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Praxis Pop
Heavy Metal
von
Markus Galla
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Praxis Pop
Heavy Metal
Muster
Inhalt
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Geschichte
Vom Hard Rock zum Heavy Metal
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Stilmerkmale
Was ist Heavy Metal?
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Praxis 1
Iron Maiden: Different World
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Praxis 2
Metallica: Enter Sandman
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Ein Überblick
Lückentext
Dieses Symbol bezeichnet einen Aufgabenkasten.
Heavy Metal
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1990er-Jahre:
Niedergang
folgreich. In Europa stürmt 1986 die Band Europe mit der
Single „The Final Countdown“ (HB 8) aus dem gleichnamigen Album die Charts.
1990er-Jahre: der Niedergang
Mit dem Aufkommen des Grunge zu Beginn der 1990erJahre schwindet das Interesse am Glam Metal. Viele bis
dato erfolgreiche Bands lösen sich auf und wandern in
den Untergrund. Lediglich Bon Jovi können sich vor allem
mit Balladen in den Charts behaupten. Auch die vermehrte Präsenz elektronischer Musik in den Charts (insbesondere Techno und Euro Dance) macht es dem gitarrenbetonten Metal nicht leicht. Anders als die elektronische
Musik ist die Produktion von „handgemachtem“ Hard
Rock und Heavy Metal nach wie vor an große Studios geknüpft und sehr aufwändig. Die Musikindustrie verliert
durch das schnell wachsende Internet und das immer
populärer werdende MP3-Format Marktanteile und ist
nicht mehr bereit, in teure Produktionen zu investieren.
Es kommt die Zeit der Love Parade, der dröhnenden Beats
und simpler, immer wiederkehrender musikalischer Phrasen. Computer, Sequencer und Synthesizer bestimmen
den Musikmarkt. In einer Welt aus Plastik und DesignerDrogen haben Rockstars keine Chance. Jeder ist plötzlich
in der Lage, mit wenigen Mouse-Klicks Musik zu erstellen
und damit erfolgreich zu sein. Virtuosität und Können am
Instrument spielen keine Rolle mehr.
© Universal
© Tony / cc by-sa 2.0
einer bisher im Untergrund agierenden Musik. (Bis heute rocken Maiden übrigens zwischen Acts wie Kylie Minogue und Robbie Williams in der mittlerweile weltweit
ausgestrahlten Serie.) Zusammen mit den Bands Saxon
und Samson bestimmen Iron Maiden den britischen Heavy-Metal-Sound der 1980er-Jahre. Samson-Sänger Bruce
Dickinson wechselt schließlich zu Iron Maiden und drückt
dem dritten Album „The Number Of The Beast“ seinen unverwechselbaren Stempel auf (HB 6).
Zur gleichen Zeit entwickeln sich aus dieser heute als Traditional Metal bezeichneten Musik die ersten extremeren
Formen des Heavy Metal. US-amerikanische Bands wie
Metallica, Slayer, Anthrax und Megadeth entwickeln Mitte
des Jahrzehnts den Thrash Metal (HB 7), der sich durch
aggressiven Sound und ein wesentlich höheres Tempo
auszeichnet. Neben dieser extremen Form gründen sich
jedoch auch viele Mainstream-Bands, die insbesondere
durch ihr Auftreten Aufmerksamkeit auf sich ziehen und
dadurch oft auf MTV (dem damals einzigen auf Musik
spezialisierten TV-Kanal) zu sehen und im Radio zu hören
waren. Diese einzigartige Verbindung von extravagantem
Outfit und gemäßigtem Heavy Metal nennt man in Anlehnung an den Glam Rock der 1970er-Jahre Glam Metal
(vom engl. „glamour“), manchmal wird auch synonym die
Bezeichnung Hair Metal oder Pop Metal verwendet. USamerikanische Bands aus dieser Zeit wie Van Halen, Bon
Jovi, Guns‘n‘Roses sowie Def Leppard sind lange Jahre er-
Zurück in die Charts im neuen Jahrtausend: Metallica
Füllen noch heute die großen Festivals mit Glam-Metal: Bon Jovi
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© Warner Music Group
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Vertreter des Nu-Metal: Linkin Park
Das neue Jahrtausend:
wie Phoenix aus der Asche
Mit dem neuen Millenium feiern einige der Glam-MetalBands neue Erfolge. Insbesondere der Europe-Hit „The
Final Countdown“ zählt zu den am meisten gespielten
Songs zum Millenium-Wechsel, Bon Jovi stürmen mit „It‘s
My Life“ wieder die Charts. Iron Maiden können an alte
Erfolge anknüpfen. Das Album „Brave New World“ (2000)
definiert mit nun drei Gitarristen einen neuen, dichteren
Metal-Sound (üblich waren im Heavy Metal bisher maximal zwei Gitarristen), die Single „The Wicker Man“ (HB
9) stürmt die Charts. Historische und sozialkritische Themen bestimmen die Songs und auch die nächsten Alben,
welche ebenfalls sehr erfolgreich sind.
