Elternzeitstudie DMW - Klinikum Brandenburg
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Elternzeitstudie DMW - Klinikum Brandenburg
Persönliche PDF-Datei für C. Engelmann, G. Grote, B. Miemietz, B. Vaske, S. Geyer www.thieme.de Mit den besten Grüßen vom Georg Thieme Verlag Weggegangen – Platz vergangen? Karriereaussichten universitären Gesundheitspersonals nach Rückkehr aus einer Elternzeit: Befragung und Beobachtungsstudie DOI 10.1055/s-0041-100305 Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: e28–e35 Nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt. Keine kommerzielle Nutzung, keine Einstellung in Repositorien. Verlag und Copyright: © 2015 by Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstraße 14 70469 Stuttgart ISSN 0012-0472 Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags Originalarbeit – Extended Abstract Weggegangen – Platz vergangen? Karriereaussichten universitären Gesundheitspersonals nach Rückkehr aus einer Elternzeit: Befragung und Beobachtungsstudie. Einführung | Bisher ist nicht systematisch erfasst worden, wie sich eine Elternzeit (EZ) auf dem Kar rierepfad von Medizinern tatsächlich auf die indi viduelle Arbeitssituation und die Zukunftsaus sichten auswirkt. betroffen. Befragte, die sehr negative Erfahrungen nach der ersten Elternzeit (VAS-Angabe ≤ -3, n = 84) gemacht haben, planten signifikant selte ner eine zweite Elternzeit (72 % vs. 92 %, p = 0,007) oder wollten diese häufiger verkürzen. Methoden | An der Medizinischen Hochschule Hannover wurden 709 Beschäftigte, die aus der Elternzeit zurückgekehrt waren, und 88 Abtei lungsleiter (2009–2012, Antworten n = 406 und n = 63) zu ihren Erfahrungen befragt. Ärzte und Führungskräfte arbeiteten nach ihrer Rückkehr weniger in Teilzeit als die übrigen Grup pen. Viele beklagten eine schlechte Verfügbarkeit von Teilzeit-Arbeit. Ergebnisse | Die Gruppe der Antworter war re präsentativ für alle Befragten; es gab keine rele vante Schweigeverzerrung. Das Thema „Eltern zeit“ löste sowohl bei Mitarbeitern als auch bei ihren Vorgesetzten starke Emotionen aus (4,0 ± 2 von 5 Punkten). Vorgesetzte schätzten die Folgen der Elternzeit (z. B. Veränderungen des Tätigkeits bereichs) für die Karriere der Betroffenen positi ver ein als die Rückkehrer selbst. Viele Beschäftig te wechselten nach der Elternzeit ihre Arbeits stelle (verdoppelte Fluktuationsrate von 39 %). 58 % der Ä rzte erwogen einen Arbeitgeberwech sel, 17 % der Führungskräfte verloren ihren Status. Die Beschäftigten gaben an, nach der Elternzeit an „Macht“ und „Einfluss“ (gemessen auf einer bipo laren Likert-Skala, p < 0,05) verloren zu haben, gleichzeitig sei aber die „berufsbezogene Arbeits belastung“ (▶ Abb. 1) gestiegen (p < 0,001). Ent sprechend wurden „eigene Karriereperspektiven“ (visuelle Analogskala von - 5 bis + 5) nach Rück kehr als deutlich negativer empfunden (p < 0,0001; -1,3 ± 2). Besonders weibliche Führungskräfte (- 2,1 ± 2, p < 0,05 vs. übrige Gruppen) waren davon Diskussion | Nach der EZ hat sich die Situation am Arbeitsplatz für viele verschlechtert. Einige Berei che (z. B. „fachlicher Anspruch“) sind aber im Mit tel gleich geblieben. In den Bewertungen fanden sich neben den positiven einzelne sehr negative Angaben. Diese Beurteilungen könnten andere davon abhalten, in EZ zu gehen. Konsequenz für Klinik und Praxis ▶▶ Elternzeit kann in einem hochkompetitiven Umfeld eine fachliche Deklassierung und Statusverlust nach sich ziehen. ▶▶ Insbesondere hochengagierte Beschäftigte werden nur dann zuversichtlich in Elternzeit gehen, wenn sie darauf vertrauen können, dass ihre beruflichen Perspektiven gesichert bleiben. ▶▶ Studiendaten stützen vier Empfehlungen: ▶▶ Dokumentation des Status Quo des Mitarbeiters vor der Elternzeit ▶▶ Verbindliche Rückkehrvereinbarung ▶▶ Vertretungsregelung mit klar abgegrenztem Aufgabenbereich ▶▶ Möglichkeiten für Teilzeitarbeit nach Rückkehr ʫS DOOH*UXSSHQ UHODWLYH+lXILJNHLW Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung C. Engelmann1, G. Grote2, B. Miemietz3, B. Vaske4, S. Geyer5 ʩS DOOHbU]WH S )KUXQJVNUlIWH YLHO ZHQLJHU ZHQLJHU JOHLFK 0DFKW PHKU YLHO PHKU YLHO ZHQLJHU ZHQLJHU JOHLFK PHKU Institute 1 Kinderchirurgie, Klinikum Brandenburg, vorm. Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland 2 Institut für Management, Technologie und Ökonomie, ETH Zürich,Schweiz 3 Gleichstellungsbeauftragte, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland 4 Institut für Biometrie und Statistik, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland 5 Medizinische Soziologie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland Korrespondenz Dr. med. Dr. rer. nat. Carsten Engelmann Kinderchirurgie, Klinikum Brandenburg Hochstr. 20 14770 Brandenbrug an der Havel ceng@bdc.de QR-Code einscannen und vollständigen Artikel lesen oder unter: http://dx.doi.org/10.1055/ s-0041-100305 Abb. 1 Entwicklung zentraler, persönlicher Arbeitsplatzfaktoren nach Rückkehr aus EZ: Die Beschäftigten gaben an, nach der Elternzeit an „Macht“ und „Einfluss“ verloren zu haben, während die Arbeitsbelastung gestiegen sei. Blau: Alle Antworter (n = 406), grau: Ärzte (n = 91), hellblau: Führungskräfte (n = 47). Die Säulenbreite entspricht der Anzahl gültiger Antworten. Klammer: Vergleich positive vs. negative Bewertungen YLHO PHKU $UEHLWVEHODVWXQJ Engelmann C et al. Weggegangen – Platz vergangen? Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: 263 263 e28 Originalarbeit Weggegangen – Platz vergangen? Karriereaussichten universitären Gesundheitspersonals nach Rückkehr aus einer Elternzeit: Befragung und Beobachtungsstudie. Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung C. Engelmann1, G. Grote2, B. Miemietz3, B. Vaske4, S. Geyer5 Institute 1 Kinderchirurgie, Klinikum Brandenburg, vorm. Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland 2 Institut für Management, Technologie und Ökonomie, ETH Zürich, Schweiz 3 Gleichstellungsbeauftragte, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland 4 Institut für Biometrie und Statistik, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland 5 Medizinische Soziologie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland Zusammenfassung Einführung | In Krankenhäusern besteht ein starker Wettbewerb um Handlungsspielräume und Entscheidungsfreiheit. Bisher ist nicht systematisch erfasst worden, wie eine Elternzeit (EZ) auf dem Karrierepfad von Medizinern sich tatsächlich auf die individuelle Arbeitssituation und die Zukunftsaussichten auswirkt. Methoden | 1. Umfassende Befragung (44 Aspekte) von 709 aus der Elternzeit zurückgekehrten Beschäftigten und 88 Abteilungsleitern der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH, 2009– 2012, Antworten n = 406 und n = 63). 2. Extraktion epidemiologischer Kennziffern der Universitätsklinika Hannover, Zürich / CH, Bergen / Norwegen. 3. Experteninterviews mit Personalchefs. Ergebnisse | Das Thema EZ ist hoch emotional besetzt (4,0 ± 2 von 5 Punkten). Vorgesetztenreaktionen auf EZ waren mehr positiv als negativ (p < 0,001; 0,8 ± 0,9; bipolare Likert-Skala (BLS) - 2 bis + 2). Dennoch verdoppelte sich die Fluktuation Beschäftigter (Wechsel von Arbeitsstelle) nach EZ auf 39 % (p. a.). 58 % der Ärzte erwogen einen Arbeitgeberwechsel, 17 % der Führungskräfte verloren ihren Status. Bezüglich zentraler Arbeitsplatzfaktoren (bewertet auf bipolarer Likert-Skala) Einleitung Nationen [18, 10] und Institutionen [24] haben den Mutterschutz um Elternzeitregelungen erweitert: Neue Eltern erhalten zwecks Kinderbetreuung das Recht auf eine 1–3 Jahre andauernde, häufig bezahlte Beurlaubung [9] mit Rückkehrrecht. Korrespondenz Dr. med. Dr. rer. nat. Carsten Engelmann Kinderchirurgie, Klinikum Brandenburg Hochstr. 20 14770 Brandenburg an der Havel ceng@bdc.de Familienorientierung zählt heute auch in Gesundheitswesen [19, 29] und biomedizinischer Forschung [15] zum Wertekanon. Gleichzeitig besteht an großen (Universitäts-) Krankenhäusern ein extrem kompetitives Arbeitsumfeld, in dem die Beschäftigten um Handlungsspielräume und Entscheidungsfreiheit [10, 14] konkurrieren, die für sie häufig identitätsbildend sind. Wahrscheinlich hängt die Annahme von Elternzeitangeboten von den Karriereperspektiven [30] nach der Rückkehr aus der Elternzeit ab. Engelmann C et al. Weggegangen – Platz vergangen? Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: e28–e35 ergaben sich statistisch signifikante Verluste an „Macht“ und „Einfluss“ (p < 0,05), während umgekehrt die „berufsbezogene Arbeitsbelastung“ anstieg (p < 0,001). Entsprechend wurden „eigene Karriereperspektiven“ (visuelle Analogskala von - 5 bis + 5) nach Rückkehr deutlich negativer als positiv empfunden (p < 0,0001; -1,3 ± 2), besonders von hochengagierten weiblichen Führungskräften (- 2,1 ± 2, p < 0,05 vs. übrige Subgruppen). Dies beeinflusste den Wunsch nach einer weiteren EZ statistisch signifikant negativ. Direktoren und Beschäftigte bewerteten EZ-Folgen signifikant verschieden. Die Interviews wiesen auf liberalere Vertretungs- und Teilzeitordnungen in den Vergleichsinstitutionen in der Schweiz und in Norwegen hin. Folgerungen | Eine Elternzeit kann Karriereziele gefährden. Studiendaten stützen vier Empfehlungen: 1. Schriftliche Bestandsaufnahme des Mitarbeiterstatus vor EZ. 2. Schriftliche Rückkehrvereinbarungen über Position und Aufgaben nach der EZ. 3. Explizites Vertretungsschema für Beschäftigte in Elternzeit, möglichst durch eine Vertretungskraft. 4. Umdisposition von Mitteln, um zeitbegrenzte Teilzeitarbeit nach Rückkehr zu ermöglichen und Arbeitsausfälle für das Unternehmen zu kompensieren. Verfügbare Berichte zur Elternzeit (EZ) beinhalten entweder Daten statistischer Zentralbüros im Rahmen teils umstrittener [17] und regelmäßig nicht begutachteter (Regierungs-)Studien oder sind auf wenige Parameter mit niedrigem Antwortgrad in den Einzelinstitutionen beschränkt bzw. anekdotisch. Daten, die direkt in repräsentativen Institutionen in einer sachlich umfassenden Totalerhebung gewonnen wurden, wären „näher dran“ als Studien nationalen Maßstabs und objektiver als Einzelfallberichte. Sie sind aber in der internationalen medizinischen Literatur bislang spärlich, obgleich die Schlüsselfaktoren für die Arbeitszufriedenheit einzelner Menschen universell sind. Methode Studienteil 1 | Mit einer Befragung wurde die berufliche Entwicklung aller Eltern abgebildet, die Originalarbeit Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung im Zeitraum 01 / 2009–06 / 2012 aus einer Elternzeit in ihre Beschäftigung an der Universitätsklinik Hannover (MHH, ca. 9000 Beschäftigte) zurückgekehrt waren. Die gewonnen Angaben wurden mit denen der getrennt befragten Vorgesetzen verglichen. Die MHH praktiziert verschiedene als familienfreundlich [20] apostrophierte Maßnahmen, die gesetzliche Mindestanforderungen überschreiten. Darunter ist auch eine frei verwendbare Zuwendung von 12 000 € / Fall an die Abteilungen von Ärztinnen, die binnen eines Jahres aus der EZ zurückgekehrt sind (sog. „Familien-LOM“). Studienteil 2 | Aus dem Personaldatenbestand wurden objektive, epidemiologische Kennzahlen extrahiert; ein „benchmarking“ erfolgte an den Unikliniken in Bergen (Norwegen, 11 000 Beschäftigte) und in Zürich (Schweiz, 6700 Beschäftigte). Studienteil 3 | Experteninterviews mit den drei Personalchefs rundeten das Bild ab; ▶ Abb. 1 fasst das an STROBE-Kriterien [27] orientierte Studiendesign zusammen. Details des Befragung | Der sozialwissenschaftlich erarbeitete, 44 Themenkomplexe umfassende Fragebogen [6] wurde 11 / 2012 brieflich an alle Beschäftigen versandt, die im Studienzeitraum aus einer Elternzeit an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt sind (Einschlusskriterium). Der Bogenrücklauf erfolgte anonym. Eine separate Registrierpostkarte diente als Grundlage für Rücklaufbestimmung und zwei Erinnerungen. Eingesetzt wurden: ▶▶ Likert-Skalen, uni- und bipolar (ULS: 0–5; n = 4 und BLS: -2 bis + 2; n = 10, jeweils mit „weiß nicht“-Option) ▶▶ eine Visuelle Analog-Skala (VAS) ▶▶ kategorische (n = 21), d) offene (n = 6) und metrische (n = 3) Fragen. Soziologische Variablen wurden den Befragten vorab definiert, z. B. bedeutet der Begriff „Macht“ nach Max Weber [28]: „die Chance, den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen“. Der Fragebogen für Abteilungsleiter (10 Fragen) wurde entsprechend gehandhabt. Bögen und weiteres Material sind online verfügbar (https:// www.thieme-connect.com/products/ejournals/ abstract/10.1055/s-0041-100305). Ausschlusskriterien | Auschlusskriterien waren eine fehlende Wiederaufnahme von Beschäftigung nach beendeter Elternzeit (Mitarbeiter) bzw. das Fehlen elternzeitnehmender Mitarbeiter im Verantwortungsbereich eines Vorgesetzten (▶ Abb. 1). Fragebogen-Auswertung | Nach Auslesen (Remark Office OMR Version 8.4, Gravic Inc., Malvern, PA, USA) sowie Kategorisierung transkribierter Freitexte wurde die Quelldatenbank am 25.2.2013 geschlossen. Analysen erfolgten sowohl für die gesamte Studienpopulation als auch getrennt nach Subgruppen. Die wichtigsten Subgruppen waren: ▶▶ Frauen ▶▶ Männer ▶▶ Ärzte ▶▶ Akademiker (Ärzte und andere) ▶▶ Nicht-Akademiker ▶▶ Führungskräfte (Personal- oder Budgetverantwortung) ▶▶ Linienpersonal (keine Personal- oder Budgetverantwortung) ▶▶ Hochengagierte (Akademiker, Ärzte, Führungskräfte). Die letzten 5 Gruppen wurden auch jeweils nach weiblich und männlich getrennt analysiert. Die Daten der Subgruppen wurden von der Gesamtheit subtrahiert und gegen den Rest getestet bzw. wenn Überlappungen ausgeschlossen waren Å(SLGHPLRORJLVFKH (UKHEXQJ´ %HIUDJXQJDQGHU0++ ([SHUWHQLQWHUYLHZV 4XHOOH$QDORJH)UDJHE|JHQYRQ 4XHOOH6$33HUVRQDO 'DWHQEDQNH[WUDNWLRQ $Å(OWHUQ]HLW5FNNHKUHUQ´² 4XHOOH3HUVRQDOFKHIV =ULFK%HUJHQ+DQQRYHU Ã,GHQWLILNDWLRQDOOHU (=5FNNHKUHUYRQ ² Ã)OXNWXDWLRQ Ã(='DXHU$OWHU 'LHQVWJUDGXVZ 2UWH Ã0++DQQRYHU Ã(7+=ULFK Ã8QLYHUVLWHWVV\NHKXV %HUJHQ1RUZHJHQ Ã*HJHQVWlQGH $UEHLWVSODW] YDULDEOHQ.DUULHUHSHUVSHNWLYH (PRWLRQHWF ÃQ DQJHVFKULHEHQ ÃQ $XVVFKOXVVQLFKWHUZHUEVWlWLJ ÃQ 3RVWXQ]XVWHOOEDU ÃQ DNWLYH9HUZHLJHUXQJ7HLOQDKPH Abb. 1 Methode – Dreiteiliges Studiendesign. Die Studie umfasste eine epidemiologi sche Datenerhebung aus dem Personalregister, eine Befragung von Beschäftigten und Vorgesetzten an der MHH und Interviews mit Personal chefs von drei Universitäts kliniken. 5FNODXIQ %DOOHQ$EWHLOXQJVOHLWHUQ Ã*HJHQVWlQGH ÃQ DQJHVFKULHEHQ ÃQ $XVVFKOXVV$EWHLOXQJ RKQH%HVFKlIWLJWHLQ(OWHUQ]HLW 5FNODXIQ Engelmann C et al. Weggegangen – Platz vergangen? Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: e28–e35 e29 Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung e30 Originalarbeit Parameter SAP-Datenbank n = 709 Personen mit positiven Einschlusskriterien Befragung n = 406 beantwortete Bögen p-Werte männlich / weiblich 1 : 4,4 1 : 4,7 > 0,05 Mittlere Elternzeitdauer für ein Kind (Intervall 0–36 Monate) 13,6 ± 11,5 14,1 ± 9,9 > 0,05 Beschäftige mit Elternzeit < 4 Monaten (%) 22,9 % 17 % > 0,05 Anteil Ärzte an Elternzeit-Rückkehrern 11,9 % 22 % Ärzte mit operativer vs. konservativer Disziplin 18 % vs. 82 % 19 %vs. 81 % 0,052 > 0,05 Die erste Spalte nennt charakterisierende Merkmale. Die zweite Spalte zeigt die aus der Personaldatenbank der ermittelten Ergebnisse für das Gesamtkollektiv, die dritte Spalte nennt die Befragungsergebnisse der antwortenden Teilmenge. Es gab keine relevanten Unterschiede zwischen der Gesamtpopulation der Elternzeit-Rückkehrer (n = 709) und der Antworter (n = 406). Auch der überlappungsfreie Vergleich zwischen Antwortern und Nicht-Antwortern (Identifikation mittels fehlender Registrierkarten) auf alleiniger Grundlage der Personaldatenbank einträge ergab kaum Unterschiede (p > 0,05; Details nicht gezeigt). Tab. 1 Antworter-Analyse für Rückkehrer aus Elternzeit; MH Hannover untereinander verglichen. Es wurden Microsoft Excel, SPSS 21.0 (IBM, USA; Kreuztafelstatistiken, Korrelationen) und R Studio Vers. 0.997.551 (RStudio Inc., USA (Grafik) verwendet. Ordinale Daten aus Likert-Skalen (z. B. Arbeitsplatzfaktorenbewertungen) wurden jeweils doppelt über Histogramme und über Mittelwerte erschlossen. Diese und Nominaldaten (z. B. Fluktuation) wurden mit dem Chi-Quadrat-Test bzw. dem McNemar-Test verglichen. Kategorien wurden konsolidiert, wenn Kreuztafeln mit erwarteten Zellenvolumina von < 5 vorlagen. Intragruppenvergleiche (z. B. bei mit BLS gemessenen Aspekten) wurden mit Binomialtests realisiert. Metrische Daten wurden nach Kontrolle auf Normalverteilung (Shapiro-Wilkins- und Kolmogorov-Smirnov-Test) mit dem t-Test bzw. dem Mann-Whitney-Test verglichen. Zur Darstellung der Elternzeitinan spruchnahme über die Zeit wurden Kaplan- Meier-Kurven erzeugt. Korrelationen wurden mit Spearman-Rho (ordinal) und Pearson-Algorithmen (metrisch) errechnet. Tab. 2 Ausbildungsstand der Antworter Gruppe Häufigkeit m:w Verhältnis Ärzte n = 91 1:2 in operativem Fach 19 % 1:3 Facharzt 63 % 1:2 habilitiert 13 % 1:1 Oberarzt 12 % 2:1 davon relativ andere Akademiker n = 18 1:3 Nicht-Akademiker** n = 284 1 : 6,5* Fehlende Antworten 13 (3,2 %) - * ** Vergleich Geschlechterverhältnis Nicht-Akademi ker vs. Ärzte bzw. übrige Akademiker, p < 0,001 davon ungelernt: n = 8 Engelmann C et al. Weggegangen – Platz vergangen? Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: e28–e35 Die Extraktion epidemiologischer Angaben aus den Personaldatenbanken erfolgte über sog. „Queries“ (SAP R3, Waldorf / Deutschland). Die Experteninterviews wurden transkribiert. Die Antwortrate von Beschäftigten, die im Studienzeitraum aus der Elternzeit zurückgekehrt waren, lag bei 57,3 %, von Abteilungsleitern antworteten 71,6 % (absolute Zahlen in ▶ Abb. 1). In ▶ Tab. 1 und ▶ Tab. 2 können Schweigeverzerrung und Zusammensetzung des befragten Kollektivs ersehen werden. Der Anteil fehlender Werte (z. B. angekreuztes „weiß nicht-Kästchen“) lag im Mittel bei 5 % ± 3,9 % (Konfidenzintervall (KI) 95 %: 3,6–6,5), was Imputationsverfahren erübrigte. Bei Gegenständen mit > 5 % fehlenden Werten wird die Zahl explizit ausgewiesen. Für ordinale Daten beziehen sich Prozentangaben auf die gültigen Antworten. Ergebnisse Einschätzungen | Das Thema „Elternzeit“ löste sowohl bei Mitarbeitern als auch bei ihren Vorgesetzten starke Emotionen [25] aus: Die erfragte Intensität lag bei 4 ± 2 von 5 möglichen Punkten, wobei 15 % keine Angaben machten. Die von den Betroffenen wahrgenommenen Reaktionen ihrer Vorgesetzten und Kollegen auf Elternzeitankündigungen waren viel ausgeprägter positiv als negativ (p < 0,001 im Binomialtest; MW (BLS): 0,8 ± 0,9; fehlende Werte 6,2 %). Der selbst wahrgenommene Verlust von Wissen und Fähigkeiten nach EZ (bewertet auf ULS von 1 = gar nicht bis 5 = sehr stark; fehlende Werte: 7,4 %) war gering (z. B. für Ärzte: Bewertung 1 und 2 vs. 4 und 5: 65,5 % vs. 9,3 %, p < 0,001; MW: 1,8 ± 0,9; KI-95 %: 1,63–1,98), und moderat mit der EZ-Länge korreliert (k = 0,5, p < 0,001). Fluktuationen | Dennoch fand man nach EZ objektiv (in der Personaldatenbank) und subjektiv Originalarbeit UHODWLYH+lXILJNHLW ʫS DOOH*UXSSHQ ʫS DOOHbU]WH S )KUXQJVNUlIWH YLHO ZHQLJHU ZHQLJHU JOHLFK PHKU YLHO PHKU YLHO ZHQLJHU ZHQLJHU 0DFKW PHKU YLHO PHKU ʨʪQV DOOH*UXSSHQ JOHLFK (LQIOXVV ʩS DOOHbU]WH S )KUXQJVNUlIWH UHODWLYH+lXILJNHLW Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung YLHO ZHQLJHU ZHQLJHU JOHLFK PHKU YLHO PHKU $UEHLWVEHODVWXQJ (in der Umfrage) eine verdoppelte Fluktuation (Eintritte und Austritte; Tab. A online Supplement) als bei Beschäftigten ohne EZ. 1 / 3 erwog nach der Rückkehr einen Arbeitgeberwechsel (58 % der Akademiker, fehlende Werte 7 %). 17 % der Führungskräfte verloren ihre leitende Position (p = 0,11). 51,4 % aller Befragten konstatierten „signifikante Änderungen“ ihres Tätigkeitsprofils, 21 % verloren gar alle oder nahezu alle ihrer früheren Funktionen. Tätigkeitsänderungen nach EZ | Kern der Studie waren die Fragen nach den für das tägliche Fortkommen entscheidenden persönlichen Arbeitsplatzvariablen (▶ Abb. 2): In dieser Variablengruppe war der Anteil fehlender Werte extrem gering (0,6 % für Macht, 0,7 % für Arbeitsbelastung, 3,9 % für Einfluss). Hier fanden wir beispielweise für „Macht“ und „Einfluss“ (soziologisch definiert) einen signifikanten Abfall (p < 0,05) und umgekehrt für die „berufliche Arbeitsbelastung“ einen signifikanten Anstieg (p < 0,001, ▶ Abb. 2). Karriereaussichten | Im Ergebnis des dargestellten Erlebens war die durchschnittliche Wahrnehmung der eigenen Karriereaussichten nach Elternzeit (VAS von - 5 bis + 5; fehlende Werte: 7 %) durchgehend negativ (MW: -1,3 ± 2; KI-95 %: -1,49 bis -1,08; ▶ Abb. 3). Die Analyse der Subgruppen YLHO NOHLQHU NOHLQHU JOHLFK JU|HU YLHO JU|HU *U|HGHVHLJHQHQ$XIJDEHQEHUHLFKV Abb. 2 Entwicklung zentraler, persönlicher Arbeitsplatzfakto ren nach Rückkehr aus EZ Die Histogramme zeigen die Ergebnisse verbal verankerter Likert-Skalen von -2 bis + 2; (sehr viel weniger als vorher – weniger – unverändert – mehr – sehr viel mehr als vorher). Blau: Alle Antworter (Ärzte, Schwestern, technisches und Verwaltungspersonal, n = 406), Grau: Ärzte (n = 91), hell blau: Führungskräfte (n = 47). Die Säulenbreite entspricht der Anzahl gültiger Antworten. Die obere Klammer deutet die binomialen Intragruppen-Tests an (positive vs. negative Bewertungen), mit jeweiligen p-Werten; Pfeile: Richtung der Änderung. Intergruppen-Vergleiche: „Macht“, „Einfluss“ und „Größe des eigenen Aufgabengebietes“ wurden im größeren Umfang von Führungskräften als von Linienpersonal eingebüßt (p = 0,061, p = 0,009, p = 0,006; Chi2-Test). Bei dem Parameter “Fachlicher Anspruch der eigenen Tätigkeit nach Rückkehr aus EZ” (Daten nicht gezeigt) büßten Nicht-Akademiker weniger ein als Ärzte(p = 0,02) zeigte, dass Männer besser abschnitten als Frauen (p < 0,001) und Linienpersonal besser als Führungskräfte (p = 0,15). Die schlechtesten Karrierechancen nach EZ sahen weibliche Führungskräfte. Die Bewertung der empfundenen Karriereaussichten nach EZ fiel auch mit steigendem Bildungsgrad ab (Ungelernte: -0,14; KI-95 % -0,17 bis -0,11; abgeschlossene Lehre: -0,9; KI-95 %: -1,1 bis -0,7; Universitätsabschluss: -1,3; KI-95 %: -1,7 bis -0,9; p = 0,025). Die von Ärzten angegebenen Werte unterschieden sich nicht signifikant von denen der Nicht-Mediziner (p = 0,4). Verhaltensänderungen durch Erfahrung | Befragte, die sehr negative Erfahrungen nach der ersten Elternzeit (VAS-Angabe ≤ -3, n = 84) gemacht haben, planten signifikant seltener eine zweite Elternzeit (72 % vs. 92 %, p = 0,007) oder wollten diese häufiger verkürzen (25 % vs. 8 %, p < 0,05; online Supplement) als Mitarbeiter, die keine Karrierenachteile erlebt hatten (VAS ≥ 0), n = 144). Dieser Effekt war signifikant für die Summe aller Beschäftigten. Eine verfeinerte Analyse identifizierte diese „Selbstzensur“ als eine spezifisch weibliche Reaktion, denn andere Subgruppen mit subjektiv erlebten Nachteilen änderten ihre Entscheidungen hinsichtlich weiterer Elternzeiten kaum (z. B. Männer, p > 0,05; online Supplement). Engelmann C et al. Weggegangen – Platz vergangen? Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: e28–e35 e31 e32 Originalarbeit Die Perzeption der Elternzeitfolgen durch Vorgesetzte unterschied sich statistisch signifikant (p < 0,05 bis p < 0,001) von der der betroffenen Mitarbeiter und zwar bei zentralen Parametern wie Inzidenz und Wertung von Tätigkeitsveränderungen, Fachwissensverlust und der als optimal empfundene Länge der Elternzeit. Die Vorgesetzten nahmen eine Änderung des Tätigkeitsbereiches seltener wahr und schätzten sie positiver ein als die Betroffenen (Vorgesetzte: 0,76 ± 0,48; KI95 %: 0,45 bis 0,79 vs. Mitarbeiter: 0,19 ± 1,1; KI95 % -0,003 bis 0,39; gemessen auf BLS -2 = sehr schlecht bis +2 = sehr gut). Während die Rückkehrer aus der Elternzeit ihren Fachwissensverlust selbst als gering empfanden, schätzen die Vorgesetzten ihn größer ein. Zudem empfanden Vorgesetzte eine kürzere Elternzeitdauer als optimal als ihre Mitarbeiter (14,8 ± 19,7 vs. 18,8 ± 20 Monate, p < 0,05). Vertretung während der EZ | Bei 15 % der Rückkehrer aus Elternzeit bestand gar keine Regelung, für 1 / 3 wurde ein Vertreter eingestellt. Beim Rest übernahmen die Kollegen deren Aufgaben mit. 17 % aller Rückkehrer erhielten ihren alten Verantwortungsbereich nicht zurück, weil dieser nach der EZ von Kollegen besetzt blieb. Rückkehr- vereinbarungen existierten in 7 % aller Fälle schriftlich, in 30 % mündlich. 