kompakt - The Hansen Family
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kompakt - The Hansen Family
02 – 03 | 2012 ko m p a k DESIGN | ANGEWANDTE KUNST | FORMGESTALTUNG t TITELBILD Rucksack House Bamberg, Stefan Eberstadt. Foto: © Francoise Bollack, New York, USA Wer kennt es nicht? Das berüchtigte, weil so handliche Kompakt-Spiele-Erlebnis: 50 Spiele in einem! Ideal für die Reise !!! In der Spielschachtel von der Größe einer Handtasche verbergen sich mikroskopisch kleine Schach-, MenschÄrgereDichNichtund Halmafiguren, Würfel und Plastikmünzen. Der gewiefte Kompaktdesigner nutzte jeden verfügbaren Winkel, damit in das kleine aufklappbare Spielbrett (mit 20 auswechselbaren Spielfeldern) Tausenderlei hineinpasst und es funktioniert. Aber nur einmal, nämlich in der Fabrik. Bei der ersten offiziellen Öffnung entlädt sich alles mit der Gewalt einer Streubombe über die Spielwilligen (vorzugsweise in überfüllten Interregios) und wird nie nie nie in seinen ursprünglich kompakten Zustand zurückkehren. Warum kauft man so etwas? Appellierten die Hersteller an die Wundergläubigkeit der Konsumenten? Man fragte sich beim Kauf schon, warum nicht alle so ein Kompakt-Spiele-Erlebnis haben, nun weiß man, sie verstecken es alle verschämt im Schrank oder haben es schon längst weggeworfen. Ist so etwas für kindliche Gemüter gemacht worden, die glauben, mit einem Ärztekoffer aus der Spielwarenabteilung könne man tatsächlich Fieber und Blutdruck messen? Ja, so ist es. Komödien der Fünfzigerjahre kamen gar nicht ohne Ausziehtische, Liegestühle und Klappbetten aus (Lacher auf Kosten des kleinen Mannes) und für Kompaktmöbel gilt noch heute: „Klipp-Klapp Finger ab.“ Auch alles andere Kompakte, an das man funktionale und ästhetische Ansprüche stellt, muss zwangsläufig unter einer gewissen Preisgrenze versagen, denn: gewitztes Design kostet. Im Outdoor-Bereich ist man bereit, dafür stolze Preise zu bezahlen; Indoor ist die Nachfrage vom zahlkräftigen Publikum zu gering. Das ist der Grund, warum ein essenzielles Kompaktmöbel es in die Schlagzeilen der Yellow Press schafft. Der „Flexible Love Folding Chair“ aus recyceltem Material geistert seit einiger Zeit wie ein Mirakel durch das Internet. Er ist in etwa so groß wie eine Tasche, lässt sich aufgrund seiner Wabenstruktur wie eine Ziehharmonika auseinanderziehen, sodass bis zu 16 Personen ohne Verletzungsgefahr auf ihm Platz finden. Biegsam und formbar in alle möglichen Richtungen, inspirierte er den taiwanesischen Designer bei der Namensgebung. (www.flexiblelove.ca) Leider kostet auch dieses Wunder, wenn es denn eines ist, einige hundert Dollar. Gibt es Leser, die schon auf ihm gesessen haben und Erfahrungswerte liefern können? Ist es wahr? Würden gerne wissen: editorial Regina Claus, Björn Barg 03 04 Inhalt 06 ESSAY Heinz Kaiser Das kompakte Leben 12 THEMA Oliver Herwig Das Große im Kleinen – Architektur und Design wachsen zusammen 23 ARTEFAKT Gut gefunden 25 TEXT Neu erschienene Bücher 26 SPEZIAL Hocker / stool / tabouret Das ultimative Kompaktmöbel 28 PERSONA Stuttgart und seine starke Infrastruktur fü r Designer Im Gespräch mit Prof. Stefan Diez 32 TOPOS Wer kennt österreichisches Design? von Tulga Beyerle 38 EXPO Glaskunst – mit Brüchen von Stefan Schöbi 43 SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH Danni Schwaag Mother of Pearls 45 DIE GUTE ADRESSE Shoppingguide 47 TIPPS Empfehlenswerte Ausstellungen und Events 65 AGENDA Termine von Dezember 2011 bis Januar 2012 77 CONCOURS 78 IMPRESSUM 05 essay Heinz Kaiser Das kompakte Leben Wie wär’ das als kompakter Einstieg: „Adjektiv, auch ‚komp.’ abgekürzt.“ Beitrag beendet. Kompakt = kurz, minimalistisch, hoch komprimiert, sparsam? Nein, so kann das nicht stehenbleiben, kompakt hin oder her. Kompakt ist, um es kurz und – pardon – kompakt zu umreißen: alles Mögliche, aber nicht nur dicht, massiv, gedrungen und raumsparend, wie der Duden umschreibt. Kompakt ist auch eine Abb. unten u. rechte Seite: Ausziehbalkon Bloomframe®, auf Knopfdruck; Design: Hofman Dujardin Architects, Amsterdam, Foto: Matthijs van Roon, Klasse – und wer würde angesichts einer solchen Größenordnung noch von Sparsamkeit oder Bescheidenheit sprechen: am bekanntesten in der Autoindustrie; wer international einen Mietwagen bucht, kreuzt für eine bestimmte Fahrzeugkategorie kurz und bündig „compact“ an. Offensichtlich weiß der Adressat, was gemeint ist. Dieser Klassenbegriff hat sich zum Beispiel auch bei Kameras durchgesetzt, Zeitschriften und Sender nennen sich so und nicht zuletzt Ratgeber: „Duden. Was jeder wissen muss: Allgemeinbildung kompakt“. Der Begriff scheint eine solche attraktive Ausstrahlung zu besitzen, dass auch Möbel- und Küchenanbieter auf seine Zugkraft setzen: das Adjektiv als eine kompakte TurboLok des Marketing. Amsterdam Aber, stimmt das eigentlich, kann das überhaupt sein: das Kompakte als das Begehrte; der Begriff als Versprechen? Ist die Kompaktklasse nicht auch für manchen Betrachter und Benutzer eine Zumutung, ist „kompakt“ etwa ein Euphemismus, der schönredet, was nur unbequemer Verzicht ist, so unausweichlich er gelegentlich sein mag? Ein Etikett, das eine etwas zweifelhafte Sparversion des Erstrebenswerten (Bildung!) aufwerten soll? Einmal andersherum gedacht: Wer kleine, korpulente Mitmenschen als „kompakt“ gebaut bezeichnet, macht sich auch keine Freunde. Gibt es etwa eine Modeabteilung „Madame - compacte“ oder „Alles für den kompakten Herrn“? Die Vermutung drängt sich auf: So weit her kann es mit der Zugkraft des Kompakten (Begriffs) doch nicht sein, dass er alles positiv auflädt. Aber woher dann diese Flut an Büchern über „500 mal kompakt“, große Ideen für kleine Räume, „Small is beautiful“, kompakt ab- 06 07 gekürzt XS (sozusagen das Gegenteil von XL)? Architekturfachleute und Immobilienexperten sind überzeugt: Es gibt einen Trend zum kompakten Bauen, zum geringeren Flächenverbrauch, und dahinter stehen nicht nur Maßgaben der Sparsamkeit, sondern auch Ideale wie Nachhaltigkeit und Cleverness in der individuellen Lösung. Selten gab es so viele Bücher über „Bauen auf kleinen Grundstücken“ (also kompaktes Platzmanagement) oder „Small environments“, und in diesem Kontext gilt der Begriff „kompakt“ als Synonym des besseren Bauens, des guten Designs. Das Etikett „Green building“ scheint ein natürlicher Partner des ressourcenschonenden Bauens zu sein, aber angesichts von „grün“ umgebauten oder neu designten Bürohochhäusern wird auch klar: Grün & kompakt mag in Einzelfällen zusammenpassen, oft haben die Begriffe aber nichts miteinander zu tun. Noch ist das kompakte Bauen – den ökologischen Vorteil einmal unterstellt – mit einer ästhetischen Entscheidung korreliert. Über die gelungene Form und die Zusammensetzung sagt der Begriff „kompakt“ nichts aus; das gilt zwar auch für den Kompaktwagen und den Grundkurs, pardon: Kompaktkurs in Französisch, aber beim Bauen ist die Abwesenheit von Schönheitskriterien in der Begeisterung für das Raumökonomische etwas irritierend. Kompakt – für jeden was anderes Es muss also noch weitere Gründe geben, warum „kompakt“ positiv besetzt ist, und die Suche nach diesen Entscheidungsgründen und Werturteilen führt in ein verzweigtes Wegenetz: Bereits die oben genannten Stichworte von der Kompaktklasse bei bestimmten Konsumgütern und der Verweis auf das ökologische Bewusstsein beim Design, Konstruieren und Bauen legen es nahe, das Nutzenversprechen des „kompakten“ Objekts und die Beweggründe des Publikums, zu einem solchen Label zu greifen, auseinander zu halten. Mal ist kompakt gewünscht, weil die Umstände eben so sind – in den Carport für zwei passt der dritte Wagen nur quer, also tunlichst kompakt. Die Umstände regieren, der Zweck heiligt die Mittel, Funktionalität im Einzelfall steckt in der kompakten Form. Die Umstände, zur Kompaktlösung zu greifen, mögen auch von Kostengesichtspunkten geprägt sein – wobei längst nicht jede kompakte Form auch kosteneffizient ist –, aber entwicklungsgeschichtlich betrachtet schaut die blanke Not um die Ecke: Schließlich liegen die Wurzeln der Kompaktklasse, beispielsweise bei Möbeln, ganz unprätentiös in Platzmangel, wir erinnern uns an Raumbewirtschaftung nach Krieg und Umsiedlung, nicht zuletzt muss auch schlichte Geldknappheit genannt werden. Das hat mit Wertentscheidungen nicht viel zu tun: Das Klappbett im Einbauschrank, die Spüle zum Herausziehen unterm Küchenesstisch, die Doppelfunktion des Schlafsofas – Kompaktlösungen, aus Mangel geboren, unter schwierigen Bedingungen so schön wie eben möglich gestaltet. Living compact – Reduzieren ist „in“ In anderen Fällen ist Größe an sich kein Kriterium, aber das Kompakte wird mit bestimmten Werten verbunden. Sei es, dass sich das Leben nach dem intellektuell anspruchsvollen Motto „Weniger ist mehr“ richten soll, oder sozial schlicht tiefgestapelt wird: der diskrete Charme der kompakten Form. Die Raffinesse der reduzierten Form, das Verschmelzen verschiedener Funktionen in einer einzigen ästhetischen Lösung, das Kleine an sich – ein Stück Prestige, zweifellos, sich statt „Think Big!“ für die diskrete, kompakte Form entschieden zu haben. Vergessen wir nicht: In gewissen Kreisen ist Understatement nach wie vor eine Tugend, 08 Liddy Scheffknecht & Armin B. Wagner, Pop Up, 2009, Karton, Klebeband, 94 x 275 x 400 cm; Die Skulptur kann wie ein Buch auf- und zugeklappt werden. In der Technik des Pop-Ups entfaltet sich ein mobiler Arbeitsplatz aus Karton, welcher aus Schreibtisch, Stuhl und Laptop besteht. www.liddyscheffknecht.net | www.arminbwagner.com und wer – obwohl er sich anderes leisten könnte – statt der SKlasse die, nun ja, Kompaktklasse fährt, der beweist nach eigener Einschätzung Klasse, Stil und Distinktion. Vorbei die Zeiten, als das Reduzieren der Lebensräume, der Weg von der 4-Zimmer-Wohnung ins City-Apartment, als beschämender Rückschritt, gar als Scheitern interpretiert wurde. Auch ein „Downsizing“ im Lifestyle wird nicht zwingend mit sozialem Abstieg in Verbindung gebracht. Im Gegenteil: Beschränkung auf das Wesentliche, sozusagen eine kompakte individuelle Konsumkultur, ist im entsprechenden Umfeld mit Ansehensgewinn verbunden; der Umzug in das komprimierte Ambiente eines Studioapartments kann als intellektuelle Herausforderung kommuniziert werden – zu entscheiden, was wichtig ist und was nicht; was entbehrlich ist und worauf man wirklich Wert legt. Kompakt wohnen, aber dafür in zentraler Lage: So schmeckt Beschränkung bereits wieder luxuriös. Ist das Kompakte das modernere Leben? Die kompakte Lösung kann als Ergebnis einer bewussten Entscheidung, des Stilempfindens, gar der sozialen Verantwortung (Flächenverbrauch beim Bauen!) – sogar ein Ausweis der Modernität und Kompetenz in aktuellen Strömungen sein: Zum Bei- 23 Schubladen, an vier Seiten des Kubus: Fractal 23. Geöltes Sperrholz; Design: Takeshi Miyakawa Für immer mehr Menschen gilt es heute als erstrebenswert, die Welt der Dinge und des Besitzes um sie herum zu reduzieren, mit weniger Ballast zu leben; die Mobilitätsanforderungen spielen dabei sicher eine nicht geringe Rolle. In der New York Times fragte ein Architekturkritiker vor ein paar Jahren, ob die großen Villen in der Vorstadt außer Mode gerieten: Beobachter des Immobilienmarkts hatten festgestellt, dass das jahrzehntelange Wachstum der Quadratmeter von Einfamilienhäusern abgeflacht war und mittlerweile zum Stillstand kommt: Mehr Bauherren suchten neuerdings Qualität statt Quantität, lautete die Schlussfolgerung, fragen nach der kleineren, „kompakteren“ Form, wollen lieber mehr nutzbaren Komfort bezahlen als letztlich überflüssigen Platz vorhalten. 09 Kengo Kuma, Teehaus für das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt. Foto: Museum für Angewandte Kunst Frankfurt spiel frühzeitig bei kompakten, digitalen Verfahren „dabei“ zu sein, souverän im Umgang mit solchen Formaten der Reduktion wie mp3, JPEG und Musik-„streaming“ in allen Räumen auftreten zu können. Das zeichnet den modernen Lifestyle-Profi aus, und gerne berichtet er von seiner Kompetenz gegenüber staunenden Dritten. Kompaktformat als Ego-Shooter. Kleiner Wermutstropfen für den Anwender der technisch avancierten Kompaktformate oder „all-in-one“-Lösungen: Man muss dem Fortschritt auf der Spur bleiben und sich ggf. von einem Kompaktformat zum nächsten hangeln. Das gilt natürlich auch, um auf das grüne Beispiel zurückzukommen, für die Technologie der kompakten, ressourcenschonenden und nachhaltigen Haustechnik. Diese Probleme haben die Nutzer kompakter Gegenstände, die eher der Not gehorchen, nicht: Umbausofas und Kompaktwannen, Miniküchen und kompakte Schlafzimmereinrichtungen bleiben in der Regel statische Artefakte. Sie spenden ihren Komfort unter restriktiven Bedingungen einfach jeden Tag aufs Neue, ohne update. Der Schritt nach vorne würde bei diesen Anwendungen allerdings etwas völlig anderes bedeuten als bei den anspruchsvollen und prestigeträchtigen Designs en miniature: Kompaktsofa und Klappbett mögen in einer neuen Wohnung verschwinden, die aus der Not entstandene Kompaktlösung in einem großzügigen Ambiente überflüssig werden. Das Kompakte als notgedrungener Übergang. Es würde solche Nutzer eher enttäuschen, wenn die reduzierte Form ein Dauerzustand bliebe. 10 Ein Begriff und zwei Versprechen Die kleine Gegenüberstellung von zwei Nutzertypen und ihrer „kompakten Umstände“ – mal gewollt, mal gezwungen – macht bildhaft klar: Kompakt kann ein Versprechen sein, aber auch eine Zumutung. Für die zuletzt genannte Gruppe der Kompakt-Nutzer soll die reduzierte Lösung ein heißersehntes Ende finden, für andere ist Kompaktheit eine ästhetische Kategorie – allerdings in der Regel auf andere Dinge bezogen. Es mag Geschmacksentscheidungen für das Klappbett und die all-in-one-Duschlösung geben, mancher findet auch im äußerst knapp bemessenen Apartment seinen persönlichen Ausdruck und sehnt sich nach nichts anderem, aber vielen Kompaktmodellen wohnt eine Ambivalenz inne: halb genial, halb Krücke. Die Autorin Phyllis Richardson postuliert in ihrem Bestseller „XS – Big ideas, small buildings“: „Thinking small is a wonderfully constructive exercise.“ Reduktion und das Kompakte als konstruktive Impulsgeber für den Designer. Es sei eindeutig, stellt sie des Weiteren fest, dass die Frage der Größe in keinster Weise die Kreativität begrenze. Wohl wahr: Kompaktbad, Monoblock-Küche, faltbare Trennwände, Umbaulösungen ... Diese ganzen Boxen, Quader und Kuben, mobilen Kochblocks und multifunktionalen Kabinen spiegeln das Nomadenhafte und Beschleunigte unserer Zeit – so, wie es eine Lifestyle-Avantgarde sieht. Nicht selten sind aus diesen Kreativprozessen aber auch beklemmende Wohnmaschinen herausgekommen: Ob nicht doch manche Kompaktlösungen in eine Sackgasse führen? Beispiel Compact Cassette, so allgegenwärtig vor noch 25 Jahren wie heute mp3: Praktisch zwar, in ihren individuellen Möglichkeiten auch faszinierend (Mix-Tapes!), aber mit dem Makel des Temporären (Bandsalat!) und Zweit- bis Drittklassigen gezeichnet. Ebenso gilt für heutige Formate der Datenreduktion: zu wissen, es ist ungenügend. Bilder lösen sich bei genauester Betrachtung in Lego-Steine auf, kompakte Datenübertragung – nicht frei von plötzlichen Aussetzern und Systemstillstand. Die Beispiele illustrieren aber auch: „Kompakt“ findet seine Berechtigung als Etikett immer nur im Verhältnis zu etwas anderem, Originärem oder ursprünglich Größerem. Kompakt ist in vielen Fällen die Volksversion des Wünschbaren. Kompakt jenseits des Individuums Aber was ist schon das Wünschenswerte; und ist das Kompakte nicht vielleicht doch die angemessene, zeitgemäße Darreichungsform für modernen Komfort und Nutzen? Früheren Generationen, etwa im 19. Jahrhundert, wäre es nicht im Traum eingefallen, die „kompakte“ Version von Unterkunft, Alltagskomfort oder was auch immer positiv zu konnotieren; dann war man einfach arm dran. Was nicht schlimm war, weil die meisten wenig hatten und nur eine Handvoll Privilegierte im großen Stil wohnten, fließend warmes Wasser oder ein extra Boudoir hatten. Statt Apartment, Wasserkanne und Klappspiegel. Mit der Verfeinerung der Lebensart, um es einmal so zu nennen, kam das Kompakte in die Welt: als Option, einen bestimmten „Luxus“ zu genießen, aber weniger dafür aufwenden zu müssen als für das Original. Was auch heißt: Für den einen war das erstrebenswert, für den anderen nicht. Die einfache Beschreibung „kompakt“ kann also nie für alle gleich gut oder schlecht sein. Und weiter: Was für den einen nützlich kompakt ist, sieht der andere als völlig unzureichend. Kompakte Lösungen finden sich schließlich aber auch im öffentlichen Bereich, nicht zuletzt im städtischen Raum, und im Umgang mit bestimmten Herausforderungen technischer oder gesellschaftlicher Art. Hier reicht der Begriff über individuelle Geschmacks- und Wertentscheidungen hinaus: Kompakt sind beispielsweise auch Notunterkünfte für Opfer von Flut und Erdbeben, müssen es praktischerweise auch sein, in Reserve gehaltene Hilfen der Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung, nicht zuletzt technische Geräte für den Notfall. Hier gelten keine ästhetischen Kategorien, es muss einfach praktikabel sein. Transportable Häuser für die Opfer des Hurrikan „Katrina“ führen allerdings über einen weiten Weg zurück in unseren Referenzrahmen: Sind nicht vielleicht kompakte (standardisierte) Wohnmodule angesichts übervölkerter Mega-Cities ein Mittel der Problembewältigung? Ist kompaktes Wohnen die Rettung des Lebens in den Innenstädten angesichts knapper Bauplätze und explodierender Immobilienpreise? Der Designer Werner Aisslinger machte 2003 international Furore mit seinen Loft-Cubes. Einzimmer-Wohnwürfel, die sich z. B. auf Hochhausdächern platzieren lassen, für Metro-Individualisten. Schöne, kompakte neue Welt. 11 thema Oliver Herwig Das Große im Kleinen – Architektur und Design wachsen zusammen Golden glänzt der Abfall oder vielmehr die Aufforderung zum Sammeln. Am Rande von Landshut stehen seit 1996 gold bemalte Betonfertigteile, Schriftzeichen in Versalien, als hätten Hild und K Architekten eine Hommage an Robert Venturi und die alten Casinos von Las Vegas errichtet. Zwischen zwei neuen Trafo- und Bushäuschen spannt sich eine Wand als Aufstellort für Wertstoffcontainer. Die beiden Münchner Architekten hatten Landshuts damaliges Jahresmotto »Jahr des Goldes« einfach wörtlich genommen und die banale Bauaufgabe Wertstoffhof veredelt. Selten wurde die Lust am Kleinen so augenzwinkernd und zugleich so ironisch dargestellt. Die Wand wurde zum Schriftzeichen, zur Aufforderung, die Mülldeponie als Ort der Wertschöpfung zu entdecken. Eine fast nietzeanische Umwertung der Werte und zugleich gelungenes Marketing. Wertstoffhof Sammeln, Landshut, 1996; Hild und K Architekten 12 Innenansicht des Rucksack House, Leipzig mit aufklappbaren Einbaumöbeln; Foto: Claus Bach, (KCBACH@gmx.net), Weimar, Deutschland Gleich ob Japan, Deutschland oder Großbritannien: Die Lust an kleinen Bauwerken, die sonst in der Flut des Gewöhnlichen, der Massenware und des Billigen abtauchen, ist vielen Gestaltern anzumerken, als ob sie gegen das Ernste, das große Geschäft rebellierten. Mikroarchitektur bildet das vielleicht letzte echte Experimentierfeld der Moderne, die sich so gerne mit dem Großen, Erhabenen und Dauerhaften beschäftigte. Noch 1994 sah Oswald Mathias Ungers das Wesen der Architektur in Zahl, Maß und Proportion: »Die ideale Gestalt, die perfekte Form stehen im Mittelpunkt des Bestrebens.