Über 50 deutsche Hits
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2,20 L, NL, A 2,50 € • B 2,90 € • I, GR 3,00 € • F, E, SLO 3,20 € • P 3,70 € • CY 5,20 € • E (I. C.) 4,80 € • 4,50 CHF • 1375,00 FT • 20,00 PLN • 24,00 DKK • 45,00 SEK • TR 12,50 TL • N 40,00 NOK • 35,00 KN • BG 10,50 BGN 4 194294 602203 > 8/ 2014 Euro 08 Europas Kaufberater Nr. 1 von Der neue Mercedes GLA Vergleichstest mit CLA, A- und B-Klasse Über 50 deutsche Hits Überblick aller Neuheiten von Audi, BMW, Ford, Mercedes, Opel, Porsche und VW bis 2016 ive E x k lu s r Bilde Diesel-Kompakte im Vergleich FORD Focus gegen OPEL Astra, PEUGEOT 308, RENAULT Mégane und VW Golf Weitere Themen in dieser Ausgabe: Verkehrssicherheit Ratgeber Feuerlöscher Tipps zur richtigen Handhabung Schäden auf der Autobahn So gefährlich sind Blow-ups •B lickpunkt Konfiguratoren – 12 Herstellerseiten im Test •K lassiker 80 Jahre Citroën Traction Avant •T est – 8 Öko-Reifen im Format 205/55 R 16 •M otorsport – DTM-Rookie Marco Wittmann im Porträt | Leserecke Der AvD Experte Ratgeber Recht Leserbriefe Leser Rupp findet den Sportsvan zu groß, er mag seinen Golf Plus – der 13 Zentimeter kürzer und 4 Zentimeter schmaler ist. Dominik Iskenius vermisst ein Trennnetz für den Laderaum in der Aufpreisliste Jürgen Peitz AvD Vertrauensanwalt RAPeitz@t-online.de 128 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 AUTO TEST 6/2014 Bei den Angaben zu Seat scheint Ihnen ein Fehler unterlaufen zusein; mein Händler verlangt 560 Euro Überführungskosten statt die von Ihnen genannten „ab 1000 Euro“ für einen neu bestellten Leon. Lutz Hierschemann, per E-Mail Anm. d. Red.: In der Tat haben Sie recht. Bei den Überführungskosten von Seat liegt unsererseits ein Recherchefehler vor. Laut Seat liegen die Überführungskosten zwischen 650 Euro für den Mii und 850 Euro für den Alhambra. Korrektur: SUV-Vergleich AUTO TEST 6/2014 Der Audi RS Q3 ist im Vergleich mit BMW X3 und Volvo XC60 allein aufgrund seiner Abmessun- Ausstattung Basis Anm. d. Red.: Die Maße des BMW X3 sind in der Tat falsch. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen und drucken die korrekten Maße hier ab. 685 520 335 660-915 755** 460 Radstand 2810 / Länge 4648 Abmessungen in Millimetern; *Breite ohne/mit Außenspiegeln; **Norm bei 1 Meter Beinfreiheit vorn Fotos: T. Bader, AvD, Hersteller 910-1120 210 Höhe 1661 Crashtest: HHHHH www.euroncap.com Außenbreite*: 1881 / 2098 Innenbreite v. / h.: 1490 / 1460 Kofferraum: 550–1600 l 975 Im Zusammenhang mit dem Golf Sportsvan wird nur noch von der alten Generation gesprochen, wozu ich mit über 60 Jahren auch gehöre. Ist ein Produktionsanteil von 20 Prozent Golf Plus zu wenig, um weiterhin ein Modell dieser unverwechselbaren Art anzubieten? Müssen wir uns dem „Größenwahn“ unterwerfen und uns mit Mercedes B-Klasse oder zukünftigem BMW Active Tourer anlegen? Ich meine, da werden einige PlusKunden verprellt, zudem kannibalisiert der Sportsvan den Touran. Pummeliges Design hin oder her: praktisch und kompakt muss das Fahrzeug sein; ein Konkurrenzmodell mit Plus-Abmessungen Korrektur: Abzocke gen fehl am Platz. In dieser Liga „spielt“ der Q5. Die Punkte in Fahrleistungen / Fahrdynamik / Umwelt des RS Q3 sind klar das Ergebnis des geringen Gewichtes in Verbindung mit der Größe. Der Q5 wäre nicht nur dem RS Q3 im Vergleich deutlich unterlegen. Beim XC60 fehlt unter anderem der Hinweis, dass die Höchstgeschwindigkeit werksseitig auf 210 km/h begrenzt ist und dass er als „Summum“ über die absolute Top-Ausstattung verfügt (Leder, elektrische Sitze und vieles mehr), während die übrigen Fahrzeuge lediglich als „Basis“-Version zum Vergleich standen. Die Punktevergabe bei Preis- und Aufpreisgestaltung / Extras kann meines Erachtens daher nicht der Realität entsprechen. Bei den Abmessungen auf Seite 92 / 93 ist Ihnen ein kleiner Fehler unterlaufen: Sie haben dem X3 auch die Abmessungen des Volvo XC 60 zugeordnet. Gerhard Schwinn, Simmertal 650 Der Golf Sportsvan wäre sicher ein gelungenes Auto geworden, wenn es denn ein Trennnetz oder Ladungssicherungsnetz geben würde. Man kann es nicht einmal als Extra kaufen. Wenn ich den Kofferraum höher als bis zur Rückenlehne nutze – und nur dann ist das Kofferraumvolumen ordentlich –, bricht mir mein Gepäck das Genick, sobald es zum Unfall kommt. Dann nützen mir ABS, ESP und irgendwelche Sterne im Crashtest nichts mehr. Wenn die Rücksitze umgelegt sind, kann ich mir die Beladung gleich sparen … Ich dachte, VW liebt die Detailarbeit. Hier wurden nicht einmal die Hausaufgaben gemacht. Dipl.-Ing. Dominik Iskenius, Ammersbek steht schon bereit: Opel Mokka. Ich selbst besitze einen Golf Plus. Als Ersatz ist vielleicht das geplante Golf-SUV eine Alternative. Wilfried Rupp, per E-Mail 1015 AUTO TEST 6/2014 Ladekante 690 Weitere Infos finden Sie auf www.avd.de Golf Sportsvan 955- Die Verkehrsopferhilfe e. V. (Wilhelmstraße 43/43G, 10117 Berlin) hilft als Entschädigungsfonds nach § 12 des Pflichtversicherungsgesetzes dann, wenn ein Unfallverursacher nicht ermittelt werden kann oder der Unfall durch ein nicht versichertes Kraftfahrzeug verursacht worden ist. Voraussetzung für eine Leistung der VOH ist, dass der Geschädigte keinen Ersatz von seinem eigenen Kaskoversicherer oder einem sonstigen Schadenversicherer erhält und der Schaden auch nicht durch Leistungen eines Sozialversicherungsträgers ausgeglichen wird. Die VOH gleicht grundsätzlich Personenund Sachschäden aus. Sachschäden an Fahrzeugen werden jedoch nur ersetzt, wenn zugleich ein Personenschaden entstanden ist beziehungsweise eine Person getötet oder erheblich verletzt wurde. In den am häufigsten auftretenden Fällen der Verkehrsunfallflucht wird auch lediglich der Teil des Sachschadens ersetzt, der 500 Euro übersteigt. Schmerzensgeld wird nur bei besonders schweren Verletzungen geleistet, die deutlich über das hinausgehen, was bei täglichen Unfällen im Straßenverkehr auftritt, und die zu einer dauernden und erheblichen Beeinträchtigung der Körperfunktionen des Opfers führen. Das sind zum Beispiel die Schädigung von Sinnesorganen oder Amputationen. Mehr Informationen gibt es online unter www.verkehrsopferhilfe.de. 630 Entschädigung durch die Verkehrsopferhilfe (VOH) | Leserecke / Impressum Eine Frage, Herr Keller Widerspenstige Technik, wiehernder Amtsschimmel, wilde Stammtischparolen – AvD Experte Keller stellt die Dinge richtig und gibt klare Antworten auf knifflige Fragen an Herrn Keller: E-Mail om redaktion@auto-test.c ‡‡ Ich möchte mir, allein schon der hohen Sitzposition wegen, einen Skoda Yeti zulegen. Der Yeti scheint einen guten Ruf zu genießen. Berichte über das Doppelkupplungsgetriebe (DSG) – das ich gern hätte –, das Steuerkettenpro blem und angebliche Ölverluste irritieren mich jedoch und lassen mich zögern, eine endgültige Entscheidung zu treffen. In der AUTO TEST 7 / 2014 gehen Sie auf die Unterschiede der DSG-Getriebe ein – wie verhält sich das DSG-Pro blem innerhalb der VW-Gruppe bei der Tochter Skoda? Ist das Steuerkettenproblem inzwischen wirklich gelöst? Und zu welchem Motor raten Sie mir als Wenigfahrer? Joachim Preuss, per E-Mail Eine große Kaufberatung zum Skoda Yeti finden Sie ab Seite 56. Zum DSG: Das 7-GangDSG des Yeti ist ein Trocken- Leser Preuss fragt nach Rat beim Kauf eines Skoda Yeti ‡‡ Haben Sie von der neuen Regelung gehört, dass die Verwendung bestimmter Winterreifen in der Zeit vom 16. Mai bis 14. Oktober in Südtirol unzulässig ist? Winteroder Ganzjahresreifen, die einen geringeren Geschwindigkeitsindex aufweisen als in der Zulassungsbescheinigung Teil I festgesetzt, dürfen in dieser „Sommerzeit“ nicht in Italien fahren. Obwohl in Deutschland je nach Wetterlage „geeignete Reifen“ vorgeschrieben sind, kann ich dort meine Winterreifen nicht verwenden; sie haben den Geschwindigkeitsindex H (bis 210 km/h), in meinem Fahrzeugschein ist eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h eingetragen. H.-E. Moldenhauer, per E-Mail Diese Regelung ist neu und gilt in ganz Italien. Im Sommer muss der Speedindex der montierten Reifen dem der eingetragenen Reifen entsprechen, so die Auskunft der Provinzregierung Bozen. Zwischen 15. Oktober und 15. Mai gilt eine Winterreifenpflicht. Bei Reifen mit der Kennzeichnung MS, M & S, M + S sind in der Winterzeit Speedindizes bis hinunter zu Q (160 km/h) erlaubt – unabhängig von der Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs. Das Tempolimit des Reifens muss mit einem Aufkleber im Cockpit gekennzeichnet sein. Die italienische Polizei kontrolliert zurzeit auf Speedindex und Winterreifen-Kennzeichnung – zum Teil auch Anhänger. Die Strafe kann 419 bis 1682 Euro betragen, theoretisch kann die Polizei auch das Auto sicherstellen. In der Realität wird meist ein Protokoll angefertigt, manchmal jedoch auch vor Ort kassiert. Vorsichtshalber kann ich Ihnen nur raten, bis 15. Oktober ausschließlich mit Sommerreifen nach Italien zu fahren, deren Speedindex mindestens der Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs entspricht. Sie haben eine Kaufberatung verpasst, haben Interesse an weiteren News und Reportagen? Oder suchen einen Gebrauchten? Klicken Sie auf www.autobild.de! Reifen mit M & S-Kennzeichnung sind in Italien im Sommer nicht erlaubt www.autobild.de Impressum Herausgeber und Chefredakteur: Olaf Schilling (verantwortlich für den Inhalt) Stellvertreter des Chefredakteurs: Michael Iggena (mig) Redaktionsleiter: Alexander Kuhlig (ak) Art Director: Marc Rödig Chef vom Dienst: Alexander Bohnsack