André Bloemen: Lernaufgaben in Schulbüchern der Wirtschaftslehre
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André Bloemen: Lernaufgaben in Schulbüchern der Wirtschaftslehre
André Bloemen: Lernaufgaben in Schulbüchern der Wirtschaftslehre. Analyse, Konstruktion und Evaluation von Lernaufgaben für die Lernfelder industrieller Geschäftsprozesse Schriften zur Berufs- und Wirtschaftspädagogik, hrsg. von Karin Rebmann, Band 7, ISBN 978-3-86618-647-7, ISBN 978-3-86618-747-4 (e-book pdf) Rainer Hampp Verlag, München u. Mering 2011, 266 S., € 27.80 Schulbücher und die darin enthaltenen Schulbuchaufgaben gehören in der Wirtschaftslehre nach wie vor zu den die Unterrichtsqualität wesentlich beeinflussenden Faktoren. Doch mangelt es an differenzierten und operationalisierbaren Kategorien, anhand derer sich die Qualität von Schulbuchaufgaben der Wirtschaftslehre messen lässt. Aus diesem Grund fehlt es ebenso an systematischen empirischen Erkenntnissen zur derzeitigen Schulbuchaufgabenkultur. An diese Desiderata knüpft die vorliegende Arbeit an. Nach kritischen Betrachtungen zur derzeitigen Schulbuch- und Aufgabenkultur werden mit Bezugnahme auf aktuelle Entwicklungslinien beruflicher Bildung Kategorien einer modernen und kompetenzorientierten Lernaufgaben-Didaktik bestimmt. Diese Kategorien werden für die kategoriale Inhaltsanalyse von Schulbuchaufgaben der Wirtschaftslehre in Lernfeldern industrieller Geschäftsprozesse anhand von Niveaustufen ausdifferenziert, um ein empirisch gesichertes Bild von der Qualität aktueller Schulbuchaufgaben zu erhalten. Gleichsam bilden diese Kategorien die Basis für die Konstruktion neuer Lernaufgaben-Sets, die abschließend inhaltsanalytisch ausgewertet und von Expert(inn)en evaluiert werden. Damit werden in der vorliegenden Arbeit Defizite in Schulbuchaufgaben der Wirtschaftslehre systematisch herausgearbeitet und innovative Konstruktionsvorschläge für Lernaufgaben und deren Sequenzierung geboten. Schlüsselwörter: Schulbücher, Lernaufgaben, Kategoriale Inhaltsanalyse, Aufgabensequenzierung, Berufliche Handlungskompetenz Dr. André Bloemen, geb. am 10.12.1980 in Nordhorn, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Universität Oldenburg. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der Berufsakademie Emsland sowie Wirtschaftspädagogik mit den Fächern Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften und Niederlandistik an der Universität Oldenburg. Schriften zur Berufs- und Wirtschaftspädagogik Band 7 herausgegeben von Karin Rebmann André Bloemen Lernaufgaben in Schulbüchern der Wirtschaftslehre Analyse, Konstruktion und Evaluation von Lernaufgaben für die Lernfelder industrieller Geschäftsprozesse Rainer Hampp Verlag München und Mering 2011 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-86618-647-7 (print) ISBN 978-3-86618-747-4 (e-book) Schriften zur Berufs- und Wirtschaftspädagogik: ISSN 1866-0770 DOI 10.1688/9783866187474 1. Auflage, 2011 Zugl.: Dissertation, Universität Oldenburg, 2011 © 2011 Rainer Hampp Verlag München und Mering Marktplatz 5 D – 86415 Mering www.Hampp-Verlag.de Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen, Übersetzungen und die Einspeicherung in elektronische Systeme. Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Liebe Leserinnen und Leser! Wir wollen Ihnen ein gutes Buch liefern. Wenn Sie aus irgendwelchen Gründen nicht zufrieden sind, wenden Sie sich bitte an uns. Vorwort V Vorwort Mit dem Ziel, eine Dissertation anzufertigen, gibt man sich einer komplexen und herausfordernden Aufgabe hin. Und tatsächlich zielt mein Forschungsinteresse im wahrsten Sinne auf Aufgaben ab. Dass ich im Forschungs- und Schreibprozess durchgehalten habe und es eben nicht zur Aufgabe im Sinne von Entmutigung gekommen ist, liegt wohl auch an den Menschen, die ein solches Vorhaben ermöglichen. Aus diesem Grund möchte ich mich insbesondere für die intensive Betreuung meiner Arbeit durch die Erstgutachterin Prof. Dr. Karin Rebmann bedanken, die mir in allen Phasen der Promotion stets mit fachlichem Rat unterstützend und motivierend