Ye sacred Muses - Naxos Music Library
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Ye sacred Muses - Naxos Music Library
83433booklet_umschlag.qxp 08.05.2009 14:29 Seite 1 Georg Friedrich Händel Ye sacred Muses Carus 83.433 Music from the House of Tudor Carus 83.219 (2 SACDs) Carus 83.424 (2 SACDs) Carus 83.243 (3 SACDs) Carus 83.425 (3 SACDs) Flautando Köln www.carus-verlag.com Franz Vitzthum · Andrea Baur · Katrin Krauß Ye sacred Muses Music from the House of Tudor Flautando Köln Katharina Hess · Susanne Hochscheid · Ursula Thelen *, Gesang, Rezitation · Kerstin de Witt Gäste: Franz Vitzthum a, Countertenor Andrea Cordula Baur b, Laute · Katrin Krauß c, Flöte 6 7 King Henry VIII (1491–1547) Gentil duc de Lorainne (Recit.) * Gentil prince de renom b En vray amoure Helas madame a, b Anonymus: Consort XXI King Henry VIII Adieu madame et ma maistresse a, b Taunder naken 8 9 10 11 William Byrd (1543 – 1623) 1. La Volta b 2. Wolsey’s Wilde b 3. Pavana 4. The Hunt’s up b 12 13 Anthony Holborne (ca. 1545 – 1602) Pavan: The Funerals c Galliard: High ho holiday c 1 2 3 4 5 14 15 16 Anonymus: What first did break thee a, b, * Nathaniel Pattrick (1569 – 1595) Climb not too high a, b Anonymus: Of all jolly pastimes a, b, * 1:00 0:54 1:52 2:05 1:04 2:30 2:07 1:02 1:18 3:50 2:13 3:33 0:45 19 20 William Byrd: Browning c John Dowland (1563 – 1626): Pavan b Thomas Simpson (1582 –1628) Ricercar: Bonny sweet Robin b Alman b 21 22 23 Robert Johnson (1580 – 1633) Have you seen a bright lily grow a, b Anon.: Sing aloud harmonious spheres a, b John Dowland: Go nightly cares a, b 1:26 1:58 3:28 24 Jeronimo Bassano (1559 – 1635) Fantasia à 5 No. 2 c 3:48 25 26 27 Augustine Bassano (ca. 1525 – 1604) 1. Pavan c 2. Galliard c 3. Galliard c 1:53 0:58 0:50 28 Jeronimo Bassano: Fantasia à 5 No. 1 c 3:25 17 18 2:38 29 2:11 1:32 Recorded at the WDR Funkhaus: Klaus-v.-Bismarck-Saal, 24 – 28 November 2008 Cover: Double canon dedicated to Henry VIII, 1516 (British Library, Royal Ms. 11 E xi, ff.2v – 3) © 2009 by Carus-Verlag, Stuttgart 4:00 2:32 3:41 1:18 a, b William Byrd: Ye sacred Muses (Elegy on the death of Thomas Tallis, 1585) 3:40 Total time: 64:02 Executive Producer: Richard Lorber Recording Producer: Andreas Beutner Recording Engineer: Walburga Dahmen Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks Köln, 2008. König Heinrich VIII. von England (1491–1547) war eine der schillerndsten Herrscherpersönlichkeiten seiner Epopche. Als er im Jahre 1509 als zweiter der insgesamt sechs aufeinanderfolgenden Regenten aus dem Haus Tudor den Königsthron bestieg, galt er Vielen als umfassendst gebildeter Monarch seiner Zeit. Zu den Kernpunkten dieser Bildung zählte die Musik: Schon im Kindesalter wurde ihm Flöten- und Lautenunterricht erteilt; außerdem erlernte er das Spiel auf Tasteninstrumenten und erhielt kompositorische Unterweisung, deren Ergebnisse in großer Zahl erhalten sind: Beinahe drei Dutzend kleinere Musikstücke, viele davon vierstimmige Sätze über seinerzeit populäre weltliche Melodien, tragen seinen Namen; möglicherweise stammen noch einige weitere, anonym überlieferte Stücke von ihm. Allerdings darf man sich Heinrichs kompositorische Fähigkeiten nicht allzu ausgefeilt vorstellen. Viele der zumeist recht kurzen Stücke haben den Charakter von Übungen, entstanden wohl im Rahmen des Unterrichtes. In einigen Fällen fügte Heinrich bereits bestehenden Sätzen lediglich eine weitere Stimme bei, so etwa im Falle von Gentil prince de renom, das im berühmten Petrucci-Notendruck Harmonice Musices Odhecaton (Venedig 1501) als dreistimmiger Satz eines anonymen Meisters überliefert ist. Heinrich komponierte einen Tenorpart hinzu, der sich passagenweise nicht wirklich nahtlos mit dem ursprünglichen Stimmengefüge verbindet (auf der CD ist zunächst die drei-, und dann die vierstimmige Version zu hören). Für Adieu madame et ma maistresse lässt sich dieses Verfahren zwar nicht nachweisen, aber die Altstimme erregt durch ihre teils eigenwillige Faktur sowie durch ihre Auswirkungen auf das Gesamtgewebe den Verdacht, sie könnte nachträglich eingepasst worden sein. Die populäre niederländische Melodie T’Andernaken (bei Heinrich: Taunder naken) erfuhr eine dreistimmige Bearbeitung durch den König, die in einigen Aspekten dem gleichfalls dreistimmigen T’Andernaken-Satz Jacob Obrechts (1430/35 –1488) ähnelt. Heinrich, der sich stets gern als Liebhaber der schönen Künste präsentierte und eine gewaltige Musikinstrumentensammlung (u. a. 147 Blockflöten, 26 Lauten, fünf Gitarren, 25 Violen und ebenso viele Spinette) sein eigen nannte, pflegte seine musikalischen Neigungen nicht allein zum Zwecke des persönlichen Vergnügens; sie waren auch Teil einer Imagekampagne, im Zuge derer sich England zum Kontinent hin öffnete und gleichzeitig eine internationale Machtposition anstrebte bzw. behauptete. Teil der Kulturoffensive Heinrichs war der Aufbau einer niveauvollen Hofmusik; zu diesem Zweck nahm er immer wieder auch Musiker vom Kontinent in seinen Dienst. Ende der 1530er Jahre trat er über einen Agenten in Verhandlungen mit der jüdisch-italienischen Blasinstrumentalisten- und Instrumentenbauerfamilie Bassano. Bald darauf gelangten mindestens vier der sechs Söhne des Stammvaters Jeronimo (Hieronymus) Bassano mit ihren Familien nach England; Bestandteil der Vereinbarung, die Heinrich mit den Italienern getroffen hatte, war auch die Vergabe des Privilegs, auf der Insel mit aus Frankreich importiertem Rotwein zu handeln. Augustine Bassano (ca. 1525 –1604) ist der Sohn eines dieser Bassano-Brüder; er diente am englischen Königshof bis zu seinem Tod als Blockflötist und war ab 1550 außerdem Leiter des königlichen Blockflöten-Consorts. Als solcher komponierte er auch Ensemblemusik von gediegener Faktur wie die drei Tanzsätze auf dieser CD. (Pavan, Galliard, Galliard). 