«1 Ungers lässt seinen Aufsatz »Mass. Zahl. Proportion« sogar mit einem Wittgenstein-Zitat ausklingen, das viel vom Selbstverständnis der Moderne verrät: Architektur zwinge und verherrliche etwas. Daher könne es Architektur nicht geben, wo nichts zu verherrlichen sei.2 Mikroarchitektur hält da wacker dagegen. Denn offenbar schreiten Erhabenes und Banales im Gleichschritt voran. 1964 veröffentlichte Susan Sontag ihre berühmten »Notes on Camp« und schuf damit die Basis für eine systematische Auseinandersetzung mit Kitsch als ambivalentem Treibsatz unserer Massenkultur. Ein Jahrzehnt später legten Venturi, Scott Brown und Izenour mit »Learning from Las Vegas« nach. Ihr antropologisch-architektonischer Streifzug ins Herz des Banalen und des Kommerzes zeigt, dass die Bauwelt besonders lebendig jenseits der Sphäre von Planung und geregelter Ästhetik funktioniert, wenn auch nur als billigste Unterkunft, als »regendichte Behausung mit applizierten Symbolen.«3 Offenbar liegt in der Massengesellschaft und ihrer Symbolik eine Quelle ständiger Irritation und Missverständnisse. Bis heute hält sich die Meinung, Architektur sei das Eigentliche, Design hingegen Mode, Verpackung und Applikation. Auf der einen Seite stehen da Architekturdenker, die Strukturen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen und Problemlösungen anbieten, also Langlebiges, fast möchte man sagen Überzeitliches entwickeln. Auf der anderen Seite arbeiten Verpackungskünstler, Designer und Stylisten, die Hüllen um scheinbar beliebige Inhalte ziehen. »Tee & Coffee Towers«, 2000; Wiel Arets fü r Alessi »Tee & Coffee Towers«, 2003; UNStudio fü r Alessi Prozesstiefe und Zeit können nicht als trennscharfe Unterscheidungskriterien zwischen Architektur und Design dienen. Viel eher ist es der Gegensatz von Unikat und Serie, der die beiden Disziplinen nach der industriellen Revolution ausdifferenzierte. Thonets Sessel Nr. 14 hatte bereits im Jahr 1910 eine Auflage von 50 Millionen. Das unbequeme Objekt wurde zur eigentlichen Sitzmaschine der Moderne, die funktionale Logik vorformatierter Vierkanthölzer und ihre maschinelle Montage verband. Der Sessel Nr. 14 wurde als Serienprodukt zwischen 1859 und 1930 nahezu unverändert hergestellt. Welche Architektur könnte das von sich behaupten? Industrielle Herstellung prägt das Design, eine Mischung aus Handwerk und industrieller Baumethodik die Architektur – bislang zumindest. Denn der Computer ändert die Spielregeln. Grenzen der Gestaltungsdisziplinen lösen sich auf. Digitaler Entwurf, Rapid Prototyping und computergesteuerte Herstellung unterminieren die traditionelle Trennung von Unikat und Serie. Das Einzelstück entsteht heute – anders als Adolf Loos meinte – mit gleichem Aufwand wie die Serie. Ist Gestaltung plötzlich doch nur eine Frage des Maßstabs? Unsere Welt prägen weniger megalomanische Bauten als intelligente Interventionen, namenlose Kioske, Ticketautomaten, Bushaltestellen, Toilettenanlagen, Litfaßsäulen, Imbissstände und Touristeninformationsschalter. Mikroarchitekturen, jene oft mobilen und autarken Bauten, klinken sich in Infrastruktur ein wie Handys in Telekommunikationsnetze: unsichtbar, unaufdringlich und doch 14 hoch effizient. Kleine Bauten nutzen sie und füllen sie mit Inhalten, sie bieten, obwohl selbst Teil der Hardware, einen Ausblick auf die Software, die es braucht, so komplexe Gebilde wie die Stadt mit Leben zu erfüllen. Kleinstarchitekturen und mobile Bauten zeigen: Es gibt fließende Übergänge zwischen Architektur und Design. Je nach Perspektive entstehen Objekte im Raum oder begehbare Raumobjekte. Auf dem Tisch die ganze Bauwelt Wo endet eigentlich Design und wo beginnt Architektur? Alessi gehört nicht zu jenen Firmen, die im Verdacht stünden, darauf tiefgreifende Antwort zu geben. Die Italiener schufen ab 1979 lieber Fakten mit der Kollektion »Tea & Coffee Piazza«, für die sie zunächst die Heroen der Postmoderne verpflichteten. Michael Graves, Hans Hollein, Charles Jencks, Richard Meier, Alessandro Mendini, Paolo Portoghesi, Aldo Rossi, Stanley Tigerman, Oscar Tusquets, Robert Venturi und Kazumasa Yamashita entwarfen die auf 99 Exemplare limitierte erste Serie aus silbernen Tee- und Kaffeeservicen samt Milchkännchen, Zuckertopf und Tablett. Hinter dem Projekt stand Alessandro Mendini, dem Grundsätzliches vorschwebte. Sitzgruppe »Circle« aus vier Teilen, 2005; UNStudio fü r Walter Knoll Einzelsessel »MYchair«, 2008; UNStudio fü r Walter Knoll Mendini ging es um mehr als nur schicken Hausrat: Er wollte ein tragbares Architekturmanifest, das Bilder schafft und keine Ideologie. Dazu musste er Häuser und Plätze, die seiner Ansicht nach jahrzehntelang auf reinen Funktionalismus reduziert worden waren, wieder reemotionalisieren. Miniaturisierung und häusliche Mikroarchitekturen kamen auch dem Hersteller Alessi zupass, der sich gerade zum Produzenten der Postmoderne und ihrer rhetorischen Figuren aufschwang. Wie problematisch der Ansatz aber war, Produktdesign als Experimentierfeld für architektonische Ideen und Konzepte auszugeben, zeigt die ebenfalls von Mendini kuratierte Kollektion »Tea & Coffee Towers«. Sie vertrat eine Architektengeneration4 zwischen Blob und Dekonstruktion, die sichtlich unbefangener mit den Gegensätzen von Theorie und Praxis, klein und groß, Spiel und Wirklichkeit umging. Die heute gefragten Sammlerstücke führen vor Augen, wie sehr Bauen und Design im Werk vieler Architekten zusammenklingen. Wer etwa Ben van Berkels »Tea & Coffee Towers« sieht, computergenerierte Freiformen für den Esstisch, ist sich nicht mehr sicher, ob auf dem Tisch nicht doch Miniaturarchitektur steht. Die Entwurfsmethode bestimmt das Produkt; CAD-Programme für Freiformflächen kamen bereits in verschiedenen Projekten von UNStudio zum Einsatz, besonders im gefeierten Mercedes Benz-Museum, das Hanno Rauterberg in der ZEIT gar als Zeichen der Digitalmoderne feierte.5 Sind Kunstmuseum und Kaffeekanne also Verwandte im Geiste? Trotz gemeinsamer Basis nutzen Architekten und Designer funktional sehr unterschiedliche CAD-Programme um Objekte zu generieren. Wie auch immer, die Digitalmoderne öffnet neue Wege, sie fragt nicht mehr nach Unikat oder Serie, sie kennt nur ein Kriterium: gute oder schlechte Gestaltung. Ihre Herkunft aus dem Rechner können auch Möbelentwürfe von Zaha Hadid nicht verbergen. Sie erscheinen geomorphologisch in Name und Form. Die Sofaentwürfe »Glacier« und »Moraine« für Sawaya & Moroni beispielsweise – dreidimensionale Vektorgrafiken oder vielmehr Designkunst für das traute Heim – gleichen Karambolagen, gestalterischen Unfällen im Wohnzimmer. Hadids programmatische Auflösung von Form und Funktion im Großen findet im Kleinen keine überzeugende Entsprechung, ebensowenig gelingt eine Neuerfindung des Wohnens im digitalen Zeitalter. Wesentlich pragmatischer zeigt sich UNStudio mit Ben van Berkels modularer Sofalandschaft »Circle« für Knoll, eine flexible 15 Sitzgruppe aus sechs Elementen, die immer neue Kombinationen aus konvexen und konkaven Formen bilden. Es lebe der Leichtsinn Ende des letzten Jahrhunderts formulierte der italienische Schriftsteller Italo Calvino sechs Forderungen für die Zukunft: Leichtigkeit, Schnelligkeit, Genauigkeit, Anschaulichkeit, Vielschichtigkeit und Konsistenz. Die vielzitierten »Sechs Vorschläge für das nächste Jahrtausend«6 gehen über eine literarische Bestandsaufnahme weit hinaus. Calvino lieferte die Blaupause für unser Leben, die sich schon bald in designtheoretischen Ansätzen wiederfand. Calvino forderte eine »Leichtigkeit der Nachdenklichkeit«7, einen »schwerelosen Ernst«8, noch bevor Begriffe wie Nachhaltigkeit die Debatten prägten. Leichtigkeit umschreibt ziemlich genau das, was Richard Horden antreibt: weg von den massiven Bauten der Vergangenheit, hin zu flexiblen Formen, die sich niemandem aufzwingen, am wenigsten der Natur. »Touch the earth lightly«, lautet das Motto von Horden, der an der Technischen Universität München den Lehrstuhl für Gebäudelehre und Produktentwicklung bis 2010 innehatte. »In Zukunft«, prophezeit Horden, »müssen wir lernen, mehr mit erheblich weniger Aufwand herzustellen.«9 Wie flexibel und zugleich belastbar kann man bauen? Und wie viel Material braucht eigentlich eine Wetterstation, ein Bootshaus oder ein Ateliergebäude? Ziemlich wenig, wenn man auf die Prototypen schaut, die Horden zusammen mit den Studenten entwickelt hat. Die Arbeiten erinnern an Jachten, die mal kurz vor Anker gegangen sind, oder an verwegene Kreuzungen aus Zelt und Surfbrett. »Cliffhanger« heißt eine Plattform aus etwas Kunststoff und Metall. Wie ein Schwalbennest klebt sie an einer Steilwand über dem Gardasee und dient Seglern und Kletterern als Ort zum Ausruhen, Sonnenbaden und Beobachten. Wer genug hat von spartanischen, auf das Minimum reduzierten Konstruktionen, ist mit dem »Sky Motel« besser bedient. Die aerodynamisch geformte Aluminiumschlange hängt direkt unter der Brennerautobahn, zumindest in der Simulation. In über 70 m Höhe bietet die Raststätte einen phantastischen Blick auf die Alpen, während sich darüber der Schwerlastverkehr über den Pass quält. »Es geht immer mit weniger Material«, meint Horden. Wie oft habe er angehende Architekten gefragt: »Wie schwer ist das?«, um einen überarbeiteten, eleganteren Entwurf zu erhalten. Wie eine solche Architektur konkret aussehen kann, zeigt seit November 2005 das »O2 Village« inmitten der Studentenstadt Freimann. Das Münchner Studentenwerk ließ eine Miniatursiedlung aus zunächst sieben kompakten Wohnwürfeln errichten. 16 Das Innenleben des gerade 6,50 m2 großen »micro compact home« von Horden, Cherry, Lee Architects aus London und Haack + Höpfner Architekten aus München lässt sich dank versenkbarer und flexibler Möbel im Handumdrehen umbauen. Das mobile Wohnmodell bietet den Studenten in einer Stadt mit wenig bezahlbarem Wohnraum eine kostengünstige Alternative. Das Leichte wirkt schwer nach in der Bauwelt, als subversive Botschaft, Ressourcen anders, nämlich intelligenter einzusetzen. Ephemere Architekturen, die genau dann entstehen, wenn sie gebraucht werden und wie Jahrmarktsbuden oder Zeltstädte wieder verschwinden, haben die Chance, ein zen-trales Diktum der Moderne einzulösen: Weniger ist tatsächlich mehr. Oder wie Calvino meinte: »So nähern wir uns auf unserem Kübel reitend dem neuen Jahrtausend, ohne Hoffnung, dort mehr vorzufinden als das, was wir selber dort hinzubringen vermögen. Beispielsweise durch Leichtigkeit (...).«10 Welches Minimum? Kleinstarchitekturen zum Wohnen Shigeru Ban, beheimatet in Japan, wo Kleinststrukturen, die jede Nische besetzen, das Straßenbild von Millionenstädten wesentlich prägen, ist weltweit bekannt geworden mit seinem japanischen Pavillon für die Expo 2000 in Hannover. Zusammen mit Frei Otto hatte Ban ein Geflecht von Papprollen entworfen, die bis zu 40 m lang und 12 cm dick sind. Über Steckverbindungen sind sie zusammengefügt und untereinander mit Polyesterbändern verschnürt. Ein speziell imprägniertes Gewebe aus Textilien und Papier bildet die Dachhaut. Dass der Japaner nach dem gleichen Prinzip für das UN-Hochkommissariat bereits in Ruanda Flüchtlingsunterkünfte errichtet hatte, ging angesichts des spektakulären Expo-Baus unter. 50 Prototypen hatte er getestet, alle aus Papprohren, die insbesondere Termiten widerstehen mussten. Ban ersann eine Konstruktion aus vorgefertigten Plastik-Steckverbindungen, über die Planen als Wind- und Wetterschutz gezogen wurde. Ein verwandtes System hatte Ban 1994 bereits nach dem verheerenden Erdbeben von Kobe eingesetzt. Auf ausgedienten und mit Sand gefüllten Bierkästen entstanden Notunterkünfte aus vertikalen Pappröhren, Materialien, die kaum mehr als 2000 Euro pro Einheit kosteten und leicht zu entsorgen waren. Bisweilen ist der Krieg doch Vater aller Dinge. Das Militärzelt »Eureka RDS« (Rapid Deployable System) von Johnson Outdoors – nach eigenen Angaben das augenblicklich am schnellsten zu entfaltende Notzelt der Welt – ist ein kleines großes konstruktives Wunder. Das knapp 10 m lange Notzelt lässt sich von vier bis fünf Helfern in nur 14 Minuten aufbauen. Möglich macht dies ein faltbarer Aluminiumrahmen, der selbst gerade 315 kg wiegt, maßgeblich entwickelt von Chuck Hoberman. Er koppelt Scherensysteme zu dreidimensionalen Tragwerken, die sich räumlich entfalten lassen. Daraus entstanden auch die kinetischen Spielzeuge, die durch schieben, ziehen und drehen zu dreidimensionalen Objekten werden. In Zentraleuropa ist von solch souveränem Umgang mit dem Minimum wenig zu spüren. Bauen ist eine ernste Angelegenheit, eine Sache von Normen und Vorschriften, von Abstandsflächen und bewährten Standards. Kein Wunder, dass Mikroarchitekturen hier einen Grad von Perfektion erreichen, der weit über das Pragmatische, weit über das Notwendige hinausgeht. Als der Münchner Konzeptkünstler Stefan Eberstadt 2004 das Rucksackhaus vorstellte, das wie eine kubische Amöbe an ein vorhandenes Haus andockt und dessen Infrastruktur mitnutzt, war das Interesse groß. Selbst Boulevardzeitungen stürzten sich auf den Exoten unter den Häusern, ohne das subversive Element dieses 2 t schweren parasitären Baus wahrzunehmen. Im Grunde hatte Eberstadt die Prinzipien seiner Kunst – schwarze Durchbrüche und Weißflächen – in die dritte Dimension übertragen und einen Kunstkubus geformt, der hoch über dem Bürgersteig mehr an ein perforiertes Blech erinnerte als an ein schwebendes Zimmer. Je nach Perspektive wurde das Rucksackhaus denn auch als Kunststück, bewohnbare Skulptur oder Antwort auf urbane Bedürfnisse nach Veränderung und Transformation wahrgenommen. Fast fünf Stunden dauert es, bis das Rucksackhaus an einer vorbereiteten Fassade andockt. Ein Autokran hievt die Box, ein mit Schichtholzplatten und Birkensperrholz verkleideter Stahlrohrkäfig, in die Höhe und befestigt sie über vorgebohrte Löcher in der Fassade. Das alleine würde zur Fixierung nicht reichen. Zwei Stahlseile zurren den durch Fenster an allen Seiten gelochten Wohnparasiten über Umlenkrollen an der rückwärtigen Fassade fest. Die Fensteröffnungen im Boden aus 2,5 cm starkem absturzsicherem Acrylglas. Das ausgefallene Konzept brachte es bis zur Architektur- biennale nach Vendig, getreu dem Motto des deutschen Pavillons von 2006 »Convertible City – Verwandelbare Stadt«. Schutzbauten nach dem Erdbeben in Ruanda, 1998; Shigeru Ban Architects Infrastruktur zwischen Architektur und Kunststücken An der Grenze von Architektur, Kunst und Design tut sich etwas. In bester Tradition von Tee- und Lusthäusern zeigen die alljährlichen Pavillons der Serpentine Gallery längst nicht nur den Stand der Baukunst, sie beschreiben die ästhetischen Parameter unseres guten Geschmacks. Die Experimente verbindet oft nur eines: Sie sind nicht von Dauer, und diese Freiheit verleiht den temporären Pavillons eine Durchlässigkeit, wie sie sonst schwer 17 zu finden ist, durchlässig vor allem in Richtung Kunst und Design. Als der Soziologe Lucius Burckhardt 1981 ketzerisch bemerkte, Design sei unsichtbar, schreckte er die festgefügte Welt der Gestaltung auf. Der ehemalige Dozent an der Ulmer Hochschule für Gestaltung argumentierte systemtheoretisch. Er wollte sich nicht damit abfinden, einen Kosmos mehr oder weniger gut gestalteter Dinge zu kritisieren, eine nach Gegenständen eingeteilte Welt, er lenkte den Blick auf dahinterliegende Strukturen. Statt sich also auf das Design eines Autos zu beschränken, nahm er das Phänomen Mobilität ins Visier. Burckhardt war überzeugt, dass Objekte ihre eigentliche »Gestalt durch die Interaktionen des Entwurfsprozesses«11 erhielten. Dass Design »eine unsichtbare Komponente hat, die institutionell-organisatorische, über welche der Designer ständig mitbestimmt, die aber durch die gängige Art der Einteilung unserer Umwelt im Verborgenen bleibt«, will keiner mehr bestreiten. Das Unsichtbare der Versorgungsinfrastruktur ans Licht zu holen, mag ein weiterer Antrieb der Gestalter sein, wenn sie sich mit Reglerstationen einlassen, mit Tankstellen, Kiosken und Pavillons. Damit treten sie in Wettstreit mit einer anderen Profession, die sich der Gestaltung von Alltagsgütern verschrieben hat, den Industriedesignern. Architektur wie aus der Spritzgussmaschine, vergrößerte Designteile, die zufällig begehbar, bewohnbar sind. Genau das zeigte Rem Koolhaas 2006 mit seinem »Serpentine Gallery Pavilion« in London. Kein solider Bau stand da, sondern eine luftige Erscheinung. Das Dach, ein Heliumballon, schwebte über dem 5 m hohen Sockelgeschoss aus Polycarbonatwänden. Der flexible Luftraum veränderte sich mit dem Wetter. Bei Wind und Kälte sackte der Ballon in sich zusammen und isolierte das Erdgeschoss zusätzlich. Wand und Ballondach dienten zudem als Projektionsflächen für Lichtinstallationen und Filme. So entwarf der niederländische Architekt eine bewegliche Litfaßsäule, einen Informationsballon, der nicht nur seinen Vorgängern Paroli bot, sondern auch dem Duo Olafur Eliasson und Kjetil Thorsen. Diese errichteten ein Jahr später einen Illusionsraum, der zwar aus Stahl und dunkel gebeiztem Sperrholz bestand, aber seine Dimensionen vor den Zuschauern immer wieder aufs Neue verbarg. Temporär, experimentell und alles andere als solide, so reizten generell viele der Pavillons die Sinne ihrer Besucher. Dabei stehen sie nicht allein. Offenbar beleben Grenzüberschreitungen die einzelnen Gattungen. In der Designtheorie des 20. Jahrhunderts erweist sich die Frage von Inhalt und Form, von Technik und Hülle immer wieder als problematisch. Raymond Loewy, begnadeter Stylist, der etwa die Shell-Muschel und das Verpackungsdesign von Lucky Strike entworfen hat, beschreibt seinen ersten großen Auftrag, den Gestetner-Vervielfältiger (einen Matritzen-Kopierer) zu modernisieren, in seinem Erfolgsband »Hässlichkeit verkauft sich schlecht« wie folgt: »So beschloss ich, mich auf eine Amputation der vier Beine und auf plastische Chirurgie am Körper zu beschränken.