zur Seite stand. Mein Dank gilt ebenso meinem Zweitgutachter Prof. Dr. Walter Tenfelde, der meine Arbeit vor allem in zahlreichen Kolloquien konstruktiv und mit vielen Ratschlägen begleitete. Auch möchte ich meinen Kolleginnen und Kollegen am Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Universität Oldenburg danken: für den fachlichen Austausch, die gegenseitige Unterstützung und die wertvollen Freundschaften, die daraus entstehen. Jennifer Lübbers danke ich für die Diskussionen und Anregungen im Kodiertraining und das Korrekturlesen. Ganz besonders gilt mein Dank den Menschen, die mir stets den Rücken freihalten. Meiner Frau Gina danke ich für ihre Liebe, ihr Verständnis und ihre Fähigkeit, mich in schwierigen Momenten stets aufs Neue zu motivieren. Meinen Eltern danke ich für alles, was sie mir an Zuspruch und Unterstützung mit auf den Weg gegeben haben. Oldenburg, im Juli 2011 André Bloemen Inhaltsverzeichnis VII Inhaltsverzeichnis Vorwort ....................................................................................................................... V Abbildungsverzeichnis ............................................................................................... X Tabellenverzeichnis ................................................................................................. XII 1 Einleitung ....................................................................................................... 1 1.1 Problemstellung............................................................................................... 1 1.2 Untersuchungsdesign ...................................................................................... 4 1.3 Vorgehensweise .............................................................................................. 8 2 Schulbücher und Lernaufgaben im Wirtschaftsunterricht .................... 11 2.1 Zur Rolle von Schulbüchern ........................................................................ 11 2.2 Kritik an Schulbüchern und Schulbuchaufgaben ......................................... 15 2.3 Bedeutung, Strukturen und Formate von Lernaufgaben............................... 21 3 Entwicklungslinien beruflichen Lernens .................................................. 31 3.1 Von der Qualifikations- zur Kompetenzorientierung ................................... 31 3.1.1 Zur Kompetenzdiskussion in der beruflichen Bildung ................................. 31 3.1.2 Kompetenzmodell zur Beschreibung beruflicher Handlungskompetenz ..... 35 3.2 Von der Instruktions- zur Konstruktionsorientierung................................... 38 3.2.1 Hintergrund und Notwendigkeit des didaktischen Paradigmenwechsels..... 38 3.2.2 Theoreme effektiven Lernens ....................................................................... 41 3.2.3 Lernen als kreisstruktureller Prozess: ein Kognitionsmodell ....................... 44 3.2.3.1 Perturbationen und Wahrnehmungen............................................................ 44 3.2.3.2 Erfahrungen und Wissen ............................................................................... 46 3.2.3.3 Handlungen und Lernen................................................................................ 49 3.2.3.4 Sprache und Verstehen.................................................................................. 50 3.2.3.5 Zusammenführung zum Kognitionsmodell .................................................. 51 3.3 Von der Funktions- zur Geschäftsprozessorientierung................................. 54 3.3.1 Abgrenzungen und Definitionen ................................................................... 54 VIII Inhaltsverzeichnis 3.3.2 Zum organisatorischen Wandel in der Betriebswirtschaftslehre als Bezugsdisziplin ............................................................................................. 56 3.3.3 Geschäftsprozessmodellierung als Ausgangspunkt beruflichen Lernens..... 59 3.4 Dimensionen und Kategorien für die Analyse und Konstruktion von Lernaufgaben................................................................................................. 