Spendenaktion für Poltawa - Historie

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Spendenaktion für Poltawa - Historie
Spendenaktion für das Waisenhaus „Schule No.2“ in Poltawa
Von der Idee zur Durchführung
Am 29.09.2011 fand (Sevilla außen vorgelassen) das erste Auswärtsspiel von Hannover 96 im
Rahmen der Europa League statt. Es ging knappe 2.000 Km in das in der Ukraine gelegene
Poltawa mit seinen gut 300.000 Einwohnern. Schnell wurde auf der Reise eines klar: Die
Lebensverhältnisse in der Gästestadt unterscheiden sich deutlich vom heimischen Standard.
Sinnbildlich hierfür sind sicherlich die Kartenpreise für das Spiel zu nennen. Fünf Euro waren
für einen aus Hannover kommenden Fan ein paradiesischer Zustand – für ukrainische
Verhältnisse allerdings eine Menge Geld.
Als nun im Dezember 2011 die Fan-Weihnachtsfeier von Rote Kurve, Fanprojekt und
Hannover 96 stattfand, stellte sich die Frage, welchem Zweck die zu erwartenden
Einnahmen zu Gute kommen sollten. Und hier fand sofort ein Vorschlag viel Zustimmung:
„Lasst uns doch was für Poltawa machen!“. Jeder, der die Reise mitgemacht hatte, konnte
sich nur zu gut an die Verhältnisse und die Armut vor Ort erinnern – und an die
Gastfreundschaft die uns vor Ort zuteil wurde. Aber wem sollte man unter die Arme greifen?
Am Besten Denjenigen, die es am nötigsten haben: Kinder und Jugendliche!
Über die Koordinierungsstelle der Fanprojekte (KOS) konnte Fanprojekt-Mitarbeiterin Tanja
Behrends schnell einen Kontakt vor Ort herstellen. Ein ehemaliger Jugendspieler des
Internats des Hamburger SV lebt heute in Poltawa. Der Kontakt zu einer KOS- Mitarbeiterin
war nie abgerissen. Er empfahl ein Waisenhaus in Poltawa. In diesem leben mehr als 220
Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 18 Jahren, welche ohne ihre Eltern aufwachsen.
Das war genau das, was gesucht wurde. Nach dem ersten Informationsaustausch mit dem
Helfer vor Ort und der Ansicht erster Bilder des Waisenhauses war klar, dass die Gelder hier
absolut richtig aufgehoben sein werden.
Nach einem ersten Kassensturz beliefen sich die Einnahmen aus der Weihnachtsfeier auf
5.000 Euro. Nach ersten Überlegungen einer Spendenübergabe im Januar, welche auf Grund
des harten ukrainischen Winters schnell wieder verworfen wurde, wuchs der Entschluss, die
Übergabe im Rahmen der Europameisterschaft im Juni 2012 durchzuführen. Es blieb also
Zeit, weiterhin bei jedem Heimspiel von Hannover 96 Spendendosen aufzustellen und über
Fanmagazine und Internet für die Aktion und weitere Spenden zu werben. Der Erfolg
überstieg die kühnsten Erwartungen. Die Gesamtspendensumme sollte sich bis zum Ende
der Saison auf ca. 7.500 € belaufen.
In der Zwischenzeit wurden die Planungen immer weiter vorangetrieben und schnell wurde
deutlich, dass das Spendengeld auf keinen Fall für die Reisekosten genutzt werden soll.
Sponsoren mussten also her. Schnell konnten erste Förderer gefunden werden. Das
Autohaus Vatterott stellte zwei Bullis für die mittlerweile feststehende Reisegruppe
(bestehend aus Tanja Behrends und elf Fans) zur Verfügung. Ein privater Spender gab 1.000
Euro für die Spritkosten. Die Firma Rossmann stellte 300 Wertgutscheine für Hygieneartikel.
Die Firma Logiline Systeme GmbH konnte gewonnen werden, um den kompletten Transport
und die Zollabwicklung der Sachspenden durchzuführen. Von C&A sowie Kaufhof wurden
Rabatte beim Einkauf von Kinderkleidung gestellt. Mehrere Sponsoren von Hannover 96
beteiligten sich in Form von Sachspenden wie Spielzeug, Bällen, Buntstiften u.v.m. Der
Olympic Sportbund Hannover, selber Organisator von Fanreisen zur EM, unterstützt mit
seinen Orts- und Sprachkenntnissen durch einen eigen Guide für die Spendengruppe.
Getoppt wurde das Ganze nur noch durch eine Zusage von Martin Kind, bei einem Treffen
mit den Hauptorganisatoren im Februar. Her Kind sagte zu, die Spendensumme am Ende zu
verdoppeln. Und so wurde am 15.05.2012 ein Scheck von Hannover 96 über 7.439,99 Euro
an die Organisatoren übergeben, der die Gesamtspendensumme auf die gigantische Höhe
von ca. 15.000 Euro anwachsen ließ.
Mit Hilfe der zahlreichen Spender, sowie der großzügigen Unterstützung zahlreicher
Förderer und Sponsoren konnte ein Ergebnis erzielt werden, was keiner zu Beginn der Aktion
für möglich gehalten hätte. So wird die Fahrt für die Teilnehmer nicht nur zu einem kleinen
Abenteuer, garniert mit der Belohung für die Strapazen durch den Besuch zweier EM-Spiele
der deutschen Mannschaft, sondern vor Allem zu einer riesigen Hilfe für die, die es wirklich
brauchen.
Impressionen