3 Augustines Neffe Jeronimo (d. J., 1559 – 1635), der vermutlich sein ganzes Leben in England verbrachte, war ebenfalls Blockflötist bei Hofe und arbeitete u. a. für Königin Elisabeth I. (1533 – 1603, Königin von England und Irland ab 1558). Seine beiden Fantasien à 5 präsentieren sich als ebenso filigranes wie klangvolles polyphones Geflecht, innerhalb dessen sich die einzelnen Stimmen gegenseitig prägnante Motive zuwerfen und diese dann scheinbar frei assoziierend variieren (umkehren, vergrößern, verkleinern, rhythmisch umakzentuieren), wodurch sich die Art der musikalischen Bewegung immer wieder auf reizvolle Art wandelt. Lukrative Privilegien wie die den Bassanos gewährten Weinhandelsrechte waren ein wichtiges Nebeneinkommen zur Aufbesserung der nicht besonders hohen, oft zudem nur stockend ausbezahlten höfischen Musikergehälter. Dem Komponisten William Byrd (um 1539/40 – 1623) etwa gelang es gemeinsam mit seinem mutmaßlichen Lehrmeister Thomas Tallis (um 1505 – 1585), im Jahre 1575 von Königin Elisabeth I. ein Privileg für den Notendruck sowie für den Verkauf von Notenpapier und importiertem Notenmaterial zu ergattern. Tallis und Byrd hatten sich vermutlich während der 1550er Jahre in der königlichen Chapel Royal kennen gelernt, wo Byrd als Knabe sang und Tallis zu den Männerstimmen (Gentlemen) gehörte. Ihre Freundschaft währte bis zu Tallis’ Tod; von ihrer Tiefe zeugt William Byrds einzigartig schöne Elegy for Thomas Tallis, d.[ied] 23.11.1585: Im Text dieses fünfstimmigen polyphonen Meisterwerks werden die „heiligen Musen von Jupiters Art“ aus den „kristallnen Himmeln“ herabberufen auf die Erde, „wo die Sorge wohnt“; „in Trauerkleidern“ und „mit Tränen in den Augen“ 4 sollen sie sich einfinden, denn: „Tallis ist tot, und die Musik stirbt“. Byrds Elegie, die u. a. durch engen Wort-Ton-Bezug fasziniert, zählt in ihrer bewegenden Schlichtheit zu den schönsten Trauermusiken, die je ein Komponist für seinen Freund und Mentor geschaffen hat. Variationenfolgen über bekannte Liedmelodien haben in der Consortmusik der englischen Renaissance eine lange Tradition; William Byrd trug zu dieser Gattung vermutlich nur ein einziges Werk bei – dies jedoch ist von außerordentlicher, ja exemplarischer Qualität. Es handelt sich um die 20 Variationen über das Lied Browning, my Dear (Melodie auch bekannt als The leaves be green). Die Liedmelodie durchläuft abwechselnd alle Stimmen des fünfstimmigen Instrumentalsatzes; darum herum entwickelt Byrd ein polyphones Geschehen aus imitatorisch geführten Gegenstimmen, das zunehmend dichter wird und sich unter permanenter Steigerung der rhythmischen und auch harmonischen Raffinesse zu einer wahren Tour de force kontrapunktischer Satzkunst steigert. Eine prominente Dedikation lässt die einstmalige Bedeutung eines heute vergessenen Zeitgenossen von William Byrd zumindest erahnen: Kein geringerer als John Dowland widmete das erste Lied seines zweiten Book of Songs and Ayres dem Komponisten und Lautenisten Anthony Holborne (ca. 1545 – 1602), den er in der Druckausgabe als „the most famous“ bezeichnet. Holborne, von dem eine 1597 gedruckte Cister-Schule (die Cister gehört zur Familie der Lauteninstrumente) und eine Sammlung von 65 Consort-Stücken (1599) überliefert sind, scheint ebenfalls zeitweise im Dienst Königin Elisabeths I. gestanden zu haben, wenngleich nicht bekannt ist, welcher Art seine Tätigkeit war; lediglich ein Einsatz als Briefkurier ist dokumentiert. Holbornes Pavan The Funerals und Galliard High ho holiday, beide der Sammlung von 1599 entstammend, repräsentieren eine im 16. und 17. Jahrhundert beliebte Folge von höfischen Tanzsätzen: Die Pavan ist ein getragener Schreittanz im geraden Metrum; sie wird oft kombiniert mit einer Galliard, einem Springtanz im Dreier-Metrum. Ein Vergleich von Holbornes fünfstimmiger Pavan The Funerals und der ebenfalls auf dieser CD präsentierten vierstimmigen Pavan von John Dowland (ca. 1563 –1626) offenbart die Spannbreite der Gattung: Holbornes Stück, komponiert in dunklem g-dorisch, behält seinen ruhig-feierlichen Charakter durchwegs bei, auch wenn das getragene Geschehen durch verschieden positionierte, gelegentlich auch synkopische Punktierungen effektvoll in Fluss gehalten wird. In Dowlands vierstimmiger Pavan in C-Dur hingegen exponieren sich die beiden Oberstimmen immer wieder durch virtuoses, meist dialogisch vorgetragenes Passagenwerk auf der Basis kleiner Notenwerte und lösen sich damit aus dem anfangs geschlossenen polyphonen Satzganzen. Neben Pavan und Gaillard war die Alman (Allemande) ein verbreiteter Tanzsatz des 16. und 17. Jahrhunderts. Charakteristisch für sie ist ihr schwebendschwingender Grundduktus und ihr kleingliedriger melodischer Bau aus kurzen, aneinandergereihten Motiven, die häufig sequenziert werden; beide Aspekte kommen prägnant zum Vorschein in der vierstimmigen Alman in C-Dur von Thomas Simpson (1582 – 1628), veröffentlicht in der 1621 gedruckten Sammlung Taffel Consort. Simpson stammte aus der Grafschaft Kent, verbrachte aber einen großen Teil seines Lebens als Komponist und Spieler von Streichinstrumenten an deutschen Fürstenhöfen. Zu seiner Taffel Consort-Sammlung gehört auch das Ricercar über das verbreitete, u. a. als mad song der Ophelia in Shakespeares „Hamlet“ berühmt gewordene Lied For Bonny sweet Robin is all my joy. Simpson verarbeitet in seinem vierstimmigen Satz die prägnante Motivik des Liedes – in der ersten Hälfte der Melodie sticht etwa ein Septimsprung hervor – beinahe exzessiv in immer neuen Varianten und Kombinationen. Die letzte Station in Thomas Simpsons kurzem Leben war vermutlich Kopenhagen. Er hielt sich ab 1622 am dänischen Königshof auf und verließ diesen Ort wahrscheinlich nicht mehr. Ebendort machte zwei Jahrzehnte zuvor auch ein anderer englischer Musiker Station: John Dowland war von 1598 bis 1606 Lautenist des dänischen Königs Christian IV. Fast zwei Jahrzehnte harrte er auf eine Stelle als Lautenist am englischen Königshof; erst 1612 sollte er sie erhalten, allerdings nicht mehr unter der Regentschaft von Elisabeth I., sondern unter derjenigen ihres Nachfolgers Jakob I., Sohn der schottischen Königin Maria Stuart. Im selben Jahr erschien A Pilgrimes Solace, sein letztes veröffentlichtes Werk. Dieser Liedersammlung