Traueranzeigen und Nachrufe
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Traueranzeigen und Nachrufe
FEUILLET ON SE IT E 36 · SA M S TAG , 2 9 . M Ä R Z 2 0 0 8 · N R . 7 4 F R A N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G Was tut der Mann im Kühlschrank? Vergnügen und Trübsal, oder: die Briten kommen. New York erlebt Purcells „King Arthur“ an der City Opera und Brittens „Peter Grimes“ an der Met als Antipoden. NEW YORK, Ende März s ist so kalt, dass selbst das Orchester ins Schlottern kommt. Mit ein paar kühnen geschüttelten Akkorden versuchen die Streicher, der drohenden Erstarrung doch noch zu entgehen – Klimakatastrophe im Hochbarock. Auf der Bühne treiben derweil die Tremolotupfer einen Mann ins Stakkatostottern. Ihm setzt nicht nur das unerbittlich vereisende Orchester zu, sondern auch der Kühlschrank, in den er eingesperrt war und über dem jetzt Schneeflocken tanzen. Zum Glück dauert der Winter, der in dem Mann wohl auch allegorisch wirkt, nicht ewig. Bald steht schon ein Cupido bereit, der uns gern erklärt, warum die Liebe als Segen und, manch übler Nachrede zum Trotz, nicht als Malheur zu begreifen ist. Worauf eine kleine Orgie erwärmt, deren Teilnehmer, züchtig bekleidet, Stellungen probieren, wie sie einschlägige Ratgeber selten verzeichnen. Rätselhaft? Keineswegs. Klar werden szenisch und musikalisch Befindlichkeiten ausbuchstabiert, die vor mehr als dreihundert Jahren Henry Purcell in Noten dingfest machte. Seine winterliche Zittermusik ist berühmt und auch ein wenig berüchtigt, weil sie bei Lully Anleihen macht. Was ist mit Vivaldi? Hört der in E seinem Winter auf Purcell? Wir wollen hier postum keine Urheberrechtsfragen aufwerfen. Denn wenn es auch im Orchestergraben einigermaßen historisch zugeht, purzeln auf der Bühne doch die Jahrhunderte munter durcheinander. Daran sind zuallererst die Kostüme schuld, die Isaac Mizrahi, Großmeister geschneiderter Skurrilität, entwarf. Papprüstungen, die jeden verstaubten Theaterfundus zieren würden, kombiniert er mit roten Lackhöschen ebenso herzhaft wie mit militärischen Tarnanzügen, während höfische und rustikale Historienkostümzitate den aktuellen Freizeitlook bereichern. Welches Jahrhundert, welches Land? Mark Morris, der Choreograph und Regisseur, der seine Form skurriler Wahrheitsfindung entwickelt hat, lässt keinen Zweifel: Wir sehen die Bühne der New York City Opera, anno 2008. Nicht erzählt wird jedoch die Geschichte von König Arthur, wie er seine geliebte Prinzessin Emmeline gewinnt und dabei dem bösen Sachsenkönig Oswald gehörig aufs Dach haut. John Dryden hat das alles in seinem „King Arthur“ geschildert, dazu gab es zwischendurch Musik vom großen Purcell. Nur an ihr ist Morris interessiert. Drydens ausführliche Handlung in Versen ersetzte er mit einer Tonsprache, die in ihren lyrischen Ausdeutungen, ihren Rezitativen, die wunderbar melismatisch ausbrechen und in ihrer formbewussten Expressivität keiner Handlungsstütze bedürfen. Wie bei Morris tausendfach erprobt, spiegelt sich die Gestik der Musik direkt in der des Tanzes. Kommen Musikmotive ins Flattern, tun es die Arme der Tänzer auch, und verlegt sich der Rhyth- mus aufs kriegerische Punktieren, trommeln Fäuste. Wieder funktionieren die Verdoppelungen und Verdreifachungen. Was zunächst banal erscheint, erweist sich genau betrachtet und in seiner strukturellen Durchführung als komplexes, immer neu überraschendes Gebilde, in dem sich ironische Distanz mit tiefer Empfindung versöhnt und Frivolität mit künstlerischem Verantwortungsbewusstsein. Aus der „Dramatick Opera“, die Dryden und Purcell ihren Zeitgenossen versprachen, hat Morris eines seiner