. Atebrin-Musonal („ B a y e r “ -I. G. F a r b ENISDUSTRIE A k t . -Ge s ., Leyerkusen): Ampullen mit 125 mg Atebrinmethansulfonat,
entspreehend 100 mg Hydrochlorid (C. 1932. I. 2863. II. 739). Dazu Ampulle mit 3 g
Lósungsm. — D initra: 1,2,4-Dinitrophenol in Tabletten zu 25 mg. Abmagerungsmittel.
— Ephe-pirine (A. Ch. F .): je Tablette 1 /2 g Acełylsalicylsaure u. 15 mg Ephedrinhyclrochlorid. — Mycozol liqu. (P a r k ę , D a v i s & Co., London): Lsg. von Salicyl- u. Benzoesaure ana 2% , Chloreton 5% , Malaehitgrun 0,01%. Bei pilzlichen oder parasitiiren
Hautcrkrankungen. —- Mycozolsalbe (Herst. ders.): Salicylsaure, Hydrargyrum salicylicum ana 4% , Chloreton 5% , Olea aetherea u. Salbenkonstituens q. s. Vgl. Mycozol,
C. 1932. I. 253. — (S. 193) Agocholin ( Z iz in e ) : Mischung von MgS04 sicc. u. Pepton.
Bei Gallensteinen u. Leberkrankheiten. — Anaclasine ( L a b o r . RANSON): Gemisch von
20 verschiedenen Peptonen mit Mg-Salzen. Zur Prophylaxe alimentarer Anaphylaxie.
— Aniidote-Malaria (P h il ip p e ) : je keratinierte Tablette 100 mg Chininsulfat, 60 mg
Leberextrakt, 30 mg Milzestrakt, 5 mg Natr. methylarsenicicum u. 20 mg Eisensalze. —
Baclt-dysenteri-phage (d ’H e r e LI.e ): polyvalentes Gemisch von Dysenteriebakteriophagen (Flexner, Shiga, Hiss) in Ampullen fiir peroralen Gebrauch. — Cysteine (SQUIBB):
mit Borax gepufferte Cysteinhydrochloridlsg. mit pa = 4. Ais Verbandfl. zur Fórderung
der Granulation von Wunden. — Neo-Cardyl (SPECIA, Paris): ólige Lsg. yon Wismutbutylthiolaurinat, entspreehend 75 mg B i jo 1,5 cem-Ampulle. Intramuskular (bei
Syphilis). — Radacyl (Me r z ): radioakt. Acetylsalieylsaure. Je Tablette 2 Macheeinheiten. — Sanidrine (SPECIA, Paris): Tabletten mit je 25 mg 1-Ephedrinhydrochlorid.
— Superchin (W e i l ): lose Verb. (Salzform) von 1 Mol. Chinin (324g) u. 1 Mol. Cinchophen (2-Phenylcinchoninsaure). Unl. in W . u. daher nicht bitter schmeckend. (Pharinac.
Tijdschr. Niederl.-Indie 12. 170— 72. 193— 95. 1/0. 1935.)
H arm s.
378
F. P h a r m a z i e .
D e s in f e k t io n .
1 9 3 6 . I.
Felix Diepenbrock, Neua Arzncitniltel, Spezialitalen und Oeheimmittel. Altoids
(G e b r . MANN, Mainz): „Tabl. Menth. pip. angl. nach Spezialvorf.“ Stomachicum. —
Anox (SCHERING-KAHLBAUM A.-G., Berlin N. 65): Fl. chlorierte Abkommlinge des
BenzoLs. 1: 9 verd. zum Schouern oder Spritzen der Kombódcn bei BofaU mit Kornkafern u. a. Vorratsschadlingen. — Appinosal-Balsam (A p o t h . U. D r o g e n h a n d l .
Ch e s i . L a b o r . T h . H e y d e n , Dissen i. Teutoburger Wald) entkalt Apicosan (C. 1933.
I. 1477), Pinol, Salicylsaure, Menthol, WintergriinSl, Extr. Aconiti, Belladonnae u.
Hyoscyami nobon Sapo med. u. animal. Fetten ais Salbongrundlage. Antirheumaticuiii.
— Beasal (B e rg - A p o th e k e , Konigsberg i. P r.) : Tabletten aus Acetylsalicylsaurc
u. Coffein. Antipyreticum, Analgeticum usw. — Bugan-Tabletten (P harm . I n d u s t r ie
,,IST“ A d. B e r n h . C ro n e m e y e r, Hamburg 1): Acetphenetidin, „Salicetyl" ana 0,25;
Coffein, Kola ana 0,05 standardisiert. Bei Neuralgien, Dysmenorrhoe usw. — Chinoramin-Suppositorien ( K a r l Max B esch, P h a r m a z e u t ik a G. M. B. H., BerlinWilmersdorf): Chinin. hydi'ochl. 0,5; Extr. Bellad. 0,03; Dimethylaminophenazon 0,1;
Acid. allylisopropylbarbitur. 0,06; 01. Cacao ad 2,0. Zur Wehenanregung u. Wehenerhaltung bei gleichzeitiger schmerzstillender Wrkg. — Combisek-Tabletten (D r. GeiSZl e r & Co., Essen): Neue Zus.: Phenacetin, Acetylsalicylsaurc ana 0,25; Coffein hydrochlor. 0,05; Rad. Gelsemii 0,1 (vgl. C. 1932. I. 3085). — Diaphthise (L a b o r. Ju n g ,
I n h . A p o th . F r i d o l i n J u n g , Frankfurt a. M. 1): „Diagnost. Tubcrkulinsalbo nach
KUSTER u . POCKELS zur Erreichung wirksamer Tuberkulinhautrk. unter Vermeidung
unerwunschter Lokal- u. Allgemeinerschcinungcn.“ Im Tiervers. standardisiert. Tuben
mit 75 Impfdosen. Der jeweils zu yerreibendo 3 cm lange Sałbenstrang entspricht
etwa 100 Meerschweinchen-Hautdosen. — Heufiebertoxin Nr. 312, polymlent (D r. CHRI­
STIAN B r u n n e n g r a b e r , Chem. F a b r . & Co., G. m. b. H., Liibeck): Kurpackung
mit 8 Ampullen a 1 ccm in don Konzz. 1, 2, 3, 4, 5, 5, 5, 5 u. Fortsetzungspackung mit
4 Ampullen a, 1 ccm, Dosis nach Wunsch in den Konzz. 6 , 7, 8 . Beginn der Kur im
Januar mit Ampulle Nr. 1, die der Konz. 1: 1000000 entspricht. Weitero Impfungen
im Abstand von 5— 6 Tagen. — Lamoda Parisiana u. Lamoda-Krdutertinktur (HakiF a b r ik , Berghausen i. Baden): Wollfett, Salbengrundlage Riedol, Vaselin, Bismut.
subnitr., Chinin, bisulfuric., Balsam. pcruv., 01. citric., Ichthyol, B(OH)3. Zur Sommersprossenbeseitigung. — Parkinsan-Tabletten (Calwa-Labor. I’. chem.-pharm. Prapp.,
Calw i. Schwarzwald) in den Starken 1/i bis 12 onthalten „Atropin, sulfuric. comp.
nach San.-Rat D r. R o m e r, Hirsau“ . Dio Nummem entsprechen dem joweiligen Geh.
an Atropin in Milligrammen. Bei Parkinsonismus u. nach Enccphalitis lethargica.
Neben Tabletten auch Ampullen u. Suppositorien. — Pec-Pastillen (RoBUGKN
G. M. B. H., EBlingen a. N.): Succ. Liqu., Gummi arab., Sacch., 01. Menth., NH 4C1.
Bei Husten, Heiscrkeit usw. — Perkamillon (Herst. ders.): Porkolat aus Kamillenbluten. Roizloses Desinfiziens. — Perlazol (G e o r g B is s a n t z , I n h . Dipl.-InO.
M a X LEHMANN, Karlsruhe i. Baden): Tabletten aus Flor. Acaciae 2%, Fol. Uvao
Ursi 2%, Fol. u. Folliculae Scnnae 20%, Fruct. Coriandri 2%. Fruct. Foeniculi 8 °/0,
Cort. Frangulao 15%, Cort. Rhamn. Pursh. 2% ; Herba Cichor. 2%, Herba Cardui
bened. 3% ; Semen Psylli 8 % : Rad. Podophylli polt. 6 % , Rad. Liąuiritiae 8 % , Rad.
Ononidis spinos. 3%, Rad. Valerianae 5%, Aloo capens. 8 % , Agar Agar 6 % . H o r m o n - O r g a n s u b s t a n z : Hypophysis tot. D 3 2% ; Hepar D 2 2% ; Fel D 2 1%,
Pankreas D 2 3% ; Muc. enterica D 2 1%, Mucos. duodenal. D 2 1%. Bei allen Arten
von Obstipation, zur Reinigung u. Verbesserung des Blutes. Friiherer Name: Perlaz. —
Jacobis Praparat Rheumatogen (Therese K u h n k e , Berlin SW. 14): Aloe, Rhabarber,
Enziati, Zitwer, Wacholderbeoron, Theriak u. W . Triibe Fl. Bei sclilechter Vordauung,
Magonleiden, Obstipation usw. — Speick-Seife (F e in s e i f e n w e r k W a l t e r R a u & Co.,
Móhringen-Stuttgart): Orango gefarbte Spezialfeinseife „m it Zusatz von Bienenwachs
u. Speiekpflanzen in spezieller Form (Valeriana eeltica)“ . AuBerdem Geh. an anderen
Alponpflanzen. Gegon norvose Erechópfungszustiinde, t)berarbeitung usw. — Spiramon,
Schmerzstillmittel nach OTTINGER (ROBUGEN G. M. B. H., EBlingen a. N .): „Acid.
acetylosalicyl. 10,0; Phcnazetin 6,0; Lith. 1,0; Kalz. Zink Magnes, triturat. homóopath. 3,5, f.Kaps. am yl.D s.X X“ . — Stimidin (C h e m . L a b o r . Geiiox, Berliu-Spandau):
Nouer Name fur Muza (-Pulyer, -Tinktur) (C. 1935- I I . 1579). — i Yasenol-KarwetidolPuder (V asenol-W erke D r. A r t h u r Kopp A.-G., LeipzigW. 33): Yasenol-Wund- »•
-Kinder-Puder mit Karwcndol. WeiBe Pappstreudosen mit 5% Karwendolzusatz, braunc
lJappstreudosen mit 10% Karwendolzusatz. Karwendol vgl. C. 1934. I. 1352). —
Yermdchtnis-Augeimasser (C. 1932.1. 974) enthalt jetzt an Stelle von ZnSO^: B(OH)3.
(Beil.-Heft 14. Lfg. 1. 3— 19 zu Dtsch. Apotheker-Ztg. 50. Nr. 73. 1935.)
H arm s.
19 36 . I .
F . P h a r m a z ie .
D e s in f e k t io n .
37 9
Julius Hubscher, Deutsche Heilmittel: acincdbischcr Fango. Schrifttumsiibersicht
bzgl. geolog. Herkunft, Zus., Wrkg. u. Indikationen des aus dem Posidonienschiefer
im Vorlande der Schwab. Alp bereiteten ,,Posido-Heil-Urschlamm“ (suddeutscher
Fango). (Suddtscli.Apotheker-Ztg. 75. 743— 46. 1935. Freudenstadt, Wiirtt.) D e g n e r .
— , Erhohung der Brauchbarkeit von Mund- und Zahnpflegemitteln. Zur besseren
Emulgierung ath. Ole in Mundwassern (I) u. dgl. beim Eintraufeln in W. wird der
Zusatz von 0,2°/o eholsauren Salzen u. von Fettalkoholsulfonaten empfohlen, ebenso fur
alkoliolschwache I. Auch die Verwendung von Tiirkischrotol (2 Teile) auf 1 Teil
ath. 01 ist geeignet. Ais Fettalkoholsulfonate haben sich die Laurin-C-Sulfonsiiure
bzw. der Laurin-O-Schwefelsiiureester, mit einem Amin neutralisiert, bewahrt. Der
Zusatz von 1% Nipabenzyl erhóht die antisept. Wrkg. Bleichende I sollen hohen
Alkoholgeli. aufweisen. Die Verwcndung yon Kieselsauregallerte u. Pektin zur Herst.
von Zahnpasten liiCt die Geselimackseigentumlichkeiten der Aromastoffe voll zur
Geltung kommen. (Seifen-Fachbl. 7. Nr. 10. 2— 4. 20/10. 1935.)
Neu.
E.
Maier, Bakteriologisclie Bewertung moderner Zahnpasten. Es wurde untersucht, inwieweit Zahnpasten eine keimtótende Wrkg. auszuiiben yermogen. Neben
dem Keimtrager- (I) u. dem Suspensionsverf. (II) wurde folgendes „Agarausstichverf.“ verwendet: 15 ccm verfliissigtcn Agar u. 0,1 ccm 24-std. Staphylokokkenbouillonkultur misehen u. in Petrischalen ausgieBen, k. mit Korkbohrer in der Mittc
Scheibe ausstechen, in das entstandene Loch die Probe geben, 24 Stdn. bei 37° bebruten;
die Brcite der wachstumfreien Zone um die Probe gibt ein MaB fur die Wirksamkeit
dieser.. Es ergaben Zonen von 4— 6 mm Durchmessor: Chlorodont, Doramad, Kalodont,
Khasana, Kolynos, Solvolith u. Radiodont, solche yon 0,5— 2 mm Durchmessor
Albin, Blendax, Biox, Kaliklora stark u. mit J , Nivea, Odol, Pebeco, Pepsodont,
Salugen u. Vademecum; in beiden Gruppen ergaben Nachkulturen aus den Zonen
stets Wachstum; es war also nur Hemmung, nio Abtotung erfolgt. Eine Miscbung yon
1 Teil Arabitpulyer mit 3 Teilen W. ergab eine Zone yon 16 mm u. kein Wachstum
in der Nachkultur. I u. II ergaben bei der den prakt. Verhaltnissen entsprechenden
Einw.-Dauer von 1 Min. Abtatung nur bei Doramad, Khasana, Kolynos, Radiodont
u. Arabit (dieses nur nach I I gepruft). (Pharmaz. Ztg. 80. 1041— 42. 5/10. 1935.) Deg.
H.
Wachsmutll, Eine aufierst empfindliche Reaktion. Ihre Anwendung a u f den
Nachweis einiger Stickstoffbasen. Werden 10 ccm einer sehr yerd. Lsg. von Morphin (I),
Pyramidon (II), Apomorphin (III) oder Suprarenin (IV) mit 0,5 ccm 0,15°/oig. CuS04Lsg. u. 1 — 2 Tropfen l% ig. CN'-, SCN'-, Fe(CN)6"'- oder Nitroprussiatlsg. yersetzt,
so treten schon k. selir empfindliche, durch viel CN' beeintrachtigte Farbrkk., bei
starken Basenkonzz. Ndd. auf. Farben u. Empfindlichkeitsgrenzen: I griinlich gelb
^ Vi5 ooo> U veil» < 1/-oo ooo! H I r o t -- > rosa —
br aun-- y g ra u -- y griin, 1. in
Amylalkohol blau, in Olilf., Methylbenzoat u. Amylsalicylat blauyeil, in Methyl- u.
Athylsalieylat blaŚblau, in Essigester, A., CCI.,, Bzl., Toluol u. Xylol rosayeil, Benzylbenzoat f&rbt sich dagegen kaum, PAe. gar nicht; IV rot, in neutraler oder HSÓ3'haltiger Lsg. bis Vs 500 ooo- (J- Pharmac. Belgique 17. 795— 98. 6/10. 1935. BruxelIes)
D egner.
Juan-A. Sanchez, Neue Methode zur Bestimmung des Pilocarpins und seiner Salze.
(Ann. Chim. analyt. Chim. appl. [3] 17. 122—-23. 15/4. 1935. Buenos Aires, Faculte des
Sciences medicales. — C. 1935. I. 1587.)
E C K S T E IN .
Juan A. Sanchez, Golorimetrische Mikrobestimmung des Morphins in Opium und
seinen Prdparaten: Tinklur und Sydenham-Laudanum und in Morphinchlorhydratxirup. Die vom Vf. angegebeno colorimetr. Best.-Methode (C. 1930. I I. 3612) ist nicht
ohne weiteres auf Opium anwendbar. Das Morphin muB erst in einem einigermaCen
reinen Zustand abgeschieden werden. Das erfolgt durch Extraktion mit Kalkwasscr
(wobei Ca-Morphinat in Lsg. geht), Ansaucrn der Lsg. mit HC1, dann Alkalisieren mit
»■Extraktion des Morphins mit Chlf.-Isopropylalkohol. Der Eindampfriickstand
dieses E.xtraktea wird in einem gemessenen Vol. verd. HC1 aufgenommen u. zur Colorinietric benutzt. Die Durchfiihrung der Bestst. wird eingehend beschrieben. (J. Pharmac.
Chim. [8 ] 21 (127). 366— 76; Semana mśd. 42. 191— 95. 1935. Buenos Aires, Med.
Fak.)
WlLLSTAEDT.
Georges Deniges, Golorimetrische Mikrobestimmung des Goffeins. (Mikrochemio
18 (N. F. 12). 22— 23. 1935. Bordeaux, Uniy. — C. 1935.1. 3816.) G r o s z f e l d .
Lorenzo Bracaloni, Neues Verfahren zur quantitativen Beslimmung des Chininlodbismutatęsl 1 g in 10 ccm Aceton lósen, Lsg. yon 0,9 g AgN0 3 in 20 ccm W. zusetzen, Aceton yerjagen, 50 ccm 95%ig. A. zusetzen, einige Stdn. dunkel stehen lassen,
380
F. P h a r m a z ie .
D e s in f e k t io n .
1 9 3 6 . I.
durch tarierten Gooch dokantieren, mit 95%ig. A. wasohen, hierboi so wonig wio
móglich Nd. aufs Filtcr bringen, Filtrat u. Waschfll. yereinigen (I), A. vom Gooch
durch Luftstrom vertrcibcn, Nd. mit verd. H N 0 3 waschen, auf Filter absaugen, Nd.
mit HNOj-saurcm W . aufs Filtcr spiilen, Sptilfl. mit saurem Filtrat yereinigen (II),
Nd. mit A. waschen, troeknon u. wiigen: J ais AgJ. Chininbest. in I polarimetr. Bi-Best.
in I I ais Bi20 3. (J. Pharmac. Chim. [8 ] 22. (127.) 49—52. 16/7. 1935. Florenz, Cheni.pharmaz. Inst. Ćastello.)
D eg ner.
W . Peyer, Uber Tinctura Capsici. Aus yerschiedenen Sorten von Fructus Capsici
wurden Tinkturen bereitot: I durch Maceration mit 90°/oig. A. (D. A.-B. VI), II durch
fraktionierte Maceration mit 90%ig. A. (Italien. A.-B.), III durch Perkolation mit
63%ig. A. (Schweizer. A.-B.) u. IV wio II, aber mit 63%ig. A. Tabelle der Unters.Ergebnissc im Original. Zur Unters. von Capsicumtinktur wird folgende Abiinderung
der FoDORSchen Vanadinprobe (C. 1931. I. 3410) empfohlen: 0,5 ccm Tinktur mit
Aceton ad 5 ccm, 7 Tropfen 35%ig. HC1 u. 0,1 g ŃH.,-Vanadat mischen; die Fl. muB
nach dem Absetzen ebenso tief griin sein wie eine Mischung vou 10 Voll. 10%ig. Uranylacetatlsg. mit 12— 13 Voll. 5°/0ig. N iS0 4-Lsg. Die Yerff. I u. II liefern gehaltsarmere
Tinkturen ais II I u. IV. Fiir D. A.-B. V II wird III, eytl. IV, yorgeschlagen. (Siiddtsch.
Apotheker-Ztg. 75. 559— 61. 1935. Breslau.)
D e g n e r.
H. Patzsch, Sapo viedicatus. Fiir die Herst. der medizin. Seife nach D. A.-B. VI
wird empfohlen, die fiir einen kleinen AlkaliiiberschuB erforderliche Menge NaOH
durch Best. der VZ. des Fettgemisches zu ermitteln u. die Lauge yorher auf OH' ohne
C03" zu titrieren. Bei der Priifung auf unzulassige Alkalimengen zuerst den A. u. die
Phenolphthaleinlsg. mischen, notigenfalls neutralisieren, dann in der Mischung die
Seifo losen u. titrieren. Die yom D. A.-B. V I zugelassene Alkalitat ( = 0,2% NaOH)
ist zu hoch u. sollte im D . A.-B. V II herabgesetzt werden. (Pharmaz. Ztg. 80. 993— 94.
21/9. 1935. Kassel.)
D e g n e r.
Hellmuth Schrader, Die Werłbestimmung des Traganlhs. DasVerf. des D . A.-B. IV.
gibt kein genugend genaues Bild von der prakt. wichtigsten Eig. des Traganthes, der
Viscositat des daraus bereiteten Schleimes. So konnen Traganthe, die allen Anforderungen des D. A.-B. V I entsprechen, bei der Herst. haltbarer Emulsionen versagen. Fiir die Viscositatsbest. wird das H 0 PPLER-Visc0 simeter empfohlen (vg!C. 1934.1. 1086). Traganthpulyor sollte durch anhaltendes Trocknen bei 110° entkeimt
u. dann einwandfrei trocken aufbewahrt werden. (Pharmaz. Ztg. 80. 753— 54. 1935.
Dresden, Inst. f. Arzneimittelprufung D. D. A.)
DEGNER.
Leo Egger es I. Egger gyógyszervegyeszeti gyar, Budapest, Herstellung eines
calciuTiihaUigen Heilmittels. Man yereinigt in der bei Doppelsalzherst. gewohnten Weise
Ca-Gluconat mit einem anorgan. oder organ. Ca-Salz, wie CaCl2 oder (HCOO)aCft
z. B. durch gemeinsames Eindampfen. Man kann aueh Ca-Gluconat in der iiquivalenten
Menge verd. Saure losen u. mit einer Ca-Verb., wie CaC03, in entsprechender Menge
neutralisieren. Das Ca-Gluconatchlorid liefert 9,02%ig- haltbare, injizierbaro Lsgg.,
die nach Herst. sterilisiert werden. (Ung. P. 111083 vom 3/10. 1929, ausg. 15/11.
1934.)
Ma a s.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Darstdlung haltbarer, flussiger
Zubereitungen von Arzneimittdn und kosmetischen Mitteln, gek. durch die Verwendung
yon Oxyalkylathem u. Alkoxyalkylśithern mehrwertiger aliphat. Alkohole ais Losungsyermittler. Man venvendet z. B. Olykolmonooxyałhyla(her, Glycerinmonodiozypropytiither, Di-((3-oxypropyl)-ather zur Herst. yon Lsgg. von Arzneimitteln, Phenolen, Alkaloiden, Hormonen, Terpenen, Vitaminen usw. Genannt sind z. B. 5,5-Dibrom-2,2-diozyphenylsulfid, Salicylsdureglykolester, p-Oxybenzoesauremethylester, Campher, Salicylsiiurephenylester, Terpinhydrat, Digilozin, Chinin, Cocainhydrochlorid, Bromdiathylacetylharnstoff, Tribromathanol, Vitamin D , Phenyldthylbarbitursiiure, Diallyl- u.
andere Barbitursauren. (Oe. P. 142 706 yom 24/11. 1933, ausg. 10/9. 1935. E. P433 938 vom 23/11. 1933, ausg. 19/9. 1935. Beide D. Priorr. 24. u. 26/11. 1932.) AltfGordon A. Alles, Montcrey Park, Calif., V. St. A., Abkommlinge des Phenylamiiwpropans. l-p-Methoxyphenyl-2-aminopropan wird mit G J lfiU O umgesetzt u.
das Prod. (Kp.10_lr, 190— 195°) mit CHSJ einige Stdn. im geschlossenen Bohr auf
WaSserbadtemp. erhitzt. Die entstandene Verb. wird mit wss.-methylalkoh. HCI
zweeks Abspaltung des Aldehyds erwarmt. Das l-p-Methoxyphenyl-2 -methylaminopropan (I) hat K p . l5 133", Kp , 25 145°, F. des Hydi-ochlorids 176— 177°, des Hydrobromids 148— 149°, des sauren Osalats 94°. Durch sd. 48%ig. HBr (4 Stdn.)
1936. I .
F . P h a r m a z ie .
D e s i n f e k t io n .
381
sich die Verb. zur freien Oxyverb. entmethylieren, F. 161— 162°, Sulfat F. 285°, Phosphafc F. 190°, saures Tartrat F. 122— 124°. — Aus I u. CH3J in CH3OH wird die quaternare Verb. erhalten, die von dem l-p-Methoxyphenyl-2-dimelhylaminopropan (II)
durch Zusatz von A. u. NaOH getrennt wird. Die ąuaternare Vcrb. ist unl. Aus der
śith.-alkoh. Lsg. wird das I I durch W. abgeschieden, mit HC1 u. Nitrit yon unverandertem
I befreit. I I hat K p . 15 121°, Hydrobromid, F. 143— 145°, Hydrochlorid, F. 160— 162°.
Mittels sd. HBr geht I I in die freie Oxyverb. iiber, F. 133— 134°, Phosphat, F. 210
bis 212°. Die Verbb. sind ais Heilmitłel yerwendbar. (A. PP. 2 015 578, 2 015 579,
2015 580 vom 21/4. 1933, ausg. 24/9. 1935.)
Altpeter.
Alexander Nagai, Berlin, Ephedrinliomologcn. Aus Piperonal, Nilromdhan u.
20%ig- K H C0 3-Lsg. (4 Tage yerriihren) wird Methylendioxyphenylnitrodtlianol erhalten,
das mit Fo in alkoh. 25%ig- H 2 S0 4 zu l-(3,4-Melhylendioxyplimyl)-2-aminodthan-l-ol
reduziert wird, F. 74°. — Ausgeliend von Nilroathan dio entspreehcnde Propanolverb.
— Die Verbb. dioncn ais Ephedrinersatz. (A. P. 2011454 vom 6/3. 1930, ausg. 13/8.
1935. Japan. Prior. 6 / 8 . 1929.)
A ltpeter.
Hugo Dieterle, Frankfurt a. M., und Arnold Salomon, Amsterdam, Darstdlung
ton Kondmsationsprodukten der Gumarsduren m il Glucose, dad. gek., daB man die nach
Aufspaltung des Lactonringes der Cumarine entstandenen OH-Gruppen mit Acetobromglucose (I) umsetzt; z. B. fiigt man zu einer Lsg. von Na in absol. A. Cumarin u.
kocht etwa 8 Stdn. auf dem Sandbad. Nach dem Erkalten gieBt man die Lsg. in Eiswasser, dem Eg. zugesetzt ist, macht sodaalkal. u. saugt den abgeschiedenen Ester
ab. Der Ester wird in stark verd. Alkali gel. u. sofort mit einer konz. NaOH versetzt.
Das Na-Salz des Esters scheidet sich in gelben Blattchen aus, es wird abgesaugt u.
getrocknet. Das Na-Salz des Cumarsauredlhyleslers wird in W. gel. u. mit einer Lsg.
von I in A. 24 Stdn. geschiittelt. Aus der ath. Schicht erhalt man sodann nach Verdunsten des A. den Acetylglucosecumarsaureathylester. Die Verseifung zum Cumarsdureglykosid erfolgt durch verd. Barytlsg. Das uberschiissige Baryt wird mit C0 2
entfernt u. das Ba-Salz der Glykosidsaure mit yerd. H 2S0 4 zerlegt, wodureh man das
Glykosid der freien Cumarsaure erhalt. In einem weiteren Beispiel wird auf die vorstehend beschriebene Weise das Methozycumarsdureglykosid aus Umbelliferonmethylather dargestellt. Die Verbb. sollen ais solche ais Antiseptica oder ais Zwischenprodd.
hei der Herst. dieser Verwendung finden. (D. R . P. 615 887 KI. 12o vom 29/1. 1933,
ausg. 13/7. 1935.)
Ga n t e.
Dr. Georg Henning, Chem. pharm. Werk. G. m. b. H., Berlin-Tempelhof,
Hmtdlung ton Adenosinphosphorsaurc und Adenosinpolyphosphorsduren aus tierischen
Organem, dad. gek., daB 1. in Breiform gebrachte frisehe tier. Organe zwecks Vermeidung
der Desaminierung durch Fermente mit Alkali oder Erdalkaliphosphaten yersetzt u. so­
dami nach bekannten Methoden auf Adenylsaure (I) bzw. Adenosinpolyphosphorsauren (II) yerarbeitet werden, — 2. zu dem aus Organbrei u. phosphorsauren Salzen
laut Anspruch 1 hergestellten Gemisch I oder dereń Salze hinzugesetzt werden, die
in Ggw. der Phosphate u. unter dem EinfluB der im Brei enthaltenen Fermente ohne
Desaminierung in I I iibergehen, worauf nach bekannten Methoden die weitere Verarbeitung auf I I bzw. dereń Erdalkalisalze erfolgt. — Die Phosphate vermdgen die
Desaminierung etwa 1/4— 1/„ Stde. zu yerzogem. Man yerwendet z. B. ein Phosphatpuffergemisch yom pH = 7,5 aus K H 2P 0 4 u. Na 2HPO.,-H,0. (D. R . P. 619 455
KI. I2p vom 17/6. 1934, ausg. 1/10. 1935.)
Altpeter.
* F. Hoffmann-La Roche & Cie., Basel, Sehweiz, 2-Keto-l-gulonsdurc, ein
^wischenprod. bei der Herst. von l-Ascorbinsaure ( Vitamin C), wird aus ł-Sorbose gewonnen, indem man diese mittels Formaldehyd, Aceton, Methylathylketon, Benz­
aldehyd usw. in ihre Bismethylenather iiberfuhrt, anschlieBend eine — CH 2OH-Gruppe
out KMnOj, Ferricyanid usw. zu — COOH oxydiert u. die Ather zur freien 2 -Keto-gulonsaure verseift. Sie ist eine starkę Saure, bildet farblose Krystalle vom F. 171°
(unter Zers.), [<x]d18= — 48° (c = 1,0 in W.), reduziert F E H L IN G sche Lsg. Man kann
siein Ester u. Atherester uberfiihren. Methylatherester: farblose Krystalle, F. 155— 157°,
Wd 18 = — 25° (c = 1,0 in Methanol). Athyldtherester: [ c x ] d 1 8 = — 14,5° (c — 0,63
m A.)— z . B. wird 1 kg 1-Sorbose in 20 1 Aceton verteilt u. nach/Zugabe von 800 ccm
konz. H 2S0 4 24 Stdn. geriihrt. Man neutralisiert, yerdampft das Aceton, dest. den Riickstand bei 0,5 mm Hg u. 140°. Monoacetonwrb. Durch Behandlung mit Aceton erhalt
®andie Diacelonierb. (I). F. 77— 78°; [ajy 18 = — 18,1° (c = 1,38 in Aceton), Ausbeute
kg. 1 kg I wird in W. yerteilt, mit 0,45 kg K O H 2 Stdn. geriihrt, mit 0,86 kg
■n04 in 201 W. u. A. bei 30° yersetzt. Nach Abfiltrieren des MnO,-leitet man CO.,
XVIII. l.
25
382
F . P h a k m a z ie .
D e s i n f e k t io n .
1936. I.
ein. Das K-Salz (II) krystallisiert in langen Nadeln. Ausbeuto 1— 1,1 kg. F. iiber 300°
unter Zers., [a]n18 = — 13,8° (c = 1,08 in W.). 1 kg I I wird in 2 1 W. gel., mit einer
Miseliung aus % 1 HC1 (35%). V2 1 W. u. % kg Fis versetzt. Ausbeute an freier Saure
(III): 0,8 kg. Kein sckarfer F. 800 g I I I werden in 5— 10 1 W. gel., zum Sieden erhitzt,
bis das Aceton abgespalten ist. Man dampffc im Vakuum ein, bis man eine sirupóse M.
erhalt, dio beim Reiben krystallisiert. (F. P. 780 055 vom 15/10. 1934, ausg. 18/4.
1935. Sckwz. Prior. 25/10. 1933. Ung. P. 112 852 vom 15/10. 1934, ausg. 2/9. 1935.
Schwz. Prior. 25/10. 1933.)
D onle.
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Nebennierenrindenpraparale
dia frei von l-(3,4-Dioxyphenijl)-2-melhylaminoathanol-l sind, dud. gek., daB man die
Nebennierenrinde (I) oder beliebige aus ihr gewonnene Praparate kurze Zeit mit HCHO
oder HCHO abspaltenden Verbb. behandelt u. gegebenenfalls nach erfolgter Einw. den
iiberschussigon HCHO entfernt. Man yerteilt z. B. 1 g Trockenpulyer von I in 10 g W.,
maeht mit NaHC0 3 schwach alkal., setzt 0,5 ccm 2%ig. HCHO-Lsg. zu u. schleudert ab.
— Man setzt 5 g Pulver den Diimpfen yon 2— 3 ccm wss. HCHO-Lsg. im geschlosscnen
GefiiB aus (30— 60 Min.), dann nnter Vakuum, bindet hierauf dio Reste des HCHO an
NH3. — Dio Prodd. rufen keine Blutdrucksteigerung mehr hervor. (Oe. P. 142 710
vom 23/2. 1934, ausg. 10/9. 1935.)
A ltpeter.
T. K. Krilow, U. S. S. R., Herstdlung von Arzneimiltehi. Zwecks Erhóhung
der Wrkg. der Alkaloide werden die Lsgg., z. B. des Kokains oder des Piloearpins, mit
etwa 1 — 2% K 2 S0 4 yersetzt. (Russ. P. 37 271 vom 20/10. 1933, ausg. 30/6. 1934.) Ri.
Cliemische Fabrik vorm. Sandoz, Basel, Iierzwirksames Glucosidgemisch. Zu
E . P. 406 197; C. 1934. II. 1807 ist nachzutragen, daB das dort geschilderte Verf.
auch auf ein aus den Lanataglucosiden A, B u. C bestehendes Gemisch Anwendung
finden kann. Das so desacotylierte Glucosidgemisch liefert bei der yorsichtigen sauren
Hydrolyse 40— 41% Aglucon, 31% Digitozose u. 32— 33% eines krystallin. Disaccharids
0 £ H 220 8. (Schwz. P. 176257 vom 22/7. 1932, ausg. 17/6. 1935. Zus. zu Schwz.
P. 171 174; C. 1935. I. 4463.)
E ben.
Johnson & Johnson (Gt. Britain) Ltd., Slough, Buekinghamshire, iibert. yon:
Johnson & Johnson, New Jersey, N. J., V. St. A., Pflaster aus Hausenblase. Handelsubliche Hausenblase wird in W. eingeweicht, dann auf 100° erhitzt, worauf man in der M.
antisept. wirksamo Stoffe, dio die Klebkraft der M. nicht yerringern, yerteilt (geeignet
sind Phenol, Kresol, HgCl2, „Mercurochrom", Oxychinolin); hierauf triigt man die
M. auf Gewobe auf. (E. P. 433 460 yom 9/2. 1934, ausg. 12/9. 1935.) A l t p e t e r .
Soc. an. Extraction, Schweiz, M iltel zum augenblicklicheti Yerschliefien von
Wunden, bestehend aus unl. ąuellfahigen Stoffen wie Tragant oder Johannisbrotkemmehl (I.) Z. B. wird 1 kg I 2-mal mit Siebcn yon 900 u 3600 Maschen/qcm gesiebt, die erhaltenen 550 g werden zunachst bei 110° getrocknet u. bei 130° schwach
gerfistet u. sterilisiert. Darauf wird die M. mit 50 ccm einer 10°/0ig. Lsg. yon Triehlorisobutylalkohol in A. yerruhrt u. der A. yerdampft. Auch 50 cem einer 10%ig. Lsg.
yon Jod in Chlf. sind anwendbar. Die M. gibt mit den aus der Wunde austretenden FUin kui-zer Zeit wideretandsfahige u. elast. Wundverschlusse. (F. P. 782 735 vom 14/12.
1934, ausg. 11/6.1935.)
S c h in d l e r .
Benjamin Hill, V. St. A., Plastische Masse fiir Breiumschlage, bestehend aua
Kieselgur (z. B. „Silocel“ ), Ton u. Glycerin. Dio Tonmenge soli hochstens Ye der M.
betragen. Des weiteren kann Korkpulyer zugesetzt werden. Das Glycerin soli das
Austrocknen der M. yerhindem. (F. P. 782 399 vom 7/12. 1934, ausg. 4/6. 1935.
A. Prior. 29/1. 1934.)
Sc h in d l e r .
Katharine D. Painter, Kansas City, Mo., Hamilton P. Cady, Lawrence, Kans.,
und George C. Henson, Liberty, Mo., V. St. A., Kapsdn fiir Inhaliermitłel w erden aua
leicht schm. Legierungen aus Cd, Sn, Pb u. Bi hergestellt, die einen F. von 105— 15S° F
haben u. z. B. Menthol, Layendelol, Trichlorbutanol, Parakresylcimiamat, Terpinylacetat, Campher, Benzoesaure usw. enthalten konnen. Dio Kapseln werden bei Gebrauck
in h. W. geworfen. (A. P. 2 010 318 yom 21/6. 1933, ausg. 6 /8 . 1935.) A l t p e t e r Soc. Thibaud, Gibbs & Cie., Frankreich, Zahnpastc, bestehend z. B. aus 36 (Teilen)
feinst gepulyertem Clirysotil u. 7,5 Seifenpulyer, dio in 120 einor Lsg. yon 7,5 Gelatine
in 120 H 20 u . 210 Glycerin eingetragen werden. Statt Gelatine kann Tragant verwendet werden. Auch Zahnreinigungspulyer werden mit 20— 25% Chrysotil hergestellt.
Zusatz der iiblichen Geschmacks-, Geruchs- u. Farbyerbesserer. (F. P. 782 844 voin
1/3.1934, ausg. 12/6. 1935.)
S c h in d l e r .
1936. I.
G. Analyse.
L a b o r a t o r iu m .
383
Maria Andauer, Buclapest, Schaumendes Mundspulmittel in fosfcer, z. B. Pillenform. Es entlialt auGer Desinfektionsmitteln, wio Salol u. bekaimten ath. Olen, noch
ein Gemenge aus C„H2(OH)2(COOH)„, NaHC0 3 u. Zueker oder Saccharin. (Ung. P.
112262 vom 18/6. "1934, ausg. 1/6. 1935.)
MAAS.
G. Analyse.
A.
Laboratorium.
A. Benedetti-Pichler, Allgemeine Mikrochemie. Bespreohung der Anwendungs-
moglichkeiten, der erreichbaren Erfassungsgrenzen fiir zahlreiche Ionen u. Allgemeines
iiber die Arbeitstechnik der mikrochem. Analyse. (Ind. Engng. Chem., Analyt. E d it.
7. 207—208. 15/7. 1935. New York, Univ. Washington Sąuare College.) E c k s t e i n .
Joseph B. Niederl, Neuere Fortschrilte in der angewandten Mikrochemie. Besprechung der in der letzten Zeit erreichten Fortschritte der anorgan., organ., qualitatiyen u. ąuantitatiyen Mikroanalyse unter besonderer Beriicksichtigung der Spurensuche u. der Gewinnung absol. reiner Reagenzien u. a. mit Hilfe der ElIICHschen
Schlierenmethode. 148 Literaturzitate. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 214
bis 218. 15/7. 1935. New York, Univ.)
'
ECKSTEIN.
Eeverly L. Ciarkę und H. W . Hermance, Die Stellung der analylischen Chemie
bei technischen Untersuchungen. II. Mikroanalyse. (I. vgl. C. 1932. I. 255.) (Ind.
Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 218—22. 15/7. 1935. New York, Bell Telephone
Lab.)
‘
E c k s t e in .
A.
Ievin§, Der Schwefelgehalt des Leuchtgases ais Fehlerquelle bei analylischen
Arbeiten. Vf. stellte durch zahlreiche Yerss. fest, daB viele hauptsachlich alkal. Metalloxydo beim Gliihen iiber dem TEKLU-Brenner betrachtliche Mengen S0 3 aufnehmen.
AUgemein gilt, daB beim Gliihen im Pt-Tiegel mehr S0 3 in den Riickstand geht ais
im Porzellantiegel. Die Gewichstzunahmen kónnen bis zu 1% des Gewiehtes des vorgegliihten Nd. ausmachen. Leicht wird S0 3 von folgenden Oxyden aufgenommen:
CaO, A1,03 (yor allem iiber 700°), ein yollig S03-freies A120 3 ist beim Gliihen iiber dem
TEKLU-Brenner iiberhaupt nicht zu erhalten, es ist im elektr. Ofen bei 1200° zu gliihen.
Ferner sind fur S0 3 empfauglich: NiO, CuO u. ZnO. Dabei wird erneut bewiesen, daC
die aus CuS u. ZnS durch Gliihen erhaltencn Oxyde nie S03-frei sind. Fe2 0 3 sowie
KC1 nehmen weniger leicht S0 3 auf. (Z. analj’t. Chem. 102. 412— 18. Sept. 1935.
Riga, Univ. Lettlands.)
E c k s t e in .
George Martin Guest und Ernst Leva, E in eleklrischer Heizapparat, der das
„ Uber-den-Rand-kriechen“ beim Einengen konzenlrierler Salzlosungen vor der Analyse der
Mineralien vermeiden soli. Genaue Beschreibung an Hand einer Abbildung der Apparatur. (J. biol. Chemistry 110. 777— 79. Aug. 1935. Univ. of Cincinnati, Dept. of
Pediatr.)
BOMSKOY.
Gerald Druce, Magnesiumperchlorat ais Trockenmittel. In Ergiinzung zu dei
in C. 1935. I. 3446 ref. Arbeit weist Vf. auf die Tatsache hin, daB Mg(C10i)2 in Ggw.
organ. Substanzen leicht Explosionen yerursachen kann. Zur Wiedergewinnung der
Salzes nach der W.-Aufhahme in Ggw. organ. Substanzen empfiehlt Vf., diese nach
W.-Zusatz im W.-Dampf zu yerfluchtigen. Mg(C104)2 konnte mit Acetamid auf 220u
erhitzt werden, ohuo daB eine heftige Rk. eintrat. Beim Erhitzen yon Sagemehl mit
Mg(C104) 2 trat erst nach Schmelzen des Salzes eine schnelle Verbrennung ein. Vorsichtige Handhabung des Salzes ist jedoch immer erforderlich. (J. Soc. chem. Ind.,
Chem. & Ind. 54. 133. 1935. London.)
EC K S T E IN .
Louis Henry, ęuecksilberdampfjmmpen mit uienig erhohtem Vorvakuum.
Be­
schreibung einer ais Vorpumpe fiir Hg-Pumpo yerwendeten Wasserstrahlpumpe, die
ein Voryakuum von 15— 80 mm Hg liefert u. zur Erzielung yon Hochyakuum mit
einer gewolmlichen Diffusionspumpe in Reihe geschaltet wird. (Buli. Soc. chim.
Belgiąue 44. 307— 10. 1935.)
R. K. M u l l e r .
H.
Vigreux, Eine nenie QuecksilbertropfpiLmpe. Vf. empfiehlt eine einfache Vorr.,
deren Einzelheiten naher beschrieben sind, mit der ein Unterdruck von 0,003 mg Hg
leicht zu erreichen ist. Sie ist besonders zur Dest. unter yermindertem Druck zu verwenden. (Documentat. sci. 4. 210— 11. Juli/Aug. 1935.)
E c k s te in .
O.
J. Schierholtz, Druckregulator fiir Destillationen im Vakuum. Beschreibung
n. Abbildung des App., der folgende Vorzuge besitzt: Er ist stark gebaut, hat keine
ochliffyerbb., enthalt keine Korrosion yerursachende Fl., keine elektr. Kontakte,
alle Glasteile sind leicht auswechselbar, u. seine Genauigkeit wird durch geringe Verunreinigungen des Hg nicht beeintrachtigt. Fiir groBte Genauigkeit ist er nieht ge25*
384
G. A n a l y se .
L a b o r a t o r iu m .
1936. I.
eignet. Einzellieiten im Original. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 284— 85. 15/7.
1935. Toronto, Canada, Ontario Research Foundation.)
E c k s t e in .
Paul Jaulmes, Destillation und Reklifikation von fliichtigen Bestandleilen aus
verdunnte.il Losungen. II. (I. Ygl. C. 1935. II. 3049.) Auf Grund der im I. Teil (1. c.)
gegebenen Theorie wird der Wrkg.-Grad einiger Laboratoriumsapp. yerschiedener
Systemc gepriift. (Chim. et Ind. 33. 1321— 25. 1935.)
R eusch.
ZoMrt Barna Sólyom, Eztraktionsapparat. Der beschriebene App. besteht aus
einem Erlenmeyerkolben (ais SiedegefaB) u. einem RuckfluBkuhler, der am unteren
Ende das mit Heber versehene EstraktionsgefaB triigt. Der Verlauf der Extraktion
geht im li. Dampfraum des Extraktionsinittels vor sich. Skizze im Original. (Magyar
chem. Folyóirat 41. 94. Sept. 1935. [Orig.: ung.])
Sa i l e r .
Giulio Giulietti, Anwendung von E isen-Nickelł e,gierungen fu r magnetometrische
Bestimmungen und andere Zwecke. — Neue akustische Bussole. Die neue Bussole ist
ein kleiner Wechselstromgenerator, dessen feststehendes Induktorsystem aus einigen
Kernpaaren von Permalloy C besteht. Die EK . ist am gróBten, wenn die Kerne nach
dem zu untersuchenden Feld orientiert sind, u. Nuli, wenn ihre Orientierung senkrecht
dazu ist. Die Richtung des erregenden Feldes kann akust. oder mit einem Zeigerinstrument bestimmt werden. Der App. kann auch zur Best. der Permeabilitat von
magnet. Stoffen verwendet werden. (R. Ist. lombardo Sci. Lettere, Rend. [2] 6 8 .
393—410. 1935. Mailand, T. H., Inst. f. allg. Elektrotechnik.)
R . K. M u l l e r .
Josć Piazza, Neue Technik zur Untersuchung der thennischm Zersetzung von
Systemcn aus festen und gasformigen Komponenlen. (Vgl. C. 1933. II. 911.) Zus Unters.
der therm. Zers. verwendet Vf. zwoi parallele waagerechte Róhrchen, von denen eines
mit der zu untersuchenden Substanz beschickt wird, das andere ais Kontrollinstrument
lcer bleibt. Beide Rolire werden nebeneinander erhitzt, sie sind mit Hg-gefullten Rohren
verbunden, die wieder unter sich u. mit einem gemeinsamen Hg-Behiilter in Verb.
stehen. Nach der Verscliiebung der Hg-Menisken beim Erhitzen laBt sich die Gasentw. aus der Substanz verfolgen. (An. Inst. Inyestigae. cient. teenol. 3/4. 57
bis 60.)
R . K. M u l l e r H.
Moritz, E in einfaches Verfahren zur Reinigung von Elektrodenkohlen fiir die
Spcktralanalyse. Zur Reinigung benutzt Vf. die Erhitzung durch einen Lichtbogen
(30 A, 45— 50 V), den er ca. l/2 Min. lang zwischen den zu reinigenden Kohlen iibergehen laBt. Wahrend des Brennens wird die angespitzte Elektrode so gefuhrt, daB
der Bogen rund um die Seitenwand der zur Aufnahme des Untersuchungsmaterials
dienenden, zentral ausgebohrten Kohle herumwandert. Im hochbelasteten Funken
untersueht, zeigten die so gereinigten Kohlen nur noch die Linien des B, abgesehen
von denen des Ca u. Mg. Die letzterwahnten Linien konnen aber von dem im Funken
angeregten Staub der Zimmcrluft stammen. (Zbl. Minerał., Geol. Palaont., Abt. A1935- 284— 87. Freiburg i. Br., Mineralog. Inst. d. Uniy.)
W in k l e r .
W . H. Watson und D. G. Hurst, E in Wasserstoffentladungsrohr fiir Absorptionsspe.ktroskopie. Das Rohr besteht zum Teil aus Glas, zum Teil aus Metali. Die wassergekiihlte „Capillare" (Durchmesser 6,5 mm) steckt mit beiden Enden in den wassergekiihlten Elektroden, mit denen sie durch ein Stiiek iibergestreiften Gummischlauch
yerbunden ist. Eine Konstruktionszeichnung erlautert den Aufbau. Die Lcistungsaufnahme betragt 1,5— 2,2 kW- Die Zerstaubung nehmen Vff. in Kauf, weil sich das
Rohr leicht auseinandernehmen u. reinigen laBt. Der Hauptvorteil der Konstruktion
ist ihre Billigkeit, der Hauptnachteil die notwendige Verwendung einer Pumpe. (Canad.
J. Res. 13. Sect. A. 19— 21. Aug. 1935. Montreal, Quebee, Canada, Mc GiLL-Univ..
Physikal. Labor.)
WINKLERB.
van Steenbergen, Die Emissionsspeklralanalyse und ihre Anwendung in de
Industrie. Methoden, um die Oenauigkeit der quantitativen Analyse zu erhohen. Das
Polarisationsplwtometer von Scheibc fiir schnelle, visuelle Analysen. Vf. bespriclit die
Vor- u. Nachteile der ehem. Spcktralanalyse u. die Grundlagen u. Methoden der quantitativen Analyse. Ausfuhrlich wird das im Titel genannte Photometer u. seine Wirkungsweise beschrieben (ygl. C. 1932- I I . 3919). Die Methode des rotierenden Sektors
u. die mikrophotometr. Auswertung der Spektrogramme wird nur gestreift. (Ingenieur
[s’Gravenhagc] 50- Nr. 42. Mk. 33—38. 18/10. 1935.)
W in k l e r .
J. Plotnikow, E in Beitrag zur Fluorescenz der Korper. 141 yerschiedene Blumenarten, zahlreiche Drogen, Pilze, Harze (in Pulverform u. in Lsg.), organ. Praparate,
Mineralien, Amphibien, Reptilien u. Insekten wurden im „Luminoskop“ des Vf. au‘
F 1uorescenzve r ni ogen gepriift (Ultrayiolettfilter yon ScHOTT U. G . 1 plus blaues
1936. I.
G. A n a lyse .
L a b o r a t o r io m .
385
Filter B. G. 4). Nur jene Fallo\verden angefiihrt, die in den einschliigigen Buchyeroffentlichungen nicht angegeben sind. — Die Fluorescenzfarben konnen im Rahmen eines
Referats nicht angefiihrt werden. (Chemiker-Żtg. 59. 597. 20/7. 1935.) K u t z e l n ig g .
Carlton E. Brown und W illiam P. Yant, Der Mileroprojektionsapparat fu r die
Beslimmung der Grdfienverteilung und, der Konzenlration von Teilchen im atmosplidrischen
Stanie.
Zur Projektion wurde ein 90x-Immersionsapochromat (N. A. 1,3), ein
4x-Projektionsokular u. ein aplanat. Kondensor (N. A. 1,4) benutzt. Der Staub
wurde auf einem Objckttriłger gesammelt u. das Bild des Praparates in 5 m Abstand auf einen durchseheinenden, mit einem Koordinatennetz yersehenen Papierschirm projiziert, hinter dem die Beobacht-er Platz nehmen. Die Linearvergrofierung betrug 10 000. Tubus u. Tisch des Mikroskopes lieCen sich vom Platz des
Beobachters aus einstellen. Die Teilchengrofie konnte leicht mit Hilfe des Rasters
abgeschatzt werden. Vf. bestimmte die TeilchengróBenyerteilung in Staub, Blut, Bakterienaufschwemmungen u. Pollenproben. (U. S. Dep. Interior. Bur. Mines.' Rep.
Invest. 3289. 8 Seiten. Okt. 1935. Pittsburgh, Pa., U. S. Bureau of Mines Pittsburgh
Experiment Station, Gas Seetion.)
W IN K LE R .
Minor C. K. Jones, Eine neue Bauart der Gasanalysenapparate mit zentrischer
Verteilung. (Amer. Gas J. 143. Nr. 4. 27— 29. 110. Okt. 1935.)
Schuster.
Zolt&n Barna Sólyorn, Phosphorpipette zur Sauerstoffbeslimmung. Der App. gcstattet die Analyse sauerstoffreicher Gasgemisehe unter Ausschaltung der Entzundungsgcfahr des P: die P-Stabchen bleiben wahrend der Ubcrfuhrung des Gases in dio Pipette
unter W. u. werden langsam in den Gasraum vor- bzw. nótigenfalls unter W. zuriiekgeschoben. Skizze im Original. (Magyar chem. Folyóirat 41. 94— 95. Sept. 1935.
[Orig.: ung.])
'
SAILER.
Eugene W . Blank, Mikrobestimmung der Kolilensaure. 1 . Schnellbestimmung.
Ausfuhrlichc Beschreibung u. Abbildung des C0 2-Entwicklungsapp., der dem von
K ir k u . WILLIAMS beschriebenen nachgebildet ist. 2. Genaue Mikrobest. Eben­
falls ausfiihrliche Beschreibung des App. Beleganalysen fiir Na2C0 3 in Mengen bis
zu 1 mg C0 2 herab. (Chemist-Analyst 24. Nr. 3. 6— 8 . Juli 1935. Pennsylvania, State
College.)
__
‘
ECKSTEIN.
Ferenc Kórósy, Ober die Beslimmung des Kryptongehaltes der Luft. Der Kryptongeli. eines aus Luft hergestellten Edelgasgemisches wurde ohne jede Fraktionierung
bei konstantem Gasdruck mit Hilfe der objektiven spektrograph. Methode bestimmt.
Es w-urde ein Krypton : Argon-Verhaltnis von 1• 6 X 10-4, d. h. in der Luft 1• 5 X 10- 6
Volumteil von Krypton mit einem durchschnittlichen Fehler von 0-2 x 10~ 6 gefunden.
(Magyar chem. Folyóirat 41. 21— 25. 1935. Budapest-Ujpest, Forsch.-Lab. d.
„Tungsram*1 A. G. [Orig.: ung.])
SAILER.
KOichi Yamao, Neue Verbesserungen am tragbaren Anzeigegerat fiir explosive Gase,
Typ „Riken“ . Um die Fehlerąuellen der Temp.-Schwankungen, nieehan. StoBe usw.
auszuschalten, wird an Stelle des Manometers oder opt. Kompensatora ein 45°-Prisma
in das Gerat eingebaut. Durch Drehung dieses Prismas, an dem das Licht reflektiert
"'ird, kann man den Geh. an explosivem Gas oder den Grad der Explosionsgefahr direkt
numer, ermitteln. (Sci. Pap. Inst. physic. chem. Res. 26. Nr. 540/51; Buli. Inst. physic.
chem. Res. [Abstr.], Tokyo 14. 2. 1935. [Nach engl. Ausz. ref.])
Z e is e .
a) E le m e n te u n d anorganische V e rb in d u n g e n .
Ernest Kahane, Ober die Entfemung des POi ','-Ions in der systemalischen gnalitathen Analyse. Die nach der Abscheidung der Sulfide der 1. u. 2. Gruppc erlialtene
saure Lsg. wird von H 2S befreit, Fe mit H 20 2 oxydiert, mit einem t)berscliuB von NH4Acetat u. tropfenweise mit Fe(C10,,)3 -Lsg. (26%) yersetzt. Der sich zunachst bildende
weiBe Nd. farbt sich auf weiteren Żusatz der Fe(3)-Lsg. braunrotlich. Dann yersetzt
man die Lsg. mit einer gesatt. Lsg. von N H 4C1 u. reichlich N Hn u. koeht bis zum Verwhwinden des NH3-Geruehes auf. Abfiltrieren, mit h. NH 4C1-Lsg. auswasehen. Im
werden Al u. Cr nach den ubliehen Methoden bestimmt. (Ann. Chim. analyt. Chim.
appl. [3] 17. 119—21. 15/4. 1935. Paris, Faculte de Pharmacie.)
E c k s t e in .
Pierre Sue und Georges Wćtroff, Verbindungen des o-Oxychiiwlins mit Alkalimtłallen und mit Zirkon. 1. Li-Salz. Beim Mischen einer w., gesatt. Lsg. von 10 g
^
einer Lsg. von 3 g LiCl erhalt man beim Abkuhlen einen schwaeh
gelben, mikrokrystallinen Nd., der im BuCHNER-Trichter mit A. u. A. gereinigt u. getrocknet wird. Die Analyse nach B e r g ergab die Zus. C5H GONLi. 2. Na-Salz. 6 g
n werden mit 4 g NaOH u. 75 ccm W. w. gel. Der beim Abkuhlen auftretende
386
G- A n a i,y s b .
L a b o r a t o r iu m ,
1936. I.
gelbgriine, seidigglanzende, aus A. krystallisierte Nd. hat dje Zus. C9H fiONNa. 3. K-Salz.
6 g Oxin werden in 12 g KO H u. 75 ccm W. in der Warme gel. Beim Abkiihlen erschcinen weiBgelbe, seidige Krystalle, die, aus A. umkrystallisiert, die Zus. CnH 6ONK
+ KO H (H 20) liaben. 4. N H t-Salz. Beim Durchleiten von gasformigem NH 3 durch
aceton. Oxinlsg. entsteht ein citronengelber, krystallisierter, sehr wenig haltbarer Nd.
von der wahrsclieinlichen Zus. C9H 6ONNH!4 -NH3. 5. Zr-Salz. Aus ZrCI., in weinsaurer Lsg. u. einem UberscliuB essigsaurer Oxinlsg., der doppelt so groB ist ais die
theoret. Menge. Nach kurzem leichten Aufkochen crschr-int ein gelber, mikrokrystallincr
Nd., der bei 125° getrocknet wird u. die Zus. Zr(C9H 6ON)4 besitzt. Er ist 1. in Minerałsauren, wl. in Aceton, Chlf., Bzl., A. u. A., unl. in W. u. N H 3. 6 . Dibrom-o-oxychinólat
des Zr. Aus ZrCl4 u. Dibromoxin im theoret. Mengenverhaltnis. Gelber, pulverformiger Nd. von der Zus. Zr(C9H.iBr2ON)4, 1. in Mineralsiiuren in der Kalte, in Bzl.
u. Toluol beim Kochen, unl. in W. u. NH3. Auf Grund dieser Unlóslichkeit kann das
Salz zur Zr-Best. venvnndt werden. (Buli. Soc. ehim. France [5] 2. 1002— 07. 1935.
Paris, Coltóge de France.)
EcKSTEIN.
L. Stuckert und F. W . Meier, Die Oxychinolałmethode zur Bestimmung des
Aluminiums, Eisens und Tilans. Vff. stellten durch zahlreiche Verss. fest, daB dic
gcwichtsanalyt. Best. des Al, Fe u. Ti nach der Oxinmethode zuverlassige Werte ergibt,
wenn die Si0 2 Yorher ąuantitatiy abgeschieden wurde. Die titrimetr. Best. nach der
Bromid-Bromatmethode ergibt bei reinen, wie bei Ti-haltigen Al-Salzlsgg. richtige,
bei Fe-haltigen Lsgg. betrachtlich zu niedrige Werte. Die oberste Grenze, bei der man
durch Titration in grofler Verdiinnung u. unter Zusatz von H 3P 0 4 nocli brauchbare,
aber immer noch etwas zu niedrige Al-Werte erhalt, wird bei etwa 6 — 8 °/ 0 Fe20 3, bczogen auf A120 3, liegen. Vff. lehnen dic indirekte Methode durch Rucktitration des
ubcrschussigcn Oxins ab. Einzelheiten der Verss. im Original. (Sprcehsaal Keramik,
Glas, Email 6 8 . 527— 29. 22/8. 1935. Munchen, Tcchn. Hochschule.) E c k s t e in .
L. N. Lapin, Eine Wasserstoffsuperoxydreaktion mitlels des Diplienylcarbazids.
Ais Reagens dient Diphenylcarbazid, von dem man einige Krystalle in 0,5 ccm A.
erwarmt u. nach dcm Abkiihlen mit 5 ccm absol. A. versetzt. Die farblose Lsg. ist
mehrerc Tage lialtbar. Die Probelsg. wird mit 2— 3 Tropfen 20 Vol.-% H 2 S0 4 an­
gesauert u. mit 3— 4 ccm absol. A. u. einigen Tropfen 0,01-n. K,Cr 20 7 -Lsg. versetzt.
Nachdem die t)berchromsaure in den A. iibergegangen ist, gibt man vorsichtig 2 Tropfen
Carbazidlsg. hinzu. Rosayiolettfarbung zeigt Dberchromsaure u. damit H 20 2 an.
Erfassungsgrenzo 5 y H 20 2 in 5— 10 ccm Fl. Kaufliclier A. darf wegen der in ihm
enthaltenen Peroxyde nicht verwandt werden. Bei Abwesenheit von H„0 2 bildet sieli
an der Grenze der A.-W.-Schicht ein rotvioletter Ring, der aber nicht vom A. aufgenommen wird. — Eine weitere Methode: Die Probelsg. wird mit verd. H 2S0 4 schwach
angesauert u. bis zur konstanten Gelbfarbung mit Br-W. Ycrsetzt. Darauf gibt man
2 ccm einer schwachen K 2Cr20 7 -Lsg. u. nach 5 Min. einige Tropfen Phenol hinzu. Dic
nunmelir farblose Fl. wird mit 2—3 Tropfen l%ig- alkoh. Carbazidlsg. versetzt. Schon
in Ggw. von 2 y H 20 3 tritt die Rk. ein. Alkohole, Kohlenhydrate u. EiweiB storen nicht;
dagegen darf HCHO nicht anwesend sein. (Z. analyt. Chem. 102. 418— 20. Sept. 1935.
Samarkand, Usbekische Univ.)
EcKSTEIN.
H.
A. Kar, Schwe.felbeslimmung nach der Yerbrennungsmelhode. Das Verf. beruht
auf der Verbrennung der Stahlprobe oder Legierung im JfARS-Ofen im 0 2-Strom bei
1260°. Ais Absorptionsmittel des S0 2 bzw. S0 3 dient eine Lsg. von 1 g Na20 2 in 20
bis 25 ccm W. Nach Beendigung der Verbrcnnung wird die Na 20 2-Lsg. nach Zusatz
von 0,5 g Na 20 2 aufgekocht, mit HC1 angesauert u. S ais BaS0 4 bestimmt. Die Probc
wird im Tonschiffchen unter Zusatz yon etwas metali. Sn verbrannt. Einzelheiten
des Arbcitsganges im Original. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 244— 46. 15/7.
1935. Canton, Ohio.)
E c k s t e in .
Beverly L. Ciarkę. L. A. Wooten und C. H. Pottenger, Eine Schnellmełhode
zur Schwefelbesłimmung in ferromagnetischen Legierungen. Vff. erhitzen die hoch Nilialtigo Fe- oder Fe-Co-Legierung im Yerbrennungsrohr im H 2-Strom auf 1100— 1200°,
fangen den entstandenen H 2S in ammoniakal. Cd(N0 3)2-Lsg. auf u. bestimmen darin
den S entweder nach V o l h a r d (nach Umsetzung zu Ag3S) oder nach der BromatJodidmethode. Einzelheiten der Apparatur u. des Arbcitsganges im Original- (IndEngng. Chem., Analyt. Edit. 7. 242— 44. 15/7. 1935. New York, Bell Telephonc
Labor.)
'
ECKSTEIK*
J. J. Lurje, Vergletchende Unłersuchung terschiedener Methoden der Schwefelbestimmung in sulfidischen Erzcn uiid Schlackcn. Yon allen untersuchten Methoden
1936. I.
G. A n a ł t s e .
L a b o r a t o r iu m .
waren diejenigcn nach E b a UGH u . S p r a g u k (Ind. Eng. Chem. 11 [1919]. 46) u. nach
A l l e n -Bi s h OI’ (J. Anier. chem. Soc. 29 [1907], 1475) hinsichtlich Genauigkeit,
Schnelligkeit, Einfachheit die besten. (Betriebs-Lab. [russ.: Sawodskaja Laboratorija]
з. 6 8 6 —93. Staatl. Inst. fiir angew. Mineralogie.)
R oll.
N. S. Krupenio, Schwefdbeslimmung in polysulfidiscken Erzen und Konzenlraten.
Vf. empfiehlt don AufschluB mit Na 2C0 3 -j- IvC103. 0,5 g Erz werden mit der 12-fachen
Menge KCIO, + Na 2C0 3 (anhydr.) geschmolzcn. Die Schmelze ist in 20 Min. beendet.
Der AufschluB wird in 150 ccm h. W . unter Zusatz von 20 ccm Br-W. gel. Der Riickstand wird abfiltriert, gewaschen, die Filtrate mit HC1 (1:3) angesauert bis zur Abscheidung von freiem Br, u. dariiber liinaus noch 10 ecm HC1 zugesetzt. Sodami
verd. man auf 500 ccm, koeht bis zum Verschwinden des freien Br u. fallt die S O /'
mittels 15 ccm einer 10%ig. BaCL-Lsg. (Betriebs-Lab. [russ.: Sawodskaja Labora­
torija] 3. 693— 95.)
R ó ll.
Eugenie Cheraskowa und L. Weissbruth, Eine neue Methode zur Trennung
und Bcstimmung von Schwefd und Selen. Die Substanz, dio S u. Se in elementarer
Form enthalten muB, wird am RiiekfluBkuhler durch 2-std. Kochen in 100 ccm 10%ig.
Na2S03-Lsg. gel. Dabei geht S ais jSTa2S20 3 u. Se ais Na 2SeS03 in Lsg. Nach Abfiltrieren
wird im gleichen Kolben am Ruckfiufikuhler mit 50 ceni HCHO erwarmt. Die Lsg.
farbt sich rot u. scheidet Sc ab. Am nachsten Tag wird filtriert, der Nd. zur Entfernung
von Fe(0H )3 mit k. yerd. HC1, dann mit h. W., A. u. A. ausgewasehcn u. bei 80° getrocknet. Im Filtrat bestimmt man den S nach Zusatz von 20 ccm 20%ig. Eg. jodometr. (Z. analyt. Chem. 102. 353. 1935. Moskau, Inst. fiir Kautschuk-Ind.) E c k s t e i n .
Raluca Ripan-Tilici, Eine gravimetrische Schndlmelhode zur Beslimmung von
Sdenaten. Selenate lassen sich leicht u. schnell ais gut krystallisierter Nd. durch Fallung
mit einem geringen UberschuC von 0,5-mol. Pb(N0 3)2-Lsg. bestimmen. Die Fallung
erfolgt tropfenweise in der Siedehitze; unmittelbar darauf wird mit A. yersetzt, so daB
die Lsg. 30— 35% davon enthalt. Nach 4— 5 Stdn. wird durch Porzellanfiltertiegel
filtriert u. mit A. u. zuletzt mit A. ausgewaschen. (Z. analyt. Chem. 102. 343— 44.
1935. Klausenburg [Rumanien], Univ.)
ECKSTEIN.
M. I. Schubin, Tdlurbeslimmung in Schlamimn. Die Best. des Tc in Se- u. Auhaltigen Schlammen geschieht durch Auflosen des Schlammes in Konigswasser, Abscheidung des Se u. Au durch FeS0 4 u. Ausfallen der iibrigen BestandteUe durch S 02,
Auflosen des Tc mittels H N 0 3 u. jodometr. Titration. Ausfuhrliche Analysenyorschrift
и. Fehlerdiskussion s. Original. (Betriebs-Lab. [russ.: Sawodskaja Laboratorija] 3.
677—85.)
_
_
R oll.
G. B. Heisig und L. K. Heisig, Der Nachweis von Halogenen in Gegenwart- von
Rhodaniden. Das Verf. gestattet den Nachweis von 0,25 mg J ', 0,5 mg Br' u. 0,25 mg
Cl' in Ggw. von 100 mg CNS'. Zum J-Nachweis werden 10 ccm der neutralen Lsg.
mit 1 ccm CC14 u. 0,5 g gepulverten K 2S20 8 im Scheidetriehter gut geschuttelt. Yiolettfarbung zeigt J an. Die Extraktion des J mit CC14 wird bis zur yolligen Farblosigkeit
fortgesetzt. Zum Br-Nachweis wird die k. J-freie Lsg. mit 1 ccm CC14 u. 4 ccm konz.
HN03 yersetzt. Bei Ggw. von 0,5 mg Br' erfolgt Gelbfarbung. Zur Entfernung des
Br' wird 1 Min. mit einem geringen KM n0 4-t)berschuB aufgekocht. S04" ist mit
Ba(N03)2 auszufallen. Ol' wird mit AgN0 3 nachgewiesen. (Ind. Engng. Chem., Analyt.
Edit. 7. 249— 50. 15/7. 1935. Minneapolis, Univ. of Minnesota.)
E c k s t e in .
Theodor I. Pirtea, Methode zur indireklen Besłimmung von Chlor-, Brom- und
Jodicasserstoffsaure in Gemischen dersdben. (Bul. Chim. pura apl. Soc. rom. S^iinje 36.
fi9—73. Bukarest, Lab. f. anorgan. Chemie d. Univ. [Orig.: ruman.] — C. 1934.
^ 3497.)
G u r ia n .
S. N. Rosanow, Vereinfachte Methode nach S. L. Penfidd zur Bestimmung des
tluors in Pliosphoriten und Ajxiliten. Die Vorziige der yereinfachten Methode liegen
in folgenden apparativen Abanderungen: Die Zors. erfolgt in einem einfaehen 200-ccmKolben auf der Asbestplatte, also nicht mehr im Paraffinbad. Die Zers.-Dauer wird
dadurch von 5 auf 2l/> Stdn. herabgesetzt. Die KOH-Waschflasclie u. das U -Rohr mit
CaClj sind weggefallen. Die PELIGOT-Róhren sind wesentlich kleiner. Einzelheiten
Abb. im Original. (Z. analyt. Chem. 102. 328— 36. 1935. Moskau, Wisscnschaftll
hist. fiir Diingerforschung.)
_
E c k s t e in .
H. Lundin, J. Ellburg und H. Riehm. Schndle Bestimmung~vonJStickstoff nach
h-jddahl. Ausfuhrliche Beschreibung des AufschluB-l u. Dest.-App.Tsowie des Ajbeitsganges. Es gelingt damit, aueh aus schwer aufschluBbaren Substanzen den N in 25 bis
w Min. zu bestimmen (10 Bestst. in 1 Stde.). Es wird mit einer Saure aufgeschlossen,
388
G. An a l y se .
L a b o r a t o r iu m .
1936. I.
die auf 3 Voll. konz. H 2S0 4 2 VolI. H 3P 0 4 enthalt. Der AufschluB wird durch H ,0 2Zusatz beschleunigt. Fiir etwa 20 mg N benotigt man den Zusatz von 0,5 g Cu (Drahtspiralo), 0,8 g HgS04, 10— 20 ccm N-freies H 20 2 u. 20 ccm H 2S0 4 -H3P 0 4-Gemisch
in der angegebenen Reihenfolge. Weitere Einzelheitcn im Original. (Z. analyt. Chem.
102. 161— 72. 1935. Stockholms Brauereien A.-G.)
E c k s t e in .
Ch. Zinzadze, Colorimetrische Methoden zur Phosphorbestimmung in Gegenwart
von SiO,y, ^4s, Fe. und Nitraten. 1. Molybdanblaumeihode. 0,5— 15 ccm der Standardu. der Probelsg. (== 0,01— 0,3 mg P 20 5) werden im 50-ccm-MeBkolben (mit 30-ecmMarke) mit 5 Tropfen a-Dinitrophenol yersetzt, tropfenweise mit 2%ig. NaHC0 3 -Lsg.
oder n. H 2S0 4 bis zur schwaclien Gclbfarbung neutralisiert. Dann fiigt man 5 ccm
n. H 2S0 4 u . 5 ccm S°/0ig. NaHS0 3 -Lsg. hinzu, fiillt auf 30 ccm auf, erhitzt auf dem
W.-Bad, setzt 5 ccm Mo-Blaurcagens (dessen Herst. ausfiihrlich beschrieben ist) hinzu,
erhitzt weitere 30 Min., kiihlt ab, fiillt auf 50 ccm auf u. yergleicht im pliotoelektr.
Colorimeter. Der EinfluB der Si0 2 auf die Farbung wird dureh den H 2 S04-Zusatz
ausgesehaltet. Das NaHS0 3 verhindert die Storung der Rk. durch Nitrate, Arsenate
u. Fe(3). 2. Reduktionsmethode. Ycrwendet man statt des komplizierten Mo-Blaureagens Mo03 in schwefelsaurer Lsg. u. reduziert mit SnCl2 u. Gummi arabieum ais
Schutzkoll., so erhalt man ebenfalls gute Werte, doch ist dic Haltbarkeit der Farbung
geringer. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 227— 30. 15/7. 1935. New Brunswick,
N. J.)
'
E c k s t e in .
J. A. Atanasiu und A. J. Velculescu, Ober die potentiometrische Phosphalbestimmung. Die potentiometr. P 0 4"'-Best. mit 0,1-mol. Uranylacetatlsg. zeigt die
Bldg. eines monobas. Phosphats fiir die Mengen: 1 Mol. Uranylacetat fiir 1 Mol. Orthophosphat. Der Endpunkt der Titration, die mit bimetali. Elektroden (Pt-Ni) am besten
bei 60— 70° u. einem pH-Wert der Lsg. von 5,5— 6 (Eg.) ausgefiihrt wird, zeigt sich
durch einen Potentialabfall von 120 mV an. Zur deutlicheren Erkennung des Endpunktes ist die Ggw. von 0,5— 1% Hydrochinon (oder Pyrogallol) erforderlich. Die
Titration muB langsam ausgefuhrt werden. (Z. analyt. Chem. 102. 344— 50. 1935.
Bukarest, Univ.)
E c k s t e in .
Ch. Zinzadze, Colorimetrische Methoden zur Arsenbestimmung in phosphorfreien
Losungen. 1. 0,5— 30 ccm der Probelsg. ( = 0,005— 0,3 mg As20 5) werden im 50-ccmMeBkolben mit 5 Tropfen a-Dinitrophenol yersetzt u. bis zur schwachen Gelbfarbung
neutralisiert. Dann fiigt man 5 ccm des 10-fach verd. Mo-Blaureagens (vgl. vorst. Ref.)
hinzu, fiillt auf 40 ccm auf, erwarmt 30 Min. auf dem W.-Bad, fiillt nach dem Abkiihlen
weiter auf 50 ceni auf u. yergleicht die Farbung mit einer Standard-As-Lsg. im photoelektr. Colorimeter. 2. Verwcndet man statt Mo-Blau Mo03 u. reduziert mit SnCl2Lsg., so erhalt man ebenfalls gute Werte. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 230.
15/7. 1935. New Brunswick, N. J.)
E c k s t e in .
A.
T. Lincoln und Earl Olson, Abgeiindertes Verfahren zur Analyse der Arsengruppe. Die Sulfide der 2. Gruppe werden mit w. gelber (NH 4)2S-Lsg. behandelt,
das Filtrat eingeengt u. mit einer gesatt. (NH 4 )2C20 4 -Lsg. u. 3%ig. H 20 2 yersetzt,
5 Mul. aufgekocht u. die yerd. Lsg. mit H,S behandelt. Sn wird in der salzsauren
Oxalatlsg. mit Al reduziert u. mit HgCl2-Lsg. nachgewiesen. As ist nach der Molybdatmethode u. Sb ais Sulfid zu ermitteln. (J. chem. Educat. 12. 264— 65. Juni 1935.
Northfield, Minn., Carleton College.)
E c k s t e in .
K. L. Maljarow und W . B. Mazkewitsch, Kalibestimmung in Qcgenuxirt anderer
Elemcnle. Zu 20 ccm der neutralen zu untersuchenden Lsg. werden 2 ccm einer gesatt.
Na-Acetatlsg., 0,2 ccm A. (99%) u. 0,2 ccm Essigsiiure (77%) zugesetzt. Nach sorgfaltigem Umruhren gieBt man 4 ccm Co-Nitritrćagens zu. Man laBt iiber Nacht abstehen, gieBt die iiberstehende klare FI. durch einen Filtertiegel, wascht den Nd. u.
Ruckstand im Tiegel mit yerd. (1:4) A. Den Tiegel stellt man in das Glas mit dem
Nd. u. osydiert durch Zusatz yon 25 ccm einer 0,1-n. K 2Cr20 7 -Lsg. + 5 ccm H 2S04
(1:1) sowio soviel W., daB der Tiegel davon bedeckt ist. Man erhitzt ca. 30 Min. auf
dem W.-Bad bis zur Lsg. des Nd. Das iiberschiissige K 2Cr20 7 titriert man jodometr.
zuriick. Die Bereehnung des K erfolgt nach der Formel K = ccm K„Cr20 7 X 0 ,6 S6
[fiir 0,1-n. K 2Cr20 7 -Lsg.]. Die Methode ergibt keine sehr groBe Genauigkeit, arbeitet
aber schncll u. weitgehend unabhiingig von sonstigen Bestandtcilen der Lsg. (BetriebsLab. [russ.: Sawodskaja Laboratorija] 3- 705— 06.)
RÓLLH.
W . Lohse, Die BeMimmung kleiner Kaliummengen mittels Natriumkóbalhnitrit. Eingehende Verss. zeigten, daB der dureh Fallung mit Na-Kobaltinitrit erhaltene
Nd. zwischen den Formeln KNa 2[Co(N02)a] ( = 9,3% K ) u. K,_Na[Co(N02)6] ( = 17.9%
1936. I.
G. A n a ly s e .
L a b o r a t o r iu m .
389
K) schwanken kann — je nach der Fallungsmethode u. der K-Konz. der Probclsg.
Vf. empfiehlt ais Fiillungsmittcl mehrfach umkrystallisiertcs Na-Kobaltinitrit. Den
EinfluB der K-Konz. auszuschalten, ist vorlaufig nooh nicht gelungen. (Ind. Engng.
Chem., Analyt. Edit. 7. 272— 73. 15/7. 1935. Toronto, Canada, Univ.) EcKSTEIN.
C.
S. Piper, Die rolumetrische Kaliumbeslimmung nach der Kobaltinitrilmetliode.
Vf. hat bei der K-Best. mit Na-Kobaltinitrit starkę Abweiehungen von den richtigen
Werten gefunden u. festgestellt, daB sehon ein geringer Geh. des Reagens an N H4Salzen die Ursaehe der Abweiehungen war. Da auch gleichzeitigc Blindverss. die fehlerhaften Ergebnisse nicht richtigstellen konnen, diirfen nur yollig N H4-freie Reagenzien
yerwandt werden. ( J . Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 54. Trans. 157— 58. 1935.
Adelaide, Univ.)
E c k s t e in .
J. P. Mehlig, Die Bestimmmig des Magnesiums ais M gN I!i PO,l ■fi H 20. Die MgBest. ist leicht u. genau gewichtsanalyt. ais Hexahydrat des Mg-NH4-Phosphats auszufiihren, wenn man den Nd. mit 1,5-inol. NH 3 u. mehrere Małe mit A. u. A. im GOOCHTiegel auswaseht u. ihn im Exsiccator iiber CaCL, trocknet. Beleganalysen im Original.
Das Verf. ist auch zur P-Best. geeignet. (J. chem. Edueat. 12. 288— 90. Juni 1935.
Corvallis, Oregon State College.)
E c k s t e in .
Harold E. Rose, SchnellmetlLode zur Chrombestimmung im Stalli. Vf. beschreibt
das bekannte (NH 4),S20 8-Verf. unter Yerwendung von AgN0 3 ais Katalysator. (ChemistAnalyst 24. Nr. 3. 11. Juli 1935. Fort Wayne, Ind.)
E c k s t e in .
B.
S. Evans, Eine Methode zur Bestimmmig kleiner Zinkmengen in handelsiibUchem
Nickel. 1 0 g der Legierung werden in 10 ccm verd. H N 0 3 gel., die Lsg. stark ammoniakal.
gemaeht, aufgekoeht u. ein etwaiger Nd. abfiltriert u. umgefallt. Die yereinigten
Filtrate yersetzt man bis zur klaren orangefarbenen Lsg. mit starker KCN-Lsg. u. weiter
mit Eg. bis zur deutlieh sauren Rk. (Lackmuspapier). In die auf 60° erwarmte Lsg.
wird H 2S unter weiterem Erhitzen bis zum Kochen eingeleitet, dann laBt man unter
dem H 2S-Druck abkiihlen, filtriert den Ni-freien ZnS-Nd. ab, wascht ihn mit 5%ig.
NH4N0 3 -Lsg. aus, lost in verd. HCl u. kocht mit verd. Konigswasser auf. Das den
Nd. yerunreinigende Cu wird darauf aus sehwefelsaurer Lsg. ais CuS, u. das Pb nach
Zusatz yon etwas Pb(N03)2, Citronensaure, KCN- u. Na 2S-Lsg. ais PbS gefallt. Im
Filtrat wird Zn ais rein weifler Nd. nach Neutralisieren mit verd. H 2S04, Zusatz von
Ameisensaure u. Einleiten von H,,S ais ZnS gefallt u. in ZnS0 4 iibergefiihrt. (Analyst
60. 464— 66. Ju li 1935. Woolwich, Research Department.)
E c k s t e in .
Priyadaranjan Ray und Mukul Kumar Bose, CMnaldinsdure ais Mikroreagens.
III. Die Beslimmung von Zink bei Oegenwart von Eisen, Aluminium, Uran, Beryllium
md Titan. (II. ygl. C. 1935- I. 3819.) Aus der yon R a y u . M a j u m d a r (1. e.) beschriebenen Methode zur Makrobest. von Zn bei Ggw. yon Fe, Al, U, Be u. Ti wurde
eine dera Gang der Makroanalyse folgende Mikromethode entwickelt. Alle Manipulationen wurden mit den in der Mikroanalyse gebrauchlichen Mitteln, wie Mikrobechern, E m ic h s Asbestfilterstabchen, B e n e d e t t i -Pi c h l e r s Trockenapp. u. der
KUHLMANNSchen Waage ausgefiihrt. Bei Kontrollanalysen ergaben sich bei den angewendeten Zn-Mengen von 0,12— 1,07 mg Fehler yon 0,0000 bis +0,0060 mg Zn.
Die Mikrobest. des Zn mit Chinaldinsaure laBt sich auch yorteilhaft bei der Zn-Best.
in yerschiedenen Gemiisen u. Friichten yerwenden. (Mikrochemie 18 (N. F. 12). 89
bis 91. 1935. Calcutta, Uniy. College of Science. Chemical Lab.)
W oeckel.
E- B. Sandell, I. M. Kolthoff und J. J. Lingane, Eine abgeanderte PersulfatArsenitniethod& zur Manganbestimmung. Yff. beschreiben ausfiihrlich den Arbeitsgang
einer Mn-Best. im Stahl, bei der das bei der Oxydation mit (NH 4 )2S20 R in Ggw. yon
H3P04( AgN03 ais Katalysator) entstehende Mn0 4 mit einem Red.-Gemisch von Na 3As03
u. NaNO, titriert wird. Dadurch wird das Mn(7) bis zum farblosen Mn(2) reduziert
anstatt bis zur Gelb- oder Braunfarbung wie bei der alleinigen Verwendung yon Na2As03.
Kleine Mengen Cr, V, Ni u. Mo stóren nicht. Ag inufi vor der Titration abgeschieden
werden. Zur Herst. des 0,05-n. Red.-Gemisches werden 2,5 g As20 3 in 25 ccm 4-n.
XaOH gel., auf 200 ccm verd., mit verd. H 2S0 4 neutralisiert u. die Saure mit NaHC0 3
gegen Lackmus abgestumpft. In dieser Lsg. lost man 0,85 g NaN0 2 u. yerd. auf 11.
(Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 256— 58. 15/7. 1935. Minneapolis, Univ. of Minne­
sota.)
"
E c k s t e in .
O.
B. Winter, Helen M. Robinson, Frances W. Lamb und E. J. Miller,
Mne Abanderung der Bleibestimmungsmethode nach Fischer-Leopoldi. Vff. arbeiteten
folgendes eolorimetr. Mikroverf. zur Pb-Best. mit Dithizon (ygl. C. 1933. II. 1399) aus:
Pb wird aus seiner Lsg., die KCN, N H4-Citrat u. N H , enthalt, mittels einer Lsg. yon
390
C4. A n a ly s k .
L a b o r a t o r iu m .
1936. I.
Dithizon in Chlf. ausgczogen. Die entstehende Rotfarbung wird colorimetr. gemessen
u. an Hand einer empir. hergestellten Kurve der Pb-Geh. abgelesen. Die Methode
findet Verwendung bei Spritzruckstiinden, biol. Substanzen u. a. 1 y Pb kann mit
Sieherheit erfaBt werden. Ausfiihrliche Beschreibung des Arbeitsganges im Original.
— Bi n. Sn" konnen durch eine besondere Abandorung des Analysenganges in Lsg.
gehalten werden, storen infolgedessen nieht, dagegen ist die Pb-Best. in Ggw. von Tl
nicht móglich. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 265— 71.15/7. 1935. East Lansing,
E c k s t e in .
Michigan, Agricultural Exp. Station.)
G. Spacu und C. G. Macarovici, Eine neuc makro- und mikrogravimelrischc
Methode zur Bestimmung des Kupfers. Der von SPACU (C. 1925. II. 2283) aufgefundene
komplexe Nd. des Cu mit N H4CNS u. Benzidin bzw. Tolidin aus neutralen wss. Lsgg.
ist quantitativ. Der nur aus dem Komplexsalz u. NH.,-Salzen bestehende Nd. kann
nach kurzem Auswaschen durch direktes Gliihen in CuO umgewandelt werden. Bei
Anwesenheit anderer Metallsalze soli der Cu-Geh. 0,01 g nicht iibersteigen. Bei der
Fallung darf die alkoh. Benzidinlsg. nur in kleinem t)berschuB, NH,CNS dagegen in
4— 5-fachem t)berschuB zugesetzt werden. Der Tolidinkomplex [CuTld(CNS)2] ist in
wss. A. etwas 1., so daB die Benzidinfallung Yorzuziehen ist. (Z. analyt. Chem. 102.
350— 52. 1935. Klausenburg [Rumanicn], Univ.)
I3CKSTEIN.
Rodica N. Costeanu, Nachweis und Bestimmung des Ooldes mit Hilfe von Kohlenoxyd. Das Verf. beruht auf der Rotfarbung von mit AuCl3-Lsg. getrankten Filterpapierstreifen. Das reine trockene CO streicht iiber die mit der Probelsg. getrankten
Filterstreifen, dereń Farbung mit Vergleiohsstreifen bekannten Au-Geh. yerglichen
wird. (Z. analyt. Chem. 102. 336— 38. 1935. Czernowitz, Univ.)
E c k s t e in .
b) Organische Verbindungen.
H. C. S. Snethlage, t)ber die iitrimetrische Bestimmung organischer Substanzen
durch Oxydation mit Chromsaure. In Erganzung zu einer friiheren Arbeit (C. 1934.
II. 1654) gibt Vf. folgendes Standardyerf. zur titrimetr. Best. organ. Substanzen an:
Die Einwaage der Substanz wird so gewahlt, daB ihr etwa 10 ccm 0,1-n. K 2Cr20 7 -Lsg.
entsprechen. Man yersetzt unter Eiskiihlung mit 2 cem eiskalter H 2S04, 10 ccm einer
etwa 0,33-n. K 2Cr20 7 -Lsg. in 84%ig. H 2S04, erhitzt in li. W., kuhlt ab, spiilt in einen
250-ecm-MeBkolben, setzt 20 ccm lÓ-n. KO H hinzu, fiillt auf etwa 150 ccm auf u. kfihlt
ab. Darauf laBt man vorsichtig 25 ccm 0,4-n. KJ-Lsg. hinzuflieBen u. titriert mit
0.1-n. Na 2S20 3, gegen Ende unter Verwendung einer Mikroburette. (Z. analyt. Chem.
102. 321— 28. 1935. Amsterdam, Uniy.)
ECKSTEIN.
John B. Wilson, Bestimmung des Methylalkohols in alkoholischen Erzeugnissen.
Es wird empfolilen, die Probe im CH 30-Best.-App. von Z e is e l u. F a n t o (Z. analyt.
Chem. 42 [1903]. 554) mit P + J zu erwarmen; die gebildeten Jodide (CH:1J u. C2H5J
werden in einer absol.-alkoh. Lsg. von (CH3)3N aufgefangen, mit dem sie (CH3)4N J (I)
bzw. (CH3 )3 -C2H 5N J (II) bilden. I ist bei 25° in 100 ccm absol. A. zu 0,04, I I zu 4,165 g
1.
I kann somit ais Nd. quantitativ abgetrennt u. gewogen werden. Einzelheiten des
Verf. u. App. u. MaBnahmen zur Ausschaltung storender Beimengungen im Original.
(J. Ass. off. agric. Chemists 18. 477— 8 8 . Aug. 1935. Washington, D. C., U. S. Food
Drug Administration.)
DEGNER.
Leo M. Christensen und Ellis I. Fulmer, Analyse von n-Butanol, Aceton und
Athanol in wasseriger Losung. Aceton wird auf jodometr. Wege bestimmt. Die Alkohole
werden zunachst mit K 2Cr20 7 oxydiert u. mit CC14 extrahiert, oder die Oxydation wird
mit H 2SO, in 2 yerschiedenen Konzz. durchgefuhrt. Tabellen zur Bereehnung der
Analysenresultate.
(Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 180— 82. 15/5.
1935!)
" '
'
S c h in d l e r .
Pesez, tJber ein neues Verfahren zum Nachweise der Citronensdure- Das beschriebeno
Yerf. beruht auf folgender Rk.-Reihe:
Citronensaure HłS0V COOH-CH,-CO-CH,-COOH JgL-u-KMn0ł->CHBij-CO.CBr,
> CHO-CO-COOH — y CHO-CHO — y
Farbrkk. mit Phenolen.