entstammt auch das todessehnsüchtige Go nightly cares, dessen weltverachtende Schwermut freilich nicht alleine Dowlands persönliche Befindlichkeit widerspiegelt, sondern gleichzeitig die in der Zeit weit verbreitete sogennante „elisabethanische Melancholie“ (ein Vereinsamungsphänomen am epochalen Ausgangspunkt eines neuen Bewusstseins von Persönlichkeit) bedient. Michael Wersin 5 King Henry VIII of England (1491 – 1547) was one of the most cultured monarchs of his day. One of his main cultural pursuits was music: he learned to play the recorder and lute in childhood; he also learned to play keyboard instruments and received instruction in composition, resulting in a large number of works that have survived. Almost three dozen smaller musical compositions by him exist, many of which are four-part settings of popular contemporary secular melodies; he may well have also written other works. However, we should not imagine Henry’s compositional capabilities as being too polished. Many of the pieces, which are mostly short, are essentially exercises, probably written in the course of instruction. Henry, who was always keen to present himself as a connoisseur of the fine arts, did not cultivate his musical inclinations solely for personal enjoyment; they were a part of his image campaign, in the wake of which England opened itself up to the continent and at the same time strove for, and maintained, a position of international power. An aspect of Henry’s cultural offensive was the development of high quality music making at court; in the pursuit of this aim, he frequently engaged musicians from the continent in his service. At the end of the 1530s, through an agent, he was introduced to the JewishItalian Bassano family of wind players and instrument makers. Soon after, at least four of the six sons of Jeronimo (Hieronymus) Bassano, came to England; a part of the agreement which Henry made with the Italians was the awarding of the privilege of dealing in red wine imported to England from France. Augustine Bassano (c. 1525 –1604) was the son of one of the Bassano brothers; he served at the English royal court as a recorder player until his 6 death and was also leader of the royal recorder consort from 1550. In this role, he also composed ensemble music of a solid structure, such as three dance movements (Pavan, Galliard, Galliard). Augustine’s nephew Jeronimo (the Younger, 1559 – 1635) was also a recorder player at court and worked for several employers including Queen Elizabeth I. His two Fantasias à 5 present both a filigree and sonorous polyphonic interweaving within which the individual parts toss succinct motifs from one to another. Privileges, such as the right to deal in wine awarded to the Bassanos, were an important source of supplementary income for the modest musicians’ wages earned at court. The composer William Byrd (c. 1539/40 – 1623), for example, together with his presumed teacher Thomas Tallis (c. 1505 – 85), succeeded in obtaining a privilege to print music from Queen Elizabeth I in 1575. Tallis and Byrd had probably met during the 1550s in the Chapel Royal. Their friendship lasted until Tallis’s death; William Byrd’s uniquely beautiful Elegy for Thomas Tallis, d.[ied] 23.11.1585 is testimony to the depth of their friendship. In its moving simplicity it is amongst the most beautiful of all funeral music ever written for a friend and mentor. Sets of variations on well-known songs have a long tradition in English Renaissance consort music; William Byrd probably contributed only a single work to this genre. This was a set of twenty variations on the song Browning, my Dear (the melody is also known as The leaves be green). The melody of the song alternately passes through all the parts of the five-part instrumental texture. A prominent dedication offers an insight into the former importance of a contemporary of William Byrd, now forgotten: no less than John Dowland dedicated the first song in his second Book of Songs and Ayres to the composer and lutenist Anthony Holborne (c. 1545 – 1602). Holborne wrote a cittern method (the cittern belongs to the lute family) printed in 1597 and a collection of sixty-five consort pieces (1599) which survive. Like Byrd and Tallis, he seems to have been in the service of Queen Elizabeth I for a time, although we do not know what position he held. Holborne’s pavan The Funerals and galliard High ho holiday, both from the 1599 collection, represent a sequence of courtly dance movements popular in the 16th and 17th centuries. The breadth of the genre is revealed by comparing Holborne’s five-part pavan The Funerals with the four-part pavan by John Dowland (c. 1563 – 1626) also included on this CD. had also spent a period there two decades earlier: John Dowland was lutenist to the Danish King Christian IV from 1598 to 1606. For almost two decades he waited for a position as lutenist at the English court, which he was only granted in 1612. Later that year A Pilgrimes Solace, his last published work, appeared. This collection of songs also contains Go nightly cares, a song about longing for death, whose melancholy, contemptuous of the world, does not only reflect Dowland’s personal mental state, but also served the “Elizabethan melancholy” typical of the time (a phenomenon of melancholy at the epoch-making starting point of a new consciousness of personality). Michael Wersin Translation (abridged): Elizabeth Robinson Alongside the pavan and galliard, the alman (allemande) was a dance type commonly found in the 16th and 17th centuries. It is characterized by a gliding-swinging basic meter and fine melodic construction of short motifs strung together; both aspects appear succinctly in the four-part Alman in C major by Thomas Simpson (1582 – 1628), published in the collection Taffel Consort printed in 1621. Simpson came from the county of Kent, but spent a large part of his life as a composer and player of stringed instruments at German princely courts. His Taffel Consort collection also includes