Auch Metallica schaffen es zurück in die Charts, u. a. mit
einer Neuauflage des Klassikers „Nothing Else Matters“
gemeinsam mit einem Sinfonie-Orchester. Im Jahr 2000
sind Metallica weltweit in der Presse vertreten, weil sie
erfolgreich gegen die Tauschbörse Napster vorgegangen
sind, durch die ein noch unveröffentlichter Song ins Radio
gekommen ist, und damit der Tauschbörsen-Szene einen
herben Schlag versetzen konnten.
Metal heute: Crossover und Nu Metal
Insgesamt wird die Musik, die im Radio gespielt wird,
im neuen Millenium wieder gitarrenlastiger. Die Vermischung der Stile der Pop- und Rock-Musik sorgt da-
Heavy Metal
© Felix Broede/Universal
Metal heute:
Crossover und Nu Metal
Neue deutsche Härte: Rammstein
für, dass die wesentlichen Merkmale des Heavy Metal
auch in anderen Genres präsent sind. Insbesondere
die Bands der „Neuen Deutschen Härte“ wie Rammstein oder Oomph! bedienen sich der Metal-Riffs und
kombinieren sie mit harten Industrial Grooves. Neben
den vielen Subgenres des Heavy Metal, die bereits seit
Beginn der 1970er-Jahre im Untergrund existieren, sind
es gerade die Crossover-Bands, die mit harten Gitarrenriffs und einem bis dato noch nie gehörten Grad an
Verzerrung die Charts stürmen. Durch die Entwicklungen der 1990er-Jahre entstand eine Vermischung mit
Hip-Hop, Elektronik und Grunge: der Nu Metal. Limp
Bizkit, Korn und Linkin Park (HB 10) führen mit harten
Grooves und Metal-Riffs die Musik der 1980er und
1990er zusammen und tragen sie bis in die Gegenwart.
Zwar haben bereits die Rapper von Run-D.M.C. in den
1980ern gezeigt, dass sich Hard Rock und Hip-Hop gut
miteinander kombinieren lassen (Zusammenarbeit mit
den Hardrockern von Aerosmith für die Neuauflage von
„Walk This Way“), doch führen erst die Nu Metal Bands
dies konsequent zu Ende. Gleichzeitig sind es die traditionellen Bands der „New Wave of British Heavy Metal“ und des Thrash Metals wie Iron Maiden, Metallica,
Anthrax oder Megadeth, die heute die großen Festivals
als Headliner bestimmen, immer neue Verkaufsrekorde
aufstellen und dafür sorgen, dass Heavy Metal in seiner Reinform weiter lebt.
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© Kreepin Deth / cc by 3.0
Metallica
Metallica: Kirk Hammett und James Hetfield
Metallica: „Enter Sandman“
Die Band
Metallica wurde 1981 in Los Angeles gegründet vom
Schlagzeuger Lars Ulrich, dem Gitarristen und Sänger James Hetfield, Ron McGovney am Bass sowie Dave Mustaine an der Gitarre. Zwei Jahre später wird die Band mit
ihrem Debut-Album „Kill ‘Em All“ in den USA und Europa
bekannt. Eine gemeinsame Tour mit Ozzy Osbourne sowie
die Teilnahme an der Monsters-of-Rock-Tour verschaffen
Metallica Weltruhm. 1991 erschien das Album „Metallica“, das auch unter dem Namen „Black Album“ bekannt
ist. Es hielt sich mehrere Wochen auf Platz 1 der US Album Charts und verschaffte der Band verschiedene Preise. Spätere CD-Einspielungen können an den Erfolg des
„Black Album“ zunächst nicht anknüpfen. Im Jahr 1999 erreicht die Karriere von Metallica einen neuen Höhepunkt,
als Produzent und Dirigent Michael Kamen anfragt, ob die
Band einer Produktion ihrer alten Hits gemeinsam mit
Sinfonie-Orchester zustimmen würde. „Nothing Else Matters“ ist einer dieser Hits und steigt erneut hoch in die
Charts ein. 2002 erscheint das Album „St. Anger“, vier
Jahre später folgt das Album „Death Magnetic“.