Ausfuhrung: 2— 4 Tropfen (Tr.) Citronensaurelsg., 1 Tr. Br-W. oder Br'-Br03'-Lsg >
2— 3 Tr. H 2SOj u. 1 Tr. gesatt. KM n0 4-Lsg. auf selir ldeiner Flamme zum Sicden erhitzen, evtl. mit 1 Tr. gesatt. Oxalsaurelsg. entfarben, bei > 2° / 0 Citronensaure Nd.,
mit 2 ccm H 2 S0 4 bis zu dessen Lsg. gelinde kochen, einige Sek. abkiihlen lassen, 0,1 ccm
alkoh. Lsg. eines Phenols zusetzen, eytl. noch 1— 2 Min. auf sd. W.-Bad erwarmen.
1936. J.
G-. A n a ly s e .
L a b o r a t o r iu m .
391
Das Kk.-Endprod. (Glyoxal) gibt mit Kodein k. rosa, w. ziemlieh tiefe yeilblaue Farbrk.,
mit Resorem k. rosa, w. bordeauxrot mit leichter gruner Fluorescenz, mit Thymol,
nur w., blutrot, mit /?-Naphthol k. sehr blaC griin, w. sehon smaragdgrun, mit Salicylsaure, nur w., sehr sehon yeilrot, mit 2 Tr. Methylsalicylat k. yeilrosa, w. intonsiy
veilrot. Mit Thymol u. den beiden letzten w. noch bei 0,1% Citronensaure positiye
Rkk. Milch-, Essig-, Wein-, Oxal-, Benzoe-, Salicyl- u. Harnsaure geben diese Rk.
nicht. Umgekehrt ist eine Misehung von 10 ccm 10%ig. Citronensaurelsg., 30 ccm
gesatt. Br-W., 1 eem H 2S0 4 u. 10 ccm 4%ig. KM n0 4-Lsg. nach Erhitzen bis zur Entfarbung, Zusatz von 5 ccm H 2S0 4 u. einige Sek. langem Kochen ein guter Ersatz fiir
das Methylglyoxalreagens yon D e n ig e S auf Morphinalkaloide u. Phenole. (J. Pharmae.
Ckim. [8 ] 22. (127.) 160— 63. 16/8- 1935.)
D e g n er.
E.
Schulek und I. Floderer, Gravimetrische Bestimmung von Esterdbkómmlingcn
der p-Aminobenzoesaure mit besonderer Beriicksichłigung des Anasthesins und Novocains
in Gegenwart von Fremdsubstanzen. Die Unterss., dereń Ergebnisse sehr ausfuhrlich
behandelt werden, erstreckten sich auf reine p-Aminobenzoesaure, Anasthesin, Cycloform u. Noyocain. Der Gang der Analyse ist folgender: 1. Verseifung der Esterderiyy.
2. Isolierung bzw. Reinigung der p-Aminobenzoesaure, vor allem in Ggw. von AlkaIoiden, Phenolen, Fetten usw., durch Chlf. Das Chlf. muB man restlos entfernen, um
Isonitrilbldg. zu vermeiden. 3. Diazotierung in schwach salzsaurer Lsg. mit etwa
0.1-n. NaN0 2-Lsg. 4. Entfernung des NO,'-t)berschusses mit Carbamid. 5. Kupplung
des diazotierten Rk.-Gemisches mit alkal. /j-Naphthol in saurer Lsg. (um Isodiazotatbldg. zu vermeiden). 6 . Absoheiden des alkal. Azofarbstoffes mit HC1 (Bldg. der zinnoberroten 2-Naphtholazo-p-aminobenzoesa.ure), h. abfiltrieren, mit h ., 10% HC1 enthaltendem
W., dann mit k. W. auswasohen u. 2 Stdn. bei 100° trockncn. Einzelheiten im Original.
(Z. analyt. Chem. 1 0 2 . 186— 98.1935. Budapest, Kgl. Ungar. Staatl. Hygien. Inst.) Eck.
W. S. FergUSOn, K uruenfur die colorimelrische Carotiiibestimmung. Angabe yon
Kuryen u. Zahlen (Tabellen) fiir Vergleich von Lsgg. yon reinstem Carotin gegen
K2Cr,07 -Lsgg. (Analyst 60. 680— 83. Okt. 1935. Jealotts Hill, Bracknell, Berks,
1.
C. I., Ltd.)
Gr o szfeld .
d) M e dlzinische u n d toxikologische A nalyse.
D.
M. Kingsley, Eine neue hamatóloguche FarbemetJiode. I. Beslandteile und
Melhoden der Anwendung. Unter Mitarbeit yon H. J. Kingsley. Dic Farbelsg. wird
hergestellt durch Misehung gleicher Teile folgender Lsgg.: 1. Methylenblau 0,065 g,
Methylenazur A. 0,01 g, Glycerin 5 ccm, Methylalkoliol 5 ccm, W. 25 ccm, Pufferlsg.
yon pH = 6,9 15 ccm. — 2. Methylenyiolett 0,013 g, Eosingelb 0,045 g, Glycerin
5 ccm, Methylalkohol 10 ccm, Aceton 35 ccm. Die Einzellsgg. sind unbegrenzt, die
Misehung bis zu 8 Monaten haltbar. Man farbt die mit Methylalkohol fixierten Flecken
direkt, bei Gewebeschnitten muB zunachst in bekannter Woise yorbehandelt werden.
(Stain Technol. 10. 127— 33. Okt. 1935. New Orleans [La.].)
G rim m e.
Warren M. Sperry und Rudolf Schoenheimer, E in Vergleich von Serum, Heparinplasma und Oxalalplasnui hinsichllich ihres Gholesteringehaltes. Oxalatplasina enthalt
betrachtlich kleinere Mengen Cholesterin ais Heparinplasma oder Serum, die etwa
gleicho Mengen aufweisen. Warnung vor Oxalatplasma zur Best. des Cholesterins.
(J. biol. Chemistry 110. 655— 58. Aug. 1935. New York, Columbia Univ., Dep. Biol.
CllcM-)
Bom skov.
Helmut Doering, Die Bluljodwerte. Vergleichendo Unterss. ergaben, daB die
offene Veraschung (v. F e l l e n b e r g ) richtige Werte ergeben kann, da Obereinstimmung mit den Ergebnissen nach der Methode von SCHWAIBOLD u. yon R e it h ,
sowie dem PFEIFFERschen Verf. bei richtiger Handhabung derselben erzielt werden
kann. Eine bei der offenen Veraschung leichtfliichtige Blutjodfraktion liegt demnach
nicht yor. „Hohe Blutjodwerte“ nach Veraschung im geschlossenen System werden
auf Spuren yon oxydierenden Stoffcn zuruckgefiihrt, die im Laufe des Analysenganges
nicht entfernt worden sind, oder dadurch zustande gekommen sind, daB das zugesetzte
Cl oder Br bei Ggw. von Spuren organ. Verunreinigungen durch Koehen nicht yollstandig entfernt werden konnten. (Biochem. Z. 280. 442— 47. 8/10. 1935. Freiburg,
Uniy., Kinderklinik.)
ScHWAlBOLD.
Gyula Suranyi und Pśter Veghelyi, Neue Fcttbestimmungsmcthode in 0,1 ccm Blut
wer Serum. Je 0,05 ccm Blut werden mit je 15 ccm absol. A. (Gesamtfett) bzw. reinem
Aceton (Gesamtfett ohne Lecithin) am W.-Bade (ersteres boi 100°, letzteres bei 75°)
extrahiert. Das eingeengte Losungsm. wird filtriert u. auf 5 bzw. 10 ccm aufgefullt.
392
H. A n g e w a n d t e C h e m ie . — H,. A l l g . chem . T e c h n o lo g ie .
193G. I.
Zu 2 ccm dieses Extrakts werden aus einer Biiretto wahrend ungefiihr 40 Min. 5 ccm
einer Lsg. von 10°/oig- reiner Salzsaure, der 1 Vol.-% Butylalkohol tropfenweise zugegeben wuraen, hinzugesetzt. Die entstohende Triibung wird mittels des ZElSSSchen
Stufenphotomcters ( L I I Griinfilter) gemessen. Die Werte werden ais Triolein-Gewichtsmengen ausgedriickt. (Magyar orvosi Archivum 36. 169— 75. 1935. Budapest, Kinderklinik d. Univ. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch. u. engl.])
Sa i l e r .
Paul Schugt, Wirtschaftlichke.it der Hamuntersuchung. II. (I. vgl. C. 1935. II.
3683.) Allgemeinc Betrachtungen iiber die Unters. des Harnsedimentcs. (Pharmaz.
Ztg. 80. 909. 922— 24. 4/9. 1935. Dusseldorf, Hofapotheke.)
D egner.
N. N. Dastur, R. Kamad, B. N. Sastri und A. Venkatasubban, Bestimmung
ton Harnstoff. Zur Best. von N H 4-Carbonat neben Harnstoff wurde das Verf. von
L in d e r s t r ó M-La n g (vgl. C. 1928. I. 1796), bestehend in Titration der Lsg. mit Saure
bei Ggw. von Aceton, mit Vorteil venvendet. Das Verf. eignet sich zur Harnstoffbcst.
in Urin u. anderen biol. FU. (Proc. Indian Acad. Sei. 1. Sect. B. 817— 22.1935.)
Gd.
Emanuel Gerard Godfried, Eine Untersuchung proteinfreier Urinc, die eine biuretdhnliche Reaktion geben. Die Rk. beruht nicht auf Ggw. von Pepton oder Urobilin.
Vf. Ycrmutet, da(3 sie durch ein Pigment der Urochromgruppe verursaeht wird. (Biochemical J. 29. 1340— 45. 1935. London, St. Bartholomews Hosp.)
B om sko y .
Renó Bousset, Prćcis d’analyso minerale qualitative. Paris: Delmas 1935. 15 fr.
B. V. J. Cuvelier, Kwalitatieve analytische chemie. Theorie en praktijk der kationen langs
natten weg. Amsterdam: Do Spicghcl 1935. (218 S.) 8°. 2.10; geb. fl. 2.80.
[Ukrain.] W. D. Kutzenoss, Kurzes Lehrbuch der analyt. Chemie. 2. Aufl. Charków, Wid.
Dersh. nauk.-techn. wid-wa 1935. (115 S.) Rbl. 1.20.
J. A. Radley and Julius Grant, Fluorescenco analysis in ultra-yiołet light. 2 nd ed. London:
Chapman & H. 1935. (337 S.) 21 s.
E Angewandte Chemie.
I. A llg e m e in e c h e m isc h e T ech n o lo g ie.
Robert L. Dauglierty, Einige physikalische Eigenschaften von Wasser und anderen
flicfibarcn Sloffen. In Ivurvenbildern mit einheitliehem MaBstab werden die absol.
u. kinemat. Viscositaten von W., Hg, 20%ig. KaCl-Lsg., verschiedenen KW-stóffolfraktionen (Rohóle, Bznn., Schmierole, Ruckstandsóle, Oktan), sowio Gasen (Luft,
NH3, CH.,, H 2, uberhitzter u. gesatt. W.-Dampf) bei Tempp. von 10— 1000° F dargestellt. Weitero Diagrammo zeigen das spezif. Vol. von W. bei Drucken von 0 bis
10 000 at, den isothermen Elastizitatsmodul von W. bei 40— 220° u. 0— 1000 at u.
bei 1 at u. 0— 100°, dio spezif. Warmen von W. bzw. Dampf u. C JC V zwischen 0° u.
der krit. Temp. Vf. gibt Erliiuterungen zu den einzelnen Diagrammen. (Trans. Amer.
Soc. mech. Engr. 57. 193—96. Ju li 1935. Pasadena, Calif.)
R . K . Mu l l e r .
C.
Frick, Eine Ubersicht uber die Entwicklung des Schwebeverfahrens. Obersich
iiber die Patentliteratur der fiir verschiedene Zwecke: Trocknen, Abrosten, Reduzicrcn,
Schmelzen von Erzcn, Zementherst. u. s. f. vorgeschlagenen u. z. T. auch ausgeubtcn
Schwebeverff. (Metali u. Erz 32. 485— 87. O k t. 1935.)
J unger.
Walter Barth, Vorreinigung von Gichtgasen in Wirblem. Die Von'einigung von
Gichtgasen kann durch Verwendung von Wirblern gegenuber den gebrauchlichen Staubsacken ganz erheblich verbessert werden. Auf Grund von Verss. u. theoret. t)berlegungen werden Formeln ehtwickelt, die ermóglichen, die Abseheideleistung von Staubsacken u. Wirblern annahernd yoraus zu berechnen. (Stahl u. Eisen 55. 1129—34.
24/10. 1935.)
Th ie l e r .
L. Lahoussay, Die Entstaubung kalter Gase. O berbl ick iiber die Bedeutung der
Entstaubung von Gasen mit Tempp. unter 100° u. die verschiedenen Verff.: Entstaubung mit Zentrifugen, elektr. Entstaubung, NaBentstaubung, Gasfilter. (Bev.
Ind. minerał. 1935. 343— 53. 15/7.)
R. K. M u l l e r .
Josś Piazza, Beitrag zur Kennthis der fraktionierten Destillation. I. Neue graphische Methode zur Bestimmung der Bodenzahl einer Kolorme und zur Bestimmung
der Temperatur und der Zusammensetzung der Phasen bei jedem Boden. Ausgehend jon
don Gleichimgen von W. K. L e w i s : Vn — R n+i = 1 u. Fn yn = yc +
zeigt Vf., daB sich aus Isobarendiagrammen, die die Zus. von Dampf u. Fl. in Abhangigkeit von der Temp. darstellcn, die Bedingungen der Fraktionierung binarer
1936. I.
H j. A l l g e m e in e
c h e m is c h e
T e c h n o l o g ie .
393
Gemische genau bestimmen lassen. (An. Inst. Investigae. cient. tecnol. 3/4.
76—81.)
_
R.
K. M u l l e r .
Josś Piazza, Bcilrag zur Kenntnis der fraklionierten Destillation. II. Sehnelle
annahemde Bestimmung der Oleichgewichtskurre: Temperatur, Zummmenselzung der
Fliissigkeit und Zusammeiisetzung des Dampfes in einem bestimmten Oemisch. (I. vgl.
vorst. Ref.) Um das Verh. eines Geinisehs bei der fraktionierten Dest. zu untcrsuchen,
fuhrt Vf. eine einfache Dest. aus, wobei die jeweils im Kolben befindliohe Fl.-Menge a,
die Menge der zu gewinnenden Komponentę b, die Temp. der sd. PI. u. die Temp. im
Dampfraum bestimmt wird. Wird a gegen b graph. aufgetragen, dann ist die Zus.
der Fl. in einem Punkt der Kurve gegeben durch bja = tg a, die Zus. des Dampfes
durch d b/d a = tg /?. Damit sind die fiir das in der vorst. Mitt. beschriebene Diagramm
erforderlichen Daten gegeben. Yf. beschreibt ein fiir die Yorunters. geeignetes Dest.GefaB, das aus einem waagerecht liegenden, im unteren Teil graduierten, ani oberen
Teil im rechten Winkel aufgebogenen Rohr besteht; das Rohr wird mit 4 ccm Gemisch beschickt u. unter VerschluB mit einem Stopfen vor u. nach Dest. bis etwa zur
Halfte der Fl. gewogen.
(An. Inst.
Inyestigae.cient.
tecnol. 3/4. 82— 86.
____________
r .
k . Mu l l e r .
1934.)
I. G.Farbenindustrie Akt.-Ges.,Frankfurt a. M., Hersłellung
von słabilem
Schaum. Zu der wss. Lsg. eines Schaummittels wird ein Losungsm. der allgemeinen
Formel Rj- O -CH,- (CH2-O- CH„)n' CH,- OR„, in der R , ein H-Atom oder einen Alkylrest,
R2 ein H-Atom oder einen Alkyl-, Aryl- oder Aralkylrest, n = Nuli oder eine ganze
Zahl bedeutet, u. in der wenigstens 3 C-Atome enthalten sind, zugesetzt. Geeignete
Losungsmm. sind Diathylenglykólmonomethyl- oder -monoathylather (I), Triathylenglykolmonomelhyl- oder -monoathylather (IV), sowie Tetraathylenglykolmonobutylather,
Diaihylenglykoldiathylaiher, Monokresyl- oder Monoxylenyłdther des Mono-, Di-, Trioder Tetraiithylenglykols. AuBerdem konnen Schutzkoll., Melasse oder Zucker u.
Stabilisierungsmittel, wie Harnstoff (II), Thioharnstoff (1H), Alkylcellulosen, Salze
von polymerisierten Acrylsauren oder EiweiBstoffe, zugesetzt werden. — 80 (Teile) 01siiure-N-melhyltaurid, das etwa 30% anorgan. Salze enthiilt, werden in 150 lauwarmem
W. gel, u. zu dieser Lsg. werden 50 I u. 20 II oder U l zugesetzt. Die Lsg. wird mit
HC1 auf pH = 3 eingestellt. 300 dieses Gemisches werden in 200 W. eingetragen u. dann
wird Luft in feiner Verteilung eingeblasen. Dabei wird ein sehr feinblasiger u. stabiler
Schaum gebildet. — 50 (Teile) des Na-Salzes der Dibutylnaphthalinsulfonsdure werden
in 175 W. gel. In diese Lsg. werden 25 des Na-Salzes des Kondensationsprod. von
Palmitinsaurechlorid mit Isodthionsdure u. anschlieBend 50 IV eingetragen. Die Lsg.
wird auf p H = 9— 10 eingestellt. (F. P. 781818 vom 3/10. 1934, ausg. 22/5. 1935.
D. Prior. 6/10. 1933.)
M . F. M u l l e r .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., iibert. von: Carl Halin,
Leverkusen, Reinigung von Rosigasen. Die vom Rostofen mit einer Temp. von iiber
300° kommenden Gase werden einem Elektrofilter zugefiihrt, hierauf unter 100° abgekuhlt u. anschlieBend durch einen zweiten Elektrofilter gefiihrt, in den W . eingespritzt wird. Dio Menge des W. wird derart bemessen, daB konz. Schwefelsaure ent­
steht. Andere Unreinigkeiten, wie Arsenoxyd u. Selenoxyd, werden gleichzeitig bei
dieser Behandlung entfemt. (A. P. 2 013 753 vom 21/4. 1932, ausg. 10/9. 1935.
D- Prior. 1/5. 1931.)
H ausw ald.
General Chemical Co., New York, N. Y., V. St. A., iibert, von: Jesse G. Melendy. Tarrytov,-n, N. Y.), Reinigung und Trocknung von S02-haltigen Rostgasen, die
ais Verunreinigung Fluorverbb. enthalten, durch Behandlung der Gase mit iiber 980/o'gH2S0 4. (A. P. 2 013 313 vom 9/7. 1931, ausg. 3/9. 1935.)
H ausw ald.
. Paul Tschelnitz, Wien, Osterreich, Wdrmeerzeugende Mischung. Sie besteht aus
emem geeigneten Metali, einem Metallsulfid u. einem Elektrolyten u. wird durch W.
zur Rk. gebracht. Man kann der M. Paraffin, Wachs, Talg, NaCOOCH3, gegebenenfaus auch minerał. Verdiinnungsmittel, wie Kieselgur, zusetzen. Z. B. mischt man
92»/0 Fe, 5% CuSO,, 3% Fe oder Cu-Sulfid u. setzt 2% W . oder 1% NaCl-Lsg. zu.
otatt CuSO,, kann die M. NaCl oder KCl enthalten; dann nimmt man zum Befeuehten
W. oder eine andere ais NaCl-Lsg. (Schwz. P. 177062 vom 17/8. 1933, ausg. 16/7.
1930. Oe. Prior. 18/8. 1932.)
Maas.
Lilly Reich, Osterreich, Beseitigen von naturlichem Nebd. Durch Einstauben von
katelyt, Substanzen, z. B. Th-Salzen oder radioakt. Stoffen, in den Nebel wird eine elektr.
Auf. oder Umladung der kolloidalen W.-Tropfehen bewirkt, wodureh diese zu groBeren
394
H m. E l e k t r o t e c h n i k .
1936. I.
Teilchen zusammentreten u. ais Regen niedergehen. Vorzugsweise werden Lsgg. solcher
Stoffe yon der Erde odor von der Luft aus fein zerstaubt. (F. P. 784 025 vom 12/1.
1935, ausg. 20/7. 1935.)
H olzam er.
Jahrbuch der deutschen Versuchsanstalt Sur LuitJahrt E. V., Berlin-Adlershof. Hrsg. von
Wilhelm Hoff, Schriftl.: Joachim Bramer. 1033. Miinchen u. Berlin: Oldenbourg 1933.
[Ausg. 1935.] (589 S.) 4°. Lw. M. 38.— .
III. E le k tr o te ch n ik .
S. Gutin, Eleklrischc Eigenschaften der Oxydisolation auf Aluminium. (Teohn.
Physics USSR. 1. 128— 41. — C, 1934. I. 3097.)
R, K. M u l l e r .
C.
C. Rose und A. C. Zachlin, Akkumulatoren kleiner Selbstentladung. Gc
wóhnliche Bleiakkumulatoren sind in ihrer Anwendbarkeit dadurch begrenzt, daB
bei langerem Stchon aueh ohne Stromentnahme eine merklichc Selbstentladung eintritt. Bei den von den Vff. untersuchten „Kleinentladungszellen“ ist diese Selbst­
entladung auf einen kleinen Bruchteil derjeniger gewóhniieher Zellen reduziert, so dafl
sie bei kleiner Stromentnahme langer ais drei Monate benutzt werden konnen. Es
werden die genauen Daten dieser Zellen uber GróBe, Gewicht, Kapazitat, Ladung u.
Entladung angegeben u. diejenigen Anwendungsgebiete aufgeziihlt, fiir die sie sich
besonders eignen. (Trans, electrochem. Soc. 6 8 . Preprint 31. 9 Seiten. 1935. Clevcland [Ohio], Willard Storage Battery Company. Sep.)
K ollath.
J. W . Gernet und K. K. Djakow, Ober die bei der Herstellung von Caesiumzellen zur Anwendung gelangenden Oxyde des Silbers. Bei der Oxydation von Ag in der
Glimmentladung in 0 2-Atmosphare bildet sich ein fast genau der Formel Ag20 entspreehendes Oxyd. Eine Bldg. O-reieherer Oxyde tritt jedenfalls nur in ganz untergeordneter Menge ein, aueh bei tiefergreifender Oxydation. Eine Farbanderung ist
nicht auf Bldg. yerschiedener Verbb. sondern auf Anderung der Schichtdicke des
Oxydbelages zuruckzufiihren. Das Auftreten eines Masimums der Kurve der therm.
Zers. wird in weitgehendem Mafio durch katalyt. Einw. des Ag bedingt, insbesondere
bei sehwacher Oxydation. Das durch Entladung in 0 2-Atmosphare gebildete Ag20
zers. sich bei Tempp. zwischen 250 u. 350°, wahrend die Zers.-Temp. von auf chem.
Wege erhaltenem Oxyd zwischen 350 u. 420° liegt. Ag20 2 zers. sich in zwei Stufen:
2 Ag,0., — ->- 2 Ag20 + 0 2 bei 170— 220°; 2 Ag20 — >- 4 Ag -f- 0 2 bei 350— 420°. —
Die Verschiedenheit der Eigg. von Photozellen Cs — Cs20 — Ag hangt nach den vorliegenden Unterss. nicht so sehr von der chem. Zus. der Grundlago ais von der physikal.
Struktur der Oborfliiche ab. (J. teclm. Physik [russ.: Shurnal technitseheskoi Fisiki]
4. 1867—'76. Leningrad.)
R. K. M u l l e r .
Stanton Urnbreit, Einige melallurgische Betrachtungen uber die Radiorohrenherstellung. Zusammcnfassender Oberbliek uber die Aufgaben der Kathode, Anodę,
Gitter u. „gettcr“ in Radiorohren, uber die hierfur geeigneten Werkstoffe u. deren
Zus., wobei besonders mit Th0 2 durchsetzter W-Draht ais Werkstoff fiir die Kathode,
Ni-Draht mit einem Ubcrzug aus amorphem oder graphit. Kohlenstoff bzw. Mo-Plattchen fur die Anodo, Mn u. dessen Ersatz diu’ch Cr-, Fe- u. Mn-Legierungen fiir Gitter
u. schlieBlieh Mg u. Ba ais Werkstoff fiir das „getter“ ausfiihrlich Beriicksichtigung
finden. (Metals and Alloys 6 . 273— 77. 279. Okt. 1935. Harrison, N. J., R C A Radiotron Division. R C A Mfg. Co.)
Franke.
Bell Telephone Laboratories, Inc., New York, ubert. von: Alvin N. Gray,
Baltimore, Md., V. St. A., Isoliertes Kabel. Es besteht aus einer Seele aus litzenfórmigen Leitem, die auCer mit Faserstoffumspinnungen mit einer Yulkanisierten
Gummiumliiillung versehen ist. Um eine Zerstorung der feinen Drahte durch den zum
Vulkanisieren erforderlichen S zu yerhindern, wird der Geh. der zu yulkanisierenden
M. u. des yerwendeten Vulkanisationsbeschleunigers an S so abgestimmt, daB nach
der Vulkanisation kein freier S yorhanden ist. Gegebenenfalls wird iiberhaupt kein
freier S zugefugt. Ais yorzugsweise Zus. der M. wird angegeben: 32 (°/0) heller Kreppkautschuk, 20 regenerierter weiBer Kautschuk, 1 Tetramethylthiuramdisulfid, 0,3 St
3 ZnO, 1 Alterimgsschutzmittel, 0,2 Stearinsaure, 0,5 Diphenylguanidin, 42 Schlammkreide. (A. P. 2 003772 vom 16/12. 1930, ausg. 4/6. 1935.)
H. W e s t p h a l .
Soc, An. Peintal, Lausanne, Schweiz, Schutzrohr fiir dektrisclie Leitunge7i. Es
besteht aus Al oder Al-Legierungen u. ist allseitig mit einer Oxydschicht yersehen,
19 36 . I .
H in. E l e k t r o t e c h n ik .
395
die mindestens auf der Innenseite mit isolierenden Stoffen, wie Eett, Harz oder Kunststoffen impriłgniert ist. Das Sehutzrohr besitzt holie Isolier- u. Korrosionsfestigkeit.
(Schwz. P. 176 452 vom 25/4. 1934, ausg. 1/7. 1935.)
H. W e s t p h a l .
Westinghouse Electric & Mfg. Co., East Pittsburgli, iibert. von: James
G. Ford, Eorest Hills, Pa., V. St. A., Korrosionsschutz gegen KW-stoffe, die zur Isólation
dienen, bestehend aus polymerisierten Halogensubstitutionsprodd. von Vinylacetat.
(A. P. 1994 911 vom 15/2. 1933, ausg. 19/3. 1935.)
H. W e s t p h a l .
Globar Corp., iibert. von: Ernst Hediger, Niagara Falls, N. Y., V. St. A.,
Schutzuberzug fur nichlmetallische Widzrstande, besonders aus rekrystallisiertem SiC.
Er besteht aus einer vor oder nach dem Brennen des Widerstandes yerglasten Hiille,
die S0°/o feinkorniges SiC u. 20°/o Bentonit oder Ton enthalt. Auch Sillimannit, Si0 2
u. Fe20 3 konnen ais Bindemittel dienen. Der Schutzuberzug verhutet zu rasche
Altemng u. Widerstandsanderung. (A. P. 2003 592 vom 3/1. 1933, ausg. 4/6.
1935.)
H. W e s t p h a l .
Driver-Harris Co., Harrison, N. J., iibert. von: Matthew A. Hunter, Troy,
N". Y., V. St. A., Ełektrischer Widersłand. Er besteht aus einer Legierung aus 80% Ni,
20% Cr u. 0,03—-0,24%, vorzugsweise 0,09%, Ca. Das Ca, das durch Alkalimetalle,
z. B. Na u. Li, oder Erdalkalimetalle, z. B. Ba u. Sr oder durch Mg, Al, Si, Mn u. Bo
ersetzt werden kann, reduziert die in der Legierung enthaltenen Oxyde u. erhóht
so die Lebensdauer des Widerstandes. (A. P. 2005423 vom 18/1. 1933, ausg. 18/6.
1935.)
H. W e s t p h a l .
Radio Corp. of America, Del., iibert. von: Frederick L. Creager, Merchantville,
N. J., Y. St. A., Veranderlicher ełektrischer Widersłand, bestehend aus einem Isolierstreifen, der mit einem Hochohmwiderstandsdraht, z. B. aus Chromnickel, umwiekelt
ist. Um eine nichtlinearo Widerstandskennlinie zu erhalten, sind Teile der Widerstandswicklung durch zusatzlich aufgebrachte, gutleitende Metallschichten kurzgeschlossen. Zu diesem Zweck wird der z. B. aus Bakelit bestehende Trager vor der
Bewicklung mit dem Widerstandsdraht an einigen Stellen mittels eines Sandstrahlgeblases aufgerauht u. an diesen Stellen mittels des ScHOOPschen Spritzverf., durch
Aufstreichen u. dgl. mit Sn oder anderen nichtoxydierenden Metallen iiberzogen.
(A. P. 2005 456 vom 1 1 / 6 . 1932, ausg. 18/6. 1935.)“
H. W e s t p h a l .
Thomas Bolton & Sons Ltd., Lancashire, W illiam Ernest Alkins und Walter
Cartwright, Staffordshire, England, Ełektrischer Stromabnehmer, bestehend aus einer
Legierung aus Cu, Ni u. Si, bei der der Geh. an Ni u. Si der Formel N i2Si entspricht.
Der Geh. an Ni soli 5% nicht iibersteigen. Um eine sonst nach dem Abdrehen erforderlicho Hitzebehandlung zu ersparen, wird der Stromabnehmer nach dem GieCen mit
dem Fallhammer geschmiedet u. danach maschinell bearbeitet. (E. P. 428 111 ?om
12/2. 1934, ausg. 6 / 6 . 1935.)
H. W e s t p h a l .
Aladar Pacz, Cleveland, Oh., V. St. A., Herstellung eines hochplastischen TJmsetzungsproduktes ron Aminoniumwólframat und Gallussaure, besonders fur die Herstełlmg von ełektrischen Gluhfiiden. Die Bldg. des Umsetzungsprod. erfolgt in Ggw.
einer solchen Menge von Gallussaure (I), dali das gewichtsmaCige Verhaltnis von 1
zu (NH4)2W 0 4 nńndestens 1 : 2, am besten aber 1: 1 ist. Das Umsetzungsprod., das
wahrscheinlich ein qualitativ stets gleich zusammengesetztes Gemisch der !Mono- u.
Diverbb. mit den Bruttoformeln C7H 30 ;(NH4)W bzw. C14H 80 12(NH4)2W darstellt,
zeigt so gute piast. Eigg., daB es mit groDen Mengen von gepulyerten Metallen, wie W,
Mo, Ta, Th u. dgl., ja sogar mit bis zu 30% Oxyden von Th u. Zr gemischt werden
kann. Das Prod. ennogliclit die Herst. von Faden u. Staben hohen elektr. Widerstandes
bzw. hoher Elektronenemission. Es eignet sich auch vorzuglich zur Herst. von Harttnetallen u. A.ktivkohle. (Schwz. P. 176 632 vom 21/11. 1933, ausg. 16/7. 1935.
D. Prior. 24/11. 1932.)
H. W EST PH A L.
Raytheon Mfg. Co., iibert. von: Percy L. Spencer, Głeichrichterrdhre mit einer
Hohlkathode aus Ta u. einer Gasfiillung mit einatomigem Gas oder einer Mischung
solcher Gase, z. B. He von einigen mm Druck. In einer in der Róhre angeordneten
Kapsel ist in Pulverform CsCl u. KC1, etwa im Yerhaltnis 1: 20, enthalten. Nach Abschmelzen der Rohre yon der Pumpe wird eine Entladung zwischen einer Elektrode
u-der Kapsel eingeleitet, die Kapsel wird gliihend u. ihr Inhalt yerdampft. Die Dampfe
treten durch eine Offnung in die Hohlkathode, wobei das Cs hauptsachlich die Katliodo
aktiyiert, wahrend das K ais Getter die Gasyerunreinigungen entfernt. Das K ersetzt
?m 'S0n8*i hierfiir gebrauehte teure Rb. (A. P. 2 006 488 vom 8/7. 1927, ausg. 2/7.
1935.)
R oeder.
H1T. W a s s e r .
39G
A b w a s s e r.
1 9 3 6 . I.
Pierre-Henri Jamain, Frankreich, Soine, Quecksilberdampflampę. Das aus
Quarz bestehende GefaC ist mit inerten Gasen, wic Ar, Ne, He, gefiilit, die in solcher
Menge u. unter solchem Druck vorhanden sind, daB das kurzzeitige Anlegen einer
Oberspannung an die Elektroden eine elektr. Entladung hervorruft. Diese ziindet
den Lichtbogcn der Lampe, oline daB hierzu, wie bisher, ein Kippen des Hg-GefaBes
erforderlich ist. (F. P. 781 822 vom 9/10. 1934, ausg. 22/5. 1935.) H. W e s t p h a l .
Milan Vidmar, Der kupferarme Transformator. Berlin: J. Springer 1935. (IV, 92 S.) gr.
8 °.
M. 7.— .
IV . W asser. A b w a sser.
Rudolf Wager, 0 ber das Karstwasser im Bereicli der Schwabischen Alb ais Grundlage fiir Wasserversorgunge?i. Die aus der Alb abflieBenden Wasser erfahren in dem
ais durchlassig anzunehmenden Kalkgestein u. den yorgelagerten Schottern eine ausreichende Reinigung. (Gas- u. Wasserfach 78- 733—37. 28/9. 1935. Freiburg i. Br.) Manz.
N. D. R. Schaafsma, Die Reinigung von Moorwasser mit Kalk. Nach Verss.
bilden sich bei der Reinigung von Moorwasser mit Kalk aus den Humussauren Ca-Salze,
die aber in nicht zu stark alkal. Mittel teilweise 1. sind. Erst bei Erhohung der Kalkkonz.
wird die Alkalitat so hoch, daB sich die humussauren Ca-Salzc niederschlagen. Nach Abfiltriercn des Nd. laBt sich das prakt. mit Ca(OH)., gesatt. W. zu Trinkwasser mit dem
Hartegrad 5— 7 durch Neutralisieren geeignet machen. Das mit weniger Ca(OH)., bchandelte W. ha.lt saure Salze in Lsg., die durch C0 2 nicht zers. werden. Derartiges W.
besitzt nach Filtrieren u. Neutralisieren hohe Hartę u. hohen Geli. an organ. Stoff. Zur
Reinigung von humushaltigem W. darf daher CaO nur yerwendet werden, wenn davon
1000 mg/Liter zugesetzt werden. Dann ist jedoch dio Neutralisation des Kalkiiberschusses zu sehwierig. (Meded. Dienst Volksgezondh. Nederl.-Indie 24. 56— 68. 1935.
Manggarai Mr.-Cornelis, Proefstation v. Waterzuiycring.)
GROSZFELD.
Frank C. Roe, Bduftung des Wassers durch Luftdiffusion. Fiir Beliiftung zum
Zweck der Mischung mit Chcmikalien, der Beseitigung von CO.> oder Geruch nach dem
Diffusoryerf. werden durchschnittlich 50% Luft bei etwa yiertelstiindiger Beliiftungsdauer yerwendet. (Publ. Works 6 6 . Nr. 9. 16. Sept. 1935.)
.
Ma n z.
Norman J. Howard, Ursachen und Bekdmpfung von Geschmack und Geruch in
der óffentlichen Wasserversorgung. Oberblick iiber Entstehung von Gesehmaeks- u.
Geruchsstoffen im Trinkwasser aus Mikroorganismen, organ. Substanz, Abwasser
etc. u. Abgrenzung der prakt. erprobten Wirksamkeit von GegenmaBnahmcn. (Canad.
Engr. 6 8 . Nr. 26. 14— 18. 1935. Toronto.)
Manz.
A. Guillerd und P. Lieffrig, Entkeimeiide Wirkung der Kohlensaure auf Wasserkeime. Nach Sattigung mit C0 2 (ph = 5,2) wurde im Verlaufe 1 Stde. zwar keine Vcrmehrung, aber auch keine Yerminderung der Keimzahl u. des Colititers bcobachtet.
(Buli. Acad. M e d . 113 ([3] 99). 864— 66. 1935.)
M anz.
Philip B. Streander und Michael J. Blew, Chcmisch-mechanische Abwasserreinigung. I I I . (II. ygl. C. 1935. II. 3140.) Es werden die Vcrff. der Vorbehandlung, der
Flockung u. Klarung von Abwasser besproehen. Zusatze von Beschwerungsstoffen beeinflussen nicht die Flockung, sondern die Beschaffenheit der Schlammkuchen in einem
je nach Weitcrbehandlung giinstigen oder ungiinstigen Sinne; der Zusatz von Papierbrei
in Dearborn wurde mangels eines erkenntlichen Vorteiles wegen der schnelleren Verstopfung der Filter aufgegeben. (Publ. Works 6 6 . Nr. 9. 22— 24. Sept. 1935. New York,
N. Y., Philadelphia, Pa.)
M anz.
Philip B. Streander und Michael J. Blew, Chemisch-mećhanische Abwasserreinigung. IV. (III. vgl. vorst. Ref.) Filterung von Abwasser soli etwa 90% der Schwebcstoffe bei ca. 10 m Filtergeschwindigkeit beseitigen. (Publ. Works 6 6 . Nr. 10. 15— 16Okt. 1935. New York, N. Y., Philadelphia, Pa.)
M anz.
Imhoff, Die chemische Abwasserklarung in Amerika. Oberblick auf Grund der
bisher yorliegenden Betriebsergebnisse chem. Anlagen. (Chem. Fabrik 8 . 363—67;
Gesundheitsing. 58. 599— 600. 1935. Essen.)
.
M anz.
F.
M. Veatch, Verwendung ton Chemikalien bei der Abwasserreinigung. Die chem.
Yerff. finden neben den biol. Yerff., nicht an dereń Stelle, zweckmaBige Verwendung.
(Canad. Engr. 69. Nr. 16. 41— 43. 15/10. 1935. Kansas City, Mo.)
MaNZ.
Foster D. Snell, Reinigung von gewerblichem Abwasser mit aktwierler Kohle. In
Kleinyerss. erwies sich ein Zusatz yon 0,72 g/Liter Pulyerkohle zu neutralem Farb-
1936. I .
H t. A n o r g a n is c iie I n d u s t r i e .
397
abwasser wirksamcr ais chem. Klarung mit 0,24 g FeS0 4 u. 0,24g/Liter CaO. (Ind.
Engng. Chem. 27. 825— 27. 1935. Brooklyn, N. Y.)
Ma n z .
Willem Rudolfs, J. H. Brendlen und Wm. T. Carpeuter, Verhdltnis von
Chemikalienzusatz zu Kldrung und Filterung von Abwasser. Um im Vergloieh zu rein
mechan. Abklarung bei 2-std. Absetzzeit eine Verbesserung zu erzielen, war boi hauslichem Abwasser ein Zusatz von mindestens 7,5 g Fe ais FeCL u. von 45— 50 g CaO je
cbm, entsprechend einem ph von 9,2— 9,5 erforderlich; Steigerung des Chomikalionzusatzes erhoht Reinigungseffekt, aber nicht im Verhaltnis zu dem Mehraufwand.
(Ind. Engng. Chem., News Edit. 13. 302— 04. 1935. New Brunswick, N. J-, Diyision of
Water and Sewage research.)
Ma n z.
Gerhard Edlich, Die Einleilung von Abwdssem in Wąsserlaufe. Abwasser yon
Starkefabriken sind in Kliirbottichen yon ungel., auf Rieselfeldem yon gel. Bestandteilen
zu befreien. (Z. Spiritusind. 58. 301— 02. 3/10. 1935.)
Manz.
Friedrich Sartorius, Ezperimentelle Studien iiber einige hemmcnde und fórdernde
Faktorm beim Belebtschlammverfahren. Ubersalzung des Abwassers (1% NaCl, nicht
7« der aquimolaren Menge an MgS04) stort nach Art der Kationen Belebtschlammwrkg.
Eisensalze haben noch in sehr geringer Menge deutlich, Plienolgeh. geringeren Grades
gewisse fórdernde Wrkg. Zusatz grofierer Mengen Aktivkolile zerstort Belebtschlammbldg.; die leistungsfórdernde Wrkg. geringer Zusatze yerschwindet schnell, hinterlaBt
aber eine andersartige spezif. Besehaffenheit des Belebtschlammes. (Arch. Hyg.
Bakteriol. 114. 209— 18. 1935. Munster i. W., Univ.)
Manz.
Nesmejanoff, Untersuchungen iiber die Wirkungen yon Eisen- und Aluminiumsalzen auf den Beld>ungsvargang des Schlammes. Zusatz yon 0,0087—-0,5 g/Liter Fe
oder Al in Form von Salzen starkerer Sauren wirkt infolge Hydrolyse u. ontsprechender
Verminderung des pn hemmend auf Belebtschlamm. (Gesundheitsing. 58. 471— 76.
___________________
Manz.
27/7. 1935. Moskau.)
William Herbert Sullivan, Horaee Ingłeson und Basil Albert Adams, Tcddington, England, Herstellung eines basenaustauschenden Wasserenthdńungsmittels. Man
behandelt Tono zunachst mit konz. HCl oder H 2S0 4 entsprechender Konz., entfernt
den SaureiiberschuB zum Teil oder gar nicht, trocknet, siehtet, erhitzt in oxydierender
Umgebung, z. B. 1 Stde. lang auf Tempp. yon 550— 600°, u. laBt dann NaaSi0 3 u.
Na3A103 -Lsg. eimvirken, worauf noch eine Behandlung mit NaCI-Lsg. sich anschlieBen
kann. Z. B. yerwendet man je 40 ccm der Tonkorner 100 ccm einer 10 g Na 2Si0 3
enthaltenden Lsg., setzt 100 ccm einer 2 g Na3A103 enthaltenden Lsg. zu, kocht die
Mischung 1 Stde. lang, trennt die ICórner von der Lsg. ab u. laBt eine 5%ig. NaCI-Lsg.
einwirken. (E. P. 434663 vom 6/3. 1934, ausg. 3/10. 1935.)
'
M aas.
Y. A n o r g a n isch e In d u strie.
J. Eder, Hiittenkunst von einst und heute auf dem Oebiete der Schwefelgćunnnung.
Nach den Angaben in dem Buch „Do re metallica11 von A G RIC O LA (1556) wurde Pyrifc
in Muffelófen bei LuftabschluB auf FeS yerarbeitet, wobei die Halfte des S schmelzfi.
gewonnen wurde. Im AnschluB an diese Angaben u. an die Verss. der O r k l a -Gr t jb e
A.-B. in Norwegen empfiehlt Vf., der móglichst quantitativen Ausnutzung des Pyrit-S
groBte Beachtung zu schenken. (Montan. Rdsch. 27. Nr. 16. 1— 4. 16/8. 1935.
wien.)
R . K. M u l l e r .
A,
J. Makowetzki, J. M. Korson und M. A. Makowetzkaja, Umsetzung von
bchwefligsaureanhydrid mit Wasser unter Bildung von Schwefdsdure und Sćhwefel.
\ff. yerfolgen die naeh folgender summar. Gleichung yerlaufende Rk.
, .
3 S 0 2'-f 2 E O = 2 H 2SO„ + S
™ Tempp. yon 130, 150 u. 175° u. Anfangskonzz. des S 0 2 yon 3,69, 5,47 u. 8,64%.
Die bei Zimmertemp. hergestellte Lsg. wird in zugesehmolzenen Glasampullen auf dio
gewiinschtc Temp. im Thermostaten erwarmt. — Rk. wird durch Erhóhung der Temp.
u. des Druckes besehleunigt. Bei 130° werden nur geringe Umsiitze (15%), bei hoheren
lerapp. (175°) bis zu 76% erreicht. Die umgekehrte Rk. wird bei yersehiedenen Mengenyerhaltnissen H 2S04/S untersucht u. zeigt, daB bis 200° prakt. keine Umsetzung erfolgt.
tłaraus wird geschlossen, daB bei 190— 200° u. SO,-Drucken von 100 u. mehr Atmoo 1? ? 1 w kontinuierlicher Zufuhr yon S 0 2 u. Entfernung der gebildeten H 2SO,
u. a die techn. Herst. yon 8 6 %ig. 11,80., moglich ist. Rk. yerlauft ohne Katalysator,
XV III. 1 .
'
26
398
H v. A n o r g a n is c h e I n d u s t r i e .
1936. I .
wird aber durch Se bcdeutend beschleunigt. (J. chem. Ind. [russ.: Shurnal chimitscheskoi
Promyschleimosti] 12. 362— 66. 1935.)
v. F u n e r .
A . G. A m e lin , Berechnung des Kontaktapparates zur Schwefelsduregewinnung(Vgl. C. 1 9 3 5 .1. 1431.) Vf. zeigt durch Berechnungen, daB durch richtige Konstruktion
von Kontaktapp., welelie die Einhaltung von entsprechenden Temp.-Bedingungen
gewahrleisten, die in U. S. S. R. 1933 erreichte Ausbeute der katalyt. Umwandlung
von S 0 2 zu S0 3 von 90,2% auf 96— 97% erhóht werden kann. (J. chem. Ind. [russ.:
Shurnal chimitscheskoi Promyschlennosti] 12. 380— 84. 1935.)
v. F u ner.
K . M alin, Wege zur Verkleinerung der Dimensionen der Gay-Lussac-Turme. Vf.
geht davon aus, daB das groBe Vol. der GAY-LUSSAC-Tiirme (GL) deshalb erforderlich
ist, weil in ihnen gleichzeitig die Oxydation des NO u. die Absorption des gebildeten
N 20 3 vor sich gehen muB. Durch Aufteilung dieser Funktionen (Oxydationsturm mit
anschlieBendemAbsorber) IfiBt sich eine Verkleineiung auf 1/3 erzielen bei einer Intensitat des Turmsystems von der GroBenordnung 70— 80 kg/cbm/Tag. Weitere Vorteilc
konnen noch crreiclit werden durch Erhohung der spezif. Oberflache der Fiillkorper
u. der linearen Gasgeschwindigkeit. Bei den ublichen GL ist der freie Baum wichtiger
ais die spezif. Oberflache. Immerhin konnen durch entsprechende Wahl der Fiillkorper
die GL etwa auf die Halfte ycrkleinert werden. Eine Erhohung der Absorptionsgeschwindigkeit in den jetzigen GL ist zwecklos, wenn nicht zugleich die Oxydationsgcschwindigkeit des NO erhóht wird. Durch Herabsetzung der Temp. wird eine Verkleinerung der Dimensionen u. des H N 03-Verbrauchs erreicht. Die Berieselung des
letzten GL kann Yermindert werden, wenn zur Berieselung Siiure von geringer Nitrositat
verwendet wird. Eine Verkleinerung der Absorber u. auch der heutigen GL kann
auch durch Verbrennen des Kieses mit 0 2-angereicherter Luft erzielt werden. (Chimstroi
[russ.: Chimstroi] 7. 269— 77. 1935.)
R. K . M u l l e r .
I.
Kusminych, Die Berechnung der Gay-Lussac-Turme und ihre Ratianalisicrung.
Die Absorption der N-Oxyde in den GAY-LUSSAC-Turmen (GL) wird unter physika!.chem. Gesichtspunkten untersucht. Beziiglich der Moglichkeit zur Verkleinerung der
GL u. dereń zahlenmaBiger Auswrkg. kommt Vf. im w-esentlichen zu den gleichen
Schliissen wie MALIN (Ygl. vorst. Ref.). Im ganzen laBt sich durch Aufteilung in
Oxydations- u. Absorptionszone, Erhohung der linearen Gasgeschwindigkeit u. Verwendung von Fiillkorpern mit groBer Oberflache eine Verldeinerung der Turmsysteme
auf den 12. Teil bei gleiehbleibender Produktion erreichen. Man muB bei Einsehaltung
eines besonderen Oxydationsraumes statt 3 GL nur noch einen Yerwenden u. kann
dabei die Intensitat von 20 auf 35 kg/cbm steigern. Eswird zugleich eine Verringerung
des Saureumlaufs u. eine Ersparnis an elektr. Energie erzielt. (Chimstroi [russ.:
Chimstroi] 7. 278— 85. 1935. Sswerdlowsk.)
R. K. M u l l e r .
O.
J. Magidsson, 10 Jahre der Arbeit iiber die Jodgemnnung aus Bohrudssern.
Vf. beschreibt die Entw. der Jodgewinnung aus Bohrwassern des kaukas. Erdólgebietes.
Fur reine, keine Naphthensauresalze u. andere organ. Yerunreinigungen enthaltende
Bohrwasser (Nefte-Tschala) ist das Yerf. der Oxydation der Jodide in H 2S0 4-Lsg. mit
nachfolgender Adsorption des freicn J 2 an akt. Kohle durch Filtration der Lsg. durch
3— 4 Kohletiirme sehr Yorteilhaft. Die J-Fabrik Nefte-Tschala ist zur Zeit der gróBtc
Jodproduzent. Fiir stark an Naphthensaurcsalzen Yerschmutzte Lsgg. ist das beschriebene Verf. wegen der Verschmutzung der Kohle durch ausgefallene Naphthensauren nicht anwendbar. Nach Yielen Verss. wurde folgendes Verf. entwickelt: die
Oxydation der Jodionen erfolgt in allcal. Lsg. mit KM n0 4 oder NaOCl bei gleichzeitigem
Durchleiten Yon C02. Verss. der Oxydation durch 0 3 waren positi\T, das Verf. ist aber
zu teuer. Das freie J 2 wird dann entweder durch Adsorption an Starkę oder durch
Emulgierung der Lsg. mit Petroleum u. darauffolgendes Trennen der J-reiehen Petroleum'
schicht der Lsg. entzogen. Das angereicherte Jod wird dann aus dem Petroleum oder
der Starkę mit Sulfitlsg. ausgewaschen u. dureh KC103 wieder zu freiem J 2 oxydiert.
Die Ausbeute an J 2 betrug im Laboratorium 73— 75% im halbtechn. Vers. fiir beide
Verff. ca. 50°/0 des gesamten J . Auch durch Einleiten von mit Luft Yerd. Cl2 konnen
bis 96% des gesamten J aus der alkal. Lsg. mit dem Luftstrom ausgetrieben u. in
ublicher Weise adsorbiert werden. Die Frage der Jodgewinmmg aus Yerschmutzten
Bohrwiissern ist dureh Anwendung der alkal. Oxydation gel. worden. (J. chem. Ind.
[russ.: Shurnal chimitscheskoi Promyschlennosti] 12. 390— 95. 1935.)
V. FuNER— , Das Natriumhexamctaphosphat und seine Verv:cndung. Zusammenfasscnd&
t)bersicht u. Fortschrittsbericht: allgemeino Chemie der Natriummetaphosphate. —
Herst. des Hexametaphosphats [Na6(P03)6]. — Vei wendung zum Entharten von
1936. I .
E t . A n o r g a n is c h e I n d u s t r i e .
399
Kesselspeisewasscr, in den Waschereien, in der Textilindustrie usw. (Rev. Produits
chim. Actual. sci. rćun. 38. 481— 85. 31/8. 1935.)
R eusch.
James A. Lee, Raffination des Salzes der Erde. Besehreibung der von der
WORCESTER S a l t C o . in Silver Springs, N- Y., angewandten Metlioden der Salzraffination u. des Verh. von Monelmetall, Ni u. Ni-Resist bei Korrosionsverss. mit
Salzlsgg. unter yerschiedenen Bedingungen. (Chem. metallurg. Engng. 42. 124— 28.
1935.)
R. K . M u l l e r .
— , Die Vcrfahren zur Magnesiafdbrikalion aus Dolomit. (Vgl. C. 1933- II. 3171.)
Dic friihere Mitteilung wird durch Hinweis auf neuere Verff. (PLATZMANN, C. 1934.
II. 4004; I. G. F a r b e n i n d u s t r i e A k t .-G e s ., C. 1934. II. 1354) eirganzt, (Rev.
Produits chim. Actual. sci. reun. 38. 289— 90. 1935.)
R. K. M u l l e r .
Buffalo Elektro Chemical Co., Inc., ubert. von: Hans O. Kauffmann, Buffalo,
X. Y., V. St. A., Sauerstoffkonzentration in Fliissigkeiten. Zu den Fil. wird eine entspreehende Menge von Peroxyden, z. B. H 20 2, gleichmaBig yerteilt zugegeben, worauf
ein 02-abgebendes Prod., wie ein Mn-Salz, unter Zusatz eines wl. Alkalisalzes zugesetzt
wird. Das sich ais Suspension abscheidende Mn(OH)„ wird abgetrennt. (Can. P.
343560 vom 11/2. 1933, ausg. 31/7. 1934.)
"
N it z e .
Bamag-Meguin A.-G., Dcutscliland, Herstellung von wasserarmem und sich nach
dem Abkuhleri vollstdndig verfestigendem Ammonnilrat. In den unteren Teil eines mit
bereits gebildeter, bei gewohnlichem oder Unterdruck sd. N H 4N 03-Sclimelze gefullten
Rk.-Behalters leitet man auBer H N 0 3 mittlerer Konz. noch N H , in fein verteiltem
Zustand ein. Die entweichenden, nicht in N H 4N 0 3 iibergefiihrten Dampfe werden mit
h. NH4N 03-Schmelze gewaschen, wobei man gegebenenfalls verminderten Druck anwendet. Die auf diese Weise yom Salz befreiten Dampfe dienen zur Erwarmung der
Rk.-Komponenten auf ca. 70° u. gelangen alsdann in einen Kondensator. Die geschmolzcne NH 4N 0 3-Masse gelangt in einen FREDERKING-App. u. anschlieBend in
Krystallisatoren. — Das Verf. gestattet die Ausnutzung der gesamten Neutralisationsu. Lsg.-Warme zur Konz. der entstandenen N H 4N 0 3 -Lsg. (F. P. 786 085 vom 23/2.
1935, ausg. 26/8. 1935. D. Prior. 24/2. 1934.)
Drews.
W illiam Byran Wiegand, Sound Beaeh, Conn., V. St. A., Herstellung von Rufl.
KW-stoffgase werden unter Zusatz yon 0 2 einer teilweisen Verbrennung untenvorfen,
u. die erzeugten Flammen werden auf eine gekuhlte Oberflaehe geleitet, wonach der
abgeschiedene RuB in einer oxydierenden Atmosphare bei 300— 1000° yorzugsweise bei 400° behandelt wird. Dieser RuB besitzt eine tiefere Schwarze, bessere VerfJbeitbarkeit u. gutes Olabsorptionsyermógen. Das Yerf. wird an Hand einer Vorr.
beschrieben. (A. PP. 2013 774 vom 24/8. 1932 u. 2013 775 vom 29/11. 1933, beide
ausg. io/9 . 1935.)
N it z e .
Georges Boname, Frankreich, Herstellung von Ruf). Gase, die einen hohen
CO-Geh. besitzen, werden einer katalyt. Zers. unterworfen, wobei durch starkę Zufuhr
des Katalysators die Gasrk. unterstiitzt wird. Die Zers. der Gase findet unter dauemder
Zufuhrung von Katalysatormengen statt, so daB die Gase sich in einer Wolke der
Katalysatoren befinden, wobei eine weitere Unterstiitzung durch starkę Durchwirbelung
der Rk.-MM. stattfindet. Das Verf. wird an Hand einer Vorr. naher beschrieben.
(F. p. 786 380 yom 27/2. 1935, ausg. 2/9. 1935.)
N it z e .
Wintershall A kt.:Ges., Kassel, Herstellung ton Kaliumsulfat und Clilorkalium
jiber schwefelsaure Kalimagnesia, die durch Umsetzung yon Kieserit mit Sulfatmutterlauge erhalten wird, dad. gek., daB der Kieserit ais solcher mit der Gesamtmenge, oder
aueh nur mit einem Teil der KCCl-haltigen Sulfatmutterlauge yersetzt u. in diesem
Zustand yermalilen wird, worauf die so eingeleitete Umsetzung zu schwefelsaurer Kali■uagnesia in an sich bekannter Weise zu Ende gefulirt wird. Beispiel: 100 dz Kieserit
werden mit 460 dz Sulfatlauge in einem RuhrgefaB zur Umsetzung gebraeht. Nach
-4—48 Stdn. ist die Rk. beendet. WTird jedoch der Kieserit mit der Sulfatlauge naB
vermahlen, so laBt sich die Rk. innerhalb 1/2 Stde. durchfiihren. (D. R. P. 618162
w . 121 yom 8/3. 1933, ausg. 3/9. 1935.)
N i t z e . %ą
Montan- und Industrialwerke vorm. Joh. Dav. Starek, Prag, Herstellung von
'Mwerbestandigem, sliickfdrmigem, basischem oder neutralem Calciumsulfit, das insW8ondere zur Behandlung von Fil. oder Gasen geeignet ist, dad. gek., daB man auf
‘tuckformiges oder besonders mit W. geformtes Ca(OH) 2 yorerst bei n. Temp. gas^™ges S0 2 oder ein solches enthaltendies Gas einwirken laBt u. hierauf das erhaltene
■
“ Od. so lange uber den Kp. des W. erhitzt, bis die zur W.-Bestandigkeit erforderliche
26*
400
Hy. A n o r g a n is c h e I n d u s t r i e .
1 9 3 6 . I.
Entwśisserung eingetreten ist. Dic Abkuhlung des Prod. erfolgt in Ggw. von S02. Bei
der Formung des Ca(OH), konnen plastizitatsfordemde Stoffe, wie N aX'0:„ oder soloke
Stoffe, dio die Porosi tat der Formlinge erhóhcn, zugesetzt worden. Statt Ca(OH)2 konnen
auch CaC03 oder Gemische mit CaC03 verwendet werden. (Oe. P. 142 563vom 17/10.
1934, ausg. 10/8. 1935. Tschechosl. Prior. 24/10. 1933 u. 9/5. 1934.)
N it z e .
Theodor Somogyi v. Sudovee, Oskar Singer und Reinhold Schmettan, Susak.
Jugoslayien, Hersłellung von schwerldslicken Garbomten, inshe.sond.ere Erdalkali- und
Magnesiumcarbonatcn, unter Anwendung eines Kreisprozessos, dad. gek., daB durch
Einw. yon C02, yorzugsweiso C02-haltigen Abgasen, auf wss. Lsgg. von Alkalikydroxyden
die 1. Alkaliearbonato gebildet werden u. diese sodann mit Metallhydroxyden, welche
swl. Carbonate bilden, yorzugsweise mit Ca(OH )2 oder Mg(OH)2, zu den entsprechenden
swl. Carbonaten u. Alkalihydroxyd umgesetzt werden, worauf dieses nach Abtrennung
der Carbonate in den ProzeB zuruckgefiihrt wird. (Oe. P. 1 4 1 8 3 5 vom 23/2. 1933,
ausg. 25/5. 1935.)
H orn.
S. P. Kamenezki und N. F. Kaschtschejew, U. S. S. R., Aufarbeiten von Aluniten.
Gepulverte Alunito werden mit soyiel gepulyertem (NH4 )2 S0 4 yermischt, ais zur Oberfuhrung von 75% des in den Aluniten enthaltenen A12 0 3 in Al-Sulfat notwendig ist,
darauf bei 400— 500° gegluht u. mit W., dem HC1 u. (NH 4 )2 S0 4 zugesetzt sind, ausgelaugt. Die liierbei erhaltene Lsg. enthalt 80% des angewandten Al20 3 ais Alaun u.
wird zunaehst zwecks Entfernung des Eisens mit N H ,H S 0 3 behandelt u. dann mit CaF,
■yersetzt. Das abgeschiedeneCaSÓ4wird mit N H 3 u. C0 2 behandelt, wobei dasgewonnene
(NH 4 )2 S0 4 in don ProzeB zuruckgefiihrt wird. Das vom CaS0 4 befreitc Filtrat wird
mit NH 3 behandelt u. das ausgeschiedene Al2F4 (OH )2 abgetrennt. Das Filtrat wird
auf (NH 4 )2 S0 4 yerarbeitet, wahrend das Al2F4(OH ) 2 durch N H 3 in A120 3 u. NHjF
iibergefuhrt wird. Das N H4F wird in eine NaCl-Lsg. eingeleitet u. das NaF mittcls
Ca(OH )2 in CaF2 iibergefiihrt, welches -wieder in den ProzeB zuruckgefiihrt wird.
(Russ. P. 4 2 0 6 7 vom 6 / 6 . 1934, ausg. 31/3. 1935.)
R ic h t e r .
Lśon Paindavoine und Charles Vassal, Frankreieh, Aufbereitung von Flujlspal
auf trockenem Wege. Die Ausgangsstoffe werden derart zerldeinert, daB die MindestkorngróBe 2 mm, die HóchstkorngróBe bei Anwesenheit yon blatterigen Krystallen in
den Ausgangsstoffen 20 mm, bei solclien mit kub. Krystallen dagegen 10 mm betragt.
Zur Entfernung von Tonerde u. Erdalkalien wird dann das zerkleinerte Gut, vorzugsweise in einer Drehtrommel, auf 60— 250° erhitzt. Die genannten Yerunreinigungen
ballon sich dabei zusammen u. werden durch Absieben entfernt. Eine Abtrennung
weiterer Verunreinigungen geschieht durch Erhitzen des Siebdurchfalls auf 250—-700°.
Bei diesen Tempp. dekrepitiert das CaF2 u. kann wiederum durch Absieben von den
nicht zerfallenen Begleitstoffen abgetrennt werden. Das erhaltene Erzeugnis, das 98 bis
99% CaF2 enthalt, ist sehon fiir viele techn. Zwecke brauclibar. E in farblosos durchscheinendes Prod, erhalt man durch Erhitzen auf 250— 800°. Durch Zumischung yon
etwa 1% Alkalicarbonat oder -oxalat u. Erhitzen auf 450— 1000° erzielt man ein rein
G e is z ł e b weiBes Erzeugnis. (F. P. 7 8 2 1 2 5 yom 23/2. 1934, ausg. 28/5. 1935.)
I.
N. Saoserski und P. I. Prozerow, U. S. S. R., Oewinnung seltener ErdenDie die seltenen Erden enthaltenden Mineralien, z. B. „Lowtsehorrit" (? der Referent)
worden in liblieher Weise mit Sauren aufgeschlossen u. ausgelaugt. Die erhaltene Lsgwird zwecks Abscheidung der Titanyerbb. mit N H 4OH bis zum pn = 4,4 yersetzt u.
filtriert, Das Filtrat wird erneut mit N H 4OH bis zum ph = 6— 8,2 yersetzt u. die
ausgeschiedenen Fe- u. Al-Verbb. abgetrennt. Aus dem Filtrat werden durch weiteren
N H 4OH-Zusatz die Verbb. der seltenen Erden ausgeschieden. (Russ. P. 41 51 1 T0M1
3/7. 1934, ausg. 28/2.1935.)
R ic h t e r .
A.
A. Milinski und P. I. Jermilow, U. S. S. R., Oewinnung von TitawHoiyi
aus Titaneisenerzen. Die Titanerze werden in iiblicher Weise m it H 2 S 0 4 a u fg e s c h lo s s o n
u. dann mit W. ausgelaugt. Der Auszug wird zwecks sch ne lle re r Absetzung der unl.
Bestandteilc mit einer Gelatine- oder Leimlsg. yersetzt u. das Filtrat in iiblicher Weise
aufgearbeitot. (Russ.P. 4 2 0 5 9 yom 25/6. 1934, ausg. 31/3. 1935.)
R ic h t e r Titangesellschaft m. b. H ., I^eyerkuson (Erfinder: Joachim Rockstroh, ®
Deutz), Hersłdlung von Alkalitilanaten durch Erhitzen von Ti-Sauerstoffyerbb. nu
Alkalien, dad. gek., daB — 1. feste Ti-Sauerstoffyerbb. im Gemisch mit festen Alkalie
einer AVarmobehandlung unterhalb des F. des angewendeten Alkalis bei Tempp- W
etwa 150— 220° unterworfen werden, 2. ais Ausgangsmaterial gegliihtes Ti0 2 WW8 ®;
wird. Naeh Beendigung der Warmebehandlung kann das Prod. mit oder ohne Zu»*>
1936. I .
H VI. SiLICATCHEM IE.
BAUSrOFKE.
401
yennahlen oder direkt zur Herst. anderer Ti-Verbb. verwendet werden.
619568 KI. 12 i vom 23/8. 1933, ausg. 3/10. 1935.)
(D. R . P.
N it z e .
V I. g ilic a tc h e m ie . B a u sto ffe.
A. Berge, Vber die Ausnutzung icohlfeiler inlandischer Rohstoffe fu r alle Arten
vm Glasuren. Es wird gezeigt, daB man einen Teil der fiir die Herst. von Glasuren
notwendigen ausland. Rohstoffe durch Basalt, Trafi, Glasbrocken, Sehlacken aller
.‘W; usw. ersetzen kann. Durch chem. Analysen wird nachgewiesen, daB diese Stoffe
die fiir hóhere Schmelzgrade charakterist. Glasurbestandteile enthalten u. nur durch
Beimischung einzelner fremder Bestandteile auf das richtige Mischungsyerhaltnis gebracht werden miissen. (Keram. Rdsch. Kunstkeramik, Feinkeramik, Glas, Email
43. 287—88. 1935. Bunzlau.)
G o t t f r ie d .
J. Zeman, Zur Frage der Rijhieigung bleifreier Glasuren. Verss. iiber Bldg. von
Haarrissen an Glasuren, die MgO, CaO, BaO u. ZnO in Kombination mit K ,0 u. Na20
enthielten, ergaben, daB CaO der Haarrifibldg. am besten entgegonwirkt. An zweiter
Stelle stand MgO, dann folgten ZnO u. BaO. Wurden die Oxydo kombiniert, so hatta
die gunstigste Wrkg. CaO + MgO; es folgten CaO + BaO, CaO -f- ZnO, BaO + ZnO
u. MgO + ZnO. (Keram. Rdsch. Kunstkeramik, Peinkeramik, Glas, Email 43. 280
bis 281. 1935.)
G o t t f r ie d .
Richard Aldinger, Die Lagerung der Emailrohsloffe. Anweisungen fiir die sachgemafle u. betriebswirtschaftliehe gunstige Lagerung der Emailrohstoffe. (Keram.
Rdsch. Kunstkeramik, Feinkeramik, Glas, Email 43. 299— 301. 1935. CliomIlitz') ,
G o t t f r ie d .
Vielhaber, Verwendung gropcrer Mengen Ton im Versatz. Es wird der Ersatz
des Feldspats durch Ton ais Rohmaterial im Versatz fiir Emaillierzwecke besprochen.
Ferner werden einigo Zahlen iiber den Hochstzusatz von Miihlenton gegeben; fur
Deckemails liegt fiir den NaBauftrag die Menge bei 6 % , bei Grundemails bei GuB
boi ~ 25% u. bei Blech bei 10%. Im Einzelfall hat jedoch stets der Yers. zu entscheiden. (Emailwaren-Ind. 12. 209— 10. 1935.)
G o ttfr ie d .
H.
E. Ebright, G. H. Mc Intyre und J. T. Irwin, Eine Unlersuchung der Ałmosphdre und der Temperaturgradienien eines Ofens, sowie ilires Einflusses auf Porzellanma.il. Beschreibung der Methoden zur Analyse der im Ofen yorhandenen Gase, sowie
desTemp.-Verlaufs im Ofen. Der EinfluB, den beide Faktoren auf die Giite des EmaiJs
ausiiben, wird besproehen. (J. Amor. ceram. Soc. 18. 297— 302. Okt. 1935. Cleyeland,
Ohio, Ferro Enamel Corporation.)
G O T T FRIE D .
M. F. Schur und w. I. Mosheiko, Das Schmelzen weifien Emails. Fur die
Herst. weiBen Emails zum Aufsehmelzen auf Glas (Thermometer, Biiretten etc.) empYff-folgenden Satz: Si0 2 40,1%, As20 5 2,2%, PbO 43,7%, K 20 5,2%, B 20 3
5,1 /o, A1,03 3,1%, Na20 0,4%. Schmelzen in kleinen Tiegeln zu 3— 4 kg bei ca. 1250
bis 1280° Hochsttemp. (Ceramics and Glass [russ.: Keramika i Steklo] 11. JTr. 2.
19—21. 1935.)
R o ll.
A. Dietzel und K. Meures, Uber das Kiihlen von Emails. Es wurde der KuhlprozeB yon haftoxydfreier Email untersucht. Die Email wurde auf kleine Eisenbleehtafeln bei 900° so weit aufgebrannt, daB es eben glatt geflossen war u. dann auf veronn ^°ne ^ eiso g ^flh lt. Dio Verss. ergaben, daB der giinstigsto Kiihlbereich zwisehen
-00—300° liegt. Es wird noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daB boi Ver"endung von haftoxydfreiem Email durch die Kiihlung keine bessere Haftung erreieht wird. (Sprechsaal Keramik, G la s, Email 6 8 . 339— 41. 1935. Karlsruhe, Inst.
i. chem. Technik, Teehn. Hochsch.)
G o t t f r ie d .
J. E. Rosenberg, Beziehung zwisehen Kupferkopfen und Fischschuppen. Die
yrsache zur Bldg. von Kupferkopfen ist zu starko Osydation der Stahlunterlage;
we Email ist nicht in der Lago, den groBen tlberschuB des Oxyds zu lósen. Bldg. von
nK^rfi~hUppen kommt dadurch zustande, daB die Email, meistens wegen zu glatter
I nk ^10-^°r Stahlunterlage, nicht in dor Lago ist, wahrend der kurzeń Branddauer
ue Oberflache geniigend zu oxydioren, um eino geniigende Haftfestigkeit zu erlangen.
wird auseinandergesetzt, wie man beide Schaden auf ein Minimum herabdriicken
mv-( itram‘ Ind' Z5' 206— 08. 228. Okt. 1935. Pittsburgh, Pa., O. HommelCo.) G o t t .
Vielhaber, Fleckige und graugewolHe Emaillierungen. Arbeitsanweisungen u.
® , e einiger Versetze zur Erzielung yon fleekigen u. graugewólkten Emaillierungen.
' madwaren-Ind. 12. 211. 1935.)
G o t t f r ie d .
402
H vr. S il i c a t c h e m ie .
B austoffe.
1 9 3 6 . I.
Vielliaber, Rdiefemails. Angabe einigcr bleifreier Satze fiir Reliefemails. (Emailwaren-Ind. 12. 180— 81. 1935.)
'
G o t t f r ie d .
Lowell H. Milligan, Sehleifmittel in der Bautechnik. Ais Hilfsmittel fiir das
Schleifen, Polieren, Sanden u. bcsonders auch beim Schneidcn von Terrakotta, Marmor
u. Granit werden Sehleifmittel yielseitig in der Bautechnik yerwendet. (Ind. Engng.
Chem. 27. 1123— 24. Okt. 1935. Worcestcr, Mass.)
R. K. M U LLER .
M. L. Smith, Der Einflufi der Teilchengrope, Teilchenform, ihrer Menge und Hartę
auf die Schleiffahigkeit feiner Pulver. Es wurde die Schleiffahigkeit von Calcit, Aragonit
u. gewóhnlichen Kalkaggregalen bestimmt. Der verwendete App. bestand aus einer
rotierenden Glasplatte, gegen die eine Antimonitplatte von bekanntem Gewicht gedriickt wurde. Nach je 1000 Umdrehungen wurde der Gewichtsyerlust des Antiraonits
bestimmt. Fiir alle drei Substanzen wachst die Schleiffahigkeit mit zunehmender
TeilchengróBe. Fiir Aragonit ist bei gleicher TeilchengróBe die Schleiffahigkeit gegeniiber Calcit sehr viel geringer, was auf die Nadelform des Aragonits zuriickgefiihrt wird.
Um den EinfluB der Hartę des Schleifmaterials zu untersuchen, wurden noeh Verss.
angestellt mit ZnO, Tricalciumphosphat, Dicalciumphospkat, MgC03, Talkpuher.
CaSOt -2 l l 20, Purpurrot, Granitgrus, Ohńialon u. Diatomeenerde. Es ergab sich hieraus,
daB mit zunohmender Hartę dio TeilchengróBe immer steigenderen EinfluB auf dio
Erhohung der Schleiffahigkeit ausubt. Weiter wurde an einer auf Hochglanz polierten
Ag-Platte die Kratzwrkg. der ersten drei Stoffe untersucht. Es ergab sich, daB Calcit
m it einer TeilchengróBe < 5 /« u. Aragonit < 2— 3 /< keine kratzende Wrkg. mehr
ausubt. (J. Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 54. Trans. 269— 75. 23/8. 1925. Birmingham,
John and E. Sturge, Ltd., Research Labor.)
GOTTFRIED.
O.
Reichardt, Borcarbid, ein neues Sehleifmittel. Ais neues Sehleifmittel ist neben
Carborundum u. Korund jctzt Borcarbid getreten, das harter ais Carborundum ist
u. groBere Druckfestigkeit u. Zahigkeit besitzt. (Chemiker-Ztg. 59. 602—603.
1935.)
S c h e if e l e .
W . Schneekloth, Gasbeheizung und Wdrmeubergang in Glasschmelzwannen. Vf.
gibt eine Ubersicht iiber Entw. u. Stand unserer Yorstellungen iiber die Beheizung
des Glasbades. Es werden die yerschicdenen Ansehauungen iiber den Warmeiibergang
(durch unmittelbare Beriihrung von Flamme u. Bad, dureh Gas- u. Gewolbestrahlung)
erortert. Wichtig fiir die weitere Erkenntnis sind genauere Kenntnisse iiber Warmeleitfahigkeit u. Strahlungseigg, des Glases bei hohen Tempp. (Glastechn. Ber. 13185— 95. 1935. Berlin-Siemensstadt, Osram-Maschincnglaswerk.)
ROLL.
S. R. Scholes, Die Verwendung ron Cyanit in Tiegeln fiir die Glsissclimelze. Zum
Glassehmelzen im Kleinvers. wird ein Tiegel yorgesehlagen, der aus 65 Teilen gebranntem Cyanit, 35 Teilen Ton unter Zusatz von 0,2°/ 0 Alkali in Form von Na,C0j
u. Na-Silicat besteht. Dio M. wird in eine Gip 3 form gegossen u. nach dem Trocknen
bei 1210° gebrannt. Die therm. Widerstandsfiihigkeit dieser Tiegel ist gut, Farbo
nahezu weiB bei sehr niedrigem Fe-Geh. (Buli. Amer. eeram. Soc. 14. 335— 36. Okt.
1935. Alfred, New York, New York State College of Ceramies.)
G o t t f r ie d .
H.
Zschacke und J. Vartanian, Uber die Abhdngigkeil der Reaktionsgeschwindigkeit in Glasgemengen von der phi/sikalischen Beschaffenheit und der chemischen Zusammensetzung der Gemengerohsloffe. II. Die relative Einschmelzgeschwindigkeit von
Glasgemengen mit Borsdure und Borax. (I. vgl. C. 1934. I. 2333.) An zwei Schmelzgruppen mit gleicher oxyd. Zus., bei denen B 20 3 ais krystallwasserhaltige B o r s a u r e
bzw. Borax unter Auslassung der entsprechenden Menge Na 2C0 3 eingefuhrt w u rd e .
wurde der EinfluB dieser Bestandteile auf die Schmelzgeschwindigkeit eines Na30B 20 3-Si02-Gremenges untersucht. Der Beginn der Rk. zwischen den K o m p o n e n t e n
liegt unterhalb 5Ó0°. Zwischen 500 u. 700° findet keine merkliche Bldg. von unl.
Silicaten statt. Die zur Bldg. unl. Silicate fuhrenden Rkk. setzen bei 700° langsam ein.
Erst bei 800° beginnt die Rk.-Geschwindigkeit merklich z u steigen; bei 1100° ist bereits
nach 10 Min. das dieser Temp. cntspreehende Gleichgewicht in der Schmelze e r re ic h t.
Von dieser Temp. ab hat die Erhitzungsdauer keinen EinfluB mehr auf den Geb. der
Schmelze an wasserl. Bcstandteilen. In der Borsaurereihe setzt die Bldg. von unl.
Boraten etwas spater ein u. verlauft langsamer ais die Bldg. von swl. A lk a lis ilic a te n Der Endpunkt der Hauptrk. fiillt dagegen bei beiden z u s a m m e n . In der B o r a s r e ilw
beginnt die Bldg. yon unl. B 20 3-Verbb. gleichzeitig mit der Bldg. von unl. Alkaliyerbb. u . yerlauft mit dieser parallel. Die Endpunkte der Hauptrkk. fallen hier zu­
sammen. Bis zu 1050° ist die Rk.-Geschwindigkeit in der Borasreihe gróBer ais in der
1936. I.
H ti. S ilic a t c h e m ie .
B a u s to ffe .
403
Borsaurereihe. Von 1050° ab yerzogert sich die Endrk. bei der Boraxt'eihe gegenuber
«lor Borsaurereihe, nahert sich jedoch mit stcigender Temp. wieder der Rk.-Geschwindig­
keit dor letzteren. Die Zers. der Carbonate erfolgt in B 20 3-haltigen Gemengen viel
rascher, u. ist bei viel tieferen Tempp. beendet ais bei reinen Sand-Sodagcmengen.
(Glastechn. Ber. 13. 155— 63. 1935.)
R oll.
I. I. Kitajgorodsky und I. A. Schkolnikow, Bildung der Sulfallauge in Sodaglos. In Fortsetzung ihrer Arbeit (vgl. C. 1935. II. 2718) wird der EinfluB yon S0 2
auf dio Glasmasse untersucht. Wahrend das Gemenge sich sehr intensiv mit SO„
unter Sulfatbldg. umsetzt, ist der EinfluB auf die Glasmasse weniger intensiv. Starken
EinfluB auf die Sulfatbldg. iibt der Alkaligeh. aus, indem mit steigendem Alkaligeh.
die Menge gebildeten Sulfats zunimmt. Bei gleichem Alkaligeh. nimmt mit steigender
Temp. von 900— 1200° die Menge Sulfat zu, wahrend sie zwischen 1200— 1300° schroff
sinkt. Die Einw. des S0 2 auf die Glasmasse ist derart, daB die Glasoberflache sich mit
feinsten Bliisehen bedeckt, wodurch sie matt -wird. (Sprechsaal Keramik, Glas, Email 6 8 .
572—74. Mosltau, Staatl. Inst. f. Glasforschung.)
G O T T F RIE D .
Adolf Smekal, Ober den Zerreifiijorgang der Glaser. Vf. berichtet iiber Yerss.,
■die den EinfluB der Oberflachenbeschaffenheit, QuerschnittsgróBe, Belastungsgeschwindigkeit, Temp. u. Vorgeschichte auf die ZerreiBfestigkeit von spannungsfreien Glasstaben festgestellt haben. Die ZerreiBflachen sind in allen Fallen yon einheitlicher Besehaffenheit u. bestehen aus einem senkrecht zur Zugriehtung yerlaufen•den glatten „Spiegel“ u. einer ansehlieBenden geneigten Furchungsfliiche. Das GroBenTerhaltnis beider Bruchflachenanteile ist von den Vers.-Bedingungen abhiingig. Zwischen
ZerreiBfestigkeit u. SpiegelgróBe besteht ein einheitlicher Zusammenhang, der yon
Temp. u. Belastungsgeschwindigkeit unabhangig ist. Von grundsatzlichem EinfluB
ist der Dbergang von feuerpolierten zu mechan. bearbeiteten Oberflachen. Durch
genauere Betrachtung der GesetzmiiBigkeiten des ZerreiBvorganges wird das Glas
ais wesentlich inhomogener Festkórper gekennzeiclinet. Elastizitatsgrenze u. ZerreiBgrenze der Glaser sind im allgemeinen yoneinander verschieden. Das Zusammenfallen
beider u. damit echte „Sprodigkeit“ findet sich nur im Grenzfall tiefster Tempp.
^Glastechn. Ber. 13. 141— 51. 1935. Halle, Uniy., Inst. fiir Theoret. Physik.)
R oll.
— , Ober die Schwarzung ton Glasem durch hurzwellige Strahlen. Literaturiibersicht.
(Keram. Rdsch. Kunstkeramik, Feinkeramik, Glas, Email 43. 219— 20. 1935.) R o l l .
Georg Zotos, Glas in cliemisćh-technisclicn Groflapparaten. Infolge der Fortscliritte
in der Herst. von Spezialglasern vcrfugt man heute iiber eine groBe Auswahl hochwertiger techn. Glaser yon unbcdingter Zuverlassigkeit. Beim Einbau von Glasteilen
sollen die Eigentumlichkeiten des Materials beriicksichtigt werden. MaBgebend ist
yor allem der spezif. Spannungszustand der Glaser neben der dynam. Festigkeit. Es
werden Beispiele yon groBtechn. ausgefiihrten Anlagen gegeben. (Glastechn. Ber.
13. 163— 67. 1935. Charlottenburg.)
R oll.
H.
Muthreich, Glas ais Baustoff fiir Heiflwasscrspeicker und Rohrleitungen. Es
wird iiber Verss. berichtet, bei denen festgestellt werden sollte, ob in HeiBwasserspeichern die Behiilter u. Rohrleitungen aus Glas bestehen konnen an Stelle des bisher
yerwandten yerzinnten Kupfers. Die Verwendung von Glas erwies sich ais brauchbar.
(Z. Ver. dtsch. Ing. 79. 1169— 70. 28/9.1935. Berlin.)
G o t t f r ie d .
D.
C. Simpson, Neue Mineralwolle aus Glas. Besprechung der Anforderungen,
die man an Glaswolle ais Warmeisolationsmaterial stellen muB. Ferner wird kurz
iiber eigeno Yerss. berichtet. (Refrigerating Engng. 29. 195— 96. 208. 1935. Newark,
Ohio, Owens-Illinois Glass Co.)
G o t t f r ie d .
Oswald Orf, Die Halbtrockenpressung ton Ziegeln. Beschreibung von techn. Einrichtungen. (Tonind.-Ztg. 59. 78— 80.1935.)
SCHUSTERIUK.
H.
H. Macey, Die Fdrderung der Tontrocknung durch die koagulierende Wirkung
von Saure. Die Wrkg. yon HC1 schwankt mit den yerschiedenen Tonsorten. Der Sedimentationsvers. liefert Anzeichen, ob die Saure RiBbldg. yerhindert, u. welche Menge
benotigt wird. Die letztere uberschreitet nie 0,25°/o. HC1 yerhindert die RiBbldg. durch
Offnen yon W.-Kanalen in der piast. M. Die einmalige Wrkg. ist eine dauernde. (Trans,
eeram. Soc. 34. 396— 416. Sept. 1935.)
P latzm ann.
G. R. Shelton, Die Natur der Glasphase in erhitzlen Tonmaterialien. I. GewólmTonę. An drei yerschiedenen, analysiorten Tonen werden der Yerlauf der Glasbldg. bei yerschiedenen Tempp., die Entglasungserscheinungen, D., Brechungsindices
Elastizitatsmodul der gebildeten Glaser sowie die Anderungen des Farbtons bei
404
H VI. SlLICATCHEMIE.
BAUSTOFFE.
1936. I.
stcigenden Tempp. untersucht. (J. Amer. ceram. Soe. 18. 289— 96. Okt. 1935.
Washington, Nat. Buroau of Standards.)
G O T T FRIE D .
M. Lśpingle, Physikalisch-chemische Untersuchung der Fabrikation von Steinzeug.
(Vgl. C. 1935- II. 3279.) Es werden zunaehst die Zustandsdiagramme der binaren
Systeme Mg0-Si02, Mg0-Al203 u. des ternaren Systems S i0 2-Mg0-Al20 2 besproehen.
Fiir die Herst. von MgO enthaltendem Steinzeug ist von Wichtigkeit, daB Gemische
von Kaolin u. MgO bei etwa 44% Kaolin ein F.-Minimum haben, das bei ~ 1300°
liegt. In einem letzten Abschnitt iiber Steinzeug aus Spezialmassen wird iiber Vork.,
Yerwendung u. Eigg. yon Ghromit, Carborurul u. Zirkon berichtet. Die Schmelzpunktskurve yon Gemischen Kaolin-Chromit bat ein Minimum bei ~ 42% Kaolin u. einem
F. von Segerkegel 15. (Mćtaux et Machines 19. 295— 96. Aug./Sept. 1935.) G o t t f r i e d .
Louis J. Trostel, Ncuere Forlschrilte in der Fabrikation und Anwendung feuer•
fester Stoffe. Zusammenfassender Vortrag iiber neue Fabrikationsverff. u. neue feuerfesto Stoffe u. dereń Anwendung; feuerfeste Stoffe fur geschmolzcnes Glas. (Chem.
metallurg. Engng. 42. 363— 67. Juli 1935. Baltimore, Md., General Refraetories
Co.)
R . K. M u l l e r .
W . Harry Vaughan, Untersuchungsergebnisse an steif geprefiten feuerfesten Massen
aus sedimentaren Georgiakaolinen unter Anwendung der Leerraumtheorie („void control“).
Es werden zunaehst Angaben iiber die keram. Eigg. der yerschiedenen Typen von
Georgiakaolinen gebracht. Im AnschluB daran werden Ergebnisse der Unters. von steifgepreBten Massen aus harten oder halbharten Kaolinen mitgcteilt: Bearbeitungs- u.
Ti'ocknungseigg., Schrumpfung, Absorption, Druckfestigkeit des gebrannten Ziegels,
Verh. bei der Absehreckpriifung, Erweiehungspunkt u. Druckerwcichungseigg. bei hohen
Tempp. Einzelheiten uber die Ergebnisse vgl. im Original. Dic Anwendung der von
WESTMAN u. HuGILL (C. 1931. I. 133) entwickelten u. von den Morteltechnologen angenommenen „Leerraumtheorie“ (void theorie) zur Erziclung dichter Erzeugnisse hat
sich durchaus bewahrt. (J. Amer. ceram. Soc. 18. 284— 88. Sept. 1935.) S k a l i k s .
I.
Fedorenko, Schwarzer Dinas aus Tarassowquarziten. Der untersuchte Quarzit
kann mit Zusatz von Kalk u. 2— 3% Martin- oder SchweiBschlacke auf schwarzen
Dinas von guter Feuerfestigkeit, mechan. Festigkeit u. nicht zu hoher Porositat
verarbeitet werden.
(Feuerfeste Mater. [russ.: Ogneupory] 3. 207. 1935.
Ssulin.)
R. K. M u l l e r .
I.
S. Smeljanski, W . I. Tokarew und I. P. Roshkow, Teilweiser Ersatz von
Quarziten durch Sand. Einige russ. Quarzite konnen bei der Herst. von Dinassteinen
zu 10— 25% durch Quarzsand ersetzt werden. Durch weitere Unterss. ist festzustellcn,
ob bei geeigneter Kombination von grob- u. feinkomigem Sand dieser nicht in Mengen
bis zu 40— 50% in den Dinasstein eingefiihrt werden kann. (Feuerfeste Mater. [russ.:
Ogneupory] 3. 103— 09. 1935. Charków.)
R. K. M u l l e r .
Burrows Moore und w. L. Patrick, Geschtnolzene Magnesia. Zus. der Bohstoffe,
Schmelzvorgang, chem. u. physikal. Eigg. (Ind. Chemist chem. Manufacturer 11.
318— 20. Aug. 1935.)
R . K. M u l l e r .
L. C. Hewitt, Feuerfeste Ausklcidungen fu r Tempergufleisenofen. Besprechung
der geeigneten Spunde, Wand- u. Bodenausldeidungen, sowie des zu verwendenden
feuerfesten Mórtels. Erzielung hoher Raumbestandigkeit, groBer D., hoher Feuer­
festigkeit. u. groBer Widerstandsfahigkeit gegen Temp.-Anderungen. (Foundrv Trade J.
53. 280. 10/10. 1935.)
P latzm ann .
P. S. Mamykin, Ober die thermische Festigkeit von feuerfesten Materialien. Im
AnschluB an Arbeiten von N o r t o n („Refraetories") u. von E N D E L L u . M U LLEN SIEFEN
(C. 1933. I. 1987) werden einige Probleme der therm. Bestandigkeit von feuerfesten
Stoffen u. ihrer Best. erlautert. (Feuerfeste Mater. [russ.: Ogneupory] 3. 199—202.
1935. Sswerdlowsk.)
R. K. M u l l e r . _
K . Endell, U. Hofmann und E. Maegdefrau, Der rontgenographische Nachweis
ton Tridymit in Silicakoksofensteinen und seine technologische Bedeulung. Es wird
róntgenograpb. gezeigt, daB die in reineren Felsquarziten yorhandenen geringen natiirlichen FluBmittel bei gutem Brand u. unter Zusatz von 2% CaO geniigen, um in Silicastcinen uberwiegend Tridymit zu entwickeln. Yff. halten die so hergestellten Tridymitsteine fiir gleichwertig denen, die nach einem Sonderverf. (ygl. C. 1931.1. 2102) mit bestimmtem FluBmittelzusatz gebrannt werden. (Gliickauf 71. 862— 63. 7/9. 1935.
Berlin-Charlottenburg, Techn. Hochschule.)
BUSSEM.
G.
W . Kukolew und A. W. Amerikow, K itt zur Reparatur von Koksofen in der
Hitze. K ir die Herst. eines in der Hitze anwendbaren Kittes fiir Koksofen werden
1936. I .
H t i. S i l ic a t c h e m ie .
B austoffe.
405
folgende Rohstoffe aus bestimmten russ. Vorkk. benutzt: 5% Quarzit, 30— 35% Sand
bzw. Quarzit, 10— 15% Ton u. 3% Riickstande der Al20 3-Gewinnung aus Kaolin. Dio
Ausgangsstoffe werden auf bestimmte KomgróBen yermahlen u. gemischt. Zur An­
wendung wird eine kleine Menge des Pulyers mit Wasserglas (1,8% Na20 auf Troekensubstanz) yersetzt, mit W. auf geeignete Konsistenz yerd. u. rasch aufgetragen. (Feuerfeste Mater. [russ.: Ogneupory] 3. 187— 95. 1935. Charków, Ukr. Inst. f. feueru. siiurefestes Materiał.)
