Plakat - Gerhart-Hauptmann

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Plakat - Gerhart-Hauptmann
Zum 150. Geburtstag von Gerhart Hauptmann
Auf den Spuren von Gerhart Hauptmann
im Tessin und in Oberitalien
Wer in der “Belle Époque” in Richtung Süden reiste, hatte die italienische oder französische Riviera als Ziel. Bei der Alpenüberquerung am Gotthard erlebten die Reisenden den Wechsel von dem als trübselig und bedrückend empfundenen Klima
der Alpennordseite zum südlich heiteren und oft tiefblauen Himmel, der unweigerlich das lang ersehnte neue Lebensgefühl
mit sich brachte. Die ersten sehenswerten Orte auf der Durchreise lagen an den oberitalienischen Seen. Sie dienten als
Übergangsstationen, erleichterten die Akklimatisierung und gaben einen Vorgeschmack südländischer Kultur. Manchmal
verweilten die Reisenden auch länger am Luganersee, Comersee und Lago Maggiore und waren beeindruckt von der
Landschaft auf der Alpensüdseite mit ihren Seen, Tälern, Schluchten, Wasserfällen und einer üppigen Vegetation.
Gerhart Hauptmann verbrachte insgesamt mehr als zehn Jahre seines Lebens im Süden. Als 20-Jähriger lernte er Italien
kennen, im Alter von 77 Jahren war er zum letzten Mal dort. Seine Aufenthalte in Italien und im Schweizer Kanton Tessin
haben reiche dichterische Spuren hinterlassen. In Rapallo an der Ligurischen Küste begegnete er auf mysteriöse Weise
Goethe und Mignon. Die Szene verlegte er in seiner Stresa-Novelle an den Lago Maggiore. In Stresa war er im Herbst
1937 im Grand Hôtel et des Îles Borromées, dem altehrwürdigen, stilgerecht renovierten und heute noch geöffneten
Luxushotel Gast. Im Mendrisiotto, der südlichsten Region der Schweiz, inspirierten ihn die Werke des in Italien und in der
Schweiz gleichermaßen bewunderten Künstlers Vincenzo Vela und die urtümliche, schroffe Landschaft am Monte Generoso oberhalb von Rovio zur Novelle Der Ketzer von Soana.
Im Frühling 2013 führt Urs von der Crone Literaturfreunde auf den Spuren des Dichters durch das Tessin und das angrenzende Oberitalien. Im Zentrum des Reiseprogramms stehen zwei Vorträge des Literaturwissenschaftlers Prof. Dr. Peter
Sprengel von der FU Berlin. Die Reiseteilnehmer wohnen in Stresa am berühmten Corso Umberto direkt am Lago Maggiore. In Tagesausflügen besuchen wir am Schweizer Seebecken das Maggiatal mit der wildromantischen Schlucht bei Ponte
Brolla (einer der Schauplätze in Des großen Kampffliegers, Landfahrers, Gauklers und Magiers Till Eulenspiegel Abenteuer
…) sowie Locarno und Ascona am Fuße des Monte Verità. Hier pflegte Hauptmann, ähnlich wie Hermann Hesse,
Kontakte zu Gusto Gräser, einem der Mitbegründer der Reformbewegung auf dem legendären Berg. Im Südtessin folgen
wir Hauptmann beim Besuch des Museums Vincenzo Vela in Ligornetto mit den eindrücklichen Skulpturen und erleben die
Region Lugano, die charakteristischen Dörfer Morcote und Gandria sowie die imposante Bergwelt des Monte Generoso bei
einer Schifffahrt auf dem Luganersee. Weitere Informationen: corona@corona-sapere.ch
ABLAUF DER REISE “GERHART HAUPTMANN IM TESSIN UND IN OBERITALIEN”
2. April 2013:
Individuelle Anreise
3. - 5. April 2013:
Fahrten auf den Spuren von Gerhart Hauptmann
a) zu den Borromäischen Inseln (Isola Bella)
b) an den Luganersee, zum Monte Generoso, nach Ligornetto (Museum Vincenzo Vela)
c) ins Maggiatal, nach Locarno, Ascona und zum Monte Verità
Vorträge von Prof. Dr. Peter Sprengel
a) Heiligsprechung des Eros: Rovio und der “Ketzer von Soana”
b) Literatur-Gespenster am Lago Maggiore: Sestri und Hauptmanns letzte Novelle “Mignon”
6. April 2013:
Individuelle Rückreise oder Teilnahme an den “Gesprächen in Stresa” 2013 (6.-12.4.2013)
Hotel:
****Hotel Astoria in Stresa am Lago Maggiore (Italien)
Webseite: http://www.hotelstresa.info/astoria/hotel.asp
Referent
Prof. Dr. Peter Sprengel lehrt seit 1990 an der FU Berlin Germanistik; er hat eine Literaturgeschichte des Kaiserreichs und
Bücher zu G. Hauptmann verfasst und herausgegeben. Bei C. H. Beck in München erscheint im August 2012 die 850
Seiten starke Biographie “Gerhart Hauptmann. Bürgerlichkeit und großer Traum”.