« Loewy propagiert ein »face-lifting«: »[Ich würde] einfach all die kniffligen Maschinenteile in eine saubere, wohlgeformte und leicht abzunehmende Hülle einkapseln. Dann würde ich das Rad, die Kurbel und das Tablett neu entwerfen. Das Ganze würde schließlich auf vier schlanke, aber feste Beine gesetzt, munter angemalt und in das Geschäftsleben zurückgeschickt werden.«12 Was aber, wenn die Maschinerie so groß wird, dass ihre Verkleidung ein Stück Architektur hervorbringt? Deffner Voitländer Architekten aus Dachau nutzten die Gestaltung einer Gasübergabestation der Stadtwerke für ein interessantes Experiment: die Verkleidung, die verhüllt und zugleich enthüllt. Wer die Gasübergabestation mit ihrer zitronengelben Hülle aus 18 glasfaserverstärktem Kunststoff sieht, deren Abgasschläuche aus dem Dach wuchern, erlebt Technik zum Anfassen: Rohre, Stangen, Schalter und Ventile ziehen sich als technische Zeichnung um die Außenflächen. Die »Blackbox«, das geheimnisvolle Innenleben der Technik, haben die Architekten auf die Gebäudehülle projiziert. Nachts leuchtet die Station von innen wie eine überdimensionale Laterne. Steht hier nun ein unverhältnismäßig großes Stück Design? Oder doch »nur« Architektur? In jedem Fall ist die Frage der Hülle für die Beantwortung solcherlei Grenzgängerei entscheidend. Sie ist selbstreflexiv und pragmatisch, zudem preiswert. Loewy jedenfalls konnte ästhetischen Entscheidungen immer eine pragmatische Seite abgewinnen, eine Entwurfslogik vorführen, die selbst für die Gasübergabestation gültig scheint: »Die Hülle verbarg nicht nur all die kleinen Vorrichtungen, die vorher freilagen, sondern hatte auch noch andere Vorteile. Solange die Einzelteile sichtbar waren, mussten ihre Oberflächen bearbeitet, vernickelt und handpoliert werden. Und das waren sehr kostspielige Arbeitsgänge.«13 Große Utopien mit wenig Material Am ehemaligen Stuttgarter Institut für Leichte Flächentragwerke wandelte sich unter Frei Ottos Leitung der Architekt zum Wissenschaftler, um in Versuchsreihen beispielsweise die Oberflächenspannung von Seifenlaugen zu erforschen. »Der moderne Architekt«, forderte Frei, »muss das Beste und Passendste nehmen, gleichgültig, woher es stammt. Er muss erfinden, experimentieren, entwickeln und forschen.«14 Gleich ob mechanisch vorgespannte Membranen, krakenähnliche Schutzdächer, die bei Open-Air-Veranstaltungen Schutz bieten, Seilnetzkonstruktionen, die mit minimalem Aufwand große Flächen überspannen, oder Pneubauten – die Suche nach minimaler Architektur ist Frei Ottos Berufung. So entstanden nicht nur Megaprojekte wie 1971 die Projektstudie »Stadt in der Arktis« oder 1972 die Olympischen Sportstätten in München, sondern so elegante Miniaturarchitekturen wie zehn Bühnenschirme für die Konzerttournee von Pink Floyd 1976, die zu den subtilsten Architekturen der 1970er-Jahre zählen: Schirme wie Pfifferlinge, die an langen Stengeln nach oben wachsen und sich langsam entfalten. »Don’t fight forces, use them« – kämpfe nicht gegen Kräfte, nutze sie – war ein Grundsatz von Frei Ottos amerikanischem Pendant, dem Tüftler und Universalgelehrten Richard Buckminster Fuller. Ob dieser nun das Bild vom »Raumschiff Erde« erfand oder das »Dymaxion-Prinzip«15 vermarktete, Buckminster Fuller brachte das Branding und Marketing seiner ganzheitlichen Designphilosophie gleich mit: »To do more with less«16 wurde zum geflügelten Wort. Nicht nur das, Buckminster Fuller setzte es im schwebenden »Dymaxion House« um, das wie ein Segelschiff von einem mittigen Mast abgespannt war. Buckminster Fuller sei glücklicherweise kein Architekt, begann Harvey W. Corbett, Vorsitzender der Architectural League, am 9. Juli 1929 einen Diskussionsabend über das »Dymaxion House«. »Er ist auch kein Ingenieur. Er hat nichts von dem uns Bekannten.«17 Corbett war durchaus angetan von Buckminster Fullers Ansatz. Er sähe »keinen Grund, warum Häuser nicht in Großserie produziert werden sollten wie andere Alltagsgüter«18, fuhr er fort. Nichts davon trat ein. Buckminster Fuller aber wirkte weiter – als Lehrer. Er errichtete Tragwerke aus Aluminium, Holz, Pappe oder Bambus. Acrylglasscheiben machten Kuppeln zu ultraleichten Lichtinstallationen. Auf der Weltausstellung 1967 in Montreal bewiesen seine geodätischen Dome und Frei Ottos Membrandächer, wie klein die Welt geworden war. Mit ihnen lieferten sich Alte und Neue Welt einen regelrechten Wettkampf der Konstruktionskon- Aufbausequenz Militärzelt »Eureka RDS« (Rapid Deployable System), 2006; Chuck Hoberman fü r Johnson Outdoors Eureka Brand 19 Montage und Befestigung des Rucksackhauses im Rahmen einer Installation fü r die plan05 in Köln, 2005; Stefan Eberstadt zepte. Hier die gewaltige geodätische Weltkugel der Amerikaner aus kurzen Stäben, die an den Kreuzungspunkten verbunden waren, zu Polyedern wuchsen und schließlich von einer Kunststoffhaut überspannt wurden. Dort eine künstliche Landschaft, ein wogendes Zeltdach aus Stahlseilen und transluzentem Polycarbonat. Technologie, Architektur und Ingenieurskunst verschmelzen zu immer neuen, fantastischen Leichtbauten. Was ist aus den blubbernden Utopien der 1960er-Jahre geworden? 120 t Wasser gurgeln um den Fuß der von dem Unternehmen Festo konstruierten Pneuhalle Airquarium des Industriedesigners Axel Thallemer. Der prall gefüllte Ring verleiht der Kuppel Standfestigkeit. Himmelblau schimmert ihr Gewebe aus Kunststoff. Keine Stützen, nirgends. Nichts als Luft trägt die 8 m hohe Halbkugel; über eine Schleuse gerät man in das Innere. Ihre Membran wölbt sich so elegant nach oben, dass man der Linie unwillkürlich folgt. Airquarium fügt Wasser und Luft so selbstverständlich in den Kanon der Baustoffe, als wären sie Holz oder Stein. Mehr noch: Sie werden zu Katalysatoren der reinen Formgebung, in der Konstruktion und Hülle – Haut und Knochen des Gebäudes – zusammenfallen. Inspiration für die Pneuhalle boten Blasen, die über ihre gespannte Haut gleichmäßig Lasten abtragen. Auffüllen und Haustechnik anschließen – fertig ist die mobile Ausstellungs- und Veranstaltungshalle. Zwei Schritte, die eher an die Inbetriebnahme eines Sodageräts denken lassen als an ein Stück Architektur. Genau darin liegt ihr Reiz. Das Große im Kleinen Das Große verliert sich gern im Kleinen, Architekten zeigen als 20 Totalgestalter eine Vorliebe für überschaubare, scheinbar banale Aufgaben. Wenn heute die Grenzen zwischen Bauen und Industriedesign verwischen, hat das ganz pragmatische Gründe: Beide Professionen arbeiten mit den gleichen Werkzeugen, mit CADProgrammen sowie CNC- und Rapid-Prototyping-Produktion. Der Graben zwischen Einzelstück und Serie schwindet, dafür erhöht sich der Wettlauf der Ideen, gleich, aus welcher Ecke sie kommen. Im »Design-Lexikon Deutschland« stehen sie inzwischen einträchtig nebeneinander: Peter Behrens und Dieter Rams, Walter Gropius und Luigi Colani, ausgebildete Designer, Künstler und Aerodynamiker, durch Zusätze wie »Architekt und Produktdesigner« oder »Architekt, Möbel- und Produktdesigner« charakterisiert. Wenn Mikroarchitekturen tatsächlich im Grenzbereich zwischen Design, Kunst und Bauwerk anzusiedeln sind und eine Einteilung zugleich eine Frage des Blickwinkels wird, drängt sich eine andere Perspektive auf, die verdeutlicht, was Ausstellungsstück ist, was Wohnparasit oder Wohncontainer: ihre gesellschaftliche Relevanz. Mikroarchitekturen mögen in Mitteleuropa hochtechnisierte temporäre Lösungen für konkrete Anforderungen sein, in der sogenannten Dritten Welt jedoch Lebensnotwendigkeit, geschickte Improvisation all derer, die sich ein echtes Haus nicht leisten können. Wo beginnt Architektur? Diese Frage stellt sich bekanntlich nicht nur bei der Urhütte, sie setzt vor allem dort an, wo es um das Minimum von Wohnen geht. Heißt das ästhetische Prinzip einer übersättigten Wohlstandsgesellschaft Reduktion, so geht es bei vielen Notsiedlungen ums nackte Überleben. Zwischen hochpreisigem Minimalismus und purer Not pendeln bemerkenswerte Lösungen, raffinierte Mikroarchitekturen für jeden Kontext, unabhängig von den Mitteln, die in ihre Entstehung geflossen sind. Gasü bergabestation, Dachau, 2004; Deffner Voitländer Architekten Gekürzter Auszug mit freundlicher Genehmigung aus: „im DETAIL: MIKROARCHITEKTUR“, Christian Schittich (Hg.), Edition Detail (siehe auch Rezension auf S. 25) 10 Ungers, Oswald Mathias: Mass. Zahl. Proportion. In: O. M. Ungers – Architekt. 14 20 ebd., S. 11 15 30 Venturi, Robert; Scott Brown, Denise; Izenour, Steven: Lernen von Las Vegas. 16 40 Neologismus aus Dynamik und Maximum Vgl. die Betrachtungen von Joachim Krausse. Krausse, Joachim: Buck- Zur Ikonographie und Architektursymbolik der Geschäftsstadt. Basel 1978 minster Fullers Vorschule der Synergetik. In: Buckminster Fuller, Richard: Will Alsop, Wiel Arets, Gary Chang, David Chipperfield, Denton Corker Bedienungsanleitung fü r das Raumschiff Erde und andere Schriften. Dresden 1998, S. 213 – 306 Marshall, Dezsö Ekler, Massimilliano Fuksas, Future Systems, Zaha Hadid, Toyo Ito, Tom Kovac, Greg Lynn FORM, Alessandro Mendini, Morphosis, 17 SANAA und UNStudio. 50 Rauterberg, Hanno: Barock aus dem Rechner. In: DIE ZEIT Nr. 45 /2005 60 Calvino, Italo: Sechs Vorschläge fü r das nächste Jahrtausend. Mü nchen 1991 70 ebd., S. 25 80 ebd., S. 37 Buckminster Fuller, Richard: Your Private Sky: Diskurs. Hrsg. von Joachim Krausse und Claude Lichtenstein. Baden 2001, S. 90 MVRDV, Juan Navarro Baldeweg, Jean Nouvel, Dominique Perrault, 90 Bach, Klaus; Burkhardt, Berthold; Otto, Frei: Seifenblasen. Forming Bubbles (IL 18). Stuttgart 1987, S. 11 Stuttgart 1994, S. 10 18 ebd. Herwig, Oliver: Muskelbepackte Luftnummern. Leichtbaukonzepte gewinnen in der Architektur immer mehr an Bedeutung. In: Frankfurter Rundschau 27.09.2003 10 11 ebd. [6], S. 48 Burckhardt, Lucius: Design ist unsichtbar. In: Design ist unsichtbar. Hrsg. von Helmut Gsöllpointer, Angela Hareiter und Laurits Ortner. Wien 1981, S. 13 – 20 12 Loewy, Raymond; Weseloh, Hans Achim: Hässlichkeit verkauft sich schlecht. Die Erlebnisse des erfolgreichsten Formgestalters unserer Zeit. Dü sseldorf 1953, S. 73 – 81 13 ebd. 21 22 artefakt Total verklemmt Clamp-a-Leg von Designer Jorre van Ast stach an Qubique und Neue Räume gleich ins Auge: das hölzerne Tischbein, welches in eine einfache Metalleinspannung gedreht ist, ermöglicht die schnelle Umwandlung einer Platte zu einer Arbeitsfläche. Clamp-a-Leg ist materialsparender als ein Gestell, lässt sich gut verschicken, lagern und aufbauen. Das Klemmenprinzip ist logische Konsequenz aus van Asts „Clampology Project“, für das er unterschiedlichste Klemmlösungen wie Klemmbücherstützen, Klemmgarderobenhalter oder Klemmkerzenständer entwarf. Die Tischbeine sind kompakter als jede Alternative und lassen kreativen Spielraum für den Nutzer, denn sie können individuell mit jeder Arbeitsplatte verbunden werden, z.B. einer alten Tür. [RC] de vorm | www.devorm.nl Twoinone: form follows emotion Das Basler Duo Thismade scheut sich nicht, mit seinem Schaukelpult zwei vermeintliche Widersprüche zu einem neuartigen Möbelstück zu vereinen: schaukelnd schreiben, lesen oder malen. Wer weiß, vielleicht ist Lernen im Schaukel-Flow ja sogar effektiver und statisches Sitzen ist ohnehin schlecht für den Rücken. Das Schaukelpult ist in zwei Größen erhältlich, als Version für verspielte Erwachsene und als Kindermöbel. Thismade entwickelt und produziert Möbel oder kleinere Dinge, die auf intelligenten, innovativen und oft radikalen Überlegungen beruhen und schön, funktional und perfekt verarbeitet werden. Die Einzelstücke und Kleinserien können direkt auf der Website von Thismade bestellt werden. [RC] Tadelloser Pop-Up-Schrank Diese einfache und wunderschöne Konstruktion aus zwei massiven Eichenboxen ist von Übersee-Schrankkoffern des 19. Jahrhunderts inspiriert. Geöffnet enthüllt „Trunk“ Regale, Auszüge, einen aufklappbaren Spiegel und ein organisches Hutgestell, wo sich bei anderen Schränken schnöde Kleiderstangen befinden. Weil er einen so schönen Rahmen für die von ihm aufbewahrten Dinge schafft, nutzt das französische Modelabel Kitsuné ihn als Pop-up Store bei einem temporären Engagement bei BARNEYS, New York. Mit modifiziertem Innenleben ist der Schrank auch als Bar namens „Drunk“ erhältlich. Die junge Designerin Gesa Hansen studierte an der Bauhaus-Universität Weimar und arbeitet nun von Paris aus für ihr Label „The Hansen Family“. „Trunk“ ist direkt bei thehansenfamily.com bestellbar. Foto: Nathalie Mohadjer Alle Fotos: Hersteller THISMADE | Breisacherstr. 86 | CH-4057 Basel | www.thismade.ch 23 500 MAL KOMPAKT. PLATZSPARENDE MÖBEL UND OBJEKTE FÜR KLEINE RÄUME Jennifer Hudson | DVA | dt. | 256 S. | 29,95 EUR | 40,90 SFr Platz ist in der kleinsten Hütte, vorausgesetzt, man weiß den vorhandenen Raum richtig zu nutzen. Jennifer Hudson zeigt, wie es geht. Auch aus einer winzigen Single-Wohnung kann man etwas machen. Das Buch stellt 500 ebenso pfiffige wie trendige Design-Ideen vor, die beim Platzsparen helfen. Praktisch: die Internetadressen der Herstellerfirmen werden gleich mitgeliefert. Hudsons Geheimrezept lautet: Multifunktionalität. Stühle lassen sich stapeln und Betten dienen tagsüber als Sofas. Andere Möbel machen tote Ecken – Treppen oder Dachschrägen – nutzbar. Spiegel können helfen, den Raum optisch zu vergrößern. Entscheidend auch die richtige Beleuchtung. Die Autorin ruft dazu auf, die Lebensgewohnheiten zu überprüfen und sich auf wenige Stücke zu beschränken. Weniger ist mehr. Aber beim Design muss man trotzdem keinerlei Abstriche machen. [WEI] text DIE ODYSSEE. EIN POP-UP-BUCH Sam Ita | Knesebeck | dt. | 16 S. | 29,95 EUR | 43,50 SFr In den 1960er Jahren wurde versucht, Kindern und Jugendlichen mit den „Illustrierten Klassikern“ Werke der Weltliteratur in Comicform nahezubringen. Das Rezept funktioniert bis heute. Und so legt auch der Knesebeck Verlag seit einiger Zeit Literaturklassiker als Comic vor. Doch um gegen Kino und Game Boy bestehen zu können, muss man sich heute schon etwas einfallen lassen. Die Lösung: ein Buch mit special effects. Sam Ita hat aus den Irrfahrten des Odysseus ein wunderbares Pop-Up-Buch gemacht. Der Autor beschränkt sich dabei auf die Schlüsselszenen der antiken Heldensaga und präsentiert den Klassiker kindgerecht im Funny-Stil. Die Hand des bösen Zyklopen Polyphem greift nach dem Leser, dreidimensionale Meeresungeheuer drohen das Schiff unseres Helden zu verschlingen und Göttervater Zeus wirft mit Blitzen. Kann Odysseus diese Gefahren meistern? [WEI] IM DETAIL: MIKROARCHITEKTUR Christian Schittich (Hg.) | Edition Detail | dt. | 176 S. | 69,90 EUR | 96,60 SFr Das kleinste Hotelzimmer der Welt? Findet sich in Japan. Das Capsule Hotel in Kyoto gleicht einem Schließfach und ist garantiert nichts für Leute mit Platzangst. Dann doch lieber das Beach House, das trotz einem Grundriss von gerade einmal 3,52 x 7,52 Metern allen Luxus bietet. Noch ein bisschen kleiner: die St. Benedikt Kapelle in Kolbermoor. Ein durchdachtes Gotteshaus en miniature, das trotzdem seinen Zweck erfüllt. Christian Schittich stellt diese und andere kleine Gebäude vor. Vom Kiosk über die Imbissbude bis zur Bushaltestelle. Die kompakten Bauten prägen unser Stadtbild und werden doch meist übersehen. Zu Unrecht. Die Funktionsfähigkeit der Gebäude steht zwar im Vordergrund, aber dennoch nutzen die Architekten oft den winzigen Spielraum für ungewöhnliche Entwürfe. Besonders chic: das futuristische Baumhaus „Loop Rendering“, für das man freilich schwindelfrei sein sollte. [WEI] 25 spezial