a ricercar on the popular song For Bonny sweet Robin is all my joy. The last stage in Thomas Simpson’s short life was probably Copenhagen. Another English musician 7 Le roi Henri VIII d’Angleterre (1491–1547) est l’un des souverains les plus cultivés de son époque. La musique est au cœur de son éducation : dès l’enfance, il apprend la flûte et le luth ; on lui enseigne encore le jeu des instruments à clavier et les principes de la composition, dont les résultats sont conservés en grand nombre : presque trois douzaines de petites pièces musicales, dont beaucoup à quatre voix sur des mélodies profanes populaires à son époque, portent son nom ; peut-être quelques autres pièces sont-elles encore de lui. Il ne faut cependant pas imaginer qu’Henri possédait des dons de compositeur exceptionnels. Nombre des morceaux souvent très brefs ont un caractère d’exercice, écrits sans doute dans le cadre de l’enseignement. Henri, qui aime toujours à se présenter comme un passionné des beaux arts, ne cultive pas ses penchants musicaux dans le seul but du plaisir personnel ; ils servent aussi une campagne d’image de marque au cours de laquelle l’Angleterre s’ouvre au continent, visant ou affirmant par là une position de puissance internationale. Une partie de l’offensive culturelle d’Henri est la mise en place d’une musique de cour de qualité ; dans ce but, il prend fréquemment à son service des musiciens du continent. À la fin des années 1530, il négocie par l’intermédiaire d’un agent avec les Bassano, une famille de facteurs d’instruments et joueurs d’instruments à vent d’origine juive italienne. Peu après, au moins quatre des six fils de Jeronimo (Jérôme) Bassano se rendent en Angleterre ; un élément de l’accord passé entre Henri et les Italiens est l’octroi du privilège de faire le commerce de l’importation de vin rouge français sur l’île. Augustine Bassano (env. 1525–1604) est le fils de l’un des frères Bassano ; il 8 servira à la cour royale anglaise jusqu’à sa mort à titre de flûtiste à bec et sera en outre directeur de l’ensemble royal de flûtes à bec à partir de 1550. C’est à ce titre qu’il composera aussi de la musique pour ensemble de facture élégante comme les trois danses (Pavan, Galliard, Galliard). Le neveu d’Augustine, Jeronimo (le Jeune, 1559– 1635) est lui aussi flûtiste à bec à la cour et travaille e. a. pour la reine Elisabeth Ière. Ses deux Fantaisies à 5 sont une trame polyphonique à la fois filigrane et bien sonnante, à l’intérieur de laquelle les voix respectives se renvoient mutuellement des motifs marquants. Des privilèges comme les droits de commerce du vin accordés aux Bassano sont un revenu annexe important pour améliorer les salaires des musiciens de cour plutôt maigres. Avec son maître supposé Thomas Tallis (vers 1505 – 1585), le compositeur William Byrd (vers 1539/40 – 1623) parvient par exemple en l’an 1575 à obtenir de la reine Elisabeth Ière un privilège pour la gravure musicale. Tallis et Byrd s’étaient sans doute connus pendant les années 1550 à la Chapel Royal. Leur amitié durera jusqu’à la mort de Tallis ; l’Elegy for Thomas Tallis, d.[ied] 23.11.1585 de William Byrd, d’une beauté unique, témoigne de la profondeur de cette amitié. Dans son émouvante simplicité, elle est parmi les plus belles musiques funèbres jamais écrites par un compositeur pour son ami et mentor. Les suites de variations sur des mélodies connues ont une longue tradition dans la musique d’ensemble de la Renaissance anglaise ; William Byrd n’apporta apparemment qu’une seule contribution au genre : les 20 variations sur la chanson Brown- ing, my Dear (mélodie connue aussi sous le titre The leaves be green). La mélodie parcourt en alternance toutes les voix de la composition instrumentale à cinq voix. ments à cordes dans des cours princières allemandes. Son recueil Taffel Consort contient aussi le ricercar sur la chanson bien connue For Bonny sweet Robin is all my joy. Une dédicace illustre laisse tout au moins deviner la signification d’alors d’un contemporain aujourd’hui oublié de William Byrd : John Dowland en personne consacra la première chanson de son second Book of Songs and Ayres au compositeur et luthiste Anthony Holborne (env. 1545 –1602). Holborne, dont il existe encore une méthode de cistre gravée en 1597 (le cistre appartient à la famille des luths) et un recueil de 65 pièces d’ensemble instrumental pour musique de chambre (1599), semble lui aussi avoir été temporairement au service d’Elisabeth Ière, même si l’on ignore la nature de son activité. La pavane de Holborne The Funerals et la gaillarde High ho holiday, toutes deux contenues dans le recueil de 1599, représentent une suite appréciée aux 16ème et 17ème siècles de danses de cour. Si l’on compare la pavane à cinq voix The Funerals d’Holborne à la Pavane à quatre voix de John Dowland (env. 1563–1626), figurant elle aussi sur ce CD, on mesure toute l’étendue du genre. La dernière étape dans la courte vie de Thomas Simpson fut peut-être Copenhague. C’est là même que séjourna un autre musicien anglais deux décennies auparavant : de 1598 à 1606, John Dowland est luthiste du roi danois Christian IV. Il attend pendant presque vingt ans un poste de luthiste à la cour royale anglaise qu’il n’obtient qu’en 1612. La même année paraît A Pilgrimes Solace, son ultime œuvre publiée. Ce recueil de chansons renferme aussi le languissant Go nightly cares, dont la mélancolie méprisant le monde ne reflète certes pas la seule situation personnelle de Dowland mais sert aussi la « mélancolie élisabéthaine » typique de l’époque (un phénomène d’isolement au point de départ historique d’une nouvelle prise de conscience de la personnalité). Michael Wersin En dehors de la pavane et de la gaillarde, l’allemande était elle aussi une danse très courante aux 16ème et 17ème siècles. Elle se caractérise par une expression tout en élan et en légèreté et sa structure mélodique restreinte est faite de brefs motifs qui s’enchaînent ; ces deux aspects se révèlent fortement dans l’Alman à quatre voix en do majeur