unwiderstehlich verschrobenen, anachronisti- schen, lebensgierigen Tanzspiele mit Musik gemacht. Wie von seiner Truppe angesteckt, gerät auch das junge Sängerensemble der City Opera in Bewegung – vitales gestisches Vokabular, frische Stimmen. In der Klangrede hätte dem Orchester ein schärferes Profil nicht geschadet, aber Jane Glover birgt doch einige der Schätze, die Purcell in Form von chromatischer Deliktesse, rezitativischem Farbenreichtum und tänzerischem Elan in der Partitur versteckt hat. So ist „King Arthur“ in Morris’ verkürzter Lesart ein Vergnügen, wie es die City Opera lange nicht mehr bot. Irrtum! Nur oberflächlich betrachtet, ist dies das Schlussbild eines bunten Abends bei „Onkel Pö“ anno 1956. Genau besehen, ist dies die Welt des Königs Artus 2008. Foto Carol Rosegg Dû bist beslozzen In mînem Herzen Erwin Wickert Botschafter a. D. und Schriftsteller Zu Purcells Schülern gehört auch Benjamin Britten, der viel von ihm in der einfühlsamen Behandlung der englischen Sprache gelernt hat, noch aus der Distanz von drei Jahrhunderten. Aber ein größerer Kontrast als zwischen der gutgelaunten Aufbereitung von „King Arthur“ und dem abgrundtief trüben „Peter Grimes“, den die Metropolitan Opera jetzt in der Neuinszenierung des am Broadway gefeierten John Doyle herausbrachte, ist kaum vorstellbar. Das Drama um den undurchschaubaren Außenseiter, dem Britten schemenhaft autobiographische Züge verlieh, entfaltet in seiner furchtbaren Düsternis aber auch eine emotionale Kraft, die in ihrer direkten Zugänglichkeit für ein vielschichtiges, motivisch dicht gearbeitetes Werk aus der Mitte des letzten Jahrhunderts ziemlich einzigartig ist. Davon ist nun in der Met wenig zu erleben. Trotz einer hochkarätigen Besetzung, die mit Anthony Dean Griffey einen Titeldarsteller aufweist, der seinen massigen Körper expressiv einsetzt und der Zerrissenheit der Figur vor allem in schwebenden, entkörperten Pianophrasen nachspürt. Der Abend zerfällt szenisch. Schickt Doyle die Geschichte noch in konventionellen Arrangements über die Bühne, blockt der Bühnenarchitekt Scott Pask sie geradezu ab, mit einer das gesamte Bühnenportal versperrenden Wand, die das Holzhausidyll der ostenglischen Küste ins Monumentale abstrahiert und dem Bühnengeschehen eine fast oratorische Starrheit aufzwingt. Chor und Solisten haben allzu oft nur Platz und Gelegenheit, das Publikum direkt anzusingen. So zieht sich das Drama in die Orchesterzwischenspiele zurück, in denen es Donald Runnicles an transparenter Wucht und sorgsam austarierten Phrasen nicht fehlen lässt. Die Bühne mit dramatischer Wahrheit füllen konnte JORDAN MEJIAS auch er nicht. Am Ostersonntag-Abend, 23. März 2008, verstarb im Alter von 91 Jahren Gertrud Neubaur-Beck Musik beim „Heidelberger Frühling“ Unter dem Motto „Zwischentöne“ bringt das Festival Heidelberger Frühling von heute bis zum 25. April die Stadt am Neckar zum Klingen. Für die rund achtzig Konzerte wurden neben anderen Orchestern die Academy of St. Martin in the Fields und das City of Birmingham Symphony Orchestra sowie die Pianisten Murray Perahia, Fazýl Say und der Bariton Thomas Hampson geladen. Mit Il Giardino Armonico konnte zudem erstmals ein renommiertes Barockensemble verpflichtet werden. Daneben hat der Heidelberger Frühling mit den Pianisten Martin Stadtfeld und Rafa Blechacz sowie der Sopranistin Annette Dasch junge Künstler engagiert. amue Goldjunge Autor Abby Mann gestorben Er stammte aus der goldenen Fernsehära der Fünfziger, als eine neue Generation von Regisseuren unter Livebedingungen ihr Gewerbe erlernte. Stanley Kramers „Urteil von Nürnberg“, für den Abby Mann 1962 einen Oscar gewann, war eigentlich als Teleplay für George Roy Hill entstanden. Sein nächstes Drehbuch für Kramer, „Das Narrenschiff“, wurde ebenfalls nominiert. Dazwischen hat er Sartres „Eingeschlossene“ für De Sica adaptiert. Vor allem wird Mann aber als Erfinder des glatzköpfigen Inspektors Kojak in Erinnerung bleiben. Am Dienstag ist Abby Mann im Alter von vierundachtzig Jahren gestorben. F.A.Z. IN LIEBER ERINNERUNG DR. PHIL. HEINZ BRÜCK GEBOREN AM 7. 