Hocker / stool / tabouret Das ultimative Kompaktmöbel Man braucht ihn. Er passt überall hin. Er dient uns auch als Beistelltisch, Kindermöbel, oder er kommt gleich als Truhe daher. Er stört nicht. Denn er ist ein schönes Objekt. Designer gestalten gerne Hocker, die Auswahl ist groß! Stitching Concrete | Concrete Canvas | wasser- und feuerfest, UVresistent und stabil | Design: Florian Schmid | www.florian-schmid.com Hocker P 101 in weiß | Sitzschale Birke schichtverleimt, HPL weiß, matt; Beine massives Eichenholz geölt | Design: Brettgeschichten | www.brettgeschichten.net Hocker h45-senior – dreibeinig | Birkenschichtholz laminiert oder geölt, Metallverbindungen | Design: nachacht Berlin | Hersteller: artificial jürgen j. burk | www. nachacht.de | www.artificial.de Aufbewahrungsbox AVANTO | Furnierschichtholz Kerto | Design: Jukka T. Tapio | Hersteller: www.punkalive.fi | erhältlich bei www.green-living-berlin.de 26 Klapphocker One_Shot.MGX | Polyamid 3D-Druck | Design: Patrick Jouin | Hersteller: MGX by Materialise | www.mgxbymaterialise.com Klapphocker Poly Prop | Design: Adrian und Jeremy Wright | www.designwright.co.uk Hocker Sewing | Birkenholz, Nylon | Design: Ryo Mitao + Design Schwarzwaldhocker | Hocker mit Bollen aus Wollfilz Soil | Hersteller: www.designsoil.jp | Design: Doris Gassmann | Hersteller: Raumgestalt | erhältlich bei www.seipp.com Bamberger Hocker | Eisenblech geMultifunktionsobjekt Scalo | Leiterbox, Trittleiter, Hocker, lasert, gekantet, verschraubt, pulver- Beistelltisch, Regal | geformtes Schichtholz Esche natur, beschichtet | Design: Stefan Eberstadt innen Laminat | Design: Beoc | Hersteller: Cerruti Baleri | erhältlich bei: www.connox.de 27 persona Im Gespräch mit Prof. Stefan Diez Stuttgart und seine starke Infrastruktur für Designer Gute Gestaltung und Designförderung stehen im Mittelpunkt der blickfang-Messe, die vom 9. bis 11. März wieder in Stuttgart (und vom 23. – 25. März in Basel) ihre Zelte aufschlägt. Möbel, Mode und Schmuck der jungen Designszene werden anlässlich des 20-jährigen Jubiläums mit neuen Inhalten auf vergrößerter Fläche präsentiert. Kuratiert wird die Messe von Stefan und Saskia Diez. Cordula Fröhlich sprach mit Industriedesigner Stefan Diez, Professor an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe über aktuelle Tendenzen und Anforderungen an das Design der Zukunft . Herr Diez, die blickfang-Organisatoren haben Sie bereits 2011 als „Kurator des Jahres“ für die internationale Designmesse gewonnen. Im Wiener MAK - Österreichisches Museum für angewandte Kunst I Gegenwartskunst fand der blickfangdesignworkshop statt, an dem Kreative der jungen internationalen Möbel-, Mode- und Schmuckszene die Möglichkeit hatten, für die blickfangedition Objekte zu überarbeiten und weiterzuentwickeln. Die ersten Stationen in Wien und Zürich sind bereits erfolgreich über die Bühne gegangen, nun wartet der Standort Stuttgart auf die Innovationen für 2012. Welche Tendenzen und Trends stehen für dieses Jahr im Fokus der blickfang? Prof. Stefan Diez; Foto: Robert Fischer 28 Generell kann man sagen, dass, bedingt durch die Möglichkeiten junger Designer ihre Ideen selbst in Produkte zu übersetzen, solche selbst entworfenen und selbst produzierten Produkte Stuhl CHASSIS; Hersteller: Wilkhahn; © SDO 29 immer häufiger anzutreffen sind. Heutzutage ist man mit einem Computer, einem FedEx und PayPal Account praktisch eigener Produzent. Der Trend wird sich 2012 fortsetzen. Die starke Infrastruktur im Raum Stuttgart wird das noch verstärken. Welche Eindrücke haben Sie in Wien und Zürich gewonnen, die zu programmatischen Änderungen in Stuttgart führen? Unser Beitrag wird in dieser Saison nicht zu programmatischen Änderungen führen. So was braucht Zeit. Gibt es regionale Besonderheiten, die gerade für Stuttgart sprechen? Die Stuttgarter haben eine unglaubliche Infrastruktur und bilden, im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Bayern, viel mehr Studenten im Design aus. Sie sind mit dem Designpreis 2012 der Bundesrepublik Deutschland in Gold für Houdini von e15 und in Silber für Chassis von Wilkhahn ausgezeichnet worden. Was bedeuten diese Preise für Sie? Ich freue mich über die Auszeichnungen. Manche sind wichtig, vor allem bei der Industrie, die sich oft lieber auf die Meinung anderer verlässt. Ihre Stuhlkreation Chassis ist in einer aus der Autoindustrie bekannten Space-Frame-Technologie entwickelt worden. Welche Rolle spielen die Materialität der Rohstoffe und andere technische Features für Ihr Design? Technik, Material und Verarbeitung können dazu beitragen, dass für das Design neue Spielräume entstehen und der Hersteller einen Grund bekommt, sich selbst mit Begeisterung auf ein Thema einzulassen. Das führt zu Stolz und kann eine ganze Firma hinter einem Projekt stehen lassen. Für den Universalstuhl Chassis gelten wichtige Designkriterien. Er ist stapelbar, multifunktional, minimalistisch und durch seine modulare Vielfältigkeit auch nachhaltig. Sehen Sie in diesen Kriterien grundlegende Zukunftstendenzen? Die Kriterien, die ich bei Chassis universeller anwendbar sehe, sind seine Robustheit, die Recyclebarkeit durch Materialtrennung und die Möglichkeit, das Produkt nach Jahren der Benutzung reparieren und überholen zu können. Erfüllen die Produkte der Jungdesigner, die auf der Blickfang in Stuttgart ihre Produkte vorstellen, ebenso diese Kriterien? Sicherlich ja, wobei das Besondere der meisten Aussteller eine regionale Produktion ist, die an sich einen Wert darstellt und in meiner Arbeit selten von Bedeutung ist. So ist wohl ein Messebesuch unabdingbar! Sie selbst haben sich bereits für renommierte Firmen wie Authentics, Bree, Rosenthal oder Thonet einen Namen gemacht. Sie setzen auf Teamwork und historische Recherche, um die Rolle der Transformation im Design zu optimieren. Welche weiteren Design-Interessen verfolgen Sie, wenn Sie für so vielfältige Sektoren des Interiorbereichs tätig sind? Für unterschiedliche Bereiche zu arbeiten bringt das Anfängerglück und den Vorteil der Überraschung mit ins Spiel. 30 Stuhl «Leo» von Stefan Diez Nicht zuletzt haben Sie auch mit dem Künstler Tobias Rehberger zusammengearbeitet – wie wichtig ist für Sie die Schnittstelle zwischen Kunst und Design, wo würden Sie eine Grenze ziehen? Tobias bestellt bei uns manchmal Möbel, die er für seine Projekte benötigt. Darüber hinaus sind wir in seine Projekte wenig involviert, obwohl wir uns gut kennen und uns gelegentlich und zufällig in seiner Lieblingsbar in Frankfurt über den Weg laufen. Natürlich birgt die Schnittstelle zur Kunst Möglichkeiten. Genau wie die zum Grafik Design und zur Musik und Mode. Die Grenzen verschwimmen, was mich aber nicht stört und einmal eher ein Problem für die Kunsthistoriker werden dürfte. Wir beschäftigen uns im Büro gerade selbst mit einem Projekt zum Thema „Pre und Post Production“. Dazwischen liegt für mich Industriedesign. Wir machen das zusammen mit einer Galerie in München. Wir werden sehen, was dabei herauskommt. Als Professor für Produktdesign an der HfG in Karlsruhe stehen Sie in direktem Kontakt zu den Nachwuchsdesignern. Die Französin Charlotte Talbot wurde für „Les Grappes“ in Zürich mit dem blickfang Designpreis in Gold ausgezeichnet. Welche Anforderungen an das Design der Zukunft im Kontext von Innovation, Umwelt und erneuerbaren Energien sind für Sie relevant? Ich würde den Kontext gar nicht so vordefinieren. Mir liegt aber sehr an der Schlüssigkeit in den Arbeiten der jungen Designerinnen und Designer. Und daran, dass gewisse Komplexitäten, welche die aktuelle Situation mit sich bringt, auch berücksichtigt werden. Man kann die Dinge also nicht isoliert betrachten. Sie haben ein Hochschulprojekt in Kooperation mit BASF zum Thema Solarthermie gestartet. Sehen Sie in diesem Zusam- menhang Chancen auf Veränderungen hinsichtlich einer ökonomisch und ökologisch verantwortlichen globalen Lösung und kann das Design darauf Einfluss nehmen? Die BASF arbeitet an einem Material, welches Sonnenkollektoren in Zukunft freier gestaltbar machen wird. Somit ist es denkbar, dass solche Kollektoren einen viel größeren Einfluss auf das Stadtbild der Zukunft haben werden. Hier einen Ausblick zu schaffen, hier vielleicht zu einer neuen Utopie zu gelangen, ist Aufgabe von Designern, Architekten und Künstlern. Ich hoffe, wir können die Resultate in Mailand auf dem Salone präsentieren, wo unsere Schule, wie jedes Jahr, eine Ausstellung macht. Da darf man wirklich gespannt sein! Ihr Design zeichnet sich auch durch eine reduzierte Formensprache aus und Sie legen Wert auf präzise Beobachtung (form follows function). Welche Impulse sind für Ihr Design maßgebend? Ich frage mich bei jedem Detail, ob es der Idee hilft oder unwichtig ist. Somit hat meine Arbeit etwas mit aufräumen zu tun. Das Resultat versucht, mit wenig Ballast auf den Punkt zu kommen. Auf der bodw (Business of Design Week) in Hong Kong waren Sie gerade als Referent zugegen. Welche Anstöße konnten Sie für den asiatischen Markt geben und haben die internationalen Eindrücke Einfluss auf Ihr kreatives Schaffen? Die HKBODW war ein großartig organisiertes Ereignis. Wir haben neue Bekanntschaften geschlossen und alte vertiefen können. Die meisten haben die Tage genossen, sich die Gedan- ken von anderen Designern zeigen zu lassen, nur wenige sind in die Rolle des Besserwissers geschlüpft. Ich selbst habe meine Arbeit mit chinesischen Herstellern meist im Positiven im Gedächtnis behalten, lehne aber das politische Umfeld ab, weswegen ich versuche, unsere Produkte in Europa herstellen zu lassen. Hinzu kommt, dass Innovationen in China nicht unbedingt in sicheren Händen sind, respektive, der Konkurrenz hierzulande schnell zur Verfügung stehen. Aber das ist ja allgemein bekannt und Grund für so viele gleiche Produkte unterschiedlicher Marken. Langweilig, leider. Sie haben sich einmal kritisch über den profitorientierten chinesischen Markt geäußert. Ist diese Einstellung für Sie immer noch von Bedeutung? Jeder Markt ist profitorientiert. Das machen die Chinesen auch nicht anders als wir. Das besondere an der Zusammenarbeit mit China ist, dass im Konsumgütermarkt so gut wie keine chinesischen Marken in Europa vertreten sind. Wenn Sie eine Tasche im Laden für 100 Euro kaufen, bekommt der chinesische Hersteller dafür vielleicht 15 bis 20 Euro, wovon Material, Mieten, Werkzeuge, der Transport und die Arbeiter bezahlt werden müssen. Der Rest bleibt im Vertrieb hängen, also in Europa. Was soll man den Chinesen vorwerfen? Dass sie vom Kuchen auch was haben wollen? Was für Perspektiven birgt 2012 für Sie? Wir sind mit unseren bestehenden Kunden in sehr guten und erfolgreichen Beziehungen. Wir werden daran arbeiten und die ein oder andere neue Erfahrung machen. Zum Beispiel ein neues Projekt zusammen mit meiner Frau Saskia. 31 topos Ab sofort ist INFORM auch in Österreich erhältlich und informiert mit regelmäßiger Berichterstattung über das Designgeschehen des Alpenlandes. Den Anfang macht keine Geringere als Tulga Beyerle, Direktorin der VIENNA DESIGN WEEK. Sie verschafft hier einen ersten Überblick über österreichisches Design, über wichtige Namen, Labels und Designstudios, von denen INFORM künftig mehr erzählen wird. Tulga Beyerle Wer kennt österreichisches Design? Ein bekannter österreichischer Designjournalist fragt jeden seiner internationalen Interviewgäste, ob er österreichische Designer oder Designerinnen kennt - selten ist die Antwort richtig. Man fragt sich warum, denn wenn man Designkenner, ja sogar Laien auf das eine oder andere österreichische Produkt, wie ein KTM Motorrad oder den MAM Schnuller, aufmerksam macht, dann sind diese meistens sehr bekannt, sie werden nur nicht in Österreich verortet! Natürlich assoziiert so ziemlich jeder Design und Architektur aus Österreich mit dem 19. Jahrhundert oder, präziser ausgedrückt, mit dem Jahrhundertwechsel vom 19. zum 20. Jahrhundert und dann ganz konkret mit Wien. Josef Hoffmann, Adolf Loos, Otto Wagner – welcher Interessierte in Kunst, Architektur oder Design kennt diese Größen nicht. Vielleicht liegt es daran, dass im Ersten und Zweiten Weltkrieg nicht nur halb Europa vernichtet wurde und in Ruinen hinterlassen lag, sondern auch in Österreich fast die gesamte kreative Szene der Architektur, Kunst und des Design entweder ermordet oder vertrieben wurde? Vielleicht liegt es auch daran, dass die führenden Persönlichkeiten einer Schule wie dem Bauhaus zu einem großen Teil geschlossen nach den USA emigrieren konnten und die damalige Geschichtsschreibung diese Gestaltungsrichtung über rechte Seite: YOU MAY. Möbel für den öffentlichen urbanen Raum: Bar und Bank, Konferenztisch und stille Ecke, Lounge, Bühne oder Arbeitsplatz. Design: Fidel Peugeot und Karl Emilio Pircher, Walking-Chair Design Studio Tulga Beyerle 32 GmbH, Wien 33 Der CAMCOPTER S-100 war 2009 das erste unbemannte Fluggerät, das auf der Paris Air Show je zu einer Flugvorführung zugelassen wurde. Das Design wurde nicht nur in Österreich mit dem Staatspreis für Design ausgezeichnet, sondern auch in den USA mit den Industrial Design Excellence Award. (Design: Gerhard Heufler, Hersteller: Schiebel) Jahrzehnte sehr erfolgreich vermarktet hat, während andere nicht minder begabte Architekten, verstreut auf der ganzen Welt, nie wieder einen geschlossenen Auftritt erreicht haben. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass sehr begabte Künstlerpersönlichkeiten schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts Österreich verlassen haben und sich erfolgreich in den USA etablierten (wie Rudolph Schindler, Richard Neutra, Friedrich Kiesler oder Bernard Rudovsky) und erst von der Nachkriegsgeneration der österreichischen Architekturszene als Teil ihrer eigenen Kultur wieder entdeckt wurden. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass sich Österreich in seiner Position am Rande eines Europas, welches bis 1989 durch den eisernen Vorhang getrennt war, im Land zwar gerne hochgelobt hat, aber in Wahrheit immer an einem Minderwertigkeitskomplex litt, der einen starken Auftritt nach außen nicht ermöglichte. Wie auch immer es war, dürr und langweilig ist die Designszene heute mit Sicherheit nicht. Über Design wird viel geschrieben, die Magazine sind kaum zählbar, immer mehr wichtige Blogs informieren uns über aktuelle Geschehnisse und halten uns am Laufenden über neueste Projekte oder den spannenden Nachwuchs aus der ganzen Welt. Aber man sollte sich immer wieder bewusst machen, dass Design eine sehr junge Disziplin ist, deren konkrete Definition noch immer nicht fertig geschrieben wurde. Auch wenn zwischen den beiden Weltkriegen das Bauhaus eine Avantgarderolle in der Ausbildung von Architektur und Design einnahm, so wurde im Bereich Design in Wahrheit Metall, Töpferei oder Weberei unterrichtet. Erst die rasante Entwicklung der industriellen Produktion änderte die 34 Lehre und ermöglichte den Berufsstand des Industriedesigners. Auf der Universität für angewandte Kunst in Wien, ehemals eine Kunstgewerbeschule, wurde bis in die Achtzigerjahre hinein neben Industriedesign auch Keramik und Metall in Form von Meisterklassen unterrichtet. Heute verfügt Österreich über drei relevante Schulen, neben der bereits erwähnten Universität für angewandte Kunst (Gründung 1867, Eröffnung 1868), die Kunstuni Linz (1947 als Kunstschule der Stadt Linz gegründet) und die Fachhochschule Joanneum in Graz (1995 Gründung des Studiengangs Industrial Design, welche sich speziell auf Transportation Design spezialisiert hat). Entsprechend verstärkt hat sich der österreichische Output an gut ausgebildeten DesignerInnen aller Sparten – Industriedesign, Produktdesign, Möbeldesign. Speziell Abgänger der Fachhochschule Joanneum sind als Industriedesigner in der ganzen Welt gesucht, arbeiten in großen Designstudios bis hin zur Designabteilung von Apple. Deren beruflicher Weg führt meist dazu, dass diese begabten Menschen nicht unter ihrem eigenen Namen bekannt werden, sie sind Teil eines großen Teams, aber einige dieser AbgängerInnen gehen bewusst einen anderen Weg und etablierten sich erfolgreich als Autorendesigner wie White Elephant oder Danklhampel. Auch in Linz entwickelt sich zunehmend eine dichte Szene und engagierte junge Büros wie March Gut arbeiten in einem interessanten, vielleicht auch für ein junges Büro völlig normalen Spagat zwischen Eigenentwicklungen, die sie selbst vermarkten, und im Auftrag großer Unternehmen wie Swarovski, Kneissl oder Silhouette. Um Österreichs Designszene zu verstehen, muss man sich eine Patrycja Domanska entwickelte eine Textildruckmaschine in Form einer Nähmaschine und präsentierte sie anlässlich der Vienna Design Week 2011. „Die Nähstemplerin / Stempelnäherin“ greift die Nähmaschine als zentrales Arbeitswerkzeug auf und verleiht dem vertrauten Gerät eine neue, spielerische Funktion. fast unsichtbare Grenze zwischen Industriedesign und großen Produzenten wie Auftraggebern im Westen und Autorendesign, Manufakturen und kleinen industriellen Betrieben im Osten vorstellen. So genau kann man die Grenze natürlich nicht ziehen, aber es ist auffallend, dass Unternehmen wie KTM (aktuell zum 11. Mal Gewinner der Rally Paris Dakar) und sehr große Designstudios wie Kiska Design (verantwortlich für das Design von KTM) nicht weit voneinander entfernt sind. Die Sportindustrie, das bereits erwähnte Unternehmen Swarovski, die weit mehr als glitzernde Kristalle herstellen (zum Beispiel sehr begehrte Ferngläser), KTM, Rosenbauer, Fronius oder Hagleitner arbeiten mit Studios wie Formquadrat, Zeug, Kiska oder idukk zusammen – alles Unternehmen, die ihren Sitz in den westlichen