Redaktion: Alexander Bernt (ab), Marc Kaczmarek (mk), Manuel Iglisch (igl), Peter Löschinger (pl), Florian Neher (fn), Andreas Of (aof), Julia Winkler (jw) Fotoredaktion: André Brüninghoff, Heidrun Hönninger, Simone Katheder Schlussredaktion: Torge Eßer (Ltg.), Andreas Fiegenbaum Freie Mitarbeiter: Stefanie Wranik (sw) Illustratoren: Lars Sältzer Produktionsleiter: Jochen Reinhard Produktion: r2 GmbH, Wendelsteiner Str. 2 a, 91126 Schwabach, www.r-zwo.com Grafik: Kerstin Britsche, Markus Will, Uwe Prechtel Herstellung: Thomas Künne (Ltg.), Andy Dreyer Druck: Prinovis Ltd. & Co. KG – Betrieb Ahrensburg, Alter Postweg 6, 22926 Ahrensburg Redaktionsadresse: AUTO TEST, Wendelsteiner Str. 2 a, 91126 Schwabach, redaktion@auto-test.com, Tel. 0 91 22–63 13 100, Fax 0 91 22–63 13 110 Kaufmännischer Leiter: Tobias Franzke Verlagsreferentin: Lynn Scotti www.autobild.de: Burkhard Knopke (Chefredakteur) Marketing-/Anzeigenleitung: Wolfgang Berghofer (verantwortl. für den Inhalt der Anzeigen), Stefan Müller Anzeigenvertretung: B&M Marketing GmbH, Wendelsteiner Str. 2 a, 91126 Schwabach, info@bm-marketing. net, Tel. 0 91 22–63 13 300, Fax 0 91 22–63 13 301 Vertrieb (Einzelverkauf): Sales Impact GmbH & Co. KG, 20350 Hamburg, verantwortlich: Michaela Steen AUTO TEST erscheint monatlich und kostet im Einzelhandel € 2,20 (inkl. 7 % MwSt.), im Abonnement 2,20 € pro Heftfolge zzgl. ortsüblicher Zustellgebühren. Mehr Infos auf den Seiten 95 und 154. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferfrist. Alle Rechte vorbehalten. Copyright: Axel Springer Auto Verlag GmbH. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Verlages wieder. Die Rechte für die Nutzung von Artikeln für elektronische Pressespiegel erhalten Sie über die PMG Presse Monitor GmbH, Tel. 0 30–28 49 30 oder www.presse-monitor.de. Verlag: Axel Springer Auto Verlag GmbH, Axel-Springer-Platz 1, Brieffach 82 40, 20350 Hamburg Geschäftsführer: Dr. Hans H. Hamer, David Löffler August 2014 ∧ Nr. 8 | AUTO TEST 129 ISSN-Nr. 1861-5295 Erfahrungsgemäß helfen generell drei Dinge, und zwar genau in dieser Reihenfolge: Löschen Sie das Bluetooth-Profil des Autos auf Ihrem Handy. Oft führt jetzt schon ein neuer Kopplungsversuch zum Erfolg. Wenn das nicht hilft, kann es hilfreich sein, ein Software-Update auf Ihrem Handy zu installieren. Anschließend lassen Sie sich von der Werkstatt ein Software-Update für die Bluetooth-Kopplung ihres Fahrzeugs aufspielen. Schauen Sie bitte vorher, ob Ihr Handy mit dem Discover Pro kompatibel ist. Eine Kompatibilitätsliste kann Ihnen Ihr Händler zur Verfügung stellen. kuppler, was die Effizienz erhöht, aber das Drehmoment ist auf 250 Newtonmeter begrenzt. Das DSG der Allradmodelle hat sechs Gänge, es handelt sich um die Nasskupplungsversion für die stärkeren Motoren. Der 1.4 TSI war von der Steuerkettenproblematik betroffen – speziell im Kurzstreckenbetrieb gab es Probleme. Auch nach dem Facelift setzt Skoda plattformbedingt im Yeti den Motor mit Kette ein und nicht die Zahnriemenvariante aus dem Octavia. Laut VW handelte es sich beim Steuerkettenproblem aus dem Jahr 2012 jedoch um ein Zulieferproblem, welches mittlerweile gelöst sei. Als Wenigfahrer ist für Sie in der Tat der 1.4 TSI am besten geeignet. Am wirtschaftlichsten ist die Basislinie Active mit dem Paket Active More und einigen Extras. Fotos: S. Krieger, picture-alliance/dpa (A. Warnecke) ‡‡ Hallo Herr Keller, ich fahre einen VW Golf VII, ausgestattet mit dem Navi Discover Pro. Dieses Gerät erkennt mein Handy nicht, das sollte es aber. Es ist ein Doogee DG 350. Wo liegt das Problem? Dietmar Bieneck, per E-Mail *Bitte geben Sie auch bei Zuschriften per E-Mail immer Ihre Postanschrift an! kontakt Für Fragen/Kommentare an die Redaktion: Leserbriefe AUTO TEST, Wendelsteiner Straße 2 a, 91126 Schwabach redaktion@auto-test.com*, Tel. 0 91 22–63 13 100 Bei Problemen mit Ihrem Fahrzeug: kummerkasten www.autobild.de/kuka Für Fragen rund ums Abo und für die Nachbestellung von Einzelheften: Abonnements AUTO TEST, Aboservice , Postfach 10 03 31, 20002 Hamburg, abo@asv.de* Tel. 0 40–4 68 60 51 73, Fax 0 40–34 72 95 17 online-abo-service 24h-Service unter www.auto-test.com/abo Für alle weiteren Fragen und Anregungen: AXEL SPRINGER 24h-SERVICE 0 18 06–63 00 30 (20 Cent/Anruf aus dem deutschen Festnetz, max. 60 Cent/Anruf aus Mobilfunk) | Blickpunkt Blindtext Copxtext Auto-Konfiguratoren Blindtext -Spiele Wer einen Neuwagen kaufen will, stellt sein Wunschmodell vorher oft online zusammen. Wir haben die Konfiguratoren von zwölf Automobilherstellern unter die Lupe genommen. Bei welchem Puzzle-Spiel profitieren am Ende Käufer und Verkäufer? Das sagen die Händler Lassen Sie Ihr Angebot aus dem Online-Konfigurator im Autohaus überprüfen. Teils bieten Verkäufer sogar günstigere Alternativen an ‡ Kunden, die mit einem Beispiel aus dem Konfigurator ins Autohaus kommen, profitieren doppelt. Sie zeigen, dass sie sich bereits mit dem Thema beschäftigt haben. Zudem fängt der Verkäufer die Beratung nicht bei null an. Wir haben je zwei Testkonfigurationen bei VW- und Mercedes-Händlern vorgelegt und gefragt: 1. Kann ich das Auto aus dem Konfigurator so bestellen? Ja. Die Online-Baukästen arbeiten zuverlässig und sauber. Die Verkäufer fanden in keiner der Zusammenstellungen Ausstattungskombinationen, die real nicht möglich gewesen wären. 2. Sind die Angaben der Konfiguratoren korrekt? Ja. Die am Computer zusammengestellten Modelle hatten die richtigen technischen Details, Fotos: K. Rose, Hersteller K ombi, Limousine – oder doch einen Van? Benziner oder Diesel? Klimaanlage oder lieber ein Schiebedach? Wer ein Auto kauft, muss viele Entscheidungen treffen. Damit am Ende auch das Modell vor der Haustür steht, das zu einem passt, bieten die Fahrzeughersteller Online-Konfiguratoren an. Mithilfe der digitalen Baukästen kann der Kunde sein Traumauto zu Hause am Computer zusammenstellen. Wie gut das funktioniert, haben wir bei zwölf Herstellern ausprobiert. 130 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 Was leisten die Konfiguratoren? Sie kennen alle Modellvarianten und dazu auch noch die Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen Ausstattungsoptionen. Lassen sich zwei Extras nicht zusammen ordern, zeigen gute Konfiguratoren dem Kunden Alternativen auf und berechnen dazu den veränderten Preis des Neuwagens. Trotzdem braucht man im Schnitt zwischen ein und anderthalb Stunden, um sein Wunschfahrzeug bis ins Detail zu konfigurieren. Muss ich Autoexperte sein, um die Baukästen bedienen zu können? Erleichtern die Konfiguratoren die Auswahl? Leider nur bedingt. Nicht Nein, aber ein wenig Autowissen hilft. Die Autohersteller erfinden für die Technik unter der Haube oft wohlklingende Fantasienamen. Dass hinter „ESP Plus“ (Opel) oder „ESC“ (Audi) Stabilisierungssysteme stecken, wird Uneingeweihten erst nach vielen Klicks durch Erklärungstexte und oft sehr kleine Beispielbilder klar. Bei manchen Herstellern muss der Kunde den Konfigurator sogar ganz verlassen, um eine Erklärung zu finden. alle Ausstattungsextras sind beliebig miteinander kombinierbar, oder es gibt Zwangskombinatio- Einige der digitalen Baukästen geizen mit Informationen nen. So zum Beispiel bei Volkswagen: Im Passat muss der Käufer zum Radio „RCD 310 für Navigation“ (ohne Aufpreis) die Navigationsfunktion „RNS 315“ dazukau- fen. Diese kostet 665 Euro. Außerdem muss er einen Standard-Multimediaanschluss ent fernen und gegebenenfalls sogar noch die Polsterfarbe anpassen. Die vielen Auswahlfenster erschweren den Überblick. Gut: Alle Konfiguratoren schlagen in solchen Fällen Alternativen vor. Kommt es dadurch zu Preisänderungen, zeigen gute Systeme dies direkt im Auswahlfenster an. Bei Ford, Renault, Tesla, Toyota, Renault und Volkswagen war das allerdings nicht der Fall. Informieren die Konfiguratoren umfassend und sachlich? Nicht alle. Können Kunden das am PC zusammengestellte Auto direkt kaufen? So lieferten selbst die Testsieger von Audi und BMW im Bereich „Connected Car“ oft Fachchinesisch. Beide Hersteller verbinden Smartphones über den BluetoothStandard „SAP V2“ und „SAP V3“ drahtlos mit ihren Autoradios. Dass das Kürzel den direkten Zugriff auf die Telefonkarte im Handy bezeichnet, bleibt oft unklar. Dass iPhones dieses Profil überhaupt nicht unterstützen, wurde mitunter komplett unterschlagen. Alle Konfiguratoren bieten Kontaktmöglichkeiten zu Vertragshändlern. Besonders pfiffig arbeiten Audi, Mercedes, Porsche und VW. Ihre Baukästen erzeugen für jede Konfiguration einen Code. Zeigt der Kunde diesen im Autohaus, kann der Verkäufer damit das am PC zusammengestellte Fahrzeug aufrufen und die Beratung darauf abstimmen. Auch gut: Will der Kunde nach seiner ersten Auswahl zu Hause noch etwas an Zahlen und Preise sowie Angaben zu Ausstattung und Paketen. Die Prüfung ergab, dass sowohl Preise als auch technische Daten, etwa zur Motorisierung, aktuell und richtig waren. Sie entsprachen genau den Angaben in den internen Listen der Händler. 