16 % der Direktoren bewerteten die Auswirkung von EZ für die Arbeitsbe wältigung ihrer Einheit als „extrem negativ“. EZ-Folgen nach Bildung und Status | Bei Mitarbeitern mit einer begehrten Position (z. B. Führungskräfte, besondere klinische Funktion) verschlechterten sich die oben dargestellten individuellen Arbeitsplatzparameter (z. B. „Macht“, „Arbeitsbelastung“ usw.) und zukünftige Karriereaussichten nach EZ signifikant stärker (p < 0,05 bis p = 0,15) als bei jenen (z. B. Ungelernten), die wenig begehrte Jobs ohne spezielle Karriereaussichten erledigten (z. B. Transportdienst) und deren Rückkehr uneingeschränkt begrüßt wurde. Dementsprechend unterschieden sich auch die Urheber für Elternzeitassoziierte Veränderungen: So spielten bei Führungskräften Gleichrangige (30 %) häufiger als bei anderen Gruppen eine entscheidende Rolle. Teilzeit nach EZ | Auch bezüglich des Komplexes „Teilzeit (TZ) nach Elternzeit“ erbrachte eine statusmäßige Stratifizierung signifikante Unterschiede. So übertrafen bei den Arbeitszeitprozenten Ärzte (80 ± 27 %; KI-95 % 74–85%) die NichtMediziner (60 ± 29 %; KI-95 % 56–63 %, p < 0,0001) und Führungskräfte die Mitarbeiter (76 ± 30 % vs. 65 ± 28 %; p < 0,05). In 41 % wurden bei Veränderung des Tätigkeitsprofils den Betroffenen erklärt, dass Teilzeit-Arbeiter aufgrund mangelnder Flexibilität und erhöhtem Organisationsaufwand für die bisherige Stelle ungeeignet seien. Trotz eines insgesamt gestiegenen TZ-Anteils (21 % der Gesamtbelegschaft vs. 69 % der Rückkehrer) und signifikant gefallener Arbeitszeitprozente (von 90 ± 21 % auf 65 ± 29 %; KI-95 %: 88–92 % und 62– Abb. 3 Einschätzung eigener Karriereperspektiven durch die Betroffenen nach Rückkehr aus Elternzeit. a) Punktewolke aller Bewertungen auf einer verbal verankerten, bipolaren Visuellen Analog-Skala. Die Häufigkeit negativer Bewertungen übertraf über alle Subpopulationen hinweg die positiver Bewertungen in signifikanter Weise (p < 0,001; Binomialtest) außer bei Männern (n. s.). Führungskräfte hatten die meisten negativen Bewertungen (72 %). b) Box-Plots für Subgruppen: Die mittlere Bewertung der Karriereaussichten nach Elternzeit verschlechtert sich in der Reihenfolge: männlich > männliche Führungskraft > weiblich > weibliche Führungskraft; männlich vs. weiblich p < 0,001, Führungskräfte vs. Linienpersonal p = 0,15. D PlQQOLFK ZHLEOLFK PlQQOLFKH)KUXQJVNUDIW ZHLEOLFKH)KUXQJVNUDIW E JOHLFK .DUULHUHSUHVSHNWLYHDXIYLVXHOOHU $QDORJVNDOD HKHUEHVVHU *UXSSHQ HKHUVFKOHFKWHU .DUULHUHSUHVSHNWLYHDXIYLVXHOOHU $QDORJVNDOD Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung Intragruppenvergleiche | Nicht alle Beschäftigtengruppen nahmen die Elternzeit gleichmäßig in Anspruch. Ärzte, die operativ arbeiten, gingen seltener in Elternzeit als ihre Kollegen, die konservativ arbeiten (20 % vs. 80 %). Fachärzte (63 %) nahmen Elternzeit häufiger in Anspruch als Ärzte in der Weiterbildung und – immer noch – gingen Frauen viel häufiger in Elternzeit als Männer (▶ Abb. 4) [17, 12]. ² ² PlQQOLFK 1XPPHUGHU$QWZRUW Engelmann C et al. Weggegangen – Platz vergangen? Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: e28–e35 PlQQOLFKH )KUXQJVNUDIW ZHLEOLFK ZHLEOLFKH )KUXQJVNUDIW Originalarbeit Ländervergleich | Der Ländervergleich (vgl. ▶ Tab. A, Online-Supplement) ergab: Die Fluktuation nach Elternschaft stieg auch in Zürich, betrug aber nur die Hälfte des deutschen Wertes (p < 0,001). Im Interview hieß es dazu, man mache großzügig Teilzeitofferten, um die bislang fehlende gesetzliche EZ in der Schweiz zu kompensieren. Im norwegischen Universitätskrankenhaus übertraf allein der Anteil der männlichen EZ-Ärzte an der Gesamtbelegschaft den Anteil aller Mediziner in Elternzeit an der MHH. Berichtet wurde von einer ausgeprägten Praxis, Vertreter einzustellen, einer Bindung der Elterngeldzahlung an väterliche Beteiligung und wirksam durchgesetzten Anti-Diskriminierungsregeln [31] etwa in puncto TZ. Diskussion Zahlreiche neben den Fragebögen eingehende Zuschriften sowie die Verweigerung von Kooperation durch Wissenschaftler, die Nachteile befürchten, können als Hinweis gelten, dass die causa „Elternzeit im Krankenhaus“ in einem Spannungsfeld zwischen politischer bzw. sozialer Erwünschtheit und Ist-Zustand liegt. Die Befragungs-Ergebnisse zeigen mit unbeträchtlicher Schweigeverzerrung (▶ Tab. 1), dass einer positiven Aufnahme der angekündigten Elternschaft ein ernüchterndes Ergebnis in puncto Fluktuation, ungewollter Tätigkeitsänderung und Positionsverlust folgt. Die berufsbezogene Arbeitsbelastung steigt signifikant an, während im Gegenzug Macht und Einfluss fallen. Ein bei diesen Variablen extrem geringer Anteil fehlender Antworten mag unterstreichen, dass eigene, zentrale Arbeitsplatzvariablen sehr bewusst erlebt werden. Die resultierende Reduktion der Karriereaussichten (VAS) übertrifft Literaturangaben [30] und dass obgleich „Familienfreundlichkeit“ ein erklärtes Organisationsziel der untersuchten Institution war. Schlechte Erfahrungen nach einer Elternzeit, wie beeinträchtigte Karriereaussichten, hatten Auswirkungen auf zukünftiges Verhalten: Die Betroffenen planten keine oder nur eine verkürzte zweite Elternzeit ein. Diese Ergebnisse könnten eine empirische Erklärung für die niedrigen Geburtenraten bei Berufstätigen [11, 13, 16] darstellen. An dieser Stelle ist eine technische Bemerkung hilfreich. Die dargelegten Schlussfolgerungen zu ordinal skalierten Ergebnisparametern beruhen jeweils auf Kreuztafelvergleichen und einer deskriptiv-statistischen Mittelwertanalyse. Letztere ist in der messwertorientierten, medizinischen Forschung gängig, unterliegt aber biometrischen [6, 7] als auch an diesem Beispiel anschaulich werdenden sachlich-soziologischen Vorbehalten: *UXSSHQ 0lQQHU )UDXHQ )KUXQJVNUlIWH $QWHLO%HVFKlIWLJWHULQ(OWHUQ]HLW Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung 67,8 %) beklagten viele eine schlechte tatsächliche Verfügbarkeit von TZ-Arbeit. bU]WH 'DXHU 0RQDWH Abb. 4 Zeitliche Verlaufskurven der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Krankenhausperso nal (Extraktion aus der Personaldatenbank) im Intervall 0–36 Monate (maximale gesetzliche Länge für ein Kind) dargestellt als Kaplan-Meier Kurve. Die mittlere Dauer (in Monaten, alle: 18,8 ± 20, KI-95 %: 16,8–20,1) variierte signifikant zwischen Ärzten und Nicht-Ärzten (10,2 ± 9,2 vs. 21,6 ± 21,8; p < 0,0001), Männern und Frauen (3,6 ± 3,1 vs. 21,9 ± 20; p < 0,0001) sowie zwischen Führungskräften und Linienpersonal (14,9 ± 16 vs. 19,2 ± 20 Monate; p < 0,05, Mann-Whitney; p = 0,121, t-Test) Nach EZ war die Durchschnittsbewertung für viele Arbeitsplatzfaktoren negativ. Bei einigen jedoch (z. B. „Größe des eigenen Aufgabenbereichs“; „fachlicher Anspruch“; ▶ Abb. 2) hatte sich scheinbar nichts durch die Elternzeit verändert. In den zugehörigen Häufigkeitsverteilungen (▶ Abb. 2) fanden sich aber jeweils neben den positiven ca. 20 % sehr negative Bewertungen. Man könnte dies als Minderheiteneinschätzung abtun. Diese Beurteilungen können bei der am Arbeitsplatz gewöhnlich herrschenden sozialen Transparenz („Flurfunk“) [32] andere davon abhalten, EZ zu beanspruchen. Hierzu können entsprechend dem sogenanneten „Paradox der Abschreckung“ bereits wenige Fälle, für die man die klassische Metapher der „Köpfe auf Palisaden“ [5] kennt, ausreichen. Damit bleibt das arithmetische Ergebnis unauffällig, das soziale nicht. Elternzeit hatte in unserem Kollektiv verschiedene Folgen je nach Bildung und Status [3] der Betroffenen. Besonders Hochengagierte unterlagen spezifischen Risiken. Dies wiederholte sich beim Komplex Teilzeitarbeit: Für deren Inanspruchnahme öffnete sich eine vor der EZ noch unsichtbare Kluft zwischen unterschiedlich karriereorientierten Gruppen und zwar weit über Signifikanzgrenzen hinaus. Für Ärzte und Führungskräfte war es signifikant schwieriger, nach der Pause Engelmann C et al. Weggegangen – Platz vergangen? Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: e28–e35 e33 e34 Originalarbeit in Teilzeitarbeit einzusteigen als für Nicht-Mediziner und Linienpersonal. Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung Das Karriererisiko von TZ-Arbeit nach EZ ist offensichtlich; sie wurde von den Beschäftigten als Hauptgrund (41 %) für eine unerwünschte Veränderung des Tätigkeitsprofils nach EZ genannt, weswegen diese bei Männern [17, 12] ein marginales Phänomen (8 %) bleiben mag. Trotz einer deutlichen Zunahme von TZ-Zahlen nach EZ, konnte (ausweislich zahlreicher FreitextAngaben [2, 26]) Teilzeit nicht entsprechend des Bedarfs in Anspruch genommen werden. Die Teilzeit-Arbeit wurde entweder nicht eingeräumt oder als Verzicht auf ambitionierte Karriereziele gedeutet [8]. Zu den Managementproblemen von Elternzeit im Betrieb kann beitragen, dass Rückkehrer und Vorgesetzte Elternzeitfolgen signifikant unterschiedlich bewerteten; dies unterstreicht die Notwendigkeit ihrer Inventur. Unser internationales „benchmarking“ weist darauf hin, dass nicht „Konsensfiktionen“ sondern wirksame Anti-Diskriminierungsregeln, Vertretungsordnungen und Teilzeitmodelle EZ-Benachteiligungen vermeiden, die Fluktuation senken und Familien fördern können (Kinder / Frau p. a. [2009–2012]: 1,94 ± 0,04 [No], 1,51 ± 0,02 [CH], 1,37 ± 0,01 [D], [23, 22, 21]). Der Wettbewerb der Beschäftigten untereinander um Entscheidungsfreiheiten und Handlungsspielräume ist ein bislang unzureichend beleuchteter Faktor für die Bewertung der Elternzeitfolgen. Das damit einhergehende mikropolitische „Gerangel“ gilt als am erbittertsten dort, wo um (berufliche) Zukunftsaussichten „gespielt“ wird [14], also genau in der Altersgruppe junger, karriereorientierter Berufstätiger. Finanzielle Hilfen (etwa eines wohlmeinenden Arbeitgebers) zur Wahrung der Chancen berufstätiger Eltern, die das Spielfeld für eine Elternzeit vorübergehend verlassen, entfalten kaum Wirkung. Grundlegend notwendig ist indessen ein standardisiertes, „einforderbares“ Rahmenwerk zum Management aller Aspekte der Elternzeit. Elemente dessen sind: 1. Klare Dokumentation des Status Quo eines Mitarbeiters vor der Elternzeit. 2. Niederlegung einer verbindlichen Rückkehrvereinbarung um einen „Weggegangen–Platz vergangen“–Effekt zu verhindern. Gedächtnisinhalte sind plastisch, die Überlieferungsdauer lange – eine Schriftlichkeit, wenn auch knapp, ist erforderlich. 3. Zentral dürfte eine individuelle Vertretungsregelung während der EZ sein. Dies wirkt einer „Selbstzensur“ der Betroffenen hinsichtlich Engelmann C et al. Weggegangen – Platz vergangen? Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: e28–e35 der EZ-Länge (zu kurz) entgegen, was wiederum sinnvolle, längere Vertretungseinheiten ermöglicht. Die Vorteile einer Vertretung sind: ▶▶Die Position von Mitarbeitern in Elternzeit bleibt gegenüber benachbarten Kompetenzgebieten abgegrenzt. ▶▶Die Arbeitsbelastung Dritter steigt nicht. ▶▶Die Vertretungssituation ist zeitlich klar begrenzt. ▶▶Die von Direktoren beklagte Gefährdung des Organisationserfolgs durch EZ unterbleibt. Die Vertretung gewinnt an Kompetenzen, was auch der Wissenslogistik der Organisation zugutekommt. 4. Mittel (wie z. B. intrainstitutionelle Zuwendungen) sollten umgewidmet werden, um durch Teilzeit bedingte Erschwernisse in den Abteilungen (z. B. von Schichtdienstorganisation) zeitbegrenzt zu kompensieren. Auch in der vorliegenden Studie wurde bei allen Gruppen der Befragten ein starker Wunsch nach TZ-Tätigkeit sichtbar, wobei gleichzeitig bekannt ist, dass fehlende TZ-Möglichkeiten eines der Haupthindernisse für eine frühe Rückkehr aus EZ darstellen [17, 4]. Limitationen der Studie | Es konnte nicht nach einem bzw. mehreren Kindern differenziert werden. Die praktisch bedeutsame Frage, ob Bewältigungsstrategien, die beim ersten Kind hinreichend sind, mit der Geburt eines zweiten versagen, bleibt unbeantwortet. Der Nord-Süd-Vergleich epidemiologischer Daten wäre durch gleichlautende, ressourcenintensive Befragungen an den anderen Standorten zu vervollständigen. Konsequenz für Klinik und Praxis ▶▶ Elternzeit ist ein bedeutendes Ereignis in der individuellen Erwerbsbiographie medizinischen Personals, das in einem hoch kompetitiven Umfeld fachliche Deklassierung nach sich ziehen kann. ▶▶ Insbesondere hochengagierte Beschäftigte werden nur dann zuversichtlich in Elternzeit gehen, wenn sie darauf vertrauen können, dass ihr fachlicher Status und ihre beruflichen Perspektiven gesichert bleiben. ▶▶ Hierfür ist ein spezifisches Rahmenwerk zu schaffen. Danksagung Wir danken den vormaligen MHH Präsidiumsmitgliedern Prof. D. Bitter-Suermann und H. Baumann für politische und finanzielle Unterstützung für Porto und Druckauslagen. Frau W. Lynas, Personalentwicklerin in Bergen / Norwegen gab hilfreiche Kritik; Dr. U. Sieger / MHH transkribierte die Fragebögen; Prof. em. Dr. Werner Voß, Professur für Statistische Metho den, Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr Uni Bochum, steuerte Kommentare und Prüfberechnungen bei; Prof. Dr. G. Dikta, Fachbereich Mathematische Statistik, FH Aachen / Jülich, half mit dem Programm R und Analysen. Die Personalwirte M. Ufrecht and B. Wehrlein, in Zürich, Olaf Pan kalla in Hannover sowie T. Søreide und A.R. Skirbek in Ber Originalarbeit gen / Norwegen führten die arbeitsintensiven Personaldaten extraktionen inklusive Kreuzüberprüfungen aus. S. Lukat / Sanofi Berlin steuerte Excel-Expertenwissen zur Ana lyseüberprüfung bei. Schließlich trugen C. Neuperger (MHH Beschäftigungsthera pie) , J. Barke M.A. (MHH Medienabteilung ) und Hr. Bernhard (Poststelle) mit haptisch, graphisch und philatelistisch attrak tiven Fragebogensendungen zum guten Rücklaufergebnis der umfassenden Befragung bei. Die Studie wurde am 9.9.2014 einem Expertengremium im Bundesministerium für Familie, Soziales, Frauen und Ju gend / Berlin vorgestellt. Literatur Abé N, Müller P, Neubacher A, Reiermann C. Fudged Results: Family Minister accused of twisting the truth. http://www.spiegel.de/international/germany/ german-family-minister-accused-of-twisting-truth-onpolicy-report-a-909521.html; letzter Zugriff 28.01.2015. 2 Berkowitz CD, Frintner MP, Cull WL. Paediatric resident perceptions of family-friendly benefits. Acad Pediatr 2010; 10: 360–366. 3 Boll C. Lohneinbußen von Frauen durch geburtsbeding te Erwerbsunterbrechungen. Der Schattenpreis von Kindern und dessen mögliche Auswirkungen auf weibliche Spezialisierungsentscheidungen. Eine quantitative Analyse auf Basis von SOEP-Daten. p.152. Lang Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt / Main 2012 4 Federal Ministry for Familiy Affairs, Senior Citizens, Women and Youth. Family Report 2012: 71. Erhältlich: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/ Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/Familienreport-2012-en glisch,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=tr ue.pdf, letzter Zugriff 28.01.2015 5 Conrad J. Das Herz der Finsternis, Blackwoods Magazine London 1899, zeitgenössisch: Penguin books, London, 2008. 6 Faulbaum F, Prüfer P, Rexroth M. Was ist eine gute Frage? Systematische Evaluation der Fragenqualität. VS Verlag für Sozialwissenschaften Wiesbaden 1. Aufl. 2009, 1–263 7 Groves, RM, Fowler FJ, Couper MP et al. Survey methodology. John Wiley & Sons, Hoboken / NJ, 2013. 8 Halrynijo S, Lyng ST. Preferences, constraints or schemas of devotion? Exploring Norwegian mothers’ withdrawals from high-commitment careers. Br J Sociol 2009; 60: 321–343. 9 Heymann SJ, Gerecke M, Chaussard M. Paid Health and family leave: the Canadian experience in the global context. Can J Public Health 2010; 101 Suppl 1: 9–15 10 Jenni A. [Die französische Kunst des Krieges], Commentaires II : 110–113, Gallimard, Paris / France 2011. Französisch. 11 Kalwij A. The impact of family policy expenditure on fertility in Western Europe. Demography 2010; 47: 503–519. 12 Kazura K. Fathers’ qualitative and quantitative involvement: An investigation of attachment,play, and social interactions. J Men’s Stud 2000; 9: 41–57. Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung 1 13 Krapf S. Public Childcare Provision and Fertility Behavior. A Comparison of Sweden and Germany. p.139, Budrich Uni Press, Opladen / Germany und Toronto / Canada, 2014 14 Küpper W, Ortmann G. Mikropolitik. Rationalität, Macht und Spiele in Organisationen. Westdeutscher Verlag Opladen, 198. 15 Mervis J. Scientific workforce. NSF touts family-friendly policies as boon to women. Science 2011; 333: 1811 16 Metz-Göckel S, Moeller C, Auferkorte-Michaelis N. Wissenschaft als Lebensform – Eltern unerwünscht? Kinderlosigkeit und Beschäftigungsverhältnisse des wissenschaftlichen Personals aller nordrhein-westfäli schen Universitäten. Verlag Barbara Budrich, Opladen / Germany, 2009 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Elterngeldbericht 2008. Drucksache 16/10770:19-11. Erhältlich: http://www.bmfsfj.de/ RedaktionBMFSFJ/Abteilung2/Pdf-Anlagen/elterngeld bericht-2008,property=pdf,bereich=,sprache=de,rwb=t rue.pdf; letzter Zugriff 28.01.2015. 