Bundesländern haben. Auch Porsche Design ist in Zell am See zu Hause und nicht in Wien. Aber wie so oft bestätigen Ausnahmen die Regel, so arbeitet auch die Designagentur Spirit Design mit Sitz in Wien unter anderem für einen der innovativsten und Design orientiertesten Hersteller von Feuerlöschfahrzeugen: Rosenbauer (Zentrale in Linz). Ein weiteres Beispiel ist aws designteam aus Wien, das verantwortlich für eine Reihe von Skibindungen, Skischuhen oder Snowboardschuhen für Produzenten wie HeadTyrolia, Elan oder Fischer ist. Gerade in Wien wird Industriedesign oft übersehen, dabei leistet zum Beispiel das Studio gp-designpartners relevante Arbeit und erhält entsprechende Auszeichnungen wie etwa für die Solarleuchte mia für das recht junge Unternehmen Hei, oder für Duschen und Badewannen von Artweger. Auch die sehr erfolgreichen industriellen Produzenten in und rund um Wien sollte man nicht übersehen, wie den Babyar- tikelhersteller MAM, AKG – eines der führenden Unternehmen für Mikrofone und Kopfhörer, oder Schiebel Electronics, bekannt für Minensuchgeräte oder Drohnen, konkret den Camcopter, entworfen von Gerhard Heufler, seit vielen Jahren als Studiengangsleiter von Industrial Design am FH Joanneum nicht zuletzt mitverantwortlich für den Erfolg dieser Schule. Wien und Umgebung wurde in den letzten Jahren vor allem bekannt für seine exquisiten Manufakturen, sei es J&L Lobmeyr, die Wiener Silber Manufactur, Augarten, oder die Wittmann Möbelwerkstätten. Diese reiche Produktionskultur, aber ebenso die dichte Designszene in Wien, auf ein öffentlich wirksames Podium zu heben, war Anlass für Thomas Geisler, Lilli Hollein und Tulga Beyerle 2007 die VIENNA DESIGN WEEK zu gründen. Speziell im Jahr Eins und Zwei des Designfestivals stellte die VIENNA DESIGN WEEK eine ganze Reihe von jungen begabten DesignerInnen aus Wien vor, wobei nicht wenige ursprünglich nicht aus Wien stammen. Aber bekanntermaßen ist Wien immer noch der Wasserkopf des Landes und zieht aus seiner neuen Position im Zentrum Europas nicht nur angehende DesignerInnen aus den eigenen Bundesländern an, sondern auch begabte Menschen aus Polen, Bulgarien, Kroatien und viele mehr. In den fünf Jahren des Festivals gelang es international diese Manufakturen einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen, junge DesignerInnen aus ganz Europa bewerben sich inzwischen um die Möglichkeit an dem speziellen Format Passionswege des Festivals teilzunehmen.Von Anfang an ging es darum, Wien als Designstadt auf einer größeren Landkarte zu positionieren und das gelang nicht 35 zuletzt durch die Einbindung spannender Büros aus Österreich, wie Polka, soda, dottings, Robert Rüf, LUCY.D, danklhampel, aws designteam, White Elephant, March Gut, breaded escalope, Vandasye, mischer‘traxler (2011 Designer of the Future Award Design Miami Basel), Marco Dessí oder Julia Landsiedl. format brigitte hürzeler 100% Schweizer Produktion www.format-aarau.ch in 36 basel erhältlich am nadelberg 37 Numen For Use, ein Studio welches in Wien und Zagreb zu Hause ist, zeigte 2009 auf der VIENNA DESIGN WEEK seine erste Tape Installation am Dachboden eines Wiener Hauses, deren Erfolgsgeschichte einen Weg durch die ganze Welt nahm, wie in Berlin auf dem dmy Festival oder in Belgrad bei Mikser (beides 2010, eingeladen von der VIENNA DESIGN WEEK), aber auch in Frankfurt (Schirn Kunsthalle), oder in Melbourne gezeigt wurde. Numen For Use arbeitet außerdem für internationale Hersteller von Möbeln oder Produkten, ebenso wie EOOS, Polka, Marco Dessí und viele mehr. Vielleicht ist das auch eine der wich- Nespresso Battery von mischer’traxler. An der Vienna Design Week 2010 machten die Designer Batterien aus 700 gebrauchten Kaffeekapseln, die Uhren antrieben. ALB Nespresso Wettbewerb 2010.; © Kollektiv Fischka tigen Erkenntnisse – glücklicherweise sind DesignerInnen heute nicht mehr davon abhängig, für Unternehmen im eigenen Land zu arbeiten: Die Mehrheit dieser erfolgreichen Büros hat Aufträge aus ganz Europa, aber schätzen Österreich als einen inspirierenden Ort zum Arbeiten. In dieser Art würde auch Walking-Chair, gegründet von einem Südtiroler und einem Schweizer, für die Entscheidung, in Wien zu bleiben argumentieren. Noch in den späten 80er Jahren war Wien irgendwo weit im Osten, jetzt ist es in der Mitte Europas angekommen und profitiert von seiner Lage wie von der Tatsache, dass es eine Stadt mit einer kulturellen Dichte ist, wie wenige andere Hauptstädte in Europa. Österreich ist klein und hat vielleicht immer noch nicht gelernt sein Designpotential so überzeugend und selbstbewusst zu vermarkten wie die Schweiz oder Holland, aber das macht es nicht weniger spannend. Und wenn man ehrlich ist, wie viele Designer aus Deutschland kennen Sie wirklich? VIENNA DESIGN WEEK 2012: 28.9. – 7.10.2012 | www.viennadesignweek.at weiterführende Links: www.eoos.com www.jeplus.at (Julia Landsiedl) www.numen.eu www.white-elephant.at www.polkaproducts.com www.patrycjadomanska.com www.marchgut.com http://valentinvodev.com www.robertruef.com www.breadedescalope.com www.dottings.com www.idukk.at www.lucyd.com www.zeug.at www.danklhampel.com www.kiska.com www.walkingchair.com www.formquadrat.com www.mischertraxler.com http://gp.co.at (gp designpartners) www.marcodessi.com www.awsdesign.cc www.vandasye.com www.spiritdesign.at 37 expo Stefan Schöbi Glaskunst – mit Brüchen Das Gewerbemuseum Winterthur in der Schweiz zeigt derzeit unter dem Titel «Glasklar» eine vielseitige Ausstellung zum Material Glas mit deutlichem Schwerpunkt auf seiner kunsthandwerklichen Verwendung. Sowohl der kulturgeschichtliche als auch der technische Hintergrund werden dabei gut dokumentiert, die Entwicklung der Verarbeitungstechnologien von Glas anschaulich erklärt. Weitere Ausstellungsaspekte gelten bautechnischen und industriellen Anwendungen von Glas. Kunsthandwerklich interessierte Besucherinnen und Besucher werden im letzten und größten Ausstellungsraum des Gewerbemuseums Winterthur eine großartige Auslage von 125 Objekten finden: Flakons aus grünem Kristallglas, Trinkgläser in allen (nicht nur zweckmäßigen) Ausprägungen, Teesets, Lampen und Vasen in mannigfaltiger Form und Gestaltung. Die Stücke stammen teilweise von bekannten Namen wie Wilhelm Wagenfeld, Adolf Loos oder Carlo Scarpa. Kunsthandwerk zwischen Gebrauchtglas und Kunstobjekt Die Objekte sind schwerpunktmäßig im Zeitraum der Dreißiger bis Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts entstanden. Auch ein Auftragswerk für das Gewerbemuseum, eine Ballonleuchte von Matteo Gonet, ist darunter. Vertreten sind insbesondere Pioniere des Gebrauchtglases, oft thüringischer Herkunft, daneben skandinavisches Glas und Glaskunst aus Murano. Die in diesem Raum ausliegende elf DIN A4-Seiten umfassende Dokumentation ersetzt dabei die Objekt-Legenden. Man hat den Eindruck, dass 38 die Ausstellungsmacher Markus Rigert und Claudia Cattaneo besonders hier jene «schillernde Vielfalt eines Materials» auf den Besucher wirken lassen wollten, welche die Ausstellungstexte versprechen: «Glas fasziniert und bezaubert.» Faszinierend ist bereits die amorphe Substanz von Glas: ein nichtkristalliner Feststoff, der in Fachkreisen als gefrorene Flüssigkeit bezeichnet wird. Verschiedene Eigenschaften machen Glas zum idealen Werkstoff: Es ist lichtdurchlässig, wasserdicht und geruchsneutral. Und: die Rohstoffvorräte für die Herstellung von Glas sind schier unerschöpflich. Der Werkstoff begleitet daher die Zivilisationsgeschichte der Menschheit seit langem. Glasauge oder Christbaumkugel Der inhaltliche und zeitliche Bogen, den die Ausstellung «Glasklar» spannt, ist entsprechend weit. Der Besucher wird zuerst mit dem Grundprinzip der Glasproduktion und den zum Einsatz gelangenden Rohstoffen vertraut gemacht. Ein kurzes Einsprengsel mit wertvollen Exponaten gilt frühen Glasprodukten bis zum Barock. Danach wird die Technologiegeschichte der Glasproduktion aufgerollt. Vom heutigen Standpunkt aus gesehen zeichnet sie sich durch zwei entscheidende Innovationsschritte aus: der Erfindung des Ziehglasverfahrens (ab 1904), welches die Produktion von günstigem Flachglas ermöglichte, das allerdings noch stark gewellt und optisch unruhig war, und der Einführung des Floatglasverfahrens (ab 1960), durch das planparalleles und optisch ideales Glas zu noch günstigerem Preis gegossen werden kann. Matteo Gonet, Glassworks Münchenstein: Ballons, 2007; © Copyright: Matteo Gonet, 2007 39 MÖBEL BADEN KOCHEN RESTAURIERUNG MÖBEL DIE PASSEN Wir entwerfen und bauen Möbel, die perfekt in Ihr Zuhause integriert werden. Ob es sich dabei um ein markantes Einzelstück oder ein schlichtes Möbel handelt, das sich unauffällig, aber maßgenau in Ihre vorhandene Wohnlandschaft einfügt, bestimmen Sie. Auch in Bezug auf Materialien und Oberflächenstrukturen können Sie auf unsere über 25-jährige Erfahrung zurückgreifen. Erfahrung haben wir auch bei der Planung und Realisierung von Bad- und Küchenbereichen, die immer eine individuelle Lösung erfordern. Verschaffen Sie sich einen ersten Eindruck von unserer Arbeit unter www.meister-hs.de. 40 NIEDERMATTENSTR. 1A D-EHRENKIRCHEN T +49.7633.801020 MEISTER-HS.DE Zukunft als Technologieträger Achtzig Prozent der Anwendungen von Glas sind heute architektonische Floatglas-Anwendungen. Und unsere Zukunft wird noch gläserner, glaubt man der Branche. Der amerikanische Displayglas-Hersteller Corning veröffentlichte im Februar 2011 seine gläserene Vision unseres Alltags in Form eines Youtube-Videos «A Day Made of Glass», mittlerweile über 16 Millionen Mal abgespielt. Demnach werden sich unsere Wohnungen bald in ästhetische und funktionale Displaywelten verwandeln: Glas als «Smart Material». Unsichtbar ist dagegen das Glasfasernetz, welches die Haushalte der Stadt Zürich bald verbinden wird. Auch in der Computer-Schnittstelle «Thunderbolt», zu deutsch «Blitzschlag», sollten Lichtleiter zur Übertragung des Signals zum Einsatz kommen (bisher stecken in den Kabeln allerdings weiterhin Kupferleiter – aus Kostengründen). Das Material Glas entwickelt sich zunehmend zum Technologieträger und zum funktionalen, ästhetischen oder technologischen Baustoff. Diese Perspektive wird vom Gewerbemuseum Winterthur, das Gebrauchsgegenstände mit künstlerischem Anspruch Harpa - Reykjavik Concert Hall and Conference Centre. Henning Larsen Architects, www.henninglarsen.com; © Copyright: Henning Larsen / Foto: Nic Lehoux im Visier (und in der Sammlung) hat, nur am Rande verfolgt. Beide Stoßrichtungen, die kunsthandwerkliche und die technologische, gar zu einer umfassenden Materialschau zu verbinden, ist eine Aufgabe, die im beschränkten Raumangebot des Gewerbemuseums Winterthur nicht befriedigend gelingen kann. Der mittlere Teil der Ausstellung greift zwei Schauplätze heraus und stellt uns die handwerkliche Glasproduktion einer Dorfglashütte im Thüringer Wald und die industrielle Glasproduktion der Kleinstadt Jena vor. Die Exponate ihrerseits sind vielgestaltig und ja, sie faszinieren: Glasaugen und Christbaumkugeln, Linsen und Brillengläser, gläserne Insekten- oder Korallenmodelle, Thermosflaschen und pharmazeutische Glasprodukte schreiben die glitzernde und facettenreiche Glasgeschichte des 20. Jahrhunderts. Den Anwendungen im Baugewerbe ist eine gesonderte Wand gewidmet. Zuletzt folgen einige Stationen, bei welchen der Besucher anfassen und experimentieren darf: Lichtbrechungen und Polarisation können experimentell nachvollzogen, Lichtleiter spielerisch unterbrochen oder Glastextilien befühlt werden. Ein Hauch von Technikmuseum kommt auf, wir nähern uns der Gegenwart. Chronologischer und inszenatorischer Bruch Der nächste und größte Ausstellungsbereich «Glas in Kunst und Design» verengt den Blick wieder auf Gebrauchsgegenstände mit künstlerischem Anspruch. «Glasklar» ist eine fundierte kunsthandwerkliche Ausstellung. Das Rahmenprogramm verwandelt das Museum mal zur Glasbläserwerkstatt, mal zum Konzertsaal für – selbstverständlich gläserne – Perkussionsinstrumente. Dem Anspruch, die Querschnittperspektive einer Materialschau zu eröffnen, kann die Ausstellung aber nicht gerecht werden. Dafür ist das Feld zu weit und der vorhandene Platz zu gering. Glasklar ist aber eines: Das Thema hat Potenzial und die Winterthurer Ausstellung macht Appetit auf mehr. Die Ausstellung ist noch bis 28. Mai 2012 im Gewerbemuseum Winterthur zu sehen. Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur | www.gewerbemuseum.ch 41 42 SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH Danni Schwaag Mother of Pearls Perlmutt ist die innere Schalenschicht vieler Mollusken. Der zauberhaft irisierende Schimmer von Perlmutt wird durch die räumliche Anordnung der einzelnen Perlmuttplättchen erzeugt, die die Lichtstrahlen unterschiedlich reflektieren und das Perlmutt in allen Regenbogenfarben schillern und leuchten lassen. Perlmutt schützt die schalenbildenden Weichtiere vor allerlei Gefahren der See – schon manch knabbernder Räuber hat sich daran die Zähne ausgebissen. Die Schalen der Gold-, Silber- und Schwarzlippigen Austern erreichen beispielsweise leicht einen Durchmesser von mehr als 20 cm und sind teilweise dicker als ein Zentimeter. Ihr Perlmutt ist fast so hart wie Jade und für die Schmuckdesignerin Danni Schwaag ein magischer Werkstoff für ganz spezielle Schmuckstücke. Sie nähert sich dem Perlmutt auf behutsame Art, spürt, riecht, fühlt, ertastet sich durch alle Schichten und sucht nach der Form, die in ihm steckt. Ihre formvollendeten Objekte berühren mich deshalb so sehr, weil sie immer noch alles verkörpern, was für mich der Fund märchenhaft schillernder Muscheln am Strand ausmacht. Diese pralle Fläche mit dem märchenhaften Glanz und den geheimnisvoll schimmernden Farben, das Gefühl beim Berühren der Oberfläche, die sich trotz der Härte sanft und sinnlich anfühlt. Ich höre das Meer rauschen, rieche die salzige Luft und sehe am Horizont die Sonne im Ozean versinken. Mal prall und lüstern, mal knurrig, elegant oder verspielt, strahlen die Perlmuttringe und -ketten von Danni Schwaag schliesslich eine Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit aus, als wären sie direkt aus Neptuns Schmuckkästchen an Land gesprungen. Danni Schwaag wurde am 3. September 1981 in Dülmen / Deutschland geboren. Nach einer Goldschmiedelehre studierte sie an der Fachhochschule Trier Edelstein- und Schmuckdesign. 2008 gewann sie den Nachwuchsförderwettbewerb Schmuck und Gerät der Gesellschaft für Goldschmiedekunst. Ihre Arbeiten waren und sind in zahlreichen Ausstellungen vertreten und publi- ziert. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Schmuckdesignerin in Bremen. Die maritimen Kleinode von Danni Schwaag sind im Moment bei Friends of Carlotta in Zürich ausgestellt. Bruna Hauert friends of carlotta | Galerie für Schmuck und Objekte | Bruna Hauert Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | T + 41 44 2618707 | www.foc.ch Di – Fr 12 – 14 h, 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h 43 Lieblingsplatz EinrichtenKonsequent ist unsere Leidenschaft. nach KundenTeilen Sie bedürfnissen unsere Lust am kreiert, Einrichten exklusiv und lassen Sieerhältlich sich bei einem in Ihrem Besuch ci-Haus in bei unseren Einrichtungshäusern Seipp Wohnen in Waldshut. in dieses spannende Thema entführen. Bei uns finden auch Sofa Sieci08, IhrenStoff Lieblingsplatz. Remix grau, Untergestell Chrom poliert oder Wir freuenstoffbezogen, uns auf IhrenBBesuch. 230, T 85, H 42/70 cm 2.298,- Seipp Wohnen, Waldshut, Bismarckstr. 35 + Tiengen, Schaffhauser Str. 36, www.seipp.com Die Renaissance des Emaillierens Eine Ausstellung mit Arbeiten von 43 internationalen Gold- und Silberschmieden Galerie Handwerk Max-Joseph-Straße 4 Eingang Ecke Ottostraße 80333 Munchen, Tel. 089 595584 angela.boeck@hwk-muenchen.de www.hwk-muenchen.de/galerie Ausstellungsdauer 9. März bis 14. April 2012 Öffnungszeiten Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 – 18 Uhr Donnerstag 10 – 20 Uhr, Samstag 10 – 13 Uhr an Sonn- und Feiertagen ist geschlossen Sonderöffnung am Sonntag, 18. März 10 bis 14 Uhr, im Rahmen der internationalen Handwerksmesse München, 14. bis 20. März 2012: Sonderschauen Exempla 2012 – Glas-Werkstoff des Handwerks zwischen Tradition und Innovation, Talente 2012, Schmuck 2012, Meister der Moderne 2012. Handwerkskammer für München und Oberbayern Galerie Handwerk 44 „Lucy in the Sky“ nennt die Schmuckgestalterin Doris Berner ihre neue Kollektion. Man mag dabei an die Beatles denken, doch die „Diamonds“ sucht man in diesen Kreationen vergeblich. Darin allerdings besteht genau der Reiz: Berner, die an der Schule für Gestaltung in Basel eine Ausbildung in Experimentellem Gestalten mit Textilien absolvierte, arbeitet mit einer besonderen Thermofixierung. Microgewebe und Seide werden dadurch mit später wieder entfernten Glaskugeln, Steinen und Kernen in Form gebracht. Das Resultat: Ein verblüffendes Design, das an Meeresschaum, Seifenblasen und Perlenketten erinnert. debe | Junkerngasse 27 | CH-3011 Bern | www.dorisberner.ch tuchinform | Obere Kirchgasse 8 | CH-8400 Winterthur | www.tuchinform.ch Weisbrod shop | Kramgasse 61 | CH-3011 Bern | www.weisbrod-zuerrer.ch essor | Zentralstr. 