de Thomas Simpson (1582 – 1628), publiée dans le recueil gravé de 1621 Taffel Consort. Simpson est originaire du comté de Kent, mais passe une grande partie de sa vie comme compositeur et joueur d’instru9 Flautando Köln wurde 1990 gegründet und zählt mittlerweile zu den renommiertesten Blockflötenquartetten Deutschlands und ist seit Jahren auch auf der internationalen Bühne zu Hause. Katharina Hess, Susanne Hochscheid, Ursula Thelen und Kerstin de Witt absolvierten ihr Studium mit Auszeichnung in Köln, Hamburg und Amsterdam. Sie widmen sich einem breiten Repertoire, beginnend im 14. Jahrhundert bis zur Musik des 21. Jahrhunderts. Immer auf der Suche nach interessanten Interpretationen arrangiert das Ensemble Werke aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen. Flautando Köln machte Rundfunkaufnahmen beim WDR, 10 SWR, MDR, Radio Bremen und beim DLF. Das Quartett gastierte bei zahlreichen Festivals, u.a. dem Schleswig Holstein Musikfestival, dem Rheingau Musikfestival, dem MDR Musiksommer, der Musiktriennale Köln, den Göttinger Händelfestspielen und dem Bachfest Leipzig. Auslandsreisen führten Flautando Köln 2008/09 nach Korea, Tschechien und Taiwan. Die vier Musikerinnen geben regelmäßig Meisterklassen u.a. in Korea, Tschechien und Taiwan. In Nicaragua sind sie seit 1997 jährlich als Gastdozentinnen an der „Casa de los Tres Mundos“ tätig.Traduction (abrégée): Sylvie Coquillat Andrea Cordula Baur studierte Laute und Blockflöte an der Würzburger Musikhochschule bei Dieter Kirsch und Bernhard Böhm, sowie am Institut für Alte Musik, Trossingen, bei Rolf Lislevand. Sie besuchte Meisterkurse u. a. bei Jürgen Hübscher und Nigel North. Unter Dirigenten wie William Christie, Philippe Pierlot, John Holloway und Charles Toet tritt die Lautenistin europaweit in Konzerten und Opernproduktionen als Solistin und Begleiterin auf. Sie ist Mitglied verschiedener Kammermusikensembles und war von 2000 – 2004 Korrepetitorin bei der Innsbrucker Sommerakademie für Alte Musik. Sie ist bei zahlreichen Rundfunk- und CD-Aufnahmen zu hören. Katrin Krauß studierte zunächst Blockflöte an den Musikhochschulen Lübeck und Hamburg, wo sie 1999 bei Peter Holtslag ihr Studium abschloss. Ein Auslandsstudium bei Pedro Memelsdorff (Mailand) und die Teilnahme an zahlreichen Meisterkursen (u. a. bei Han Tol, Walter van Hauwe und Maurice van Lieshout) vertieften ihre Ausbildung. Ihr besonderes Interesse gilt der Erforschung und Wiedergabe der Musik des Spätmittelalters, so erlangte sie 2006 den Master für Modale Musik an der SüdNiederländischen Hochschule für Musik Maastricht /Tilburg. Solistische und kammermusikalische Auftritte führten Katrin Krauß durch ganz Europa und nach Asien, (u. a. mit der Hamburger Ratsmusik, der Hannoverschen Hofkapelle, Flautando Köln und dem Dresdner Barockorchester). Bei CD-Einspielungen mit dem italienischen Barockorchester Il giardino armonico, der Himmlischen Cantorey und dem Ensemble Metamorfosi wirkte sie ebenso mit wie bei verschiedenen Fernsehproduktionen. Darüber hinaus trat Katrin Krauß bei zahlreichen deutschen Opernproduktionen auf, z. B. an der Staats- oper Hamburg und den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel. Seit sieben Jahren ist sie Dozentin des Altenberger Herbstkurses für Alte Musik. Franz Vitzthum erhielt seine erste stimmliche und musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen. Im Januar 2007 schloss er sein Gesangsstudium bei Kai Wessel an der Hochschule für Musik in Köln ab. Er war zu Gast bei internationalen Festivals wie den Händel-Festspielen Göttingen, den Händel-Festspielen Karlsruhe, dem Rheingau Musikfestival, Resonanzen (Wien), La Folle Journée Nantes, The Bach Festival Philadelphia (USA). Zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen dokumentieren seine künstlerische Arbeit. Neben der Arbeit mit seinem eigenen Vokalensemble Stimmwerck erhielt er Einladungen von führenden Vokalensembles wie Singer Pur, Weser Renaissance (Manfred Cordes), Gesualdo Consort Amsterdam (Harry van der Kamp), Ensemble Daedalus (Roberto Festa) oder Cantus Cölln (Konrad Junghänel). Solistisch hat er mit Dirigenten wie Christoph Poppen, Peter Neumann oder Nicholas McGegan zusammengearbeitet. 11 Since its founding in 1990 Flautando Köln has become one of the best-known recorder quartets in Germany and internationally. Katharina Hess, Susanne Hochscheid, Ursula Thelen and Kerstin de Witt completed their studies with distinction in Cologne, Hamburg and Amsterdam. They perform a wide-ranging repertoire, stretching from the 14th to the 21st centuries. Constantly searching for interesting interpretations, the ensemble arranges works from a huge variety of musical styles. Flautando Köln has made radio recordings for WDR, SWR, MDR, Radio Bremen and DLF. The quartet has given guest performances at numerous festivals, including the Schleswig Holstein Music Festival, Rheingau Musik Festival, MDR Musiksommer, Musiktriennale Cologne, Göttingen Handel Festival and Bach Festival Leipzig. In 2008 – 09 Flautando Köln has toured abroad to Korea, the Czech Republic and Taiwan, where the four musicians give regular master classes. They have been invited as guest lecturers to the “Casa de los Tres Mundos” in Nicaragua every year since 1997. Andrea Cordula Baur studied lute and recorder at the Hochschule für Musik Würzburg with Dieter Kirsch and Bernhard Böhm, and at the Institut für Alte Musik, Trossingen, with Rolf Lislevand. She has taken part in master classes with Jürgen Hübscher and Nigel North. As a lutenist she has performed both as a soloist and accompanist throughout Europe in concerts and opera productions under conductors including William Christie, Philippe Pierlot, John Holloway and Charles Toet. She is a member of several chamber music ensembles and was repetiteur at the Innsbruck Summer Academy for Early Music from 2000 – 2004. She has made numerous recordings for radio and CD. 12 Hofkapelle, Flautando Köln and the Dresdner Barockorchester). She has also performed on CD recordings with the