3. Sind die Konfiguratoren sinnvoll? Eine technisch korrekte Zusammenstellung muss nicht sinnvoll sein. Lassen Sie die Konfiguration beim Händler kontrollieren. Die Verkäufer von Mercedes und Volkswagen hatten sogar diverse Alternativvorschläge. Die trieben den Endpreis nicht etwa in die Höhe, wie man hätte erwarten können, sondern ergaben Ersparnisse zwischen 100 und 1000 Euro – zum Beispiel durch die Wahl einer anderen Motorisierung. der Kombination ändern, gibt er nur seinen Code in den Konfigurator ein. Dann kann er die alte Zusammenstellung anpassen, ohne dass er dafür die gesamte Auswahl neu erstellen muss. Erspart der Online-Konfigurator den Besuch im Autohaus? Nein. Sie sind eher eine Art Schulung für das Verkaufsgespräch. Denn ein gut informierter Kunde hat auch bessere Karten bei den Preisverhandlungen. Unser Fazit zu den zwölf Konfiguratoren lesen Sie auf der nächsten Seite. August 2014 ∧ Nr. 8 | AUTO TEST 131 | Blickpunkt Auto-Konfiguratoren 1 Audi 2 BMW 3 Porsche 4 Mercedes Mobiles Allround-Talent App für Der Sieger punktet mit Handy & schickem und klarem Aufbau, vielen Infos und Tablet einfacher Bedienung – auch wenn einige Detailinfos etwas versteckt sind. Top: Als Einziger bietet Audi einen für mobile Geräte optimierten Konfigurator als App. Einfach und informativ Klare Strukturen und einfache Benutzerführung zeichnen den Konfigurator von BMW aus. Bis auf einige wenige Ausnahmen sind auch die Beschreibungen vollständig, enthalten oft sogar nützliche Zusatzinformationen. Für die muss der Kunde jedoch manchmal die Werbebegriffe von BMW entschlüsseln. Edel-Baukasten mit Spielerei Der Konfigurator von Porsche wirkt besonders edel, die Bedienung klappt gut und flüssig. Kleinere Spielereien wie Motorsound als Audio-DaMit der tei sind nett, allerdings fallen Motor- die Informationen des Konfi sound gurators an einigen Stellen etwas mager aus. Nach Eingewöhnung gut Die vielen Untermenüs erfordern schon etwas Gewöhnung – danach jedoch ist die Navigation im Mercedes-Konfigurator klar und logisch. Informationen zur Serienausstattung sind zwar vorhanden, aber erst nach langem Suchen zu finden. Eine App gibt es nicht, dafür funktioniert aber die passende mobile Website gut. 5 Vw 6 Opel 7 Toyota 8 Kia Motors Infos zu Viele Infos, Connected keine Warnungen Die Informationen zu Car einzelnen Ausstattungen sind in vielen Fällen üppig. Wer nicht bestellbare Ausstattungskombinationen auswählt, bekommt zwar ohne Vorwarnung eine Alternative verpasst, aber immerhin zeigt der Kon figurator dann auch die passenden Preise. Vergesslicher Konfigurator Der Opel-Konfigurator punktet zwar unterm Strich mit Übersichtlichkeit, guter Bedienung und einer ganzen Menge Infos. Dumm nur, dass sich die Konfigurationen nicht speichern oder als PDF-Datei herunterladen lassen. Leider kann man sie auch nicht per Code zum Vertragshändler mitnehmen, um die Bestellung zu prüfen oder abzuschließen. Mit Abzügen in der B-Note Informationen und Erklärungen gibt es bei Toyota massenhaft, die Bedienung klappt meist reibungslos. Wer sich eine Ausstattung aussucht, die mit vorher gewählten Optionen nicht zusammenpasst, erhält bei Toyota AlternativVorschläge. Allerdings fehlen zu diesen dann meist die Preisangaben. Zu wenige technische Infos Die Preistransparenz von Kia ist vorbildlich, außerdem lässt sich der Konfigurator recht einfach bedienen. Allerdings fehlen viel zu oft weiterführende und vor allem klare Informationen zur Serien- oder zur Sonderausstattung. Ebenfalls schade: Auf Tablets und Smartphones geht bei Kia gar nichts. 9 Skoda 10 Tesla 11 Renault 12 Ford Wenig Auswahl macht’s einfach Der Konfigurator ist übersichtlich und einfach zu bedienen. Allerdings ist das keine große Kunst, denn es gibt bei Tesla mit dem Model S derzeit ja auch nur ein Auto zur Auswahl. Diese Klarheit wünscht sich der Kunde aber gerade auch bei den Preisangaben und den technischen Erklärungen zum Elektroauto. Klare Worte, wenige Infos Gut: Renault verzichtet nicht weitgehend auf Werbemobil Floskeln. Allerdings sind nutzbar auch die sachlichen Infos insgesamt eher dürftig, zudem fehlen oft Preisangaben. Und: Auf mobilen Endgeräten funktioniert der Konfigurator von Renault leider nicht. Wenige Infos, wenig Komfort Es braucht etwas Zeit, bis dem Nutzer die Bedienung des Ford-Konfigurators flüssig von der Hand geht. Häufig fehlen auch Informationen zu Serien- und Sonderausstattung, oder sie verstecken sich in einem der Untermenüs. Minuspunkte gibt es für technische Probleme und fehlende Speicheroptionen. Konfiguratoren helfen beim Autokauf, ersparen aber nicht den Besuch beim Händler. Schauen Sie sich Ihr Wunschfahrzeug in jedem Fall live an und prüfen Sie, ob Platzbedarf, Komfort, Funktionalität und Verarbeitung Ihren Ansprüchen gerecht werden. Ist das der Fall, müssen Sie die Wahl des richtigen Antriebs treffen. Selbst wenn Sie hier bereits konkrete Vorstellungen haben, erfahren Sie unbedingt selbst, ob die von Ihnen favorisierte Maschine leistet, was Sie sich von ihr versprechen. Technische Daten allein helfen wenig bei der Beurteilung. Auch bei Sonderausstattungen sollten Sie sich nicht auf blumige Worte und schöne Bilder im Web verlassen. Liebäugeln Sie zum Beispiel mit einem Multimedia- oder Assistenzsystem, unterziehen Sie diese Extras einem Praxistest. Teilweise rufen die Hersteller dafür vierstellige Preise auf, da sollten Bedienung und Funktionen selbsterklärend sein. Eine Probefahrt und ein ausführliches Beratungsgespräch kann auch der Computer nicht ersetzen. www.audi.de www.bmw.com www.volkswagen.de www.porsche.com www.opel.de www.toyota.de www.mercedes-benz.de www.kia.com Klare Preisinfos Viele www.skoda-auto.de Mit Lücken bei den Basis-Infos Zu Sonderausstattungen und Connected-CarOptionen gibt es jede Menge Informationen. Dafür fehlen viele Basis-Infos zur Serienausstattung und Preis-Infos bei den automatischen Alternativ-Vorschlägen zu nicht bestellbaren Ausstattungskombinationen. Auf mobilen Endgeräten funktioniert der Skoda-Konfigurator nur schlecht. Tipp AvD Expertin Cathrin von der Heide 132 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 www.teslamotors.com sehr übersichtlich www.renault.de www.ford.de AvD – Ein Club mit vielen Vorteilen. SERVICE-SCHECK 2014 SICHERHEITS-CHECK In Zusammenarbeit mit teilnehmenden Premio Reifen + Autoservice. Gültig bis 31.12.2014. Muster Das Original gibts für AvD HELP PLUS Mitglieder unter www.avd.de WERT-SCHECK 2014 50 € TANKGUTSCHEIN Bei Abschluss eines besonders günstigen Top-Kredits der norisbank. Erfüllen Sie sich jetzt Ihren persönlichen Autotraum! Muster Das Original gibts für AvD HELP PLUS Mitglieder unter www.avd.de Voraussetzung: Top-Kredit wird nicht widerrufen. Gültig bis 31.08.2014. WERT-SCHECK 2014 60 € ERSPARNIS Bei Einkauf oder Inanspruchnahme einer Dienstleistung bei A.T.U ab einem Rechnungsbetrag von 350 €. Gültig bis 31.12.2014. Muster Das Original gibts für AvD HELP PLUS Mitglieder unter www.avd.de Jetzt AvD HELP PLUS Mitglied werden und alle Service- und Sparvorteile nutzen! Informationen auf www.avd.de und unter der Hotline 069 6606-300 * Die Schecks für alle Clubvorteile gibt es für AvD HELP PLUS Mitglieder zum Download auf www.avd.de/aktion/schecks. 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Eine verlässliche Rechtsprechung dazu liegt jedoch bislang nicht vor. Diskutiert wird insbesondere, ob der laufende Aufnahmevorgang einen Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz darstellt – so jedenfalls die Auffassung von Datenschutzbeauftragten. Die Anerkennung als zulässiges Beweismittel liegt somit im Ermessen des Richters im Einzelfall. Er muss zwischen den gegenläufigen Interessen Persönlichkeitsrecht der Verkehrsteilnehmer und Aufklärungsinteresse abwägen. Ob die Daten zu privaten Zwecken gewonnen wurden oder ob hier ein verfassungsrechtliches Beweisverwertungsverbot vorliegt, ist dabei entscheidend. Es ist zu hoffen, dass die Rechtsprechung umgehend zu einer Klärung beiträgt. Weitere Infos finden Sie auf www.avd.de 134 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 R1234yf für alle? D aimler und Volkswagen setzen das brandgefährliche Kältemittel R1234yf derzeit nicht ein. Das könnte sich ab 1. Januar 2017 allerdings ändern. Dann ist die bisherige, klimaschädliche Substanz R134a europaweit in allen Neuwagen verboten. Klimaanlagen mit dem unbrennbaren Mittel CO2 werden aber noch nicht in ausreichenden Stückzahlen zur Verfügung stehen. Die Autohersteller wappnen sich also dafür, dass sie ab 2017 nach derzeit geltendem Recht gezwungen werden, R1234yf einzusetzen. Andernfalls droht ein Zulassungsstopp. Sowohl Daimler als auch der VWKonzern haben sich über automatische Löschanlagen informiert, die bei einem Unfall verhindern sollen, dass sich ausgetretenes Kältemittel entzündet. Kurz nachdem sich die deutschen Hersteller 2007 für CO2 als Nachfolger von R134a entschieden hatten, präsentierten die US-Konzerne Honeywell und Dupont R1234yf als kostengünstige Alternative. Weltweit griffen die Hersteller bereitwillig zu. Nachdem 2011 bekannt wurde, dass bren- nendes R1234yf gefährliche Sub stanzen wie Fluorwasserstoff freisetzt, verzichteten Daimler, Mazda, Toyota und der VW-Konzern auf das Mittel. 