32a | CH-2500 Biel | www.essor32.com Basel (CH) Regula Freiburghaus | Florale Schmuckunikate Wer sich als Kind gern mit Ketten aus aneinandergeknüpften Gänseblümchen geschmückt hat, wird von den Stücken der Schweizer Schmuckdesignerin Regula Freiburghaus begeistert sein. Die fragil und archaisch anmutenden Schmuckunikate sind Silberabgüsse echter Pflanzenteile – verarbeitet zu einzigartigem Hals-, Ohr- und Fingerschmuck. Die vergänglichen Originale für die liebevoll handgefertigten Schmuckstücke sammelt die Designerin auf Spaziergängen in der Natur – ihre Inspiration am Wegesrand und in ihren eigenen Kindheitserinnerungen. Der ungewöhnliche Schmuck, dessen Charme man sich nicht entziehen kann, ist in der Schmuckwerkstatt von Regula Freiburghaus und im Online-Shop erhältlich. Schmuckwerkstatt Regula Freiburghaus | Rheingasse 51 | CH-4058 Basel | www.regulafreiburghaus.ch die gute adresse Bern / Winterthur / Biel (CH) Doris Berner | Schmuckgestaltung - experimentell Chemnitz (D) GONZO Furniture | Markant und zeitlos Das unverwechselbare Design der stilsicheren Wohnmöbel aus der Chemnitzer Möbelmanufaktur Gonzo Furniture bereichert sowohl Arbeitsräume als auch die Rückzugsorte aus der Hektik des Alltags. Möbelstücke sind bei Gonzo Furniture mehr als stumme Zeugen, sie sind treue Begleiter auf individuellen Lebenswegen. Die zeitlosen Entwürfe offerieren beständige Alternativen zu gegenwärtigen Trends. Im Webshop bei GONZO Furniture sind die Möbel erhältlich. GONZO Furniture | Hübschmannstr. 18 | D-09112 Chemnitz | www.gonzo-furniture.de Liestal (CH) triplex | Nachhaltige Holzarbeiten Die Schreinerei triplex bietet in den Bereichen Küche, Möbel und Innenausbau seit über 20 Jahren individuelle Lösungen nach ökologischen Kriterien an. Weil verantwortungsvolles Handeln für die Kollektivgesellschaft zum Gestaltungsprozess gehört, ist sie seit Jahren FSC-zertifiziert und Mitglied des WWF Global Forest and Trade Network. triplex präsentiert sich regelmäßig auf Ausstellungen wie MUBA, OFFA, in&out, Z-Art, Artichoses oder blickfang Basel und Zürich. Der Apéro- und Salon-Tisch tapatri wurde auf der blickfang Basel 2010 mit dem Design-Preis Silber ausgezeichnet. In der Liestaler Werkstatt können sämtliche Modelle angeschaut und gekauft werden. triplex | Roth Schreiber Wyssmann | Gerberstr. 5B | CH-4410 Liestal | www.triplex.ch Karlsruhe (D) Gommini | Spielzeug mit Verantwortung Für das Designerpaar Jette Loeper und Jochen Gaukel muss das perfekte Spielzeug gleich mehrere Dinge können: Es sollte etwas besonderes sein, aus kindgerechten, ökologischen Materialien bestehen und sowohl dem Auge als auch dem Kind viel Freude bereiten. Aus der Idee für ein Geschenk für ihre eigene Tochter entstand die Marke Gommini – eine Reihe von Spielzeugen und Spielmöbeln aus mit biologischem Holzöl behandeltem Valchromat, die sich durch eine klare und schöne Formensprache und eine Schlichtheit auszeichnen, die die Fantasie der Kinder anregen soll. Beziehen kann man die liebevoll designten Kinderprodukte über den Onlineshop und in ausgewählten Spielzeugläden. www.gommini.de 45 46 tipps BASEL | CH NATUR Kongress und Messe 13. bis 16. April In einer einzigartigen Kombination aus Messe, Festival, Kongress und Gala findet vom 13. bis 16. April 2012 zum siebten Mal die NATUR statt. Die Veranstaltung richtet sich an Fachkundige und Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Verbänden, sowie an die breite Bevölkerung und thematisiert die wirtschaftliche Nutzung unserer Ressourcen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Hochkarätige Referenten setzen sich im Rahmen des NATUR Kongresses 2012 intensiv mit der Frage auseinander, wie unser umfassender Raumanspruch zukünftig mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit und dem Schutz unserer Umwelt zu vereinbaren ist. Unter ihnen Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) und der alternative Nobelpreisträger Nnimmo Bassey, der den Landschaftsschutz und seine existentielle Bedeutung im globalen Kontext thematisiert. Das Plenum erarbeitet unter anderem in 20 Workshops konkrete Lösungs- ansätze und regt die rund 700 Kongressteilnehmer zu kontroversen Diskussionen an. An der NATUR Messe nehmen 100 Aussteller teil, die den über 40.000 erwarteten Besuchern nachhaltig hergestellte und fair beziehungsweise regional gehandelte Produkte präsentieren. Themen sind unter anderem Abfall und Recycling, Essen und Trinken, Fairtrade und Bioprodukte sowie Haushalt und Wohnen. Das Festival bietet ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm und die NATUR Gala wird als glamouröse Abendveranstaltung mit 800 Gästen und VIPs aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und der Bevölkerung stattfinden. [ML] Kongress und Gala Congress Center Basel / Messe und Festival: Halle 4 der Messe Basel, MCH Messe Schweiz (Basel) AG, Messeplatz 21 | CH-4021 Basel | www.natur.ch | 10 – 18 h 47 catherine henggeler textile accessoires Maureen Winterhager DESIGNER MODESCHMUCK & ACCESSOIRES Grü nwälderstraße 19 D - 79098 Freiburg www.etceterantik.com www.barrel.ch 48 Foto: Britt Schilling www.catherinehenggeler.ch BERLIN | D Bundespreis Ecodesign Erstmalig ausgelobt Bewerbungsfrist bis zum 30. April 2012 Mit Attributen wie „Gutes Design“ und „Öko“ schmücken sich viele gern. Dahinter stehen leider nicht immer seriöse Standards. Kann ausgerechnet ein weiterer Designpreis mehr Transparenz schaffen? Beim Ecodesign geht es nicht nur um schicke Taschen aus Recyclingmaterial. Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen werden bereits im Designprozess festgelegt. Wichtige Kriterien sind beispielsweise der Gebrauchswert sowie die Reparaturfähigkeit eines Produktes. Ein Designwettbewerb kann diese Kriterien sichtbar machen, bewerten und Orientierung für Unternehmen und Verbraucher geben. Das Internationale Design Zentrum Berlin (IDZ) hat im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes mit dem Bundespreis Ecodesign ein transparentes Wettbewerbsverfahren für ökologisches Design erarbeitet. Dabei wurde es von einem Projektbeirat unterstützt. Ein wichtiges Instrument zur Bewertung ökologischer und gestalterischer Qualität stellt die von BMU, UBA und IDZ gemeinsam entwickelte Kriterienmatrix dar. Diese bildet die wichtigsten Parameter für ökologisches Design entlang des Produktlebenszyklus ab. Im Januar 2012 ist der Bundespreis Ecodesign erstmalig ausgelobt worden. Unternehmen sowie Designer/-innen können sich bis zum 30. April 2012 in den Kategorien „Produkt“, „Konzept“ und „Nachwuchs“ bewerben. In der Kategorie „Produkt“ können Produkte, Dienstleistungen und Systeme aus sämtlichen Designsparten eingereicht werden. Diese müssen auf dem deutschen Markt erhältlich sein. Die Kategorie „Konzept“ umfasst Prototypen mit Marktreife und Konzeptstudien mit einer realistischen Durchführbarkeit. In der Kategorie „Nachwuchs“ können Nachwuchsdesigner/-innen ihre Produkte und Konzepte einreichen. Weitere Informationen und Anmeldung zum Wettbewerb unter www.bundespreis-ecodesign.de 49 BERN | CH Design Messe Bern Messe für Vintagedesign 3. und 4. März Anfang März findet in Bern die zweite Berner Design Messe für rares Vintage Intérieur des 20. Jahrhunderts statt. Veranstaltungsort ist wie im vergangenen Jahr das Zentrum Paul Klee, das seit seiner Eröffnung im Juni 2005 als Denkmal für einen der bedeutendsten Künstler des letzten Jahrhunderts gilt. Dabei ist das Zentrum nicht nur Präsentationsort der weltweit größten Sammlung von Werken und biografischen Materialien eines Künstlers von Weltformat, sondern will auch als Plattform für spartenübergreifende künstlerische Aus- 50 Foto: ZPK drucksformen verstanden werden. Den erlesenen Ausstellungsstücken der Design Messe Bern wird dank der lichtdurchfluteten Architektur des italienischen Architekten Renzo Piano in den Räumen des Zentrums eine hohe Wertschätzung zuteil. Zu sehen und kaufen sind Designikonen des 20. Jahrhunderts, präsentiert von ausgewählten Sammlern und Händlern aus der Schweiz, Frankreich und Österreich. Ausgestellt und gehandelt werden dabei nur Originale oder vom Designer/Hersteller lizensierte Reproduktionen – von Einrichtungsgegenständen, Leuchten, Glas- und Keramikwaren über Werbedrucke bis hin zu Accessoires. [ML] Zentrum Paul Klee Monument im Fruchtland 3 | CH-3000 Bern 31 | www.paulkleezentrum.ch 3. und 4. März 10 – 18 h 51 FRANKFURT a.M. | D Chinesische Dinge Ausstellung 23. Februar bis 27. Mai Die rote Laterne, © Popcorn Idea Factory; Foto: Museum für Angewandte Kunst Frankfurt Die Ausstellung „Chinesische Dinge“, die vom 23. Februar bis 27. Mai 2012 im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt gezeigt wird, ist die konsequent weitergeführte Inszenierung eines Projektes der Popcorn Idea Factory aus Peking, das vor dem Hintergrund wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Veränderungen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dabei kommt der Titel des Projektes nicht von ungefähr, denn die ausgewählten Objekte sind in ihrer Art so different, dass sie nur genau ein Kriterium gemein haben: sie sind ein Splitterprodukt des modernen Chinas. Omnipräsent in fast allen Städten und Orten Chinas: die Motorrad-Rikscha; Foto: Museum für Angewandte Kunst Frankfurt Die Ausstellung stellt vor, hinterfragt und analysiert die gesellschaftlichkulturelle Bedeutung der alltäglichen Dinge, die von Ming-Porzellan und Perserteppich über Rasierapparat und Radio bis hin zum Tamagotchi den Facettenreichtum des Exportweltmeisters widerspiegeln. Zugegeben stiften Dinge, wie das Spülmittel „Whitecat“, dessen Packungsdesign in China einen regelrechten Trend ausgelöst hat, zunächst Verwirrung beim europäischen Betrachter, doch in ihrer schillernden Gesamtheit verraten uns die ausgestellten Dinge viel über ein Land, das wir in seiner Alltagskultur bis heute oftmals kaum verstehen. Zu der Annäherung an die chinesische Kultur trägt auch das umfangreiche Rahmenprogramm mit Vorträgen, Buchvorstellung, thematischen Kulturdarbietungen sowie Führungen und Workshops bei. [ML] Museum für Angewandte Kunst Frankfurt Schaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt | www.angewandtekunst-frankfurt.de Di, Do – So 10 – 17 h, Mi 10 – 21 h, Mo geschlossen 53 54 WOHA. Architektur atmet Ausstellung bis 29. April Vertikale Städte. Rendering: Obilia, WOHA Riesige Flächen aus Glas und Beton sind die Gesichtszüge der Großstädte, an die wir uns schon längst gewöhnt haben. Die Symbole wirtschaftlicher Macht sind repräsentativ und eindrucksvoll, jedoch wird der Wolkenkratzer auch als Bautyp angesehen, der sich nicht in seine Umgebung einfügt, sondern sie kühl dominiert. Die Ausstellung „WOHA. Architektur atmet“ zeigt noch bis zum 29. April 2012 im Deutschen Architekturmuseum, wie der Großstadt-Dschungel auf eine naturverbundene Art interpretiert und gestaltet werden kann. Sie zeigt in Form von Fotos und Plänen, Modellen, digitalen Bildern und Projekttexten bewohnbare Oasen, die in luftiger Architektur eine neue Einbindung der Natur erlauben und die Begriffe Wolkenkratzer und Nachhaltigkeit in eine neue, harmonische Interaktion bringen. Und das sind nicht etwa Zukunftsvisionen, sondern Modelle und Pläne eines Stils, den die Architekten des WOHA Architekturbüros mit Sitz in Singapur schon über einige Jahre perfektionieren. Bekannt wurden die WOHA Gründer Wong Mun Summ und Richard Hassell in Asien bereits Ende der 1990er Jahre, als sie tropisch-offene Einfamilienhäuser entwickelten. Die berühmtesten Beispiele Ihrer Architektur gliedern sich aber in die Kategorie der Bauten ein, der sich die Designer heute verschrieben haben: Hochhäuser und Großstrukturen, die neue Raumgewinnung aus dem Himmel schaffen und durch ungewohnt luftdurchlässige Strukturen und viel grüne Fassaden auffallen. Dabei hat die opulente Bepflanzung neben ihren optischen Reizen auch viele positive Eigenschaften, die die Lebensqualität der Menschen verbessert: Der Bewuchs schafft ein angenehmes Wohnklima, sorgt für Frisch- luft und ist ein ebenso wirksamer Sonnenfilter wie Regenschutz. Damit ist die nachhaltige Wohnarchitektur WOHAs wegweisend für viele Großstädte mit tropischem Klima und gilt als Vervollkommnung des vertikalen Wohnens und ideale Nutzung von Lebensraum. Wer keine Gelegenheit hat, sich die imposanten Bauten der Architekten live anzusehen, bekommt in Frankfurt bei der Ausstellung „WOHA. Architektur atmet“ nun die Möglichkeit, sich ihrer in Form von eindrucksvollen Bildern oder Modellen anzunehmen. Dabei sind die präsentierten Objekte in vier Kategorien und Abschnitte unterteilt: Permeable Häuser, deren bewohnbare Außen- und Innenbereiche bemerkenswert ineinander übergehen, offene Schul- und Gemeinschaftsbauten, wie die Kunsthochschule in Singapur mit ihrer üppig bepflanzten Fassade, deren Architektur Luftströme erzeugt und somit ihr eigenes Klima produziert, poröse Türme, die in imposanter Höhe vertikales Wohnen inmitten grüner Bepflanzung demonstrieren, und durchlässige Hotels und Resorts. Die WOHA Ausstellung zeigt einen Entwurf des modernen Lebens in vertikalen Gartenstädten und vollführt den vollendeten Spagat zwischen einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur, einzigartigem Design und der Verbesserung von Lebensqualität. Kurzum: Architektur, die atmet und einem gleichzeitig den Atem raubt. [ML] Deutsches Architekturmuseum (DAM) Schaumainkai 43 | D-60596 Frankfurt am Main | www.dam-online.de Di und Do – Sa 11 – 18 h, So 11 – 19 h, Mi. 11 – 20 h, Führungen Sa und So 15 h 55 PA P I E R DESIGN TAMI KOMAI Im langen Loh 42 CH 4123 Allschwil Tel 0041 61 302 90 89 www.tamikomai.ch 56 GRAZ | A Hans Hollein Ausstellung kuratiert von Peter Weibel und Günther Holler-Schuster bis 9. April Non-physical Environment, 1967; Foto: Atelier Hollein Mobiles Büro, 1969; Foto: Atelier Hollein „Alles ist Architektur“, proklamierte Hans Hollein anno 1967. In einer Ausstellung in den frisch eröffneten Räumen des Universalmuseums Joanneum Graz lässt sich noch bis 9. April das vielfältige und umfangreiche Werk des österreichischen Architekten und Designers nachvollziehen. Mit der universellen Sprache der Architektur erschafft der Pritzker-Preisträger ein zwischen Kunst, Design, Theorie und Lehre oszillierendes Lebenswerk. Digging – piling up – forming – aushöhlen und aufbauen waren weitere Schlagworte, die Hollein schon früh als Leitmotiv formulierte. Im Laufe seines Lebens manifestierten sich auch diese baulichen Prinzipien in Form spektakulärer Entwürfe, wie jenem für ein Guggenheim Museum im Mönchsberg von Salzburg und Realisierungen wie – um nur ein Beispiel unter vielen zu nennen – dem Museumsbau Vulcania in der französischen Auvergne. Hans Holleins visionäre Entwürfe der Fünfziger- und Sechzigerjahre, seine städtebaulichen Utopien, seine radikal neuen Arbeits-, Wohn- und Raumkonzepte materialisieren sich in Meilensteinen der Gestaltungsgeschichte. Der zur Metapher für den Städtebau der Zukunft gewordene „Flugzeugträger“, das „aufblasbare Büro“ als Vorgeschmack auf die e-workstations der Gegenwart oder auch die collagierten Felsbrocken der „Überbauung von Wien“ fanden teils Eingang in die Wirklichkeit und in so bedeutende Sammlungen wie jene des MOMA oder des Centre Pompidou. Anlässlich der Ausstellung erschien nun im Hatje Cantz Verlag eine umfangreiche Publikation zu Holleins Werk. Schriften und Bildmaterial aus allen Jahrzehnten werden begleitet von ergänzenden Texten des Architekten und Ausstellungskurators Peter Weibel. Neue Galerie Graz im Joanneumsviertel Joanneumsviertel, Zugang Kalchberggasse | A-8010 Graz | www.museum-joanneum.at Di – So 10 – 17 h 57 58 MÜNCHEN | D Handwerk & Design Internationale Handwerksmesse mit Sonderschauen 14. bis 20. März Kunst, Handwerk und Design, drei Bereiche, doch die Grenzen dazwischen sind oft nur fließend. Die „Handwerk & Design“, die im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse stattfindet, greift diese Entwicklung auf. Sie bringt handwerkliches Können und gute Gestaltung zusammen. Besondere Anziehungspunkte sind dabei immer wieder die Sonderschauen und die Preisverleihungen durch internationale Jurys. Seit mehr als 40 Jahren die größte Sonderschau auf der Internationalen Handwerksmesse ist die „EXEMPLA“. Diese setzt 2012 glasklare Akzente. Unter dem Titel „Glas – Werkstoff des Handwerks zwischen Tradition und Innovation“ präsentiert sie das Material in seiner ganzen Bandbreite und verdeutlicht in diesem Zusammenhang auch, wie zukunftsweisend handwerkliche Leistungen sein können. Lebende Werkstätten erlauben den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen und machen den beeindruckenden Produktionsprozess hautnah erlebbar. Außerdem werden anhand exemplarischer Beispiele die vielen innovativen Anwendungen von Glas veranschaulicht: als Werkstoff in der zeitgenössischen Architektur, in Kunst und Design sowie als Material für hochkomplexe Apparate in den Bereichen Forschung und Wissenschaft. Ein internationaler Wettbewerb für junge Handwerker in Gestaltung und Technik ist die Sonderschau TALENTE. Sie ist geprägt von einem experimentellen Umgang mit Materialien und Handwerkstechniken. Die besten Beiträge wer- den jedes Jahr mit dem TALENTE-Preis ausgezeichnet. Werke zeitgenössischer Gestaltung von international berühmten Meistern im Kunsthandwerk und in der angewandten Kunst zeigt die Sonderschau MEISTER DER MODERNE. Auf der „Handwerk & Design“ stellen sie ihr Schaffen in den Werkbereichen Glas, Holz, Keramik, Metall und Textil vor. Als weltweit wichtigste Ausstellung ihres Fachs gilt die Sonderschau SCHMUCK, die seit über 50 Jahren in München stattfindet. 