Italian baroque orchestra Il giardino armonico, Himmlische Cantorey and the ensemble Metamorfosi, as well as on various television programs. Katrin Krauß has participated in numerous German opera productions at the Staatsoper Hamburg, in Kiel, and elsewhere. For the last seven years she has taught at the Altenberg Herbstkurs für Alte Musik. Katrin Krauß first studied recorder at the conservatories in Lübeck and Hamburg, where she completed her studies in 1999 with Peter Holtslag. She continued her studies abroad with Pedro Memelsdorff (Milan) and by taking part in several master classes with artists such as Han Tol, Walter van Hauwe and Maurice van Lieshout. She has a particular interest in the research and interpretation of late medieval music, and in 2006 was awarded a Master in Modal Music at the Academy of Music in Maastricht/ Tilburg. As a soloist and chamber musician, Katrin Krauß has performed throughout Europe and in Asia (with groups including Hamburger Ratsmusik, the Hannovarian 14 Franz Vitzthum received his first lessons in music and singing as a member of the Regensburg Domspatzen. He completed his vocal studies with Kai Wessel at the Hochschule für Musik in Cologne in January 2007. He has performed at international festivals such as the Handel Festivals in Göttingen and Karlsruhe, the Rheingau Musik Festival, Resonanzen (Vienna), La Folle Journée Nantes and the Bach Festival Philadelphia (USA). Numerous radio and CD recordings illustrate his artistic achievements. As well as his work with his own vocal ensemble Stimmwerck, Franz Vitzthum sings with leading vocal ensembles including Singer Pur, Weser Renaissance (Manfred Cordes), the Gesualdo Consort Amsterdam (Harry van der Kamp), Ensemble Daedalus (Roberto Festa) and Cantus Cölln (Konrad Junghänel). As a soloist, he has worked with conductors including Christoph Poppen, Peter Neumann and Nicholas McGegan. Flautando Köln a été créé en 1990 et compte désormais parmi les quatuors de flûtes à bec les plus renommés d’Allemagne, familier de la scène internationale depuis des années. Katharina Hess, Susanne Hochscheid, Ursula Thelen et Kerstin de Witt ont achevé leurs études avec les félicitations à Cologne, Hambourg et Amsterdam. Elles se consacrent à un vaste répertoire qui s’étend du 14ème siècle à la musique du 21ème siècle. Sans cesse à la recherche d’interprétations intéressantes, l’ensemble arrange des œuvres des périodes stylistiques les plus diverses. Flautando Köln a enregistré pour les radios WDR, SWR, MDR, Radio Bremen et DLF. Le quatuor a été convié à de nombreux festivals, e. a. le Schleswig Holstein Musikfestival, le Rheingau Musikfestival, l’Été musical de la radio MDR, la Triennale musicale de Cologne, le Festival Haendel de Göttingen et le Festival Bach de Leipzig. Des tournées à l’étranger ont conduit Flautando Köln en 2008/09 en Corée, en République tchèque et à Taïwan. Les quatre musiciennes donnent régulièrement des master classes e. a. en Corée, en République tchèque et à Taïwan. Depuis 1997, elles enseignent chaque année à titre d’invitées à la « Casa de los Tres Mundos » a Nicaragua. Andrea Cordula Baur a étudié le luth et la flûte à bec au Conservatoire de Wurtzbourg auprès de Dieter Kirsch et Bernhard Böhm, ainsi qu’à l’Institut de musique ancienne de Trossingen avec Rolf Lislevand. Elle a fréquenté des master classes e. a. de Jürgen Hübscher et Nigel North. Sous la direction de chefs tels que William Christie, Philippe Pierlot, John Holloway et Charles Toet, la luthiste se produit dans toute l’Europe en concert et dans des productions d’opéra à titre de soliste et d’accompagnatrice. Elle est membre de différents ensembles chambristes et de 2000 à 2004, elle a été répétitrice lors de l’Académie d’été de musique ancienne à Innsbruck. On peut l’entendre dans de nombreux enregistrements pour la radio et le CD. Katrin Krauß a tout d’abord étudié la flûte à bec aux conservatoires de Lübeck et Hambourg, où elle a passé son diplôme en 1999 avec Peter Holtslag. Des études à l’étranger auprès de Pedro Memelsdorff (Milan) et la participation à de nombreuses master classes (e. a. avec Han Tol, Walter van Hauwe et Maurice van Lieshout) ont approfondi sa formation. Elle porte un intérêt particulier à la recherche et à l’exécution de la musique de la fin du Moyen-âge et a obtenu dans ce domaine en 2006 le Master de musique modale au Conservatoire sud-néerlandais de Maastricht /Tilburg. Des prestations solistes et chambristes ont conduit Katrin Krauß à travers l’Europe et en Asie (e. a. avec les ensembles Hamburger Ratsmusik, Hannoversche Hofkapelle, Flautando Köln et Dresdner Barockorchester). Elle a participé à des enregistrements pour le CD avec l’orchestre baroque italien Il giardino armonico, la Himmlische Cantorey et l’ensemble Metamorfosi ainsi qu’à différentes productions pour la télévision. Katrin Krauß a participé en outre à de nombreuses productions lyriques allemandes, p. ex. à l’Opéra d’État de Hambourg et sur les Scènes de la capitale régionale de Kiel. Elle enseigne depuis sept ans lors du Cours d’automne de musique ancienne à Altenberg. 15 Franz Vitzthum a accompli sa formation vocale et musicale initiale auprès des Regensburger Domspatzen [Enfants de chœur de la cathédrale de Ratisbonne]. En janvier 2007, il a achevé ses études de chant auprès de Kai Wessel au Conservatoire de Cologne. Il a été convié à des festivals internationaux comme le Festival Haendel de Göttingen, le Festival Haendel de Karlsruhe, le Rheingau Musikfestival, Resonanzen (Vienne), La Folle Journée de Nantes, The Bach Festival Philadelphia (USA). Nombre d’enregistrements pour la radio et le CD documentent son travail artistique. En dehors de son activité avec son propre ensemble vocal Stimmwerck, il a été invité par des ensembles vocaux majeurs comme Singer Pur, Weser Renaissance (Manfred Cordes), Gesualdo Consort Amsterdam (Harry van der Kamp), Ensemble Daedalus (Roberto Festa) ou Cantus Cölln (Konrad Junghänel). Il a travaillé en soliste avec des chefs d’orchestre tels