65 4 Empirische Explorationen I: Analyse von Schulbuchaufgaben ............. 71 4.1 Zur inhaltsanalytischen Vorgehensweise...................................................... 71 4.1.1 Quantitative und qualitative inhaltsanalytische Datenerhebungsverfahren.. 71 4.1.2 Die skalierende Strukturierung als Analyseverfahren für die Untersuchung von Schulbuchaufgaben......................................................... 76 4.2 Gewinnung und Beschreibung des Analyseobjekts und der Analyseeinheiten ........................................................................................... 80 4.3 Entwicklung und Begründung der Niveaustufung der Dimensionen und Kategorien .............................................................................................. 85 4.3.1 Kategorien und Niveaustufung der Dimension Berufliche Handlungskompetenz.................................................................................... 85 4.3.2 Kategorien und Niveaustufung der Dimension Offenheit ............................ 98 4.3.3 Kategorien und Niveaustufung der Dimension Alltagsbezug .................... 103 4.3.4 Kategorien und Niveaustufung der Dimension Geschäftsprozessbezug .... 105 4.4 Pretests ........................................................................................................ 106 4.5 Ergebnisse der kategorialen Inhaltsanalyse ................................................ 111 4.5.1 Analyseergebnisse in der Dimension Berufliche Handlungskompetenz.... 111 4.5.1.1 Berufliche Handlungskompetenz als Leitziel in Schulbuchaufgaben?....... 111 4.5.1.2 Analyseergebnisse in der Kategorie Fachkompetenz ................................. 115 4.5.1.3 Analyseergebnisse in der Kategorie Methodenkompetenz......................... 117 4.5.1.4 Analyseergebnisse in der Kategorie Gestaltungskompetenz ...................... 120 4.5.1.5 Analyseergebnisse in der Kategorie Moralisch-ethische Kompetenz ........ 122 4.5.1.6 Analyseergebnisse in der Kategorie Sozialkompetenz ............................... 124 4.5.1.7 Analyseergebnisse in der Kategorie Abstraktionskompetenz .................... 127 4.5.1.8 Beförderung beruflicher Handlungskompetenz.......................................... 129 4.5.2 Analyseergebnisse in der Dimension Offenheit ......................................... 135 4.5.3 Analyseergebnisse in der Dimension Alltagsbezug.................................... 144 4.5.4 Analyseergebnisse in der Dimension Geschäftsprozessbezug ................... 146 Inhaltsverzeichnis IX 4.6 Einhaltung von Gütekriterien...................................................................... 149 5 Empirische Explorationen II und III: Konstruktion und Evaluation von Lernaufgaben-Sets ......................................................... 155 5.1 Zur Sequenzierung von Lernaufgaben-Sets................................................ 155 5.1.1 Merkmale von Aufgaben-Sets..................................................................... 155 5.1.2 Modelle der Aufgabensequenzierung ......................................................... 159 5.1.3 Kognitionstheoretisch begründetes Sequenzierungsmodell ....................... 166 5.2 Exemplarische Entwicklung zweier Lernaufgaben-Sets ............................ 169 5.2.1 Darstellung und Begründung des Lernaufgaben-Sets „Ökologie in der Beschaffung“................................................................... 169 5.2.2 Darstellung und Begründung des Lernaufgaben-Sets „Kommunikationspolitik: Werbung gezielt einsetzen“ .............................. 181 5.3 Evaluation der Lernaufgaben-Sets .............................................................. 190 5.3.1 Vorgehensweise .......................................................................................... 190 5.3.2 Allgemeine Bewertung der Lernaufgaben-Sets .......................................... 192 5.3.3 Detaillierte Bewertung des Lernaufgaben-Sets „Ökologie in der Beschaffung“............................................................................................... 