65 Goldschmiede und Schmuckgestalter aus 27 Ländern setzen mit ihren dort gezeigten Exponaten Maßstäbe. So wird diese international berühmte Sonderschau auf der Internationalen Handwerksmesse auch immer wieder zum Ausgangspunkt neuer stilprägender Strömungen. Ihren Höhepunkt erlebt die SCHMUCK mit der Verleihung des Herbert-Hofmann-Preises am Samstag, den 17. März 2012. Darüber hinaus gruppieren sich rund um die SCHMUCK eine Reihe von Begleitveranstaltungen in Münchner Galerien, Museen und Kulturinstituten. Die Werke der Sonderausstellungen werden Messebesuchern in täglichen Führungen präsentiert und erläutert. Tickets im Vorverkauf sind ab Mitte Februar erhältlich. Handwerk & Design | Internationale Handwerksmesse Messegelände München | Am Messesee | D-81829 München | www.ihm-handwerk-design.com täglich 9.30 – 18 h 59 60 Munich Creative Business Week (MCBW) 2012 Ausstellungen, Führungen, Vorträge, Konferenzen und Workshops 7. bis 12. Februar Im Rahmen der Ausstellung zum neuen BMW 3er arbeiten Designer des BMW Group Design täglich von 18 – 19 h an einem Claymodell und geben Einblick in die Welt des BMW Produktdesigns. In der zweiten Februarwoche findet in München erstmals die Munich Creative Business Week (MCBW) statt. Im Fokus der Veranstaltung, die von bayern design ausgerichtet und vom Bayerischen Wirtschaftsministerium sowie der Landeshauptstadt München gefördert wird, steht Gestaltung in all ihren Facetten. Von Produkt-, Mode-, Service- und Kommunikationsdesign über Architektur bis hin zu Design für elektronische Medien findet sich bei der MCBW alles, was mit der zukunftsorientierten Gestaltung unserer Umwelt, unseres Lebens- und Arbeitsalltags, zu tun hat. In Ausstellungen, Führungen, Vorträgen, Konferenzen und Workshops kann sich der Besucher informieren und inspirieren lassen. Zum Beispiel von den ungewöhnlichen Design-Objekten der Ausstellung „Zu schön, um Müll zu sein“ des Veranstalters World of Eve. Die Idee hinter den Produkten, die mal als Serie, mal als Einzelmodelle daherkommen, ist, dass aus jedem aus unserem Alltag verstoßenen Gegenstand in einer neuen Verwendung etwas Neues entstehen kann – wie zum Beispiel ein einzigartiges Lichtobjekt, das aus einer Glühbirne, Kupferdraht, Perlen und ein paar Stoffblüten kreiert wurde. Die Designstücke, die aus Naturmaterialien und gebrauchten, defekten oder aus der Mode gekommenen Produkten mit viel Talent und handwerklichem Geschick gefertigt werden, wecken beim Betrachter Kreativität und machen Lust auf den mit der Ausstellung verbundenen Workshop. Ebenfalls mit dem Thema Abfall hat sich auch der Veranstalter SOLUTIONS Branding & Design Companies AG der Ausstellung „Nachhaltigkeit sichtbar machen“ auseinandergesetzt. Am 10. Februar 2012 werden hier zukunftsweisende Verpackungslösungen gezeigt, die demonstrieren, dass Design auch Kommunikationsmittel für den Aspekt der Nachhaltigkeit sein kann. Die Veranstaltung „BMW Design – Historie, Gegenwart und Zukunft“ vom 7. bis 12. Februar 2012 zeigt im BMW Museum und der BMW Welt die Entwicklung des Automobilherstellers anhand verschiedenster Fahrzeugmodelle und Inszenierungen. Und ein weiterer Blick richtet sich nach vorn – bei der fünften TOCA ME design conference am 11. Februar 2012 in der Reithalle München wird unter dem Motto „Inspired by Design“ die Zukunft des Münchener Designs thematisiert. Neben der aktuellen Standortbestimmung ist das Ziel der TOCA ME 12 die Vernetzung der Münchener Design- und Kreativszene mit den internationalen Designzentren. Zu den Sprechern der Konferenz zählen unter anderem Golan Levin, Künstler, Komponist, Performer und Developer aus den USA und Evan Roth, Mitbegründer des Graffiti Research Lab und F.A.T. Lab (Free Art & Technology Lab), außerdem werden renommierte Gastredner vortragen. Höhepunkt der MCBW, die als jährlich stattfindendes Design-Event geplant ist, wird die iF design award night am 10. Februar 2012 sein, in der erstmals gleich vier der renommierten Preise (iF product design award, iF communication design award, iF material design award und iF packaging design award) an einem Ort verliehen werden. Anmeldung zur iF design award night in der BMW Welt in München unter www.ifdesign.de. www.mcbw.de 61 62 WIEN | A Sixties Design Ausstellung 29. Februar bis 17. Juni Poltrona Joe con Tobia, © Marirosa Toscani Ballo In den Sechzigern war ja bekanntlich alles erlaubt. Es wurde experimentiert, in Frage gestellt, emotionalisiert, erprobt und phantasiert. Nicht nur in Form alternativer Lebensstile und neuer Wertevorstellungen, sondern auch bei allem, was die neue Generation nach außen hin repräsentierte. All dies ist vom 29. Februar bis 17. Juni 2012 bei der „Sixties Design“ Ausstellung in Wien zu sehen. Die breite Sammlung fokussiert das Möbeldesign der sechziger Jahre, umfasst aber auch Mode, Elektrogeräte und andere Alltagsgegenstände, die das typische Lebensgefühl dieser Zeit vermitteln. Damit dürfte die Sammlung sowohl blumige Erinnerungen früherer Schlaghosenträger wecken, als auch andächtige Blicke späterer Generationen ernten. Die Objekte aus seinerzeit neuen Materialien, die in grellen Farben und phantasievollen Formen daherkamen, reichen von aufblasbaren Möbeln aus PVC über psychedelische Hippie-Mode bis hin zu futuristischem Lichtobjekten. Zu den wichtigsten Designern, die in der Ausstellung vertreten sind, zählen Arne Jacobsen, Eero Saarinen, Johannes Spalt, Verner Panton, Walter Pichler, Paco Rabanne, André Courrèges, Helmut Bätzner, Olivier Mourgue, Günter Beltzig und Yves Saint Laurent. Ihre Designobjekte sind in zehn einzelnen Stationen zu finden, die den Besucher durch die Ausstellung führen: Ein Blick zurück: Die Formensprache der 1950er Jahre, Die Geometrie der frühen 1960er Jahre, Kugelfieber, Space Age Design, Mode, Werkstoff Plastik, Pop Furniture, Antidesign, Neo-organisches Design und Das Ende des Booms. [ML] Hofmobiliendepot Möbel Museum Wien Andreasgasse 7 | A-1070 Wien | www.hofmobiliendepot.at | Di – So 10 – 18 h 63 besuchen sie uns auf der Blickfang Stuttgart vom 9. bis 11. März 2012 Kleinmöbel, Wohn- und Küchenaccessoires Sebastian Schilling & Raphael Pozsgai | Schwarzwaldstr. 8 | 79423 Heitersheim | T. 07634/798167 | info@brettgeschichten.de | www.brettgeschichten.net 64 Arnold Newman. Masterclass Retrospektive 3.3. – 20.5. Eröffnung Freitag 2.3., 19 h C/O Berlin-International Forum For Visual Dialogues im Postfuhramt | Oranienburger Str. 35 – 36 D-10117 Berlin | www.co-berlin.com Mo – So 11 – 20 h muba 13. – 22.4. MCH Messe Basel täglich 10 – 18 h NATUR Messe 13. – 16.4. Messe Basel Halle 4.1 und 4.0 Messeplatz | CH-4005 Basel www.muba.ch | www.natur.ch täglich 10 – 18 h Die Sammlung Bauhaus Originale der Klassischen Moderne Die kaiserliche Villa Katsura Fotografien von Ishimoto Yasuhiro bis 12.3. Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung Stühle ohne Beine 21.3. – 10.6. Die Neue Sammlung – The International Design Museum Munich – zu Gast im Bauhaus-Archiv Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung Klingelhöferstr. 14 | D-10785 Berlin www.bauhaus.de Mi – Mo 10 – 17 h How to Love. Actus Group / Rutu Modan / Yirmi Pinkus / David Polonsky / Ari Folman Aktuelle Zeichenkunst aus Israel bis 26.2.2012 Karikatur & Cartoon Museum St. Alban-Vorstadt 28 | CH-4052 Basel www.cartoonmuseum.ch Mi – Fr 14 – 18 h, Sa, So 11 – 18 h Basler Papiermühle Schweizerisches Museum für Papier, Schrift und Druck Workshops, Kurse und Studiengänge Basler Papiermühle St. Alban-Tal 37 | CH-4052 Basel www.papiermuseum.de Di – So 14 – 17 h „A João Guimarães Rosa“ – Maureen Bisilliat Mit dem Bild Schreiben und mit dem Wort Sehen: Die Fotografische Gleichwertigkeit bei Maureen Bisilliat bis 8.3. Stiftung BRASILEA Westquaistr. 39 | CH-4019 Basel | www.brasilea.com Mi – Fr 14 – 18 h, Do 14 – 20 h Blickfang Basel Internationale Designmesse 23. – 25.3. E-Halle auf dem NT Areal / Erlenmatt Erlenmattstr. 7 – 11 | CH-4058 Basel | www.blickfang.com Fr 14 – 22 h, Sa 11 – 21 h, So 11 – 19 h Berlin (D) Zeughausmesse für Angewandte Kunst 12. – 15.4. Schlüterhof im Zeughaus des Deutschen Historischen Museums Unter den Linden 2 | D-10117 Berlin www.zeughausmesse.de coming up – die neue Vitrineninstallation Light Ray Studies 1/3 bis 23.2. designtransfer Universität der Künste Berlin Einsteinufer 43-53 | D-10587 Berlin www.designtransfer.udk-berlin.de Di – Fr 10 – 18 h Schausammlung / Offenes Depot Werkbundarchiv – Museum der Dinge Oranienstr. 25 | D-10999 Berlin www.museumderdinge.de Fr – Mo 12 – 19 h Architektur + Fotografie Iwan Baan, Jan Bitter, Hertha Hurnaus bis 3.3. Architektur Galerie Berlin Karl-Marx-Allee 96 | D-10243 Berlin www.architekturgalerieberlin.de Di – Fr 14 – 19 h, Sa 12 – 16 h noon. raum für gestaltung Dresdener Str. 26 | D-10999 Berlin www.noonberlin.de Mi – Fr 11 – 19 h, Sa 12 – 18 h a g enda Basel (CH) DAS ERSTE GOETHEANUM IN FOTOS UND DOKUMENTEN 31.3. – 4.5. Schweizerisches Architekturmuseum SAM Steinenberg 7 | CH-4051 Basel www.sam-basel.org Di, Mi, Fr 11 – 18 h, Do 11 – 20.30 h, Sa, So 11 – 17 h Give more Schmidt Hammer Lassen Architekten, Dänemark bis 15.3. Aedes am Pfefferberg Christinenstr. 18 – 19 | D-10119 Berlin www.aedes-arc.de Design & Company | Workshopreihe 2012 Positionierung, Finanzen, Marketing, Organisation und Recht in sechs zweitägigen Modulen ab 29.3. Design & Company: Tagesworkshop Designer/-innen als Unternehmer/-innen: Selbstverständnis und Wirkung 19.3. Design & Company: Tagesworkshop Gemeinsam zum Ziel: Mitarbeiterführung und Teamaufbau in der Designwirtschaft 20.3. IDZ | Internationales Designzentrum Berlin e.V. Flughafen Tempelhof | Bauteil D2 Columbiadamm 10 | D-12101 Berlin www.idz.de Mo – Fr 10 – 18 h Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation Dauerausstellung Museum für Kommunikation Berlin Leipziger Str. | D-10117 Berlin www.mfk-berlin.de Di 9 – 20 h, Mi – Fr 9 – 17 h Bern (CH) Design Messe Bern 3. – 4.3. Zentrum Paul Klee Bern Monument im Fruchtland 3 | CH-3000 Bern 31 www.zpk.org täglich 10 – 17 h J. MAYER H. RAPPORT. EXPERIMENTELLE RAUMSTRUKTUREN bis 9.4. Berlinische Galerie Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie u. Architektur Alte Jakobstr. 124 – 128 | D-10969 Berlin www.berlinischegalerie.de Mi – Mo 10 – 18 h, Di geschlossen Berlin Special bei TOKU mit den Berliner Labels Dieter und Thomas, Nome Proprio, Kristin Jung und Engelbrot Mode by Caren Wiederhold bis 7.3. TOKU swiss labels Gerechtigkeitsgasse 53 | CH-3011 Bern www.toku-store.ch Mo 14 – 18.30 h, Di, Mi, Fr 11 – 18.30 h, Do 11 – 20 h, Sa 11 – 17 h Wunderkammer Olbricht Ständige Ausstellung me Collectors Room Berlin Auguststr. 68 | D-10117 Berlin www.me-berlin.com Di – So 12 – 18 h Ryoji Ikeda. db bis 9.4. Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Die Sammlungen. The Collections. Les Collections Wechselnde Präsentationen Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Invalidenstr. 50 – 51 | D-10557 Berlin www.smb.museum.de Di – Fr 10 – 18 h, Sa 11 – 20 h, So 11 – 18 h Designpanoptikum Berlin Museum für skurrile Objekte Torstr. 201 | D-10115 Berlin Mo – Sa 11 – 20 h Computerspiele. Evolution eines Mediums Computerspielemuseum Karl-Marx-Allee 93a | D-10243 Berlin www.computerspielemuseum.de Mi – Mo 10 – 20 h Bonn (D) Art and Design for All The Victoria and Albert Museum bis 15.4. Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH Museumsmeile Bonn Friedrich-Ebert-Allee 4 | D-53113 Bonn www.kah-bonn.de Di , Mi 10 – 21 h, Do – So 10 – 19 h Bremen (D) Imagefaktor – Das Bild der Wirtschaft bis 9.4. Wilhelm Wagenfeld Haus – Design im Zentrum Am Wall 209 | D-28195 Bremen www.wwh-bremen.de Di 15 – 21 h, Mi – So 10 – 18 h Brüssel (B) EUROPALIA BRÉSIL Perles de liberté - Bijoux afro-brésiliens bis 26.2.2012 MAC’s-Musée des Arts Contemporaines SITE DU GRAND-HORNU / Grand-Hornu Images 82, Rue Sainte-Louise | B-7301 Hornu www.grand-hornu-images.de 65 Oberlinden 1 | D-79098 Freiburg T. +49 (0) 761 / 211 98 94 info@effinger-living.de ftc cashmere 7for all mankind Robert Friedman Lambert Flamant Wohnen . Mode . Accessoires die andere sicht ART-sicht BETON-sicht ESTRICH-aus BAUKUNST TRAUMRAUM DESiGN by NONNAST Neuer Showroom auf 400 m2 für AUSBAUKUNST BODEN . RAUM . DESIGN BETONFLIESEN . PARKETT NATURSTEINE . GLAS RAUMstück im Februar Beton Doppelwaschbecken. 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Museum für Angewandte Kunst Frankfurt Schaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M. www.museumfuerangewandtekunst.frankfurt.de Di, Do – So 10 – 17 h, Mi 10 – 21 h Medien erzählen Geschichte(n) „Kommunikation satt“ (Dauerausstellung) Museum für Kommunikation Schaumainkai 53 | D-60596 Frankfurt am Main www.museumsstiftung.de Di – Fr 9 – 18 h, Sa, So 11 – 19 h Freiburg (D) „Aus Alt mach Neu“ mit Arbeiten von Isolde Zimmerlin bis 2.3. Work simple, work small Arbeiten des Workshops mit Linda Colsh 15.3. – 30.4. Quilt Star Basler Str. 61 (im Viktoriahaus) | D-79100 Freiburg www.quiltstar.de Mo 14.30 – 18.30 h, Di, Fr 9.30 – 12.30 und 14.30 – 18.30 h Galerie & Kunstgewerbehandel Bollhorst Oberlinden 25 I D-79098 Freiburg www.galerie-bollhorst.de Mi – Fr 14 – 18 h Sa 11 – 16 h Graz (A) Hans Hollein Ausstellung bis 9.4. Neue Galerie Graz im Joanneumsviertel Zugang Kalchberggasse | A-8010 Graz www.museum-joanneum.at Di – So 10 – 17 h Hamburg (D) Neueröffnung Sammlung Moderne ab 18.2. Museum für Kunst und Gewerbe UDO. Die Ausstellung bis 11.3. Museum für Kunst und Gewerbe Alexander McQueen. Inspirations bis 6.5. Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1 | D-20099 Hamburg | www.mkg-hamburg.de www.kunstundhandwerkmesse.de Di – So 11 – 18 h, Do 11 – 21 h Frühjahrsmesse Koppel 66 Verkaufsausstellung für Kunsthandwerk und Design 29.3. Koppel 66 | Haus für Kunst und Handwerk Lange Reihe 75 | D-20099 Hamburg | www.koppel66.de Fr – So 11 – 19 h >> für Zuhause << bis 3.3. craft2eu – Agentur und Ladengalerie für europäisches Kunsthandwerk und Design Eppendorfer Weg 231 | D-20251 Hamburg | www.craft2eu.de Mo – Fr 12 – 9 h, Sa 11 – 16 h inside view graz mit Tobias Kestel, Designer White Elephant DesignLab Meine Designtipps in Graz – das sollte man sich anschauen! Die brand eins-Fotoausstellung im stilwerk: Wo Wirtschaft spielt bis 10.3. stilwerk limites edition design gallery Im stilwerk Hamburg | Große Elbstr. 68 | D-22767 Hamburg www.stilwerk-designgallery.de Hanau (D) Deutsches Goldschmiedehaus Hanau Altstädter Markt 6 | D-63450 Hanau | www.gfg-hanau.de Di – So 11 – 17 h Heidelberg (D) „Frozen, thrown and folded ...“ Schmuckkunst, Gefäße, Wandplastiken bis 1.4. Galerie Heller | Friedrich-Ebert-Anlage 2 | D-69117 Heidelberg www.galerie-heller.de Di – Fr 11 – 13 h und 14 – 18 h, Sa 11 – 18 h Quilt Art at 25 bis 18.3. Textilsammlung Max Berk Kurpfälzisches Museum Brahmsstr. 8 | D-69118 Heidelberg-Ziegelhausen www.museum-heidelberg.de Mi, Sa, So, 13 – 18 h Herford (D) Asche und Gold Eine Weltenreise bis 22.4., Gehry-Galerien 5. Recycling Designpreis 18.2. – 1.4. Marta Herford Goebenstr. 2-10 | D-32052 Herford www.marta-herford.de Di – So 11 – 18 h, Mo geschl. Husseren-Wesserling (F) Musée Textil Dauerausstellung Parc de Wesserling | Ecomusée Textile F-68470 Husseren-Wesserling | www.parc-wesserling.fr Mo – So 10 – 18 h Karlsruhe (D) „Fäden, Fäden, Fäden ...“ 18.2. – 1.3. Markgrafenstr. 14, Ecke Fritz-Erler-Str. | D-76131 Karlsruhe www.gedok-karlsruhe.de täglich 16 – 19 h INVENTA ART OF LIVING 9. – 12.2. Messe Karlsruhe artundform 2012 Sonderschau für Design, Kunst und Handwerk 9. – 12.2. Messe Karlsruhe Messeallee 1 | D-76287 Rheinstetten | www.hinte-messe.de jeweils 10 – 18 h Wir beginnen unseren Rundgang gleich mit einem must see: die Andrä-Kirche im Stadtteil Gries. Unter dem Logo „Andrä Kunst“ läuft dank des sehr progressiven und kunstsinnigen Pfarrers Hermann Glettler seit 1999 eine permanente Auseinandersetzung zeitgenössischen Kulturschaffens. Objekte und Installationen sind auf verblüffend einfühlsame Weise in den Kirchenraum integriert. Pfarrei Graz – St. Andrä, Kernstockgasse 9, www.kunst. st-andrae-graz.at Wir schlendern weiter über die rauschende Mur (von deren Hauptbrücke aus man im Sommer den Surfern zusieht), zum Möbelshopping in den fein sortierten Design Laden21. Shopping der besonderen Art, denn Chefin Alexa Holzer kehrt von ihren regelmäßigen Streifzügen durch die Designmessen der Welt immer mit ausgewählten Gustostückerln zurück. Aktuell können Stücke von Supershape, Pinchdesign oder kraud verkostet werden. Laden21, Kaiserfeldgasse 21, www.laden21.at Gleich um's Eck vom Laden21 sollte man unbedingt das soeben eröffnete Universalmuseum Joanneum besuchen. In dem von den Madrider Architekten Nieto Sobejano und dem Grazer Büro eep architekten gestalteten Areal sind die Steiermärkische Landesbibliothek, die Neue Galerie Graz, die Multimedialen Sammlungen und das Naturkundemuseum (Eröffnung im März!) untergebracht. In der Neutorgasse / Ecke Raubergasse, www.joanneumsviertel.at Auch das Illustratorenduo Paul Alltag ist ganz „fresh“: In der Klosterwiesgasse im Jakominiviertel – da wo der Boden rot ist und die Stimmung brennt vor Kreativität! Der roten „Laufbahn“ folgend geht man auf Entdeckungstour und findet zahlreiche Kulturprojekte, junge Galerien, Designer. Klosterwiesgasse 6, www.paulalltag.com 00 67 68 Krefeld (D) „Es putzt ganz ungemein“ Accessoires und Damenkleidung der letzten 200 Jahre aus dem Bestand des Deutschen Textilmuseums bis 15.4.2012 Deutsches Textilmuseum Andreasmarkt 8 | D-47809 Krefeld www.krefeld.de/textilmuseum Di – So 11 – 17 h, geschlossen 31.12. – 23.1.2012 Kronberg (D) Braun HiFi – Ursprung einer DesignKultur! BraunSammlung der Braun GmbH Westerbach Center Westerbachstr. 