18 Rossin-Slater M, Ruhm CJ, Waldfogel J. The effects of California’s paid family leave program on mothers’ leave-taking and subsequent labour market outcomes. J Policy Anal Manage 2013; 32: 224–225. 19 Section on Medical Students, Residents and fellowship trainees; committee on early childhood. Parental leave for residents and pediatric training programs. Pediatrics 2013; 131: 387–390. 20 Stutzer E. Family-friendliness in business as a key issue for the future. GMS Z Med Ausbild 2012; 29: Doc 34. 21 Statistisches Bundesamt, Bonn 22 Statistisches Bundesamt Neuchâtel, Schweiz 23 Statistisk Sentralbyrå Oslo 24 Sweeney N. University of California: union improves postdocs rights. Nature 2012; 491: 333. 25 Tourangeau R, Rips LJ, Rasinski K. The psychology of survey response. Response contraction bias: 248. Cambridge University Press (2000). 26 Troppmann KM, Palis BE, Goodnight JE et al. Women surgeons in the new millennium. Arch Surg 2009; 144: 635–642. 27 von Elm E, Altman DG, Egger M et al. STROBE Initiative. The Strengthening the Reporting of Observational Studies in Epidemiology (STROBE) statement: guidelines for reporting observational studies.Lancet 2007; 370: 1453–1457. 28 Weber M. Wirtschaft und Gesellschaft, 1922, Mohr, Tübingen. 29 Weizblit N, Noble J, Baerlocher MO. The feminisation of Canadian medicine and it’s impact upon doctor productivity. Med Educ 2009; 43: 442–448. 30 Willet LL, Wellons MF, Harting JR et al. Do women residents delay childbearing due to perceived career threats? Acad Med 2010; 85: 640–646. 31 [Work environment act of 2006], chapter13. Online: https://lovdata.no/dokument/NL/lov/2005-06-1762#KAPITTEL_13, letzter Zugriff 06.02.2015 32 Zagare FC, Kilgour DM. Deterrence, Cambridge University Press, 2000. Interessenkonflikt Die Autoren erklären, dass außer den Gehältern, die sie von ihren arbeitgebenden Institutionen (Zürich, Hannover, Bergen, Brandenburg) erhielten, es keine finanziellen oder anderweitigen Verbindungen zu Dritten gab. Das Präsidium der MHH trug die Porto- und Druckkosten in Höhe von 5000 € für die Fragebögen, ohne auf die Studie zu irgendeiner Zeit Einfluss zu nehmen. DOI 10.1055/s-0041-100305 Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: e28–e35 © Georg Thieme Verlag KG · Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Engelmann C et al. Weggegangen – Platz vergangen? Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: e28–e35 e35 Original paper Career perspectives of hospital health workers after maternity and paternity leave: survey and observational study in Germany Carsten Engelmann1, Gudela Grote2, Bärbel Miemietz3, Bernhard Vaske4, Siegfried Geyer5 Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung Abstract Objective | A term of maternity and paternity (parental) leave now becomes a frequent waypoint on the career paths of medical personnel. Hospitals are highly competitive environments. The question employees face irrespective of surrounding conditions is how such a leave may alter their personal work situations and careers upon return. Design and Participants | We surveyed 709 leavetakers and 88 directors of a university hospital (9000 staff, years 2009–2012, response rates: n = 406 and n = 63) for outcome and attitudes concerning individual, sociologically defined workplace factors after return. In parallel, objective epidemiology data were extracted and benchmarked. Setting | University hospitals in Germany, Switzerland, Norway. Results | The subject of parental leave elicited very high emotionality score values (4.0 ± 2 out of 5) in all stakeholders. Superiors’ appraisal of employees’ parental leave appeared to be signi ficantly more often positive than negative (p < 0.001, mean + 0.8 ± 0.9 on a bipolar Likert scale [BLS] from -2 to + 2). Contrasting with this, in leave takers the annual labour turnover doubled to 39 %; 51 % experienced significant task profile changes, 58 % of doctors thought about changing their employer after the leave and 17 % of leavetaking executives lost status. For central workplace parameters (determined on BLS), after leave we found significant drops in employees’ „power“ and „influence“ (pΔ < 0.05) whereas „professional workload“ increased highly significantly (pΔ < 0.001). As a possible result, career perspec- Introduction Numerous institutions [1], states [2] and countries [3] have broadened the traditional maternal leave to maternity and paternity leave (MPL) policies: new parents of both sexes have the right to pause (frequently with public allowance [3]) from their job for a maximum of 3 years in order to care for their children and afterwards return to their jobs. Also in hospitals [4, 5] and biomedical research [6] „family friendliness“ increasingly counts among tives after return (measured on a bipolar visual analogue scale from -5 to + 5) were perceived significantly more negatively than positively (pΔ < 0.0001, mean: -1.3 ± 2), especially by highcommitment staff (e. g. female executives, mean: -2.1 ± 2, pΔ < 0.05 vs. others). These perceptions significantly influenced future choices concerning potential further terms of leave. In 41 % of undesirable changes after leave parttime work was identified as related cause. In highcommitment staff, coequal colleagues were another important source (34 %) of change. Directors and employees perceived outcomes to be significantly different across a range of parameters. The Swiss and Norwegian comparators appeared to have more liberal substitution and part-time schemes. Affiliations 1 Klinikum Brandenburg, Pediatric Surgery, D-14770 Brandenburg, Germany 2 Department of Management, Technology and Economics, University of Zürich (ETH), CH-8092 Zürich, Switzerland 3 Women’s Representative Office, Hannover Medical School (MHH), 30 625 Hannover, Germany 4 Institute for Statistics and Biometry, Hannover Medical School (MHH), 30 625 Hannover, Germany 5 Medical Sociology Unit, Hannover Medical School (MHH), 30 625 Hannover, Germany Conclusions | This study shows that in a competitive hospital environment parental leave can effectively demote medical employees in their jobs despite institutions’ aims towards „family friendliness“. High-commitment staff will only confidently take leave of adequate length when an institutional framework for the management of all related aspects gurantees no change in their status or career perspectives. Study-data support four requirements: 1. Formal recognition of the leave taker’s status pre-leave 2. Establishment of a written („claimable“) return policy 3. Substitution scheme for each individual, preferably by a locum 4. Redirection of funds to facilitate and protect part-time work schemes temporarily after return. the canonic values. At the same time major (university) hospitals are extremely competitive workplaces [7]. The acceptance of MPL offers probably depends on the leave-takers career perspectives [8] after return. Reports on MPL rely either on data from statistical central offices in large scale governmental studies [9] or on isolated cases i. e. „claims and beliefs“. Data directly from institutions could be closer to the subject than the former [10] and more objective than the latter. They are sparse in the interEngelmann C et al. Career perspectives of hospital ... Correspondence Dr. med. Dr. rer. nat. Carsten Engelmann Kinderchirurgie, Klinikum Brandenburg Hochstr. 20 14 770 Brandenburg an der Havel ceng@bdc.de Dtsch Med Wochenschr 2015; 140 Original paper national literature although the key factors of individual work satisfaction are universal. Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung Method We surveyed the career development of parents who returned from MPL to their jobs at Hannover Medical School, Germany (MHH, ca. 9000 employees) from 2009 until 06/2012. This data was balanced against directors views and objective personnel data. For benchmarking corresponding epidemiologies were extracted in the uni-hospitals of Zürich, Switzerland (approx. 