que Christoph Poppen, Peter Neumann ou Nicholas McGegan. Photos: p. 10: Andrea Cordula Baur, Katrin Krauß (PR) p. 11: Franz Vitzthum (Günter Krämmer) p. 12: Flautando (PR) p. 13 Susanne Hochscheid, Katrin Krauß (Christina Feldhoff) 16 Instrumentarium Renaissanceconsort Adriana Breukink Sopran in c’’ Alt in g’ Alt in f’ Tenor in c’ Tenor in c’ Basset in g Basset in f Bass in c Bass in F Renaissanceconsort Adrian Brown Sopran in c’’ Alt in g’ Alt in g’ Alt in f’ Tenor in c’ Tenor in c’ Basset in f Basset in B Bass in F 10-chörige Renaissancelaute von Robert Lundberg, Portland 1990 Renaissancegitarre von Lars Törressen, Oslo 1997 Für die Mithilfe vor, während und nach der CDProduktion dankt Flautando Köln Christina Feldhoff, Rebecca Stewart Fiona Stevens, Dieter Schiffer, Cux & Birgit, Richard Lorber und early music im Ibach-Haus. 1 King Henry VIII (1491–1547) Gentil duc de Lorainne prince de grant renon, Tu as la renommee jusque dela les mons, Et toy et tes gens d’armes et tous tes compaignons Du premier coup qu’il frappe abatit les danjons ; Tirez, tirez, bombardes, serpentines, canons. Edler Herzog von Lothringen, Prinz von großem Ruhm, Ihr habt hohes Ansehen bis über die Berge, und Ihr und Eure Soldaten und alle Gefährten habt mit dem ersten Schlag, der fiel, die Bergfriede niedergerissen. Schießt, schießt, gute Soldaten, Feldschlangen, Kanonen « Nous suymes gentilzhommes : prenez nous a rançon. » « Vous mentés par la gorge, vous n’estes que larons, Et violeurs de femmes, et bruleurs de maisons : Vous en aurez la corde par dessoubz le manton, Et sy orrez matines au chant des oysoillons, Et sy orrez la messe que les corbins diront. » „Wir sind Edelleute: nehmt uns als Geiseln.“ „Ihr lügt aus vollem Halse, ihr seid nur Diebe, schändet die Frauen, brennt nieder die Häuser: Dafür werdet Ihr mit dem Strick um den Hals beim Gezwitscher der Vögel die Morgenglocken hören, und die Messe, die die schwarzen Raben lesen.“ Noble Duke of Lorraine Prince of great renown, thou art highly regared even beyond the mountains. Thou and thy soldiers and all thy companions have with the first stroke brought down the foe. Shoot, shoot, good soldiers, culverins, cannons. 18 “We are noblemen: take us as hostages”. “You lie in your throats, you are just thieves, you violate women, burn down houses: For that a cord will be drawn around your neck and you will hear the morning bells to the song of the birds, when the Mass is read by the black ravens.” 2 King Henry VIII: Gentil prince de renom 3 King Henry VIII: En vray amoure 4 King Henry VIII Helas madame, celle que j’ayme tant : Souffrez que soye vostre humble servant ; Vostre humble servant je seray a toujours Et tant que je viv’ray ault’ n’aymeray que vous. Ach, Madam, ich liebe Euch so, erlaubt, dass ich euer ergebener Diener bin. Euer ergebener Diener bleib’ ich für immer, solange ich lebe, lieb’ ich keine als euch. Alas, my lady, whom I love so, let me be your humble servant; your humble servant I shall always be, and for as long as I live, I will love only you. 5 Anonymus: Consort XXI 6 King Henry VIII Adieu madame et ma maitresse Adieu mon solas et ma joie! Adieu jusque vous revoie Adieu vous dis par grand tristesse. Lebt wohl, Madame, meine Herrin, lebt wohl, mein Trost, meine Freude! Lebt wohl, bis ich Euch wiedersehe, lebt wohl, sage ich, von Gram gebeugt. Farewell, madam, and my mistress farewell, my solace and my joy! Farewell until again I see you, farewell, I say, overcome by sadness. 7 King Henry VIII: Taunder naken William Byrd (1543 – 1623) 8 La Volta 9 Wolsey’s Wilde 10 Pavana 11 The Hunt’s up 19 Anthony Holborne (ca. 1545 – 1602) 12 Pavan: The Funerals 13 Galliard: High ho holiday 14 Anonymus What first did break thee of thy quiet rest? ’Twas Love, sweet Love, which kept me still from sleeping. What wast that school’d this sorrow in thy breast? ‘Twas Love, sweet Love which set my eyes a weeping. But what did make thee still from day to day with folded arms to pass the time away? Alas, ‘twas Love, Alas, ‘twas Love! Was hat dich deiner inneren Ruhe zuerst entrissen? Es war Liebe, süße Liebe, die mir den Schlaf raubte. Was hat dein Herz gelehrt, sich so zu sorgen? Es war Liebe, süße Liebe, die meine Augen überströmen ließen. Aber was hat dich so tatenlos gemacht, dass du Tag für Tag mit verschränkten Armen nur die Zeit verstreichen lässt? Ach, es war Liebe, Ach, es war Liebe! Alas that Love, the sweetest thing of all, Should mix his sweetness with such bitter gall. Ach, diese Liebe, das süßeste aller Dinge, sollte sich mit so bitterer Galle mischen. What first did make thee sadly sit and muse? ‘Twas Love, sweet Love, that set me so amusing. What wast that made thyself thy friend abuse? ‘Twas Love, sweet Love, which could afford no tholing. But what did make the pass thy time in grief and of thy friends did scorn to take relief? Alas, ‘twas Love, Alas, ‘twas Love! Was ließ dich zuerst so traurig dasitzen und grübeln? Es war Liebe, süße Liebe, die mich so zum Grübeln brachte. Was ließ dich deinen Freund betrügen? Es war Liebe, süße Liebe, die es nicht ertragen konnte, zu leiden. Aber was ließ dich deine Zeit im Kummer verbringen und deine Freunde dich verhöhnen, um ihren Schmerz zu lindern? Ach, es war Liebe, ach, es war Liebe! Alas that Love, the sweetest thing of all, Should mix his sweetness with such bitter gall. Ach, diese Liebe, das süßeste aller Dinge, sollte sich mit so bitterer Galle mischen. Übersetzung: Regina Engel-Kunze 15 Nathaniel Pattrick (1569 – 1595) Climb not too high for fear thou catch a fall. Seek not to build thy nest within the sun; Refrain the thing which bringeth thee to thrall. 