FK 03 - WS 13/14
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FK 03 - WS 13/14
Erfahrungsbericht Mein Auslandssemester in Neuseeland 1 1. Universität Ich studiere Fahrzeugtechnik (FK 03) an der HM und habe mich entschieden mich nach meinem sechsten Semester für ein Auslandssemester in Neuseeland zu bewerben. Meine Wahl viel dabei auf diesen Zeitpunkt da mein sechstes Semester ein Praktikumssemester war, dass ich noch in den Semesterferien beginnen konnte, und somit schon früh genug zum Semesterstart nach Neuseeland reisen konnte. Hier beginnt das Wintersemester nämlich Mitte Juli und dauert bis Ende November. Ein längerer Aufenthalt in Neuseeland war über Jahre einer meiner größten Träume und so viel meine Wahl der Universität auf das Unitec Institute of Technology in Auckland. Dabei war mir wichtig, dass es sich um eine Partnerhochschule handelt um durch ein Austauschprogramm die hohen Studiengebühren umgehen zu können und später mit dem anrechnen der Prüfungsleistungen keine Probleme zu bekommen. 2. Bewerbung Obwohl im Falles des Austauschprogrammes der gesamte Bewerbungsablauf über das International Office der HM abgewickelt wird und auch gut strukturier ist (mit Checkliste etc.) nehmen die Vorbereitungen für die Bewerbung einiges an Zeit in Anspruch. Einige der auszufüllenden Unterlagen sind in englischer Sprache, und gerade hier wollte ich mir keine Flüchtigkeitsfehler erlauben, da es für die Unitec nur einen Austauschplatz gab. Ein sehr großes Augenmerk habe ich dabei auf das Motivationsschreiben gelegt, da ich es als erste Möglichkeit sah mich von anderen Bewerbern ab zu heben und zum Auswahlgespräch eingeladen zu werden. Um ausreichende Englischkenntnisse zu bestätigen wurde das DAAD Sprachzertifikat verlangt, welches ich aber nicht abgeben musste, da ich schon einige Zeit zuvor den Toefl Test abgelegt hatte. Wenn Ihr noch kein Zertifikat habt rate ich Euch aber zum DAAD da dieser Test im Gegensatz zum Toefl soweit ich weiß nichts kostet. Nachdem die Bewerbungsfrist vorbei war wurde ich zum Auswahlgespräch eingeladen, wo man in 15-20 Minuten auf Englisch erklären muss warum man nach Neuseeland will, und warum man ein guter Repräsentant für die HM sein könnte. Zugegeben, ich war sehr aufgeregt vor und während des Gespräches, kann Euch aber beruhigen, die Damen waren sehr nett und das ganze hatte auch nichts von einem Bewerbungsgespräch wie man es bei Firmen kennt. Es wurde also nur danach gefragt ein ehrliches Bild von sich selbst ab zu geben, aber nicht versucht einen mit bestimmten Fragen aufs Glatteis zu führen. Noch ein persönlicher Tipp von mir im Bezug auf Motivationsschreiben und Auswahlgespräch. Ich habe mich seit Jahren mit Neuseeland beschäftigt und während des Bewerbungsprozesses auch 2-3 Bücher zum Thema gelesen, was es mir leicht gemacht hat ehrlich und fundiert zu argumentieren. Die verantwortlichen Damen und Herren suchen nicht nach dem Bewerber mit den besten Noten, und genauso wenig nach dem mit den besten Englisch-Vorkenntnissen. Sie suchen nach dem Bewerber der sich nicht nur schnell und halbherzig zum Spaß beworben hat, sondern den der WIRKLICH weiß warum er in das entsprechende Land an die Entsprechende Uni will. 2 3. Kurswahl Ich musste mich schon bei der Bewerbung für meine Kurse entscheiden, hatte aber keine Probleme mich dann zu Beginn des Semesters vor Ort noch um zu entscheiden. Hier müssen nur die von der Uni festgelegten Fristen beachtet werden (bis ca. 2 Wochen nach Semesterbeginn). Außerdem habe ich die Möglichkeit genutzt Kurse zu belegen die