196 5.3.4 Detaillierte Bewertung des Lernaufgaben-Sets „Kommunikationspolitik: Werbung gezielt einsetzen“ .............................. 200 6 Zusammenfassung und Ausblick............................................................. 206 Literaturverzeichnis ................................................................................................ 214 Anhang: Kodierbuch............................................................................................... 232 X Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 1 Untersuchungsdesign der Studie....................................................................... 5 2 Arbeits- und Lernbezug unterschiedlicher Aufgabentypen (vgl. auch Bloemen et al. 2011, S. 4).............................................................. 23 3 Aufgabenformate (vgl. Gerdsmeier 2004, S. 5; 2007, S. 205) ....................... 26 4 Kreisstruktur beruflicher Handlungskompetenz (Rebmann, Tenfelde & Schlömer 2011, S. 133)............................................. 36 5 Kognitionsmodell und dessen mögliche Schlüssel- und Bruchstellen im Lernprozess (vgl. Rebmann 2001, S. 91; Rebmann & Tenfelde 2008, S. 37) ..................................................................................................... 52 6 Unterschied zwischen einer funktions- und prozessorientierten Organisationsgestaltung (Gaitanides & Ackermann 2004, S. 11) .................. 58 7 Auszug aus einem Wertschöpfungskettendiagramm (vgl. Gadatsch 2010, S. 188)........................................................................... 61 8 Grafische Elemente ereignisgesteuerter Prozessketten (vgl. Baumgartner, Ebert & Schleider 2001, S. 6 f.) ...................................... 62 9 Versandprozess als ereignisgesteuerte Prozesskette (vgl. Schiersmann & Thiel 2009, S. 328) ....................................................... 63 10 Dimensionen und Kategorien für die Analyse und Konstruktion von Lernaufgaben................................................................................................... 65 11 Phasenmodell zum Verhältnis qualitativer und quantitativer Analyse (Mayring 2008, S. 20) ..................................................................................... 73 12 Allgemeines Ablaufmodell der qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring 2008, S. 54) ..................................................................................... 75 13 Ablaufmodell skalierender Strukturierung (Mayring 2008, S. 93)................. 77 14 Beispielhafte Schulbuchaufgabe auf der Stufe 0 in der Kategorie Fachkompetenz.............................................................................................. 112 15 Beispielhafte Schulbuchaufgabe auf der Stufe 0 in der Kategorie Abstraktionskompetenz................................................................................. 112 16 Beispielhafte Schulbuchaufgabe auf der Stufe 0 in der Kategorie Methodenkompetenz ..................................................................................... 113 17 Beispielhafte Schulbuchaufgabe auf der Stufe 0 in der Kategorie Moralisch-ethische Kompetenz..................................................................... 114 Abbildungsverzeichnis XI 18 Beispielhafte Schulbuchaufgabe auf der Stufe 0 in der Kategorie Sozialkompetenz ........................................................................................... 114 19 Beispielhafte Schulbuchaufgabe auf der Stufe 0 in der Kategorie Gestaltungskompetenz .................................................................................. 115 20 Beispiel für die ganzheitliche Beförderung beruflicher Handlungskompetenz in Lernaufgaben ........................................................ 130 21 Clusterdendogramm der Dimension Berufliche Handlungskompetenz ....... 133 22 Beispiel für hohe Problemoffenheit in Lernaufgaben................................... 136 23 Beispiel für hohe Lösungswegoffenheit in Lernaufgaben............................ 138 24 Beispiel für hohe Ergebnisoffenheit in Lernaufgaben .................................. 