2012 – nach Daimlers Brandversuchen – nahmen die Konzerne die Entwicklung der CO2-Klimaanlage wieder auf. Dass es bis 2017 gelingt, nicht nur neue Baureihen, sondern die gesamte Neuwagenproduktion auf CO2 umzustellen, schließt VW aus. Eine Verschiebung des Termins, um R134a mindestens zwei Jahre weiter nutzen zu können, wird von der EU bislang abgelehnt. Miserable Crashbilanz Wenige Punkte für Leicht-Kfz Obwohl Airbag und Vierpunktgurt korrekt arbeiten, drohen im Twizy bei einer Frontalkollision mit 50 km/h schwere Verletzungen D as Crashinstitut Euro NCAP hat vier Leichtkraftfahrzeuge auf ihre Sicherheit überprüft – mit erschreckenden Ergebnissen. In allen Fahrzeugen müssen Insassen bei einem Frontal- oder Seitenaufprall mit schweren oder sogar töd- Fahrzeug Frontal aufprall Seiten aufprall Renault Twizy 80 6 von 16 7 von 16 Tazzari Zero 4 von 16 8 von 16 Club Car Villager 2+2 2 von 16 9 von 16 Ligier IXO JS LINE 2 von 16 7,9 von 16 lichen Verletzungen rechnen. Am besten schnitt noch der Renault Twizy ab. Trotz Airbag drohen aber auch im französischen Minimobil unter anderem schwere Halsverletzungen. Beim Seitenaufprall ragte der Dummy-Kopf zudem aus dem Fahrzeug. Als noch gefährlicher erwies sich das italienische E-Mobil Tazzari Zero: Beim Frontalaufprall brach ein Befestigungspunkt des Gurtes. Die Struktur des Golf-Karts Club Car Villager knickte beim Crash gar komplett ein. Fotos: Hersteller Ratgeber Recht AvD REISEWELT LAST MINUTE & MEHR SPEZIELL FÜR KINDER PAUSCHALREISEN EIGENE ANREISE FLUG STADTHOTELS FERIENHÄUSER ALL-INCLUSIVE URLAUB ALL INCLUSIVE VERWÖHNEN LASSEN TÜRKEI ★ ★ ★ ★ ★ gibt Reisewelt In der AvD igens es übr 1 Woche, DZ/AI inkl. Flug ab pro Person abzgl. 5 %-Club-Bonus* 319€ % generell 5onus!* B AvD Club- * BARCELONA ★ ★ ★ ★ TRAUMMETROPOLE AM MITTELMEER GARDASEE ★ ★ ★ ★ ITALIENISCHES „LA DOLCE VITA“ GENIESSEN ZYPERN ★ ★ ★ ★ KULTUR, STRAND UND KULINARIK 3 Tage,DZ/ÜF inkl. Flug 1 Woche, DZ/HP 1 Woche, DZ/HP inkl. Flug ab 199 € pro Person abzgl. 5 %-Club-Bonus* ab 275 € pro Person abzgl. 5 %-Club-Bonus* ab 479 € pro Person abzgl. 5 %-Club-Bonus* Jetzt AvD HELP PLUS Mitglied werden und Bonus sichern! | Hotline: 069 6606-300 * Der Club-Bonus gilt nur für AvD HELP PLUS Mitglieder und wird Ihnen nach Reiseende durch den AvD gewährt. Er gilt nur bei Buchung über die nachfolgend genannte Hotline oder Webseite. Die Angebote sind begrenzt verfügbar. E-Mail: service@avd-reisewelt.de | www.avd.de/reisewelt Buchungs- und Beratungs-Hotline: 0180 5 - 185055 0,14€/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis max. 0,42€/Min. Jetzt AvD HELP PLUS Mitglied werden und online buchen bei: www.avd.de/reisewelt | Verkehrssicherheit Blindtext Copxtext Blindtext Brandgefahr Im Gespräch Sechs Fragen zum Feuerlöscher Daniel Dahlke (43) Vize-Bundesvorsitzender des Berufsverbandes Feuerwehr „Entstehungsbrände kann jeder löschen“ Wenn’s wird Es ist die Horrorvorstellung eines jeden Autofahrers: Das Fahrzeug fängt plötzlich an zu brennen. Fast 16 000-mal passiert das jedes Jahr. Wir sagen Ihnen, was im Brandfall zu tun ist und warum ein Feuerlöscher so wichtig ist Fotos: picture-alliance/dpa (F. Leonhardt, C. Schmidt), J. Koch, S. Krieger, R. Raetzke, Hersteller E in Auto ist gegen einen Baum geprallt und stark beschädigt. Aus dem Motorraum dringen Qualm und kleine Flammen. Passanten stehen neben ihren Pkw an der Straße, der 19-jährige Fahrer des Unfallwagens läuft unter Schock umher. Uwe Nörthemann nähert sich dem Unfallort mit dem Fahrrad, wirft es beiseite und eilt zum Autowrack. Er sieht, dass auf dem Beifahrersitz noch jemand sitzt, äußerlich unversehrt, aber bewusstlos. Nörthemann ruft zur Straße hin, ob einer der Passanten einen Feuerlöscher hat. Die Antwort: „Nein.” Während die Flammen größer werden, versucht er mit einem anderen Ersthelfer, den Insassen aus dem deformierten Auto zu befreien. Vergebens. „Ich weiß nicht, wie schwer der Mann verletzt war, aber mithilfe eines Feuerlöschers hätte er definitiv eine Chance gehabt […]”, sagt der 136 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 Pforzheimer. Auch er fuhr bis zu diesem Tag ohne Feuerlöscher an Bord. Keine acht Tage danach hat er alle Autos seiner Familie nachgerüstet. Sein Credo: „Feuerlöscher sollten zur Pflicht gemacht werden […]. Es könnte eine unbezahlbare Hilfe sein.” Was dem jungen Mann zum Verhängnis wurde, bestätigt auch die Umfrage „Autounfall – alles dabei?” des Meinungsforschungsinstituts Ipsos von 2012: Viele Autofahrer hierzulande sind auf Unfälle unzureichend vorbereitet. Obwohl vorgeschrieben, gaben nur 84 Prozent der Befragten an, den Verbandkasten immer dabei zu haben. Das Warndreieck war bei 69 Prozent im Kofferraum. Einen Feuerlöscher fanden zwar 68 Prozent nützlich, besaßen aber trotzdem keinen. Dabei gehören kleinere oder größere Pkw-Brände zum Alltag. „Rund 15 500 ver- sicherte Schäden gab es im Jahr 2012, die durch Brand/Explosion verursacht wurden”, so Stephan Schweda, Sprecher des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. Darunter fallen sowohl komplett abgebrannte Fahrzeuge, die als Totalschäden geführt werden, als auch weniger Ursache für die meisten Fahrzeugbrände sind technische Defekte verheerende Seng- und Schmorschäden. Auslöser sind neben Unfällen und Brandstiftung vor allem technische Defekte wie durchgebrannte Katalysatoren durch fehlerhafte Zündanlagen oder schadhafte elektrische Anlagen wie etwa Kurzschluss durch blank gescheuerte Kabel, Einsetzen zu starker Sicherungen oder mangelhafter Einbau von Zusatzgeräten wie Leuchten und Musikanlagen. Auch können undichte Öl- oder Kraftstoffleitungen dazu führen, dass sich die Betriebsflüssigkeiten an heißen Fahrzeugteilen wie dem Abgaskrümmer entzünden. Diese Gefahren sind vielfach auf Wartungsmängel zurückzuführen und somit vermeidbar. Untersuchungen im Allianz Zentrum für Technik (AZT) unterstreichen das Risiko: Demnach entfallen zwei Drittel aller Brandschäden auf Autos, die mindestens sechs Jahre alt sind. Wenn Sie einen Brandherd am Fahrzeug bemerken, schalten Sie die Warnblinkanlage ein, fahren rechts ran und stellen den Motor ab. Wichtig: Handeln Sie trotz aufkommender Panik besonnen. Machen Sie keine wilden Spurwechsel und stellen Sie das Auto an einer gut einsehbaren Stelle ab. Unbedachte Manöver sind oftmals gefährlicher als der Brand selbst. Wenn das Auto sicher und mit Verkehrssicherheitsrates. Er sagt: Rücksicht auf den fließenden „Personen in einem brennenden Verkehr gestoppt ist und sich alFahrzeug können und müssen gele Personen außerhalb des unrettet werden.” mittelbaren GefahrenbeUnd dazu haben Erstreichs befinden, helfer mehr Zeit als alarmieren Sie die häufig angenommen. Feuerwehr. Wer Laut Untersuchungen einen Feuerder DEKRA und der löscher dabeiUnfallforschung der hat, sollte dann Versicherer vergeIn diesen L�ändern versuchen, den hen in der Regel sind Feuerl�öscher Brand selbst zu löfünf bis zehn Minuin Pkw Pflicht: schen. Wie das geht, leten, bis Feuer und sen Sie im Kasten auf Rauch den Innen• Belgien Seite 136. raum erreichen. • Bulgarien Gleiches gilt, wenn Der Brandverlauf • Estland nicht das eigene Auto unterscheide sich • Griechenland betroffen ist, sondern zudem kaum bei • Lettland Sie Zeuge eines Fahrrein technischen • Litauen zeugbrandes werden. Defekten und Un• Moldawien Die Angst, das Auto fällen mit Brand• Polen könnte gleich in die folgen. Nach sechs • Rumänien Luft fliegen, ist unbeMinuten allerdings • Russland gründet. „Das passiert steigen Tempera• Türkei nur im Fernsehen”, tur und Kohlen• Ukraine weiß Welf Stankowitz, monoxid-Konzen• Weißrussland Experte für Fahrzeugtration in der technik des Deutschen Fahrgastzelle auf u Befürworten Sie eine Feuerlöscherpflicht für Pkw? Ja. Jedoch rate ich jedem, einen Lehrgang zum Handling mit den Geräten zu machen. Diese sind zwar einfach zu bedienen, trotzdem muss man eine Hemmschwelle überwinden, um sich Feuer auf ein, zwei Meter zu nähern. Die Landesfeuerwehrschulen bieten solche Kurzlehrgänge zur eigenen Sicherheit an. Welchen Feuerlöscher empfehlen Sie speziell fürs Auto? Einen Pulverlöscher, weil er die Brandklassen A, B und C – das heißt fest, flüssig und Gas – abdeckt. Er sollte, wie alle Löscher, bei einer Lebensdauer von 20 Jahren alle zwei Jahre gewartet werden. Worauf muss man noch bei der Anschaffung achten? Mit einem Ein-Kilo-Löscher kommt man nicht weit. Werden die Flammen nicht ganz erstickt, kann sich das Feuer neu entzünden. Ein Zwei-KiloKompaktlöscher sollte es schon sein. Wann raten Sie bei Fahrzeugbränden zum Einsatz von Feuerlöschern? Oft führen Kabelbrände zu Gefahren für Autofahrer und –insassen. Oder eine Leitung, die wegplatzt, sodass Hydraulik- oder andere Öle auf den heißen Motor oder in die Abgaskammer gelangen und sich das Fahrzeug entzündet. Bei solchen Entstehungsbränden ist ein Feuerlöschereinsatz sinnvoll. Steht das Fahrzeug komplett in Flammen, sollten Laien nicht mehr eingreifen. Was muss man beim Löschen noch beachten? Immer nur von der windabgewandten Seite löschen und aufpassen, dass man keine Rauchgase inhaliert. Wichtig ist das auch wegen des Kältemittels R1234yf. Aufgrund der thermischen Aufbereitung können sich Fluorwasserstoffe in der Lunge bilden und zu Verätzungen führen. Unterm Fahrersitz ist der Feuerlöscher im Notfall schnell griffbereit Wo wird der Feuerlöscher im Pkw am besten verstaut? Dort, wo er schnell griffbereit ist. Ich empfehle eine Halterung mit Schnappverschluss unter dem Fahrersitz. Der Kofferraum ist nicht der richtige Ort, denn bei Unfällen ist er häufig verformt und lässt sich nicht mehr öffnen. August 2014 ∧ Nr. 8 | AUTO TEST 137 | Verkehrssicherheit Brandgefahr So löschen Sie richtig: ‡ B evor Sie ans Löschen des Feuers denken, helfen Sie Insassen aus dem Auto und lassen Sie diese im sicheren Abstand zum Fahrzeug warten. Verständigen Sie die Feuerwehr und beginnen Sie mit den Löschversuchen. ‡ B rennt der Motor, entriegeln Sie die Haube und löschen lediglich durch den Haubenspalt. Gehen Sie dabei so nah wie möglich an den Brandherd heran, ohne sich selbst zu gefährden. ‡ B rennt es auch unter dem Auto, löschen Sie von unten nach oben. ‡ Achten Sie darauf, dass Sie den Wind im Rücken haben, damit Sie beim Löschen weder Löschpulver