Referat: Die Hare Krishna Bewegung

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Referat: Die Hare Krishna Bewegung
"Sophie Heitzeneder" <sophie.heitzeneder@aon.at>
Referat: Die Hare Krishna Bewegung
"Sophie Heitzeneder" <sophie.heitzeneder@aon.at>
Die Hare-Krishna Bewegung wurde von dem Inder Abhay Charan De
(1896-1977) gegründet, der allerdings unter dem Namen A. C.
Bhaktivedanta Swami Prabhupada bekannt wurde.
Seine Lehre bleibt im Rahmen des Hinduismus, der für die Befreiung
des suchenden Menschen drei Wege vorsieht:
• Wissen (jana)
• Handeln
• liebende Hingabe an Gott (bhakti), welche den wichtigsten Weg
darstellt.
Das strenge Kastenwesen des Hinduismus wird jedoch aufgehoben, an
der Spitze der Sekte steht der Guru, dessen Kastenzugehörigkeit keine
Rolle spielt. Das rhythmische Singen von Hymnen (Kirtan) soll einen
Zustand der Extase auslösen, da so der unmittelbare Kontakt mit dem
Göttlichen aufgenommen werden kann.
Abhay Charan De wurde am 1.9. 1896 in Kalkutta geboren . Bis 1920
studierte er Englisch, Philosophie und Volkswirtschaft, 1922 traf er dann
seinen späteren geistigen Meister, Bhaktisiddhanta Saraswati, welcher
ihm die Lehren von dem bengalischen Guru Caitanya Mahaprabhu
(1486 bis 1534), der als”goldener Avatar Krishnas” gilt, also als
Verkörperung Gottes. Saraswati fordert Prabhupada auf diese Lehren in
der Welt zu verbreiten. Prabhupada lehnt diese Aufgabe jedoch ab und
gründet eine Familie. Seine religiösen Aktivitäten beschränkten sich auf
das Schreiben von Büchern, wobei er den Kontakt zu Saraswati aber nie
abreißen ließ. Später beginnt er die Zeitschrift “Back to Godhead”
herauszugeben, die die Krishna-Lehre verbreiten sollte.
1954 entschließt er sich doch die Lehre in die Welt zu tragen, zieht sich
von seiner Familie zurück und lebt in Abgeschiedenheit als
“Waldeinsiedler”. Fünf Jahre später legte er sein Mönchsgelübde ab,
und begann sich auf seine Mission vorzubereiten, die er 1965 in Form
einer Reise nach New York antrat, wo er einiges Aufsehen erregte. Der
Schädel war kahlgeschoren, der magere Körper in einen indischen Dhoti
gehüllt. Er setzte sich an eine übersichtliche Stelle in der City und
stimmte einen fremdartigen monotonen Gesang an:
Hare Krishna, hare Krishna, Krishna Krishna
hare hare
Hare Rama, hare Rama, Rama Rama
hare hare....
Nachdem er einige Anhänger gewonnen hatte, meist “orientierungslose”
Jugendliche, gründete Prabhupada 1966 in New York den ersten
Tempel und die ISKCON (International Society for Krishna
Consciousness, dt.: Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein).
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1972 gründete Prabhupada in Dallas sogar eine eigene Schule für die
Kinder der Krishna-Bewegung, genannt Gurukula (Haus des Lehrers),
deren Sinn es ist, den Kindern das Bewußtsein für Krishna beizubringen.
Um 4:30 Uhr morgens beginnt man den Tag mit Singen und Tanzen zu
Ehren Krishnas, danach wird 2 Stunden gechantet, anschließend wird
aus den heiligen Schriften Bhagavad-Gita und Shrimad-Bhagavatam
(Teile der Überlieferungen des Hinduismus) vorgelesen. Nach dem
Frühstück beginnt dann der normale Unterricht. Mit 12 Jahren kommen
auf eine Farm in West Virginia, um auch in den Bereichen
Landwirtschaft und Tierzucht (besonders erwähnt: Kuhpflege) etwas zu
lernen.
Nach Europa gelangte die Krishna-Bewegung 1968, durch den
ehemaligen englischen Botanik-Studenten Samuel Greer. Er beschloß in
Europa einen Krishna – Tempel zu bauen.