"
R . K. M u l l e r .
Robert Sclióiihófer, Hochofenschlacken und „~Weckverfahren“. Die geringen
hydraul. Eigg. des y-2 C a 0 'S i0 2, das den Hauptbestandteil der zerrieselten Hochofen­
schlacken (Zerfallssohlaeken) bildet, karm man durch Zusatz yon 2 % Portlandzement
erheblich yerbessern. Gunstige Ergebnisse liefem beim Erharten die Gemische yer­
schiedener Hochofenschlacken, GuBschlacken u. Schlackensande. Auf die Herst. von
Mauereteinen aus diesen Abfallen der Hochofenwerke u. die guten Erfahrungen auf der
Braunschweiger Vers.-StraBe mit „Weckbeton“ wird hingewiesen. (Tonind.-Ztg. 59.
1069— 70. 24/10. 1935.)
E lsner
v.
Gron ow .
K. Endell, U. Hofmann und E. Maegdefrau, Ober die Natur des Tonanteils
in Rohstoffen der deutschen. Zementindustrie. In den Tonen u. Mergeln der deutschen
Zementindustrie kommen 3 Tonmineralien yor, deren W.-Abgabe beim Erhitzen teils
stetig, teils unstetig bei yersehiedenen Tempp. yor sich geht. Die Menge der austauschfahigen Basen ist im Kaolinit mit 3— 15 Milliaquivalent je 100 g trockenen Ton am
kleinsten, sie betragt fiir den Montmorillonit, der eindimensionale Quellung des Gitters
zeigt, 60— 100, u. fur den nicht quellbaren Glimmerton ca. 60. Der endotherme Effekt
bei der Entwasserung u. der Energieinhalt fur 1 Mol reaktionsfahige, bei hoher Temp.
aus dem Ton freigomaehter Tonerde konnten fiir Tone yersehieden groB sein, deren
Geh. an den 3 wichtigsten Tonmineralien yersehieden ist. DEBYE-ScHERRER-Aufnahmen derselben sind abgebildet u. werden diskutiert. Beim Montmorillonit erfolgt
dje W.-Abgabe ziemlich stetig bei ca. 600°, 150° iiber der Entwasserungstemp. des
Kaolins, dessen Gitter im Gegensatz zu dem der beiden anderen Tonmineralien bei der
Entwasserung zusammenbricht. Ais yorherrschendes Minerał wurde in den Tonproben
des groBten deutschen Zementwerks (Amoneburg) Kaolinit gefunden, Ton aus Hemmoor
u. Oppeln-Kempa enthielt yorwiegend Montmorillonit. Analysen u. Eigg. yon 5 wichtigen Tonyorkk. werden mitgeteilt. Der W.-Geh. des Rohschlammes liegt meist zwischen
36 u. 43%, bei montmorillonithaltigem Rohschlamm ist er hoher. Durch Zusatz 2- u.
3-wertiger Kationen kann man diesem Sehlamm seine hohe Quellfahigkeit nehmen.
Auf Kaolinittone wirkt Soda yerflussigend, auf Montmorillonitton yerdickend. (Zement
24. 625. 3/10. 1935.)
E l s n e r v. G ro n o w .
W. K. Deineka, Die warmeteclmische Orundlage der Anwendung von Erdgas ais
Brennstoff fiir Drehofen beim Brennen von Klinker. Es werden die Warmeverhaltnisse
bei Anwendung zweier yerschiedener russ. Erdgase zur Beheizung eines Drehrohrofens
im \'ergleich mit amerikan. Zahlen berechnet. (Zement [russ.: Zement] 3. Nr. 5. 24
bis 29. 1935.)
R. K. Mu ller.
Rudol! Barta, Der EinflufS der Erzeugungsart des Klinkers im Schachtofen auf
setne Struktur und Eigenschaftm. Vf. zeigt Aufnahmen von Klinkern von in yerschiedener
Ueise vorbehandelten u. gebrannten Rohstoffen: Ziegelton im Schneiderscliaehtofen
ohne Drehrost (1 ) u. im Schachtofen mit Drehrost gebrannt (2), Klinker aus dem gleiehen
Ofen, aber nach A n d r e a s ohne Yorformung (3) u. Klinker aus Kleinkorpern nach dem
n noIerf‘ (4)-^a" e 1 erreicken die Krystalle yon 3 CaO- SiO„ nur eine GróBe von
•i,025—0,045 mm, im Falle 4 wachsen sie bis zu 0,1 mm. Die Struktur ist bei 1 u. 2
unregelm&Big, bei 3 u. 4 regelmaBig. Durch das Yerf. von A n d r e a s werden sehr
J.oluminose Klinker erhalten. Die gróBte Zug- u. Druckfestigkeit zeigen dio nach 4 ernaltenen Klinker, es folgen 3, 2 u, 1 ; dieser Befund wird im wesentlichen auf die Unterschiede im Luftzutritt zum Ofeninhalt zuriickgefiihrt. (Cliem. Obzor 10. 105— 07.
12o~26. 31/7. 1935.)
R. K. M u l l e r .
" . A. Kind, Okorokow und Frolow, Der EinflufS der chemischen Zusammenmzung des Ausgangsklinkers auf die physikalisch-mechanischen Eigenschaften von
■jo™ \ UV^ ^ćhlackenpotilandzementen. Ausfiihrlichere Wiedergabe der C. 1935. I.
Jld nach_einer vorlaufigen Mitt. referierten Arbeit. (Zement [russ.: Zement] 3. Nr. 4.
v o
Leningrad, Industr. Inst.)
R. K. Muller.
, , . Stepuchowitsch und P. Górski, Versuch derKlinkermahlung ohne Oips unter
tcnnischen Bedingungen.YergleiehendeVerss. mit u.
ohne Gipszusatz zeigen, daB der
untersuchte Zementklinker (23% Si02, 64,5% CaO, 10% R 20 3) ohne Nachteil fur sich
400
H t i . SlLICATCHEMIE.
BAUSTOFFE.
1 9 3 6 . I.
ohne Gipszusatz vcrmąhlen werden kann. (Zement [russ.: Zement] 3. Nr. 2. 48—49.
1935.)
R. K. Muller.
Shoichiro Nagai und Ichiro Yoshida, Studien iiber Portlandmischzemente. X.
{ V III. vgl. C. 1931. I I. 1335.) 9 natiirliche u. kiinstliche Puzzolane wurden in Mengen
von 20 u. 40% n -Portlandzementen zugemahlen. Die chem. Zus. dieser Misehzemente
u. die Festigkeiten von Normenmortel u. weich angemaehtem Mortel nach 3,7 u. 28Tagen
sind in Tabellen zusąmmengestellt. (J . japan. ceram. Assoc. 42. 273— 75. Tokio, Univ.,
Inst. f. Silieatindustrie. [Nach engl. Ausz. ref.] Sep.)
E l s n e r V.
Gronow .
Shoichiro Nagai und Keima Matsuoka, Studien iiber Portlandmischzemente. XI.
(X. vgl. Yorst. Ref.) Die Dest.-Riickstande von Olschiefer wurden auf ihre Eignung ais
Zusatz zu Portlandzement mit dem in Japan gebrauchlichen Verf. der Bewertung
puzzolanartiger Zusatze dureh Best. des in 10% NaOH u. 5% HC1 Loslichem untersucht. Etwa 50% dieses Materials mit etwa 62% SiO.,, 22% A120 3, 10% Fe20 3 .u. 2%
CaO erwiesen sich ais 1. Anteile. Durch Gliihen bei 700—800° konnte der Anteil Losliohes in griinem Sehieferton sogar auf 76% gebracht werden. Aus diesen Materialien
erbrannter Portlandzement sintert leicht infolge des hohen A120 3- u. Fe20 3 -Geh. — Die
Wrkg. der Puzzolane, die durch Brennen griinen Schicfertons entstehen, auf die Festigkeit ist ahnlich einem Zusatz von Trafi oder gebranntem Kaolin. (J. japan. ceram.
Assoc. 42. 628— 32. [Nach engl. Ausz. ref.] Sep.)
E l s n e r , v.
Gronow .
Shoichiro Nagai, Keima Matsuoka und Kenii Nomi, Studien uber Porllandmisehzemente. X IV . (Vgl. Yorst. Ref.) Durch Zumahlen 6 natiirlicher u. kunstlichcr
Puzzolane zu 2 Portlandzementen in Mengen von 40 u. 50% wurden Misehzemente
erhalten, dereń Quell- u. Schwindverh. gunstigerwar ais das der n. Portlandzemente.
Die Widerstandsfiihigkeit dieser Misehzemente gegen 10% Na 2 S04, MgS04, MgCL,
NaCl-Lsgg. wurde ebenfalls an piast, angemaehten 4 X 4 X 16 cm-Mórtelprismen be­
stimmt. Diese tauchten zur Halfte in diese Salzlsgg. ein, ihre Langenanderungen wurden
mit dem Komparator u. ihre Druckfestigkeit nach 56 Woehen gesondert an den beiden
Halften der Prismen bestimmt. A uf n. Portlandzementmortel wirkt 10%ig. Na2S04Lsg. starker ein ais MgS04 -Lsg. gleicher Konz., u. MgCl2-Lsg. starker ais NaCl-Lsg.
Die Festigkeit der Misehzemente war nach 56 Woehen nicht kleiner ais die von Portland­
zementen. (J. japan. ceram. Assoe. 43. 572— 75. 1935. [Naeh engl. Ausz. ref.]
Sep.)
E l s n e r y.
G ronow .
Corrado Vittori und Angelo Cereseto, Ober das Verhalten von hydratisiertem wid
erhdrletein Puzzólanzement bei hohen Temperaturen. (Vgl. C. 1935. I I . 3690.) Im Anschlufi an Unterss. von L e p i n g l e (Kongrefi fiir industrielle Chemie, Paris, Okt. 1934)
berichten Vff. erganzend iiber Verss. mit Puzzolanzementen, die nach friilieren Unterss.
(C. 1933. I. 4015) in erhartetem Zustand kein freies Ca(OH ) 2 enthalten. Proben von
rationellem Puzzólanzement werden 7 Monate in W. gelagert, eine Woche im Essiccator
iiber CaO aufbewahrt, bei 200— 300° in C02-freiem Luftstrom teilweise entwassert
ii. 1 Stde. auf 600, 700, 800, 900 u. 1000° erhitzt. Im Gegensatz zu parallel ebenso
behandelten Proben von Portlandzement zeigen die Puzzolanzementproben keine
RiBbldg. u. erweisen sich somit ais sehr temperaturbestandig. (Ann. Chim. applieata
25. 392— 97. Ju li 1935. Segni Scalo.)
R . Iv. M u l l e r .
B.
C. Craft, T. J. Johnson und H. L. Kirkpatrick, Einflusse der Temperatur,
des Druckes und Wasserzementfaktors auf die Bindezeit und Festigkeit von Zement. Die
Trennung Y on Zement u. W. tritt bei hohem W.-Geh. auch dann ein, wenn diese
Misehung z. B. in langen Rohren unter 'grofierem Druck steht. Bei Purzem entpasten
mit W.-Zementfaktoren von 0,5 u . 0,6 nahm die Festigkeit bei einer Steigerung der
Temp. iiber 60° bei hochwertigen Zementen ab, bei n . Zementen aber erst bei 70°
(Prufung nach 3 Tagen Erhartung in der Form). Bei hohem Druck nimmt die Bindezeit.
der Zemente etwas ab, bei Erhohung der Temp. Yon 55 auf 100° linear auf etwa 40%
von 130 auf 50 Min. im Mittel. Bei hohem Druck erhartete Zementmortel zeigten auch
besonders hohe Druckfestigkeiten, bei hydrothennaler Erhartung war der Mortel auch
nicht mehr poroś. Ein Oberblick iiber die Literatur fur Verwendung von Zement fur
Dichtungen bei Olbohrungen wird gegeben. (Trans. Amer. Inst. Min. metallurg. Engr.
114. 62— 68. 1935.)
E l s n e r v. G r o n o w .
Fredrik Vogt, Die Festigkeit lufttrockenen Zementmortels in Abhdngigkeit vo>‘
seinem Wasscrgehalt. An Mortelprismen aus Portlandzement mit natiirlichem gekórnt-effl
Sand (W.-Zementfaktor 0,5) wurde die Biegefestigkeit nach 280 u. 350 Tagen Lagerung
unter den verschiedensten Bedingungen der Feuchthaltung bei anschliefiender Au?trocknung untersucht. Die Festigkeit steigt linear mit dem im Mortel f e s t g e b u n d e n e n
H y,. SlLICATCHEMIE.
19 36. I .
B a u STOFFE.
407
W., das sich nicht austrocknen laBt. Daher geben die langsam bindenden 2 CaO • SiO.,reichen u. puzzolanhaltigen Zemente sehlechte Festigkeiten bei Priifung der Festigkeit
bei kombinierter Lagerung nach den Normenvorschriften, bei Erhartung bei W.-Lagerung stehen sie aber den n. Portlandzemcnten kaum nach. (Kong. Norske Vidensk.
Selsk, Forhandl. 8 . 79— 82. 1935.)
E lsn eb v . Geo n o w .
Gustav MuBgnug, Beilrag zur Frage der Qudlung und Schwindung der Zemente.
Ein hoher Geh. an freiem Kalk im Portlandzement yergróBert die Quellung bei W.-Lagerung, die aber durch Zusatz von 30°/o Hochofenschlacke stark herabgedruckt werden
kann. Der Zusatz von 9 Schlacken, dereń chem. Zus. weit auseinander lag, zu einem
n. Portlandzement mit 1,2% freiem CaO verringerte die Quellung, yergroBerte aber in
€ von 9 Fallen die Schwindung bei Luftlagerung. Eine stark unterkiihlte glasige
Schlacke hatte keine Wrkg. auf die Festigkeit des Mortels bei kombinierter Lagerung,
wohl aber bei W.-Lagerung. Betonprismen 10 x 10 X 90 cm, in die ein Gewindestab
eingebettet wurde, zeigten nach 10 Tagen keine Sehwindrisse, wohl aber Prismen u.
Wiirfel aus fettem Zementmortel, dereń SchwindmaB fiir Kórpermessung (10 X 10 X
50 cm Prismen) u. fiir Oberflachenmessung prakt. ubereinstimmte u. der RiBbldg.
parallel ging. Vergleiclisverss. mit 30:70 TraBportlandzement ergaben holieren
W.-Anspruch beim Anmachen, geringere Festigkeit u. groBere Schwindung ais die
schlackenhaltigen Zemente. (Mitt. Forsch.-Anst. Konzerns Gutehoffnungshiitte 4. 42
bis 50. Okt. 1935.)
_
E l s n e r v. G e o n o w .
Hans K iih l und Dzung Hsien Lu, Die Abhangigkeit des Schmndens der Portlandzemente von physikalischen und chemischen Einfliissen. WOODS, STEINOUR u . S t a r c k e
(C. 1932- II. 3598), sowie GONNEEMANN (C. 1935. I. 1105) sind bei Unters. des
Schwindyerh. zahlreicher Zemente durch Rechnung mit der Formel von BOGUE zu
SchwindmaBen fiir die einzelnen Klinkermineralien gokominen, die wegen der Ungleichgewichte im erkalteten Portlandzementklinker auf Trugschliissen beruhen. Sicher ist
nur, daB ein hoher Geh. an Aluminaten, wahrscheinlich meist Pentacalciumtrialuminat
u. nicht Tricalciumaluminat, die Schwindneigung stark yergróBert. Die Schwind­
neigung wird yermindert dureh erhohten Gipszusatz; geringes Schwinden yon Handelszementen kann darauf zuriiekgefuhrt werden, daB eben beginnendes Gipstreiben dem
n. SchwindmaB die Waage lialt. Die Langenanderungen von Mórtelprismen 2,5 X
2,5 x 10 cm wurden mit dem BAUSCHINGER-App. bestimmt. Sie bestanden aus Purzement, der mit nur 18% W. yerarbeitet wurde (Mahlfeinheit aller Zemente 9— 10%
Riickstand auf dem 4900-Maschensieb). Fiir Prufalter bis zu ca. 5 Tagen ist die Schwindung geringer, wenn viel W. zum Anmachen benutzt wurde (w = 0,25 u. 0,33), bei
grSBerem Prufalter der Proben lcehrt sich dieses Verhaltnis um. Yerss. ergeben, daB
man durch NaBlagerung yon Bauteilen nicht die endliche Schwindung yerringern, wohl
aber die Schwindspannungen im Baukorper in ein hohcres Erhartungsalter yerlegen
kann. Der unregelmaBige Gang des SchwindmaBes nach 3 u. 7 Tagen beweist, daB die
Anfangsschwindung yon^anderen Faktoren der chem. Zus. abhangig ist, ais die Endschwindung (nach 28 Tagen). Hoher Silicatmodul der Zemente yerringert nur die An­
fangsschwindung, hoher Tonerdegch. yergróBert die Schwindung der Zemente. Die
kleinste Schwindung weist der Erzzement auf. Aus der Abhangigkeit der Schwindung
yon 5 Vers.-Zementen von Gipszusatzen folgt, daB ein Minimum fiir das SchwindmaB
in Abhangigkeit vom Gipszusatz esistiert; je geringer der Tonerdemodul ist, um so
geringer kann aueh der Gipszusatz sein. Aueh die niedrigste (juellung der Zemente
wird durch einen Gipszusatz von etwa 2% erreicht, bei Erzzementen yon nur ca. 0,5%
Gipszusatz. Diese gunstigsten Gipszusiitze entsprechen denen, die zur Erzielung einer
n. Bindezeit zugesetzt werden mussen. — Eine Steigerung des CaCU-Zusatzes zum Portiandzement bis auf 10% beseitigt seine Schwindneigung bei Lagerung der Probekorper
an 60°/o feuchter Luft, aber bei W.-Zutritt findet Treiben u. RiBbldg. statt. Die in der
£ « i s ublichen CaCl2-Zusatze bis zu 2% yergroBern die Schwindung. Die hygroskop.
\Vrkg. dieser kleinen Zusatze hat keinen merklichen EinfluB auf die Feuchthałtung der
Probekorper. (Tonind.-Ztg. 59. 843—45. 864— G6. 913— 15. 1016— 18. 1028— 29. 14/10.
_
E lsn ee v. Gron ow .
E.
B. R. Prideaux und B. G. Lim m er, Die Zerstómng von Zement. I. Portland■~eme?it und Wasser. Die durch W. aus Portlandzementmortel gel. CaO-Mengen werden
urch den Anstieg der elektr. Leitfahigkeit von dest. W. beim Schutteln mit kleinen
urzementmortelzylindern (je 3,3—3,4 g mit 9,6— 9,9 qcm Oberflaehe) bestimmt. Die
. tahigkeit nimmt linear mit dem Anstieg des Ca(OH)2-Geh. auf den Sattigungswert
1,011 l>°g Ca(OH)2/Liter zu. Umgerechnet auf 1 1 Lsg. gingen beim Schutteln mit der
408
H VI. SlLICATCHEMIE.
BAUSTOFFE.
1936. I.
15-fachen u. mit der 1,7-fachcn Menge W. in ccm bezogen auf die Oberflache der Mortelkorper in qem 2,7— 3,7 g Kalk bei 25° in 1— 6 Tagen in Lsg. Veiśs! iiber die Auslaugung
von Kalk aus Mortelpulvcr ergeben, daB die Geschwindigkeit der Auflsg. mit der Zeit
nach Art einer monomolekularen Rk. abnimmt, weil der Kalk nur schv?er durch dio
hydratisierto Oberflache der Mórtelkórnchen diffundieren kann, Aus fetten Mortelmischungen 1: 3 wurde zu Beginn der Einw. von W. ebensoviel Kalk gel. wie aus
Purzementmorteln, fiir liingere Zeiten erwies sich aber der Sandmortel ais widerstandsfahiger. — Mit Hilfe der Methode der Best. der Anderung des CaO-Geh. der Lsgg. durch
die elektr. Leitfahigkeit konnten kleinere Anderungen in der Konz. erfaBt werden, ais
durch direkte Best. des pn-Wertes oder durch Titration. (J. Soc. chem. Ind., Chem. &
Ind. 54. Trans. 348— 54. 18/10. 1935. Nottingham, Univ.)
E lsner v . Gronow .
Anstett, Chemische Zersełzung der Mortel und Bełone unter dem Einflu/3 aggressiier
Wasser, mit denen sie in Beriihrung sind. Der Stand der heutigen Erfahrungcn iiber den
EinfluB von chem. reinem W., Sulfatwassern u. Meerwasser auf Beton aus Portlandzement, Tonerdezement, Hoehofenzement u. Gips-Schlackenzement wird dargelegt.
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J. Bolomey, Erhartung der Betone. Die Festigkeit von Beton andert sich stark
trotz gleichen Zementgch., gleicher Verarbeitungssteife u. Kornzus., wenn die Qualitiit
des Zements, die Dauor der Erhartung, Temp. u. Feuchtigkeit wahrend der Erhartung
Terandert werden. Die bekannten Eigg. verschiedener Zementtypen werden zahlenmaBig verglichen. Die Festigkeit von Tonerdezementbeton bei Steigerung der Temp.
wahrend der Erhartung auf 75° sinkt um 75%. (Trav. [Architect., Construct., Trav.
publ.] 19. 384— 90. Sept. 1935.)
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dieses modern eingerichteten Kalkwerkes. (Ind. Chemist chem. Manufacturer 11.
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S. Juschtschenio, Praktische Methodik der Konlrolle von Kalkofen. Oberblick
iiber die beim Kalkbrennen auszufiihrenden Analysen, ihre Auswertung (unter Verwendung von Nomogrammen) u. ihre Darst. im Laboratoriumsjournal. (Chimstroi
[russ: Chimstroi] 7. 81— 85. 1935. Moskau.)
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Materiały] 1934. Nr. 5. 4— 12.)
SCHONFELD.
George B. Wood, Wasserfester Kalk. Ein von der ROCKLAND-ROCKPORT LiME
Co. entwickelter wasserabstoBender, nicht absorbierender Kalk besteht aus h. lóschendem
CaO in Pulverform mit feinverteiltem Zusatz einer geringen Menge Fett oder 01 tier.
oder pflanzlichen Ursprungs. Das Prod. ist fiir die Herst. von Mortel, Stuck u. Wandbelag besonders geeignet. Es wird in Cellophan gepackt in den Handel gebracht. (Ind.
Engng. Chem. 27. 1125— 26. Okt. 1935. Roekland, Maine.)
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Frank Loftus, Hochkalklialtiger Mortel fiir dichtes Mauerwerk. Fiir die Herst.
von Mauerwerk, das gegen Undichtigkeiten gesichert sein soli, wird in zunehmendem
MaBe ein Gemisch von 1 Teil CaO, 1 Teil Zement u. 6 Teilen Sand verwendet. (Ind.
Engng. Chem. 27. 1126— 27. Okt. 1935. New York.)
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A. M. Tumer, Bemerkungen iiber Gips und Gipsprodukte. Es wird die Yerwendung
von Gips in der Form yon Gipsdielen besprochen. Beschreibung von SchneUmethoden
zur Best. des Gipsgeh., sowie des Naehweises von Verz6 gerungszuschlagen. (Rock
Products 38. Nr. 11. 25— 27. Okt. 1935. Hanover, Mont. Three Forks Portland Cement
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F.
O. Anderegg, Calciumhydrosilicat ais Baumalerial. Oberblick iiber Herst.,
Eigg. u. Verwendungsmoglichkeiten von Leichtbaustoffen aus Ca-Hydrosilicat, insbesondere „Microporite“ mit einem Porenvol. von 75— 80% u. scheinbarer D. 0,4
bis 0,8 u. Morbelhfaserstein. (Ind. Engng. Chem. 27. 1019— 21. Sept. 1935. Mapleton
Depot, Pa.)
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P. G. Wyssotzki, Baumaterialien aus Torfascłie. Die untersuchten Torfaschen
mit ca. 55— 60% CaO u. 6 — 11% SiO. stellen einen brauchbaren, bis jetzt noch nicht
ausgenutzten billigen Rohstoff fiir die Herst. von Baustoffen dar. (Baumater. [russ.:
Stroitelnye Materiały] 1935. Nr. 3. 39— 44.)
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— , Die Herstdlung der Kohlenstoffsteine. Rohstoffe, Bindemittel. H e rs t. -Yorgange, wie Formen, Stampfen, Trocknen, Brennen. Beschreibung einer vollstandigen
Anlage zur Herst. der Steine. (Tonind.-Ztg. 59. 978— 80. 1007— 08. 1031— 32. 14/10.
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1936. I .
H VI. SlLICAT CHEMIE.
BAUSTOFFE.
409
N. N. Michaiłów, Ober ncue Verfaliren zur Herstdlung von Fasersteinen nach
Carbonisierungsmethoden. Vf. untersucht das Problem der Herst. von Fasersteinen ohne
Anwendung von Salzlsgg. durch Behandlung des Gemisches von Holzspanen u. gebranntem Magnesit mit W. + C02. Man yerwendet so viel MgO-Milch, daB auf 1 Gew.Teil Holzwolle (absol. trocken gerechnet) 0,7 Gew.-Teile MgO (+ 1,6 Gew.-Teile W.)
entfaOen. Im ubrigen erfolgt die Formung der Platten wie iiblich. Die Platten werden
dann in einer C02-Kammer behandelt u. zur Zementierung u. Entfernung des iibersehiissigen W . bei 60— 70° getrocknet. Vf. beschreibt Verss. bei C0 2-Konzz. yon 80 bis
90% unter erhohtem C02-Druck u. unter Verwendung C02-haltiger Abgase; mit einem
15% C0 2 enthaltenden Abgas der N H3-Synthese werden befriedigende Ergebnisse
erzielt. Der C02-Verbrauch betragt auf 1 kg Faserplatte 0,9— 1,8 kg, wozu noeh die
Veiiuste hinzukommen, im ganzen etwa 1,5— 3,6 kg. Die erhaltenen Easerplatten sind
in ihren mechan. u. physikal. Eigg. den mit Salzlsgg. erhaltenen gleicliwertig, sie weisen
jedoch gegeniiber diesen wesentlich geringere Hygroskopizitat auf. (Baumater. [russ.:
Stroitelnye Materiały] 1935- Nr. 2. 44— 49.)
R. K. M u l l e r .
L. L. Lipschitz, Baufaserstein aus gebranntem Dolomit ohne Zusatz von gebranntem
Magnesit. Fasersteinplatten konnen unter Verwendung yon gebranntem Dolomit
allein hergestellt werden, w'enn der Dolomit bei 700— 750° soweit gebrannt wird, daB
er nicht mehr ais 1,25— 2,00% CaO enthalt u. geniigende mechan. Festigkeit aufweist;
die Dosierung mu 8 sich der Qualitat des Dolomits anpassen, im Mittel kann man auf
9 kg Holzspane 9,5 kg gebrannten Dolomit u. 10,51 MgSO,,-Lsg. (15° Be) ansetzen;
der Druck soli mindestens 0,75 at betragen, die Abbindezeit u. Erhartungsdauer ca.
21j1 Stdn., die Temp. etwa 150°. Die Fasersteine haben im Mittel eine Bicgefestigkeit
von 10— 14 kg/qcm. Vf. teilt Betriebsergebnisse mit. (Baumater. [russ.: Stroitelnye
Materiały] 1935. Nr. 4. 28— 33.)
E. K. M U L L E R .
M. G. Jakobssoił, Der E influp des Holzstoffes auf die Qualitdt von Fasersteinen,
Vf. weist darauf liin, daB bei der Herst. yon Fasersteinen neben der Priifung des
Magnesits, der Salzlsgg. u. der Wahl der Temp. der HolzquaIitat meist zu geringe
Beachtung geschenkt wird. Es wird gezeigt, daB z. B. durch Verwendung yon pilzbefallenem Holz oder yon zu kurzeń Spanen Mangel in der Qualitat der Faser­
steine auftreten konnen. (Baumater. [russ.: Stroitelnye Materiały] 1935. Nr. 4.
26—-28.)
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Heinrich Wiesenthal, Steinholz. Allgemein gehaltene Angaben iiber die zu
seiner Herst. verwendeten Ausgangsmaterialien u. Maschinen. (Kunststoffo 25. 256 bis
257. Okt. 1935.)
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W. Liidke, Der synthetische Asbest; ein Hinweis auf setne volkswirtschaftliche Bedeuiung. (Vgl. C. 1934. I. 1597. II. 747.) Auf Grund yon Wirtschaftszahlen wird die
prakt. Bcdeutung der Asbestsynthese aus einheim. Rohstoffen dargelegt. (Fortschr.
Slineral., Kristallogr. Petrogr. 19. 40— 43. 1935. Leipzig, Uniy., Inst. f. Mineralogie u.
Petrographie.)
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T. Barratt, Orundlegende Tatsachen und einfache Erklarungen in der Theorie der
II armeisolaiion. Uberbliek: Warmeyerlust an nicht umkleideten Róhren; Mechanismus
des Warmeyerlustes yon h. Korpern; Grundlagen der Vermeidung yon Warmeyerlusten.
(Steam Engineer 4. 321— 23. 1935.)
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Kullmann, Die Aluminiumfolie ais Warmeschutz. Grundlagen, Wrkg. u. Vorteile
der Alfolisolation mit besonderer Berucksiclitigung der Anwendung im Holzskelettu. Holzfachwerkbau. (Holztechn. 15. 245— 47. 5/8. 1935.)
R. K . Mu ller.
J ■L. Finek, Eine Apparatur zur Bestimmung der Warmeleitfdhigkeit feuerfester
stoffe bei hohen Temperaturen. Durch geeignete Anordnung der Ni-Cr-Heizelemente
wurde erreicht, daB die Warmcstromung innerhalb der runden Probeplatte senkrecht
Terlauft. Dio Grenztemp. fiir die Messungen betrug 1100°. An drei Steinen wurden
Messungen ausgefiihrt, dereń Genauigkeit mit etwa 5— 10% anzunehmen ist. (J.
Amer. ceram. Soc. 18. 6— 12. 1935. Washington, D. C.)
S c h u s te r iu s .
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W . Russell, Prinzipicn des Wdrmeflusses in porósen Isolierstoffen. Es wird
esne Formel fiir die Warmeleitfahigkeit durch einen porósen Ziegel aufgestellt. Poren|™ e u-, Porenzahl in ihrem EinfluB auf die Warmeableitung werden erórtert. Unter
-lierucksiclitigung des raschen Anstiegs der Warmestrahlung innerhalb der Hohlrjume ergibt sich, daB ein Isolierziegel fiir hohe Tempp. moglichst feinporig sein muB.
erner kann die Gasdurchlassigkeit durch Eintreten yon Yerbrennungsgasen in die
oren u. moglicher Ablagerung yon festen Substanzen (Kohle) die Warmeleitfahigkeit
410
H V1. SlLICAT CHEJlIE.
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analysen fiir den prakt. Gebraueh durch Beschreibung eines geeigneten Feinheitamoduls. (J. Amer. ceram. Soc. 18. 346— 49. Nov. 1935. Lock Haven [Penns.], North
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K . H . Borchard, Zur Erkemibarkeit des Dauerbruches. Der Dauerbrueh einer
Glasflasche wird dem eines Glasstabes gegeniibergestellt; es ergibt sich eine ent­
sprechende Struktur. Die GroBe der Spicgelflache des Bruchąuerschnittes wachst
mit zunehmender Belastungsdauer u. sinkt mit zunchmender Belastungsgeschwindigkeit nach logarithm. Gesctzen. Hiernach ist es moglich, durch Unters. der SpiegelgróBe gebroehener Plaschen unter gewissen Voraussetzungen einen Hinweis darauf
zu erhalten, ob ein kurzzeitiger oder ein Dauerbrueh vorlicgt. (Glastcehn. Ber. 13114— 16. 1935. Porta WestfaUca.)
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— , Verwitterung und Korrosion voti Glas. t)bersicht iiber die Methoden zur Priifung
des Glases auf Widerstandsfahigkeit gegen W . u. wss. Lsgg. u. iiber den EinfluB der
Zus. des Glases auf scine Angrcifbarkeit.(Chem.Age 32. 330. 1935.)
R oll.
Th. Schauer, Einfache Priifung von Glasguarzsanden. Auf Eisenoxyd wird untersucht, indem eine bestimmte Menge Sand 20 Min. bei 700° gegliiht u. die abgekiihlte
Probe mit einer Gliihprobenskala mit bestimmten Fe„03-Gehh. verglichen wird. Ebenso
wird der Kolilenstoffgeh. colorimetr. bestimmt, indem der Sand mit K O H gekocht
u. die Fiirbung der Lauge mit Standardfll. vergliclien wird. (Sprechsaal Keramik,
Glas, Email 6 8 . 616— 18. 3/10. 1935.)
"
G o t t f r ie d .
S. S. Shukowskaja, Systematische Ton- und Brandtonanalyse mit o-Oxychinolin. Vf. bcschreibt eine Methode der Silicatanalyse unter weitgehender Anwendung
des o-Oxychinolins ais Fallungsmittel, die sich im wesentlichen auf die Unterss. von
BERG (C. 1927. I. 3111) stiitzt. Der Arbeitsgang ist folgender: 0,5 g der fcinstgepulyerten, bei 105° getrockneten Substanz werden mit 6 g Soda im Pt-Tiegel geschmolzen,
die Sehmelze wird in h. W. gel., die Lsg. mit HC1 yersetzt u. SiO„ wie ublieh bestimmt.
Im Filtrat werden Al, Fe, Ti ais Hydroxyde mit NH 4 0 H gefallt u. abfiltriert. Im
Filtrat hiervon bleiben Ca u. Mg. Zur Trennung des Al von Fe u. Ti wrird der Hydroxyd-Nd. in HC1 gel.; es werden 20°/„ig. NaOH-Lsg. bis zur Neutralisation u. weiterc
40"ccm davon zugegeben. Darauf erwarmt man, wobei Al in Lsg. geht. Die Hydroxyde
von Fe u. Ti werden abfiltriert (WeiBbandfilter). Die Aluminatlsg. wird auf 500 ccm
aufgefiillt; 100 ccm dayon werden auf 300 ccm verd. u. zur 60° w. Lsg. 22 ccm einer
l)5°/o>g- salzsauren Lsg. von Oxin gegeben. Mit HC1 wird neutralisiert (Kongopapier),
5 Tropfen HC1 im UberschuB u. bis zur Rótung des Kongopapiers Na-Aeetat zugegeben.
Der Oxyehinolat-Nd. wird in 90 ccm HC1 (1:2) unter Erwarmen auf hóchstens 70°
gel. u. die abgekiihlte Lsg. mit 0,2-n. K B r0 3 -KBr-Lsg. (Indikator: Indigokarmin)
bromiert. Zur Priifung auf die Yollstandigkeit der Bromierung wird am SchluB noch
etwas Indikatorlsg. zugegeben. Nun setzt man zur Lsg. 5 ccm 10%ig. KJ-Lsg. zu u.
titriert nach 2 Min. das frei gewordeno J mit V» -n. Na 2 S20 3-Lsg. (in Ggw. von etwas
Starkelsg.).
0, ł i r i
100.a.JP(5KBrO, + 5 K B r ) - 6 .F (N a sS1 Os)-K
/„ A laU3 —
0,1.
wobei a = Verbrauch an ccm K B r0 3 -KBr-Lsg., 6 = Verbrauch an ccm Na2 S20 3-Lsg.,
F = Faktor, K = 0,0008505 = Umrechnungskoeff. auf Al ist. — Der Fe- u. Ti-Nd.
wird in HC1 (1: 1) unter Erwarmen gel. u. zu der auf 60 ccm yerd. k. Lsg. 3— 4 g N&Tartrat gegeben; der HCl-t)berschuB wird mit N H 4OH neutralisiert u. die Lsg. auf
150 ccm yerd. Nun gibt man 7 ccm 50/oig. Essigsaure u. 3 g Na-Acetat zu u. fallt
mit 7 ccm l,5°/0ig. salzsaurer Oxinlsg. Der schwarze Fe-Oxychinolat-Nd. wird 30 Min.
auf dem W.-Bade erhitzt u. darauf abfiltriert, mit Na-Acetathaltigem, schwach essigsaurem W . gewaschen u. in h. HC1 (1:1) gel. Nach Abkuhlen wird m it W . auf 150 ccm
aufgefiillt, 3 ccm H 3I'0., zugefugt u. wie' beim Al titriert. K fiir Fe20 3 = 0,0133.
Nach Trennung vom Fe wiid die auf 300 ccm aufgefullte Ti-Lsg. auf 60° erwarmt u.
mit N H 4 0 H neutralisiert ; danach gibt man auf jede 100 ccm dayon einen UberschuU
1936. I .
H VI. SlLICATCHEMIE.
BAUSTOFFE.
411
von 2 ccm NH4OH (25%ig.). Zur h. Lsg. werden tropfenweise unter Schiitteln 7 ccm
l,5%ig. salzsaure Oxinlsg. gegeben, der Kolben wird auf dem W.-Bade x/ 2 Stde. erhitzt
u. der Nd. durch ein dichtes Filter filtriert, mit 2%ig- Na-Acetatlsg. wird der Nd.
gewaschen u. wie beim Fe beschrieben gel. u. titriert. IC = 0,00199. — Zu dem sd.,
auf 150 ccm eingeengten Filtrat vom Al-.,Fe-,Ti-Nd. gibt man 20 ccm 0,2-n. Oxalsaurelsg.
u. etwas Na-Acetat, erhitzt 1 Stde. u. filtriert am nachsten Tage. Der Nd. wird in
H;S04 (1: 1) gel. u. mit 0,01-n. KM n0 4-Lsg. titriert. — Nach Abscheidung des Ca
wird das Filtrat bis zum Sieden erhitzt u. 5 ccm l,5°/0ig. salzsaure Oxinlsg. zugegeben.
Mit NHjOH (25%ig.) wird neutralisiert (Lakmus) u. auf jede 100 ccm Lsg. noch ein
OberschuB davon zugegeben. 1/ 2 Stde. wird auf dem W.-Bade erhitzt, abfiltriert
(dichtes Filter), der Nd. mit 3%ig. ammoniakal. NH.,-Acct-atlsg. (leiehte llotfarbung
mit Phenolphthalein) gewaschen u. wie beim Fe gel. u. titriert. K = 0,001008. —
Die Oxinmethode bietet die Moglichkeit einer unmittelbaren Best. der Silicatkomponenten u. kiirzt dio Dauer der Idass. Metliode von 4— 5 auf 2 Tage ab. In Ggw.
von SiO, ist es moglich, alle Komponenten zu bestimmen u. hierbei die Reihenfolge
zu wahlcn, wobei die Anwendung des elektr. Ofens u. von Pt-Tiegeln auf ein Minimum
beschrankt wird. (Botriebs-Lab. [russ.: Sawodskaja Laboratorija] 3. 102— 09. Vereinigtes Kontroll-Inst. bei der Hauptinspektion der GUMP.)
H oehne.
Martha Andra, Mikroskopisdie Untersuchungen an Anschliffen einiger keramiscJier
Jlassen. Es werden Anschliffe von einem Dachziegelton, einem Klinkerton u. Zettlitzer
Kaolin aus verschiedenen Brcnnstufcn im reflektierten Licht gezeigt. Der Verlauf der
Porenbldg. u. der Sinterung ist gut zu erkennen. (Keram. Rdsch. Kunstkeramik, Feinkeramik, Glas, Email 43. 289— 90. 1935. Braunschweig.)
SCH U STERIU S.
Edgar B. Read, Alkalibestimmung in Silicaten unter besonderer BerucksicJitigung
hoclitonerdehalliger feuerfester Stoffe. Zwecks genauer Analyse der Alkalien in hoclitonerdehaltigen Materialicn ist dio Methode von I. L a w r e n c e Sm it h dem FluBsaureverf. vorzuziehen, sofem die Schmelztemp. hoch genug (1200°) ist, um yóllige Zers.
der Probe zu sichern, u. sofem der obere Teil des Tiegels gemigend gekiihlt wird, um
alkal. Verdampfungsverlusto zu yerhindern. Fiir Betriebsanalysen ist dio etwas
niedrigere Werte liefernde HF-Methode ausreiohend. Bei Materialicn, dio durch H F
Tollig zersetzt werden, gibt dieses Verf. gleich zuverlassige Werte u. besitzt den Vorteil der direkten Best. der gesamten Alkalien. (J. Amer. ceram. Soc. 18. 341— 46.
Nov. 1935. Pittsburgh [Pa.], Mellon Inst.)
PLATZMANN.
Bruno Bolis, Die Kornmessung von Straflcnb&tons. Beschreibung der Methoden
zur Best. der Kornzus. von StraBenbeton u. Hinweis auf ihre prakt. Bedeutung. (Cemento aromato. Ind. Cemento 32. Teil II. 63— 68. 1935.)
R. K. M u l l e k .
Walter Kranz, Priifung von Bctonzuschlagstoffen. Die Abhangigkeit der Betondruckfestigkeit von der Festigkeit der Zuschlagstoffe wird an Hand von Versuchsergebnissen dargestellt. (Z. dtsch. geol. Ges. 87. 582— 84. 22/10- 1935.) E. v. G r o n o w .
Firmitana Metallkeramik G. m. b. H., Bayreuth, Herslellung emaillierter Gegenstande mil grofien Abmessungen, dad. gek., daB die einzelnen Teile, aus denen der Gegenstand zusammengesetzt werden soli, in einem Muffelofen fertigemailliert u. nach dem
Łmaillieren in gewtinschter Weise zusammengeschweiBt werden, worauf dann auf die
schweiBnahte u. dereń Umgebung nach dereń griindlicher Reinigung durch Abschleifen
oder Abstrahlen mit Sand Email aufgetragen wird, das in der Weise durch reine Warmostralilung cingebrannt wrird, daB eine Wiirmeąuelle z. B. ein elektr.erhitzter Gluhiiber der SchweiBnaht entlang bewegt wird. (D. R. P. 619 000 KI. 48 o vom
16/6. 1934, ausg. 23/9. 1935.)
Markhoff.
Dietrich Harkort, Deutschland, Verwertung von bleihaltigm Stoffen, die aus:
metaUurg. Prozessen oder Akkumulatoren stammen u. S enthalten, zur Herst. von
'jlasern, Glasuren u. Emails, din-ch Umsetzen mit SiC zu in Glasflussen 1. Verbb. Es
wird z. B. folgende Umsetzung angegeben:
CP p 4 PbS0 4 + SiC = 3 PbO + PbSi0 3 + C0 2 + 4 S02.
'*•
' 84 647 vom 25/1. 1935, ausg. 22/7. 1935. D. Prior. 5/2. 1934.)K a r m a u s .
Siemens & Halske Akt.-Ges., Berlin-Siemensstadt, Hersldlung ton porenhaltigen
egenstdndcn aus Jłletallozyden, besondera Oxyden von Al, Be, Cr, Mn, Zr, Mg, H f oder
Uschungen oder Verbb. solcher Oxyde. Die yorgebrannten oder geschmolzenen u.
zcrkteinerten Osyde werden durch Aussieben auf bestimmte KorngroBen gebraeht
v ,|UrQ ^ usatz. eines aus dem gleichen oder almlichen Stoffen gewonnenen u. durch
>-aure aktivierten Schlickers angeteigt, bis die M. krumelig wird. Hierauf werden
412
H tii. A g r i k u l t u r c h e m i e .
S c h a d lin g s b e k a m p f u n g .
1 9 3 6 . I.
dic Gegenstande durch Pressen oder Stampfen geformt u. boi cincr Temp. iiber 1600°
gesintert. Die Werkstoffe eignen sich besonders zur Herst. von Filtem, z. B. Wasserfiltem, oder Goochtiegeln fiir alkal. Fil., Durchliiftungsplatten fiir Klaranlagen, hochfeuerfesten Ausmauorungen oder Platten fiir Oberflachenverbrennungsanlagen. (It. P.
315497 T o m 3/7. 1933. D. Prior. 15/7. 1932.)
G e is z l e r .
Soc. An. des Hauts-Fourneaux et Fonderies de Pont-a-Mousson, Frankrc-icli,
Herstdlnng von Isólierkorpem. Schlackenwolle wird mit W. zu einem Brei vermischt,
welclier eine ahnliehe Beschaffenheit hat wie Papicrbrei. Dio M. wird in Formen gegossen u. getrocknet. Zur Erhohung der mechan. Festigkeit der Formlinge konnen
dem Brei Bindemittel zugesetzt werden. (F. P. 775 522 vom 28/9. 1933, ausg. 31/12.
1934.)
H offm ann.
Heinrich Borsari-Fischer, Zollikon, Schweiz, Warmeisolierender Uberzug fiir
Eisenbetonbehalter. Die innere Oberflache des Behalters wird mit einem asphalt. Klebemittel iiberzogen auf welchem Korkplatten mit Hilfe eines Drahtnetzcs befestigt
werden. Auf diese Unterlage wird eine Mórtelschicht u. schlieBlich ein Asphaltiiberzug aufgebracht. (A. P. 1999 325 vom 11/9. 1933, ausg. 30/4. 1935. D. Prior.
16/2. 1932.)
H offm ann.
Augusto Mazzi, Florenz, Befesligung von Gla.splaltcn an Mauerwerken unter Verwendung einer M., die aus 68— 80 (Teilen) Pb^O., 12— 24 B 20 3, 7,3— 24 Si0 2 u. 0,0
bis 0,7 CaO besteht u. auf die zum Verziercn u. besseren Haften am Mauerwerk kleine
Steinchen gestreut werden. (It. P. 281287 vom 19/7. 1929.)
K arm aus.
Deutsche Bauernscholle G. m. b. H., Berlin, Herstdlung von nagelbaren Dachziegdn. 1 cbm Torf wird mit 250 1 eines aus 7,5 (Teilen) Kollodium u. 92,5 W. bestehenden Gcmisches vermengt, worauf der M. 1/3 cbm Ton zugesotzt wird. Die M.
wird yerformt. (It. P. 318 719 vom 24/2. 1934.)
H offm ann.
E. Damour, Cours de yerrcric. 3 e partie. Le refroidissemont du yerre. Paris: Ch. Beranger
1935. (273 S.) 55 fr.
[russ.] Alexander Alexandiowitsch Gesburg (Hesburg), Die Technologie des Glases. JloskauLeningrad: Gislegprom 1935. (151 S.) Bbl. 1.80.
V H . A g r ik u ltu r c h e m ie . S ch a d lin g sb ek a m p fu n g .
N. D. Smirnow. Die MaMfeinheit des Phosphorite. Die Mahlfeinheit hat mitunter entscheidende Bedeutung bei Anwendung von Phosphoritmehl ais Diinger. AU
U. ist ein Prod. anzusehen, das mindestens 60% 0,07 mm Korn enthalt. Grob gemahlencr
Phosphorit laCt sich nur bei stark sauren, feuchten Bóden verwenden. Sehr fein gemahlener Phosphorit mit hohem Geh. an 0,001-mm-Teilchen ist unzweckmaflig(Chemisat. socialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo Semledelija] 1935.
Nr. 3. 45—52.)
S chonfeld.
W . B. Rosler, Behandhing von Plwsphaten mit Salpelersaure■ Ubersicht der
Yerff. zur Herst. von Nitrophosphodiingem. (Minerał. Diingemittel Insektofungicide
[russ.: Mineralnyje Udobrenija i Insektofungieidy] 1935. Nr. 1. 28— 42.) S C H O N F E L D .
Matsusaburo Shioiri und Takashi Kobayashi, Uber die Ausnutzbarkeit von
Stickstoff in Akłivschlamm. Die Verss. zeigten, daB ein Teil des N vori Aktiyschlamm
leieht ammonifiziert u. nitrifiziert wird, daB jedoch diese Yorgange langsamer rerlaufen ais bei Fischguano u. Sojabohnenkuchen. Die N-Wrkg. von Aktiyschlamm war
geringer ais die von (NH 4)2S0 4 bei gleicher N-Konz. (J. Sci. Soil Manure, Japan 9170. 1935. [Nach engl. Ausz. ref.])
G r im m e .
K . Rackmann, Ober Beziehungen zwischen Pflanzenvxic!islu,m, Bodenund Nahrstoffverhaltnis in der Diingung. I. Umfangreiche GefaBverss. zeigten, daB die Aufnahnie
u. Wrkg. eines Nahrstoffes in starkem MaBe yon den anderen Nahrstoffen u. ihrem
Yerhaltnis zueinander abhangig war, u. daB diese Abhangigkeit sehr friih eintraJ.
wahrscheinlich sofort nach Verbrauch der Reseryestoffe in den Samen. Eingehenae
Besprechung der N-, P-, K- u. Ca-Aufnahme an sich sowie in Beziehung zum bzw.
Abhangigkeit vom Alter der Pflanzen, Bldg. organ. Substanz, Hóhe u. Zeit der Diinger‘
gaben, Fehlen eines Nahrstoffes, Niihrstoffmangel, Verabfolgung der Nahrstoffe >n
Teilgaben, sowie Bodenrk. Einzelheiten im Original. (Z. Pflanzenernahrg. DiingBodenkunde 40. 148— 78. 1935. Limburgerhof, Landw. Vers.-Stat. der I. G. Farbenind. Akt.-Ges.)
L u tk er.
1936. I .
H V1I. A g r i k u l t u b c h e m i e .
S c h a d l in g s b e k a m p f u n g .
413
A. P. Scłltscherbakow, Die Bedeulung der Mikroelemente bei der Verleilung fon
Ca, Mg und P JJ:> in der Pflanze. Die Wrkg. der Mikroelomento (0,2 rag B, 0,1 mg F,
0,1 mg J , 0,6 mg Mn, 0,2 mg Zn, 0,2 mg Al, 0,05 mg Cu pro GefaB) wurde an Lein„Kudrjasch“ in Sandkulturen auf dem Gemisch HELŁRIEGEL, bei wachsendem MgGek., untersucht. Die Mikroelemente zeigten sehr gunstige Wrkg. auf die Entw. des
Leins bei der Mg-Dosis nach H e l l r ie g e l u . 10-facher MgSO.,-Dosis. Die Analyse
der Stengel u. Blatter ergab: Erhohung des Geh. an CaO u. MgO in der Trockensubstanz der Blatter u. die entgegengesetzte Wrkg. der Mikroelemente auf den CaOu. MgO-Geh. der Stengeltrockensubstanz. Bei Ggw. der Mikroelemente wurde zum
Aufbau der organ. Substanz weit weniger MgO u. P 20 5 yerbraucht, ais in ihrer Abwesenheit. Das Mg durfte in den Blattern in organ., in den Stengeln in anorgan. Form vorliegen. (Chemisat. socialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo Semledelija]
1935. Nr. 7. 34— 41.)
Sc h o n f e l d .
G.
A. Talybly, Die Bedeutung der 3Iikroelemente wid des Verhdltnisses von Ca
zu Mg fiir das Pflanzenwaclistum auf iiberkalkten sauren Boden. Dio schadliche Wrkg.
uberschiissigen CaO auf das Wachstum von Lein auf Podsolboden konnte durch
Zugabe yon MgC03 bis auf Ca/Mg = 3/1 u. 1/1 nicht beseitigt werden. MgC03 oder
Dolomit fiilirte zum Eingehen der Pflanzen, ebenso wio CaO. Die schadliche Wrkg.
bober Kalkgaben auf das Wachstum von Lein konnte durch B oder B-haltigo Ge­
mische yon Mikroelementen beseitigt werden. Aueh der schadliche EinfluB yon MgCO:!
kann bis zu einer gewissen Grenze durch B beseitigt worden. Die Wrkg. der
Mikroelemente, besonders des B, ist um so gróBer, je starker die schadliche Italkwrkg.
in Erscheinung tritt. Bei B-Mangel zeigen die Pflanzen hohen Geh. an N, P u.
anderen Asehenelementen, yermutlich ais Folgo der Stórung der n. Funktion der
Pflanzenzellen. (Chemisat. socialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo
Semledelija] 1935. Nr. 7. 41— 54.)
Sc h o n f e l d .
K. P. Tulaikowa, Zur physiologischen Untersuchung des Eintriltes von CaO und
MgO in die Pflanzen. Verss. an Gerste u. Lein ergaben, claB versehiedene Mg-Konzz.
EinfluB auf das Wachstum u. die Fruchtbldg. haben. Ein t)berwiegen des Mg iiber Ca
bat selbst bei Ca: Mg = 1 :4 keine giftige Wrkg.; die Pflanzen entwickeln sich sogar
besser ais bei Mg-Mangel. A uf die Absorption von Ca u. Mg hat die Konz. der beiden
Kationen inLsg. EinfluB. Ca wird durch Gersfce zweimal so stark ausgenutzt wie Mg.
i)ie Hauptmenge des Ca wird von Gerste in den Endstadien der Entw. angehauft,
clas Mg yor Beginu der Bliite. Hohe Ca-Konz. der Lsg. stimuliert dio Mg-Absorption
durch die jungen GerstensproBlinge u. verringert die Ca-Absorption. (Chemisat.
socialist. Agrie. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo Semledelija] 1935. Nr. 3.
Tir >m
Sc h o n f e l d .
• tj- ' „
George, Das Yerhaltnis zwischen Alkalipotential und Phosphataumutzung
in Kalkboden. (Vgl. C. 1935. II. 2112.) Das Phosphatproblem alkal. CaO-Bóden beruht
mekt nur auf der geringen Lósliehkeit der yorhandenen P 20 5 -Verbb., sondern aueh auf
W
]erk'r?nz der hohen alkal. Rk. u. der Absorption zugefiihrter 1. Phosphate durch die
Wurzeln. Die Alkalitat des Bewasserungswassers in Verb. mit dem Alkalipotential zeolith.
Verbb. bewirkt weiteren Abfall der Wurzelphosphatabsorption. Verringerung des pH des
VV. durch Zugabe geringer H 2 S0.4-Mengen erkoht die Phosphatabsorption durch die
Iflanzen. (Soil Sci. 39. 443— 52. 1935.)
G r im m e .
,
I. Statnow und s. W . Odinzowa, Die Zuganglichkeit der Phosphorsdure in
oasorbiertgebundejier Form fu r die Pflanzen. In Vegetationsverss. mit Hafer wurde
^A ufnah m e von P 2 0 5 aus durch Behandeln yon Fe-Hydratgelen mit NaH 2P 0 4 hergcstellten Prapp. mit 16,726, 21,212 u. 3,238 mg adsorbierten P 20 5 pro 1 g Gel unterP n a ^aS
geringsten P 20 5 -Geh. ergab keine Ertragssteigerung; dagegen war die
P n " n u hme durch die Pflanze u. der Ertrag gesteigert bei den Gelen mit hoherem
i 2U3-trt)h, Ob das P 20 5 in den Gelen tatsachlich adsorptiv gebunden ist, bleibt nicht
ganz gekmrt. (Chemisat. socialist. Agric. (russ.: Chimisaziia ssozialistitscheskogo Semledelija] 1 9 3 5 , Xr. 5. 37-45.)
S c h ó n Ie ld .
y , * ■Williams, Untersuchung uber den E influfi der Phosphorrersorgung a u f den
^Mtungwerlauf in Pflanzen. P 20 5-Dungung yerringert die Transpirationsstarke
1 os- i irweizen. Naheres im Original. (Austral. J . exp. Biol. med. Sci. 13. 49— 6 6 .
i93o Adelaide.)
F
G r im m e .
und J w
™ ° b’ R-P-Bartholomew, B. E. Brown, W . H. Pierre, F. R. Reid,
wm-hli
,
„ ore’ Nahrwert des Phosphors in Cłiihphosphat, gemessen am Pflanzenum bei Olashausversuchm. Bei Gluhphosphaten aus Florida Land-Pebble- u.
l ir , 1,
ąrj
H Til. A g r i k u l t u r c i i e m i e .
414
S c h a d l in g s b e k a m p e u n g .
19 3C . I.
Tennessee Brown-Rockphospliaten betrug dio Citratlóslichkeit 7— 93% je nach dcm
Grade der Fluorvcrfliichtigung. Der Nahrwert der Gliihphosphate lauft parallel ihrer
Citratlóslichkeit. (J. agric. Res. 50. 837— 48. 1935.)
G r im m e .
R. P. Bartholomew, Fluor, sein E influfi auf das Pflanzenwachstum und setne
Beziehungen zur Phosphatausnuizung durch die Pflanzen aus Mineralphosphat. Beigabc
1. Fluoryerbb. bis zu 50%o -wirkt noch nieht ungiinstig auf die Keimung von Sudangras,
Kuhbohnen, Sojabohnen, Rot- u. WciBkleesaat, im Gegenteil wurde sogar durch Beigabe
von CaF u. NaŚiF, die Keimung von Rotkleo entschieden gesteigert. 10%o F setzt bei
Bohnen dio Bldg. von Troekensubstanz nicht herab. F wird von den Pflanzen vor allem
in den Wurzeln gespeichert, nur bei F-t)berschuB wandert es auch in die iibrigen Organe.
Ansteigen des F-Geh. in den Pflanzen fiihrt zu einer Verringerung der P 20 5, obwohl
eine Gabe 1. Fluoride im Boden nicht die Ausnutzbarkeit der P 20 5 aus Superphosphat
verringert. Bodenphosphat wird durch Fluoridbeigabe ausnutzbarer gemaeht. (Soii
Sci. 40. 203— 17. Sept. 1935.)
"
G r im m e .
D.
N. Boroditsch, Die Auswirkung der Mineraldunger im Karloffelbau imKujbischen
Rayon. (Chemisat. socialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo Semledelija]
1935. N r. 7. 25— 34.)
Schónfeld.
Vilmos Westsik, E in Stickstoffdiingungsversuch zu Winterweizen mit Verabreichung
des Diingemittds „Peti Salz“ zu verscliiedenen Zeitpunkt&n. Freilandverss. Auf durch
Vorfrucht (Sonnenblumen) stark an Stiekstoff yeranntem Sandbodon vermehrt „PetiSalz“ (ein N-Diingemittel) u. Superphosphat die Ertrage an K om u. Stroh sowie das
Hektolitergewicht. (Mezógazdas&gi-Kutatósok 8 . 233—36. Juli/Aug. 1935. Nyiregyli&za, Ungarn, Sandbodenyerbesserungsversuchsbetrieb d. Landwirtsch. Kammer v.
'Tisz&ntul. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.])
SAILER.
S. S. Jarussow und I. s. Zeitlin, tlber die Ursachen der Phosphorsdurcmobilisierung beim Kalken der Podsolboden. Untersucht wurden 2 Typen von FePO ^Prap3 raten: saure u. bas. Unter sauren Praparaten sind in saurer Lsg. gefiillte Fe-Phosphate
zu verstehen, mit hoherem P 2 0 5 -Geh., ais der FeP04-Formel entspricht. Unter bas.
solehe, welche durch weitgehendes Auswaschen des FeP0 4 erhalten wurden u. mit
geringerem P 20 5-Geh. ais sich aus der Formel ergibt. Zu den „bas.“ Phosphatcn gehoren auch d ie in neutraler oder schwach alkal. Lsg. ausgefallten, mit W. ausgewaschenen
Priiparate. Bei den (W.-Kulturen) Verss. zeigten dio sauren Fe-Phosphate die groBere,
die bas. die geringero Loslichkeit in W. Die Loslichkeit u . Zuganglichkeit sinkt mit
zunehmendem Verhaltnis Fe20 3: P 2 0 5. Die Loslichkeit der sauren Phosphate anderte
sich nicht beim Ansauern bis auf pn = 4,0 u . nahm zu b e i weiterer A ciditatszunahm e.
Ferner andert sich die Loslichkeit nicht bis zu pn = 7,0; hóhere Alkalitat erhóhtc
wiederum die Phosphatloslichkeit. Die Loslichkeit der bas. Fe-Phosphate sank bei
Ansauern bis zu p h = 2,2 u . nahm merklich zu bei Erhohung der Alkalitat. Je starker
bas. die Phosphate waren, desto groBer war die positive Wrkg. der alkal. Rk. auf ihre
Loslichkeit. Bei den Vegetationsverss. h a t NaOH-Zusatz die P 20 5-A ufnahm e der
Pflanzen sehr erhóht bei bas. Phosphaten, weniger bei den sauren Phosphatcn. Alkaliachmachen mit Ca(OH )2 hat die Aufnahmefahigkeit fiir P 20 5 erniedrigt bei den sauren
u. erhoht bei den bas. Fe-Phosphatcn. Die groBere Zuganglichkeit des P«05 fiir die
Pflanzen in Podsolboden nach Kalkung wird auf die Mobilisierung des P 20 5 der ia>
Boden entlialtenen stark bas. Phosphate von Sesąuiosyden zuriickgefuhrt. (Chemisatsocialist. Agric. [russ.: Chimisazija ssozialistitscheskogo Semledelija] 1935- Nr. o.
28— 37.)
P. H. H. Gray und H. J . Atkinson,
SCHÓNFELT).
Mikrobiologische Untersuchungen ron
Appalachen-Upland-Podsolboden. I. Einflu/3 physikalisch.tr und rhemischer Behandlnngsmethoden. Verss. iiber den EinfluB von Diingung u . Kalkung, Braehe u . T ie fk u ltu r auf
d ie SIikrobenaktivitat. C0 2-Bldg. u . Mikroleben wird durch die iibliche 2 -jahrigc
Diingung kaum becinfluBt, sehr giinstig dagegen durch Kalkung. Tiefkultur wirkt
herabsetzend gegeniiber n. Pfliigen. Gute Resultate wurden auch erzielt mit CaU,
NaoCO-j u. NaOH, allein oder in Mischung. Die Wrkg. dauert 2 Jahre an. (Canad. J.
Res. 13. Sect, C. 115— 26. Aug. 1935.)
'
GriMMĘ.
L. S. Carter, Chemische und biologische Verdnderungen in einem sauren, sajiuięeii
Lehm durch gewisse BodenbearbeitungsmaPnahmen. CaO + Volldiingung bzw. CaO t
KoO 4 -P 20 5 wirken giinstig auf den ausnutzbaren N-Geh. u. das Ph desBodcns ®dadurch erntesteigernd. Eine intensiye Bodenljearbeitung wirkt steigernd aut di
Bodcnmikroflora u. -fauna. Der Nitrifikationsyerlauf im Boden ist stark yon
N-Quelle abhangig. Verss. mit Luzernemehl u. Baumwollsaatmehl im Vergleicn z1
1936. I .
H v„. A g RIKULTUKCHEMIE.
SCIIADLINGSBEKAMPFUNG.
Diammonphosphat u. Harnstoff ergaben bei erstercn den besten Ertrag. Alle Diingungen,
mit Ausnahme von CaO + Mineralphosphat u. Gips begiinstigen die Bldg. von C0 2 aus
Cellulose, Zugabe von CaCl2 u. KC1 setzen sio herab. (Soil Sci. 40. 223—36. Sept.
1935.)
G rim m e.
Charles E. Bell, Verla uf der Zersetzung organischer Substanz in Norfolksandboden,
gmessen an der Bildung von Kohlensaure und Nilraten. Genaue Messungen ergaben,
daB bei Gemusebóden die C0 2-Enfcw. bis zu ca. 27 Tagen zunimmt, um dann wieder
abzuklingen, bei Grasland nimmt C0 2 von Anfang an bestandig ab. Gewachshausbóden
zeigten die hochste C0 2-Entw. Bcidimgung von anorgan. N erhohte in allen Fallen
die C02-Entw., wobei keine Anzeiehen fiir N-Verluste infolge N H3-Verfluehtigung bemerkbar waren. Auf Grasboden war die Nitrifikation gut, besser noch im Gewachshaus.
(J. agric. Res.50. 717— 30. 1935.)
G r im m e .
K. Nehring, Uber die Schwankungen der Reaktionsverhdltnisse im Boden. (Vgl.
C. 1935. I. 3463.) Erwiderung an F e H E R (C. 1935. II. 578). (Z. Pflanzenernahrg.
Diing. Bodenkunde 40. 137— 41. 1935. Konigsberg i. Pr., Agrik.-chem. Inst. dor
Univ.)
Luther.
G.
Deines und P. Kiirbis, Die Sauregradzahl. E in Beitrag zur Problemalik.
(Vgl. D e i n e s u . K l e i n s c h m i d t , C. 1933.1. 3771 u. F e h e r , C. 1935.1. 139.) Sollen
auf Grund der Veranderungen der Sauregradzahl Ruckschlusse auf die biol. Tiitigkeit
des Bodens oder des Humus gezogen werden, so mttssen zuerst die pliysikal.-chem.
Anderungen festgelegt u. auf diese Weise von den Veranderungen durch die biol.
Tatigkeit getrennt werden. Der Satz F e h e r s „daB bei Best. des W.-Geli. einer Bodenprobe die pn-Zahl dieses Bodens bei einem anderen Feuchtigkeitsgrad durch eine
einfache Berechnung jederzeit ermittelt werden kann“ ist, wenn F e h e r s Berechnung
zugrunde gelegt wird, theoret. u. prakt. allgemein nicht haltbar. (Z. Pflanzenernahrg.
Diing. Bodenkunde 40.141— 48. 1935. Hann.-Munden, Waldbauinst. der Forstl.
Hochsch.)
LuTnER.
Eilh. Alfred Mitscherlich und Walter Sauerlandt, Salpeter- und AmmoniakSlickstoff im Boden und die pflanzenphysiologisch wirksame Stickstoffmenge
Mehrjahrige GefaB- u. Feldyerss. zur Auffindung von Boziehungen zwischen der physiol.
wirksamen N-Menge „ 6 “ u. den im Boden vorhandenen Mengen an N 0 :l- u. N H 3-N
zeigten, daB innerhalb einer gewissen Grenze lineare Beziehungen zwischen diesen beiden
Werten sowie zwischen „ 6 “ u. der in der Ernte yorhandenen N-Menge bestandon. Dieses
Ergebnis war fiir die Bewertung des Wrkg.-Gesetzes der Wachstumsfaktoren bedeutungsvoll, da cs zeigte, daB die rechnungsmiłBig ermittelten N-Mengen „b“ in enger Beziehung
zu den N-Mengen im Boden u. in der Ernte standen. Auf einigen Vers.-Teilstucken
"Tirden iiber 3 Jahre N 0 3- u. N H 3 -Bestst. yorgenommen, bei denen anorgan. N-Diingungen selbst in Gaben von 96 bzw. 120 kg/ha N nach AbschluB der Vegctation nicht
mehr nachgewiesen werden konnten. Der N-Entzug erfolgte bei Gramineen schnellcr
ais bei Hackfruchten. Nach zweijahriger Diingung mit Ammonsulfat konnte in den
gediingten Teilstiicken gegenuber den ungediingten eine Veranderung des Verhaltnisses
von NH, zu NOj-N ermittelt werden, wahrend bei einer Diingung mit Natronsalpeter
diese Wrkg. nicht eintrat. (Landwirtsch. Jb. 81. 623— 54. 1935. Konigsberg i. Pr.,
Pflanzenbauinst. der Univ.)
L u t iie r .
r C. B. Gnadinger, C. S. Corl und C. A. Clark, Der E in/lufi von Antioxydantien
auf hochkonzenłrierte Pyrethrumextraktc. Vff. untersuchen die Verzogerung der Zers.
von Pyrethrumextrakt in Dekahydronaphthalin u. Kerosin bei 35°, 27°, Zimmertemp.
u. 6 ° durch Antioxydantien beim Aufbewahren. (Soap 11. Nr. 10. 95— 97. 99. 1935.
-Mc. Laughlin Gormley King Co.)
Neu.
— , Insektenpulver. Berieht iiber Zus., Wrkg., Herst. u. Verwendung von Gennsehen zur Vernichtung von Schaben, Ameisen u. dgl. Die im Handel befindlichen
Mischungen bestehen aus: 1. Na-Fluorid (I); 2. 50% 1> 50% Starkę, Melil oder Zueker;
3. I u. Borax in yersehiedenen Verhaltnisscn; 4. Borax; 5. 90— 50% I u. 10— 50%
iyrethrum; 6 . 1, Pyrethrum u. Borax zu gleichen Teilen; 7. Pyrcthruni u. Borax (1:1);
«■Pyrethrum (75— 80%) u. Starkę oder Ton; 9. Pyrethrum u. 5— 25% Derriswurzel
«• 10. Pyrethrum. (Soap 1 1 . Nr. 10. 91— 93. 115. 1935.)
Neu.
Erzsśbęt Roboz, Neue Gesichtspunkte fiir die Beurteilung der Wirksamkeit arsennuhgęr Spritzmitłd. Freilandyerss. mit 6 yersehiedenen As-Praparaten gegen RiisselA P"i.
®curtx;ilung der Wirksamkeit der im W. unl. Praparate ist auBer ihrem
. h. ihre Schwebefahigkeit im W. von Bedeutung. Praparate in Pastenform
ze'gen im allgemeinen bessere Schwebefahigkeit u. demzufolge kleinere Konzentrations27 *
41G
H vn. A g RIK DLT CRCH EM IE.
SCHADLINGSBEKAMPFUNG.
1936. I.
andorung wahrend des Bespritzungsganges auf ais Praparate in Pulyerform. (Mezógazdas&gi-Kutatasok 8 . 225— 32. Juli/Aug. 1935. Kaposvń.r, Ungarn, Agrochem.
Laborat. d. Landwirtsch. Ind. A.-G. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.])
SA IL E R .
H. R. Angel!, A. V. H ill und J. M. Allan, Daunenmeltau (Blauschimmel) des
Tabaks: Seine Bekdmpfung mit Benzol- und Toluolddmpfen im bedeckten Saałbeet. Bericht
iiber erfolgreickc Verss. (Commonwealth Australia. Council sci. ind. Res. Journ. 8 .
203— 13. Aug. 1935.)
G r im m e .
J. C. Walker und R. H. Larson, Calciumcyanamid in Beziehung zur Bekdmpfung
der Kohlhemie. Auf einem hernickranken Boden von pn = 6,4 wirkten 250 lbs CaCN.
jo 1 acre genau so gut wie 525 lbs Ca(OH)2. Ein Vergleich von CaCN, mit den gleiehen
.Mengen Ca(OH ) 2 u. Ca(NH2)2, wio sio boi der Hydrolyse entstehen, ergab eine hóhere
Toxizitat des ersteren, woratis folgt, daB nicht nur die bas. Spaltungsprodd., sondern
auch die intermediar auftretenclon CN2-Anionen wirksam sind. Auf stark sauren Boden
muB dio Beliandlung mit CaCX2 durch eine Beigabe yon Ca(OH) 2 unterstiitzt werden.
(J. agric. Res. 51. 183— 89. 1935. Wisconsin.)
G r im m e .
A. B. P. Page und O. F. Lubatti, Anwendung yon Rauchermitteln in Schiffen
und Speichern. IV. E in Yerdampfer fiir Aihylenoxyd. (III. vgl. C. 1933. II. 3910.)
Beschreibung eines wegen der Feuergefalirlichkeit yon Athylenosyd indirekt mit
W.-Dampf beheizten Yerdampfungsapp. Naheres durch dio Figuren des Originals.
(J. Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 54. Trans. 246— 50. 1935. Slough.)
G r im m e .
R. S. Mc Bride, Lcbensmitteldurchgasung mit Athylenoxyd. II. (I. vgl. C. 1935.
I I. 3285.) Schildcrung der Vorteile. Prakt. Angaben. Abbildung einer Entwesungsanlage. (Food Ind. 7. 370— 72. Aug. 1935.)
Groszfeld.
C. Kriigel, C. Dreyspring und W. Heinz, Die Bedeutung der Bodenuntersuchung.
Es werden einige Bodenunters.-Verff. kurz besprochen u. an Hand ciniger Beispiele
die Auswcrtung der nach dem Verf. der Vff. (vgl. C. 1935. I. 141. 3975) erhaltenen
Unters, -Ergcbnisso erlautert.
(Superpliosphate 8 . 321— 33. 1935. Hamburg,
Yers.-Stat.)
L uther.
C. Kriigel, C. Dreyspring und W . Heinz, Eine neue Saugappamtur zur restlosen
Trennung des Bodenauszuges vom Bodenkorper. Zusammenfassung der O riginalarbeit
( D r e y s p r i n g u. H e i n z , C. 1935. I I . 1080). (Superpliosphate 8 . 101— 08. 1935.
Hamburg, Vers.-Stat.)
Luther.
W . S. Rogers, Bodenfeuchligkeitsmesser, beruhend auf dem Capillarildtsabfall des
Bodens mit Erlduterungen iiber seine Verwendunq in Brachland, grasigen Obstgdrten
und bewdsśerten Obstgdrten. Der App. (Fig. im Original) besitzt ais integrierenden
Bestandteil ein poróses, mit W . gefiilltes Gefafi, welches mit einem Hg-Manometer
verbunden ist. Dasselbe wird in den Boden eingegraben, worauf durch die Bodencapillaritat ein Abfall oder Anstieg des Hg-Standes eintritt. Im Original Bericht iiber
Bestst. an den verschiedenen Boden. (J. agric. Sci. 25. 326— 43. Ju li 1935. East
Mailing [Kent.].)
G r im m e .
C. R. Harihara Iyer und R. Rajagopalan, Stickstoffbestimmung in Boden durch
oxydativc Digestion. 10 g Boden werden in einem Destillationskolben mit 2 g HgO
ti. 15— 20 ccm W. klumpenfrei geschuttelt u. mit 30— 40 ccm H 2S0 4 yermischt. Kun
wird 5 Min. am RuckfluB gekocht, die Flamme kurz entfernt, 5 g K 2Cr20 7 zugefugt
u. sofort 30 Min. weiter gekocht. Nach Abkiihlen in etwa 5 Min. wird auf 300 ccm
verd. u. mit reinem Na 2 S03-Pulver (etwa 7 g) bis zur vólligen Red. des Bichromats
(S0 2-Geruch!) behandelt. Nun wird zum Sieden erhitzt u. mit 2 g Zn-Pulver bis zu
dessen nahezu yolliger Lsg. gekocht, gekiililt u. nach Alkalisehmachen das NH 3 ab­
dest. — Gleichzeitige Best. des C bei dem Verf., das auch zur N-Best. in organ. Stoffen
u. biolog. Materiał geeignet ist, empfiehlt sich mcht. (J. Soc. chem. Ind., Chem. & Ind54. Trans. 341— 42. 4/10. 1935.Bangalore, India, Indian Inst. of Science.) Gd.
Robert Heublurn, Vereinfachte alkalimelrische Bestinunung&methode fu r Phosphorsaure. Beschreibung des yon GLASM AN N (Odessa) vereinfachten u. y e r f e i n e r t e n alkalimetr. P 20 5 -Best.-Verf. yon BO N GA RTZ u . Angabe einer Arbcitsvorschrift. (Phosphor
sauro 5. 636— 40. 1935. Berlin.)
L uther.
F.
Sekera, Der quanlitative Mikrodiingungsversuch zur Priifung der DungeninrkunS
von K ali und Phosphorsdure. (Vgl. C. 1935. I- 775 u. I I . 2571.) Der bisher qualitativ
durchgefuhrte MD-Vers. wurde zur Vermeidung subjektiyer Fehler quantitativ ausgebaut. An Stelle der lmpfblattchen, auf denen die Wachstumsunterschiede der P-,
PK- u. K-Mycele subjektiy beurteilt wurden, tritt eine Aussaat des Pilzes mittels eines
gebrauehsfertig erlniltlichen Impfpulyers. Die erhaltenen Mangel- u. Yolldiingungs-
1936. I .
H VII. A g RIKULTURCHEM IE.
SCHADŁINGSBEKAMPKUNG.
417
rnycele werden gewogen u. aus dem relativen Emtegewicht ersterer dio Diingerwrkg.
von K u. P 20 6 beurteilt. Die Bedoutimg der Bcurteilungsnoten usw. werden erklart.
Zur Erkennung dungerinakt. Boden wird vorgesclilagen: Wenn die PK-Ernto des
MD-Vers. unter 0,5 liegt, ist der Kulturzustand des Bodens mangelhafl u. im Interesse
einer wirtsehaftlichen Diingeranwendung yerbesserungsbediirftig. (Phospliorsiiuro 5.
527—36. 1935. Wien, Hoehsch. f. Bodenkultur.)
Luther.
A. Stockli, Der Mikrodiingungsiersuch mit Acoiobacter. Dio Aeotobaetermethode
ais MD-Vers. eignete sich. nicht zur Best. des K-Bediirfnisses des Bodens; sowohl die
cinfache wie die doppelte K-Menge ais Dikaliumpliosphat wirkten nachteilig auf die
Pilzcntw. Zur Best. des P 20 5-Bedurfnisses wurde das urspriingliclie Verf. yon SACKETT
(Colo. Agr. Exp. Stat. Buli. 375) in mehreren Punkten abgciindert. Das mengenmaBigo
Vork. von Azotobacter stand in direkter Bcziehung zum Yorrat des Bodens an mobiler
P205; die Anspruche des Pilzes an den P ,0 6 -Geh. des Bodens stimmten mit denen
gewisser Kulturpflanzen weitgehend uberein. Der MD-Vers. mit Azotobacter eignctc
sich zur. Eeststellung des Diingebedurfnisscs P 20 5-armer Boden besser ais das Verf.
von D i r k s -Sc h e f f e r , da er iiber ihr Festlegungsyermogen weitgehend Auskunft
gab. Fiir Torf u. langjahrig mit Jauche gcdiingte Boden ist die Anwendung des MDVers. nicht zu empfehlen, wahrend sie sich fiir alle leichten u. schweren Bodenarten
von stark saurer bis stark alkal.’ Bk. eignete. Die Verss. bewiesen eindeutig, daB Rk.
u. CaC03 den Vorrat des Bodens an 11. P 20 5 u. die Wrkg. der P 20 5-Diinger zu beeinflussen Termochten. (Landwirtsch. Jb. Sohweiz 49. 693— 725. 1935. Zurich-Oerlikon,
Eidg. Landw. Vers.-A.nst.)
Luther.
Escher Wyss Maschinenfabriken Akt.-Ges., Ziiricli, Vetnrbeitung ton pflanzlichen Abfalkn, wie Gemiise, Obst, Friichteschalen, Blumen u. dgl., auf Dungemittd,
dad. gek., daB solehe Abfiille durch Warme unter standigem Umriihren in eine breiige
M. Yerwandelt, eingcdampft u. getrocknet werden. Das Verf. wird teilweise unter gewóhnlichem Druck, unter t)berdruck u. unter Vakuum durehgefuhrt. Dio tiberfuhrung
der Abfalle in eine breiige M. erfolgt teilweise mittels direkt zugeftihrten Dampfes. Dio
Durchfiihrung des Verf. kann durch Zusatz von W. erleiclitert werden. Das Trockenmaterial wird gesiebt, gemahlen u. gegebenenfalls mit anderen Dungemitteln yermiseht.
Das Verf. eignet sich besonders zur Verarbeitung der pflanzlichen Bestandteile des Mulls.
(Schwz. P. 177 273 vom 14/7. 1934, ausg. 1/8. 1935.)
K arst.
William H. Lapp, Neyada, I., V. St. A., Stallstreumittel. Baumwollsaathiilscn
werden mit einer Chininsulfatlsg. eingeweicht u. einige Tage stehen gelassen. Dio M.
"•ird dann bei Tempp. yon etwa 27° unter Riihren mit einer Lsg. yon ICiefemol, Terpentin
u. Formaldehyd u. darauf mit einer NaHCOa-Lsg. behandelt. Man erhalt nach dem
Verf. ein haltbares, gut absorbierendes u. wenig brennbares Streumittel fur Gefliigelu. Viehstalle. (A. P. 2 014 900 vom 31/8. 1934, ausg. 17/9. 1935.)
K arst.
Hall Laboratory, Inc., Pittsburgh, iibert. yon: Ralph E. Hall, Mount Lebanon,
a-> V. St. A., Behandlung von Immergriin zwecks Befreiung der Bliitter von den
z-B. in Stadten sich darauf ablagernden ruBhaltigen wachs- oder teerartigen Filmen.
Das Blattwerk wird mit einer verd. schwach alkal. Lsg. eines Alkalimetaphosphats,
wie i\a-Hexametaphosphat, der noch Seife zugesetzt sein kann, gereinigt. (A. P.
1991850 vom 18/8. 1933,ausg. 19/2. 1935.)
Gr a g e r.
Harvel Corp., iibert. yon: W illiam A. Hughes, Morristown, N. J., V. St. A.,
&on$ervienmg des Pyretlirums in Chrysanthe,mumbluten. Die Bliiten werden nach
dem Pfliicken durch Eintauchen in Petroleum-KW-stoffe, die mit Cymol gemischt
sem konnen, mit einem Sohutziiberzug yersehen u. dann in einen Behalter eingelegt,
der die Verdampfung dieserTauehfll.yerhindert. (A. P. 1945 148 yom 24/12. 1930,
ausg. 30/1. 1934.)
Gr a g e r.
John Thomas Ronthan, Parkridge, Queensland, Australien, Mittel zur Vernutung und Vcmicldung von Blauschimmel an Tabakpflanzen. Zur Herst. lóst man
^uo0 4 in h. W., fiigt NH 3 u. darauf eine wss. Lsg. yon Ńa 2C0 3 hinzu. Dann setzt man
zu dieser Lsg. Teeauszug u. in k. W. gel. AgN0 3 zu. Dieses Gemiseh wird zum Gerauch mit W. weiter yerd. Zum Spritzen yon Citrusbaumen wird noch eine geringe
R o t 5 1 zugcsetzt.
(Anst. P. 14 484/1933 vom 25/9. 1933, ausg. 25/10.
4-l .
Gr a g e r .
algismund Atanazy Mokrzecki, Warschau, Schddlingsbekiimpfungsrailtel fiir
agernden Rohtabak o. dgl. Chlorpikrin (I) wird in einem leicht fluchtigen Losungsm.
o •, u. zwar imYerhaltnis: (hóchstens) 50% I, 30% CCI4 u. 20% Trichlorathylen
418
H TII1. M e t a l u r g i e . M e t a l l o g r a p h ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g .
1 9 3 6 . I.
oder Diehlorathylen. Von dieser Lsg. nimmt man 20 g auf den cbm des zu desinfizierenden Raumes. Schnelles u. wirksames Eindringen des Mittels in die Rohtabakballen ohne Schadigung des Tabaks. (Jugoslaw. P. 11779 vom 6 /8 . 1934, ausg.
1/8. 1935. Poln. Prior. 25/11. 1933.)
E uhst.
Union Oil Co. oi California, Los Angeles, iibert. von: David R. Merrill, Long
Beaoh, Cal., V. St. A., Herstdlung von Estern amphoterer Metalle, wie As, Sb u. Sn.
Alkohole u. die Sauren der amphoteren Metalle, insbesondere des As, wie arsenige Saure
oder Arsensaureanhydrid, werden in Ggw. eines Esterifizierungskatalysators (HC1) erhitzt.
Ais Alkoholo verwendet man ein- u. zweiwertige Alkohole, sowie die Ather der Gtykole,
wie Athylenglykolmonoalkylather. Ist das As20 3 im UberschuB gegeniiber den einwertigen Alkoholen, wie A., Butyl-, Caprylalkohol, so entstehen Monoarsenite. Ist
jedoch eine Spur HC1 zugegen, so bilden sich yorwiegend Dialkylarsenite, insbesondere
bei den hohermolekularen Alkoholen. wie Amyl- u. Caprylalkohol. — 184 g (4 Molekule)
A . werden mit 198 g (1 Molekuł) As0 3 gcmischt. Die Mischung wird mit HC1 gesatt.
u. erhitzt, bis eine Dest. erfolgt. Der mit dem W. ais azeotrop. Destillat ubergehende A.
wird fortlaufend ersetzt. Man crhśilt Diathylarsenit. Amyl-, Octylalkohol mit As.,03
behandelt, geben Diamyl- oder Dioctylarsenile mit 37 bzw. 29% As20 3 -Geb. LiiBt man
die Monoather des Athylenglykols, z. B. fi-Athoxyathanol (,,Cdlosolve“ ), oder die Monoiither des Didlhyhnglykols, wie fi-Ozdthyl-fl'-dthoxydthy!dJhcr („Garbitol“), P-Omthyl-fS'methoxyathylather (Methy]„earbitol“ ) auf As20 3 bei hóherer Temp. einwirken, so erhalt
man ebenfalls die entsprechenden Ester, wie Dibutylcdlosolvearsenit oder Dimethylcarbitolarsenit. Ist der Katalysator (H B r, H 2SOit H 3POt, Sulfonsauren) in geringen
Mengen yorhanden, dann bildet sich der Monoester, z. B. aus Carbitol das Monocarbitolarsenit mit 44% As20 3 -Geh. Dic Ester sind tox. u. finden ais Holzkonsermermigs- u.
Insektenrcrtilgmigsmittel Verwendung. Gegen W. sind sie unbestandig. (A. P. 1988176
vom 23/2. 1932, ausg. 15/1. 1935.)
KÓNIG.
[russ.] S. I. Wolfkowitsch, A. M. Dubowitzki, N. I. Krjutschkow, W. I. Orlow und N. Je Pesstow, Technologie der Stickstoffdiingemittel. Moskau: Onti 1935. (371 S.) 5 Rbl.
V III. M etallu rg ie. M eta llo g ra p h ie. M eta llv era rb eitu n g .
Kessner, Die Auswirkungen der MetallbewirtscJiaftung auf Konstruklion und Feriigung. Vortrag. (Chem. Eabrik 8 . 439— 41. 13/11. 1935. Karlsruhe, Techn. Hochsch ule .)
PANGRITZ.
E . Rabald, Zcitgemdpc Werkstoffprobleme in der ćhemisclien Industrie. Vortrag.
Statist. Materiał iiber Deutsclilands Verbrauch an NE-Metallen, Deckung des deutschen
Metallbcdarfs usw. Austauseh von Metallen gegen nichtmetall. Werkstoffe (Steinzeug,
Kunstharze u. a.). Spar- u. SchutzmaBnahmen (Altmetallzuriickfuhrung, Streekung,
saehgemaCe Herst., Auswahl u. Verarbeitung, Korrosionsschutz) (mit Tabellen uDiagrammen). (Chem. Fabrik 8 . 441— 46. 13/11. 1935. Mannheim.) PANGRITZ.
W . B. Scłineersson, Die Ausarbeitung einer technisclien Methode fu r die Dispersoidanalyse von Schldmmen. (Ygl. S C H N E IP E R H Ó H N , C. 1929. I. 3012; G E S S N E R , C. 1931I. 1138.) Die Verff. der Dispcrsoidanalyse in Anwendung auf Erze (Pyrite, polymineral.
Cu-Erze) mit u. ohne Stabilisatoren werden krit. gewiirdigt. Die Ubereinstimmung
der Pipette- u. der Sedimentationsmethode u. die Giiltigkeit des STOKES-Gesetzes
fiir die Sedimentation von minerał. Suspensionen mit < 4 % feste disperse Phase werden
nacbgewiesen.
(Nichteisenmetalle [russ.: Zwetnye Metally] 10. Nr. 2. 64—791935.)
*
Ju N G E R .
Z. W . Wolkowa und A. W . Saposhez, Zur Frage des Mechanismus der FlołationDie Rolle der hochdispersen Pulver im Prozefi der Flotation. Unters. der Flotation
hoehdisperser Pulyer in Isoamylalkoholen geringer Konz. ais Schaumcr. Bei der Flo­
tation yon S, Talk, Baryt u. Kreide ist keine Adsorption des Reagens u. keine Zunahme der Koagulation der Teilchen festzustellen. Bldg. mineralisierter Blaschen
ais ein der Koagulation analoger ProzeB. Stabilisierende Eigg. hoehdisperser Pulver
zum Abtrennen grob disperser Fraktionen des Pulyers von feindispersen benutzt.
(Kolloid-Z. 72. 82— 86. Ju li 1935.)
J unger.
C.
C. De W itt, R. F. Makens und A. W . Helz, Die BezieJiungen der Xanthatc
zu Oberfldchen. Wegen der Wichtigkeit der Nanthate fiir Flotationsprobleme bestimnien
Yff. die Oberflachenspannungen wss. Lsgg. von 11 yersehiedenen Xanthaten (K-Athylbis n-Nonylxanthat) in Abhangigkeit yon der Konz. an reinsten Praparaten nach der
1936. I .
H VI„. M e t a l l u r g ie . M e t a l i .,o g r a f h i e . M e t a l l y e r a r u e it u n g .
419
Tropfengewichts- u . der Blasendruckmethode in einer verbesserten Apparatur. Die
TRAUBEsche Regel erweist sich ais giiltig. Dio Kuryen fiir 5 yerschiedene K-Amylxanthate iiberschneiden sich; bei mittleren Konzz. steigfc die Capillaraktiyitat in der
Reihenfolge (n-, i-, s-)Butyl-, Methyl-n-propyl-, Diathylcarbinol. — Ein Sammler
muB einen wasscrabstofienden Film bilden; zur theoret. Deutung inuBte d a s Filmbildungs- u. das W.-Abweisungsvermógen, sowie der Adsorptionstyp b e k a n n t sein.
Wenn F r e u n d l i c h den S a tz aufstellte, daB die Grenzflachen fest-fl. u. fl.-gasformig
in bezug auf Adsorption einander entsprechen, so gilt dieser zunachst nur fiir niehtpolare Adsorbentien (Kohle); Durchrechnung von Messungen der flotierenden Kr,aft
zeigt aber, daB letztere der O b e r fla c h e n a k tiv ita t parallel g e h t, wobei je d o c h beriieksichtigt werden muB, daB die C-reichen Xanthate schaumen u. der Schaum Xanthat
zu binden yermag. (J. Amer. chem. Soc. 57- 796— 801. 1935. H o u g h to n , Mich.,
Chem. Departm., Michigan College of Mining and Technology.)
L ecke.