140 25 Beispiel für hohe Offenheit in Lernaufgaben ............................................... 142 26 Beispiel für hohen Alltagsbezug in Lernaufgaben........................................ 146 27 Beispiel für hohen Geschäftsprozessbezug in Lernaufgaben ....................... 148 28 Themenbezogene und spiral-förmige Aufgabensequenzierung (Astleitner 2006, S. 68) ................................................................................. 161 29 Aufgabensequenzierung durch Anlehnung an den Prozess des Wissensmanagements (vgl. Astleitner 2006, S. 72).................. 163 30 Struktur eines linearen Lernaufgaben-Systems (Witzgall 1997, S. 19)........ 164 31 Struktur eines genetischen Lernaufgaben-Systems (Witzgall 1997, S. 21) ................................................................................... 165 32 Sequenzierungsmodell für Lernaufgaben-Sets auf der Grundlage eines Kognitionsmodells ........................................................................................ 167 33 Lernaufgaben-Set „Ökologie in der Beschaffung“ ....................................... 172 34 Lernaufgaben-Set „Kommunikationspolitik: Werbung gezielt einsetzen“ .. 182 35 Expert(inn)en-Fragebogen zur Evaluation der Lernaufgaben-Sets .............. 191 XII Tabellenverzeichnis Tabellenverzeichnis 1 Einsatzhäufigkeit von Schulbüchern in den Lernfeldern industrieller Geschäftsprozesse an berufsbildenden Schulen (n = 47) in Niedersachsen ... 83 2 Kategorien und Niveaustufung der Dimension Berufliche Handlungskompetenz...................................................................................... 86 3 Kategorien und Niveaustufung der Dimension Offenheit .............................. 99 4 Niveaustufung der Dimension Alltagsbezug ................................................ 104 5 Niveaustufung der Dimension Geschäftsprozessbezug ................................ 105 6 Intrakoderreliabilität in der Schulbuchaufgabenanalyse (n = 15)................. 109 7 Interkoderreliabilität in der Schulbuchaufgabenanalyse: 1. Pretest (n = 16) .......................................................................................................... 110 8 Interkoderreliabilität in der Schulbuchaufgabenanalyse: 2. Pretest (Moralisch-ethische Kompetenz) (n = 16).................................................... 111 9 (Nicht-)Berücksichtigung der Teilkompetenzen beruflicher Handlungskompetenz in den Schulbuchaufgaben (n = 1.328) ..................... 111 10 Häufigkeitsverteilung in der Kategorie Fachkompetenz (n = 1.328) ........... 115 11 Häufigkeitsverteilung in der Kategorie Methodenkompetenz (n = 1.328)... 118 12 Häufigkeitsverteilung in der Kategorie Gestaltungskompetenz (n = 1.328) ..................................................................................................... 120 13 Häufigkeitsverteilung in der Kategorie Moralisch-ethische Kompetenz (n = 1.328) ..................................................................................................... 122 14 Häufigkeitsverteilung in der Kategorie Sozialkompetenz (n = 1.328) ......... 125 15 Häufigkeitsverteilung in der Kategorie Abstraktionskompetenz (n = 1.328) ..................................................................................................... 127 16 Häufigkeitsverteilung in der Kategorie Problemoffenheit (n = 1.328)......... 135 17 Häufigkeitsverteilung in der Kategorie Lösungswegoffenheit (n = 1.328).. 137 18 Häufigkeitsverteilung in der Kategorie Ergebnisoffenheit (n = 1.328)........ 139 19 Häufigkeitsverteilung der Kategorien nach Rekodierung der Kategorien „Problemoffenheit“ und „Lösungswegoffenheit“ (n = 1.328)...................... 141 20 Kodierungsmöglichkeit einer Schulbuchaufgabe bzw. Analyseeinheit und die Zuordnung eines Offenheitsgrades (n = 1.328) ............................... 141 21 Häufigkeitsverteilung der Offenheitsgrade (n = 1.328)................................ 142 Tabellenverzeichnis XIII 22 Häufigkeitsverteilung in der Dimension Alltagsbezug (n = 1.328).............. 