Metallica zählen heute zu den einflussreichsten und erfolgreichsten Metalbands aller Zeiten. Der Musik-TV-Sender MTV platzierte Metallica in ihrer Liste der „Größten
Metalbands aller Zeiten“ auf Platz drei. Der Software-Hersteller Activision produzierte einen Metallica-Ableger ihrer beliebten Musikspiele-Reihe „Guitar Hero“. In „Guitar
Hero: Metallica“ sind 31 Metallica-Songs sowie 21 von der
Band selbst bestimmte Gastsongs enthalten. Im Laufe der
Jahre haben sich diverse Wechsel bei den Bassisten und
Gitarristen ergeben. Die heutige Band besteht neben den
Gründungsmitgliedern Lars Ulrich und James Hetfield aus
dem Bassisten Robert Trujillo (seit 2003) und dem LeadGitarristen Kirk Hammett (seit 1983)
Enter Sandman
Der Song „Enter Sandman“ (HB 18) ist der erste Track
vom legendären „Black Album“ und markiert eine musikalische Wende: weg von den langen und komplizierten
Song-Strukturen, hin zu kürzeren Songs mit prägnanter
Riff-Struktur. Der Sound ist druckvoll, und man hat das
Gefühl einer ganzen Wand von Gitarrenverstärkern. Der
Haupt-Riff A zieht sich in verschiedenen Varianten durch
den gesamten Song. Thematisch befasst sich der Song
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mit der Angst vor dem Einschlafen (symbolisiert durch
den Sandmann) aufgrund von drohenden Albträumen. Im
Verlauf des Stückes rezitiert James Hetfield im Wechsel
mit dem Sohn von Produzent Bob Rock ein altes Gebet,
welches Kinder oft vor dem Einschlafen gesprochen haben, damit Gott sie beschützen möge:
Metallica
Enter Sandmann
Das lange Intro (36 Takte) zeigt bereits die ausgeklügelte
Riff-Struktur. Der Haupt-Riff (A), welcher zu Beginn von der
akustischen Gitarre bzw. einer „clean“ gespielten E-Gitarre
vorgestellt wird, endet zunächst mit dem Einsatz der verzerrten Gitarre in Takt 13 (Riff B). Ab Takt 17 werden beide
Riffs mehr und mehr miteinander kombiniert (Riff C).
Die Strophen orientieren sich anschließend an Riff B und Riff
C. Im darauf folgenden Pre-Chorus wird Riff A schließlich nach
fis-Moll moduliert.
Now I lay me down to sleep,
pray the Lord my soul to keep.
If I die before I wake,
pray the Lord my soul to take.
Ablauf des Intros (36 T.)
12 x Riff A | 4 x Riff B | 12 x Riff C | 8 x Riff C’
Der Song enthält weitere Referenzen auf andere literarische Werke, z. B. auf Peter Pan, der in Neverland zuhause
ist. In „Enter Sandman“ wird der schöne Ort „Neverland“
zum Ort des Grauens: „Never Never Land“ ist der Ort, an
dem der Sandmann wohnt. Insgesamt vermittelt der Song
eine düstere, albtraumhafte Stimmung. „Enter Sandman“
ist nach „Nothing Else Matters“ der wohl bekannteste
Song Metallicas.
Mit den transkribierten Riffs ist der Song gut erschlossen.
Das Gitarren-Solo wird über die Akkorde/Riffs von Strophe/Pre-Chorus und Chorus gespielt. Es folgt ein Break
der Solo-Gitarre über zwei Takte. Die gesprochene Bridge
(Gebet) wird über dem Haupt-Riff (Riff A) gespielt. Der zweite Teil der Bridge entspricht dem eintaktigen Riff aus dem
Pre-Chorus, welcher 8 Takte lang wiederholt wird. Es folgt
der Chorus mit den oben notierten Riffs. Die Coda besteht
aus dem bis zum Fade-Out wiederholten Haupt-Riff.
E-Gitarren
Obwohl Metallica nur zwei Gitarristen hat, wurden auf diesem Track unzählige Gitarrenspuren eingespielt, um einen
möglichst wuchtigen und breiten Sound zu erzielen.
Gitarrenriffs „Enter Sandman“
Riff A (clean / Akustikgitarre)
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Heavy Metal
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Riff B (verzerrt)
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Riff C’ (verzerrt, mit
Schlusswendung
am Ende des Intros)
Riff C (verzerrt)
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