S. P. Alexandrow, SdektiveFlotation in Ridder. (Vgl. C. 1934. II. 1676.) Flotation
der edelmetallhaltigen komplexen Riddererze mit PbS, ZnS, Marmatit, Chalkopyrit,
Pyrit u. Barit ais Hauptgangart. Es werden Vorschlage fiir die Verbesserung des
Metallausbringens, besonders Au, gemaclit. (Nichteisenmetalle [russ.: Zwetnye Metally]
10. Nr. 2. 36— 57. 1935.)
C. C. De W itt, Kontaktwinlcel zwischen Kupfersulfid und Wasser.
J
u n g e r .'
(C. 1932.
I. 2374) hat bereits gezeigt, daB unter W. geschliffene CuS-Flachen keinen Kontaktwinkel mit W. ergeben. Setzt man solche Flachen der Luft aus, so bildet sich ein
Kontaktwinkel aus. Wird das W. iiber einer unter W. geschliffenen Flachę im Vakuum
unter gelinder Erwarmung yerdampft, so bildet die trockene Flachc ebenfalls keine
Randwinkel mehr aus, wolil aber, sobald Luft hinzutritt. Vorlaufige Verss. mit CuXanthat lassen auf ein ahnliches Verh. schlieficn. (J. Amer. ehem. Soc. 57. 775— 76.
1935. Houghton, Mich., Departm. of Chem., Michigan College of Mining and Tech­
nology.)
_
Lecke.
E. J. Kohlmeyer, Uber das Neuartige bei Drehofcn fiir Sćhmelzflupverfahren.
Vortrag: Dio Entw.-Moglichkeiten des Drohofens fiir die Durchfiihrung motallurg.
Vcrff.: Red., Raffination yon rohen Metallen, Scheidung zusammengesetzter Metalivcrbb.; dio Besonderheiten des Drehofens im Vergleich mit festen Flammófen hinsichtlieh Badtiefe, Flammenraum, Art des Warmeflusses u. der feuerfesten Auskleidung,
Baddurehmischung, Beschickung u. Entleerung werden besprochen. (Metali u. Erz
32. 511— 19. Nov. 1935.)
J unger.
R. Boutigny, Der Drehofm in der Giefierci. Auszug aus dem Bericht des Vf.
auf dem GieBereikongreB in Briissel, 1935. Es werden Angaben iiber die Verwendung
des Drehofens beim GieBen yon Bronze, Messing, Kupfer (auch die Raffination),
Nickcl u. Ni-Legierungen, Al, die Fouerung, Art u. Lebensdauer der Ausmaucrung,
Durchsatz u. FluBmittel gemacht; auf das reduzierende Verschmelzen von PbO, Sb20 :,
u. Bi20 3 wird hingewiesen. (Metal Ind., London 47. 445— 48. 1/11. 1935.) JU N G E R .
R. Schmitt, Was leistet der Sprilzgufi hinsichtlick der OberfldcheTibeschaffenhcit.
Bedingungen, die bei der Herst. von SpritzguB einzuhalten sind, um tcchnolog.-mechan.
emwandfreie Guflstucke mit sauberer Oberflache zu erhalten: geeignotc Legierungen,
genau gebaute Form, geeignete Bemessung des Einstromąuersehnitts, der GioBtemp.
u. des GieBdrucks usw. (TZ prakt. Metallbearbeitg. 45. 401—02. 25/8. 1935.) JU N G E R .
, T. D. Yensen und N. A. Ziegler, Magnctische Alterung des Eisens durch Sauer**!■ Nach einer Besprechung einiger bisheriger Arbeiten iiber dio Ursachen der magnet.
Alterung werden die Unterss. yon B U R N S (Am. Inst. mech. Eng. Techn. Publ.
1934. 556) einer oingehenden ICritik unterzogen. Es wird der yielfaeh yertretcnen
Ansehimung entgegengetreten, daB der Sauerstoff nicht der Urheber der magnet.
Alterung sein kann. Es wird zunachst iiber Verss. bericlitet, die an Elektrolyteiscn
uurchgefiilirt worden sind, das infolge einer reduzierenden Gliihbehandlung nur
u>0015% o, 0,0005% H 2, 0° / 0 N2, 0,001% S u. 0,015% 0 2 enthalt. Dieses Materiał ist
»
irgendwelche Alterungserscheinungen entweder auf den 0 2 -Geh. oder auf
Wrkg. von Abschreckspannungen zuriickzufiihren sind. Durch Gliihen an der Luft
werden die 0,-Gehh. des Materials erhoht auf 0,019, 0,029 u. 0,035% 0 2. Diese Proben
werden nach einer Abkiihlung yon 700°, 800° bzw. 900° an der Luft angelassen bei
empp, zwischen 200 u. 800°. Dic Ermittlung der maximalen Permeabilitat u. des
ysteresisyerlustes in Abhangigkeit yon der AnlaBtemp. ergibt einen Kuryenyerlauf,
,er
s-usscheidungsfahige Legierungen typ. ist. Es wird daher angenommen, daB
or ° 2-0 eh. wohl zu Alterungserscheinungen fiihren kann. Dic GroBe der ausgeschieW ark
420
Htiii. M e t a l l u r g i e .
M e t a l l o g r a i 'h i e .
M e ta lly e e a u b e it d n g .
1036. I.
denen Teilchen diirfto ungefalir 10- 5 cm Durchmcsseg entsprechen; dio 0,-Lóslichkeit
in a-Eisen bei RaSmtemp. diirftc nicht unwesentlich unter 0,019% liegcn, sie nimmt
aber mit der Temp. stark zu. (Metals Tcchnol. 2. Nr. 4. Techn. Publ. 624. 8 Seiten.
1935. East Pittsburgh, Pa., Westinghouso Res. Lab.)
E dens.
E.
Jinieno und A. Modolell, Dos Verhalten von granem, Gufieisen zwischen
650 und 800° und der Einflu/3 des Siliciums. Vff. erhitzen GuBeisen mit u. ohne Zusatz
von Si auf 650— 800°. Bei allen Gluhverss. wird beobachtet, daB die Zerstorung des
Zementits mit zunehmender Gliihdauer u. steigender Temp. zunimmt. Der entstehendc
Perlit strebt in allen Fallen nach Kugelform, wie bei der Zemcntitzers. beim Gliihen
von C-reichen Stahlen. Der Zusammenhang zwischen Geh. an chem. gebundenem C,
Hartę u. Mikrostruktur wird bei allen GuBstiicken, die in gleicher Form u. unter gleichen
Bedingungen gegossen sind, bestatigt. Si wirkt in den untersuchten Fallen nicht unmittelbar auf die Harto ein, sondern nur mittelbar durch Beeinflussung der Zementitzerstórung. Ni, Cr usw. wurden unter gleichen Bedingungen nicht nur graphitierend,
sondern zudem direkt die Hartę beeinflussend wirken. In allen Fallen wird graducllc
Umwandlung von Perlit in Ferrit beobachtet, die in unmittelbarem Zusammenhang
mit dem Si-Geh. steht; die Proben mit geringerem Si-Gcli. sind gegeniiber hohen Tempp.
widerstandsfahiger. Die Umwandlung beginnt nach 2%-std. Erhitzen auf 660°, nach
5-std. Erhitzen auf 800° scheint sie vollstandig zu sein. Auf Grund der Ergebnisse
kann man die Optimalbedingungen fiir die Anwendung solcher Giisso u. die Hóchsttempp. fur das Gliihen festlegen, dic die inneren Spannungen mit der geringsten Beeinflussung der Zahigkeit beseitigen. Bei genauer Kenntnis der Umwandlung wird es
gelingen, die Bedingungen der Hartung u. des Gliihens fur die Praxis auf eine sichere
Grundlage zu stellen. (An. Soc. espan. Fisica Quim. 23. 279— 96. 9 Tafchi. 1935.
Barcelona, Univ., Metallograph. Laboratorium.)
R . K. M u l l e r .
A . Matting, Schlueifiicchnische Oberfldchenbehandlung zur Hdrlesleigerung. Es
wurden Verss. iiber die órtliche Oberflachenhartung mit Hilfe der Acetylen-Sauerstoffflamme an Probestiicken aus Gleitbahnen u. aus St C 35-61 u. St C 60-61 durchgefiihrt, wobei der Brenncr steta dann abgestellt wurde, wenn das Werkstiick die
richtige Gliihfarbe zeigte. Dio gohartete Oberflacho liatte ein streifiges Aussehen, das
auf die Flammenfiilirung zuriickzufiihren ist. Dio Schichten wurden metallograph.
u. nach SH O R E , R O C K W E L L u. B r i n e l l gepriift, ferner wurden Faltvers. durehgefiibrt, die an Stiickon, dereń Harteschiclit auf der Zugseite lag, nur sehr geringe
Werte ergaben. Der Verzug der etwa 300 mm langen Probestucke blieb stets unter
0,1 mm. Dagegen stcllte sich bei dem Absagen von Platten eine starkę Durchbiegung
heraus, die bei Stiicken mit hoherem C-Geh. zunahm. Die Platten waren in der Mitte
nach oben durchgebogen, sofern dio Harteschicht oben lag. Die Durchbiegung betrug
1— 1,5 mm auf 300 mm Lange u. 0,3— 0,5 mm iiber die Breite. Ein Abblattem der
Schichten bei den verschiedenartigsten Beanspruchungen konnte nicht beobachtet
werden. — Zum SchluC wird eine Anzahl von SonderschweiCbrennern u. Hartęmaschinen besprochen. (Maschinenbau. Der Betrieb 14- 555— 57. Okt. 1935. Wittenberge-Brcslau.)
F ranke.
I.
P. Lipilin, Hartungsfahigkeit der Stćihle. Das Wesen der Erscheinung der Stahlhartungsfahigkeit, der EinfluB der Legierungselemente u. der Austenitkornabmessungen
auf die Umwandlungsgeschwindigkeit von Austenit und auf die krit. Abkiihlungsgesch^-indigkeit boi der Abschreckung. Die Natur eines „n.“ u. unnormalen Stahles,
das Wesen der Entropie. Dio Bedoutung dieser Problemo fiir die Methode der Best.
der Hartungsfahigkeit vpn Stahl; ihre Beziehung zu den allgemeinen Gesetzen der
Austenitumwandlung. (Spezialstahl [russ.: Katschestwennaja Stal] 1935- Nr. -■
9— 18. MIS.)
H o c h s t e in .
H.
W . Gillett, Schutzgasalmosphare bei der Warmbehandlung ton Stahl. (II. u. III-)
(I. vgl. C. 1935. I I. 3572.) Verff. u. Vorr. zur Herst. von Schutzgasen fiir die Warm­
behandlung von Stahl unter besonderer Beriicksichtigung der ent- oder aufkohlenden
bzw. oxydierenden oder reduzierenden Wrkg. der Gase auf den erwarmten WerkstofiEs werden hierbei folgende Schutzgase behandelt: teilweise yerbramites KW-stoffgas,
bestehend aus CO—C0 2—H 2—H 20 —N,,, ferner H 2-freie Gasgemische, z. B. N 2—CO—■
C02, reines CO u. N 2— 0 2, sowie das Vakuumverf. Beschreibung von Ofenanlagen nut
angebauten Schutzgasregelvorr. (Metals and Alloys 6 . 235— 46. Sept. 1935.) H o c HSTH.
W . Gillett, Schutzgasatmosphdre bei der Warmbehandlung von Stahl. (Teil D ■
)
(II. u. I I I . vgl. vorst-.Ref.) Zusammenstellung vonLiteraturangaben iiber dieZunderbldgu. Entkohlung bei der Warmbehandlung von Stahlen. EinfluB der durch unyoUkomnicne
1936. I .
H v,„. M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p h ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g .
421
Verbrennung (Oa-Mangel) gebildeten Gasatmospliare auf Zunderbldg. u. Entkohlung.
Entkohlen von Schnelldrehstahlen, Federn u. C-Stiihlen in CO— C0 2— H ;—H 20 — 0»haltigen Gasgemischeu. (Metals and Alloys 6 . 293— 98. Okt. 1935.) H o c h s t e i n . *
E.
T. Gili und R. Goodacre, Uber die Dauerfesligkeitseigenschaften von pa tentieriem StaMdrahl. II. Einflufi einer WarmbehandluTig bei niedrigen Temperaluren,
(I. vgl. C. 1934. II. 3429.) 4 Stahldrahtproben mit 0,37, 0,55, 0,79 u. 0,86% C, die von
1000—1020° abgeschreckt u. in einem Bleibad von 480— 500° angelassen waren, wurden
nach einer weiteren Warmbehandlung bei 150, 200, 300 u. 400° auf ihre Dauerfestigkeitscigg. untersucht. Es wurden die Ergebnisse von den so behandelten Proben vor u. nach
einem Ziehen mit yerschieden starken Querschnittsabnahmen (40— 90%) miteinander
verglichen. Dio Proben wurden untersucht auf Dauer-, Zug-, Biege- u. Torsionsfestigkeit, auf Strcckgrenze u. Elastizitatsmodul. (Iron Steel Ind. Brit. Foundryman 8 . 506
bis 510. 23/9. 1935.)
H o c h s t e in .
N. F. Ward, M itldlung uber Dauerstandversuche an gasgeschweifitem Stahl. Um
das Verh. eines Stahles mit 0,09% C, 0,38% Mn, 0,037% P u. 0,033% S bei hoheren
Tempp. u. yerschiedenen Belastungen zu kliircn, wurden an kaltgezogcnen bzw. an
kaltgezogenen u. gasgeschweifiten Proben sowie an bei 900° gegliihten bzw. gasgeschweiBten u. gegliihten Proben Dauerstandsverss. im Temp.-Bereich von 175— 540°
u. bei Belastungen von 4— 9 kg/qmm durchgefuhrt. Die Ausfiihrung der Kurz- u.
Langzeityerss. u. die dafiir yerwendeten Apparaturen werden ausfiihrlich beschrieben.
Die Verss. selbst ergaben fiir die gegliihten Proben eine yerhaltnismaBig niedrige
Kriechgrenze, die fiir die gasgeschweiBten u. gegliihten Proben noeh geringere Werte
annahm, so daB bei einem Stahl dieser Zus. eine Verbesserung der Dauerstandfestigkeit
durch Gliihen nicht erreieht werden kann. Auch im kaltgezogenen bzw. kaltgezogenen
u. gasgeschweiBten Zustand ist seine Verwcndung bei hohen Tempp. nicht zu empfehlcn, wahrend fiir einen niedrigeren Temp.-Bereich (200— 400°) dieser Stahl sowohl
kaltgezogen wie auch gasgescliweiBt eine ausgezeichnete Dauerstandfestigkeit besitzt.
(Amer. Weld. Soc. J. 14. Nr. 10. 13— 19. Okt. 1935.)
Franke.
C.
Appaly, Dauerstandfestigkeit geschweifiter Kesselbleehc. Unter Anwendung von
Daucrstandverss. ais Priifmethode wird gezeigt, daB eine ElektroschmelzschweiBung in
ungegluhtem u. gegliihtem Zustande bei langdauemdcn stat. Belastungen im Bcroiehe
von 400° keine Stelle ist, die die Konstruktion gefahrdet, sondern daB eine geschweiBte
u. nicht gegluhte Kesselblechverb. eine hoherc Dauerstandfestigkeit besitzt ais der
Blechwerkstoff u. der niedergeschmolzene SchweiBwerkstoff. Diese hohere Dauerstand­
festigkeit der SchweiBverb. kommt dadurch zustande, daB in der Verb. innere Spannungen
u. Gefiigeausbldgg. auftreten, die die Formanderungen beliindem. Durch Entfernen
der inneren Spannungen wird gleichzeitig etwa die Hiilfte der Formanderungsbehindorung
entfernt, durch Angleichung des Gefuges an das des Blechwerkstoffes etwa die andere
Halfte, so daB durch beide Wrkgg. zusammen die Dauerstandfestigkeit der gegliihten
SchweiByerbb. etwa gleich oder wenig goringer ais die des Blechwerkstoffes ist. —
Ein Abkiirzyerf. zur Best. der Dauerstandfestigkeit aus der Zunahme der Dehngeschwindigkeit mit der Belastung wurde bei diesen Verss. nacbgepruft u. ais besonders geeignet
bofunden. (Warme 58. 639— 43. 28/9. 1935. Breslau, Schlesischer Verein zur t)berwachung von Dampfkesseln.)
Franke.
Ernst Lehr und Richard Mailander, Einflufi von HohlkeMen an abgesetzlen Wellen
auf die Biegewechselfestigkeit. An 3 Stahlsorten: St 50 mit 0,28% C, einem Cr-Ni-WSitahl mit 0,32°/o C, 4,1% Ni, 1,2% Cr, 1,0% W u. einem Nitrierstahl mit 0,31% C,
2,6% Ci-, 0,3% V. 0,3°/o Mo mit sehr yerschiedenen Festigkeitseigg. werden Yerss.
durchgefiihrt, die den EinfluB der GróBe der Probestabe auf die Biegewechselfestigkeit
erkennen lassen. Die Biegewechselfestigkeit ist bei Verwendung der Stabe mit 30 mm
ochaftdurchmesser durchweg wesentlich kleiner ais die der diinneren Stabe u. zwar wird
tter prozentuale Unterscliied um so grofier, je kleiner der Kehlhalbmesser gewahlt wird.
jle Kerbwirkungszahl Pk ist bei allen 3 Stahlen bei den kleineren Proben niedriger
ais die der groBen Stabe, wenn auch die Werte bei dem St 50 annahernd zusammenfallen. Der Cr-Ni-W-Stahl mit sehr hoher Festigkeit ist gegen die Kerbwrkg. der Hohlkchlc bedeutend empfindlicher ais der St 50, wahrend der nitrierte Stahl trotz seiner
>ohen Festigkeit eine auBerordentlich niedrige Empfindlichkeit aufweist. Weiterhin
wurden fiir die 3 untersuchten Stahle die Werte der Empfindlichkeitszahl
berechnet.
icsc Werte nehmen mit wachsendem Verhaltnis o : d (Hohlkehlhalbmesser: WellenuJ’c“m®sser) stetig u. erheblieh ab. Die Ergebnisse lassen es angebracht erscheinen,
neben der Ermittlung der Pk -Werte die Best. der Formzahl o.k mit Nachdruck zu
422
H V11I. M e t a l l u r g ie . M b t a l l o g b a p h ie . M e t a i ,l v e r a r b e i i u n g . 1 9 3 6 . I.
betreiben. Die in Gang befindliohen Verss. mit weiteren Baustalilen werden dieso
Ergebnisse erganzen u. vertiefen. (Arch. Eisenhiittenwes. 9- 31— 35. Ju li 1935. Berlin
u. Essen, Ber. Nr. 307 WerkstoffaussehuB Verein deutscher Eisenhiittenleute.) E d e n s .
Edwin F. Cone, Die Geschichte der bei Ford gegossencn Kurbdwdlen. Es wird ausfiihrlicli iiber die Entw. der Kurbelwellenherst. bei F o rd berichtet, bei dem anfangs
versueht worden war, die geschmiedeten Kurbelwellen mit 0,35— 0,40% C, 0,70 bis
0,90% Mn, 0,07— 0,15% S, 0,03% P u. 0,03% Si durch solche gleicher Zus. bzw.
mit erhohtem Si- u. C-Geh. aus SpritzguB zu ersetzen. Infolge allzu groCer Schwierigkeiten, besonders wegen der Schwindung groBerer Durchmesser, ging man zum GieBen
der Kurbelwellen mit niedrigem C-Geh. (0,5— 1,0% C) u. 2,0% Si iiber u. gelangte
im Laufe der Verss.- zu folgender Zus.: 0,50% C, 2,0% Si u. 2,5% Cu, wobei durcli den
Cu-Zusatz die Ausscheidung yon kugeligem primarcm Graphit gefórdert werden sollte.
Trotz guter Ergebnisse wurde die Zus. der Kurbelwellen zwecks Verbesserung der
VerschleiBfestigkeit dahingehend yerandert, daB auBer der Erhóhung des C-Geh. auf
1,25— 1,40% C noch 0,35%— 0,40% Cr hinzulegiert wurden. Um die Kerbzahigkeit
zu steigern, wurde spater der Si- u. Cu-Geh. erniedrigt, so daB heute die gegossencn
Kurbelwellen folgende Zus. haben: 1,35— 1,60% C, 0,60— 0,80% Mn, 0,85— 1,10% Si,
1,50—2,0% Cu, 0,40— 0,50% Cr, 0,10% P u. 0,06% S. Die gegossencn Kurbelwellen
werden folgender Warmebehandlung unterzogen: Erhitzen auf 900° u. Halten dieser
Temp. wahrend 20 Min., Luftabkiihlung bis 650°, Wiedererhitzen auf 800°, 1 Stde.
lang, Abkiihlen im Ofen auf 540° wahrend 1 Stde. Ober die hierdurch erzielten mechan.
Eigg. u. Gefiigeausbldg. wird ein t)berblick gegeben. SchlieBlich wird noch der Ersatz anderer geschmiedeter Automobilzubehórteile durch gegossene Teile u. deren
Zus. mitgeteilt. (Metals and Alloys 6 . 259— 63. Okt. 1935.)
Franke.
N. A. Kalaschnikow, Geslufte H&rtung von Kurbelwellen. Mclirere Flugzeugkurbelwellen yon der Zus.: 0,22% C, 1,44% Cr, 4,29% Ni, 1,00% W, 0,33% Mn,
0,13% Si, 0,014% P u. 0,027% S wurden nach einer von dem Vf. yorgeschlagenen
Methode einer gestuften Hartung zwecks Vermeidung innerer Spannungen bei der
Absehreckung unterworfen. Das Harteverf. besteht in einem vorsichtigen schrittweisen Erhitzen der Wellen auf Hartetemp. von 850° unter Einschaltung langercr
Haltezeiten bei den jeweiligen Zwischenstufen, sowie in dem Abkiihlen der 850° w.
Wellen in ca. 20 Min. bis auf 400° in Luft mit nachfolgendem Abschrecken in 01. Der
HarteausschuB an Kurbelwellen wurde durch dieses Verf. yerringert. (Spezialstahl
[russ.: Katschestwennaja Stal] 1935. Nr. 2. 49— 50.)
H oC H ST EIN .
P. Fournier, Beiłrag zum Studium des Systems Eisen-Antimon. Es wird iiber
Unterss. an Legierungen m it 0,5— 70% Sb aus Armcoeisen u. reinem Sb berichtet.
Bzgl. des Einflusses des Sb-Geh. auf die magnet. Umwandlung wird festgestellt, daB
Sb-Gehh. bis 60% die Lage dieser Umwandlung nicht yerandern; nur die Legierung
mit 70% Sb ist unmagnet. An Hand yon dilatometr. u. therm. Unterss., ferner durch
Gefiigeunterss. wird festgestellt, daB das y-Gebiet einem abgeschniirten Gebiet ent­
spricht. Die Loslichkeit von Sb im a-Eisen nimmt mit steigender Temp. stark zu auf
etwa 35% bei der eutekt. Temp. yon 1060°. Ferner wird auf den dilatometr. Kurven
bei mehr ais 10% Sb eine Unstetigkeit bei etwa 620° beobachtet, die ais Modifikationsanderung der intermediaren Verb. FeSb aufgefaBt wird. Fiir prakt. Zwecke durfte
allerdings der Zusatz von Sb zu Stahlen unzweckmaBig sein, da der Stahl spróde wird
u. sich schwer sehmieden laBt. Kurze Angaben iiber os, on, ó, I I n u. Kerbzahigkeit
eines Stahles mit 0,19% C, 18,27% Cr, 9,45% Ni u. 0,6% Sb. (Rev. Chim. ind. Monit,
sci. Quesneville 44. 195— 98. Ju li 1935.)
E dens.
Werner Jellinghaus, Zur Kennłnis des Zu-eistoffsystems Eisen-Tantal. An s y n t h e t Schmelzcn aus Carbonyleisen u . Tantalmetall wird das binare Z u s t a n d s s c h a u b i l o
Fe-Ta bis zu Gehh. von 76,4% an Hand von Gefugeunterss., magnet. Messungen u.
Bestst. des Feinbaues aufgestellt. Das Zustandsfeld des y-Eisens ist geschlossen uerstreckt sich hóchstens bis 4,25% Ta (ygl. T. W e y e r (C. 1931. I I . 3145). Das
a-Mischkrystallgebiet entspricht einer festen Losung mit abnehmender Sattigung
bei sinkender Temp. Der Hochstbetrag des bei der eutekt. Temp. im a-Eisen
gel. Ta betragt zwischen 6 u. 100/0. Im iibrigen besteht ein eutekt. G l e i c h g e w i c h t
zwischen diesem a-Mischkrystall u . einer Verb., die auf Grund der Untersuchungsergebnisse der Zus. FeTa zu entsprechen scheint. Die eutekt. Temp. e n t s p r i c h t
ungefahr 1400°, die eutekt. Zus. liegt zwischen 25 u. 50%. Die Verb. FeTa besitzt
ein hexagonales Gitter mit d e r Kantenlange a = 4,81 A u. dem A c h s e n y e r h a l t n i s
1 0 3 6 .1.
H VIII. M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p h ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g .
C/a = 1,64.
423
(Z. anorg. allg. Chem. 223. 362— 64. 9/8. 1935. Essen, Versuchsanstalt
F r . K r u p p A .-G .)
E dens.
Hubert Bennek und Curt Guido Holzscheiter, B influp des Urans auf die GefugebeschaffenJieit, Hartbarkeit und Anlafibesłandigheit von unlzgicrten Stahlen. C-arnies,
niedrig-%ig. Fe-U (0,84°/o C, 31,V°/0 U, 2,45°/0 Si, 0,ll°/o Mn) gestattet die Herst.
prakt. seigerungsfreier Giisse mit ertragliehem Abbrand, falls es in ldeinstiickiger Form
zur gut desoxydierten Sehmelze in der Pfanne zugesetzt wird. C-reiehes, hoch-%ig.
Pe-U (5,1% C, 86,4% U, 2 % Si, 0,12% Mn, 2,6% Al, 0,2% Cr) ist wegen seiner schweren
Loslichkeit ungeeignet. Einsatzmaterial: Armco-Eisen (0,007% C, <0,01% Si, 0,04%
Mn, <0,01% P, 0,01% S, 0,05% Cu). Die untersuchten Stahle enthielten 0,1— 0,8% C
u. 0,6—5% U u. waren einwandfrei sehmiedbar. Gefiige: Auftreten yon U-Carbiden;
gewisse Loslichkeit des y-Mischkrystalls fiir U ; schon bei yerhaltnismiiBig niedrigen
Tempp. Schmelzerscheinungen. VergróBerte Durchhartung; yerringerte Uberhitzungsempfindlichkeit. EinfluB der Sondercarbidausscbeidung auf die Schneidhaltigkeit von
Werkzeugstahl u. die mechan. Eigg. yon Baustahl; geringe Yerbesserung von Dehnung,
Einschniirung u. Kerbschlagzahigkeit; Verbesserung der AnlaBbestandigkeit bei
U-Stahlen mit 0,1— 0,25% C, insbesondere bei hohen (1100°) Ablóschtempp. (Arch.
Eisenhiittenwes. 9- 193— 200. Okt. 1935. Essen u. Berlin.)
H abbel.
Erich Scheil, Die Irreversibilitiit der Eisen-Nickdlegierimgen und ikr Gleickgeuiichłsschaubild: Die Unters. des Irreyersibilitatsgebietes in Ni-Stahlen bei Tempp.
merklichen Platzweobsols ergab eine bereits beachtliche Brei te dieses Gebietes. In
diesem Teinperaturbereioh laBt sich in dem ganzen Irreyersibilitatsgebiet eine U m ­
wandlung erzielen. Ais Ursache fiir das Auftreten eines Irreyersibilitatsgebietes wird
eine Koppelung der schnell ablaufenden Gitteranderungen an eine langsam ablaufendo
Mischungsanderung angenommen. Aus den Messungen ergeben sich 2 Punkte fiir das
bisher noch nicht zahlenmaBig festgelegte Gleicbgewichtsschaubild der Fe-Ni-Legierungen. Mit ihrer Hilfe wurde die mutmafllichc Temp. der a—y-Gleichgewiohte im
Bereich von 0— 10°/o Ni angegeben. (Arcb. Eisenhiittenwes. 9. 163— 66. Sept. 1935.
Dortmund, Forschungsinst. der Vereinigten Stahlwerke, A.-G.)
F ranke.
F. Marschak, D. Stepanow und L. Lewius, Zur Frage der elektrolytischen Abscheidung ton Fe-Ni-Legiemngen. II. (I. vgl. C. 1934. II. 2962.) In Fortsetzung der
friihcren Arbeit u. unter Anwendung der gleichen Arbeitsbedingungen untersuchen Vff.
den EinfluB der Temp. u. der summar. Konz. der Fe- u. Ni-Ionen (0,7— 2-n.) sowie der
Stromdichte (von 0,5— 15 Amp./qdm) auf die Zus. u. die Art der Abscheidungen. Die
Ergebnisse sind graph. u. tabellar. wiedergegeben. Vff. folgern aus den Verss., daB das
Konz.-Yerhaltnis von Fe- zu Ni-Ionen in der Lsg. u. die Stromdichte bei der Elektrolyse
die Zus. des Nd. wesentlich beeinflussen, wahrend die Temp. u. die summar. Konz.
eine nebensachliehe Rolle spielen. (Z. Elektroehem. angew. physik. Chem. 41. 596— 97.
Aug. 1935.)
Gaede.
D.
Stepanow, F. Marschak, N. Balaschowa und W . Kabanowa, Die Auflosung der deklrolytischen Niederschlage von Fe-Ni-Legierungen. Vff. priifen dic von
T a m m a n n (vgl. C. 1919. I I I . 453) gefundenen GesetzmaBigkeiten der Resistenzgrenzen
an elektrolyt. dargestellten Fe-Ni-Legicrimgen, die sie in Gestalt einer dichten festen
Schieht erhielten (ygl. C. 1934. II. 2962). Es werden die Loslichkeiten der Legierungen
in Leitungs- u. Seewasser, NaOH, H 2S0 4 u. Milchsaure yerschiedeńer Konz. bestimmt.
Es zeigt sieh, daB in den Legierungen das Vorhandensein einer chem. Resistenzgrenze
festgestcllt werden kann, dereń Lage sich je nach dem Reagens andert. Ferner wird das
anod. Verh. der Legierungen untersucht, wobei das Potential bei anod. Polarisation gemessen wird. Aus den Yerss. ergibt sich eine galyan. Resistenzgrenze bei einem N-Geh.
von 3o— 42°/0. Auf Grund der gefundenen GesetzmaBigkeiten wird gesehlossen, daB
die Fe-Ni-Legierungen kein 2 -Phasensystem mit ausgesehiedenen Komponenten darstellen, sondern yielmehr eine ununterbrochene Reihe von festen Fe- u. Ni-Lsgg. sind.
Es ist aber die Moglichkeit der Existenz einer intermctall. Fe-Ni-Verb. nicht ausSesehlossen, durch die die gefundene unstetige Anderung der Eigg. der Legierungen
bedingt sein kann. (Z. Elektroehem. angew. physik. Chem. 41. 597— 99. Aug. 1935.
Moskau, K a r p o w-Inst. f. physikal.-Chem., Lab. f. teehn. Elektroehem.) G a e d e .
F.
Marschak und D. Stepanow, Eontgenographische TJntersuchumj von Fe-Nihegierungen. (Vgl. yorst. Ref.) Vff. fiihren rontgenograph. Unterss. aus, um einen Zusammenhang zwischen den an den Fe-Ni-Legierungen beobachteten Erscheinungen u.
wrer Struktur zu ermitteln. Die zu untersuehenden Fe-Ni-I^egierungen werden elektro­
lyt. auf Cu in homogener, 0,02 mm dieker Sehicht abgesehieden. Es wird festgestcllt,
424
H yiii. M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p h ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g .
1 9 3 6 . I.
daB die Legierungen feste Lsgg. mit einem sehwach ausgepragten Heterogenitatsgebiet
bei 30—50°/o darstellen. Bzgl. der Gitterkonstanten sind dic elektrolyt. Legierungen
den therm. ausgesproclien analog, da boi einem Ni-Geh. von 30— 50% eine merklichc
Dehnung des Gitters bis 3,58 A eintritt. Die Ergebnisse entsprechen nicht den Daten
von IwASE u. N a su (vgl. C. 1933. L 665) iiber elektrolyt. Legierungen. Diese letzteren
weisen das Gebiet mit den erhóhten Gitterkonstanten nicht auf, vielleicht infolge erheblicher Heterogenitat der Legierungen, die zwischen 14 u. 58% Ni Gemische u. keine
festen Lsgg. sind. Die erhohte Gitterkonstante bei einem Ni-Geh. von 30% entspricht
dem Auftreten einer galvan. u. chem. Resistenzgrenze in diesem Konz.-Gebiet. (Z.
Elektrochem. angew. physik. Chem. 41. 599— 602. Aug. 1935. Moskau, KARPOW-Inst.
f. physikal. Chem., Lab. f. techn. Elektrochem.)
Ga e d e .
H.
Neumann, Uber magnetisch harłe Eisen-Nickel-Kupferlegierungen. Vorl. Mitt.
Zu den Unterss. von D a h l , P f a f f e n b e r g e r u . S c h w a r t z (C. 1935. I I . 3152) bemerkt Vf., daB er auf Grund der in der Abt. fiir Elektrochemie der S i e m e n s U. H ALSKE
A.-G. ausgefiihrtcn Unterss. das Vorhandensein yon Fe-Ni-Cu-Legierungen mit hoher
magnet, u. geringer mechan. Hartę bcstatigen kann u. zwar schlieBt sich das Gebiet
hoher Koerzitivkraft unmittelbar an die von v . A u w e r s u. N e u m a n n (C. 1935. II.
2274) ermittelten Hohenlinien fiir die Koerzitivkraft an. Im Gegensatz zu den Angaben von D a h l , P F A F F E N B E R G E R u. SCHW ARTZ hat Vf. einen reclit starken EinfluB
der Warmebehandlung auf die magnet. Werte festgestellt u. zwar wurden die guten
magnet. Werte durch Abschrecken von 1000° in 01 u. Anlassen bei 600° erzielt. Durch
diese Abschreckbehandlung wird dio Koerzitivkraft auf den 2,5— 13-fachen Wert,
das LeistungsYermógen B r H c bis auf den 24-fachen Wert gegeniiber der langsamen
Ofenabkuhlung erhoht. Das Gebiet liochster Ivoerzitivkraft verschiebt sich mit abnehmender AnlaBtemp. nach niedrigeren Ni- u. hóheren Fe-Gehh., wahrend der Cu-Geh.
annahernd konstant bleibt. Die fiir die Erzielung der hóchsten U c-Werte giinstigstc
AnlaBtemp. liegt je nach dem Legierungsgebiet zwischen 550 u. 800°. Die ausfiihrlichen
MeBergebnisso werden demniichst verbffentlicht. (Metallwirtsch., Metallwiss., Metalltechn. 14. 778— 79. 27/9. 1935. Berlin.)
E dens.
P. Chevenard und X . W achś, Beschleunigende Wirkung einer Wechsdbeanspruchung
auf die Austenitumwandlung einer uberhiłzłen Eisen-Nickel-Chrom-KoMemtofflegierung.
Es werden Stahlproben mit 0,33% C, 36,3% Ni u. 11% Cr nach dem Abschrecken Yon
1200° in W. verschieden lange auf 750° angelassen u. der EinfluB einer geringen Weehselzugbeanspruehung auf die Ausscheidungsgeschwindigkeit der Carbide untersucht.
(C. R. hebd. Sćances Acad. Sci. 201. 261— 63. 22/7. 1935.)
H o c h s te in .
T. Holland Nelson, Zunehmendes Bedurfnis an hitzebestandigen StaMen f i Art
zur Anwendung von Lcgierungszusatzen. Allgemeine Ubersicht uber dic Hitzebestandigkeit von Cr- u. Ni-haltigen Stahlen u. ihre Beeinflussung durch den Zusatz von W,
V, Mo u. Mn. Anwendung hitzebestandiger Stahle fiir Vercrackungsanlagen. (Oil
Gas J . 34. Nr. 20. 27— 29. 3/10. 1935.)
F r a n k e ...
L. P. Mc Allister, Ausgcdelmie Anwendung von SpeziaJlegierungen in der OlIndustrie. Allgemeine 'Ubersicht iiber die in modemen Raffinationsanlagen venvendeten
legierten u. yerkleideten Stalile. (Nat. Petrol. News 27- Nr. 28. 26. 28. 30. 10/7.
1935.)
F ranke.
A. J. Makowetzki und W . G. Olessow, Laugung der Roliblenden von Kantaga
(Kaspolymetall) auf Zink mittels Schwefelsaure nach der Methode von Makowetzki. Vorschlage der Vff., die sulfid. Pb-Zn-Erze von Kantagi (Kasakstan) mit ca. 41% ZnS «■
ca. 42°/0 PbS ohne vorhergehende Rostung mit 60% H ,S 0 4 (doppelte Menge des Erzgewehts) bei ca. 150° zu laugen. In Lsg. gehen ca. 95% des Zn-Inhalts bei Spuren
von Fe u. Cu; der entstehende H„S soli auf S verarbeitet werden. (Nichteisenmetalle
[russ.: Zwetnye Metally] 9. Nr. 9. 113— 24.1934.)
JUNGER.
W- F. Weber, Zinkgewinnung aus den Abgangen der Zinkhiitte Bjelowo. Bekamite
Aufarboitungsverff. fiir die Abgange von Zinkhutten: Raumasche, TraB usw. Fiir die
Muffel- u. Vorlagescherben wird Laugen mit 15%ig- H 2 SO., yorgeseblagen; der gewonnene Zn-Vitriol wird ais Flotationsreagens abgegeben. (Nichteisenmetalle [russ.:
Zwetnye Metally] 9. Nr. 9. 14— 22. 1934.)
JUNGERN. A. Gosstejew, Zwei Verfahren fu r die Verhiitlung hochwertiger Bleikonzentrate.
Vergleich des Schmelzens Pb-reicher Flotationskonzentrate (70— 78% Pb; 3— 6 % Zn;
0,1— 0,12% Ag; ca. 1% SiO, bzw. CaO; 2— 3% Fe) im Schachtofen einerseits, im Herdofen (Newnam) andererseits. Sohachtofenschmelzen auf der Hiitte WladikawkasOrdschookidse (Nordkaukasus), Herdofenschmelzen auf der Hiitte Sichote (Tetiuche-
1936. I .
H VII1. M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p h ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g .
425
Ostasien-japan. Meer). Angabon uber vorhandene Betriobseinrichtungen, Molier,
Koksyerbrauch, Durchsatz, Pb-Ausbringen. Der Vergleich wird zugunsten des Herdofenverf. cntschieden. (Nichteisentnetalle [russ.: Zwetnye Metally] 9. Nr. 9. 83— 112.
1934.)
‘
J ungek.
G. J. Leiserowitscli, Zur Frage der ricliłigen Mollerung beim Kupferschmdzen.
Auf den Wert der innigen Mischung der IComponenten: Konzentrate -f- FluBmittel
(Quarz) u. dio ausreichende Zerkleinerung des letzteren (nieht > 1 mm) in Anpassung
an die KorngróBe der Konzentrate fur’ das Cu-Steinschmelzen im Flammofen wird
hingewiesen. (Nichteisenmetalle [russ.: Zwetnye Metally 1 10. Nr. 3. 75— 91. April
1935.)
“
J unger.
Leon Guillet, Fortschritte in der Metallurgie des Aluminium#. Ausfulirliche Besprechung der Al-Erze, der Al-Verhiittung u. Weiterverarbeitung u. der wirtschaftliclien
Lage des Al-Marktes. (Genie civil 106 (55). 382— 84. 401— 06. 435— 39. 454—57.
1935. Fcole Centrale des Arts et Manufactures.)
Goldbach.
W . M. Gusskow, Die Elektrometallurgie des Aluminiums. In Abweichung yon
D r o s s b a c h (C. 1934. II. 2961) gilt Y f. ais primarer Vorgang dor Elektrolyse gesehmolzener Kryolith-Tonerdegemische die Abseheidung von Al an der Kathode u.
von F an der Anodo; letzteres reagiert chem. nach:
2
A120 3 + 6 F 2 + 3 C = 4 A1F3 + 3 CO,.
Auf Grund dieser Theorie erklart Vf. befriedigend das Auftreten des Anodeneffektes u. der Na-Krankheit, deron Beseitigung bzw. Verhinderung. Die thermo­
dynam. u. experimentell gefundenen Werte fur die Zersotzungsspannung von A1F3
werden yerglichen u. die Griinde fiir dereń Abweichung erklart. (Metallurg [russ.:
Metallurg] 9. Nr. 10. 78— 87.)
JU N G E R .
G.
A. Abramów, Einige Bemerkungen zum- Aufsatz von W. M . Gusskow „Elektrometallurgie des Aluminiums"'. (Vgl. yorst. Ref.) Uberprufung der Ergebnisse von
Gusskow iiber die prinmren Vorgange bei der Elektrolyse geschmolzener KryolithTonerdegemische: Vf. erachtet folgende primare Vorgange ais gegeben: 1 . Abscheidung von Al an der Kethode nach Al "' + 3 © — ->• Al; 2. Abseheidung von 0 2
an der Anodę nach 2 A103' " — 6 © -- y A120 3 + l 1/’ 0 2 u. bei Kohlenanoden
C-f 0 2 = C02. (Metallurg [russ.: Metallurg] 9." Nr. 10. 87— 89.1934.) JuNGER.
S. W . Karpatschew und N. M. Kantschinski, Versuche, normale Aluminiumwannen ohne Anodeneffekle zu betreiben. (Vgl. C. 1934. II. 3830.) Aus der Abhangig­
keit der krit. anod. Stromdichte (Stromdiehte beim Anodeneffekt) vom Al20 3-Geh.
des Elektrolyten laBt sich letzterer Geh. yerfolgen u. der Anodeneffekt durch rechtzeitige Al20 3-Zugabe yermeiden, was durch prakt. Verss. bestatigt wurde. (Lcichtmetalle [russ.: Legkie Metally]4. Nr. 6 . 4— 8 . 1935.)
J unger.
M. A. Popow ,
Vergleich verschiedenerSlromziifiihrungsarte?i
zu Eleklrolysemnnen. Der Spannungsgewinn der einseitigen Stromzufuhrung gegeniiber der zweiseitigen ist bei Al-Zellen so gering, daB ein Unterschicd in den beiden Stromzufiihrungsartcn prakt. nicht besteht. (Leichtmetalle [russ.: Legkie Metally] 4. No. 6 . 9— 14.
1935-) _
J unger.
Fritz Ohl, Aluminium und Aluminiumlegierungen ais Baustoff in der chemischen
Industrie. Die Verwendungsm6 glichkeit des Rein-Al in der chem. Industrie u. den
dieser nahestehenden Betrieben wird betrachtet, u. zwar werden dazu die wichtigsten
chem. Agenzien in yersehiedene Gruppen zusammengefaBt, fiir die Rein-Al entweder
„allgemein brauchbar u. widerstandsfahig" oder nur „bei gewohnlieher Temp. allgemein
brauchbar u. widerstandsfahig11 oder „bei teilweiser Temp.-Einschriinkung allgemein
brauchbar u. widerstandsfahig" oder „infolge moglicher Korrosionsschaden nur bedingt
anwendbar11 oder ,,unbrauchbar“ ist. Verschiebungen in dieser Zusammenstellung
treten ein, wenn nicht einzelne Stoffe, sondern Gemische oder vcrunreinigte Stoffe
vorliegen. Aus dor Zusammenstellung ist ersichtlieh, daB sich dem Al in der organ,
otoffe verarbeitenden Industrie noch groBe Anwendungsmoglichkeiten bieten. Die
bekanntcsten Al-Legierungen werden in 2 Gruppen eingeteilt, dereń eine fiir die chem.
Industrie brauchbar, die andere unbrauchbar ist. Wichtig fiir den chem. Apparatebau
suw demnaeh die Si-haltigen Al-Legierungen. Al-Legierungen mit Cu-, Zn- oder Nilichh. sind dagegen ungeeignet. Da beim Bau chem. Apparaturen aueh gute Wiirmeubertragung wesentlieh sein kann, wird auf das gunstige Verh. der Al-Legierungen
in dieser Beziehung hingewiesen u. folgende Warmeleitfahigkeiten (cal/cm-sec-Grad)
bekanntgegeben: Rein-Al 0,504, Aludur 533 0,35, Anticorodal 0,37—0,47, KS-See" asser 0,346, Legał 0,50, Peraluman 0,29—0,33 u. Silumin 0,39. — Auf die Anwendungs-
426
H vm. M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p iiie . M e t a l l y e r a r b e it u n g .
19 36 . I.
gebiete in den einzelnen Zweigen der chem. Industrie wird naher eingegangen. (Chem.
Apparatur 22. Nr. 20. Werkstoffe u. Korros. 10. 45. 25/10. 1935.)
G oldbach.
A. M. Rom anow ski und J. K . Berent, Elektrolylische Geiuinnung von MagnesiumAluminiumlegierungen mit Kryolith ais Lósungsmitlel. Verss., Mg-Al-Legierungen dureh
Elektrolyse der Schmelzen von MgO u. Kryolith zu erhalten, scheiterten. Aus solchen
Schmelzen schied sich bei der Elektrolyse yorwiegend Al an der Kathode ab; auch
machte der hiiufig auftretende Anodeneffekt trotz der guten Loslichkeit yon MgO
im Kryolith (ca. 15% MgO) eine fortlaufende Elektrolyse unmoglich. (Leichtmetallc
[russ.: Legkie Metally] 4. Nr. 6 . 27— 40. 1935.)
JUNGER.
W . M. GusskOW, Die Technik der Magnesiumherstellung. Die yerschiedenen fiir
die Mg-Elektrolyse yorgeschlagencn Verff.: Chlorid-, Oxydelektrolyse, Red. von MgO
mittels Silumin, Fe Si, C, Wo, Mo, die Apparatur, die Zus. u. Herst. der Elektrolyte
werden auf Grund bekannter Veróffentlichungen u. Patente besproehen. (Metallurg
[russ.: Metallurg] 10. No. 1. 81— 88. 1935.)
JuN G E R .
M. Schoiield, Die Entwicklung des Zirkons und seiner Verbindungen. Zusammenfassende Darst. der Gewinnung u. Verwendung von Zr-Metall u. ZrO.,. (Chem. Age
33. 303—04. 5/10. 1935.)
'
R eusch.
— , Herstellung und Eigemchaften der Weifigoldlegierungen. Die meisten WeiBgoldlegierungen enthalten neben Au 15— 20% Ni u. etwa 10% Zn. Ihr E. liegt bei etwa
950°. Ein legierungstechn. Nachteil besteht darin, daB sie ihre Eigg. nicht wie die
n. Au-Legierungen progressiy andern. Weitere Nachteile sind groBe Hartę, die die
kiinstler. Bearbeitung erschwert, hohe Empfindlichkeit gegen Temp.-Schwankungen
u. gegen 0 2. Dio technolog. Eigg. sind sehr stark von dem zur Anwendung kommenden
Herst.-Verf. bestimmt. Auf das Schmelzen wird naher eingegangen. Durch nochmaliges
Umschmelzen des fertigeu Gusses (auch wenn Altmetall zugesetzt wurde) wird geringere
Hartę, gróBere Gleichmafligkeit der Zus. u. bessere Bearbeitungsfahigkeit erreicht.
Noch bessere Ergebnisso werden erzielt, wenn der GuB vor dem Umschmelzen mechan.
stark bearbeitet wird (zu Blechen auswalzen). Auf die Empfindlichkeit gegen schnelle
Temp.-Anderungen ist bei der Warmbehandlung u. beim Loten Rucksicht zu nehmen.
Nahere Angaben iiber Loten u. Beizen. Dio Au-armeren WeiBgoldlegierungen werden
mit Cr, Pt oder Pd plattiert. Die Verchromung hat den Nachteil, daB sie bei hoherer
Temp. leicht schwarz wird u. sich schwer loten liiBt, weil das Lot nicht f lieBt. Elektrolyt.
Plattiorung der WeiBgoldlegierungen mit WeiBgold ist nicht nioglich, da die Legierungsbestandteile wegen des abweichenden elektrolyt. Yerh. nicht ais einheitliche Legierung
abgeschieden werden. Gute Resultate werden dagegen mit der Aufplattierung von
Au-Cd-Verbb. erzielt. Eine fiir diese Zwecke empfehlenswerte elektrolyt. Lsg. ist:
125 g Cyannatrium, 40 g Goldcyanid, 20 g Kadniiumoxyd, 20 g Kaliumhydrosyd
u. 10 1 W. Arbeitstemp. 28°. Anoden aus 14- bis 18-karatigem Au. Anweisungen zum
Arbeiten mit diesem Bad. (Metallborse 25. 947. 979. 3/8. 1935.)
Goldbach.
Frances D. Weaver (Mrs- Harold Heywood), Letternmetallegierungen. Ausfiihrliehe Wiedergabe der C. 1935- II. 3290 nach einem Auszug referierten Arbeit.
( J . Inst. Metals 56. 209— 40. 1935.)
JuNG ER.
R . T. Rolfe, Lagermetalle. Vf. gibt einleitend einen tlberblick iiber die Aufgaben der Schmiermittel u. die Bedeutung des Olfilmes u. geht dann weiter auf die
Druckverhaltnisse bei Lagern ein, die er an Diesel- u. Explosionsmotor ais Beispiele
bespricht. Weiter werden die Ursaehcn fiir Lagerbriichc diskutiert, eine Ubersicht
iiber die yersehiedensten Lagcrmetalle u. iiber die an diese Werkstoffe zu stellenden
Forderungen gegeben u. die auf der Sn-Basis entwickelten Lagermetalle eingehend
bcliandelt, wobei eine Zusammenstellung iiber ihre Zus., Hartę, ZerreiB- u. Druekfestigkeit yon M u n d e y , B is s e t t u. CARTLAND (C. 1923. II. 135) wiedergegeben
wird. Vf. beschreibt ferner die Ausfiitterung der Lagerschalen u. -buchsen, Vorbereitung u. Durchfiihrung des AusgieBens bzw. Einziehens, wobei er die Anwendung
von SchleuderguBmaschinen fur die Herst. von Lagerbuchsen besonders beriicksichtigt.
In gleicher Weise werden die Lagermetalle auf der Pb-Basis behandelt sowie die gleichfalls ais Lagermetalle yerwendeten Pb-Ba- bzw. Pb-Ca-Legierungen, Cu-Sn- u. Cu-PbLegierungcn sowie Phosphor- u. Bleibronzen. In einer Tabelle werden D., F., u. Festigkeitswerte von Pb-Bronzen, Cu-Pb-Legierung u. WeiBmetall yergleichend gegeniibergestellt. Zum SchluB gibt Vf. eine Ubersicht iiber die modemen sclbstschmierenden
Lagermetalle, die zu Schmierungszwecken Graphit enthalten, wie „Genelite“ (GENERAŁ
ELECTRIC Co., U. S. A.) oder aus porósen Legierungen bestehen, die die Aufnahmc
yon gróBeren Schmierolmengen ermógliehen sollen, wie „Oilite“ (MaNGANESE BroNZE
19 3 6 . I .
Hyj,,. M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p h ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g .
427
a n d B r a s s Co.), u . geht nooli kurz auf nichtmetall. Stoffe ais Lagerausfutterungen
ein. (Metal Ind., London 46. 691— 94. 47. 33— 36. 59— 62. 85—88. 109— 11. 135— 38.
9/8. 1935. Bedford, W. H. Allens, Sons and Co.)
Franke.
F.
W itm an, N. Dawidenkow und P. Ssacharow, Ober den Einflu/3 der Ober­
flache auf die Festigkeit von metallischen Proben. Eigene Verss. der Vff. bestatigten die
bereits friiher von anderen Forsehem gefundene Tatsaehe, daB die Oberflachenbearbeitung von wesentlieheni EinfluB auf die Festigkeit von Metallen ist, u. daB letztere
bei gut abgcdrehten, besser noch fein polierten Proben ansteigt. (J . techn. Physik [russ.:
Shurnal technitseheskoi Fisiki] 5. 418— 24. 1935.)
JU N G E R.
R . W . Thompson, Oberwachung der Korngrófle bei Prazisions-Oesenkschmiedestiicken. Nach einem Oberblick iiber die Entw. der Schmiedetechnik in den letzten
Jahren wird im AnscliIuB an eine friihero Arbeit des Vf. (C. 1933.1. 4024) das Schmieden
von Zahnradkórpern u. Kurbelwellen u. dereń Warmebeliandlung ausfiihrlich beschrieben. (Metal Progr. 28. Nr. 4. 187— 90. 194. Okt. 1935. Alliance, Ohio, Transue
and Williams Steel Forging Corp.)
F ranke.
N. I. Gluschkowa und N. F. K unin, Plastisches Pressen von Zylindern. Das
Gesetz der Polytropie gilt mit groBer Genauigkeit auch fiir das piast. Pressen von
Zylindern, von einem gewissen Prefiabschnitt an gerechnet. Die Spannungen der reinen
Deformation bleiben beim polytrop. PreBvorgang konstant; das Anwaehsen der auBeren
Spannungen wird durch Wrkg. der auBeren Reibung auf den Querschnitt erklart. Es
werden Methoden angegeben: fiir dio Errechnung der Spannungen bei der reinen
Deformation, fiir die Best. der Reibung u. des Reibungskoeff. beim Pressen von
Zylindern; der Charakter der ersten Periode des Pressens u. die Rolle der Ausgangsstruktur der PreBkórper werden aufgeklart.
(J. techn. Physik [russ.: Shurnal
technitseheskoi Fisiki] 5. 425— 35. 1935.)
J unger.
E. I. Roscher, S. D. Zypurdejew und S. N. Jakowlew, Zur Frage der Walzenkalibrierung fiir das Walzen von N ichteisenmetallen auf Drahtstra/3en. Die Walzenkalibrierung fiir NE-Metalle wird in ihren Hauptpunkten: Abhangigkeit der Kaliber
von der Form u. den Eigg. des Walzgutes, Reihenfolge der Kaliber, die CJuerschnittsabnahme in den einzelnen Kalibem fiir verschiedene Walzgiiter, besprochen. {Metallurg
[russ.: Metallurg] 9. Nr. 9. 63— 77. Nr. 10. 65—78. 1934.)
J unger.
Guillermo Berraz, Neue Technik des Verldtens von Metalldrdhten. Drahte yon
gleichem oder verschiedenem Materiał konnen leicht miteinander verlótet werden,
wenn man sie nebeneinander hangend ais Kathode bei elektr. Entladung in einem
vcrd. inerten oder reduzierenden Gas (Druck von der GróBenordnung 1— 2,5 mm Hg)
verwendet. Bei yerschiedenen Metallen laBt man das leichter schmelzende etwas
iiberstehen. Schwer schmelzbare Drahte werden unter Zwischensehaltung eines leichter
schmelzbaren gelotet. Die Temp. kann durch die Entladungsstromstiirke geregelt
werden. Ais Beispiele nennt Vf. die Metallpaare Cu-Cu, Fe-Cu, Ag-Konstantan, CuKonstantan, Fe-Konstantan, Konstantan-Nickelin (mit Cu). Die Lotstellen sind
absol. haltbar u. frei von oxyd. Beimengungen. Auch leicht oxydable Metalle konnen
nach diesem Yerf. yerlótet werden. (An. Inst. Inyestigae. eient. tecnol. 3/4. 98— 101.
1934.)
R. K. M u l l e r .
L. J. G. van E w ijk, Das Eindringen von Weichloten und anderen geschmolzenen
Metallen in Stahl bei Temperaturen bis zu 400°. Inhaltlich ident. mit der C. 1935.
II. 3003 referierten Arbeit. (J. Inst. Metals 56 . 241— 56. 1935. Amsterdam, National
Franke.
Institute for Aeronautical Research.)
A. Falkewitsch und I. Strishewski, Untersuchung der Moglichkeit der Bildung
von Acetylenkupfer in den Kondensatorem. von Sauerstoffapparaten. Aus der Literatur u.
aus eigenen Verss. der Vff. ergibt sioh, daB auch bei Ggw. groBerer Mengen C2H 2 unter
den Bedingungen des Oa-App. (Verss. in C2H 2-gesatt. fl. 0 2) die Bldg. von C2Cu2 nicht
erfolgen kann. (Chimstroi [russ.: Chimstroi] 7. 294— 95. 1935.)
R . K. M U L L E R .
H.
Anderssen, Neue Probleme der deutschen Gahanotechnik. Ersatzmoglichkeiten
fiir Oberziige aus Sn, Cr, Ni u. Co werden erórtert. In erster Linie wiire Leichtmetall
(Hydronalium, elosiertes Al) heranzuziehen. LaBt sioh die Verwendung yon Fe ais
\Verkstoff nicht umgehen, so kommen ais Rostschutzuberzugo Zn oder Cd in Betracht.
Łlektrolyt. abgeschiedene Cd-Zn-Óberzuge (85°/0 Cd, 15% Zn) haben gewisse Vorziige
gegeniiber beiden reinen Metallen. Aus alkal. Bad abgeschicdenes Hg-haltiges Zn gibt
einen besonders guten Rostschutz. — Was Cu u. Messing betrifft, so ist zum t)berziehen yon Fe letzterem der Yorzug zu geben. Auch die elektrolyt. Pb-t)berziige sind
428
H y][[. M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g b a p h ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g .
1936. I.
einer weiteren Anwendung, ais sie bisker iiblieh ist, fahig. (Cliemiker-Ztg. 59. 629— 30.
31/7. 1935. Berlin.)
'
K u t z e l n ig g .
S.
W em ick, Die Normung von elektrolytisch abgeschiedenen Uberziigen. I., II. Die
anodisclien Uberziige, Zink und Cadmium. Nach allgemeinen Ausfiikrungen iiber den
Wert der Normung (speeification) fur die Galyanotechnik wird im besonderen auf die
dem Fe gegenuber „anod." Uberziige Zn u. Cd eingegangen. Zu unterseheiden ist
zwischen der Normung des Abseheidungsverf. u. einer Normung der Eigg. Von letzteren
kommen in Betraebt: Aussehen (Vorgleieh mit Mustern, bestimmte Toleranzen), Dicke
oder Gewieht, GleielimaBigkeit, Haftfestigkeit (einfache Probe: beim Polieren mit einem
stumpfen Werkzeug sollen keine Blasen entstehen) u. Schutzwert (Salzspriihprobe). —
Zum Sehlusso werden prakt. bewalirte Normen fiir Cd-Uberziige angegeben. So sollen
diese mit einem farblosen Nitrocellulose- oder anderem Lack iiberzogen sein. Das Gewicht soli nicht weniger ais 30 u. nicht mehr ais 60 mg/Quadratzoll betragen, entspreehend einer Dicke von 0,000 23—0,000 46 Zoll. — Die Ausfuhrung der Salzspriihprobe ist genau beschrieben, desgleiehen die Best. des Gewichtes je Fliicheneinheit. Der
Tiefungsprobe nach E r i c h s e n unterworfen, sollen sich die Uberziige auch naeh dem
Bruche des Grundmetalles nicht abgel. haben. (Ind. Chemist chem. Manufacturor 11.
155— 56. 233—34. 239. 1935.)
K u t z e l n ig g .
N. D. Biriikoff, S. P. Makariewa und A. A. Timochin, Theorie und Prazis
der Vercliromung. I I . (Korros. u. Metallsehutz 11. 193— 201. Sept. 1935. — C. 1935.
I. 2434.)
K u t z e l n ig g .
— , Glanzende CadmiumeleklroplaUierungen. Eine Glanzbrcnne fiir Cd-tlberziige
besteht aus 1°/0ig. H N 0 3 (d = 1,42, Gewichts-°/0), in welche die sorgfiiltig gewaschenen
Gegenstiinde 5— 10 Sek. lang getaucht werden, wonach wieder grundlich gewaschen
werden muB. Die Glanzwrkg. beruht auf der Auflsg. der Rauhigkeiten. (Eintauchzeit
u. Gewichtsyerlust stehen in einem annahernd linearen Verhaltnis.) — Ferner konnen
die Uberziige durch kurzes Tauchen in Chromsaure (2,5 Pfund je Gallonc W.), u. anschlieBend, nach dem Spulen mit W., in H ,S 0 4 (2,5 Pfund jo Gallone W.) geglfinzt
werden. Durch die DUFFEK-Probe, deren Ausfuhrung beschrieben ist, wird gezeigt,
daB der Schutzwert der Uberziige bei sorgfaltiger Ausfuhrung der Chromsaurebeize
nicht leidet. — SehlieBlieh werden die Móglichkeiten, durch Zusatz von geringen Mengen
Ni-Salz, von organ. Stoffen oder beidcm glanzende Abscheidungen unmittelbar zu
erhalten, besprochen. Massenartikel, die in der Trommel yercadmet werden, yerlassen
das Bad gleichfalls hochgliinzend. (Synthet. appl. Finishes 6 . 16— 18. 44—47.
1935.)
"
K u t z e l n ig g .
Russel Harr, Anorganische Zusaizsalze in galvanischen Nickelbadem. D ie Wrkg.
yon Na-, Mg- u. Al-Sulfat sowie von H 3B 0 3 u. NH 4C1 auf die Metallverteilung, die krit.
Stromdichte, die Ausbeute u. den Badwiderstand wird untersucht. Zur Best. der Metaliyerteilung (des Streuyermogens) dient die KROMBHOLZ-Probe. Sie besteht darin,
dafi man der yertikalen Anodę einen rechtwinkelig gebogenen Cu-Draht mit einem
10 cm langen horizontalen Stiick gegeniiberstellt, diesen nach dem Vers. in 10 gleichc
Abschnitte teilt u. mkr. die Diekenanderung oder gravimetr. die Gewichtsanderung
bestitnmt. Die Probe gibt eine bessere Ubersicht iiber die Metallyerteilung ais die
BLUM-HARING-Methode. Zwischen Standardbiidern mit ph = 6,3 u. 2,0 besteht
kein nennenswerter Unterschied in bezug auf Metallyerteilung. Geringe Mengen (0,25-n.)
yon Na-, Mg- oder Al-Sulfat haben bei hohem pu auf diese keinen EinfluB; bei niederem
pn wirken Na- u. Mg-Sulfat ungiinstig, wahrend A12(S0 4) 3 ohne EinfluB ist. Fur
hohere K onzz. (1,5-n.), 0,(36 Amp. u. 60° w rd e n folgende Feststellungen gemacht:
Na 2S0 4 yergleiehmaBigt dio Metallyerteilung sowohl bei hohem ais bei niederem PH
sehr wirksam, MgS0 4 yerursacht bei hohem ph eine leichte Verbesserung, hat jedoeli
bei niederem pn die entgegengesetzte Wrkg., A12(S0 4)3 wirkt in beiden Fallen ungiinstig.
— Temp.-Erhóhung yerbessert nur in Lsgg. mit hohem ph das Streuvermógen. —
Erhóhung der Stromdichte yon 1,9 auf 3,8 Amp./qdm beeinfluBt in 60° h. Ni-Lsgg.
dio Metallyerteilung sehr ungiinstig. — Ais „krit. Stromdichte11 wird jener Wert der
Stromdichte bezeichnet, bei welchem dunkle u. rauhe (,,yerbrannto“ ) Ndd. zu ent­
stehen beginnen (Best. durch alłmahliche Steigerung der Stromdichte um je 2 Amp-,'
qdm). Aus Lsgg. mit niederem pn kann Ni bei hoheren Stromdichten abgeschieden
werden ais aus Lsgg. mit hohem pn. Fiir Lsgg. mit niederem pu erweisen die Bestst.
der krit. Stromdichte die Notwendigkeit der Ggw. yon Borsaure. — Ammonsalze erhohen die krit. Stromdichte in Lsgg. mit hohem p« stark; in Lsgg. mit niederem pn
yerursachen sio die Bldg. harter u. sprSder Uberziige. — Die Entstehung yon „ver-
1936. I .
Hyuj. M e t a l i ,u r g i e . M e t a l l o g r a p u ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g .
429
brannten“ Ndd. bei hohen Stromdichten steht mit der Bldg. einer mit der Kathode
in Kontakt stehenden alkal. Fl.-Schicht in Zusammenliang. — Na- u. Mg-Sulfat erniedrigen die krit. Stromdichte proportional ihrer Konz. Geringe Zugaben von Ala(S04)3 yermindern, groBere Zugaben erhohen die krit. Stromdichte. — Auf spektroskop.
Wego wird nachgewiesen, daB Mg-Ni-Legierungen aus MgS04-haltigen Badem nicht
abgcschieden werden konnen. (Trans, electrochem. Soc. 6 8 . Preprint 21. 20 Seiten.
1935. Madison, Univ. of Wisconsin, Chem. Eng. Lab. Sep.)
KuTZELNIGG.
Sven Brennert, Schwcirze Flecken auf Zinn und verzinnten Waren. Auf verzinnten Waren, die neutralcn oder fast neutralcn Lsgg. ausgesetzt sind, entstehen unter
Umstanden schwarze Flccken. Diese Erscheinung macht sich besonders in der Milcliindustrie unangenehm bemerkbar. Sie ist elektrochem. Natur u. tritt nur auf, wenn
cin bestimmtes „Losungspotential" iiberschritten wird. Eine Uberschreitung ist deshalb notwendig, weil das Metali mit einer Oxydhaut bedeekt ist, dereń Widerstand
uberwunden werden muB. — Die durch anod. Behandlung eines Sn-t)berzuges auf
nichtrostendem Stahl erhaltene schwarze Substanz besteht laut Analyse aus 76,3%
SnO, 18,4% Sn0 2 u. 1% Fe20 3. — Es scheint, daB zur Entstohung der schwarzen
Flecken eine gewisse Mindeststromdichte notwendig ist. In neutralen Lsgg. ist das Sn
mit einem unsichtbaren Oxydfilm bedeekt u. das Metali kann nur an den wenigen
Stellen in Lsg. gehen, an denen der Film yerletzt ist. An diesen ist aber selbst bei
niederen Gesamtstromdichten die ortliche Stromdichte yerhaltnismaBig groB. —
Eine frisch polierte Sn-Oborflache, die in neutrale, beliiftete KCl-Lsg. gebracht wird,
yerandert ihr Potential stetig im Sinne der Veredlung, so lange bis das Losungspotential erreicht oder etwas iiberschritten ist. Dann beginnt das Sn zu korrodieren
u. die schwarzen Flecken entstehen bei einem Potential, das hauptsaclilich durch den
anod. Angriff bestimmt ist. Die Veredlung erfolgt um so rascher, je gróBer der Sauerstoffgeh. der Lsg. ist. — Um die durch Milch yerursachten schwarzen Flecken im Vers.
nachzuahmen, muB man fiir reichliche Beliiftung sorgen oder bei so tiefer Temp.
arbeiten (unter 10°), daB die Tatigkeit der Bakterien (wclche den Sauerstoff rasch aufbrauchen wurden) prakt. aufgehórt hat. Unter solchen Umstanden beobachtet man
den Potentialanstieg mit der Zeit. Falle eines starken Angriffes bei auBergewóhnlich
hohem O-Geh. sind aus der Prasis bekannt. Zur Verhiitung der Korrosion sind verschiedene Wege denkbar. Ein bewahrtes Mittel beruht auf der Erniedrigung des SnPotentials bis unter das Lósungspotential durch schwache kathod. Polarisation: man
bringt die Sn-Oberflache mit Zn oder Al in Beruhrung. — Eine Verstarkung des schiitzenden Osydfilmes erfolgt im allgemeinen unter den prakt. Bedingungen von selbst, kann
aber auch kunstlich durch anod. Osydation bewirkt werden. (Sheet Metal Ind. 9.
545—47. Sept. 1935.)
K u t z e l n ig g .
Georg Buchner, Oberflachenfdrbung der Metalle. Allgemeiner Uberblick. (Chemiker-Ztg. 59. 841— 43. 16/10.1935.Miinehen.)
KUTZELNIGG.
— , Chemische Farbung ton Gufieisenteilen. Zusammenstellung yon ArbeitsTorschriften. (TZ prakt. Metallbearbeitg. 45. 410— 12. 25/8. 1935.) K u t z e l n ig g .
V. A. Wardell, Die Anwendung von Inhibiloren zur Verhinderung v<m Korrosion
durch Sauren. Literaturbericht mit 25 Literaturstellen. (Chem. Engng. Min. Rev. 27.
286-90.321— 23. 1935. Newcastle, N. S. W., Lysaght Newcastle Works Ltd.)
Gold.
Charles A . M ann, Organische Korrosionsverzogerer. Bei der Behandlung yon
Metallen mit Sauren werden zur Verzógerung der Korrosion N-haltige u. CO-haltige
\erbb. zugesetzt. (DrugsOils Paints 50.332. Aug. 1935.)
S c h e if e le .
L. G. E. Bignell, Verhinderung der Korrosion an Olbohranlagcn in Kansas durch
chemische Zusatze. Vf. beschreibt MaBnahmen, die zur Verhinderung der Korrosion
an Rohrleitungen u. Metallstiicken an Olbohranlagen in Kansas getroffen worden
®u*d, u, die vor allem in der Anwendung von chem. Zusatzen zu den korrodierenden
Fil. bestehen. So wird die Verwendung von Alkalisalzen einwertiger Phenole fiir Rohrnineralole (A. P. 1 829 705, ygl. C. 1932. I. 167) yorgeschlagen u. fur Salzwasser alkal.
“ gg._von Cr-Salzen, besonders von Natriumchromat (A. P. 1 873 084; vgl. C. 1933.
• 1659), u. alkal. Lsgg. der Gerbsaure oder ahrdicher organ. Sauren u. Verbb., wie
Gerberloheestrakt aus Kastanien oder Eicheln, sowie alkal. reagierende Lsgg. von
«l(0Na)3, Natriumsilicat u. ahnlichen anorgan. Verbb., die mit den Mg-, Ca-, Sr- u.
"S-Sakcii leicht flockenartige Ndd. bilden. (Oil Gas J. 34. Nr. 20. 32. 34—35. 3/10.
19 3 5.)
Franke.
xvm. i.
•28
430
H Tm. M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p h ie . M e t a l l y e r a r b e it u n g .
1936. I.
Wargons Aktiebolag, Wargon, iibert. von: Turę Robert Haglund, Stoekholm,
Schwedcn, Herstdlung von kohlenstoffarmen Metallen und Legierungen aus C enthaltenden
metali. Ausgangsstoffen, z. B. aus C-haltigem Ni, Fe, Cr, Mn oder V. Die Metalle
werden nach ihrer Abkiihlung zerkleinert u. aus dem Puiyer die C-roiehen Bestandteile auf mechan. Wege, z. B. Windsichten oder Schlammen, entfernt, wobei zusammen
mit dem C gleichzeitig andere Verunreinigungen, wie Sulfide, Nitride oder Phosphide,
abgehen. Das Schmelzen u. Abkiihlen der Rohmetalle soli so durchgefiihrt werden,
daB ein móglichst grobkomiges Gefiige entsteht. Zur Begiinstigung der Abscheidung
des C, bzw. der Carbide kann man dem Rohmetall einer Lsg. des C entgegenwirkende
Stoffe, wie Si, Al oder Ti, zusetzen. (E. P. 426 765 vom 20/9. 1934, ausg. 9/5. 1935.
P .P . 780 577 vom 19/9. 1934, ausg. 29/4. 1935. Beide Schwed. Prior. 20/9.
1933.)
G e is z l e r .
Telegraph Construction & Maintenance Co. Ltd.', London, W alter Frederick
R an dali, Ewell, und Frank Harold Smith, Merstham, Surrey, England, Magnetische
Eisen-Nickellegierungen mit gleichbleibender Permeabilitat im Bereich sehwacher
magnet. Felder. Eine Fe-Ni-Legierung mit 30— 90% N i u. mindestens einem Element,
wie Ag, Be, Sb, Mg, Ca oder Cu, das bei hoherer Temp. groBere Loslichkeit ais bei
niedriger besitzt, wird bei mindestens 900° homogenisiert. Zur Erzielung einer tlbersattigung an dem genannten Element wird die Legierung raseh abgekiihlt u., naehdem
sie in die Endform gebracht wurde, bei 250— 500° angelassen. Bei Venvendung von
Cu ais Zusatzelement soli der Ni-Geh. 80% nicht iibersteigen, weil die Loslichkeit des
Cu in Legierungen mit wachsendem Ni-Geh. ansteigt. Zur Erhohung des spezif. Wider­
standes der Legierung kann man ihr bis zu 15% Cr oder eines anderen Elementes zuBetzen, das keine veranderliche Loslichkeit bei yerschiedenen Tempp. aufweist. (E. P.
430 987 Tom 21/12. 1933, ausg. 25/7. 1935.)
G e is z le r .
Oesterreichisch Amerikanische Magnesit Akt.-Ges., Radenthein, Kamten,
Oestcrreich, Gewinnung ton Zink, Magnesium oder anderen flildiligen Metallen aus einer
brikettierten Mischung des betreffenden Metalloxydes u. Kolile. Die yerhaltnismaBig
kleinen Briketto werden in regelmilBig aufeinander folgenden Teilgaben in den mittelbar
oder elektr. (durch Lichtbogen) beheizten Bed.-Ra.um eingetragen. Metali- u. Reduktionsmittelmenge in den Teilgaben, ihre Aufeinanderfolge u. die dem Red.-Raum
zugeflihrto Warmemenge sind derart aufeinander abgestimmt, daB der Abgang der
gasformigen Rk.-Erzeugnisse gleich ihrem Zugang ist, d. h., daB keine wesentliche
Anhaufung der Besehickung in dem leeren Ofenraum eintreten kann. Zur Herst. der
Brikette soli ein schnell verkokendes Bindemittel, z. B. Teer, yerwendet werden. Ein
vorheriges Verkoken der Brikette wird nicht vorgenommen. Die Brikette sollen
móglichst reich an fliichtigem Metali sein, damit bei ihrem Einwerfen in den h. Rk.-Raum
soviel Gase u. Dampfe entbunden werden, daB auch die nicht fluchtigen Rk.-Erzeugnisse
fortgefiihrt werden. (F. P. 782456 vom 10/12.1934, ausg. 5/6.1935. Oe. Prior.
12/12. 1933.)
G e is z le r .
L a Nouvelle Montagne Soc. A n., Engis, Belgien, Gewinnung von Zink aus Zink­
staub durch Sdimelzen in Gegenwart von Ammoniumchlorid, dad. gek., daB 1. etwa die
l 1 /2— 2%-fache Menge des theoret. zur Umsetzung des ZnO in ZnCl2 erforderlichen
NH 4C1 Yerwendet wird; 2. die zu schm. Mischung aus Zn-Staub u. NH.,C1 mit einer
diinnen Schicht von NH 4C1 bedeekt wird. — Das bei der Rk. freiwerdende NH 3 verfliichtigt sich u. kann ais Chlorid oder Sulfat wiedergewonnen werden. (D. R. P618 463 KI. 40 a yom 27/8.1933, ausg.10/9. 1935.)
GEISZLER.
International Nickel Co. ofCanada, Ltd., ubert. von: Ivor J . Simcox und
Robert L. Peek, Copper Cliff, Ontario, Canada, Schmdzen von Kupfererzen imFlammofen auf Stein u. Schlacken. Nach dem Einschmelzen werden Stein u. Schlacke durch
Einblasen eines inerten Gasstromes heftig durcheinander gewirbelt, worauf sie sich im
restliehen Teil des Ofens absetzen konnen. Die Bldg. von Magnetitansatzen an der
Ofensohlo soli Yerhindert werden. (Can. P. 345 512 Yom 15/8. 1933, ausg. 23/10.
1934.)
G e is z l e r .^
Revere Copper and Brass Inc., iibert. von: Richard A . W ilkins, Rome, N. YV. St. A., Kupferlegierung zur Auskleidung von GefaBcn, in denen Bier a u f b e w a h r t
werden soli. Die Legierung enthalt 1— 6 % Si u. Cu in einer Menge, daB die Summc der
Gehh. an diesem Metali u. Si zwischen 95 u. 99% liegt. AuBerdem kann die Legierung
noch 1— 5% Zn u. 0,5— 3% Mn oder beide Metalle gleichzeitig in den Grenzen von
0,5— 4,5% fur Zn u. 0,5— 3% fur Mn enthalten. Besonders harte Legierungen lassen
sich durch einen Zusatz von Ni bis zu 2% erzielen. Im Gegensatz zu Behaltern, dereń
1936. I .
H yiII. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l y e r a r b e i t u n g .
431
innere Oberflache aus einer Fe-Legierung besteht, findet eine Verfarbung oder Geschmacksyerschlechterung des Bieres durch das Metali nicht statt. AuBerdem sind dio
Legierungen bestandiger gegen korrodierendc Einflusse. Im A. P. 2 013 326 sind fur den
gleichen Zweck Legierungen empfohlen, die neben Cu 0,25— 3% Sn u. 0,25— 4% Si
enthalten. Boi Legierungen mit betrachtlich iiber 1% liegenden Sn-Gehh. soli der Geh.
an Si 1% nicht iibersteigen. AuBerdem konnen die Legierungen noch Zn enthalten,
wodurcli ihro Verarbeitbarkeit yerbessert wird. Cu soli in Mengen von mindestens 85%
yorhanden sein. Nach A. P. 2 013 327 sollen fiir den genannten Zweck Legierungen
yerwendet werden, die etwa 0,4— 5% Si u. 0,1— 0,6% Fe enthalten. Der Si-Geh. soli
immer das Doppelte des Geh. an Fe betragen. Der Mindestgeh. an Cu betragt 8 8 % .
Auch diese Werkstoffe konnen 0,25— 1,25% Sn u. 1— 10% Zn enthalten. (A. PP.
2013 325 vom 7/10. 1933, 2 013 326 u. 2 013 327 vom 31/3. 1934, alle ausg. 3/9.
1935.)
G e is z l e r .
Śoc. An. Usines Metallurgiqu.es Stabenow, Tschechoslowakei, Kupferlegierung
fiir Kondensatorrohre u. ahnliche Gegenstande, bestehend aus 68— 72% Cu, 0,5— 1,5%
Sn, 0,5— 2,5% Al, Rest Zn. Zur Verbessorung der mechan. Eigg. kann man der Legierung noch 0,1— 0,3% Mn zusetzen. Durch den Geh. an Al soli eine bedeutende Steigerung des Widerstands der Legierung gegen korrodierendc Einflusse erreicht werden.
(F. P. 783 246 vom 4/12. 1934, ausg. 10/7. 1935.
Tschechoslow. Prior. 20/12.
1933.) _ _
G e is z le r .
Giorgio Sanna, Turin, Italien, Kupferlegierung, bestehend aus 50— 85% Cu,
10—50% Pb, je 1— 25% Ni, Mo oder W, u. gegebenenfalls 1— 10% Fe oder Sn. Die
Werkstoffe besitzen auch bei hoheren Tempp. ausreichende Festigkcit. Sio eignen sich
zur Horst. von Lagern u. Teilen von Brennkraftmaschinen. (It. P. 315 388 vom 28/6.
1933.)
G e is z le r .
E.
I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Del., V. St. A., Geuńnnung von
Leichtmetallen durch SchmelzfluBelektrolyse bei einer Temp., die iiber dem F. des Leichtmetalles, aber unter dem des gegebenenfalls abgeschiedenen Beimetalles liegt, z. B. bei
der Gewinnung des Na aus einem Gemisch von NaCl u. CaCl2, unter dcm F. des Ca. Um
bei Zellen mit Elektroden von yerhaltnismaBig groBer Oberflache u. geringem Abstand
voneinander eine infolge yon Entmischung des Elektrolyten leicht eintretende, zu KurzscMuBsen fiihrende Abscheidung yon Ca zu yerhuten, erhoht man dio Umlaufgeschwindigkeit des Elektrolyten in dem Raum zwisehen den Elektroden. Bei Zellen mit zentraler
zylindr. Kohlenelektrode u. um dieser angeordneter hohlzylindr. Kathodo aus Fe kann
man einen yerstarkten Umlauf des Elektrolyten z. B. dadurch herbcifiihren, daB man
in der letzteren eine gróBere Anzahl yon in einem Winkel von 45° yon auBen nach oben
gerichteten Kanalen yorsieht. Beim Aufsteigen des Elektrolyten im Raum zwisehen
den Elektroden wird immer neue Schmelze durch die Kanale in den Zwischenraum gezogen, so daB der Elektrolyt in der ganzen Zelle prakt. die gleiche Zus. aufweist. Ein
yerstarkter Umlauf kann auch durch ein Umpumpen des Elektrolyten erreicht werden,
indem man in der Schmelze auBerhalb der hohlzylindr. Kathode senkrechte Rohre anordnet, die unten um die Kathode herumgebogen sind, u. in ihnen mittels eingeblasener
Luft oder anderer Gase eine Fórderung des Elektrolyten nach oben bewirkt. Zur
besseren Abfiihrung der an der Anodę entwickelten Gase umgibt man sie mit einer im
unteren Teil durchlassigen Scheidewand. (E. P. 433 633 vom 19/2. 1934, ausg. 12/9.
1935. A. Prior. 17/2.1933.)
G e is z l e r .
Peintal S. A ., Lausanne, Schweiz, Erzeugung von oxydischen Schichten auf
Aluminium und seinen Legierungen. Man yerwendet ais Elektrolyt Lsgg., die eine
Sulfonsiiure aromat. KW-stoffe enthalten, z. B. Benzolmonosulfonsaure, Benzoluisulfonsaure, Naphthalinsulfonsaure, Anthraccnsulfonsaure. Beispiel: 50 g Paratoluolsulfonsaure werden in 1 1 W. aufgcl. Temp. 18°. Spannung 35 Volt. Man erhalt
Schichten yon groBer Elastizitat u. guter Farbbarkeit. (ScłlWZ. P. 176 639 vom
19/4. 1934, ausg. 1/7. 1935.)
M a rk h o ff.
Peintal S. A ., Lausanne, Schweiz, Erzeugung ozydischer Schichten auf Aluminium
seinen Legierungen. Den iiblichen Badern, z. B. bestehend aus Osalsaure, H 2 S0 4
oder Chromaten, setzt man eapillarakt. Stoffe zu. Solche Stoffe sind in der Textilmdustrie ais Netzmittel bekannt, z. B. Sulforicinolsaure oder isopropylnaphthalinsulfonsaures Na. Bei Anwendung dieser Bader kann die Entfettung der zu behandeln.nn.^e''e. fortfallen. Ferner lassen sich die so erzeugten Schichten leicht u. gleicli»
mifc Anilinfarben anfarben. (Schwz. P. 176 945 vom 19/4. 1934, ausg. 16/7.
Ma r k h o f f .
28*
432
H ti„. M e t a l l u r g i e . M e t a l l o g r a p h i e . M e t a l l y e r a r b e i t u n g .
1 9 3 6 . I.
Minerals Separation Ltd. und Stanley Tucker, London, England, Schaumschwimmverfahren fu r goldhallige Erze. Aus dem Erz wird mit W., dem ein Hg-Salz,
z. B. das Cyanid, u. ein Alkalieyanid, zugesetzt ist, eine Triibo hergestellt, dio in iiblicher
Weise aufbereitet wird. Das Verf. laBt eine bedeutende Erhohung des Au-Ausbringens
zu. Neben den Hg-Salzen konnen der Triibo noch Schwefolungsmittel, z. B. Alkalipolysulfide oder S, oder organ. S-Abkommlinge der C02, z. B. Alkalixanthat, oder eine
Fettsiiure, z. B. Olsaure, sowie Sn-Salze, z. B. SnCl2, zugesetzt werden. (E. P. 432046
vom 30/1. 1934, ausg. 15/8. 1935.)
'
G e is z le r .
James Maurice Cadigan, Christchurch, Neu-Seeland, Amalgamieren von Golderzen. Die in W. aufgeschlammten Erze werden iiber an einer sehragen Flachę quer zum
Triibestrom angeordnetc Rinnen laufen gelassen, welche teilweise mit Hg gefiillt sind.
Die M. stiirzt wasserfallartig von Rinne zu Rinne, so daB alle Au-Teilchen des Gutes
mit dem Hg in Beriihrung kommen u. von diesem aufgenommen werden. (Aust. P.
19 337/1934 vom 15/9. 1934, ausg. 18/7.1935. Neu-Seeland. Prior. 18/9.1933.) G e i s z l .
ciaude Joseph Franęois Phily, Frankreich, Amalgamicren von Oolderzen u. anderen
Ausgangsstoffen, die amalgamierbare Metallo enthalten. Das Erz wird an der einen
Seito eines im senkreehten Schnitt halbkreisformigen (Juerschnitt besitzenden, mit Hg
gefullten GefaBes aufgegeben, in welehem sich eine Welle dreht, an der nebeneinander
mehrere kreisrunde Scheiben aus Fe befestigt sind. Infolge der Oberflachenspannung
haften die feinen Erzteilehen an den Scheiben u. werden von ihnen durch das Hg-Bad
hindurch auf die andere Seito des GefaBes befordert, wo sie beim Austritt aus dem Bad
von den Scheiben abfallen u. aus dem GcfaB entfernt werden. Beim Durchgang durch
das Hg werden die amalgamierbaren Metalle von Hg aufgenommen. In gewissen Fallen
sohaltet man mehrere Amalgamiergefafie hintereinander. Das Amalgam, das sich hauptsachlich am Boden des GefaBes ansammelt, wird durch einen hier angebrachten Zapfhahn tropfenweise abgezogen, um ein zu langes Verweilen des Amalgams im Behalter
u. damit ein Festwerden zu yerhiiten. Das Verf. bietet den Vorteil, daB man ohne W.
beim Amalgamieren auskommt. (F. P. 783 494 vom 19/3. 1934, ausg. 12/7.1935.) Gei.
British Thomson-Houston Co. Ltd., London, England, Sintern von Carbiden
unter Druck in mittels Stromdurchgang beheizten Kohlcformen. Um eine gleichmaBige
Erhitzung der Formen u. damit des Sintergutes zu erzielen, schiebt man die einen
weit geringeren AuBendurchmesser ais sonst iiblich besitzende Kohlcform in einen
Zylinder aus Mo oder auch aus W ein, an dessen Mantel die Stromzufuhrungselektroden
aus Kohle angepreBt sind. Der Zylinder wirkt ais Warmespeicher u. dient gleichzeitig
zur Yerstarkung der Form. Da die zur Herst. der Form verwendete Kohlcnmenge
geringer ist, wird gleichzeitig eine Herabsctzung des Kohlenyerbrauehs erreieht. (E. P431509 vom 13/3. 1935, ausg. 8 / 8 . 1935. A. Prior. 17/3. 1934.)
G e is z le r .
British Thomson-Houston Co. Ltd., London, England, Herstdlung von gesinterten Hartmetallegierungen, dio aus 2 oder mehreren harten Bestandteilen (Car­
biden o. dgl.) u. einem oder mehreren Hilfsmetallen bestehen. Zur Steigerung der
Zahigkeit der gesinterten Legierungen fiihrt man zunaehst eine innige Yermischung der
einzelnen harten Bestandteile mit dem oder den Hilfsmetallen, z. B. durch gemeinsames Vermahlen, herbei, yermischt dann die einzelnen Mischungen u. preBt u. sintert
in bekannter Weise. Die verschiedenen harten Bestandteile haben eine yerschiedene
Anziehungskraft fiir die yerschiedenen Hilfsmetalle, so daB bei gemeinsamer Vermahlung aller Bestandteile eine homogene Mischung nicht zu erzielen ist. Bei mehreren
Hilfsmetallen yermahlt man die harten Bestandteile mit demjenigen HilfsmetaO, das
sich mit dem betreffenden Carbid o. dgl. am innigsten yerbindet. Bei Legierungen aus
WC, TiC, Ni u. Co werden z. B. Mischungen aus 75— 97°/0 WC, Rest Co u. 75— 92°/o
TiC, Rest Ni getrennt yermahlen. Die yereinigte Mischung wird bei einem Druck von
4— 6 t je qcm in Formen gepreBt u. bei 1250— 1500° gesintert. (E. P. 434 468 yom 3/5.
1935, ausg. 26/9. 1935. A. Prior. 4/5. 1934.)
G e is z l e r .
Haynes Stellite Co., iibert. von: W illia m A . Wissler, Flushing, N. Y „ V. St. A.,
Harten der Oberflache von Werkzeugen durch Aufbringen non Wolframcarbid. Es wird
hierzu zunaehst ein SchweiBstab hergestellt, indem in einen Tiegel eine Legierung,
die aus 32% Cr, 14 W, 2,5 C, geringen Mengen Si u. Mn u. im iibrigen aus Co besteht,
zum Schmelzen gebracht wird. In die Schmelze wird eine gleiche Menge einer WC
enthaltenden Legierung (85% W, 11 Co, 4— 5 C) in fein yerteilter Form eingetragen,
durchgeriihrt u. das Ganze dann in Stabe gegossen. Dann wird die zu i i b e r z i e h e n d e
Oberflfiche mit einem Acetylenbrenner bis zum beginnenden Weichwerden e r hitz*.
1 9 3 6 . I.
H TII1. M e TALLUBGIE. M e TALLOGBAPHIE. M e t a l l y e b a b b e i t d n g .
433
SchlieBlieh wird auf die so vorbehandelte Oberflache das WC mit Hilfe des SchwciBstabes aufgeschmolzen. (A. P. 2 002198 vom 19/11. 1931, ausg. 21/5. 1935.) M a b k h .
General Motors Corp., Detroit, iibert. von: Donald W . Randolph und Jay
T. Ford, Flint, Mich., V. St. A., Eleklrisches Zusammenschweiflen ron Melallteilen, yon
denen mindestens einer Cr enthalt. Die Cr enthaltenden Legierungen bilden an der Ober­
flache Oxyde, die einen so hohen Widerstand besitzen, daB das SehweiBen mittels
elektr. WiderstandsschweiBung unmoglich ist. Diese Oxydhaut wird deshalb durch
Behandlung mit einer Saure oder Base oder durch Elektrolyse entfernt. Danach wird
das Werkstiick mit einem, dio Oxydation yerhindernden u. beim SehweiBen verdampfenden Metali, z. B. Cu, Sn, Zn, Cd, Ag, uberzogen u., moglichst unmittclbar
darauf, geschweiBt. Das Verf. eignet sieh besonders zum Anscliweifien der Elektroden
an die Ziindkerzen. (A. P. 2003467 vom 30/6. 1933, ausg. 4/6. 1935.) H. W e s t p h a l.