nicht zu meinem normalen Studienalltag gehören. Als Austauschstudent kann man nämlich Kurse aller Fakultäten besuchen solange keine Vorkenntnisse verlangt sind. Es ist nur darauf zu achten dass man mindestens 45 und maximal 60 Credits belegt (in der Regel 3-4 Kurse). Die Vorlesungen wurden generell in Englisch gehalten, was für mich auch am Anfang trotz meiner nicht perfekten Sprachkenntnisse kein Problem darstellte. Als eher gewöhnungsbedürftig empfand ich den sehr aktiven und Studenten einbeziehenden Vorlesungsstil der neuseeländischen Lektoren. Wenn man sich aber einmal daran gewöhnt hat merkt man dass es einem dadurch aber oft auch leichter Fällt der Vorlesung zu folgen und man sich auch automatisch auf die Assignments (benotete Arbeiten), die währen des Semesters zu absolvieren sind, vorbereitet. 4. Anreise Um in Neuseeland studieren zu können benötigt man ein Studentenvisum. Den Antrag auf das Visum kann man erst einreichen, wenn man die Zusage der neuseeländischen Universität hat. Als Teilnehmer am Austauschprogramm fällt man in die Sparte „Exchange Student“ – hier hatte es bei mir Unklarheiten gegeben. Man muss davon ausgehen, dass es mindestens 6 Wochen dauert, bis man das Visum erhält. Noch dazu ist wichtig, dass man seinen Rückflug nachweisen kann- ansonsten ist keine Einreise möglich. Die neuseeländische Botschaft befindet sich in Berlin. Alle notwendigen Informationen zum Visumsantrag kann man aus der Homepage der Botschaft entnehmen. Meinen Flug habe ich sobald ich das Visum hatte im Reisebüro gebucht, da ich auf dem Rückflug mehrere Gabelflüge mit einplanen wollte, womit man online ziemlich schnell an seine Grenzen stößt. Mit Emirates ging es dann zum Studententarif ( So früh wie möglich buchen!) über Dubai, Kuala Lumpur und Melbourne nach Auckland. Großer Vorteil von Emirates verglichen mit anderen Fluggesellschaften ist, dass man 30 kg Freigepäck hat. Nach über 30 Stunden Reisezeit war ich froh den von Unitec angebotenen Shuttle Service gebucht zu haben, der mit 65$ zwar nicht billig ist, einen aber pünktlich abholt und zur Unterkunft bringt (auch zu Zeiten in denen die öffentlichen Buse nichtmehr fahren). 5. Unterkunft Während des Semesters habe ich mich für das Studentenwohnheim direkt am Campus (Unitec Residential Village) entschieden was sich im Nachhinein auch als gute Entscheidung herausgestellt hat. Es ist auch im Vergleich mit Münchner Wohnpreisen nicht billig und der Standard ist auch nicht gerade überragend, aber die Zeitersparnis durch die gute Lage und die Möglichkeit des direkten Austausches mit den ganzen anderen Studenten machen das in meinen Augen wieder wett. Ich war beispielsweise in einer 5er WG (günstigste Variante) mit drei Kiwi`s und einer Chinesin untergebracht. Ein Punkt den ich als etwas störend empfand war, dass man als ausländischer Bewerber die volle Mietsumme für den Belegungszeitraum des Zimmers im Voraus noch von Deutschland aus bezahlen muss. Für die Sportbewussten: Als Bewohner des Residential Village`s bekommt man die Mitgliedschaft im Fitnesscenter auf dem Campus für ein Semester geschenkt. 