20 Steige nicht zu hoch hinauf, du könntest fallen. Versuche nicht, dein Nest in der Sonne zu bauen; unterlasse das, was dich in Knechtschaft bringt. Lest when too late thou find’st thyself undone: Cause thy desires to rest and sleep a space And let thy fancy take her resting place. The tiger fierce cannot by force be tam’d. The eagle wild will not be brought to fist, Nor women’s minds at any time be fram’d To do aught more than what their fancies list: Then cease thy pride, and let thy plumes down fall, Lest soaring still thou purchase endless thrall. Damit du nicht, wenn es zu spät ist, gar nichts bist. Lass deine Wünsche still werden und eine Zeit lang schlafen und lass deine Fantasie zur Ruhe kommen. Die Wildheit des Tigers kann nicht mit Gewalt gezähmt werden. Die Freiheit des Adlers nicht eingefangen werden, noch wird jemals der Sinn einer Frau dazu gezwungen, mehr zu tun, als was ihre Fantasie ihr eingibt: Also lass deinen Stolz, und lass die Federn fallen, damit du nicht endlose Versklavung erwirbst. Übersetzung: Regina Engel-Kunze Anonymus Of all jolly pastimes good fellows do use, Bullbaiting is best, I like it to choose. 16 And here cometh my dog, And here cometh my dog, And hold thy own my dog And hold thy own my dog, And then they cry bowwow, And then they cry bowwow. Von allen vergnüglichen Beschäftigungen, mit denen sich gute Kameraden die Zeit vertreiben, ist die Stierhetze die beste, sie wähle ich am liebsten. Und hier kommt mein Hund, Und hier kommt mein Hund, behaupte dich, mein Hund, behaupte dich, mein Hund und dann rufen sie Wauwau, dann rufen sie Wauwau. And this is baiting of the bull, A sport that pleaseth to the full; Who likes it not let him go fedge, And seek this game at Colman hedge. Und dies ist die Stierhetze, ein Sport, der höchstes Vergnügen bereitet; Wer es nicht mag, der soll sich woanders amüsieren, wo er findet, was er sucht. Übersetzung: Regina Engel-Kunze 17 William Byrd: Browning 18 John Dowland (1563 – 1626): Pavan Thomas Simpson (1582 –1628) 19 Ricercar: Bonny sweet Robin 20 Alman 21 21 Robert Johnson (1580 – 1633) Have you seen the bright lily grow Before rude hands have touched it? Have you marked the fall of the snow Before the earth hath smutched it? Have you felt the wool of beaver, Or swan’s down ever? Or have smelt o’ the bud of the brier, Or the nard in the fire? Or have tasted the bag of the bee? O so white, O so soft, O so sweet is she! (aus: Ben Johnson: The Devil is an Ass, 1616) 22 Anonymus Sing aloud harmonious spheres Let your concord pierce Jove’s ears; Play your old lesson over again, Keep time in ev’ry strain. For now the gods do listen to your lays, As they are passing, As they are passing over the Milky Ways. Scorch not fire, nor freeze thou, air, Whilst your deities be there; Hence, you clouds and airy meteors, Fogs and such unwholesome creatures. Keep all your regions pure, all passage fair, Now, ye blest spirits, Now, ye blest spirits wander in the air. Sweetly, sweetly lovely mirth, Kiss the bosom of the earth; Make them garlands of the spring, Sweet for all the birds to sing. The gods approach; 22 Haben Sie eine helle Lilie wachsen sehen, bevor rauhe Hände sie berührten? Haben Sie den Fall des Schnees gemerkt, bevor der Boden ihn beschmutzte? Haben Sie die Wolle des Bibers oder die Daunen von Schwänen jemals gefühlt? Oder haben gerochen über die Knospe der Dornen, oder eine brennende Narde? Oder haben den Beutel der Biene geschmeckt? Oh so weiß, oh so weich, oh so süß ist sie! Singt laut, ihr Himmelssphären, lasst den Gleichklang die Ohren Jupiters durchdringen; spielt wieder das alte Stück, nehmt euch Zeit für jeden Ton. Denn jetzt lauschen die Götter euren Liedern, während sie ihre Bahn ziehen, während sie über die Milchstraßen ziehen. Brenne nicht, Feuer, gefriere nicht, Luft, während deine Gottheiten hier sind; hinweg mit euch, ihr Wolken und leichtfertigen Meteoren, Nebel und solch ungesunde Kreaturen. Haltet eure Regionen rein, jeder Durchgang sei gerecht, nun, ihr gesegneten Geister, nun, ihr gesegneten Geister, schweift in der Luft umher. Süße, süße, liebliche Fröhlichkeit, küsse den Schoß der Erde; mache sie zu Frühlingskränzen, lass alle Vögel rufen, dass sie singen. Die Götter nähern sich: I hear their fluttering sound, And now, now, now, now, And now, now, now, now, they touch the ground. Ich höre ihren unruhigen Klang, und jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, und jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, berühren sie den Boden. Übersetzung: Regina Engel-Kunze John Dowland Go nightly cares, the enemy to rest, Forbear awhile to vex my grieved sprite, 23 So long your weight hath lain upon my breast, That now I live of life bereaved quite, O give me time to draw my weary breath, Or let me die, as I desire the death. Welcome sweet death, O life, no life, a hell, Then thus, and thus I bid the world farewell. Geht nächtliche Sorgen, Feind, geh zur Ruhe, unterlasse eine Zeit lang, meinen bekümmerten Geist zu belästigen, so lang lag dein Gewicht auf meiner Brust, so dass ich mein Leben nun gänzlich in Trauer verbringe, oh, gib mir Zeit, meinen müden Atem zu holen, oder lass mich sterben, da ich zu sterben wünsche. Willkommen, süßer Tod, Oh Leben, kein Leben, sondern Hölle, und so, und so, sage ich der Welt Lebewohl. Übersetzung: Regina Engel-Kunze Jeronimo Bassano (1559 – 1635) Fantasia à 5 No. 2 24 Augustine Bassano (ca. 1525 – 1604) 25 1. Pavan 26 2. Galliard 27 3. Galliard 28 Jeronimo Bassano: Fantasia à 5 No. 1 29 William Byrd (Elegy on the death of Thomas Tallis, 1585) Ye sacred Muses race of Jove, Whom Music’s lore delighteth, Come down from crystal heav’ns above To earth, where sorrow dwelleth, In mourning weeds, with tears in eyes: Tallis is dead, and Music dies. (Klagelied auf den Tod von Thomas Tallis, 1585) Ihr heiligen Musen, Kinder des Jupiter, die das Gesetz der Musik erfreut, kommt herab vom klaren Himmelszelt zur Erde, die von Sorgen geplagt ist, beginnt zu klagen mit Tränen in euren Augen: Tallis ist tot, und mit ihm stirbt die Musik. (Übersetzung von Niels Badenhop und Sebastian Hornstein) 23 83433booklet_umschlag.qxp 08.05.2009 14:29 Seite 1 Georg Friedrich Händel Ye sacred Muses Carus 83.433 Music from the House of Tudor Carus 83.219 (2 SACDs) Carus 83.424 (2 SACDs) Carus 83.243 (3 SACDs) Carus 83.425 (3 SACDs) Flautando Köln www.carus-verlag.com Franz Vitzthum · Andrea Baur · Katrin Krauß