noch Rauch oder Brandgase einatmen. ‡ Löschen Sie mit kurzen und gezielten Pulverstößen. Feuerlöscher haben meist nach 8 bis 15 Sekunden ihr Pulver verschossen. ‡ Leeren Sie den Feuerlöscher möglichst nicht komplett, denn so kann ein erneut entfachendes Feuer noch bekämpft werden. ‡ F alls möglich, klemmen Sie die Batterie nach Ablöschen des Brandes ab, um einen Kurzschluss zu vermeiden. lebensbedrohende Werte an, wie Versuche des AZT belegen. Schnelles Handeln kann also wertvolle Zeit schaffen, um Unfallopfer zu retten – darüber sind sich auch Experten einig. Dennoch besteht in Deutschland im Gegensatz zu vielen anderen EU-Staaten keine Feuerlöscher-Pflicht im Fahrzeug, und auch eine Vereinheitlichung der Mitführpflichten ist anscheinend kein Thema. Anlässlich des Antrags des ehemaligen österreichischen ÖVP-Verkehrssprechers Dr. Hubert Pirker im Europäischen Parlament hieß es 2012, dass „die Harmonisierung der unterschiedlichen nationalen Rechtsvorschriften im Bereich der Sicherheitsausrüstung bisher für nicht notwendig erachtet” wurde. Dabei kann ein Feuerlöscher im Auto Leben retten. Abhängig von der Füllmenge des Treibmittels (ein oder zwei Kilogramm) kostet er gerade mal zwischen 15 und 30 Euro und ist samt Halterung in Autofachmärkten oder Kfz-Abteilungen in Baumärkten erhältlich. Grundsätzlich gilt: Je größer die Kapazität, desto besser, denn in der Aufregung kommt es oftmals vor, dass ein Teil des Inhalts wirkungslos verpulvert wird, weil aus zu großer Entfernung oder an die falsche Stelle gesprüht wird. Achten Sie beim Kauf außerdem darauf, dass das Gerät die europäische Norm DIN EN3 und da- mit die Anforderungen an tragbare Feuerlöscher erfüllt. Auch sollten Sie es alle zwei Jahre warten lassen. Hierfür wenden Sie sich entweder an den Hersteller oder an einen lokalen Brandschutz-Fachbetrieb – online zu finden unter www.bvbf-brandschutz.de. Der Fachmann kontrolliert die Hülle und die Mechanik des Feuerlöschers auf Beschädigungen und Druckverlust. Außerdem wird die Konsistenz des Löschmittels untersucht und dieses bei Verklumpung erneuert. Haben Sie Ihren Feuerlöscher genutzt, übernimmt in aller Regel die Versicherung die Kosten für die Wiederbefüllung oder kommt für ein neues Gerät auf. S. Franz/J. Winkler Tipp AvD Expertin Cathrin von der Heide Wenn Sie einen Feuerlöscher im Auto mitführen, sollten Sie Ihr Fahrzeug durch ein entsprechendes Symbol kennzeichnen. Haben Sie beispielsweise einen Unfall und sind in der Folge nicht mehr ansprechbar, können Ersthelfer, die keinen Feuerlöscher zur Hand haben, den Brand dennoch bekämpfen. Ein Aufkleber mit dem genormten Brandschutzzeichen (siehe links) kostet lediglich ein bis zwei Euro. „95 Prozent aller Brände lassen sich mit dieser Löschanlage verhindern“ Michael Wedowski (53), Fuhrunternehmer und Erfinder aus Jüterbog 138 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 ‡ Damit gar nicht erst ein Fahrzeugbrand entsteht, hat Michael Wedowski das „Car Hydrant System” entwickelt. Es besteht aus einem Wärmesensor – ein Glasröhrchen wie in einer Sprinkleranlage –, einem Druckluftbehälter und Löschmittel. Bei 60 Grad platz das Röhrchen und durch ein Ventil strömt Gas, das mithilfe hohen Drucks Löschpulver per Düse über die Flammen wirbelt. So werden Brände zum Beispiel im Motor und in Radkästen sekundenschnell im Keim erstickt, wie Wedowski in zahlreichen Tests nachweisen ließ. Automobilhersteller reagieren zögerlich, die Ver- braucher begeistert, so der Erfinder. Er glaubt fest daran, dass 95 Prozent aller Brände mit seinem System gelöscht werden können. „Manche Fahrzeuge kosten ein Vermögen. Und in jedem Auto sitzen Menschen, die im Katastrophenfall vielleicht nicht rauskommen. Das muss jedem Autofahrer doch genauso viel wert sein wie ein Airbag!” Das Set à fünf Düsen, Sensoren sowie ein Tank für Motorraum und zwei Radkästen soll ab 390 Euro zu haben sein. Die Technik ist für jedes Fahrzeug nachrüstbar und könnte, so Wedowski, vom TÜV mitgewartet werden. Bei Feuer platzt das Glasrohr und … … lässt per Druckventil Löschmittel einströmen | Held der Straße Schwer in Not Ein Lkw ist in ein Stauende gerast, der Fahrer schwer verletzt und in seiner Kabine eingeklemmt. Brummi-Fahrer Sascha Högemann stellt seinen Laster quer vor die Unfallstelle und leistet umgehend Erste Hilfe Fotos: picture-alliance/dpa (A. Dedert), S. Faulhaber Sascha Högemann ist „Held der Straße“ des Monats Juli. Er half einem verletzten Lkw-Fahrer, nachdem dieser in ein Stauende gerast war S ascha Högemann ist täglich mit dem Lkw unterwegs. Doch der 29. April 2014 ist für ihn alles andere als Routine. Gegen 9.15 Uhr staut sich plötzlich der Verkehr auf der A30 zwischen Lotte und Laggenbeck. Der Berufskraftfahrer aus Gronau bei Münster leitet eine Vollbremsung ein und zieht mit seinem Lastkraftwagen nach links, um nicht in das Stauende zu fahren. Im nächsten Augenblick bemerkt er, dass ein anderer Lkw-Fahrer nicht mehr so schnell reagieren konnte und in einen Kipplaster geprallt ist. Geistesgegenwärtig fährt Sascha Högemann wieder nach rechts und stellt seinen Lkw schräg vor das Stauende, damit keine weiteren Verkehrsteilnehmer in die Unfallstelle fahren. Anschließend eilt er sofort zum Verunglückten. Als er die stark eingedrückte Fahrerkabine sieht, ist der Ersthelfer schockiert. „Ich dachte, da kommt keiner mehr lebend raus“, erinnert sich der 28-Jährige. Trotzdem zögert er keine Sekunde. Da die Tür verklemmt ist, tritt Sascha Högemann die Frontscheibe ein und leistet Erste Hilfe. Der 78-jährige Verunglückte hat schwere Platzwunden am Kopf, ist aber ansprechbar. Mit der Unterstützung von weiteren Verkehrsteilneh- mern verbindet der junge Helfer die Verletzungen des Eingeklemmten. Als er bemerkt, dass das Unfallfahrzeug qualmt, holt er Werkzeug aus seinem Laster. Anschließend kappt er die Dieselsaugleitung und stellt so den Motor ab, um Schlimmeres zu verhindern. Kurz darauf treffen die Rettungskräfte ein, holen den Verletzten aus seinem Fahrzeug und bringen ihn ins Krankenhaus. Für sein mutiges und vorbildliches Handeln haben Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) Sascha Högemann jetzt zum „Held der Straße“ des Monats Juli gekürt. Wir suchen wahre Helden der Straße unter: www.held-der-strasse.de Goodyear und der AvD suchen Monat für Monat selbstlose Helden der Straße wie Sascha Högemann. Bewerben kann sich jeder über die Internetseite www.held-der-strasse.de. Auf den aus allen Helden gewählten Helden des Jahres 2014 wartet ein neues i30 Coupe des Automobilpartners Hyundai mit einer Autoversicherung der Allianz für ein Jahr. Unterstützt wird die Aktion vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie durch die beiden Zeitschriften AUTO TEST und TRUCKER. Zahlreiche Helden sehen ihre Taten nicht als besonders heldenhaft an und bleiben oft unentdeckt. Deshalb sind alle angesprochen, die einen möglichen Helden der Straße kennen und ihn vorschlagen möchten. Schriftliche Bewerbungen nimmt die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH, Abteilung Kommunikation, Stichwort Held der Straße, Dunlopstraße 2, 63450 Hanau, oder per Telefon unter 02 21– 97 66 64 94 beziehungsweise Fax unter 02 21–9 76 66 93 24 entgegen. Die Partner: August 2014 ∧ Nr. 8 | AUTO TEST 139 | Rückspiegel Blindtext Copxtext Citroën Traction Blindtext Avant Das Kontrastprogramm zu den emsigen Commer ciale und Familial e, die im Alltag ranmüssen, ist de r Roadster. Es gibt zeitlebens eine Menge Sonderka rosserien, etwa von Chapron und Be utler Straßenfeger w Wer Banken überfällt, braucht ein geräumiges Auto, das fix um die Ecken geht. Denn mit Verfolgern muss stets gerechnet werden. Ab 1934 wurde der Traction Avant als Gangsterwagen bekannt und zum Helden vieler Filme merciale“ Sechs Schafe sollen in den Fond des „Com ganz t, heiß n Sitze mit passen. Die Langversion Taxi als auch fährt und “ iliale „Fam familiär, Der AvD ist der traditionsreichste Automobilclub in Deutschland Aus dem AvD Archiv DS (1955 bis 1975) „Die Göttin“ lässt bei ihrer Premiere auf dem Pariser Salon 1955 andere Autos alt aussehen. Großer Verkaufserfolg: 1 456 115 DS werden gebaut. et, Faux Cabriol ch ls fa es ennt et ol Cabri , n as n Citroë d at Coupé. Es h übrigens vier Sitze: zwei innen, zwei mt ß au en. Kom o ri b Ca wie das eg ri K em d h nac er d ie w nicht Ein 15 CV 6, dessen 2,9-Liter Reisegeschwindigkeit -Sechszylinder en über 100 km/h ermöglicht. Citroën spricht von „La reine de la route“ – der König in der Landstraße CX (1974 bis 1991) Produktion in Köln 1934 und 1935 baut Citroën 1031 7 CV und 800 11 CV im 1927 gegründeten Kölner Werk am Poller Holzweg. Die Bleche für den „Citroën Front“ kamen anfangs aus Deutschland und wurden in Frankreich gepresst. Später lieferte Ambi-Budd in Berlin die gepressten Karosseriebleche. In Details unterscheiden sich die deutschen Traction von den französischen Modellen – nicht zuletzt, weil wegen restriktiver Zölle möglichst alle Teile aus deutscher Produktion stammen mussten. Auch in Belgien, Dänemark und im britischen Slough fertigte Citroën den Traction Avant. Fotos: W. Groeger-Meier, M. Heimbach, U. Sonntag, picture-alliance / dpa, Hersteller Der Traction Avant prägt bis in die Fünfzigerjahre das französische Straßenbild. Hier ein 11 CV Familiale vor dem Place de la Concorde W er einmal auf einer dieser schlechten Landstraßen, umgeben von viel Gegend im äußersten Frankreich hinter einem Traction Avant herfuhr, ahnt, warum der Legende nach finstere Gesellen