Heintz & K aufm ann, San Francisco, iibert. yon: W illia m W . Eitel und Jack
McCullough, San Bruno, Cal., V. St. A., PunktschwcifJen von hochschmelzenden Melallen,
insbesondere ZusammenschweiBen der Zufiihrungsdrahte mit den Innendrahten von
Entladungsrohren. Die zusammenzuschweiBenden Metalle wrerden mit einer hauehdiinnen Schicht aus Ni uberzogen u. hierauf geschweiBt. Es muB so wenig Ni vorhanden sein, daB zwischen den beiden geschweiBten Metallen, z. B. W, Ta, Mo, nur
eine Legierung yon Ni mit den zu verbindenden Metallen, jedoch kein reines Ni yorhanden ist. Hierdurch wird ein festes Haften auch bei hohen Tempp. erzielt. (A. P.
2005 256 vom 2/1. 1934, ausg. 18/6. 1935.)
H. W e s t p h a l.
Westinghouse Electric & Mfg. Co., East Pittsburgh, iibert. von: David
L. Mathias, Pittsburgh, HersteUung ton Schwcifidrahten, insbesondere zum elektr.
LichtbogenschweiBen. Die fertig gezogenen u. gebeizten SehweiBdrahte werden zur
Entfernung der Beizruekstande ca. 5 Stdn. bei ca. 915° gegliiht u. danach mittels
eines Stahlstaubgeblascs yon den Oxyden u. den yom Ziehen her anhaftenden Kalkresten befreit. Die so gereinigto Elektrode, an der infolge ihrer Aufrauhung FluBmittelumhiillungen sehr gut haften, brennt ruhig u. langsam ab u. ergibt gute SehweiBen.
(A. P. 2 005 902 yom 30/9. 1932, ausg. 25/6. 1935.)
H. W e s t p h a l.
Oxweld Acetylene Co., iibert. von: Arthur R . Lytle, Flushing, N. Y., V. St. A.,
Werkstoff fu r Schweiflslabe, bestehend aus Cu mit Zuss. von 0,05— 0,3°/o P u. 0,2 bis
0,6% Si. Man erhalt porenfreie SehweiBungen. (A. P. 2 015 859 vom 9/5. 1934, ausg.
M a b k h o ff.
1/10. 1935.)
Franz Nilsson, Scliweden, Uberziehen von Eisen mit Aluminium auf schmelzfliissigem Wege. Die Teile werden in einem aus Alkalichloriden u. Fluoriden, besonders
Doppelfluoriden von Na u. Al, bestehenden Salzbad yorbehandelt, in dem keino CaVerbb. enthalten sein diirfen. Zus. des Bades: 10% Na 3AlF,), 20 ZnCl2, 30 NaCl, 40 KC1.
Dann taucht man dio Teile in das schmelzfl. Al-Bad. — Man erhalt fehlcrfreie guthaftende Uberziige. (F. P. 786 645 yom 2/5. 1935, ausg. 6/9. 1935.) M a b k h o f f .
Ewald Franz, Berlin-Charlottenburg, Entfernung ron Kcsselstein, Rost, Ru/3 und
anderen nichtmetallischen Ansatzen von Metallflachen durch Erwarmen mit einer Flamme
niedriger Temp. ohne gleiehzeitiges Beklopfen der zu reinigenden Stelle, gek. durch die
Verwendung einer sauerstoffgenahrten Stichflamme yon weniger ais 2000°. — Es findet
eine durch Vergasen niederer Alkohole oder Ketone u. getrennte Zufuhr von 0 2 zu dem
Yergasenden Brennstoff erhaltliche Stichflamme Verwendung. — Infolge Zufuhr einer
nur geringen Anzahl yon Warmeeinheiten ist eine Sehadigung der Kesselwande ausgeschlossen. — Ais Brennstoffe werden Methyl-, Athyl-, Propyl-, Butylalkohol, Aceton
genannt. — Bei Verwendung von Methylalkohol, Aceton wird eine Stichflamme von
etwa 1200— 1300°, von Athylalkohol von etwa 1500°, u. von Propyl-, Butylalkohol o. dgl.
von unter 2000° erreicht. (D. R . P. 619 570 KI. 13e vom 3/2. 1932, ausg. 3/10.
1935.)
S c h r e ib e r .
Albert Sauveur, The metallography and heat treatment of iron and steel; 4 th ed. New Y o rk:
Mc Graw H ill 1935. (553 S.) 4°. 8.00.
Iruss.] A. B. Schwarzman, Die therm. Behandlung u. die Anwendung von Stahl im Masehinenbau bei der Werkzeugherst. Charkow-Kijew: Goss. nautsch.-techn. isd 1935. (250 S.)
Rbl. 4.25.
[russ.] Ssergei Ssamoilowitseh Steinberg, MetaUkunde. Bd. I I I . Spezialstahle. SwerdlowskMoskau: Onti 1935. (V II, 257 S.) R bl. 3.50.
lrUSS.J Anton Nikolajewitsch Wolski, Theorie der metallurgischen Prozesse. Teil 1. MoskauLeningrad: Onti 1935. (463 S.) B bl. 6.15.
434
I I , X. O r g a n is c h e I n d u s t r i e .
1936. I.
IX . O rganische In d u strie .
Jerome J. Morgan und John Clingman Munday, Thertnische Zersetzung von
n-Pentan. Es wurde n-Pentan bei 600— 800°, teils mit W.-Dampf ais Verdunnungsmittel, zers. Bei 600° ist die Rk. eine Rk. 1. Ordnung, u. wird durch Druck nicht be­
einfluBt, ebenso wird durch Druckyąriation das Yerhaltnis der anfallenden Mengen
an Methan, Propan, Propylen u. 1-Buten nicht beeinfluBt. Bei den Verss. mit W.-Dampf
nimmt die Bldg. von Athan ab, wofiir mehr Athylen u. Wasserstoff auftreten. Boi 700
u. 800° werden aueh 1,3-Butadien u. Acetylen gefunden. Die Bldg. von C2H 2 wird
durch W. begiinstigt. Eine Bldg. von Aldehyden tritt in Ggw. von W. in Quarzbehaltem
bei 10 Sek. Verweilzeit nicht auf, wenn aueh Spuren yon Aldehyden mit Euchsin nachweisbar waren. Aueh eine Oxydation zu CO u. C02 kann prakt. unboriicksichtigt bleiben.
(Ind. Engng. Chem. 27. 1082— 86. Sept. 1935. New York, N. Y., Columbia
Univ.)
Ju . S c h m i d t .
G.
M. Mason, A. H. Andersen und R. S. Jane, Die Erzeugung von Acetylengas
aus Calciumcarbid. Vortrag. Die „trockenen“ Verff. der C2H 2-Gewinmmg aus CaC2
wurden schon 1898 prakt. ausgefiihrt. Bei Vorverss. wird festgestellt, daB bei der Rk.
von nuBgroBen Stiicken CaC2 mit aufgespruhtem W. nach etwa 20% Umsatz dio Rk.Geschwindigkeit erheblich nachlaBt, wenn nicht fiir Abtrennung des Ca(OH)2 sofort
nach seiner Bldg. gesorgt wird. Bei geringerer KorngróBe (erbsen- oder reisgroBe
Stiicke) gelingt jedoch yollstandiger Umsatz ohne Abtrennung, wenn geniigend rasch
durchgcmischt wird. Allgemein liiBt sich sagen, daB der Umsatz mit abnehmender
KorngróBe steigt u. daB die Qualitatsunterschiede sich bei Erhóhung der spezif. Oberflilehe yerwischen. Piir die prakt. Durchfiihrung haben Vff. einen Drehsieb- u. einen
Kugelmuhlengenerator entwickelt. Die Temp. bleibt in beiden ziemlich konstant;
zweckmiiBig wird bei 110— 115° gearbeitet. Die beiden in der Prasis bewahrten Ausfiihrungsformen werden beschrieben. Das zugegebene W. geht, soweit es nicht zu C2H,
umgesetzt ist, yollstandig in Dampfform uber. Durch die Regelung der W.-Menge
kann man die Temp. einstellen, da bei ungenugendem W.-Zusatz weniger W. fiir Kuhlung zur Verfiigung steht. (Canad. Chem. Metallurgy 19. 183— 86. 192. Juli 1935.
Shawinigan Chemicals Ltd.)
R. K. MULLER.
B.
N. Dolgow, M. N. Karpiński und N. P. Ssilina, Methanolsynthese. V III. Mitt.
Untersuchung von sulfidischen Katalysatoren. (VII. ygl. C. 1934. II. 3435.) ZnS ais
solches oder mit einem Zusatz yon 5% CdS, MoS2 u. CuS zers. CH;,OH zu 100%
300— 375°. ZnS + 1% derselben Zusatze u. Sb2S5 zers. CH3OH yollstandig bei 300
bis 325°. ZnO yollbringt die 100%ig. Zers. erst bei 400°. Das gebildete Gas entspricht
etwa CO/H„ = % nur bei Anwendung von ZnS; die Zusatze steigern den H 2-Geh.,
namentlich "Zusatze in einer Menge von l°/o (Steigerung des H„-Geh. um das 1,5— 2,5fache). Von den gepriiften Katalysatoren diirfte reines ZnS fiir dio CH,OH-Synthese
am geeignetsten sein. (Chem. festen Brennstoffe [russ.: Chimija twerdogo Tophwa]
5 . 470— 74.)
S c h ÓNFELD.
J. M. Botscharowa, B. N. Dolgow und S. M. Prochorowa, Synthese hoherer
Alkohole, aus Wassergas unter Druck. I. (Chem. festen Brennstoffe [russ.: Chimija
twerdogo Topliwa] 5- 559— 68. — C. 1935. I. 3476.)
S c h Ón f e l d .
M. Klar, Die technische Herstellung von Formaldehyd. Vf. behandelt im Zusammenhange Geschichte, Welterzougung u. Verwendung des Formaldehyds, Rohstoffe,
chem. Vorgiinge, Katalysatoren (friiher Cu, heute Ag), Kontaktgifte u. Ausbeuten.
Zoiehnungsskizze einer Anlage. (Chemiker-Ztg. 59. 741— 45. 836.1935. Wiesbaden.) Gd.
Phillips Petroleum Co., iibert. yon: Frederick E. Frey, Bartlesville, Okia.,
V. St. A., Herstellung fliissiger Kohhnwasserstoffe. Man leitet gasfórmige, gesatt.
KW-stoffc, wie Propan oder Butan durch auf 400—500° erhitzte Stahlrohre bei Drucken
von 70— 350 at u. setzt wahrend der Erhitzung geringe Mengen gasfórmiger Olefine,
unterhalb 10%> d°m strómenden Gas an yerschiedenen Einfuhrungsstellen zu. Man
erhiilt ein Gemisch von fl. KW-stoffen, das im wesentlichen aus fl. Parafjintn besteht.
Butan ergibt z. B. bei 470° unter 210 at Druck mit Zusatz von 5% C2H t an drei Stellen
cino Ausbeute von 22% fl. KW-stoffen, die zu 75% aus Paraffinen, insbesondere
isomeren Hezanen, bestehen. (A. P. 2 002 394 vom 22/6. 1934, ausg. 21/5. 1935.) D e r s .
Produits Silgelac, Frankreich, Verfestigen von Kohlenwasserstoffen. Fl. KWstoffe, z. B . Bzn., Bzl., Chlorathylene, Athan u. Methan werden in feste, p u l v e r i s i e r b a r c
Form iibergefuhrt, indem sie zunachst in einem Si02-Sol in einem Aceton-W.-Gemisch
19 36 . I .
H !X. O b g a n i s c h e I n d u s t r i e .
435
emulgiert werden. Dies gescliieht in einem Ruhrautoklaven bei ca. 6°. Darauf wird
soviel SiO„-Gel in Pulverform hinzugesetzt, bis das Ganze geliert. Dann wird dor
Autoklay geoffnet, mit einem mit kórnigem Silicagel gefiillten Kolonnensystem verbunden, worauf bei 30° das Aceton, welches das yorhandene W . mit sich fiihrt, abgetrieben u. in den Kolonnen adsorbiert wird. Der gepulverte, bis zu 70% KW-stoff
enthaltende Riickstand dient ais Reinigungsmittd. (F. P. 783 803 vom 29/3- 1934,
ausg. 18/7. 1935.)
E ben.
S. Karpen & Bros., Chicago, 111., ubert. von: Barnett F . Dodge, NewHaven,
Conn., V. St. A., Katalysator fu r die Methanólherstdlung. Man leitet eine Mischung von
CO u. H„ bei hohen Drucken u. Tempp. > 200° iiber einen Katalysator, bcstehend aus
den Metal len Zn, Cu u. Cr. VorteilhafteVerhaltnisse sind Zne0Cu30Cr10 oderżw45Cii10Cr46.
Das Verhaltnis Zn zu Cu soli 2— 4*/2 Atome Zn auf 1 Atom Cu betragen. Die Katalysatoren sind sehr temperaturbestandig. (A. P. 2014 883 vom 23/10. 1931, ausg. 17/9.
1935.)
K o n ig .
N. V. de Bataafsche Petroleum. Mj., Haag, Herstellung von Alkoholen. Olefine
mit mehr ais 3 C-Atomen im Molekiil werden unter erhohten Tempp. u. erhohtem Druck
in Ggw. einer wss. Mischung, bcstehend aus einem Zn-Salz (ZnS04) u. einer anorgan.
Saure (3— 5% H 2S04) zu den entsprechenden Alkoholen hydratisiert. — Propylen gibt
bei 285° u. 3000 Pfund pro QuadratzoIl Isopropylalkohol. Butylen gibt sekundaren
Butylalkohol. Das Rk.-GefaG wird aus Cu hergestellt. Man kann auch techn. Gasgemische (Spaltgase) yerwenden. (E. P. 433 868 yom 20/2. 1934, ausg. 19/9.1935.) Ko.
A.
L. Klebanski und M. M. Dolgopolski, U. S. S. R., Verseifung von Di- und Polychlorolefinen. Die Chlorolefine werden kontinuierlich in einem Bohr durch Erhitzen
mit Soda oder Bicarbonat bei 170— 200° u. 75 at im inerten Gasstrom, der z. B. durch
die zugesetztc Soda bzw. Bicarbonat wahrend der Rk. entstehen kann, gegebenenfalls
in Ggw. eines Emulgatora yerseift. Beispiel: 200 kg Athylenchlorid werden mit 226 kg
Soda in 1154 kg W. vermischt u. unter Druck durch das Rk.-Rohr geleitet. Dio erhaltene
Lsg. wird zunachst dest. u. dann fraktioniert. Ausbeute an Clykol 85%. (RUSS. P.
42071 vom 9/4. 1932, ausg. 31/3. 1935.)
' R ic h t e r .
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, Herstellung von organischen
Schtcefeluerbindungen durch Umsetzung von Alkylensulfonen oder -sulfoxyden mit Verbb.,
die ein mit einem oder mehreren H-Atomen yerbundenes N-Atom enthalten. Geeignete
Ausgangsstoffe sind Verbb. der Formel R- S02-Ri oder R- SO-Rj, worin R eine Alkylengruppe, wie Vinyl- oder Allylgruppe, u. R Ł eine Alkylgruppe, z. B. Athyl-, Butyl-,
Stearyl- oder Oleylgruppe, eine Aryl-, z. B. Phenyl- oder Naphthylgruppe, eine Aralkylgruppe, z. B. eine Benzyl- oder Athylphenylgruppe, oder einen cycloaliphat. Rest bedeuten. Die Gruppen oder Reste konnen beliebig substituiert sein, z. B. mit Halogenen
oder Alkyl-, Oxalkyl-, Nitro-, Oxy- oder Carboxylgruppen. Geeignete N-Verbb. der
oben bezeichneten Art sind N H3, primdre oder sekundare Alkyl- oder Ozalkylamine,
wie Athyl-, Butyl-, Stearyl-, Oleylamin, Mcmo- u. Dioxydthylamin, ferner primdre oder
sekunddre aromat. Aminę, wie A nilin, Phenylcndiamin, Naphthylamin u. Aminoanthrachinone, Mono- oder Polyamine anderer iso- u. heterocycl. Verbb., Aralkylamine, wie
Phenylalhylamin, u. cycloaliphat. Aminę, wie Cydohexylamm, sowie deren Mono-Na!kyl-, Oxalkyl-, Aryl- u. Aralkylyerbb. Ferner konnen ringformige NH-Verbb., wie
Piperidin oder Carbazol, verwendet werden. Die Umsetzung findet yorteilhaft bei er­
hohten Tempp., z. B. 60— 200°, insbesondere bei 100— 160°, statt. Die Verbb. dienen
fiir die Herst. von Farbstoffen oder ais solche, ais Textilhilfsmittel oder ais Schadlingsbekampfungsmittel. — 40 (Telle) Vinyl-p-tolylsulfon (I) werden m it 300 10%ig. N H 3
25—30 Stdn. unter Riiekflufi auf dem W.-Bade erhitzt. Durch Zusatz yon HCl zu einer
alkoh. Lsg. des abgetrermten gelben Oles erhalt man salzsaures Salz des Bis-[p-{p-tolyl)&dfondthyl]-amins der Formel (CH3■C6H 4• S02■CH2•CHj), •NH. — Aus I u. Piperidin
wird eine Verb. der Formel A erhalten. — 18 (Teile) 1 ,14 fi-Naphthylamin u. 30 Dibenzylather werden 10 Stdn. bei 150— 160° unter Riiekflufi erhitzt. Beim Abkiihlen krystallisiert das Sulfon der Formel B, F. 124°, aus. — 19 (Teile) I u. 86 l-Oxy-8-aminonaphthalin3,6-disulfonsaure (Na-Salz), in 200 W . gel., werden zu dem Sulfon der Formel C umgesetzt-- 60 (Teile) Monodthylanilin u. 30 I werden 30 Stdn. bei etwa 100° erhitzt.
Es bildet sich das Sulfon D, F. 71— 72°. — In gleicher Weise wird E (F. 88°), F (F. 79
his 80°) u. G (F. 70°) hergestellt. — 100 (Teile) Diathylamin (V) u. 30 I werden 30 Stdn.
unter RuckfluB erhitzt. Nach dem Abdest. des uberschussigen Amins bleibt ein 01
^uruck, das ais Oxalat aus A. krystallisiert wird. Es wird das Sulfon H erhalten, F. 165
bis 166°. Ebenso wird das entsprechende Sulfon aus Dibutylamin hergestellt. Das
H , j . O r g a n is c h e I n d u s t r ie .
436
A
1936. I.
CH a-C .H .-SO .-C H i- C H ,-N <£g!_£g*>C H ,
® °’H
CH, ■C,H, • SO, • CH, • CH, • NH
B
CH,, ■C
.n , ■
c .n
• SO, ■
• CH, ■CH, ■NH
X H—
...
'y '
"-i
0H.
SO,H
D CH,-C.H,-SO,-CH,-CH,-If<^'Jj|
E CH,-C.H,-SO,-CH,-CH,-N<^*y‘ ' OH
^-C.H.-OH
F
CHi-C^H.-SO.-CH.-CH.-N— <(
/
/C .H .
G
CH^CaH.- SO, •CH, •CH, •N— <(
CH ,
H
)>
CH,
).H
‘ • C,O.H,
CH, • C.H, • SO, • CH, • CH, •
O
Cl
JI
CH, • CH, ■SO, • C.H . • CH,
u
ŃH-CH.-CH,- SO.-C.H.-CH,
Oxalat hat F. 173°. Aus Hamstoff u. I wird ein Sulfon vom F. 142— 143° erhalten. —
33 (Teile) Carbazol, 36 I, 100 Cyclohexan u. 0,5 Kaliurumetall werden 50 Stdn. unter
RiickfluB erhitzt. Das Sulfon J krystallisiert aus Toluol, F. 162— 163°. — 20 (Teile)
Allyl-p-tolylsulfon u. 150 N H3-Lsg. 10°/oig werden 30 Stdn. unter RiickfluB erhitzt.
Dabei entsteht das C II3• C0II, • S02•CH2■
CH(CH3) •N H ,. Es wird in Form des Oxalats
aus Methylalkohol krystallisiert. Mit Y wird das Sulfon CH3•G^If, • S02•C li, •CH(CH3) ■
N-(C2H 6)2, erhalten, das in Form des salzsauren Salzes gewonnen wird. — 14 (Teile)
VinyUUhylsulfon u. 30 V werden 30 Stdn. unter RiickfluB erhitzt. Das salzsaure Salz
C2H 5• S02•CH2•CH2•N • (C2H 5)2•HC1 krystallisiert aus Lg. — 26 (Teile) l-Chłor-4aminoanlhrachinon, 251, 0,2 K-Metall u. 100 Cyclohexan werden 40 Stdn. unter RiickfluB
erhitzt. Das Sulfon K krystallisiert aus A. — 40 (Teile) Vinyl-p-tolylsulfoxyd, 100 V
u. 0,3 K-Metall geben durch 40-std. Erhitzen unter RiickfluB das Sulfoxyd CH3-C,]H4SO-CH2-CH,-N-(C2H 5)2, F. 161°. (F. P. 783 884 vom 21/12. 1934, ausg. 19/7. 1935.
D. Prior. 15/6. 1934.) "
M. F. M u l l e r .
Virginia Smelting Co., Portland, Maine, iibert. von: Frederick W . Binns,
Quincy, Mass., Herstdlung von Alkalifonnaldehydsulfozylaten durch Behandlung von
Zn-Formaldehydbisulfit (I) mit einem Atzalkali u. Zn-Staub (II) in Ggw. von W. zunachst
unter Kiihlung u. spater unter Erhitzen der M. bei 185— 190° F in einem geschlossenen
Gefiifi. — In 269 (Pfund) W. werden allmahlich 62 I I eingeriihrt u. dann 100 fl. S02
unter Kiihlen unterhalb 105° F zugegeben. Darauf werden 129 wss. Formaldehydlsg.
(37%ig) eingetragen. Die M. wird 30 Min. lang geriihrt, wobei die Temp. nicht iiber
110° F steigen soli. Dabei findet eine Umsetzung nach den Formeln statt:
Zn -f- 2 S02 — ZnS20 4
2
ZnS20 4 + 4 CH,0 + 2 H sO = Zn(S02H-CH20)2 + Zn(S03H-CH20 )2
Das Rk.-Gemisch enthalt Zn-Formaldehydsulfoxylat, I u. metali. Zn. Es wird iii
ein geschlossenes GefaB gebracht u. dann werden 79,75 (Pfund) II, 64,75 NaOH, in W.
gel., unter Kiihlen zugesetzt. AnschlieBend wird geriihrt. Wenn dabei spater die Warnieentw. nachlaBt, wird das Rk.-Gemisoh auf 185— 190° F erwarmt. Der Druck in dem
GefaB steigt auf etwa 25 Pfund. Die Umsetzung dauert etwa 5 Stdn. Sie wird durch
dio Formeln wiedergegeben:
Zn( S02H •CH20)2 + Zn(S03H-CH20), + 4 N a O H — >2
NaHS0j-ćH20 + 2 NaHS03-ĆH20 + 2Zn(OH)2
u.
2 NaHS02-CH20 + 2 NaHS03-CH,0 + 2 Zn = 4 N aHS02-CH20 + 2 ZnO
Zur Herst. von bas. Zn-Formaldehydsulfoxylat (HI) in der 2. Stufe des Verf. wird
lediglich I I ohne NaOH-Lsg. zugesetzt. Das I I I ist in W. unl. Fomiel:
Zn(S02H-CH20)2 + Zn(S03H-CH20)2 + 2 Zn + 2 H 20 = 4 Zn(OH) (H S02;CH20)
Zeichnung. (A. P. 2013125 vom 3/5. 1930, ausg. 3/9. 1935.)
M. F. M u l l e r .
E.
I. du Pont de Nemours & Co., iibert. von: Wilbur A. Lazier, Wilmington,
Del., V. St. A , Katalytische Umwandlung sekundarer Alkohole. Sok. aliphat. Alkohole
werdon bei erhohton Tempp. u. Drucken in Dampfform der Einw. dehydrierender
Mischkatalysatoron unterworfen. Es entstehen hierbei Gemische von Ketonen, Alkoholen
u. KW-stoffen von zumeist hoherem C-Geh. ais die Ausgangsstoffe. Geoignete sek.
1936. I.
H ,x. O r g a n is c iie I n d u s t r i e .
437
aliphat. Alkohole sind z. B. Isopropanol (I), sek.-Butanol, Didthylcarbinol, Methyln-propylcarbinol u. Mdhylisopropylearbinol. Geeignete Katalysatorcn sind Oxyde
des Zn, M n, Mg, V, Wo, M o u. U, vorzugsweise in Mischung mit Oxydon des Cr, A l
u. Th. Beyorzugte Umsetzungstempp. sind 200— 500°. — Z. B. werden 845 Vol. I
in Dampfform bei 390° u. 200 Atm. iiber 25 eines Zn-Cu-Cd-Chromatkatalysators
geleitet u. zwar 210 Vol. pro Stde. Die Rk.-Prodd. werden unter Abkiihlung kondensiert
u. yon frei gemaohtem H„ befreit. Sio bestehen aus Aceton, geringen Mengen von
unyerandertem I, niedrigsd. KW-stoffen u. hohermolekularen Alkoholen u. Ketonen.
(A. P. 1999196 vom 25/11. 1932, ausg. 30/4. 1935.)
E ben.
Dr. Alexander Wacker Gesellschaft fiir elektrochemische Industrie G. m. b. H .,
Munchen, Umwandlung von Alkoholen. Alkohole, z. B. A ., Butyl-, Octyl- u. Benzylalkohol, werden in Form ihrer Alkalialkoholate in Ggw. von Hydrierungs- u. Dehydjicrungskatalysatoren, z. B. von Verbb. des Cu, Ni, Zn, Ag u. dgl. oder von dereń
Gemischen, bei yerhaltnismaBig tiefen Tempp. einer Umwandlung unterworfen, die
hauptsachlich zu den Alkalisalzen der den Alkoholen entsprechenden Carbonsauren
oder zu Kondensationsprodd. aus 2 Moll. des betreffenden Alkohols fiihrt. — Z. B.
werden in 1000 ccm Butanol (I) 50 g Na gol., worauf 1 g eines Gemisches der bas.
Carbonate des Cu u. Zn im Verhaltnis 95: 5 zugesetzt wird. Dann wird 10 Stdn. unter
RiickfluB gekocht, wobei H 2 frei wird. Aus der wss. Lsg. der entstandenen Krystallmasse, die zuvor vom I befreit u. mit weiterem I nachgewaschen worden ist, werden
105 Buttersaure u. aus der I-Lsg. durch Vakuumdest. 130 2-Athylhexanól (II), Kp. 79
bis 80° bei 14 mm Hg, sowie geringe Mengen hohersd. Verbb. gewonnen. Aus I I werden
analog 2-Athylhexylsaure, Kp. 125° bei 16 mm Hg, u. hohersd. Substanzen gewonnen.
Die analoge Behandlung yon mit Na-Butylat yersetztem Benzylalkohol bei 180° fiihrt
zu einem Gemisch yon Benzaldehyd, Benzoesdure u. einer Verb. yorn F. 122°, wahr­
scheinlich Isohydrobenzoin. (F. P. 784656 vom 25/1. 1935, ausg. 22/7. 1935. I). Prior.
23/2. 1934.)
E ben.
General Anilinę Works, Inc., New York, N. Y., V. St. A., iibert. von: Ernst
Koch, Frankfurt a. M., Herstellung von Aluminiumacelat und ■
formiat. Wss. Lsgg.
^
von Al-Salzen der nebenst. Formel, wobei X x OOCH oder OOC-CH3 u.
Al—x !
-^-2 u- X 3 OH, OOCH oder 00C-CH 3 bedeuten, werden mit Ilam stoff (I),
\x*
Thiohanistoff (II), N-Alkyl- u. aliphat. N-Acylderivv. dieser Stoffe oder
3
Salzen von I mit aliphat. Dicarbonsauren stabilisiert. Diese Lsgg. konnen
zur Trockne yerdampft u. die festen Prodd. ohne Zers. der Al-Salze in W . gel. werden.
— Z. B. werden 1000 Teile Al-Formiat (IV) der D. 1,09 mit 8 I oder 1000 Al-Acetat
(III) der D. 1,05 mit 12 I I oder 1000 I I I der D . 1,062 mit 12 Harnstoffozalat oder
1000 IV der D. 1,086 mit 6 II, 4 I u. 4 Formylhamstoff yersetzt. (A. P. 2011292
vom 1 1 /9 . 1934, ausg. 13/8. 1935. D . Prior. 16/9. 1933.)
D o n a t.
Henry Gault, Frankreich, Ester von Oxyketonsauren. Das Verf. ist beschrieben
in C. R. hebd. Sśances Acad. Sci. 199. 795— 97; C. 1935. I. 1052— 54. 2522 u. 3412
bis 3413. _ (F. P. 784101 vom 5/4. 1934, ausg. 22/7. 1935.)
D on a t .
L. Giyandan & Cie. Soc. An., Schweiz, Herstellung von a-Alkyliden und a-Alkylcydopentanonen durch Kondensation yon Cyclopentanonen, die wenigsiens eine
Methylengruppe in a-Stellung haben mit gesatt. oder ungesatt. aliphat. oder alicycl.
Aldehyden mit gerader oder yerzweigter Kette, welche 4— 10 C-Atome enthalten.
Gegebenenfalls sollen die gewonnenen ungesatt. Kondensationsprodd. durch Hydrierung
in gesatt. Ketone iibergefuhrt werden. Z. B. wird zu einer auf 0° abgekiihlten Mischung
von 1 kg Cydopentanon (I), 0,6 kg A. u. 1 kg 15°/oig. NaOH unter Ruhren langsam
1>5 kg Onanthaldchyd zugegeben. Nach bcendeter Rk. wird das Gemisch mit W . yerd.
oder mit Stiure yersetzt, sodann wird das Rk.-Prod. abgetrennt u. nach Zugabo eines
wasserentziehenden Mittels der fraktionierten Dest. im Vakuum unterworfen. Nach
nochmaliger sorgfiiltiger Fraktionierung erhalt man 0,5 kg <x.-Heptylidencydopenianon
vom Kp , 10 144 u. D . 20 0,911. Durch Hydrierung erhalt man aus diesem das a-Heptyl
cydopenłanon vom K p . 10 130° u. D . 20 0.890; das Semicarbazon hat den F. 184— 185°.
Aus Caprylaldehyd gewinnt man auf die oben beschriebene Weise das cc-Octylidencydopenłanon vom K p . ]0 165° u. D . 20 0,905. Bei der Kondensation yon Capronaldehyd mit
I entsteht das a.-Hexylidencydopentanon vom K p . 10 125° u. D . 20 0,915, aus diesem
durch Hydrierung das cc-Hezylcyclopentanon vom K p . 10 118° u. D . 20 0,887. Citrondlal
® 1 kondensiert, ergibt das Citronellidencyclo-pentanon vom K p . 10 160° u. D . 20 0,960.
Aus Citral u. I erhalt man das Citrylidencydopentanon, K p . 10 173° u. D . 20 0,980 u.
aus Gydocitral u. I das Cyclocitrylidencydopentamm yom K p . 10 160° u. D . 20 1,020.
438
H ,x. O r g a n is c h e I n d u s t r ie .
19 36 . I.
Die Ketone sollen in der Riechstcff- u. Seifenindustrie Verwendung finden. (F. P.
779 789 vom 15/10. 1934, ausg. 12/4. 1935. D. Prior. 16/10. 1933.)
Ga n t e .
B. A. Porai-Koschitz, U. S. s. R., Darstdlung von Phthalaniliden. Primare
Aminę, z. B. Anilin u. Phtlialsaureanhydrid, das im Kern substituiert sein kann,
werden in Lsg. oder in Suspension mit HCl-Gas behandelt. (Russ. P. 38147 vom
17/4. 1933, ausg. 31/8. 1934.)
R ic h t e r .
Knoll A. G., Chemische Fabriken, Ludwigshafen a. Rh., Darstdlung von nitroarylierten,fdtaroinatischen 1,2-Oxyketonen und 1,2-Diketonen, dad. gek., daC man aliphat.aromat. l,2-Oxyketone oder 1,2-Diketonc der Behandlung mit einem H jS 0 4-HN03Gemisoh (Mischsaure) oder mit konz. H N 0 3 mit oder ohne wasserfreie Verdtinnungsmittel unterwirft. Z. B. werden 20 (Raumteile) Acetylbenzoyl in ein Gemisch yon
16 H N 0 3 (D. 1,51) u. 13,5 konz. H 2S0 4 (D. 1,84) eingetragen, wobei die Temp. durch
Eiskiihlung etwa auf Zimmertemp. gehalten wird. Nachdem alles Diketon eingetragen
ist, wird auf Eis gegossen u. langere Zeit stehen gelassen. Dic Nitrobenzoylacetylvcrb.
wird nach Umkrystallisieren aus A. oder A. in derben, gelben Krystallen vom F. 107
bis 108° erhalten. — Aus Phenylacetylcarbinol wird das p-Nitrophenylacetylcarbinol
vom F. 132— 134° dargestellt. p-Methylbenzoylacetyl ergibt eine Nitroyerb. vom F. 184
bis 186,5°, wahrend bei der Nitrierung von p-Mdhoxybenzoylacetyl ein Nitrierungsprod. erhalten wird, das den F. 75° (unscharf) hat. Die nach dem Verf. gewonnenen
Nitroprodd. dienen ais Zwischenprodd. fiir die Synthese therapeut. wertyoller Substanzen. (D. R. P. 614 040 KI. 12o vom 13/3. 1931, ausg. 31/5. 1935.) G a n t e .
W . M. Lekas, U. S. S. R., Darstdlung von Phenyl-fl-naphthylamin. /3-Naphthol
wird im Autoklayen mit Anilin in 30°/0ig. OberschuB 20 Stdn. auf 278° erhitzt. Nach
erfolgter Kondensation wird das W. u. das uborschiissige Anilin unter Anwendung
yon Vakuum aus dem Autoklayen abdest. Der Ruckstand ist trockenes Phenyl-0naphthylamin, das durch Umkrystallisieren gereinigt werden kann. (Russ. P. 40 388
yom 21/2. 1934, ausg. 31/12. 1934.)
R ic h t e r .
John Westley Orelup, Summit, N. J., V. St. A., Herstdlung von Diacdyldiphenolisatin durch Acetylierung eines Alkalisalzes des Diphcnolisatins in wss. Medium bei
tiefer Temp. — Man I 6 st 109 g Diphenolisatin mit 75 g NaOH in 250 ccm W., gieBt
auf 1 kg Eis, setzt unter schnellem Riihren 141 g Essigsaureanhydrid 90% zu> steUt
das Rk.-Gemisch mit NaOH oder Essigsaureanhydrid schwach sauer ein u. saugt
nach 15— 30 Min. ab. Durch Umkrystallisieren des Rohprod. (145 g) aus 1400 g Eg.
erhalt man Diacdyldiphenolisatin vom F. 242— 242,5°. (Schwz. P. 171717 yom 5/7.
1933, ausg. 1/12. 1934. A. Prior. 14/7. 1932.)
H oppe.
C. F. Boehringer & Soehne G. m. b. H., Mannheim-Waldhof (Erfinder:
Wilhelm Dirschel, Heidelberg, und Heinrich Thron, Mannheim-Waldhof), Dar­
stdlung von Chininsaure (6-Mdhoxychinolin-4-carbonsaure) (I), dad. gek., daB man den
bei der Chinindarst. nach Abscheiden von Chinin u. seincn Nebenalkaloiden Cinchonidin,
Cinchonin u. Chinidin yerbleibenden, nicht krystallin. Riickstand der Chinarinde
(Chinoidin) (II) mit Cr0 3 u. Mn-Verbb. in saurer Lsg. oxydiert. — 1 (Teil) I I in 22 sd.
TŁS04 20%ig. wird in 1j2 Stde. mit einer h. Lsg. yon 0,46 KM n0 4 in 11 W., dann in
1/2 Stde. mit 2,7 Cr0 3 in 4 W. yersetzt. Nach 2-std. Kochen wird mit 170 h. W. verd.
u. dann mit NH 3 yersetzt. Der Nd. wird mit NH3-haltigem W. gewaschen, das Filtrat
eingedampft, nach NH3-Zusatz nochmals filtriert u. mit H 2S0 4 auf P h etwa 4 e i n g e s t e l l t ,
wobei die I krystallisiert, F. 280°. Ausbeute etwa 27% des eingesetzten II. (D. R. P619
824 KI. 12p vom 9/3. 1934, ausg. 7/10. 1934.)
A ltpeter.
J. M. Bernstein und M. B. Braude, U. S. S. R., Gewinnung von Morphin. Die
bei der Gewinnung von anderen Alkaloiden yerbleibende alkoh.-ammoniakal. etwa
1% Morphin enthaltende Lsg. wird mit HC1 oder H ,S 0 4 angesauert, der A. abdestu. die yerbleibende wss. Lsg. mit W. auf das urspriingliche Vol. verd. Hierauf wird
die Lsg. alkal. gemacht, z. B. mit NaOH, mit Kalk yersetzt, filtriert u. das Filtrat mit
HC1 angesauert. Das Filtrat wird eingedampft, mit einer Lsg. von Phenol in Bzl.,
Toluol oder Petroleum extrahiert, worauf der Extrakt mit h. W. yersetzt u. die wss.
Sehicht abgetrennt wird. Diese wird im Vakuum eingedampft, in A. gel. u. aus der
Lsg. das Morphin mit Ammoniak abgeschieden. (Russ. P. 41517 yom 26/6. 1933,
ausg. 28/2. 1935.)
R ic h t e r Knoll A.-G. Chemische Fabriken (Erfinder: Heinrich Metzger), Ludwigs­
hafen a . Rh., Darstdlung von Dihydromorphinonen aus Morphin bzw. seinen Phenolathem nach Pat. 607 931, dad. gek., daB man die sauren Lsgg. der Alkaloide ohne
Zufuhr von H , hier in Ggw. von yerhaltnismaBig geringen Mengen yon K a t a l y s a t o r e n
1936. I .
Hx. F a r b e r e i .
O r g a n is c h e F a r b s t o f f e .
439
der Pt-Reihe erhitzt. — Man yerwendet z. B. auf 300 g Codeinbase 25 g fein yerteiltes
Pd, — auf 5 g Codeinhydrochlorid 0,5 g Pt-Mohr, — auf 6 g Codeinphosphat 0,5 g Pd,
•— auf 10 g Athylmorpliin 1 g Pt-Mohr. (D. R . P. 617238 KI. 12p vom 12/7. 1934,
ausg. 2/10. 1935. Zus. zu D. R. P. 607 931; C. 1935. 1. 2896.)
Altpeter.
M. P. Oparina, A. S. Karasina und B. P. Smimowa, U. S. S. R., Darstdlung
von. Afomorphin. Morphin wird nach Zusatz yon Phosphorsiiure bei 145— 150° mit
HCl-Gas behandelt. Beispiel: 50 g Morphin werden nach Zusatz von 500 g techn.
Phosphorsiiure (spezif. Gewicht 1,76) auf 145— 150° erhitzt u. gleichzeitig HCl-Gas
durchgeleitet. Nacli Beendigung der Rk. werden 950 ccm k. W. zugegeben u. die
erhaltene Lsg. mit NaCl u. darauf mit Soda ausgesalzen. Die abgeschiedenen Ndd.
werden yereinigt. in W. gel., mit Na-Sulfit neutralisiert u. mit A. estrahiert. (Russ. P.
40 981 vom 14/9. 1934, ausg. 31/1. 1935.)
R ic h t e r .
X . F a rb erei. O rgan isch e F arb stoffe.
Harold Schroeder, Wann ist ein Netzmiltel kein Netzmilld ? AUgemeines iiber
Netzmittel. (Cotton 99. Nr. 7. 50— 51. 77. Juli 1935.)
F r ie d e m a n n .
L. R. Parks und P. G. Bartlett, Prinzipien des Farbens mit basischen Farbstoffen.
Es wurde die Wrkg. anorgan. Salze auf die Adsorption anorgan. Basen u. von Farbbasen durch Aktivkohle untersucht. Farben mit bas. Farbstoffen ist ein Adsorptionsphanomen analog der Adsorption anorgan. Basen durch Aktivkohle. Bas. Farbstoffe
sind organ. Farbbasen, welche die Farbo in dem bas. Radikal enthalten, mit W. zu
gefarbten Kationen dissoziieren, echte wss. Lsgg. geben u. von der Faser ais Farb­
basen aufgenommen werden. Die Menge adsorbierter Farbbaso ist abhangig von dem
PH-Wert des Farbbadcs. (Amer. Dyestuff Reporter 24. 529— 32. 536. 23/9.1935.)
Suv.
Ezra Felthouse, Bemerkungen iiber das Farben von Wóll-Baumwollfutterstoffen.
Ratschlage u. Rezepte. (Test. Colorist 57. 593— 94. 636. Sept. 1935.) F r i e d e m a n n .
R. Kahl, Das Farben von Stoffen aus Wolle und Seide. Prakt. Ratschlage u. Rezepte
fiir das ein- u. zweibadige Farben mit sauren u. substantiyen Farbstóffen. (Dtsch.
Farber-Ztg. 71. 492— 93. 3/11. 1935.)
F r ie d e m a n n .
R. H. Bourdon, Farben von Acetatseidc-BaumiooUemischgeweben. Das Scngen auf
beiden Seiten, das Entschlichten, Mercerisieren, Seifen, Waschen u. Farben ist beschrieben. Soli das Acetat ungefarbt bleiben, so nimmt man die C. R.-Farben, direlcte
Farbstoffe setzt man zu, wenn echte Tóne auf beiden Fasern gefarbt werden sollen.
Entwicklungsfarbstoffe sind angezeigt, wenn Mehrfarbeneffekte gewiinscht werden.
Nach dem Waschen wird mit Monopolseife ein weicher Griff erzielt. (Silk J. Rayon Wid.
12- Nr. 137. 32— 33. 20/10. 1935.)
Su v e r n .
Noel D. White, Fiinfzehn Jahre Strumpfjdrberei. I. II. Erfahrungen aus der
łarberei von Baumwoll-Seidestriimpfen. (Amer. Dyestuff Reporter 24. 499— 502.
033—36. 23/9. 1935.)
'
Su v e r n .
— , Die Vorbereilung der Strumpffdrberei begimit in der Weberei. Vermeidung von
Fehlem an Kunstseidenstriimpfen. Erkennung u. Unterscheidung von Viscose-, Kupfer-,
Acetat- u. Nitroscide, Vermeidung von 01- u. SchweiBflecken, Vorsicht beim Spulen
verschicdenfarbiger Garnę, aussehlioBliche Verwendung leicht auswaschbarer Spulole
“• Vr-rmeidung yon Garniiberstreckungen durch gleichmaBige Luftbcfouchtung. (Z. ges.
testilind. 38.363— 64.375— 76. 24/7. 1935.)
F r ie d e m a n n .
Samuel Bergneon, Brokatgewebe. Besprochen werden die VorsichtsmaBregeln
bei der Behandlung (Farben, Drucken, Appretieren usw.) von Growebcn mit Fiiden,
iod U1*^ unechtcm Goldlahn umsponnen sind. (Text. Colorist 57. 663— 67. Okt.
J935.)
F r ie d e m a n n .
. — , Einiges iiber das Farben minderwertiger wollener Stiickicaren. Behandlung von
Wollstoffen, namentlich schon getragenen, die Baumwolle u. Shodd}7 enthalten. Erschwerende Einfliisse yon Lichteinw. u. Beizen. Abziehen u. Farben solcher Wollstoffe.
\L- ges. Textilind. 38.562. 30/10. 1935.)
F r ie d e m a n n .
1
®us*;a^ Hammar, Farbung ausgebleichter Sachen■ Angaben iiber geeignetc Voroehandlung u. Zus. des Farbebades. Es ist fiir den Ausfall der Nachfarbung nicht gleichgultig, ob zu der friiheren Farbung ein wenig echter Farbstoff yerwendet war, der ausg^bleicht ist, oder ob ein echter Farbstoff yerwendet wurde u. die Ausbleichung auf
iqq-n^ 'run8 en ^er Faser selbst zuriickzufiihren ist. (Fargeritekn. 11. 214— 15. 15/10.
1Md50
W il l s t a e d t .
440
Hx. F a r b e r e i.
O r g a n is c h e F a r b s t o f f e .
1 9 3 6 . I.
— , Das Fdrben von getragenen Kleidern aus Wollstrageweben. Schonende Reinigung
unter Verwendung von Fettloserseifen oder Fettalkoholsulfonaten u. Calgon (Na-Metaphosphat), Abziehen mit Burmol, Farben nach dem Ein- oder Zwcibadverf. Mit Riieksieht auf belicktete Teile der Ware u. die Anforderung an Lioht-W.- u. Waschechtheit
wird die Vistra mit Diazotierungsfarben unter Zusatz von Katanol SL u. einem Wollschutzmittel (EiweiBspaltprod.) gefarbt u. dann die Wolle scbwaeb sauer mit neutral
ziehenden Wollfarbstoffen oder nacli dem Metachromverf. mit Metacbrombeizo u.
entsprechenden Farbstoffen gefarbt. (Z. ges. Textilind. 38. 483— 85.18/9.1935.) F r i e d e .
Kuno Rickert, Umfarben von Uniformem. Umfarben von Stoffen aus SA-Braun
in Feldgrau oder Fliegergrau erfordert Abziehen, das mit Dekrolin unter reichlichem
Zusatz von Burmol erfolgt. Besonders getragene u. abgezogene Stoffe muB man sauer
farben. Rezepte. (Dtsch. Farber-Ztg. 71. 464— 65. 13/10. 1935.)
FRIEDEMANN.
— , Fdrben von Papierfilz. (Vgl. C. 1935. I. 2898.) Im Hinblick auf die den
Filzen sehr fest anhaftenden Papierstoffreste wird zwcckmafiig mit Halbwollfarbstoffen
gefarbt. Man bleieht mit H 20 2, das mit Wasserglas schwach alkal. gemacht ist, u. farbt
unter Zugabe eines Wollschutzmittels mit Halbwollfarbstoffen, wenig Glaubersalz u.
5° / 0 Ammonacetat. W ill man sauer farben, so empfiehlt es sich, mit nur Ammonacctat
oder -sulfat zu beginnen u. erst zuletzt Ameisensaure nachzusetzen. Kiipenfdrben ist
nicht vorteilhaft. Um dem Filz mehr Weichheit zu geben, wird er zum SchluB mit einem
Fettalkoholsulfonat u. Eg. aviviert. (Z. ges. Textilind. 38. 299— 300. 5/6. 1935.) F r i e d e .
— , Fdrben und Drucken von Pantoffelfilzen. (Rev. gen. Teinture, Impress, Blanchiment, Appret 13. 627—31.Sept. 1935.)
F r ie d e m a n n .
J. M. Hill, Drucken von Seidegeweben mit direkten Farbstoffen. Vorbehandeln mit
Sn-Salzen gibt klarere Drucke. Ais Verdickungsmittel kommen Britishgum, Senegalgummi u. Traganth in Betraeht. Die Bereitung der Druckfarbe, das Dampfen u.
Waschen ist besprochen. (Silk J. Rayon Wid. 12. Nr. 137. 33— 34. 20/10. 1935.) Suv.
— , Druckereischwierigkeiten, verursacht durch Farbstoffe ton sćhlećhter Loslichkeit.
Schaden durch wl. Farbstoffe u. prakt. Ratschlage zur móglichsten Uberwindung der
Schwierigkeiten.
(Dyer, Text. Prjnter, Bleacher, Finisher 74. 297— 98. 27/9.
1935.)
F r ie d e m a n n .
R. Morand, Kombinationen zur Erzeugung von Anilinschwarz im Druck. Fortsetzung u. SchluB zu C. 1935. II. 2128. Weitere Druekvorschriften. (Ind. textile
52. 262— 63. 315— 17. 1935.)
Su v e r n .
— , Bemerkungen iiber die Verwe}idung von Anilinschwarz im Zeugdruck. Allgemeines iiber Geschichte u. heutige Ausfuhrung des Anilinschwarzdrucks auf den
yerschiedenen Fasern, besonders auch auf Acetatseide. (Text. Colorist 57. 659—62.
708. Okt. 1935.)
F r ie d e m a n n .
— , Neue Farbstoffe, Husterkarten, Textilhilfsmittd. Dry-o-wet, ein seifenartiges
Wasehmittel ohne atzende oder kohlensauro Alkalien, kann in der NaB- u. Trockenwasche verwendet werden. Angaben uber seine Verwendung beim Entschlichten,
der Reinigung stark verschmutzten Altmaterials, der Streichgarnwiischerei u. der Vorreinigung plattierter Strumpfartikel. (Appretur-Źtg. 27. 168— 70. 30. Sept. 1935.) Si'— , Neue Broschiiren und Farbstoffe. Karten der Firma K r e u s z l e r & Co., Wiesbaden-Biebrich, zeigen d ie neuen, im letzten Jahr herausgebrachten Sonderfarbstoffe
sowie Herbst- u . Wintermodefarben 1935/36. Halbwollschwarz A W F f a r b t Halbwolle
fasergleieli u. laBt Acetatseide weiB. Universalacetatschwarz 2 BA fiir b t Mischgewebe
mit Acetatseide gleichmaBig schwarz, die Tóne fallen nicht braun- oder olivstichig
aus. Zur Kleiderfarberei dienen Halbwollechtschwarz WT u . HalbwolldunkelMau W S4,
besonders fur Stoffe mit viel Wolle u. wenig Baumwolle u . Kunstseide. Naturseide
wird gut angefiirbt. Die Farbstoffe egalisieren gut, geniigen n . E c h th e itsanforde ru ng e n
u. neigen n ic h t zum Bronzieren. Ein Farbstoff fiir Gewebe aus Wolle u . Acetatseide
ist Wollzetschwarz, beim Farben im Na 2S04-Bade bei 85— 90° werden beide Fasern
gleichmaBig gedeckt. (Dtsch. Farber-Ztg. 71. 483. 27/10. 1935.)
SiivERN.
Felten & Guilleaume Carlswerk A.-G., Koln-Miilheim, Spindd fiir die TextilIndustrie, bestehend aus Leichtmetall mit einem Uberzug aus Ni. Die Spindeln sind
in Farbstofflsgg. yenvendbar. (It. P. 280 861 vom 15/7. 1929. D. Prior. 17/9.
1928.)
Ma r k h o f f .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Kondensationsprodukte aus
Anthronen. Aldehyde oder aldehydliefemde Verbb. laBt man auf Anthrone, die in
1,9-Stellung einen N-haltigen 6 -gliedrigen_ Ring cnthalten, ais Leukoverbb. oder m
1936. I .
H z . F a r b e r e i.
O r g a n is c h e F a r b s t o f f e .
441
Ggw. von Hydrosulfit in alkal. Medium einwirken. Die erhaltenen Prodd. sind teils
Farbstoffe, teils dienen sie zur Herst. von solchen. — Wss., 30°/0ig. CH20 gibt man in
N zu einer Kiipe aus 1,9-Anthrapyrimidin, W., NaOH u. Hydrosulfit, halt 2 Stdn. auf
40°, filtriert yon geringen Mengen eines Nd. u. leitet in das Filtrat Luft; das entstandeno Methyl-l,9-anthrapyrimidin, briiunliche Nadeln aus Chlorbenzol oder Eg.,
F. 217°, gibt beim Erhitzen mit KO H u. A. einen Baumwolle gelb farbenden Kupenfarbstoff. Mit Benzaldehyd erhalt man Benzyl-l,9-anthrwpyrimidin, orangefarbene
Blattchen, F. 185°. Aus verkiiptem 5-Amino-l,9-anthra/pyrimidin erhalt man in analoger Weise mit Formaldehyd einen Farbstoff, F. uber 360°, der dio pflanzliche Faser
aus der Kupą rot farbt. Aus yorkiiptem 5-Amino-Py-C-methyl-l,9-anthrapyrimidin
erhalt man ebenfalls einen rot farbenden Farbstoff. Aus CH20 u. verkiiptem 5-Benzoylamino-l,9-anthrapyrimidin erhalt man eine Verb., goldgelbe Nadeln aus Triehlorbenzol, F. 260— 262°, das Baumwolle aus der Kiipe gelb farbt; durch Verseifen mit
H 2S0 4 erhalt man eine Verb., rote Nadeln, F. 253— 254°. Aus CH20 u. yerkiiptem
4-(p-Chlorbenzoylaminó)-l,9-anthrapyrimidin entsteht ein Farbstoff, F. 280— 282°, der
Baumwolle aus der Kiipe griinstichig gelb farbt. Der Farbstoff aus verkiiptem 5-AminoN-methylanthrapyrimidcm u. CH„0 farbt Baumwolle rot. Aus CH20 u. yerkiiptem
4-Amino-N-meihylantlirapyriniidon erhalt man einen Acetatseide rosa farbenden Farb­
stoff. Verkiiptes C-Methyl-l,9-pyridinoanthron gibt mit CH„0 eine Verb., gelbe Nadeln
aus Eg., F. 245—246°. Der Farbstoff aus CH,0 u. yerkuptem S-Amino-l,9-anthrapyrimidin, Krystalle aus Trichlorbcnzol, farbt Baumwolle aus der Kiipe kraftig rotviolett, wahrend 8-Amino-l,9-anthrapyrimidin Baumwolle nur schwąch rótlich farbt.
Einen almlichen Farbstoff erhalt man aus Nitro-l,9-anthmpyrimidin (darstellbar
durch Nitrieren von 1,9-Anthrapyrimidin mit einer Mischung von H N 0 3 u. H ,S 04.
Das Gemisch von 6- u. 7-Amino-l,9-anthrapyrimidin (darstellbar aus dem techn.
Gemisch yon 1,6- u. 1,7-Diaminoanthraćhinon durch Behandeln mit Formamid) gibt
mit CH20 einen Baumwolle kraftig yiolettbraun farbenden Kupenfarbstoff, wahrend
der Ausgangsstoff Baumwolle nur schwach braun farbt. Aus yerkuptem 5-Chlor1.9-anthrapyrimidinn. CH2 0erhalt man eine Verb., gelbesPulver. Verkuptes5--4wtJiooa:y1.9-anłhrapyrimidin (darstellbar durch Behandeln von 5-Amino-l,9-anthrapyrimidin
mit H 2S0 4 in Ggw. von Borsaure bei 180— 200°) erhalt man einen Farbstoff, yiolettbrauncs krystallin. Pulyer aus Trichlorbenzol, F. iiber 360°, der Baumwolle aus der
Kiipe briiunlich farbt. Verkuptes 1,9-Antlirapyrimidin gibt mit p-Chlorbenzaldehyd
p-Chlorbenzyl-l,9-anthrapyrimidin, braunliche Krystalle aus Eg., F. 204— 205°. Mit
Acetaldehyd erhalt man Athyl-l,9-anlhrapyrimidin, orange Nadeln, F. 180°. (E. P.
429187 vom 25/11. 1933, ausg. 20/6. 1935.)
F ran z.
I. G. Farbenindustrie Akt. -Ges., Frankfurt a. M., Saure Anthrachinonfarbsloffe.
Farbstoffe der nebenst. Formel, R 1 u. R 2 = gleiche oder yerschiedene Arylradikalc,
O
NHR1
R :l = Alkyl, worin der Anthrachinon- oder die Arylreste oder beide eine oder mehrere Sulfonsauregruppen
enthalten, werden nach den iiblichen Verff. hergestellt.
Die Farbstoffe liefern auf Wolle sehr gleichmaOige
O
NHR*
echte Farbungen. l,4-Dichloranthrachinon-2-carbonsaureneihylester (I), darstellbar aus l-Amino-2-methyl-4-chloranthrachinon durch Diazotieren,
Zers. mit CuCl nach S a n d m e y e r , Oxydation des l,4-Dichlor-2-methylanthrachinon
mit MnO, u. H 2S0 4 u. Verestern) erhitzt man mit p-Toluidin, K-Acetat u. Cu-Acetat,
nach dem Kiihlen auf 100° verd. man mit CH3OH u. trennt von den ausgeschiedenen
grunen Krystallen. Die Lsg. des entstandonen l,4-Di-p-loluidinoanlhrachinon-2-carbonsauremelkylester in H 2S0 4 behandelt man bei 10° mit 23%ig. Oleum, giefit auf Eis u.
fallt mit NaCl; der erhaltene Farbstoff farbt Wolle aus saurem Bade klar griin, mit
Anilin erhalt man einen etwas blaueren Farbstoff. I gibt in analoger Weise mit p-Cydohexylanilin l,4-Di-(p-cydohexylanilino)-anthrachinon-2-carbonsdureester, Krystalle, der
eine Wolle golbstichiggriin farbende Sulfonsaure liefert. Beim Erhitzen von I mit
Anilin auf 95— 100° erhalt man l-Anilido-4-chloranthrachinon-2-carbonmuremethylester,
der bei der weiteren Einw. von p-Tóluidin l-Anilido-4-p-toluidiTioanthrachinon-2-carbcmsmremethylesler liefert; mit H„S0 4 u. 23°/0ig. Oleum erhalt man eine Wolle griin farbende
Sulfonsaure. Beim Erhitzen yon I mit p-Toluidin, Na-Acetat auf 110° erhalt man
l-1'oluidino-4-ckloranthrachinon-2-carbonsauremethylester, der mit A nilin p-Toluidino4-a.nilidoanthrachinon-2-carbonsauremethylester gibt, die hieraus mit 5°/0ig. Oleum er­
haltene Sulfonsaure farbt Wolle gelblich griin. (F. P. 783 967 yom 10/1. 1935, ausg.
20/7. 1935. D. Prior. 1/2. 1934.)
F ran z.
442
H j . F a r b e p .e i .
O r g a n is c h e F a r b s t o f f e .
19 36 . I.
Imperial Chemical Industries Ltd., London, Frank Lodge und Colin Henry
Lumsden, Blackley, Manchester, Saure Anthrachinonfarbsloffe. Auf l-Amino-4-arylaminoanthrachinon-2-sulfonsauren oder ihre Salze InCt man Alkalimetallverbb. eines
einwertigen Alkohols mit 8 — 20 C-Atomen einwirken u. sulfoniert die erhaltenen
Alkoxyverbb.; die Farbstoffe liefern wasch-, walk- u. pottingechte Farbungen. — Das
Na-Salz der l-Am,ino-4-anilinoanthrachinon-2-sulfonsdure (I), Cetylalkohol u. NaOH
erhitzt man 1 Stde. unter Riihren auf 90°, giefit die Mischung w. in verd. CH3OH,
filtriert bei 35° u. krystallisiert aus Aceton, yioletto Krystalle, F. 98°. Das entstandene
l-Amino-4-anilino-2-cetyloxyanlhrachinon lost man in H 2S04, gibt bei 15— 20° 25%ig.
Oleum zu, giefit nach Yf Stde. auf Eis u. W. u. filtriert. Die erhaltene Pastę verriihrt
man mit W., neutralisiert mit NaOH, salzt aus u. filtriert; der Farbstoff, violettes
Pulver, farbt aus schwach saurem Bade violett. Das in ahnlicher Wcise aus I u. Dodecylalkohol erhaltene Prod., Krystalle aus Aceton, F. 104°, gibt nach dem Sulfonieren
einen Wolle lebhaft violett farbenden Farbstoff. Aus I u. n-Octylalkohol erhalt man eine
Verb., bronzefarbige Krystalle, 1. in Bzl., Aceton, Terpentinol, das eine Wolle violett
farbende Sulfon.sau.re liefert. — Zu einer Mischung von Dodecylalkohol von 105° gibt
man nach dem Verdimnen mit Pyridin l-Amino-4-p-toluidinoanthrachinon-2-sulfonsaure zu u. riihrt bei 115°, bis keine Sulfonsaure mehr vorhanden ist; der nach dem
Verdampfen des Pyridins durch Sulfonieren erhaltene Farbstoff farbt Wollo violett.
(E. P. 430160 vom 28/11. 1933, ausg. 11/7. 1935. F. P. 781943 vom 27/11. 1934,
ausg. 24/5. 1935. E. Priorr. 28/11. 1933 u. 14/3. 1934.)
F ranz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Wilhelm Bauer,
Leverkusen-Wiesdorf), Darstdlung von Kupenfarbsloffen der Anlhrachinonacridonreihe,
dad. gek., daB man Anthrachinon-2,l-(N)-benzol- oder -naphthalinacridone, in doren
Bz-Ring ein H durch einen a-Aminoaroylaminoauthrachinonrest ersetzt u. ein dazu
benachbartes H nicht substituiert ist, der Einw. wasserfreier, saurer Kondensationsmittel
unterwirft u. die Rk.-Prodd. gegebenenfalls noch mit Oxydationsmitteln nachbehandelt.
— Die Farbstoffe farben die pflanzliche Faser aus der Kiipe in farbstarken, hervorragend echten, dunklen Tónen. — Anthrachinon-2,l-(N)-l', 2'-(N)-3', 6 '-dichlorbenzolacridon (darstellbar aus 2,5-Dichloranilin nach D. R. P. 237 236), l-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon (I), wasserfreies K 2C03, Cu-Acetat u. Nitrobenzol erhitzt man unter
Riiekflufi u. Riihren 3 Stdn. auf 205°, der entstandene Farbstoff, schwarzes Krystallpulver, swl. in h. organ. Losungsmm., farbt die pflanzliche Faser rotlichgrau. Beim
Erhitzen des Farbstoffes mit HC1S03 entsteht unter SOs-Entw. ein Baumwolle rotstiehigbraun fjirbender Kupenfarbstoff. Anthrachinon-2,l-(N)-l',2'-{N)-4',6'-dichlorbenzolacridon (II) darstellbar aus 3,5-Dichloranilin nach D. R. P. 237 236) gibt mit I
ein Anthrimid, dunkle Nadelchen, das dio pflanzliche Faser korinth farbt, mit Mono­
hydrat entsteht hieraus ein die pflanzlicho Faser gelbstichigbraun farbender Farbsloff.
I I gibt mit l-Amino-4-benzoylamiiwanthrachinon (III) einen Baumwolle marineblau
farbenden Kupenfarbstoff, der mit Monohydrat einen braunrot farbenden Kiipenfarbstoff liefert. Anthrachinon-2,l-(N)-l',2'-(N)-3'-methoxy-6'-ćhlorbenzolacridcni (darstellbar durch Umsetzen von 2-JHethoxy-5-chloranilin nach D. R. P. 237 236 mit 1-Chloranthrachmon-2-carbonsaure u. Erhitzen der getrockneten 2 '-Methoxy-5'■chlor-l-anilidoanthrachinon-2-carbonsaure mit Benzoylchlorid auf 130— 160°) gibt mit I einen Farbstoff,
dunkelgriines krystallin. Pulver, der Baumwolle olivgriin farbt, mit Monohydrat liefert
er einen Baumwolle schwarzbraun farbenden Kupenfarbstoff. Mit I I I erhalt man ein
Anthrimid, schwarze Nadeln, das Baumwolle griinstiehiggelb farbt; durch Behandeln
mit Monohydrat entsteht ein Baumwolle yiolettstichig korinth farbender Kupenfarb­
stoff. — 3 '-Melhyl-6'-chlor-2,1'-anthrachinonacridon (darstellbar durch Umsetzen von
4-Chlor-2-toluidin mit l-CMoranthrachinon-2-carbonsaure u. Ringschlufi der 2'-Methyl5'-chlor-l-anilinoanthrachinon-2-carbonsaure mit Benzoylchlorid bei 150°) gibt mit I
einen grau farbenden Kiipenfarbstoff, der mit Monohydrat einen Baumwolle tief
dunkelbraun farbenden Kupenfarbstoff; mit I I I erhalt man ein griin farbendes Anthrimid,
das mit Monohydrat in einen violettbraunen farbenden Kupenfarbstoff iibergeht. —
Anthrachinon-2,l-(N)-l',2'-(N)-6'-bromnaphthalinacridon, rote Nadeln, (darstellbar aus
l-Chloranthrachino7i-2-carbonsaure ii. 6-Brom-2-naphthylamin nach D. R. P. 450 921)
u. I entsteht ein Baumwolle dunkel korinth farbender Farbstoff, der mit Monohydrat
einen Baumwolle gelbstichig braun farbenden Kupenfarbstoff liefert. Mit I I I erhalt man
ein oliy farbendes Anthrimid, das mit Monohydrat einen Baumwolle schwarzbraun far­
benden Kupenfarbstoff liefert. — Anthrachinon-2,l-(N)-l',2'-(N)-3'-dthoxy-6'-chloracridon
(darstellbar aus 2-Athozy-5-chloranilin u. l-Chlorantlirachinon-2-carbonsaure u. t)ber-
1936. I .
H x. F a b b e r e i .
O r g a n is c h e F a r b s t o f f e .
443
fiihren der entstandenen 2 '-Ałhoxy-5'-chlor-l-anilidoarUhrachinon-2-carbonsdure, in das
Acridon) gibt mit I einen olivgriin farbenden Farbstoff, der mit Monohydrat einen
Baumwolle aus der schwarzbraun farbenden Farbstoff liefert. Aus 4'-Chlor-2,l-anthrachinonacridon u. I entsteht ein Baumwolle kupferrot farbender Farbstoff, der beim
Erhitzen mit A1C13 u. NaCl auf 150— 160° einen Baumwolle rotstiehigbraun farbenden
Kiipenfarbstoff liefert. 5 '-Bromanthracliinon-2,1-acridon (darstellbar aus p-Bromanilin
nach D. R. P. 237 236) gibt mit I einen Farbstoff, schwarze Nadeln, der m it Schwefelsilure einen Baumwolle dunkelbraun farbenden Kiipenfarbstoff liefert. (D. R. F.
619 080 KI. 22 b vom 14/1. 1934, ausg. 21/9. 1935. F. P. 783 750 vom 8/1. 1935, ausg.
18/7. 1935. D. Prior. 13/1. 1934.)
Franz.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Oxyverbindungen der Anthrapyrimidinreihe. Anthrapyrimidine, Anthradipyrimidine oder ihre Deriw . behandelt
man bei hoheren Tempp. mit H 2S04, Oleum, Monohydrat, evtl. unter Zusatz von Borsaure. Die erhaltenen Verbb. sind Farbstoffe oder dienen zur Herst. von Farbstoffen.
1.9-Anthrapyrimidin (darstellbar aus 1-Aminoanthrachinon u. Formamid) u. 96°/0ig.
H2S04 erwarmt man nach Zusatz Y o n Borsaure auf 180— 200°, bis eine in W. gegossene
Probe sich auf Zusatz von verd. NaOH gelb lost; nach dem Erkalten gieBt man in W.,
filtriert u. wascht neutral; es entsteht 4-Oxy-l,9-anthrapyrimidin, gelbe Nadeln aus
Trichlorbenzol, das beim Erhitzen mit 20%ig. N H 3 4-Amino-l,9-anthrapyrimidin
liefert. 5-Amino-l,9-anthrapyrimidin gibt beim Erhitzen mit 96%ig. H 2 S0 4 u. Bor­
saure 5-Amuiooxy-l,9-anthrapyrimidin, Y io le t t e Nadeln. — Eine Lsg. von Chlor5-amino-l,9-anthrapyrimidin (darstellbar durch Einleiten von Cl in eine Lsg. des
5-Amino-l,9-anthrapyrimidins in HC1S03 in Ggw. von Jod) in 97°/0ig. H 2S0 4 gibt beim
1-std. Erhitzen auf 100° 5-Aminooxy-l,9-anthrapyrimidin, Y io le tt schimmernde Kry­
stalle. Eine Lsg. von Chlor-4-amino-l,9-anthrapyńmidin (darstellbar durch Einw. von
S02C12 auf eine Lsg. von 4-Amino-l,9-antlirapyrimidin in Nitrobenzol) in H 2S0 4 er­
warmt man auf 180— 200°, es entsteht 4-Aminooxy-l,9-anthrapyrimidin, groBe Nadeln, das Acetatseide gelb farbt. In ahnlicher
i
c
Weise erhalt man aus Brom-2-aniino-l,9-anthrapyrimidin das rotorange 2-Aminooxy-l,9-anthrapyrimidin. Eine Lsg. von 1,9,5,10Anthradipyrimidin in 96°/0ig. H 2 S0 4 erwarmt man nach Zusatz
von Borsaure auf 100— 130°; man erhalt 0xy-l,9,5,10-anthrapyridimidin (I), braunlichrote Nadeln aus Trichlorbenzol. —
Beim Erhitzen einer Mischung von Dichlor-4-oxy-l,9-anthrapyridimidin mit 960/o'g- H 2S0 4 u. Borsaure erhalt man Chlordioxyanihrapyrimidin, das nach wiederholter Reinigung iiber
I
das Sulfat u. Umkrystallisieren aus Trichlorbenzol in gelblich
H
I
braunen Nadeln, F. 333— 335° (Zers.), krystallisiert. — 1,9-Anthrapyrimdin-8-diazoniumsulfat (darstellbar durch Diazotieren von 8-Amino-l,9-anthrapyrimidin mit Nitrosylsehwefelsaure in H 2S04) gibt beim Erhitzen mit H 2 S0 4 96°/0ig.
8-Oxy-l,9-a?ithrapyrimidin, goldgelbe Krystalle aus Trichlorbenzol, F. 230— 231°. Aus
1.9-Anthrapyrimidin-5-diazonium£ulfat erhalt man in analoger Weise 5-Oxy-l,9-anthrapyrimidin, orangebraunes krystallin. Pulver, F . 272— 274°. Durch Diazotieren einer
Mischung yon 6- u. 7-Aminoanthrapyrimidin mit Nitrosylsehwefelsaure in H 2 S0 4 u.
Erwarmen des Gemisches mit H 2S0 4 entsteht eine Mischung von 6- u. 7-Oxyanthrapyrimidinm, gelbe Nadeln, F. 228— 230°. — 5-Amino-py-C-phmyl-l,9-anthrapyrimidin
(darstellbar durch Erhitzen von 5-Amino-l-benzoylaminoanthrachinon mit N H 3 unter
Druck in Ggw. von Phenol auf 150°) gibt beim Erwarmen mit H 2S0 4 96°/0ig. u. Borsiiuro eine Verb., rotviolette Nadeln. — Beim Erwarmen von 5-Cyan-l,9-anthrapyrimidin
(darstellbar durch Erhitzen von l,9-Anthrapyridimidin-5-diaz07iiumsulfat mit CuCN)
mit H 2 S0 4 96%ig. u. Borsaure auf 200° erhalt man Oxy-l,9-anthrapyrimidin-5-carbonsdure, gelborange krystallin. Pulver. Aus Dichlor-5-amino-l,9-anthrapyrimidin (dar­
stellbar aus 5-Amino-l,9-anthrapyrimidin u. S0 2C12 in Nitrobenzol) erhalt man Chloroxy-S-amino-l,9-anthrapyrimidin, Yiolette Nadeln aus Trichlorbenzol, F. 293°. (F. P.
776 776 Yom 2/8. 1934, ausg. 4/2. 1935. D. Prior. 5/8. 1933.)
Franz.
I
G. Farbenindustrie Akt. Ges., Frankfurt a. M., D iozazinfarbsłoffeDiarylaminobenzochinonderiw., die man durch Kondensation von 1,4-Benzochinon mit
emem Aminoazofarbstoff, der S03H enthalten kann, in niedrigsd. Losungsm. herstellen kann, erhitzt man in hochsd. Losungsmm. in An- oder Abwesenheit eines organ,
oder anorgan. Oxydationsmittels, eines Metallchlorids oder eines Acylierungsmittels
oder in Ggw. mehrerer der genannten Stoffe u. sulfoniert gegebenenfalls. Man erhalt
444
H X[. F a r b e n . A n s t r ic h e . L a c k e . H a r z e . P la s t i s c h e M a sse n .
1 9 3 6 . I.
hiemach stark gefarbte Verbb., die ais Pigmente verwendet werden konnen, die Sulfonsiiuren dionen zum Farben der pflanzliehen, tier. oder kiinstlichen Faser; die Ba- oder
Ca-Salzc der Sulfonsauren dienen ais Pigmente. Dio Herst. der Arylaminobenzochinone
kann man mit der Farbstoffherst. in einem Arbeitsgange ausfiihren. Das Prod. aus
•p-Aminoazobenzol u. Toluchinon erhitzt man 2 Stdn. in Nitrobenzol unter Zusatz von
m-Nitrobenzolsulfochlorid zum Siedcn, filtriert bei 130° u. wascht mit Nitrobenzol u.
A., der entstandene Farbstoff, kleine griin glanzende Blattchen, bildet in fein verteiltem Zustande ein yiolettes Pigment. Durch Sulfonieren entsteht eino die Faser
yiolett fiirbendo Sulfonsdure. — Die Verb. aus 4-Benzolazo-l-naphthylamin u. Chloranil
gibt beim Kochen in Nitrobenzol unter Zusatz von p-Toluolsulfochlorid einen Farb­
stoff, griingrau schimmernde kleine Nadeln, der in fein yerteiltem Zustande ein blaues
Pigment bildet, durch Sulfonieren mit 20%ig. Oleum entsteht eino die Faser griin
farbende Sulfonsdure; das Ca- u. Ba-Salz sind griine Pigmente. Die Vcrb. aus 4-Aminol,2'-azonaphthalin u. Dichlorbenzochinon gibt beim Kochen mit Nitrobenzol u. Benzoylchlorid einen Farbstoff, rótliche Nadeln, der fein yerteilt ein yiolettblaues Pigment
bildet, durch Sulfonieren mit 20%ig. Oleum entsteht eine Baumwollo u. Viscose griinblau farbende Sulfonsdure. — Die Verb. aus 4-Aminoazobenzol-4'-sulfonsdure; u. Chlor­
anil gibt beim Erwarmen mit 5%ig. Oleum auf 150° einen in W. 1. Farbstoff, der
die Faser blau farbt. (F. P. 785 719 vom 15/2. 1935, ausg. 17/8. 1935. D. Prior.
15/2. 1934.)
__________
Franz.
Ernesto Pannain, Appunti di chimica tintoria. Napoli: R. Pironti 1935. (112 S.) 8°. L. 20.
X I.
F arb en . A n strich e. L ack e. H arze. P la stisc h e Massen.
Karl Buser, Ober die IIaftfdhigke.it der Anstrichmittel. Die Haftfestigkeit eines
Anstrichmittels ist hauptsachUch yom Eigenhaftyermogen abhangig; letzteres ist
gewóhnlieh nur dann yorhanden, wenn der getrocknete Anstrichfilm ein fl. Dispersionsmittel (Weichmacher, Weichharze, Olsaureglycerid bei fetten Olen) enthalt. Ais Ideałfali wird ein filmbildendes Prod. mitgleichzeitigen Weichmacher- u. Harzeigg. bezeichnet.
Dabei wird z. B. an mit Harzsaure oder Phthalsiiureanhydrid yeresterte Ather von
Pentaerythrit u. Sorbit gedacht. (Farben-Ztg. 40. 1011— 12. 5/10. 1935.) S c h e if e l e .
J. M. Schantz, Holzkolophonium ais llohstofffiir Anstrichfarben. Holzkolophonium
u. Balsamkolophonium enthalten yerschiedene opt. Isomere der Abietinsaure. In
Form yon gehartetem Harz besitzt Holzkolophonium geringere Losungsyiscositat,
hellere Farbę u . starkere Neigung zum Auskrystallisieren ais solches aus Balsam­
kolophonium; 12— 20 Min. auf 300—310° erhitztes Holzkolophonium neigt nicht mehr
zum Auskrystallisieren. Bei Verarbeitung y o n Holzkolophonium auf R esin attroe k ne r
ist ein Zusatz von 2% KalkhjTdrat giinstig bei Herst. von Harzester ein Zusatz ■
L/2°/o
Kalkhydrat. Helles Holzkolophonium ist wegen der Krystallisationsneigung fiir
Spirituslacke weniger geeignet. (Drugs Oils Paints 50. 286— 88. J u l i 1935.) S c h e i f .
S. O. Sorensen, Trocknende Ole. Angaben iiber Lein-, Holz-, Sojabohnen-,
Fisch-, Saflor- u. Perillaol. (Drugs Oils Paints 50. 334— 38. Aug. 1935.) S c h e i f e l e .
C.
W . A. Mundy, Neuere Verfahren der Olraffination unter besonderer Beriicksichtigung der Lackijle. Ein neueres Verf. der Lackleinolgewinnung durch Dampfraffination griindet sich auf die Beobachtung, daB die Schleimstoffe bei etwa 190°
dureh W.-Dampf ausgeschieden werden. Die Bleichung von Lackleinol mit aktiyierter
Bleicherde yollzieht sich dann am besten, wenn die Erden einen pn-Wert yon hóchstena
6 aufweisen. (J. Oil Colour Chemists’ Ass. 18. 238— 60. Ju li 1935.)
S c h e if e l e .
H.
Eilers, Lackfarbenfabrikation und Bezug ronfertig verschnitte7ien Farben. Neben
der Verwendung bereits yerschnittener Trockenfarben kommt auch ein Selbstyerschneiden in der Lackfabrik u. Anreiben auf Trichter-, Walzen u. S p e z i a l m i i h l e n
in Betracht. (Farbę u. Lack 1935- 447— 48. 18/9.)
S C H E IF E L E .
H.
W olff und G. Zeidler, Beitrag zur „Figurenbildung“ von Holzdllacken. Die
Wirkung von Trockcnstoffen. Durch Verss. wurde nachgewiesen, daB bei absichtlich
ungeniigend yerkochten u. zur Runzelbldg. neigenden Lacken die Figurenbldg. durch
Zusatz yon Mittel 109 J herabgedriickt wird, wobei der Grad der Wrkg. jedoch yon
der Siccatiyierung derart abhangt, daB Pb-Mn-Siccativ die Wrkg. des Mittels s c h a d ig t ,
Co-Siceatiy sie fórdert. (Farben-Ztg. 40. 1010. 5/10. 1935.)
S c h e if e l e .
P. H. Faucett, VerlauffShigkeit klarer und pigmentierter Celluloseesterlacke. (Drugs
Oils Paints 50. 194. 198. 1935.)
S c h e if e l e .
1936. I .
H S1. F a r b e n . A n s t r ic h e . L a c k e . H a k z e . P la s t i s c h e M a sse n .
445
— , Die Eolle der Lósungs- und Weichmachungsmittd in der Lack- und OlfarbenJabrikalion. (Peintures-Pigments-Vernis 12. 188— 89. Sept.1935.)
SCHEIFELE.
C.
Plonait, Entstehung, Bau und chemische Verarbeitung des Bemsteins. Vortrag.
(Angew. Choin. 48. 005— 07. 21/9. 1935.)
W . W olff.
Hans Steinbrecher, Die fossilen Harze der Braunkohlen. Vortrag. (Angew.
Chem. 48. 608— 10. 21/9. 1935.)
W . W olff.
H.
Winter, Die Harze der Steinkohlen. Vortrag. (Angew. Chem. 48. 610— 14.
21/9. 1935.)
_
W. W o l f f .
M. G. Gertschikow, Kurzer UmrifS der Oeschichte der plaslisdien Massen. (Piast.
Massen [russ.: Plastitseheskie Massy] 1934. Nr. 6 . 5— 11.)
SCH O N FELD .
Charles A. Breskin, Synthetische plastische Massen. Oberblick iiber die An­
wendung von Kunstharzen u. dgl. in der Innen- u. AuBenarchitektur. (Ind. Engng.
Chem. 27. 1140— 42. Okt. 1935. New York. M o d e r n P l a s t ic s .)
R . K. M u .
M. Ssobolewski, Regenerierung von technischenResiten.Vcrwendeles
Verf.: Die
gepulverten Prodd. werden im Wemer-Pfleiderer mit Furfurol
vcrmischt u. bei 150
bis 165° u. 300—400 at geprcBt (1— 1,5 Min. pro mm Dicke). Giinstige Betriebsergebnisse. (Piast. Massen [russ.: Plastitseheskie Massy] 1934. Nr. 6 . 40—42.) SCHONFELD.
J. Tilewitsch, B. Poljatzkina und M. Glikina, Ober die chemische Słabililat von
Phenoplasten. Unters. von Resollaeken, Monolith u. Carbolithen auf Saureresistenz
usw. Resollacke waren am widcrstandsfiihigsten in H 2S0 4 u. H 3P 0 4, weniger resistent
gegonuber organ. Sauren. H C02H u. H N 0 3, sowie H 2 S0 3 wirken zerstórend. (Piast.
Massen [russ.: Plastitseheskie Massy] 1935. No. 3. 22— 26.)
SCHONFELD.
E. I. Barg und K. M. Bekrenewa, Asbopekolit — ein neues hochwertiges schichtenartiges Materiał. Das Prod. wird hergestellt aus Steinkohlenpeeli, Asbest u. Kieselgur
u. weiter in ahnlicher Weise yerarbeitet, wie Papier oder Pappe. Dio Erzeugnisse
zoigen hohe meehan. Fcstigkeit u. sind resistent gegen H 3P 0 4, H ,S 0 4 bis 62%, H N 0 3
bis 20%, HC1 bis 18%, Essigsaure bis 60%, H C02H bis 30%. (Piast. Massen [russ.:
Plastitseheskie Massy] 1935. No. 3. 30—-31.)
’
Sc h o n f e l d .
S.
N. Uschakow und A. A. Rosenfeld, Neuer Plastifikator — Benzyldiozyabietat.
Benzyldioxyabietat, C19H 2s(0H) 2C0 2CH 2C6H s, wurde nach folgenden Verff. synthet.
herzustellen versucht: I. Aus 20 Teilen NaOH in 25 Teilen W. u. 150 Teilen Kolophonium -)- 150 Teilen A. wird durch 3— 4-std. Erwarmen abietinsaures Na hergestellt
u. mit 2 Mol C6H 5CH 2C1 durch 16— 18-std. Erhitzen auf dem W.-Bado zu Benzylabietat verestert; Kp.ls 283— 289°; gelbes, schweros 01; Mol.-Gew. (im Mittel) 376,7
(ber. 392). Man laBt in das Prod. Cl2 einlciten bis zu einer Gowichtszunahme yon
45% u. erhitzt das Cl-Deriv. mit alkoh. NaOH wahrend 12 Stdn. Das crhaltene Prod.
erwies sich ais Dioxyabietinsdure, F. 126°. Die Methode ist also zur Herst. des Benzylesters ungeeignet. II. Herst. yon Diosyabietinsaure: 90 Teile gepulyerten Kolophoniums werden in 60 Teilen Na2C0 3 u. 480 Teilen H 20 gel. u. in die Lsg. bei Raumtemp. Cl„ eingeleitet bis zu einer Gewichtszunahme von 30 Teilen. Das chlorierte
Prod. wird 4 Stdn. im Autoklayen auf 150° erhitzt. Das Rk.-Prod. wird mit W. ausgewaschen, mit Soda behandelt u. das Filtrat mit yerd. H ,S 0 4 gefiillt. Die crhaltene
Diosyabietinsaure hatto den F. 136— 137°, SZ. 162, Mol.-Gew. 327,5 (ber. 336). Ausbeuto 80,8% der Theorie. Benzyldiozyabietat wurde hergestellt durch Zusatz von
35Teilen Benzylchlorid zu 150 Teilen Dioxyabietinsaure + 150 Teilen A. in 20 Teilen
NaOH in 25 Teilen H 20 u. 16— 18-std. Erhitzen des Gemischcs. K p . 20 315°; Mol.Gew. 409 (ber. 426); D. 1,13; Ausbeute 86,7% der Theorie. Viscositat des Esters
(nach OSTWALD) bei 20° = 4,89 Poise. Mit Celluloseathern ist Benzyldioxyacetat
nicht misehbar; gut mischbar mit Nitro- u. Acetylcellulose. Die Filme von Nitrocellulose- u. Acetylcelluloselacken waren bei Zusatz von 3— 50% Benzyldiosyabietat
schwach gelb gefarbt u. durchsichtig; ihre I^groskopizitat war stark yermindert, die
1 lastizitat u. ReiBfestigkeit bis zu einem gewissen Grade erhoht. Die Gewichtsabnahme
des Esters betrug nach 10 Tagen (iiber H 2S04) 0,021%. (Piast. Massen [russ.: Plastitscheskie Massy] 1935. Nr. 3- 4— 8 .) "
SCHONFELD.
William D. Owen, Werksprufungen an plastischen Massen und Produkten. AUgemeiner Uberblick iiber die wichtigsten Priifungsmethoden. (Brit. Plastics moulded
iToduets Trader 7. 137— 40. 218— 20. 1935.)
W . WOLFF.
F. Tesson, Physikalische und mechanische Messungen an Anstrichen. Messung
der Viscositat u. der elast. Eigg. (Rech. et Invent. 16. 325— 29. 1935.) S c h e i f e l e .
Paul Walter, Apparatur zur Messung der Alterung und der Porositdt ton Annnchen. (Rech. et Inyent. 16. 323— 24. 1935.)
Sc h e if e l e .
X V III. 1 .
--------------29
446
H xl. F a r b e n . A n s t r ic h e . L a c k e . H a r z e . P la s t i s c h e M a s s e n .
1936.
I.
Henry T. Neumann Research Inc., iibert. von: Henry T. Neumann, New York,
N. Y., V. St. A., Herstdlung von Farben. Es wird eine in Alkohol 1. Farbę wie Fuehsin
mit Bentoniten zusammengebracht u. unter W.-Zugabe erhitzt, wonach die gefarbte
M. filtriert u. getrocknet wird. Beispiel: 2 g bas. Fuehsin werden in 100 ccm Methylalkohol oder A. aufgel., worauf 50 g Bentonit zugesetzt u. nach 500 ccm W.-Zusatz
15— 30 Min. erhitzt wird. Der W.-Zusatz kann auch unterbleiben. Mit gleichem Erfolg
lassen sich Tinten, Anstriche u. andere Farblacke herstellen. (A. P. 2 007 980 vom
10/8. 1931, ausg. 16/7. 1935.)
N it z e .
B.
E. Gribow und I. P. Neroslawskaja, U. S. S. R., Herstdlung wasserfester
Farben. Kreide, Talkum u. Farbpigmente werden mit alginsaurem Calcium u. Wasscrglas vermischt. Beispiel: 30 (Teile) Kreide, 15 Talkum, 6 Farbpigment, 3 alginsaures
Calcium u. 46 Wasserglas 46° Be. (Russ. P. 40 477 vom 5/7. 1934, ausg. 31/12.
1934.)
R ic h t e r .
R. W. Semerad, Millington, N. J., und Harry Radzinsky, New York. N. Y.,
iibert. von: Max W. Hendrich, Millington, N. J., V. St. A., Herstellung eines Grundiermittds fiir Wandę, Mauerwerk, dad. gek., dafi zu einer h. Mischung von Al-Stearat u.
Petroleumdestillat Aceton, CH3COOH u. H N 0 3 hinzugefiigt werden. — Auf lOOGallonen
eines leichten Schmicroles kommen 2 Aceton, 30 Pfund Al-Stearat, 16 Unzen CH3COOH
(80°/oig.) u- 96 H N 0 3 (38°/„ig). (A. P. 2 008 304 vom 29/8. 1933, ausg. 16/7.
1935.)
SCHREIBER.
Soc. Les Bactćrieides Colloidaux, Paris, Frankreich, Herstdlung desinfizierender
Uberzuge, Anstrichfarben, Fimisse, Leime, Druckfarben, plastischer Massen usw., dad.
gek., daĆ den Massen 2— 5% einer Desinfektionsmassen enthaltenden Emulsion zu­
gesetzt wird. — Das Desinfektionsmitt-el kann in der inneren oder iiuBeren Phase der
Emulsion suspendiert oder gel. sein. — Z. B. werden 15 (Teile) Parachlormetakresol,
gel. in 15 A., in einer Koll.-Miihle mit 100 Leinol Yermischt. Alsdann werden 100 W.
u. 40 K-Linoleat beiemulgiert. — 20 g dieser Emulsion machen 1 kg Anstrichfarbe
baktcricid. (Schwz. P. 176 758 vom 7/12. 1933, ausg. 16/7. 1935. F. Prior. 10/12.
1932.)
SCHREIBER.
E.
I. du Pont de Nemours & Co., iibert. von: Arnold Miller Collins, Wilmington, Del., V. St. A., PigmenthaUige Uberzugsmassen aus nicht ringformigen Acetylen■polymeren (vgl. C. 1932. II. 1086; A. P. 1812849) fiir festhaftende, biegefeste t)berziige. Beispiel: 170 g Knochenkohle, 46 Chromgriin u. 13 Chromorango werden in
einer Stahlkugelmuhle mit 200 g Toluol u. 740 g eines synthet. Oles (hergestellt aus
rohen Divinylacetylen durch Fluxen 6 Y 2 Stdn. in N2-haltiger Atmosphare bei n. Druck)
3 Tage in C02-Atmosphare gemahlen u. mit 426 g Toluol u. 100 Minerał Spirit (leichtsd.
Mineralol) enthaltcnd Trockenstoffe vcrd. (A. P. 2 008 746 vom 2/6. 1931, ausg.
23/7. 1935.)
Brauns.
Theodore C. Browne, Hinsdale, 111., und A. C. Buttfield, Iforth Plainfield, N. J-,
V. St. A., Herstdlen von Kautschukdruckformen. Von der Urdruckform wird eine Abformung in saugfahiger Matemmasse gemacht u. die erhaltcne Mater mit Latex iiberzogen, wobei das W. von der Mater aufgesaugt wird. (A. P. 1991 009 vom 24/6. 1931,
ausg. 12/2. 1935.)
K it t l e b .