6900 employees) and Bergen, Norway (approx.11 800 employees) and complemented with expert interviews (HR-directors). 44 items were explored anonymously with uniand bi-polar 5 point Likert-scales (including „don’t know“ options), visual analogue scales (VAS) plus categorical (CAT) and free text (FT) questions. Data were computed with cross-table, mean-value and xcel). Full study correlation statistics (SPSS, R, E details can be accessed at h ttps://www.thiemeconnect.de/products/ejournals/html/10.1055/ s-0041–100305. The response rates from elegible leave-takers (n = 709) and directors (n = 88) were 57.3 % and 72 % respectively. Responder / Non-responder analyses showed that samples were statistically representative (▶ Table 1). Results and Discussion MPL comes at a time when emotions are naturally highly charged; both employees and directors rated [11] their emotional reactions to be so (4.0 ± 2 of 5).The existence of anonymous letters and the denial of cooperation by some scholars and hospital officials alike, for fear of personal disadvantage, reveals tension between the social desirability of MPL and the actual maintenance of professional status. Table 1 Responder analysis for employees who returned from MPL; Hannover site. Parameter SAP DATABASE n = 709 persons elegible SURVEY n = 406 responders pΔ male / female ratio 1 : 4.4 1 : 4.7 n. s. mean duration MPL for one child (months) 13.6 ± 11.5 14.1 ± 9.9 n. s. employees with parental leave < 4 months (%) 22.9 % 17 % n. s. % medical doctors of all leave takers 11.9 % 22 % n. s. (0.052) operative vs. non-operative discipline 18 vs. 82 % 19 vs. 81 % n. s. Engelmann C et al. Career perspectives of hospital ... Dtsch Med Wochenschr 2015; 140 MHH practises a „family friendly [12]“ institutional policy1 which exceeds national legal requirements. Accordingly, the measured reactions of employees and directors to MPL [11] were extremely positive. The loss of knowledge and abilities experienced by returning leave-takers was very modest. Nevertheless post-leave the labour turnover rate objectively (HR-database) and subjectively (survey) doubled; 1/3 of all employees (58 % of academics) thought about changing employer after return; 17 % of executives experienced loss of status (pΔ = 0.11). Overall 51.4 % experienced significant work profile changes; 21 % lost most or all of their previous responsibilities. Core to the survey were personal workplace factors which were decisive for daily professional advancement and satisfaction: Here we found, e. g., a significant drop of sociologically-defined2 „power“ and „influence“ and in turn a highly significant increase of „professional workload“ (▶ fig. 1). As a result, career perspectives post-leave (VAS, ▶ fig. 2) were universally (for means) perceived negatively. Within subgroups, men rated their perspectives better than women (pΔ < 0.001, exceeding literature figures [8]) and line personnel better than executives (pΔ = 0.15); consequently female executives brought up the rear. When career perspectives were related with respondents’ statements concerning a potential second MPLterm one could clearly see the effects of previous experience on future behaviour: Respondents with very negative VAS ratings (≤ -3, n = 84 compared to positive-raters [VAS ≥ 0], n = 144) would significantly less often take a second term (72 % vs. 92 %, pΔ = 0.007) and if so significantly more would shorten it’s duration (25 % vs. 8 %, p < 0.05). This may represent another explanation [13, 14] for low birthing rates among professionals. Further analysis identified such „self-censorship“ as a specific female reaction because other subgroups did not significantly change their future choices following bad experience (e. g. men, pΔ > 0.05). This possibly is a result of weaker MPL utilization (▶ fig. 3): MPL in university hospitals is rather medical than surgical (80/20), more specialized (63 %) than residential and still [9, 15] much more female than male. Senior managers’ judgement of central parameters of MPL differed significantly from employees’: 1 Involving e. g. an unconditional grant of EUR 12.000/ US$ 16.500 paid to departments of female doctors who return within 1 year after birth 2 Illustrated to the respondents in the questionaire by Max Weber’s definition (1925) “Power is the capacity to impose one’s will, also against resistance.“ Weber Max. Economy and Society. Eds. Roth G. and Wittich C. University of California Press. Berkely and Los Angeles / USA, 1978. Original paper The drop in work percentage occured unevenly: The pre-existing gender difference (females working more often part-time than males, pΔ < 0.001) deepened because among men, PTW remains [9, 15] a marginal phenomenon (8 %). A new gap opens post-leave between groups of different comittment: Concerning PTW subordinates surpass executives (pΔ < 0.05) and non-doctors surpass doctors (pΔ < 0.0001). PTW appears as tangible career threat: Among explanations given to leave-takers by superiors for changes to their previous task profile „inflexibility and organizational difficulties linked to part-time work“ scored 41 %. Put simply, not all groups have access to part-time schemes [16] according to their needs [17]; either the opportunity is not granted or is considered as an abandonment of ambitous career goals thereby influencing choices [18]. MPL outcomes diverged according to status and level of training: Employees with sought-after „high comittment“ positions (excutives, particular clinical functions) suffered heavier drawbacks in workplace parameters and future career prospects (pΔ < 0.05 to pΔ < 0.15) than those returning to lower status jobs (e. g. untrained transport staff) who were unanimously welcomed. Correspondingly, causers for leave-associated task profile alterations varied: in line personnel superiors were preponderant, whereas in executives, coequal colleagues played the decisive role in over 1/3 of cases. A technical aspect: Most of the presented data result from cross-tabulations. Contrastingly, descriptive statistics from ordinal data underlie arithmetical [19] and factual sociological concerns: e. g. mean values of workplace items postleave such as „size of field of functions“ and “professional standard“ hovered around the baseline. Corresponding histograms ( ▶ fig. 1) showed 10– 20 % extremely negative ratings. Those can be relevant due to the so-called „paradox of the deterrent principle [20]“: one or two cases where peoples’ careers were ruined by MPL can suffice to frighten others into not taking it – despite unsuspicous averages. UHODWLYHIUHTXHQF\ At this stage the topic of part-time work (PTW) becomes relevant. Many respondents criticized a poor actual availability after MPL. Given the mere figures this appears paradoxical: Overall findings (both p < 0.001) for number of part-timers (up: 21 % to 69 %) and their work percentage (down: 90 ± 21 % [95 %-CI: 88–92 %] to 65 ± 29 % [95 %-CI: 62–67,8 %] of a full-time arrangement) correspond to expectations. ʫS DOOJURXSV ʫS DOOGRFWRUV S H[HFXWLYHV QRFKDQJH 3RZHU ʨʪQV DOOJURXSV QRFKDQJH ,QIOXHQFH ʩS DOOGRFWRUV S H[HFXWLYHV UHODWLYHIUHTXHQF\ Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung e. g. for incidence and appraisal of job profile mutations, estimation of employees’ loss of knowledge and ideal MPL length (pΔ < 0.05 to pΔ < 0.001, respectively). This points to major difficulties in managing the leave. QRFKDQJH :RUNORDG QRFKDQJH )LHOGRI)XQFWLRQV Figure 1 Evolution of key workplace factors Leavers assessed relative changes of key workplace parameters from pre- to post leave on verbally anchored bipolar Likert scales (ranging from -2 to + 2 e. g. “much less than before – less – no change – more – much more than before”). Total data and selected subgroups: Blue – all respondents (i. e. nursing, medical, technical, administrative staff, n = 406); Grey – medical doctors (n = 91); Light blue – executives (defined by budget right for personnel and / or executive management competence, n = 47). Bar width indicates actual number of valid responses. The upper bracket is labelled with the net change of the parameter (arrows) together with the statistical result of intragroup binominal testing (positive