1. 1918 IN GOCH GESTORBEN AM 25. 3. 2008 IN FRAUENKRON/EIFEL Ich trauere um sie, in großer Dankbarkeit und Liebe. OBERSTDORF, Soldanellenstraße 16 7. 1. 1915 – 26. 3. 2008 Zwischentöne GERDA BRÜCK, GEB. OSENBERG MIT KINDERN, SCHWIEGERKINDERN UND ENKELN Caroline Neubaur im Namen aller Angehörigen 40221 DÜSSELDORF, VOLMERSWERTHER STRASSE 231 In tiefer Trauer Wolfram Wickert Ulrich Wickert und Julia Jäkel-Wickert Barbara Wood geb. Wickert und Michael Wood und zahlreiche Enkel und Urenkel Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung fand am Mittwoch, dem 26. März 2008, um 14.00 Uhr auf dem Waldfriedhof in Oberstdorf statt. Sei getreu bis in den Tod, so will ich Dir die Krone des Lebens geben! (Offenbarung 2, 10) Rheinhöhenweg 22 · Oberwinter · 53424 Remagen Die Trauerfeier findet am 5. April 2008 um 11.00 Uhr in der Evangelischen Kirche, Hauptstraße 80, in Oberwinter statt. Nach schwerer Krankheit verstarb in Frieden unser geliebtes Familienoberhaupt DIE TRAUERFEIER MIT ANSCHLIESSENDER BEERDIGUNG FINDET AM MITTWOCH, DEM 2. APRIL 2008, UM 12.00 UHR AUF DEM DÜSSELDORFER SÜDFRIEDHOF STATT. Traueranzeigen und Nachrufe Dr. Helmut Oehler * 20. Juli 1930 † 21. März 2008 Sibylle Oehler Thomas, Andreas und Bettina mit Familien ER, DEN WIR LIEBTEN UND VERLOREN, IST NICHT MEHR DORT, WO ER EINST WAR, ABER ÜBERALL, WO WIR SIND. Trauerfeier und Beisetzung finden am Dienstag, den 1. April 2008, 14.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Kelkheim/Ts. statt. Statt Blumen und Kränzen bitten wir um Spenden für die Deutsche Krebshilfe, Konto 909 093, Sparkasse Köln-Bonn, BLZ: 370 501 98, „Trauerfeier Dr. Helmut Oehler“. Kondolenzanschrift: Theresenstraße 39, 65779 Kelkheim/Ts. GOTT DER ALLMÄCHTIGE HAT UNSEREN GELIEBTEN VATER, SCHWIEGERVATER, GROSSVATER, BRUDER GEORG SIGISMUND VON OPPEN * 27. JANUAR 1923 IN POTSDAM † 22. FEBRUAR 2008 IN ARGENTINIEN ZU SICH IN SEINEN FRIEDEN GEHOLT. MICHAEL VON OPPEN SOL VON OPPEN GEB. DE LA GUERRA SANTIAGO, MATTHIAS, ANDRES CONSUELO VON OPPEN CRISTINA BOSCH GEB. VON OPPEN JOSE CLEMENTE BOSCH FRANCISCO, ZELMIRA VALERIE VON OPPEN TERESA GRÄFIN DOUGLAS MARIE CHRISTINE VON OPPEN GEB. VON OPPEN HUBERTUS GRAF DOUGLAS CLEMENS, BENEDIKT, NICOLAS, MORITZ GEORG FELIX VON OPPEN ELISABETH VON OPPEN GEB. FRAENKEL-THONET PHILIPP, PIA, ISABELLE EMILY VON OPPEN MAXIMILIAN VON OPPEN DER TRAUERGOTTESDIENST UND DIE BEISETZUNG FINDEN AM 23. MAI 2008 UM 11.00 UHR AUF DEM HAUPTFRIEDHOF IN FREIBURG, FRIEDHOFSTRASSE 8, STATT. Wir trauern um unseren langjährigen und hoch geschätzten Mitarbeiter und Kollegen Günther Hutz der am 21. März 2008 im Alter von 75 Jahren verstarb. Günther Hutz war über 36 Jahre als Leiter der Vertriebswerbung für unsere Textil-Fachzeitschriften in verantwortlicher Position erfolgreich tätig. Wir werden ihn und seine Verdienste für unsere Verlagsgruppe in dankbarer Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gehört seinen Angehörigen. VERLAGSGRUPPE DEUTSCHER FACHVERLAG Frankfurt am Main Gesellschafter, Aufsichtsrat, Geschäftsführung, Geschäftsleitung, Betriebsrat Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Auskünfte und Beratung unter: Telefon (069) 75 91-13 06 Telefax (069) 75 91-18 33 Der F.A.Z.-Anzeigenmarkt