Adolf Schneider, Jackson Heights, N. Y., Herstdlen von Eeliefdrucken durch Aufstaiiben schmelzbarer Pulver. Fiir den Unterdruck wird folgende Farbo yerwendet:
100 Cumaronharz, 100 Dibutylphthalat, 2,5 Trockenstoff. (A. P. 1992 016 vom 10/11931, ausg. 19/2. 1935.)
K it t l e r .
R. O. Williams, Cleveland, O., O. E. Williams, Baltimore, Md., W . A. Harvey,
Washington, D. C., V. St. A., Schablonenbogen. Die tlberzugsmasse besteht aus der Lsg.
von Kopalgummi in einem Gemisch von Triacetin u. Dibutylphthalat. (A. P. 2 007 783
vom 26/9. 1933, ausg. 9/7.1935.)
K it t l e r .
Superior Trademark Manufacturing Co. Inc., New York, iibert. von: Oscar
F. Lohmann, Tenafly, N. J., V. St. A., Biigdmuster, die aus einem Gewebe mit Wwieder entfernbar sind. Ais Farbo wird folgende Mischung Yerwendet: V e r s e i f b a r e s
Wachs (24), geblasenes Leinol (16), NaOH (3), Triathanolamin (8 ), Zucker (6 ), MgO (6 )
u. ein Pigment. (A. P. 1 990193 vom 23/6. 1932, ausg. 5/2. 1935.)
K ittle r .
Eastman Kodak Co., iibert. von: Cyril J. Staud, und W illiam O. Kenyon
Rochester, N. Y., V. St. A., Benzylester des sauren Phthalsdureesters des CeUulosr■aedats. Der saure Phthalsaureester des Celluloseacetats oder seine Alkalisalze werden
mit Benzylchlorid (I) in Pyridin (II) znm Benzylester umgesetzt, — Z . B. werden
26 Celluloseacetatphthalat (27% Phthalylgeh.) mit 127 I in 250 I I 22 Stdn. auf 100
1936. I .
H XI. F a r b e n . A u s t r ic h e . L a c k e . H a r z e . P la s t i s c h e M a sse n .
447.
erhitzt. Durch EingieBen der Rk.-Lsg. in W. wird der erhaltene Benzylestor ausgefallt,
zuerst mit yerd. Essigsaure, dann mit W . gewaschen u. bei 105° gctroeknet. Es wird
in A coton-A,-Lsg. zur Herst. yon Uberziigen u. Lacke.n verwendet u. kann aus der Lsg.
in ein HeiBluftbad oder in eine Koagulationsfl. yersponnen werden.. Auch Prefikorper
sind aus ihm herstellbar. (A. P. 1 984 094 vom 27/4.1932, ausg. 11/12.1934.) E b e n .
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Polymerisation ungesdttigter
Kohlcnwasscrsloffc. Olefine, bzw. olefinhaltige Gemische werden yermittels A1C13 oder
anderer Kondensationsmittel polymerisiert, worauf die destillierbaren Anteile abdest.
werden. Sie dienen ais Motorenbrennstcffe oder Schmierole. Zuriick bleibt ein Harz,
das durch Losen in hohersd. Alkoholen u. Fallen mit Methanol u. gegebenenfalls durch
Behandlung mit Bleicherde, Silicagel u. dgl. gereinigt wird. Es dienŁ zur Herst. von
Kunstmassen oder Lacken. — Z- B. wird eine bei ca. 210° sd., stark ungesatt. Bzn.Fraktion unter Riihren mit einer ca. 5% A1C13 enthaltenden Lsg. der AlCl3 -Athylendoppclverb. in einem bei 200— 300° sd. Mittelól gemischt, worauf die einsetzendc Rk.
durch Erwarmen auf 100— 120° ycryollstandigt wird. Dann wird das A1C13 mit Alkali
entfernt u. im Vakuum dest. Der bei 310° u. 1 mm Hg nicht mehr destillierbare Riiekstand wird unter Riihren in Methyl-2-propanol-l h. gel. Die Lsg. wird h. filtriert, worauf
das Harz durch Zusetzen von Methanol unter Abkiihlung ausgefallt u. dann getrocknet
wird. (Holi. P. 35 963 vom 26/9. 1933, ausg. 15/7. 1935. D. Prior. 13/10. 1932.) E b e n .
K, A. Andrianow und M. L. Katerinina, U. S. S. R ., Ilcrstdlung von Kunstharzen. Diphenylmethan (I), Diphenylathan, Ditolylmethan oder -athan werden in
Ggw. yon J , FeCl3, SbCl3 oder A1C13 ais Katalysator im Kem chloriert. Beispiel: In
einem Kolben mit RiickfluBkuhler werden 100 g I (Kp. 260°) nach Zusatz von 0,l°/o J
bei steigender Temp. yon 70— 150° mit trockenem Chlorgas chloriert. Nach Beendigung
der Rk. wird das Prod. mit W.-Dampf behandelt u. bei 105° getrocknet. Das erhaltene
Harz ist in Aceton, Bzl., Bzl.-A.-Gemisch, CHC13 u. CC14 1. (Russ. P. 40 970 vom 24/6.
1934, ausg. 31/1. 1935.)
R ic h t e r .
Aldur Corp., Brooklyn, iibert. von: Leonard Smidth, New York, N. Y., Y. St. A.,
Formen von Hamstoff-Fonnaldehydkondensationsprodulcten. Eine 2-teilige Form wird
mit einer Hamstoff-Formaldehydmischung gefullt, die sich in einem derart piast.
Zustand befindet, daB die M. unter dem fiir Plienol-Formaldehydmassen iiblichen
Druck yerformbar ist. Die durch Abstandshalter teilweise geschlossene Form wird
dem Druck u. der Warme ausgesetzt, die Form „entliiftet" u. yor dem endgliltigen
SchlieCen der Form der M. geniigend Zeit zum Verfestigen gelassen. (A. P. 2 013 702
vom 25/2. 1931, ausg. 10/9. 1935.)
Ś c h l it t .
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung von Filmen,
Faden, Sclieiben, Platten aus ThaUiumsalzen polymerer Sauren, wie Polyacrylsdure,
Mischpolymerisaten yon Maleinsaureanhydrid mit Styról, oder Vinylbutyldther, yon
Fumarsaure oder Methylenmaleinsaureanhydrid mit Styrol. Herst. von Oberzugen
aus diesen Salzen auf Nitro-, Acetylcdlidose, Casein, Al-Legierungen, galyanisierten
Oberflachen. Bei der Herst. von Filmen kann man ais GieBunterlage oder ais Diisen
Zn, Al, Cu oder dereń Legierungen anwenden. Verwendung der Filme fiir photograph.
Zwecke. (F. P. 782796 vom 17/12. 1934, ausg. 1 2 / 6 . 1935. D. Prior. 3/2. 1934.) P a n k .
Studien- und Verwertungs-G. m. b. H ., MUlheim, Ruhr, Herstellung von Prcfikorpern, indem man auf kohleartige Brennstoffe, wie Steinkohle, Braunkohle (I), Torf
oder auf Lignin Phenole u./oder organ. Basen einwirken laBt u. die erhaltenen Massen
h. yerpreBt, dad. gek., daB — 1. dic Massen in Ggw. geringer Mengen Kautschuk (TI),
etwa 3— 5% der M., h. yerpreBt werden, — 2. der II in gel. Form bzw. ais Kautschuknnlck, gegebenenfalls mit einem Zusatz von Vulkanisierungsmitteln, angewandt wird, —
3. das Pressen in Ggw. von Fiillstoffen u./oder von weiteren Weichmachungs- oder
FluBmitteln erfolgt. — Z. B. yermischt man 1000 g gemahlene I mit einer Suspension
125 120 ccm Anilin, 40 ccm Latex u. Polymerisationsmitteln, wio z. B. S in 5000 ccm
-MljOH 3 Stdn. bei gewohnlicher Temp., worauf die M. abfiltriert, getrocknet u.
bei 150° yerpreBt wird. (D. R. P. 618182 KI. 39 b yom 7/4. 1933, ausg. 3/9.
1935-)
_
Sa r r e .
Celluloid Corp., Newark, iibert. von: James F. Walsh, South Orange, und
AmerigoF. Caprio, Newark, J. N., Y. St. A., Plastische Masse, bestehendaus Celluloscaeetat u. einem wasserunl. Weinsdureester. (Can. P. 337 319 vom 26/5. 1930, ausg.
2 1 /H. 1933.)
Sa l z m a n n .
Pi • *?l>ns-MaiiTille Corp., New York, N. Y., iibert. von: Manuel R. Ximenez,
•rlainfield, N. J., V. St. A., Plastische Masse aus Acetylcellulose und Kieselgur fu r
29*
448
H XI. P a k b e n . A n s t r ic h e . L a c k e . H a r z e . P la s t i s c h e M assen .
1936. I.
Formzwecke. 40— 120 Teilo fein gcmahlener Kieselgur werden einer Lsg. yon 100 Acetylcelluloso zugemischt. Die Mischung wird mit W. gefallt, filtriert u. gewaschen. Es ent­
steht eine krumelige trockene M. (A. P. 2009 600 vom 14/4. 1933, ausg. 30/7.
1935.)
Brauns.
B ritish Celanese Ltd., London, Plastische Masse. Ein Celluloseester oder -ather
u. ein Weichmachungsmittel werden mit der 4— 25-fachen Menge W . (bezogen auf
das Cellulosederiv.), das ein darin 1. nicht uber 170° sd. Quellmittel enthiilt, z. B. Aceton,
Cyclohcxanol oder Cyclohesanon, gegebenenfalls bei erhohter Temp. intensiy durchgeriilirt. Dio Fl. wird alsdann durch Dokantieron u./odcr Filtrieron u. nachfolgondes
Zentrifugieren oder Pressen der M. entfernt. Die M. kann ferner Harzc, Stabilisatoren,
Pigmente, Fiillstoffe u. dgl. enthalten; sie eignet sich besonders zur Verarbeitung auf
Form stucke -(Platten, Stabcn, Rohren u. dgl.). (E. P. 421332 vom 13/4. 1933, ausg.
17/1. 1935. A. Prior. 13/4. 1932.)
Sa l z m a n n .
M. A. Seredin, U. S. S. R., Herstellung plastischer Massen. Lederabfiille werden
mit W. angeriihrt, die Mischung bis auf 20— 30% W. abgepreBt, mit Holzmehl u. anderen
Fiillmitteln vermischt, geformt, auf etwa 80— 100° unter Druck erhitzt u. unter Druck
erkalten gelassen. (Russ. P. 38 617 vom 30/4. 1932, ausg. 30/9. 1934.) R i c h t e r .
B.
W. Maxorow und Gr. E. Barkalai, U. S. S. R . , Herstellung plastischer Massen.
Holzmehl, Korkpulver oder zorkleinortes Stroh (3000 g) werden mit Rhodanammonium
(200 g) in wss. Lsg. yermischt, zunachst bei 110° dann bei 140— 150° getroeknet u.
bei i70—-180° in Formen geprefit. (Russ. P. 41680 vom 6/3. 1934, ausg. 28/2.
1935.)
R ic h t e r .
B.
W- Maxorow, U. S. S. R . , Herstellung plastischer Massen aus Holzmehl u. dgl.
Holzmehl o. dgl. wird zunachst boi einer Temp. iiber 250° mit iiberhitztem Dampf
oder inerten Gasen behandelt, nach dem Erkalten mit wss. Emulsionen oder Lsgg.
von Phenolformaldehyd- oder Hamstoff-Formaldehydkunstharzen vermischt u. in
iiblicher Weise h. geprefit.
(Russ. P. 37 847 vom 25/12. 1933, ausg. 31/7.
1934.)
R ic h t e r .
Johns-Manville Corp., New York, N. Y., ubert. von: Harry E. Holcomb,
Stratford, Conn., V. St. A., Herstellung von porósen schalli-solierendcn Formkorpem.
Man vermiseht faseriges Materiał mit einem wss. Bindemittel, in das eine yerhaltnisniaGig fliichtige, in W. unl. Fl. emulgiert ist, formt die M. u. entfernt aus dem Formkórper die Fl. — Z. B. stellt man aus 20— 35 (Teilen) Casein, 1— 2 NaOH, 60—-150 W.
u. 30— 110 Bzn. eine Emulsion her u. vermischt mit dieser Emulsion soviel Mineralwolle, daB auf 25 Casein 65 Wolle entfallen. Man formt die M. unter leichtem Druck
u. troeknet die Formkorper bei etwa 200° F. (A. P. 1985 994 vom 13/1. 1932, ausg.
1/1. 1935.)
SARRE.
Johns-Manyille Corp., New York, N. Y., ubert. von: Havey Edward Hol­
comb, Stratford, Conn., und George Basil Brown, Somerville, N. J., V. St. A.,
Herstellung von scliall- und warmeisolierenden Formkorpem. Man vermischt durch Er­
hitzen aufgebliitterten Glimmer mit einem porenbildenden Bindemittel, formt das
Gemisch u. erhitzt die Formkorper. — Z. B. blattert man zerkleine\ten Vermiculit
oder Biotit durch starkes Erhitzen auf. Ferner verriihrt man 6 6 (Gewichtsteile) einer
alkal. Caseinlsg., die 2 NaOH u. 25 Casein enthiilt, mit 115 eines auf etwa 60° erwiirmten Gemisches von gleichen Volumenmengen W. u. leichtsd. Bzn. zu einer viscosen Emulsion. Darauf yermischt man den aufgebliitterten Glimmer mit wechselnden
Mengen der Emulsion, verformt die M., z. B. mittels Pressen durch Diisen zu Platten
u. erhitzt die Formkorper auf 250— 300“ F. (E. P. 417 922 vom 12/1. 1932, ausg.
15/11. 1934. A. Prior. 6/81 1932.)
SARRE.
E.
P. Larkin, U. S. S. R., Herstellung plastischer Massen. Eiweifistoffe werden
zunachst mit einer wss. Lsg. von Al-Sulfat u. Ammoniumpolysulfid behandelt u. darauf
in iiblicher Weise geformt u. mit HCHO gehartet. (Russ. P. 40 568 vom 23/9. 1933,
ausg. 31/12. 1934.)
R ic h t e r .
JoseS Fuchs, Budapest, Kunstmasse. Feingemahlenes Casein wird mit einem
Fułlmittel wie Hart- oder Weichholzsagemehl z. B. im Gewichtsyerlialtnis 1: 2,5—4
gomischt, mit W. angeteigt u. d ie M. nach kurzem, 10— 15 Min. wahrendęm A blagern
yerformt. Nach 10— 14-tagigem Trocknen bei 30—40° haben die G egenstando dio
orforderlichc Festigkeit. Dio M. kann gefiirbt werden; sie eignet sich z. B. zur Herst.
von Wandbelag. (Ung. P. 112 562 vom 24/3. 1934, ausg. 1/8. 1935.)
Maas.
P. I. Franko, u . S. S. R., Herstellung von gefarbten Caseinmassen. Caseinlsggwerden vor dem Abscheiden des Caseins mit einem sauren Farbstoff yersetzt u. dann
1936. I.
H X1I- K a u t s c h u k .
G uttapercha.
B alata .
449
das Casein durch elektr. Strom abgcschicden. Das so gefarbte Casein hat eine hoho
Haltbarkeit u. wird zur Herst. yon Qa.la.lUli yerwendet. (Russ. P. 42406 yom 11/4.
1934, ausg. 31/3. 1935.)
R ic h t e r .
Maurice Billoud, Frankreieh, Glanzerzeugung auf Korpem aus plastischen Massen.
Die Gegenstande werden den Dampfen von Aceton oder einer Mischung von Athylacetat u. A. eyent. nach vorherigem Eintauchen in ein Essigsiiurebad ausgesetzt.
(F. P. 785194 yom 28/4. 1934, ausg. 3/8. 1935.)
Brauns.
X II. K au tsch u k . G u ttap erch a. B a la ta .
D.
F. Twiss, Latex ais Fabrikationsmaterial. Vorteile, die die Verwendung von
Latex bietet. Herst. von Schwamm- u. Scliaumgummi. (Rubber Ago [London] 16.
83—84. 1935.)
H. M u l l e r .
D.
F. Twiss, Latex ais Fabrikationsmakrial. Wissenschaftliche Unters. des Latex
u. seine Verwendungsmoglichkeiten. Vorteile bei der Verarbeitung von Latex. Verarbeitungsyorgange — Tauchen, Anodo — ProzeB, Formen. (J. Roy. Soc. Arts 83.
1075— 91. 4/10. 1935.)
H. M u l l e r .
Hermann. Miedel, Die Bedeutung des Latex in der Ersatz- und Sparstoffwirtschaft.
(Kautschuk 11. 181— 85. Okt. 1935.)
R ie b l .
B. J. Eaton, Messingdrahtsiebe fu r das Filtrieren von Latex. Die auf den Plantagen
fiir das Filtrieren von Frischlatex yerwendeten Messingsiebe miissen sorgfiiltig von
Grunspan freigehalten werden, da sonst Gefahr von Yerunreinigung des Kautschuks
mit Cu-Salzen besteht. Fiir mit N H 3 konservierten Latex diirfen Kupfer- oder Messing­
siebe iiberhaupt nicht yenvendet werden. (J. Rubber Res. Inst. Malaya 6 -47— 48. Aug.
1935.)
r ie b l
.
W. Harold Smith und Charles Proffer Saylor,Atherunldslicher oder Gd-Kautschukkohlenwasserstoff, seine Lbsung, Krystallisation und Eigenscliaften. (J. Res. nat.
Bur. Standards 13. 453— 64. Okt. 1934. — C. 1935.
II. 1975.)
R ie b l .
J. D. Hastings und E. Rhodes, Eine Notiz iiber den Verderb von Kautschuk bei
Vemnreinigung mit Mangan. Bei Verwendung yon manganhaltigem W. boi der Kautschukaufbereitung auf den Plantagen erhalt man einen Rohkautschuk, der Neigung
zum Leimigwerden u. schlechte Alterungseigg. besitzt. (J . Rubber Res. Inst. Malaya
6 . 42—45. Aug. 1935.)
R ie b l .
Frank K. SchoenJeld, Oberfldchenchemie des Gasrufles. Wirkung auf die Vulkanisation des Gummis. Infolge von Adsorption yerzógert GasruB die Vulkanisation von
Gummi. Es wird gezeigt, daB Sauerstoff mit RuB einen sauren Komplex bildet, der
ahnlich wie organ. Sauren die Vulkanisation yerzógert. Saure u. nicht saure organ.
Verunreinigungen werden' aus handelsublichen RuBen extrahicrt. Dio nicht sauren
Verunreinigungen haben keinen EinfluB auf den Vulkanisationsgrad von Kautschuk. Die
sauren Verunreinigungen sind scheinbar der bestimmende Faktor fiir die Verzogerung,
die bei GasruBmischungen bekannt ist. (Ind. Engng. Chem. 27. 571— 77. 1935.) H. Mu.
C. R. Park und Y .N . Morris, Uispersion von Kanalrup in Kautschuk. Wirkung
ton Stearinsaure und anderer sogenannier Dispersionsagenłien. KanalruB yerteilt sich
schwer in Gummi, dessen Acetonextrakt 0,5% oder weniger betragt. Dio Zugabo
von Stearinsaure zu acetonextrahiertem Gummi yerbessert die RuByerteilung wesentlich,
woraus sich ergibt, daB Stearinsaure ein Dispersionsagens fiir GasruB in Gummi ist.
Łxtrahierter Gummi wurde ais Ausgangsmaterial fur die Verss. yerwandt, um die
wrkg. yerschiedener Dispersionsagentien auf die Verteilung von GasruB festzustellen.
Paraffin bewirkt eine etwas schleehtere Verteilung yon RuB. (Ind. Engng. Chem. 27.
082-86. 1935.)
H7M u ll e r .
Walter Grotę, Amerikanische und europdische Methoden zur Dispergierung von
uasrup in Kautschuk. Vorziige yerschiedener Mischmethoden jo nach Art des Rezeptes
emer Mischung. Man kann sagen, je schwerer ein RuB sich einmischen laBt, umso akt.
>st er u. umso bessere physikal. Żahlen ergeben die Mischungen daraus. (Rev. gen.
Uoutehouc 12. Nr. 1 1 0 . 5— 7. 1935.)
H. M u l l e r .
G. Dubrowin, Kudinowru.fi. Eigg. einer russ. RuBsorte fiir die Kautschuk^ u^ er Ind. [russ.: Shurnal resinowoi PromjT
schlennosti] 12. 257— 61.
F.
”
Sc h ó k f e l d .
H. Cotton, Beschleuniger. Anorgan. u. organ. Beschleuniger. Geringere Schwefelaosierung bei Yerwendung von organ. Beschleunigern. (Rubber Age [London] 16.
°1 82. 1935.)
H. M u l l e r .
450
H in . K
autschuk.
G uttapebcha.
B alata.
1936. I.
S. Kronstein, Graphischer Vergleich der Heifimlkanisation bei verschiedenen Temperaturen. Aufzeiclinung der Vulkanisationskoeff. in Abhangigkeit von der Vulkanisationszeit. (Caoutchouc et Guttapcrcha 32. 17145— 47. 15/5. 1935.) H. M u l l e r .
— , Schwefclwasserstoffentmcklmig aus Kautschuk wahrend der Vulkanisation.
Verss. zeigten, daB die H aS-Entw. bei der Vulkanisation yon Kautschuk in einem
Strom eines inerten Gases bedeutend stilrker ist ais in einem, wenn auch nur teilweise,
geschlossenen Raum (Vulkanisiorpresse). (J. Franklin Inst. 219. 607— 09.1935.) R i e b l .
Walter H. Bodger, Porositat in mdkanisiertem Kautschuk. Nach Ausarbeitung
einer quantitativen MeBmethode fiir Porositat in Ivautschukvulkaniaaten wurden
Untcrss. ausgefiihrt iiber die Faktoren, die diese Porositat verursachen bzw. befordem.
Es wurde dabei u. a. festgestellt, daB weitgehende Ubermastizierung von Kautschuk,
besonders auf kalten Walzen, Einschliisse von Gas zur Folgę hat, das wahrend der
Vulkanisation — besonders im offenen Dampf — frei wird u. AnlaB zur Porenbldg.
gibt. Weichmachcr konnen dieselbe Folgę haben, wahrend yersteifende FiiUstoffe
entgegengesetzt, also gunstig, wirken. Auch Feuchtigkeit der Mischung verursaeht
Porositat. Das Anfangsstadium der Vulkanisation ist fiir dio Porenbldg. entscheidond,
so daB diese geradezu ais MaBstab fiir dio Anheiztendenz einor Mischung dienen kann.
Ultrabeschleuniger u. hohe Vulkanisationstempp. haben einen ungiinstigon EinfluB,
da die schnell eintretende Versteifung des Materials das Entweichen dor sich bildenden
Gasblaschen yerhindert. — Auf dio Móglichkeit einer prakt. Anwendung dieser Feststollungen im Fabrikationsbetriebe wird hingewiesen. (Trans. Instn. Rubber Ind. 11.
197— 223. Aug. 1935.)
R ie b l .
Th. Garner, Verschiedene Anwendungen von Kautschuk. Yerwendung yon Kautsehuli in Misclmngen, in donen er nicht den Hauptbestandteil ausmaeht, aber doch
andererseits eino ganz spezif. Rolle spielt. (Rev. gśn. Caoutchouc 12. Nr. 112. 15— 19.
Juni 1935.)
H. M u l l e r .
F. Jacobs, Feuerbestandiger Kautschuk. Besprechung des E. P. 420 116 (C. 1935.
I. 2906) u. des F . P. 775 901 (C. 1935. I I . 2462). Eigg. von Arabren, ein Materiał,
das von I. G. F a r b e n hergestellt wird, u. fiir schwer brennbare Kautschukniischungen
besonders geeignet ist. (Rev. gśn. Caoutchouc 12. Nr. 112. 20—22. Juni 1935.) H.Mu.
F.
Jacobs, Feuerbestandiger Kautschuk. Vgl. C. 1935. I I . 1268 u. vorst. Ref.
(Caoutchouc et Guttapercha 32. 17116—20. 17147— 50. 17177— 80. 1935.) H. Mu.
W . H. Reece, Die neueste Entwicklung auf dem Gebiet der Gum.mifufibode.nherstellujig. (Kautschuk 11. 161— 64. Sept. 1935.)
R ie b l .
N. S. Iljin und D. N. Ssurkowa, Lack fiir Gummischuhe. 1. Mitt. Co- oder
Mn-Rcsinat enthaltende Olfimislaeke, gewisse Glyptalharzo u. yerschiedono andere
■Lackrohstoffe, welche auf Glas u. Metali rasch troeknendo Filme liefern, trocknen
erheblicli langsamer auf yulkanisiertem Kautschuk. Die Priifung yerschiodener OUackrezepte, welcho zum Auftragen auf beroits geformten, d. h. yulkanisiorten Gummischuhen geeignet waren, ergab noch keine endgiiltigo Lsg. des Problems. (J. Rubber
Ind. [russ.: Shumal resinowoi Promyschlennosti] 12. 443— 49. 1935.) SCHONFELDS. Blillkow, Farbung von Bdllen und Spielzeug mit Sourprenlack. (J. R u b b e r
Ind. [russ.: Shumal resinowoi Promyschlennosti] 12. 365— 67. April 1935.) SchÓE.
Fraser Smith, Chlorkautschuk. Beschreibung der Horst. von Chlorkautschuk,
dereń theoret. Grundlage u. prakt. Durchfiihrung, sowie der charakterist. Eigg. li­
der darauf beruhenden VenTendungsmoglichkeiten des Prod. (OE Colour Trades JS8 . 1251— 55. 25/10. 1935.)
R ie b l .
W . H. Stevens und H. P. Stevens, Von Kautschuk abgeleitete plastische Stoffe
unter spezieller Bezugnahme auf „Bubbone“ . Obc-rblick iiber die Herst. piast. Stoffe
m it Kautschuk ais Ausgangsmaterial. Chlorierte, sulfonierto u . hydrierto K autschukderiw. sind gegenwartig bereits bekannt u. haben techn. Verwendung gefunden. —
Vff. haben eine Arbeitsweise ausgearbeitet zur Herst. yon katalyt. Kautsohuk-Sauerstoffyerbb. ( m it Kobaltlinoleat ais Katalysator), die spezif. teekn. wortyolle Eiggbesitzen u . unter dem Sammolnamen ,,Rubbone“ zusammengefaBt werden. Dio Herstellungsweise u. Eigg. werdon beschrieben u . erortert; auf die techn. yerwendung3'
lnoglichkeiten yon ,,Rubbone“, z. B. in Fimissen, Klebemitteln, Isoliermaterialien,
ais Impragniermaterial, ferner ais Ausgangsstoff zur Horst, weiterer Deriyy., z. B.
durch Chlorierung, Hypo- oder Hydrochlorierung des oxydierten Kautschuks wird
hingewieson. (Trans. Instn. Rubber Ind. 11. 182— 92. Aug. 1935.)
R ie b l .
Erich Wurm, Die Stell ung des Faktis in der neuzeitlichen Mischtechnik. I. l lir
manche Artikel ist Faktis unentbehrlich, so z. B. fiir Radiergummi, fiir die frei oder
1936. I .
H XII. K a u t s c h u k .
G uttapercha.
B alata.
451
in Form gekeizten Hohlkórper u. fiir Schlauche. Diinnwandige gespritzte Artikel
wie Fahrradschlauche benótigen ebenfalls Faktis. (Gummi-Ztg. 49. 364— 65.
1935.)
H.
Mu ller.
Erich Wurm, Die Stellungdes Faktis in der neuzeitlichen Mischtechnik. II. (I. vgl.
vorst. Ref.) Die Verwendung von Faktis ist in yielen Fallen durch die Natur des
Gegenstandes vorgeschrieben. In vielen Fallen bringt es Ersparnisse u. Erleichterung
in der Fabrikation. Bei zahlreichen Artikeln dient es ais devisensparendes Strockmittel.
(Gummi-Ztg. 49. 392— 94.1935.)
H.
Muller.
A. Karsten, Neues in der Luminescenzanalyse fu r die Kautschukindustrie. Fiir
die Luminescenzanalyse eignen sich ZinkweiC, Lithopone, gewissc Beschleuniger u.
Aktivatoren. In der Prasis hat sich gezeigt, daB dio Beurteilung von Fluorescenz
bzw. Phosphorescenzphanomenen nur wenigen Personen moglich ist, da es weit mehr
Farbenblinde gibt, ais bei der Beobachtung der verschiedenen Farhen im Tageslicht.
Die Fluorescenzintensitat laBt sich nun quantitativ mit Hilfe der photograph. Zelle
u. der photograph. Platte bestimmen. — Beschreibung einer neuen tragbaren Analysenlampe, die eine Reihe yon Vorteilen besitzt. (Kautschuk 1 1 . 107— 08. 1935.) H. M U L L E R .
A. Salmony, Eine neue Methode zum Studium von Obeiflachen fu r die Gummiindiistrie. Beschreibung u. Abbildung eines yon der E m i l B u s c h A.-G., Rathenow,
konstruierten, fiir prakt. Verwendung im Fabriksbetriebe bestimmten Mikroskopes.
(Caoutchouc et Guttapercha 32. 17 303— 05. 15/10. 1935.)
R ie b l .
A.-R. Matthis, Analysmmethode, wie sie fiir mlkanisierlen Kautschuk angetcandł
wird, und ganz besonders fiir Kautschuk, der in der elektrischen Industrie gebraucht wird.
Allgemeine Betrachtungen u. Vorschlage fiir geeignote Analysenmethoden. EinfluB
der Vers.-Bedingungen auf die verschiedenen Fiillstoffe. RuBdosierungen in Kaut8chukmischungen.
(Rev. gen. Caoutchouc 12. Nr. 110. 9— 14. Nr. 111. 3— 9.
1935.)
H.
Muller.
J. R. Scott, Iialionalisicmng der Hdrtepriifung von Oummi. Eine intemationale
Standardisierung der gegenwartig sehr uneinheitliehen Hartemessung von Gummi
erscheint iiberaus wiinschenswert. Theoret. Uberlegungen zeigen, daB dio Kraft (D),
die erforderhch ist, um in der Oberflache eines Gummikórpers mittels eines kugelfórmigen Druckinstruments eine yoriibergehendo Eindriickung hervorzurufen, abhangt
von 1. dem Elastizitatsmodulus (E) des betreffenden Gumruis (bei kleinen Deformationen), 2. dem Kugelradius (li), 3. dem Verhaltnis (H /R ) von Eindriickungstiefe (II)
zu R, ferner daB diese Abhangigkeit unter Annahme I I jR = konst. ausgedruckt werden
kann durch die Gleichung D = E R 2-i/> (H /R ), wobei ip eine unbekannte Funktion
bodeutet. Durch eine Reihe Unterss. zahheicher yerachiedenartiger Gummiprobcn
wwde das Verhaltnis von E zu D, D zu H, I I zu R festgestellt und gezeigt, daB obigo
Gleichung der experimentellen Nachpriifung annahemd stichhalt. Es besteht also
die Móglichkeit, aus Hiirtemessungen den Elastizitatsmodulus des betreffenden Gummis
mit einer fiir viele Fiille prakt. geniigend groBen Genauigkeit abzuleiten. AuBerdem
ist man imstande, die Prufungsergebnisse von nach yerschiedenen Methoden u. mittels
verschiedenen Instrumenten ausgefiihrten Hartemessungen, sofern dor Druckkórper
kugelfórmig u. die Belastung konstant ist, ineinander iiberzufiihren. (Trans. Instn.
Rubber Ind. 11 . 224— 38. Aug. 1935.)
R ie b l .
A.
B. Kussow, Bestimmung des Vulkanisationsoptimums nach der Restausdehnung.
Die Best. erfolgt durch Diyision der bleibenden Dchnung durch die GróBo der Bolastung u. Multiplikation mit 2, d. h. es wurde die GróBo der Restausdehnung bestimmt,
welche einer Probe entspricht, dereń ReiBfestigkeit 2 kg/qmm betriigt. Die nach der
Methode der Best. der Restdchnung u. des Elastizitatsfaktors erhaltenen Werte
stimmen nicht immer iiberein. Im groBen ganzen wurde aber eine GesetzmaBigkeit zwischen den Werten der Restdehnung u. der Vulkanisationsdauer beobachtet.
Die Restdehnungskurye fallt im ersten Vulkanisationsstadium zu einem Minimum,
steigt dann regelmaBig u. fallt dann wieder. Die Kurye zeigt Analogio mit der
Kurve der relatiyen Dehnung yon TwiSS (J. Soc. chem. Ind. 40 [1921]. 242 T).
(J. Rubber Ind. [russ.: Shurnal resinowoi Promyschlennostil 12. 417— 21. Mai
1935.)
'
SC H O N FELD .
Paul Walter, Alterung von Kautschuk. Mit einem vom Vf. konstruierten, im
Original beschriebenen App. kann der EinfluB yon Sauerstoff, Temp., Licht u. Feuchtigkeit auf die Alterung yon Kautschuk — entweder zusammen oder einzeln — festgestcllt werden. Dio Alterung des Kautschuks in diesem App. soli dem Wesen nach
452
H x n. K a u t s c h u k .
G-u t t a p e e c h a .
B alata.
dem Verlauf der natiirlichen Alterung sehr nahe kommen.
12. Nr. 114. 14— 15. Sept. 1935.)
1936. I.
(Rev. gen. Caoutchouc
R ie b l .
Rubber Service Laboratories Co., Akron, Oh., iibert. von: Robert L. Sibley,
Nitro, W.-Va., V. St. A., Mischung zum Oebrauch von in Formen herzustdlenden plastischen Massen. Zum Verhindorn des Anhaftens yulkanisierter Kautschukgegenstande
an Formwandungen werden letztere vor dem Vulkanisieren eingestrichen m it Alkalimełallsalzm einer alkylierłen aromat. Sulfonsdure (Na-Salz der Benzolsulfonsaure, K-Salz
der Naphthalinsulfonsaure u. dgl.). (A. P. 2 009 028 vom 25/3. 1933, ausg. 23/7.
1935.)
S c h l it t .
Standard Oil Development Co., iibert. von: Per K. Frolich, Roselle, N. -J.,
Venvendung von Asphaltenen in Kautschuk. Man kann Asphaltenen Kautschukmilch
oder Rohkautschuk zusetzen u. mit Wachssauren, wie man sie bei der Oxydation von
Petroleumwaehs erhalt, ais Weichmaelier fiir Kautschuk venvenden. Auch Kautschukisomeren kann es zugesetzt werden. (A. P. 2009 712 vom 2/9.1932, ausg. 30/7.
1935.)
Panków .
Dunlop Plantations Ltd., London, Herstellung klebriger Kautschukfelle durch
Zusammenpressen u. Vulkanisieren von Kautschukschichten, die Yersehieden yulkanisieren. Man stellt z. B. eine iibliche yulkanisierbare Mischung her u. eine solche, in
der die Vulkanisiermittel nur teilweise oder gar nicht yorhanden sind. Dieser letzteren
Schicht kann man Cumaron u. a. Harze, Ole oder Fettsauren zusetzen. Sie dient ais
Klebschicht auf Metali, z. B. zum Auskleiden yon Róhren, Tanks, Pumpen, oder bei
Flecken zur Reifenreparatur. (Ind. P. 21085 yom 13/S. 1934, ausg. 25/5. 1935.
E . P rio r. 15/5. 1934.)
Panków .
S. A. Septa, Luxemburg, Herstellung mehrschichtiger Kautschukwaren. Auf ein
diinnes, gemustertes oder glattes Kautschukfell wird mit Hilfe ahnlich zusammengesetzter Kautschukmilch eino Verstarkungsschicht aus Pulvern (Korkpulyer, Cocosbast, Torfmehl, Reiskleie, Holzfasern), Papier, Textilien (Filz, Stoff, Mattcn) aufgebracht. Z. B. bringt man eine Mischung aus Kautschukmilch u. Korkpulyer auf
das Kautschukfell u. streicht glatt, worauf zwei solche Korkschichten mittels Kautschuk­
milch yerklebt werden konnen. Schall- u. Warmeisolation, Wand-, FuBbodenbelagc,
Tapeten. (Oe. P. 141870 vom 25/4. 1933, ausg. 25/5. 1935. E. Prior. 27/4.
1932.)
u
Panków .
Max Ow-Eschingen, Osterreieh, Metalliiberzug auf Kautschuk, insbesondere fiir
GebiBplatten. Kautschuk wird oberflachlich geąuollen u. darauf in ein Bad mit Red.Mitteln u. darauf in ein Metallsalzbad oder umgekehrt getaucht. Man behandelt den
Kautschuk nach dem obcrflachlichen Quellcn mit einem Stoff (Cl, Br, SnCl.,, SnCL,
Sn-Bromid, ZnCL), der mit der Grundsubstanz des Kautschuks zu rcagieren yermag.
(F. P. 45179 vom 25/7. 1934, ausg. 6/7. 1935. E. P. 432242 vom 16/7. 1934,
ausg. 22/8. 1935. Zus. zu F. P. 674 057; C. 1930. 1. 4252.)
Panków .
Josefine Tengler, Schweiz, Kautschukhaltige Uberziige. Man vulkanisiert einen
Yulkanisierbaren Stoff, der mit J Additionsyerbb. bildet, lost das erhaltene Prod.
zusammen mit Kautschuk, yulkanisiert die Lsg. u. verd. beliebig. 11 kg yon Steariu
befreitem Fischol werden im Autoklayen erhitzt, bis das 01 siedet. Man gibt 10— 50 kg
S zu u. vulkanisiert unter Erhitzen. Nach dem Abkiihlen wird unter Druck mit Benzin,
Bzl., Terpentin u. dgl. bis zur Lsg. erhitzt, 100 kg Kautschuk (unvulkanisierte oder
yulkanisierte Abfalle) werden zugegeben u. die M. wird bis zur Lsg. weiter erhitzt.
Man yulkanisiert nach Zusatz von 10— 50 kg S bei 180°. Nach dem Erkalten verd.
man zu der gewunschten Viscositat; Harz, 01, Farbstoffe konnen zugesetzt werden.
Statt des Fischoles kann man yulkanisierbare Ó1-, Fett- oder Harzsauren, die olige M.
der Zellstoffablauge, Teere u. Peoh von der Holzdest., Wollfett, die Fettsaure
enthaltenden Riickstande yon der 01- u. Fettdest. yerwenden.
(F. P. 770 201
vom 15/3. 1934, ausg. 11/9. 1934. It. P. 319472 yom 23/3. 1934. Schwz. Prior.
31/3. 1933.)
P anków .
Goodyear Tire & Rubber Co., iibert, yon: Ralph C. Bateman, Akron, O.,
V. St. A., Uberziige insbesondere auf Metali, bcstehend aus einer Lsg. eines Kautschukpolymeren, in der fein yerteiltes Fasermaterial dispergiert ist. (Can. P. 331 862 vom
22/1. 1932, ausg. 18/4. 1933.)
‘
Panków Revere Rubber Co., Providence, R . I., iibert. von: Eardley Hazell, New York,
V. St. A., Kaulschukiibei^ug au f Spinnrollen. Man iiberzieht eine durehlócherte Forin
mit Gewebe, taucht sie in eine Kreidesuspension u. schlagt durch Saugen eine dunne
1936. I .
H x„ . K a u t s c h u k .
G uttapercha.
B alata.
453
Kreideschicht auf dom Gewebe nieder. Nach dem Trocknen scheidet man in gleioher
Weise aus Kautschukmilch eine Kautschukschieht ab, die in Glycerin oder Athylenglykol (um den t)ber/.ug spater feucht zu halten) oder in Na 2 SO.,-Lsg. (um den Uberzug
feucht u. elektr. leitend zu halten) getaucht wird. Der Kautschukiiberzug wird von
der Form abgezogen u. auf die Spinnrolle aufgezogen. Arbeitet man ohne die Zwischenschieht aus Kreide, so bleiben Kautschuk u. Gewebe miteinander vereinigt u. werden
zusammen auf die Spinnrolle aufgebracht. (A. P. 1988 491 vom 18/9. 1930, ausg.
22/1. 1935.)
Panków .
International Latex Processes Ltd., Guernsey, iibert. von: Chester Earl Linscott, Saugus, Mass., V. St. A., Uberziehen von Gewebe mit Kautschuk. Man iiberzieht
Gewebe mit Kautschukmilch, trocknet u. behandelt mit einem Schwermetallsalz
einer Fettsaure, yulkanisiert u. hiirtct dio Oberflache mit SC12 oder Br. Nach dem
Behandeln mit dem Schwermetallsalz kann man den Oberzug auch mit einem organ.
Losungsm. behandeln, dann die Oberflache einer scliarrenden Behandlung unterwerfen, das Losungsm. entfernen u. dann vulkanisieren usw. (Can. P. 344246 vom
11/9. 1933, ausg. 28/8. 1934.)
Panków .
International Latex Processes Ltd., Guernsey, Schlichte zum Uberziehen der
Riickseite von Teppichen. Man verwendet Kautschukmilch mit einem ungewóhnlieh
hohen Geh. an nichtpeptisierter Starkę, evtl. unter Zusatz von etwas peptisierter Starkę;
z. B. eine Misehung aus 100 (Gewichtsteilen) Kautschuk (ais 60%ig. aufgerahmte
Kautschukmilch, 6 6 W. (in der Kautschukmilch), 4 Stabilisierungsmittel (Saponin),
36 W. (zum Losen des Stabilisierungsmittels), 170 rohe Tapiokastiirke, 414 k. W.,
0,85 Beschleuniger, 0,33 Alterungsschutzmittel, 0,2 Konservierungsmittel u. eine Pasto
aus 8 W., 2 gefalltem S, 3 ZnO, 0,5 KOH, 0,1 Leim. (E. P. 424158 vom 11/7. 1934,
ausg. 14/3.1935. Aust. P. 18906/34 vom 15/8. 1934, ausg. 6/6.1935. A. Prior.
1/9.1933.)
Panków .
Klepper-Werke, G. m. b. H., Rosenheim, Gummiertes Bekleidungsstuck, dad. gek.,
daB es aus einem Stoff besteht, auf den mindestens auf einer Seite mit Metallpulver
gemischte Gummimasse aufgebracht worden ist. Z. B. wird eine Kautschukmasse mit
5—10°/o Al-Pulver vermisclit u. dann auf eine Gewebebahn aufgostrichen. Bei der Herst.
von Manteln ist darauf zu achten, daB die mit diesem Anstrich versehene Seite nach
auBen gekehrt ist. Die Innengummierung braucht kein Motallpulyer zu enthalten.
(Schwz.P. 177 241 vom 13/9. 1934, ausg. 1 / 8 . 1935.)
Se iz .
Jean fitienne Charles Bongrand und Leon Sylvain Max Lejeune, Frankreich,
Seine, Herstellung von kautschukierten Faden. Testilien werden durchgehond mit
Kautschukmilch impragniert, die Kautschukmilch ovent. koaguliert u. nooh feucht
mit Vulkanisiermitteln (Kalt- oder Warmvulkanisation) behandelt, worauf getrocknet
wird. (F. P. 782 061 yom 19/11. 1932, ausg. 27/5. 1935.)
Panków .
Armstrong Cork Co., iibert. von: David H. Forbes, Lancaster, Pa., V. St. A.,
Herstellung einer porosen Kautschukkorkmasse fiir Rcibwalzen, Fufibodenbelag, Schutzunterlagen u. a. Man verwendet z. B. eine Misehung aus 320 (Gewichtsteilen) Pale
Crepe, 160 Kork, je 3 Tetramethylthiuramdisulfid, Mercaptobenzothiazol, Pb3 0 4,
jo 16 Zn, Vaseline, Stearinsaure, je 8 S u. Alterungsschutzmittel, 40 NaHC03. (A. P.
1990 937 vom 18/8. 1932, ausg. 12/2. 1935.)
Panków .
F.
E. Schundler & Co., Inc., iibert. von: Paul S. Denning, Joliet, 111., V. St. A.,
Akustisches Isoliermaterial bestehond aus Vermiculit (Jeffersonit), dossen Kómer durch
ernen Uberzug von Kautschukmilch miteinander verbunden werden, so daB ein poroses
irod. mit geschlosscnen Hohlraumen entsteht. Das Kautschukkoagulat kann yulkanisicrt werden. (A. P. 1977 874 vom 21/1. 1932, ausg. 23/10. 1934.)
Panków ,
y
®ur8ess Laboratories Inc., iibert. von: Max H. Kliefoth, Madison, Wis.,
V. St. A., Ahustisches Isoliermaterial, bestehend aus den iiblichen Fiillstoffen (Asbest,
j n® l- ' Schlacken-, Glaswolle, Korkteilchen, Bimsstein u. a.), die durch Alkalisilicat
ais Bindemittel verbunden sind. Das Alkalisilicat enthalt vor der Verarboitung geringe
-lengen von Kautschukmilch oder Kautschuklsg. Um eine Trennung der beiden
Komponenten bei langerem Stehen zu Termeiden, setzt man zu dem Alkalisilicat germge Mengen eines Stoffes, der es langsam Yergelt (K 2SiF6, Borax, Benzoc-, Citronensauro)> zu. (A. P. 1 976 946 vom 20/1. 1933, ausg. 16/10. 1934.)
Panków .
T. E. Dawson and B. D. Porritt, Rubber: physieal and chemical properties. London: Rubber
Iruss l
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J-enmgrad: O nti 1935. (268 S.) 5 Rb).
454
HX1II. A t h e r . O l e . P a r i ^Om e r i e u s w . — H XIV. Z t jc k e r
usw
.
1936.
L
X III. A tlier isch e Ole. P a rfu m erie. K osm etik .
E.
V. Lynn und Louis Fischer, Die Nadelole von Coniferen Washingtons. V II. Juniperus occidentalis. (VI. vgl. C. 1933. II. 2067.) Durch Dampfdest. wurden 0,36%
eines ath. Oles von Wacholdergeruch gewonnen, D . 25 0,9212, np 26 = 1,4745, [a]o25 =
+21,91°, SZ. 1,45, VZ. 110,53, nach Acetylicrung 149,58. Zus.: 38,17% Bornylacetat,
11,06% freies u. 41,05% Gesamtborneol, 0,2% Essig- u. Spuren Baldriansauro; 0,5%
Phenole; 35% a-Phellandren, Cymol u. wahrscheinlich Camphen; keino nachweisbaren Mengen yon Aldehyden, Ketonen u. primaren Alkoholen. (J. Amor. pharmac.
Ass. 24. 613— 15. Aug. 1935. Seattle, Wash.)
D egner.
Emest S. Guenther, Estragon und Ysop. Vork. u. Kultur von Artemisia dracunculus L. u. Hyssopus officinalis L. werden beschrieben. — Ole cigener Dest. zeigten
folgcnde Eigg.: Estragonol. D .15 0,926— 0,966; aD = +3° 20' bis 4° 12'; n D2° = 1,5112
bis 1,5201; VZ. 2,&—17,7. — Ysopol. D . 15 0,940— 0,956; aD = — 16° 18' bis — 18° 20';
nD20 = 1,4810— 1,4829; VZ. 4,7— 12,1. (Amer. Perfuiner essent. Oil Rev. 30 . 238— 39.
1935.)
E llm er.
R . F orn śt, Die Aldehydacetale. Verbb. yom Typus R j ■
CH(OH)(O -CFL, -R 2)
(„Halbacełale“) haben fur die Parfumerie keino Bedeutung; dagegen finden sich unter
den Diacełalen vom Typus R 1 -CH(0-CH2 -R2) 2 wohlriechende u. bestandige Verbb. —
Die Darstellungsmoglichkeiten worden besprochen. (Soifensieder-Ztg. 62. 847—48.
9/10. 1935.)
E llm er.
Joseph Angustin, Das Altem von Parfums. Beschreibung der natiirlichen Alterung durch zweckmaBige Lagerung alkoh. Estraits in geeigneten GefaCcn u. yon
kiinstlich bofórderter Alterung durch oxydatiyo u. katalyt. Methoden oder Zusatz
chom. Agenzion, z. B. Moschustinktur, Ezaltolid u. a. (Manufactur. Chemist pharmac.
Cosmetic Perfum. Trade J. 6 . 341— 43. Okt. 1935.)
E llm er.
Erich Walter, Aktiver Sauerstoff in der Kosmetik. Hinweis auf die hygien. Notwendigkeit der Schaffung stabiler, beim Gebrauch akt. Sauerstoff entwiekelnder Hautu. Mundpflegemittel. (Dtsch. Parfiim.-Ztg. 21. 277— 78. 25/9. 1935.)
ELLMERTh. Ruemele, Zur Farbung und Parfumierung der Kosmetica. Angaben fur die
Prasis. (Seifensieder-Ztg. 62. 123— 25. 13/2. 1935.)
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* E. Bourdet, Die modeme Kosmetik. Sterole und Vitamine. (Vgl. C. 1935- TL
2590.) Abhandlung iiber den Mechanismus der Umwandlung von Ergosterol in Vitamin
im Pflanzen- u. Tierreich. (Rev. Marąues Parfum. Savonn. 13. 274— 75. 1935.) ELLM.
Alfons Ly, Kosmetische Behandlung fu r Mitesser. Vorschriften fiir keratolyt. u.
bleichende Praparate. (Amer. Perfumor essent. Oil Rev. 30. 236— 37. 1935.) E l l m e b .
Lawrence S. Malowań, Atigenkosmetica. Beschreibung der Behandlung mit
Cremes u. Augentropfen u. der Farbung der Augenliderbrauen u. -wimpern. (Manu­
factur. Chemist pharmac. Cosmetic Perfum. Trade J . 6 . 339— 40. Okt. 1935.) E l l m e b .
Frank Atkins, Kosmetica und Hautreizung. Inhaltlich ident. mit der C. 1935II. 3448 ref. Arbeit. (Pharmac. J. 134 ([4] 80). 669— 70. 135 ([4] 81). 346. 5/10.
1935^
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Kopfhaut u. der Haare u. iiber Haarkrankheiten. (Manufactur. Chemist pharmac.
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E llm er.
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ELLM ER.
X IV . Z ucker. K o h len h y d ra te. Starkę.
Erich Gnndermann, Die Arbeiten und Fortschritte der Zuckerindustrie 1932.
(Fortsetzung zu C. 1935. I- 3059.) Chemio der Zuckerindustrie, chem. Betriebsuberwachung u. Labor., Apparatives. (Zbl. Zuckerind. 43. 312. 19 Seiten bis 839. 5/10.
1935. Muhlberg/Brottewitz, Zuckorfabrik.)
P a n g r it z .
N. E. Loginov, Theorie der Saftreinigung mittels Kalk. Theoret. B etrachtungea
iiber die Kalkmengo, die fiir die Reinigung des Diffusionssaftes nótig ist. Der Gesarntkalkyerbrauch bei der Saftreinigung kann durch die Gleichung Q °/ 0 =
% + Qt /°
ausgedriickt werden, worin Q dio Gesamtkalkmenge auf Gew.-% Riiben, Q± die fur <hc
Vorscheidung (chem. akt. Kalk) benótigte Kalkmonge u . Q., dio wahrend der Saturation
in CaCOj (physikal. akt. Kalk) ubergefuhrte Kalkmenge bedeutet. Vf. entndckelt euie
1936. I.
H XIV. Z u c k e r .
K ohlenhydkate.
St a r k ę .
455
Beziehung zwischen dem Reinigungseffekt u. der Menge des dazu benotigten Kalkes,
die durch folgende Gleichung ausgedruckt ist: E = 100 K - m jl + K-m. In ihr bedeutet E die Reinigungswrkg. im Verlaufe der Scheidung, K eine Konstanto u. m dio
Menge CaC03, die sich wahrend der Saturation bildet. Fiir die prakt. Anwendung dieser
Formel ist m durch den Wert Q2 zu ersetzen, welcher die Menge des physikal. akt. Kalkes
darstellt, wobei zu beriicksichtigen ist, daB die Menge CaCOj direkt proportional dem
angewendeten CaO ist. Dementsprechend andert sich obige Gleichung. Diese Theorie
zeigt, daB alle Methoden, die auf der Anwendung von nur kleinen Kalkmengen beruhen,
zu MiBerfolgen fiihren miissen, wenn nicht der Kalk durch ein anderes Adsorbens
gleicher Aktiyitat ersetzt wird. (Buli. Ass. Chimistes 52. 126— 32. 1935.) T a e g e n e r .
F. Martin, Uber die Entartung des Zuckerrohres. Diese unter dem Namen „Serehkrankheit“ bekannte Erscheinung macht sich bemerkbar durch eine Ertragsyerminderung, eino yerminderte Widerstandsfahigkeit gegen Erkrankungen u. einen Schwachezustand des Rohres. Pflanzenziichter. GegenmaBnahmen werden mitgeteilt. (Buli. Ass.
Chimistes 52. 113— 24. 1935.)
Ta e g e n e r .
G. C. Tambe und Yeshwant D. Wad, Humuscrzeugung aus Abfallen ton Zuckerrohr. Es wird ein wirksames Verf. zur Humifizierung yon Zuckerrohrabfallen be­
schrieben. (Int. Sugar-J. 37. 260— 63. Juli 1935.)
Ta e g e n e r .
Bunsuke Takei, Die Nettodichte ton Starkę. Die Nettodichte von Starkę wurde
nach dem Verf. der D.-Messung durch yolligo Eyakuierung ermittelt u. so fiir Reisstarkę 1,646, fiir gereinigte Kartoffolstarke 1,650 gefunden. Dies sind dio hoehston
bisher beobachteten Werte fur D. der Starkę. (Mem. Coli. Sci., Kyoto Im p. Uniy.
Ser. A. 18. 169— 72. Juli 1935.)
Gro szfeld .
B.
Hospes, Der Gang des ReinJieitsquotienlen bei der Kartoffelstarkeerzeugung. Verfolgung des Aufstieges des R-einheitsąuotienten in den yerschiedenen Erzeugungsphasen
von 4 Betrieben. Einzelheiten (Diagramm, Zahlenwerte) im Original. (Z. Spiritusind.
58. 317— 18. 17/10. 1935. Deutsch-Brod.)
Groszfeld.
Th. von Fellenberg und Paul Demont, Uberpriifung der lilrimelrischen Zuckerbestimmung nach ton Fellenberg. (Ygl. C. 1920. IV. 536.) Zur Nachpriifung dor Maltosebest. wurde aus Kartoffelstarke durch partielle Vermalzung u. Krystallisation aus yerd.
A. nach naherer Beschreibung reinstes Mallosehydrat bereitet u. darin [ajc20 zu +136,7°
ermittelt. Wenn aueh bei hoherer Temp. (108°) Entfernung des Krystallwassers ąuantitatiy gelingt, empfiehlt sich doch Angabe ais C12 H 2,On + H„0 wegen der einfaeheren
Umrechnung (1 g Maltose = 1 g Glucose). Die friihercn Rcduktionswerte fiir Maltose
werden uberpriift u. berichtigt (Tabellen). Schwachę Inyersion yon Maltose liefert
Reduktionszunalime von 3%, starkę von 93°/ 0 (quantitativer Zerfall in Glucose). Bei
d e r L a c t o s e b e s t . iibt groBere Verdiinnung keinen EinfluB auf das Ergebnis aus.
Sehwache Inyersion erhóht die Red. auf 102, starkę auf 151°/0, also ebenfalls ąuantitatiyer Zerfall in Glucose u. Galaktose. Bei nachstehender Vorschrift fiir Zuekermischungen ist der EinfluB der Saccharose yernaehlassigbar klein: Je 20 ccm Cuprisulfatlsg. (50 g krystallin. Salz im Liter), Seignettesalzlsg. (175 g Seignettesalz +
25 g Na2C0 3 + 75 ccm 5-n. NaOH im Liter, haltbar hochstens 2 Monate) u. W. werden
in einem enghalsigen 200 cem-Erlenmeyerkolben unter Zusatz einiger Siedestcinchen
aufgekocht. Dann laBt man 20 ccm der Zuckerlsg. (in 100 ccm hochstens 0,4 g Glucose
oder Inyertzucker bzw. 0,6 g Lactose oder Maltose) zuflieflen, bringt wieder zum Sieden
u. halt 5 Min. in leichtem, aber deutlichem Kochen. Nach Kochen wird sofort unter
leiehtem TTmschwenken in flieBendem W . abgekuhlt, mit 20 ccm saurer Na-Cl-Lsg.
(800 ccm gesatt. NaCl-Lsg. -f 70 ccm konz. HC1 mit W . auf 11) yersetzt u. umgeschwenkt, wobei sich Cu,0 in wenigen Sek. lost. Dann wird durch Zusatz von 2,5 g
NaHC03 der SaureuberschuB abgestumpft. Zur Titration laBt man 0 , 1 -n. Jodlsg. in
einem Zug bis zum Klarwerden u. bis zum griinen Farbton zuflieBen, fiigt Starkelsg.
2 u, titriert auf Hellblau u. sehlieBlich mit Jodlsg. -wieder auf Erscheinen der dunkelblauen Jodstarkefarbung. Das Ergebnis eines Blindvers. (etwa 0,2 ccm 0,1-n. Lsg.)
wird abgezogen u. der Zuckergeh. aus den Zuckertabellen (im Original) abgelesen.
(Mitt. Lebensmittelunters. Hyg. 26- 168— 82. 1935- Bern, Eidgen. Gesundheitsamt')
''
Groszfeld.
Th. von Fellenberg, Die Bestimmung ton Glucose neben Disacchariden mit Bar/oeds Reagens. Nach Vorvers. ist die Reduktionswrkg. auBerordentlich von der Menge
des Cu-Acetats abhangig. Infolge Verdampfung yon Essigsauro fand man bei 5 Min.
Kochen am RuckfluBkiihler 1,5, bei 10 Min. 6,5°/0 weniger ais bei offenem Kochen.
niedrigung der Saure erhoht die Red. — Arbeitsyorschrift: 60 ccm Cupriacetatlsg.,
H IV. G a r u n g s in d u s t r ie .
456
1 9 3 6 . I.
aus 25 g Gu(OCO-0 1 1 3 )2 + H 20 + 3 ccm Eg. mit W. zum Liter, werden im 200-ccmErlcnmeyerkolben mit Siedesteinchen zum Sieden erhitzt, worauf man 20 ccm Zuckerlsg. zufliefien ldCt, wieder zum Sieden erhitzt u. genau 5 Min. in leichtem deutlicken
Kochen hti.lt. Dann kiihlt man sofort mit k. W., setzt 100 ccm saure NaCl-Lsg. (ygl.
Torst. Ref.) zu, wobei sich das Cu20 lost, gibt 5 ccm Seignettesalzlsg. (30 g in 100 ccm)
u. antcilsweise sorgfiiltig NaHC0 3 zu, bis ein Bodensatz davon bleibt u. titriert wie
bei der Zuckerbest. nach Vf. (vgl. vorst. Ref.). Nach Abzug des Blindvers. (meist
< 0,1 ccm) wird das Ergcbnis aus besonderer Tabelle im Original abgolesen. Saecharose,
Lactosc u. Maltoso storen nur wenig, niiinlich fiir 100 mg Verbrauch an 0,1-n. Jodlsg.
0,165 bzw. 0,30 bzw. 0,85 ccm. Da Fructose B a r f o e d s Reagens starker reduziert
ais Glucose, wird durch Invertzucker bei niedrigen Gehh. 1,26, bei mittleren 1,27, bei
den hochsten 1,26-mal mehr Cu20 abgesehieden. — Die Anwendung des Verf. auf
Malzextrakt, Starkesirup u. Malzbonbons wird beschrieben. (Mitt. Lebensmittelunters. Hyg. 26- 182— 92. 1935. Bern, Eidgen. Gesundheitsamt.)
Groszfeld.
C. Zftch, Nachpriifung der gravimetrischen Maltosebestimmung nach Wein. In
Abanderung der Vorschrift von WEIN gibt Vf. 25 ccm Maltosclsg. zu einer sd. Mischung
von 50 ccm FEHLlNGscher Lsg. -f- 25 ccm W. u. ha.lt dann 4 Min. im Sieden. Aus den
beinaho auf einer Geraden liegenden Ergebnissen wurde eine neue fiir das Sckweiz.
Lebensmittelbuch vorgescklagene Tabelle berechnet u. im Original wiedergegeben.
Gegeniiber WEIN betrug die durchschnittliche Abweichung — 3,7 mg. (Mitt. Lebensmittelunters. Hyg. 26. 192— 95. 1935. Bern, Eidgen. Gesundheitsamt.) G r o s z f e l d .
Saeharjewitsch Chelemski, Konserrierung von Zuckerriibensaft.
Isd-wo Narkombnutorga 1930. (II, 149 S.) 4 Rbl.
[russ.] Michaił
Kijew:
X V . G aru n gsin d u strie.
S. W . Mc Cann, Geschiehte, Enlwicklung und Herstdlung emaillierler A-usriistungsgegenstande fiir die Brauerei und verwandle Gewerbe. (J . Inst. Brewing 41. ([N. S.] 32.)
403— 09. Okt. 1935.)
Sc h in d l e r .
F. P. Siebel jr. und E. Singruen, Anwendung des Oxydalions-Iłeduktionspotential bei der Bełriebskonirolle in Brauereien. Theorie des rn u . Gegeniiberstellung
zum ph. Angabe uber die Methoden zur Best. des m u. Anwendung bei Unterss. iiber
die Bruchbldg. der Wiirzen u. iiber die Haltbarkeit u. Hefetriibungen von Bieren.
(Ind. Engng. Chem. 27. 1042— 45. Sept. 1935.)
S c h in d le r — , Das th und seine Anwendung in der Brauerei. Besprechung u. Literaturzusammenstellung. (Brasserie et Malterie 25. 232— 36. 20/10. 1935.) SC H IN D LER.
G. Kauert, Das Rotatiomvermogen von Wiirzen und Malzen. (Forts. zu C. 1935II. 2892.) Es wird ferner nachgewiesen, daB der Geh. an Aminosauren, besonders
solcher mit asymm. C-Atom, sowie die Verzuckerungstemp. u. -dauer von EinfluB
auf das spezif. Rotationsyermógen der Wiirzen sind. (Buli. Ass. anciens Elćves Inst.
supćr. Fermentat. Gand 36. 206— 08. Sept. 1935.)
S c h in d l e r H. Stadler und G. Nowak, Die Gersten der Ernte 1935. Durch Tabelle belegte
Charaktoristik der chem. Zus. der 1935-er Gersten. (Wschr. Brauerei 52. 308—09.
28/9. 1935.)
S c h in d l e r J. Ernst, Untersuchungsergebnisse ron 1933er Gersten. Bericht u. Beschaffenheitsangaben auf Grund von Analysen der 1935-er Gersten. (Allg. Brauer- u. Hopfen-Ztg.
75. 719— 20. 21/9. 1935.)
S c h in d l e r .
J. Raus. Folgerungen aus der Yerminderung des Róhfruchtzusalzes beim Brauprozef}.
Vf. berichtet iiber das Auftreten von Infektionen u. anderen UnregelnuiBigkeiten
durch die Ilohfruchtzusatzverminderung, zu dereń Behebung er vor allem kurzgewachsenes, etwa 10 Tage bei 15— 16° gefiihrtes, gutgel. Malz vorscklagt. Die vom
Verbraucher gcwunschte gleickzeitige Yerminderung des Hopfenzusatzes bedingt eme
sehlechtere Ausscheidung der koagulierbaren EiweiBstoffe, die durch Verwendung
proteolyt. Enzyme u. entsprechend scliarfe Filtration ausgeglichen werden soli. (Bras­
serie et Malterie 25. 149— 57. 5/8. 1935.)
S c h i n d l e RP. Kolbach, G. HauBmann und O. Wilharm,Uber den E influfi der biologischen
Sauerung a uf die Zusammensetzung von Wiirze utul Bier. Auszahlreichen durch Tabellen
belcgtc 11 Verss. aus der Praxis mit gesauerten Maischen u./oder Wiirzen -mirde festgestellt, daB die ph -Werte der Ausschlagwiirzen auch bei gróBten Sauergutzusatzen
zur Maisehe kaum noch abnekmen, sondern sogar zum Teil wieder ansteigen. Die Werte
1936. I.
H xv. G a r u n g s in d u s t r ie .
457
fiir dio 1. N-Verbb. wiosen dagegen keine weitero Erlióhung des N-Geh. auch bei steigendem Sauergutzusatz zur Maische auf. Der P-Geh. der Wurzen steigt mit zunehmender
Sauerung. In allen gesauerton Wurzen waren betriichtlich weniger Hopfenbitterstoffe
enthalten ais in ungesauerten. Mit fallendem ph wurdo die Farbę der Wurzen heller.
Ahnliche Beobachtungen wurden bei den aus den gesauerten Maischen u./odcr Wurzen
hergestellten Bieren gemacht. Nicht gelungen ist die Aufdeckung gesetzmaBiger Beziehungen zwisehen dem ph der Maische oder Wiirze u. der Vergarung, dem Schaum
u. der Kalteempfindlichkeit.
(Wschr. Brauerei 52. 233— 38. 241— 46. 3/8.
1935.)
S c h in d l e r .
J. L. Shimwell, Widerstandsfahigkeit des Bieres gegen Saccliaróbacillus pastorianus.
Die Saurebldg. durch B. pastorianus ist nur abhangig von vergiirbaren Kohlehydraten,
nieht abhangig dagegen vom N-Geh. Von den Zuckern werden nur einfache, moglicherweise auch Maltodextrine angegriffen. Des weiteren wird die Saurebldg. in Ggw. von
Hefe u. bei yerschiedenem pa aufgczeigt. Hohe A.-Konzz. bedingen ein starkes Liingenwachstum des Bac. um etwa das 100-faehe des n. Starkę Hopfengaben yerursachen
die kurze Wachstumsform. Tabellen u. Kurven. (J. Inst. Brewing 41. ([N- S.] 32.)
245—52. Ju n i 1935.)
S c h i n d le r .
Willy Verbruggen, Abbau der Eiweiflstoffe und bakleriologischc Haltbarkeit des
Bieres. Es wird der EinfluB des Malzens u. des Brauverf. auf den EiwciBabbau besprochen. Ferner werden die Richtlinien angegeben, die zu einem biol. haltbaren u.
physikal.-chem. stabilen Bier fuhren.
(Petit J. Brasseur 43. 1023— 26. 4/10.
1935.)
S c h in d le r .
K. Kretschmer, E in Beitrag zur Sarcinafrage. Auf Grund von Verss. stellte Vf.
fest, daB die Hemmung der Sarcinaentw. nicht immer mit der Erhóhung des Sauregrades von Wiirze oder Bier parallel geht. So konnte z. B. eino Biersarcinarasse isoliert
werden, die in n. Wiirze bei einem pn iiber 5,10 ausflockto. Dagegen ergab sich, daB
Biere, bei dereń Herst. die Spelzcn bosondero Berucksichtigung erfahren hatten, wohl
im pn-Wert weniger gunstig, aber dennoch fester gegen Sarcinainfektion waren. Hierauf
griindet sich eine Verbesserung des Naehweises der Sarcina durch Zusatz von Spelzenwiirze zu kleistertriibem Bier, bzw. dio Anwendung yon Spelzenwiirzcgelatine. Nahero
Angaben iiber die Untersuchungsyerff. u. erforderlichen Lsgg. Tabellen. (Wschr.
Brauerei 52. 281— 85. 7/9. 1935.)
S c h i n d le r .
J. Raux, Die Lagerung des Bieres. Eingehende Bespreehung der boi der Bierlagerung zu beachtenden Faktoren, wie z. B. Kellertomp., Aufkrausen, Triibungen
durch Kalte, Hefetriibungen, Reifung usw. (Brassorio ot Malterie 25. 225— 32. 20/10.
1935.)
S c h i n d le r .
Siegfried Ruppricht, Methoden zur Kiihlung von Bier im Kleinrerkauf. (Refrigerating Engng. 29. 74— 78. 100. Febr. 1935. New York.)
GR O S ZF ELD .
O. Engels, Die praktische Bcdeutung der Harmonie der Nahrsloffe fiir das Pflanzenwachstum unter besonderer Berucksichtigung des Weinbaues. Gemeinyerstandliche
Darst., auch der sich ergebenden DiingungsmaBnahmen. (Wein u. Rebe 17. 125— 36.
Sept. 1935. Speyer a. Rh.)
G R O S ZF E LD .
C.
F. Greeves-Carpenter, Kiihlung erleichtert die Herstellung von Wein en. Be­
schreibung yon Anlagen u. Einriehtungcn groBer Weinkellereien mit Kiihleinrichtungen
zur Regulierung der Gartemp., zur raschen Klarung der Weine u. Behandlung mit
C02. (Refrigerating Engng. 29- 7— 12. 42. 1935. Los Angeles, Calif.)
G r o s z f e ld .
W. V. Cruess, Pasteurisierung von Weinen. Vf. bespricht dio Herst. alkoholarmerer SiiBweine durch Garungsunterbrechung mittels Pasteurisierung, dio einer
iStummachung mit S0 2 yorzuziehen ist. Zur Abtotung von Mausolbaktorien ist bei
18o F zu entkeimen, 140° nach Literaturangabon reichon nicht aus. (Fruit Prod.
J. Amer. Vinegar Ind. 15. 40— 41. Okt. 1935. Uniy. of California.) G r o s z f e ld .
B.
Wullhorst und H. MaaB, Vergleichende Betrachtungen iiber Verfahren und
Vorgange bei der Wein- und Supmostkldrung. Uberblick uber die yerschiedenen Schónungsyerff. fur Wein u. Most. Heryorhebung der Vorteile der enzymat. Klarung.
(Obst. u. Gemuse-Verwertg.-Ind. 22. 653— 55. 17/ia 1935.)
Groszfeld.
Łucków, Die Bestimmung des Alkohol- und Extraktgehalles mit Hilfe des Destillieripparates und der Spindel. Anweisungen fiir dio Handhabung von Alkoholometorn
sowie iiber die Bedingungen, denen die zu spindelnde Fl. entsprechen muB, u. iiber dio
erforderliche Dest. von alkoholhaltigen Halb- u. Fertigprodd. (Brennerei-Ztg. 52.
ło i 52. Z. Spiritusind. 58. 279. 19/9. 1935.)
S c h in d le r .
458
Hit i. N a h ru n g s - , G enusz- u n d F u t t e r m i t t e l .
1936. I.
Lucków, Beeinflussung der Spindelanzeige durch den Eztraktgehalt bei der AlkoholunłersuchuTtg. Vf. weist an Beispielen nach, daB selbst die geringen Extraktstoffmengen in Rum, Gin, Whisky usw. die A.-Anzeige bei Spindelung erheblich beeinflussen, so daB bei der A--Best. stetsvorherige Dest. notwendig ist. (Z. Spiritusind.
58. 287— 88. Wein u. Rcbe 17- 121— 22. 1935.)
S c h in d le r .
Lucków, Tabariische Formel. Besprechung der Anwendung der Formel zur A.-Best.
in ostraktarmen Fil. (Z. Spiritusind. 58. 328. 24/10. Brennerei-Ztg. 52. 200. 28/11.
1935.)
G r o s z f e ld .
B.
Lampe und R. Deplanąue, Anderung der Wcingeiststdrke nach Idngerem Verweilcn im Spindelstandglas. Selbst bei 4-std. Verweilen eines hochprozentigen Branntweines im Spindelstandglas trat keine mit der Spindel feststellbare Anderung der
Weingeiststarko ein. In wasserreicher Luft kann jedoch W.-Anziehung eintretcn,
weshalb sich VerschluB des gefullten Spindelstandglases mit Uberfangsdeckel empfiehlt.
(Z. Spiritusind. 58. 307— 08. 10/10. 1935. Lab. des Ycreins der Spiritusfabrikanten.) Gd.
R . Deplanąue, Wie priift und beurteilt man in der Brennerei die Haupt- und Nachverzuckerung ? Beschreibung der prakt. Ausfiihrung der Priifung mit Jod, insbesoudere
nach der ELLRODT-Methodc. (Z. Spiritusind. 58. 332. 31/10. 1935. Berlin, Lab. d.
Vereins der Spiritusfabrikanten.)
GROSZFELD.
G.
E. Mallory und Peter Valaer, Nachweis des Zusalzes kiinstlicher FarbstoJJe
zu Whisky. Angaben iiber Unterss. zum Nachweis yon Karamelfarbstoffen mit ZnAeetat, sowie mit Eisenammoniumsulfat-Na-Acetat zum Nachweis der Eichenholzfarbung. Ferner wird die Anwendung der M a r s h - u. Amylalkoholprobe auf Teerfarbstoffe besprochen. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 6 . 474— 75.) SCHINDLER.
Eduard Muller, Haardt, Rheinpfalz, Vemiinderung des naturlichm oder durch
entsprechende Behandlung entstandenen Sduregehalies von Weinen, Most und anderen
Fruchtsdften, dad. gek., daB man die zu entsauemde FI. in einer mit Diaphragmen
yersehenen Zelie einer derart geleiteten Elektrolyse unterwirft, daJ3 entsprechend den
Unterschieden in der Wanderungsgeschwindigkeit u. der Dissoziation eine Saureanreicherung im Anodenraum u. eine Entsiiuerung im Kathodenraum erzielt wird.
Es wird hierbei mit 3,5— 6 V u. 0,5— 4 Amp. bei einer Elektrodenfliiche von 54 qcm
gearbeitet. Ais Elektroden sind yergoldete Glasplatten oder Graphit genannt. (D. R. P.
619191 KI. 6 c vom 27/10. 1932, ausg. 23/9. 1935.)
S c h in d le r .
[russ.] Sammlung von mikrobiologischen Arbeiten uber die Spritgewmnung aus Melasse.
Kijew, isd-wo Narkomwnutorga 1935. (196 S.) Rbl. 4.50.
X V I. N a h ru n g s-, G enu lł- u n d F u tterm itte l.
A. J. M. Smith, Alle und neue Probleme in der Uberseeverschickung von Lebensmitteln. Im Zusammenhange werden behandelt: Gesehichtliche Entw., Probleme bei
der Schiffsyerfrachtung, wio Verstauung der Giiter, Ventilation u. Luftkontrolle, Fremdgeschmacksaufnahme der Waren, Kuhlung, dann Einfliisse auf den Niihrstoffgeh., im
einzelnen Einfliisse auf W ., Kohlenhydrate, Fette, Proteinę in den Lebensmitteln,
schlicBlich Fruchtyerschickungen. (J. Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 54. Trans. 285
bis 295. 30/8. 1935. Cambridge, Low Temperature Research Station.) G r o s z f e l d .
Willard L. Morgan, Gefdrbte, durchsichtige Einwićkdpapiere schiilzen fetthaltigt
Lebensmittd. Nach Verss. wird das Ranzigwerden yon Fett nur durch ultraviolette
u. blaue Strahlen yeranlaBt, yon denen erstere autokatalji;. wirken. Die Wrkg. der
blauen Strahlen steigt raseh bis 4000 A, der ultrayiolette Bereich (4000— 2900 A)
zeigt die groBte Wrkg. Die sichtbaren Lichtstrahlen wirken relatiy schwach bei Erzeugung von Ranzigkeit. Die durch rotę, gelbe, griine oder orange Filme eintretende
Yerzogerung des Ranzigwerdens ist nicht abhangig yom Geh. an diesen Farben sondern
allein von der Durchlassigkeit fiir blaue u . ultrayiolette Strahlen. Ausgewertct wurden
diese Erkenntnisse in der Herst. yon farbigen Schutzhiillen aus Cellulose. (Food Ind.
7. 502. 514. Okt. 1935. New York, Sylvania Industrial Corp.)
GroszfeldGerhard Bruckner, D te deutsche Getreidecmte 1935.
1.
Bolanische Untersuchungen-
Analyscntabellen iiber W.-Geh., Hektol.-Gewicht, spezif. Gewieht, lOOO-Komgewchti
Glasigkeit u. Hóhe des Besatzes. Fast alle untersuehten Proben enthielten bis zu
1% angefressene Komor. Es handelte sich um FraBspuren der Queckeneule. (Z. ges-
1936 . I .
H IVI. N a h b u n g s -, G e n u s z -
und
F u t t e r m it ie l .
459
Getreide-, Miihlen- u. Backereiwes. 22. 173— 85. Okt. 1935. Berlin, Institut fiir
Miillerei.)
H aeveckee.
Konrad Schulze, Słarker Quccke?icule?ifraf} an diesjahrigem deutschem Getreide.
Ein gutes Unterscheidungsmittcl yon Komkafer- u. QueckeneulenfraB ist die Bestrabluhg mit UV-Licht. Das von Kornkafereskrementen erfiillte halbe Korn wird
zu lebbaftem Fluorescieren angeregt, wahrend die freigelegten FraBspuren der Eulenraupe nur eine matte yiolettgraue Farbę zeigen. (Z. ges. Getreide-, Btiihlen- u. Biickereiwes. 22. 185— 86. Okt. 1935. Berlin, Institut fiir Miillerei.)
H aevecker.
J. W . Nelson und L. S. Palmer, Der PJiosphorgehalt und
dasPhosphorbediirfnis
des Mehlkafers, Tribolium confusum Duval, und TJntersuchung iiber den Vitamin-DBedarf. Der Schadling enthielt in den yersehiedenen Entw.-Stadien an Trockensubstanz: Eier 58,8%, Laryen 42,26%, Puppen 40,01%, Adulten 39,07%, der Aschengeh. der Trockensubstanz betrug 1,85— 2,07— 2,15 u. 2,36%, der P-Geh. 0,445— 0,456
bis 0,522 u. 0,598%. Der Schadling bedarf zu seiner Entw. kein Vitamin D, dagegen ist
er sehr von dem P-Geh. des Nahrsubstrats abhangig. Hieraus ergibt sich auch der
geringere Befall yon Patentmehl gegeniiber Konsummehlen. (J. agrie. Res. 50. 849— 52.
1935.)
Gr ij im e .
Pierre Potel, Untersuchungen Ober geicisse 'pliysikalisch-ćhemische Eigenschaften
der Getreide und Mdile. H 2 0 2 wirkt auf die piast. Eigg. yon Mehlteigen in groBerer
Konz. zerstorend. Die Wrkg. ist proportional der 0 2-Konz. Die Dauer der Einw. ist
ohne EinfluB. Sehr sehwaehe Konz. wirkt auf die Elastizitat u. Dehnbarkeit des
Klebers yerbessemd. Wss. Auszuge yon Getreidekeimlingen yersehlechtern dio Teigeigg. Je hoher das Reduktionsyermogen eines Mehles ist, desto schlechter sind dio
pliysikal. Eigg. des Klebers. Zwischen dem Oxydo-Reduktionspotential eines Mehles
u. den piast. Eigg. des daraus hergestellten Teiges scheint keine Beziehung zu bestohen.
(Ann. agronom. [N. S.] 5. 691— 703. Sept./Okt.1935. Vcrsailles.)
Ha e v e c k e r .
L. H. Bailey, R. G. Capen und J. A. Le Clerc, Zusammensetzung und Eigensdiaften von Sojabohnen, SojabohnemneJil und Sojdbóhneiibrot. (Cereal Chem. 12.
441—72. Sept. 1935. Washington, D. C., Bureau of Chemistry and Soils, U. S. Depart­
ment of Agriculture.)
H aevecker.
A. A. Horvath, Die Bedeutung des SojameKles. Hinsichtlich Nahrwert, Teigausbeuto u. Gebackausbldg. konnen im Weizenmehl dureh Zugabo yon Sojamehl
erhebliche Yerbesserungen erzielt werden. Angabe von Backrezepten, Teigbehandlungsyorschriften u. Backverf. (Amer. Miller 63. Nr. 10. 36— 37. Okt. 1935.) H a e y e c k e r .
Mantaro Kond<J und Tamotsu Okamura, Lagerung von Reis. X I I I . Lagerung
vqn Reis in Zinnbehdllern m il Calciumchlorid, unter besonderer Berucksichtigung von
nicht geniigend getrocknetem Reis. II. (X II. ygl. C. 1935. I. 2746.) (Ber. Uhara-Inst.
landwirtsch. Forsehg. 7. 99— 102. 1935.)
PANGRITZ.
Vemon L. S. Charley, Fruchtkonsen-ierung. Kalte und heipe Behandlung von
PJlaumen. Besprechung der h. u. k. SOa-Konseryierung der Friiehte. Angaben iiber
SOj-Gch. der Friiehte, der daraus bereiteten Marmelade u. S 02-Verteilung in den
Friichten in Tabellen. (Food Manuf. 10. 386— 88. Nov. 1935. Long Ashton, Bristol,
Agricult. and Horticult. Research Station derUniv.)
Gr o s z f e l d .
E. M. Mrak, Pflaumensaftkonsenen. Die Herst. von Pflaumensaft in Biichsen
erfolgt aus getrockneten Fruchten nach dem Diffusionsyerf. Auspressen der gekochten
Friiehte liefert pektinreiche, schwerfiltrierbare Fil. Eingedickt wird auf 19— 25, bisweilen auch auf 65— 70° Balling. Pflaumensaft enthalt neben Fruchtzucker, Pektin
u. Mineralstoffen auch den laxativen Bestandteil der Pflaumen. (Food Manuf. 10384. 385. N oy . 1935. Uniy. of California.)
GROSZFELD.
S. Blumenthal, Yersuche iiber Hartung weicher Kirschen in Sulfitlauge. Bei allen
Verss. blieben die Kirschen bart u. fest, solange sie in der S0 2-Lsg. waren, nach Auswaschen der S0 2 neigten sie zum Aufweiehen. Bedeutende Besserung wurde durch
Behandeln mit ĆaCl.,- oder Alaunlsg. ais Hiirtungsfl. erzielt. (Fruit Prod. <1. Amer.
' megar Ind. 15. 46^47. Okt. 1935. New York City, Shirley Laboratories.)
Gd.
. A. Espariat, Die Haltbarmaehung der Fruchte durch Trocknung. Beschreibung u.
"Hchnung eines neuen Trockners Delemme 2 D. Beispiele yon Fruchttrocknungen.
(J- Agric. prat. J. Agric. 99. II. 347— 48. 26/10. 1935. Chateau-Salins, Ecole RegionaIe-)
Gro szfe ld .
F. L. La Que, Korrosionsividerstandsversuche von bei der Herstellung von Erbsenzonsenen verwendeten Metallen. (Vgl. C. 1934. I I. 1699.) Berieht iiber KorrosionsTerss. an yersehiedenen Stellen des Yerarbeitungsganges nach besonderem Schema.
460
H i t i . N a h r u n g s -, G e n u s z -
und
F
u x t e r m it t e l .
1 9 3 6 . I.
Ergebnisso in graph. Darstst. Fiir die meisten Metalle war dio ICorrosion am starksten
in den Behaltern fiir Salzlsg. (brino tanks), Monolmetall u. Nickel zeigten dio groCtc
Widerstandsfahigkeit. Die niiehstschweren Bedingungen lagen im Blanchierkessel vor,
wo Zn sich ais vorfehlt erwies. Beriihrung mit Cu u. Cu-Legierungen ist wegen der
Schadigung der Farbę der Biiehsenerbsen zu vermeiden. Dabei wird die Farbę sehon
bei 2 merklich, bei 6 deutlich, bei 20 mg- % 0 noch weiter verdunkelt. Boi 30 mg-%,
andert sich die Wrkg. u. bei 50— 60 mg -°/ 00 tritt Griinung ein. Ni, Sn, Zn u. Cr haben
selbst bei 80 mg- % 0 kcinen EinfluB auf die Farbę. 80 mg- % 0 Fe wirken starker dunkelnd
ais 2 mg weniger ais 6 mg- % 0 Cu. (Cann. Age 16. 385— 87. 406. Sept. 1935.)
Gd.
Arao Itano und Yasuhiko Tuzi, Untersuchung iiber Tee auf seinen Jodgehalt.
12 Teeproben enthielten 0,45— 1,20 y Jod in 1 g der troekenen Biatter, um so mehr, je
junger diese waren. Durch h. W. wurden 33— 75%, im Mittel 50— 60% des Gesamtjods
gel. (Proc. Imp. Acad. Tokyo 11. 141— 43 [Orig.: engl.]; Buli. agric. chem. Soc. Japan
11. 103— 05. Ju li 1935. [Nach engl. Ausz. ref.])
G r o s z f e ld .
F.
R. Darkis, L. F. Dixon und P. M. Gross, Im Luftzug getrockneter (flue-cured)
Tabak. Faktoren, die Sorte und jahreszeitlichc TJnterschiede bestimmen. Analyscnergebnisso von 6 Sorten derartigen Zigarettentabaks aus 5 aufeinanderfolgenden.Emten mit
verschiedenen jahreszeitliehen Regenmengen in einer Tabelle: Die Analysen zeigen bedeutende Unterschiede in der Zus. der 6 Typen, die besprochen u. auf ihre Korrelation
mit Ergebnissen prakt. Tabakpriifer hin untersucht werden. Dabei wird der EinfluB
von Boden, Temp. u. Regenfall boi der Ausbldg. der Sortenunterschiede, wie auch der
iiberwiegende EinfluB der jahreszeitliehen Regenmenge auf dio Anderung der chem.
Zus. u. Erzeugung von Unterscheidungskennzeichen dargelegt. (Ind. Engng. Chem. 27.
1152— 57. Okt. 1935. Durham, Duke Univ.)
Gr o szfe l d .
H.
Jesser und H. Romersperger, Was ist Siilzepulver? Das EiweiB yerschiedener
Siilzeproben des Handels bestand aus Gelatine. Best. der Viscositat bei 40° in 5%ig.
Lsg. ergab 3,19— 4,73 Centipoisen, entspreehend guter Gelatine (Leim = 2,55). Der
Tropfpunkt nach U b b e lo h D E erwies sich zur Beurteilung der Qualitat ebenfalls
ais geeignet (Tabelle im Original). Bei einer Normalisierung von Siilzepulvern ist vor
allem der NaCl-Geh. zu begrenzen. (Dtsch. Nahrungsmittel-Rdsch. 1935. 147—49.
30/9. Stuttgart, Chem. Untersuchungsamt der Stadt.)
GROSZFELD.
E.
C. Bate Smith, Die Fleischproleine. Vf. beschreibt die Struktur des Muskels,
Eigg. von Globulinen, besonders von Muskelglobulin, physikal. Eigg. der MuBkelproteine, Wrkg. von pk auf dio Myosindispersion in KC1 (Diagramm), Analysen von
Kaninchenmuskeln (Tabelle) u. a. (J. Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 54. Trans. 152
bis 154. 1935. Cambridge, Low Temperaturę Station.)
Gr o szfe ld .
L. C. Baker, Die Fleischbestandtcile in ihrer Wirkung ais Verdnderungsanzeiger.
Besprochen werden Milchsiiure, [H ], W., Protein u. Extraktivstoffe, Hamoglobin in
Verb. mit der Fleischfarbe, N H 3 u. beginnende Faulnis, sowie Fett ais Kennzeichen von
Fleischalterung. (J. Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 54. Trans. 154— 57. 1935.) Gd.
T. Moran, Post-mortcm- undGefrierveranderungen in Fleisch. Darst. im Zusammenhangę. Neuzeitliche Mittel zur Haltbarmachung. (J. Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 54.
Trans. 149— 51. 1935. Cambridge, Low Temperature Research Station.) G r o s z f e l d .
H.
Amphlett Williams, Zinn und Blei in Fischkonserten. Bericht iiber prakt.
Erfahrungen. Alle Sardinenproben mit hólierem Pb-Geh. stammten aus Portugal. Von
Sildproben enthielten 41 unter 1; 15 1— 1,9; 4 2— 2,9; 4 3— 3,9 u. 5 4— 6,7 grain/lb Sn.
(Analyst 60. 683— 85. Okt. 1935. London S. E. 1, 1 Southwark Street.)
G r o s z f e ld .
S. Sclimidt-Nielsen und Tor Bóhmer, Zur Kenntnis der wenig gesalzenen Forellen
,R a k o r r e t Zur Herst. des Rakórret werden im Herbst gefangene Forellen aus den
Gebirgsseen ausgenommen, sorgfaltig gewaschen, gelinde gesalzen, darauf dicht
aneinander in eine kleino Tomie gepackt, die vorher mit Wacholderabsud sorgfaltig
ausgekocht ist. Im Laufe einiger Mon ate tritt durch Autolyse eine eigentiimliche
Konsistenz ein, wenn die Tomie um 0° aufbewahrt wurde. Bei hoheren Tempp. treten
Garungsvorgiinge mit Faulnisgeruch cin, die zu sog. starker Ware fiihren. In einigen
Gegenden wird die reife Ware nachtraglich in saurer Molkę aufbewahrt. Nach Analysenergebnissen war die Zus. des Muskelfleisches von 8 Proben Rakórret: W . 69,59—77,39,
Protein (N X 6,26) 14,48—19,32, NaCl 5,92— 10,25, Atherextrakt 1,81— 4,86%, Sauregrad desselben 21,9— 106,0 ccm, N H 3 37,8— 210,2 mg-%, Sulfid-S 0—980-/-%. Dio
Lake von 2 Proben enthielt an Trockensubstanz 13,44— 18,62, NaCl 7,28— 11>^>
N 0,938— 1,089, koagulierbaren EiweiB-N 0,316— 0,718, Albumosen-N 0,073—0,06-,
1936. I .
H xv,. N a h k u n g s -, G en u k z -
und
F u t t e r m it t e l .
K il
Eormol-N 0,302— 0,3‘27, Aininoniak-N 0,120— 0,050%, fliiohtigo Sauren 1,35— 9,0 ccm
n. in 100 g. (Kong. Norsko Vidensk. Selsk. ForJiandl. 8. 83— 86. 1935.) G r o s z f e l d .
* Grace M. De Vaney, Harry W . Titus und Ralph B. Nestler, A-VUamingehalt
von Eiern von mit Viosterol und verschiedenen Mengen Lebertran gefutterten Hennen.