23c | D-61476 Kronberg www.braunsammlung.info Di – Fr 11 – 17 h, Sa, So 11 – 18 h Langenthal (CH) Weberherzen Creation Baumann Showroom in Langenthal Bern-Zürich-Str. 23 | CH-4900 Langenthal www.creationbaumann.com Mo – Fr 9 – 12 h und 13 – 17 h Lausanne (CH) Ettore Sottsass et Pierre Charpin : en verre et contre tout bis 31.8. Mudac Musée de design et d'arts appliquées contemporains Place de la cathédrale 6 | CH-1005 Lausanne www.mudac.ch Di – So 11 – 18 h Leipzig (D) METALL. KERAMIK. STEIN. bis 4.3.2012 GRASSI | Museum für Angewandte Kunst Jugendstil bis Gegenwart ab 4.3. GRASSI | Museum für Angewandte Kunst Verborgene Schätze Sonderausstellung 4.3. – 15.4. GRASSI | Museum für Angewandte Kunst Johannisplatz 5-11 | D-04103 Leipzig www.grassimuseum.de Di – So 10 – 13 h, Mi + Do 10 – 20 h Liestal (CH) Facetten Verkaufsausstellung 23. – 25.3. Hanro Areal Benzburweg 18 | CH-4410 Liestal | ausstellung-facetten.ch Fr 17 – 21 h, Sa 11 – 18 h, So 11 – 17 h Mulhouse (F) Musée de l'Impression sur Etoffes Rue Jean-Jacques Henner 14 | BP 1468 | F-68072 Mulhouse www.musee-impression.com Di – So 10 – 12 h und 14 – 18 h München (D) Munich Creative Business Week (MCBW) 7. – 12.2. Infopoint 1 | BMW Welt | Am Olympiapark 1 | Eingang Nord D-80809 München | www.mcbw.de Ädellab – The State of Things Konstfack Stockholm. Schmuck 17.3. – 29.4. Die Neue Sammlung - The International Design Museum Unplugged. Bureau Mirko Borsche. Design Works! bis 18.3. Die Neue Sammlung - The International Design Museum John Pawson 1.3. – 20.5. Die Neue Sammlung - The International Design Museum Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne Barer Str. 40 | D-80333 München www.die-neue-sammlung.de www.architekturmuseum.de | www.pinakothek.de Di – So 10 – 18 h, Do 10 – 20 h Inhorgenta Trade Show for Jewelry and Watches 10.2. – 13.2. Neue Messe München Eingang West & Eingang Nordwest Hallen A1, A2, B1, B2, C1, C2 | D-81823 München Fr – So 9 – 18 h, Mo 9 – 17 h Handwerk & Design Internationale Handwerksmesse 14. – 20.3. Internationale Handwerksmesse Neue Messe München Am Messesee | D-81829 München www.ihm-handwerk-design.com täglich 9.30 – 18 h Toca me 12 Inspired by design 11.2. Reithalle | Heßstr. 132 | D-80797 München In Form gegossen Internationale Keramik bis 25.2. Galerie Handwerk | Max-Joseph-Str. 4 | D-80333 München www.hwk-muenchen.de/galerie Di – Mi, Fr 10 – 18 h, Do 10 – 20 h, Sa 10 – 13 h Nürnberg (D) Sammlung Design. In eigener Sache 2 Forum für Angewandte Kunst Nürnberg Neues Museum Nürnberg bis 12.2. Spielerisch Sitzen. Kinderstühle von Groß für Klein bis 29.2. Neues Museum Nürnberg Skulpturen im Design. Stefan Heiliger 16.2. – 28.5. Neues Museum Nürnberg Homage an Ettore Sottsass Das Prinzip Readymade Selction Ron Arad Danish Design Komplot Neues Museum für Kunst und Design Nürnberg und Die Neue Sammlung - The International Design Museum Klarissenplatz | D-90402 Nürnberg www.nmn.de | www.die-neue-sammlung.de Di – Fr 10 – 20 h, Sa, So 10 – 18 h Offenbach (D) Meisterwerke der angewandten Kunst in Leder vom Mittelalter bis zum Barock in der neuen Wilhelm-Düncher-Galerie DLM-Deutsches Ledermuseum / Schuhmuseum Offenbach Frankfurter Str. 86 | D-63067 Offenbach www.ledermuseum.de Di – So 10 – 17 h, Mo nur für angemeldete Gruppen inside view hamburg mit Hadi Teherani Architekt und Designer Tipps für meine Lieblingsstadt Hamburg – das sollte man sich anschauen! Foto: Roger Mandt Köln (D) Home of Design Design Post Deutz-Mülheimer-Str. 22a | D-50679 Köln www.designpostkoeln.de Mi, Do, Fr 10 – 18 h, Sa 10 – 16 h Auf der Fleetinsel, fünf Minuten vom Jungfernstieg entfernt, lockt die Kunstbuchhandlung Sautter + Lackmann. Hier, in einer ehemaligen Lagerhalle, kann man alles um sich herum vergessen und taucht ein in andere, gedruckte und auf diesem Weg neu gestaltete Welten. Architektur, Produktdesign, Grafikdesign, Webdesign, Fotografie, Film, Mode, Theater und Tanz öffnen sich mit jedem aufgeschlagenen Buch auf andere Art und Weise und lassen die Zeit vergessen. Auch im Zeitalter von Internet und Online-Shopping hat die unmittelbare Präsenz der Bücher nichts von ihrem Reiz verloren. Sautter + Lackmann, Admiralitätstr. 71 – 72, 20459 Hamburg, www.sautter-lackmann.de Wer sich danach noch unmittelbarer mit dem Thema Design beschäftigen möchte, wird in Zukunft im Elbtorquartier am Magdeburger Hafen Hamburgs neues Designzentrum designxport besuchen können. Diese lange nur als Idee und im Netz bewegte Planung sieht für das Jahr 2012 auch einen permanenten Ausstellungs-, Informations- und Diskussionsort für das Thema Design in Hamburg vor. Mit etwa 2.800 ortsansässigen Designern und Designbüros gilt Hamburg als die Designmetropole Deutschlands. Um so größer ist meine Neugier, diese Plattform endlich nutzen zu können. Für den Austausch und die Vermarktung eröffnen sich mit einem solchen Kompetenzzentrum ganz neue Dimensionen. Weitere Informationen unter www.designxport.de und www.hamburgunddesign.de. Zum Abschluss des Tages entführe ich Sie ein drittes Mal ans Wasser, zu einem Ausblick über den Hafen und die Elbe Richtung Meer. Das Bürohaus Dockland liegt direkt am Eingang zum Hamburger Hafen, mehr in als an der Elbe. An der Südseite führt eine Freitreppe auf das höchste Deck des „Kreuzfahrtschiffs“, 40 Meter über dem Wasser. Hier oben bläst der Hamburger Wind besonders frisch. Diese Aussicht wird für viele Hamburger zum Sehnsuchtspunkt – gerade, wenn sie die Stadt am Wasser für längere Zeit nur in der Erinnerung durchwandern dürfen. www.dockland-hamburg.de 69 70 Kinderwelten – Internationale Kinderbuchausstellung bis 12.2.2012 Klingspor Museum Offenbach Hernstr. 80 | D-63065 Offenbach am Main www.klingspor-museum.de Di, Do, Fr 10 – 17 h, Mi 14 – 19 h, Sa, So 11 – 16 h Paris (F) Maarten Baas Les curiosités d´un designer bis 12.2. Stefan Sagmeister Another exibit about promotion and sales material bis 19.2. Les Arts Décoratifs-Nef 107 rue de Rivoli | F-75001 Paris www.lesartsdecoratifs.fr Di – So 11 – 18 h Pforzheim (D) Serpentina. Die Schlange im Schmuck bis 26.2. Schmuckmuseum Pforzheim Jahnstr. 42 | D-75173 Pforzheim www.schmuckmuseum-pforzheim.de Di – So, feiertags 10 – 17 h Die Seele der Dinge Der Designer Günter Horntrich bis April Pforzheim Galerie Bleichstr. 81 | 75173 Pforzheim | www.pforzheim.de Mi, Sa 14 – 17 h, So 11 – 17 h Rixheim (F) Im Reich der kleinen Prinzen Tapeten im Kinderzimmer bis 31.12. Musée du Papier Peint 28, rue Zuber | F-68171 Rixheim Saint Etienne (F) Design map bis 18.3. 3. rue Javelin Pagnon | F-42000 Saint–Étienne www.citedudesign.com Schwäbisch Hall (D) Angewandte Kunst in Schwäbisch Hall Rathaus | Am Markt 6 | D-74523 Schwäbisch Hall Fr, Sa 11 – 19 h, So 11 – 18 h Ste Marie aux Minnes (F) Mode & Tissus - 20ème édition – Collection Printemps 20. – 25.3. 5, rue Kroeber Imlin | F-68160 Ste Marie aux Minnes www.modetissus.com St. Gallen (CH) Werkstoffarchiv Sitterwerk Sittertalstr. 34 | CH-9014 St. Gallen | www.sitterwerk.ch Mo – Fr 9 – 17 h, So 14 – 18 h Herrlichkeiten – Textile Kirchenschätze aus St. Gallen 9.3. – 30.12. Textilmuseum Vadianstr. 2 | CH-9000 St.Gallen | www.textilmuseum.ch Mo – So 10 – 17 h Staufen (D) Keramikmuseum Staufen Wettelbrunnerstr. 3 | D-79219 Staufen Mi – Sa 14 – 17 h, So 11 – 13 und 14 – 17 h Stuttgart (D) 'Jour fixe 11/12' John Small: 'Whatever Happened to Simplicity?' 14.2., 19 h Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Neubau 2, Vortragssaal Am Weißenhof 1 | D-70191 Stuttgart www.abk-stuttgart.de | www.fashionarchitecturetaste.com Design zählt – Wie Kreativität ins Geschäft kommt Design Center Stuttgart bis 18.2. Haus der Wirtschaft Willi-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart www.design-center.de täglich 10 – 20 h inside view wien mit Karl Emilio Pircher, Fidel Peugeot Walking-Chair Design Studio GmbH Unser Designspaziergang durch Wien – das sollte man sich anschauen! Blickfang Stuttgart Internationale Designmesse 9.3. – 11.3. Kultur- und Kongresszentrum Liederhallen Berliner Platz 1-3 | D-70174 Stuttgart www.blickfang.com Fr 12 – 22 h, Sa 11 – 21 h, So 11 – 19 h Mode, Design, Technologie, Management – Ausstellung von Studierenden der Staatlichen Modeschule Stuttgart Infotag 2.3. 10 – 19 h Staatliche Modeschule Stuttgart Ulmer Str. 227 | D-70327 Stuttgart www.modeschule-stuttgart.de Ulm (D) Hochschule für Gestaltung Ulm Hfg – Archiv Ulm Basteistraße. 46 | D-89073 Ulm www.hfg-archiv.ulm.de Weiden (D) Das Weiße Gold des Nordens. Jugendstil-Porzellan. Beispiel Rörstrand, Schweden Eine Ausstellung der Neuen Sammlung - The International Design Museum Munich bis März Internationales Keramik-Museum Weiden Luitpoldstraße 25 | Waldsassener Kasten | D-92637 Weiden www.die-neue-sammlung.de Weil am Rhein (D) Rudolf Steiner – Alchemie des Alltags bis 1.5. Vitra Design Museum Ronan & Erwan Bouroullec – Album bis 28.5. Vitra Design Museum Charles-Eames-Str. 1 | D-79576 Weil am Rhein www.design-museum.de Mo – So 10 – 18 h, Führungen Sa, So 11 h Wien (A) GÔM SÚ’ 2000 Jahre Keramik aus Viêt Nam bis 25.3. MAK Museum für Angewandte Kunst Angewandte Kunst. Heute Patrick Rampelotto bis 6.5. MAK-Studiensammlung Möbel Erschaute Bauten Architektur im Spiegel zeitgenössischer Kunstfotografie bis 22.4. MAK Ausstellungshalle Den Designspaziergang durch Wien beginnt man am Besten im Jean Nouvel Tower. Die dort ansässige stilwerk design gallery by Engelhorn & Turkiewicz fokussiert sich auf zeitgenössisches Design und gilt als sichere Quelle für gute Design-Tipps. Praterstr. 1, 1020 Wien, www.stilwerk.at Danach geht es weiter ins MAK und seiner einzigartigen Sammlung angewandter Kunst sowie einem der weltbesten Design-Shops. Stubenring 5, 1010 Wien, www.mak.at Das Walking-Chair Design Studio ist gleich in der Nähe und für jedermann offen. Zwischen Lampenkonstruktionen aus recyceltem PET Flaschen und einer musikalischen Möbel-Tierfarm, schrauben Walking-Chair am Design der Zukunft. Rasumofskygasse 10, 1030 Wien, www.walking-chair.com Im Hofmobiliendepot, dem größten Möbelmuseum der Welt, begegnet man dem original Walking-Chair. Andreasgasse 7, 1070 Wien, www.hofmobiliendepot.at Bei einem anschließenden Besuch im Museumsquartier sollte man die im Architekturzentrum Wien präsentierte a_schau, eine Ausstellung zur österreichischen Architektur im 20. und 21. Jahrhundert auf keinen Fall auslassen. Kinder kommen im ZOOM Kindermuseum (ebenfalls im Museumsquartier) auf ihre Kosten. Ab März läuft dort die Ausstellung „Schmatz, Mampf, Schlürf“ rund um das Thema Essen. Museumsplatz 1, 1070 Wien, www.mqw.at Abschließend lässt sich noch stilvoll einkehren. Im Café Das Möbel werden die ausgestellten Möbel junger Designer nicht nur benutzt, sondern können auch gekauft werden. Burggasse 10, 1070 Wien, www.dasmoebel.at 71 79098 Freiburg | Oberlinden 13 | Tel. + 49 761 3 59 35 „Tagtraum“ von OLBRISH | reddot design award winner 2007 Exklusive Damenmode ChristelGeiger Staufen Hauptstraße 58 Telefon 07633/5406 72 Deutsches Leder Deutsches Design DIE ZWEITE HAUT Objekte zum Verpacken und Bewahren bis 1.4. Mak-Studiensammlung Metall ALLERHAND! Fächer und Handschuhe aus der MAK-Sammlung bis 1.4. MAK-Studiensammlung Textil MAK Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst Stubenring 5 | A-1010 Wien | www.mak.at Di 10 – 24 h, Mi – So 10 – 18 h Reklame für Möbel – Das Archiv der Embru-Werke bis 3.4. Museum für Gestaltung Zürich | Vestibül Schwarz-Weiss – Design der Gegensätze bis 3.4. Museum für Gestaltung Zürich | Galerie Ausstellungsstr. 60 | CH-8005 Zürich www.museum-gestaltung.ch Di – So 10 – 17 h, Mi 10 – 20 h Friends of Carlotta Galerie für Schmuck und Objekte Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | www.foc.ch Mi – Fr 12 – 14 und 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h inside view zürich mit Angeli Sachs Kuratorin am Museum für Gestaltung Zürich und Leiterin des Studiengangs Master of Arts in Art Education / ausstellen & vermitteln an der ZHdK Meine Designtipps in Zürich – das sollte man sich anschauen! Vanity – Modefotografie aus der Sammlung F.C. Gundlach bis 1.4. Kunsthalle Wien Museumsplatz 1 | A-1070 Wien | www.mqw.at täglich 10 – 19 h, Do 10 – 21 h Typopassage Wien decodeunicode – Die Schriftzeichen der Welt bis 31.3. MuseumsQuartier Wien Durchgang zwischen MQ Hof 1 und Hof 2 www.typopassage.at täglich 00 – 24 h Winterthur (CH) GLASklar? bis 27.5. Gewerbemuseum Winterthur Material Archiv Dauerausstellung 1001 one thousand and one cups 26.2. – 6.5. Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur www.gewerbemuseum.ch Di – So 10 – 17 h, Do 10 – 20 h Die HELMRINDERKNECHT contemporary design gallery hat im Zentrum von Zürich einen interessanten temporären Ausstellungsraum eingerichtet. In der „edition 21 / Zürich“ wird die ganze Bandbreite des Galerieprogramms an der Schnittstelle von Design und Kunst gezeigt. Vertreten sind zwölf Designer/innen, darunter Kueng Caputo mit den lampada bocciata, die der aussterbenden Glühbirne ein leuchtendes Denkmal setzen oder Flynn Talbot mit seinem interaktiven Lichtobjekt X&Y. Bleicherweg 21, www.helmrinderknecht.com Kleid, Kostüm- fürs Theater bis 25.2. Lagerverkauf 28.2. – 10.3. tuchinform | Obere Kirchgasse 8 | CH-8400 Winterthur www.tuchinform.ch Di – Fr 10 – 12.30 h und 13.30 – 18.30 h, Sa 10 – 16 h Wer kennt nicht das Signet der SBB, die neun leuchtfarbenen Punkte der Plastiktasche von ABM oder die legendären Kampagnen für Toni Jogurt? Schweizer Grafik gilt bis heute als hochkarätig und pionierhaft. Mit der umfassenden Ausstellung „100 Jahre Schweizer Grafik“ werden ab 10. Februar 2012 im Museum für Gestaltung Zürich hundert Jahre grafischen Gestaltens aufgerollt. Parallel läuft bis zum 4. März 2012 die Ausstellung „Schwarz Weiss – Design der Gegensätze“. Ausstellungsstrasse 60, www.museum-gestaltung.ch Zürich (CH) Boa Baumann Fritz Hauser 20.2. – 23.2. ARchENA | HIL | Hönggerberg | ETH Zürich Martin Stollenwerk, Jürg Zimmermann. Architektur Fotografie Positionen 24.2. – 22.3. Architekturfoyer | HIL | Hönggerberg | ETH Zürich 2b stratégies urbaines concrètes 9.3. – 19.4. ARchENA | HIL | Hönggerberg | ETH Zürich Über Putz 29.3. – 26.4. Architekturfoyer | HIL | Hönggerberg | ETH Zürich Hönggerberg | CH-8093 Zürich www.ausstellungen.gta.ethz.ch Mo – Fr 8 – 22 h, Sa 8 – 17 h, So und Feiertage geschl. Parfum – Verpackte Verführung bis 9.4. Museum Bellerive Höschgasse 3 | CH-8008 Zürich www.museum-bellerive.ch Di – So 10 – 17 h Zwischen diesen beiden Ausstellungsorten liegt die Bahnhofstr. Wer Mode als konzeptionelle Möglichkeit der individuellen Gestaltung schätzt, wird hier in den Nebenstraßen fündig. Die Tour beginnt in der Boutique Roma, Pelikanstr. 6/8, in der internationale Avantgardemode von Designern wie Rick Owens, Ann Demeulemeester, Junya Watanabe u.a. in kenntnisreicher Auswahl vertreten ist. Weiter geht es mit dem innovativen Shop von Vestibule, St. Peterstr. 20, in dem sich Labels wie Alexander Wang, Thakoon, Theyskens' Theory, Chloé oder Marc by Marc Jacobs finden. Bei Looq am Münsterhof 14, und in der Dependance von Looq auf der anderen Limmatseite in der Kirchgasse 3, lässt sich das Spektrum abrunden. Noch Geld übrig? Dann lohnt sich ein Besuch im Store der renommierten Designerin und Schuhmacherin Stefi Talman an der Oberdorfstrasse 13. Alle Terminangaben ohne Gewähr Eine Stärkung ist nun mehr als verdient. Eines meiner Lieblingsrestaurants in Zürich ist das im Kreis 5 gelegene Josef, das eine „globale Küche mit Erdhaftung“ pflegt und sich im Übrigen der „Abschaffung des Hauptgangs“ verschrieben hat. Gasometerstrasse 24 73 Zeitlos moderner Schmuck Kreativität & Inspiration Ausdruckskraft in vielfältiger Formensprache Atelier I. + W. Knetsch | Oberlinden 3 | 79098 Freiburg | Tel. 0761 / 2859410 | Mo – Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 – 17 Uhr 74 75 76 17.02.2012 DMY 2012 www.dmy-berlin.com 24.02.2012 Haptik Award 2012 www.paperazzo.de 29.02.2012 European Design Award 2012 www.europeandesign.org 29.02.2012 Award für Marketing + Architektur www.marketingarchitektur.ch 01.03.2012 UdK-Preis www.udk-berlin.de 01.03.2012 International Velux Award 2012 www.iva.velux.com 04.03.2012 Formpreis 2012 www.formpreis.de 08.03.2012 Coca Cola Award Coca-cola.jovoto.com 31.03.2012 Braun Prize 2012 www.braun.com 18.04.2012 Gestaltung Kunst Handwerk Baden-Württemberg 2012 www.mfw.baden-wuerttemberg.de 30.04.2012 Bundespreis Ecodesign www.bundespreis-ecodesign.de 03.05.2012 9. Hamburger Animation Award 2012 www.hamburg-animation-award.de 10.12.2012 Design am Oberrhein Award 2013 www.design-am-oberrhein.eu 15.12.2012 Flyeralarm design award 2012 www.flyeralarm-design-award.de concours 77 INFORM Insel 3 | D-79098 Freiburg inform@inform-magazin.com T +49 761 89759494, F +49 761 8817479 art-media-edition Verlag Freiburg Sandstr. 17, D-79104 Freiburg www.inform-magazin.com impressum Herausgeber: Björn Barg, barg@inform-magazin.com Anzeigenreservation: inform@inform-magazin.com T +49 761 89759494 Chefredaktion: Regina Claus, claus@inform-magazin.com Mitarbeitende dieser Ausgabe: Elke Dreesmann Henny Fleischmann Tanja von Forster Stefan Franzen Cordula Fröhlich Heinz Kaiser Maike Lefeldt Stefan Schöbi Britta Schümichen Florian Weiland Gastbeiträge von: Tulga Beyerle (Vienna Design Week) Bruna Hauert (friends of carlotta, Zürich) Oliver Herwig / DETAIL München Tobias Kestel (White Elephant, Graz) Karl Emilio Pircher & Fidel Peugeot (Walking-Chair, Wien) Angeli Sachs (Museum für Gestaltung, Zürich) Hadi Teherani (Hadi Teherani AG, Hamburg) Gestaltung und Grafik: Piotr Iwicki, mail@iwicki.com Korrektorat: Christine Graf Erscheinungsweise: 5 mal im Jahr Auflage: 10.000 Stück Das Designmagazin INFORM ist gegen eine Schutzgebühr von 1,00 EUR / 1,20 SFr beim Verlag erhältlich. Es gelten die Mediadaten # 5 vom 1.1.2012 Titelrechte: Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Erlaubnis des Verlages und der Redaktion gestattet. *Alle Angaben ohne Gewähr INFORM Designmagazin 4 – 5 / 12 erscheint am 1.4.2012 Anzeigenschluss: 16.3.2012 Schwerpunktthema: ILLUSTRE GESELLSCHAFT