häufig diesen Wagen zur Flucht nutzten. Denn spätestens bergab spielt die Motorleistung – die des 7 CV oder 11 CV ist zeitlebens überschaubar – keine Rolle mehr und der „Traction“ wetzt um die Ecken, wie manch jüngerer nicht. Das liegt an der Bauweise. Statt eines Rahmens trägt sich die Stahlkarosserie selbst, durch den Frontantrieb entfällt die Kar- danwelle. Beides senkt Schwerpunkt und Leergewicht, frühe Modelle wiegen etwa 1000 Kilo. Vorn sind die Räder einzeln aufgehängt, Panhardstäbe führen die Hinterachse. Alle vier Räder sitzen ganz außen. Keines dieser Merkmale ist neu, als der 7 CV 1934 erscheint. Doch die Kombination führt zu einem revolutionären Auto. Vor Citroën baute niemand einen Fronttriebler mit selbsttragender Stahlkarosserie in Großserie. Ein Bankraub wäre André Citroën zupassgekommen, denn die Entwicklung der Baureihe verschlingt so viel Geld, dass Miche- Aufschnitt bitte: Der Motor sitzt hinter den einzeln aufgehängten Vorderrädern, das Getriebe davor. Gut für Gewichtsverteilung und Straßenlage lin Citroën 1935 vor dem Konkurs retten muss. Der Einsatz sollte sich lohnen: Bis 1957 baut Citroën in Frankreich, Belgien, Großbritannien und Deutschland 759 111 Traction Avant. Der TA ist übrigens das letzte Modell, das der Firmengründer noch selbst vorstellt. Ein Jahr nach der Übernahme stirbt er im Alter von 57 Jahren an Krebs. André Citroën hatte in den USA die Fließbandfertigung bei Ford studiert. An der Entwicklung des Traction Avant arbeiten maßgeblich der Flugzeugingenieur André Lefébvre, der italienische Wieder mal hatte Citroën die Nase am Wind; CX steht im Französischen für den cW-Wert. Kombi mit unfassbarer Raumfülle. Neu und schnell: Diesel und Benziner mit Turboaufladung. Blick in die Kölner Produktion des Traction Avant. Anfangs wurden die Bleche noch in Frankreich gepresst Bildhauer Flaminio Bertoni und Jean Daninos, der später Facel gründet und Luxusautos baut. Der Plan hinter dem ganzen Aufwand: Die Märkte in Europa waren abgeschottet, hohe Stückzahlen nur über lange Modelllaufzeiten möglich. Darum muss ein neues Auto seiner Zeit voraus sein, damit es lange attraktiv bleibt, so Citroëns Idee. Bis heute ist der Traction Avant – meist schwarz lackiert – als Fluchtfahrzeug in Filmen zu sehen. Ob als Vehikel krimineller oder seriöser Filmfiguren – der Citroën wird zum Star: Die Inter- net Movie Cars Database nennt über 600 Filme, in denen der Traction Avant eine Rolle spielt. Die lange Bauzeit und die gemäßigt moderne Form führen zu dem Kuriosum, dass der Traction Avant nach dem 2. Weltkreig mit seinen abstehenden Kotflügeln aussieht wie ein Vorkriegsauto und technisch moderner ist als viele seiner direkten Konkurrenten. Ein Nachfolger muss her. Und der wird so aufwendig und so außergewöhnlich, dass für einen neuen Motor Zeit oder Geld fehlten. So lebt der Traction unter der DS-Motorhaube weiter. aof XM (1989 bis 2000) Auto des Jahres 1990, elektronisch gesteuerte Hydropneumatik, Motoren vom Diesel bis zum V6. Das erste Baujahr hat fünf Jahre bis zum H. C6 (2005 bis 2012) Zitiert die Vorgänger und steht doch für sich: 23 384 Liebhaber kauften den C6. Hightech bis hin zum HeadupDisplay. Au revoir, großer Citroën. Im nächsten Heft: Mercedes W 124 – reif fürs H-Kennzeichen 140 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 August 2014 ∧ Nr. 8 | AUTO TEST 141 | Motorsport Blindtext Copxtext DTM Blindtext BMWs Marco Wittmann will hoch hinaus. Völlig überraschend hat sich der Franke zum Dominator des Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) entwickelt – und das in seiner erst zweiten Saison in der wichtigsten europäischen Tourenwagenserie. AUTO TEST war mit dem BMW-Star klettern – und erklärt, was ihn so stark macht Gipfelstürmer eder Handgriff an der Wand sitzt, jeder Tritt findet sein Ziel auf den bunten Griffen. Was BMWPilot Marco Wittmann (24) beim Klettern mit AUTO TEST zeigt, gilt genauso für seinen Job: die DTM. Dort geht es für den jungen Franken steil bergauf. Fünf Rennen, zwei Siege, Tabellenführer. Wittmann ist BMWs Gipfelstürmer. Dabei gleicht Wittmann außerhalb seines Cockpits eher einem scheuen Reh. Schmal, zurückhaltend, jugendlich und unscheinbar, manchmal sogar ein bisschen schüchtern wirkt der Mann aus Fürth. Steigt der gelernte Karosseriebauer, der noch immer regelmä- Klettermaxe: BMW-Pilot Marco Wittmann hängt sich für AUTO TEST richtig rein in die Kletterwand und zeigt so: Er will in diesem Jahr hoch hinaus 142 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 ßig im väterlichen Betrieb arbeitet, aber in seinen M4 DTM, wird er zum Tier. Dann fährt er der versammelten DTM-Elite um die Ohren. „Marco hat über den Winter sehr viel gelernt, was das Rennmanagement und das Verständnis der Reifen angeht“, verrät sein Boss, BMWMotorsportdirektor Jens Marquardt (47). „Er ist ein junger Bursche, der teilweise unbekümmert, aber trotzdem analytisch und konzentriert an die Sache rangeht“, lobt er. Gerade mal elf Rennen brauchte der Youngster für seinen ersten DTM-Sieg beim Saisonauftakt in Hockenheim. Schon 2013, in seiner Debütsaison, war er schnell: gleich bester Neuling, Gesamtrang acht. Dabei ließ er Ex-Formel-1Pilot Timo Glock (32) als Teamgefährte genauso hinter sich wie vier weitere BMW-Markenkollegen. Ein Einstand nach Maß. Für Glock ist Wittmann seit den Wintertests ein Titelkandidat Im Winter wechselte Wittmann, der in der Freizeit gern Squash spielt und Ski fährt, vom Team MTEK zu RMG. Statt des Neulings hinter Starpilot Glock ist er nun der Anführer seiner Mannschaft. In dieser Rolle fühlt er sich wohl. „Die Zusammenarbeit und Harmonie hat sich schon bei den Testfahrten sehr gut eingespielt.“ Und: „Harmonie ist wichtig“, betont er. Die pflegt er auch mit seinem neuen Renningenieur Dominic Har low. Der Brite wechselte vor dieser Saison aus der Formel 1 zu RMG. Wittmann ist nun mit 20 Punkten Vorsprung Tabellenführer. Die Favoritenrolle will er sich nicht andichten lassen. „Ich denke nicht an den Titel, sondern nur an das beste Resultat im nächsten Rennen“, diktiert er. Timo Glock sieht das anders: „Ich habe ihm schon nach den Testfahrten gesagt, dass er der Titelkandidat ist.“ Toni Schmidt Gibt Vollgas: Wittmann in seinem BMW M4 DTM des Teams RMG. Der Franke hat zwei von fünf Rennen gewonnen und führt die Tabelle souverän an August 2014 ∧ Nr. 8 | AUTO TEST 143 Fotos: L. Barthelmeß, Hersteller J | Motorsport Blindtext Copxtext – 24 h Rennen Blindtext p y t r e g e i S kilometern hat der Nach 3248 Vollgas n rbo das 24h-Renne Tu er st lo Ve i da un n. Hy iner Klasse gewonne se in ng ri rg bu ür am N scht mit Hyundai Deut ies Das Fahrer-Quartet Markus Schrick bew er hr fü ts äf ch es -G land nd nnen, wie ausdauer beim härtesten Re loster ist und schnell der Ve ß genug ng auf die Gegner gro den und der Vorspru ok Bae Ko tan ng ers Ju üb t t en ch Na sid rä die Nachdem ren. Hyundai-P fah zu e us g Ha fol Er ch l na vie g en r dem Renn war, galt es, den Sie äftsführer Schrick vo ch es d-G lan ch uts De wünscht l Bohrer, rkus Schrick, Michae ry Penttinen (FIN), Ma 3248 Kilometern Vollgas Ro : l.) (v. am -Te ter Das Velos Runden und ch 24 Stunden, 128 r Klasse SP2 T Guido Naumann. Na uppe Platz eins in de -Tr nn ma hu Sc r de t mi am Te s da erreicht Fahrzeugen von 165 gestarteten und Gesamtrang 71 Fotos: Hersteller F unkspruch des Finnen Penttinen eine Runde vor Schluss: „Ich habe einen Plattfuß!“ Oh nein, zwar hat das Hyundai-VelosterTeam mit der Startnummer 131 sechs Runden Vorsprung auf die Gegner, doch ein Ausfall nach 23 Stunden wäre eine große Enttäuschung. Einer der vier Piloten ist kein Geringerer als Hyundai Deutschland-Geschäftsführer Markus Schrick. „Er versucht jetzt, in die Box zu kommen, und dann checken wir das Problem. Es wird schon gut gehen“, beruhigt der 144 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 53-jährige Hobbyracer. Der junge Finne schafft es dann auch tatsächlich zur Box 26. Chefmechaniker Andreas Glomb hat noch mal alle Schrauber angefeuert, der Sieg ist greifbar nahe. Auto kommt, Auto hoch, Räder runter, Reifen o. k. Rory hat sich lediglich einen Batzen Gummi auf das Hinterrad gefahren, das fühlt sich schwammig an und ist laut wie ein luftloser Reifen. Neuer Hankook-Slick drauf, fertig, eine Runde noch bis zur ersehnten Zielflagge. Nach elf Minuten ist es geschafft: Der seriennahe Hyundai Veloster Turbo mit den Fahrern Schrick, Penttinen, Bohrer und AUTO TEST-Tester Guido Naumann hat beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring den ersten Platz in der Klasse SP2 T und den 71. Gesamtrang eingefahren. Was für ein toller Erfolg, wenn man bedenkt, wie viel Power und Technik die anderen Fahrzeuge um den koreanischen Sportler an Bord hatten. „Mit dem Sieg konnten wir die Qualität und Zuverlässigkeit der Fahrzeuge von Hyundai nachdrücklich unter Beweis stellen und Emotionen mit direktem Bezug zu unserer Fahrzeugpalette wecken“, erklärt Markus Schrick. Genauso erfreut war auch Hyundai Deutschland-Präsident Jung Kook Bae, der extra zum Nürburgring gereist war und das Rennen vor Ort verfolgte. Das Veloster-Projekt startete schon 2013. Damals agierte Schrick noch als Teamchef und erlebte ein 15- statt 24h-Rennen. Heftige Regenfälle sorgten für eine lange Unterbrechung. Auch an einen Klassensieg war wegen der zu schnellen und starken Konkurrenz nicht zu denken. Doch Schrick setzte sich ab jenem Zeitpunkt neue Ziele: 2014 wollte er selbst hinterm Lenkrad sitzen und mit dem Veloster zum Sieg fahren. Zusammen mit dem erfahrenen Hyundai-Team rund um die Brüder Jürgen und Peter Schumann wurde Anfang 2013 der Veloster weiterentwickelt, ohne aber daraus einen echten Rennwagen zu machen. „Wir wollen mit dem Projekt zeigen, dass ein seriennahes Auto diesen Höllenritt durchstehen kann“, erzählt Schrick. Im Detail wurden Fahrwerk und Motor weiter verbessert. Bei ersten Testfahrten im Rahmen des VLN-Langstreckenpokal wurde klar, dass sich die Änderungen rundum positiv auswirken würden. Ein Klassensieg und eine über eine Minute schnellere Rundenzeit gegenüber dem Vorjahr konnten sich sehen lassen. Zusammen mit NordschleifenKenner Michael Bohrer sah man sich gut gerüstet für das 24h-Rennen. Bereits im Qualifying geigte das Hyundai-Team mit einer Zeit von 10:08 Minuten auf, fuhr so schnell wie deutlich stärkere Autos und verfehlte nur ganz knapp Startplatz eins in der Klasse. 