144 23 Häufigkeitsverteilung in der Dimension Geschäftsprozessbezug (n = 1.328) ..................................................................................................... 147 24 Kategoriales Modell von Aufgabenmerkmalen zur Gestaltung von Aufgabensequenzen (Astleitner 2006, S. 26) ............................................... 156 25 Erwartungen an eine gute Lernaufgabe im Expert(inn)en-Urteil (n = 12) ... 192 26 Positive Aspekte der beiden Lernaufgaben-Sets im Expert(inn)en-Urteil (n = 12)........................................................................ 194 27 Negative Aspekte der beiden Lernaufgaben-Sets im Expert(inn)en-Urteil (n = 12)........................................................................ 195 28 Evaluation des Lernaufgaben-Sets „Ökologie in der Beschaffung“ anhand des Analyserasters ............................................................................ 197 29 „Ökologie in der Beschaffung“ und Kompetenzentwicklung im Urteil der Expert(inn)en (n = 12)............................................................................. 198 30 Ausmaß der Zustimmung der Expert(inn)en zu Aussagen bezüglich Alltags- und Geschäftsprozessbezug sowie Offenheitsgrad (n = 12)........... 200 31 Evaluation des Lernaufgaben-Sets „Kommunikationspolitik: Werbung gezielt einsetzen“ anhand des Analyserasters............................... 201 32 „Kommunikationspolitik: Werbung gezielt einsetzen“ und Kompetenzentwicklung im Urteil der Expert(inn)en (n = 11) .............. 202 33 Ausmaß der Zustimmung der Expert(inn)en zu Aussagen bezüglich Alltags- und Geschäftsprozessbezug sowie Offenheitsgrad (n = 12)........... 204 Einleitung 1 1 Einleitung 1.1 Problemstellung Die Frage nach den Bedingungsfaktoren effektiven Unterrichts zählt wohl zu den Kernfragen der Lehr-Lernforschung (vgl. z. B. Brophy 1999; Helmke 2003). Im Laufe der Zeit bildete sich in den empirischen Untersuchungen ein Konsens darüber heraus, welche Determinanten ausschlaggebend für Unterrichtsqualität sind. Als für den Unterrichtserfolg entscheidende Prinzipien können gelten: die Adaptivität, Klarheit in der Struktur, Methodenvariabilität, der sensible Umgang mit Heterogenität sowie motivierende Lernzugänge und -erlebnisse (vgl. Helmke 2003, S. 42). Darüber hinaus zählen auch die Effizienz der Klassenführung und das konstruktive Eröffnen von Lerngelegenheiten zu den die Unterrichtsqualität beeinflussenden Faktoren. Effektiver Unterricht soll vor allem ermöglichen, intelligent zu üben und – auch in kooperativen Lernformen – sinnstiftend zu kommunizieren (vgl. Brophy 1999). Schließlich wird das eingesetzte Lehrmaterial als wesentliches, strategisches Element von Unterricht aufgefasst, wenngleich dieses in der empirischen Lehr-Forschung oft übersehen und unterschätzt wird (vgl. Helmke 2003, S. 43; Sandfuchs 2010, S. 11). Dabei haben die didaktische Qualität des Lehrmaterials und deren Anregungsgehalt selbstverständlich einen Einfluss darauf, welchen Erfolg Lehr-Lern-Prozesse haben (vgl. Helmke 2009, S. 82). Zu diesem Lehrmaterial gehören vor allem Schulbücher, aber auch die im Unterricht eingesetzten Aufgaben. Schulbücher sowie das Lernen anhand von Aufgaben gehören trotz aller didaktischer Umwälzungen und technischer Neuerungen der vergangenen Jahrzehnte nach wie vor zu den den kaufmännischen Unterricht wesentlich dominierenden Faktoren (vgl. z. B. Engelhardt 2008; Meyer 2003; Müller 2010; Schalek 2007; Schiller 1998, 2001; Schröder 2009a, S. 67; Spachinger 2009; Stein 1992; Tramm & Goldbach 2005). Diesen Elementen scheint in Forschung und Praxis nur unzureichend Aufmerksamkeit geschenkt zu werden, obwohl alle Aspekte der Unterrichtsplanung, durchführung und -evaluation letztendlich in Aufgaben gebündelt und vielfach mit Hilfe von Schulbüchern organisiert werden (vgl. Gerdsmeier 2004; Meyer 2003; Stein 1992). Lernaufgaben sind als Kernstücke didaktischer Planung das zentrale Bezugsfeld von Unterricht (vgl. Kastrup & Tenfelde 2008, S. 7). Immerhin beschäftigt sich insbesondere der berufspädagogische Diskurs schon seit den 1990er Jahren mit