Veranstalter, Tagungs- und Reiseleiter
Urs von der Crone organisiert literarische Reisen und Seminare am Lago Maggiore und führt literarisch interessierte Gruppen durchs Tessin.
Schriftsteller an den oberitalienischen Seen: Unseren Gästen zeigen wir gerne auch, wo berühmte Autoren gelebt und
geschrieben haben: Erich Maria Remarque in Ronco bei Ascona; Ernest Hemingway in Stresa; Hermann Hesse am Lago
Maggiore und am Luganersee; Alessandro Manzoni, Antonio Fogazzaro, Piero Chiara und andere italienische Autoren an
den oberitalienischen Seen - um nur einige zu nennen.
Pauschalpreis ab € 595.- für folgende Leistungen: Vier Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück und Abendessen im ****Hotel, zwei Mittagessen, Fahrten am 3., 4. und 5. April, Führungen, Eintritte und zwei Vorträge (Prof. Sprengel).
Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.
Ermäßigung für Studierende unter 27 Jahren: Auf Anfrage können Studierende zu speziellen Konditionen an den Veranstaltungen teilnehmen (einfache Unterkunft in Stresa oder Umgebung).
Detailprogramme und Anmeldungen (in der Zeit vom 1.7.2012 bis zum 1.2.2013) beim Veranstalter:
Urs von der Crone, Casa Corona, CH-6673 Maggia. E-Mail: corona@corona-sapere.ch
“GESPRÄCHE IN STRESA”
Die Reiseteilnehmer haben die Möglichkeit, ihren Aufenthalt am Lago Maggiore zu
verlängern und an den literarischen Gesprächen im Hotel Astoria in Stresa teilzunehmen.
Vorgesehen sind vom 6. bis 12. April 2013 je vier Veranstaltungen zu den Themen:
1. “1000 Jahre deutsche Liebeslyrik”
Referent: Horst Krüger, lic. phil. I, Zürich
2. “Reiseberichte über Italien von Schriftstellern, Ärzten und Naturforschern”
Der Badereisebericht des Michel de Montaigne.
Die italienischen Heilbäder im Spiegel von Reiseberichten.
Medizin und Kultur Italiens in Reiseberichten des 18. und des 19. Jahrhunderts.
Referent: Prof. Dr. Dietrich von Engelhardt, Lübeck.
BILDLEGENDEN (von links nach rechts):
“Von da aus trat man in einen Kuppelsaal, dessen Höhe durch mehrere Stockwerke
reichte und der von oben sein Licht empfing. Hier hatte Vincenzo mit Modellierholz
und Meißel gearbeitet, und die Gipsabgüsse seiner besten Schöpfungen füllten in
einer gedränten und stummen Versammlung diesen beinahe kirchlichen Raum. Da
waren die Statuen dreier junger Mädchen aufgestellt, der Töchter eines Marchese”.
(G. Hauptmann “Der Ketzer von Soana”).
Original-Gipsmodell 1863 / 168,5 x 116,5 x 113,3 cm von Vincenzo Vela, 1820-1891.
Drei Badende. Die Töchter des Marchese Ala Ponzone, (Foto: Mauro Zeni, Museo
Vincenzo Vela, Ligornetto, Ve 101).
Plakat aus vergangenen Zeiten: Das Grand Hôtel et des Iles Borromées.
Gerhart und Margarete Hauptmann im Auto in Lugano 1934 (Nachlass Margarete
Hauptmanns in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Berlin,
2403,7)