165 Autos starteten dann am Samstag um 16 Uhr in die große Schlacht durch die „grüne Hölle“. Der 230 PS starke Veloster ging von Platz 123 ins Rennen. Nach 24 Stunden fehlerfreier Fahrt, zwei Reifenschäden und keinerlei technischen Problemen landete die HyundaiMannschaft auf einem beachtlichen 71. Gesamtrang und dem ersten Platz in der Klasse SP2 T. Fazit guido.naumann @auto-test.com Der seriennahe Hyundai Veloster Turbo hat nicht nur das härteste Motorsportrennen der Welt ohne ein Problem überstanden und in seiner Klasse überlegen gewonnen; der koreanische Sportler fuhr nach 24 Stunden ohne technische Schwierigkeiten und mit schnellen Rundenzeiten auf dem 71. Gesamtplatz über die Ziellinie. August 2014 ∧ Nr. 8 | AUTO TEST 145 | AvD-Oldtimer-Grand-Prix Eifel-Klassiker en m m o k So ickets: Sie anenTdkarten gibte’shr M n Woche ab 58 Euro. er: t s n it u e ber mationen erInfor vd-oldtim www.a d-prix.de g r an Bei der 42. Auflage des AvD-Oldtimer-Grand-Prix gibt sich die Klassikerszene ein Stelldichein. Die Veranstaltung steht im Zeichen vieler Jubiläen. So wurde vor 30 Jahren die Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings eingeweiht C wieder über 50 000 Zuschauer an den Nürburgring locken. Rund 600 historische Fahrzeuge aus nahezu allen Epochen der Motorsportgeschichte werden in diesem Jahr erwartet – vom Vorkriegsrennwagen bis zu Formel-1Boliden der 80er-Jahre. Zum 30. Jubiläum der DTM zeigt BMW ausgewählte Fahrzeu- ge der Serie und feiert obendrein 30 Jahre BMW M5. Porsche zele briert mit besonderen Schau stücken 40 Jahre 911 Turbo. Und auch der 100. Geburtstag von Maserati wird gebührend gefeiert. Mit der Einweihung der neuen Grand-Prix-Strecke im Jahr 1984 feierte der Nürburgring als seinerzeit modernster Formel-1-Kurs den Start in eine neue Epoche. Die Rennen beim AvD-OldtimerGrand-Prix erlauben einen Blick auf diese Zeit. Aber keine echte Renntradition ohne Nordschleife: Folgerichtig heizen die Klassiker am Freitag beim AvD-Historic-Marathon auf legendären Spuren standesgemäß durch die grüne Hölle. ak Fotos: Hersteller oole Typen, scharfe Karren und pure Motorsportnostalgie – der AvD lädt vom 8. bis 10. August zum Racing-Spektakel der Superlative. Was seinerzeit noch recht beschaulich begann, wurde inzwischen zum fixen Highlight der Motorsportsaison. Mit einem atemberaubenden Programm möchte der Oldtimer-Grand-Prix DTM: Schon oftmals in der 30-jährigen Geschichte der Meisterschaft duellierten sich Mercedes und BMW – wie auch in der aktuellen DTM-Saison 146 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 Nürburgring Grand-Prix-Kurs: seit der Eröffnung 1984 schon mehrfach Schauplatz spannender Formel-1-Rennen sowie vieler weiterer Rennserien Den besten Preis mache ich! Richtig sparen beim Neuwagenkauf! Auf autohaus24.de gibt es Ihren Traumwagen – mit bis zu 40 % Rabatt auf den Listenpreis! 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Ein Unternehmen von und www.autobild.de | Klassik Blindtext Supersportwagen Copxtext Blindtext B egehrenswert sind alle drei: der Ferrari 365 GTB/4, besser bekannt unter dem Spitznamen Daytona, der Lamborghini Miura P 400 S und auch der Iso Grifo. Dass auf ihren Tachos die Zahl 300 stand, hatte etwas Magisches, damals in den 60er-Jahren, als an Frankreichs Riviera zwischen Nizza und Saint-Tropez statt neu reicher Oligarchen noch Stars von Format und Stil dem Dolce Vita frönten und an Paris noch niemand dachte, nicht mal Mama und Papa Hilton. Diese drei Sportwagen eint die Zeit, in der sie Stars waren in Autoquartetts und auf der Autostrada. Technisch sind Weil es zu klischeehaft wäre, verzichten wir auf den Trip ans Mittelmeer und lassen die drei Traumwagen dort gegeneinander antreten, wo Deutschlands Norden im Abendlicht vor der Fotografenlinse schöner strahlt als der Hafen von Long Beach. Die Crew stellt den Wecker an diesem Tag noch etwas früher als sonst, um auf keinen Fall zu spät zum Showdown zu erscheinen. Wie unerreichbar diese Autos für Nichtmillionäre schon zu Lebzeiten waren, wird beim Blick in die Fahrzeugpapiere deut- lich: Erstbesitzer des roten Ferrari war Glamrock-Sänger Marc Bolan („Get It On“, „Cosmic Dancer“), der grüne Lambo parkte einst in der Garage des Emirs von Katar. So Der Daytona gehörte einst einem Sänger, der Miura einem Emir darf sich der Redakteur mal einen Tag lang wie ein Teeniestar der 70er fühlen. Oder wie der Regent eines Wüstenstaats. Es könnte schlimmer sein. Beamen wir uns also zurück in jene Jahre, als Lamborghini das moderne Supercar erfand und Ferraris schwerfällige FrontmotorGTs plötzlich ganz schön alt aussahen gegen dieses ultraflache Teil aus Sant’Agata. Auf den nächsten Seiten verraten wir, wie sich die Superautos von gestern heute fahren und anfühlen – ohne falsche Ehrfurcht. Am Ende wissen wir, welcher der drei der Schnellste ist und wer für die alltägliche Tour zum Privatjet am GeschäftsfliegerTerminal am besten taugt. lh Iso, Lamborghini und Ferrari sehr unterschiedlich – ein Vergleich mit klangstarken 1072 PS aus 32 Zylindern FERRARI 365 GTB/4 ISO GRIFO GL 350 LAMBORGHINI MIURA P 400 S 148 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 August 2014 ∧ Nr. 8 | AUTO TEST 149 | Klassik Supersportwagen Technische Daten* – Ferrari 365 GTB/4 Technische Daten* – Iso Grifo GL 350 Motor / Hubraum: V12, vorn längs / 4390 cm3 • kW (PS) bei 1/min: 259 (352) bei 7500 • Nm bei 1/min: 432 bei 5400 • Antrieb: Hinterrad • Getriebe: 5-Gang manuell • Leistungsgewicht 4,4 kg/PS • Verbrauch auf 100 km: 20–23 Liter Super • Beschl. 0–100 km/h: 6,0 s • Höchstgeschw.: 270 km/h • Zeitwert (Zustand 2) 270 000 Euro Motor / Hubraum: V8, vorn längs / 5390 cm3 • kW (PS) bei 1/min: 257 (350) bei 5800 • Nm bei 1/min: 489 bei 3600 • Antrieb: Hinterrad • Getriebe: 4-Gang manuell • Leistungsgewicht 4,2 kg/PS • Verbrauch auf 100 km: 19–21 Liter Super • Beschl. 0–100 km/h: 6,0 s • Höchstgeschw.: 250 km/h • Zeitwert (Zustand 2) 130 000 Euro Bis zum Horizont reicht die Fronthaube über dem V12 nicht ganz. Der finanzielle Horizont des Besitzers sollte sehr weitläufig sein – damals wie heute *Herstellerangaben *Herstellerangaben Fotos: R. Rätzke Wucht und Pracht: vorn ein V12 mit zwei Nockenwellen pro Bank. Im Passagierabteil sinnliche Hebel für die Heizung und elegant gemustertes Leder. Holzlenkrad für starke Hände D er Ferrari 365 GTB/4 Day tona heißt wie ein Badeort in Florida, ist aber so italienisch wie ein Botticelli-Engel. Schwer zu fassen, dass der junge PininfarinaStylist Leonardo Fioravanti für dieses Stück Auto-Erotik gerade mal sieben Tage brauchte. Ein umjubelter Dreifachsieg der Ferrari-P4-Prototypen beim amerikanischen 24-Stunden-Rennen 1967 in Daytona Beach gibt Ferraris vorerst letztem Supersportwagen ohne Mittelmotor seinen Spitznamen. Offiziell hieß der 365 GTB/4 nie so. In seinen Grundzügen basiert sein 4,4-Liter-V12 auf jenem Kraftwerk, das schon den Ur-Ferrari 125 S antreibt. Und 150 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 der Fahrer spürt diese RennsportVerwandtschaft auf den ersten Metern: Der Motor mit seinen zwei Nockenwellen pro Bank lastet schwer auf der Vorderachse. Niedertouriges Herumgejuckel ist nicht seine Welt. Aber: Sobald seine zwei Pumpen Sprit in die sechs Doppelvergaser schießen, wird der Beau zur Bestie, dreht gierig hoch, prescht dramatisch voran. In Geschwindigkeitsbereichen, die eine Mercedes S-Klasse damals gerade noch so mit röhrendem Sechszylinder erreichte, legt der DaytonaFahrer den vierten von fünf Gängen ein. Und fühlt sich wie auf einer Küstenstraße an der Riviera, selbst wenn er in Wirklichkeit durch die norddeutsche Tiefebene donnert, um mit der schmetternden Vierrohr-Akustik ein paar harmlose Heidschnucken aufzuscheuchen. Es sind die langen Geraden und die großen Radien, die dem Daytona liegen. Auf winkligen Sträßchen fühlt er sich, scusi, ziemlich deplatziert an. Da verlangen Lenkung und Pedale dem Fahrer alles ab, weshalb sich dieser im Sexobjekt der Sixties fühlt wie auf einem italienischen Oliventrecker. Dafür wecken die 352 PS unter der unanständig langen Haube Machtgefühle, sobald es auf die Autostrada geht: Anders als ein Lamborghini Miura verhält sich der Daytona auch noch berechenbar, Donnernd voran, und vorn stampft der großvolumige V8 seinen Ami-Beat. Grifo fahren ist wie Harley fahren im Brioni-Anzug – ein stilvoller Stilbruch Holz, Lack, Leder und Gummi, dazu schmutziger Hardrock. Doch keine Angst, der Iso gibt sich ausgereifter als Lambo oder Ferrari, seine Großserientechnik macht ihn fast schon alltagstauglich wenn er sich seiner amtlichen Spitzengeschwindigkeit von 270 km/h