Die Beifiittcrung von D-Vitamin in Form von Viosterol an mit Lebertran gefutterte
Hennen bewirkte keine Steigerung des A-Vitamingeh. der gelegten Eier. Durch Weglassen vorstehender Vitaminfutter sank der Emtamingeh. erheblich. (J. agric. Bes. 50.
853—60. 1935.)
G r im m e .
A. Broek und L. K. WolJf, Der Gehalt eon Kuhmilch an Cu, Zn und M n. Der
Cu-Geh. nicht yerunreinigter Milch yon Weidekuhen schwankte mit 15— 50 y, um im
Mittel 26 y/Liter, bei Stallkuhen mit 15— 51 y um 30 y. Weder Jahreszeit noch Futter
hatten EinfluB. Ein Colostrum enthielt 160 y, 6 Wochen nach der Geburt n. Mengen.
Der Zn-Geh. lag zwischen 1,94— 4,96 mg/Liter, im Mittel bei 3,43 mg, im Colostrum
5,84 mg. Bei Beginn der Weideperiode war der Zn-Geh. niedrig, gegen Endo hoher, aber
bei groBen indmduellen Schwankungen; der EinfluB des Futters war nicht sehr betraohtlieh. Der Mn-Geh. der Milch betrug im Mittel lOy/Liter, nach Fiitterung mit
Riibenpulpe u. Tulpenzwiebeln (mit viel organ. Mn) 30-//Liter, im Colostrum nur 7 y.
Nach Fiitterungsyerss. hat organ. Mn viel grofleren EinfluB auf Mn-Geh. der Milch
ais anorgan. Mn. Fiitterung von CuSOj u. ZnS0 4 iinderten den Cu- bzw. Zn-Geh. der
Milch nicht. Frauenmilch enthielt an Cu 0,455, Mn 0,007, Zn 3,5 mg/Liter. (Acta
brevia neerl. Physiol. Pharmacol. Mierobiol. 5. 80— 81. 1935. Utrecht, Univ.)
Gd.
Z. Csukńs, Beitrdge zur Schwankumj des Fettgehaltes der Milch je nach der Tageszeit. Nach Verss. an 8 Kiihen iiber 94 Tage hatte dio Morgemnilch einen um 40%, die
Abendmilch einen um 29% geringeren Fettgeh. ais die Mittagsmilch. Es gelang nicht,
den Fettgeh. der Morgenmilch durch Anderungen der Pausen zwischen den Melkungen
auf den vorgesehriebenen Mindestgeh. zu verschieben, oder Milch mit gleiehem Fettgeh.
mit Hilfe yon gleichen Melkungszwischenpausen zu erzeugen. Bei taglich 2-mahgem
(3-inaligom) Melken wurden wahrend der 12 Nachtstdn. 49,02 (56,4) % der taglichen
Milch-, 41,62 (49,83) % der taglichen Fettmenge abgesondert. Futterveranderung,
Lange des Weideaufenthaltes u. Melkerwechsel hatten keinen gróBeren EinfluB auf die
Schwankungen des Fottgeh. (Mezogazdasagi-KutatAsok 8 . 270— 79. Sept. 1935. [Orig.:
ung.; Ausz.: dtsch.])
G R O SZFELD .
* Arthur D. Holmes und Madeline G. Pigott, Faktoren, die den antirachitischen
Wert von Milch zur Kinderemahrung beeinflussen. Sammelreferat, wonach Frauenmilch
u. Kuhmilch yariable Mengen Ca, P u. Vitamin D enthalten, die nicht immer zum Schutze
gegen Raohitis ausreiehen. Die Milchornahrung bedarf daher einer sorgfaltigen t)berwachung u. zweckinaBigen Erganzung. (Oil and Soap 12. 202— 07. Sept. 1935. Boston,
Mass., The E. L. Patch Company.)
GROSZFELD.
G.
M. Trout, C. P. Halloran und I. Gould, Die Wirkung der Homogenisierung
wuj einige physikalische und chemische Eigmscliaften von Milch. Homogenisierung
(Ho.) vou Milch bei 1500 lbs/ Quadratzoll bei 90 oder 145° F war gewóhnlich ausreichend zur Verhinderung einer Rahmschicht beim Aufbewahren. Die Verkleinerung
der Pettkugelóhen war bei 145° unter sonst gleichen Bedingungen groBer ais bei 90°.
Ihe D. der Milch wird durch Ho. nicht yerandert, die Yiscositat bei Rohmilch erhoht,
bei pasteurisierter gesenkt. Ho. senkt die Oberflachenspannung von Rohmilch, erhoht
sie etwas bei pasteurisierter. Die titrierbare Sauro stieg immer mit dem Druck, wenn
' ollmilch roh pasteurisiert wurde. AnschlieBende Pasteurisierung senkte die Saurezunahme nicht wieder. Bei yorheriger Pasteurisierung blieb der Sauregeh. bei Tło.
unyerandert. Ho. von roher Magermiloh bewirkte keine Saurezunahme. Ho. erniedrigte
10
Sohaumfahigkeit von Rohmilch, erhohte sio bei pasteurisierter. Die Proteinstabilitat gegen A. war durch Ho. erniedrigt, dabei vor Ho. pasteurisierte Milch beueutend stabiler ais rohe. Die Quargtension von n. Vollmileh war durch Ho. erniedrigt,
Magermilch aber unyerandert. Ho. begiinstigt eine Sedimentierung yon Sehmutz
u. a auch yon Kakao in Schokoladenmilch. Der Fettgeh. von homogenisierter Milch,
nestinimt nach dem BABCOCK-Verf., stimmte gut mit dem nicht homogenisierter.
Die tettwiedergewinnung nach Ho. ist abhangig yom angewendeten Druck. Der Fett- i f i s f iIa germilch betrug bei 0— 500— 1500— 2500— 3500 lbs 0,011— 0,066— 1,060
..
2,310%. Bei 900 lbs homogenisierter Rahm butterto nach Reifung vollandiger aus ais ohne diese. Bei Rahm mit 33% Fett war so der Fettgeh. der Butternuch 3,4 gegen 6,3%. Der Temp.-Anstieg bei der Ho. ist vom Druck abhangig; er
Je rug fur 3500 lbs bei 145° 8,1°. Ranzigkeit entwickelt sich stets in homogenisierter
X VIH. 1 .
^
30
462
HIVI. N a h ru n g s - , G enusz- u n d F u t t e r m i t t e l .
1936. I.
Rohmilch, schneller bei den hoheren Drucken, nicht nach vorheriger PaŚtcurisieruiig.
Ho. yerschlechtert nicht den Geschmaek der vorher pasteurisierten Miloh, verbessert
ihn aber aueh nicht. Homogenisierte Milch war durchweg in der Farbę gleichmaBig,
liomogenisierte Schokoladenmilch heller ais vorher; Zusatz von homogenisierter Milch
zu Kaffee lieferte nahezu gleiche Farbę wie Rahmzusatz. Gefrorene u. dann langsam
wieder geschmolzene homogenisierte Milch sondert bisweilen geringe Rahmschicht ah.
Ho von durchgeseihter (clarified) Milch mit anschlieBender Pasteurisierung lieferte
ein Prod. ohne die friiheren Fehler des Verf. wie Ranzigkeit, Saurezunalime u. Sedimentbldg. (United States Dep. Agric. Off. exp. Stat. Michigan. Teclm. Buli. No. 145.
30 Seiten. 1935.)
"
Gro szfe ld .
F. J. Doan und R. C. Welch, Weich gerinnende Milch. Die Quargtension (Q.)
von n. Milch ist eine lineare Funktion des Caseingeh., andere Milchbestandteile sind
von nur geringeni EinfluB. Die Q,. ist fiir das Tier indmduell charakterist. u. bleibt
von einer Lactation zur anderen. Bei Herdenmileh yariiert die Q. nach Jahreszeit u.
ist im Friihsommer erniedrigt, im Friihwinter erhoht; wahrend der Lactation ist sie
am hochsten im 1., ani kleinsten im 2. Monat u. nimmt dann langsam wieder zu, wobei
sie ganz am SchluB plotzlich auf 0 fallen kann. Tiigliche Schwankungen sind nicht
gleichmaBig. Verdiinnung der Milch mit W. senkt die Q. proportional zur Senkung
des Caseingeh. bis auf Verdiinnungen von 30—40%> dann nicht mehr so stark. Er­
hitzen der Milch erniedrigt Q. mehr oder weniger je nach Erhitzungsgrad, Dauerpasteurisierung nur wenig; Erhitzen zum Sieden iiber 5 Min. hat keinen weiteren
EinfluB. Erhitzen von Milch mit hohem Fettgeh. erhoht oft dio Q. infolge Zerstórung
der Zusammenballungstendenz des Fettes. Homogenisierung vermindert Q. am wirksamsten nach Erhitzen auf 180° F, Kiihlen auf 100° u. Homogenisieren bei mindestens
2000 lbs. Zusatz von Alkalien zur Milch setzt Q. herab, Zusatz von Sauren wirkt
umgekehrt bis zur Entstehung eines yorkoagulierten Siiurecaseins, das dann durch
das Koagulationsenzym nicht mehr beeinfluBt wird. Die HlLL-Probe ergibt nicht das
Masimum der Q., das mit Pepsin-HCl bei pn = 6,0— 6,1 erhalten wird. Ca-Ausfallung
zerstórt die Koagulationsfahigkeit der Milch mit Pepsin. Niedrige Q. ist kein Beweis
fiir Euterinfektion, wenn aueh Mastitis wohl durch Verminderung des Caseingeh. der
Milch ihre Q. herabsetzt. Bei der Verdauung wird weich gerinnende Milch scheinbar
schnoller yerdaut u. verlaBt den Magen des Menschen, von Kiilbern u. Ratten eher
ais hartgerinnende. Bei ersterer ist der Quarg im Magen zerreiblicher u. loser. Weich
gerinnende Milch bewirkt weniger Gewichtszunahnie u. zwar infolge ihres niedrigeren
Ńiihrwertes (Zus.). An sich ist aber die hartgerinnende Milch nicht schwerer verdaulich,
die Untersehiede sind durch den hoheren Caseingeh. bedingt u. verschwinden ebenso
wie bei der Q. nach Einstellung auf den gleichen Caseingeh. Bei kunstlicher Erweichung
des Milchąuargs durch Erhitzen, Ansauern, Homogenisieren, Ca-Ausfallung usw.
spielt der Caseingeh. bei der Verdauungsgeschwindigkeit gegeniiber Faktoren wic
Proteindenaturierung, Yorkoagulation usw. eine geringere Rolle. (United States Dep.
Agric. Off. exp. Stat. Buli. 312.31 Seiten. Pennsylyania.)
GROSZFELD.
G. Hiilphers, Desinfektionmerswhe bei Melkmaschinen mit Chloramin. Nach
Verss. tótet eine Ćhloraminlsg. 1 : 2500, sowie eine Lsg. Chloramin u. NaCl zu gleichen
Teilen von 1: 1250 Staphylokokken u. Colibakterien in Melkschlauehen in 3 Stdn. Bei
Melken nach Desinfektion der Melkmaschinen mit Ćhloraminlsg. 1: 2500 betrug in
19 Verss. die mittlere Keimzahl der Milch 2514, ohne diese Behandlung 9344 Bakterien
im ccm. Ein Beigesclimack wurde in der Milch nach Behandlung der Melkmaschinen mit
Ćhloraminlsg. nicht beobaclitet. (Dtsch. tierarztl. Wschr. 43 . 717— 18. 9/11. 1935.
Stockholm, Tierarztl. Hochschule.)
GROSZFELD.
Henri Blin, Die Extraktion der Lactme aus den Molken in der Kaserei und Caseinfabrik. Vgl. hierzu die C. 1935. II. 3022 ref. Arbeit. (J. Agric. prat. J. Agric. 99- H.
306— 08. 12/10.1935.)
Gr o szfe ld .
W . L. Davies, Einiges iiber Butter. Im Zusammenhange: Geschmack u. Aroma,
Rahmbehandlung, Butterherst., SuBrahmbutter, Rahmreifung, Butter aus den Dominions, Geschmacksfehler. (Food Manuf. 10. 355— 56. Okt. 1935. Reading, National
Institute for Research.)
Groszfeld.
Sidney Shepard und H. C. Olson, Was geschielit bei Butter, wenn sie bei 32° i
gelagert wird? Nach Verss. an 25 Proben iiber 84— 126 Tage tritt in gesalzener Butter
im allgemeinen eine allmahliche Abnahme der Bakterienzahl, bei ungesalzener eme
deutliche Zunahme bei der Lagerung ein; die gróBte Abnahme erfolgte bei gesalzener
Butter in den ersten 63, die groBte Zunahme bei ungesalzener in den letzten 42 Tagen.
19 36 . I .
H IV1. N a h r u n g s -, G e n u s z -
und
F u t t e r m it t e l .
463
Dic Punktzahlen fur den Geschmaek nahmeri bei Lagern von gesalzener Buttcr ohne
nahen Zusammenhang mit der Bakterienzahl allmahlich ab, die von ungesalzener schnell
u. meisfc parallol der Baktcrienzunahme. Vcrgleichcnde Verss. bei 32 oder 70° F ergaben bei 70° fiir gesalzene Butter eine Abnabme der Keimzahl in den ersten 4 Tagen,
dann eine Zunahme, bei ungesalzener eino merkliebe Zunahme in den ersten 14 Tagen.
Die Bakterienzahlanderungen von gesalzoner Butter waren nicht bedeutend, die von
ungesalzener sehr ausgesproehen u. bei 70° schneller ais bei 32°. Die Haltbarkeit gesalzencr Butter war etwas besser, doch trat wahrend kurzer Lagerung in keinem Falle
Verderben ein. Wie gezeigt wird, ist das Nilblausulfatmedium zur Best. der gesamten
u. protcolyt. Bakterienzahlen in Butter nicht befriedigend. (Nat. Butter Cheese J.
26. Nr. 18. 18— 22. 25/9. 1935.)
Gro szfeld .
St. Nyiredy, Die Vermehrung scliadlicher Keime in der „pasieurisierlenL‘ Dulter.
Nach Verss. mit Butter stieg bei Butter aus pasteurisierten u. mit Reinkultur geimpften
Rahmproben die Zahl der Caseinzersetzer u. der Coliaerogenes nur ganz unbedcutend
an, wogegen sich dio Faden- u. SproBpilze wesentlich vermehrten. Hiernach bceinflussen
Keime der Gruppen Coliaerogenes- u. caseolyt. Mikroben die Haltbarkeit von mit Reinkulturen hergestellter Butter im allgemeinen viol weniger ais Spalt- u. SproBpilze mit
unbeschranktem Fortpflanzungsvermogen oder dio auf Caseinagar zahlbaren sonstigen
Keime. Bei der Priifung von Butter kommt es nicht auf Feststellung der Zahl der
schadlichen Keime, sondern auf ihre Vermehrungsfahigkeit an. (Mezogazdas&gi-Kutatósok 8 . 261— 69. Sept. 1935. [Orig.: ung.; Ausz.: dtsch.])
Gro szfeld.
Fritz Schneiter, Die Bedeulung der Phosphorsdure ais Ndhrstoff des Rindes mul
der Futterpflanze. Durch P 20 5-Mangel u. K-t)berschuB im Futter verursaehte Krankheiten des Rindes, im besonderen Schadigungen durch Giillebetriebsfutter. Wissenschaftlich einwandfreie Normzahlen fiir den Aschegeh. der Rauhfutterpflanzen u. fiir
den Aschegeh.-Bedarf der landwirtscbaftlichen Haustiere fehlen noch. Auf die Wichtigkeit der P„05-Erganzungsdungung im Giillebetriebo wird lńngewiesen. (Phosphorsiiure
5. 558—82. 1935.) __
Luther.
Joaąuin Maranon und Luz Cosme, Die Stickstoff- und Kóhlenhydralverteilung
ni philippinischem Reisfultermehl. N liegt in der Hauptsache ais Protein vor, wahrend
nichtbas. N-Verbb. nur in geringen Mengen vorhanden sind. Die Kolilenhydrate bestehen vor allem aus Starkę neben geringen Mengen von Pentosanen, niehtreduzierenden
Zuckerarten, Gummi u. Rohfaser. (Philippine j . Sei. 57. 289— 94. 1935. Manila.) G ri.
A.
Viswanatha Iyer, Mineralien in indischen Weidegriisem. Sammelbericht iiber
systemat. Aschenunterss. von Andropogon oontortus, Cynodon dactylon u. Ponnisetum
cenchroides, den wiehtigsten Weidegriisern Indiens mit Berucksichtigung des EinfluBes
der Saattiefe, der Bodenart u. der Kulturyarietiit auf die verschicdenen Aschenbestandteile. 4 Tabellen im Original. (Indian J. yeterin. Sci. animal Husbandry 5. 184— 90.
1935. Bangalore.)
' GRIMMEMax Phillips, M. J. Goss, E. A. Beavens und L. H. James, Die mikrobiologische Zersetzung der Bestandteile. von Luzemeheu. Verss. mit Heu des ersten u. dritten
Schuittes imter aeroben Verhiiltnissen bei 30 u. 55°, sowie anaeroben Yerhaltnissen
bei 30°. Das Heu des dritten Schnittes wird schneller zers. ais das des ersten. Der
starkstc Abbau findet statt bei den alkohol-benzollosliehen Extraktivstoffen, den wasserloslichen Stoffen, den Uronsaureanhydriden (z. B. Pektin) u. Rohprotein. Pentosano
werden bedeutend langsamer abgebaut, Cellulose so gut wie gar nicht, dagegen jedoch
Ligninę. (J. agric. Res. 50. 761— 75. 1935.)
G r im m e .
George Boldescou und Silvia Boldescou, Eine neue Methode zur Deulung der
iaktoren, die zur Enlwicklung der Verbrodungsfahigkeiten der Mehle beitragen. Aufstellung
einer Formel zur zahlenmaBigen Best. des BackwT
ertes eines Mehles nach auBeren u.
iimercii Eigg. des Brotes. (Z. ges. Getreide-, Sliihlen- u. Backereiwes. 22. 195— 97.
*Jkt. 1935. Institut fiir landwirtschaftliche Forschungen Rumanions.) HAEYECKER.
Eugene W. Blank, M odifikation des Soxleth-Extraktors. Um die estrahierten
lóickstande aus dem Soxleth zuruekwagen zu konnen, konstruierte Vf. ein am Boden
mit Lochom versehenes EinsatzgefaB aus Glas. Zur Verhinderung von Substanzverlusten
wird der Boden mit Watte bedeckt u. die Wagung findet einschlieBlich EinsatzgefaB
i- J*-^real Chem. 12. 543— 44. Sept. 1935. Jersey City, Now Jersey, Colgate-Palmouve-Peet Company.)
HAEVECKER.
Alfred Mehlitz und Heinrich MaaB, Ober die Bestimmung der pektolytischen
p
von Filtrationsenzymen. 200 ccm oiner 1,7— 2,3 g/100 ccm Ca-Pektat liefernden
ektinlsg. mit pH = 3,6 werden im 250-ccm-Kolben mit eingesehliffenem Stopfen mit
30*
404
H xw. N a h r u n g s -, G e n u s z -
und
F
u t t e r m it t e l .
1936. I.
1,00 g Enzympraparat 5 Min. geschiittelt u. 15 Stdn. bei 37—38° fermentiert. Nun
fiigt man unter kurzem Abhcben des Stopfens 10 ccm 40 vol.-%ig. Formaldehydlsg.
(M e r c k 4002) zu, kiihlt u. filtriert durch Faltenfilter. 25 ccm Filtrat werden im
250-ccm-Mefikolben mit W. von 80° unter dreheuder u. quirlender Bewegung bis
zum Kolbenhals yersetzt, abgekiihlt, aufgefullt u. umgesehuttelt. 10 ccm dieser Lsg.
werden im 400-ccm-Becherglas mit 80 ccm W., dann mit 10 ccm n. NaOH yersetzt
u. iiber Nacht bedeckt stehen gelassen. Hierauf wird nach Angabe das Ca-Pektat
bestimmt (Restpektin). Dieses, mai 1,05 (wegen der Formaldehydyerd.) wird vom
Gesamtpektin abgezogen. Das Restpektin, mai 5, ergibt die pektolyt. Wertigkeit
in MEHLITZ-Einheiten (1 M.-E. = pektolyt. Abbau von 40 mg Pektin mit 10 mg FUtrationsenzym). (Z. Unters. Lebensmittel 70. 180— 86. Aug./Sept. 1935. Geisenheim,
Vers.-Station f. Obst-, Gemiise- u. garungslose Friichteverwertung.) GROSZFELD.
A. Spiegl, Die Durchfuhntng der bakteriologischen Fleischuntersuchungen nach
den in Preupen gdtenden neuen Bestimmungen wid die dabei gemachten Erfahrungen.
Durch direkte Aussaat von Organteilen auf Buntplatten gelingt Erfassung des groBten
Teiles der Falle von Fleisehyergiftern, wenn geniigend Materiał sorgfaltig ausgestrięhen
u. mit Nahrboden nicht gespart wird. Dio Anreiclierung in Tetrathionatbouillon mit
nachfolgender Aussaat auf Buntplatten (Malaehitgriinagar nach LOEFFLER u . CONRADIDRIGALSKI-Agar) ist zuyerlassiger ais direkte Ziichtung aus den Organen, weil man
so rund 15% Fleischyergifterfalle mehr erfaCt. Direkte Ziichtung aus Galie ist weniger
zuyerlassig ais aus Organen. Ziichtung aus Galie auf Malachitgriin- u. CONRADIDRIGALSKI-Agar kann das Anreielierungsyerf. nicht ersetzen. (Z. Fleisch- u. Milchhyg. 46. 1— 5. 1/10. 1935. Halle a. d. Saale, Tiergesundheitsamt bei der Łandesbauernscliaft.)
Gr o s z f e l d .
H.
A. Ruehle, Bangsche Krankheit oder infektuoser Abort. Beschreibung der
Technik des Nachweises von Brucella abortus nach dem Agglutinationsyerf. (Milk
Plant Monthly 24. Nr. 9. 44— 46. Sept. 1935. Univ.ofIllinois.)
Groszfeld.
Costantino Gorini, Untersucliung der Wirkung der Mikroorganismen auf die
Milch durch die „Milchaufagarkultur11. Nach prakt. Erfahrungen des Vf. u. anderer
Forseher ist die Milchaufagarkultur des Vf. unyergleichlich viel sioherer u. geeigneter
ais die direkte Verimpfung in Milch zur Feststellung der chymas. u. proteas. Wirksamkeit der Mikroorganismen sowie zur Feststellung yon Venvandtschaften oder Unterschieden zwisehen den yerschiedenen Mikrobenarten. (Milchwirtschaftl. Forschg. 17.
87— 98. 14/8. 1935. Mailańd, Landw.
Hochsehule.)
Gr o s z f e l d .
D.
H. Nelson, Vorbereilung ton Butlerproben fiir die Analyse. Beschreibung der
zu fordernden Mischeinrichtung u. der Ausfuhrung der Mischung. Einzellieiten im
Original. (J. Dairy Sci. 18- 667— 70.
Okt. 1935. Davis,Uniy.of California.)
Gd.
C. R. Bamicoat, Die Beslimmung ton Diacelyl und Acetylmethylcarbinol. Ausfiihrliche Beschreibung u. Begriindung eines Prufungsganges. Einzelheiten im Original.
Auch Angabe eines colorimetr. Verf., bei dem das Ni-Dimethylglyoxim in Chlf. gel.
u. dio gelbe Lsg. colorimetr. gemessen wurde. Von sonstigen Losungsmm. lost nur
Tetrachlorathan den Nd. besser ais Chlf., namlicli 28 mg in 100 cem bei 16,5°. (Analyst
60. 653— 62. Okt. 1935. Palmerston North, New Zealand, Dairy Research Institute.)
" Groszfeld.
B. W . Hammer, Die Kreatininprobe auf Acetylmethylcarbinol plus Diacetyl in
Butterkulluren. Die yon 0 ’M e a r a (Journ. Path. Baet. 34 [1931]. 401) angegebene
Rk. wird wie folgt ausgefiihrt: 2,5 ccm Kultur gibt man in ein 0,5 Zol1 weites Reagensrohr, fiigt ein Kómcheii (ł/s Weizenkornvol.) Kreatin u. 2,5 ccm NaOH (40 g iu
100 ccm) zu, schuttelt u. laBt stehen. Bei Ggw. von groCen Mengen Acetylmethyl­
carbinol + Diacetyl entwickelt sich innerhalb weniger Min. an der Oberflache der
Mischung ein roter Ring, bei kleinen Mengen langsamer u. schwacher. Die Probe
erganzt yorteilhaft die Sinnenpriifung. Erwiiiischt ist fiir den prakt. Gebrauch genaue
Fcstlegung der Vere.-Bedingungen, wie Kreatinmenge, Starkę der NaOH, Verhaltnis
von NaOH-Vol. zu Kulturvol. (J. Dairy Sci. 18. 579— 81. Sept. 1935. Ames, Jowa
State College.)
Gr o szfe ld .
G.
Schwarz. Ottmar Fischer und O. Kahlert, Uber den Nachweis ton Konsertierungsmitteln in Schmdzkase. I. Angabe eines Prufungsganges, wobei zur Identifizierung die mkr. Beobachtung der Krystallbldg. im Sublimat, Mikrobest. des F. «•
sjjezif. Farbrkk. dienten. In 22 von 135 Schmelzkaseproben war Benzoesaure naclizuweisen. (Milchwirtschaftl. Forschg. 17. 170— 80. 14/8. 1935. Kiel, PreuB. Versuchsu. Forschungsanstalt f. Milchwirtsehaft.)
GROSZFELD.
19 36 . I .
H XVI. N a h r u n g s -, G e n u s z -
und
F u t t e r m it t e l .
465
W. Lepper, Aschenfreie Tablełten zur Vencendung ais Filterschicht bei qualitałiven
und quantiłativen Arbeilen, insbesondere fiir dic „ Sandbestimmung“ in Futtermitteln.
Hinweis auf Filtertabletten von MACHEREY, N a g e l & Co. oder C a r l S c h l e i c h e r &
SOHULL ia Diiren, Rheinland, in Verb. mit einer Nickelplatte von L. H o r m u t h ,
Heidelberg, Hauptstr. 15. (Landwirtsch. Yersuehsstat. 123. 235— 36. 1935. Augustenberg, Baden, Staatl. Landwirtsch. Versuchsanstalt.)
GROSZFELD.
Alan E. Treloar und B. Sulliyan, Die Feuchtigkeitsbestimmung in Futtcrmittdn.
Ein Vergleich der drei Methoden. Die nach dem Trocknen der Futtermittel 2 Stdn.
bei 135° erhaltenen W.-Werte liegen durchschnittlieh 0 ,3 % hóher ais nach 1 Stde.
bei 130° oder im Vakuumofen nach 5 Stdn. bei 98— 100°. Letztere beiden Methoden
geben gut ubereinstimmende Rcsultate. (Cereal Chem. 12. 520— 27. Sept. 1935.) H a e v .
B.
L. Elphiek und P. R. Mc Mahoń, Zur Bestimmung der Trockensubstanz in
Runkdriiben. Nach Verss. liefert die ubliche Substanzentnahme durch horizontale
Anbohrung in der Nordsiidrichtung durch den groBten Durchmesser der Wurzel in
% Entfernung von der Krone, ungenauere Ergebnisse ais Bohrkeme in */3 oder 3/i Entfernung abwarts. ( J . agric. Sci. 25. 1— 5. 1935. Palmerston, Neu Seeland, Massey
Agricult. College.)
Gr o szfeld .
Robert Greig Summers, Prestwick, Ayrshire, England, Nahrungsmiitd. Man
vermischt Saceharose u. bzw. oder Glucose mit EiweiB u. Gelatine o. dgl. u. erhitzt
die M. Dann setzt man ca. 5 % Na 2H P 0 4 (oder ein Gemisch von NaH 2PO, u. NaHC03)
der M. zu u. stellt auf einen pn-Wert von ca. 8 ein. Man erhalt so ein fur die Herst.
von Konditorwaren geeignetes, besonders scblagfabiges Prod. (E. P. 424508 vom
10/10. 1933, ausg. 21/3. 1935.)
B ie b e r s t e in .
Charles Baron und Louis Gardiol, Frankrcicb, Stabilisieren von hygroskopischen
Salzen in Backwaren. Die Salze werden gleich bei Bcginn der Teigbereitung, am besten
zunachst dem Mehl, zugegeben. Hierdurch werden sie sofort beim Entstehen des
Kolloidzustandes des Teigs allseitig von diesem eingeschlossen. Fiir das fertige Geback
sind dann besondere VorsichtsmaBregeln uberflussig. (F. P. 783 518 vom 21/3. 1934,
ausg. 15/7. 1935.)
ViELWERTH.
Louis Gaudry, Frankroieh, Formen fiir die Herstellung von Siifiwaren. Die Formen
werden aus einer M. von folgender Zus. hergestellt: 10 (Teile) Smoked-Sheets, 3 roter
Farbstoff (poudrette rouge), 2,8 Kaolin, 2,4 ZnO, je 0,8 roter Ocker u. Mineral-Rubber,
0,24 S, je 0,12 Diphenylguanidin u. Mercaptobenzothiazol, 0,08 Stearinsame u.
0,008 Pfefferminzol oder Vanillin.
(F. P. 780 726 vom 22/1. 1934, ausg. 2/5.
1935-) _
B ie b e r s t e in .
Michael Neubauer, Budapest, Konsereieren von Obstsdflen. Man bringt mit Hilfe
eines Warmeaustauschers die Safte moglichst bald nach der Pressung in einen Strom
gegebenenfalls vorgewarmter inerter Gase, wie C02, auf die zur Zerstorung der Enzyme
erforderliche Mindesttemp. u. fiillt sio unmittelbar darauf in GefaBe, die auf dieselbe
femp. vorgewarmt sind u. verschlieBt dio GefaBe. Gegebenenfalls kann man die derart
vorbehandelten Safte bis zum Verbrauch in inerter Gasatmosphare auch unter t)berdruck lagern. Unter gleichartiger Arbeitsweise kann man dio Safte auch eindicken oder
eintrocknen, wobei wahrend des Eindickens oder Eintrocknens die Tempp. niedriger
sein konnen. (Ung. P. 112 779 Tom 24/8. 1934, ausg. 2/9. 1935.)
M aas.
Max Ow-Eschingen, Wien, Elektrolytische Herabsetzung des Sauregrades organischer
Fliissigkeilen, wio Milch, Fruchtsaft, unabhangig von Gleichstromąuellen. Man Yer­
wendet Elektroden aus zwoi verschiedenen Metallen, die in der elektr. Spammngsreihe
so weit auseinander stehen, daB sie ein elektr. Element bilden konnen, wie Al u. Zn,
u. schlicBt sie auBerhalb der FI. kurz. Oder man Yerwendet Wechselstrom in Verb. mit
-Mctallelektroden in zwei Yerschiedene Oberflachenbescha ffenheiten, besonders aus
solchen Metallen, die, wie Al, anod. oder kathod. dem elektr. Strom erhóhten t)ber^angswiderstatid bieten, z. B. blankes u. oxydiertes Metali. Die Formierung soleher
Łlektroden kann in der zu entsauernden FI. selbst, bei lioherer ais der Betriebsspannung
beliebigem Wechsel oder Drehstromquellen erfolgen. (Ung. P. 110 851 vom
'«/ 11- 1933, ausg. 15/10. 1934.)
Maas.
Industrial Patents Corp., iibert. von: Lloyd B. Jensen, Chicago, 111., V. St. A.,
timpokdn von Fleisch unter Zusatz einer reduzierenden Verb., wie Alkalisalze der Wein-,
alilch- u. Malonsaure, wobei die im Fleisch Yorliandenen Enzyme, wie Citrase, die Red.
acr osydierten Blutkorperchen mit bewirken. (A. P. 2 002146 Y o m 13/1. 1933, ausg.
/o. 1935.)
N it z e .
4G6
H jyt,. F e t t e . S e i f e n . W
a s c h -u . R e in ig u n g s m it t e l .
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C. H. Chalmers, Bacteria in rclation to the milk Bupply; a practical guide for thc commcrcial
bacteriologist. New York: Langmans 1935. (204 S.) 12°. 2.25.
[russ.] Felix Ernestowitsch Koch und L. A. Potkow, Sclinellverderbcndc Produkto u. ihre
Kśiltebohandlung. Moskau-Leningrad; Pischtschcproroisdat 1935. (230 S.) Rbl. 3.75.
XVn. Fette* S eifen . W a sch - u. R ein ig u n g sm ittel.
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W. Schropp, Die Bedeutung des Anbaues von Fetl, Ol bzw. Eiweifi mul Fasersloffe
liefemden Pflanzen. Vf. behandelt dic Moglichkeiten des vermehrten Anbaues von
Futter- sowie yon 01 u. Fett liefemden Pflanzen u. ihre Bedeutung fur dic deutsehe
Volkswirtschaft. (Chemiker-Ztg. 59. 913— 17. 9/11. 1935. Miinchen, Techn. Hoch­
schule.)
Neu.
A.
Karsten, Neues in der Vltravioleltbestrahlung fu r Ole und Fette. Beschreibung
von 4 UV-Brenncrn u. der Verwendung yon UV-Licht zur Olbleiche, Aktivierung von
Sterinen u. dgl. (Allg. 01- u. Fett-Ztg. 32. 358— 61. Sept. 1935.)
Neu.
Mayne R. Coe und J. A. Le Clerc, Antioxydantien und griiner Lichtschutz. (Vgl.
C. 1934. II. 1223. 2307.) Es wurde der EinfluB von Antioxydantien (Hydrochinon,
Malcin- u. Phthalsaurc, Pyrogallol, Brenzcatechin u. Guajacol) auf die Entw. der
Ranziditat yon Olen untersucht. Im Vergleieh yon durch grunc; Hullen (die alles Licht
bis auf den Bereieli 4900— 5800 A absorbieren) geschiitzten Olcn mit Antioxydantien
waren letztere weniger wirksam. Bei Verwendung griiner GefiiBe oder Hullen allein
oder in Verb. mit Antiosydantien wachst die Zeit, in der das 01 oder Fett bei Zimmertemp. frisch bleibt u. entspreehend yermindert sich die Peroxydbldg. Die bei niedriger
Temp. unter LichtausschluB aufbewahrtcn Ole u. Fette bleiben langer frisch ais die
mit Antioxydantien yersetzten oder in grunen Behaltern aufbewahrtcn u. dem Licht
bei Zimmertemp. ausgesetzten. (Oil and Soap 12. 231— 33. Okt. 1935. Food Research
Diyision, Bureau of Chemistry and Soils, U. S. Department of Agriculture.) N e u .
R. Heublum, Aus der Extraktionspraxis. Vf. berichtet uber die Vorbereitung
der Olsaaten zur Extraktion, Verwendung yon Bzn. ais Losungsm. u. der Extraktion
nach dem Anreicherungsprinzip. Zur Extraktion eignen sich fettarmere Saaten, wie
Soja, Lein, Raps u. dgl. Es werden Angaben iiber die Estraktion yon Soja-, Baumwoll-,
Ricinussaat, Kcnafsamen, Maiskeime u. Sonnenblumenkuchen gemacht. (Allg. 01u. Fett-Ztg. 32. 353—58. Sept. 1935.)
Neu.
J. M. Newbold, Einflu/3 verschiedener Zerkleinerungsmethoden von Baumuollsaat
auf einige EigenscJiaften des Roholes. Vf. yerwendete fiir die Olgewinnung aus Baumwollsaat mit hohem Feuchtigkeitsgeh. (12— 25%) automat. Schneckenpressen (I) u.
liydraul. Pressen (II). Die Qualitat des mittels I I gewonnenen Roholes ist entschieden
besser ais die des mittels I gewonnenen. Die Zerkleinerung von Baumwollsaat mit
Hackmessern zur Best. der freien Fettsauren in der Saat u. in I hat gleichen EinfluB
auf dic Farbę des Oles. Die Gewinnung mittels I yerursacht ein Ansteigen der freien
Fettsauren u. Raffinationsyerluste, besonders wenn Saat mit hohem Fcuchtigkeitsgeh. yerarbeitet wird. (Oil and Soap 12. 166— 67. 1935. Hartford, North Carolina,
Eastern Cotton Oil Company.)
Neu.
George S. Jamieson und R. S. Mc K inney , Califomisches Rosinen-(Weintrauben) Saatol. Vff. untersuchten californ. Weintraubensaat. Die physikal. u. ehem.
Eigg. des raffinierten Oles sind: Refraktion 25° 1,4740; JZ . (H a n u s ) 129,1; Rhodanzahl ( K a u f m a n n ) 80,03; VZ. 192,1; SZ. 0,03; Aeetylzahl (Andre-Cook) 18,8; Unyerseifbares 0,53%; Hesabromide (S t e e l e u. W a SHBURN) 0,29%; gesatt. Sauren
8,72%; ungesatt. Sauren 86,30%. Die ungesatt. Sauren bestehen aus: 37,19% bzw.
32,1% des Oles 01-, 60,14% bzw. 51,9% Linol- u. 2,67% bzw. 2,3% Linolensaure;
dic gesatt. aus: 68,62% bzw. 5,98% des Oles Palmitin-, 30,62% bzw. 2,67% Stearin-,
0,76% bzw. 0,07% Araehinsaure. Nach Vff. hat das 01 folgende Zus.: Glyeeride
der Óisiiure 33,5%, der Linolsaure 52,7%, der Linolensaure 2,4%, der Palmitinsaure
6,3%> der Stearinsaure 2,9% u. der Araehinsaure 0,07%- (Oil and Soap 12. 241. Okt.
1935. Oil, Fat and Wax Laboratory, Bureau of Chemistry and Soils, U. S. Department
of Agriculture.)
N euS. L. Iwanow und A. I. Ljutenberg, Ole von Solanaceensamen. I. Stechapfdól
(Daturadl). In den ersten Reifestadien enthalten die Samen von Datura Stramonium
10— 15% 01. Am ólreiclisten sind die hellbraunen Samen des 2. Stadiums (28,7°/o);
bei weiterer Reifung sinkt der Olgeh. bis zu 22,4%. Der Olgeh. schwankt yon IM
1 9 3 6 . 1. łljmt- F e t t e . S e i f e n . W
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467
bis 25%. Kennzahlen: n D40 = 1,4671— 1,4680; VZ. 183,1— 192,2 (VZ. des Ols aus
unreifen Sarnen [A] 227,6); SZ. 1,50— 3,43 ([A] 20,42); JZ. 124,3— 135,0; RhZ. 76,5
bis 79,6. Aus den Kennzahlen der Ole aus Sarnen verschiedener Reifc folgt: Olsaure
ist in Olen aus unreifen u. reifen Samen etwa in gleicb groBer Menge enthalten; an
Linolsauro ist in Olen reifer Samen weniger, an gesatt. Siiuro mehr enthalten ais im
unreifen Stadium. Die festen Sauren aus reifen Samen nach TwiTCHELL hatten die
SZ. 224,S, mittleres Mol.-Gew. 249,6, F. 56,3°. Die gesatt. Sauren nach B e r t r a m :
SZ. 197,9, Mol.-Gew. 283,5. Die fl. Sauren (nach TwiTCHELL) hatten die JZ. 140,8,
RhZ. 88,9. Die durch alkal. Permanganatoxydation nach S e it z e w -Ha z u r a erhaltenen
Dioxysauren hatten die SZ. 172,7, Mol.-Gew. 342,8; dio Tetraoxysauren die SZ. 154,3
bis 154,9, Mol.-Gew. 359,9 bzw. 363,8. Durch Bromieren der fl. Sauren in A. u. Abkiihlen
auf — 15° wurde ein reichlieher Nd. von Tetrabromstearinsauren, F. 115— 116°, erhalten
(perlmutterglanzende Krystalle, Quadrate u. Rechteclie u. M k.; zur Bromierung wurde
4.7 g Siiure in 15 ccm A. gel. u. Br 2 zugesetzt oder bei — 15° mit 2 ccm Br2 in 35 ccm A.
bromiert). Unter den gleichen Bedingungen wurden Ndd. von Tetrabromstearinsauro
aus den Sauren von Bilsenkrautsamenól (Hyoscyamus niger) u. Mohnól erhalten. Die
auf 240—250° vorerhitzten Olproben (Erstarren nach 30-std. Erhitzen zu einem tiefbraunen Prod.) trockneten nach 4 Tagen klebefrei; es geniigt 1-std. Erhitzen auf 250°,
um dem Ol Trockeneigg. zu yerleihen. — II. Bilsenkrautsamenól. Der Olgeh. der Samen
betragt im 1. Stadium (7— 10 Tage nach der Bliite) 10,3%, im 1. unreifen Stadium
18,6%, im 2. Stadium 16,8%. in den vollreifen Sarnen 28,9%. Der nu andert sich
in dcnselben Perioden von 1,4701 auf 1,4693, die SZ. von 65,1 auf 11,95, die VZ. yon
180.7 auf 186,7, die JZ. von 135,8 auf 142,9, die RhZ. von 78,9 auf 81,1. Geh. an
Glyceriden der 01-, Linolsaure u. gesatt. Sauren in den Stadien 1 u. 2 (Vollreife):
25,6— 22,4%, 65,7— 71,3%, 8,7— 6,3%. Gesatt. B e r t r a m -Sauren des Oles aus reifen
Samen 7,22%. Die Fettsauren (aus reifen Samen) hatten die JZ . 148,2, die fl. Sauren
die JZ. 152,0. (Sclir. zentr. biochem. Forsch.-Inst. Nahrungs- u. GenuGmittelind.
[russ.: Trudy zentralnogo nautschno-issledowatelskogo biochimitscheskogo Instituta
pischtschewoi i wkussowoi Promyschlennosti] 3. 219— 38.)
SCHONFELTł.
C.
P. A. Kappelmeier, Ober Oiticicafett und seinen grundsdtzlichen Unterschied
vom chinesischen Holzol. In Obereinstimmung mit B ro w n u. F a rm e r (C. 1935. I.
3491) fand Vf., daB die Couepinsdure des Oiticicafettes keine isomere Elaostearinsaure
ist, sondern eine 3-fach ungesatt. Ketosaure, dereń Doppelbindungen sich in konjugierter Stellung zueinander befinden. Kennzahlen des Oiticicafettes: D.-°, 0,9670 bis
0,9780; no20 = 1,5140— 1,5180; nF — n C = 0,0170— 0,0185; SZ. 2— 8; YZ. 187— 193;
JZ. (W us, 2 Stdn.) 140— 150; Hexabroinidprobc negatiy; Gelatinierungstemp. ca. 260
bis 270°; AZ. 30— 40. Olgeh. 50% der Korne, dio etwa 65% der Nusse ausmachcn. Das
01 erstarrt nach Abtreibcn des Lósungsm. in C0 2 zu einer butterartigen M. Letztere
Eig. zeigen siimtliche Ole, aueh nach Erhitzen auf 200°, bei dem haufig „Brechen“ cintritt. Erst nach Erhitzen auf 225— 250° erhalt man standolartige Prodd., die aueh nach
Erkalten in diesem Zustande bleiben. Lacke, welche aus derartig yorbehandeltem
Oiticicafett bereitet wurden, zeigten ahnlich starkes Trocknungsvermógen wie Holzolerzeugnisse. — Darst. von /?-Couepinsdure: Der Bzl.-Lsg. der Oiticicafettsaurcn wird
otwas Jod (in CS2) zugesetzt u. die Lsg. dem Sonncnlicht ausgesetzt; schon nach kurzer
Zeit schcidet sieli die /3-Couepinsaure in Krystallblattchen aus; Krystallschuppcn aus
Aceton; F. 101— 102°. Die gleiche Verb. wurde bei Wiederholung des Vcrs. mit
rciner „a-Couepinsatire“ (vgl. VAN L oon u. St e g e r (C. 1931. I. 1194) erhalten.
Die Umlagerung kann notfalls durch Impfung mit einer Spur des jS-Praparats
ausgel. werden. /?-Couepinsaure, C18H , 80 3, hatte (nur seiten) die theoret. SZ., haufig
waren SZ. u. VZ. zu hoch; JZ., bromometr. nach K a u f m a n n : nach 2 Stdn. 194, nach
24 Stdn. 238, nach 190 Stdn. 332. Die /J-Sauro ist 11., ausgenommen PAe. Br 2 wird
addiert, ein Dibromid wurde jedoch nicht erhalten. Śemicarbazon, C19 H 310 3N3,
Krystalle aus Bzl. + Aceton, F. unscharf 134— 137°. K-Salz, recht bestandig, Krystalle,
schrn. nicht bei 200°. Dio Leichtigkeit der K-Salzbldg. ist ein geeignetes Mittel zum Nach­
weis der /?-Couepinsaure in Oiticicafett. N H ^Salz, Nadelchen, F. 127°. Methylester,
CuH30O3, wachsartige Schuppen aus PAe., F. 41°. JZ. (bromometr.) nach 2 Stdn. 191,
nach 24 Stdn. 225, nach 69 Stdn. 250, nach 145 Stdn. 320. Kennzahlen von a-Elao- (I),
P-Elao- (II) u. p-Couepinsauremethylester (III): YZ. I 192, I I 191, I I I 188; np =
11,5080, I I 1,5081, I I I 1,5139; nF — nC = I 0,0196, I I 0,0195, I I I 0,0184; D.2", I 0,9079,
II 0,9101, I I I 0,966; Mol.-Refr. I 90,19, I I 90,19, I I I 90,09; Exaltation I 5,67, 11.5,47,
II I 5,85. Bei der katalyt. Hydrierung der /J-Couepinsaurc wurde etwas mehr H , auf-
4C8
H XVJ1. F e t t e . S e i f e n . W
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1 9 3 6 . 1.
genonunen ais fiir Hexahydrocouepinsdurc, C18H 340 3, berechnet, das hydrierte Prod.
hntte den F. 96— 97° (aus Bzl.). Semicarbazon, C19H 370 3N3, F. 135,5°. (Fettchem.
Umschau 42. 145— 52. Aug. 1935. Amsterdam.)
Sc h o n f e l d .
S. L. Iwanow und Je. Je. Berditschewski, Walnufiol der UdSSR. Kennzahlen
dreier \Valnul3oIe ans Odessa, Dagestan, Taschkent: D . 20 0,9177— 0,9203: nn40 =
1,4696— 1,4703; S Z . 0,77— 1,17; VZ. 199,1— 199,5; JZ . 149,1— 150,2; RhZ. 87,1— 87,4.
Die rclatir geringen Schwankungen der Kennzahlen u. Zus. der Ole aus weit entfernten
Gebieten sind darauf zuruckzuftlhren, daB die Ntisse in den warmen Monaten des
Riidliehen Sommers reifen. Dio mittlero Jahrestemp. liat auf die Zus. der Fettsfturen
nur sek. EinfluB; von besonderer Bedeutung sind die Tempp. der Vegetationsperiode.
Zus. des Odessaer Oles: 9,4% gesatt. Sauren, 17,6% Olsauro, 62,7% Linolsaure,
10,0% Linolensaure. Extraktionsriickstand: 53% Proteino, 5,6% Asche, 4— 5% Roli faser, 36,9% N-freier Extraktstoffe. Olgeh. der Ńuese: Odessa 26%, Dagestan 21%(Sohr. zentr. biochem. Forsch.-Inst. Nahrungs- u. GcnuBmittelind. [russ.: Trudy
zentralnogo nautschno-issledowatelskogo biochimitseheskogo Instituta pischtsehewoi
i wkussowoi Promyschlennosti] 3. 246— 50.)
SCH O NFELD.
Joseph Semb, Eine phytochemischc TJntersuchung der Samen der ,,Digger Pinc“.
Aus den genannten Samen wurde mit PAe. 11,47% fast farb- u. geruchloses, fettcs
Ol von mildem Gesohmack ausgezogen, D .180,9177. D .24 0,9167. no 84 = 1,4713 (Abbe),
[a]n = — 0,30, E. ca. — 15°, neutral, VZ. 189,8, JZ. (H a n u s) 120, AZ. 5, SCN-Zahl
( Z e l n t u. B a il y ) 83,0; Zus. dcmnach 4,3% gesatt. (hauptsaehlich Palmitin-, daneben Stearin-), 50,5% Ol- u. 45,2% Linoleinsaure. (J. Amer. pharmac. Ass. 24.
609— 13. Aug. 1935. Labor. E d w a r d K re m e rs.)
D e gn er.
Margaret J. Hausman, Cocosnufiol. Beschreibung des Vork. der CocosnuB, der
Handelsnormen des CocosnuBoles, Gewinnung aus der Kopra, Reinigung u. Eigg. der
CocosnuBolseifen. (Soap 11. Nr. 9. 23— 26. 59. Sept. 1935.)
Neu.
Georg Buchner, Zur Gescluchle der Bienenwachsbleiche■ tjberblick iiber Vor- u.
Nackteile der zur Bienenwachsbleiche yerwendeten Verff. (Seifensieder-Ztg. 62.
851— 52. 9/10. 1935. Munchen.)
^
Neu.
B.
Tjutjunnikow und S. Pleschkowa, Ober lerdrangende Adsorption in SeifenIbsungen. (Waschmittel [russ.: Mojuschtschie Sredstwa) 1933. Nr. 1. 55— 61. — C.
1934” I. 2846.)
Sc h o n f e l d .
L. Magnitzki, K. Remisowa und W . Israilewitsch, Sulfonierter Tran ais
ScifcnrohstofJ. Ein mit 25% H.SO., (1,84) bei 25° sulfonierter Tran wurde mit NaOH
von 25° Be unterhalb 25° neutralisiert u. W. bis auf ca. 50% Fettsauregeh. zugesetzt.
Die Seife war salbenartig, in frischem Zustande geruehlos. In einer Menge von 10%
der Feinseife zugesetzt, liat die Seife aus sulfoniertem Tran das Waschvermógen u.
die Bestandigkeit gegen hartes W. erhoht. Die Mischseifen blieben 5 Monate ohne
Trangeruch. (Oel- u. Fett-Ind. [russ.: Massloboino-shirowoje Djelo] 11. 197—9S.
Mai 1935.)
Sc h o n f e l d .
Merklen, Die Griinde der Anwendung von Kolophonium in der Seifensiederei■ t)ber
die Zusammenhange zwischen der Anwendung von Harz u. den sonstigen Rohstoffsorten (Fetten), namenthch solchen, welche zu liarto Seifen ergeben. (Buli. Inst. Pin [2]
1934. 227— 30.)
Sc h o n f e l d .
Hans Nitschke, Starkę ais Streck WIigsmii td fii r Seifen■Bericht iiber die Verwendung
der Starko des Yucastrauches zur Herst. von Seifen. Vf. halt den Zusatz von Starkę
angebracht fiir Fein-, Rasier-, Sclimier-, pilierte Kernseife u. Seifenflocken, dagegen
unzweckmaBig fur Kernseifen, halbwarme Hausseifen, kalt geriihrtc Seifen u. Seifenpulver. (Seifensieder-Ztg. 62- 840— 41. 9/10. 1935. Guatemala.)
NEU.
JoseJ Augustin, Eigenartige Zusdtze fu r Seifen. Vf. behandelt die zur Qualitatsvcrbesserung von Seifen empfolilenen Mittel. (Dtsch. Parfiim.-Ztg. 21. 302— 04.
10/10. 1935. Munchen.)
Neu.
— , Synthelische Feltsauren fu r die Seifenindustrie. Forlgesetzte Forschung in Rufiland. Bericht iiber die Oxydation von KW-stoffen mit Luft unter yersehiedenen Be­
dingungen, Ausbeuten an Fettsauren u. Oxyfettsauren u. Aufarbeitung der Osydationsgemisehe zur Entfernung der unverseifbaren Anteile. (Chem. Age 33. 56. 1935.) N e u .
Welwart, Ober eine ungunstige Beeinflussung des Wasch- und Schaumiermogens
der Seife durch synthelische Waschmittd. Durch Zusatz groBerer Mengen synthet.
Waschmittel (I) (ICondensationsprodd.) zu Seifen wird das Schaum- u. Reinigungsyenuógen ungiinstig beeinfluBt. Vf. empfiehlt. in Seifenbadern auf 10— 12 Teile
Fettsaure 1 Teil I zu yerwenden, hierbei werden die Eigg. der Waschflotte nicht un-
1 9 3 6 .1.
H xv„ . F e t x e . S e i f e n . W
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469
giinstig becinfluBt. Ein Zusatz von 1 Teil I auf 3 Teile Fettsaurc zorstort Scliaumu. Reinigungsyermogen. (Seifensieder-Ztg. 62. 841— 42. 9/10. 1935. Wien.) N e u .
P. Martell, Medizinische Seifen. Oberblick iiber medizin. Seifen u. ihre Ycrwendung. (Allg. 01- u. Fett-Ztg. 32. 366— 68. Sept. 1935.)
N eu.
Walther Rurnpel, Ober die Untersuchung leosmetischer Seifen. II. (I. vgl. C. 1935.
IT. 2151.) Vf. behandelt die Best. des pH-Wertes von Seifen mit dem Foliencolorimeter.
Nach Ansieht des Vf. ist eino Seife fiir kosmet. Zwecke am brauchbarsten, wenn der
PH-Wert von Seifenlsgg. hoherer Konz. einen gewissen Betrag nielit iiberschreitet u.
der geringerer Konz. móglichst niedrig ist. Durch Zusatz von Uberfettungsmitteln
wird der pn-Wert nicht beeinfluBt. (Seifen-Faehbl. 7. Nr. 10. 1— 2. 20/10. 1935.
Wien.)
Neu.
Th. Ruemele, Glycerin in Kosmetica und Seifen. Berieht iiber Vor- u. Naohteile
des Glycerinzusatzes boi kosmet. u. Seifcnpraparaten. (Seifensieder-Ztg. 62. 636— 37.
31/7. 1935.)
Neu.
V. C. Stebnitz und H. H. Sommer, Eine Verbesserung an dem Apparai ton.
Swift zur Prilfung der Fetthaltbarkeit fiir die Ermiltlung des Endes der Induktionspcriode.
Stalt der Probe von SWIFT auf talgigen Geruch u. Bleichwrkg. wird in einem besonderen
App. (Abbildung im Original) mit elektr. Heizung bei 100° Luft durch das Fett in eine
mit Methylrot gefarbte Yorlage von 1 ccm 0,01-n. NaOH geleitet u. dereń Farbanderung
beobachtet, die zum Peroxydwert des Fettes in Korrelation steht. Einzelheiten im
Original. (Oil and Soap 12. 201— 02. Sept. 1935. Univ. of Wisconsin.) G r o s z f e l d .
K. TauJel, M. de Mingo und H. Thaler, Zur Bestimmung der Acetylzahl bei
Fetten. II. Die Durchfiihrung der Acetylierung. (I. vgl. C. 1935. I. 1796.) Vergleichende
Best. der AZ. von Di-, Tetra- u. Hexaoxyst-earinsaure, yon Traubenkern- u. Ricinusol
nach den „Einheitsmethoden der Wizoff" (I), nach FBANCHIMONT (II) (C. R. hebd.
Sćances Acad. Sei. 98 [1879]. 711) u. nach VERLEY u. BoLSIN G (III) (Ber. dtsch. chem.
Ges. 34 [1901]. 3354. 3359). Dioxystearinsaure, F. 95°, aus A., wurde nach HlLDITCH
(C. 1926. II. 2155) aus Olsaure mittels H 20 2 in Eg. mit einer Ausbeute von 45% er­
halten; Permanganatoxydation nach H a z u r a fiihrt nur zu 30—35% Ausbeute. Tetraozystearinsdure wurde nach H a z u r a aus Mohnolsauren bereitet; F. 156°. Zur Herst.
yon Hexaoxyslearinsdure, F . 171,5°, werden 30 g Leinólsauren in 35 g Lauge (13,5 g
KOH) gel., zu 2 1 verd. u. eine l% ig . KMnO.,-Lsg. (unter 25°) zuflieBen gelassen usw.,
der Nd. der Sauren wird durch A.-Extraktion von den Yerunreinigungen befreit: Ausl)eute 13 g. Die Acetylierung der 3 Oxystearinsauren nach I I ergab sowohl hinsichtlich
der Richtigkeit ais auch der Reproduzierbarkeit die am besten entsprechenden Werte
(CH3CO-Geh. fiir die Dioxyverb. 21,20— 21,57, fiir die Tetraoxyverb. 33,1— 33,19, fiir
die IIexaoxysaure 40,41— 40,6). Die Einheitsmetliode der „Wizoff“ gibt bei der D i­
ii. Tetraoxyverb. Fehlbotrage yon 1 , 1 u. 2,3%, bei der Hexaoxysaure einen Uberwert
yon 1,8%; die Reproduzierbarkeit laBt zu wiinschen iibrig. Auch bei der Methode I I I
ist die Reproduzierbarkeit unbefriedigend. Traubenkemol lieferte nach I die hochste
(47,28—48,06), nach I I die niedrigste AZ. (38,64— 38,99). Bei Ricinusol lieferte dagegen I I die hochste (142,4— 142,9) AZ. Die erheblichen Unterschiede bei der AZ.-Best.
des Traubenkernoles nach den 3 Metlioden werden auf die Ggw. freier Fettsauren zuruckgefuhrt, welche sieli mit Acetanhydrid in weeliselnder Menge zu gemischtsaurigen Annydriden umsetzen. Nachgewiesen wurde dies durch Acetylierung von Lawin- u.
Ohdure; erstere lieferte nach I einen CH 3CO-Geh. von 4,17%, nach I I 2,17%, nach
n? ’^8 °/o• Verschnitte yon Ricinusól + Laurin- oder Olsaure lieferten erhóhte AZZ.
(Fettchem. Unisehau 42. 141— 44. Aug. 1935. Miinchen, Univ.)
Sc h o n f e l d .
C.
Riess, Zur Analyse der sulfonierten Ole. Yf. empfiehlt, bei Best. anorgan.
Rebundener H,SO., in sulfonierten Olen des Handels, die yerscliieden groBe Mengen an
■Seifen u. Neutralsalzen der Sehwefelsaureester enthalten, diese yor dem Aussehutteln
mit Koehsalzlsg. durch HC1 zu zerlegen, bis das Prod. gegen Methylorange sauer
reagiert. Der Sehwefelsaureester wird dabei nicht gespalten. Auch bei einer groBeren
Anzahl yon Sehwefelsauregruppen in stark ungesatt. Fetten (z. B. Tran) empfiehlt
sieli, yor dem Aussehutteln mit A.-Amylalkohol ebenfalls m it HC1 gegen Methylorange
anzusauem. Diese Best. kann mit der des titrimetr. bestimmbaren Alkalis (Deutsche
j^inheitsmethoden 1930, W iz o f f , Nachtrag II, 20) yereinigt werden. Die Best. der
reien Fettsauren der mit Ammoniak neutralisierten sulfonierten Ole nach den Methoden
er engl. u. amerikan. Gerbereichemiker (By-Laws and Methods of Analysis and
^araplmg der American Leatlier Chemiste Association), sowie der holland. u. deutsehen
ektion des Internationalen Yereins der Lederindustrieehemiker (IYLIC) wurden ver-
470
H xv„. F k t t h . S e i f e n . W
asch- u .
K e in j g u n g s m it t e l . W
achse u s w .
1 9 3 6 . 1.
glichen. Nur die Methode der IVLIC ergab gute Obereinstimmung. Vf. teilt Beleganalysen mit. (Fettchem. Umschau 41. 199— 200. 1934. Darmstadt, Inst. f. Gerbereichemic der Techn. Hochsch.)
Neu.
Ralph Hart, Wirksame Bestandleile und Gesamlfettsubstanz in sulfonieiien und
sulfatierten Ólen. Ident. mit der C. 1935. II. 1629 ref. Arbeit. (Amer. Dyestuff
Reporter 24. 284— 93. 20/5. 1935.)
Neu.
L. Szego, t)ber die Waschkrafl sul/onierter Seifen. (Rey; gen. Matieres colorantes
Tcinture, Impress. Blanchiment Apprets 39-350—56. Sept. 1935. — C. 1935- I.
1635.)
____________________
P a n g r it z .
Soc. Anon. Miller Mfg. Co. Internationale, Frankreich, Waschverfahrenfurfetthallige Stoffe. Man weicht die Stoffe zuerst in h. W. ein, behandelt sie darauf mit einem
Fettlósungsm., wie h. Paraffinol, n. darauf mit einem neutralen Losungsm., z. B. Lsg.
von Na 3POj. Alle Losungsmm. werden in Strahlen auf das Reinigungsgut aufgespritzt.
Die gereinigten Stoffe werden mit h. oder k. W. naehgespult. Vorr. hierzu. (F. P.
776 439 vom 25/7. 1934, ausg. 25/1. 1935.)
N it z e .
J. R. Short Milling Co., Chicago, 111., iibert. von: Louis W. Haas, Chicago,
und Herbert Otto Renner, Des Plaines, 111., V. St. A., Bleichmittel fiir Nahrungsmittel (Teig), Ole, Fette oder Wachse. 300 (Teile) teilweise hydriertcs Baumwollsaatól
(bzw. Sojabohnenol, Maisol, CocosnuBól, Butter, Talg, Fettsaurcn oder dereń Ester)
werden mit einer Suspension von 90 Sojabohnenextrakt (sogen. ,,Aktivenzym“, ge­
wonnen durch mehrstundiges Macerioren der ganzen Bohnen [auch weiBe Bohnen oder
Erbsen] in Eiswasser, Mahlen derselben u. Aufschwemmen in k. W.; das Casein wird
mit CaCl2 ausgefiillt) in 360 W. 4 Stdn. bei 48,8— 60° durch kraftiges Schlagen grundlich
beluftet. Statt Luft oder zusatzlich kann auch 0 2, 0 3 oder H 2 0 2 zur Einw. gebracht
werden. (A. P. 1 994 992 vom 27/12. 1932, ausg. 19/5. 1935.)
Sa lzm a n n .
Soc. Anon. des Etablissements Industriels Louis Pitz, Borgerhout-Antwerpen,
Seife zum Scheuern, Glatten, Reinigen u. Entfettcn. Man yerleibt der Seife N a 3P 0 j
ein. (Belg. P. 383 204 vom 7/10. 1931, Ausz. veróff. 13/6. 1932.)
N it z e .
Soc. Anon. des fitablissements Industriels Louis Pitz, Borgerhout-Antwerpen,
Entfettende Seife. Man verleibt der Seife eino gewisse Menge emulgiertes Terpentin
mit einem Sulfonat oder analogen Prodd. ein. (Belg. P. 383 435 vom 20/10. 1931,
Ausz. veroff. 13/6. 1932.)
N it z e .
Nekoukh Baskin, Frankreich, Herstellung einer sauren Seife. Man mischt
z. B. 40 (Teile) Sauren aus ErdnuBól, 15 Sauren aus CocosnuBól, 15 Sauren aus Palmól
u. 30 sulfoniertes Sojaól mit 9 wasserfreiem Na 2C0 3 u. erzeugt eine gleichmaBige M.
Das Yerf. ist aUgemein auf sulfonierte Ole bzw. hochmolekulare Sulfosauren u. be, liebigo Fettsauren anwendbar. (F. P. 752 879 vom 5/7.1932, ausg. 2/10.1933.) N it z e .
Adolf Abraham Rising, Stockholm, Schweden, Herstellung v o n g egebenen falls
kolloidalen Lósungen von neutralen ein- oder zweibasischen Aluminiumscifen. Das Al-Salz
wird mit einer Base gefallt, so daB A l(OH )3 entsteht. Dieses wird alsdann, a u f g e s c h l a i m n t
in der Mutterlauge, mit einer Fett- u./oder Harzsaure verseift. Diese kann in festen
oder fl. KW-stoffen, in ath. oder fetten Olen oder festen Fettstoffen oder in kunstlichen oder naturlichen Wachsen oder Harzen o. dgl. gel. sein. (N. P. 55 572 vom
26/7. 1934, ausg. 19/8.1935.)
Drew s.
Ladislaus śzigethy, Pecs, Ungarn, Herstellung von Rasierseifen und Basiercremen. Man setzt den iiblichen Grundstoffcn Triathanolamin u. gegebenenfalls
Paraffinol liinzu. (Ung. P.111 897 vom 27/2. 1934, ausg. 1/4. 1935.)
MAAS.
Fritz Feigel und Hugo Gleich, Wien, Basiermittel in fester, salbenartiger odw
fl. Form, gek. durch einen Geh. von 15— 30% (berechnet auf die gesamte Trockensubstanz) sekundarer oder tertiarer Phosphate organ. Basen. — 80 (Teile) Kalirasierseife werden mit 80 W. zu einer Creme vermischt u. zu dieser eine Lsg. yon 20 Triathanolarniiipliosphal in 80 W. zugefiigt. (Oe. P. 142 762 vom 26/2. 1934, ausg. 10/91935.)
Sa l z jia n n .
A. J. M. van Deuren, Antwerpcn, Antiseptisches Seifenpulver, das aus 75 bis
85% Na 2C03, 14— 18% Seifenpulyer, 1,6— 2% Na 20 2 oder Ba0 2 u. 0,10—0,35"/»
Trioxymethylcn besteht. (Belg. P. 387 723 vom 9/4. 1932, Ausz. veroff. 30/111932.)
N it z e .
Adam Oppermann jim ., Szabad, Ungarn, Beinigungsmittel. Man mischt H°“ '
asche mit Kieselgur zu gleiehen Teilen. Dio .Mischung wird mit W. angeteigt, aut die
zu reinigende Oberflache, z. B. von Metallgegenstanden, aufgetragen, u. diese dann
1936. I .
H xvl„. F a s e r - u . S p in n s t o f f e . H o l z . P a p ie r . C e l l u l o s e
dsw .
471
trockengerieben. Glas- u. Holzoberflachen werden voi' dem Trockenreiben abgcwaschon.
(Ung. P. 11S 310 vom 25/5. 1934, ausg. 1/6. 1935.)
H aas.
Benjamin Baslaw und Charles N. Ash, Chicago, iibert. von: Leonard H. Englund, Winnetka, 111., V. St. A., Reiniguntjsmillel von geringer Loslichkeit wird gewonnen, indem man krystallwasserhaltiges Na 3PO,t mit 1 — 2, hochstens 5°/ 0 wasserabstoBender Stoffe (Mineralole, wio Kerosin, in W. unl. Seifen, wie A1-, Zn-Stearat,
-Oloat, -Palmitat) u. mit 3— 10, hochstens 20% " L Stoffe (Alkalisilicate mit hohem
Si-Geh. — 50% u. mehr — ) unter sehr hohem Druck zu Blócken oder Brikotten von
stcinartiger Beschaffenheit preBt. — Z. B. werden 90 (% ) Na3POj, 5 Na-Silicatlsg.,
2Y2 Seife aus pflanzlichem Ol mit ca. 50 Seifengeh., 2 % Kerosin, das 5 seines Gewiehtćs
an Al-Stearat enthalt, verarbeitet. Schwache Riechstoffe konnen zugesetzt werden.
Das Prod. eignet sich besonders fiir Geschirrwaschmaschinen. Zeichnungen. (A. P.
1992 692 vom 20/4. 1932, ausg. 26/2. 1935.)
‘ D onle.
XVni. F a ser- u. S p in n stoffe. H olz. P a p ier. C ellu lo se.
K u n stseid e. L in o leu m u sw .
Franz Hlućka und Hans Freytag, Tezlil-phołochemische Unlersuchungen. VI. Ober
das optische Verludten einiger Gewebe im monochromatischen Licht vom Infrarot zum
Ultraviolelt. (V. ygl. C. 1935. I. 3987.) In Hinblick auf ihr photochem. u. bekleidungshygien. Verh. wurden an Baumwolle, Kunstseide, Nesselware, Sehafwolle u. ReinseideRohseide die Reflexion u. die Durchlassigkeit bestimmt. Daraus wurde die Absorption
u. dio Absorptionskonstante bereehnet. In einem Falle wurde die Abhangigkeit der
Reflexion yon der Stoffdicke ermittelt, um den EinfluB der faserigen Struktur zu zeigen.
Endlich wurden die fur gerichtetes Licht erhaltenen Ergebnisse mit den fruhcren fiit'
diffuses, prakt. allein in Betracht kommendes ermittelten yerglichen. (Faserforschg.
12. 31—42. 15/10. 1935.)
Su v e r n .
A. Bresser, Tcxlilhilfssloffe. Allgemeino Dbersicht iiber Netzmittel, Appreturen
u. Schlichten u. Entschlichtungsmittel.
(Z. ges. Textilind. 38. 481— 82. 18/9.
1935.)
F r ie d e m a n n .
J. S. Brown, Die Herstellung von Emulsionen. (Text. Manufacturer 61- 383— 84.
Sept. 1935. — C. 1935. II. 3601.)
F r ie d e m a n n .
— , Lecithin ais Textilprodukt. Allgemeines iiber Lecithin. Anstatt aus Eigelb
gewinnt man es heute techn. yielfacli aus Sojabohnenol. Dies Rohlecithin hat gelbbraune Farbę u. 30— 60% Lecithin. Neben seiner giinstigen Wrkg. auf Leder hat
Lecithin den Vorteil, Fasern zu glatten u. zu erweiohcn, ohne sie zu ąuellen oder zu
verkleben. Farbstoffe werden yon Lecithin heryorragend dispergiert. Man kann es
daher benutzen: bei der Haspelei, zum Glatten der Fiidcn, bei der Bauehe, in der
Farberei u. dem Zeugdruck, u. fiir die Appretur. Dic Hauptbedeutung des Lecithin#
beruht auf seiner Verwendung neben Starkeprodd. oder Alginaten. (Ind. textile 52.
320—21. 1935.)
F r ie d e m a n n .
— , Die Ausriistung von Wildlederimitation. Ratschliige u. Rezepte. (Z. ges.
Textilind. 38. 483. 18/9. 1935.)
w
F r ie d e m a n n .
P. S- Yang, Eine vorldufige Studie iiber cliinesische Seide. An 6 Proben weiBer,
gelber u. graucr cliines. Rohseide wurde durch Erhitzen mit WT. im Autoklayen u. Auswaschen das Fibroin bestimmt, der Geh. daran war bei der grauen Seide am hóchsten.
Im Fibroinhydrolysat wurde der N H 2-Index, das Verhiiltnis von NH„- zu Gesamt-N,
bestimmt, das Fibroin der grauen Seide war bestandiger gegen Hydrolyse ais das der
anderen Seidcn, u. der Gesamt- u. N H;-N war bei dem Hydrolysat der grauen Seide
niedriger ais boi den anderen. Mit LiBr-Lsgg. waren klarere Lsgg. der Fibroino der
wciBen u. gelben Seide zu erzielen ais mit CaCl2-Lsgg., LiBr hat keine hydrolysierende
Wrkg. auf die Fibroine. Fibrom der weiBen u. gelben Seide werden yon Trypsin
sehwach hydrolysiert, nicht von Pepsin, Papain oder Erepsin. Tabollcn. (J. Chin.
chem. Soc. 3. 274— 80. 1935.)
Su v e r n .
Walter Wagner, Untersuchungen iiber die Pelositdt der Naturseiden. (Fortsetzung
C. 1935. II. 2761.) Der EinfluB der zur Immunisierung der Zuchtraume benutzten
Desinfcktionsmittel wurde untersucht. CH20 beeinfluBt stark die Quellbarkeit des
Seidenbastes, die Kokons lassen sich sehlecht abhaspeln. S 0 2 beeinfluBt die Quellbarkeit nicht besonders, die gewonnene Seide ist aber stark pclos, was auf starkę
Łrhohung des Bastes zuriickgefuhrt wird. Aufziehen der Larven in 0 2-angereicherter
Luft mit hoherer Feuchtigkeit ergab etwas erhóhte Pelositat trotz geringerer Bast-
472
H xvm. F a s e r - d . S p in n s t o f f e . H o l z . P a p i e r . C e l l u l o s e
usw .
1 9 3 6 . I,
menge. Stark herabgesetzte Luftfeuchtigkeit zusammen mit Zufuhrung von recht viel
0 2 wird fiir die Aufzuckt u. besonders fiir gcringes Auftreten der Pelositat fiir angezeigt
gehalten. Auch der Aufzuehtsort mit seinen klimat. Verhaltnissen beeinfluBt den
Seidenfaden u. dic Pelositat. (Mh. Seide Kunstseide 40. 386— 90. 426— 31. Okt.
1935.)
Su v e r n .
— , Yerfahren fiir die Verwendbarmachung yon Haaren ais Rohmaterial zur Herstdlung von Teztilproduklen. Wasche der Hctare mit Seife u. N H3, bzw. mit Na 2CO?,
Salmiak u. Olein fiir RofShaare. Bleichen mit Na 20 2, H 20 2 oder KM n04, Farben mit
Amtdoschiearz H B, Naphthylatninschwarz, Palatinscliwarz 4 B oder auch Baumwollschwarz E extra u. Palatinschwarz 4 BS. (Z. ges. Testilind. 38. 469— 70. 482—83.
18/9. 1935.)
F r ie d e m a n n .
Ramstetter, Deutsches Holz ais Bausloff in der chemischen Industrie. Yortrag.
Holz im Gebaude- u. App.-Bau. Die deutschen Holzarten u. ihre Eigg. besonders im
Hinblick auf ihre Widerstandsfaliigkcit gegen Chemikalien. Sperrholz u. seine Verwendung. Holzschutz gegen Hausschwamm, Hausbock usw. (Chem. Fabrik 8 . 446— 50.
13/11. 1935. Westeregeln.)
P a n g r it z .
Ben W. Rowland, Kolloidchemische Betrachtungen iiber Cdlulose. Vortrag iiber
neuero kolloidchem. Celhilosearbeiten u. ihre Bedeutung fur die Papierfabrikation.
(Paper Trade J. 101. N r. 13. 98— 100. 26/9. 1935.)
N eum ann.
Possanner von Ehrenthal und A. Ecke, Chemisch-technische Probleme in der
Papierindustrie.
Allgemeine Ubersicht.
(Chemiker-Ztg. 59. 761— 64. 18/9.
1935.)
F r ie d e m a n n .
H. G. Rappolt, Luftbefeuclitung und- Feuclttigkeitskontrolle. Regulierung von
Temp. u. Luftfeuchtigkeit in den verschiedenen Arbeitsraumen der Papierfabrik.
LaboratoriumsmaBige Prufungen u. Messungen. (Paper Mili Wood Pulp News 58.
Nr. 42. 9— 13. 19/10. 1935.)
'
F r ie d e m a n n .
A. Galbraith, Regdung der Luftfeuchtigkeit in Papierfabriken. (Wid. Paper
Trade Rev. 104. 1086— 88. 1130. 1172— 76. 1218- 11/10. 1935.)
F r ie d e m a n n .
M. Marini, Bemerkungen uber die Verschmutzung des Fabrikationssiebes. An Hand
von Mikrophotographien werden Ursprung u. Eigg. der wichtigsten anorgan. u. organ.
Ablagerungen auf Papiersieben, sowie prakt. Remigungsmethoden besprochen. (Ind.
Carta 2. 13— 18. 1935.)
K ruger.
A.
van der Werth, Aufarbeitung iion AUpapier. Patentiibersicht. (Papier-Ztg. 601475— 76. 1491— 92. 23/10. 1935.)
F r ie d e m a n n .
I. I. Kowalewski, Oberfl&chenerscheinungen in der Papier- und Zdlstoffindustrie.
III.
Aumntzung der Waschwirkung und der Flotationserscheinungen zur Reinigutig
des Papiers von Drnckfarben. (H. vgl. C. 1935. II. 2903.) Durch Behandeln von Druckpapier mit 3% Kolophonium (vom Fasergewicht), Flotation mit 1,5— 3% Erdól ugegebenenfalls Fiillen mit Tonerde bis zum Aschegeh. von 14,5% wird der WeiBgeb.
wiederhergestellt. (Papier-Ind. [russ.: BumashnajaPromyschlennost] 14- Nr. 3.
16— 41. 1935.)
‘
H a n n s S c h m id t .
Gerard A. Albert, Studie iiber das Eindringen verschiedener Ole und Lacke in
Papier. Gegenstand der Arbeit sind Studien iiber das Eindringen von Phenolharzlacken in saugfahige Papiere, so wie es bei der Herst. von Bakdithartpapieren vou
Wichtigkeit ist. Die Aufsaugung yon Phenolharzlacken durch saugfahige Papiere ist
linear der Aufsaugung von Ricinus-, Walrat- u. Mineralol proportional. Das Ein­
dringen der genannten Ole ist untereinander auch linear proportional. Wahrend bei
dem gleichen Phenolharz die Durchdringung der Yiscositat umgekehrt proportional
ist, besteht bei vcrschiedenen Olen oder Harzen keine GesetzmaBigkeit zwischen der
Durchdringung u. den respektiven Viscositaten. Die Aufsaugung von W. durch Papiere
laCt keinen SchluB auf das Verh. von Olen oder Phenollacken zu. Zur Messung der
Aufsaugung vón Phenolharzlacken u. anderen Fil. wurde der App. nach WESTINGh o u s e benutzt. (Paper Trade J. 101. Nr. 11. 31— 35. 12/9. 1935.)
F r ie d e m a n n .
E. Caserio, Untersuchungen iiber den hygicnischen Charakter des ZigardtenpapitrsFiir ein gutes Zigarettenpapier werden folgende Bedingungen gestellt: Feuchtigkeit nicht
iiber 7% , Gesamtasche nicht iiber 1,1%, Festigkeit nicht unter 3 g fiir einen Streifen
von 2,5 x 100 mm. N-Geh. nicht iiber 0,01%. Frei von Cl. Gewicht 14 g/qm. GleiehmaBige, leichte Brennbarkeit ohne Verwei-fung der Asehe u. ohne schlechten Gerueh.
(Ann. Igiene 45 ([N. S.] 18). 320— 25. 1935. Pavia, Univ., Inst. f. experimentelle
Hygiene.)
Gehrkb-
193G. I .
H XVIU; Faśek- u. S p in n s t o f f e . H o lz . P a p ie r . C e l l u l o s e usw .
.17 3
H.
Kato, Unterwdiungm iiber dio Verwertuiig von Bagasse. I I I . Physikalisclte
Eigenscliaften von Cdlotex. 1. Warmeleitfahigkeit. (II. vgl. C. 1935. I. 1317.) Das
zum Vergleich benutzto Standardliolzsttick hatte eine Leitfahigkeit von 0,3 X 10"~3
in seitlicher Richtung, was ca. 90% des Wertes in longitudinaler Richtung ausmaclite.
Cellotex zeigte in longitudinaler bzw. in seitlicher Richtung eine Leitfahigkeit von 70
bzw. 73% derjenigen des Holzes; dio Leitfahigkeiten sind also 0,22 bzw. 0,23 X 10-3.
Cellotes ist somit ein guter Warmeisolator. (CeUulosechem. 10. 57. [Nach engl.
Ausz. ref.])
KRUGER.
0.
Schaal. Ober den gegenwartigen Statui des Scholler-'l'ornesch-Verfahre?is zur Verzuckerung von cdlulosehaltigen Stoffen. Prinzip u. techn. Gestaltung der IIolzzuckergewinnung nach dcm SCH0LLER-T0RNESCH-Verf., Verwertung des Lignin3, Herst. von
Futterhefe, Moglichkeit der Gcrbstoffgwimnmg bei Verarbeitung von Eichenholz u.
audere Auswrkgg. (Cellulosechem. 16. 7— 10. 24/2. 1935.)
Kruger.
Roland Runkel, Die deutsclie Zellstoff- und Papierindustrie im JRahmen der nationalen Bohstoffwirtschaft. (Zellstoff-Faser 32. 145— 51. Okt. 1935. Beil. zu Wbl.
Papierfabrikat. Weinheim [Baden].)
P a n g r it z .
Ettore Viviani, Cellulose und kiinslliclie Textilfasem. Der EinfluB des Cellulosematcrials auf die Eigg. der erhaltenen Deriw. u. Kunstfaden u. die Móglichkeiten der
Deckung des italien. Cellulosebedarfs aus cinheim. Pflanzen werden erortert. (Chim.
e Ind. [Milano] 17. 10— 14. Jan. 1935. Sesto S. Giovanni [Mailand].)
K ruger.
Chester H. Goldsmith, Weitgehend gereinigle Zellstoffe im Viscoseverfahren. Vergleich der Eigg. weitgehend gereinigten u. gewohnlielien Zellstoffs u. Angaben iiber
die Herst. gercifter u. ungereifter Alkalicellulose u. von Viscose. (Rayon Melhand
Test. Monthly 16. 513— 14. Sept. 1935.)
SuvERN.
Katsumoto Atsuki und Ikum i Kagawa, Ober den Dialysator fiir alkalische
Ablauge. Unters. mit dem Dialysator der T e i k o k u JlN ZOKEN SHI C o . (ParallelVerbindungstyp) ergaben, daB die Differenz der El.-Druelte zu beiden Seiten des Diaphragmas bei n. Betrieb zu klein ist, um Schadigimg des Diaphragmas zu Tcrursachen.
(Cellulose Ind. 10. 51— 52. Tokyo Imp. Univ. [Nach engl. Ausz. ref.])
K ruger.
James A. Lee, Atznalronwiedergewinnung in der Kunstseideindustrie. Die Dialysieranlage nach L. C e r i n i in der Eabrik der TUBIZE C h a t i l l o n C o r p . in Rome, Georgia
ist beschricben. (Chem. metallurg. Engng. 42. 482— 85. Sept. 1935.)
Su v e r n .
Max Liidtke, Ober den Sauregehalt von Kunstseiden und seine Bestimmung. (Vgl.
*'■1934. II. 3868.) .Nach der Ca-Acetatmethode wurden in den vcrschiedenen Kunst­
seiden die Saurezahlen bestimmt, sie waren bei Acetatseide am niedrigsten, hoher bei
Viscoseseiden. Auch von Kunstseiden, dio mit verschiedenen Earbstoffen gefarbt
waren, wurden die Saurezahlen bestimmt, erhóhte Werte werden auf anwesende
S03H-Reste zuriiekgefuhrt. Die COOH-Gruppen werden durch den Earbstoff nicht
ycrdeckt. In der Differenz der hóheren Saurezahlen gegeniiber den ungefarbten Prodd.
liat man einen MaBstab fiir die aufgenommcne Earbstoffmenge, wobei die Werte nur
zum Vergleich untereinander benutzt werden konnen. (Angow. Chem. 48. 650— 51.
12/10.1935. Bonn.)
Su v e r n .
G.
Salzmann, Kunstseide aus EiweifSstoffen. Besprechung bekannt gewordener
yorschlage. Von einer testiltechn. Yerwertung kann vorlaufig keine Rede sein. (Melliands Textilber. 16. 705— 07. Okt. 1935.)
Su v e r n .
B.
Schmidt, Neuerungen aus der Cdluloidinduslrie im Jahre 1934. (Gummi-Ztg.
49. 299-300. 22/3. 1935.)
H. M u l l e r .
Willy Hacker, Zur Praxis der Celluloidfdrbtmg. Farben, Herst. phosphorescierender Anstriche, Beschreiben, Laekieren, Bedrucken usw. (Kunststoffe 25. 257 bis
258. Okt. 1935.)
W . W olff.
Friedr. Huth, Holzmasereffekte auf celluloidartigen Massen. Kurze Beschreibung
ues nn D. R, P. 598 807 (vgl. C. 1934. II. 4496) niedergelegten Verf. (Kunststoffe 25.
2ao. Okt. 1935.)
W . W olff.
A. P. Sakostschikoff, Eine neue Methode zur Bestimmung des Reifegrades der
UaumwoUfaser. Durch Quellen in Alkalilsg., Auswaschen u. Anfarben mit Congorot
assen sich reife, nicht ausgereifte, unreife u. tote Baumwollfasern voneinander unterh T}1'- Der Reifegrad einer Baumwolle steht in engster Beziehung zu ihrem Cellidosegoh., Beispiele fur die Bereehnung der Celluloseausbeute beim Kochen von Linters.
Iraseiforschg. 12. 22— 31. 15/10. 1935.)
Su v e r x .
474
H iy m . F a s e b - d . S p in n s t o f f e . H o l z . P a p ie r . C e l l u l o s e
dsw .
1936. I.
D.
S. Davis, Nomigraphe fiir dic Unbiegsamkcit, Steifigkcit und Weichhetl vo
Papier. Erganzung zu dor C. 1935- I. 3870 ref. Arbcit von J . d ’A. Cl a r k . (Paper
Ind. 17. 409. Sopt. 1935.)
F r ie d e m a n n .
W. H. Charcli und A. G. Scroggie, Dic Bestimmung der WasserdampfdurcJdassigke.it von Cellulosepackmaterialien. Vff. besprecken die Frage unter krit. Heranziehung
der einschliigigen Literatur u. empfehlen eine Vers.-Anordnung, bei der das Priifpapier auf eine glaserne Krystallisiersehale mit W. dicht aufgeklebt u. 24— 30 Stdn.
in eine prakt. trockene Atmosphare gebraeht wird. Der Gewichtsverlust der Schale
mit W. wird festgestellt u. danach der Durchgang an W.-Dampf berechnet. Fiir prakt.
Zwecke empfehlen Vff., die Verss. bei n. Feuchtigkeit u. n. Temp. auszufiihren u. sie,
wenn nótig, fur andere Tempp. u. Feuchtigkciten umzurechnen. (Paper Trade J. 101.
Nr. 14. 31—39. 3/10. 1935.)
F r ie d e m a n n .
David Johansson, Priifmethoden zur Bewertung von Zellstoff. Allgemeine Ubersieht. (Paper Mili Wood Pulp News 58. Nr. 39. 18— 22. Paper Trade J. 101. Nr. 13.
101— 04. 1935.)
F r ie d e m a n n .
Julien Baude, Frankreieh, Oberzugsmittel fiir beliebige Materialien, z. B. Gewebe,
bestehend aus CaC03, Metallpulver, Wasserglas u. Pigment. — Die t)berziige weisen
Gasundurchlassigkeit, Bestandigkeit gegen Fil. u. korrodierende Materialien auf, sic
sind unverbrennlich. (F. P. 786 897 vom 19/1. 1935, ausg. 11/9. 1935.) S c iir e ib e k .
Public o! the United States of America, ubert. von: Martin Leatherman,
Hyattsville, Md., Herstellung von feuerfestem Cdlulosematerial. Das zu behandelnde
Materiał wird in eine l% ig . Lsg. eines Metallsalzes eines H 2S04-Esters eines lioliermolekularen aliphat. Alkohols eingetaucht, dann durch W. gezogen u. abgepreCt.
Hierauf wird das Materiał mit Na-Stannałlsg. impragniert, getrocknet, dann in eine
wss. Lsg. von Fe-Sulfał u. anschlicBend von N H 3 getaucht. Nach dem Auswaschen
der in W. 1. Sake wird das Prod. getrocknet u. mit einem chlorierten Gemisch von
Paraffinwachs u. niedrig-viscosen ungesdtt. Petroleum-KW-stoffen, die chlorierte Diphenylderiw. enthalten, impragniert. (A.P. 2012686 vom 2/5.1934,ausg. 27/8.1935.) M.F.Mu.
Gustav Kogel, Karlsruhe, Feuerfeste Impragnierung, gek. durch einen geringen
Geh. an Alkyl- oder Aralkylsulfonsauren bzw. dereń wasserl. Salzen, wódureh die Eindringung u. Trocknung begiinstigt wird. Man verwendet z. B. ein Gemisch von
90 (Teilen) N H 4C1 u. 10 des N H 4OH-Salzes der Benzylnaphthalinsulfonsaure oder ein
schaumendes, pulverfórmiges Prod., bestehend aus 56 AL,(S04)3, 42 NaHC0 3 u. 2 des
Na-Salzes der Butylnapldhalinsulfonsaure. (It. P. 279 373 vom 4/12. 1928. D. Prior.
13/12. 1927.)
Sa l z m a n n .
Paul Le Tellier, Frankreieh, Hochgedrehte Game aus Acelałseide. Die Celluloseacetatfaden werden vor dem Drehen mit einem elast. Uberzug aus Kondensationsprodd.
von Arninen, Phenolen, Hamstoff oder Hamstoffderiw. mit Aldehyden, Ketonen oder
Deriw. derselben yersehen. Z. B. werden die Fasem mit einer Lsg. von 1 Mol Anilinsah
u. 2— 3 Mol Formaldehydsulfoxylat in 31 W. behandelt. Den so ausgeriisteten Faden kann
eine hohe Drehung erteilt werden, worauf das Fasergut sich zur Verarbeitung auf Kreppgewebe eignet. Diese Gewebe zeichnen sich durch Weichheit, gemiiBigten Glanz u.
Knitterfestigkeit aus. (F. P. 782507 vom 2/3. 1934, ausg. 6 / 6 . 1935.) R. H erbst .
Henry Dreyfus, London, Herstellung von Omamenten auf Samt (bzw. Pliisch),
der mittels Kunstseide aus Cellulosederiw. hergestellt worden ist. Man bringt auf
die Ruckseite des Samtes ein Lósungsm. fiir die betreffende Celluloseverb. der Polfaden auf, z. B. Milch-, Ameisen-, Essigsilure, Aceton, Tetrachlorathan, CHC13, Athylacetat, Phenol oder Anilin, das die Fadenschlaufen zermiirbt. Dann werden dic losen
Faden durch Bursten, Kardieren oder Absaugen an der Oberflache des Stoffes entfernt. — Einen Grund aus Baumwolle trankt man z. B. mit einem Gemisch von
10 (Gewichtsteilen) Phenol, 10 A. u. 20 Kaolin. Der Behandlungsfl. konnen aueh noch
Farbstoffe zugegeben u. dadurch besondere Effekte erzielt werden. (It. P. 272 698
vom 30/8. 1928. E. Prior. 12/9. 1927.)
Sa l z m a n n .
Alois Danninger, Steyermuhl, Bleichen von Holzfaserstoff. Man erzeugt das zum
Bleicken erforderliche Hydrosulfit innerhalb des Holzfaserbreis, z. B. durch Zugabe von
Zn-Pulver u. SO», u. laBt es im Entstehungszustand auf die Fasern einwirken. (Ung. P.