vs. negative ratings). Notable intergroup differences (Chi2-test): “Power”,“Influence” and “size of the field of functions” were more importantly lost in executives than in line personnel (pΔ = 0.061, p = 0.009 and p = 0.006). Ratings for the parameter “professional standard of own work after return” (not displayed in figure, were normally distributed around the baseline; non-academics had better outcomes than doctors (pΔ = 0.02). This canvas has to encompass the „upper end“ of balanced histograms: For 10–20 % MPL yielded positive professional results e. g. because longawaited positions became vacant. Benchmarking | Switzerland does not have MPL by law. Zürich liberally makes informal and nonstatutary offers of part-time positions to newlyreturned mothers to compensate. Labour turnover after birth attained only half of the German figure (pΔ < 0.001). Norway’s national birth rate exceeded the German figure (1.94 vs. 1.37 children / woman / 2009– 2012). Bergen male doctors on MPL alone greatly outnumbered (relative figures) their german peers of both sexes. Norwegian experts mentioned a pronounced pratice to hire substitutes, a coupling of MPL benefits to paternal participation and effective anti-discriminatory laws e. g. to protect temporary part-time work post-return [21]. The hitherto-mentioned phenomena result from the sum „hospital work + small children“. Like the Engelmann C et al. Career perspectives of hospital ... Dtsch Med Wochenschr 2015; 140 Original paper D *URXS E H[HFXWLYHPDOH H[HFXWLYHIHPDOH 9$6FDUHHUSHUVSHFWLYHV ² ² ² ² PDOH PDOHH[HFXWLYH IHPDOH IHPDOHH[HFXWLYH 1XPEHURI5HVSRQGHQW Figure 2 Perceived career perspectives post leave. a) Displays all ratings on a verbally anchored bipolar visual analoge scale Negative exceed positive ratings in both frequency and magnitude in a highly significant fashion thoughout all subgroups (p < 0.001-p < 0.0001) except in men (n.s.). Executives had the highest percentage of negative ratings (72 %). b) Inbetween subgroups ratings worsen in the order male (-0.5 ± 1.5) > male excutive > female (-1.5 ±-2) > female executive; statistics: male vs. female p < 0.001, executives vs. line employees p = 0.15. The median rating for career perspectives dropped with rising degree of education (-0.1 untrained, -0.9 apprenticeship with examen, -1.3 university education, p = 0.025). Doctors didn’t rate else than non-doctors (p = 0.4). Unskilled workers viewed their perspectives 8-fold better than women executives. Figure 3 Maternity and Paternity leave with time Kaplan-Meier plot of MPL duration from selected subgroups. Interval 0–36 months after it’s start (legal maximum for a single child). To this depiction minor overlaps are intrinsic. Criterion positive / negative groups clarify differences: mean durations (in months) vary between doctors and non-doctors (10.2 ± 9.2 vs. 21.6 ± 21.8, p < 0.001), males and females (3.6 ± 3.1 vs. 21.9 ± 20, p < 0.001) as well as between executives and line employees (14 ± 16 vs. 19.2 ± 20 months, p = 0.09. 88 % of those with a leave < 4 months were male. 42 % extended their leave beyond the end of public wage replacement (in Germany) after one year. *URXS PHQ ZRPHQ 3URSRUWLRQRIHPSOR\HHVVWLOORQOHDYH Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung YLVXDODQDORJXHVFDOH PDOH IHPDOH H[HFXWLYHV GRFWRUV 'XUDWLRQ PRQWKV Engelmann C et al. Career perspectives of hospital ... Dtsch Med Wochenschr 2015; 140 wish for planning reliability, they are universally human. Contrastingly the recommendations to be made from this study depend on the specific overriding legal and cultural conditions in countries and institutions. We limit ourselves to result-inspired proposals whose working out is left to the reader. Fundamental is a defined framework for managing all aspects of parental leave which is claimable by employees. Elements are: 1. A clear recording of leave takers’ status quo pre-MPL. 2. Establishment of a legally binding agreement about the restoration of the leave-taker’s responsibilities for each individual case. In our study in only 7 % of cases did a written record exist which nevertheless appears adequate in view of the required documentation time, personnel dynamics (also of superiors) and memory plasticity. 3. Active creation of an individual substitution scheme during MPL is essential: 15 % of our surveyed leavers said that there was no scheme. 17 % were not restored with their previous responsibilities as these remained occupied by colleagues. Only in 1/3 of cases was a locum hired. This had repercussions upon the organizational success e. g. 16 % of directors judged MPL as „extremely negative“ for their departments’ task-accomplishment. A non-improvised, formal substitution corresponds to the dynamic knowledge logistics of hospitals. Distinct advantages are: Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung Original paper 1. Boundaries of neighboring competence areas remain similar. The leave-takers position remains defined and discrete. 2. Others’ workloads do not increase. 3. The situation is time-bounded. 4. Organization profits from Locum‘s gain in competence. Legal certainty prevents self-censorship concerning MPL duration which promotes substitution blocks of manageable length. 5. Given the overwhelming demand for PTW plus the fact that lack of PTW opportunities was identified earlier [9, 22] as main obstacle for an early return after leave funds are redirected towards facilitating PTW for limited periods of time after the return (e. g. by compensating disadvantages for PTW inflicted limitations to shift work schemes). Conclusion MPL is a significant event in the individual working biography which in a highly competitive environment may cause loss of professional status or accidental advancement. High-commitment staff will then confidently opt for MPL when an institutional and legal framework recognizes their status and career perspective. Declarations Author’s contributions: Carsten Engelmann – corresponding author, study design, data collection & analysis, writing, Gudela Grote – study design, redaction, Bärbel Miemietz – study design, redaction, Bernd Vaske – statistical analysis, Siegfried Geyer – study design, redaction. Transparency: Carsten Engelmann as the lead author / the manuscript’s gurantor affirms that this manuscript is an honest, accurate, and transparent account of the study being reported; that no important aspects of the study have been omitted; and that any discrepancies from the study as planned (and, if relevant, registered) have been explained. Conflict of interest: We declare: no support (other than their regular wages paid by their employcing universities in Zürich, Hannover, Bergen) from any organisation for the submitted work; no financial relationships (other than the printing and mailing fees for the survey, please see below) with any organisations that might have an interest in the submitted work in the previous three years; other relationships or activities that could appear to have influenced the submitted work: C.E. has in the past passed a term of parental leave of 3 months duration. No other potential conflicts of interest exist for the other authors. Role of the funding source: This work was funded from the respective generic hospital budgets in Hannover, Zürich and Bergen through the wages of the authors and the printing and mailing fees for the survey (EUR 5000). The hospital management did neither get involved in any conceptual aspects of this study nor did it influence the authors in any way. Ethics: As medical employees but no patients were concerned by this work of research no ethics comittee approval was required. The worker’s council of Hannover University (MHH) gave it’s written consent to the survey on 13-9–2012 (Nr. 9510, signed: Brandmaier), the MHH dean’s office on 20-5–2012. Literature 1 Sweeney N. University of California: union improves postdocs rights. Nature 2012; 491: 333. 2 Rossin-Slater M, Ruhm CJ, Waldfogel J. The effects of California’s paid family leave program on mothers’ leave-taking and subsequent labor market outcomes. J Policy Anal Manage 2013; 32: 224–225. 3 Wikipedia. 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