nähert. Dorthin trauen sich im Lambo nur Kerle ohne ausgeprägten Überlebenswillen. In Kürze ‡ Das ist er, der Traum-GT der 60er. Mit seiner Ausgereiftheit gleicht der Ferrari die theoretische Überlegenheit des Lambo-Konzepts aus. Sein Antrieb bringt Technikverliebte zum Schmachten: Der V12 ist kräftig und klangvoll, brutal und sinnlich zugleich, wie ein lustvolles Fesselspiel. Und dann diese Form! Grazie, Leonardo Fioravanti. D er Greif ist ein Fabelwesen der Antike, halb Löwe, halb Raubvogel. Das passt zu diesem Typ, denn der Grifo vereint das Beste aus zwei Welten: sehniges Design aus Italien und grizzlybä rige V8-Power aus Amerika. Unter seiner Haube, auf der kein fettes Penthouse thront wie beim Siebenliter-Topmodell, bollert ein Massenmotor von Chevrolet: 5,4 Liter Hubraum, nur eine Nockenwelle, aber 350 PS. Leider ist die Iso-Geschichte viel zu schnell erzählt. Unternehmer Renzo Rivolta träumt von Sportwagen, die seinen Namen tragen. Im norditalienischen Bresso baut seine Firma Heizungen und Kühlschränke und entwickelt in den 50ern ein kugeliges Kleinstwägelchen, das BMW später den Hals rettet: die Isetta. Das frische Kapital fließt in den schönen Erstling Iso Rivolta 300, an dem Ex-Ferrari-Mann Giotto Bizzarrini maßgeblich beteiligt ist. Als Rivolta 1966 mit 55 Jahren stirbt, übernimmt sein Sohn Piero die Firma. Der verzettelt sich mit weiteren Modellen wie dem kantigen Lele und dem glücklosen Viertürer Fidia. 1974 dann: die Insolvenz. Doch zurück zu den schönen Dingen des Lebens. Anders als die Großkaliber 7 Litri und CanAm genießt der Basis-Grifo den Ruf, zur seltenen Sorte der robusten Supersportler zu gehören. Viele Gri- fo, sagt man, überlebten nur, weil sie auch wenig Pflege aushalten. Als der Greif seine preisliche Talsohle durchflattert, kann ihn jede Hinterhofwerkstatt reparieren. Wer heute am großen Holzlenkrad dreht, lernt seinen erdigen Charme schnell schätzen: Der Grifo, den der junge Giorgetto Giu giaro für Bertone entwarf, hat ordentlich Punch, veranstaltet aber kein Drehzahl-Drama, sondern holt seine Kraft aus der Tiefe des Hubraums. Schon bei 3600 Touren wuppt er mit sanftem Hämmern 489 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. Die kurzwegige Schaltung und die Lenkung verlangen Kraft, und doch wirkt das Muscle-Car im Maßanzug bei Weitem nicht so sperrig wie der Ferrari oder so unfertig wie der Lambo. Mit dem Iso könnte man spontan von Hamburg nach Rom aufbrechen. In Kürze ‡ Unbekannter Name, das Design hier und da ein wenig unentschlossen – und doch: Der Iso ist die Überraschung hier. Ami-Power im italienischen Maßanzug, ein Fahrwerk, das sich vor dem des Ferrari Daytona nicht zu verstecken braucht, dazu die beste Alltagstauglichkeit in diesem Trio: So holt der Grifo mit entspanntem Grollen viele Sympathien. August 2014 ∧ Nr. 8 | AUTO TEST 151 | Klassik Supersportwagen Damit die Karosserie kompakt bleibt, sitzt der V12 quer hinter der Kabine. Geräusch und Kraft des 3,9-Liters sind dramatisch. Mängel? Jede Menge, die Sitzposition etwa F Technische Daten* – Lamborghini Miura Motor / Hubraum: V12, Mitte quer / 3929 cm3 • kW (PS) bei 1/min: 272 (370) bei 7500 • Nm bei 1/min: 378 bei 5500 • Antrieb: Hinterrad • Getriebe: 5-Gang manuell • Leistungsgewicht 3,5 kg/PS • Verbrauch auf 100 km: 18–20 Liter Super • Beschl. 0–100 km/h: 6,0 s • Höchstgeschw.: 270 km/h • Zeitwert (Zustand 2) 270 000 Euro Frank Sinatra soll gesagt haben: „Einen Ferrari kauft, wer jemand sein will, einen Lambo, wer schon jemand ist.“ Lassen wir mal so stehen *Herstellerangaben ahren? Ja. Später. Erst einmal möchte man sich auf einen Campingstuhl setzen und dieses Auto anschmachten: die Plastikwimpern um die Scheinwerfer, die dreiflügeligen Zentralverschlüsse der Leichtmetallräder und überhaupt – den hüfthohen Karosseriekörper mit den Lamellen in der Heckabdeckung, die Hitze und Lärm des 370-PS-V12 nach draußen führen. Doch sehen allein macht nicht satt. Einsteigen bitte. Oder besser: hineinschlüpfen. Das Entern des Miura-Cockpits gelingt einfacher als gedacht. Aber dann: Normalgewachsene liegen breitbeinig im Schalensitz wie eine werdende Mutter im Kreißsaal, der Kopf stößt an den Dachhimmel. Es scheint beinahe, als fordere der Giftgrüne schon Demut ein, bevor der Finger des Benutzers den Startknopf berührt hat. Wenn das Tier aufwacht, schmerzen die Ohren, und der Respekt wächst weiter. Oder ist es schon Angst? Ein Miura verlangt vor allem Verzicht. Auf Komfort, ein brauchbares Gepäckabteil, auf Perfek tion. Spucken die Vergaser Sprit, kann das die Feuerbestattung des fahrenden Sexsymbols bedeuten. Bei fast leerem Tank ignoriert der Lambo bei über 200 Sachen jede Richtungsempfehlung, so leicht wird die Vorderachse. Wer einen Miura ausfahren will, braucht nicht nur ein dickes Portemonnaie, sondern auch, na ja, Sie wissen schon – groß wie Billardkugeln. Und trotzdem: Wer Benzin im Blut hat, träumt zu Recht von diesem Auto. Denn es sieht einfach atemberaubend aus, nicht nur in den vergilbten Automagazinen von damals. Und mit seinem ausbalancierten Monocoque-Chassis hängt es seine Konkurrenten auf kurvenreichen Strecken gnadenlos ab, bleibt lange neutral, bevor es mal sachte mit dem Heck ausschert. Lenkung und Bremsen arbeiten präzise, nur die hakelige Schaltung stört – ihr Gestänge verläuft mitten durchs Kurbelwellengehäuse des mittig quer eingebauten V12-Orchesters. In Kürze ‡Der Miura erschließt in den 60ern ein neues Superauto-Universum. Mit seinem brüllenden V12 hinter den Sitzen spielt das Designerstück aus Sant’Agata damals in einer eigenen Liga. Dass der Lambo eine bildschöne Fehlkonstruktion ist, ist kein Geheimnis – auch das hat seinen Reiz. Das Faszinationskapitel gewinnt der Giftgrüne mit Abstand. Drei Posterboys der 60er vor dem Hamburger Freihafen. Wir würden den Lambo wählen, wenn Geld keine Rolle spielte. Denn er fährt fantastisch Tipp S ie zu fahren war eine Offen barung, eine Überdosis für Augen und Ohren, Tage im Paradies für jeden, der mit Autos mehr verbindet als Normverbrauch, Leasingrate und Wiederverkaufbarkeit – wobei eine überragende Wertstabilität bei allen dreien gewährleistet ist. Dass Miura, Daytona und Grifo nicht nur dem Auge 152 AUTO TEST | Nr. 8 ∧ August 2014 schmeicheln, sondern auch im reifen Alter noch zu den Schnellsten zählen, versteht sich von selbst. Fangen wir mit dem Iso Grifo an. Er hat uns am meisten überrascht. Warum? Nun, Iso hat ge rade mal zwölf Jahre lang Sportwagen gebaut, vorher Kühlhäuser und Kleinstvehikel. Und dann das: Der Macho im Bertone-Anzug überzeugt. Für den Geldadel von damals war sein Ami-V8 zu profan Der US-V8 des Iso Grifo galt damals als profan, doch er ist eine Wucht im Vergleich mit den großen Komplikationen, die Italien sonst hervorbrachte. Als Gebrauchtem haf- tete ihm das Halbwelt-Image wie ein stechendes Billigparfüm an. Und heute? Überzeugt er mehr als Ferrari und Lamborghini. Weil er fast als Alltagsauto taugen würde. Weil sein Achtzylinder eine Wucht ist. Weil er zeigt, was eine Corvette von damals hätte werden können, wenn sich die Amerikaner nicht nur mit Formen, Farben und Hub- räumen ausgetobt hätten, sondern auch mit Fahrwerken. Der Daytona ist Ende der Sechziger so etwas wie der Dinosaurier unter den Gran-Turismo-Sportwagen. Er ist der Abgesang auf eine Ära – aber was für einer! Weil Temperament und Klang eines Sportwagens kein Verfallsdatum haben, fasziniert der Ferrari am meisten: V12 ist eben V12. Und weil er das Ende einer langen Evolutionskette von Frontmotor-GTs aus dem Stall des springenden Pferdchens ist, steckt er auch den Miura in die Tasche. Allein durch die Reife seines Konzepts, vor allem, wenn es um Funktionalität und Fahrbarkeit geht. Wenn sein V12 loslegt und sich die Drehzahl- nadel der 6000 nähert, ergibt sich die Welt freiwillig, um sich vom Daytona bügeln zu lassen. Der Miura ist ein Biest. Seine Schöpfer wollten einen Rennwagen bauen und schenkten der Welt das erste Supercar. Zum Niederknien schön, aber auch kratzbürstig wie Salma Hayek im Film „From Dusk Till Dawn“. L. Hambrecht AvD Experte Alexander Mrozek Noch heute faszinieren die Sportwagen von damals. Sie sind als rollendes technisches Kulturgut begehrens- und erhaltenswert – wie jeder Oldtimer und Youngtimer, der uns in eine frühere Zeit versetzt. Am schönsten sind sie, wenn sie fahren – wie etwa beim AvD Oldtimer Grand Prix. August 2014 ∧ Nr. 8 | AUTO TEST 153 G E S TA LT E D E I N E N AY G O A U F AY G O . D E Kraftstoffverbrauch kombiniert 4,2–3,8 l/100 km, CO-Emissionen kombiniert 97–88 g/km (nach EU-Messverfahren). *Die Go-Fun-Yourself-Kfz-Versicherung (Haftpfl icht und Vollkasko): ein Angebot des Toyota Versicherungsdienst (Risikoträger Aioi Nissay Dowa Insurance Company of Europe Ltd., Niederlassung Deutschland), 9,90 € monatliche Versicherungsprämie (Laufzeit 36 Monate), Versicherungsnehmer und jüngster Nutzer ab 23 Jahre, Tarif Komfort bei überwiegend privater Nutzung, VK 500,00 €/TK 150,00 €, nur in Verbindung mit einem Go-Fun-Yourself-Finanzierungsvertrag (Laufzeit 36 Monate) der Toyota Kreditbank GmbH. **Das Go-Fun-Yourself-Finanzierungsangebot1 für den AYGO x-play touch 1,0-l-VVT-i mit 5-Gang-Schaltgetriebe, 5-Türer. Fahrzeugpreis: 12.350,00 €, Anzahlung: 3.397,73 €, einmalige Schlussrate: 5.928,00 €, Nettodarlehensbetrag: 8.952,27 €, Gesamtbetrag: 9.393,00 €, Vertragslaufzeit: 36 Monate, gebundener Sollzins: 1,97%, effektiver Jahreszins: 1,99%, 35 mtl. Raten à 99,00 €. 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