112462 vom 22/1. 1934, ausg. 15/7. 1935.)
Ma a S.
Joseph 0 ’Neill, Port Chester, N. Y., V. St. A., Herstellung von Papiermaschinendrahtsieben, unter Verwendung einer Legierung, die 82— 96,5% Cu, 3— 15% Si u. 0,a
bis 3% Mn enthalt. (A. P. 2 003 695 vom 6 / 8 . 1932, ausg. 4/6. 1935.) M. F. M ulle r .
1936. I.
H XVIII. Faser- u. S p in n s t o f f e . H o lz . P a p ie r . C e l l u l o s e usw .
475
La Cellophane Soc. An., Frankreich, Hcrstdlung ton Zujaretteiipapier aus regenerierter Cellulose, dio aus Yiscose gewonnen wurde u. der Vaseline oder Paraffinól in
emulgierter Form zugesetzfc werden. Das Papier verbrcnnt langsam rauch- u. geruehlos.
Auf 100 g trockene Cellulose werden 25 g Paraffinól u. gegebenenfalls eino geringe
Menge Glycerin angewandt. Ein Teil des Paraffinóles kann auch durch Stearinsaure
ersetzt werden. (F. P. 785 202 vom 28/4. 1934, ausg. 5/8. 1935.) M. F. M u l l e r .
Charles Deluzenne, Frankreich, Herstellung ton Isolier- und VerzieningsuberziXgen,
insbesondere auf Papier, Pappe, geformte Massen u. dgl., fiir therm., akust. u. elektr.
Isolierungen. Das ftberzugsmittel enthalt Algolilh (II) neben Glimmer (I), Asbest u.
Na-Silicat. Gemafi einem Beispiel werden verwendet 20 (Gewichtsteile) I in Bliittchenform, 65 Asbestfaser, 15 H,SiF6, 8 Na2Si03, 15 I I (Al-Oxydsilicat) in kórniger Form
u. etwas W. (F. P. 44 96Ś vom 10/1. 1934, ausg. 1/5. 1935. Zus. zu F. P. 763 038;
C. 1934. il. 1997.)
M. F. M u l l e r .
Gaston Hubert Vulliert-Durand, Frankrcich, Herstellung von Blattern, Bandem
und Streifen fiir Einwickelzwecke u. dgl. aus den Wurzelknollen von Pflanzen der Familie
der Amorphophallus (Araceen) u. Oonophallus. Die Knollen werden in Pulverform
mit W. extrahiert, gereinigt u. anschlieBend einer Oxydation, z. B. mit 0.2, Ozon,
HjOo, Persalzen, z. B. NHj-Persulfat, unterworfen. — Z. B. werden 320 (Teile) gereinigtes Ivnollenpulver melirere Stunden mit emer Lsg., die 880 W., 400 A. (94/95°/0ig),
320 H.,0„ (20%'g) u. 16 (NH.])2C0 3 enthalt, stehen gelassen. Nach dem Ansauern mit
Essigsaure oder HC1 wird die M. abgesaugt u. der Ruckstand mit schwach alkal. W.
gewaschen u. getrocknet. Das erhaltene Pulver wird auf dem W.-Bado in W. gel.
Die Lsg. dient zur Herst. von Blattern u. dgl. fiir Einwickelzwecke, indem sie beim
Eintrocknen einen durchsichtigen u. fast farblosen Film zurucldaBt. (F. P. 781452
vom 9/2. 1934, ausg. 16/5. 1935.)
M. F. M u l l e r .
Tadashi Gohda, Japan, Herstellung von Alginsaureestem aus Meeresalgen und
Produkten daraus, verwendbar ais Ersatz fiir Cellulosenitrat u. -acetat. Man behandelt
insbesondere „Lamaria“-Algen mit einer Lsg. von Na 2C03, Na„SOn, Na-Phosphat u.
NH3, lóst sie in W. u. bleicht mit H N 0 3 -HC1, troeknet u. nitriert- oder acetyliert dami
die alginatreichen Fallungen, bis sie in Aceton bzw. HCC13 1. sind. (E. P. 417 556
vom 2 2 / 1 . 1934, ausg. 1 / 1 1 . 1934.
F. P. 767 877 vom 31/1. 1934, ausg. 26/7.
1934. It. P. 318217 vom 31/1. 1934.)
H an n s S c h m id t .
Camille Dreyfus, New York, N. Y., V. St. A., Behandlung ton Textilsloffeji. Die
unter Venvendung von Cellulosederivatfaden u. solchen aus anderem Materiał horgestellten Gewebe werden zwecks Erzielung von Effekten der Einw. von H N 0 3 ausgesetzt, wodurch eine Schrumpfung der Kunstfaden, nicht aber der anderen Faden
bewirkt wird. (Can. P. 335 506 vom 24/1. 1930, ausg. 12/9. 1933.) Sa l z m a n n .
British Celanese Ltd., London, und W illiam Ivan Taylor, Spondon, Behandlung
W Kunstseide, insbesondere aus Cellulosederiw. Eine Anzahl Faden von niedrigem
liter i,vird im piast. bzw. geąuollenen Zustand gestreckt u. zu einem Faden von grofierem
Durchmesser verschweiBt. Zu diesem Zweeke werden die Fiiden entweder wahrend
oder nach der Herst. mit Quellmitteln behandelt, oder man belaflt ihnen zweckmaflig
— unter Zugabe von Vinylacetat zur Spinnlsg. — noch einen Teil des Lósungsm. vom
SpmnprozeB oder fuhrt sie in den warmplast. Zustand iibor. Durch Einverleiben von
Farbstoffen, Effektmaterial (Seide, Wolle u. Baumwolle), Bandem u. Drahten, nachtraghches Mattieren sowie Profilieren kann der Charakter der Faden in mannigfaeher
Weise yerandert werden. (E. P. 349 999 vom 26/2. 1930, ausg. 9/7. 1931.) S a l z m a n n .
British Celanese Ltd., London, Behandlung von Faden, Gam, Bandem u. dgl.
Cellulosederimten oder solche enthaltend, dad. gek., daB die Gebilde mit einem
Gemisch aus einem Lósungsm. u. einem nichtfliichtigen Nichtlóser angeąuollen u.
nuttels geheizter Walzen zu einem zusammenhangenden Prod. von mattglanzendem
Aussehen Yerklcbt werden. Diese Behandlung kami im Verlaufe des Spinnprozesses,
Rft ' ^
cm unterhalb der Spinndiise (im Spinnschaeht) mit einem Gemisch von
S0 (leilen) Aceton u. 20 Xylol erfolgen oder auch nachtraglich, beispielsweise mit
W
wss. Aceton. (E. P. 364 020 vom 25/9. 1930, ausg. 28/1. 1932. A. Prior.
8/10. 1929. Zus. zu E. P. 363 426; C. 1932. I. 3915.)
Sa l z m a n n .
Soc. Generale Italiana della Viscosa, Rom, Schlichten und Mattieren von Kunstseute. Man uberzieht die Faden mit emer EiweiB-, Cellulose- oder Cellulosederivatlsg.,
man SeSe.benenfalls noch BaCl2 oder Al-Silicat zugefugt hat, u. koaguliert den
'n einem Elektrolytc oder Jlineralsaure (HC1, H 2SO.,) enthaltenden Badc.
Ut. P. 280 356 vom 11/5. 1929.)
"
Sa l z m a n n .
H XIX. B r e n n s t o f f e .
E r d Ol .
M in e b a l Ol k .
1 9 3 6 . I.
Soc. Italiana della Viscosa, Rom. Herstellung von Kunstschwammen, gek. durch
die Verarbeitung einer Fasern u. wasserlosliehe Salze enthaltenden Viscoae, die unter
einem Druck von 80 at in einer ununterbrochen oder stufenwei.se fórdernden Maschine
verpreBt u. koaguliert, alsdann in Stiieke geschnitten u. durch Warmeeinw. oder Be­
handlung in einem kochenden Na 2S04-Bad (18— 20° Be) zu Cellulose regeneriert wird.
Nach dem Auswaschen werden die Gebilde in einem Glycerin u. gegebenenfalls antisept.
Mittel enthaltenden Bade nachbehandelt. Dio Schwamme zeichnen sich durch groBere
Haltbarkeit u. eine rauhe, poróse Oberflache aus. (It. P. 313 348 vom 5/4.1933.) Salzm.
D.
A. Fedorow, U . S. S. R . , Herstellung gefdrbter Cellulosefilme. Bei der Herst.
der Filnie wird ein Losungsm. verwendet, das vorher durch elektr. kolloidale Zerstaubung von Metallen gefiirbt wurde. Die elektr. Zerstanbung der Metalle kann aueh
in der fertigen Celluloselsg. erfolgen. (Russ. P. 40 566 vom 20/5. 1934, ausg. 31/12.
1934.)
R ic h t e r .
X IX . B ren n stoffe. E rd ol. M ineralóle.
L. N. Słonimski, Probleme der elektroosmotischen Torfentwdsserung. (Torf-Ind.
[russ.: Sa torfjanuju Industriju] 1935. Nr. 6 . 33— 34. Juli.)
Sc h o n f e l d .
L. Gt. Kusnetzowa, Schwefelgehalt des Torfes. Im Durchsehnitt ergaben die
Torfanalysen naeh E s c h k e einen S-Geh. von 0,62% (0,1— 1,51%). Im Hochmoor
wurde ein mittlerer S-Geh. von 0,17% (0,10— 0,24%), im Niedermoor ein soleher von
0,43% (0,23— 1,51%) gefunden. Fast yollige tJbereinstimmung wurde beobachtet
zwisehen dem S-Geh. des Hochmoors u. der Torfbildner. (Torf-Ind. [russ.: Sa torfjanuju Industriju] 1935- Nr. 6 . 37— 39. Juli.)
SCHONFELD.
J. A. Shemtschushnikow, Materialien zur Erkennung der Natur des Gagates.
t)ber die Chemie u. Petrographie des Minorals Gagat. Die Natur der Gagate, ihre Zus.
u. Eigg. unterscheiden sie nicht nur yon den typ. Humuskohlen, sondern auch von
den Sapropalen. Gagat wird ais eine aus Holz entstandene Kohle definiert, welchc
bei der Bituminisierung ihre Struktur erhalten hat. Das Minerał stellt eine glanzende,
dichto Kohle mit muscheligem Bruch u. hoher Zahigkeit dar, im Gegensatz zu n.
Humuskohlen. Deshalb laBt sich Gagat leicht polieren u. bearbeiten. (Chem. festen
Brennstoffe [russ.: Chimija twerdogo Topliwa] 5- 404— 13. 1934.)
Sch o n feld .
N. A. Orlow und A. I. Gorskaja, Die chemische Natur des Gagates. (Vgl.
S h e m t s c h u s h n i k o w , vorst. Ref.) Ein Besehujsker Gagat enthielt 0,94% Asche
u. 1,34% S. Die techn. Analyse ergab 55,36% fliichtig, 44,64% Koks. C 82,43%,
H 6,31%, N 1,03%, O + S 10,23%. D. 1,27. Dest. in der Al-Retorte lieferte 30%
Teer, 56,5% Halbkoks, 6 % H 2 0, 7,5% Gas. Die Gasanalyse ist nicht charakterist.
Der Teer besteht aus 1,93% freiem C, 0,8% Basen, 3,05% Sauren, 18,92% fl. Phenolen,
25% festen Phenolen, 3,72% Asphalten, 31,53% Neutralól, 15,05% Harz. An Chlf.
werden nur 1,49% A-Bitumen abgegeben. Alit Pyiidin crhiilt man 88,33% unl. Riickstandes, in Pyridin 1., unl. in Chlf. 6,0%, in Chlf. 1. 5,67%. Methosylzalil im Gagat = 0.
Mit Diazomethan in A. lassen sich 4,88% OCH 3 einfiihren, mit (CH 3)„S04 nur 1,1%(Chem. festen Brennstoffe [russ.: Chimija twerdogo Topliwa] 5. 414—17. 1934.) S C H O N F .
N. A. Orlow, W . A. TJsspenski und I. N. Schachowzew, Yersuch der chemischen
Untersuchung von Schungit. Unters. der Schungitvarietaten, d. h. eines beinahe a s e h e freien Schungit I u. der asehereicheren Varietaten I I u. I I I . Die Eigg. der glanzenden
V arietatl zeigen Analogie mit den Eigg. der Glanzkohle (G.K.), D. des Schimgits I
1,84— 1,98 (G. k. 1,86— 2,07); śihnlich G .K . adsorbiert Schungit I ganz geringe Mengen
Methylenblau, was fur krystallin. C charakterist. ist. N a,S0 4 wird beiin Schmelzen
mit Schungit, G.K . oder Graphit kaum reduziert. Zum Auflósen beim Erhitzen mit
HoSO.) in Ggw. von Hg, Se u. K-Pyrosulfat waren fiir Schungit 300, fiir Anthrazit
200 Stdn. notwendig; Graphit ging erst nach 2000 Stdn. Erhitzen teilweise in Graphitsaure iiber. Bei dev Hochdruckhydrienmg bei 465— 470° wurden nach 5 Stdn. etwa
4% des C in CH 4 yerwandelt, wahrend 92% unveranderten Schungits zuriiekgebheben
waren. Zweimonatelange Oxydation des Schungits I mit H N 0 3 ergaben 11,3% Mellitsaure, Oxydation eines Schungits mit 15% Aschengeh. mit alkal. Permanganat lieferte
1.4,5°/ 0 Mellitsaure. Auf Grund der Yerss. wird Schungit I ais eine Form von freiem C
bezeiclmet, die sich von Graphit nur durch geringere GroBe der Krystalle u. weniger
geordnete Orientierung unterscheidet.
Der Inkohlungszustand der Varietat II
diirfte mit dem von I ident. sein. Der C von I I zeigt etwas hóhere Rk.-Fiihigkeit.
ErSrterung des Ursprungs der Schungityarietatcn auf Grund der analyt. Angaben der
19 36 . I .
H xlx. B r e n n s t o f f e .
E r d O l.
M i n e r a lO le .
477
Literatur. (Chem. festen Brennstoffe [russ.: Chimija twerdogo Topliwa] 5. 601— 10.
1934.)
Sc h o n feld .
E. Hoffmann, Abhaiujiglceil der Ausgasutuj von pelrographischer Gefiigezusammenselzung utul Inkohlumjsgrad bei llulirkóhlen. Dio Entw. von Methan bei der Ausgasung
von Flozkokle beginnt im allgemeinen in der Gruppc der Gasflammkohlen. Bis zur
mittleren Fettkohlengruppc liefert dio Mattkohle erheblich mehr Gas ais die Glanzkohle. Erst bei abnehmender Gesamtausgasung, von der mittleren Fettkohlengruppc
bis zu den Magerkohlen, tritt die Glanzkohle starker hervor. Chem. u. petrograph.
Unters. bestatigen dies. Es zeigt sich unyerkonnbar, daB die Protobitumina der Mattkohlen besonders viel Methan abgcben. Der zellige Eusit, zum Teil auch die tlbergangsstufen, liefert kein oder wenig Gas. Daraus folgt, daB das Gas nicht in yollig ungebundenem Zustand in den Poren u. Hohlraumen der Kohle eingeschlossen ist. (Gliickauf 71. 997— 1005. 19/10. 1935. Bochum, Westfal. Berggewerkschaftskasse, Forschungsstello f. angewandte Kohlenpetrographie.)
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H. Loffler, Bestimmung der Gliihdauer kleiner fester Brennsloffteilchen. Experimentelle Ermittlung der Gliihdauer in Abhangigkeit von der TeilcliengróBe u. der Luftgeschwindigkeit. (Eeuerungstechn. 23. 110. 15/10. 1935.Wien.) '
ŚcHUSTER.
Erie S. Gyngell, Die Ziindtemperaturen von Hausbrenmloffen. Ermittlung der
Ziindtempp. fester Brennstoffe mit der Verkokungsapparatur yon L e s s in g . Yergleich
der Ergebnisse yerschiedener Brennstoffe. Beziehungen zu sonstigen Eigg. der Brenn­
stoffe. Px-akt. Bedeutung der Ziindtempp. fiir die Brennstoffbcwcrtung. (Fuel Sci.
Pract. 14. 254— 58. Sept. 1935. Northampton, Polytechn. Inst.)
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Elmer L. Lindseth und F. J. Leonhard, Selbstentziindung in Kohienvorratslagern.
VorsichtsmaBregeln bei Lagerung von Feinkohlen mit hohem Geli. an fluchtigen Bestandteilen oder Schwefel. Schrifttum. (Combustion [New York] 7. Nr. 3. 19— 22.
Sept. 1935. Cleyeland, Prod. Dep., Elec. 111. Co.)
S c h u St e r .
I. Rapoport, W- Abramów und A. Ssiowa, Ober Urtccr. t)ber die Zus. der
in yersehiedenen Ofenkonstruktionen durch Tieftemperaturyerkokung hergestellten
Urteere. Unters. eine Urteers aus Tschljabinskkohle, erhalten in einem M a c -L o r i n Ofen. Zur Erzielung hoherer Benzinausbeuten ist eine bestimmte Einw.-Daucr der
Temp. von 450— 550° auf dio Kohle crforderlich. (Chem. festen Brennstoffe [russ.:
Chimija twerdogo Topliwa] 5. 372— 79. 1934.)
Sc h o n feld .
A. M. Gutzait und I. R . Tselierny, Rdhrauleslillatian von Urteeren im Labo­
ratorium. Eine empir. Beziehung zwischen dem mittleren Kp. (f) der Fraktionen 11 .
dem Mol.-Gew. ( ii) wird wie folgt angegeben: M = 58 + 0,43 t + 0,000 37 <2. —
Laboratoriumsyerss. iiber Erhitzung yon Urteeren (Sapropelit- u. Humusurteer) in
Schlangen bis auf 300— 320°, wio auch das einstufigo Verdampfen im Verdampfer
zeigten, daB dio Anwendung der Rohrendestillation bei diesen Teeren in der Technik
moglich ist u. in einer halbtechn. Anlage gepriift werden muB. (Chem. festen Brennstoffe
[russ.: Chimija twerdogo Topliwa] 5. 252— 67. 1934.)
V. F u n e r .
C.
Frangopol, Ober die chemische Konstitulion de.r Kohlenteerriickstdnde. Ais
Ausgangsmaterial diente der bei 1100° erhaltene Teer einer Saarkohle. Die Verss.
wurden in halbtechn. AusmaBe in der Vers.-Station der Halberger Hutte, Brebach,
aurchgofiihrt. — Wahrend bisher die Unterss. inittels Dest. oder Extraktion mit
Losungsmm. angestellt wurden, beruht die Methode des Vf. darauf, daG er die Ruckstiinde katalyt. hydriert, u. zwar bei 350— 400°, 130 kg Wasserstoff/ąom Druck u.
u—10% NaH ais Katalysator. Die erhaltene braunrote ćilige Fl. zoigt griine Fluoresccnz bei einer Ausbeute von 85%. Das 01 wurde bei 50 mm Druck dest. u. zwischen
'-10 u. 300° zahlreiche Fraktionen aufgefangen. Physikal. Unterss. der Fraktionen des
hydrierteu Teerriickstandes sowie chem. Unterss. der dehydrierten Prodd. ergaben,
daB es sich um hydroaromat. polycycl. KW-stoffe handelt mit DD. > 1, mit groBer
tnerii]. Stabilitat (bei gewóhnliehem Druck beginnt der Zerfall erst bei 625°) u. einer
bei niedriger Temp. hohen Viscositat, welehe mit steigender Temp. scharf abfallt.
(Bul. Chim. pura apl. Soc. rom. S^iin^e 36. 15— 23. [Orig.: ruman.])
GURIAN.
N. A. Orlo W und O-A. Radtschenko, Versuch einer chemischen Untersuclmng
(ter organischen Masse des Kukersits. (Vgl. C. 1935. II- 1996.) Unters. des Kukersitwmnschiefess aus Gdow mit 50% Aschengeh., nach Anreicherung auf 16,81% Mineralsubstanz. Die organ. Substanz enthielt 77,48% C u. 9,3S% H, 0,25% N. Der A.-Bzl.Mtraktergibt 0,6% eines nahezu festen Bitumens, SZ. 39, VZ. 134, 66,28% C, 8,77% H.
V , o r g a n . Substanz 120. Der Ruckstand der ganz geringe Ausbeuten liefernden
•straktionmit amylalkoh, Lauge ergab mit A. 1,3% Estrakt mit 79,57% Cu. 11,18% TI
XVIII, 1 .
' '
31
478
H XIX. B r e n n s t o f f e .
E r d Ol .
M in e r a l o l e .
1 9 3 6 . I.
u. der vermutlichen Zus. CnH^n-łO*. Aus dem Ruckstand der alkal. Extraktion wimlen
ferner Valeriansaurc u. Homologe erhalten, sowie eine Saure Cn H ]80 2. Bei all diesen
Verss. konnte aber nur ein relativ geringer Teil der organ. Śchiefersubstanz erfaBt
werden. Auch das Erhitzen m it 10%ig. wss. Lauge boi 250° ergab nur 0,8% Estrakt
der ungefahren summar. Zus. C6H 10O2. Verestcrung der vereinigten Estrakte ergab
unter anderem 2 Fraktioncn der ungefahren Zus. Ci5H 20O2 u. CI.,H2.10 2. Dio nacli
Extraktion verbliebene organ. Śchiefersubstanz enthielt mu1 noch 5,72°/0 Aschc
(77,56% C, 9,74% H). Methylierung des Schiefers u. Buckstandes ergab 2,04 u. 2,60%
OCH 3 . (Chem. festen Brennstoffe [russ.: Cliimija twerdogo Topliwa] 5- 506—09.
1934.)
Schonfeld.
N. A. Orlow und L. M. Kurbatow, Zur Frage der Radioaktivitdt von Brennschiefem. Die Radioaktivitiit des Dictionemasoliiefers entsprach 0,21% U 30 8, in vermahlenem Zustande 0,065% U 30 8. In den Pyriteinschliissen des Schiefers wurden
15-10~12 g Ba/g gefunden. (Chem. festen Brennstoffe [russ.: Chimija twerdogo Topliwa]
5. 525— 27. 1934.)
Sch o n feld.
— , KoMehydrierung in der Billinghamanlage. Beschreibung dor Anlage u. des
dort angewandten I. C. I.-Yerf. (Fuel Economist 11. 48— 51. Okt. 1935.). S c h u s t e r .
I.
S. Diner und M. S. Nemzow, Hydrierung der Erdolruckstdnde und des Teers
in kcmtinuierlich wirkenden Anlagen. (Ygl. C. 1934. 1. 3002.) Arbeitsgang fiu- die
techn. Durchfuhrung dos Vorf. (Chem. festen Brennstoffe [russ.: Chimija twerdogo
Sc h o n feld .
Topliwa] 5. 438— 48. 1934.)
C.H. S. Tuphołme, Wirkung der Vorerhitzung des Katalysators bei der Crackhydrierung von Teer. Die giinstigste Wrkg. zeigten Kontakte (mit Ammoniummolybdat
impragniertes Aluminiumhydroxydgel), die auf etwa 500° Torerliitzt waren. Die Yorerhitzung erfolgt am besten im Luftstrom. Durch die Vorbehandlung des Kontaktes
steigt seine hydrierende Wrkg. (Chem. Industries 37. 32. Ju li 1935.) SCHUSTER.
C. Padovani und P. Franchetti, Methunsynihe.se aus einem Oemisch von Kohlenoxyd und Wasserstoff. Dio Synthese von Methan unter etwa 10— 12 at Druck aus
einem synthet. Gemisch von CO u. H 2 (erhalten durch Vergasung von B raunkoble
mit 0 2 bei tiefen Tempp.) lieB sich bei 330° iiber einem a u f ICieselgur niedergescblagenen
u. mit Al u. Mn aktivicrten Ni-Kontakt beim Durclisatz 1040 zu etwa 90% crreickeu,
war aber bei geringeren Durchsiitzen fast vollstandig. Bei der Venvendung von Leuchtgas,
dem H 2 ais Ausgangsgas zugesetzt war, trat allmiihliche Vergiftung des Katalysators
ein, dio auch nach Regenerierung ihren Fortgang nahm, so daB schlieBlich nur 27%
des CO in CH., umgesetzt wurden. Ein teilweiser Ersatz des Ni dureh Verwendung
eines naturlichen Siederits fiihrte besonders bei Leuchtgas + H 2 zu befriedenden
Resultaten. Jlit Leuchtgas allein trat jedoch durch C-Abscheidung Stomng ein, die
auch hohern C0 2-Geh. im Endgas verursachte. Ein Nickelkatalysator auf aktiver
Kohle arbeitete mit Lcuohtgas + H 2 gut, ohne H» erlahmte er schnell. Verss. mit
hohen Drucken (85— 104 at) lieBon die Katalysatoren schnell erlahmen u . fórderten
dio Kohlenstoffabscheidung. (Acqua e Gas 24. 57— (31. 1935. Sezione Combustibili
J. S c h m i d t .
del Reale Politecnico.)
John Albright, Enlwicklung des Hochdruekfraktionsverfahrens in Lucinda, Pennsylmnia. Es wird eine Hochdruckfraktionieranlage fur benzinhaltiges Erdgas fiir eine
Fraktionierung von 500 000 KubikfuB/Tag beschrieben. Das Gas wird mit geringem
Unterdruck angesaugt u. stufenweise auf 200, 500 u . 2000 Ibs/inch unter jedesmaligem
Absohciden der Kondensat® rerdichtet. Die Kondensate werden unter Druck fraktioniert, wobei Bzn. u . handelsiibliches Propan oder ein Athan, P ro p a n - B u ta n g e m is c h
gewonncn werden. Die Fraktionierkolonnen konnen so eingestellt werden, daB ais
Nichtkondensiertes Gas wahlwcise Methan oder Methan u . Athan entweichen. (Refinw
natur. Gasolinc Manufacturer 14. 420— 23. Sept. 1935.)
Ju . SCHMIDT.
J. S. Walton, Th ermodyna mischc Diagramme fiir Kohlenwasserstoffe. Es wird
auf die Wichtigkeit der Kenntnisse der therm. Daten der KW-stoffo hingewiesen u.
ais Beispiel Temp.-Entropie- u. das MoLLIER-Diagramm in amerikan. MaBeinheiten
fiir Athan mitgeteilt. (Refiner natur. Gasoline Manufacturer 14- 440— 43. Sept. 193:'.
De Florez Engineering Company, Inc.)
Ju . S c h m i d t .
I.
N. Beall, Isopentan. Es werden fiir Isopentan zwischen dem Kp. 27,95 u177,80° Dampfdruck, Vol. u. D. fur fl. u. gasfórmige Phase, die Warmeinhalte u- dic
Entropien fiir fl. u. gasfórmiges Isopentan tabellar. mitgeteilt. (Refiner natur. Gasolm c
Manufacturer 14. 437— 39. Sept. 1935.)
Ju. S c h m i d t .
1936. I .
HID5. B b e n n s t o f f e .
E b d Ol .
M in e r a lO le .
479
O.
Pipik, Untersuchung der Amylenfraktion. (Vgl. C. 1934- I. 2525.) Dic bei der
ltektifikation vou Amylalkohol bei 55° sd. Fraktion besteht yorwiegend aus Amylenen,
die dureh Behandeln mit H 2S0 1 hauptsachlich iti sek. Amylalkóhol yerwandclt werden
konnen. Dic Fraktion vermag mit S0 2 zu reagieren, unter Bldg. von Sulfonen, iihnlich
den KW-stoffen der Isoprenreihe. Konjugierto Doppelbindungen wurden nicht nachgewiesen. Die Aktivierung der Amylenfraktion bis zur Fahigkeit der S02-Bindung
ist eine katalyt. Rk., ais Aktivator wirkt der nach Abdestillieren der Amylenfraktion
verbleibende Ruckstand u. ebenso die Substanz, die sich bei der Rektifizierung der
Amylalkohole aus der Fraktion 55— 70° ausscheidet. (Petrol-Ind. Aserbaidshan [russ.:
Aserbaidskanskoe neftjanoe Chosjaistwo] 14. Nr. 10. 86— 91. 1934.)
SC H O N F E L D .
O.
G. Pipik, Untersuchung der Amylenfraktion. II. (I. vgl. vorst. Ref.) Es wurde
der Aktiyator isoliort, der zur Bldg. des festen Sulfons bei Einw. von S 0 2 auf die Amylen­
fraktion fiihrt. Der Aktiyator ruft auch stiirkere Harzbldg. in der Erstfraktion der
Dampfphasenspaltung, welche ebenfalls aus Amylenen besteht, hervor. Der „Aktivator“
ist der Ruckstand der Dest. yon langere Zeit stehenden Amylenfraktionen. Die nichtgereinigte Amylenfraktion der Dampfphasenspaltung liefert kein Sulfon, auch nicht
in Ggw. des Aktivators, infolge Geh. an einem negativen Katalysator. (Potroi.-Ind.
Aserbaidshan [russ.: Aserbaidshanskoe neftjanoe Chosjaistwo] 15. Nr. 4. 61— 66.
1935.)
SCHONFELD.
Gustav Egloff, 300 Jahre Ol. Ober die Entw. der amerikan. Olindustrie. (Ind.
Engng. Chem. 27. 648— 55. 1935.)
W alther.
Roh. Heublum, Synthelische Sauren der Erdolkohlenwasserstoffe und ihre Vertceitdung. Bericht iiber russ. Arbeiten iiber die techn. Oxydation von Paraffin- u. Mineral81-KW-stoffen, sowie Verwendung der erhaltenen Prodd. ais Firnisersatz, fiir Lacke,
piast. Massen, Kunstharze u. Glyptalliarze. (Nitrocellulose 6. 141— 43. Aug. 1935.
Berlin-Charlottenburg.)
N eu.
N. A. Butkow, Fragen der Kinetik und Beurteilung der Bóhsloffe zur Pyrolyse.
(Vgl. C. 1935. I. 831.) Die Ausbeuten an Teer (I), Gas (II) u. Lcichtol (bis 175°) (III)
bei der Pyrolyse von KW-stoffen bei 675° betrugen: Fenian, I 19%, I I 78%, H I 7,4%;
Heptan, I 30,3%, H 68,9%, H I 15,1%; Decan, I 39%, I I 56,2%; Cyclohemn, I 41%,
III 20,3%; Dimeihylcydohemn, I 45%, I I 55%, I I I 21,8%. Bei der Pyrolyse von
Pentan entstanden etwa 2,7% Russ. Zus. des Gases: aus Pentan 32% ungesatt. (a)
u. 11,6% H 2; aus Heptan 29,8% (a) u. 13,7% H 2; aus Decan 32,6 (a) u. 13,2% H 2;
aus Cyęlohexan 33,7% (a) u. 12,4% H 2; aus Dimethylcyclohexan 20% (a) u. 18,4% H,.
U. 15 des Leichtoles aus Pentan 0,740 (also kaum aromatisiert), der iibrigen Leichtole
0,83—0,871. Mit Ausnahme yon Dimethylcyclohexan lieferten dio KW-stoffe Gaso
ahnlicher Zus., wie die Pyrolysegase der Praxis. Naphtheno geben relativ niedrigere
Ausbeuten an Gas u. hohere Tcerausbeuten ais Paraffin-KW-stoffe. Ausbeuten bei
der Pyrolyse yon Grosny-Leuchtol (paraffin.) (I) u. Baku-Leuchtól (II) : Gas, I 57%,
II 43,4_%; Teer, I 42,7%, I I 55,4%, Rohbenzol, I 7,03%, U 8,61%, Rohtoluol, I 3,78%,
II 4,75%. Naphthenhalt. Prodd. sind nach den Verss. fiir die Pyrolyse giinstiger.
Vergleichende Pyrolyseyerss. mit Lg. bis Heizol aus naphthcn. Embaerdól zeigen, daB
die Lg.-Fraktion ais Rohstoff am geeignetsten ist (hinsichtlich der Aromatenausbeute).
(Petrol.-Ind. [russ.: Neftjanoe Chosjaistwo] 28. Nr. 6 . 62— 65.1935.)
Sc h o n f e l d .
S. A. Sadolin, Kontinuierlichcr Oasgenerałar ais Apparat zur Pyrolyse und Dampfphasenspaltung. (Petrol.-Ind. [russ.: Neftjanoe Chosjaistwo] 1935. Nr. 7. 29— 38.
Sc h o n f e l d .
L. A. Alexandrow, Destillate aus gecracktem Heizol ais Zusatzrohstoff fiir die
Spaltung. Bis zu 40% des Spaltheizoles (Masut) der WiNKLER-KoCH-Anlagen sd. bis
o00° u. stellen einen geeigneten Rohstoff fiir die Spaltung dar. Ergebnisse der Spaltung
eraes Heizoldestillats von einer Gasolspaltung. (Petrol.-Ind. Aserbaidshan [russ.:
Aserbaidshanskoe neftjanoe Chosjaistwo] 15. Nr. 5. 87— 91. 1935.)
Sc h o n f e l d .
S. N. Obrjadtschikow und M. M. Karassik, Untersuchung des „Reducing“Prozesses. Nahere Unters. des „Redueing“ -Crackyerf. (Petrol.-Ind. [russ.: Neft­
janoe Chosjaistwo] 1935. Nr. 7. 17— 20. Juli.)
Sc h o n f eld .
M. GerassiniOW und L. Muchin, Der Wert der latenlen Wdrme beim Iteformingproze.fi. Fiir Bzn. wurde fe k. zu — 184 Cal im Durchschnitt berechnet. (Petrol.-Ind.
[mss.: Neftjanoe Chosjaistwo] 28. Nr. 5. 6 8 . 1935.)
Sc h o n f e l d .
A.
J. Larin, Polymerisationsprodukte der Crackbenzine, ihre Untersuchung und
Anwemlung. Die fl. Polymerisationsprodd. der ZnCl2-Reinigung von Spaltbenzin u.
uer Prodd. der Erdolpyrolyse stellen, nach Abtreiben der fl. Anteile im Vakuum, brauch31*
480
H XIX. B b b n n s t o f f e .
E r d O l.
M in e r a ló le .
1 9 3 6 . I.
barc Rohstoffc fiir die Lackfabrikation dar. Die festen Riickstandc sind tiefbraun
bis sohwarz, Erweichungspunkt 95— 105°, D. 0,9— 1,0, Bromzahl iiber 100. Dic aus
der ZnCl2-Reinigung resultierenden Polymeren zeigen geringe SZZ., wahrend die aus
ungereinigtem Spaltbenzin durch Thermopolymerisation erhaltenen Prodd. prakt.
saurefrei sind. Lufteinleiten in die geschmolzenen Harze fiihrt zur Erhohung der SZ.
u. Erniedrigung des Tropfpunktes; Chlorierung fiilirt zur Abnahme der Bromzahl u.
Erhohung des Tropfpunktes. Die Prodd. reagieren heftig mit S u. konnen an Stelle
von Rubbcrax in der Kautsehukfabrikation Verwendung finden. Die aus den festen
, Polymeren dureh Extraktion isolierten Ole trocknen sehr gut u. besitzen liohe dielektr.
Eigg.
(Petrol.-Ind. [russ.: Neftjanoe Chosjaistwo] 28. Nr. 6 . 57— 62. Juni
1935.)
SCHONFELD.
R. J. Lewina, Zur Frage der Untersuchungsmethodik der Spaltbenzine. Die Unters.
eines kunstlichen Gemisches von KW-stoffen mit einem hohen Geh. an ungesatt.
zeigte, daB es auf Grund der friiher (C. 1934. I. 1423) vorgesehlagenen Methode móglich
ist, mit goniigender Genauigkeit die Zus. des ungesatt. Anteils von Crackbenzinen
zu bcstimnien. (Wiss. Ber. Moskau. Staats-TJniv. [russ.: Utsehenye Sapisski] 3. 241
bis 245. 1934.)
B e r s in .
Cristea G. Bedreag, Die Viscositdt der zur Befórderung durch Rohren geeigneten
Benzine. Die Eigg. von Flugzeug-, Leicht-, Extraktions-, Auto-, Motor- u. Schwerbenzin werden beschrieben u. die Methoden der Viseositatsmessung besprochen, wobei
auf die turbulente Stromung u. auf die Fehler der iibrigen Methoden hingewiesen wird.
Aus Messungen der absol. Viscositat mittels des BAUME-WlGNUM-Viscosimeters u. der
UMSTATTERschen Diagramme, welchc die Beziehung zwischen absol. Viscositat u.
absol. Temp. darstellen, ergibt sich, daB fur Bzl., Toluol, Heptan u. a. e gróBer ais
0,002 Poise ist, entspreehend l,l°E ngler bzw. 31,5° Saybolt bzw. 30° Redwood. —
Da auch bei der Berechnung der 3000 km langen Okmulgie—Mineapolis—ChicagoLeitung u. der 1500 km langen Leitung von Borger nach Saint Louis dio Viseositat des
Benzins mit 1° Engler angesetzt wurde, wird dieser Wert in die Formel von CoNSTANTINESCU eingefiihrt, wodurch die Formel q — 18,1 J/jO5■
7)./L erhalten wird. Darin bedeutet q die Stromungsgesehwindigkeit in Liter je Blin., D den Durchschnitt der
Róhre u. L ihre Lange. (Miniera 10. Nr. 9/10. 9— 11. Sept./Okt. 1935. [Orig.:
ruraan.])
GuRIAN.
Frederick D. Rossini, Grundlegende Untersuchung iiber die chemische Konstilution
von Schmierdlen. (Refiner natur. Gasoline Manufacturer 14. 266— 75. 1935. — C. 1935II. 2910.)
W alther.
G. Baum, Ólsparende und óllose Lager. Kurze Ubersicht iiber die ólsparenden
(olloses Lager, metallgetranktes Holz, ólgetranktes Holz, Metallgraphit), u. óllose Lager
(Holzlager mit Wasserschmierung, Kunstharzlager). (Oel Kohle Erdoel Teer 11.
697— 99. 22/9. 1935. Essen.)
J. S c h m id t .
H. A. Everett, Bewcrtung ton Schmierdlen. Die physikal. u. chem. Eigg., nach
denen Schmieróle bewertet worden, andern sich mit dem Augenblick, wo das 01 in
Betrieb genommen wird. Da sich nun diese sehr verschieden andern, erscheint es erforderlich, Prufyerff. zu entwickeln, die diese Anderung mit erfassen, um ein 01 in seinem
Verh. beim Gebrauch wirklich bewerten zu konnen. (Nat. Petrol. News 27. Nr. 25.
28— 31. 1935.)
W alther.
David B. Merrill, C. C. Moore jr. und Ulric B. Bray, Gebrauchscharahteńslik
von Schmierdlen in Abhdngigkeit von ihrer Zusammenactzung. Inhaltlich ident. mit
der C. 1935. II. 2317 reforierten Arbeit. (Refiner natur. Gasoline Manufacturer 14313— 23. 1935.)
W alther.
C.
Stephan, Graphitieren ton Schmierdlen. Kolloidgraphitschmierung erhoht die
Lcbensdauer von Maschine u. Schmieról, was durch Kurvenblatter, dio Senkung der
Reibungszahl u. Leistungspriifungen an Motoren mit Marken- u. Handelsólen mit uohne Graphitzusatz angegeben, erliiutert wird. Die Grapliitteilchen diirfen nicht gróBer
ais 0,3/0,5 m/t (nach AcHESON) bis hóchstens 5 fi sein u. mussen im 01 kolloidal suspendiert sein. Durch „Filter“ - oder „Docht“ -probe sowie Feststellung des Flockungspunktes mit einigen % Olsaure innerhalb 24 Stdn. u. anderen Prufverff. kann dic Gutę
des Kolloidgraphitschmiermittels bestimmt werden. (Oel Kohle Erdoel Teer 11- <>63
bis 6 6 8 . 22/9. 1935.)
W altherErnst Garbers, Vber die Schmierung der Fahrzeuglager. Bei Schmierpolstern sind
Woli-, Baumwollfaden u. Hanfnoppen die Olubertrager. Dauerschmierung ist anzu-
1936. I .
H I1X. B r e n n s t o f f e .
E r d ó l.
M in e r a ló le .
481
stroben, setzt aber ein sog. Einheitsol fiir alle Jahroszeiten yoraus. Zylinder-, Pondelrollcn-, Gleit- u. Walzlager laufen aueh in Eettschmierung. (Oel Kohle Erdool Teer
11. 699— 702. 22/9. 1935.)
(
W alther.
K. Krekeler, Dic Betleulung der Schmierung beim Ubergang zu neuen Lagerwerkstoffen. Da bei einer erforderliehen Umstellung auf dem Gebiete der Lagerwerkstoffe
die richtige Lagerschmierung yon groBer Bedeutung ist, gibt Vf. fiir Stahl-, Holz-,
PrcBatoff- u. Metall-Lager einen Uberblick iiber die wichtigsten bei der Schmierung
zu beachtenden Punkte. (Maschinenbau. Der Betrieb 14. 567— 68. Okt. 1935.
Hamburg.)
FRANKE.
C.
Walther, Altolaufarbcitung. Mittlere Regenerationsanstalten von J/2— 5 to
Tagesdurchsatz sind fiir einen Umkreis von etwa 250 km anzustreben. Je nach Art
des Altoles u. der Verunreinigungen sind yerschiedene Aufarbeitsungsyerf., Filtrieren,
Zentrifugieren, Bleichen, H 2S04-, AlClr usw. sowio Laugcnraffination anzuwenden.
SachgemaB aufgearbeitetes Altol kommt durehaus einem guten Durchschnittsol gleieh.
(Ocl kohle Erdoel Teer 11. 662— 65. 22/9. 1935.)
W alther.
Louis und Laronche, Beitrag zum Studium der Schmierdlverdiinnung bei Dieselmotoren. Der Untersehied zwischen der Schmierolyerdiinnung in Diesel- u. Vergasermotoren besteht lediglich darin, daB in ersteren, da Gasol yiscoser ais Bzn. isfc, dio
Viscositat des Schmieróls nicht so sehr yerringert wird. Oxydation u. Alterung des
Schmierols wahrend des Botriebes kommen hinzu. Zur Best. der Verdiinnung eines
Schmieroles durch Gasol wird yorgeschlagen, es im Kathodenlichtyakuum zu dest.
Durch Dest. des Schmierólcs im Kathodenlichtyakuum kann man feststellen, ob ein
Schmierol ein Destillat oder aus einem Destillat u. Bright-Stock zusammengesetzt
ist. (Ann. Office nat. Combustibles liąuides 10. 679— 89. Juli/Aug. 1935.) W a l t h e r .
Grupę, Zur Entstehung der Asphaltlagerstatten des Weiflen Jura bei Eschershausen.
(Oel Kohle Erdoel Teer 11. 650— 51. 22/9. 1935.)
J. S c h m id t .
Halley T. Gaetz, Wasserhdle Kohlenuiasserstoffe aus Asphalt. Asphalt wird fein
gepulvert u. mit PAe. estrahiert. Nach Filtrieren durch Baumwolle u. Fullererde u.
Abtreiben des Lósungsm. wird der Extrakt durch Dest. im Hochyakuum in drei Fraktionen zerlegt, die wiederholt mit H 2SO., raffiniert, mit W. gewaschen, mit metali. Na
getrocknet u. wieder im Hochyakuum dest. werden. Es werden wasserhelle, nicht
fluorescierende KW-stoffe erhalten, die langer ais zwei Jahre ohne Farbyeranderung
haltbar sind. (Ind. Engng. Chem. 27. 647. 1935.)
WALTHER.
K. P. Lichuschin, S. Ch. Schchijan und N. Ch. Lewkopulo, Zur Frage der
Regeneration der Schwefdsdure aus dem Saurcschlamm. Die durch Behandeln mit
W.-Dampf u. Losen der organ. Substanz in Solarol regenerierte H 2 S0 4 aus dem Goudron
enthalt noch organ. Stoffe, welche sich bei Zusatz von W. ais kolloide Ndd. ausscheiden.
Durch Erhitzen der Saure auf 270— 300° mit H N 0 3 laBt sich jedoch die Schwierigkeit
der Regeneration umgehen. (Petrol.-Ind. Aserbaidshan [russ.: Aserbaidshanskoe
neftjanoo Chosjaistwo] 15. Nr. 5. 94— 97. 1935.)
Sc h o n f e l d .
S. Iossifow, Veriverlung von Saureschlamm zu Saure und fliissigem Brennstoff
durch Ueipmiscliung in kontinuierlichem ZJmlauf. Die zur Trennung der H 2 S0 4 aus dem
Goudron orforderliche Warmezufuhr erfolgt dureh Vermischen mit auf 150° vorgewarmtem Heizól. (Petrol.-Ind. Aserbaidshan [russ.: Aserbaidshanskoe neftjanoo
Chosjaistwo] 15. Nr. 5. 105— 09. 1935.)
Sc h o n f e l d .
I.
Kurbatow, Eine chemische Methode żur Bestimmung des Zersetzungsgrades von
Torf. Da die mkr. Best. des Zers.-Grades von subjektiven Einfliissen abhangig ist,
wird yorgeschlagen, den Zers.-Grad des Torfes auf Grund des Humusgeh. (Sodalósliches) zu ermitteln. Dio yermahlene lufttrockene Probo wird erst mit Bzl., hierauf
mit A. extrahiert, der Ruckstand mit 50 ccm W. 2 Stdn. erwarmt u. filtriert. Der Nd.
'' ird mit 50 ccm 5°/oig- Sodalsg. 2 Stdn. erwarmt, am nachsten Tage zentrifugiert,
tos Unl. nochmals mit Sodalsg. behandelt. Aus den Extrakten wird der Humus durch
HC1 ausgeschieden, von der Fl. abgeschleudort, ausgewaschen u. bei 100— 105° ge­
trocknet. (Torf-Ind. [russ.: Torfjanoje Djelo] 1935. Nr. 3. 23— 25.)
SCHONFELD.
N. Pjawtschenko, Die Bestimmung des Zersetzungsgrades von Torf nach dcm
Miunigewicht. Die Methode stellt einen Vers. dar zur Best. des Humifikationsgrades
des trockenen Torfes. Vollstandig humifizierter Torf wird das gróBte, nicht zersetzter
das kleinste Vol.-Gew. zeigen. Nach dem Vol.-Gew. kann man deshalb die Humitikationsstufe berechnen. Die Beziehung zwischen der Humifikationsstufe u. dem
\ol.-Gew. entspricht: I I = dn — d jk (H = Humifikationsstufe, dn = Vol.-Gew. des
torfes, d9 = Vol.-Gew. des absol. trockenen u. aschfreien nichtzersetzten Torfes,
482
HXIX. B r e n n s t o f f e .
E r d ó l.
M in e r a lO le .
1 9 3 6 . I.
k, eine GroBe, welche der Zunahme des Yol.-Gew. boi Erliohung der Humifikation
um 1% entspricht u. eine Konstanto darstellt). dn muB auf wasser- u. aschefreie Substanz umgerechnet werden: H = dn (100— TI7) (100 — Z)/10 4 k — d jk (TF = H 20Geh. in % , Z = % Asche). Auf esperimentollem Wego wurde k — 0,0068 befunden.
Man erhalt dann H = [1,20 P (100— W) (100 — 2)]/[0,0068 {1,2 V 10-“P 2 (100 — IF)]
— 19 (I). (P — Einwaage, V = Vol.) Ausfuhrung der Best.: Dio bis auf konstantes
Vol. zusammengeklopfte, gopulvertc Einwaage wird nach Abmessen gewogen (P).
Gloiohzeitig wird der Aschen- u. W.-Geh. bestimmt u. hierauf nach der Formel I H ermittelt. Zur einheitlichen Best. des Vol.-Gew. der Einwaage wurde ein App. konstruiert, der mit Hilfe eines Kolbens die Einwaage im MeBzylindcr zusammendriickt.
(Torf-Ind. [russ.: Sa torfjanuju Industriju] 1935. Nr. 6 . 34-—37. Juli.) ScHONF.
W . R. Kimer, Mikrochemische Analyse fesłer Brennstoffe. Schwierigkeiten bei
der Anwendung der PfiEGLSchen Mikromethoden auf die Unters. fester Brennstoffe
u. ihre Beseitigung. Schrifttum. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 294—99. 15. Sept.
1935. Pittsburgh, Pa., Carnegie Inst. of Techn., Coal Res. Lab.)
ScHUSTER.
W. T. Reid, Ein-stellung der verschiedenen Oxydalionsstufen des Eisens bei der
Bestimmung des Schmelzpunktes von Kohlenaschen. Vers.-Anordnung u. Arbeitsweisc
bei der Einstcllung einos bestimmten Osydationsgrades des Eisens fiir die Ermittlung
des Aschen-F. u. ihre prakt. Bedoutung. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 335—38.
15. Sept. 1935. Pittsburgh, Pa., U. S. Bur. Mines, Exp. Stat.)
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P . E. Hall, Bemerkung zur Bestimmung des Sticksloffes in Kohle. Verbesserung
der KjELDAHL-Methodo in der A usfuhrung von B e e t . Genaue Arbeitsvorschrift.
( J . ehem. m etallurg. M in . Soc. S outh A frica 36. 28— 31. A ug. 1935.) S c h u s t e r .
B. M. Rybak, Beslimmung der mineralischen Aciditat in Enlólprodukten. (Vgl.
C. 1934. I I . 380.) Eine alkoh. Lsg. der Na-Salze der Naphthensauren der LeuchtSlfraktion wird mit der Einwaage des sauren Prod. geschuttelt u. dio alkoh. Lsg. mit
HC1 titriert: Dio Titrationsdifferenz der Seifenlsg. u. der das H ,S 04-haltige Prod. ent­
haltenden Lsg. ergibt den Mineralsiiuregeh. nach:
2 R C 02Na + H 2SO,, = Na 2SO., + 2 R-COOH.
(Petrol.-Ind. Aserbaidshan [russ.: Aserbaidshanskoe neftjanoe Chosjaistwo] 15. Nr. 4.
81— 84. 1935.)
_
Sc h o n f e l d .
Karl B. Edwards und Rolfe Lacey, Athylenglykohnonoacetat ais selektices
Losungsmittel zum Trennen der Paraffine ron anderen Olen. Mit Athylenglykolmonoacetat kann man „Paraffine" (paraffin. u. naphthen. Bestandteile) aus den Teerolen
der Hochtemp.-Verkokung u. den Urteer abscheiden. Leuchtol ist in diesem Lósungsm.
zu 0,5— 0,7%, Spindelol zu 0,25% u. weniger 1.; dio Losliclikeit kann mit steigendem
Kp. der Fraktion yernachlassigt werden. Umgekehrt geht Kreosot vollkommen in
Lsg. In Mischungen von Teer- u. Erdólen lassen sich diese „Paraffine" noch bei einem
Geh. yon 2,5% sehr genau ermitteln. Sauren u. Phenole miissen vorhcr entfernt werden;
Bzl., Toluol u. Rohbcnzin werden nicht geniigend scharf yoneinander getrennt. —
Das Losungsm. gestattet noch nicht eine einwandfreie Unterscheidung zwisehen
Paraffinen aus Teer- u. solchen aus Erdolen. Anwesenheit von groBeren Mengen an
krystallin. Paraffin spricht fiir die Herkunft aus Urteer. Ais ein weiteres Mittel zur
Identifiziorimg kann das Dichte-Siedepunktkurveverf. (E d w a r d s , J. Soc. chem.
Ind., Chem. & Ind. 43 Trans. 143. 1924) herangezogen werden. (J. Soc. chem. Ind.,
Chem. & Ind. 54. Trans. 253— 54. 1935.)
W a l t h e RE.
C. Lane und E. L. Garton, Die Basis von Boholen. Die Rohóle werden bis
275° bei at-Druck, dann bei 40 mm Restdruck bis 300° dest. Die Fraktionen, die bei
at-Druck zwisehen 250 u. 275° bzw. bei Vakuum zwisehen 275 u. 300° dest., werden
ais Schliisselfraktionen bezeichnet. Liegt dieD. der Schlusselfraktion I iiber 40,0° A.P.I->
so sind die leichten Fraktionen des Oles paraffin., liegt sie unter 33° A. P. I., so sind
sic naphthen. Liegt sie dazwischen, so sind sio gemischt. Ebenso sind die schweren
Fraktionen paraffin., wenn die D. der Schliisselfraktionen I I iiber 30,0° A. P. I- liegtj
naphthen., wenn sie unter 20° A. P. I. liegt, u. gemischt, wenn sio dazwischen liegtDementsprechend ergeben sich 9 Gruppen vou Olen: 1. paraffinbas., Destillatc alk'
paraffin., 2. paraffin-gemischtbas., leichte Fraktionen paraffin., schwere Fraktionen
gemischt; 3. gemischt-paraffinbas., leichte Fraktionen gemischt, schwere Fraktionen
paraffin.; 4. gemischtbas., Destillato alle gemischt; 5. gemischt-naphthenbas., leichte
Fraktionen gemischt, schwere, Fraktionen paraffin.; 6 . naphthen-gemischtbas., leichte
Fraktionen naphthen., schwere Fraktionen gemischt; 7. uaphthenbas., D e s t ill a t e alle
naphthen.; 8 . paraffin-naphthenbas., leichte Fraktionen paraffin., schwere Fraktionen
1936. I .
JW - Bren n st o ffe.
Erdól.
M in e r a l ó l e .
483
naphthen.; 9. naphthen-paraffinbas., leichte Fraktioncn naphthen., schwere Fraktionen
paraffin. (U. S. Dep. Interior. Bur. Mines. Rep. Inyest. 3279. 12 Seiten. Sept.
1935.)
WALTHER.
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Schmierólen, ikrę Best. im Betrieb. (Steam Engineer 5- Nr. 49. 28—29. Okt.
1935.)
H ut h .
F. H. Gamer und w. E. J. Broom, Genauigkeit von Viscositalen, gemessan in
Englergraden. Exakte Vergleicksverss. mit 10 Olen in 8 yerschiedenen Laboratorien
zeigten, daB bei Bestst, von Viscositaten von Olen im Englerviscosimeter, beim gleichen
App. mit ± 2°/ 0 Eehler, in yerschiedenen App. mit 3—7°/„ Fehler gerechnet werden
mufl. Die Eehler wachsen mit der Zahigkeit der Ole u. der Unters.-Temp. Zur Umrechnung auf absol. bzw. kinemat. Zahigkeit oder zur Ermittlung des Viscositatsitides reicht demnach die Best, im Engleryiscosimeter n i c h t aus. (Rev. petrolifere
1935. 1204— 05. 21/9. 1935.)
Ji}. S c h m i d t .
Ciro Giro, Turin, Italien. Mischung zur Erhohung der Brennbarkdt von Brennsloffm, bestehend aus einem Salzgemisch, das sich unter Bldg. yon Oa zers. u. dio
Asche poroś u. unschmelzbar macht. Man spriiht z. B. auf die Kohlc eine Lsg. eines
Gemisches von 50 (Teilen) NaCl, 25 NaM On, 10 N aN 03, 5 MnO., u. 10 Natriumxantho'jenot. (It. P. 280 808 yom 8/7. 1929.)
D e r s in .
A. Koeziha, ITngarn, Fcsler Brennsloff fiir Vulkanisiervorr., bestehend aus
C-haltigen Grundstoffen (Holz, Papier), O abgebenden Stoffen, sowie Bindemitteln
(Zucker) u. gegebenenfalls Fiillstoffen (Starkę). Dic O abgebenden Stoffe werden so
gewahlt, daB Stoffe, die den O rasch abgcbon (K N 03), mit solchen, dio ihn langsam
abgebcn (K.,0r„07, KMnO,), gleichzeitig zur Verwcndung kommen. (Ung. P. 107 769
vom 28/10.”1930, ausg. 15/12. 1933.)
K o nic .
A. Kocziha, Ungarn, Fesler Brennsloff. An Stelle des hygrosltop. Zuckers wird
Dextrin ais Bindemittel yerwendet. Der geformto Brennstoff wird mit einom Caseinbrci
iiberzogen u. mit wss. CH 20-Lsg. entwassert. (Ung. P. 109 928 vom 8/3. 1932, ausg.
1/5. 1934. Zus. zu Ung. P: 107 769.)
K o n ic .
Texas Co., New York, N. Y ., iibert. von: George Armistead jr., Port Arthur,
Texas, V. St. A., Spaltverfahren. Das Ausgangsol wird unter Druck durch eine erhitztc
Spaltsclilange u. in zwei erhitzte Spaltkessel geleitet, aus denen die Dampfe zu einem
unter Druck stehenden Depłilegmator entweichen. Das Dcphleginat tritt in eine
Fraktionierkolonne, in die auch das Rohol eingefuhrt wird u. aus der die leichtcn KWstoffe zu einer Kondensationsanlago entweichen. Das Riickstandsól der Kolonne wird der
Spaltschlange ais Ausgangsol zugefuhrt. Das Ruckstandsól der Spaltkessel wird unter
Dmckentspannung in einen zweiten Verdampfer eingeleitet, dessen Dampfe ebenfalls
der yorgenannten Kolonne zugeleitet werden. (A. P. 1999 270 vom 2/6. 1928, ausg.
30/4.1935.)
D e r s in .
Texas Co., New York, N. Y., iibert. von: Luis de Florez, Pomfret, Conn.,
V. St. A., Spaltverfahren. Schweról wird unter Druck durch eino Spaltschlange u.
in eine Spałtkammer geleitet, aus der die Dampfe zu einer Fraktionierkolonne gehen.
Die -Bzft.-Diimpfe treten in einen Kiihler, wahrend das schwere RiickfluBkondensat
der Spaltschlange wieder zugefuhrt wird. Eine aus der Mitte der Kolonne abgenommene
Mittelfraktion wird bei geringercm Druck u. hóherer Temp. durch eine zweite Spaltsehlange u. in eine zweite Spałtkammer gefiihrt, aus der die Dampfe in eine Fraktionier­
kolonne gehen. Das Destillat wird in die erstgenannte Fraktionierkolonne ais Dephlcgmicrmittel eingefuhrt, wahrend das RiickfluBkondensat der ersten Spaltschlange
zugeleitet wird. D a s Rohól wird teilweise direkt in die erste Spaltschlange, teilweise
in die zweite Spałtkammer u. die zweite Fraktionierkolonne eingefuhrt. (A. P. 2 003 137
yom 2/2. 1931,‘ausg. 28/5. 1935.)
D e r s in .
Texas Co., New York, N. Y ., iibert. yon: W illiam M. Stratford, New York,
*' ■Y., V. St. A., Spallverfahren. Das Ausgangsol wird zuerst in fl. Phaso bei 750— 900° F
unter hohem Druck in einer Rohrschlange mit anschlieBender Spałtkammer u.
Fraktionierkolonne gespalten. Das schwere RiickfluBkondensat der Kolonne wird
der Spaltschlange wieder zugefuhrt, wahrend eine mittlere Fraktion aus der Kolonne
abgefuhrt u. unter etwa Atmospharendruck in der Dampfphase bei 900— 1050° F
gespalten u. einer Kolonno zugefuhrt wird. Das Rohol wird in diese Kolonne eingefiihrt. u. dest., wobei das schwere Riickstandsól aus dem Yerf. entfemt u. eine
nuttlerc RuckfluBkondensatfraktion der ersten unter Druck stehenden Spaltschlange
484
IIX1X. B r e n n s t o f f e .
E r d o l.
M in e r a lo le .
1936. I.
nls Ausgangsól zngcfiihrt wird. Das bei dem Dampfphasenverf. kondensierte Bzn.
wird ais Dephlegmiermittel in die crste Kolonne eingefiihrt. (A. P. 2 003 776 vom
12/2. 1931, ausg. 4/6. 1935.)
D e r s in .
Texas Co., New York, N. Y., iibert. von: Frank W . Hall und Harris A. Smith,
Port Arthur, Texas, V. St. A., Dampfpha^espaltverfahren. Schweról wird verdampft,
u. dic 700— 800° h. Dampfe werden nacheinander durch 3 liochcrhitzte, mit feuer­
festen Steinen ausgemauertc Konverter geleitet, von denen der erste auf 900— 1000° F,
der zweite auf 1000— 1100° F u. der dritte auf 1100— 1300° F erhitzt ist. Es sind
4 Konverter vorgeselien, von denen der eine standig in Regcneration durch HeiBblasen ist u. bei denen die Schaltung dor Dampfe so erfolgt, daB ais crster stets der
kiiltcste u. ais letzter stets der frisch regeneriertc, heifieste Konvertcr eingeschaltet
ist. Die Dampfe werden dann in einen Separator geleitet, wo hochsd. Spaltprodd.
nbgcsctzt u. gegebenenfalls durch Einspruhen von kaltem 01 abgeschieden werden,
worauf die Dampfe einer Fraktionierkolonne zugefuhrt werden. (A. P. 2 005 675
vom 27/4. 1931, ausg. 18/6. 1935.)
D e r s in .
Texas Co., New York, N. Y ., ubert. von: John S. Gallagher, Tulsa, Okla.,
V. St. A., Spallrerfahren. Das Ausgangsól wird in einer Heizschlange auf Spalttemp.
erhitzt u. dann in eine Reihe miteinander verbundener zylindr. Spaltkammcrn eingefiihrt, dic von auBen durch h. Gase beheizt werden u. in denen mittels Riihrfliigel,
dic in einem unten offenen Rohrcinsatz laufen, fur eine stiindige ICreislaufbewegung
der h. Ole innerlialb jeder Spaltkammer gesorgt wird, um eine gleichmaBige Belieizung
zu erzielen. Aus den Spaltblasen entweichen die Dampfe zu einer Kolonne. Die Riickstandsóle der Spaltblasen werden unter Druckentspannung in einen Verdampfer
gefiihrt, in dem das hochsd. 01 von den Diimpfen getrennt wird, dic fraktioniert werden
u. dereń Riicklaufkondcnsat der Spaltschlange wieder zugefuhrt wird. (A. P. 2 006 449
vom 18/4. 1928, ausg. 2/7. 1935.)
D e r s in .
Texas Co., New York, N. Y.. iibert. von: Claude W. Watson und Victor
stapleton, Port Arthur, Texas, V. St. A., SpaUrcjfahren. Das Ausgangsól, z. B.
Gasól oder ein hochsd. Ruckstandsol, wird vorgewarmt, in die Fraktionierkolonne
eingefiihrt u. mit dem Kolonnenriicklauf zu einer Spaltschlange geleitet, aus der es
in einen Verkokungsraum eingefiihrt wird, wo das 01 bis auf Koks abdest. wird. Dic
Dampfe gehen zu der erwahnten ersten Fraktionierkolonne, u. aus dieser zu einer
zweiten Kolonne, aus der die jBzji.-Dampfe der Kondensation zugefuhrt werden, wahrend
das RiickfluBól dieser Kolonne ebenfalls der Spaltschlange zugeleitet wird. (A. P.
2 008 480 vom 9/9. 1931, ausg. 16/7. 1935.)
D e r s in .
Standard Oil Co., Chicago, 111., iibert. von: Oswald C. Brewster, Kansas City,
Mo., und Max G. Paulus und Andrew E. Thompson, Casper, Wyo., V. St. A., SpaHrerfahren. In einer Spaltblase wird eine groBcre Menge Ol unter Druck dadurch auf
Spalttemp. gebracht, dafi das 01 durch Heizrohre geleitet u. teilweise direkt unter den
Olspiegel in die Blase eingefiihrt u. zum Teil durch in der Blasc liegende Rohrc mit dem
01 zum Warmeaustausch gebracht u. erneut durch die Heizrohre geleitet wird, wobei
es mit einem Teil Frischól wieder aufgefiillt wird. Ein Teil des Riickstandsoles in der
Blase, von der die Leichtole einer Dest.- u. Kondensationsanlago zugefuhrt werden,
wird standig entfernt. (A. P. 2 000 687 vom 13/2. 1928, ausg. 7/5. 1935.) D e r s i n .
Standard Oil Co., Whiting, Ind., iibert. von: Robert E. Wilson, Cliicago, 111.,
V. St. A., Spallverfahren. Das durch Warmeaustausch in den Verdampfem vorgewarmto 01, z. B. ein Gasol, wird unter 53— 63 at Druck bei Tempp. von etwa 875° F
in einer Spaltschlange erhitzt u. in eine Spaltkammer eingefiihrt, aus der es unter
Druckverminderung um etwa 10— 15 at mit einer Temp. von etwa 750° F in eine crste
Verdampferkolonne eintritt, aus der die Dampfe einer Fraktionierkolonne zugefuhrt
werden. Das Ruckstandsol des ersten Verdampfors tritt in einen zweiten Verdampfer,
wo es unter Entspannung auf gewóhnlichen Druck infolge der ihm eigenen hohen
Temp. dest. wird. Das Gemisch der abdcstillierenden Dampfe geht zu einer Kondensationsanlage u. aus dieser zu einer Mischkammer, wo es mit dem Rohol u. hoher ais
Bzn. sd. Zwischenkondensaten, die von der ersten Verdampferkolonne abgenommen
werden, gemischt u. der Spaltschlange erneut zugefiihrt wird. (A. P. 2 009 367 vom
1/6. 1931, ausg. 23/7. 1935.)
D e r s in .
Universal Oil Products Co., Chicago, 111., iibert, von: Jacob Benjamin Heid,
Chicago, 10., V. St. A., SpaUverfahren. Bei einer aus Spaltschlange, Rk.-Kamnier,
Verdampfer u. Fraktionierkolonne bestehenden Anlage wird das Rohól in den Verdampfer eingefiihrt u. unter dem EinfluB dor von der Rk.-Kammer kommenden h.
1936. I .
H X]X. B r e n n s t o f f e .
E r d Ol .
M i n e r a l Ol e .
485
Gase u. Dampfe von den leicht sd. Anteilen befreit. Das Ol flieBt dann zu einer Hcizschlange u. in einen Verdampfer, in dem es bis auf hochsd. Riickstandsol abdest. wird,
wahrend die Dampfe in die obengenannte Fraktionierkolonne eingefiihrt u. hier mit
den von der Spaltanlage kommenden KW-stoffon dest. werden. Das hier erhaltono
Kolonnenrucklaufol dient ais Rohstoff fiir die Spaltanlage u. wird der Spaltschlango
direkt zugeleitet. (A. P. 2 003 537 vom 18/12.1931, ausg. 4/6.1935.)
D e r s in .
Universal Oil Products Co., tibert. von: Joseph^ G. Alther, Chicago, Ul.,
V. St. A., Spaltverfahren. Bei der aus Spaltschlango, Rk.-Kammer, Verdampfer u.
Fraktionierkolonne bestehenden Anlage befindet sich im oberen Teil der letzteren
ein Zwdschenboden, von dem eine hoher sd. -Bzre.-Fraktion abgezogen wird, wahrend
die Dampfe des Leichtbenzins aus der Kolonne entweichen u. einem Kiikler zugefiihrt
werden. Um das Leiohtbenzin zu raffinieren, wird in den oberen Dampfraum der
Kolonne W.-Dampf eingeblasen, der mit dem Leiohtbenzin zusammen kondensiert
wird. Das Schwerbenzinkondensat sammelt sich in einer Kolonne, deren unterem
Teil Damj)f durch eine Rohrschlange zugefiihrt wird, um das im Schwerbenzin gel.
Leiohtbenzin in Dampfform abzutreiben. Die Dampfe werden in den oberen Teil der
Hauptkolonne eingofuhrt. (A. P. 2 009128 vom 30/3. 1932, ausg. 23/7. 1935.) D e r s in .
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, Reinigung von Kohlenwasserstoffen. Diene enthaltende Roh-KW-stoffe (Bzl., Spaltbenzin) werden durch Einw.
von p-Chinonen, insbesondere a-Naphthochńion. (I), von den ungosatt., zur Verharzung
neigenden Verunreinigungen befreit. Bei maBig erhohter Temp. werden auf diese
Weise zunachst die Additionsprodd. aus cycl. Dienen mit konjugierter Doppelbindung
u. I, bei gesteigerter Temp. diejenigen aus acycl. Dienen, wie Isopren, Piperylen oder
ihre Deriw., u. I abgescliieden. Durch portionsweisen Zusatz zuvor erniittelter Mengen I
konnen nacheinander Methylcyclopentadien u. Cyclopentadien abgetrennt werden.
Die Abschcidung kann jeweils durch Vakuumdest., starkę Abkiihlung oder Ausschuttelung mit wss. A. erfolgen. — Die Additionsprodd. sind ais Deriw. des Anthrachinons
zur Herst. von Farbstoffen yerwendbar. — Zu 1000 (Teilen) Spaltbenzin (Kp. ca. 150°)
aus einer bestimmten Petroleumsorte werden bei gewohnlicher Temp. unter Riihren
nacheinander 70,15 u. 25 Tzugefugt, wobei nach jedem Zusatz das Gemisch der Vakuumdest. unterworfen wird. (F. P. 785 851 vom 20/2. 1935, ausg. 21/8. 1935. D. Prior.
9/3. 1934.)
_
_
Probst.
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, Beinigung rem Kohlenwasserstoffen. Diene enthaltende Roh-KW-stoffe werden bei gewohnlicher Temp. naeheinander durch Einw. yon a,-ungosatt. Carbonsauren bzw. deren Anhydriden, z. B.
ilakimaureanhydrid, yon den ungesatt. Harzbildnern befreit. Die Abscheidung der
Rk.-Prodd. kann hier auch dureh Behandlung mit Kalkmilch erfolgen. Aus den Kalksalzen werden die Sauren mittels H 2S0 4 oder Alkalibisulfat in Freiheit gesetzt u. mit
sd. Lg. behandelt, wobei die Methylbicydohepten-o-dicarbonsaure in Lsg. geht, wahrend
die Bicydohepten-o-dicarbonsaure sich nicht lost. Aus dem Filtrat der Kalksalzo kann
man nach Entfernung des Kalks die Additionsprodd. aus Maleinsaure u. acycl. Dienen
durch Zugabe von Kupfersulfat oder Bleiacetat in Form ilirer Cu- oder Pb-Salze gewinnen. (F. P. 785 852 vom 20/2.1935, ausg. 21/8.1935. D. Prior. 21/3.1934.) P r o b s t .
Fritz Seidenschnur, Freiberg, Sa., Entschwefdn von Schwelbenzinen. Die Entschwefelung der bei der Schwelung von Brennstoffen entstehenden Benzine (Kp. < 250°)
durch Behandeln mit H 2 oder H , enthaltenden Gasen unter Druck, bei hoheren Tempp.
in Ggw. von aus Chloriden des Mo, Cr oder W oder deren Gemischen bestehenden
Katalysatoren ist dad. gek., daB die Chloride in Form yon alkoh. Lsgg. zur Anwendung
gebracht werden. — Aus einem Braunkohlenschwelbenzin mit einem S-Geh. yon 6 ° / 0
"ird bei 200 at u. 400° ein schwach gelbliches Leichtól mit einem S-Geh. von 0,1%
erhalten. (D. R. P. 616102 KI. 12r yom 2/9. 1932, ausg. 19/7. 1935.)
P r o b s t.
I- G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Max Harder und
Wilhelm Dietrich, Oppau), OxydierenhohermolekularerParaffin-KoMenwasserstoffe, dad.
gek., daB man die Ausgangsstoffe yor der Oxydation zwecks Entfernung der organ. N-,
°.-Vel'bfc- in an sich bekannter Weise mit konz. I I 2S0 4 in Ggłv. geringer Mengen
9 n«/ '^^kst^ffOTyden behandelt. — 500 Teile russ. Oasól werden bei 30° mit 30 einer
ioig. Nitrose unter Riihren yersetzt, nach Entfernung des Saureschlammes sauer
oder alkal. gewaschen u. das gereinigte 01 in ublicher Weise oxydiert. In ahnlicher
Heise konnen 500 amerykan. Gasol mit 25 konz. H 2S0 4 u. 1% Stickoxyden oder 1000
oh/pvraffin (I) mit 50 konz. H 2SO, ti. 5 konz. H N 0 3 bei 80° oder 1000 aus amerikan.
erhaltenes I mit 100 H 2 S0 4 u. 7 HNOs oder 1000 reines Handelsparaffin mit
H XX|. L e d e r .
486
G e rb s to ffe .
1936.
I.
40 H ,S 0 4 u . 2 H N 03 bei 80° vor der Oxydation gereinigt werden. (D. R. P. 619113
KI. 12 o vom 28/3. 1930, ausg. 21/9. 1935.)
D onat.
Standard Oil Development Co., V. St. A., Herstellung von Oxydati<msprodukten
aus Kohlenwasscrstoffcn. Aus hoehmolekularen Paraffin-KW-stoffen, wie sie aus dem
Petrolalum erhaltlich sind, worden vor der Oxydation die oligen Bestandteile entfernt.
Z. B. wird das Paraffin dest. oder unter Verringerung des Mol.-Gew. erhitzt bzw. geerackt u. zwar unter móglichst geringer Bldg. teerartiger Prodd., oder ohne merkliche
Spaltung dehydriert. Das olfreie Prod. kann dest. u. dann in fl. Zustand mit Luft
bei etwa 120— 170° z. B. solange oxydiert werden, bis es 20— 7 0 % verseifbare Bestand­
teile enthalt, dio man abtronnt.. Bei der Dest., die in Ggw. eines H,-reichen Gases
durehgefuhrt werden kann, kami durch Einstellung bestimmter Drucke gleichzeitig
eine Żers. erzielt werden. (F. P. 779 895 vom 18/10. 1934. ausg. 13/4. 1935. A. Prior.
10/11. 1933.)
D onat.
Vittorio Brughera und Angelo Alizeri, Genua, Pulrerfónnige Massen aus natiirlichen oder kiinstlichen Wachsen, wio Paraffin, Ceresin, durch Schmelzcn u. Verrulircn
der Wachse mit einer wasserhaltigen Fl. (A., Propylalkohol) mit anschlieBendem
allmahlichen Abkiihlen. Die D. der Fl. u. des Wachses kann gleich sein. (It. P315 299 vom 14/7. 1933.)
K onic ,.
M. A. Kurnajew, U. S. S. R . , Herstellung von Asphaltbeton fiir Slrafieiibauziuecke.
Dio ublichen Bestandteile des StraBcnbaubetons werden mit etwa 70— 8 0 % der beim
Yerbrennen von staubfórmigen Braunkohlen entstehenden Flugasche vermiscbt.
(Russ. P. 41432 vom 27/12. 1933, ausg. 31/1. 1935.)
R ic h t e r .
Giuseppe Borotto, Mailand, Herstellung von Strapendecken. Schotterstrafien
werden mit einem kimstlichen Asplialt bedeckt, welcher aus einem Gemisch aus
Bitumen u. Quarz- oder Kalksand besteht. (It. P.316400 vom 21/10. 1933.) H o f f .m .
Texas Co., New York, ubert. von: Wallace A. Mc Milian, Beacon, N. Y.,
V. St. A., Destillicr- und Fraklionierapparat zur Analyse von Gemischen von fiiichligen
Flilssigkeiten, Gasen oder Dampfen, die kondensierbare Anteile enthalten. Der App.
besitzt einen langen, schmalen Fraktionieraufsatz, in dem die Dampfe mit der zuriickflieCenden Fl. in innige Beriihrung kommen. In einem Beispiel wird ein Gemisch von
leichten KW-stoffen, wie Propan, Butan u. Isobutan fraktioniert dest. u. dabei dic
Arbeitsweise der App. naher erliiutert. — Zeichnung. (A. P. 2005 323 voni 13/11934, ausg. 18/6. 1935.)
M. F. M u l l e r .
Walter J. Podbielniak, Long Beach, Calif., V. St. A., Analyse von fiiichligen
Flussigkeilen, fliissigen und gasformigen Mischungen und gashaltirjen kondensierbaren
Fliissigkeiten, insbesondere von Gasolin u. Naturgasen durch Dest. u. Rektifizierung
der verdampften Prodd. bei kontrollierten Tempp. u. Drucken, um die Dampfe kinsichtlich ihrer Fliichtigkeit zu trennen. Dic fraktionierten Dampfe werden in eine
Kaminer von bestimmtem Vol. geleitet u. die Tempp. u. Drucke werden darin so
gehalten, daB die Prodd. in der Dampfpkase verbleiben. — Zeichnung. (A. P. 2 009 814
vonx 1/4. 1929, ausg. 30/7. 1935.)
3\
1. F. M u l l e r .
Jean Jung, Principcs do geologie du pćtrole. Puris, Liege: Beranger 1935. (V III, 184 S.) 8®.
34fr.
X X I. L eder. G erbstoffe.
Alphonse Fiśvez. WissenschafUiche Entwicklung der Lederindustrie. Kurzer Dlwrblick iiber d iu wissenschafthche u, dabei besonders die chem. F n t w . d e r Lederindustrie
in den letzten Jahrzehnten. (Cuir techn. 24 (28). 318— 20. 15/10. 1935.)
MecKKA. Deforge, Die Schwdlung des Kollagens. Allgemeinverstandliche A usfuhrungen
uber d ie Schwellung selbst, sowie uber die Schwellung im isoelektr. Punkt der Gelatine
u . Erklarung iiber das freie u. gebundenc W. (Halle aus Cuirs [Suppl. techn.] 1935223— 26. 20/10.)
M eckę.
Dorothy Jordan-Lloyd und R. H. Marriott, Die Schwellung von strukturfómńgw
Eiwei/3. Der Einflu/S des Bitidegewebes auf die Kollagenschtcellung durch. Wasscr um
Salzsaure. Vff. liaben die Saureschwellung von Rattenschwanzsehnen junger Tierc
(6 Woehen alt) mit der von ausgewachsenen Tieren yerghchen, da sie annakmen, daB
das Verhaltnis Bindegewebe zu Kollagen bei den Sehnen der verschieden altrigen Tiere
nicht gleieh sei. Die Schwellung der Sehnenfasern ist mit einer mechan. Sprengung des
um die Sehnen herumgelagerten Bindegewebes yerbunden. Infolge des hoheren Bindegewebsgeh. der jungen Rattenschneu schwellen sie in HCl-Lsgg. oberhalb ph = ^
1936. I .
H XXI. L e d e b .
G e B B s to ffe .
487
weniger stark ais alte. In HCl-Lsgg. bis zu pa = 2 tritt bei beiden Sehnenarten dic
gleiohe Sehwellung ein, da in diesen Lsgg. die Festigkeit des Bindegewebes geschwacht
wird. Wahrend der Schwellung tritt gleichzeitig eine Sehncnyerkiirzung ein, die bei
jungen u. alten Ratten gleich ist. (Proc. Roy. Soc., London. Ser. B. 118. 439— 45. 3/10.
1935.)
"
'
Me c k e .
Ahmed Abbassi, Betracklungen iiber die S-ulfurierung der Ole. Nach Yerss. des
Vf. lost sich S in allen trocknenden, halbtrocknenden oder nicht trocknenden Olen zu
rund 1—3% . Allerdings losen dio trocknenden Ole S besonders gut. Dadurch wird dic
Farbę der Ole braunlich, ihre Viscositat, SZ. u. VZ. erhoht u. die JZ . horabgesetzt. Bei
Behandlung der Ole im Autoklayen wird bis zu 8— 10% S aufgenonimen, obige Daten
werden noeh erheblich erhoht bzw. emiedrigt. Ferner untersuchte Vf. die eigentliche
S-Gerbung: 1. Haut -]- Na-Hyposulfit, ansclilieBend Saurebad, Zers. des Hyposulfite
u. Ausfallung des S in der Haut; 2. Haut zuerst mit NaCl, H 2S 04 gepickelt u. danach
Xa-Hyposulfit zugegeben, wodurch S entsteht, der von der gepickelten Haut auf­
genonimen ■wird). Ohne zu priifen, ob der S kolloidal oder ais Thionsauren aufgenonimen
wird, hat Yf. untersucht, wieyiel S irreyersibel gebunden, d. h. mit gewóhnlichen
S-Losangsmm. nicht herauszulósen ist. Ferner untersuchte Vf., 1. ob zu S-Ledem
hinzugefiigtes 01 sich mit S yerbindet u. so besondere techn. Eigg. erhalt, 2. ob die so
entstandenen sulfurierten Ole sich mit der Hautsubstanz yerbinden u. eine spozif.
Gerbung ahnlicli der Samischgerbung hervorrufen. Vf. ist zu dem Ergobnis gekommen,
daB bei Zusatz yon Lebertran oder Moellon sich der im Leder befindliche froie S in den
betreffenden Fetten bzw. Olen schnell auflost u. danach das 01 mehr oder weniger sulfuriert. Bei Zusatz yon gesatt. bzw. nicht oxydierten Olen u. Fetten wird dagegen nur
die W.-Bestandigkeit der S-Leder erhoht. Es findet aber keine S-Einw. auf solche Fettstoffe statt. (Cuir techn. 24 (28). 236— 38. 251— 53. 305— 07. 1935.)
Me c k e .
Everett L. Wallace, Joseph R. Kanagy und Charles L. Critchfield, Der Einfluji einiger schwefelfialtiger Gerbmalerialien auf die Zcrstórung von regelabilischem Leder
durch Schwefdsaure. Vff. haben den EinfluB von synthet. Gerbstoffen, Sulfitablaugc
u. sulfitiertem Quebrachoextrakt auf Leder, die nur mit Kastanie oder Quebracho ausgegerbt waren, untersucht. Nachdem die Leder unter Zusatz obiger Gerbmittel ausgegerbt waren, wurden sie mit yerschiedenen Mengen H 2SO., behandelt, bis zu 24 Monaton
bei 65 u. 85% relativer Feuchtigkoit u. 70° F gelagert u. danach der EinfluB der ILSO.*
an Hand der ReiBfestigkeit- u. des 1. N festgestellt. Der Zusatz yon synthet. Gerbstoffen,
Sulfitablauge u. sulfitiertem Extrakt bewirkt keine nennenswerte Schadigung. Diese
tritt iiberhaupt erst bei pn-Werten unterhalb 3,0 auf u. dann sind die mit Kastanie
behandeltcn Leder starker geschadigt ais dio mit Quebracho ausgegerbten Proben (ausfuhrliche Tabellen u. Kurven). (J. Amer. Leather Ghemists Ass. 30. 510— 18. Okt.
!935.)
Me c k e .
E.
W. Merry, Ober die Einflusse auf die Bildung von Unlóslichem (Schlamm) in
fflanzlichen Gerbbriihen. Vf. bringt eine kurze ZusammensteUung iiber Entstehung des
Schlammes, Unterss. iiber Schlammbldg., Verhiitung der Schlammbldg., Einw. der
Estraktion der Gerbmittel auf Schlammbldg. EinfluB des pH-Wertes, der Oxydation
der Gerbstoffe, des Zusatzes von antisept. Mitteln (Na-Sulfit, Phenol, Formaldehyd,
Ameisensaure, H 20 2), sowie iiber den EinfluB dureh Misclien 2 oder mehrerer verschiedener Gerbstofflsgg. (Leather Wid. 27. 939— 41. 1150— 52. 17/10. 1935.) M e c k e .
T. F. Oberlander, Komittecbericht Uber den IVert der Procler-Searle-Methode.
ZusammensteUung der Ergebnisse yon Yergleichsunterss., sowie ausfiihrlichc Angabo
eines Vorsclilages zur Best. des PKOCTER-SEARLE-Wertcs. (J. Amer. Leather Chemists
Ass. 30. 518— 24. Okt. 1935.)
Me c k e .
J- M. Seltzer, Komitteeberickt iiber das Wasseraufnahmevennogen des Ledera. Beńelit iiber Vergleichsunterss. mit 2 App. (KuBEI.KA- u . einem amerikan. App.) zur
Best. der W.-Aufmhme u. einem App. zur Best. der W.-Durchdringmg. Diese Unterss.
ergaben, daB die gefundenen Werte der beiden App. zur Best. der W.-Auihahme
ziemlich ubereinstimmen, u. zwar sind die Werte nach 24std. Einw. besser ais nach
30 Min. Ferner gibt der KuBELKA-App. bei Waterproof-Ledern nicht so gute Resultate
"ie bei Ledern mit n. 01- oder Fettgeh. Auflerdem smd die Werte fiir die W.-Aufnahme genauer ais die der W.-Durehdringung. (J. Amer. Leather Chemists Ass. 30.
024-34. Okt. 1935.)
M ecke.
C.
A. Blair, Komitteeberickt uber die Ezlralction von Gcrbmaterialien. Aus Vergleichsunterss. bei der Extraktion von Myrobanen ergab sich, daB diese schon in
488
H X II. L e d e r .
G erbstoffe.
1 9 3 6 . I.
4*/2 Stdn. ebenso yollstandig ausgelaugt sind wio in 7 Stdn. (J. Amer. Leather Chcmists
Ass. 30. 535— 39. Okt. 1935.)
Mec k e .
V. J. Mlejnek, Komiteebericht iiber die Analyse verschiedener in der Gerberei benutzter Materialien. Analysenyorschriften uber die in der Werkstatt benutzten Chemikalien (Na2S, Na,S04, Kalk, N H 4C1, Oxalsaure usw.). (J. Amer. Leather Chemists Ass.
30. 456— 58. Sept. 1935.)
Me c k e .
G.
Frederick Smith und V. R. Sullivan, Volumetrische Eisenhestimmung im
Leder. Vff. haben Fe-Bestst. im Chrom- u. yegetabil. Leder durchgefiihrt, nachdem
sie rorhnr das Leder mit einem Gemisch von Salpeter-, Sehwofel- u. Obcrchlorsaure
(vgl. C. 1935- II. 3342) aufgeschlossen hatten. Bei Fe-Best. von Cr-Ledern wurde
zuerst die wahrend des Aufschlusses gebildete Chromsaure durch Kochen der Lsg.
mit HC1 zu 3-wertigem Chrom reduziert u. dann das 3-wcrtige Fe durch Titration
mit Titan-(3)-ehlorid unter Zusatz von NH4SCN bestimmt. Durch die griine Farbę
des 3-wertigen Chroms wurde der Umschlagspunkt yerschoben, wie Vff. durch Vergleichsyerss. feststellten. Allerdings war die Verschiebung des Umschlagpunktes der
in der zu titrierenden Lsg. befindlichen Chrommenge direkt proportional, so daB Vff.
bei Fe-Bestst. in Chromledern, dereń Chromgeh. vorher bestimmt war, diesen Fehler
rechner. einwandfrci beheben konnten. Zur besseren Erkennung des Endpunktcs
beim AufschluB yegetabil. Leder gaben Vff. bekannte Mengen Bichromatlsg. hinzu.
Das Biehromat wird zu Beginn des Aufschlusses zu 3-wertigcm Chrom reduziert u.
crst zu Cr03 oxydiert, wenn alle organ. Stoffe zerstort bzw. oxydiert sind. Ferner
wirkt das Chrom beim AufschluB katalyt. Bei Chromledern betragt die Genauigkeit
± 0,01% u. bei yegetabil. Ledern ± 10% des yorhandenen Fe20 3 bei einem Gesamtgeh.
von 0,01— 0,03% bei yegetabil. Ledern. Irgendwelche Komplikationen (Explosionen usw.) treten bei der Zerstorung nicht auf, aueh nicht bei yegetabil. Ledern,
wenn man zu Anfang der Zerstorung bei yegetabil. Ledern nur mit H N 03 erwarmt
u. crst dann das Oxydationsgemisch hinzugibt, sobald die erstc sturmische Rk. voriiber ist. (Im Original: Arbeitsyorschrift bzw. App.-Darst. beim AufschluB u. der
Titration). (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit. 7. 301— 05. 15. Sept. 1935.) M ecke .
Imperial Chemical Industries, Ltd., London, Richard Greenhalgh und George
St. J. White, Blackley, Manchester, Fetten von Leder, gek. durch die Verwendung einer
Mischung aus Tran, Mineralólen, ungesatt. Fettsiiuren u. N H 3. — Man yerwendet eine
Mischung aus 20 (Teilen) Tran, 70 leiehtem Mineralól, 10 hydrolysiertem sulfoniertem
Ricinusól u. 1/2 NH3 zum Einsehmieren von Sohlleder. (E. P. 432636 vom 22/1. 1934,
ausg. 29/8. 1935.)
Seiz.
Bawa Sohlen-Industrie Derendingen Tiibingen, Deutschland, Herstellung ton
Lederersatz. Lederabfalle oder Asbest werden zerkleinert, mit Kautscliuhnilch gemischt
u. die M. mit Alaun koaguliert. Die M. wird hierauf in Zylindern mit durchlócherten
Wandungen, in die Metallnetze oder Gewebe eingelagert sind, stark geprefit. Vor oder
nach dem Troeknen werden von der erhaltenen walzenfórmigen M. Platten abgeschalt(F. P. 767 675 yom 25/1. 1934, ausg. 23/7. 1934. D. Prior. 18/11. 1933.) P a n k ó w .
Collectif Graux, Slosse & Co., Belgien, Herstellung von Lederersatz. Vlies aus
Textil-, tier. oder pflanzlichen Fasern (Leder, Haare, Filz, Leinen, RoBhaar) wird
oberflaehlich mit einer Kautschuk, Cellulose, Gelatine oder Leim enthaltenen Mischung
bespritzt oder damit impragniert u. nach dem Troeknen gepreBt. Die Platten konnen
ais Gleitschutz fiir Teppiche, Linoleum oder zum Verkleben von Filz oder Gewebe
yerwendet werden, aueh ais Gewebe fiir Schuhe u. dgl. (F. P. 768401 vom 7/2.1934,
ausg. 6/8. 1934. Belg. Priorr. 8/2. 1933 u. 7/2. 1934.)
Panków .
International Latex Processes Ltd., Guernsey, Herstellung non Lederersatz.
Lederabfalle werden zu einer wss. Suspension zerteilt, so daB sie evtl. nach Zusatz
von ZnCL, AI2(S04)3 oder Alaun einen pH-Wert yon 4,2— 7,8 besitzen, u. mit Kautschukmilch, z. B. positiy geladener Kautsehukmilch, gemischt, so daB der pH-Wert unter 7,b
bleibt. Die Aufarbeitung erfolgt durch Abfiltrieren in bekannter Weise