Social Media ist aus Kommunikation und Werbung nicht mehr

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Social Media ist aus Kommunikation und Werbung nicht mehr
Schwerpunkt Medien 2012
nutzen. „Das heißt, dass die Qualität
der Beziehung zwischen Sender und
Empfänger immer relevanter wird“,
bilanziert van de Laar. Soziale Netzwerke wie Face­book und Twitter sind an dieser Stelle besonders nützlich, denn dort
selektieren Freunde und Bekannte die
relevantesten Botschaften durch „Likes“
und „Re-Tweets“ vor. Botschaften von
einem bekannten Absender, etwa eine
Empfehlung von einem Freund über
Facebook, werden deutlich häufiger
angenommen.
Das Social Web ist für die Sender ein
wichtiger Seismograf für die Musikund Programmwünsche ihrer Hörer.
Die Jugendsender Big FM und Jump
bieten ihren Hörern die Möglichkeit,
über Musikwünsche abzustimmen und
Beiträge zum Programm über SocialMedia-Plattformen einzustellen.
BigFM verfolgt eine „Multi-FanpageStrategie“ mit bis zu 24 sendereigenen Fanseiten. Die Hauptseite bindet
mittlerweile rund 120 000 Fans. Die
Gesamtsumme aller Seiten liegt nach
Angaben des Senders bei über 250 000
radioangebot neue Hörer zuführen.
Die Popularität von Webradio steigt
vor allem durch die wachsende mobile
Internutzung und die Social-MediaAktivitäten der Sender.
Informieren und Feiern: Mimi – die Tochter
von Marius Müller-Westernhagen – ist LiveAct auf der Radio-Day-Party.
registrierten Mitgliedern. Aber die Zahl
der Fans gilt nur bedingt als Erfolgsparameter.
Wichtig ist den Verantwortlichen, wie
aktiv die User sind. Bei Radio Energy
werden dreimal am Tag Postings eingestellt, um Beiträge aus dem Programm
zu verlängern und auf „Energy“-Konzerte aufmerksam zu machen.
Des Weiteren wird beobachtet, ob die
Social-Media-Aktivitäten dem Web-
Allein in Deutschland gibt es rund
3 100 Webradiosender. Vor einem Jahr
waren es noch 2 700. Das zeigen die
Ergebnisse des Webradiomonitors 2011,
der von der Bayerischen Landeszentrale
für neue Medien (BLM) herausgegeben
wird. Auch Apps sind ein Thema. Per
App empfangbar sind heute schon rund
31 Prozent aller Webradioangebote (plus
zwei Prozent gegenüber 2010).
Einheitliche Leistungswerte weisen die
Sender aber noch nicht aus. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AG.MA)
und die Arbeitsgemeinschaft OnlineForschung (AGOF) arbeiten an einer
Lösung, wie sich die Nutzung von Webradio methodisch einwandfrei erheben
lässt. Dank der finanziellen Unterstützung der Geräteindustrie stand mit dem
1. August endlich auch ein Starttermin
für den digitalen Übertragungsstandard DAB Plus fest.
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»Social Media ist aus Kommunikation und
Werbung nicht mehr wegzudenken«
Das Gespräch führte Sandra Fösken
Wie relevant ist das Social Web für werbetreibende Unternehmen und auch
Radiosender?
JULIUS VAN DE LAAR: Es ist offensichtlich,
dass Social Media aus Kommunikation und
Werbung nicht mehr wegzudenken ist.
Soziale Netzwerke sorgen aber nicht nur
für eine größere Reichweite, sondern vor
allem für eine engere Beziehung zwischen
Unterstützern und Organisationen. Für
viele Marken kann das sehr wichtig sein.
Können Sie einen Radiosender nennen,
der Social Media erfolgreich einsetzt?
VAN DE LAAR: Es gibt bereits viele positive
Beispiele, wie Social Networks genutzt
werden können. „World Have Your Say“ ist
eine BBC-Sendung. Sie integriert Feedback
und Kommentare via Facebook und Twitter
78 absatzwirtschaft 9/2011
ständig ins laufende Programm – zum
Beispiel Tweets, die an @BBC_WHYS
gesendet werden. Die Zuhörer können auf
diese Weise aktiv an der Sendung teilnehmen und mitdiskutieren. Gleichzeitig
wird auch das soziale Netzwerk eines jeden
Mitdiskutanten einbezogen. Die
Diskussion, die eben im Radio stattgefunden hat, verbreitet sich während und
auch nach der Sendung im digitalen Raum.
Sollte jedes Unternehmen eine Präsenz
bei Facebook haben und dort den Dialog
mit den Fans anschieben?
VAN DE LAAR: Diese Frage lässt sich nicht
pauschal beantworten. Fragen, die sich
Organisationen stellen sollten, sind unter
anderem: Passt die Kommunikation in
sozialen Netzwerken zu unserer Organi-
Julius van de Laar
war im Wahlkampfteam für
Jungwähler von
Barack Obama
in den USA. Er
erklärt, warum es
wichtig ist, jüngere Menschen
über Social Media
anzusprechen.
sation und unserer übergeordneten Strategie? Können wir unseren Unterstützern
mit dem Onlineangebot einen echten
Mehrwert bieten? Haben wir die notwendigen Ressourcen und das Know-how, um
die verschiedenen Kanäle adäquat zu bedienen? Halbherzig geführte Kampagnen
verursachen häufig mehr Schaden als
Nutzen.
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