3 6. Freizeitgestaltung Für die Studenten aus allen erdenklichen Ländern werden gerade am Anfang aber auch später im Semester immer wieder Sport- und Informationsveranstaltungen sowie Partys oder z.B. der „International Food Day“ angeboten. Außerdem gibt es mehrere Ausflüge zum Ski fahren, Surfen, zur Bay of Islands oder zum Höhlen Rafting. Ich habe mehrere mitgemacht und kann sie uneingeschränkt weiter empfehlen! Gerade der Bay of Islands Trip ist jeden Cent wert. Die meisten dieser Veranstaltungen sind zu Beginn des Semesters in kürzester Zeit ausgebucht, es lohnt sich also die Trips an denen man interessiert ist schon vorab online zu buchen! (Informationen dazu werden noch vor Semesterbeginn automatisch per email verteilt) Wie die meisten Menschen die nach Neuseeland gehen bin ich ein großer Freund der Natur und habe dementsprechend so oft wie möglich versucht auch während des Semesters aus Auckland raus zu kommen. Auf öffentliche Verkehrsmittel braucht man dabei nicht zählen – es empfiehlt sich daher früh Kontakt zu gleichgesinnten zu suchen um Fahrgemeinschaften zu bilden oder sich den Preis für ein Leihauto teilen zu können (außerdem macht’s gemeinsam ja auch mehr Spaß ;)). Dies wird einem aber aufgrund der oben genannten Veranstaltungen nicht schwer gemacht! Auch in Auckland wird einem dank zahlreicher Parks, Museen, dem Hafen und Veranstaltungen nicht langweilig. Und mit dem (anfangs etwas undurchsichtigen) Bussystem kommt man auch überall hin – nur nicht vergessen dem Busfahrer zu signalisieren dass er stehen bleiben soll, sonst fährt er an der Bushaltestelle einfach vorbei! 7. Kontakt mit anderen Studenten Wie oben schon erwähnt wird es einem nicht schwer gemacht zu anderen Studenten wie Austauschstudenten Kontakt auf zu nehmen. Ich habe dabei versucht möglichst viel mit Kiwis zu unternehmen und nicht wie manch anderer sich nur mit seinen Landsmännern zu umgeben. Auch das wird einem nicht schwer gemacht, denn üblicherweise sind Neuseeländer jeder Altersgruppe äußerst aufgeschlossen, offen und hilfsbereit und ich konnte auf diese Weise tolle Einblicke in die Kultur und das Familienleben der Kiwis erhalten. Es empfiehlt sich auch gleich zu Beginn (evtl. sogar schon am Flughafen) eine neuseeländische Simkarte zu besorgen. Diese sind ohne großen Aufwand für ein paar Dollar zu haben und ermöglichen es einem mit den Leuten die man kennen lernt in Kontakt zu bleiben und gerade mit Smartphone erleichtert sie einem oftmals die Navigation in der Stadt oder beispielsweise Auskünfte über den Bus zu bekommen. Mit Anliegen jeglicher Art könnt Ihr jeder Zeit ins International Office gehen, auch vor meiner Ankunft habe ich hier per e-mail einige wichtige Informationen erhalten und mir ist immer schnell und freundlich weiter geholfen worden! 4 8. Fazit Mein Aufenthalt im Land meiner Träume hat sich tatsächlich als traumhaft herausgestellt. Ich habe einige tolle Menschen kennen gelernt die mir dank Internet auch weiterhin als Freunde erhalten geblieben sind und die Möglichkeit gehabt die wunderschöne vielfältige Natur Neuseelands zu bereisen und genießen zu können. Außerdem bin ich um viele persönliche Erfahrungen reicher geworden und habe eine Gastfreundschaft erlebt wie ich sie mir niemals hätte vorstellen können. Die für uns ungewöhnlichen Semesterzeiten kann man sich auch zu Nutze machen, solange es das Budget erlaubt. Da das Semester Ende November schon vorbei ist, das nächste in Deutschland aber erst im März startet hat man dazwischen noch mehrere Monate die man zum reisen nutzen kann. Nutzt jeden Tag aus, den Ihr bekommen könnt, denn es gibt überall in Neuseeland tolle Dinge zu erleben und großartige Menschen zu treffen! In wie vielen anderen Ländern der Welt kann man an einem Tag auf einem Vulkan Skifahren gehen, durch einzigartigen Regenwald laufen und danach surfen gehen!? Und vergesst nicht auch mal einen Blick nach oben zu werfen, denn das Land der Kiwi`s beherbergt ein paar der besten Orte weltweit um den Sternenhimmel zu betrachten! 5