Er sollte genau nach der Methode Prabhupadas in New York vorgehen.
Nach einigen Fehlschlägen hatte Greer in Hamburg erste Erfolge, was
zunächst auch das Zentrum der Bewegung in Deutschland wurde. Die
Bewegung hatte einigen Erfolg, denn die Schriften der Gesellschaft
wurden ins deutsche übersetzt. In einigen Städten Deutschlands wurden
auch Tempel gebaut.
Die Sekte verbreitete sich noch bis nach Großbritannien, Frankreich,
Australien, Afrika, und Osteuropa, dennoch blieb das Hauptzentrum
immer Indien, wo sich auch das Welthauptquartier befindet. Indien war
und ist das heilige Land, obwohl es für die Bewegung sonst keine
ethnischen oder geographischen Schranken bestehen.
Seit dem Tod Prabhupadas am 14. November 1977 wird die
Gesellschaft von der “Governing Body Commission”, das sind 24 Gurus,
jeder zuständig für eine andere Region, die sich einmal im Jahr treffen,
verwaltet und geleitet.
♦ Lehrgrundzüge:
Nach den Behauptungen von Swami Prabhupada sucht der Mensch
nach einem Weg der Erlösung, der Befreiung und zum großen Glück.
Gott ist nach seiner Auffassung nur einer, nämlich Krishna. Neben ihm
gibt es auch Halbgötter, z.B. Indra, Brahma und viele andere. Die ganze
reich gestaltete Götterwelt geht letztendlich in Krishna auf. In ihm liegt
die ganze Fülle des Seins und des Glücks. “Gott oder Krishna ist
unvergänglich allwissend, allgegenwärtig, allmächtig und alles
anziehend, der Vater aller Menschen und aller Lebewesen. Er ist die
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erhaltene Kraft allen Lebens der Natur und des Kosmos.” (Zitat der
Krishna-Bewegung)
Der Mensch strebt nach materiellen Dingen und sucht darin sein Glück.
Er fällt dadurch aber immer mehr ins Unglück. Er nennt als Grund dafür
die Unwissenheit der Menschen. Sie erzeugt die Illusion man könne die
Glückseligkeit durch eine steigende Sinnesbefriedigung erreichen. Diese
Illusion erzeugt aber nur Leiden, und zwingt den Menschen unter das
Gesetz des Karma (Folge der durch Nichtwissen entstandenen Taten),
und spannt ihn in den Kreislauf der Wiedergeburt ein. Der einzige Weg
daraus führt über das Wissen über die Erlösung durch das KrishnaBewußtsein. Das schafft er nur mit Hilfe eines Gurus. Der Guru empfiehlt
1728 mal am Tag zu chanten (Sprechgesang, mit dem Beten der
Christen gleichzusetzen). Dabei wird der Geist vom materiellen Denken
gereinigt, dadurch führt er ihn zur Vollkommenheit und zum glückseligen
Leben.
♦ Lebensformen:
♦
Die Krishna Anhänger leben nach vier Prinzipien:
1. er lebt vegetarisch
2. er meidet alle Rauschmittel
3. es sind ihm Glücksspiele aller Art verboten
4. seine sexuelle Betätigung beschränkt sich auf das Zeugen von
Kindern
Das Lebensmotto der Krishna Anhänger ist einfach leben - aber hoch
denken. Das kann man am besten in ihren Wohngemeinschaften
(Ashrams) sehen. Es sind Bauernhöfe, die nach ursprünglicher Art
betrieben werden (ohne Technik). Dort läßt sich das nach ihrer Meinung
das Krishna Bewußtsein am besten erlangen und vertiefen.
Dort bricht man radikal mit der Umwelt, es wird auch äußerlich sichtbar.
So sind die Männer kahlgeschoren, haben am Hinterkopf nur einen
kleinen Zopf, sie bekleiden sich mit einem Dhoti (einem indischen
Gewand). Frauen tragen einen indischen Sari. Ob sie verheiratet sind,
erkennt man an einem roten Punkt auf der Stirn.
Ein Austritt aus dieser Sekte ist möglich, ist aber ohne äußere Hilfe
schwer zu bewältigen, weil sie keine Freunde außerhalb des Ashrams
haben.
"Sophie Heitzeneder" <sophie.heitzeneder@aon.at>